Alkohol und Sucht

Wir reden ja drüber, meine Einstellung zu Drogen wird sich aber nicht ändern. Dass es Drogen gibt, die gefährlicher sind, ist sicherlich richtig. Aber gesundheitsgefährdend ist Cannabis auch: ob als Einstiegsdroge wie von Jedihammer beschrieben, ob erhöhtes Lungenkrebsrisiko beim Kiffen, ob neben Alkohol eine weitere unnötigen Gefährdung im Straßenverkehr…Drogen sind immer ungesünder als keine Drogen! (Oh, noch ein Dogma!)

Eine weitere Befürchtung ist, dass mit der Legalisierung von Cannabis die Büchse der Pandora geöffnet ist und z.B. Koks oder Ecstasy als Nächstes dran ist, siehe Tschechien.

Manch einer mag dir auch mangelnde Differenzierung vorwerfen, weil du alle anderen Drogen in einen Topf wirfst, obwohl Krok z.B auch gefährlicher ist als Kokain.
 
[...] bestehende Gesetze auch tatsächlich durchsetzen (ich kriege oft genug mit, dass BTM-Vergehen von der Polizei nicht verfolgt werden)…[...]

Dann lass mal die Kohlen aus der Tasche fallen, damit bei den Kriminalpolizeien genug Sachbearbeiter hinter'm Schreibtisch sitzen und bei den Staatsanwaltschaften noch ein paar Prädikatsjuristen angeheuert werden können, um das personell in gebotener Zeit zu bewältigen. Jeder Polizist, der 'nen Vorgang für einen lächerlichen BTM-Verstoß schreiben muss, ist ein Polizist der an anderer Stelle fehlt.
 

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Wie großzügig von dir. Leider hatten zwei von dreien das Pech, in einer Zeit zu leben, wo der Gesetzgeber halt einfach nur den Mittelfinger ausgestreckt hat.
 
Gerne, finde sowieso, dass die Polizei wie vieles andere auch, unterfinanziert und -besetzt ist.

Nur müssen Bund und Länder auch noch so'n paar andere Dinge finanzieren. Und selbst dann wären zusätzliche Dienstposten an anderer Stelle viel nötiger, wo man hier ja schon von OK gesprochen hat. Es lässt sich leicht nach Law & Order rufen, wenn man selber nicht derjenige ist, der Vorgänge für idiotische BTM-Verstöße zu bearbeiten hat - und wenn es euch wirklich darum geht, die Zahl von Drogentoten zu minimieren, dann wäre dieses Geld besser in Sozialarbeiter, Suchtberatungen und Entzugseinrichtungen investiert.
 
Das war eine Überspitzung um das Argument klar zu machen, aber wir wissen beide, dass du das auch weißt. Ersetze es mit Diebstahl, Körperverletzung oder Steuerhinterziehung, wenn dir das lieber ist. Ändert nichts daran, dass die Tatsache, dass ein Verbot nicht 100% eingehalten wird, kein Argument gegen das Verbot ist.

Fällt Dir vielleicht auf woran diese Überspitzung elendig scheitert? Was unterscheidet Mord, Diebstahl, Körperverletzung und Steuerhinterziehung von Drogenkonsum, was eine unterschiedliche juristische Betrachtung absolut nötig macht?
 
Natürlich, war in meiner Aufzählung ja auch drin. Nochmal: Ich habe auch nicht die Lösung für die Problematik, eine Legalisierung ist es in meinen Augen aus beschriebenen Gründen auf jeden Fall nicht, sondern kontraproduktiv.

Fällt Dir vielleicht auf woran diese Überspitzung elendig scheitert? Was unterscheidet Mord, Diebstahl, Körperverletzung und Steuerhinterziehung von Drogenkonsum, was eine unterschiedliche juristische Betrachtung absolut nötig macht?

Ja, es werden beim Drogenkonsum keine anderen direkt geschädigt wie bei Körperverletzung und Diebstahl. Bei Steuerhinterziehung greift das aber schon nicht mehr: Dort und beim Drogenkonsum wird die Gesellschaft als Ganzes (mit)geschädigt: Hier durch weniger Steuereinnahmen, dort durch die Behandlung von körperlichen und seelischen Schäden und verschenkte Potentiale durch z.B. vermehrte Schulabbrüche (https://www.bundesgesundheitsminist...erichte/Broschuere/BMG_CaPris_A5_Info_web.pdf)
 
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Ja, es werden beim Drogenkonsum keine anderen direkt geschädigt wie bei Körperverletzung und Diebstahl. Bei Steuerhinterziehung greift das aber schon nicht mehr: Dort und beim Drogenkonsum wird die Gesellschaft als Ganzes (mit)geschädigt: Hier durch weniger Steuereinnahmen, dort durch die Behandlung von körperlichen und seelischen Schäden und verschenkte Potentiale durch z.B. vermehrte Schulabbrüche (https://www.bundesgesundheitsminist...erichte/Broschuere/BMG_CaPris_A5_Info_web.pdf)

Nee, bei Steuerhinterziehung ist es das Geld, dass der Gesellschaft fehlt und das immanent, beim Drogenkonsum ist es schlichtweg nichts. Wenn ich einen Haschkeks futtere dann schade ich niemanden.
Was Du aufzählst sind Schäden durch Missbrauch der Drogen nicht deren einfacher Genuss. Und ich weiß dass es schwer fällt das zu akzeptieren, aber der überwiegenden Teil der Cannabiskonsumenten nutzt diese nur zum Genuss, genauso wie es weit mehr Genusstrinker gibt als Suchttrinker.

Ich denke es ist daher ziemlich offensichtlich, dass das Potential zum Missbrauch kein Verbot rechtfertigt in unserem Staat.
 
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Ich kann alles, was ihr sagt, rational nachvollziehen. Gefühlsmäßig ist es bei mir dennoch so, dass ich grundsätzlich der Überzeugung bin, dass Drogen wie gesagt immer ungesünder und gefährlicher sind als keine Drogen und es einfach ein falsches und gefährliches gesellschaftliches Signal ist, mehr Drogen zu legalisieren als sie es sowieso schon sind. Vielleicht könnt ihr das ja auch ein wenig nachvollziehen. Nennt das von mir aus dogmatisch, aber aus diesen Motiven heraus werde ich immer gegen eine Legalisierung als Genussmittel sein, aber sicher auch niemand sein, der sich mit allen Mitteln dagegen wehrt, wenn es gesellschaftlich und politisch gewollt ist. Man ist ja schließlich Demokrat.;)
 
Weisst du... es ist nicht deine Meinung, die dich hier immer wieder in Probleme bringt. Es ist die Art und Weise, wie du Mituser und "Freunde" angehst und ihnen den Tod wünschst :/

Nein, ich wünsche weder einem Mituser noch einem Freund den Tod. Dagegen verwahre ich mich.
Ich lebe trotz meiner abgrundtiefen Abneigung gegen Cannabis nach dem Grundsatz nulla poena sine lege . Ob ich mir andere Gesetzte wünsche steht dem nicht entgegen.
Aber ich kann es niemals gutheißen das über die Zulassung von Cannabis auch nur diskutiert wird.
Aber ich sehe ich kann hier nicht gegen den Mainstream nicht argumentieren.
Deshalb steige ich aus der Diskussion aus.
 
Ich ziehe den Weg der Staaten Südostasiens vor, bzw. finde in noch zu lasch.
Alleine der Besitz von Cannabis sollte den Galgen bedeuten.

Nein, ich wünsche weder einem Mituser noch einem Freund den Tod. Dagegen verwahre ich mich.

Ist dem so...?


Aber wenn wir schon bei den achso tollen privaten Erfahrungen sind: ich habe in meinem Leben genau eine Person gesehen, welcher Cannabis gefährlich wurde. Weil dieser junge Mann es als Eskapismushilfe täglich eingesetzt hat, bis er nur noch in seinem Keller hockte und sich weinend gewünscht hat, ein Hobbit zu sein. Das war eine schlimme Erfahrung, das mit anzusehen und ihm im Grunde nicht helfen zu können, weil wir alle noch viel zu jung waren, über solche Schritte Bescheid zu wissen.
An Tabak habe ich einige Leute zugrunde gehen sehen... Lungenkrebs ist keine schöne Sache, aber wenn man es unbedingt braucht, dann sollen die Leute das machen, ohne dass sie andere durch Passivrauchen und Co mit reinziehen. Sind mündige Leute und ja: ich lebe in einem Sozialstaat und zahle dann für die mit, wenn sie in Behandlung sind. Aber die große Überraschung ist: ich finde es geil, in einem Sozialstaat zu leben, wo so etwas möglich ist. Ich bin gerne solidarisch.
Alkohol ist mein großes Schreckgespenst. Ich habe in meiner Kindheit gesehen, was Alkohol anrichten kann, habe einige meiner schlimmsten Tage nur deswegen in meiner kleinen Privathölle verbracht, weil Bier und Wein so ein tolles Zeug ist. Ich habe Freunde an Alkohol verloren, habe Ehen auseinander gehen sehen, habe Freunde dabei beobachtet, wie sie von liebenswerten Menschen zu den größten Arschlöchern auf der Welt werden. Unter Alkohol wurden hier im Forum schon Dinge gesagt, die danach bitterlich bereut wurden und unter Alkoholeinfluss hat sich einer meiner engsten Vertrauten in einer meiner schwersten Jahre ins Aus geschossen, weil er zu einem Hammer griff und das Leben zweier Menschen beendete. Alkohol ist eine Droge, die ich verabscheue, wenn sie als reine Droge verwendet wird... wenn sie aus einem Menschen ein Monster macht oder das tief in ihm schlummernde Monster weckt. Und dennoch trinke ich gerne hin und wieder einen Schluck Whiskey oder dergleichen. Weil es mir schmeckt. Als Genussmittel, niemals aber, um mich "abzuschießen"... weil ich den Alkrausch nicht mag.
Kaffee ist ne andere Nummer, daran sind zwar auch schon einige Leute draufgegangen in meinem Umfeld (bzw an anderen Koffeienprodukten), aber Energydrinks und Co sind auch meine Schwachstelle :p

Insofern (und wenn ich Tabak mal einfach rauslasse) muss ich da leider jedem "Cannabis ist die Einstiegsdroge und soviele habe ich da schon draufgehen sehen"-Menschen hier leider sagen: ich habe EINE Person erlebt, die damit Probleme hatte. Und wenn er nicht Gras geraucht hätte, wäre es das Bier gewesen, mit dem er sich betäubt hätte. An Alk habe ich einen Teil meiner Kindheit zerbrechen sehen, mehrerer meiner Freunde und so manches Monster erlebt, welches ohne Alk kein Monster war. Verdammt, ich kenne mehr Leute, die sich mit Konsolenspielen und Anime-Serien ins Aus schießen und sich vom öffentlichen Leben verabschieden, als ich welche kenne, die es mit Cannabis tun ^^°
Meine persönliche Erfahrung zeigt mir also, dass Cannabis kein Problem ist. Aber ich weiß: persönliche Erfahrungswerte gelten schließlich bei vielen nur, wenn sie die eigenen sind und dann gleich soviel mehr...
 
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Cannabis ist auch oft nur deshalb eine Einstiegsdroge, weil man es sich illegal bei nicht selten skrupellosen Gestalten besorgt, die eben nicht nur Cannabis im Portfolio haben, sondern auch gerne weitaus gefährlichere Substanzen an den Mann oder die Frau bringen wollen, allein schon der Gewinnspanne wegen.

In den USA war es während der Prohibition für Jugendliche übrigens viel leichter, an eine Flasche Schnaps zu kommen, da er diese bei Gangstern erwerben musste, denen es lediglich um den schnellen Dollar ging, als wenn der Verkauf von Alkohol über lizensierte Händler läuft, die gezwungen sind, das Alter ihrer Kunden zu kontrollieren.

C.
 
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