Projekt Star Wars

Leider ist in den Köpfen einiger immer noch verankert, dass es sich hierbei um etwas handelt, was beeinflussbar ist-die Eltern eines meiner engsten Freunde tun immer noch so als wäre seine Homosexualität vorbei, wenn er nur mal die richtige Frau trifft.

Stelle ich nur im minimalen Maße fest, das die Schwulenfeindlichkeit abnimmt. Leider...

Also innerhalb meiner 35 Lebensjahre hat sich hierzulande das Bild in der Öffentlichkeit stark gewandelt. Waren es in meiner Jugend noch harte Entgleisungen, die man so mitbekommen hat, beläuft es sich heute wohl eher auf Beleidigungen in Stammtischkreisen. Aber ja, von einer "Wen juckt`s?-Einstellung" sind wir noch entfernt.

Bis wir bei "Wen juckt's" sind, wird es noch dauern. Abbau von Vorurteilen und Normalisierung von Tabu-Themen sind wohl Aufgabe mehrerer Generationen. Habe aber doch den Eindruck, dass sich da gerade einiges tut.

"Tag gegen Homophobie" klingt ja voll schwul!
Im Ernst: Obwohl ich kein Problem mit Homo-, Trans- und sonstiger Sexualität habe, hab ich aus meiner Jugend noch im Kopf, dass dieses Wort neben "homosexuell" auch "schwach / lahm / schlecht" bedeutet. Ich benutz es zwar nicht mehr in dieser Bedeutung aber das Gefühl, dass es ein Schimpfwort ist, ist immernoch da.

Ansonsten ist die Verbesserung schon deutlich. Ich kann mich erinnern, dass es vor ca. 15 Jahren noch die Diskussion gab, ob es Schwulen verboten werden sollte, Lehrer zu werden, weil die sich ja an den Jungs vergreifen könnten. Und bis 1969 waren homosexuelle Handlungen zwischen Männern in der BRD sogar strafbar. Letztes Jahr hingegen fand die gleichgeschlechtliche Ehe breite Zustimmung sowohl im Bundestag

als auch (laut Umfragen) in der Bevölkerung.

Übrigens war die Grundlage der Strafverfolgung von Homosexuellen der Paragraph 175, der seit Beginn des Kaiserreiches existierte. Aufgrund dieses Paragraphen wurden Homosexuelle manchmal scherzhaft als "175er" und der 17.05. als "Feiertag der Schwulen" bezeichnet.