[Bastion - Sith Komplex ? Raum neben Krankenstation ? Mighella, Jolina, Allegious, Taral]
Zum ersten Mal, hatte sie ihn bewußt "Vater" genannt. Das Wort hallte in Allegious Gedächtnis nach. Früher einmal hatte er sich so etwas gewünscht, doch jene der er die Offerte geacht hatte, lehnte damals entschieden ab. Heute war es selbstverständlich. Aber es war bei ihm, wie bei jedem anderen Sith auch. Je mächtige er wurde, umso interessanter wurde er. Sowohl für seine Feinde, als für seine Verbündeten. Waum sollte ein namenloser Schüler, sich eines unbekannten Sith als Sohn oder tochter annehmen, wenn er doch stattdessen, de oder die eines in der gesamten Galaxis bekannten Sith Executor werden konnte. Oh ja, heute verstand er so Vieles, was er damals noch nicht einmal im Ansatz begriffen hatte. Jolina würde der Machtgier anderer bekannterer Sith keineswegs nachstehen, erst recht nicht, wo er sie gelehrt hatte, Moral und Tugend als wohl durchdachte Lüge, als ein Konstrukt blasphemischer Türmebauer zu erkennen und eben jene zu bewältigen. Die Gefahr mit dem Fortschreiten in der Macht, wuchs natürlich mit jedem Tag, indem sie mehr verstand. Doch sie sollte sich nicht von Allegious Liebenswürdigkeit täuschen lassen. Er würde sie im Auge behalten. Und nie wieder, niemals wieder, würde es einem seiner Schüler, ob jetzt aktuell oder kommend, gelingen ihn zu verraten. Denn jetzt verfügte er über absolute Weitsicht.
Mit einem leichten Nicken nahm er die Erkenntnis seiner Schülerin, durch Vernichtung eines Droiden zur Kenntnis. Auch wenn es imperiales Eigentum war, dass sie soeben vernichtet hatte, so war sie eine Sith. Und Sith mußten sich gelegentlich über die Bestimmungen des Imperium hinwegsetzen. Was war schon ein Droide im Vergleich zur Erkenntnis der Macht. Wieviel konnte sie mit ihrem Wissen erreichen, was ein medizinischer Droide im Vergleich zu ihr vermochte. Und als Allegious dieser Gedanke in den Sinn kam, verstand er einmal mehr, was es hieß ein Sith zu sein. Er war nicht nur "ein" Sith. Arica war ein Sith, Janem war nur ein Sith, doch er, er selbst stellte die Vervollkommnung der dunklen Seite selbst dar. Er verstand es im Gegensatz zu stümperischen Versuchen des Overlords zu manipulieren. Er verstand es im Gegensatz zu der Sith Executorin, sich der Loyalität seiner wahren Schüler zu versichern. Eigentlich konnte er Kira nicht mehr böse sein. Früher ja, heute... sah er es in einem anderen Blickwinkel. Sie hatte ihm damals mit ihrem, aus damaliger Sich vorwerfbarem Verrat, in die Hände gespielt. Die Verbannungen, schienen damals schon Teil der Macht mit ihm zu sein. Alles hatte sich erstaunlicherweise zu seinem Vorteil entwickelt, auch wenn Manche anderer Meinung sein mochten. Sollten sie ruhig glauben, dass er immer noch der Loyalste unter den Loyalsten war. Mochten sie ruhig über ihn lachen, oder hinter seinem Rücken weiterhin flüstern. Er wußte, wer und was er war.
Sie ergriff seine Hand, Taral war wieder mittels der Macht verschwunden, und Allegious konnte nur erahnen wo er sich ungefähr aufzuhalten schien. Dennoch zog der Tuk'ata es vor, ihnen zu folgen. Mighella immer noch stumm und scheinbar immer noch über die letzten Ereignisse mit sich selbst sinierend, folgte ihnen ebenfalls,allerdings mit einem kleinen Abstand zu ihm und seiner Schülerin. Sie spielte ihre Rolle als belanglose Sklavin seines Gefolges perfekt. Nicht einmal Jolina durfte hinter das Geheimnis kommen. Es war... eine Art Geheimwaffe. Zumal er damals nicht über drei Schülerinnen hätte verfügen dürfen, ebenso wenig wie auch heute. Der Kodex, eine der ältesten und kontinuierlichsten Wahrheiten der Sith, war eindeutig und ihm gebot es auch weiterhin Achtung zu schenken, zumindest aus seiner jetzigen Sicht. Es paßte ihm ganz gut, wenn sie glaubten, er besäße zur Zeit nur eine Schülerin. Umso verheerender wüde Mighella sein, wenn sie denn einmal ihre Kraft offen zur Demonstration nutzen durfte. Wenn überhaupt. Vielleicht war es ja garnicht notwendig, sie ihr Potential nutzen zu lassen. Er mußte nur aufpassen, dass sie aufgrund ihres Wissens, nie von ihrer Prämisse, ihm zu dienen abhanden kam. Doch Allegious würde nie wieder, den kleinsten Fehler, der es vermochte, seine Schüler von ihm wegzutreiben, zulassen.
Sie verließen zu viert den Orden des Sith Komplexes. Ein äußerst luxoriöses Fortbewegungsmittel, stand für sie bereit. Ein Mann in imperialer, jedoch nicht genauer, definierbarer Garnitur, öffnete ihnen die Tür. Der Speeder glich mehr einem 5-Sterne-Loft, als einem eigentlichen Speeder. Was der Rang eines Executors alles an Annehmlichkeiten mit sich brachte. Doch Allegious kümmerte sich nicht weiter darum. Materieller Luxus war unbedeutend, wenn er es noch nicht vermochte, das ganze Spektrum der dunklen Seite der Macht zu erfassen. Der Chauffeur fragte nach einem Zielort. Allegious hatte sich schon bereits informiert und nannte eine Gegend, die nahe des eigentlichen Zielgebietes lag. Der Fahrer mußte schließlich nicht wissen, wohin sie die Reise führte. Er war loyal. Äußerst loyal, und wem gegenüber stand außer Frage. Es galt sich weiterhin unauffällig zu verhalten. Mittels seines visuellen Displays vermochte er noch einmal kurz, routinemäßig die Summe der Konten zu begutachten, über die er nun verfügte. Er! Sonst niemand. Er würde Arica nicht an seiner Macht teilhaben lassen. Er allein würde den Oberbefehl über die Streitmacht führen. Er konnte es sich nicht erlauben, dass die Executorin mit ihren möglicherweise doch zu eigensinnigen Plänen, seine eigenen Ziele gefährdete.
Kurz dachte er darüber nach, was er in der Zeit des Krieges tun würde. Doch dazu waren die Ereignisse noch zu unausgegoren als das er genau vorraussagen könnte, wann er sich wo befände. Arica würde definitiv eine augenscheinliche aktivere Rolle in diesem Krieg einnehmen. Er würde sie an die Fronten schicken. Eine Art Abgesandte seines Willens. Und während sie und die loyalen Kräfte seinen kleinen Krieg spielten, konnte er in aller Ruhe, in der Abgeschiedenheit Phollow's sich seinem eigenem Studium und Training widmen. Und wenn der Krieg sich seinem ende neigte, würde Allegious seine wahre Macht offenbaren. Dann war er unangreifbar, ob Phollow nun zurückkehrte oder nicht, er allein, würde das Anrecht besitzen, sich auf den imperialen Thron zu begeben. Allegious lachte, während sie dort ankamen, wohin sie wollten. Bedächtiges Schweigen herrschte während der Fahrt. Sie schienen sich auf die Macht zu konzentrieren. So mußte es sein. Stets auf das eigene Training und das Vorranschreiten auf ihrem Pfad bedacht.
Die offensichtlichen drei Personen stiegen aus, Taral folgte ihnen. Er hatte schon lange nicht mehr gesprochen. Er würde sich bald wieder länger um sein... "Schoßtier" kümmern, das jedoch erst, wenn er alle notwendigen und vor allem essenziellen Vorkehrungen getroffen hatte. Ein Navigations-Unterprogramm seiner Subroutinen führte ihn zu einem bereits abgesprochenen Ort. Einige Ausbildungsleiter der Schauspielkünste waren diskret in Kenntnis gesetzt worden, dass ein hochrangiger Sith einen Schauspieler suchte. Ohne nährere Details zu nennen, damit sie sich nicht irgendeinen Reim auf dieses Interesse machen konnten, hatten sie einige ihrer besten Schauspieler herbeigetrommelt. Geld winkte ihnen, angeblich zumindest. Allegious wurde überschwenglich begrüßt. Zu überschwenglich. Keine Namen, keinen Titel. Nicht dass er daran zweifelte, dass die meisten nicht schon unlängst von ihm gehört hätten, aber vielleicht waren sie in ihr Schauspiel vernarrt genug, so dass er ihnen entgangen war.
In aller Ruhe selektierten sie gemeinsam die "Aspiranten". Manche waren Frauen, schieden damit von vorne herein aus, denn sie erfüllten gänzlich nicht die maskulinen Anforderungen. Andere waren gar zu breit, zu klein, oder zu groß, als dass sie für ihre Aufgabe in Frage gekommen wären. Allegious jedoch quittierte sie nicht sofort. Niemand derer, die ihn grad beobachteten mußte unbedingt wissen, wonach er genau Ausschau hielt. Am Ende entkam noch jemand und verriet sie. Das konnte er sich nicht leisten. Dann, blieb er vor einem jungem Mann stehen. Dunkelblondes Haar, stahlblaue Augen, einen dem Imperator entsprechenden Körper und klarer, ausdrucksvoller Stimme. Natürlich, mußte jener sich umfangreichen, kosmetischen Operationen unterziehen, damit er wirklich perfekt dem noch amtierenden Herrscher glich, doch eine gewisse, entfernte Ähnlichkeit schien, zumindest in Allegious Augen gegeben. Er fragte ihm nach seinem Namen. Kurando, antwortete der Mann. Allegious drehte sich zu seinem Gefolge um.
Tötet alle, außer Kurando, lasst niemanden entkommen
Töte alle bis auf jenen der vor mir steht und außer meinen zwei Begleiterinnen, später werde ich dir erläutern warum.
Mit einem Lächeln sah er wie seine Schülerinnen und das Ungetüm sich an den schwachen Lebewesen zu schaffen machten. Nicht einmal ein richtiges Panikgeschrei verließ die von außen, durch Anordnung des Lords verbarrikadierten Türen. Das Gemetzel war schnell ob des Eifers seiner Begleiter beendet. Ein großer Raum bedeckt mitden Leichnamen, einiger durchaus begabter Künstler war alles, was von dem Massaker zeugte. Kurando stockte der Atem, er war blass und er mußte sich übergeben. Noch bevor dieser sich den Mund abgewischt hatte, hatte Allegious ihm jegliche Erinnerung an das Massaker mit der Macht genommen und ihn das Bewußtsein verlieren lassen. Eine freischwebende Trage befand sich "zufälligerweise" in greifbarer Nähe. Allegious hievte den bewußtlosen Mann auf die Bahre. Dann sorgte er dafür dass sich Mighella und Jolina nicht mehr an das Ereignis erinnern konnten, sobald der Schauspieler mit dem Speeder abtransportiert worden war und sie das Gebäude verlassen hatten. Ein Jünger steckte auf Allegious Anweisung das Gebäude in Brand. Es sollten und durften keine Spuren übrig bleiben. Für andere unverständlich folgte der Jünger entgegen seines eigenen Willens dem Flammenmeer. Allegious kicherte und fühlte sich abermals stärker als zuvor. Wenn er erst ganze Planeten vernichten würde, würde seine Macht uneingeschränkt sein. Taral musterte Allegious eingehender. Mighella verstand ihre Sprache also sprach er in für sie unverständlichen Halbsätzen.
Später, Taral, später.
Er war der einzige den er nicht versucht hatte zu täuschen, und wenn der Tuk'ata erfuhr, was sich abspielte, würde er es nicht wagen, mit Mighella darüber zu reden. Anderenfalls. Die beiden Sith-Schülerinnen folgten ihm, als sei nichts gewesen. Auf schnellstem Wege begaben sie sich in Richtung Komplex. Allegious verzichtete darauf den Speeder zu nutzen. Die Schülerinnen wären sichtlich irritiert, ob des Schauspielers wegen, und außerdem wollte er vermeiden, mit jenem gesehen zu werden. Über eine Straße bewegtten sie sich weiter, bis sie auf eine alte Bekannte trafen. Ameta... Damals auf Yag'dhul hatte sie das Imperium verraten, wurde jedoch wieder eingefangen... Der Anschlag auf wilson mochte fehlgeschlagen sein, viel interessanter war jedoch die Tatsache, dass der Jünger ihm berichtet hatte, dass sie mit Wilson gesehen worden war. Hatte sie sich auch gegen den Imperator aufgelehnt? Das wäre hervorragend. Alles fügte sich zu seinem Willen. Er mußte es nur vermögen, sie auch als Verrterin zu brandmarken, ob durch seinen "scheinbaren" Wahnsinn, oder durch ihre nicht-wünschenswerte Art, er würde sie in die Hände des Verräter-Lagers treiben. Schnell waren sie bei ihr angelangt...
Ameta... im Bunde mit Wilson wie mir scheint? Es ist lange her. Vieles hat sich verändert. Was bewegte euch, wieder hierherzukehren? Wollt ihr dem Imperator auch in den Rücken fallen?
"...auch in den Rücken fallen..." Sichtlich amüsiert über seine Wortwahl wartete er auf eine Antwort...
Bastion - Haupstadt - Straße- Ameta, Mighella, Jolina, Allegious, Taral