[großer Ahnensaal]
Die Dämmerung brach mittleweile ein. Der Orden verschwand in die Schattenseite von Artek III.
Arthious und Ferit vernahmen nichts von dieser physischen Dämmerung, aber dafür intensiver die ihre eigenen, seelischen: Sie steigerten sich in ihren Kampf hinein umhüllt vom Hauch des Düsteren und vernebelt von der Macht. Der einzige Gedanke, der sie begleitete, war der, den Gegners Leib mit dem Schwerte zu durchbohren.
Der Kampf tobte, die Klingen kreiselten und prallten zischend aneinander. Jene Klingen, die das einzige Element in dieser kleinen Welt des Wahns, das Farbe bot, waren; Hass, Zorn, Furcht... Rot, erzeugt vom künstlichen Kristall, welches er einst ins Schwert eingebracht. Alles andere fand hier in dieser Situation keinen Platz, wurde von der Raserei unterdrückt.
Ferit musste mit sehr hohem Geschick kämpfen, um den Hagel an Angriffen von Arthious davon abzubringen seinen Ziel zu finden. So musste er die Machtbenutzung intensivieren um die extrem schnellen Bewegungen von Arthious vorherzusehen, um sie nicht nur abblocken zu können, sondern die Abwehrbewegung so auszuführen, dass er sich danach in einer Position befindet, einen eigenen Angriff auszuführen oder einen erneuten vorhergesehenen Angriff abzuwehren.
Obwohl Arthious im Rausch war, verlor er nicht die Präzision und das kalkulierende Bewusstsein jenes Kriegers, der er nun mal war. Auch Ferit verlor durch die Umnebelung nicht seine Linie. Es gehörte zu seinem Wesen auch solche Kämpfe, die für ihn freilich rar geworden waren, mit seiner Eleganz auszutragen. Er betrachtete das Kämpfen als eine Kunst, die ein ehrenwerter Lord der Sith, in einer bestimmten Form auszuüben hat. Die Ausübung dieses Stiles betonte diese Einstellung.
Große Energien wurden nun frei. Beide Kontrahenten puschten sich gegenseitig, den Level zu übersteigen, den sie bisher im Kampf erreichten, sich neue Taktiken auszudenken und die Macht herauszufordern. Je länger der Kampf dauerte, desto tiefer fielen sie in den Strudel des Wahnsinns, des Zorns und desto mehr nagte die intensive Nutzung, nein Benutzung der Macht an ihrer Seele.
Während Arthious einen Lichtschwert nach seinem Leibe schwang, duckte sich Ferit unter diesen weg, um dann das zweite Lichtschwert einzufangen, welches von Arthious hinterher geschickt war. In diesem Augenblick sah er tief in Arthious? Augen. Er erkannte eine Gestalt, die wie ein Stier schnaufte, um Luft zu ergattern. Er nutzte diesen Augenblick, um sich von den Qualen zu erholen, die ihm die Macht bereitete.
Es war sein alter Schüler. Es war Arthious.
Ferit fühlte sich, als ob er vorhin im Wasser eingetaucht war, und jeden Schall und Schein dumpf wahrnahm und nun aufgetaucht, herausgezogen ist und alles klar sah und hörte. Er hatte in seinem Wahn das Bewusstsein verloren. Fast wäre das Gegenteil passiert, was ihn immer vorschwebte: Die Erleuchtung...und zu guter letzt die Erlösung.
In diesem Moment erkannte er nicht nur seinen ehrenwerten Schüler wieder, er sah nun seine Tochter vor sich, im Orden, wie er es immer vorhergesehen hat. Mit ihrem Gatten, Sel Kaitan, den er immer als Sohn betrachtete und seinen Bruder...
Seine ganze Vergangenheit schien ihm vor dem Augen. Wer er war, was er tat, sein Einfluß auf die Galaxis und noch viel wichtiger: sein Einfluß auf die Traditionen der Sith.
Er erinnerte sich wieder an seine Vision von seinem Tode...
Er hatte nun alles erreicht, es gab für ihn nichts mehr zu tun. Nun wartete etwas größeres auf ihn.... die Macht.
Arthious holte nun mit jenem Schwert, welches nicht an Klinge des Gegners drückte, weit aus und schwang nach dem Hals.
Ferit, der eben noch im dunklen Nebel war und beeinflusst von diesem, nach dem Blut des Gegners gierte, war nun entkommen und betrachtete die beiden Körper, die von diesem umschlungen waren. Ferits Arm hielt, scheinbar willenlos, seinen Schwert gegen den Schwung von Arthious empor- jedoch war dieser Versuch des Abwehrens kraftlos, Arthious? gewaltiger Schwunge riss Lichtschwert samt Arm weit zur Seite, so dass Ferits Deckung vollkommen offen war....
Ein Stoss drang durch seine Brust. Hitze, Atemnot und ungeheurer Schmerz folgten.
Er senkte seinen Blick und sah das entsetzlich rote Leuchten eingedrungen in seiner Brust. Arthious hatte ohne zu zögern die einzige Nachgiebigkeit im Kampf ausgenutzt, um die Spitze des Schwertes, in seinem vorherbestimmten Platz zu plazieren.
Während Ferit noch sah, wie die Klinge aus seiner Brust gezogen wurde, blickte er kniend mit letzter Kraft hinauf, um seinen Erlöser zu betrachten...
Mittlerweile fühlte er nichts mehr, der Schmerz verschwand...
Der Nebel, den er eben stets fühlte verwandelte sich in einem sichtbaren, da die Sehkraft nachliess und ihm keine scharfen Bilder bilder mehr lieferte. So verschwand Arthious, sowie die ganze Welt im Nebel.
Er schloss seine Augen. Es wurde dunkel.