Ausbildungen - und die Folgen für die Auszubildenden

[GLT]Legislator

Sünder, Verabscheuer des Mainstreams und Nonkonfir
Hallo alle zusammen,

ich hoffe der Beitrag ist hier am richtigen Platz. Ist ja immerhin das erste Mal, dass ich hier im Club Obi-Wan einen eröffne :)

Ich spreche hier vor allem Leute an, die in die Gunst einer Berufsausbildung kommen konnten. Mich würde es einmal interessieren, ob euch eine/die Ausbildung irgendwie verändert hat (weniger in Bezug auf euren Charakter, sondern eher auf eure Lebensweise).

Bei mir ist das z.B. so: Ich mache seit September 2004 eine schulische Ausbildung zum Informatikkaufmann. Alles läuft perfekt, ich bin mit meiner Freundin in der Top 5 der Klasse, im Gegensatz zu einigen anderen bekomme ich auch etwas Kohle und mein Privatleben verläuft spitzenmäßig. Dennoch habe ich einige erschreckende Veränderungen an mir festgestellt.

Das Problem ist: Ich werde immer fauler. Mit jedem Tag, der vergeht, habe ich das Gefühl um 1 Jahr älter geworden zu sein. Ob die Faulheit mit der Nutzung von Windows Betriebssystemen zusammenhängt, weiß ich nicht :p Auf jeden Fall war ich am Anfang der Ausbildung weitaus engagierter. Da hatte ich noch jeden Tag meinen Ausbildungsnachweis ausgefüllt und auch jeden Tag fleißig mein Schulzeug von analogen Papieraufzeichnungen in digitale Worddokumente übertragen.

Irgendwie fing die Faulheit mit den 6 Wochen Sommerferien an zu wachsen. Alles was ich anpackte, ließ ich wochenlang liegen. Stets war ich immer damit beschäftigt, einige Pflichten der vergangenen Wochen und Tage zu verrichten und weniger das immer aktuell anfallende Problem zu bearbeiten. Lustlos überkam mich im Unterricht oft die Müdigkeit und ich musste mich regelrecht dazu zwingen, mehr Engagement an den Tag zu legen.

Bei uns herrscht so eine Mischung aus Schüler-Folterei und 0815 Unterrichtsführung. Bei unserem Bildungsträger lernen wir das ganze IT Zeug. Das ist auch gut so, denn ansonsten würden wir am Ende bei der IHK Prüfung dumm aus der Wäsche gucken. Dort wird es - mittlerweile - nicht mehr so eng mit den Regeln genommen. Es gibt keine Strafen, Verweise oder Abmahnungen für's Zuspätkommen, selbst wenn dabei der halbe Tag unentschuldigt ist. Man kann zocken ohne dass die Lehrer was unternehmen können/wollen. Die Lautstärke entspricht jener einer Großbaustelle. Folglich existiert keine Disziplin. Es fliegen Flaschen durch die Gegend, jetzt ist es sogar schon soweit, dass sich einige Pornos im Unterricht anschauen.

Raus schmeißen kann unser Bildungsträger aus 2 Gründen niemanden: 1. sind sie finanziell von uns abhängig und 2. bangen sie um jede Nachfolgemaßnahme die sie kriegen können. Die Folter besteht - seit einigen Wochen - in täglichen Arbeiten auf Benotung (IHK Niveau), die pünktlich um 7 Uhr morgens geschrieben werden. Des Weiteren wird öfters mal der Strom abgestellt und Internetverbot besteht jetzt - nach einem vermeintliche Hack-Versuch - sowieso. (Der Hintergrund war der, dass einer der anderen Tutoren die Proxy-Einstellungen verändert hatte, so dass wir letztes Jahr im Dezember 30 min eher vor der Pause ins Internet konnten. Aber naja uns als Klasse wurde vorgeworfen, wir hätten das manipuliert).

In der Berufsschule wird die Katastrophe logistisch und pädagogisch fortgesetzt. Der Rahmenlehrplan ist 10 Jahre alt und nicht für die schnelllebige IT Branche geeignet. Die Schule ist der Meinung wir werden Kaufleute, unser Bildungsträger ist der Meinung wir werden Informatiker. Fakt ist, dass in den IHK Aufgaben etwa 2/3 Kosten-Leistungs-Rechnung und 1/3 Informatik enthalten ist. Aber die meisten Schülern interessiert das sowieso nicht. Es gibt schon ein paar, für die stand nach nur 6 Monaten Ausbildung fest, dass sie nur ein Abgangszeugnis kriegen. Die bleiben nur um das Bafög abzukassieren vom Staat.

Egal ob beim Bildungsträger oder in der Berufsschule, es stört niemanden ob man da im Unterricht Filme schaut, mit dem Handy spielt/telefoniert, Musik hört, schläft oder gar nicht mitschreibt. Pausenzeiten werden generell überzogen, gegessen wird im Unterricht. Müll bleibt grundsätzlich da liegen wo er gerade hinfällt.

Hat irgendjemand ein solches Verhalten irgendwo schon mal beobachtet? :confused: Am Anfang hat mich das tierisch aufgeregt. Ich war heilfroh aus der Sozialhilfe heraus gekommen zu sein in eine Ausbildung, die mir nicht nur einfach gefällt, sondern die mein Privatleben wiederspiegelt - und dann lande ich in so nem Haufen. Mittlerweile geht mir das alles am Anus vorbei und es hat sich in mir eine LMAA Haltung aufgebaut. Obwohl ich in den Top 5 bezüglich der Noten bin, rechne ich fast schon prophetisch damit, dass ich die IHK Prüfung nicht schaffen werde, denn ich fühle mich von niemandem darauf vorbereitet zu werden (komischer Satz).

Ob das auch teilweise mit an den Lehrern liegt? Einer unserer IT Lehrer teilt unvollständige, schlecht lesbare Prüfungsarbeiten der IHK aus einem anderen IT Beruf vor, kann sie selbst kaum lösen, gibt uns dann nachweislich falsche Antworten, verlässt den Raum für 45 Minuten und kommt irgendwann wieder. In der Zwischenzeit sitzen wir doof da und haben Pause. Er hat uns 2 Monaten lang voll gelabert wie man Java installiert. Der Lehrplan sah allerdings vor, dass wir uns wenigstens programmiertechnisch auf die Sprache konzentrieren sollten. Ebenso ist das ein Witz, dass wir als IT Klasse die einzige Klasse an der Schule sind, die nicht in ein Computerkabinett darf.

Ojee das war jetzt mehr Text als ich ursprünglich schreiben wollte und es ritzt dabei das Thema auch nur an der Oberfläche an. :) Vielleicht entwickelt sich ja ne heiße Diskussion draus. Würde mich jedenfalls sehr freuen. Sind da meine Veränderungen normal unter all diesen Rahmenbedingungen? Ich für meinen Teil kann nur das widergeben, was ich auch schon der stellv. Direktorin sagte "Unsere Klasse brauch einen Psychologen. Am besten für jeden Schüler einen!"
 
Tja, willkommen in der Schule, mein Freund :D
Das ganze stellt sich bei uns nicht anders dar. Ich mache zwar keine Ausbildung, dafür ne Berufsbildende Schule mit Matura, und die Veränderungen von der ersten zur dritten Klasse sind folgende:
Ich renne um nicht zu spät zu kommen - Ich komme jeden Tag 10 Minuten zu spät
Ich mache Hausübungen - Was sind Hausübungen?
Ich passe im Unterricht auf - Was ist Aufpassen?
Dazu kommt aufkeimende Alkoholsucht :D

Wozu ich eigentlich was sagen wollte: Kostenrechnung ist für einen Informatiker ein eminent wichtiges Thema. Im PC - Einzelhandel Media Markt steckt nicht die große Kohle, sondern im Handel und Service mit und an Unternehmen.
Für eine gut funktionierende Betriebsdatenerfassung - letztendlich ein Mittel, um Kosten einzusparen und Prozesse zu optimieren - bezahlt ein Unternehmen auch mal ein paar Prozentchen mehr, wenns funktioniert. Von daher ist eine gute Ausbildung im Bereich Kostenrechnung sicher sehr wichtig ;)

LG Walter
 
Also ich habe eine berufliche Ausbildung zum FIAE gemacht Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung und ja es hat mein leben verändert allerdings haben nie solche Zustände bei uns geherscht wie du sie beschreibst klar haben einige sich auch mal in der Schule daneben benommen aber das ehr selten, da ja jeder mit einem Guten Abschluss raus wollte und solches Benehmen hart bestraft wurde. In manchen Fächern gebe ich auch offen zu haben wir uns auch nur mit Zocken usw. beschäftigt da wir da das meiste schon kannten doch in jedem Fach haben wir es nicht gemacht. Was die IHK - Prüfung angeht die hat es schon in sich und ihr solltet dafür lernen ich habe noch ein paar alte hier irgendwo in digitaler Form (müsste) suchen. Die besten aus meiner Klasse die die nur 1 und 2 auf dem Zeugnis hatten haben in der schriftlichen IHK - Prüfung ziemlich tief in de shice gegriffen unter anderem auch ich aber jeder hat bestanden da wir gut darauf vorbereitet waren. So hoffe mal ich konnte deine Fragen (jdenfalls ein paar) beantworten und bin gern bereit weitere zu beantworten ;)
 
Ich mache auh grade eine Ausbildung , zum Stadtbahnfshrer, im ersten Ausbildungsjahr,also Wochenberichte sind nur Noziziär und werden dann 8 wochenweise gemacht :rolleyes: Aber ansonsten bin ich schon sehr stark dabei .
 
Mir fällt da gerade etwas auf. Okay, bei unserem Klassenlehrer behandelten wir seit Anfang des 2. Lehrjahres das Thema Pflichtenheft. Auch wenns nicht wirklich spannend ist, für die anstehende Projekt für IHK dürfte es immens überlebenswichtig sein. Letzten Freitag hatten wir das Thema offiziell beendet. Dank ein paar Vertretungsstunden kamen wir sogar in den Genuss 6 Stunden am Stück das Thema behandeln zu dürfen. Aber was war die effektive Ausbeute? Nix ... null ... ich habe mir nicht eine Silbe, nicht einen einzigen Buchstaben aufgeschrieben. Erstmal gabs 1 Stunde lang Anwesenheitskontrolle, dann stellte er uns ein Projekt vor, das wir bei unserem Bildungsträger durchführen sollen (dass das zeitlich und materiell überhaut nicht durchführbar ist, scheint ihn nicht zu kümmern), dann hörten wir zwei mehr oder weniger vorgelesene Vorträge und am Ende redete er noch 2 Stunden lang über seine kranke Mutter. Es ist toll, ich habe nur 2 Seiten zum Stoffgebiet und das auch nur weil ich jedes wichtige Wort von ihm mitgeschrieben habe. Er teilte uns ein Arbeitsblatt aus - heute Morgen dann der Schock! Ich habe seine Quelle gefunden. Der Text wurde 1:1 inklusive Formatierung von Wikipedia übernommen. Angst! In 3 Stunden schreiben wir eine Arbeit drüber und mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Ich wäre dafür, dass unsere Lehrer das Themengebiet einfach mal ansagen, was alles in etwa dazu gehört und dann google ich lieber selbst danach.

Anderes Beispiel für die Mitschuld unserer Ausbildungsträger:
Letzten Dienstag sah es so aus:
6.50 Uhr: ich treffe ein und bereite meinen Platz mit Kaffee, Notebook und Schokolade vor
6.51 Uhr: Ich spiele eine Runde GTA 3
7.00 Uhr: Es wird eine Arbeit ausgeteilt zum Thema Monitor/Bilddiagonalenberechnung und -vergleich (eigentlich bloß ne praktische Anwendung des Satzes von Pythagoras)
7.25 Uhr: Es treffen die letzten Schüler ein
7.30 Uhr: Wir geben die Arbeit ab. Wie ich am Tag drauf erfuhr, hatte ich 100 % :D
7.30 Uhr bis 8.30 Uhr: es passiert nichts
8.30 Uhr bis 9.00 Uhr: Pause
9.00 Uhr bis 9.30 Uhr: Wir schreiben eine Arbeit über WLAN
9.30 Uhr bis 15.45 Uhr: Es passiert rein gar nichts!

Angesichts solcher Zustände haben unsere Ausbilder auch eine Mitschuld am Verhalten der Schüler. Wenn nämlich wirklich eine harte Arbeit kommt, ist es eigentlich schon fast sicher, dass alles im Eimer ist. Hier z.B. mal die Ergebnisse unserer praktischen PHP Arbeit.

Einer meiner Kumpel: 93 %
Ich: 53 %
Meine Freundin: 50 %

Der nächste fing dann irgendwo bei 17 % an ................... irgendwie glaube ich nicht, dass das was werden wird mit Steuern zahlen in der Zukunft :D
 
hmm....
hab von 89 - 92 meine Ausbildung als Tischler gemacht,
dann mal auf den dummen gedanken gekommen meinen Meister zu machen
den ich seit ´99 habe........
und was hatte ich davon?....ärscher......
Von Hamburg bis München nur absagen fürn Job,weil zu teuer und Überqualifiziert:rolleyes: :konfus:

nun wird das Englisch vertieft und es geht ab nach Australien,hoffe mal das dies klappt nächstes Jahr.
Oder doch noch den BW machen in D,oder Design, mal sehem was noch in Deutschland passiert.......


mfg
 
Angesichts solcher Zustände haben unsere Ausbilder auch eine Mitschuld am Verhalten der Schüler. Wenn nämlich wirklich eine harte Arbeit kommt, ist es eigentlich schon fast sicher, dass alles im Eimer ist. Hier z.B. mal die Ergebnisse unserer praktischen PHP Arbeit.

Einer meiner Kumpel: 93 %
Ich: 53 %
Meine Freundin: 50 %

Was kam den da dran oder was soltet ihr da so machen???
 
Da war ein Programm gegeben und das musste der Aufgabenstellung entsprechend nur abgeändert werden. Im Prinzip wahrhaftig bloß alle lokalen und globalen Variablen ersetzen und den Zugriff auf die passende Datenbank ermöglichen, das ganze mit einer entsprechenden Ausgabe auf diversen Seiten. Trotzdem war das innerhalb von 7 zur Verfügung gestellten Stunden schwierig umzusetzen. Ich hab als einzige Entschuldigung vorzubringen, dass ich in einer Übungswoche zu PHP wegen Krankheit gefehlt habe. Hab mir die Aufzeichnungen besorgt und Beispieldateien dazu, zu Hause noch nen bissel recherchiert, aber am Ende scheitert es wenn man in der Praxis nicht klar kommt. Ich hatte z.B. das Problem, dass trotz haargenauer Übergabe eines Quelltextes und exakter Variablenanpassung eine Ausgabe in einem Teil des Programms funktionierte und in einem anderen Teil wiederum nicht. Das entzieht sich ein wenig meines Verständnisses zumal die auszugebenden Informationen alle in globalen Variablen standen. Egal, alter Hut. Die Arbeit wird nachgeschrieben.

Heute hat uns unser Klassenlehrer beinahe erzählt wie man Heroin reinigt :D Wenigstens bekam ich die Möglichkeit meinen Prozessor mal auf Funktionalität zu testen. Und er ist tot, Jim :( *siehe PC F&A Thread*
 
Oh man, was für ein Sauhaufen... :D

Ich mach seit Sep 2004 ne Ausbildung zum IT Systemelektroniker.
Gestern hatte ich Zwischenprüfung und wir wurden ebenfalls nicht darauf vorbereitet. Wir sind halt in ner Ausbildung und für unseren Erfolg selbst verantwortlich. Wer das kapiert hat, hat auch kein Problem mit der IHK Prüfung.
Grundlegend kann man sagen, wer sich mit dem Thema IT beschäftigt, sollte sich sowieso auch nach der Schule oder dem Betrieb mal ein Buch zur Hand nehmen und sich viel selbst aneignen. Die Berufsschulen können ja nur Grundlagen vermitteln, was bei einem so komplexen Thema wie der IT Technik einfach nicht ausreicht.

Was die zustände bei dem Ausbildungträger angeht, würde ich mal mit der zuständigen Stelle bei der IHK Sturm leuten. Deren Aufgabe ist es, das Ihr richtig ausgebildet werdet.
Ich dachte schon unsere Schule sei schlimm, aber dass ist ja gar nix im Vergleich zu euch.

mfg
 
Also ich hatte nach der 12 eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen, um so irgendwie mein Fachabi zu bauen - schlechte Entscheidung.

Zwar habe ich nichts über die Berufschule bzw. den Unterricht an sich zu bemängeln, aber die Mitschüler waren der Horror.

Ich wollte die Ausbildung machen, weil ich einen Job haben wollte, aber zu einem Vernünftigen Abitur hätte es bei mir nicht gereicht. Folglich hab ich mich ziemlich in die Ausbildung reingehängt, was meine damaligen Mitschüler wohl ziemlich lustig fanden.
Nach ca. 3 Wochen hatte sich eine nette Gruppe Mädchen zusammengefunden, die Spaß daran hatten mir irgendwelche Ausländerfeindlichen Sprüche an den Kopf zu werfen etc.

Im Prinzip ist es schade, dass ich die Ausbildung abgebrochen habe, weil es mir wirklich Spaß gemacht hatte (okay, es war das 1. Jahr - wer weiß wie es im 3. gewesen wäre).

Aber bezüglich des Unterrichts in der Berufschule kann ich nur sagen - ich fands ganz gut und ich war vollkommen engagiert.
 
Calli hier:

Ich glaub, was du hier beschreibst ist normal. Why? Nun man geht mit viel Elan an die Sache ran. Man tut alles sofort und ist sich selber ein Vorbild. Das geht n paar Wochen gut und dann flaut es in die "Faulheit" ab. Das konnte ich bei mir in jedem Schuljahr aufs Neue feststellen. Man startet gut durch, weil man einfach Bock hat. Aber genauso gut lässt man wieder nach ^^

Ich denke das is "normal"
 
Also ich mache ITA (Informations Technischer Assistent) auf einer Ausbildenden Schule und naja ich kenne dein Problem durchaus. Mir geht es ähnlich und ich weiss was du meinst. Anfangs wie du es beschrieben hast, gibt man sich unglaublich viel mühe. Ich z.b. habe Anfangs jedes Blatt das ich gekriegt habe direkt sorgfältig dort abgeheftet wo es hinmusste, jedes ohne Loch in eine Klarsichthülle gepackt und jeden Abend dann gelocht und eingeheftet. Bei selbst geschriebenem hab ich sogar das ganze am PC abgeschrieben, ausgedruckt und dann eingeheftet.

Inzwischen ist das ganze etwas verkommen. Blätter landen gern mal Lose in der Tonne, ob Loch oder nicht, und verknittern das ichsie im nachhinein glattstreiche und versuche so einfach einzuheften. Geschriebene Blätter schieb ich meistens so in den Ordner. Bei Blättern aus Ringblöcken reiß ich nichtmal mehr die Ränder ab und in letzter Zeit komm ich auch öfters zu spät. Hausaufgabe vergesse ich auch hin und wieder mal was mir anfangs nie passiert ist.

Aber bei uns wird es nicht so durchrutschen gelassen. Dürfte schon zwei Kurzreferate schreiben wegen vergessener HAs, weshalb es mir wohl Gottseidank gelingen wird meine Hausaufgabenmentalität wieder zu verbessern und momentan tret ich mir in den hintern um morgens nimmer zu spät zu kommen was auch annähernd erfolgreich ist. ;)

...

Allerdings muss ich sagen das meine Klassenkameraden da schlimmer sind. Unsere Klasse bestand aus 21 Leuten. Daraus haben sich ganze 5 Abgemeldet und einer "wurde gegangen" wie mein Lehrer sagt. Wir sind also nur noch 15 Schüler, jedoch sind meist nur 8 davon Anwesend weil die andern sich einfach mal Krankmelden. Sind 18, dürfen also selbst entschuldigungen schreiben und nutzen das aus. Ein paar verdächtige haben schon Atestpflicht, schaffen es aber trotzdem verdammt oft zu fehlen, aber vielleicht sind diese paar ja wirklich krank.

Fakt ist aber das wir meist mit 7 oder 8 Leuten unterricht machen was bei einer Klasse aus 15 n doofer Schnitt ist glaube ich. Übrigens HAs werden bei uns meist morgens und in der Pause schnell noch erledigt. Das hab ich auch schon ein paar mal gemacht. *hust* xD
 
Crimson schrieb:
Calli hier:

Ich glaub, was du hier beschreibst ist normal. Why? Nun man geht mit viel Elan an die Sache ran. Man tut alles sofort und ist sich selber ein Vorbild. Das geht n paar Wochen gut und dann flaut es in die "Faulheit" ab. Das konnte ich bei mir in jedem Schuljahr aufs Neue feststellen. Man startet gut durch, weil man einfach Bock hat. Aber genauso gut lässt man wieder nach ^^

Ich denke das is "normal"

So geht´s bei mir seit der 7. Klasse.
Nach den Sommerferien hab ich immer vollen Elan gehabt, hab immer aufgepasst, Hausaufgaben gemacht, immer alles direkt eingeordnet etc pp.

Jetzt schreib ich in 2 Monaten mein ABI und es herrscht das reinste CHAOS *löl*
 
ich hab die Schule abgebrochen (mit guten Noten) weil ich kein Studium haette das mich genug interessiert oder aussichtsreich genug is, um es wirklich durchzuziehen... Mein Hauptproblem in beruflicher Hinsicht is, dass ich an diesem klelinen Kaff hier und an meiner Familie haeng. ich koennte nie fuer ewig hier weg, deswegen kamen meine Traumberufe wie Journalistin oder Profiler nicht in Frage... also nen praktischen Beruf, wo ich abends die Tuer hinter mir zumach und meine Freizeit lebe... n Beruf mit festen Zeiten wo ich genug Zeit fuer mein Leben und trotzdem nen gesicherten Lebensunterhalt hab. Da ich Computer und Deutsch immer schon mochte, wurde es also Sekretaerin, und da bin ich bis heut zufrieden mit.

nun aber zur Lehre selbst... ich haette die Schule weiter gemacht wenn ich keine Lehrstelle gefunden haette ueber den Sommer, aber ich hatte Glueck... damals war grad wieder mal Lehrlingsinitiative in Oesterreich, im Zuge dessen wurden unzaehlige Betriebe zu Lehrlingen verdonnert, auch wenn sie weder gutes Gehalt noch Arbeit bieten konnten. Unter anderem auch der oeffentliche Dienst. So ist der Beruf des "Verwaltungsassistenten" in Oesi-Land entstanden... Buerokauffrau in oeffentlichen Aemtern... als ich die Lehre angefangen hab gab's das erst das zweite Jahr. ich kam in das Buero eines riesigen berufbildenden Gymnasiums... den hablen Tag hatte ich nichts zu tun und konnte spielen, die Berufsschul-Hausaufgaben machen oder einfach mich zu Tode langweilen... aber trotzdem bin ich da umfassend ausgebildet worden... an der Lehre hab ich nix auszusetzen. Allerdings haben die - typisch fuer Oesi-Land - einfach mal nen Beruf erfunden ohne richtig was dafuer zu tun... Es gab keine fertigen Lehrplaene. Wir wurden in die Berufsschule geschickt einmal die Woche, ohne dass Lehrplaene fuer Verwaltungsassistenten vorlagen... also wurde die Gruppe Verwaltungsasssistenten meines Jahrgangs mit ner anderen Gruppe (Bankkaufleute) Lehrlinge in ne KLasse gesetzt, und wir bekamen den Lehrstoff von Buerokauffrau. Das hatte dann zur Folge dass wir sechs Wochen im Jahr jeden Freitag nachmittag in nem eigenen Kurs den theoretischen Kaese lernen mussten den man uns dann bei der Lehrabschlusspruefung fragte und den man auch tatsaehclich im oeffentlichen Dienst braucht.. die trockenste ******** im Intensivkurs die man sich vorstellen kann... soviel ich weiss gibt's heutzutage Lehrplaene... ich hatte in der Hinsicht einfach Pech.

Dafuer war die Lehre aber sehr schoen. Ich bin wie gesagt umfassend, freundlich und mit schoenem Klima ausgebildet worden... Mir wurde Ordnung, Genauigkeit, Disziplin, Belastbarkeit beigebracht... ein paar Flausen ausgetrieben... Meine Lehrherrin wurde genauso ins kalte Wasser gestossen wie ich, aber die hat das wirklich super gemacht. Die Kollegen waren auch lieb... Ich hab auch vorbereitende Buchhaltung beigebracht bekommen, was mir in der Berufsschule sehr geholfen hat, denn das gehoert normalerweise net zu ner Lehre... die drei Jahre waren schoen.

wie hat mich das Ganze veraendert? wie oben erwaehnt, die Disziplin etc hab ich gelernt, und vor allem Ordnung... n bisschen hab ich auch ne Lifestyle-Szene kennengelernt die ich vorher gemieden hab weil mich Berufsschulkollegen n paar Mal in Discos mitgeschleppt haben... das hat mich aber eigentlich nicht veraendert... einfach deshalb weil ich kein Disco-Leben brauche...

eins war aber doch recht einschneidend... ich hatte ne Lehrerin die mir vermutlich das Leben gerettet hat... englischlehrerin, sehr jung... ich konnte besser englisch als die (was im Berufsschulniveau wirklich net schwer is)... von dem her hatten wir genug Zeit um ueber anderes zu quatschen... so is ne Freundschaft entstanden... und als ich 1999, im zweiten Lehrjahr, meinen Totalabsturz mit Suizidversuch hatte, hat mir die Lehrerin ein paar sehr wichtige Dinge klar gemacht... bin ich heut noch sehr dankbar. da bin ich n Stueck staerker geworden...

joah... soweit aus meiner Lehrzeit... Klaer HAETTE ich auch faul werden koennen- das is in ner Berufsschule keine Kunst weil das Lehrniveau in vielen Sparten, auch in meiner, sehr niedrig is... Aber ich kam aus dem Gymnasium, wie n paar andere auch.. und unsere Gruppe war auch diejenige die eben nicht in Lethargie verfallen is sondern die diszipliniert gelernt hat, die vernuenftig war... (wobei wir keinen in der Klasse hatten, der Aerger gemacht hatte- wie gesagt: Lethargie... "gehen wir hin. lassen wir's ueber uns ergehen... bloss net anstrengen... oder mit anderen reden...") wir haben die Schule geschmissen um was anderes zu machen wir WOLLTEN diesen Beruf, und so gut wie moeglich wenn wir schon nicht studieren. entsprechend haben wir auch alle mit gutem Erfolg abgeschlossen waehrend andere da wirklich jaemmerliche Zeugnisse haben... da greif ich mir an den Kopf... verf*** noch mal bei der heutigen Arbeitssituation kann man das net schleifen lassen... das erste worauf der potentielle Arbeitgeber schaut is n Zeugnis... und nach der Lehre schaut der auf Lehrabschlusszheugnis.. das kann ich net verstehen wie man sich derart die Zukunft verbauen kann...



my ten microcredits...
 
Ich bin noch nicht in der Ausbildung, sondern auf der normalen Schule, aber bei mir treten dieselben Symptome auf. Ich hoffe, ich kann bis zum Abitur meine (guten) Noten halten...
 
So, ich bin diese Woche erstmal krank geschrieben :D Hat auch - dieses Mal - ernste Hintergründe :D :( Bla Entzündung am Weisheitszahn, bla schreckliche Kopfschmerzen, bla Zahn muss raus. War diese Woche 3 mal beim Zahnarzt, der erstmal andere Dinge zu kleistern musste. Nächste Woche noch zwei Termine und das Teil ist draußen. Aber es war gut so, denn dann konnte ich das Drama der aktuellen Woche nicht mitbekommen :)

1. Unserer notorischer Zuspätkommer hat es wieder mal geschafft erst kurz vor der 5. Stunde zu erscheinen. Laut Zeugenaussagen sah er so aus als ob er gerade aufgestanden wäre :D Nagut, das ist bei ihm der normale Look.

2. Ich erfuhr, dass unsere liebe Chefin dafür gesorgt hat, dass die interne Zwischenprüfung nächste Woche um 2 Tage vorverlegt wird :) Ja wer sich da nicht freut, dem kann auch niemand helfen.

3. Es gab mal wieder massig stunk weil so gut wie keiner im Unterricht mitarbeitet, sein Zeug mitbringt oder seinen Kaffee mal in den Pausen genießt.

Unser Klassenlehrer hat jetzt versprochen, härter durchzugreifen. Wer 5 Minuten zu spät kommt, bekommt 15 Fehlminuten eingetragen, wer mehr als 5 Minuten zu spät kommt, bekommt 1 Stunde Fehlzeit eingetragen. Wer mehr als 3 Tage unentschuldigt fehlt, fliegt raus. Schon jetzt haben einige mehr als 3 Tage :D - nach nur einer Woche - und trotzdem passiert nix.

Doof ist nur, wenn wirklich 2 oder 3 Leute rausfliegen, wird die Ausbildung für unseren privaten Bildungsträger nicht mehr vom Arbeitsamt gefördert. Dann sitzen wir alle auf der Straße nur weil einige Kinder von Beruf Computerspieler werden wollen.
 
Hat mich meine Ausbildung verändert? Hm ... obwohl ich meine Ausbildung noch nicht abgeschlossen habe, kann ich doch sagen, dass es einige (mehr oder minder schwerwiegende) Veränderungen bei mir gab.

Ach so, ich sollte vielleicht noch anmerken, was ich gerade mache -- ich mache seit August '05 meine ausbildung zum Erzieher.

Das beruht auf zwei Faktoren: Zum einen natürlich die fachlichen Aspekte; durch die ständige Selbstreflexion, welche in meinem Beruf notwendig ist, lernt man sich selbst sehr viel besser kennen und sieht sich von einem ganz anderen Standpunkt aus.
Der andere Faktor war sicherlich die dreiwöchige stationäre Behandlung einer schweren depressiven Episode ... ich glaube, ich habe die Klinik wirklich anders verlassen als ich sie betreten habe. Ich hatte noch nie so wichtige Gespräche, nicht nur mit den Therapeuten, auch mit alten Freunden und neuen Klassenkameraden. Ich habe zum ersten mal mitbekommen, wie ich mich überhaupt tagtäglich verhalte und auf andere Menschen wirke, und habe dabei bemerkt, dass ich bisher komplett falsch gelebt habe. Anstatt meine Persönlichkeit zu akzeptieren und zu betonen, habe ich immer versucht, jemand anders zu sein. Dieses Verhalten, dieses verstecken meiner Persönlichkeit und meiner Gefühle, habe ich auf meiner früheren Schule zum Selbstschutz vor Mobbing angenommen, doch hat dieses Verhalten mein gesamtes weiteres Leben bestimmt, und zwar bis in meine Ausbildung hinein, wo ich damit nicht mir klargekommen bin und damit brechen musste.

Naja, ich glaube, dass geht ein wenig am Thema vorbei, aber dennoch bitte ich nicht um Entschuldigung. ;)
 
So am Dienstag ist Zwischenprüfung und ich hab so nen Hals *zeigt den Umfang eines Baumes*

Erst erfahren wir letzten Freitag was so in groben Zügen dran kommen könnte, dann der nächste Schock ... sie wird mal eben um 2 Tage vorverlegt, dank unserer Chefin Jabba the Hutt. Zum Glück ist es nur eine interne schulische Prüfung und hat somit keinen Einfluss auf die Zulassung zur IHK Prüfung, sonst könnten wir bald alle eine neue Lehre anfangen. Stattdessen wird der anstehende "Erfolg" unserer Prüfung auf mehrere Lernfelder verteilt.

Die Prüfung sieht so aus, dass unsere Fachlehrer unserem Klassenlehrer Aufgaben vorgelegt haben. Er wird sie dann auch kontrollieren und er geht strikt nach den vorliegenden Antworten der Lehrer. Etwaige Antworten oder drumrumreden wird nicht mit 100% honoriert. Bei dem haben wir auch noch 4 Lernfelder, was gut und gerne am Ende 50 % der Prüfung ausmacht. Es ist ein Fachidiot, dessen Fragen man kaum mit dem Unterrichtsstoff beantworten kann.

Faulheit hin oder her, diese Zwischenprüfung - obwohl wir sie gar nicht schreiben müssten (so hat man uns das am Anfang des 2. Lehrjahres gesagt / am Anfang des 1. Lehrjahres wussten wir gar nichts von einer Zwischenprüfung) - ist nur dazu gedacht uns alle reinzureißen. Wir erfahren sogar erst am Tag der Zwischenprüfung ob wir unsere Tabellenbücher verwenden dürfen oder nicht. Alles elende Schikane.
 
Die Zwischenprüfung zählt bei IT Berufen sowieso nicht. Ist reine Information, wie der Stand der Dinge ist.
Das Tabellenbuch dürft Ihr ganz sicher benutzen. Wie gesagt hatte ich erst letzte Woche Zwischenprüfung und da waren auch Informatikkaufleute dabei, die Ihre TB benutzen durften.

mfg
 
Also ich denke mal das mich meine Ausbildung mit Sicherheit verändert hat. Die Fliegerei war für mich ein einziges großes Abenteuer als ich angefangen habe. Mittlerweile bin ich in ein Highriskenvironment hineigewachsen und dieses zu managen macht mir einfach wahnsinnig Spaß. Ich habe mich durch meine Ausbildung mit Sicherheit verändert, in dem Sinne das ich durch sie erwachsener, sachlicher und kühler geworden bin. Und das ich mir immer selbst Proffesionalität abverlange die ein sehr hohes Maß an Perfektion erreichen muß um mich selbst zufriedenzustellen. Und dieses Maß ist weit höher als das vom LBA, der Flugschule oder irgendwem anders angelegt wird. Alles in allem, die Ausbildung hat mich positiv verändert und hat mir trotz vieler falscher Erwartungen die ich in sie gesetzt habe ein Berufsfeld eröffnet was mir mehr Spaß macht als ich jemals gedacht hatte das es möglich gewesen wäre.
 
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