SSD Leviathan - Sith-Suite
Gabrehl erwiderte Camies Kuss zärtlich, richtete sich danach jedoch behutsam auf. Eine innere Unruhe machte sich in ihm breit. Er sah Camie noch einmal an und stand dann auf, um sich zu duschen. Die Erfrischungszelle war geräumig auf eine Art und Weise, die Gabrehl nicht sehr schätzte. Er hielt sich für einen eher spartanischen Menschen. Das Wasser war bereits heiß als es den Hahn verließ und Gabrehl genoß das Gefühl, seine eigene Hitze mit der des Wassers zu vereinen. Er setzte sich auf den Boden der Erfrischungszelle, verschränkte seine Beine im Lotussitz und begann zu meditieren, während das Wasser auf seinen gesenkten Kopf prasselte. Er hatte das Gefühl, während der Mission einiges an Macht zugelegt zu haben. Er fühlte sich beinahe völlig ruhig. Er erforschte diese Unruhe während seiner Meditation. Es war so, als würde man einen Knoten lösen wollen, der im Herzen entstanden war, abr ohne die Hände zu benutzen. Mit der Macht wollte Gabrehl nicht in seinem Körper herumrühren, das spielte sich alles nur auf psychischer Ebene ab.
Doch je mehr er zu dieser Unruhe vordrang, desto stärker wurde sie. Und schließlich war es Gabrehl, als wäre die scheinbare Ruhe verdrängt worden. Er begann immer härter gegen das Gefühl anzukämpfen, doch es löste sich nicht, sondern leistete stärkeren Widerstand. Vollkommen erschöpft von der psychischen Arbeit ließ sich Gabrehl sinken und das Gefühl auf ihn einwirken. Er sah Bilder an seinem inneren Auge vorbeiziehen, blitzartig, sodass er sie kaum erfassen konnte. Und dann war es vorbei.
Schlagartig kehrte die Ruhe wieder ein. Gabrehl ließ das Wasser wieder los, das er in seiner Anstrengung mithilfe der Macht aufghalten lasse. Es prasselte gegen seinen Kopf, doch Gabrehl fühlte sich, als ob dieser völlig hohl wäre. Er löste sich aus dem Lotussitz und öffnete die Augen.
Er drehte das Wasser ab und stieg aus der geräumigen Erfrischungszelle in das vom verdampften Wasser neblige Badezimmer. Er verspürte das Bedürfnis, in einen Spiegel zu blicken, um festzustellen, dass er immer noch hier war.
Er wischte also den Dunst von dem großen Spiegel und sah sein Gesicht. Erleichtert atmete er auf, doch im selben Moment bemerkte er ein Detail, das ihm einen Schock versetzte.
Seine Augen... ein Leben lang hatte er Zeit gehabt, sich daran zu gewöhnen, dass sie sich veränderten, wenn er wütend wurde. Doch diese Farbe... in kühlem Eisblau schienen sie ihm geradezu entgegen, während sie sich selbst betrachteten.
Er versuchte kurz, das alte, gewohnte Dunkelgrün wiederzubekommen, doch er gab es auf. Das war ein Zeichen... ein Zeichen einer Veränderung in seinem Leben.
Er verließ das Badezimmer und sah Camie an, die sich auf ihrem Bett räkelte.
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