Bastion

Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: Kurz vor den Nasszellen: Zoey Liviana mit Lord Saphenus, hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Sane alias Krayne und Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, weiter weg: Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif


Lord Saphenus legte eine Spur Herablassung in seine Stimme, als sie auf den glatten Boden hinwies und somit um Verständnis bat. Hm…! Er hatte zwar sein Lächeln nicht abgelegt, doch nun fügte er ziemlich hochnäsig hinzu, dass sie es ja auch mit ihren Schuhen provozieren würde! Allerdings konnte sie ja wohl kaum Turnschuhe oder Gummistiefel zu dem Kleid tragen?! Oder!? Allerdings schluckte sie diese Worte, die ihr längst auf der Zunge lagen, lieber herunter. Sie hielt es für das Klügste, zu schweigen. Sie lächelte ihm einfach weiter in sein selbstgefälliges Gesicht. Man sollte eben lieber nicht mit einem Sith zusammen rempeln oder wie in diesem Falle nur fast! Er schien sich allerdings gerade so zu beherrschen, sie nicht aus zu lachen. Zumindest drängte sich Zoey dieser Eindruck auf. Es wurde immer schöner. Ausgelacht wurde man schließlich gerne! Allerdings relativierte er dies jetzt und wies darauf hin, selbst Probleme zu haben, nämlich mit seinem Bein! Nun, dies war ja Zoey gerade aufgefallen, dass er dort auch seine Hand dran hielt. Es schien zu schmerzen!?


“Sie sollten sich besser behandeln lassen, Lord Saphenus! Es gibt doch im Sith-Orden Lordschaften, die sich mit Heilkunst und Materiemanipulation beschäftigen. Ich selber bin auf meiner letzten Mission, wie ich gerade beim Vorlesen erwähnt habe, genau auf diesem Wege auch an meinem Bein zügig geheilt worden. Ein hässlicher Kratzer von einer antiken Durastahlspitze! Mein hitzebeständiger Anzug wurde auf dem gleichen Wege repariert. Auch Brandverletzungen wurde ich so los, nachdem mich so ein glühender Zombie am Bein gepackt hatte. Passierte alles im Vulkantempel! Aber auch meine Pfeilverletzung am Arm wurde so geheilt. Allerdings kam der Arzt im Tempel ums Leben. Diesen Doktor können sie nicht mehr aufsuchen!”

Hoffentlich habe ich nicht neumalklug gewirkt, ging es der Archäologin postwendend durch den Kopf? Und, überhaupt, erzählte sie schon wieder zu viel! Allerdings, beruhigte sie sich selbst, dass sie dies ja auch gerade oder so ähnlich auf der Bühne zum Besten gegeben hatte. Von daher!?

Als es nun um die Gala und wie er sie fand, ging, war sich Zoey bei seiner Antwort extrem unsicher, ob der Lord sie selbst damit auch meinte, ein Speichellecker zu sein. Schon dieser Begriff! Der Archäologin war es augenblicklich unangenehm und ziemlich unbehaglich! Dann noch sein Lachen dazu! Schließlich hatte der Graf sich auffällig viel um sie gekümmert. Dennoch ging dies ja von ihm und nicht von ihr aus !? Der Graf war auf sie zu gekommen! Nein, er konnte Zoey nicht meinen! Doch war ihm das vielleicht entgangen, dass der Graf zu ihr gekommen war?! Nicht, umgekehrt! Und, wenn, was kümmerte sie seine Meinung?! Es sollte sie nicht beunruhigen! Verlegen sah sie ihn dennoch an, doch ließ sie kein Wort von dem verlauten, was hinter ihrer Fassade ablief.

Sie setzte wie immer ein strahlendes charmantes Lächeln auf. Allerdings hatte sie jetzt unbemerkt ihre Arme vor der Brust verschränkt, was abwehrend wirkte.

Auch zu dem Thema Buffet gab es nicht viel zu sagen, denn er hatte es noch nicht in Augenschein genommen, noch etwas davon verspeist. Dabei könnte er ganz sicher etwas mehr auf den Rippen vertragen und sollte sich am Buffet laben, statt sich schon wieder über etliche Gesprächspartner zu erheben, dachte Zoey mittlerweile etwas grantig. Wer wusste schon, was er über sie selbst dachte und später über sie sagen würde?! Ihr war es wichtig, was man von ihr hielt! Der Graf war ein wesentlich besserer Gesprächspartner gewesen. Mit ihm konnte man Konversation in jede beliebige Richtung betreiben. Lord Saphenus tat sich schwer damit. Zoey empfand ihn als schwierig und sehr arrogant.


“Oh, das ist bedauerlich! Es sind sehr viele exzellente und seltene Speisen und Spezialitäten von etlichen Welten dabei!”

Diesmal ließ sie lieber weg, ihm zu raten, unbedingt noch am Buffet vorbei zu schlendern und sich einen Teller zu nehmen! Wahrscheinlich kam dies nicht so gut an und sie hatte ihm schon geraten, einen Arzt aufzusuchen. Dies war sicher schon zu viel des Guten!? Er könnte es anmaßend finden?! Sith konnten so selbstherrlich sein! Jedi allerdings auch! Er schaute sie mit seinem einen Auge immer so durchdringend, geradezu durchbohrend an, dass es Zoey unheimlich wurde und ihr einmal sogar ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Scheinbar lag es daran, dass er nur ein Auge hatte!? Warum er sich nicht ein Künstliches einsetzen ließ? Sie sahen zum Verwechseln echt aus und funktionierten tadellos, sagte man?! Vielleicht konnte auch ein Sith-Doktor ihm eins machen?! Ein Echtes!? Dr. Pel alias Darth Hybris hätte sie dies zugetraut. Er brauchte nur seinen merkwürdigen Würfel dazu. Aber, der Lord schien ein eigenwilliger eigenartiger Kauz zu sein! Die Frage stellte sie ihm natürlich nicht! Aber, neugierig war Zoey schon. Auch interessierte sie es, wobei er sein Auge verloren hatte? Doch sie wollte nicht dreist, noch unhöflich sein. Es schickte sich einfach nicht! Er schien von Ärzten wenig zu halten, denn schon wegen seines Beines gehörte er mal dorthin! Sicherlich gab es doch auch eine Medi-Station im Tempel?! Und, auf Bastion gab es außerdem noch etliche weitere medizinische Einrichtungen!? Komisch?! Sehr merkwürdig! Bacta würde seinem Bein sicher gut tun?!

Er selber hielt sich indes nicht mit Fragen zurück! Sehr direkt sprach er sie auf Graf Sturn an und ob sie alte Freunde wären! Freunde?! So hatte dies also auf die Anderen gewirkt! Zoey fühlte sich zugegebenermaßen in der Rolle einer Freundin von Graf Sturn wohler, als in der Rolle seiner Feindin! Sie spürte jetzt noch den kalten Griff der Angst, wenn sie sein heißes Lichtschwert am Halse hatte! Sie wischte den negativen Gedanken fort.


“Nun, wir verstehen uns immer besser.”,

sagte Zoey ehrlich. Nun ja, so konnte man es doch am trefflichsten bezeichnen!?

“Wir sahen uns vor knapp einem Monat das letzte Mal!”

War das klug, dies gesagt zu haben? Für diese Überlegungen war es wohl nun zu spät! Allerdings lagen in der Tat in ihrem Verhältnis zu Sturn dazwischen Welten! Wenn das Unmögliche geschieht, fängt das Gehirn an, nach einer logischen Erklärung zu suchen! So auch bei ihr! Bisher hatte sie den Wandel noch gar nicht verarbeiten können! Auf Thearterra hatte er sie bedroht, mehrfach gekidnappt, nieder geschlagen, fast mit der Macht erwürgt! Allerdings hatte er auch dort gewisse Züge, die er heute an den Tag legte, hervor blicken lassen. Er fing sie galant nach ihrem Sprung durch die Membrantür ins Ungewisse auf und beschützte sie vor dem Wampa. Er unterhielt sich auch angeregt über das Gog-Bild mit ihr. Oder, kam dies nur, weil sie als einzige Anwesende das nötige Kunstverständnis aufgebracht hatte und auf das Gespräch eingestiegen war?! Graf Sturn war wie ein Buch mit sieben Siegeln! Dies machte ihn durchaus interessant! Seine Arroganz, sein messerscharfer Verstand und seine Grausamkeit entsprachen seiner körperlichen Attraktivität! Wieder spülte sie die Gedanken fort und wandte ihre volle Aufmerksamkeit dem Sith vor sich zu.

Natürlich interessierte er sich nicht für Kunst! Das wäre ja auch nur zu schön und zu viel verlangt gewesen, um ein Gespräch führen zu können! Am liebsten hätte die Archäologin mit ihren Augen gerollt, aber sie hatte sich gut genug im Griff, um dies nicht zu tun! Immerhin war er ein Bücherfreund bzw. las gerne! Zumindest sagte er auch einige lapidare Worte zu Bastion, dass er lange Zeit nicht dort gewesen wäre. Zoey platzte nun die Frage heraus:


“Und, wo haben Sie in der Zwischenzeit gelebt? Oder, waren Sie auch auf einer Mission oder Geschäftsreise?”

Eigentlich war sie nicht einmal sonderlich daran interessiert, zu erfahren, wo er gewesen war. Es war halt schwierig einige Worte mit einer Person zu wechseln, mit der man als Nichtmachtnutzerin lieber keinen Kontakt haben sollte!

Plötzlich hörte sie aus ihrem feinen Ausgehtäschchen in ihrer Hand ihren Klingelton ihres Com-Gerätes. Sie musste sich deutlich zusammen reißen, nicht sofort darauf zu schauen. War es ihre Mutter, die nachfragen würde, warum sie nicht, wie angekündigt, auf Naboo aufgetaucht war und ihre Familie mal wieder besucht hatte? Stattdessen schaute sie verlegen den Lord an und zuckte mit den Schultern, dass sie nichts dafür konnte, dass es geklingelt hatte. Ok, sie hätte es leiser stellen können! Doch daran hatte sie nicht gedacht!

Dann sprach Zoey von ihrem Beruf und steigerte sich richtig hinein. Als sie den Spruch los ließ, den sie bei Sturn schon mal heute losgelassen hatte, der unbedachter Weise von zwei Augen handelte, worüber sich die Archäologin auch postwendend ärgerte, brachte er sie mit seiner Frage diesbezüglich kurz in Verlegenheit! Schon wieder! Das war wohl auch seine Absicht gewesen!? Es schien ihm Spaß zu machen! Er kicherte belustigt dabei, doch sein Auge wurde sithisch gelb! Daher rasten völlig verunsichert ihre Gedanken hektisch und sie spuckte ihm folgende Antwort aus:


“Wir wissen doch beide, dass dies nicht unbedingt auf unsere Sinnesorgane, in dem Fall, auf die Augen abzielt!”

Sie schenkte ihm mit Bedacht einen besänftigenden hinreißenden Augenaufschlag, da sie ihn gerade wieder belehrt hatte wie sie bemerken musste. Sein verändertes Auge beunruhigte Zoey. Sie war halt eine Lehrerin! Nun ja, manchmal konnte sie schon nervig damit sein, doch meistens war ihr Rat unbedingt gefragt, doch sie gab eben auch ungefragt ihre Belehrungen ab, obwohl er ja auch gefragt hatte, also sollte er sich nicht beschweren! Das letzte Mal sah sie in gelbe Augen bei ihrer Entführung! Furchtbarer Gedanke! Schnell schob sie auch diesen beiseite!

Das nächste Thema schien ihn zu interessieren, brachte ihn allerdings auf. Zoey verstand rasch, wieso.

“Ich hatte mit Graf Sturn vorhin ein ähnliches Thema. Dabei ging es zwar darum, dass Sith-Artefakte nur in Sith-Hände gehören sollten, dennoch läuft es auf das Gleiche hinaus. Mir ist als Jedikundlerin bewusst, dass Sith-Artefakte und ihr verborgenes wertvolles Wissen am besten von Sith ausgeschöpft werden können. Weder von Jedi, die sie nur weg stellen oder teilweise nutzen, um ihrem Kodex treu bleiben zu können, noch von Nichtmachtnutzern, die sie als pure Gegenstände zum Sammeln oder Zurschaustellung betrachten und von dem Wissen nichts ahnen, noch an jenes heran kommen und auch nichts damit anfangen können.”

Sie musste dennoch an das Anti-Macht-Virus denken und fand es in den Händen der Jedi schon sicherer! Ihre Einstellung war unverändert, dennoch war jene hier fehl am Platze, doch sie ließ sich davon nichts anmerken. Von seinem Sith-Standpunkt aus betrachtet, konnte sie es dennoch nachvollziehen! Schnell wischte sie diese Gedanken weg.

Stattdessen wanderten ihre Gedanken zurück zur ungelesenen Com-Nachricht und Neugierde machte sich breit und Ungeduld machte ihr zu schaffen. Sie wollte jetzt doch bald mal darauf schauen können!? Oder, ob Sane ihr etwas Wichtiges mitgeteilt hatte?

„Mir war als hätte ich Ihren Namen schon einmal irgendwo gehört, als käme er mir bekannt vor. Doch ich kann leider nicht sagen woher.“

Sie wurde hellwach und überlegte kurz.


“Nun ja, ich bin seit geraumer Zeit auf etlichen Postern, auch im Holonet durch meine TV-Dauer-Werbesendung für mein Buch!? Und ich habe schon mehrere Bücher von meinen Ausgrabungen und Missionen geschrieben. Vielleicht von daher?”

Sie zuckte nun ebenso mit den Schultern, wie er zuvor beim Stellen der Frage. Es war ihr völlig schleierhaft, wo er sonst je über ihren Namen gestolpert sein könnte. Außerdem wollte sie eigentlich, das aus Höflichkeit angefangene Gespräch, auch langsam beenden.

Eine junge Frau (Yui) trat auf beide zu und begrüßte Zoey stürmisch und es zeigte sich sofort, dass sie wohl ein weiterer Fan von ihr war.

“Sehr erfreut!”

Ein fröhliches Lächeln huschte über Zoey`s Gesicht. Es war doch eine Freude und ein tolles Gefühl, selbst im Imperium so viele Fans zu haben, die sogar auf sie zu kamen und sie ansprachen. Sie fühlte sich in dem Moment wie ein Superstar. Ihr Fan wandte sich gleich an Lord Saphenus und erfragte direkt seinen Namen. Diese Gelegenheit empfand Zoey als günstig, mal ihre Com-Nachricht zu lesen. Schnell griff sie in ihr winziges flaches Täschchen oder besser gesagt in ihre dunkelblaue Glitzer-Clutchtasche.

“Sie entschuldigen mal kurz?! Ich muss mal schnell nachschauen, ob es wichtig ist!?”

Ob sich das jetzt schickte oder nicht, war ihr egal! Als sie auf das Display sah, errötete sie vor Aufregung. Ihr Herzschlag verdreifachte sich! Zumindest gefühlt! Es war von Yui! Sie lebte! Sie lebte! Man war Zoey froh und erleichtert! Ein schwerer Stein, ein Felsbrocken, fiel ihr von ihrem Herzen! Yui war unterwegs zu ihr! Sie wollte ihr auf die Gala folgen! Wie wollte sie dies hin bekommen? Sane war nun als ihre Begleitperson mit hinein gekommen? Wann hatte sie das denn abgeschickt? Diese Nachricht hatte aber lange gebraucht, um anzukommen!? Sie könnte jederzeit aufkreuzen!? Sie würde sicher wieder ihre Mädchengestalt annehmen! Oder? Zoey sah sich im Saal um. Ob sie schon drinnen war? Zoey hielt Ausschau nach ihrer gewohnten Yui, aber auch nach dem Twi`lek-Jungen. Doch sie konnte sie nicht entdecken. Vielleicht war sie ja auch noch unterwegs?! Schnell steckte sie ihr Com-Gerät zurück in ihr Täschchen und blickte um Verständnis und Verzeihung bittend, von Einem zum Anderen. Ihr Herz schlug immer noch heftig! Ihre Augen strahlten vor Glück! Hoffentlich kam Yui bald!?


Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: Kurz vor den Nasszellen: Zoey Liviana mit Lord Saphenus und Yui in Frauengestalt, hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Sane alias Krayne und Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, weiter weg: Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif
 
Zuletzt bearbeitet:
- Assistant Secretary Evir Greelanx, COMPNOR, Coalition for Improvements –


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Zentralgebäude der COMPNOR, oberstes Stockwerk, Tagungsraum des Select Committee]- Grand Vizier Bulsar Draay, Chairman Omer Hessarian (Vorsitzender der COMPNOR), Director General Liev Yalvaren (Direktor des Imperialen Sicherheitsbüros), Supreme General Nik Solstace (Oberbefehlshaber der CompForce), Director Brok Salais (Direktor der SubAdult-Group), Mitglieder des Select Committee, Assistant Director Greelanx, Angestellte, Assistenten, Sicherheitsposten der CompForce


Ehrfürchtig sah Assistant Director Evir Greelanx sich in dem übergroßen Besprechungsraum um, in dem er soeben auf einem herrlich bequemen Stuhl im Bereich, der für Gäste reserviert war, Platz genommen hatte, nachdem einer der Saaldiener ihm den Weg durch die etlichen Reihen an Sitzplätzen gewiesen hatte. Hier tagte es also – das Select Committee, jenes Gremium, das in letzter Instanz über die Geschicke der Kommission zur Erhaltung der Neuen Ordnung und – wie manche sagten – damit über den Kurs des gesamten Imperiums entschied. Und er, Evir Greelanx, bescheidender Assistant Secretary der Coalition for Improvements, war geladen worden, um an einer Sitzung dieses Gremiums teilzunehmen. Sogar zu seinen Mitgliedern und zum Vorsitzenden der COMPNOR persönlich zu sprechen! Er war am Zenit seiner Karriere angelangt – und ironischerweise verdankte er das einem Abgesandten des Diplomatischen Korps und einem Lord der Sith. Doch zu sehr sollte er das in diesem Raum, in dieser Gesellschaft wohl besser nicht betonen.

Immer noch voller Ehrfurcht ließ Greelanx seinen Blick durch den arenaartig gestalteten Raum gleiten. Im Zentrum war das Podium, hinter dem in Kürze die wichtigsten Persönlichkeiten der COMPNOR Platz nehmen würden – Chairman Hessarian, der Direktor des Imperialen Sicherheitsbüros Liev Yalvaren, die beiden Vorsitzenden der Koalitionen – seiner eigenen und der Coaltion for Progress –, der Supreme General der CompForce und der Direktor der SubAdult Group, die die Nachwuchsarbeit der Kommission und somit eine glorreiche Zukunft des Imperiums organisierte.

Unmittelbar neben dem Podium fand sich die Ehrenloge – und mit ihr der einzige Farbtupfer im Raum, der durch das imperiale Grau der COMPNOR dominiert wurde. An diesem Tag nämlich war niemand geringeres als der Grand Vizier des Imperators persönlich, Bulsar Draay, vor das Komitee geladen worden, deutlich zu erkennen an den scharlachroten Umhängen der vier Ehrengardisten, die selbst hier, im Zentrum imperialer Ideologie, für seinen Schutz verantwortlich waren. Greelanx schluckte schwer, als er den Vizier eingehender musterte – ein Mensch, der natürliche Autorität ausstrahlte und mit der Autorität des mächtigsten Wesens der bekannten Galaxis, des Imperators persönlich, sprach. Alleine die selbe Luft wie dieses Individuum zu atmen war mehr, als so manches Lebewesen inner- und außerhalb der Grenzen des Reiches verdiente.

Die restlichen Gästelogen waren gefüllt mit subalternen Funktionären der Kommission wie Greelanx selbst, mit Agenten des ISB und Offizieren der CompForce, die aus unterschiedlichsten Gründen an dieser Sitzung teilnahmen, etwa, weil sie zum Stab eines der höheren Funktionäre gehörten. Vermutlich würde der Direktor des republikanischen Geheimdienstes all seine Extremitäten dafür geben, eine gut platzierte Bombe in diesem Raum zu zünden – doch das war natürlich unmöglich. Das hier war Bastion. Das hier war Center. Das hier war das Zentrum der imperialen Zivilisation, Inbegriff von Wohlstand, Ordnung und Sicherheit.

Ein gedämpfter Gong ertönte und das Tuscheln hunderter Zwiegespräche verstummte abrupt. Die wichtigsten Personen im Raum – abgesehen vom bereits sitzenden Grand Vizier – hatten ihre Plätze auf dem Podium eingenommen. Greelanx wagte kaum, zu atmen, als der Vorsitzende das Wort ergriff.

„Diese Sitzung ist zur Ordnung gerufen.“

Chairman Hessarian, ein in Würde ergrauter Mann – natürlich ein Mensch – sprach mit der Autorität der unumstößlichen Werte, die er verkörperte.

„Das Komitee entbietet dem Grand Vizier Seiner Majestät seine Grüße und besten Wünsche.“

Eine kurze Pause, ehe der Vorsitzende nachschob:

„Seine Majestät selbst wird heute bedauerlicherweise nicht an unseren Konsultationen teilnehmen.“

Die Enttäuschung, die Greelanx bei diesen Worten verspürte, wurde nur übertroffen durch seine Begeisterung ob der Feststellung, dass der Imperator offensichtlich üblicherweise sehr wohl an den Sitzungen des Komitees teilnahm. Warum auch nicht? Hier saßen seine ergebensten und fähigsten Diener! Nur das fast schon spöttische Lächeln Hessarians in Richtung des Viziers wollte nicht so ganz ins Bild passen – aber wer war Greelanx schon, um darüber zu urteilen?

„Kommen wir zum ersten Tagesordnungspunkt“, fuhr der Vorsitzende der COMPNOR fort.

„Sie alle wissen von den unglücklichen Ereignissen, die sich im Corusca-Sektor zugetragen haben. Und damit meine ich nicht die Aushändigung Coruscants an die Neue Republik.“

Wieder ein Blick des Vorsitzenden in Richtung des Grand Viziers – herausfordernd fast.

„Vielmehr geht es um das klägliche Versagen der imperialen Flotte, die es zuließ, dass ein Admiral der Sektorflotte mit einer nicht unbeträchtlichen Anzahl an Schiffen Fahnenflucht beging und sich einem sinnlosen Wompratte-und- Nexu-Spiel mit der Flotte der Republik hingab.“

Der scharfe Blick des Vorsitzenden wanderte einmal durch den Raum und Greelanx spürte deutlich den Zorn, der aus diesen eisblauen Augen sprach.

„Nach Überzeugung der Kommission ist Kayen Jago der abscheulichste Verräter, den das Imperium in der jüngeren Vergangenheit gesehen hat. Seine Handlungen bedeuten nicht nur einen massiven Gesichtsverlust für das Galaktische Imperium, sondern kompromittieren zudem unsere Sicherheitsinteressen auf eklatante Art und Weise. Ich habe dem Oberkommando bereits eine Note bezüglich unseres… Missfallens zukommen lassen.“

Hessarian schmunzelte selbstgefällig und Greelanx ertappte sich dabei, zustimmend zu nicken. Es war richtig, die Flotte und übrigen Streitkräfte des Imperiums ab und an an ihren Platz zu erinnern – sie waren Werkzeuge der Neuen Ordnung, nicht mehr. Ihre Architekten und Bewahrer jedoch saßen hier, in diesem Raum.

„Glücklicherweise konnte ich in Abstimmung mit Director General Yalvaren und Supreme General Solstace eine adäquate Reaktion auf diese Situation erwirken. Die „Assurance of Loyalty“-Flottille ist ausgelaufen, um sich des Verräters anzunehmen und den Schaden für das Imperium zu minimieren. So wird sich auch zeigen, wie viel die vollmundigen Versprechungen von High Admiral Fyrestone bezüglich einer „uneingeschränkten Kooperation“ seiner Offiziere mit dem ISB und der CompForce wert sind.“

Der Vorsitzende nickte den beiden neben ihm sitzenden Personen zu.

„Wenn also kein Mitglied des Komitees Redebedarf hierzu sieht, kann diese Angelegenheit als bestmöglich geregelt betrachtet werden.“

Niemand sagte ein Wort und Greelanx konnte dies absolut nachvollziehen – was der Vorsitzende der COMPNOR sagte, hatte Hand und Fuß. Musste Hand und Fuß haben! Das Komitee existierte, um ihm und seinen Vertrauten beratend zur Seite zu stehen, nicht aber, um seine Entscheidungen in Frage zu stellen. Das überließ man sehr gerne dem Senat der Republik mit seinem lächerlichen Kanzler.

„Kommen wir also zum nächsten Punkt. Koornacht.“

Das Wort hing für einen Moment im Raum. Greelanx selbst hatte nur lose Assoziationen zu ihm – der Koornacht-Sternenhaufen war Teil der Kernwelten, aber wenig bedeutend. War nicht vor kurzem ein internes Dossier bezüglich der dortigen Entwicklungen über seinen Schreibtisch gegangen…?

„Die Vermutungen haben sich bestätigt. Die Yevethaner haben sich gegen die imperiale Ordnung erhoben – und sind im gesamten Sternenhaufen erfolgreich gewesen. Das, meine Herren, bedeutet ein kollektives Versagen nicht nur der imperialen Streitkräfte, sondern auch der imperialen Sektorverwaltung und des imperialen Geheimdienstes. Ein Versagen, das nicht ohne Konsequenzen bleiben darf!“

Hessarian schlug mit einer derartigen Wucht auf den Tisch vor ihm, dass das Wasser in seinem Glas fast über den Rand schwappte.

„Ich kann nur einen deutlichen Appell an Seine Exzellenz den Grand Vizier formulieren, dass Seine Majestät diesen Angriff auf die Integrität des Imperiums und das Versagen derer, die vorgeben, ihm zu dienen, nicht ungesühnt lassen darf! Unglücklicherweise informierte Director General Yalvaren mich, dass seine Leute zu spät vor Ort waren, um eine Katastrophe zu verhindern. Die meisten Hauptverantwortlichen für dieses Desaster haben sich einer gerechten Strafe dadurch entzogen, dass sie den Yevethanern gestatteten, ihr Leben vorzeitig zu beenden.“

Angewidert schüttelte der Vorsitzende mit dem Kopf.

„Auch bezüglich dieses Vorfalls erging eine deutliche Note an das Oberkommando. High Admiral Fyrestone versicherte mir, dass die imperiale Ordnung im Sternenhaufen schon bald wieder hergestellt sein wird. Sollte dieses Versprechen sich als voreilig erweisen, werde ich das Komitee erneut mit dieser Angelegenheit befassen.“

Ein leichter Schauer lief Greelanx den Rücken hinunter. Ein Aufstand gegen das Imperium in unmittelbarer Nähe des Kerns? Als wäre der Friedensvertrag mit der Republik nicht bereits schlimm genug… Auch im weiten Rund tauschten einige Funktionäre besorgte Blicke und tuschelten miteinander, ehe erneut ein leiser Gong ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Podium lenkte.

„An anderer Front entwickeln sich die Dinge zum Glück günstiger für das Imperium“, fuhr Hessarian fort.

„So wurde mir versichert, dass den törichten Unabhängigkeitswünschen des sogenannten „Eisernen Bundes“ mit aller Entschlossenheit entgegengetreten wird. Die militärischen Erfolge in dieser Kampagne sind vielversprechend und zeigen, dass es durchaus noch Soldaten des Imperiums gibt, die diese Bezeichnung auch verdienen. Möglicherweise sollte das Komitee erwägen, die Karriere des verantwortlichen Admirals genau im Auge zu behalten und dem Oberkommando nahe zu legen, sie entsprechend zu begünstigen. Mein ausdrückliches Lob geht außerdem an die Coalition for Progress. Deputy Secretary Flim hat die Anliegen des Imperiums bisher tadellos vertreten und seine Bemühungen haben der imperialen Öffentlichkeit mit der 152sten exakt jene Sorte imperialer Helden beschert, zu der sie aufblicken kann.“

Der Vorsitzende lächelte leicht.

„Ob die Piloten das wollen oder nicht. Manchmal muss man Soldaten erst mit einfachen Worten begreiflich machen, dass sie dem Imperium nicht nur mit einer Waffe in der Hand oder in der Kanzel eines Jägers dienen können. Doch dienen müssen sie – jeder einzelne von ihnen.“

Hessarians Blick wanderte zu einem der Männer neben ihm.

„Ich habe Director Salais bereits vorgeschlagen, vielleicht ein kleines Treffen zwischen den vielversprechendsten Kadetten der SAG und den Offizieren des 152sten zu arrangieren, vorbehaltlich einer positiven Einschätzung von Deputy Secretary Flim.“

Der Angesprochene nickte eifrig.

„Eine ausgezeichnete Idee, Herr Vorsitzender.“

Mit einem Nicken fuhr der Vorsitzende an den Grand Vizier gewandt fort:

„Vielleicht möchte auch Seine Majestät zum Ausdruck bringen, dass er voller Überzeugung an ein baldiges Ende dieser Ord Mantell-Krise glaubt, Exzellenz? Mit Sicherheit würde das die öffentliche Meinung innerhalb des Imperiums zu diesen Konflikt enorm beeinflussen.“

Falls Draay auf diese Frage antwortete, so verstand Greelanx die Antwort nicht. Hessarian jedenfalls konzentrierte sich kurz auf einen vor ihm liegenden Datenblock.

„Kommen wir nun zu einer weiteren Einheit der imperialen Streitkräfte, die ab und zu an imperialen Werten vermissen lässt. Die dritte Gefechtsflotte.“

Der Vorsitzende verzog unwillig seinen Mund.

Fyrestone konnte mir gegenüber immer noch nicht überzeugend begründen, warum er ausgerechnet Nerethin mit einer heiklen diplomatischen Mission betraut hat. Vielleicht glaubte er, dass sie bei Cygnus nur wenig Schaden anrichten kann… nachdem sie so unzeremoniell – und richtigerweise – aus dem Oberkommando entfernt wurde. Natürlich hätten wir uns eine permanentere Lösung gewünscht. Ihre vergangenen Weggefährten sind äußerst… fragwürdig.“

Neben Hessarian rührte sich der Director General des ISB und beugte sich zu seinem Mikrofon vor, um zu sprechen.

„Ich kann dem Komitee nur versichern, dass wir die Dritte Flotte im Auge behalten, wie natürlich alle Gefechts- und Sektorflotten des Imperiums. Und sollte Nerethin in Bezug auf Cygnus Fehler machen… nun, dann wird das Oberkommando nicht umhin kommen, entsprechend zu reagieren.“

„Nach Hinweisen von uns, natürlich“, ergänzte der Vorsitzende mit einem leichten Nicken.

„Aber Fyrestone weiß, dass Nerethin besser nicht einer längerfristigen Bindung von Cygnus an das Imperium im Weg stehen sollte. Bedauerlicherweise ist ihre Schule des Denkens zuweilen… überraschend inflexibel was harte Maßnahmen angeht.“

Hessarian griff nach seinem Wasserglas und nahm einen kleinen Schluck daraus.

„Für den Moment jedenfalls erachtet es die Kommission als zielführend, zunächst die weiteren Entwicklungen im sogenannten Sternenimperium abzuwarten.“

Er erntete einhelliges Nicken, auch von Greelanx, da dieser nicht unangenehm auffallen wollte.

„Gut. Dann haben wir noch zwei kurzfristige Anmeldungen für die Tagesordnung – einmal von der Coalition for Progress. Secretary Hailler bitte.“

Unter den Mitgliedern des Komitees erhob sich ein grauuniformierter Mann und begann – ebenfalls mit elektronisch verstärkter Stimme – zu sprechen.

„Vielen Dank für das Wort, Vorsitzender. Ich möchte die Aufmerksamkeit des Komitees auf öffentliche Äußerungen lenken, die jüngst im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz der planetaren Gouverneure Kraym und Dysart gefallen sind. Ohne, wie ich betonen möchte, zuvor örtliche Ratgeber der Kommission zu konsultieren.“

Der Secretary verschränkte die Arme vor der Brust.

„Sowohl Gouverneur Kraym, als auch Gouverneurin Dysart ließen verlauten, dass sie die Aufwertung der Werftanlagen von Bacrana ablehnen würden, da diese – ich zitiere – „eine offene Provokation der Republik“ bedeuten würde. Die Äußerungen Gouverneur Krayms ließen sogar zwischen den Zeilen den Schluss zu, dass die Sektorverwaltung in dieser Angelegenheit nicht mit einer Stimme spricht. Die Auswirkungen einer derartigen Indiskretion muss ich denke ich weder Ihnen, Vorsitzender, noch dem Komitee vor Augen führen.“

Der Funktionär setzte sich wieder.

„Danke, Secretary Hailler.“

Hessarian beugte sich kurz zum Director General des ISB, um mit diesem – ungehört von den Mikrofonen – ein kurzes Wort zu wechseln, ehe er sich wieder ans Plenum wandte.

„Insbesondere auf Gouverneur Kraym sind wir aufmerksam geworden, was wenig verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass er einen der derzeit wichtigsten Planeten im Imperium kontrolliert. Die Herstellung von und der Handel mit Bacta ist derzeit ein wirkungsvoller Hebel gegenüber der Republik und anderen Akteuren der interstellaren Ökonomie. Offenbar gibt es unterschiedliche Meinungen zu Krayms Beseitigung des Kartells auf Thyferra, wobei ich persönlich sagen muss, dass zumindest der Name „Imperial Bacta“ für den Nachfolger mir sehr zusagt.“

Die Anmerkung des Vorsitzenden sorgte für höfliches Gelächter im Raum.

„Dennoch sind Äußerungen wie jene, von der Sie berichten, Anlass zur Sorge, Secretary Hailler. Insbesondere wenn der Gouverneur sich gegenüber der Kommission als beratungsresistent erweist. Für den Moment sollten wir davon ausgehen, dass dieser Lapsus womöglich seiner Unerfahrenheit auf der ganz großen Bühne geschuldet ist… mir wurde jedenfalls versichert, dass sich Thyferra langfristig unter der Führung der Administration im entsprechenden Supersektor gänzlich analog der Interessen des Imperiums entwickeln wird. Gleiches sollte für Bacrana gelten. Sobald wir Kenntnis von einer Möglichkeit erhalten, entsprechende Entwicklungen zu beschleunigen oder zu forcieren, werden wir das selbstverständlich tun. Manchmal ist es nötig, gewisse Funktionäre der Sektorverwaltung an den Unterschied zwischen Verwalten und Gestalten zu erinnern. Denn die Neue Ordnung, meine Herren, gestalten wir.“

Mit funkelnden Augen nickte Hessarian dem Grand Vizier zu.

„Im Dienste Seiner Majestät, natürlich.“

Greelanx wäre am liebsten aufgestanden, um dem Vorsitzenden zu applaudieren. Tatsächlich waren manche Regionalgouverneure, die in ihren dekadenten Palästen mit unnötigem Luxus das Vermögen des Imperiums aus dem Fenster warfen, oft noch schlimmer als die bornierten, selbstgerechten Offiziere der Streitkräfte. Ohne den Kitt der COMPNOR – und natürlich den Willen des Imperators – wäre das Reich schon lange auseinandergebrochen in rivalisierende Kriegsherren, die sich um die Krümel eines Kuchens stritten, der einst so viel größer und prächtiger gewesen war.

„Den nächsten Punkt hat die Coalition for Improvements angemeldet“, fuhr Hessarian in der Tagesordnung fort.

„Secretary Dornier?“

Greelanx‘ Herz pochte ihm bis zum Hals, als sein Vorgesetzter im Plenum das Wort ergriff. Das war der Moment! Der Grund, aus dem er hierher geladen worden war!

„Vorsitzender, ich möchte das Komitee auf den überraschend grünen Zweig hinweisen, der sich in der Ausweitung imperialen Territoriums in Gestalt von Diplomatie und bisher ungeahnter innerimperialer Kooperation ergeben hat und würde hierzu gerne Assistant Secretary Greelanx das Wort erteilen.“

Dann richtete der Blick des Vorsitzenden – und des gesamten Plenums! – auf Greelanx, der sich mühsam erhob, bedacht darauf, das leichte Zittern seiner Beine zu verbergen.

„Sprechen Sie, Greelanx.“

„Ich danke Ihnen, Vorsitzender.“

Greelanx räusperte sich.

„Meine Herren, wie Sie vermutlich bereits der jüngsten Publizität der Kommission entnommen haben, ist es uns gelungen, selbst unter den Bedingungen des Vertrags von Umbara den Machtbereich Seiner Majestät zu erweitern – durch Diplomatie. Der Planet Sernpidal ist vor kurzem dem Imperium beigetreten, nach äußerst kurzen Verhandlungen.“

Vorsichtig taxierte er das Gesicht des Vorsitzenden, auf der Suche nach verräterischen Zeichen, doch Hessarians Mimik war undurchdringlich.

„Ich… ich glaube dass dieser Erfolg auf Sernpidal modellhaft sein könnte für künftige Bemühungen des Imperiums an dieser Front. Auch, weil er auf einem besonderen Faktor beruht – einem Zusammenwirken des Diplomatischen Korps und des Ordens der Sith.“

Bei diesen Worten ging ein Raunen durch die Reihen des Plenums. Wie Greelanx selbst wusste ein jeder Funktionär der COMPNOR, wie schwierig es zuweilen war, die Sith – insbesondere die zum Teil abscheulichen Aliens im Orden – in ein konsistentes Propagandabild einzubauen, ohne dabei die Neue Ordnung in Frage zu stellen oder aber die Autorität des Imperators als Mitglied eben dieses Ordens zu untergraben.

Als plötzlich ein verächtliches Schnauben vom Podium zu hören war, befürchtete Greelanx kurz, dass sein Herz stehen bleiben würde.

„Machen Sie Witze, Greelanx?“

Es war nur eine geringe Erleichterung für ihn, dass es Director Salais war, der das Wort ergriffen hatte – die vermutlich unwichtigste Person auf dem Podium.

„Diplomatie? Mit den Sith? Um uns von so einem Konzept zu überzeugen, müssen Sie schon mehr vorweisen als irgendeinen Hinterwäldlerplaneten, dessen Bewohner sich von ein paar Zaubertricks haben beeindrucken lassen.“

„Ich versichere Ihnen, dass Lord Sturn auf keinerlei Tricks zurückgreifen musste“, entgegnete Greelanx steif, obwohl er als Beweis nur das Wort des Abgesandten Lowash vorweisen konnte.

„Und doch waren die Einwohner Sernpidals am Ende höchst beeindruckt vom Imperium und begierig, ein Teil davon zu werden.“

„Ein Sith namens Lord Sturn war es, der diese Mission anführte?“, erkundigte sich Hessarian mit sichtlich interessierter, ruhiger Stimme und sorgte alleine dadurch dafür, dass sich Salais mit errötendem Gesicht wieder in seinem Stuhl zurücklehnte.

„Ja, Herr Vorsitzender“, bestätigte Greelanx eifrig.

„Ein Mann, der sich zweifelsohne sehr gut in offiziellen Verlautbarungen der Kommission machen würde.“

Wenn man davon absah, dass Sturn zwar wie ein Mensch aussehen mochte, aber kein reinblütiger Mensch war, wie Greelanx erst nach Studium seiner ISB-Akte – des für Leute wie ihn freigegebenen Teils – hatte erfahren müssen.

„Interessant.“

Hessarian nickte nachdenklich.

„Ich danke Ihnen für diesen Hinweis, Secretary Dornier, Assistant Secretary Greelanx. Die Kommission wird sich mit dieser Option eingehend befassen müssen. Mit Sicherheit wäre das auch im Interesse Seiner Majestät.“

Dankbar setzte Greelanx sich wieder – er hatte die Aufmerksamkeit des Vorsitzenden geweckt. Und das positiv! Jetzt wurde sein Name in Sphären gesprochen, von denen er zuvor nicht einmal zu träumen gewagt hatte!

Derweil konzentrierte der Vorsitzende sich wieder auf das weite Plenum.

„Wenn nun also nichts mehr zu erörtern wäre… Ja, Secretary Hailler? Hat die Coalition for Progress noch etwas vorzubringen?“

Der Funktionär, der sich erhoben hatte, um seinen Redebedarf anzumelden, nickte langsam.

„Ja, Vorsitzender. Und zwar geht es um… infame Gerüchte, die jüngst in einer Holonet-Publikation durch einen Jedi namens Anakin Solo in Umlauf gebracht wurden. Dieser Solo deutete an, dass ein derzeit wohl auf Coruscant grassierendes Virus Werk der Sith sein könnte… eine unhaltbare Unterstellung, zu der die Kommission sich denke ich verhalten muss.“

Hailler zögerte.

„Ich nehme an, es handelt sich nur um eine Unterstellung?“

Auf diese Frage hin entstand einiges an hektischem Gerede im Saal, so laut, dass Hessarian einmal mehr den Gong ertönen lassen musste, um wieder eine konstruktive Arbeitsatmosphäre entstehen zu lassen. Die Mimik des Vorsitzenden der COMPNOR allerdings wirkte besorgt – und die des Direktors des ISB ratlos.

„Nach unserem Wissen kann es sich bei einer solchen Behauptung lediglich um die amateurhaften Versuche der Jedi handeln, die öffentliche Meinung gegen das Imperium aufzubringen“, sagte Hessarian schließlich.

„Was indes die Pläne des Ordens der Sith angeht… wie Sie zweifelsohne wissen, sind diese nur… ausgewählten Individuen bekannt. Wie wir uns dazu zu verhalten haben… das hängt vom Willen seiner Majestät ab.“

Hessarian blinzelte sichtlich irritiert.

„Grand Vizier Draay, vor diesem Hintergrund muss ich Sie fragen – wann gedenkt seine Majestät, wieder vor seine Diener zu treten? Vor die imperiale Öffentlichkeit?“

Greelanx hielt den Atem an, als der Angesprochene sich tatsächlich aus seinem Sitz erhob und Anstalten machte, nicht zur zum Vorsitzenden, sondern zum gesamten Raum zu sprechen.

„Seine Majestät befindet sich derzeit wegen unaufschiebbarer Staatsgeschäfte auf Korriban.“

Mühelos dröhnte die voluminöse Stimme des Mannes, der im Imperium praktisch unmittelbar nach dem Imperator selbst kam, durch den Raum.

„Wie lange er dort bleibt und was er dort tut ist seinem eigenen Gutdünken überlassen. Seine Majestät hat sich vor niemandem im Imperium zu rechtfertigen – nicht vor der Sektorverwaltung, nicht vor dem Oberkommando und nicht vor der Kommission zur Erhaltung der Neuen Ordnung.“

Die Augen des Grand Viziers glitzerten gefährlich, als er seinen Blick durch das Plenum schweifen ließ.

„Es soll doch nicht der Eindruck entstehen, als habe Ihr Komitee vergessen, wer über das Imperium herrscht.“

Bei dem auf diese Worte folgenden Schweigen hätte man wohl selbst ein ausfallendes Haar auf dem Boden aufkommen hören können.

Schließlich war es wieder Hessarian, der die Stille brach.

„Nein, Exzellenz. Das soll es nicht.“

Und dennoch wirkte die Mimik des Vorsitzenden der COMPNOR nicht geschockt, wie Greelanx es nach dieser kaum verhohlenen Drohung gewesen wäre – sondern verärgert.

„Diese Sitzung des Komitees ist beendet.“


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Zentralgebäude der COMPNOR, oberstes Stockwerk, Tagungsraum des Select Committee]- Grand Vizier Bulsar Draay, Chairman Omer Hessarian (Vorsitzender der COMPNOR), Director General Liev Yalvaren (Direktor des Imperialen Sicherheitsbüros), Supreme General Nik Solstace (Oberbefehlshaber der CompForce), Director Brok Salais (Direktor der SubAdult-Group), Mitglieder des Select Committee, Assistant Director Greelanx, Angestellte, Assistenten, Sicherheitsposten der CompForce
 
Zuletzt bearbeitet:
|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Meditationsraum || ▫ Enui

Dunkelheit umfing ihn. Das lautlose Plätschern der verdorbenen Essenz war das Einzige was Enui wahrnahm. Die Stunden vergingen, und der Nichtmensch fühlte und erforschte das Wirken der Macht. Es gab keine explizite Zielsetzung, lediglich das Verstehen stand im Vordergrund. Doch alleine durch die Kontemplation, durch das in sich kehren wurde er nicht mächtiger, nicht stärker. Es war ein Doppelspiel, ein Balanceakt zwischen Kraft und Präzision. Beides für sich alleine war in den seltensten Fällen zielführend. So löste sich das schlanke Individuum aus der Starre der Meditation und verließ den Ort. Auch er musste sich vorbereiten, musste Vorkehrungen treffen für die bevorstehende Expedition. Doch da er darin bereits geübt war und er schon alles Notwendige besaß, sollte es nicht allzu viel seiner Zeit beanspruchen, alles zu verstauen. Doch damit dies nicht auf den letzten Moment geschah und er deshalb etwas Wichtiges doch vergaß, kümmerte er sich lieber rechtzeitig darum. Verschiedene Utensilien wurden gezielt in dem großen Sack verstaut. Sie benötigten Möglichkeiten um zu töten, bzw. zu jagen, Feuer zu machen, sich Wege zu bahnen, Fallen zu bauen, große Entfernungen zu überblicken, Schutz vor Witterung und Krankheiten.

Man konnte mit wenig auskommen und doch gleichzeitig nicht mal ansatzweise für alle Eventualitäten vorbereitet sein, egal wie viel man mitschleppte. Enui hatte schon vor langer Zeit eine gute Mischung und einen guten Kompromiss gefunden. Diese Tour würde ein wenig anders werden als die letzte, da er nur Samur als Begleitung hatte, doch dies konnte sich als ebenso interessant herausstellen. Und letztendlich ging es hier größtenteils um seine Verantwortung einen Sith heranzubilden. Am Ende konnte es gut sein, dass sein Schüler niemals wieder solcherlei Unternehmungen auf sich nahm und auch sonst nichts daraus zog, aber das war dann seine Entscheidung. Nachdem der Nagai – Warrior die Packarie hinter sich gebracht hatte, führten ihn seine Schritte für eine gute halbe Stunde in die Cantina, deren Funktion als Energieversorger er gnadenlos in Anspruch nahm. Entsprechend gestärkt wurde noch eine weitere Übungseinheit eingebaut, für die ein Jünger missbraucht werden musste.

Immer wieder befahl ihm Enui den Höhergestellten anzugreifen, und immer wieder legte er die Fesseln der unnachgiebigen Macht um die Glieder des Ausgenutzten um diesen daran zu hindern, auch nur irgendeinen Muskel zu bewegen. Natürlich waren diese Würmer keine echte Prüfung für einen Kampf um Leben um Tod, aber es reichte um die Technik in Übung zu behalten. Nachdem er sich genug ausgetobt hatte, wurde es langsam Zeit sich zur Ruhe zu begeben. Schnell war der Weg zum eigenen Quartier gefunden und der Nichtmensch sorgte für die dringend benötigte Erholung. Der wenig soziale Sith nutzte diese seltene Gelegenheit einmal auszuschlafen. Die nächsten Wochen oder Monate würden sie kaum bis nie vollständig erholsamen Schlaf finden. So ausgeruht ging es am nächsten Tag weiter. Vielleicht wäre es besser gewesen Samur weniger Zeit geben, doch dann würde dieser vermutlich nicht alles besorgen können. So musste er diesen Sonnenlauf mit Selbstbeschäftigung verbringen. Nun, denn …

Er spazierte durch die Gänge und Trainingsräume bis er eine Beschäftigung gefunden hatte, die ihm zusagte. Ein kleiner Leistungsvermögenstest war bestimmt ganz unterhaltsam. Er hatte zwei Ringe, und zwei durch die Mitte passende Kugeln, dazu zwei Übungsdroiden. Der Test würde in mehreren Stufen stattfinden und sich langsam steigern. Zuerst einmal ließ er eine Kugel und einen Ring schweben, dann setzte er sie in kreisförmige Bewegung um ihn herum. Soweit so gut, das war aber ziemlich uninteressant. Spannender war es die beiden Objekte in entgegengesetzter Richtung fliegen und die Kugel durch den Ring schweben zu lassen. Dies wurde umgesetzt und nachdem Enui die Anforderung sicher beherrschte, fügte er das zweite Paar Ring/Kugel hinzu. Gleiche Aufgabenstellung. Das wurde schon wesentlich anstrengender. Aber auch dies gelang ihm, auch wenn der Anspruch an die Präzision schon weit höher lag, als simple Levitation. Nächster Schritt. Einen Übungsdroiden abzuwehren, während man weiterhin sie Objekte lenkte. Mit der niedrigsten Einstellung fing er erst einmal an.

Die nächsten zwei Stunden zeigten dass er durchaus auch Grenzen hatte, was an sich nicht neu war, doch diese Schrittweise Annäherung war schon recht informativ. Tatsächlich gelang es ihm nicht bis zum Ende aller Steigerungsmöglichkeiten vorzudringen. Und zwar beide Droiden auf hohem Wirkungsgrad abzuwehren und gleichzeitig die vier Objekte mit der erforderlichen Genauigkeit zu lenken. Dennoch machte das Ganze irgendwie Spaß, sofern Enui dieses Gefühl für sich überhaupt als existent empfand. Zudem hatte er so einen erstaunlich und in seinem Fall auch erfreulich gewaltigen Teil des Tages bereits hinter sich gebracht. Nachdem er sich geduscht hatte, ging er wieder etwas essen um sich danach für eine letzte Nachmittags- und Abendbeschäftigung umzusehen. Diese offenbarte sich als kurze Recherche über den für die Reise anvisierten Planeten, der ja auch einige Eigenheiten hatte, die er sich vielleicht einmal aneignen sollte, trotz aller Erfahrung und Kenntnisse im Überleben in der Natur. Es gab ein paar Einzelheiten die man im Hinterkopf behalten sollte, ansonsten sollten sie eine spaßige Zeit haben, wobei sein Apprentice dies mit Sicherheit anders sah. Nun, sein Pech.

Schließlich war der Abend weit genug vorangeschritten und der Nichtmensch suchte erneut sein nächtliche Lagerstatt auf. Auch der folgende Tag entzog sich ihm nicht durch Ableben oder Weltuntergang und so konnte Enui den Morgen nutzen um sich für den Trip fertig zu machen und seine Ausrüstung vor die Tür zu räumen. Nach einer ausgiebigen Meditation und einem kurzen Frühstück war es dann auch schon soweit. Der Moment des Abflugs näherte sich unaufhaltsam und der Warrior machte sich mit seinem Gepäck auf in Richtung Hangar. Dies war der Treffpunkt den sie ausgemacht hatten, oder? Ja, soweit er sich erinnern konnte. Als er diesen Bereich des Ordensgebäudes erreichte, spürte er bereits die Anwesenheit einer gewissen Person, was etwaige übriggebliebene Zweifel hinfort spülte. Samur bewegte sich gerade zügig durch einen der Hangars und blieb gewissermaßen wie angewurzelt stehen als er ihn erblickte. Eine Reaktion die der Warrior äußerst gerne zur Kenntnis nahm. Genau so sollte es sein. Zudem waren sie pünktlich und im Zeitplan.


"Hallo Samur. Ich hoffe Du hast alle Vorbereitungen getroffen? Haben wir bereits ein Schiff zur Verfügung?"

Offenbar hatten sie das nicht. Enui blieb ganz ruhig und schaute den Menschen nur kalt an. Was ihm wohl durch den Kopf ging? Nun, es war vermutlich nicht angenehm, doch momentan auch nicht weiter wichtig.

"Dann kümmere Dich darum! Wir werden unverzüglich aufbrechen, also mache es umgehend startbereit und belade es."

Ihm war nicht daran gelegen weitere große Erklärungen von sich zu geben, Samur durfte ruhig ein wenig schwitzen und die Ungewissheit an sich nagen spüren. Wie auch immer, Enui setzte sich auf eine Transportkiste und wartete bis sich der Schüler um alles gekümmert hatte.

|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Hangar 3 || ▫ Enui & Samur
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Sane alias Krayne in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax, Saphenus, Janus, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar

Es war vorbei. Erleichtert atmete Voth tief ein und aus, als ihm bewusst wurde, dass das Verhör Lord Saphenus' beendet war. Er wusste nicht, ob der Zabrak noch immer den tiefen Zorn für ihn empfand, der vorhin so überdeutlich sichtbar geworden war, doch wenigstens für den Moment schien er verflogen zu sein.

Doch noch immer wurde Voth aus dem Einäugigen nicht schlau. Seit der ersten Begegnung mit dem Sith hatte der Twi'lek versucht, jede Information über ihn, die sich irgendwie offenbarte, aufzulesen und zu einem großen Bild zusammenzufügen, doch noch immer sah er keinen vollkommenen Zusammenhang.
Was genau waren die Ziele des Zabraks? Voth vermutete, dass auch er nach Macht strebte, so wie es jedes vernünftige Lebewesen tat, doch nach welcher Art von Macht? Er wusste, dass Lord
Saphenus irgendwie im Zusammenhang mit Korriban stand, jedenfalls schien ihm etwas an diesem Planeten zu liegen. Warum genau und was, das entzog sich Voths Wissen.
Doch zumindest wusste er nun mit ziemlicher Sicherheit, wer das Feindbild des Einäugigen darstellte. In den letzten Minuten hatte er unmissverständlich seinen Hass auf Darth
Halberd sowie den Scriptor, Edgar Tlalloy, deutlich gemacht. Doch auch hier wusste Voth nicht, wieso er ausgerechnet diesen beiden Rache geschworen hatte. Es musste irgendwie mit Talitha zusammenhängen, doch blieben diese Zusammenhänge verborgen. Es war lediglich offensichtlich, dass die Jüngerin mit dem fehlenden Ohr irgendetwas bei Lord Saphenus auslöste, und dass er sie beschützen wollte.

Der Zabrak stellte eindeutig ein großes Rätsel dar. Einerseits gab er manche Geheimnisse einfach preis, erfüllt von Zorn und Wut, andererseits schien er sein Wesen so gut wie möglich hinter einer Maske zu verbergen, die wohl höflich erscheinen sollte, jedenfalls am heutigen Abend. Die einzig mögliche Erklärung bestand für Voth darin, dass Lord
Saphenus offenbar damit Probleme hatte, seine Gefühle unter Kontrolle zu behalten, doch war dies nicht eine der wichtigsten Aufgaben der Sith? Seine Gefühle kontrollieren und in bestimmten Situationen ausnutzen? Wie ging der Zabrak mit seinen Emotionen um?

Voth beschloss, sich nicht weiter den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die er in unmittelbarer Zukunft sowieso nicht herausbekommen würde. Stattdessen fokussierte er seine Gedanken wieder aufs Hier und Jetzt, in dem
Marava Lord Saphenus gerade ein neues Datapad übergab, nachdem das erste dem schieren Druck seiner Hand zum Opfer gefallen war. Gespielt lachend murmelte der Zabrak eine Entschuldigung und nickte dann Voth zu, während er aussagte, dass die ersten Differenzen beseitigt wären. Höflich nickte Voth zurück, während er sich überlegte, was genau das heißen sollte.

Einen Moment später entschuldigte Lord
Saphenus sich, unter dem Vorwand, sich frisch machen zu wollen. Was auch immer er damit meinte. Jedenfalls blieb Voth nun allein mit Janus zurück. Fast war er erleichtert, einen Moment von dem Einäugigen befreit zu sein. So aufschlussreich die Gegenwart des Zabrak doch war, war sie doch ebenso anstrengend.

Nachdem der Sith verschwunden war, erwartete Voth eigentlich, dass
Janus sogleich das Wort an ihn richten würde, hatte er ihn mit der plötzlichen, wenn auch notgedrungenen Zusage zu Lord Saphenus' Rache vermutlich einigermaßen überrascht. Stattdessen wandte der Graf aber noch einige Worte an Marava, die daraufhin Anweisungen in ein kleines Komlink sprach und im Anschluss je ein Glas Champagner für Janus, sich selbst und Voth holte. Dankend lächelnd nickte Voth, als er das Glas annahm, bevor er einen Schluck daraus trank. Sein Mund und seine Kehle fühlten sich seltsam trocken an.

Nun klärte die brünette Jüngerin den Grafen noch über den aktuellen Stand der Suche nach
Edgar und die ersten Auswirkungen der Gala auf, die bisher alle durchaus positiv klangen. Schließlich bat Janus jedoch um einen Augenblick allein mit Voth und bat sogar darum, nicht gestört zu werden. Voth war sich nicht ganz sicher, was das zu bedeuten hatte.

Langsam wandte der Sith sich zu dem Twi'lek um, sein Gesicht trug eine Miene, die schwer zu deuten war. Das bekannte Lächeln war verschwunden;
Janus blickte ernst, doch gleichzeitig weder aufgebracht noch wütend. Als er zu sprechen begann, vermittelte seine Stimme ebenjenen gelassenen, aber dennoch autoritären Ausdruck.

Während der Graf sprach, stimmte Voth ihm innerlich zu. Interessante Entwicklungen waren es in der Tat. Wie diese sich auswirken würden, war vermutlich noch interessanter.

Janus wollte wissen, was er von Lord Saphenus und seiner geplanten Rache hielt, von der das Duo aus Meister und Schüler nun anscheinend ein Teil war. Dabei hatte Voth den Eindruck, sein Meister würde das 'anscheinend' besonders betonen, sodass er nicht umhin kam, sich einen Vorwurf in Janus' Stimmlage einzubilden. Ob dieser nun tatsächlich da war oder nicht, war dem Twi'lek unterbewusst ziemlich egal. Stattdessen machte er ein leicht beschämtes Gesicht, hatte er mit seiner übereifrigen Zusage schließlich maßgeblich dazu beigetragen, dass er und vor allem Janus nun in den Plänen des Zabrak hingen; eine Entwicklung, die so wünschenswert vermutlich eher nicht war.

Weiterhin wollte der Graf alles wissen. Alles im Zusammenhang mit
Edgar, Halberd und Talitha. Zwar sprach er noch immer höflich, doch Voth wusste - spürte vielmehr - dass er besser nichts auslassen sollte. Also gut.


"Nun... Ich werde aus Lord Saphenus nicht ganz schlau", fasste er seine Gedanken zusammen. "Irgendetwas mysteriöses, rätselhaftes ist an ihm, das ich mir nicht erklären kann. Doch denke ich, dass er ein nützlicher Verbündeter sein könnte, obwohl - oder vielmehr gerade weil - er wohl keine wirkliche Konkurrenz zu euch darstellen kann. Ich glaube, in seiner relativen Unbekanntheit ist er eine gute Ergänzung, da er eben nicht so berühmt ist und somit auch nicht auffällt."

So weit, so gut. Jetzt musste Voth sich einem weniger angenehmen Thema stellen.

"Falls Edgar Tlalloy und Darth Halberd Lord Saphenus tatsächlich solche großes Leid angetan haben, finde ich, dass die Lust auf Rache ziemlich gerechtfertigt ist, auch wenn ich denke, dass Lord Saphenus seine Gefühle besser unter Kontrolle haben könnte." Nur ungern dachte Voth an die vor Hass glühenden Augen, die in sein Gesicht starrten, zurück.

"Tatsächlich scheint es aber irgendwie meine Schuld zu sein, dass wir nun auch daran beteiligt sind. Doch ich habe an meine eigene Vergangenheit und die Erfahrungen mit Halberd und Tlalloy zurückgedacht und zusammen mit dem Druck, den Lord Saphenus ausübte, war ich nicht in der Lage, mich anders zu entscheiden. Leider."
Hätte er noch einmal und unter sachlichen Bedingungen wählen können, so hätte er Lord Saphenus vermutlich nicht so unüberlegt und spontan unterstützt. Zwar würde auch er den Scriptor und Darth Halberd gern tot sehen, doch brannte dieses Verlangen nicht annähernd so heftig in ihm wie es bei dem Zabrak der Fall zu sein schien. Vielmehr hatte er eigentlich mit der Vergangenheit abgeschlossen und das Schicksal der beiden Todfeinde des Einäugigen war ihm ziemlich egal. Umso mehr wunderte Voth sich über sich selbst, dass er so stürmisch zugestimmt hatte.

"Ich glaube, ich sollte aber besser erzählen, was damals eigentlich passiert ist", setzte Voth an, während er versuchte, sich an jedes Detail zu erinnern. "Einen groben Umriss habt ihr vielleicht bereits mit angehört, aber alles fing damit an, dass ich in einem Gang des Tempels auf Chiffith stieß, einen Schüler des Imperators. Während wir uns unterhielten, wurden wir durch einen Mutanten gestört, der aus dem Labor eines Alchemisten ausgebrochen war - Whip war sein Name. Kurzum, wir wollten den Mutanten zurückbringen zu Darth Baal, dem Alchemisten, dem er 'gehörte'. Dabei wollte dieser Chiffith und mich jedoch gefangen nehmen und Experimente durchführen, was ihm zum Teil auch gelang", Voth hob kurz seine beiden zusätzlichen Arme und deutete mit einem Kopfnicken darauf. "Jedoch gelang es uns, zu fliehen und Baal zu töten. Dabei gesellte Whip sich zu uns, denn mittlerweile waren wir wohl so etwas wie Freunde." Voths Stimme klang unsicher, denn noch immer wusste er nicht genau, was Whip für ihn dargestellt hatte. "Als wir den Katakomben entkommen waren, trafen wir auf Selura, eine Rattataki, Jon Orus, irgendeinen Jünger und eben auch Talitha. Während Chiffith zum Imperator gerufen wurde, erfuhren Whip und ich von der Verschwörung, die Edgar Tlalloy, der Scriptor, gegen einen Darth Halberd geplant hatte. Talitha besaß dafür auch irgendwelche Beweise, und wir hatten einen ominösen Informanten in den Katakomben. Auf der Suche nach ebenjenem mussten wir zwei Houks bekämpfen, die sich später als die Leibwächter des Informanten herausstellten, bevor wir ihn schlussendlich aufspüren konnten. Jedoch konnte er uns lediglich verraten, dass Halberd sich in einem Innenhof des Tempels aufhalten sollte, bevor Selura ihn tötete. Doch als wir bei Halberd ankamen, wurde uns das fatale Missverständnis bewusst: Der Informant war ein Schüler Halberds gewesen, welcher verständlicherweise ziemlich erbost war und Whip tötete." Voth fühlte nach, ob er noch immer Trauer für den Vorfall empfand, spürte jedoch eher ein Bedauern und Wut ob solcher Ungerechtigkeit. "Er entführte außerdem Talitha; ich weiß jedoch nicht, was mit ihr passierte, doch ich glaube, Lord Saphenus rettete sie später von irgendwo. Selura und Jon verschwanden ebenso, als die ganze Sache vorbei war und bis heute habe ich sie nicht mehr gesehen. Allerdings traf ich Soris, welcher mich auf einen Drink einlud, bevor alles eskalierte. Denn der 'Spender', dessen Arme Darth Baal damals verwendete, war der Bruder von Soris gewesen. Fest überzeugt, ihn noch in dessen Labor zu finden, wollte Soris dann in die Katakomben und ich wollte ihn aufhalten. Das war, als ich euch getroffen habe und ihr mich rettetet."

Voth atmete erst einmal durch. Er hatte gerade fast seine komplette Geschichte im Sith-Tempel erzählt und glaubte tatsächlich, nichts ausgelassen zu haben. Er überlegte noch einmal, doch er hatte sich tatsächlich an alles erinnern können.
Schließlich sah er
Janus an. Nur zwischendurch hatte sein Blick ihn beim Erzählen gestreift, er hatte interessiert und neugierig gewirkt. Nun machte der Graf in Voths Augen einen eher nachdenklichen Eindruck, jedenfalls glaubte er das. Vermutlich musste er erst einmal die Fülle an neuen Informationen verarbeiten. Wie würde er auf seine Geschichte reagieren? Erst einmal nahm Voth einen Schluck aus seinem Champagnerglas. Sein Mund war durch das viele Reden ziemlich trocken.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen] Voth Terrix, Janus Sturn; in der Nähe: Chronor Tallax; weiter entfernt: Saphenus, Zoey Liviana, Yui (getarnt); weiter weg: Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester; außerdem Jorax Kevora + Ghost Squad (NSC) und Edgar
 
Bastion - Sith-Tempel - Aricas privates Verlies - Niks Zelle - mit Nik

Eine Weile genoss Arica den wilden Strudel von Gefühlen in den Nik stürzte, wie ein gutes Glas Wein. Die Furcht vor dem sicheren Tod. Den tausendfach verstärkten Schmerz. Die Verzweiflung und die Hilflosigkeit. Aber auch die überraschende Erkenntnis, die sie ihm mit dem Mittelchen schenkte, das er sich da selbst so überaus bereitwillig eingeflößt hatte.
Die Alchemisten hatten schon Einiges drauf.
Arica grinste breit . Nicht nur dass sie das kleine Schauspiel hier amüsierte, sie würde bald ein neues kleines, nützliches Spielzeug haben.
Was anderes als ein JA hätte er sagen können. Und wie es aussah hatte er das sogar verstanden!
Mit Freuden dienen?


Gut!

Ein kurzer, kehliger Laute konnte nun fast als ein knappes Lachen aufgefasst werden bevor Arica ihre Füße vom Tisch schwang und auf stand und zu Nik hinüber ging, sich ganz dicht zu seinem Ohr beugte.

Du fühlst es! Nicht wahr!

Ihr Atem streifte sachte seinen Hals aber für ihn musste es sich fast wie ein Orkan anfühlen. Zumindest vermutete Arica das, bei der Menge Wein, die er in sich hinein geschüttet hatte.

All die großen und kleinen Dinge um dich herum! Sogar jedes Molekül der Luft!
Mittlerweile müsste jede deiner untrainierten Synapsen schreien vor Überlastung!


Wieder erklang jenes dunkle Lachen das jetzt jedoch frei von Boshaftigkeit war. Arica war amüsiert von ihm und zufrieden über ihren neuen kleinen Diener.

Und es wird noch eine Weile andauern, so gierig wie du warst.

So rasch wie sie sich zu ihm gebeugt hatte, war sie auch wieder von ihm fort getreten und nun stand sie am Eingang der Zelle!

Komm!

Sagte sie knapp und absichtlich quietschend öffnete sich das Gittertor wie von selbst.
Arica trat hinaus und lief nicht schnell aber ohne sich um zu drehen weiter.
Es war natürlich klar, dass er ihr folgen würde, egal in welchem Zustand er gerade war.


Du stinkst übrigens gewaltig!

Erklärte sie ihm wie nebenbei während sie gerade die Wachen im Eingangsbereich passierten, denen Arica nur einen knappen Blick schenkte und die Nik reichlich überrascht anglotzten. Es kam nicht sonderlich oft vor, dass jemand, der hier her gelangt war und den Arica dann auch noch selbst befragt hatte, so einfach und in einem Stück hier wieder heraus marschierte.
Die Turbolifttüren schlossen sich und erst jetzt wandte Arica ihren Blick wieder zu Nik!


Ich habe dir bereits gesagt, du kommst nicht mehr zu dem zurück was du bis jetzt hattest und warst. Ab jetzt hast du ein Quartier in meiner Nähe! Will heißen in einer Unterkunft in meinem Turm!
Du findest dort auch Kleidung! Also schmeiß diesen Billigmist weg, den du da trägst.


Die Lifttüren öffneten sich und sie befanden sich im unteren Teil ihres Turmes. Mit einer knappen, beiläufigen Bewegung ihrer Hand wies sie zu einer von vier grauen Türen.

Das da wird Deins!
Über Dir leben meine Schüler! Darüber ist mein privater Trainingsraum und darüber mein Domizil!
Du hast zwei Stunden!
Reinige Dich!
Beruhige dich etwas.
Hold die Sachen, die du noch unbedingt brauchst und dann kommst du hinauf zu mir!
Erscheine nicht zu spät!


Erklärte sie und der letzte Satz war zwar neutral gesprochen aber eindeutig als Drohung zu verstehen.
Die Worte waren kaum verklungen, da schlossen sich die Lifttüren wieder und Nik stand allein vor der grauen Tür hinter der sein neues Quartier lag!


Bastion - Sith-Tempel - Aricas Turm - Nik vor seinem neuen Quartier - Arica im Lift nach oben unterwegs
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Saphenus, Yui (getarnt als Frau), Sane alias Krayne, in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax, Janus, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar

Zum ersten Mal seit Beginn der Gala war Janus wieder mit seinem Schüler allein und konnte mit diesem ungestört und ohne lauschende Ohren sprechen. Die Jünger, die einen schützenden Kreis um die beiden Sith bildeten, wussten, dass sie ihre Augen und Ohren bei sich behalten sollten. Janus sah sich gerne durchaus als pragmatischen Herrn. Solange seine Diener loyal waren und Ergebnisse lieferten, wurden sie belohnt und konnten sich sicher sein, dass der Graf ihre Bemühungen zu schätzen wusste. Doch Verrat oder Inkompetenz duldete der blasse Fastmensch nicht. Niemals.

Neugierig wartete er darauf, was Voth zu sagen hatte. Der Twi´lek schien etwas erleichtert zu sein, nun da Saphenus nicht mehr bedrohlich vor ihm stand. Eine verständliche Reaktion, schließlich hatte der Einäugige mehr als deutlich gezeigt, dass er äußerst unangenehm werden konnte. Janus hätte nicht zugelassen, dass sein Schüler attackiert wurde, und wenn nötig hätte er den Zabrak auch endgültig in die Schranken verwiesen. Verbündete waren nützlich, doch wenn sie zur Belastung wurden, musste man sich ihrer entledigen.

Sein Schüler erklärte dem Grafen, dass er aus dem Einäugigen nicht ganz schlau wurde und der Zabrak einige mysteriöse Geheimnisse mit sich herumtrug. Dennoch hielt Voth ihn für einen nützlichen Verbündeten, der trotz oder gerade weil er nicht in der selben Liga spielte wie Janus hilfreich sein konnte und dessen geringer Bekanntheitsgrad ihn für einige Aufgaben qualifizierte, die der schlanke Halbechani nicht wahrnehmen konnte, weil er zu berühmt war.

Das war eine kluge Analyse, und so nickte Janus zustimmend und zeigte für einen Moment ein schmales, zufriedenes Lächeln.


„Lord Saphenus hat seine Geheimnisse, so wie wir unsere haben. Solange wir darauf achten, unsere Überlegenheit zu bewahren und ihn sorgfältig im Auge behalten, sollte er für uns von Nutzen sein. Doch vergesst nicht: Er soll unseren Zwecken dienen, nicht wir seinen. Selbstverständlich hat auch er Vorteile von dieser Kooperation, darin liegt kein Problem. Ein Problem besteht erst dann, wenn er unsere Fäden zieht und nicht umgekehrt.“

Das Lächeln des Grafen wurde etwas breiter und seine grünen Augen funkelten.

„Die Kunst liegt daran, ihm glaubhaft den Eindruck zu vermitteln, dass eine Allianz mit uns seinen langfristigen Interessen dient. Darum unterstützen wir auch seinen Rachefeldzug.“

Es war eine auf den ersten Blick schlichte Kosten-Nutzen-Rechnung und doch sehr viel komplizierter und vielschichtiger. Es auf das richtige Maß an, und ohne Fingerspitzengefühl konnte man solche Pläne nicht verwirklichen. Umso wichtiger war es, möglichst viel über den Zabrak in Erfahrung zu bringen.

Voth sprach weiter und erklärte, dass er den Wunsch nach Rache durchaus verstehen konnte, Saphenus sich allerdings zu sehr von seinen Gefühlen leiten ließ. Entschuldigend fügte der Twi´lek hinzu, dass es wohl zum Teil seine Schuld war, dass sie nun an der Vendetta des Einäugigen beteiligt waren, doch war er aufgrund seiner eigenen Gefühle und Erfahrungen und dem auf ihn ausgeübten Druck nicht zu einer anderen Entscheidung in der Lage gewesen.


„Diese Entscheidung mag die Lage verändert haben, aber sie ist kein Rückschlag. Auf die ein oder andere Weise hätten wir diese Vendetta ohnehin unterstützen müssen, um unseren Verbündeten zu halten. Ich wäre ein schlechter Schachspieler, wenn ich auf veränderte Situationen nicht reagieren und meine Pläne anpassen könnte.“

Meinte Janus ruhig und mit einem selbstbewussten Lächeln. Ohne eine gewisse Anpassungsgabe und ein Talent für Improvisation kam man nicht weit. Nur Narren weigerten sich, ihre Pläne an veränderte Situationen anzupassen. Flexibilität war eine Stärke, keine Schwäche. Im Idealfall wäre die Entscheidung zur Unterstützung der Vendetta nicht so schnell und ohne weitere Überlegungen gefallen, doch war der Idealfall eine Ausnahme, nicht die Regel. Man brauchte kein Talent, um mit einem guten Blatt zu gewinnen, wohl aber, um mit einem schlechten Blatt nicht zu verlieren.

Aufmerksam hörte Janus genau zu, als sein Schüler schließlich von den Ereignissen und Personen berichteten, die zu diesem Rachefeldzug geführt hatten. Interessiert blitzten die grünen Augen des Grafen auf, als der Name Chiffith fiel, der Lamproid, mit dem er auf Taris gejagt hatte, war inzwischen offenbar zum Schüler des Imperators höchstpersönlich aufgestiegen. Bemerkenswert. Voth und der Lamproid waren einem entflohenen Mutanten namens Whip begegnet und hatten schließlich dessen Herrn Darth Baal, einem Alchemisten, der auch für die zusätzlichen Arme des Twi´lek verantwortlich gewesen war, getötet.

Nachdem Chiffith wieder zu seinem Meister zurückgekehrt war, hatten Whip und Voth von einer Verschwörung des Scriptors gegen Darth Halberd erfahren und Talitha hatte Beweise für diese Verschwörung besessen. Doch die Jünger waren einem fatalen Missverständnis zum Opfer gefallen und den Schüler des Sith getötet, der daraufhin Whip ermordet und Talitha entführt hatte, bis Saphenus sie schließlich gerettet hatte. Voth überlebte, begegnete Soris, dessen Bruder unfreiwillig als Spender für seine Arme fungiert hatte, und ab da war Janus aus eigener Erfahrung im Bilde.

Nachdenklich blickte Janus vor sich hin, ordnete die vielen Namen und Informationen und machte sich seine Gedanken. Nun wusste er recht genau Bescheid, nicht nur über die Ereignisse, sondern auch darüber, was sein Schüler getan hatte, bevor er ihm begegnet war. Der Graf war sich sicher, dass der Twi´lek nichts ausgelassen hatte.


„Ich verstehe nun, warum auch Ihr dem Gedanken an Rache nicht abgeneigt seid. Das ist gut. Jemand hat Euch angegriffen und Euch etwas genommen, und Ihr wollt ihn dafür bestrafen. Hass und Zorn sind nützlich...bis sie gegen einen verwendet werden. Nutzt Euren Zorn, aber lasst Euch nicht so sehr davon kontrollieren wie unser neuer Verbündeter.“

Kurz pausierte der Graf und nahm einen kleinen Schluck aus seinem Champagnerglas.

„Was könnt Ihr mir über Halberd und den Scriptor sagen? Und über Talitha? Ihre Persönlichkeit, ihr Auftreten...“

Mit einem verschwörerischen Lächeln trat Janus einen Schritt näher an seinen Schüler heran.

„Gewiss fragt Ihr Euch, warum Lord Saphenus so sehr auf Rache aus ist. Warum sein Zorn über das hinausgeht, was man natürlich erwarten würde. Ich verrate es Euch: Ihn und Talitha verbindet mehr als Freundschaft oder eine gemeinsame Leidenszeit. Weitaus mehr. Sie ist sein blinder Fleck. Nützliches Wissen, doch im Moment sind der Scriptor und Halberd unsere Ziele. Wenn wir sie eliminieren wollen, müssen wir ihre Schwachstellen finden.“

Der Verräter war bereits so freundlich gewesen und hatte sich auf die Gala begeben, quasi in die Hände des Grafen. Doch Halberd war eine andere Sache. Wenn Janus diesen Rachefeldzug schon unterstützte, dann würde er dafür sorgen, dass er richtig ablief. Kühl geplant, präzise ausgeführt.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, Saphenus, Yui (getarnt als Frau), Sane alias Krayne, in der Nähe: Voth Terrix, Chronor Tallax, Janus, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar
 
[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Krankenstation ] Kerberos, Sharoh

Hatte dieser idiotische Hautsack gerade ernsthaft gesagt er würde sich überschätzen ? Merklich pochte eine Wut Ader an der Schläfe des deutlich größeren und breiteren Reptiloiden. Kerberos konnte nicht anders als noch mehr Öl ins Feuer zu gießen und wies noch einmal darauf hin, dass er ihn nicht gleich töten wurde. Das kommentierte Sharoh mit einem, fast schon irren, grinsen. Er hätte ihn hier und jetzt in kleine Brocken aus Fleisch und Haut hacken können, so schnell, das selbst der Bacta Tank in diesem Raum ihn nicht mehr das Leben hätte retten können. Aber alles war aufgegangen wie es geplant war. Er wusste, was er von seinem Mitschüler erwarten konnte. Gar nichts. Sprach der Trandoshaner in Gedanken, als der Humanoide bereits den Raum verlassen hatte. Jedes Kleinkind weiß, dass Bücherwissen in keinster Weise so nützlich ist wie Praxiswissen. Soll er doch alleine versuchen ein Meister der Macht zu werden.

Immer noch das Grinsen auf den Lippen schaute sich Sharoh auf der Krankenstation um, bevor er sich auf den Weg machte den Kommunikator zu besorgen, den er später brauchen würde. Und da war er. Der Schüler den er am gestrigen Abend verprügelt hatte. Anscheinend hatte er hier die Nacht verbracht. Der Hass erfüllte Blick des Schülers traf den seinen und das Grinsen des Echsenmannes wurde noch größer. Höhnisch fasste er sich an die Nase, welche bei seinem Gegenüber mit einem Gips fixiert war und lachte laut auf. Die Wut brannte in den Augen des schwarz Haarigen, jedoch schenkte Sharoh ihm keine weitere Aufmerksamkeit und machte sich auf den Weg zum Arsenal, von dem er in einem der Bücher gelesen hatte. Ein Terminal war ohne Umwege gefunden und der Weg zur Waffenkammer war auch nicht weit. Kurzerhand wurde ihm ein Kommunikator ausgehändigt.

Er verließ das Arsenal, holte sich Frühstück in der Kantine und schon bimmelte der Kommunikator.
Hybris meldete, sie sollen sich in einem Trainingsraum treffen. Welcher wurde nicht näher definiert also prüfte der Trandoshaner stumpf einem nach dem anderen, bis er den Feeorin Rake , der zugegebener Maßen nahezu unübersehbar aufgrund seiner schieren Größe war, in einem Gang erkannte. Dieser ging anscheinend Ziel gerichtet zu einem der Trainingsräume, die Sharoh noch nicht überprüft hatte. Der Trandoshaner holte auf, und nickte dem Feeorin kurz zur Begrüßung zu, der ihm mit einem fast schon wieder arroganten Nicken antwortete. Es hatte sich gelohnt, der Feeorin wusste wo sie hin mussten und trafen in dem Raum erneut auf den tätowierten. Der große Trainingsraum war wie der am letzten Tag gefüllt mit Trainingsmatten, einigen Waffenständern und natürlich anderen trainierenden Anwärtern. Drei muskolöse Zabraks waren es, offensichtlich eine Zierde ihrer Rasse was den Körperbau anging, die rhythmisch die Lichtschwerter durch die Luft zucken ließen.

Schnell war klar, die Drei waren nicht besonders gut in dem was sie taten. Zwar hatten sie eine grobe Idee von der Technik, jedoch gab es noch viel verbesserungswürdiges. Zusammenfassend war keiner der Drei so interessant wie der Anwärter auf der Krankenstation. Auch stellte er fest, dass die beiden Humanoiden unter dem Quartett ihre Kleidung gewechselt hatte. Nun das war für den wechselwarmen Reptiloden nicht nötig gewesen, denn er transpirierte nicht wie es Kerberos und Hybris taten. Sharoh hatte sich damit begnügt den Brustpanzer vom Ruß zu befreien und den Staub abzuklopfen, jedoch war er nicht durch Schlamm gewartet oder ähnliches.

Prompt sprach der Executor den Befehl aus, die anderen Anwärter aus ihrem Trainingsraum zu vertreiben. Natürlich drückte er das nicht explizit so aus, jedoch war klar was er meinte. Nun hatte Sharoh nicht die Lust sich mit einem dieser Zabraks zu prügeln, sowohl, weil er sich die Energie für das Training aufsparen wollte, als auch, weil keiner der Drei eine Herausforderung bieten würden, die ihm auch nur ein wenig Unterhaltung bieten könnten. Natürlich würden sie sich nicht fügen, würde er einem nach dem anderen rausprügeln, wenn das nicht schon Rake oder Kerberos erledigten. Also schnappte sich der Trandoshaner eines der Trainingsschwert, erneut eines mit einer passenden Klinge und einem passenden Griff, und Schritt selbstbewusst auf den am weitesten links trainierenden Nicht-Menschen zu.

Sharoh verschränkte die Arme und wartete bis sich die Aufmerksamkeit des Anwärters auf ihn richtete. Einige Sekunden später unterbrach dieser auch sein Training, deaktivierte sein Lichtschwert und fragte in einem feindseligen Ton:

"Was wollt ihr?"

" Executor Hybris wünscht, dass er und seine Schüler, sprich der Feeorin, der tätowierte und meine Wenigkeit, den Trainingsraum für uns haben. Und ihr wisst ja wie ungehalten Sith hohen Ranges werden können, wenn man nicht ihre Wünsche erfüllt."

antwortete der Trandoshaner mit kalter Höflichkeit und unterstrich den letzten Satz mit einem Lächeln.

Der Zabrak überblickte die Situation im Raum, die ihm anscheinend bis zu diesem Zeitpunkt nicht aufgefallen war, schloss kurz die Augen und öffnete sie mit einem Angst erfüllten aufblitzen erneut.

"Wie der Executor wünscht."

Sagte er nun weniger feindselig und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Sharoh hatte gesehen, was Hybris mit Kerberos gemacht hatte, als dieser seine Authorität untergraben hatte. Der Trandoshaner hatte gehofft, dass entweder sein Meister für ähnliches bekannt war, oder Sith so oder so oft auf diese Weise mit ihren Schülern umgingen. Anscheinend hatte er recht mit einer der Annahmen gehabt. Der Reptiloid stellte sich zurück zu Hybris und beobachtete aufmerksam, wie die anderen beiden dieses "Problem" regelten.

[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Lernenden | Großer Trainingsraum ] Kerberos, Sharoh, Hybris und Rake (NPC) und zwei Zabrak mit unbekanntem Rang (NPC)
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Zoey Liviana; in der Nähe: Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Angestrengt wühlte er in seinen Erinnerungen. Zoey Liviana, der Name ließ viel zu viele Glocken klingeln als dass er ihn einfach so übergehen konnte. Er sagte ihm etwas, er brachte Dinge ans Tageslicht, die er für den Moment lieber vergessen wollte. Er sah sich ihr Gesicht ganz genau an, die hoch gesteckten Haare, die verspielte Strähne, die ihr ins Gesicht fiel, das figurbetonte Kleid, das ihr laszives Bein zeigte, die hochhakigen Schuhe. Sie war Archäologin, hatte sie etwas mit seinen Eltern zu tun? Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich, seine Eltern. Wie hatte er auch nicht daran denken können? Sie selbst waren Archäologen gewesen, wohlbekannt auf ihrem Feld. Bevor sie ihn fanden und zu sich nahmen bereisten sie alle möglichen Planeten, stolz hatten sie ihm als kleiner Zabrak die Geschichten ihrer Reisen erzählt. Sie hatten so manches Abenteuer erlebt und so manch schon lang vergessene Kultur erforscht. Ihm zu Liebe und in dem Bewusstsein, dass man mit einem kleinen Adoptivkind nicht mehr reisen konnte, hatten sie sich auf Taris niedergelassen um sich der Lehre zu widmen. So konnten sie für ihn da sein und ihn mit all den falschen Ideologien und Überzeugungen füttern, die ihn sein ganzes Leben lang klein gehalten und erniedrigt hatten. Seine Miene verdüsterte sich zusehends als er ans sie dachte. Die Illusion der Götterschmiede kam wieder in ihm hoch als er ihre wertlosen Leben vernichtet und sie ein für alle Mal aus seinem Leben gestrichen hatte. Sie waren Schuld, dass es so weit gekommen war, dass er wie ein Tier von Taris hatte fliehen müssen, dass er seine Kräfte nicht schon früher entdeckt und eingesetzt hatte um sich sein Geburtsrecht zu erkämpfen: das eines kriegerischen Zabraks. Stattdessen war sein Körper schwächer als nie zuvor auch wenn er nun eine Verbündete an seiner Seite hatte, die all das wieder ausglich. Mit einem zornigen Funkeln in seinen Augen starrte er die junge Frau vor sich an. War sie Schülerin seiner Eltern gewesen oder hatte sie sie auf einem Kongress getroffen? In welchem Zusammenhang war ihr Name gefallen? Er würde es sicher noch herausfinden.

Nun lauschte er erstmal ihren Ausführungen. Innerlich hatte er das Bedürfnis ihre Worte zu verhöhnen, sie bloßzustellen und ihr zu zeigen, dass er kein Idiot war. Selbstverständlich hatte er versucht sich behandeln zu lassen, doch sein Leid gehörte zu jenen, die sich der physischen Welt entzogen. Nichts als Schmerzpillen waren die Lösungsvorschläge der Ärzte gewesen. Er konnte es ihnen nicht verübeln, verstanden sie doch nicht, dass es die Macht war, die sein dunkles Mal verursachte. Bis auf Hybris oder jemanden, der mächtiger war als er, würde es niemand lösen können.


„Meine liebe Dr. Liviana.“,


begann er Zähne zeigend,


„ich war natürlich schon bei einem Arzt. Doch gegen meine Krankheit können sie nichts tun und leider habe ich nicht so viel Glück wie Sie so interessante Persönlichkeiten auf meinen Reisen kennen zu lernen. Zumal ich ehrlich gesagt bezweifle, dass es Sith gibt, die sich auf das Heilen verstehen. Unsere Spezialitäten liegen doch eher in der…“,


seine Hand fuhr seine Worte betonend zu seinem Lichtschwert,


„ANDEREN Richtung.“


Er gluckste und musste sich eingestehen, dass ihm das Gespräch mit der Brünetten Spaß machte. Er genoss es sichtlich sie ins Fettnäpfchen treten zu lassen.


„Mein eigener Meister stellte das sehr deutlich zur Schau. Seine Kräftesind beeindruckend. Vielleicht hätten sie Ihnen beim Kampf gegen diesen Zombie geholfen. Doch ich bin neugierig geworden, diese Welt von der Sie sprachen muss bleibenden Einfluss hinterlassen haben. Erzählen Sie mir doch mehr darüber. Ich bin ganz Ohr.“


Das war er tatsächlich. Er musste herausfinden woher Janus und sie sich kannten. Warum schien diese Frau so wichtig für ihn zu sein und was löste die Angst in ihr aus? Grübelnd widerstand er der Versuchung sich über sein Kinn zu streichen. Belustigt sah er mit an wie sie nun ihre Arme vor der Brust verschränkte. Was hatte sie wohl von diesem Gespräch erwartet?


„Ich bin mir sicher, dass Lord Sturn keine Kosten und Mühen gescheut hat um seine werten Gäste zufrieden zu stellen. Immerhin hängt viel von deren Zufriedenheit und damit auch der Lockerheit ihrer Geldbörsen ab. Es wäre doch eine Schande, wenn sich die Spenden nicht so hoch stapeln würde, wie es der werte Graf gerne hätte.“


Immerhin hing seine Reputation davon ab, fügte er in Gedanken hinzu. Er veranstaltete diese Benefizgala nicht umsonst, es war seine Art sich ins Rampenlicht zu rücken, so viel hatte er mittlerweile begriffen. Saphenus spürte wie Zoey einen Moment der Angst durchlebte als er sie auf den Grafen ansprach. Der verschwand jedoch so schnell wie er gekommen war und ließ einen die Stirn runzelnden Zabrak zurück.


„Vor einem Monat? Man könnte meinen ihr wärt gute Freunde wenn ihr euch so oft seht.“


Er ließ die Bemerkung so stehen. Vielleicht würde sie ausreichen um sie aus der Reserve zu locken. Nun schien auch die Archäologin forscher zu werden und fragte direkt heraus wo er in der Zwischenzeit gewesen war. Er lachte leise. Was sollte er ihr erzählen?


„Nun, Dr. Liviana, mein Meister zog es vor meine Ausbildung nicht hier im Tempel zu beenden. Was sein Ziel war, das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber Sie müssen wir glauben wenn ich sage, dass wir fern abseits der Zivilisation waren. Ansonsten wären meine Manieren vermutlich besser.“


Ungehalten hörte Saphenus wie das Com seiner Gesprächspartnerin klingelte. Sie schien verlegen darüber zu sein und zuckte mit den Schultern. Sein Blick wanderte zu dem nervigen, kleinen Gerät. Er hatte es schon an Je’ana gehasst. Immer war es wichtiger gewesen Nachrichten zu beantworten und mit grenzdebilen Freunden zu reden statt sich mit ihm zu beschäftigen. Manchmal schien sie nur für das kleine Kommunikationsgerät zu leben als wäre sie süchtig danach. Erging es der Archäologin etwa auch so? Herablassend zog er eine Augenbraue hoch. Doch letztlich, was kümmerte es ihn.


„Sie haben es etwas als Metapher gemeint?“,


fragte er gespielt belustigt als sie ihn darauf hinwies, dass sie den Spruch über die zwei Augen keineswegs wörtlich gemeint hatte. Ihren sinnlichen Augenaufschlag überging er. Er erinnerte ihn nur an Je’anas verzerrtes, totes Gesicht.


„Aber Sie haben Recht.“,


fügte er schließlich hinzu.


„Die Jedi wüssten am allerwenigsten was sie mit unseren Artefakten anfangen sollten. Sie haben keine Ahnung von der Macht, sie sind wie kleine Kinder, die sich an einem Spielzeug vergnügen ohne es wirklich zu verstehen.“


Die Verachtung in seiner Stimme war kaum zu überhören.


„Die Artefakte meines Ordens gehören nur ins unsere Hände und es wäre jedem angeraten dafür zu sorgen, dass das auch so bleibt!“


Er drohte sich in Rage zu reden, abermals diesen Abend, doch diesmal konnte er sich rechtzeitig stoppen. Stattdessen hörte er Zoey zu, wie sie von ihrer neuen Popularität sprach.


„Nein, daher ist es nicht. Wie gesagt, ich war schon länger nicht mehr auf Bastion. Aber ich glaube, Sie könnten meine Eltern kennen. Sie waren, nein, sie sind selbst angesehene Archäologen.“,


verbesserte er sich mit einem grimmigen Lächeln. Das verschwand jedoch schnell als sich eine unbekannte Frau zu ihnen gesellte und ihn keck fragte wer er sei. Verärgert musterte er sie. Sie schien ein Fan der Archäologin zu sein. Wie er diese Speichellecker doch satt hatte für diesen Abend. Ausdruckslos sah er sie an und nahm ihre Verbeugung zur Kenntnis.


„Nur ein gemeinsamer Fan von Dr. Liviana.“,


sagte er tonlos und fügte hinzu:


„Kaum von Bedeutung, wir Sith scheinen abgesehen von unserem illustren Gastgeber an diesem Abend unter zu gehen.“


Als wollte Zoey seinen Worten Nachdruck verleihen entschuldigte sie sich und sah nun endlich auf ihr Com. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen und Saphenus spürte ihre Aufregung. Was hatte sie wohl für eine Nachricht bekommen?


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); in der Nähe: Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester
 
[Bastion - Auf dem Weg zum Sith-Tempel] - Iriye(alleine)

Iriye hatte Blumen mitgebracht. Blaublüten, die nur auf Naboo wuchsen und schon einen langen Weg hinter sich hatten. Vorsichtig pflückte sie die Blüten und zermalmte sie anschließend in ihrer Hand, um sie vom Wind auf eine unbekannte Reise mitnehmen zu lassen. "Ich habe euch getötet", flüsterte sie ihnen leise hinterher, "aber nur um euch hierher zu bringen. Jetzt seid ihr frei."
Bastion war ein kahler Planet, doch dadurch passten ihre Blüten umso mehr ins Bild, dadurch wurden sie zu einem Blickfang, einem kleinen Akzent, wie das strahlend rote Lichtschwert in dem leblosen Körper eines Jedi.
Eine der Blumen flog die Straße entlang zum Tempel der Sith, sodass ein kurzes Spiel der Farben entstand, als das satte Blau vor dem Schwarz der Pyramide verschwand. Iriye faszinierte dieser Zauber, dieser Untergang; sie konnte nicht umhin sich an die berühmten Verse von Olek Garan zu erinnern: "Da ist ein blauer Vogel in meiner Brust, doch die Welt ist zu schwarz für ihn."


Es dauerte eine Weile, bis sie sich von ihrer Faszination lösen konnte und wieder daran erinnerte, weswegen sie gekommen war. Wissen. Erkenntnis. So viel hatte sie schon bewundert und doch so wenig noch gesehen. So viel hatte sie schon gelesen, gelernt und doch so wenig noch verstanden.
Endlich war sie am Haupteingang angekommen und hatte eigentlich gehofft die Wachen würden sie passieren lassen; sie, die ungefährliche Vahla, die nicht einmal Waffen bei sich trug, die als schutzloser Bok voller Neugier das Reich der Wölfe betrat.


Stehen bleiben!, drang es aggressiv von einer der Wachen. Iriye, die gerne mit dem Feuer spielte, kam nicht umhin, noch einen weiteren Schritt zu machen, doch plötzlich spürte sie eine eigenartige Kraft an ihrem Rumpf, die sie mitriss und meterweit nach hinten schleuderte. Eine Weile lang blieb sie liegen, nicht vor Schmerzen, sondern vor... Genuss. So etwas hatte sie noch nie gespürt, nie war eine solche Kraft direkt durch ihren Körper gejagt. Lächelnd richtete sie sich auf und setzte sich an eine der Statuen am Rand, um nachzudenken.


[Bastion - Vor dem Haupteingang des Sith-Tempels] - Iriye und zwei Wachen
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: Kurz vor den Nasszellen: Zoey Liviana mit Lord Saphenus und Yui in Frauengestalt als Mara Sakiko, hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Sane alias Krayne und Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, weiter weg: Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif


Die Archäologin hasste es, wenn jemand mit den Worten: “Meine liebe Dr. Liviana…” begann! Es hatte so etwas Erniedrigendes, Abwertendes, Geringschätziges, Abfälliges, Niedermachendes, Verächtliches, Herabwürdigendes, Verkindlichendes! Zoey hielt ihr strahlendes Lächeln bei, doch ihre Augen funkelten in dem Moment wütend auf. Nur ganz kurz, einen Anflug dessen! Ihr Verstand sagte ihr, dass es klüger war, sich keine Blöße zu geben! Sie unterhielt sich hier schließlich mit einem Sith! Innerlich hasste sie es, obwohl sie so klug und gebildet war, stets unter den Machtnutzern zu stehen, die sie belächelten und so frei waren, sie gegebenfalls zu beschützen, da sie genau jenen macht-und schutzlos gegenüber stand! Sie beneidete die Jedi und Sith, dass sie durch den Gebrauch der Macht automatisch über ihr standen oder stehen wollten. Zoey hatte sich unter der Jedi-Truppe auf ihrer letzten Mission ihren Platz ergattert! Doch es war nicht leicht gewesen und sie dachte an die Rivalitäten besonders mit Tenia Lumiran! Jene Padawan wollte ihre Meinung stets ignorieren, nur weil sie sich als Padawan für etwas besseres hielt! Schon allein beim Fake-Artefakt, was sich als Waffe entpuppte! Beim Entsichern mit dem Code bat Zoey zum Schutz alle sich flach auf den Boden zu legen. Wer wollte keine Anstalten dahingehend machen?! Tenia! Dabei hatte Zoey einen Doktor, war ein Sprach-Genie, war eine der Besten auf ihrem Fachgebiet, unterrichtete Studenten, hatte schon einige Missionen mitgemacht und damit Praxiserfahrung, hatte Bücher geschrieben und wurde stetig berühmter! Dabei war Tenia auf der Thearterra-Mission ein Lehrling gewissermaßen gewesen und konnte sonst nichts vorweisen! Wenn schon Padawane sie so behandelten, gewiss nicht alle, aber dennoch, dann ließen ausgebildete Machtnutzer, insbesondere Sith, sie dies erst recht spüren! Zoey hasste es! Sie hasste es wie die Pest! Sie reagierte auf so etwas regelrecht allergisch! Aber, wie gesagt, sie ließ sich nichts anmerken bzw. versuchte dies.

Lord Saphenus erklärte ihr, dass er natürlich längst einen Arzt aufgesucht hätte, man aber nichts für sein Problem tun könnte! Zoey fühlte sich wie ein kleines dummes Kind, welches gerade belehrt wurde und ihre Wut, die in ihr anwuchs, ließ sich nur schwer im Zaum halten. Sie beschwichtigte sich selber immer wieder, dass es sie alles nichts anging, Aufregung sich nicht lohnen würde und ihr nur Ärger mit einem Sith einbringen würde. Komisch, was hatte er allerdings mit seinem Bein? Man konnte nichts tun? Seltsam?! Er bezweifelte, dass es Sith gab, die Derartiges tun würden und bezog sich aufs “Heilen!”.

Aber, er wollte doch wohl nicht behaupten, dass sie lügen würde?! Die Spezialitäten der Sith lagen woanders?! Hallo, wie naiv hielt er sie denn?!


"So, meinen Sie!?",

begann sie etwas spitz und deutlich unterkühlt!

"Der Arzt, von dem ich spreche war ein Sith!"

Sie machte eine gewichtige Pause und sah ihn heraus fordernd an. Dann, um dem Nachdruck zu verleihen und im Erklärungsdrang, weil sie es nicht auf sich sitzen lassen wollte, als hätte sie keine Ahnung, wie Sith so drauf sein könnten, fuhr sie fort:

"Er tat es aus eigenem Interesse und Nutzen heraus! Nicht aus Selbstlosigkeit, auch wenn ich dies erst glaubte! Als er mich heilte, da verstellte er sich und trat unter falschem Namen auf! Er wollte, dass ich ihm Vertrauen schenken und mit ihm kommen würde. Die Umstände halfen nach. Und, er half und beschützte mich tatsächlich, auch gegen diese glühenden Zombies! Als er mich erneut heilte, war es nur noch aus dem Zweck heraus, dass man mich noch brauchen könnte. Dann am Ende heilte er nicht uns, sondern sich, in dem er mich und einen uns begleitenden Padawan mit Machtblitzen folterte. Allerdings war er durch zu exzessiven Machtmissbrauch, denn der Tempel war mörderisch und es ging auch an seine Reserven und seine Substanz, dennoch immer noch wie ein lebendiges Totenskelett mit ein paar Sehnen, Fleisch und Adern, ohne Haut, Ich sehe heute noch seinen Totenkopf vor mir. Dennoch war er wieder bei Kräften! Er wurde später von einem Kriegswyrm verschlungen. Nachdem er mir schon einmal meine Lebensenergie bis zur Ohnmacht ausgesaugt hatte und zum Glück nicht weiter und nach der ganzen Foltertortur, nun, ich habe keine Träne um ihn vergossen, wenn Sie verstehen! Ich schrieb ausführlich in meinem Buch davon. Aber, er verstand sich aufs Heilen, auch wenn es seinen persönlichen Interessen und Plänen diente, allerdings wäre er gewiss auch in der Lage gewesen, jemandem auf dem selben Wege eine Krankheit zu verpassen, davon bin ich überzeugt.”

Ob er vielleicht auch so einem Sith-Typen mit ähnlichen Kenntnissen in die Quere gekommen war? Denkbar?! Daher konnte kein normaler Arzt etwas für ihn tun! Allerdings hatte er in der Tat ein unmögliches Auftreten, was wohl auch einen Sith veranlasst haben könnte, seinem Sith-Kollegen Derartiges an zu tun! Warum aber sein Meister, wenn er doch ach so toll war, nichts für ihn tun konnte, nun ja?!? Allerdings waren die Sith scheinbar wie die Jedi spezialisiert, schlussfolgerte die Jedikundlerin.

"Auf Thearterra hatte ich es mit etlichen Sith zu tun, aber auch mit vielen Jedi."

Sie lächelte amüsiert. Sie wusste, dass sie kein gewöhnliches Leben führte.

Nun amüsierte sich dieser garstige Sith boshaft über die Spendenbereitschaft der Reichen. Es war schon komisch, wie unterschiedlich alle waren, auch charakterlich! Schon die Jedi konnten unterschiedlicher nicht sein! Kestrel war so normal als Jedi-Meisterin geblieben, fürsorglich, selbstlos und ohne Anflug von Arroganz und Stolz. AnakinSolo war genau das Gegenteil gewesen. Wie der Meister, so der Schüler bzw. Schülerin: Tenia! Anakin hatte sie auf Lianna nicht einmal eines Blickes gewürdigt. Er hatte ihr überhaupt keine Beachtung geschenkt, keinen Gruß, nichts! Nicht sehr jedihaft! Doch er hatte ihr häufig das Leben gerettet! Während QˋTahem über sich hinaus gewachsen war und immer nach dem Jedi-Kodex dachte und handelte, so verinnerlicht hatte er ihn, war er in keinster Weise arrogant, sondern neigte eher zur scharfen übermäßigen Selbstkritik und zweifelte grundlos an sich! Tenia war nur herablassend und arrogant gewesen, aber ihr Meister musste sich um sie kümmern, wie um einen Neuling, dabei stand sie kurz vor dem Abschluss! Und, zu allem Überfluss hatte sie auch noch ein seltenes wertvolles Artefakt sinnlos zerstört! Schade drum! Das schöne Holocron! Die damalige Anwärterin Elise war hingegen draufgängerisch und unüberlegt, aber mit reinem Herzen! Markus war selbstlos und hatte so einen militärischen Stil und solche militärische Disziplin an den Tag gelegt! Genauso war es unter den Sith! Sie waren alle nicht zu vergleichen! Unterschiedlicher konnten alle nicht sein!

Zoey machte einen Fehler, als sie meinte, dass sich Sturn und sie vor einem Monat das letzte Mal gesehen hätten. Man könnte glauben, sie wären Freunde?!

"Seit ich nicht mehr für die Jedi-Truppe arbeite, sind wir uns freundlich gesinnt! Wir waren auf Thearterra im Eistempel auf dem Tempelberg so manches Mal zur Zusammenarbeit gezwungen gewesen und wir wissen unsere Kenntnisse und Fähigkeiten auf unseren Gebieten zu schätzen oder sagen wir mal so, dass wir sie gegenseitig respektieren. Dennoch waren wir in feindlichen Lagern unterwegs!",

umschrieb sie das Ganze treffend. Sie respektierte Sturn`s Machtfähigkeiten und den grausamen Sith in ihm, aber auch seine Gerissenheit und Klugheit und er ihre archäolog. Kenntnisse. Das mit der freundlichen Gesinnung war ja nicht immer so gewesen! Gut, dass er sie nicht auf Thearterra umgebracht hatte! Viel gefehlt hatte ja nicht daran! Besonders rasend und unkontrollierbar war er geworden, erinnerte sie sich, als er der Einzige noch Infizierte ohne das Gegenmittel und somit ohne Machtzugriff gewesen war und glaubte, dass die Macht mit all ihren Vorzügen für immer für ihn verloren sein würde, was auch sie und alle anderen gedacht und gehofft hatten. Sie selbst hatte es ihm auch noch so schön unter die Nase gerieben gehabt! Nun, auf der Gala, war er so charmant und um sie bemüht ?! Was hatte er davon?! Warum?! Wieso verhielt er sich so? Sith waren nicht selbstlos! Das hatte sie schmerzlich erfahren müssen! Dies waren Jedi! Aber, keine Sith! Sie waren alles Egoisten, Narzissten und Psychopathen! Na klar, er würde ihr Korriban finanzieren und die Artefakte würden diesmal an ihn gehen! Das lag doch auf der Hand!? Störte es sie? Nein!

Saphenus` Antwort auf ihre einzige direkte Frage war wage, aber er gab dabei zu, dass er um seine schlechten Manieren wusste. Warum war er so? Waren es die permanenten Schmerzen, die ihn quälten und ihm den letzten Nerv raubten, dass er so miesepetrich war? Oder, lag es an seinem Meister? Wie anders hingegen der Graf Sturn stattdessen war?!

Schon, wie er sie wieder aufzog und sie ärgerte, dass es sich um eine Metapher bei ihrem Spruch mit den zwei Augen handelte. Er tat so, als wäre es nicht so! Zoey wusste nicht, was sie davon und von ihm halten sollte, außer dass er nicht zum aushalten war! Sie beließ es dabei! Doch plötzlich gab er ihr recht. Zoey horchte auf! Wie ungewöhnlich! Aus seinem Munde!?

Dies schien auch sein Thema zu sein! Wie schon Sturn zuvor wurde er redselig und blühte regelrecht auf! Sith-Artefakte gehörten den Sith! Doch typisch, er, begann auch gleich zu drohen! Er war in der Beziehung sehr direkt! Bei ihm wusste man allerdings dadurch, woran man war! Zoey war klar, wenn sie von den Sith bezahlt werden würde, dass sie die Artefakte nicht den Jedi geben durfte. Er machte die Jedi, als er sie als Kinder bezeichnete, nieder. Typisch Feindbild! Dies war schon heftig! Sie hatte großen Respekt vor dem Einsatz, den Kestrel und Markus, QˋTahem und Sarissia geleistet hatten! Dennoch nickte sie bei seinen Worten lieber beflissen.


Woher kannte er bloß Zoey`s Namen?! Es ließ ihn selbst nicht los! Es wurde schon unheimlich! Seine Eltern Archäologen? Taris? Die Galaxis schien wie ein Dorf zu sein?! Seine Eltern betrieben das selbe Fachgebiet wie Zoey?! Welchˋein Zufall?!

"Ich war als Studentin in einem Sommercamp auf Taris. Ich besuchte den Jedi-Turm und ging in Gastvorlesungen. Es gab ganz interessante Vorlesungen über Dathomir. Wie ist denn der Name ihrer verehrten Eltern, wenn ich fragen darf?!"

Nun schneite ihr Fan dazwischen. Eine rothaarige Menschenfrau (Yui). Sie fragte Saphenus unumwunden nach seinem Namen und er zog es vor, sich lediglich als unscheinbarer Fan auszugeben. Zoey schaute kurz auf und konnte ein kurzes Schmunzeln nicht unterdrücken. Allerdings beschwerte er sich über seine Rolle auf dieser Gala und dies ziemlich direkt, wie es seine Art war, wie Zoey längst heraus gefunden hatte. Es schien ihn zu stören, dass diese Unterbrechung seitens ihres Fans passiert war. Wie konnte eine Zivilistin aus der Republik auf einer Gala auf Bastion mehr Aufmerksamkeit erhaschen als ein Sith!? Lord Saphenus schien verbittert und depressiv zu sein! Schauderhafte Mischung mit seiner Machtbegabung und seinen Kenntnissen im Umgang mit der Macht der dunklen Seite! Zoey war hingegen froh darüber, einen Blick auf ihre Nachricht, die sie vor wenigen Minuten bekommen hatte, werfen zu können. Die Nachricht selber stimmte sie noch froher! Sie selbst wollte sich nun lieber verziehen. Als Ausrede benutzte sie:

"Oh, jetzt spielen sie gerade meine Lieblingslieder und die Herrschaften dort hinten haben mir längst alle einen Tanz versprochen! Wenn Sie mich entschuldigen würden?!"


Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle: Kurz vor den Nasszellen: Zoey Liviana mit Lord Saphenus und Yui in Frauengestalt als Mara Sakiko, hinten am Stehtisch in der Nähe des Buffets: Sane alias Krayne und Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, weiter weg: Janus Sturn, Voth Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif
 
[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Voth Terrix, Ghost Squad (NPCs), in der Nähe: Saphenus, Chronor Tallax, Zoey Liviana

Ghost Squads Zeit auf der Bühne war wesentlich länger, als Jorax es erwartet hatte.
Allerdings durften die Sturmtruppen es sich nicht mit den Gästen der Gala verscherzen, immerhin ging es darum, so viele Spenden und Rekruten wie möglich anzuwerben.
In dieser Hinsicht schienen die geschilderten Erfahrungen des Sergeants und des Corporals gute Arbeit geleistet zu haben, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie sich den Fragen ohne ihre Helme stellten.
Die schneeweißen Rüstungen der imperialen Sturmtruppen mochten ein Bild der Einigkeit und Präzision dieser Soldaten sein, sowie das Opfer ihrer eigenen, privaten Identität zum Wohle des Imperiums symbolisieren, doch das Fehlen der Helme schien eine gewisse Verbindung zwischen den sonst gesichtslosen Soldaten und dem neugierigen und zugleich unerfahrenen Publikum erzeugt zu haben.
Die Narben in Jorax' linker Gesichtshälfte mochten nach dem herkömmlichen Schönheitsideal imperialer Menschen auf den ersten Blick abstoßend wirken, doch in diesem Fall wurden sie von Vielen als tatsächlichen Beweis seiner Tapferkeit anerkannt und halfen enorm der Glaubwürdigkeit des Sergeants und seiner Geschichten...
...dass er die Narben bereits in seiner Jugend in der kriminellen Unterwelt Nar Shaddaas erhalten hatte, musste ja niemand erfahren!

Nach einiger Zeit betrat erneut der nervöse Mitarbeiter, der zuvor Graf Sturn angekündigt hatte, die Bühne: "Wie Sie sehen, Ladies und Gentlemen, haben diese werten Herren ihr Leben dem Wohlergehen des Imperators und seiner gerechten Ordnung, sowie Ihrer Sicherheit verschrieben. Diese Männer würden für Sie in den Tod gehen - und alles, was sie im Gegenzug von Ihnen erwarten, ist Ihre finanzielle Unterstützung: Helfen Sie jenen Helden, die verwundet aus dem Krieg zurückkehren und vor Allem: Helfen Sie jenen, die auch in Zukunft für Ihre Sicherheit und galaxisweite Gerechtigkeit in den Kampf ziehen! Ihre Unterstützung kann sowohl für den Sergeant, als auch seine Männer, in einer scheinbar misslichen Lage Überleben und Erfolg bedeuten! Vielen Dank!".
Die Soldaten zogen ihre Helme auf, während eine anwesende Band abseits der Bühne den imperialen Marsch - die Hymne des imperialen Militärs - spielte.
Im selben Moment gingen die Sturmtruppen wieder in Formation, salutierten respektvoll vor den Gästen, drehten sich synchron zur Seite und marschierten, mit Sergeant Kevora an der Führung, von der Bühne.
Als die Männer sich ihren Weg durch die Menschenmenge bahnte, wurden sie von tosendem Applaus überhäuft.
Wie es sich jedoch gehörte, reagierten sie nicht darauf, sondern umklammerten weiterhin ihre E-11 Blastergewehre, blickten stur geradeaus und marschierten in schnellem Schritt zum anderen Ende der Halle.
Die Gäste wandten sich nun wieder der Bühne und ihren Drinks zu. Die Band schien nun klassische Lieder der imperialen Popkultur aufzuführen.
Jorax aktivierte sein helminternes Intercom, sodass sämtliche Gespräche zwischen ihm und seinem Squad wieder privat sein konnten.

"Corporal Darklighter, gute Arbeit! Wenn wir keine Anleihen verkauft und niemanden beeindruckt haben, weiß ich auch nicht weiter.. Unsere Schicht dürfte nun fast vorbei sein, bis dahin besetzen Sie dieselben Posten wie zuvor!"

Die Sturmtruppen verteilten sich auf die verschienen Ein- und Ausgänge der Gedächtnishalle.
Der Ansturm vieler reicher Jugendlicher, die sich an Holo-Selfies mit den regungslosen Soldaten versuchten, schien nun größer zu sein als er es vor der kleinen Show gewesen war.
Es mochte die Soldaten einerseits nerven, doch andererseits war dies ein mehr als eindeutiges Zeichen des Erfolgs!
Jorax wiederum bewegte sich auf Janus Sturn zu, der sich mit seinem Schüler Voth Terrix zu unterhalten schien. Er wollte Meldung machen und hoffte auf ein Urteil des Sith, immerhin konnte ein Lob bei Erfolg seinem Squad nur zugute kommen.
Plötzlich bemerkte Jorax einige Jünger, die aufmerksam um Janus und seinen Schüler herumstanden und sie vor möglichen Übeltätern zu schützen schienen.
Als der Sturmtruppler herantrat, lockerte einer der Jünger seine verschränkten Arme, ballte mit seiner Linken eine Faust und wies ihn mit seiner Rechten ab. Sicherlich hätten Sith außerhalb dieser Veranstaltung wesentlich gröber reagiert, doch sie durften sicherlich auf Anweisung des Grafen keine Gäste verschrecken und versuchten es daher mit Gestik.
Verunsichert blieb Jorax stehen und wartete auf eine Reaktion Sturns. Dieser stand jedoch mit dem Rücken zu ihm gewandt dort und schien vertieft in das Gespräch mit seinem Schüler.
Jorax wollte den Fastmensch nicht stören und gerade gehen, als Janus Sturn plötzlich seine Hand hob.
Zum Erstaunen des Sergeants gingen die Jünger plötzlich auseinander und ermöglichten dem Soldaten einen Durchgang zu ihrem Meister.

Wie hatte der Sith Jorax trotz fehlenden Blickkontakts erkannt? "Muss so ein Machtding sein.", erklärte Jorax sich. Er wusste, dass Machtbegabte die Anwesenheit Bekannter spüren konnten, doch er hatte damit gerechnet, dass diese Fähigkeit mit konzentrierter Meditation verbunden war und nicht so plötzlich funktionierte, insbesondere wenn man sich gleichzeitig auf ein scheinbar wichtiges und geheimes Gespräch konzentrierte.
Zügig passierte Jorax die Jünger, die daraufhin wieder ihren Meister samt seiner beiden Vertrauten umstellten.
Der Graf schien Sergeant Kevora und ihre gemeinsamen Gespräche sehr zu schätzen, also brach er erneut sämtliche Protokolle und zog aus Respekt seinen Helm ab.

"Lord Sturn, unsere Vorstellung scheint die Gäste soweit beeindruckt zu haben. Ghost Squad steht wieder an sämtlichen Ein- und Ausgängen Wache. Ihr Seid weiterhin Befehlshaber unserer Einheit - wie lauten Eure Befehle?"


[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Voth Terrix, Ghost Squad (NPCs), in der Nähe: Saphenus, Chronor Tallax, Zoey Liviana



 
[Bastion - Vor dem Haupteingang des Sith-Tempels] - Iriye und zwei Wachen

Eine Weile lang saß Iriye schweigend da, beobachtete, wie fremde Gestalten sie anstarrten, nur um dann im Tempel zu verschwinden.
“Durch Sturm und Donner will ich fahren, bis ich das Eiland erreich, an dessen Klippen ich nur zerschellen kann.” (Gorlak, Das Ende der Äonen, Vers 683) Lange Zeit hatte sie sich gefragt, warum der Protagonist, Zirkonus, diese Zeilen in den Regen schrie, warum er einen Ort erreichen wollte, der ihm nur den Untergang brachte. Doch während sie hier saß, große Gefahren auf sich genommen hatte, um diesen Planeten zu erreichen, begann sie zu verstehen. Sie stand ebenfalls vor Wachen, an denen sie nur zerschellen konnte und gleichzeitig war es nun einmal der Platz, den sie als ihr Ziel auserkoren hatte. Zirkonus ging es nicht darum, lebend anzukommen, er war bescheidener, er wollte nur solange kämpfen, wie er konnte – Und dann reichte es ihm, bis zu einer Herausforderung zu gelangen, der er nicht mehr gewachsen war. Lieber ging es mir aller Kraft unter, als ohne Mühe auf.

“Ein Idiot”, dachte Iriye und lächelte, “aber ein heldenhafter.”
Sie hätte sich anders entschieden. Für einen nicht so dramatischen Mittelweg; es gab bestimmt Mittel und Wege, das Sith-Wissen zu erfahren, sie musste nur noch herausfinden wie... sie brauchte einen Wegweiser. Hoffnungsvoll blickte sie in die Luft, um ein Zeichen zu erhalten. Und wie Wunder nun mal so sind, launisch und unvorhersehbar, dauerte es eine Weile, bis sie eins erhielt. Aber dann entdeckte sie eine ihrer Blüten im Himmel; es war dieselbe, die sie zum Tempel geführt hatte, doch flog jetzt Richtung Westen. Die Pflanze schien ihr im Wind zuzuwinken, zum Mitkommen aufzufordern – an einen neuen Ort, der noch mehr versprach als dieser hier. Elegant richtete die Vahla sich auf und begann querfeldein Richtung Westen zu marschieren, immer ihrem Wegweiser hinterher. Durch Gestein, Felsen, bis sie eine neue Straße erreichte, an der die Blüte schließlich landete.
Ich habe verstanden”, bemerkte Iriye ruhig und machte sich auf, das Ende dieses Weges zu entdecken.


Schon von weitem hatte Iriye ihr Ziel erkannt, das monumentale Gebäude war nicht zu übersehen. Die zwei Statuen vor dem Eingang ließen das ganze noch imposanter wirken, sodass die vielen Menschen und Nichtmenschen wie kleine Ameisen wirkten. Selbst der rote Teppich, der ausgerollt war, konnte daran nichts ändern.
Um was für eine Veranstaltung es sich genau handelte, wusste sie nicht, aber es musste etwas wirklich Bewegendes sein, das fühlte sie. Eine lange Schlange mit wichtig gekleideten Politikern und anderen Eliten hatte sich gebildet und simpel wie es manchmal war, stellte sich Iriye einfach ganz hinten an. Vor ihr tuschelten die Leute und einen Begriff konnte sie ganz deutlich heraushören: Enek Thun. “Enek Thun”, wiederholte sie in ihren Kopf. Der berühmteste und wichtigste Maler der antiken Imperialen – Sie hatte schon als Kind davon geträumt, einen echten Enek Thun zu sehen, aber die meisten seiner Werke waren sicher in Kellern und Tresoren verstaut. Wenn sie hier nur einen kurzen Blick erhaschen konnte, dann hatte sich die Reise schon gelohnt.
Die Schlange ging nur langsam voran, sodass sie sich damit ablenkte, dem Personal beim ein- und ausladen der Bilder zuzuschauen. Sehr plump, ohne den nötigen Anstand hoben und griffen sie einige Werke, die glücklicherweise mit Tüchern oder durch Behälter verdeckt waren. Hätte Iriye gesehen, welches Meisterwerk sie so verschandelten, hätte sie sich nicht mehr halten können. Doch dann geschah es, einer der Arbeiter stolperte, sodass ein durch ein Tuch verdecktes Bild auf den Boden fiel und die untere Ecke deutlich zu sehen war – War das... War das “Die Frau im Nebeltal” von Enek Thun? Sie schaute noch einmal genauer hin. Ja, es gab keinen Zweifel.
Sie inkompetenter Rohling”, begann sie zu brüllen, “Bloß weil Sie mit Ihren Stümperhänden gerade mal ein Glas Wasser halten können, bedeutetet das noch lange nicht, dass ihre schlaksige Grobmotorik mit angemessener Würde ein Meisterwerk tragen kann. Mir ist bewusst, dass ihr visueller Begriff von Ästhetik und Eleganz dem eines Blinden gleicht, aber wer auch immer Ihnen diesen Job gegeben hat, wird Sie gehörig in die Mangel nehmen.
Sie hätte noch stundenlang so weiterreden können, doch entschied sich, auf den Arbeiter zuzustürmen, was jedoch frühzeitig von einigen Wachen unterbunden wurde, die sie festnahmen. Wirklich weit hatte sie es gebracht....

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Haupteingang] - Iriye und viele NSCs
 
Zuletzt bearbeitet:
NSC-Post

- Rawlin Hask, Jünger im Sicherheitsdienst -

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang | Hask (NSC), Gäste, Arbeiter, Sicherheitspersonal, Iriye

Wachsam beäugte Hask den Haupteingang der Gedächtnishalle und tippte mit der Spitze seines deaktivierten Elektroschlagstocks gegen die Handfläche seiner linken Hand. Der drahtige Jünger mit dem hellbraunen Haar und regen grünen Augen war von etwas kleinerem Wuchs als der durchschnittliche menschliche Mann, machte dies seiner Ansicht nach aber mit größerer Intelligenz und Geschicklichkeit mehr als nur wett. Ganz sicher hatte auch Graf Sturn dies erkannt und ihn deswegen für die elitären Reihen der Jünger ausgewählt, die dem weißhaarigen Sith dienen durften und in seinem Auftrag die Gala bewachten.

Eine Position, die sich durchaus sehen lassen konnte, besonders für ein Straßenkind, das in den Häuserschluchten von Bastion ohne Eltern oder Freunde sich hatte durchschlagen müssen. Schon früh hatte Hask gelernt, sich durchzubeißen und nicht auf sich herumtrampeln zu lassen. Wer gewinnen wollte, musste den ersten Schlag setzen und brutaler und härter sein als sein Feind.

Die Anwendung dieser Regel hatte ihm eine Mordanklage beschert. Der Jünger grinste, als er sich an das blutige Gesicht des bescheuerten Quarren erinnerte, der versucht hatte, ihn aus seinem Gemischtwarenladen zu vertreiben. Der Tentakelkopf hatte es ja geradezu darauf angelegt, ordentlich verdroschen zu werden. Nichtmenschenpack, das sich nicht an die Regeln hielt, wurde eben zurechtgestutzt.

Dummerweise war Hask an einen Ermittler der Polizei geraten, der der reichlich dämlichen Ansicht gewesen war, dass auch der Mord an einem Ding, das mehr einem Tier glich als einem intelligenten Wesen, gesühnt werden musste. Doch Hask hatte zuletzt gelacht, denn bei der Untersuchung war bemerkt worden, dass er über Machtpotential verfügte. Nicht unbedingt die größte Machtbegabung aller Zeiten, aber doch genug, dass ein Sith, dessen Gesicht stets unter einer schwarzen Kapuze verborgen geblieben war und dessen Stimme dem Jünger heute noch durch Mark und Bein ging, ihn heraus gehauen und zum Sith-Tempel gebracht hatte.

Die ersten Monate waren hart gewesen, aber er hatte überlebt. Rasch hatte er sich damit abfinden müssen, dass er wohl keinen Meister von sich würde überzeugen können, doch dann war eine Jüngerin an ihn herangetreten und hatte ihm angeboten, für ihren Herrn zu arbeiten, der ihn beschützen und reich belohnen würde. Hask hatte nicht zweimal überlegt und eingewilligt, wohl auch in der Hoffnung, dass auch Marava, die ansehnliche Dame, ihn „belohnen“ würde.

Kurz verzogen sich die Mundwinkel des Jüngers. Aber nein, dazu war es natürlich nicht gekommen, Fräulein „Ich bin zu gut für einfache Jünger“ hatte ja nur Augen für den Boss. Bitte, sollte sie doch versuchen, bei dem Weißhaarigen zu landen. Als ob der Graf dazu herablassen würde, sie auch nur eines zweiten Blickes zu würdigen. Diese ganze piekfeine Gala war nicht sein Ding, diese aufgeblasenen Typen und ihr Gefasel von Kunst und Kultur ließ ihn ziemlich kalt.

Immerhin gab es auch etwas zu tun, man hatte die Jünger, die für die Sicherheit zuständig waren, darüber informiert, dass ein Verräter am Orden die Gala infiltriert hatte, irgend so ein Bücherwurm. Alle waren in Alarmbereitschaft, doch würde dieser Scriptor wohl kaum durch den Haupteingang spazieren. Also war Hask damit beschäftigt, den Arbeitern zuzusehen, die einige der verpackten Kunstwerke transportierten, der Jünger hatte gehört, dass einige Künstler ihre Werke damit „anschaulicher machen“ wollten. Trottel.


„Bewegt euch ein bisschen! Ihr werdet nicht für eure tolle Persönlichkeit bezahlt!“

Fuhr Hask die Arbeiter an, die seiner Meinung nach nicht schnell genug voran kamen. Breit grinste der Jünger seinen beiden Kollegen zu, es machte ihm sichtlich Spaß, diese nutzlosen Packer etwas auf Trab zu halten. Als er den Blick wieder zu den Arbeitern wandte, geschah es. Einer der vertrottelten Packesel geriet ins Stolpern, imitierte ziemlich gelungen die motorische Geschicklichkeit einen besoffenen Hutten und ließ das Gemälde, das er trug, fallen.

„Oh, verdammte...“

Entfuhr es dem Jünger, der sehr wohl wusste, dass Graf Sturn davon gar nicht begeistert sein würde. Angst und Wut mischten sich und schon wollte Hask losstürmen, um dem Arbeiter den Kiefer neu zu justieren, da wetterte plötzlich eine eine weißhaarige, riesige Frau los, die die ganze Sache mitverfolgt hatte und nun den Arbeiter mit Worten beschimpfte, die Hask zur Hälfte wohl in einem Wörterbuch nachschlagen musste. Wer zum Imperator war diese Frau? Hektisch blickte Hask zu seinen Kollegen, die unsicher nach ihren Schlagstöcken griffen.

Plötzlich stürmte die große Frau los und machte Anstalten, dem Arbeiter die Augen auszukratzen. Rasch gingen Hask und die beiden anderen Jünger dazwischen und der Mensch verpasste ihr einen Schlag mit dem Elektroschlagstock, die Ladung war stark genug, um die Kunstfanatikerin zu Boden zu schicken. Einige weitere Schläge folgten, dann setzte sich einer der Jünger auf den Rücken der Frau, zwang ihre Arme nach hinten und legte ihr Handschellen an.


„Unten bleiben, sonst setzt es noch was!“

Befahl Hask scharf und aktivierte sein Komlink.

„Ravik, hier Hask. Ärger...ähm, Sicherheitsverletzung am Haupteingang. Eine Person in Gewahrsam. Es ist nicht die Zielperson, wiederhole, es ist nicht die Zielperson.“

Am anderen Ende der Leitung knackte es kurz, dann war die kühle Stimme von Ravik zu hören, der ehemalige Soldat war kein Freund von schlechten Neuigkeiten und bestand darauf, zumindest etwas Disziplin im Funkverkehr zu behalten. Gerne hätte Hask ihm seinen Stock aus dem Hintern gezogen und ihn damit erschlagen, aber der Scout genoss das persönliche Wohlwollen vom Boss.

„Verstanden. Ich werde Graf Sturn informieren. Solange wir nicht wissen, ob sie mit der Zielperson zusammenarbeitet, gilt höchste Sicherheitsstufe. Schafft die Gefangene aus dem Sichtfeld. Vinson und Lambart werden euch ablösen.“

Rasch bestätigte Hask die Befehle, dann nickte er seinen beiden Kollegen zu, die die fremde Frau am Rücken und den Schultern packten und abführten. In der Nähe des Eingangs gab es einen Lagerraum, in den die Gefangene gebracht wurde. Die Beleuchtung tauchte die grauen Wände in ein schmuckloses Licht.

„Wer bist du? Für wen arbeitest du? Hat dich jemand angeheuert, um die Gala zu stören? Rede!“

Verlangte Hask zornig und hob drohend den Schlagstock, während seine Männer die Gefangene festhielten. Irgendetwas an ihr kam ihm komisch vor, und das war nicht ihre Größe oder ihre seltsamen Haare und Augen. Es war fast so, als konnte er ganz schwach die Macht spüren. War sie eine Jüngerin? Dienerin eines Rivalen des Grafen? Hask war sich nicht sicher, man hatte ihm nie beigebracht, die Aura einer anderen Person zu erforschen. Hoffentlich würde ihn bald jemand ablösen, diese Sache war eine Nummer zu groß für ihn.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye
 
Zuletzt bearbeitet:
Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Arthious-Gedächtnishalle | Am Rande der Gästeschar ] Edgar und Gäste, sowie weiter entfernt Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Sane alias Krayne, Saphenus, Chronor Tallax, Jorax Kevora und das Ghost Squad

Mit schmerzhaft ausdruckslosem Gesicht hörte Edgar der Leseprobe zu, die Leon vortrug. Wie schon auf Ryloth wollte er sie anschreien, sich doch geschickter und eleganter auszurücken. Wie konnte jemand der so dilettantisch schrieb nur solch großen Erfolg haben. Da drückte sich der kowaikanische Echsenaffe seines Onkels zweiten Grades ja eloquenter aus und dem hatte man die Zunge rausgeschnitten, damit er nicht so penetrant nervte!

Doch – natürlich – durfte er sich nichts anmerken lassen. Das Grüppchen Reiche und – vereinzelt – Schöne in dem er sich verbarg waren ganz verzückt von der mäßig interessanten Szene im Lavatempel mit diesem ominösen Doktor Pel. Edgar wartete nur darauf dass sich herausstellte, dass der Mann Kartoffel mit Nachnahmen hieß. Eine derart schlechte Namenswahl traute er der Archäologin ernsthaft zu!

Doch - zum Glück? – geschah nichts dergleichen und Leon beendete ihre Leseprobe in tosendem Applaus. Unwillkürlich musste er einen Würgereiz unterdrücken. Er wollte nicht auffallen und so musste er gute Miene zum bösen Spiel machen. Die verfluchte Archäologin hatte sein Gesicht bereits einmal gesehen, also musste er aufpassen. Bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen, unauffällig bleiben, mit den anderen Gästen verschmelzen… Abwesend ließ er sich von einem schwarzbefrackten Vertreter der Reichenfraktion mit dem Kampfgewicht einer Vogelscheuche in ein Gespräch über den Wert von Lavatempeln als Saunakurort verwickeln, während seine grünen Augen das Ziel keine Sekunde lang aus den Augen ließen.

Währenddessen arbeitete sein Kopf auf Hochtouren. Wie würde er sie festsetzen wenn es ersteinmal soweit war? Diese mit mehr Glück als Verstand bedachte Frau hatte es fertig gebracht, sich in einer Lage zu positionieren, in der sie gleichzeitig von mehreren Sith, einem Personenschützer, diversen Sturmtruppen und vermutlich einem ganzen Haufen Galasicherheitsleute bewacht wurde. Naja, immerhin war der gottverdammte Killerdroide Altmetall von Gestern. Ob es wohl irgendwelche Auswirkungen gehabt hätte, dass Edgar ihm kurz vor dem Ende von Leons Verrat seiner Identität erzählt hatte? Edgar wusste es nicht, hätte es aber nur zu gern gesehen.

Zweifelsohne war die Situation mehr als die meisten Kopfgeldjäger sich zugetraut hätten – zumindest mit der Auflage die Zielperson lebend abzuliefernd. Doch es lag definitiv im Rahmen dessen, was ein Edgar Tlalloy stemmen konnte. Niemand würde damit rechnen dass er genau hierzuschlagen würde und die Art…nun die würde vermutlich alle für einige Sekunden in Schockstarre versetzen. Ab einem gewissen Punkt würde er die Subtilität aufgeben und dann würde die Eskapade auf Ryloth wie ein Picknick aussehen. Der Scriptor würde sich selbst alle Ehre machen und mit dem Kopf durch die Wand gehen, oder in diesem Fall besser gesagt…nun das würde man schon sehen.

Besorg eine Handvoll Handlanger.

Schrieb Edgar unterdessen per Comlink an Tayyip, der noch immer im Frachter wartete, bereit im richtigen Moment mit ihm und der Beute abzufliegen. Er würde im Zweifelsfall das Zünglein an der Waage sein. Oder – vielleicht besser ausgedrückt – der Vorschlaghammer, der Edgars Kopf mit voller Wucht durch die bereits erwähnte Wand trieb.

Denk dran, nur Menschen. Ich arbeite nicht mit Alienpack.

Tippte er unauffällig, während sein ‚Gesprächspartner‘ leidenschaftlich über die Relevanz heißer Quellen in Gebieten mit vulkanischer Aktivität erzählte.

Halt den Frachter bereit. Auf mein Zeichen geht’s los und keine Sekunde später.

Alles war in Position. Tayyip würde noch ein wenig Personal besorgen und im Zweifelsfall konnte man den Q auch zu zweit durchziehen. Er war Edgar motherfucking Tlalloy. Alleine deshalb schon würde sich das Universum seinen Wünschen beugen. Und wenn er erst nachhelfen musste.

Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Arthious-Gedächtnishalle | Am Rande der Gästeschar ] Edgar und Gäste, sowie weiter entfernt Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Sane alias Krayne, Saphenus, Chronor Tallax, Jorax Kevora und das Ghost Squad
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye

Iriye musste erst einmal alles rekonstruieren. Sie war auf einen der Angestellten losgestürmt, danach hatte ihr jemand (Hask) heftig in die Magengegend geschlagen; hinter dem Schlag war eine solche Wucht, dass sie fast in Ohnmacht fiel und die weiteren Schläge nur noch am Rande mitbekam. Doch jetzt spürte sie, wie ihr ganzer Körper schmerzte. Langsam öffnete sie die Augen, nur um einen kleinen Mann zu erblicken, der aggressiv Fragen stellte und offenbar kurz davor war, noch ein paar Mal zuzuschlagen. Als sie sich bewegen und die Situation verlassen wollte, musste sie feststellen, dass sie von zwei anderen Männern festgehalten wurde. Keine angenehme Lage; sie war geistig noch am Taumeln, eingeschlossen mit einem Grobian, einem typischen Security, der wahrscheinlich nicht einmal die Aufregung über den ganzen Vorfall verstand. Er hätte das Bild mit Sicherheit genauso fallen lassen.
Wo war sie überhaupt? Irgendwo.... anders. “Sie”, begann Iriye leise zu sprechen, was allerdings ihre ganze Kraft kostete. “Sie.... versuchen, ihre Schwäche.... mit bloßer Brutalität... zu kompensieren. Das macht... Sie nur noch schwächer.”

Mit dem Feuer zu spielen, war eine Eigenart der Vahla, die sie schon zu viel gekostet hatte. Sie verstand manchmal einfach nicht, wie effektiv pure Kraft sein konnte und dass all ihr Wissen, all ihr Geschmack und Empfinden keine Immunität gegen einen bloßen Akt der Gewalt darstellten. Doch entgegen aller Erwartungen schlug der Mann nicht zu; vielleicht hatte er sie einfach nicht verstanden, vielleicht hatte sie ihn zu sehr verletzt, vielleicht hatte er auch nur vor irgendetwas Angst, aber er gab Iriye genug Zeit, um ihn etwas genauer anzusehen, genauer ins Gesicht zu schauen. Da bemerkte sie es – Er hatte doch tatsächlich grüne Augen. Grüne Augen, die so viel bedeuten. Sie sangen von Kraft und Mut und einem entschlossenen Willen, der aus irgendetwas Zerbrochenem hervorgegangen war. Sie sangen das gleiche Lied wie Tretchek, der Straßenmusiker, den sie eines Abends in einer Bar auf Tatooine kennengelernt hatte. Tretchek sang von großen Helden, die alles bezwangen, von Wanderern , die immer ihr Ziel erreichten und von einem kleinen Jungen, der seine besten Freunde verlieren musste, weil die Zeit nicht stehen bleiben konnte. Nur in seinem letzten Werk kamen seine Trauer und sein Lebensschmerz zum Vorschein, drangen durch seine oberflächliche Zufriedenheit und zeigten, wer er wirklich war. Tretchek, der Fisch in der Wüste, der sich seinem Schicksal schon lange ergeben hatte.
Iriye schaut schuldvoll auf den Boden, als hätte sie den alten Straßenmusiker selbst beleidigt und begann dann wieder: “Es tut mir Leid.”

Ihre Augen... erzählen mir etwas, das ich schon lange nicht mehr gehört habe.”

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar

Die Veranstaltung zog sich allmählich in die Länge. Zumindest für ihn. Während Zoey sich anscheinend begeistert von Gespräch zu Gespräch hangelte, begleitete Sane sie als stiller Schatten. Sith hin oder her, er hatte einen Auftrag, den er gewissenhaft erfüllen musste. Würde derjenige, der der Archäologin momentan gegenüberstand, sein Lichtschwert ziehen oder irgendwelche Machttricks anwenden, würde der Infiltrator sein Können und seine Erfahrung in den Ring werden müssen und dann das Beste daraus machen.
Der DL-44 an seiner Hüfte war eine solide Waffe mit beachtlicher Durchschlagskraft. Ein Treffer würde reichen um einen Sith von den Füßen zu holen. Oder etwaige andere Angreifer.

Doch bis dahin musste er unauffällig bleiben und auf der Hut sein, weswegen er darauf achtete, immer eine Wand oder Säule im Rücken zu haben. Man konnte nicht vorsichtig genug sein, vor allem nicht auf einer Party mit Sith und Sturmtruppen, auch wenn letztere eher ein beruhigender Garant für die Abwehr jeglicher Nicht-Sith Bedrohung waren. Sane hatte die Hilfe der Truppler auf Ryloth nicht vergessen, auch wenn sie den Wagen unter Beschuss genommen hatten, in welchem Zoey entführt worden war.

Apropos: Gerade hatte sich eine rothaarige Frau zu ihr und dem Sith gesellt. Auf den ersten prüfenden Blick konnte Sane nicht erkennen, dass irgendeine Gefahr von ihr ausging, weshalb er den Blick wieder schweifen ließ. Wo steckte der Rest?

Die Lords, die sich zunächst so verdächtig aufgeführt hatten, waren nach wie vor am Buffet. Zwar warfen sie hin und wieder einen Blick in die Richtung der Archäologin, aber das musste nichts heißen. Vielleicht waren es wirklich nur zwei Leidenschaftliche Fans, welche sich über die Tatsache freuten, dass ihr Idol nur einen Steinwurf entfernt war. Sane hatte dafür kein Verständnis. Aus ähnlichen Gründen hatte er Zoey auf Lianna nicht zum HoloNet-Studio begleitet. Derartiger Trubel war nichts für ihn. Sollten das lieber die Leute machen, die so etwas mochten, aber er wollte damit nichts zu tun haben. Vermutlich hatten ihn da seine Eltern schon sehr früh geprägt. Zum Glück waren sie nicht hier.

Dann war da selbstverständlich Janus, welcher wohl viel zu tun hatte. War ja schließlich auch seine Gala, soweit Sane informiert war. Falls er an die Archäologin dachte gab es wohl zig Dinge, die ebenfalls durch seinen Kopf schwirrten und ihn auf Trab hielten, was dem Soldaten gerade recht war. Die Beschäftigungstherapie würde den Sith nicht auf dumme Gedanken kommen lassen. Gut so.

Weniger gut war, dass die Rothaarige mit dem Rücken zu ihm stand und Sane nicht sehen konnte, was sie mit ihren Händen tat. Das gefiel ihm nicht und er wurde augenblicklich unruhig. Er musste seine Stellung an der Wand aufgeben und sich ins Getümmel stürzen. Das gefiel ihm auch nicht, war aber wohl nötig, um völlige Sicherheit für Zoey garantieren zu können. Auch weniger Abstand würde wohl nicht schaden. Würde ein Tumult ausbrechen, brauchte er eine freie Schussbahn.

Der Infiltrator verkniff sich ein seufzen und setzte sich in Bewegung, hinein in die Menschenmenge in Richtung Zoey.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar
 
NSC-Post

- Rawlin Hask, Jünger im Sicherheitsdienst -

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye

Angespannt versuchte Hask, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Nicht nur, dass dieser idiotische Arbeiter das Gemälde hatte fallen lassen, nein, jetzt musste er sich auch noch mit dieser seltsamen Frau beschäftigen. Dem Jünger war bewusst, dass er das hier auf keinen Fall vermasseln durfte. Graf Sturn war nicht dafür bekannt, grobe Fehler zu verzeihen, und allein schon das Gemälde war für den Sith-Krieger wohl schon Grund genug, Hask in Stücke zu schneiden. Er musste unbedingt einen Erfolg vorweisen, um seine Haut zu retten.

Also nahm er die Gefangene genauer unter die Lupe, während er darauf vertraute, dass seine einschüchternde Art ihre Zunge schon lockern würde. Die Frau war definitiv kein Mensch, was sie in Hasks Augen schon mal nicht sonderlich sympathisch machte. Überall krochen diese Freaks herum und machten Menschen wie ihm das Leben schwer. Weiße Haare, lilafarbene Augen und eine Körpergröße von fast zwei Metern...was beim Imperator war diese Frau? Der Jünger hatte sich nie damit beschäftigt, was sich so an Kreaturen in der Galaxis tummelt, und hatte daher keinen blassen Schimmer, zu welchem Kuriositätenkabinett diese Frau gehörte. Egal. Schmerz funktionierte bei allen Wesen.

Neugierig beugte sich Hask nach vorne, als die Frau (Iriye) leise zu sprechen begann, und er grinste selbstsicher. Das Grinsen verging ihm allerdings rasch, als die Gefangene nicht wie erwartet seine Fragen beantwortete, sondern ihm dreist sagte, dass er versuchte, seine Schwäche mit bloßer Brutalität zu kompensieren und ihn das nur noch schwächer machte. Was? Was?!


„Schnauze, Freak!“

Rief der Sicherheitsmann mit vor Zorn rot angelaufenem Gesicht, er konnte es überhaupt nicht leiden, wenn andere auf ihn herabblickten. Er wollte schon zum Schlag ausholen, biss sich dann aber auf die Zähne und hielt sich davon ab. Diese Frau wollte ihn provozieren und er musste höllisch aufpassen, nicht die Kontrolle zu verlieren, und zum Teil war er auch schlicht verwirrt und versuchte aus den Worten der großen Frau schlau zu werden, die ihn irgendwie tiefer berührten, als im lieb war.

Die Verwirrung des Jüngers war perfekt, als die Weißhaarige betreten zu Boden blickte und sich entschuldigte und davon faselte, dass seine Augen ihr etwas erzählten, das sie schon lange nicht gehört hatte. Was hatte die den eingeworfen? Unschlüssig blickte Hask zu den anderen beiden Jüngern, in deren Gesichter er ähnliche Verwirrung erkennen konnte. Ärger flammte in ihm auf. Er ließ sich hier total aus dem Konzept bringen!


„Genug von den Spielchen. Beantworte meine Fragen, oder es wird dir leid tun. Letzte Chance, bevor es richtig hässlich wird.“

Verkündete Hask drohend und hob das Kinn der Frau mit seinem Elektroschlagstock nach oben. Schlimm genug, dass sie allein schon aufgrund ihrer Größe auf ihn herabblickte.

„Überprüf sie. Los, mach schon!“

Befahl der Jünger einem der anderen Sicherheitsleute, der daraufhin begann, die große Frau professionell mit einem kleinen Scanner abzutasten. Wenn sie Waffen oder gefährliche Gegenstände bei sich trug, würden die Jünger es schon bald wissen. Hask hoffte schon fast, dass es so kommen würde, dann würde er wenigstens eine gute Ausrede haben, um ihr vorlautes Mundwerk zu stopfen.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Nahe dem Buffet ~ Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne mit Zoey Liviana, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~

Die etwas korpulente, ok das war noch nett ausgedrückt, Frau mit dem wundervollen Namen Lady Gorilla, verschwand also so schnell, wie sie gekommen war. Ihrer Gesichtsfarbe beim "Abtransport" zu urteilen, würde sie auch nicht so schnell wieder zurückkommen.
Doch anscheinend lag nicht nur das Gewicht und das unrühmliche Verhalten im Blute der Gorillas, wohlgemerkt nicht in dem der Tieren, sondern auch das plötzliche Auftauchen.
Kurz nach dem "Verschwinden" von Lady Gorilla, trat nämlich Mr. Gorilla auf den Plan.

Michael kümmerte sich sogleich um den, wahrscheinlich frisch verwitweten, Mann, der seine Geliebte schon seit einer Ewigkeit zu suchen schien.
Nachdem er den Ehemann, der seiner Frau in rein gar nichts nachstand, erklärt hatte, wo sich die werte Dame befand, verschwand dieser in die vorgegebene Richtung.

Der Personenschützer der Archäologin stand immer noch in der Nähe der beiden angeblichen Lords von Cirrus. Ob er nicht bald mal nach seinem Schützling sehen wollte?
Steven musste unweigerlich an Tenia denken, wenn er in Zoeys Richtung blickte. Das hatte nicht etwa damit zu tun, dass beide dem gleichen Geschlecht angehörten, und eine Ähnlichkeit konnte der Ritter bei näherem betrachten der Letzteren auch nicht feststellen, immerhin war Zoey viel zu alt, doch sie hatte ebenso eine gemeinsame Vergangenheit mit der Jedi-Ritterin, wie der Baron von Cirrus.
Auch wenn Steven mittlerweile glaubte, zu viel in die Beziehung zwischen ihm und Tenia hineininterpretiert zu haben, immerhin hatte sie immer noch nicht auf die Comnachricht geantwortet.

Steven schüttelte den Kopf, über so viel Unsinn, mit dem sich sein Kopf beschäftigte. Was wenn sie einfach nur zu tun hatte? Immer hin war sie jetzt auch Jedi-Ritterin, eine Stellung in der man nun mal weniger Zeit für sich selbst hatte.
Doch es konnte durchaus sein, dass die Unterfangen nicht "beruflicher" Natur waren. Tenia war eine gut aussehende junge Frau und Lianna war voll mit jungen Männern.
Wieder erwischte sich der Ritter dabei, wie er den Kopf über sich selber schüttelte. Er musste schon richtig doof aussehen, so wie er die ganze Zeit mit dem Denkapparat wackelte.
Wer sollte ihm schon Konkurrenz machen? Immerhin war er nicht nur gut aussehender Baron von Cirrus und somit Thronfolger, er war auch Jedi-Ritter, kampferprobter Veteran von Corellia, mit Beziehungen zum Imperium und zum Widerstand gegen dieses. Er kannte viele Menschen, wurde von der großen, weisen ChesaraSyonette ausgebildet und bildet einen talentierten und mit Potenzial gesegneten Padawan aus. Nebenbei hatte er noch eines der schnellsten Yachten der Galaxis im Besitz und haufenweise Credits. Wäre das noch nicht genug gewesen, ist er auch noch mit einer wichtigen Eigenschaft gesegnet: Bescheidenheit.
Steven konnte noch Stundenlang so weiter machen, doch sie hatten hier immerhin einen Auftrag zu erfüllen und in der Zeit, in der er über sich und Tenia nachgedacht hatte, war der Personenschützer von Zoey verschwunden. Ungewöhnlich, dass er so lange gebraucht hatte ihr hinterher zu gehen. Hatte er die beiden Jedi beschattet?

Michael hatte nichts mehr auf seinem Teller und auch Steven hatte nun mehr keinen Hunger mehr. Spätestens nachdem Lady Gorilla die Reste ihrer Mondscheinfrucht auf den Teller des Barons gespuckt hatte.

"Und konntest du dir mittlerweile eine Meinung bilden zu ihr?"

Steven verzichtete nun auf die förmliche Anrede. Spione des Imperiums konnten zwar noch hier sein, aber gehobenen Lordschaften war es durchaus zuzutrauen, dass sie sich im Privaten duzen. Während er über Zoey redete, deutete er mit dem Kopf in die Richtung der Archäologin, zu der sich mittlerweile jemand Rothaariges (YUI) gesellte.

"Ich weiß nicht wie es dir geht, aber über ihren Personenschützer bin ich mir immer noch nicht ganz im klaren."

Der Baron verschränkte die Arme und lehnte sich etwas weiter zu seinem Padawan.

"Vielleicht ist es nur ein Bauchgefühl, aber ich traue dem Kerl (Sane) nicht. Personenschützer sind es gewohnt auf solchen Veranstaltungen zu sein. Er macht den Eindruck als würde er es geradewegs hassen. Nicht professionell.."

Steven räusperte sich kurz. Etwas im Hals? Hatte er versehentlich doch von der Mondscheinfrucht gegessen? Dann besinnte er sich aber darauf, dass er einfach zu wenig trank. Auf dauer war dieser Champagner nichts. Ein kühles Radler oder ein Bastionsch, eines der lokal berühmten Gerstensäfte, das wär's jetzt.

"Es passt einfach nicht zusammen. So trainiert wie er ist, so aufmerksam ist es ein teurer Personenschutz, doch ein solch teurer Schutz ist nicht so unprofessionell und lässt seine Abneigung gegenüber solchen Veranstaltungen heraushängen. Behalt' ihn im Auge."

Kombiniert wie der berühmte Meisterdetektiv aus dem HoloNet. Es konnte nur zwei Möglichkeiten geben, entweder der Typ gab nur vor Personenschützer zu sein und war in Wirklichkeit eine Gefahr für die Archäologin und somit auch für die beiden Jedi.
Oder aber die weitaus weniger gefährliche Möglichkeit: Er war einfach neu im Geschäft.

Was es auch war. Michael und Steven würden beide.. nein wie viele waren da jetzt in unmittelbarer Nähe zu
Zoey? Sie musste sich aber auch immer ins Getümmel schmeißen. Wusste sie denn nicht in welcher Gefahr sie schwebte? Eine schrecklich Aufmerksamkeit-benötigende Frau..
Egal. Die beiden Jedi mussten eben jede Person im Auge behalten, die in Zoeys Nähe war. Ob es nun ein grimmiger Personenschützer, ein X-beliebiger Sith oder eine mysteriöse Rothaarige war.


~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Nahe dem Buffet ~ Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne mit Zoey Liviana, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif ~
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye

Iriye hatte das Leben gesehen. Sie hatte es nicht geschaffen, sie war nicht von Anfang an da und sie würde auch nicht bis zum Ende bleiben; aber sie hatte es gesehen. Als Tretcheck sein leidvollstes Lied gespielt hatte, war sie da und hatte zugehört. Als ein republikanischer Politiker mit einer... jungen Frau im Zimmer verschwand, war sie da und hatte nichts unternommen. Als ein kleiner Junge seine letzten Fußspuren im vielen zu kalten Schnee hinterließ, war sie da und hatte sie abgezeichnet.
Aber sie hatte auch gesehen, wie imperiale Truppen stolz vor ihrem General salutierten, weil ihnen diese Struktur eine Orientierung gab, die sie sonst nirgends fanden. Sie hatte gesehen, wie eine Wolfmutter ihre Jungen vor einem viel zu großen Shanh verteidigte, obwohl sie abgemagert und kraftlos war. Sie hatte gesehen, wie ein Sith ein einsames Kleinkind aus dem Regen fischte und ihm damit das Leben schenkte.
Und jetzt sah sie sich selbst: Sie hatte Angst. Realisierte, in welcher gefährlichen Lage sie sich befand; gefangen in einem Art Keller mit drei Kriminellen, die kurz davor waren, sämtliche ihrer Knorpel zu zerstören, fürchtete sie sich um ihr Leben. Angst und Furcht – Was für weltliche Gefühle. Schon länger hatte sie diese in der Intensität nicht empfunden. Doch je mehr sie darüber nachdachte und den Mann (Hask) ansah, desto mehr wich ihre Schwere und sie fühlte stattdessen eine Schwerelosigkeit. Iriyes Kinn berührte den Elektrostab des Securitys, während sie ihm direkt in diese grünen Augen starrte. So viel Wut, so viel Zorn, doch langsam verstand sie, worauf. An ihr selbst lag es nicht, dafür kannten sie sich zu kurz. Ihr fielen die Worte des großen Philosophen Ken'tarr ein, der schrieb:
“Und jeder Hass auf diese Welt ist auch Hass auf sich selbst.”
Während sie nachdachte, wurde sie von einem der Scanner untersucht, der jedoch nichts fand. Der gefährlichste Gegenstand, den sie bei sich trug, war wohl ein Apfel, mit dem sie jemanden aus der Entfernung hätte abwerfen können. Aber dann wäre ihr nächstes Essen ausgefallen.

Iriyes Gedanken wurden allmählich klarer, sodass sie verstand, welchen Worte ihrem Gegenüber fehlten:
“Sie stehen, wo Sie stehen, weil Sie das beste daraus gemacht haben, was Ihnen dieses Universum gegeben hat. Es ist nicht ihre Schuld.”

Mit einem Lächeln im Gesicht wiederholte sie ihren letzten Satz:
“Nicht ihre Schuld.”

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye
 
Zuletzt bearbeitet:
NSC-Post

- Rawlin Hask, Jünger im Sicherheitsdienst -


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye

Ungeduldig wartete Hask darauf, dass der andere Jünger die Überprüfung der Gefangenen endlich abschloss. Irgendwie glaubte er nicht, dass sie eine professionelle Attentäterin oder Saboteurin war, dafür kam sie ihm schlicht zu seltsam vor. Oder täuschte die große Frau das bloß vor und führte ihn in die Irre? Dieser Abend hätte ein ruhige, langweilige Sache werden sollen, bloßer Wachdienst, und nach dem Ende der Gala hätten sich die Sicherheitsleute die Reste des Buffets vornehmen können.

Aber nein, die Galaxis musste ihm ja wieder mal einen Strich durch die Rechnung machen. Erst hatte die Meldung, dass dieser Verräter Edgar die Gala infiltriert hatte, für eine hektische Mobilmachung gesorgt, und dann hatte es den Ärger mit dem Gemälde und dieser absolut undurchschaubaren weißhaarigen Frau gegeben. Innerlich verfluchte Hask diesen Abend und diese ganze verdammte Gala.


„Sie ist sauber, Hask. Keine Waffen, keine elektronischen Geräte...nichts.“

Meldete der Jünger, der die Gefangene mit seinem Scanner untersucht hatte, mit hörbarer Irritation in der Stimme. Na wunderbar. Hask hatte gehofft, dass sich das Rätsel so aufklären würde, doch es schien, als musste das auf die harte Tour erledigt werden.

„Vielleicht ist sie so ein Junkie. Hat irgendwas eingeworfen und sich gedacht, die Gala wäre das Paradies oder so.“

Warf Lok, der Jünger, der die Gefangene weiter festhielt, ein. Hask funkelte ihn zornig aus seinen grünen Augen an.

„Ja vielen Dank auch für deine geniale Theorie, Dr. Klugscheißer. Meld dich doch bei der Liviana und frag sie, ob sie dich zum Gastdozenten macht.“

Kommentierte Hask spitz, er mochte es nicht, wenn seine Untergebenen ihre Gedankengänge frei äußerten. Die anderen Jünger waren doch bestenfalls dressierte Affeneidechsen, mit der Intelligenz und Geschicklichkeit der selben. Als ob die auf etwas kamen, auf das er nicht kommen konnte. Sie unterschätzten ihn alle, er war weitaus besser, als diese Idioten glaubten. Er hatte Besseres verdient!

Der grünäugige Jünger spürte, wie wieder Zorn in ihm aufbrandete, Zorn, der dringend nach einem Ventil verlangte. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, meldete sich die weißhaarige Gefangene wieder zu Wort. Wie vom Blitz getroffen stand Hask für einen Moment da, als sie ihm verkündete, dass er dort war, wo er war, weil er das Beste aus dem gemacht hatte, was das Universum ihm gegeben hatte, und es sei nicht seine Schuld, letzteres wiederholte sie mit einem Lächeln.

Unschlüssig stand Hask da und ließ den Elektroschlagstock sinken, seine Gedanken ein wildes Durcheinander. Wut, Neugier und Verwirrung rangen um die Oberhand und der Jünger fühlte sich auf eine seltsame Weise berührt, fast so, als hätte man ihn bei seinen Gedanken ertappt. Ertappt...He, das Miststück stocherte in seinem Gehirn rum! Hatte er es doch gewusst, sie musste über die Macht verfügen, er hatte sich vorhin doch nicht getäuscht!


„Die ist doch irre...“

Meinte einer der Jünger und tippte sich gegen die Stirn, doch Hask funkelte ihn bloß zornig an.

„Es reicht! Raus aus meinem Kopf!“

Brüllte Hask und schlug der Gefangenen in die Magengrube. Sein Gesicht war wutverzerrt und Schweiß lief ihm über die Stirn.

„Dich hat jemand ausgebildet. Du bist eine Spionin, die für einen anderen Sith arbeitet, hm? Hast gedacht, du könntest mich reinlegen, was? Falsch gedacht!“

Mit einem finsteren Lächeln aktivierte Hask sein Comlink.

„Ravik, hier Hask. Ich schlage vor, du legst einen Zahn zu und meldest Graf Sturn, dass er sich diese Gefangene persönlich ansehen sollte.“

Oh ja, endlich hatte es Hask diesem Wichtigtuer von Scout gezeigt! Wenn der Graf hier eintreffen und mit eigenen Augen sehen würde, dass der Jünger eine gefährliche, machtbegabte Spionin gefasst hatte, würde er ihn gewiss belohnen. Vielleicht würde er ihm sogar Raviks Posten überlassen und endlich würden die Leute Respekt vor ihm haben, ihn achten und fürchten.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Haupteingang, Lagerraum | Hask (NSC), zwei Sicherheitsleute, Iriye
 
Zurück
Oben