Bastion

- Flight Lieutenant Jerald Bester, 34ste TIE/D-Staffel –


[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Mond von Bastion, imperiale Sternenjägerbasis „Last Defense“, Hangar Aurek]- Flight Lieutenant Bester, Pilot Officer Diric, Pilot Officer Tian-Hok


Die schweren Schritte der mit ihren Überlebensausrüstungen beladenen Piloten hallten über die Laufstege oberhalb der für Jäger der TIE-Fabrikationsart konstruierten Aufhängungen, während der klagend-drängende Bereitschaftsalarm der imperialen Sternenjägerbasis „Last Defense“ die herbeieilenden Piloten zu entsprechender Eile mahnte.

Flight Lieutenant Jerald Bester, Rottenführer der Bastions Systemverteidigung zugeordneten 34sten TIE-Defender-Staffel, genannt „Watchmen“, schwang sich mit all der Routine eines langjährigen Piloten mit Gefechtserfahrungen in so ziemlich allen TIE-Modellen, die das imperiale Sternenjägerkorps im Arsenal führte, durch die geöffnete Einstiegsluke in seinen Jäger, Rufname Watchman-4, und leitete mit schnellen Handbewegungen den Start aller relevanten Systeme des Defenders ein. Da die Jäger seiner Rotte für den derzeitigen Zyklus für Alarmstarts vorgesehen und vorbereitet worden waren, dauerte es nur ein paar Herzschläge, ehe die Diagnostik der hochmodernen Jagdmaschine ihn davon in Kenntnis setzte, dass sämtliche Startvorbereitungen erfolgreich abgeschlossen worden waren.

„Watchman-4, alle Systeme Grün.“

Auf dem Kanal seiner Rotte kamen die Echos dieser Meldung seiner beiden Kameraden.

„Watchman-5, startbereit.“

„Watchman-6, alles nominal. Bereit.“

Ein stärkeres Signal kontaktierte die drei Jäger:

„Watchmen Rotte 2 – Kontrolle bestätigt. Starterlaubnis erteilt.“

Im nahezu perfekten Gleichklang wurden die drei Defender aus ihren Aufhängungen ausgeklinkt und beschleunigten im selben Moment aus den Toren des Hangars der Mondbasis „Last Defense“, ehe sie, nun im freien Raum, von Repulsoren auf ihre Zwillingsionentriebwerke umschalteten und mit der halsbrecherischen Geschwindigkeit, für die TIE-Defender im Rest der Galaxis berüchtigt und in der Republik gefürchtet waren, auf Bastion zu jagten. Hochkonzentriert umklammerte Bester seinen Steuerknüppel – der Verkehr um die Thronwelt des Imperiums war dicht wie immer und obwohl Einheiten des imperialen Militärs Priorität genossen – insbesondere dann, wenn sie sich auf einer Dringlichkeitsmission befanden – doch man konnte nie wissen, welcher zivile Kapitän derartige Signale der Kontrolle ignorierte oder welcher Pilot womöglich mit dem plötzlichen Auftauchen dreier heranrasender TIE-Defender überfordert war. Glücklicherweise passierte nichts und die drei Jagdmaschinen kamen dem Planeten immer näher, auf einem Vekor, der sie ungefähr über der Hauptstadt Center in die Atmosphäre würde eindringen lassen.

„Watchman-4 an Kontrolle, erbitte Aktualisierung des Missionsprofils.“

„Ziel ist Gitter 45-67-89, Watchman 4“, kam die Antwort der Kontrolle.

„Aufgabe ist Abriegelung des entsprechenden Luftraums gegen unbefugten Flugverkehr. Einsatz tödlicher Gewalt wurde autorisiert. Torpedoabschussfreigabe ist nicht, ich wiederhole, nicht erteilt worden.“

Unter seinem schwarzen Pilotenhelm musste Bester grinsen. Es wunderte wenig, dass man auf Bastion wenig erpicht darauf war, Sternenjägerpiloten im Umfeld des Regierungsviertels das Hantieren mit hochexplosiven Marschflugkörpern zu gestatten. Dennoch war die Entsendung der Rotte bemerkenswert – entweder hatte es einen so erheblichen Vorfall gegeben, wie man ihn auf Bastion – der sichersten Welt des Imperiums – nur alle Jahrzehnte erlebte, oder eine sehr einflussreiche Person hatte ihre Strippen im Büro des Gouverneurs und beim Sternenjägerkommando der Systemverteidigung gezogen. Der Einsatz hochmoderner Sternenjäger unter diesen Umständen war zumindest ungewöhnlich.

„Gitter 45-67-89? Ist das nicht die Arthious-Gedächtnishalle?“, schallte die Nachfrage von Watchman-5, Pilot Officer Diric, durch Besters Comanlage.

„Wenn Sie das sagen, 5.“

Derweil jagten die drei Jäger über die Skyline Bastions hinweg und befanden sich schließlich tatsächlich über dem Arthious-Boulevard, wo sie letztlich auf die nach dem ehemaligen Imperator benannte Halle zusteuerten

„4, hier 6. Sind das da unten nicht Fliegende Festungen…?“

Ein kurzer Blick auf die Sensoren seines Jägers reichte, um die Vermutung seines Flügelmannes zu bestätigen – unter ihnen arbeiteten sich in diesem Moment, natürlich deutlich langsamer als die Defender, zwei klobige Kampfgleiter vom Typ Fliegende Festung auf die Halle zu. Beeindruckt wölbte Bester beide Augenbrauen – irgendjemand hatte irgendjemand anderem mit erheblichem Einfluss ganz gehörig den Tag verdorben.

„Kontrolle, hier Watchman-4. Haben Sensorkontakt zu Sicherheitskräften vor Ort, erbitte Einspeisung in taktisches Netz.“

„Verstanden, Watchman-4. Funkkontakt zu lokalen Kräften kann nun hergestellt werden.“

Zur Untermalung des Funkspruchs der Kontrolle flammte im selben Augenblick ein Lämpchen an der Com-Konsole des Jägers auf und Bester wechselte mit einer raschen Handbewegung den Kanal.

„Watchman-4 an Sicherheitskräfte im Bereich der Arthious-Gedächtnishalle. Wir sind Ihre Luftunterstützung – erbitten genauere Details.“

Die Antwort erfolgte auf dem Fuße.

„Watchman-4, hier spricht Commander Gavin Fawkes, Imperiales Sicherheitsbüro.“

Unwillig verzog Bester sein Gesicht. Natürlich war damit zu rechnen gewesen, dass bei einem Vorfall im Herzen Bastions das ISB auf den Plan treten und sämtliche Operationen diesbezüglich an sich reißen würde.

„Ich befinde mich an Bord der Fliegenden Festung Dorn-1 mit einem Zug der 1138sten Sturmtruppenlegion. Wir werden die Arthious-Gedächtnishalle mit Elementen des Bastion Security Corps weitläufig abriegeln. Sie und Ihre Männer sollen verhindern, dass irgendjemand über den Luftweg entkommt, der nicht meine explizite Freigabe hat.“

„Verstanden, Commander. Was können Sie uns über die Situation im Inneren sagen?“

„Nichts. Und wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun. Kümmern Sie sich um den Luftraum, ich kümmere mich um die Situation hier unten. Fawkes, Ende.“

Bester seufzte affektiert. Das war natürlich typisch ISB… Rasch wechselte er auf den Rottenkanal.

„In Ordnung, Jungs… verteilt euch um die Halle. Nichts und niemand darf durch. Und vergesst nicht, was die Kontrolle gesagt hat – tödliche Gewalt wurde autorisiert.“


[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, über der Arthious-Gedächtnishalle, TIE-Defender Watchman-4]- Flight Lieutenant Bester
 
Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Bei der Kristallformation: Sane, Zoey, Steven, Michael, abseits: Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC), Saphenus

Vielleicht war Sane sich zu sicher, weshalb er nur langsam reagieren konnte. Oder es lag daran, dass der Überraschungsmoment einfach zu groß war. Niemand hatte auch nur erahnen können, dass so etwas auf Bastion vorkommen würde. Sein Vater hatte immer damit geprahlt, dass Center die sicherste Stadt war und hielt das für den Beweis dafür, dass das Imperium so großartig war. Was er nun hierzu wohl sagen würde?

Es gab ein lautes Geräusch, als würde die Glaskuppel einfach so platzen. Sofort folgte der charakteristische Ton von Repulsoren. Konnte das wirklich sein? Doch der Soldat hatte noch keine Möglichkeit, einen Blick zu riskieren, da just in dem Moment die Scherben auf den Boden krachten. Schützend stellte er sich vor Zoey, mit dem Rücken zu dem Fiasko, das sich da gerade abspielte, um keine Splitter ins Gesicht zu bekommen. War da gerade wirklich jemand dabei, ein Fahrzeug oder Raumschiff in die Gedächtnishalle zu manövrieren?

Währenddessen brach um ihn herum Panik aus. Die Gäste, die sie gerade noch als Deckung benutzt hatten, schrien auf und rannten zum Ausgang, bis nur noch die Jedi, Sane und Zoey wie angewurzelt da standen. Als Sane jedoch das surren einer Blasterkanone vernahm, übernahmen seine antrainierten Reflexe. Noch bevor die Archäologin "Runter!" rufen konnte, drückte er sie mit behutsamer Gewalt zu Boden, blieb selbst aber nach wie vor stehen, um als Schutzschild herzuhalten. Allerdings galten die kurz darauf abgefeuerten Schüsse wohl nicht ihnen, sondern der Kristallformation, welche sie noch kurz zuvor betrachtet hatten. Mit einem ohrenbetäubenden Geräusch explodierte das Gebilde. Noch mehr Splitter, die wie Geschosse durch den Raum flogen.

Völlig unvorbereitet traf etwas schweres Sanes Rücken. Ein kräftiger Stoß ließ ihn nach vorne über Zoey hinweg fliegen und auf den Boden krachen. Er landete auf der Seite und schlitterte über Glasscherben und Kristallsplitter. Schmerz durchströmte seinen Körper augenblicklich und warme Flüssigkeit breitete sich auf Oberarm, Schenkel und Hüfthöhe aus. Dann plötzlich wieder Schüsse, diesmal jedoch keine Bordkanone, sondern Blaster und Gewehre. Er musste weg, er lag hier auf dem Silbertablett. Der Soldat kämpfte sich hoch, hustete einmal, da die Luft staubig war, und schleppte sich hinter eine Säule, während ungezielte Laserschüsse an ihm vorbeizischten.

Hinter der Säule konnte er endlich einen Blick auf die Angreifer erhaschen. Ein Transporter schwebte in der Mitte der Halle, die Luken geöffnet und mit bewaffneten Individuen bestückt. Unweit des Transporters stand ein einzelner Mann, welcher Zoey in seiner Gewalt hatte. Überall in der Halle verteilt lagen leblose Körper. Der Soldat verfluchte sich dafür, dass sein Blaster immer noch in der Damentoilette lag.

Die Sicherheitskräfte ließen nicht lange auf sich warten. Zusammen mit Sturn und diesem Saphenus strömte ein Schwall Bewaffneter in die Halle und positionierte sich. Leider konnte Sane momentan nicht mehr machen als zuzuschauen und eventuell einen günstigen Moment abpassen. Die Scherben und Splitter, die teilweise in seiner Seite steckten, ließ er vorerst, wo sie waren. Er wollte keine Blutung riskieren, da er nicht wusste, wie lange diese Situation hier noch anhalten würde.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Bei der Kristallformation: Sane, Zoey, Steven, Michael, abseits: Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC), Saphenus
 
Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, zwischen zerschossener Kristallformation, über der ein Frachter schwebt und Ausgang: vor einer altertümlichen Statue ohne Kopf (wurde abgeschossen): Zoey als Gefangene in den Händen von Edgar (NPC), in unmittelbarer Nähe: Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, die Jedi-Beschützer Steven und Michael, Sicherheitsleute wie Jünger und Sturmtruppler, Schaulustige, weitere.


Dann erblickte Zoey den Grafen, der einen Schritt hervor trat. Sie war gleich ein wenig erleichtert! Zoey legte nun alle Hoffnungen auf ihn. Er war erbost! Seine Augen offenbarten seine dunkle Seite! Zoey kannte ihn auch so! Als er auf Thearterra glaubte, der Einzige ohne Gegenmittel und für immer der Machtnutzung beraubt zu sein, sah sie ihn so wie jetzt! Auch da erschien er innerlich außer sich zu sein! Außer sich vor kochender Wut und glühendem Zorn! Zoey machte sich plötzlich noch mehr Sorgen um ihre Sicherheit! Sie würde ihm zu trauen, ihre Sicherheit außer Acht zu lassen! Er war wütend, verständlicherweise, um seinen erarbeiteten Ruf und um seine gesammelten hochwertigen einzigartigen Kunstwerke! Beides war gerade den Bach runter gegangen! Um die Kunstwerke war es auch zum Heulen!

Der Graf erhob das Wort! Er sprach ihren Entführer bzw. jetzigen Geiselnehmer(Edgar), der sich als ehemaligen Jünger bezeichnete, als Verräter an. Ein Verräter des Ordens? Zoey hatte Hoffnung, dass die Sith selber ihm dann von Grund auf negativ allesamt gestimmt waren, gewiss waren sie das, aber sie würden sie selbst sicherlich opfern!? Oder? Die Stimme des Grafen klang weder aufgewühlt, noch laut! Sie war extrem ruhig und hatte etwas eisiges schneidenes in ihrem Ton! So war der Graf extrem gefährlich! Es war also in der Tat so, wie sie ihn eingeschätzt hatte! Sie erinnerte sich, dass seine Stimme auch so klang, als er sie im Phiolenzimmer erwürgen wollte, nachdem er so zornig wegen des Gegenmittels war! Zoey erkannte mit Genugtuung, dass ihr Entführer mit ihr diese Halle nie verlassen würde, doch ob sie es überleben würde, war fraglich!? Sie entkam ihm damals nur wegen eines Selbstzerstörungsmechanismus, der plötzlich aktiviert worden war und durch die Hilfe ihres Droidenmädchens! Sonst stände sie heute nicht hier!

Der Graf machte ihrem Entführer klar, wen er sich heute zum Feind gemacht hatte. Sie selbst war froh, den Grafen nicht mehr zum Feind zu haben! Zoey hatte Angst vor dem, was jeden Moment passieren würde, denn schließlich stand sie als lebendes Schutzschild genau vor diesem miesen Typen(Edgar)! Innerlich gab sie dem Grafen für jedes seiner Worte recht! Der Graf meinte nun, dass es keine Credits wert wäre, seinen Zorn auf sich zu laden! Auch dem konnte sie nur zustimmen! Sagte der Graf das nur so, weil Geiselnehmer bzw. Entführer immer etwas, meistens Geld, erpressten oder war er im Bilde, dass auf sie ein hohes Kopfgeld ausgesetzt war?! Bestimmt?! Aber, ganz Gentleman hatte er dieses Thema nicht zur Rede gebracht! Auch hatte er keine Ambitionen gezeigt, sie selbst auszuliefern! Der Graf hatte diese paar Münzen bei seinem Vermögen wohl auch nicht nötig!? Während Zoey nur noch miese Gedanken bezüglich der Gala hegte, war ihre Meinung über den Grafen unverändert positiv gestimmt, seitdem sie ihm hier als Schirmherren erneut begegnet war.

Nun forderte Janus Sturn ihren Geiselnehmer auf, sie sofort frei zu lassen, sich zu ergeben und den Frachter landen zu lassen. Er meinte es bitter ernst! Er drohte ihm ansonsten , dass er ihn gemeinsam mit Lord Saphenus, die zwei arbeiteten tatsächlich zusammen, sonst in ein Kunstwerk der Qual verwandeln und er um seinen Tod betteln würde. Zoey glaubte ihm jedes Wort! Der Geiselnehmer auch? Würde er der Forderung nachkommen? Sie hatte auch ihn genug kennenlernen dürfen und sie glaubte, dass er leider nicht so schnell aufgeben würde! Hoffentlich drückte er nicht ab und schoss ihr wie angekündigt den Kopf weg?! Ob sie sich ihres Todes bewusst werden würde?! Sie erschauderte bei diesen Gedanken. Sie war sich dessen bewusst, dass sie inmitten von sehr feindlichen gefährlichen Gegnern stand! Sie stand auf einem Präsentierteller genau in der Schusslinie! Ihre Situation war mal wieder äußerst erfreulich! Immer noch zitterte sie, dass ihre Knie schlackerten. Grund genug hatte sie dafür!


Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, zwischen zerschossener Kristallformation, über der ein Frachter schwebt und Ausgang: vor einer altertümlichen Statue ohne Kopf (wurde abgeschossen): Zoey als Gefangene in den Händen von Edgar (NPC), genau ihm gegenüber stehend: Graf Sturn und Jünger, in unmittelbarer Nähe: Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, die Jedi-Beschützer Steven und Michael, Sicherheitsleute wie Jünger und Sturmtruppler, Schaulustige, weitere
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Voth, Iriye, Saphenus, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Darth Ignavius (NSC), Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Die Spannung, welche die Bestrafung des unfähigen Jüngers, Ravik war sein Name gewesen, mit sich gebracht hatte, flaute langsam ab. Halb interessiert blickte Voth Sergeant Kevora nach, der sich mit strammen Schritten wieder in Richtung Innenbereich bewegte, gefolgt von seinem Kollegen, der ebenfalls der Szenerie beigewohnt hatte. Dann ließ er seinen Blick zwischen Janus und Saphenus schweifen, während bereits zwei Diener herbeieilten, um die Leiche des toten Sicherheitsmannes wegzuschaffen. Beiläufig betrachtete der Twi'lek schließlich den durch Positionslichter beleuchteten Umriss eines Raumschiffes, das sich in ihre Richtung bewegte. Wenn Voth sich recht entsann, lag irgendwo in dieser Richtung einer der Raumhäfen von Center, so war ein darauf zuhaltender Frachter wohl keine Seltenheit.

Der Graf stimmte ihm zu, was das Zurückkehren in die Halle anging, und so drehte Voth sich und tat die ersten Schritte zum Durchgang hin, als dem Dreiergrüppchen aus diesem eine sichtlich schockierte und aufgebrachte
Marava entgegenlief. Hektisch erzählte sie von einer Art Kreatur, die die Damentoilette verlassen hatte und begann, die Sicherheitskräfte zu attackieren. Ignavius konnte damit wohl nicht gemeint sein, doch hatte Voth ihn im Verdacht, was diesen plötzlichen Vorfall anging.
Noch plötzlicher war allerdings der Krach, der auf einmal aus heiterem Himmel ertönte. Ein ohrenbetäubendes Klirren und Krachen ertönte aus dem Durchgang in die Halle, einzelne Schreie ertönten. Als Voth die Augen schloss, um seine Machtsinne auf den Innenraum der Halle zu konzentrieren, spürte er Furcht, Aufregung und Panik.

Janus fasste seine Gedanken exakt in Worte, als er sich bei Marava erkundigte, was passiert war. Sämtliche Farbe war aus dem Gesicht der hübschen Jüngerin gewichen, aufgeregt presste sie zwei Finger auf den an ihrem Ohr befestigten Komlink. Wenige Sekunden später gab sie Preis, dass ein Frachtschiff die Glaskuppel des Saals durchbrochen habe und das Feuer eröffnete.

In den nächsten Augenblicken erlebte Voth etwas, das er während seiner gesamten Ausbildungszeit unter
Janus nicht erlebt hatte. Nachdem das Wort 'angegriffen' seitens Marava gefallen war, erschien die Aura des Grafen wie ein staubtrockener Strohhaufen, auf dem ein Funken landete. Keine zwei Sekunden dauerte es, bis der hellhaarige Sith in der Macht loderte wie ein Leuchtfeuer. Wut, Zorn, Hass; alle diese Gefühle versprühten Janus' Aura und nicht zuletzt auch sein Blick.

So schnell, wie sich die Gefühlslage des Grafen verändert hatte, handelte er auch. Ein kurzer Moment verging, dann trugen Diener hektisch Metallkisten heran, aus denen sich sämtliches im Innenhof herumstehendes Personal eine Waffe griff, bereit, die Halle zu stürmen. Doch wurde
Janus kurz gebremst, als Marava verkündete, es handele sich bei dem Verantwortlichen um Edgar Tlalloy, der Dr. Liviana als Geisel genommen hatte.

Hatte Janus' Aura bisher einem Großbrand des Zorns geglichen, so verwandelte sie sich nun in ein wahres Inferno. Reinste Wut loderte um ihn herum, ließ den Grafen so gefährlich wie nie zuvor wirken und sprang auch auf Voth über. Endlich war der Tag gekommen, an dem Edgar Tlalloy, dieser verfluchte Scriptor, den Fehler gemacht hatte, sich zu zeigen. Endlich würde Voth sich rächen können für das, woran dieser Mistkerl die Schuld trug. Ein grimmiges Lächeln flackerte im Gesicht des Twi'lek auf. "Jetzt, Edgar", dachte er, "bist du dran."

Voller Zorn auf den Scriptor und Vorfreude auf das, was mit ihm geschehen würde, aber auch beherrscht und sachlich verfolgte Voth, wie Befehle gegeben, Jünger ausgerüstet und letzte Vorbereitungen getroffen wurden. Dann war es so weit. Ein Haufen Jünger, die Gewehre mit Lichtpunktzielsuchern im Anschlag, stürmte den Eingang zur Halle. In der Macht eine Spur des Hasses hinter sich herziehend, die auf alles in ihrer Umgebung abfärbte, setzte
Janus sich mit großen, autoritären Schritten in Bewegung. Voth und Saphenus folgten direkt dahinter, sodass die Sith, flankiert von Janus' Leibwächtern eine Art Keil bildeten, bereit, jegliche Hindernisse auf dem Weg zu Edgar aus dem Weg zu räumen.

Der erste Blick in die Halle war schockierend. Die mächtige und imposante Kuppel aus reinstem Glas war komplett geborsten und hatte sich in Splittern und Scherben auf dem Boden verteilt, lediglich einzelne, kurze Stahlstreben reckten sich gen Himmel. Doch das war noch nicht das Erschreckendste. Direkt unterhalb der ehemaligen Kuppel war die unglaublich kunstvolle Kristallformation, an der viele Künstler monate- wenn nicht sogar jahrelang gearbeitet hatten, zu erkennen - nun ja, das was von ihr übrig war. Der Sockel der Formation stand noch immer, doch darauf befand sich nichts weiter als ein riesiger Haufen pulverisierten Kristalls, aus dem hier und dort ein kleines Stück des einst so prächtigen Kunstwerkes herauslugte. Dieser Schatz unvorstellbaren Werts war komplett zerstört. Allein dafür würde
Janus Edgar die Haut in kleinen, einzelnen Streifen abschälen, dessen war Voth sich sicher.

Ansonsten war der Saal größtenteils leer. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit waren die meisten Gäste ohnehin verschwunden, eine Handvoll rannte gerade zum Ausgang. Die Besucher, die es nicht geschafft hatten, die Gala rechtzeitig zu verlassen, knieten oder lagen auf dem Boden verteilt herum, offensichtlich aus Angst vor den Schüssen aus der Mitte des Raumes.

Und dort stand er.
Edgar. Der wohl verabscheuungswürdigste Scriptor dieser Galaxis. Voth erkannte ihn sofort; hätte es vermutlich auch gekonnt, hätte er zuvor kein Foto von seiner bärtigen Visage gesehen. Denn niemand, den Voth je gesehen hatte, trug einen so selbstgefälligen Ausdruck auf dem Gesicht. Und außerdem hatte er ja noch die Archäologin als Geisel bei sich. Diese versuchte, sich aus dem Griff des ehemaligen Jüngers zu befreien, war aufgrund des Blasters unter ihrem Kinn allerdings einigermaßen eingeschränkt.

Doch als
Janus sich schließlich einige Meter von Edgar, den mittlerweile zahlreiche Laserpunkte schmückten, entfernt positionierte, hielt Dr. Liviana still. So wie jeder andere im Raum, zu imposant war der Auftritt des Grafen. Beiläufig stellte Voth fest, dass Tlalloy mit dem Rücken an einer Skulptur stand und dadurch sein Weg rückwärts blockiert wurde, bevor Janus zu sprechen begann.

Der Zorn des Sith zerschnitt messerscharf die Luft, als er dem Verräter mit einer Stimme, die sämtliche Wasservorräte dieses Planeten hätte gefrieren könnte, bewusst machte, mit wem er sich hier eigentlich anlegte. Mit immer hasserfüllterer Stimme gab er
Edgar genaue Anweisungen, die er wohl besser befolgen sollte, wollte er nicht in einem von Janus und Saphenus geformten Kunstwerk der Qual enden wollte. Voths Ausdruck wurde bei diesen Worten noch etwas grimmiger. Kalt blickte er dem Scriptor ins Gesicht. An einem solchen Kunstwerk würde er sich auch gern beteiligen...

Die Wut des Grafen hatte mittlerweile einen Höhepunkt erreicht. Mit unbeschreiblich zorniger Stimme schrie er
Edgar an; seine Aura loderte und stürmte pechschwarz und doch brennend vor Hass um ihn herum. Voth wusste, eine Dummheit seitens des Scriptors und er wäre Geschichte. Bis auf leise klimpernde Scherben, die von der Decke fielen, war es totenstill in der Halle. Was würde nun geschehen?


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Iriye, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Steven, Michael, Sane, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael; nahe einer Menschenmenge: Mara Sakiko (EVE Yui) und Edgar(NPC)


Yui fluchte innerlich bei dem was nun passierte. Sie hatte eine so gute Chance gehabt hätte den Mann unerwartet erwischt und ausschalten können. Und selbst wenn sie ihn nur verletzt hätte hätte sie ihm zur Hilfe eilen und dabei mit ihren Giften umbringen können. Aber daraus würde wohl nichts werden. Yui war sich nicht sicher ob es Absicht von Edgar gewesen war oder nur ein dummer Zufall. Sie vermutete ersteres. Hatte er auch etwas wie die Macht, wie die Jedi und sith? Er war doch nur ein schwächlicher Kopfgeldjäger. Wie hatte er den angriff so gut vorhersehen können? Yui verschwand durch die Menschenmenge während hinter ihr das Chaos los brach.



Ja diesen kleinen Vorteil hatte sie. Edgar hatte ihr mit seiner Aktion gleichzeitig die perfekte Gelegenheit zum verschwinden gegeben. Niemand außer er hatte das Messer bemerkt und niemand achtete auf was anderes als auf die „heiße Schlacht am kalten Buffet.“ So konnte Yui schnell und unbemerkt wieder verschwinden. Eigentlich wollte sie einen erneuten Versuch starten, diesen Mann umzubringen, doch war dieser jetzt sicher darauf vorbereitet und noch vorsichtiger. Wenn sie es schon nicht schaffte während sie ihn überraschte dann würde es wohl erstrecht nicht funktionieren wenn er damit rechnete. Also ganz einfach sie musste einmal Edgar Gedanklich nach hinten schieben. Sie würde später sicher noch eine Chance haben.


Nein sie konnte jetzt auf etwas ganz anderes planen. Mittlerweile hatte sie gelernt, dass sie schwach war. Leicht zu besiegen leicht auszutricksen. Sie brauchte mehr stärke und das in Form einer anderen Basis. Es war wirklich höchste Zeit Janus aufzusuchen. Immerhin hatte sie etwas was der Sith wollte. Vielleicht konnten sie einen Handel eingehen. Janus war eine große Gefahr für sie doch sie hatte festgestellt dass es zu viele Gefahren gab. Sie musste lernen sich dagegen zu verteidigen. Sie musste Leute wie Kestrel ausschalten können. Vor allem sie. Sie hatte yui verraten. Janus war da anders. Sie hatte schon gemerkt dass er Egoistisch ist. Er hielt sich für etwas besseres. Yui war der Ansicht dass solche Leute nicht wie Berserker einfach alle niederschlachten würden. Sie würden Manipulieren und nur i rechten Moment zuschlagen. Er hatte die Karten yui zu erpressen und etwas das sie wollte. Sie hatte jedoch auch das was er wollte und so konnten sie vielleicht in einem Sinn zusammen arbeiten. Nicht als Freunde. Sondern in einem fairen Handel. Er wusste wozu yui in der Lage war sie auf seiner Seite zu haben könnte ihm gefallen. Auch wenn sie vielleicht nur so tat.


Ein gefährliches Spiel, aber leider war sie schon drinnen und konnte daraus nicht entkommen. Am liebsten würde yui einfach nur alles vergessen. Wieder ein kleines Mädchen sein. Mit anderen Spielen und Spaß haben. Doch die Traurige Realität hatte gezeigt, dass seit der Entführung in ihrem leben nichts so gelaufen ist wie sie es gewollt hatte. Sie wusste auch nicht was mit Zoey los war. Yui war in dem Punkt sehr enttäuscht. Ihre einzige Freundin hatte nicht einmal auf ihre Nachricht geantwortet. Ja sie konnte die Archäologin als ihre einzige Freundin bezeichnen. Zoey akzeptierte yui wie sie war. Nicht eine Illusion, nein das was sie wirklich war. Ein Droide mit dem Gehirn eines Kindes. Mit den Gefühlen eines Kindes auch wenn sie das nicht immer hatte zeigen können. Roboter konnten keine Tränen vergießen. Doch Zoey hatte auch einen großen Fehlr Yuis Meinung nach. Sie vertraute den falschen Leuten. Wenn man jemanden zu seinem Schutz anheuerte sollte man ihm Grundsätzlich nicht trauen. Er musste nicht wissen was zukünftige Pläne waren sondern nur seinen Job tun. Jede zusätzliche Information eine Gefahr. Jedis sollte man erst recht nicht trauen. Sie waren ein hinterlistiges Pack das einem sofort in den Rücken fiel wenn es die Gelegenheit dazu hatte. Kestrel hatte das bewiesen. Doch es gab da immer noch die Möglichkeit diese Probleme zu lösen.

Janus. Wo hatte er sich verkrochen es war gar nicht so leicht Yui kam wieder bei der Nasszelle vorbei auf der sie vorher die Frau umgebracht hatte. Zu ihrem entsetzten kam eben jene diese wieder heraus. Es war klar, dass sie noch tod war sie bewegte sich ein wenig seltsam und sah etwas anders aus. Doch irgendwie war sie trotzdem am Leben. Irgendeine Form von Leben. Yui wäre bleich geworden. Wie war das möglich nein sie war sicher kein Roboter so wie sie aber was dann. Die Frau ging in eine Richtung weg und yui folgte ihr sie musste die Wahrheit heraus finden. Wenn man tote wieder beleben konnte. Dann war yui in weit größerer Gefahr als sie angenommen hatte. Sie musste herausfinden was da passiert war, sonst konnten alle die sie bis jetzt umgebracht hatte wieder zum Reden anfangen. Und das würde das Ende nur beschleunigen. Sie hatte sich so mühe gegeben unerkannt zu bleiben und ihre spuren bei jeder Tat zu verwischen. Sie musste an die Piraten denken die sie umgebracht hatte. Hoffentlich würden die nicht wieder kommen. Oder im schlimmsten Fall die beiden Wissenschaftler die sie geschaffen hatten.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Iriye, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Steven, Michael, Sane, Ghost Squad (NSC), Edgar(NSC), irgendwo im Gebäude hinter dem Zombie hinterher Yui
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael

Wie schnell sich die Dinge doch ändern konnten. In einem Moment standen drei Sith und ein Soldat um eine Leiche herum, freuten sich an dem Tod eines unfähigen Jüngers und lächelten während sie ihre Pläne erörterten und schon im nächsten Augenblick stürmt eine andere Dienerin herein und bringt diese Ruhe durcheinander. Saphenus beäugte Marava, ihr Gesicht wurde schneeweiß und offensichtlich erregt meldete sie, dass sich etwas Unnatürliches in den Nasszellen ereignet hatte. Der Zabrak spürte, dass Ignavius nicht mehr hier war, er unterdrückte ein erleichtertes Seufzen und hörte dann genau zu. Eine Kreatur? Das war nicht besonders genau. Vielleicht war diese Kreatur auch nur ein besoffener und reicher Schnösel, der sich etwas zu viele Anti-Aging Behandlungen gegönnt hatte. So jemanden konnte man gerne zum Schlachten freigeben befand Saphenus und gluckste. Noch viel amüsanter als dieser Gedanke war die Aufregung der Jüngerin. All ihr Streben war offenbar darauf ausgerichtet dem Grafen zu gefallen und nun musste sie ihm etwas mitteilen, dass seine kostbare Gala gefährden konnte. Noch bevor sie genauer auf die Art der Kreatur eingehen konnten, geschah etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte: ein Beben durchfuhr den Innenhof, splitterndes Glas und berstender Durastahl ertönten und der Hall von Explosionen schwang zu ihnen herüber. Instinktiv wich Saphenus zurück und griff sein Lichtschwert. Argwöhnisch huschte sein Auge herum, doch im Innenhof schien es ruhig zu bleiben. Noch nervöser als ohnehin schon berichtete Marava nun von einem Frachter, der durch die Decke der Gedächtnishalle gebrochen sei und das Feuer eröffnet habe. Sofort schwärmten Jünger im Dienste des Grafen aus, griffen nach bereitgestellten Blastern und bewaffneten sich. Saphenus bemerkte die beiden Leibwächter, die nun deutlich sichtbar an Janus‘ Seite standen.

„Als bräuchte ein Sith derartigen Schutz.“,

murmelte Saphenus vor sich hin während er den Kopf schüttelte. Dann wanderten seine Gedanken zu dem Frachter. Wie schaffte es jemand so dämlich zu sein? War der Pilot betrunken oder war es doch Absicht, die hinter diesem augenscheinlichen Angriff lag? Schon bald verschaffte Marava Klarheit. Der Scriptor steckte hinter alledem. Sofort ballte sich die Hand des Zabrak noch fester um den Griff seines Lichtschwertes. Edgar war hier und brachte es fertig einen Frachter in die Halle krachen zu lassen? War dieser Mann lebensmüde? Wenn er den Tod doch so sehr herbeisehnte, musste er nur danach fragen. Seufzend hörte Saphenus mit an, dass es Edgar auch noch gelungen war Zoey Liviana als Geisel zu nehmen. Es sollte ihn amüsieren, dass es ausgerechnet sie getroffen hatte nachdem sie schon mit Blut bespritzt und zum Heulen gebracht worden war, doch er brauchte sie noch und konnte nicht riskieren, dass ihr etwas geschah. Janus bellte ein paar befehle und sofort setzten sich seine Jünger in Bewegung. Geordnet und präzise, nicht so stümperhaft wie der Jünger, der gerade eben exekutiert worden war, öffneten sie die Tür und strömten wie Insekten in die Halle. Sofort war der Scriptor umstellt und im Visier der zahlreichen Gewehre, die sich auf ihn richteten. Gemächlich folgte Saphenus dem Trupp, Aufregung machte sich in ihm breit. Er versuchte sein Humpeln so gut wie möglich zu kaschieren, auch wenn ihm das nicht ganz gelang.


Die Halle selbst schien in Trümmern zu liegen. Die kostbare Kristallformation, der Höhepunkt und das zentrale Ausstellungsstück, war zerborsten und wie in der Götterschmiede funkelten nun zahlreiche Splitter auf dem Boden. Sie bedeckten Bilder und Skulpturen, es musste ein Graus für jede Versicherung sein den Schaden zu ersetzen. Dann schob sich langsam der Scriptor ins Bild, die Archäologin fest im Griff, die Waffe auf sie gerichtet. Merkwürdig ruhig musste Saphenus an ihre erste Begegnung zurückdenken, sofort spürte er ein Kribbeln an seiner Hand, die ihn an den widerlich stinkenden Tee erinnerte, mit dem er verbrüht worden war. Damals hatte sich Tlalloy mächtig gefühlt, unantastbar, wichtig. Jetzt hatte er alles verloren. Saphenus wusste nicht wie es ihm gelungen war sein Leben zu retten, immerhin wusste Darth Halberd von seinem Verrat. Doch es war offensichtlich, dass Edgar davon gezeichnet worden war. Umzingelt von Sith und bewaffneten Jüngern stand er da und drohte seine Geisel zu erschießen. Die verzweifelte Drohung eines Entführers, der den Kampf bereits verloren hatte. Irritiert fragte sich Saphenus wieso Tlalloy zurückgekehrt war. Wollte er hier sterben? Den Wunsch würde der Zabrak ihm gerne erfüllen. Er spürte den ungebändigten Zorn des Grafen neben sich und spürte, wie sich sein eigener Hass zu regen begann. Tlalloy hatte ihm Schmerzen zugefügt und erniedrigt, er hatte Talitha verletzt! Dieser Gedanke schoss Saphenus mit einem Mal in den Kopf. Wutentbrannt begann er zu zittern, sofort wurden alle anderen Emotionen ausgeblendet. Er nahm die Angst der Archäologin nicht wahr und Janus‘ Zorn beflügelte nur seinen eigenen. Er fixierte den Scriptor mit seinem einäugigen Blick, seine Iris glomm gelb und trug seinen Hass nach draußen. Langsam humpelte er nach vorne, er nutzte den Schmerz bei jedem Auftreten um sich Kraft zu verleihen. Er spürte wie kurz davor er war die Kontrolle zu verlieren und in Rage zu verfallen, doch noch hatte er sich im Griff. Wenige Meter vor dem Paar aus Geisel und Entführer blieb er stehen, das Lichtschwert fest in seiner Hand. Langsam nahm er es von seinem Gürtel ab, aktivierte es jedoch nicht.


„Bist du gekommen um dir das hier anzugucken, Scriptor?“,


fragte er mit einem höhnischen Grinsen und zeigte Edgar das Lichtschwert.


„So eines bekommt man als Sith.“


Abfällig wanderte sein Blick an Edgars Körper auf und ab.


„Wie ich sehe hast du keines.“,


stellte er dann trocken fest.


„Ich werde dir auch sagen wieso. Du bist unwürdig, unwürdig ein Jünger zu sein, unwürdig ein Sith zu sein. Du bist der dunklen Seite unwürdig und deswegen hat sie dich im Stich gelassen. Ich weiß noch wie überlegen du dich gefühlt hast als wir uns in der Bibliothek des Ordens begegnet sind. Damals war ich schwach und jetzt? Jetzt haben sich die Rollen getauscht. Du glaubst du wärst uns überlegen, weil du eine Geisel hast?“


Saphenus fing laut an zu lachen, wurde dann aber wieder ernst. In seinem Inneren brodelte es und er war versucht dem Ganzen ein schnelles Ende zu bereiten.

„Ich sage dir was. Niemand hier interessiert sich für Dr. Liviana, es ist uns vollkommen egal ob sie lebt oder stirbt. Sie soll eine wertvolle Geisel sein? Ihr Tod wäre nur ein geringer Rückschlag im Vergleich zu dem, was wir mit dir anfangen könnten. Du bist umzingelt, du kannst nicht gegen uns gewinnen. Also gib auf und stell dich deinem Schicksal. Du kannst ihm sowieso nicht entkommen.“


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Saphenus, Voth, Jünger (NPCs), Corporal Darklighter (NPC); weiter weg: Zoey Liviana, Darth Ignavius (NPC), Sane, Mara Sakiko (EVE Yui), Chronor Tallax, Steven und Michael

Zweifellos hatte Jorax diesen kleinen, unnötigen Kampf gegen Makalov gewonnen und Janus Sturn erneut bewiesen, wie professionell und effizient Sturmtruppen mit schwierigen Situationen umgehen konnten.
Unter normalen Umständen wär der unfähige Jünger selbstverständlich vor ein Kriegsgericht gestellt worden, da es sich eben um eine militärische Operation handelte, doch die Sith regelten solche Angelegenheiten eben anders. Jorax befand sich in keiner Situation diesen Männern zu widersprechen und einen anderen Pfad zu wählen, also nahm er diese Lösung einfach hin.
Gemeinsam mit Corporal Darklighter machte er sich auf den Rückweg zur Gedächtnishalle und aktivierte dabei wieder sein helminternes Intercom.

"...Tlalloy! Ich wiederhole: Es ist Edgar Tlalloy! Hören Sie mich Sergeant?!", rief ein Private, der scheinbar nichts von Jorax' und Darklighters Abenteuer im Innenhof wusste.
Tatsächlich: Der Scriptor hatte in der Mitte der Halle, die nun wesentlich leerer war, endlich seine Tarnung aufgegeben und stellte sich dem nervösen Detective Yularen! Wie ein Profi schlug der Verräter den Detective nieder, was Letzterem einige Zähne kostete.

"Waffen auf Betäubung!", schrie Jorax und zückte sein E-11, "Ich will den Mistkerl lebend, los!".
Plötzlich jedoch brach die gesamte Glaskuppel der Gedächtnishalle zusammen und eine starke Druckwelle schleuderte Jorax und Darklighter zurück zur Tür, durch die sie gerade gekommen waren!
Jorax brauchte einen Moment um zu realisieren, was soeben geschehen war. Mit einem leichten Schlag gegen die Seite seines Helms brachte er das HUD seines Visors wieder auf Vordermann, richtete sich auf und half dem Corporal zurück auf die Beine.
Ihre Plasteelrüstungen hatten sie vor dem Hagel von Glasscherben geschützt, die unter Anderem von der zuvor beeindruckenden Kristallformation stammten.
In der Halle war nun überwiegend das Echo von Schreien zahlreichender Besucher zu vernehmen - Einige in Panik versetzt, Andere ernsthaft verletzt.
Erst als er sich gerade einen Überblick über die Situation verschafft hatte, erkannte Jorax den Frachter, der die Glaskuppel zerstört hatte und nun über ihnen schwebte. Im nächsten Moment eröffneten Geschütze des Frachters das Feuer.

"DECKUNG!", reizte Jorax seine Lunge aus und warf zwei junge Gäste und sich selbst hinter einen umgeworfenen Stahltisch.
Der Sergeant vernahm das Zischen von Lassergeschossen, die direkt über seinen Kopf hinwegzogen und sich durch verschiedenste Dekorationen und Mauern brannten.
Die Schreie der Gäste waren jedoch nicht verstummt, im Gegenteil: Nach dem ersten Moment der Verwirrung, waren die Schreie der Panik nur noch schlimmer geworden.
Einige Momente später eröffnete eine Gruppe Kopfgeldjäger vom Frachter aus das Feuer und zerschoss die zu versteigernden Gemälde und andere Kunstwerke.
Da die automatischen Geschütze ihr Feuer eingestellt hatten, richtete Jorax sich auf und schoss aus seiner Deckung heraus einige Lasersalven auf die Attentäter.
Zu seinem Bedauern konnte er sich allerdings nicht sonderlich gut konzentrieren und die Wirkung seiner Schüsse erkennen, da alles so schnell ging und er nach allen paar Schüssen erneut Deckung suchen musste.

"Sarge, es hat unsere Jungs erwischt!", stellte Darklighter entsetzt fest, als er kurz über seine Deckung hinausspähte, "Sie sind alle tot!".
Jorax wollte es garnicht glauben - er konnte es nicht glauben!
Er verspürte ein äußerst unangenehmes Stechen in der Magengrube als er feststellte, dass die Aussage des Corporals stimmte.
Jorax und Darklighter hatten insofern Glück im Unglück, dass sie zu Beginn des Angriffs gerade in die Halle zurückgekehrt waren und dementsprechend schnell Deckung fanden. Für die übrigen Ghosts, die auffällig mitten in der Halle patrouillierten, kam das Ganze unerwartet - sie hatten im taktischen Sinne keine Chance und waren zur falschen Zeit am falschen Ort.
Dies war der erste Einsatz Jorax' als Sturmtruppler und er hatte, bis auf seinen Corporal, gleich sein gesamtes Squad verloren!
Nun hatte der Scriptor es persönlich gemacht! Jorax würde vor nichts zurückschrecken, um diesen ehrenlosen Verräter zur Strecke zu bringen!

Noch bevor Jorax von Deckung zu Deckung sprinten und sich dem Scriptor nähern konnte, nahm der Verräter eine Geisel.
Es handelte sich um eine Frau, die Jorax in keinster Weise bekannt vorkam. Aus diesem Grund war er sich nicht sicher, welche Bedeutung sie für die anwesenden Sith haben konnte und eröffnete daher auch nicht einfach das Feuer.
Als frisch ausgerüstete Jünger die Halle betraten, verloren die Kopfgeldjäger aber zumindest ihren taktischen Vorteil.
Auch ein zorniger Janus Sturn, Voth und Saphenus traten neben Jorax, der sein E-11 weiterhin auf den Scriptor gerichtet hielt.
Die Situation sorgte für das Einstellen sämtlichen Feuers, war jedoch in keinster Weise entspannter!

Janus schien überhaupt nicht erfreut, ja ihn überkam sogar ein Wutanfall. Der Graf hatte seine Maske der Aristokratie fallen lassen und nahm vor allen Anwesenden kein Blatt mehr vor den Mund.
So hatte Jorax den Sith noch nie erlebt, doch er teilte die Emotion. Der Scriptor hatte sein Squad ermordet und Jorax wartete nur auf den Feuerbefehl des Grafen...

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[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Krankenstation ] Sikarius und Sharoh

Mit halb geöffnetem Mund dämmerte Sikarius vor sich hin. Seine Kehle fühlte sich staubig und ausgetrocknet an und seine Lippen waren aufgesprungen. Immer wieder entrang sich ihm ein heiserer Schmerzenslaut, eine ständige Erinnerung an den Zustand in dem er sich befand. Der Schmerz war omnipräsent. So omnipräsent, dass eine Art Gewöhnungseffekt eingesetzt hatte. Sicher, die Pein war noch da und hinderte ihn daran in mehr als einem Wachschlaf zu versinken, doch die Stunden zogen wie ein beschädigter Holofilm an ihm vorbei. Die Schwestern wechselten, die Ärzte kamen und gingen…der einzige Fixpunkt war die Inneneinrichtung. Und der Trandoshaner neben ihm.

Sicher,
Sikarius verspürte keine Empathie seinem Mitpatienten gegenüber, baute aber dennoch eine ähnliche Beziehung zu ihm auf, wie damals zu seinen Leidensgenossen in der Anstalt. Natürlich hätte er ihm trotzdem ein Messer zwischen die Kiemen gerammt, hätte er sich bewegen können. Hatten Echsen überhaupt Kiemen? Er wusste es nicht. Da sah man mal wie schlecht es ihm eigentlich ging. In der Schule hatte er im Fach Anatomie verschiedener Spezies immer geglänzt. Nicht zuletzt weil er sein eigenes kleines – nicht ganz unschuldiges – Experimentierlabor in der Nachbarschaft gehabt hatte. Nicht dass es wirklich ein Labor gewesen war aber…wir schweifen ab.

Jedenfalls konnte er nicht sagen, wie lange er regungslos in seinem Bett gelegen hatte. Alles was er wusste, war, dass unvermittelt etwas seine Wange berührte. So plötzlich wie es ihm möglich war – wir sprechen ungefähr von der Geschwindigkeit einer altersschwachen Schildkröte mit Nackenschmerzen – zuckte sein Kopf herum und seine Augen stellten sich auf
Adria scharf, die neben ihm stand und auf ihn hinabsah. Leise sprach sie mit ihm, doch er brauchte einen Moment um den Worten einen Sinn zu geben. Sie war froh dass er noch lebte…ja das war er auch. Und er musste schnell wieder gesund werden – auch damit konnte er sich anfreunden. Sie liebte ihn so sehr – ja auch das…Moment. Bitte was?! Kurz überlegte Sikarius was das Mädchen damit meinte, tat es dann jedoch mit vermutlich geschwisterlicher Zuneigung ab. Sie nannten sich ja Bruder und Schwester, das war es sicher.

Doch sie sprach schon weiter. Mit tränenerstickter Stimme erklärte sie, dass sie schon wieder um zwei Jahre gealtert war und dass sie so viel Angst vor ihnen hatte. Waren mit ‚Ihnen‘ die Jahre gemeint? Oder wer, oder was? Leise sprach sie davon dass er ihr so viel bedeutete und er sicherlich fürchterliche Schmerzen musste. Ja hatte er. Und dass er ihr so leid täte. Hätte
Sikarius es gekonnt, hätte er seine Augenbrauen ungefähr bis zu seinem Hinterkopf hochgezogen. ‚Liebster‘? Wann war das denn passiert?! Was bei den sieben correllianischen Eiern und den Höllen des Imperators war in sie gefahren?! Moment…das hieß doch anders…egal.

Völlig überfordert blickte
Sikarius zu Adria auf. Selbst wenn er hätte antworten können, er hätte nicht gewusst was. Langsam wanderte sein Blick von dem Mädchen zu Hybris, der noch immer mit dem Trandoshaner beschäftigt war, jedoch jetzt zu ihm hinüberkam. Eine neuerliche Welle schmerz schüttelte den Mördern, die jedoch genauso plötzlich abflaute wie sie gekommen war. Nein. Mehr noch. Urplötzlich war jegliches Schmerzempfinden verschwunden! Einen Moment lang verkrampften sich seine Muskeln, dann entspannten sie sich wieder und er holte zum ersten Mal seit Tagen schmerzfrei Luft. Wieder glitten seine Augen zu Adria, dann jedoch sofort wieder zu dem weißhaarigen Sith, der zu sprechen begonnen hatte. Mit gewohnt kalter Stimme klärte er den Mörder darüber auf, dass er sobald Sharoh – der Trandoshaner (?) – seine neuen Organe hatte, sie einige Zeit in einem Bactatank verbringen durften. Er würde keine Macht nutzen dürfen, aber während dieser Zeit keinen Schmerz verspüren. Der Sith wollte, dass Sikarius über seine Taten nachdachte. Wäre die Situation nicht so ernst – und er körperlich in der Verfassung dazu - gewesen, hätte der Mörder bellend aufgelacht. Wenn ein paar Jahre in der Irrenanstalt und ein weiteres im Folterkeller der Inquisitoren ihn nicht dazu gebracht hatten seine allgemeine Einstellung zum Leben (anderer) zu überdenken, dann würde ein Tag im Bactatank das nun wirklich nichtschaffen. Natürlich bezweifelte er irgendwie, dass Hybris nur ein ernsthaftes Bereuen und ein Versprechen es nie wieder zu tun wollte, bevor er ihn mit einem Klaps auf den Hintern entließ.

Nein, tatsächlich nicht.
Hybris fuhr fort und erklärte, dass Adria im Grunde wertlos war und er sie weder als Schülerin, noch als Dienerin gebrauchen konnte. Eisig stellte er fest, dass Sikarius sie blind in den Tempel gebracht hatte und dann ebenso blind die Diener eines Lords attackiert und einen davon sogar getötet hatte. Als er schließlich dazu kam, dass er von Glück reden konnte, würde er Adria nur einmal umbringen würde, stieg wieder Wut in den Eingeweiden des Mörders auf. Doch es war noch nicht fertig. Hybris war der Mächtigste der Alchemisten und deutete an Dinge mit ihr anstellen zu wollen, die er jedoch nicht näher spezifizierte. Die Temperatur seines Tonfalls – mit der man bei Bedarf Stickstoff hätte Flüssig halten können – sagten genug darüber aus. Zornig stieß Sikarius die Luft durch die Nase aus und versuchte seinem Gegenüber mit seinem Auge verständlich zu machen, was passieren würde wenn er mal ein Messer in die Finger bekommen würde und Zugriff auf Hybris‘ Gesicht hatte. Dass das ungefähr genauso unwahrscheinlich war wie sein Überleben bedachte er dabei natürlich nicht.

Hybris schloss seine Drohungen mit der Überlegung Adria den Kreaturen unter der Pyramide der Alchemisten vorzuwerfen. Beinahe sofort hatte Sikarius wieder das Bild des mutierten Karkarodon vor Augen, das ihn dort angegriffen hatte. Wütend fletschte er die Zähne. Adria gehörte IHM und dieser Typ mit seinen abgefrorenen Stimmbändern sollte gefälligst seine perfekten kleinen Finger von ihm lassen! Ohh hätte der Mörder grade ein Messer gehabt! Er hätte den Lord tranchiert angebraten und ihm dann seine eigene Leber zum Fressen gegeben! Sikarius wollte in seiner geistigen Tirade fortfahren, doch urplötzlich war der Schmerz wieder da. Obwohl er es versuchte zu unterdrücken entrang sich ein Schrei seinen Lippen, der Adrias Mitleid einfach überdeckte. Auch was danach folgte bekam er nicht mehr mit. Der Dämmerzustand verschluckte ihn wieder und färbte die Welt um ihn herum grau.

Das nächste Mal als er die Augen aufschlug – und einen klaren Gedanken fassen konnte – schwebte er. In seinem Mund befand sich ein Atemgerät und überall um ihn herum war Bacta. Durch die dünne Tankwand sah er verschwommen eine Krankenstation, in der Wesen vieler Spezies lautlos hin und her huschten. Ein Blick zu seiner Rechten verriet ihm, dass
Sharoh noch immer da war. Auch er war in einem Bactatank zu sein, aktuell jedoch zu schlafen.


„Pissefarbene…Blindschleiche…“

Murmelte Sikarius durch sein Atemgerät, hätte sich jedoch beinahe verschluckt, weshalb er auch weitere Beleidigungen stecken ließ, die ihm auf der Zunge lagen. Dieser verfluchte Trandoshaner und sein verdammter Meister! Das Arschloch hatte immernoch Adria!

Komm runter.

Meldete sich unvermittelt der Denker zu Wort, worauf ihm der Würger wütend antwortete:

Runterkommen?! Dieser fröscheleckende Hobbyalchemist wird UNSERE Adria den Kackzombies in den Katakomben vorwerfen und ich soll runterkommen?!

Verstehst du nicht was er versucht? Er WILL dass wir rasend vor Wut sind, wenn er wiederkommt. Er hält uns doch nicht zum Spaß am Leben. Er hat irgendetwas vor.

Bullshit! Was soll er denn bitte mit uns vorhaben?!

Keine Ahnung, aber es kann nicht gut für uns sein. Wie er schon sagte ist unsere Empathie dem Mädchen gegenüber…

Empathie?! Sag mal für wen hältst du uns?! Wir sind ein wahnsinniger Serienmörder!

Von meiner Seite vielleicht nicht. Aber – vielleicht hast du es noch nicht gemerkt – bist du für Urinstinkte und Emotionen zuständig, Großer. Unsere Gefühle bezüglich ihr gehen auf dein Konto.

Spinnst du?! Ich…na schön. Und wenn es so wäre? Worauf willst du hinaus?

Wenn wir nicht eines langsam und qualvollen Todes sterben wollen müssen wir unseren Nutzen für ihn minimieren. Ich will die Kontrolle über unseren Körper.

Am Arsch! Wer glaubst du das du bist?! Nur über meine Leiche!

Darauf wird es hinauslaufen. Aber bitte. Die Stimme der Vernunft hat keine Angst vor dem Tod. Auch das ist dein Part.

Fast konnte Sikarius sehen, wie der Denker in seinem Hinterkopf gehässig grinste. Eigentlich wollte er wie in den meisten Fällen auf seine intuitive Seite hören…doch was sein Verstand ihm riet wirkte so…überzeugend und logisch. Vielleicht hatte er diesmal Recht…

Na schön. Du hast gewonnen. Tu was du musst.

Der Akt der Übernahme war weniger spektakulär war weniger spektakulär, als man es sich vorstellen würde. Der Würger trat zurück und auch Sikarius nahm keinen Versuch das zu unterbinden. Und im nächsten hatte diese Seite seiner Persönlichkeit die volle Kontrolle. Befriedigt nickte der Mörder und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt hieß es warten, bis der gewährte Zeitrahmen verstrichen war.

Wie es der Zufall so wollte, dauerte das garnicht mehr so lange. Allem Anschein nach hatte er den größten Teil des Tages verschlafen, denn kaum eine Stunde später betrat
Hybris den Raum, Adria im Schlepptau. Hätten Sikarius oder der Würger noch die Kontrolle gehabt, spätestens jetzt wäre unprovoziert eine Welle der Wut durch seinen Organismus gerauscht. So ruhte sein Auge, das in diesem Moment an grünes Eis erinnerte nur einen Moment auf ihr, bevor er sich wieder Hybris zuwandte. Auf seine Anweisung hin wurden die Tanks geleert und der Mörder stieg mit den ruckartigen Bewegungen eines Individuums hinaus, dass nur alle Jubeljahre mal einen Körper kontrollierte, hinaus. Sein Gesicht war ausdruckslos.

So emotionstot wie
Sikarius sich grade fühlte fragte Hybris, was Sharoh und er ihm zu sagen hatten. Zuerst antwortete der Trandoshaner und gelobte schlicht und ergreifend, dass soetwas nicht noch einmal passieren würde. Ein billiger Kommentar, doch das interessierte ihn nicht.


„Es war gerechtfertigt in den Tempel zu kommen. Einem Wesen mit den Fähigkeiten eines Kriegers droht verhältnismäßig wenig Gefahr, sofern er keine Aufmerksamkeit provoziert. Es war logisch im Trainingsraum zu trainieren. Es war nicht logisch sich mit Sharoh anzulegen. Es war logisch den Diener außer Gefecht zu setzen. Er wollte eingreifen und ich konnte nicht wissen dass der Dolch ihn umbringen würde. Der stümperhafte und verschwenderische Gebrauch der Messer ließ den Schluss nicht zu, dass Gift wirkt. Der Kampf mit Sharoh wäre nicht eskaliert hättest du nicht eingegriffen. Deine Provokation hat diese Entwicklung verschuldet. Ein Lord sollte wissen wie ein in die Ecke gedrängtes Individuum reagiert!“

Ohne dass Sikarius es gemerkt hatte, hatte der Würger sich die Kontrolle über seine Stimmbänder erschlichen und gab nun seine eigenen Gedanken kund. Grade wollte er zu einer Tirade ausholen die sich gewaschen hatte, da gab ihm der Denker ihm im übertragenen Sinne etwas auf die Finger.

Schnauze auf den billigen Plätzen! Wir haben uns geeinigt als weg!

„Es war nicht logisch von Euch den Kampf nicht zu unterbrechen und es soweit kommen zu lassen. Ich kann nichts für die Natur die verlangt dass ich mich mit vermeintlich besseren messe. Nur so schult man seine eigenen Fertigkeiten. Sharoh wäre nicht verletzt worden. Ich töte keine Sith…mehr. Das habe ich zu sagen.“

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Krankenstation ] Sikarius, Hybris, Adria und Sharoh
 
TEIL 1
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Krankenstation - Darth Sikarius und Adria, Sharoh und Darth Hybris und nen haufen NPCs]

Sharoh meldete sich zuerst zu Wort und versprach sogleich all das was ein Schüler in seiner Position versprechen würde. Was hatte er auch für eine Wahl, wollte er das die Ausbildung weiter geht. Sein Meister war dennoch nicht zufrieden. Schließlich hatte der Trandoshaner die Verantwortung getragen und äußerte sich nun gar nicht erst zu seinem Versagen. Man konnte schnell behaupten man würde sich ändern, es würde nie wieder geschehen und so weiter und so weiter. Hybris hatte die ganze Zeit deutlich die Unzufriedenheit in seinem Schüler spüren können. Doch neben diesem verständlichen Gefühlen gab es auch jenes, weniger klare und zuzuweisende Gefühl der Ungerechtigkeit. Sharoh fühlte sich in irgendeiner Form ungerecht behandelt. Da Gedankenlesen ins reich der Fiktion gehörte, konnte der Sith Lord nur Vermutungen anstellen. Die erste war, das er der Meinung war nichts falsch gemacht zu haben und das alles Sikarius oder gar Hybris Schuld war. Wie letzterer aber schon gesagt hatte, traf den Trandoshaner ja auch nicht die volle Schuld, doch das könnte dem Reptiloiden nicht reichen. War er also nicht fähig sein Versagen zu erkennen? Darüber würden sie sich noch unterhalten müssen, doch nicht hier. Dieses Ungerechtigkeitsempfinden konnte sich aber auch auf die Bestrafung beziehen. Vielleicht war er es von seiner Heimat nicht gewohnt so bestraft zu werden. Andererseits erschienen Hybris die Trandoshaner als nie besonders feinfühlig und sanft. Aber was wusste er schon über seinen Schüler. Worum es dabei auch immer ging, er würde in Zukunft anders eingesetzt werden. Ob man ihm Verantwortung übertragen konnte, das war eine der Fragen gewesen. Und er hatte versagt. Es war kein Totalschaden – schließlich war es nur ein toter Jünger -, doch Hybris war froh das er diesen Test durchgeführt hatte bevor es ernst wurde. So schnell würde er dem Trandoshaner keine essenziellen Aufgaben mehr übertragen. Nicht bis er bewiesen hatte das er es tatsächlich konnte, das er zeigen konnte das dieser erste Test nur ein unglücklicher Zwischenfall darstellte.

„Wir sprechen später darüber. In zwei Stunden werde ich dich einem Test unterziehen. Einem, bei dem du all deine Macht, Energie und Willenskraft benötigen wirst. Bereite dich darauf so gut es geht vor. Ausgenommen von dieser Vorbereitung sind den Geist beeinträchtigende Substanzen und Schmerzmittel. Ich brauche dich bei klarem Verstand. Und nun geh, wir treffen uns später am Eingang der Domäne der Oberen.“

Er schickte den einarmigen Sharoh mit einem Nicken weg und sah dann zu Sikarius. Zwei Stunden hatte er für ihn. Das waren gute neunzig Minuten mehr als er eigentlich brauchte. Ein dunkles irres Lachen in seinem Inneren wollte diese Zeit aber für sich haben. Wollte sie wie in den guten alten Zeiten nutzen! Und seine hübsche kleine Schülerin würde dabei helfen. Adria war ziemlich kaputt, doch körperlich noch dazu in der Lage. Als Sikarius zu sprechen begann, richtete der Sith Lord seine Machtsinne auf diesen. Der selbsternannte Warrior erschien ungewöhnlich ruhig, geradezu gelassen und unbeteiligt. Das irritierte Hybris einige Sekunden lang, doch er hörte dennoch was der Mann zu sagen hatte. Und wunderte sich gleich noch mehr. Mal davon abgesehen das er das Wort „logisch“ zu mögen schien, rechtfertigte sich Sikarius stümperhaft und schob den Rest der Schuld auf Hybris. Wie ein Kind, was sollte er sonst auch von ihm erwarten. Er war dabei stets ruhig geblieben, nur zur Mitte hin leistete er sich einen kleinen Ausrutscher, als wäre er spontan von seinem einstudierten Text abgewichen und hätte sein wahres Ich offenbart. Aber was auch immer er für ein Spiel spielte – er spielte es sehr überzeugend, denn da waren keine Emotionen -, er irrte sich in vielerlei Hinsicht.

„Sith Anwärter und Sith, die sich so wie du verhalten, überleben nicht lange. Deine Fähigkeiten reichen aus um einen Großteil der im Orden lebenden Kreaturen zu besiegen oder wenigstens einzuschüchtern, doch es mangelt dir offensichtlich an Wissen und Erfahrung. An jedem Schüler hängt ein Meister und selbst hinter jedem noch so unbedeutenden Diener kann ein Lord stehen. Wie du ja nun feststellen musstest. Du hast dich also wie ein wildes Tier aufgeführt, anstatt das, was du jetzt gerade demonstrierst, zuvor schon einzusetzen und dich zurückzuhalten. Und auch mein Einmischen ändert nichts daran, denn du warst stets für deine eigenen Entscheidungen verantwortlich. Du kannst die Schuld auf andere laden und alle Beteiligung leugnen, doch du hast getan was du getan hast ... aber ich hatte dir schon gesagt, im Endeffekt ist all das bedeutungslos. Ihr werdet eure Schuld tilgen. Persönlich und durch eure Schülerin. Mitkommen.“

Die beiden hatte ohnehin keine Wahl und fügten sich daher. Hybris war einen Moment lang tatsächlich versucht auf die Äußerungen des selbsternannten Warriors einzugehen, doch das wäre dann wie bei einer Diskussion mit einem Kind. Allein schon der Satz, das er nichts gegen die Natur könne, die ihn dazu zwingt sich mit stärkeren zu messen … als ob nicht gerade Menschen dafür bekannt waren das sie darüber hinaus wachsen konnten. Und es mussten, um als Spezies länger zu bestehen. Er mochte den Körper eines Erwachsenen besitzen, doch sein Geist war mindestens zweigeteilt und zumindest scheinbar unterentwickelt. Nicht unbedingt degeneriert, aber zumindest ungeschult. Das er den Schüler eines bekannte Sith Lords angegriffen hatte, und das auch noch ohne auf die Zusage zu dem Duell abzuwarten, bewies doch das er eindeutig nicht zum Warrior taugte. Die Macht mochte er besitzen, doch Intelligenz und Erfahrung fehlten. Und das Ritual würde er auch nicht überstehen.

Bei der Domäne der Oberen angekommen, nahm Hybris das Meister-Schüler-Duo mit hinein. Inzwischen kannten ihn die beiden Wächter scheinbar schon ganz gut, denn sie sagten oder taten nichts als er mit den beiden an ihnen vorbei ging. Ihr Weg führte sie in den abgelegenste Trainingsraum den es auf dieser Ebene gab. Er war, wenn überhaupt, nur halb so groß wie die anderen und eignete sich perfekt für Hybris Vorhaben. Hier oben würde sie niemand stören und gleichzeitig nutzte der Sith Lord die dunklen Energie der nahegelegenen Meditationskammern. Es war kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, doch er musste alles nehmen was er kriegen konnte. Ansonsten würde er, wenn es richtig unglücklich verlief, mitten auf der Höhe der Brust oder gar des Kopfes von Sharoh abbrechen müssen und das konnte seinem Schüler das Leben kosten. Und dann wäre Hybris ganz sicher nicht mehr in der Lage ihn zu retten. Doch soweit war es noch nicht. Fast zwei Stunden würde er sich nun mit Darth Sikarius, selbsternannter Sith Warrior und dessen Schülerin, Sith Apprentice Adria, vergnügen. So wirklich leicht fiel es dem Lord nicht, denn er musste dafür einige seiner aufgestellten Barrieren fallenlassen. Jene die ihn vor seiner grausamen Natur, seinem Blutdurst und der Mordgier schützten. Ysim steckte noch in ihm und seine alte Persönlichkeit wollte die beiden leisen sehen. Hybris würde diesen Umstand ausnutzen, denn die dunkle Seite würde dadurch angefeuert werden und das wiederum würde ihn Macht geben, doch dafür musste er sich geradezu primitiver Methoden bedienen. Er ahnte schon das er sich nach dem Ritual beschmutzt und minderwertig fühlen würde. Als ob sein Geist durch die in den nächsten Stunden stattfindenden Ereignisse degenerieren würde. Sich der pervertierten Form der Macht hinzugeben, wenn man der festen Überzeug war das man sie nicht brauchte um ein Gott sein zu können, kam für ihn einer Niederlage gleich. Er wollte es nicht, erkannte aber die Vorteile. Deshalb würde er die beiden foltern und nicht einfach wie sonst arbeiten. Schnell, effizient und akkurat. Dieses mal leider nicht...


Als Sikarius in etwa mittig im Raum stand, machte es wieder Klick in seinem Gehirn und er blieb abrupt stehen. Hybris hatte sich nie aus seinem Gehirn zurückgezogen, denn das hätte bedeutet das er sich eins ums andere mal wieder mit den geistigen Barrieren des Warriors hätte anlegen müssen. So aber war er schon drin, konnte bestimmte Signale blockieren, andere verstärken oder umleiten. Da der grauhäutige junge Mann aber durch diese Maßnahme das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte, würde er stürzen, hätte ihn Hybris nicht regelrecht an den Boden genagelt. Da dies aber einen kontinuierlichen Machteinsatz bedeuten würde, zog er sich lieber eine der an den Seiten stehenden Bänke heran und ließ Sikarius darauf nieder. Besagte Sitzgelegenheiten waren fest an Boden oder der Wand befestigt gewesen, sodass er die Schrauben erst einmal lösen musste, doch danach konnte sich sein Opfer setzen. Adria hingegen konnte sich frei bewegen und stand nun etwas unschlüssig im Raum. Sikarius war da ruhiger im Sinne von er erwartete die bevorstehenden Schmerzen so gelassen wie er konnte. Daran ändern konnte er schließlich nichts, stumm wie er auch jetzt wieder war. Hybris baute sich vor den beiden auf und noch schien sein gegenwärtiges Ich gebraucht zu werden, denn er sah sie mit unbewegter Miene und eiskalten Augen an. Und sprach so völlig frei von jedem Emotionen, als würde er über das Wetter auf einem anderen Planeten reden.


„Ich hatte für den Tag, an dem du dich entschieden hast meinen Schüler herauszufordern, etwas geplant gehabt. Ich musste es also auf heute verschieben, genauer gesagt werde ich damit in zwei Stunden beginnen. Sharoh brauche ich dafür, deshalb habe ich ihn gerettet. Und ich brauche eine Hand voll Opfer, die mir während des Rituals ihre Energie zur Verfügung stellen. Eigentlich hatte ich irgendwelche ersetzbaren Jünger eingeplant, doch nun bist du hier, Sikarius, und du bietest dich dafür an. Du wirst das zentrale Opfer darstellen und allein deshalb lebst auch du noch. Du wirst aber kein Blutopfer sein, welches sterben muss, im Gegenteil, dein Überleben nutzt mir mehr als dein Tod.“


Hybris Blick wanderte zur Adria hinüber.

„Euch eure Lebenskraft zu rauben wäre nicht genug, damit könnte ich nicht viel anfangen. Aber mit Hilfe eurer Emotionen und Schmerzen, damit schon. Adria, du wirst in den nächsten zwei Stunden meine ausführende Hand sein. Was ich befehle, wirst du ausführen. Solltest du dich weigern, so mache ich es persönlich und du kannst dir denken was das bedeutet. Hier.“


Die rechte Hand des Lords verschwand kurz hinter seinem Rücken und kam mit einem kleinen Dolch wieder hervor. Diesen hatte er sich noch in seinem Quartier eingesteckt und war von Rake besorgt worden. Er warf ihr das Messer zu und sie fing es sogar gar nicht mal so ungeschickt auf.



„Ein kleines Vibromesser. Solltest du versuchen dein oder Sikarius Leben damit zu beenden, so sei dir gewiss das ich euch nicht nur zurückholen, sondern eure Strafe dafür die eigentliche sogar noch übertreffen wird. Und nun entkleide deinen Meister.“


Sie schien zu glauben nicht richtig gehört zu haben, doch als sie den Blick des Lords begegnete, schwand der Zweifel. Oh ja, er hatte genau das gesagt. Während sie also tat was sie sollte, zückte Hybris ein Datapad und aktivierte es. Auch dieses hatte der Feeorin besorgt. Er besaß inzwischen zwar wieder einige der einprägsamen Erinnerungen von Ysim, doch so wirklich zufrieden war er damit nicht. Deshalb besaß er nun eine Liste mit so ziemlich allen Foltermethoden die es so gab. Und sie war lang. Und besaß viele Unterpunkte. Nicht alle davon konnte er an Ort und Stelle mit nur wenigen Hilfsmitteln anwenden, doch einige gingen schon. Wobei auch davon manche von ihm nicht angewendet werden würden. Also nicht einmal in Betracht gezogen wurden. Unter anderem Vergewaltigung, Strangulation, Verabreichung von Giften oder Drogen oder Amputation von Gliedmaßen. Einerseits war Hybris selbst mit den Erinnerungen von Ysim nicht scharf auf so nahen körperlichen Kontakt, andererseits wollte er Sikarius auch keine weiteren Teile seines Körpers entfernen. Er würde alle Kraft brauchen um durchstehen zu können. Foltermethoden die er tatsächlich anwenden konnte und durch Adria auch geschehen lassen würde, waren Verbrennungen, Häutung und Verstümmlungen bzw. offene Wunden. Und als Krönung noch etwas durchaus künstlerisches, doch das durfte wirklich erst zum Schluss gemacht werden. Die Liste war wie gesagt lang, weshalb Adria fertig war bevor er die ganze Liste durch hatte. Machte nichts, denn er hatte eh nicht die Zeit und genug Opfer um sie alle auszuprobieren.

Wie sich herausstellte besaß die junge Frau so etwas wie Schamgefühl. Irgendwie hatte Hybris ihr das nicht zugetraut, denn ihrem „Kampfanzug“ nach, welchen sie bei dem Kampf zwischen den beiden Sith Anwärtern getragen hatte, hatte sie kein Problem damit viel Haut zu zeigen. Ihren Meister vollständig zu entkleiden schien dann aber zu viel zu sein, dabei war das doch … nein, wichtig war das nicht. Aber auch Ysim hatte diese Art der Erniedrigung gewählt und deshalb durfte sich nun auch Sikarius vollständig von seiner Kleidung verabschieden. Dieser würde das vermutlich relativ gelassen nehmen, doch Adria störte es offenbar und sie sollte während der zwei Stunden ja auch "ein wenig" leiden.


„Ich sagte entkleiden und nicht das du irgendwas übrig lassen sollst. Die Unterwäsche auch.“

Da Sikarius saß, hatte die junge Frau schon Probleme gehabt ihm die Hose auszuziehen, doch nun würde sie es noch unbequemer haben, so nah wie sie mit ihrem Gesicht seinem Schritt kommen musste. Hybris interessierte sich aber nicht dafür, sondern nutzte die zusätzliche Zeit um sich doch noch ein wenig einzulesen. Diese Sache mit dem häuten war wirklich höchst faszinierend. Welche Techniken man da anwenden konnte und musste um ein Gesicht vollständig und ohne jeden Schaden zu häuten, sodass man dann eine perfekte Maske erhielt. Wer auch immer diesen Text geschrieben hatte, er hatte es mit Begeisterung getan und wahrscheinlich schon selber durchgeführt oder dabei zugesehen. Was er da an Details anführte war erstaunlich.

Hybris war gerade bei der Stelle, wo dem Opfer die Nase fachgerecht „ausgeschnitten“ wurde, da merkte er das Adria kurz davor war Sikarius umzuwerfen. Sie stellte sich derart ungeschickt an, eben weil sie ihr Gesicht nicht zu nahe an ihn heran bringen wollte, das der Warrior bald hintenüber fallen würde. Dann hätte sie es zweifellos leichter, doch das sollte sie ja gar nicht. Also half er ein wenig mit der Macht nach. Dadurch beugte sich der Sith Warrior ein Stück weit vor und konnte somit nicht so leicht umfallen. Sie hatte es nun wieder schwerer.



„Falls dein Meister versagt, wird er auch der letzte Mann sein den du jemals nackt sehen wirst, also stell dich nicht so an.“


Sein Blick war wieder auf das Pad gerichtet. Wie auch bei der Nase, musste man auch bei den Ohren, Augen und Lippen aufpassen. Es konnte so leicht etwas einreißen, das man fast schon zwangsläufig die Macht brauchte um es richtig hinzubekommen. Laut Verfasser ging es aber auch mit einer ruhigen Hand. Zwei weitere Minuten vergingen, dann war Adria endlich fertig und ziemlich rot im Gesicht. Sie mochte inzwischen erwachsen sein, doch in mancherlei Hinsicht war sie wohl noch in der Pubertät steckengeblieben. Hybris packte das Pad weg und musterte Sikarius. Sein gesamter Körper war grau, die Organe und das Blut dunkelblau bis schwarz. Doch seine Körperbehaarung rot geblieben. Das sah merkwürdig aus, ganz so als wäre er aus einem Gemälde gesprungen. Er war drahtig, nur wenig muskulös, nach dem einen Tag im Bactatank aber bei guter Gesundheit. Nun, wenn man mal von seinem fehlenden Arm absah. Seine Prothese lag immer noch in der Krankenstation und würde wohl auch nicht vernichtet werden. Ach, und sein Gesicht sah natürlich immer noch wie eine Trümmerlandschaft aus. Aber ansonsten ging es ihm prima. Sein Körper hatte das Blut und die neue Niere problemlos akzeptiert und alle Infektionen waren beseitigt und neue verhindert worden. Er war bereit. Möge die Tortur beginnen.

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Oberen - Kleiner Trainingsraum - Darth Sikarius und Adria, Darth Hybris]
 
TEIL 2
„Bevor wir das Finale einläuten können, werde ich euch ein wenig testen. Adria. Du wirst nun weder Sikarius einen Streifen Haut von der Brust schneiden oder dir zwei aus deinem linken Arm. Erledige das innerhalb von zehn Minuten, sonst verliert ihr beide drei Streifen.“


Schockiert starrte Adria erst Hybris, dann Sikarius an. Letzterer saß wieder aufrecht, konnte aber nur mit dem Auge ausdrücken, was auch immer er sagen wollte. Sicherlich waren seine Gefühle auch in der Macht präsent, doch hatte sich der Sith Lord was das betraf, völlig zurückgezogen. Wenn es nach ihm ginge, würde er die Macht erst wieder in zwei Stunden nutzen.

Adria unterdessen verzweifelte ob dieser grausamen Entscheidung. Weder verletzte sie ihrem Meister und was auch immer er noch für sie war oder sie tat sich das selbe an, nur eben zweimal. Man brauchte die Macht nicht um ihre Gedanken nachvollziehen zu können. Sie wollte ihm nichts antun, würde sich vermutlich auch für ihn opfern, doch eigentlich hatte sie von Hybris bereits erfahren das diese Opfer wertlos waren. Sikarius würde das zentrale Opfer darstellen und als solches musste er schlimm zugerichtet werden. Nahm Adria nun all die Verletzungen auf sich, nur um ihn diese zu ersparen, so opferte sie sich sinnlos. Hybris würde Sikarius am Ende ohnehin fast zu Tode foltern müssen. Also musste Adria sich nun zwischen dem was ihr Herz wollte und das was ihr Gehirn für richtig hielt entscheiden. Und sie gab der Liebe den Vorzug und wand sich von Sikarius ab. Und setzte sich dann auf die Bank. Die Klinge des Messers berührte schon ihren Arm, da räusperte sich Hybris künstlich.



„Du solltest die Klinge schon aktivieren. Sonst verlierst du womöglich zu viel Blut und das wäre für den weiteren Verlauf der Tests suboptimal.“



Es mochte stimmen, dass die Wunden dadurch sofort geschlossen wurden und sie deshalb kein Blut verlor. Natürlich bedeutete das aber auch größere Schmerzen. Sie tat es schließlich doch und aktivierte das Messer. Das Summen erfüllte daraufhin den Raum und man konnte schon nach wenigen Sekunden die Luft um die Klinge herum flimmern sehen. Sie brauchte mehrere Anläufe, setzte immer wieder an und ab, sah zu Sikarius rüber und presste dann schließlich die Lippen zusammen. Ein letztes mal durch die Nase ein und ausatmen und sie fing an. Weil sie ihren Mund geschlossen hielt und nicht sofort losschrie, konnte man das leise Zischen und Brutzeln vernehmen als die Klinge in das Fleisch eindrang. Haut, Nerven, Muskeln und Fett wurden weggeschmolzen und sofort verdampft. Ihre rechte Hand begann zu zittern, drohte das Messer zu tief in ihren Arm zu versenken, doch irgendwas gab ihr in diesem Moment Kraft oder erinnerte sie daran was sie alles aushalten konnte, denn ihr Gesicht verhärtete sich und sie zog es durch. Drei mehr oder weniger grade Schnitte später schob sie die Klinge unter den dünnen Hautlappen und durchtrennte das Gewebe darunter, sodass sie schließlich mit dem letzten Schnitt den kompletten Hautlappen vom Arm löste. Ob nun beabsichtigt oder nur Zufall, sie hatte während dieser Sache die komplette Wunde durch die Hitze des Vibromessers geschlossen. Ihr Körper zitterte, sie schwitzte und man konnte ihrem Gesicht entnehmen wie schwer es ihr fiel nicht den Mund aufzumachen. Was sie schließlich doch tat, doch nur um die eingeatmete Luft auf einen Schlag durch den Mund auszustoßen. Dann atmete sie wieder stockend durch die Nase ein und machte sich an den zweiten Fetzen. Sie nutzte den Umstand aus das Hybris nicht konkretisiert hatte wie groß oder lang die Streifen sein mussten und schnitt daher grade so viel ab, das es als ein Rechteck zu erkennen war und nicht einem Quadrat ähnelte. Für den zweiten Lappen brauchte sie nicht mehr so lange. Sie zitterte immer stärker, fing auch an zu stöhnen, doch sie zog es nun gnadenlos durch und als sie schließlich fertig war, ließ sie das Messer einfach fallen, beugte sich vor, die rechte Hand auf die Wunde gedrückt und erbebte dann am ganzen Körper. Schweiß oder Tränen flossen an ihrem Gesicht hinunter und lösten sich an ihrem Kinn, fielen als Tropfen zwischen ihre Füße und durchnässten den Boden. Erster "Test" bestanden.


„Geht doch. Und, Sikarius, stolz auf Eure Schülerin? Was meint ihr, wie weit geht sie noch? Adria, hört gut zu. Nächster Test. Weder ihr zieht die flache Seite des aktivierten Messers über Sikarius Bauch oder ihr drückt sie für eine halbe Minute pro Wunde auf euren eigenen linken Arm.“


Diese Aufgabe schien Adria anfangs zu überfordern. Man konnte an ihrem Gesicht ablesen wie sie es in Gedanken durchging. Wie sie sich das selber antat, was das für Schmerzen verursachen würde. Und schon wanderte ihr Blick zu Sikarius, der bisher völlig unverletzt dasaß und nichts tun konnte. Was dieser wohl grade denken mochte? Er war im Endeffekt ein Sith oder wäre es geworden, wäre er Hybris nicht über dem Weg gelaufen. Seine Art zu kämpfen, seine Wortwahl, die Emotionen, er war ein wandelnder, kurz vor dem Ausbruch stehender Vulkan. Und doch hatte er vorhin seine ruhige Seite gezeigt. Er hatte seine Schülerin hergebracht und hing an ihr und doch musste man doch irgendwann einen Punkt bei ihm finden, ab welchen er nur noch an sich selbst dachte. Egoistisch waren alle Menschen auf ihre Weise. Bei manchen zeigte sich diese Ich-Bezogenheit dadurch das sie anderen halfen, damit diese einem dann etwas schuldeten, sie liebten oder ihnen im Gegenzug halfen. Selbst wenn sie nicht bewusst daran dachten, sie handelten so. Und Hybris fragte sich, während er Adrias Hadern und Zögern beobachtete, ob Sikarius noch in diesen zwei Stunden an diesem Punkt angelangen würde. Oder längst dort war. Es mochte eine Minute vergehen, dann wand sich Adria ihrem Meister zu. Inzwischen weinte sie hemmungslos und entschuldigte sich auch, doch sie würde dem jungen Mann dennoch das Messer über den Bauch ziehen. Sie näherte sich ihm langsam, jeden Schritt abwägend, das Messer in der rechten Hand, während der linke verletzte Arm einfach nur an den Körper gepresst und so gut es ging ignoriert wurde. Dann war sie bei ihm und war erneut gezwungen sich hinunter zu beugen, doch Sikarius Beine machten es nicht leicht, sodass sie sich halbwegs verrenken musste. Der Ysim in Hybris fand das außerordentlich amüsant, doch noch amüsanter fand er etwas anderes.


„Nun mach es nicht so kompliziert. Leg deinen Meister auf die Bank und setzte dich dann auf ihn. Dann befindet ihr euch auch gleich für den dritten und vierten Test an der richtigen Position.“

Bisher hatte er mehr als fünf Meter von ihnen entfernt gestanden, doch nun kam Hybris mit den Händen hinter dem Rücken zu ihnen, stellte sich neben die Bank und sah auf Adria herab. Die sah zu ihm auf, unzählige Ausdrücke auf dem Gesicht, sodass es dem Lord schwer fiel sie alle auseinander zu halten. Sie kam seinem „Vorschlag“ dann auch nach, legte erst das Messer weg und versuchte Sikarius dann mit nur einem Arm in die liegende Position zu bringen. Dieser war zwar so unbeweglich wie eine Puppe, aber so schwer wie ein normaler Mensch und rutschte ihr deshalb fast weg, sodass sie einem Reflex folgenden doch noch den zweiten Arm nahm, ihn auf die Bank zurück riss und ihn schließlich auf diese ablegte. Dabei musste sie natürlich die angebrannten und zum Teil gänzlich weggeschmolzenen Muskeln ihres linken Armes belasten und schrie vor Schmerz und Schock auf. Es war als würde die dunkle Seite in Hybris Hinterkopf für zwei Sekunden lang erfreut auflachen und dann wieder verstummen. Sikarius einer Arm und die Beine baumelten an der Seite herab, sodass er in Kombination mit seinem ausdruckslosen Gesicht tatsächlich wie eine Puppe aussah. Lediglich sein glänzendes Auge widersprach diesem Eindruck. Adria brauchte nun wieder eine Weile um sich zu fangen, da sie aber keine Zeitvorgabe hatte, ließ sie sich das auch nicht nehmen. Hybris würde ohnehin erst einschreiten, wenn sie es zu weit in die Länge zog. Im Endeffekt reichte wohl sein Blick aus um sie wieder zurück zu bringen, sodass sie sich schließlich wieder näherte. Doch dann zögerte sie. Ihr blick glitt über ihre Meister und sie wusste wohl nicht so recht wie sie sich hinsetzen sollte. Oder sie wusste es, wollte aber nicht. Schließlich sah sie auf, direkt in Hybris Augen und fragte ob sie es nicht anders machen könne. Der Sith Lord zuckte mit den Schultern.


„Hauptsache du machst es. Jetzt.“



Sie nickte, drehte sich wieder um und hockte sich links neben Sikarius hin. Und dann ging diese ganze „Ich muss, will aber nicht, ach, gibt es keinen Ausweg. Nein, gibt es nicht. Ich muss es tun. Also los. Nein. Ja. Doch. Komm schon. Er erträgt das schon“-Geschichte wieder von vorne los. Eine weitere Minute verging bis sie sich schließlich über ihn beugte. Der flache leicht muskulöse graue Bauch des jungen Mannes hob und senkte sich leicht und obwohl Sikarius es wohl gerne getan hätte, konnte er nichts tun um sich gegen die nun kommenden Schmerzen zu wappnen. Adria fing oben an. Die aktivierte Klinge wurde gekippt und ihm dann aufgelegt. Wieder zischte es und der Geruch von verschmorten Haaren und brennendem Fleisch und Fett stiegen ihnen in die Nase. Sie zog die Klinge ziemlich schnell über seinen Bauch, wobei sie unter der Brust begann und dann bis knapp über den Bauchnabel ging. Sie weinte immer noch, zitterte, entschuldigte sich und versuchte auch nicht hinzusehen, doch am Ende tat sie was ihr befohlen worden war. Als Hybris schließlich zufrieden war und das auch sagte, ließ sie sich auf den Boden sinken und ergab sich erst einmal ihren Tränen. Doch nur kurz, denn der Lord in ihrem Nacken wollte ihr nicht zu viel Zeit geben.


„Du kannst später trauern. Los, aufstehen und zuschauen.“

Hybris beugte sich hinunter, nahm das Messer auf und stellte sich neben Sikarius, sah auf ihn herab und betrachtete die Brust des Mannes. Auch wenn jeder Mensch anders aufgebaut war und es sogar welche gab die ihre Herzen komplett auf der rechten Seite ihrer Brust trugen, so wusste er das Sikarius es auf der mittleren linken Seite hatte. Es war Zeit Adria das Herz ihres Geliebten zu offenbaren. Was ein poetischer Zug von Hybris. Als diese schließlich neben ihm stand, nickte er nach unten.


„Bei dem nächsten Test hast du gar keine Wahl, du wirst einfach tun was ich dir sage. Und zwar wirst du dir den Weg durch seine Brust zu seinem Herzen bahne. Ohne selbiges zu verletzen, versteht sich. Ich zeichne dir auf wo du entlang schneiden musst.“


Und damit beugte er sich erneut hinunter, das aktivierte Vibromesser in der rechten Hand haltend. Er setzte die Spitze am obersten Punkt an brannte Sikarius dann ein ovales Muster in die Brust ein. Er drang dabei vielleicht einen Millimeter tief ein, gut zu erkennen war es natürlich trotzdem. Als er fertig war überreichte er Adria das Messer. Falls es möglich war, so sah sie nun noch schockierter aus als zuvor. Hybris war aber noch nicht fertig. Er packte das Gesicht des selbsternannten Warriors und drehte es in seine Richtung.

„Die Schonfrist ist vorbei. Ich werde dir jetzt eine Reihe von normalen Medikamenten und alchemistischen Giften verabreichen. Das bedeute für dich konkret: Keine Ohnmacht mehr, kein sich an die Schmerzen gewöhnen, keine Halluzinationen, keine Macht, keine körpereigenen Schmerzmittel. Weder du erträgst all das dank deiner Willenskraft, oder du ergibst dich dem Wahnsinn. Stirbst du oder wirst du wahnsinnig, werde ich Adria zu meiner Dienerin machen. Sie mag keine gute Dienerin abgeben, doch als Kind zweier Sith wird sie mir als Alchemist einiges zu bieten haben. Solltest du aber überleben, und ich rechne keine Sekunde lang damit, gewähre ich euch beiden eure Freiheit. Ich werde sogar darüber nachdenken dich offiziell zum Warrior zu machen. Aber ich schenke dir nichts, im Gegenteil, ich nehme dir nun alles und lasse dich nur noch mit deinem Willen zurück. Mal schauen ob das reicht!“

Hybris trat zurück, öffnete die Knöpfe seines Mantels und legte diesen samt Seelenschwert ab. Dadurch wurden nun endlich die unzähligen Taschen, Fächer und Schlaufen sichtbar, aus denen er stets all sein Equipment gezogen hatte. An seinem jetzigen Gürtel, den er sonst nie trug, war eine Injektionspistole befestigt. Diese nahm er, lud sie mit einer Ampulle, in der sich eine klare Flüssigkeit befand, und schoss sie Sikarius in die Halsschlagader. Das wiederholte er insgesamt vier mal, wobei die kleinen Glasfläschchen jedes mal nur zur Hälfte geleert wurden. Danach griff er sich hinten an den nicht zum Anzug passenden Gürtel und holte ein kleines kompaktes Gerät aus einer seiner Taschen. Dieses platzierte er etwa eine Hand breit unter der Stelle an der Adria sich durch die Brust schneiden musste und aktivierte es. Ein gelbliche Blase erwachte knisternd zum Leben und legte sich über den gesamten Torso des Warriors. Die Energiezelle des Gerätes, welches ein Biokraftfeld generierte, hielt so ziemlich genau drei Stunden und war lächerlich teuer. Als der junge Mann entsprechend präpariert war, trat Hybris wieder zwei Schritte zurück und überließ Adria das Feld. Ihre neue Aufgabe ließ sie erneut verzweifeln, doch dieses mal schien es gar möglich, dass sie es nicht fertig brachte. Sie zögerte wie immer, doch auf die Art wie sie hockte und wie sie das Messer hielt, hätte es genau so gut sein können, dass sie plötzlich aufsprang und ihn damit zu erstechen versucht. Vielleicht irrte sich Hybris aber auch. Schließlich sah er ihr Gesicht nicht und nahm ihre Gefühle bewusst nicht wahr.

„Fang noch in dieser Minute an, sonst mache ich es.“


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Oberen - Kleiner Trainingsraum - Darth Sikarius und Adria, Darth Hybris]
 
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Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle auf der Benefiz-Gala, zwischen zerschossener Kristallformation, über der ein Frachter schwebt und Ausgang: vor einer altertümlichen Statue ohne Kopf (wurde abgeschossen): Zoey als Gefangene in den Händen von Edgar (NPC), genau ihm gegenüber stehend: Graf Sturn und Jünger, in unmittelbarer Nähe: Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, die Jedi-Beschützer Steven und Michael, Sicherheitsleute wie Jünger und Sturmtruppler, Schaulustige, weitere


Auch Lord Saphenus trat nun vor und stellte sich vor das Entführer-Geisel-Paar und trat so in Zoey´s Blickfeld. Er schien etwas in der Hand zu halten. Zoey strengte sich an, es zu sehen und tippte auf ein Lichtschwert, die Waffe der Machtnutzer, egal ob Jedi oder Sith. Da ihr Haar immer noch vom Entführer fest gehalten und ihr Kopf dadurch nach hinten in den Nacken gezogen und außerdem ihr noch die Blaster-Waffe unters Kinn gedrückt wurde, konnte sie nicht alles einsehen. Es war eine ungemütliche Haltung und ihre Kopfhaut schmerzte von dem Zug an ihrem Haar. Die Worte, die nun folgten, verstärkten ihre Ahnung, dass man von einem Lichtschwert sprach, welches er wohl allem Anschein nach, noch nicht aktiviert hatte, sonst würde Zoey es sicher sehen können.

Sie bekam den Eindruck, dass sich beide von früher kannten und nicht die besten Freunde waren, so wie Saphenus ihren Entführer verhöhnte und nieder machte und überhaupt mit ihm sprach. Interessant war der Umstand, dass Saphenus ihn Scriptor nannte. Es passte so überhaupt nicht zu ihrem Entführer? Sie hätte ihm nicht einmal zugetraut, dass er vernünftig lesen könnte! Dieser Mann ein Schöngeist?! Er inmitten von Büchern?!


Lord Saphenus stellte nun fest, dass ihr Entführer kein Lichtschwert besaß, was Zoey innerlich begrüßte! Eine derartige Waffe in seinen Händen!? Lieber nicht! Ihr reichte schon die Tatsache, dass sich der kalte Blasterlauf unbarmherzig heftig in ihr Kinn bohrte, so fest drückte er ihr den Lauf darunter und war sicherlich bereit, jederzeit abzudrücken!

Die Beiden waren sich in der Sith-Bibliothek im Sith-Tempel begegnet, konnte Zoey aus Saphenus` Mund vernehmen. Er schalt ihn unwürdig ein Jünger, ein Sith usw. zu sein. Nun, er sollte ja auch ein Verräter sein! Wen wunderte es, dass Saphenus ihn daher so beschimpfte!? Ihr war das nur recht, wenn nicht unbedingt gerade jetzt, wo sie die Waffe am Kopf hatte! Die Sache mit der Bibliothek, dass jene scheinbar sein Arbeitsplatz gewesen war, das verwunderte Zoey schon eher! Und, Zoey war so scharf auf einen Besuch dieser Bibliothek gewesen und hatte den Grafen sogar unverhohlen darum gebeten gehabt und musste nun erfahren, was darin für Leute arbeiteten! Sie war nicht mehr scharf drauf! Sie wollte nur noch weg von diesem gefährlichen Ort mit seinen gefährlichen Leuten! Wenn sie daran dachte, dass ihr neugieriges tiefstes Innerstes am liebsten sogar mal kurz den Sith-Tempel besichtigt hätte!? Wie töricht von ihr!?

Der Scriptor war sogar Saphenus mal überlegen gewesen?! Saphenus hatte ihn ein-und überholt! Saphenus selbst plauderte darüber! Nun, er war Zoey von Anfang an ehrgeizig rüber gekommen! Sie hatten die Rollen getauscht! Saphenus verhöhnte ihn nun weiter, ob er sich toll vorkäme, nur weil er jetzt eine Geisel hätte!? Der Sith lachte ihren Entführer schallend aus! Er hatte einen eigenartigen Humor!? Ihr war nicht zum Lachen! Zoey war dies extrem unangenehm! Man sollte ihren Entführer vielleicht nicht noch mehr reizen!? Schließlich war sie die Geisel! Hoffentlich würde er jetzt deshalb ruhig bleiben und nicht abdrücken! ? Das laute Lachen von Saphenus tat weh in ihren Ohren! Es schürte ihre Angst!

Doch dann wurde es haarstreubend! Er meinte zu dem verräterischen Scriptor, dass sie als Geisel wertlos wäre und sich niemand darum scheren würde, was mit ihr passieren würde! Ihr Blutdruck schoss in die Höhe! Sie zitterte noch mehr als vorher und hatte das Gefühl, dass gleich ihre Beine nachgeben würden! Es wäre ihnen vollkommen egal, ob sie sterben würde oder nicht! Verlogenes Sith-Pack! Um ein Haar wäre sie freiwillig mit nach Korriban gegangen!? Er würde sie niemals beschützen! Weder vor Hybris, noch vor Gefahren aller Art auf Korriban! Sie hasste diesen Saphenus! Dessen war sie sich sicher! Oh ja, wie sehr sie ihn hasste und verfluchte! Hass ist das kleine Brüderchen von Angst! Wenn sie das hier überleben würde, würde sie so schnell wie möglich flüchten! Doch ihre Überlebenschancen hatten sich gerade auf Null verringert! Ihre Hoffnung schwand, doch natürlich nicht völlig, sonst wäre sie nicht Zoey! Dennoch füllten sich ihre Augen mit Tränen!



Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, zwischen zerschossener Kristallformation, über der ein Frachter schwebt und Ausgang: vor einer altertümlichen Statue ohne Kopf (wurde abgeschossen): Zoey als Gefangene in den Händen von Edgar (NPC), genau ihm gegenüber stehend: Graf Sturn und Lord Saphenus, dahinter Lord Terrix, Jünger, in unmittelbarer Nähe: Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, die Jedi-Beschützer Steven und Michael, Sicherheitsleute wie Jünger und Sturmtruppler, Schaulustige, weitere
 
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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Edgar, sowie weitere Gäste

Wütend fletschte Edgar die Zähne als gefühlt die gesamte Sicherheit der Gala auf ihn zustürmte. Schwarze Sturmgewehrläufe waren drohen auf ihn und Leon gerichtet, die er wie einen lebendigen Schutzschild vor sich hielt. Einen Moment lang hatte er gedacht, dass es jetzt womöglich vorbei war, doch diese verdammten Feiglinge trauten sich einfach nicht ihre Finger zu krümmen und das Ganze zu beenden. Es war ein perfektes Zeichen, dass die Archäologin anscheinend doch einen gewissen Wert hatte. In seinem Selbstbewusstsein nur bestärkt richtete der ehemalige Scriptor sich zu seiner vollen Größe auf und sah wie der Herrscher der er hätte werden können auf diese Maden hinab.

Brütende Stille breitete sich in der zerstörten Halle aus, die nur hier und dort von vereinzelten Schmerzensschreien und panischem keuchen unterbrochen wurde. Das Bild das sich ihm bot war das perfektem Chaos. Der bis vor wenigen Minuten blank polierte Marmorboden war übersäht von Glas- und Kristallsplittern und überall dort geschwärzt und nach innen gewölbt, wo Blasterfeuer ihn getroffen hatte. Hinter einem umgestürzten Tisch lugte der Leichnam eines der Sturmtruppler hervor. Das Geschütz des Frachters hatte ihn am Kopf getroffen und ein großes, rundes und immer noch rauchendes Loch einfach hineingebrannt – Fleisch und Knochen die dort gewesen waren, waren einfach atomisiert worden. Die Elite des Imperiums, abgeschlachtet wie Vieh. Es hatte etwas poetisches. Es erinnerte Edgar an einen Gedichtband den er einmal gelesen hatte…

Plötzlich traten mehrere Gestalten aus dem Hintergrund, von denen jedoch nur drei direkt interessant waren. Naja, vier wenn man den unscheinbaren Twi’lek mitrechnete und warum sollte man das schon? Die Person, die zuerst ins Auge stach, war der Gastgeber höchstpersönlich. Janus Sturns Gesicht war eine Maske der Ruhe, doch der Scriptor hatte lange genug im Tempel gelebt, um das gelbe Glühen richtig deuten zu können. Er hatte ihm sein Spielzeug kaputt gemacht und alles in ihm schrie grade nach Retaliation. Allein die Tatsache, dass er noch nicht vorgestürmt war bewies, dass vermutlich die nur Geisel ihn davon abhielt.

Mit gefährlich ruhiger Stimme begann er zu sprechen, während seine Augen golden aufblitzten.

„Verräter? Also bitte, wir sind hier doch unter Sith. Die Krähe schimpft den Raben schwarz, wo ihr doch selbst der Orden nicht mehr wert ist als dieses entbehrliche Sturmschwein da hinten.“

Schoss Edgar zurück und wies mit einem Kopfnicken in Richtung des toten Sturmtrupplers. Seine bärtigen Lippen teilten sich zu einem breiten Grinsen. Er hatte zu viel riskiert um jetzt noch duckmäuserisch und pseudorespektvoll mit dem Sith zu reden. Jetzt hatte er die Machtposition und diese Lackaffen konnten ihn gut und ausführlich sonstwo lecken.

Die Antwort des Grafen war so Klischeebehaftet, wie sie leer war. Natürlich wusste Edgar verdammt nochmal genau wen er sich da zum Feind gemacht hatte. Doch was war ein läppischer Krieger zum Feind mehr, wenn ihn der verdammte Inquisitorenzirkel ihn nicht festsetzen konnte?! Was bildetet dieser eine unter hunderten Kriegern sich eigentlich auf sich ein?!

„Wer gibt schon einen Fick wer du bist, Graf?!“

Entgegnete er und spuckte den Titel wie eine Beleidigung

„Du bist ein einzelner Krieger, vielleicht etwas bekannter als andere aber ich sehe keine nach dir benannten Hallen oder Statuen. Der Imperator kennt nichtmal deinen Namen, wie auch die Zirkelmeister nicht. Was willst du, Krieger Sturn?! DU bist so mächtig aber hast nichteinmal einen Abend lang dein Lebenswerk bewachen können. Ha!“

Ein bellendes Lachen entrang sich Edgars Lippen, dass jedoch beinahe sofort verstummte, als Janus fortfuhr. Wenn überhaupt mit noch gefahrheischender Stimme forderte er die sofortige Aufgabe des Scriptors, da ihn ansonsten namenslose Qualen erwarten würden. Am Arsch würde er sich ergeben. Er war an einem Punkt angekommen, an dem sich abknallen lassen die bessere Alternative war als sich gefangen nehmen zu lassen. Kurz räusperte er sich unwillig. Die Zerstörung der Kristallformation hatte die Luft mit einem Ätzenden Staub versetzt, der unangenehm im Hals kratzte.

„Vielleicht bin ich willig einen kleinen Teil von mir aufzugeben…“

Stärker hustete er und zog einen großen Ballen Schleim aus Lungen und Nase in seinem Mund zusammen. Blitzschnell spitze er die Lippen und rotzte dem Grafen einen eklig glänzenden Batzen vor die Füße. Natürlich blieb die Archäologin nicht verschont und bekam einige Spritzer auf die seinem Mund zugewandte Gesichtshälfte. Mit Genugtuung sah der ehemalige Scriptor zu, wie der Graf scheinbar anschwoll. Irgendetwas Schlimmes bahnte sich an, doch in diesem Moment zog der Zabrak an der Seite Sturns die Aufmerksamkeit auf sich. Widerlicher Nichtmensch. Konnte er sich nicht zurückhalten wenn die Herrenrasse sich unterhielt?!

Irgendwie demonstrativ hielt er seinen Lichtschwertgriff in die Höhe und fragte trocken ob Edgar gekommen war um es sich anzuschauen. Natürlich nicht?! Was glaubte diese gehörnte Missgeburt von einem dummen Affen warum er hier war?! Sprach die Geisel in seinen Armen etwa keine deutliche Sprache?! Aus welchem Loch war diese Intelligenzbestie denn gekrochen?! Dann fuhr der Affe jedoch fort und überraschte Edgar tatsächlich soweit, dass dieser einen Moment vergaß zornig zu sein. Dieser rote Höhlenmensch beherrschte doch tatsächlich soetwas was ein Anthropologe vielleicht als frühe Form von Ironie bezeichnen konnte. Er versuchte ihm unter die Nase zu reiben, dass er kein Lichtschwert besaß, weil er kein Sith war.

Doch das dumme Vieh war immernoch nicht fertig und faselte etwas davon wie er der Dunklen Seite unwürdig und von ihr verlassen worden war. Von wegen! Plötzlich sagte er jedoch einen Satz, der Edgar aufhorchen ließ. Die Bibliothek? Die Rollen hatten sich getauscht? Moment war das…mit einem Mal zog sein Magen sich zu einem kalten Klumpen zusammen. Dieses unwürdige Ding hatte es nicht ernsthaft zum Krieger gebracht?! NICHT VOR IHM! Dieser verdammte schmächtige Schatten von einem Zabrak! DIESE ALTERSSCHWACHE MISSGEBURT!

„Was für eine mitleidverseuchte Arschgeburt hat dich zum Schüler genommen, Hornmade?! Hast du meine Rat befolgt und dich Darth Asticot genannt?! Du bist ein schlechter Lügner, Asticot. Würde die Füllerfickerin euch nicht bedeuten wäre sie längst tot und ich läge sabbernd auf dem Boden!“


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Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Lernenden, Krankenstation: Hybris, Adria, Sikarius und Sharoh, Teil1


Adria lauschte den Worten des dreckigen Trandoshaners! Ihr wurde speiübel von dem Gesülze! Währenddessen warf sie einen Blick auf ihren Meister. Der hatte sie kaum bis flüchtig wahrgenommen und fokussierte Hybris. Sein Blick war genauso kalt und emotionslos wie Hybris seiner. Adria irritierte das etwas und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie starrte ihn unentwegt an und hoffte auf ein Zulächeln oder so. Sicher, ihr Tod stand ihnen bevor! Es war einem nicht zum Lachen und Fröhlichsein zu mute! Dennoch würde ein flüchtiger inniger Blick ihre Verbundenheit stärken und Kraft spenden?! Doch Adria suchte in seinem Antlitz vergebens nach Liebe und Wärme. Er schenkte ihr nicht mal einen Blick! Wahrscheinlich versuchte er sich ihre Verbundenheit und besondere Zuneigung nicht mehr anmerken zu lassen. Es tat Adria, dennoch einem Stich gleich, kurz weh in ihrem Herzen! Dabei war es völlig gleich, ob sie ihn als Meister, Ziehvater, Bruder, wie sie ihn hauptsächlich bisher sah, was vielleicht daran lag, dass sie ihren Zwillingsbruder instinktiv vermisste, oder gar als Geliebten sah, wobei man bei letzterem schwer sagen konnte, wie tief dies war oder ob es eher eine jugendliche erste Verliebtheit und Schwärmerei war! Letzteres war durch die Verlustängste ihr eh erst bewusst geworden und ob sie zu wirklicher Liebe fähig sein konnte, lag ebenfalls in den Sternen! Fel bedeutete ihr jedenfalls am meisten von allen Geschöpfen in dieser Galaxis etwas und ihre Bindung war stark zu ihm und er war nun mal so was wie ihre makabere Familie!

Hybris schickte seinen abartigen Schüler weg, nachdem er herum gesülzt hatte! Gut so, denn Adria konnte seine Nähe nicht ertragen! Ein Feind weniger in unmittelbarer Nähe! Nun war ihr Meister dran. Ihr Meister sprach stolz und flüssig und er sprach viel von Logik! Am Ende kritisierte er diesen Hybris. Adria stand dermaßen auf Fel`s Seite, dass sie ihm wohl immer in allen Punkten recht geben und seine Meinung teilen würde! Jedenfalls schleimte er nicht so herum, wie dieser Sharoh oder wie sich der trandoshanische Schüler von Hybris schimpfte. Der hatte ja geschleimt, dass es nur so tropfte! Versager, elender verfluchter!

Natürlich hatte auch Hybris etwas dazu zu sagen, als ob das bei ihrem bevorstehenden Tod noch eine Rolle spielen würde, durchfuhr es Adria trotzig! Selbstverständlich hielt er ihren Meister in allen Punkten für schuldig und dafür müssten sie büßen und ihre Schuld tilgen, Adria mit ihm! Es war nichts Neues! Die kleine erhoffte Chance war verpufft, die eh keine gewesen war! Adria fühlte sich furchtbar! Sie sollten ihm folgen. Ihr Gang zur qualvollen Hinrichtung! Adria entfuhr ein großer Schluchzer! Mit hängendem Kopf und hängenden Schultern und völlig innerlich aufgewühlt, mit eiskalten Händen und Füßen, folgte sie ihm gemeinsam mit Fel. Sie trieb fast fort im tosendem Meer der Gefühle, insbesondere der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit! Auch ihr Meister trottete, wie Vieh zur Schlachtbank geführt, hinterher und konnte nichts tun, außer diesem Sithlord zu gehorchen und zu folgen! Es war entsetzlich! Jeder Hoffnung beraubt!

Irgendwann, der Weg erschien ihr endlos, kamen sie dort an, wo sie ihr Ende finden würden. Es war ein kleiner, fast leerer Trainingsraum, nichts besonders anders, als gewohnt, mit einigen Bänken an den Seiten, nur in der Ebene der Oberen. Adria merkte, dass ihr Meister abrupt stehen blieb, denn fast wäre sie in ihn hinein gelaufen. Mittlerweile wusste sie, dass Hybris ihren Meister lenkte und lähmte, wie es ihm gefiel, so wie er auch seine Schmerzen oder seine Stimme beeinflussen konnte. Adria blieb einfach mitten im Raum stehen, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Sollte sie stehen bleiben oder sich setzen? Sie blieb einfach stehen. Wenn es falsch war und man sie dafür bestrafen würde, würde es letztlich nichts ausmachen, da sie so oder so gefoltert werden würde, bis sie tot zusammenbrechen würde. Dennoch vermied sie automatisch an zu ecken, da sie natürlich keine Schmerzen erleiden wollte, da immer ein Hoffnungsschimmer durchsickerte! Sie fürchtete sich vor den ganzen Qualen, denn immer noch hatte sie die letzte Folter noch stark in ihrem Bewusstsein! Sie hatte Angst, nochmal solche heftigen Schmerzen ertragen zu müssen! Wie sollte sie das nur durchstehen?! Und wie ihr Meister?! Hybris setzte ihn mitten im Raum auf eine mittels der Macht herbei gezogene Bank.

Adria konnte plötzlich um Hybris eine Aura wabern sehen, um seinen Kopf, so wie sie es öfters bei Personen wahr nahm. Gleichzeitig erschauderte sie und es war ihr, als wenn ihr Atem gefror und sie dem Tod persönlich gegenüber stand. Das Mädchen, die in die Finsternis hineingeboren worden war, nachdem sie schon im Mutterleib der dunklen Seite der Macht ausgesetzt worden war, die ihre Kinderstube zwischen den dunklen finsteren Gestalten der dunklen Seite der Macht in den tiefsten Katakomben und auf einem schrecklichen Dschungelplaneten verbracht hatte, auf dem Sith-Spawns ihr Unwesen trieben, stand der finstersten Gestalt gegenüber, der sie je begegnet war. Nicht das sie das schon wusste, doch sie konnte ihn jetzt plötzlich spüren und seine Aura sehen. Sie blieb regungslos stehen und starrte ihn entsetzter an, als vorher. Sie fragte sich, wie es ging, dass eine so schöne gut aussehende Person innerlich so hässlich aussehen konnte! ? Dann war da noch außerdem sein schreckliches übergroßes Schwert, altertümlich und Furcht einflößend! Automatisch machte sie einen kleinen halben Schritt rückwärts. Es war, als wenn alles Böse in ihm an die Oberfläche gestiegen war und sichtbar wurde! Es war so heftig, dass sie es auch ungeschult mittels der Macht, die stark in ihr war, spüren konnte. So ähnlich wie bei den Sith-Spawns, die das absolute Grauen und Böse ausstrahlten. Sie ahnte nicht, dass dies nur ein Ausschnitt dessen war, was er verkörperte! Seine Aura war vollkommen blutrot, mit etwas braun und weiß. Adria wusste mittlerweile, dass rot für ein mächtiges Ego, Kraft, unglaubliche Energie und Leidenschaft stand, das Braun für selbstbezogen und rechthaberisch, riet sie und das Weiß für ein vollkommenes Gleichgewicht. Hybris wusste genau, was er tat und war die Ruhe selbst! Ihr Atem ging flach, denn sie wagte kaum zu atmen. Fast fasziniert starrte Adria ihn weiter an. Die absolute Personifikation des Bösen!

Nun hielt Darth Hybris so etwas wie eine Ansprache. Adria musste sich zwingen, nicht nur seiner eiskalten schneidenden Stimme zu lauschen, sondern auch seine Worte zu verstehen.

Er hatte etwas geplant gehabt, was durch die Vorkommnisse nun heute stattfinden würde und ihr Meister würde das zentrale Opfer darstellen müssen. Energie rauben?! Kein Blutopfer in dem Sinne?! Er brauchte seine Schmerzen?! Adria würde die ausführende Hand sein! Sollte sie sich weigern, dann würde er es tun! Adria schwirrte der Kopf! Was?! Genauso war mit Sicherheit auch ihr fassungsloser und völlig verwirrter Blick! Hybris warf ihr etwas zu, was er vorher hinter seinem Rücken hatte, Es war ein Messer oder ein Dolch, was sie automatisch, reflexartig auffing. Spätestens jetzt begriff sie, dass sie sich nicht verhört hatte! Sie sollte alles ihrem Meister antun müssen?! Der Kloß in ihrer Kehle wuchs an. Ihre Augen wurden glasig. Wie sollte sie so `was übers Herz bringen? Das Messer in der Hand dachte Adria kurz darüber nach, ihr armseliges Leben einfach zu beenden und vorher ihren Meister ebenfalls davor zu bewahren, diesen Qualen ausgesetzt zu werden. Ihr Geliebter Fel würde eh heute sterben müssen und sie ebenso, also warum nicht gleich kurzen Prozess machen? Doch er schien ihre Gedanken zu erraten, denn er drohte ihr. Sie glaubte ihm jedes Wort. Er hatte Fel und Sharoh zurück geholt. Er würde es auch mit ihnen Beiden machen und sie nahm ihm ab, dass ihre Strafe drastisch wäre. Sie zitterte. Sie waren ausgeliefert! Völlig! Das Messer in ihrer Hand zitterte mit. Es war also keine Option! Sie könnte sich auf ihn stürzen! ? Auf Hybris! Sie schob es gleich selber weit weg! Er hatte ein Auftreten, dass einem schwindelig wurde, eine Ausstrahlung, die einen erschaudern ließ, eine Stimme und einen Blick, den jedem das Blut in den Adern gefrieren ließ und er hatte eine Macht, dem sich selbst ihr Meister beugen musste! Was konnte sie schon ausrichten, als alles noch zu verschlimmern?! Außerdem schlotterte sie vor Angst und konnte das Messer kaum halten! Das kam noch dazu!

Sie sollte ihren Meister ausziehen, waren Hybris` nächste Worte! Was?! Wieder sah sie ihn fast ungläubig an! Doch sein Blick verriet, dass er es bitter ernst meinte! Adria legte das Messer an das äußerste Ende der Bank, auf der ihr Meister saß und begann mit dem schwarzen Oberteil. Seine Arme hingen schlapp herunter. Wie gelähmt! Adria fing einen Blick ihres Meisters auf. Sie erkannte darin so was wie Aufmunterung, vielleicht war das aber auch nur Wunschdenken und sie bildete es sich ein?! Sie beschloss es aber so zu sehen, da sie es dringend brauchte! Sie sah ihn liebend und entschuldigend an, da sie dem Befehl von Hybris nachkommen musste! Sie widmete sich dann seinen Stiefeln zu und bückte sich vor ihn hin. Als die dann neben der Bank fein säuberlich hingestellt dastanden, musste sie ihm seine Trainingshose ausziehen. Das war extrem kompliziert, da er sich nicht rühren konnte und er war unglaublich schwer und drohte von der Bank zu fallen und außerdem hatte sie noch nie jemanden entkleidet, erst recht keinen Mann! Sie löste erst seinen Gürtel. Sie begann zu keuchen und zu schwitzen, als es um die Hose ging, denn er drohte von der Bank hinten über zu fallen! Außerdem versuchte sie, ihm nicht irgendwo aus Versehen hin zu fassen und auch nicht auf seine Unterhose zu schauen und ihr Gesicht fern zu halten! Dennoch wurde sie rot vor Scham und ihre Wangen glühten und sie konnte nur an seine Unterhose und das darunter denken! Irgendwann war es geschafft. Adria legte die Sachen ordentlich auf einen Haufen zusammen, nachdem sie alles sorgfältig ausgekrempelt hatte. Sie stand da und wartete geduldig. Sie hatte Zeit! Diese Minuten würde sie länger atmen! Ihr Meister, der in Unterhose schräg hinter ihr auf der Bank saß, ebenfalls! Hybris starrte auf sein Datapad. Was las er da? Seine privaten Nachrichten?

Er sah auf und war unzufrieden. Er meinte, dass sie Fel auch seine Unterhose ausziehen sollte. So ein verfluchter heiliger Mist, aber auch! Adria lief vor Schamesröte noch heftiger an! Als sie sich nun ihrem Meister, den sie so verdammt lieb hatte, zu wandte, klopfte ihr ihr Herz bis in den Hals. Wie sollte sie nur am besten zufassen? Seitlich und nur mit zwei Fingern bzw. Fingerspitzen!? ! Und nicht hinschauen! Weg sehen! Das war leicht gedacht, aber in der Praxis schwer umsetzbar! Adria machte sich schwer zu schaffen! Sie versuchte dabei stehen zu bleiben und sich nicht vor ihn zu hocken, denn sie wollte gewissen Teilen nicht zu nahe kommen! Und, um ein Haar stieß sie dabei jetzt ihren Meister fast von der Bank! Ein gehöriger Schrecken durchfuhr sie! Sie hörte von hinten gleich Hybris tönen, dass sie sich nicht so anstellen sollte! Wenn ihr Meister versagen würde, wäre er der letzte Mann, den sie, wie die Natur ihn schuf, zu Gesicht bekommen würde. Sie hatte schon mal den gigantischen Riesen auf Noe in seiner ganzen Pracht sehen können, doch da hatte sie sich auch nur umgedreht und war weg gerannt! Sie kam jetzt Fel so nah und sie hatte ihn so gern und er bedeutete ihr so viel, dass waren ganz andere Umstände! Schamhaft versuchte sie es mit Ziehen! Wieder wandte sie ihren Blick verlegen und schamhaft ab! Sie mühte sich weiter, bis der Unterhosengummi im Bund nachgab und dann zerrte sie ihm das ausgeleierte Stück, was sich Unterhose nannte, weg. Das war Schwerstarbeit für eine Jungfrau gewesen, die ihre Kindheit im Schnelldurchlauf hinter sich gebracht hatte und in dieser Altersstufe plötzlich angekommen war und wenn man ihre Erinnerungen mit Gleichaltrigen verglich, man auf die Idee kommen musste, dass sie unter Amnesie leiden müsste, doch es gab keine großen Erfahrungen und Erinnerungen, erst recht keine in diese Richtung! Sie war froh, als sie die Unterhose in ihren Fingern hielt, die sie dann pikiert und fast aufkreischend auf den Stapel Wäsche fallen ließ. Fel konnte sie erstmal gar nicht weiter anschauen, denn er war jetzt splitter nackt. Schnell drehte sie sich um! Immer noch Verlegen sah sie auf ihre Stiefelspitzen. Warum hatte sie ihn entkleiden müssen? Wieder kamen ihr seine Worte in den Sinn! Wenn ihr Meister versagen sollte, dann wäre er ihr letzter Mann, den sie zu Gesicht bekommen würde! Gab es eine Chance, dass sie überleben könnte!? Aber etwa nur sie? Ohne Fel?! Tränen stiegen gleich wieder hoch und sie schluckte sie mühsam hinunter!
 
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Teil2

Nun kam Hybris zur Sache. Er wollte sie vorm Finale testen! Adria sollte entscheiden, ob sie sich zwei Hautstreifen vom Arm abschälen würde oder ihm einen, sollte sie es aber nicht in zehn Minuten schaffen, dann von beiden Drei! Adria war erschüttert und das war noch milde ausgedrückt. Man konnte sehen, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich! Das war sein Test? Wie sah dann das Finale aus?! Sie ergriff zitternd das Messer, welches auf der Bank lag! Was sollte sie nur tun?! Sicherlich fügte man sich selber nicht gerne große Schmerzen zu, doch ihr Blick fiel auf Fel und sie wusste, sie konnte es nicht! Sie liebte ihn von ganzem Herzen und mehr als sich selbst! Dennoch zögerte sie mit ihrer Antwort, denn sie brachte es nicht fertig, zu sagen, dass sie es tun würde, noch anzufangen. Dennoch fiel ihr Hybris`seine Drohung mit der Zeitbegrenzung von gerade einmal zehn Minuten ein! Das beide drei Hautstreifen verlieren würden, war keine Option und das musste sie dringend vermeiden, entschied sie kühl berechnend, soweit man dies in Anbetracht ihrer Lage als kühl bezeichnen konnte! Es war eher der Wille zur Schadensbegrenzung, der auch ihren nächsten Gedanken einfließen ließ, nämlich, dass Fel gerade erst dem Tod von der Schippe gesprungen und gesundet war und ihr Fluch würde sie eh vermutlich nachts altern lassen und sie eh heilen! Doch nun fiel ihr ein, dass ihr Fluch letzte Nacht nicht eingesetzt hatte!? War der Trank instabil geworden, der seine Wirkstoffe in ihren Zellen verteilt hatte?! Jetzt fiel ihr das Mittel ein, was sie abends trinken musste! Hybris war ein Alchemist und ein Doktor zugleich! Was hatte er ihr gegeben? Sie war nicht gealtert?! Das war stets ihr Wunsch gewesen, doch hatte das jetzt auch eine Kehrseite! Dennoch gab es diese Bactatanks und diese würden sie auch heilen und vermutlich würde sie ja doch heute sterben! Sie beschloss sich zu opfern! Sie wollte und konnte es nicht Fel antun! Oder? Würde sie es schaffen, sich selber Derartiges an zu tun?! Würde sie den Mut aufbringen, sich so schmerzhaft zu verletzen? Und gleich zwei Hautstreifen! Bei Fel wäre es nur ein Hausstreifen!? Eine kleine Wunde, nicht vergleichbar mit seinen letzten Verletzungen! Und er war sehr tapfer! Doch was hätte er noch alles vor sich?! Sie konnte es nicht tun und ihn damit schon schwächen und überhaupt, ihm so weh tun! Sie würde es bei sich machen! Es war entschieden! Oder? Dennoch sollte Fel eh leiden und Hybris würde ihn spätestens im Ritual zu Tode foltern. Vielleicht würde er dann eher schlapp machen, wenn sie ihn nicht schonen würde und es wäre gut für ihn und für sie eh, denn sie würde sich ja umsonst opfern! Oder, hatte sie das falsch verstanden? Doch, egal wie sie hin und her überlegte, sie würde ihm das nicht antun können!? Sie sah auf ihr Messer und umschloss es fester. Nein, sie konnte es nicht! Sylvia mochte sie, kannte sie aber kaum und hatte sie nicht annähernd so lieb wie Fel!

Adria gab nicht ihre Entscheidung kund, sondern schritt zur Tat. Sie setzte sich auf die Bank und umklammerte das Messer mit der rechten Hand. Sie zitterte und musste sich erstmal zu dieser unbegreiflich schmerzhaften Tat überwinden. Das Mädchen war angespannt! Jeder Muskel, jede Faser in ihr! Auch ihr Gesichtsausdruck! Sie atmete tief durch und versuchte ihre Hand ruhiger werden zu lassen. Adria führte die Klingenspitze ganz nah an ihre Haut des linken Oberarmes! Ihr Atem ging flach und schnell. Schweiß strömte bereits im Vorfeld aus allen Poren. Kalter Angstschweiß! Plötzlich räusperte sich Hybris. Sie sah auf und hielt inne und sofort keimte Hoffnung in ihr auf, dass der Test damit bereits schon bestanden war. Doch sie sollte das Vibrieren der Klinge aktivieren, damit sie nicht so stark bluten würde. Enttäuschung durchflutete sie. Wieder musste sie all`ihren Mut zusammen nehmen. Sie aktivierte die Vibroklinge und es summte auf. Wieder musste sie versuchen, ihr Zittern ein zu dämmen, als sie ihre Hand an ihren linken Oberarm führte. Er hatte nicht gesagt, wie groß der Lappen sein sollte! Dies musste Adria nutzen! Dafür brauchte sie eine ruhige Hand, ermahnte sie sich selber, um sich so wenig wie möglich und so viel wie nötig zu verletzen! Ihre Hand wurde merklich ruhiger! Sie tröstete sich selber! Dieses abartige Wesen in den Katakomben, mehr tot als lebendig, hatte ihre nackte Haut an diesem Oberarm berührt und mit seinen ekelhaften Klauenfingern darüber gestrichen und es würde gut sein, Neue dort zu bekommen, vorausgesetzt, sie würde es überleben! Adria biss ihre Zähne zusammen und presste die Lippen aufeinander, denn sie wollte so tapfer wie ihr Meister sein und sie wusste, dass sie es konnte, denn auf Noe hatte eine fleischfressende Pflanze ihren Arm halb gefressen! Beim Rausziehen verlor sie sogar Finger! Sie war damit sogar tapfer auf einen Baum geklettert, weil es um ihr Leben ging! Sie würde es schaffen! Für Fel! Sie durchstieß sanft ihre Haut, nur wenige Millimeter, die obersten Hautschichten und zog die Klinge den Arm einige Zentimeter nach unten. Es brannte wie Feuer! Tränen stiegen ihr in die Augen und sie atmete sie schnell weg. Ein schrecklicher Geruch bohrte sich in ihre Nase! Sie kam zu tief! Das war unnötig! Sie versuchte sich besser zu konzentrieren und den Schmerz auszublenden oder ihn einfach anzunehmen. Wie auf einem Reißbrett zog sie nun die Sache durch! Sie war auf Noe damit geklettert, obwohl sie noch nie geklettert war! Sie konnte das! Sie zog es durch! Wenige Minuten später legte sie den Hautlappen neben sich ab und stieß ihren Atem zischend aus. Es brannte wie Feuer! Es war die Hölle! Der Schmerz zog sich bis in die Fingerspitzen und bis zum Hals hinauf! Sie musste noch einen Lappen machen. Sie tat ihr bestes, doch schrie und weinte entsetzlich innerlich dabei auf! Ihr Arm tat so höllisch weh, dass das Messer in ihrer Hand wieder stärker zu zittern begann, diesmal eher vor Schmerzen! Sie machte schnell! Der Mut durfte sie nicht verlassen! Sie setzte die Spitze der Klinge an. Sie setzte zügig den ersten Schnitt. Sie hielt es kaum noch aus! Sie fuhr rasch fort! Ihre Kaumuskel und Zähne schmerzten schon, so biss sie sich auf die Zähne! Sie presste die Lippen aufeinander und doch stöhnte sie hörbar hindurch! Auch füllten sich ihre Augen mit Tränen, die sich nicht mehr aufhalten ließen. Endlich! Sie warf den Lappen neben sich auf die Bank, während sie das Messer fallen ließ. Natürlich so, dass es nicht ihre Füße traf! Postwendend umfasste sie ihre Wunde und drückte sie, um den Schmerz zu besänftigen! Ihr Gesicht war nass von Tränen und sie weinte stumm vor sich hin! Sie sackte in sich zusammen und fröstelte! Der Schmerz übertünchte jedes andere Gefühl!

Doch ihr wurde keine Pause gewährt! Sofort sollte es weiter gehen! Was?! Sie sollte das aktivierte Vibromesser auf ihre Wunden drücken!? Auf ihre frischen schmerzenden Wunden?! Das würde sie nicht ertragen!? So rasch hintereinander?! Nein! Ihr Blick fiel auf Fel! Könnte sie ihm das zumuten? Seine Haut war noch intakt! Ihr würde es das rohe Fleisch weg brennen! Was zum Teil schon geschehen war! Es tat ihr leid, aber ihre Entscheidung war gefallenl! Er war dran! So leid es ihr tat! Aber, sie liebte ihn so sehr und müsste ihm die Haut auf dem Bauch versengen! Doch er würde eh gefoltert werden und ihre Opfer waren vermutlich wertlos und sie würde es nicht ertragen und vermutlich nicht durchhalten und sich eine schreckliche Wunde zufügen, vielleicht bis auf den Knochen! Sie konnte jetzt schon den Arm kaum noch heben oder bewegen oder die Finger! Sie musste es bei ihm tun! Sie musste sich überwinden! Es ging nicht anders! Ihr Selbsterhaltungstrieb siegte! Doch ihr tat es entsetzlich leid! Er war niemand, mit dem sie ein Spiel spielen wollte! Er war ihr Ein und Alles! Jetzt musste sie ihm solche Schmerzen zufügen!? Adria weinte hemmungslos! Sie hob vom Boden schwerfällig das Messer auf. Es lag ihr kühl und schwer in der Hand und die eineinhalb Meter zu ihrem Meister waren wie Kilometer! Ihr linker Arm hing schmerzend herunter. Flehend und um Verständnis und Vergebung bittend sah sie ihn an.


“Fel…, Meister, ich ertrage es einfach nicht auf den Wunden! Es tut mir so leid! Bitte verstehe mich! Ich schaffe es nicht noch einmal, nicht auf genau diesen Wunden! Ich kann nicht! Es bricht mir das Herz, dir das an zu tun!”

Sie versuchte seinen Blick zu erhaschen, doch ihre Augen verschwammen hinterm Tränenschleier und so entging ihr vielleicht Aufmunterung und Trost. Adria beugte sich über den sitzenden splitternackten Meister, um ihn zu verbrennen! Sie hätte es hockend machen können, doch dafür war sie zu verschämt! Wo hätte sie dann ihren Blick hinwenden müssen?! Doch schnell griff Hybris ein, kam näher und meinte fast lehrerhaft, sie solle ihn hinlegen und sich auf ihn draufsetzen. Adria tat wie ihr befohlen, legte das Messer ab und legte den schweren gelähmten Meister einfach um. Allerdings war er so schwer, dass er dabei wegrutschte und da er nicht richtig mittig lag, weg-und runter zu kippen drohte. Adria packte blitzschnell zu! Sie wollte ihn ja nicht heruntersegeln lassen! Instinktiv passierte das! Mit ihrem linken Arm mit den zwei großflächigen Wunden! Adria schrie auf und ließ ihn fast wieder los! Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr ihren Arm! Sofort liefen noch mehr Tränen über ihr liebliches junges Gesichtchen. Endlich lag ihr Meister so da, wie gewünscht. Doch Adria wollte sich doch nicht auf seine Blöße setzen! Da ihr nichts anderes übrig blieb, fragte sie Hybris. Ihre Stimme war dabei verweint, zittrig, leise und unsicher und von Angst erfüllt.

“Darf ich mich neben ihn stellen und hinunter beugen oder hinhocken? Etwa so? Dies wäre mir lieber!?”

Adria machte es vor. Sie sah Hybris fragend in seine eisigen Augen. Wie würde er darauf reagieren? Es war ihm gleich. Er meinte nur, Hauptsache, sie würde es tun und dies jetzt! Adria drehte sich um und ergriff das Messer und hob es vom Boden auf. Es ist eine Sache, sich selbst etwas Schlimmes an zu tun, eine Andere es bei jemandem Anders zu tun, vor allem, wenn jener einem etwas bedeutet und den man sehr sehr gern hat! Adria zitterte und begann wieder stärker zu weinen. Ihre Hand zitterte, doch ihr Verstand arbeitete und war wach. Sie wollte ihn so wenig wie möglich verletzten, nur so, dass sie ihre Pflicht erfüllte und Hybris nichts sagen konnte! Sie beschloss die vibrierende Klinge, die sie gerade einschaltete, es war übrigens die erste Vibroklinge, die sie in ihrem Leben in der Hand hielt, nur ganz kurz drauf zu halten. Ihm sollte der Bauch verbrannt werden. Sie legte die Klinge senkrecht an, so würde die Verbrennung nur die Breite der Klinge ausmachen.

“Es tut mir so leid.., Fel es tut mir so entsetzlich…!”,

und gedacht, getan, zog sie die Klinge unter der Brust anfangend ziemlich zügig herunter und endete übern Bauchnabel, so dass ein roter, leicht verbrannter Strich seinen Bauch zierte. Adria wartete auf Hybris seine Reaktion und hoffte, es nicht wiederholen zu müssen, doch er schien zufrieden! Sie atmete erleichtert aus. Sie sank auf den Boden. Sie war erschöpft! Gleichzeitig zog die nächste Bedrohung auf! Was würde Hybris als Nächstes von ihr verlangen!?

Hybris ließ keinen Moment vergehen und kam zur nächsten Sache! Es wurde noch schlimmer! Adria hatte keine Wahl, sie musste es bei ihm tun! Was sie tun sollte, war einfach nur grauenvoll und entsetzlich! Er malte ihr, das heißt, er schnitt mit dem Messer in seine Brust ein Oval, wohinter Fel´s Herz lag. Adria sollte sich bis zu ihm durchschneiden. Adria zitterte dermaßen und Übelkeit stieg in ihr auf, ihr war taumlig und schwindelig, dass sie glaubte, sie würde gleich ohnmächtig werden oder so! Doch leider war dem nicht so! Sie sah, wie der Sithlord das Gesicht ihres Meisters Sikarius, der für sie immer noch Fel war, in seine Richtung drehte. Er wollte es Fel noch schwerer machen! Adria schaute ihn entgeistert an. Fel hatte es doch schon so schwer! Sie schluchzte auf! Keine seiner Schutzbarrieren durch Ohnmacht oder durch die Macht oder so, sollten mehr zum Einsatz kommen können. Würde er wahnsinnig werden oder sterben, dann würde Adria Hybris seine Dienerin werden. Dienerin jenes Scheusals! Was wäre das für ein grauenvolles Schicksal!? Ihr fiel die Kreatur in den Katakomben unten ein, die er A nannte. Hybris sprach Klartext, dass er wohl Experimente mit Adria vorhatte. Zumindest verstand Adria das so. Hielt ihr Meister durch, winkte ihnen Beiden die Freiheit! Wie sollte Adria`s Meister das durchhalten?! Er tat ihr so leid und sie liebte ihn so sehr und in ihr wuchs dennoch ein kleiner Hoffnungsschimmer heran, so hell leuchtend, wie ein aufflackerndes Flämmchen und ohne, dass Adria es selbst bewusst wurde und bemerkte, schickte sie ihm erstmals, mit der ihr von der Natur gegebenen Macht genau diese Emotionen als Botschaft! Natürlich versuchte Adria an ihren Meister zu glauben, dass er es schaffen könnte und natürlich hoffte sie auf ihre gemeinsame Freiheit! Fel und sie waren jung! Das Leben lag noch vor ihnen!


Doch dann legte Hybris sein Schwert ab und öffnete seinen Mantel! Adria erschauderte, was sie zu sehen bekam! Er zog ihn aus. Dann bombardierte er Fel mit Injektionen. Oh nein, was verabreichte er ihm, um ihn versagen zu sehen!? Adria umklammerte das Messer. Sie überlegte, ob sie die Gunst, dass Hybris sein Schwert abgelegt hatte, nutzen sollte!? Doch sie schien vor Angst wie gelähmt zu sein und ihr Verstand riet ihr davon ab! Sie hatte keine Chance! Sie zögerte und überlegte immer noch, als Hybris mit dem Rücken zu ihr stand. Er meinte, sie solle endlich beginnen, sonst täte er es. Adria war kotzübel! Seelischer Schmerz schüttelte ihren Körper! Tränen liefen ihr in Strömen über ihr Gesicht. Um sehen zu können, wischte sie diese mit dem Handrücken fort, dessen Finger das Messer umklammert hielten.

“Ich muss das tun! Er verlangt es!.... Es tut mir leid!”

Sie begann zitternd und schwer atmend das Messer anzusetzen und die Haut in dem vorgegebenen Bereich ab zu kratzen. Es war nicht so, dass sie nicht schon Leute zerhackt hätte, doch das hier war Fel und sie sollte bis zu seinem Herzen vordringen! Wenn es sich um diese blonde Bitch bei den Summers gehandelt hätte, doch so… . Adria stellte sich nun einfach vor, es wäre diese elende Bitch! Sie verbannte ihre Gefühle und holte sogar Negative hervor! Doch leider hielt sie diese Vorstellung nicht lange aufrecht. Als sie auf einen Knochen stieß und es schabte, hielt sie inne und musste sich übergeben.


Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Oberen, kleiner abgelegener Trainingsraum: Adria, ihr Meister Sikarius(Fel) und Darth Hybris
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Krankenstation ] Sikarius, Hybris, Adria und Sharoh

Natürlich war Hybris unzufrieden mit Sikarius‘ Antwort. Der Denker hatte nichts anderes erwartet und musste ihm sogar in verschiedenen Punkten Recht geben. Das Problem an der geistigen Trennung zwischen animalischen Trieben und Emotionen, sowie kontrolliertem und logischem Denken war die Größte Schwäche seines Wirtes. Beides zusammen war nur selten möglich, was bisher der Hauptauslöser so ziemlich alles Probleme des Mörders gewesen war. Das und eine ganze Menge Pech. Dass er überhaupt noch am Leben war, war einer mindestens ebenso großen Menge Glück zu verdanken gewesen – alles in allem wäre auch hier eine Balance zwischen den beiden Extremen sehr praktisch gewesen.

Immer wieder nickte Sikarius während Hybris‘ Monolog. Er hatte natürlich Recht, jedoch in einem besonderen Punkt eben nicht. Er war nicht voll und ganz für die Fehler zur Verantwortung zu ziehen die er begangen hatte. Die diese andere Seite von ihm begangen hatte. Doch das konnte der Lord natürlich nicht wissen – vermutlich war es sogar besser so wenn er es nicht wusste. Wenn er noch nicht erkannt hatte dass das wilde Tier das sich mit Sharoh gefetzt hatte und der kühle Mensch der nun vor ihm stand zwei grundauf verschiedene Wesen waren…Sikarius würde es ihm nicht auf die Nase binden.

Diese andere Seite wäre Hybris am Liebsten ins Gesicht gesprungen, als dieser seine Rede schließlich damit schloss, dass vor allem Adria für das Vergehen büßen würde, doch noch immer hatte der Denker die Kontrolle und gedachte diese nicht allzubald wieder aufzugeben. Mit einem vollkommen ausdruckslosen Gesicht nickte der Mörder und schickte sich an dem weißhaarigen Sith zu folgen. Kurz warf er Adria einen ausdruckslosen Blick zu und setzte sich dann in Bewegung. Seine Bewegungen wirkten immernoch eher wie die eines Droiden als eines wirklichen Menschen, doch zum Glück schien es niemandem aufzufallen. Ihr Weg führte sie nach oben. Hier und dort drehten sich Jünger nach ihnen um, um das ungleiche Trio noch einmal in Ruhe mustern zu können, doch die Aura des Lords verhinderte dass mehr als Blicke in ihre Richtung flogen.

Bald schon waren sie in einem Teil des Tempels angekommen, den Sikarius vorher noch nie gesehen hatte. Zwei Wachen flankierten dein Eingang in das neue Gebiet, die sie jedoch anstandslos passieren ließen. Ab diesem Punkt dauerte es nur noch Minuten dauerte es nur noch Minuten bis sie stehen blieben. Oder im Fall des Mörders stehen geblieben wurden. Urplötzlich versagten seine Füße den Dienst und regten sich nicht mehr. Beinahe wäre er gestürzt, doch irgendwer – vermutlich Hybris – hielt ihn mit der Macht aufrecht. Unvermittelt rumpelte es hinter ihm und im nächsten Moment saß er auf einer leicht erhöhten Oberfläche, während er zu dem Lord hochstarrte. Ein Blick nach unten verriet ihm, dass es sich dabei um eine Bank handelte, die vor einigen Sekunden noch auf der anderen Seite des Raumes an den Boden geschraubt gewesen war.

Genauso unbeteiligt wie Sikarius sich durch das Wirken des Denkers fühlte begann Hybris zu sprechen und erklärte, dass die Aktionen des Mörders seine Pläne gestört hatten. Am Tag des Angriffs hatte er ein Ritual an Sharoh vollführen wollen, das jedoch nun auf heute verschoben worden war. Ebenfalls stellte er klar, dass statt der Opfer die er eigentlich im Sinn gehabt hatte, nun Sikarius seinen Kopf dafür hinhalten musste – jedoch nicht mit seinem Leben sondern mit seinem Schmerz und Emotionen. Hätte der Denker sich nicht beherrscht, hätte er in diesem Momentan triumphiert. Wie er vorhergesagt hatte hing ihr Überleben daran den Lord nicht seine Energie komplett absaugen zu lassen, um sie in besagtem Ritual zu verheizen. Wollte er also überleben, musste ungefähr so nützlich sein, wie ein trockener Schwamm aus dem man versuchte Wasser zu pressen. Gegen Schmerz konnte der Denker nichts tun, doch Hybris würde keinen einzigen energetischen Gedanken von ihm bekommen. Und wenn dadurch Adria draufging, dann war das eben so. Dem Würger lag diesmal etwas an ihr, nicht dem Denker wie es noch auf Noe’ha’on gewesen war.

Hinter seinem Rücken zog Hybris einen kleinen Dolch hervor und warf ihn Adria zu, die ihn sogar auffing. Kalt versprach er harte Konsequenzen, sollte sie versuchen ihr eigenes Leben, oder das von Sikarius frühzeitig zu beenden. Nicht dass der Mörder es sich gewünscht hätte. Er hatte auch früher schon körperliche und seelische Höllenqualen überlebt, eher er bereit war zu sterben. So stark der Drang andere Wesen zu töten auch war, sein Selbsterhaltungstrieb war (meistens) stärker). Hybris wies sie an ihren Meister zu entkleiden. Einen Moment lang zögerte das Mädchen. Fiel es ihr wirklich so schwer diese einfache Aufgabe auszuführen? Warum? Schämte sie sich etwa. Der Mörder warf ihr einen undeutbaren Blick aus seinem verbliebenen Auge zu, das noch immer an einen gefrorenen, grünen See erinnerte. Immerhin schien sie es als Ermunterung zu interpretieren, denn sie begann mit ihrer Arbeit. Sie allein, denn der Mörder hätte sich nicht bewegen können, selbst wenn er es gewollt hätte. Wie eine Puppe hockte er auf der Bank und sah dabei zu, wie zuerst seine Stiefel und dann sein Oberteil sich verabschiedeten und das Mädchen sich an den Rest machte.

Als sie bei seiner Hose angekommen war, wurde es erst richtig kompliziert. Noch immer saß der Mörder und die inzwischen schwitzende und keuchende Adria musste sich anstrengen um ihm diese abzunehmen. In der Macht strahlte sie inzwischen deutlich Schamgefühl aus. Sikarius hatte inzwischen verstanden, dass nur seine aktiven Machtfähigkeiten wirklich blockiert waren. Die Barriere um Machtsinn und alles damit zusammenhängende waren relativ einfach zu umgehen. Natürlich war er nicht so dumm Hybris zu sondieren. Schließlich war er bis auf ein paar dunkler Shorts entkleidet. Adria schien sich schon zurücklehnen zu wollen, doch der Lord war noch immer nicht zufrieden. Er wollte alles unten sehen und gab ihr dies auch zu verstehen. Jetzt ging das Trauerspiel erst richtig los. Die abgestrahlten Emotionen wurden noch stärker und der Mörder begann sich genau darauf zu fokussieren und blendete das was mit seinem Körper geschah beinahe komplett aus. Viele andere wären sicherlich davor zurückgeschreckt, doch er begann aus Adrias Emotionen Energie zu beziehen. Sicher, er wandelte diese nicht in eigene Emotionen der Freude um. Er legte es einfach tief in seinem Inneren ab. Sozusagen als Reserven für später.

Schließlich kam Hybris zur Sache. Sikarius lag nun splitternackt rücklings auf der Bank und jetzt sollte das Messer zum Einsatz kommen. Das Mädchen sollte entscheiden ob sie sich selbst zwei oder ihm einen Streifen Haut vom Arm schneiden wollte. Sie hatte zehn Minuten um zu einer Entscheidung zu gelangen, ansonsten würden sie beide drei Streifen verlieren. Natürlich wusste der Denker sofort wofür er sich entschieden hätte. Adria war nicht er, also durfte sie leiden. Die abgestrahlten Emotionen würden ihm sogar noch helfen das Spätere durchzustehen. Sicher würde sie nicht die einzige sein, die heute Haut oder sogar noch mehr verlor. Natürlich konnte er dem Mädchen kein Zeichen geben, musste also darauf vertrauen, dass sie selbständig die richtige Entscheidung traf. Und wenn sie dies aus fehlgeleiteter Zuneigung tat umso besser.

Und tatsächlich, Adria entschied sich für das Richtige. Wieder schmiegte sich Sikarius eng an ihren Geist und saugte den abgestrahlten Schmerz und die emittierte Angst in sich auf wie ein Schwamm den Zuckersirup. Beinahe war er schon ein wenig traurig, als die Prozedur vorbei war. Immerhin hatte sie eine ganze Menge Energie an ihn weitergegeben. Das würde ihm sicher helfen das Ritual unbeschadet durchzustehen…und das hier war erst der erste Test gewesen! Die nächste Anweisung ließ auch nicht auf sich warten. Diesmal hatte sie die Wahl sich selbst das aktivierte Vibromesser auf die Wunden zu drücken, oder es Sikarius über den Bauch zu ziehen. Und da war es auch schon vorbei mit der Nächstenliebe des Mädchens. Unter Tränen entschuldigte sie sich und schritt zur Tat. Ein scharfer zuckte wie ein Stich durch den Körper des Mörders. Hätte er gekonnt hätte er aufgekeucht, doch immer lag er wie eine Puppe auf dem Rücken und starrte zur Decke.

Doch es wurde nicht besser. Bei der nächsten Aufgabe zischte der Denker alarmiert. Adria sollte Sikarius das Herz herausschneiden?! War nicht die Rede davon gewesen, dass er überleben durfte…? Aber gut, Hybris hatte ihn auch zuvor schon gerettet… Doch diesmal durfte er keine Schutzbarrieren nutzen. Ob die Macht oder welche anderer Natur war dabei egal. Sollte er dabei wahnsinnig werden oder sterben, würde Adria seine Schülerin werden. Beim ersten Punkt hätte Sikarius laut aufgelacht. Hatte Hybris in all seiner Macht noch immer nicht verstanden, dass er schon lange wahnsinnig war?! Sollte der Scherz zu stark werden, würde der Wahnsinn sein Sicherheitsnetz sein, in das er fallen und wieder hinausklettern würde. Doch nicht sofort. Rationalität war was ihn heute retten würde, alles andere war Notlösung. Schweigend nahm er die Spritzen in seine Halsschlagader hin und auch den Schmerz als eine Schablone in seine Brust geritzt wurde. Er spürte wie seine mentale Verbindung zu Adria nachließ, versuchte jedoch unvermindert ihre Emotionen anzuzapfen… Gut das er seine Reserven schon begonnen hatte zu füllen…

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Trainingsraum ] Sikarius, Hybris und Adria
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Iriye, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Steven, Michael, Sane, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Bedrückende Stille beherrschte die Festhalle, die vor wenigen Minuten noch so festlich gewesen war. Die Musiker waren längst verstummt und geflohen, einige Deckenscheinwerfer und -lampen durch den Einschlag des Frachters ausgefallen. Ein kühler, nächtlicher Luftzug wehte aus Bastions sternenbedecktem Himmel durch das Loch, an dessen Stelle einst die imposante Glaskuppel gethront hatte, herein und ließ Voth für einen Augenblick erschauern.

Ansonsten empfand er nicht viel bis auf die noch kontrollierte Wut auf
Edgar, die ihn innerlich anheizte. Dieser Abend hatte so vielversprechend begonnen und hatte seinen Höhepunkt in der Beförderung zum Krieger gehabt. Doch anstatt voller Stolz und erhobenen Hauptes in den Saal zurückkehren zu können, erwartete ihn ein gewisser verfluchter ehemaliger Scriptor, der scheinbar nichts besseres zu tun hatte, als einen verdammten Frachter durch die Decke zu fliegen!

Doch Voth war nicht nur zornig, weil dies sein Abend gewesen war und Edgar ihn ruiniert hatte. Als er sich in der Halle umsah, wurde ihm vor Hass fast übel, als er die sinnlose, allgegenwärtige Zerstörung betrachtete. Letzte Flämmchen züngelten an den Rahmen von unersetzlichen Kunstwerken, Rußige Löcher prangten in imposanten Statuen. Tausende Stunden feinster Handarbeit und Kunst waren in wenigen Sekunden zunichte gemacht worden. Und das völlig umsonst.

Und dann auch noch dieses selbstgefällige Grinsen des Scriptors. Ein Slogan für
Edgars Gesicht könnte durchaus der selbe sein wie für ein gutes Paar Schuh - reintreten und wohlfühlen. Schlimm genug, dass dieser bärtige Vollidiot die Dreistigkeit besaß, eine gesamte Benefizgala zu sprengen. Doch nun besaß er nicht einmal den Anstand und Respekt, den ein überführter Kopfgeldjäger in einer solchen Situation aufbringen sollte.

Voth spürte, wie er sich in Rage dachte. Doch er genoss das Gefühl, schöpfte Kraft aus seinem Zorn. Kraft, die er gegen
Edgar einsetzen würde, egal ob jetzt oder irgendwann. Mit finsterem Blick beobachtete der Twi'lek, wie Saphenus einige entschlossene Schritte nach vorn tat, auf Tlalloy zu. Der Zabrak zog sein Lichtschwert, welches Voth an diesem Abend bereits häufiger ins Auge gefallen war, und hielt es Edgar demonstrativ entgegen. Mit deutlich wütender, sarkastischer Stimme fragte er, ob der Bärtige gekommen war, um es sich anzuschauen. Verhöhnend stellte er fest, dass Edgar keines besaß, weil er kein Sith war. Die dunkle Seite habe ihn im Stich gelassen und... Was?! Der nächste Satz verwandelte Voths grimmige Miene für wenige Sekunden in ein erstauntes Gesicht, bevor er seinen Blick wieder korrigierte. Doch innerlich wunderte er sich. Offenbar hatten Saphenus und Edgar eine gemeinsame Vergangenheit gehabt, denn nun beschrieb der Einäugige, wie sie sich in der Bibliothek des Ordens begegnet waren, die Rollen sich aber getauscht hätten.

Noch immer erstaunt und darüber grübelnd, wie diese Begegnung wohl ausgesehen haben könnte, verpasste Voth beinahe den nächsten Satz des Zabraks, der aber nicht minder verwunderlich war. Mit gleichgültiger Stimme erklärte er, dass niemand sich darum kümmerte, ob Dr.
Liviana lebte oder nicht. War der Twi'lek jedoch im ersten Moment hellhörig geworden, so identifizierte er diese Aussage keine Sekunde später als Bluff. Er wusste, dass die Archäologin dem Zabrak etwas bedeutete und im Zusammenhang mit Korriban stand. Ein Versuch, Edgar zum Zweifeln zu bringen? Wahrscheinlich.

Apropos. Der ehemalige Jünger schien sich ebenfalls an die Begegnung in der Bibliothek zu erinnern - der Voth insgeheim wirklich gern beigewohnt hätte -, jedenfalls sah man das an seinem Gesicht. Sein Blick wechselte von respektlos und leicht verwirrt zu einer Miene der Erkenntnis. Mit großen Augen starrte er
Saphenus an, offenbar erkennend, wer dieser Krieger der Sith war. Doch nicht lange. Einen Augenblick später verzerrte seine bärtige Visage sich und ein Strom von Beleidigungen und Schmähungen entsprang seinem Mund. Ein fieses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während er den Zabrak als schlechten Lügner bezeichnete. Schlussendlich beleidigte er auch noch Dr. Liviana, als er bemerkte, dass sie schon längst tot wäre, genau wie er, würde sie dem Einäugigen nichts bedeuten.

Voth spürte, wie sich in seinem Inneren etwas tat. Eine Wut brodelte in ihm und stieg immer weiter an die Oberfläche. Es reichte eindeutig! Niemand hatte die Erlaubnis, sich derartig viel herauszunehmen, schon gar nicht in Gegenwart dreier Sith. Und ERST RECHT nicht dieser widerwärtige, bärtige Sohn einer Gamorreanerin!

In Verbindung mit einem halb unterdrückten Wutschrei stieß Voth die Worte hervor, die er
Edgar mit Zorn und Verachtung entgegenschleuderte.


"SCHWEIGT ENDLICH!"

Es war definitiv genug. Erst die Respektlosigkeiten gegenüber Janus, vor dem Edgar erst recht besondere Angst haben sollte, nun auch noch die Beleidigungen gegenüber Saphenus und Dr. Liviana. Niemand durfte sich ungestraft so verhalten. Niemand!

"Ihr versteht es einfach nicht, oder, Scriptor?"

fragte Voth in hasserfülltem Ton und schaffte es, die Bezeichnung seiner ehemaligen Tätigkeit wie eine Beleidigung klingen zu lassen, während er Edgar mit leicht gelblich schimmernden Augen anstarrte und langsame Schritte in seine Richtung tat.

"Ihr seid nichts weiter als ein mickriger kleiner Wurm. Ein Wurm, der nicht annähernd würdig ist, die dunkle Seite zu nutzen. Ihr müsst euch damit brüskieren, einmal ein unbedeutender, schwacher Jünger gewesen zu sein. Wie... erbärmlich."

Das letzte Wort spie er dem Bärtigen regelrecht entgegen.

"Doch die Macht hat euch mehr als zurecht verlassen. Ihr habt keine Zukunft, Tlalloy, kein Lebensziel. Ihr seid dazu verdammt, diese kümmerliche Existenz zu leben, stets auf der Suche nach etwas, das eurem tristen Dasein Sinn gibt. Ein Kopfgeldjäger wollt ihr also sein? Nicht einmal das bekommt ihr auf die Reihe, oder ist dies hier", Voth deutete auf die Übermacht von bewaffneten Sicherheitskräften im Raum, "etwa Teil des Plans? Was dachtet ihr, wie wolltet ihr hier irgendetwas erreichen? Ihr setzt eurem unwürdigen, jämmerlichen Leben lediglich ein vorzeitiges Ende. Einfach lächerlich."

Einen Moment sah Voth zu Boden, schüttelte dann lächelnd den Kopf.

"Ihr kennt mich nicht, Scriptor. Ihr habt keine Ahnung, wer ich bin, und das ist auch besser für euch. Doch ich weiß über euch Bescheid. Ich kenne die Details eurer Vergangenheit. Und ich erinnere mich ganz genau daran, was ihr mir angetan habt. Mit eurem blinden Versuch, Rache zu üben an einem gewissen Sith, der euch verstieß. Ist es Neid, den ich höre, wenn ihr Lord Saphenus beleidigt? Oder schlichte Ignoranz? Glaubt mir, es ist mir egal, doch die Vergangenheit ist es nicht. Ihr werdet für jede einzelne eurer Taten büßen, das verspreche ich euch. Hoch und heilig."

In Voth schrie es danach, Edgar ähnlich wie die Verräterin vorhin in die Luft zu heben und ihn kümmerlich ersticken zu lassen. Doch zum einen würde Dr. Liviana dann sterben und außerdem war dies nicht ansatzweise das, was dieser Wurm verdiente. So begnügte der Twi'lek sich vorerst, den Scriptor mit dem finstersten, verächtlichsten Blick anzusehen, den er aufbringen konnte. Diese armselige Existenz war es nicht wert, seine Kraft daran zu verschwenden. Er würde leiden. Sehr. Und Voth ergötzte sich an der Vorfreude auf diesen Moment.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle | Janus, Voth, Iriye, Saphenus, Jorax Kevora, Zoey, Steven, Michael, Sane, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael

In perfekter Synchronisation schlugen seine Herzen abwechselnd mit einer Frequenz weit über hundert. Mit jeder Kontraktion wurde das Blut durch seine Adern gequetscht, sein ganzer Körper schien zu pulsieren. Jede Systole verursachte Schmerzen in seinem Schenkel, verzweifelt versuchte der rote Lebenssaft seinen Weg in die minderperfundierten Teile seines Muskels zu finden. Saphenus genoss den Schmerz, er ließ sich von ihm durchströmen und einnehmen. Sein Auge glomm gelb als er den Scriptor ansah und sich an dessen jämmerlichen Äußerem labte. Es ging hier nicht um Körperkraft, es ging nicht um unzivilisierte Waffen wie es ein Blaster war und es ging nicht darum wer wen als Geisel hatte. Es ging um die dunkle Seite der Macht, sie war es, die auf beiden Waagschalen lag und darüber entschied wer mächtiger war. Selbst ein blinder würde erkennen können zu wessen Gunsten sich die Waage neigte, war Saphenus doch ein Krieger der Sith während es Edgar nur zu einem Exiljünger geschafft hatte. Jede seiner Ambitionen im Tempel war dahin, setzte er einen Fuß dort hinein hätte das Qualen und Tod zur Folge. Dennoch schien sich der Scriptor in Sicherheit zu wiegen, er glaubte seine Geisel würde seine Sicherheit, sein Leben, garantieren. Dazu kamen noch die Kopfgeldjäger im Frachter, deren Präsenzen eindeutig zu spüren waren und die nun für den Augenblick ihr Feuer eingestellt hatten. Bewaffnete Jünger sicherten jede Richtung ab, es konnte kein Entkommen mehr geben.

Edgar erging sich in einem Strom von Beleidigungen, doch sie berührten Saphenus nicht. Inhaltslose Bezeichnungen reichten nicht um seinen brodelnden Zorn zum überkochen zu bringen. Noch riss er sich zusammen und genoss die Vorfreude auf das, was kommen würde. Genüsslich hörte er mit an wie sich Edgar nun doch an ihn zu erinnern schien. Asticot, so sollte sich Saphenus nennen, hatte Tlalloy damals schon in der Bibliothek gehöhnt. Damals, als er noch überlegen und der stärkere war. Der Scriptor beruhigte sich mit der Vorstellung, dass Zoey doch wichtig sein musste, sonst hätten die Sith bereits eingegriffen. Ein breites Grinsen legte sich auf das Gesicht des Zabraks, doch bevor er die Chance hatte zu antworten, musste er mit leichter Überraschung feststellen, dass Voth zuerst das Wort ergriff. Legte der Twi’lek nun da er Krieger war seine Zurückhaltung zur Gänze ab? Ignavius hatte ihn schon nicht zur Weißglut treiben können, doch der Scriptor schaffte es? Laut hallten die wütenden Worte des Twi’lek durch die Gedächtnishalle, die dunkle Seite schwang in ihnen mit. Langsam drehte Saphenus den Kopf und verfolgte einäugig wie sich Voth mit langsam Schritten neben ihn stellte. Sein Grinsen wurde dabei noch breiter. Freude und Belustigung mischten sich unter seinen Zorn als Saphenus mit anhörte was Voth dem Scriptor entgegenschleuderte. Präzise brachte er auf den Punkt was wohl alle Anwesenden von Edgar dachten, er machte keinen Hehl aus seiner Abneigung. Laut fing Saphenus an zu lachen als Voth Tlalloy vorwarf ihn nur aus Neid zu beleidigen, Freudentränen drohten sich ihren Weg auf seine Augen zu suchen. Er legte Voth eine Hand auf die Schulter und drückte fest zu.


„Lord Sturn hat ihn gerade erst zum Krieger befördert und dennoch hat er das Wesen eines Sith sehr viel schneller verinnerlicht als du es in Jahren des Studiums in der Bibliothek getan hast. Auch wenn er dich nicht kannte, hat er dich als das erkannt, was du bist: wertlos und kaum mehr Beachtung wert als der Dreck unter unseren Schuhen. Du glaubst es war ein brillanter Einfall den Frachter durch die Decke stürzen zu lassen? Die Sith und das Imperium werden dich zerfleischen!“


Saphenus spürte wie er drohte die Beherrschung zu verlieren, also atmete er tief durch. Noch immer lag seine Hand auf Voths Schulter. Gespielt entspannt und ruhig wandte er sich dann wieder an den Scriptor:


„Du hast gefragt wer mich zum Schüler genommen hat? Niemand, den ein wertloser Jünger wie du kennen würdest. Sein Name ist Darth Hybris, Fürst der Sith und verlängerter Arm seiner Majestät, Imperator Allegious. Seine Macht übersteigt alles, was du dir in der Lage wärst vorzustellen und einen Teil davon hat er mich gelehrt. Genug um meinen eigenen Platz im Orden zu finden. Das ist etwas, das dir nie gelungen ist und auch nie wird.“


Saphenus leckte sich über seine trockenen und spröden Lippen.


„Du hast nichts weiter drauf als ein Lexikon intergalaktischer Schimpfwörter zu rezitieren. Ich bin Bibliothekar, ich muss wissen, dass es eines gibt. Wen wundert es, dass es ursprünglich auf Huttisch verfasst wurde… Deine einfallslosen Beleidigungen stehen ganz am Anfang dieses Buches, aber wen wundert’s, dass du nicht in der Lage warst es fertig zu lesen.“


Nach einer kurzen Kunstpause fuhr er fort:


„Aber ich kann dir versichern, Dr. Liviana bedeutet uns nichts. Lord Sturn ist nur ein großer Anhänger davon, Auseinandersetzungen ruhig und gesittet anzugehen.“


Hier musste er lachen. Er nutzte die Angst, die die Archäologin versprühte, als Katalysator für seine eigenen Gefühle. Er zitterte am ganzen Körper, doch es war gespannte Erwartung, die das verursachte. Zoeys Äußeres war im Vergleich zu ihrem ersten Erscheinen ruiniert, der Abend hatte seine deutlichen Spuren hinterlassen. Auch wenn er sie brauchte, sie war es nicht wert nur wegen ihr Edgar zu verschonen. Zwar würde er bestimmt keine andere Archäologin mit einer derart interessanten Aura finden, doch das war ein Preis, den zu zahlen er bereit war. Er schloss sein Auge und genoss wie sich die dunkle Seite ihren Weg aus seinem Inneren an die Oberfläche bahnte. Irgendwo in ihr war das Monster versteckt, das er als Teil seiner eigenen Persönlichkeit akzeptiert und aufgenommen hatte. Er würde nicht seine ganze Kraft entfachen, Edgar sollte nicht sofort sterben. Für seinen Tod würde er sich Zeit nehmen. Als er sein Auge wieder öffnete, streckte er in Sekundenschnelle eben jene Hand aus, die gerade noch Voths Schulter berührt hatte. Aus ihr entlud sich eine Machtwelle und raste geradewegs auf Edgar und Zoey zu. Sie war stark genug sie einige Meter durch die Luft zu schleudern, doch schwach genug um sie am Leben zu lassen. So wie Saphenus es sah gab es zwei Möglichkeiten, was passieren konnte: Edgar schaffte es Zoey vorher das Hirn rauszublasen und wurde dann von der Welle erfasst oder er schaffte es nicht und sie beide wurden von ihr umspült. Beide Möglichkeiten hatten eines gemeinsam: der Scriptor würde auf dem Boden liegen und die Sith konnten sich auf ihn stürzen und sich mit rasenden Klauen den Weg zu seinem Herzen bahnen um es freudestrahlend in die Luft zu halten.


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; ; in der Ferne: Zoey Liviana; Darth Ignavius (NPC); Sane; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
- Commander Gavin Fawkes, Imperiales Sicherheitsbüro –

[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, Arthious-Boulevard, HAVr A9 Floating Fortress „Dorn-1“]- Commander Fawkes, Sturmtruppen der Praetorian Legion

Gavin Fawkes war der erste, der den massigen Leib der bulligen Fliegenden Festung durch die sich öffnende Ausstiegsrampe verließ, als der schwere Kampfgleiter mit einem letzten Röhren der Triebwerke zum Stillstand kam. Seinen Blaster vom Modell 22T4 – eine der Standardwaffen für Agenten und Offiziere des Imperialen Sicherheitsbüros im Einsatz – hielt er bereits schussbereit in seiner Rechten und verschaffte sich einen Überblick, während die schwarz-golden gerüsteten Sturmtruppen der Praetorian Legion sich, ohne dabei gesonderte Befehle zu benötigen, entsprechend ihrer Aufgaben verteilten. Sie waren ausgebildet für den unwahrscheinlichen Fall einer Krise auf Bastion, die das Bastion Security Corps, die dem Gouverneur unterstehenden Polizeikräfte des Planeten, überforderte, und die Situation, die sich hier vor der Arthious-Gedächtnishalle bot, war vermutlich mehr als qualifiziert dafür, einen derartigen Ausnahmezustand abzubilden.

Aus dem Haupteingang der Halle strömten Massen an panischen Ehrengästen, zum Teil in Uniformen, zum Teil in sündhaft teuren Anzügen und Kostümen, die ihre besten Tage zweifelsohne hinter sich hatten. Das panische Kreischen aus etlichen Kehlen wurde nur durch das charakteristische Heulen der Zwillingsionentriebwerke übertönt, die zu den drei TIE-Defendern gehörten, welche vor wenigen Minuten im Luftraum der Halle aufgetaucht war. Auf der einen Seite erhöhte die Präsenz dieser hochmodernen Jagdmaschinen natürlich die Chance, diesen kleinen Aufruhr so schnell wie möglich zu beenden – auf der anderen Seite wusste man spätestens jetzt in ganz Center, wenn nicht gar auf ganz Bastion, dass irgendetwas im Inneren der Halle fürchterlich schief gelaufen war.

Während die Beamten des BSC, die nach ihrem besten Wissen einen Sicherheitskordon um die Halle errichtet hatten, sich bemühten, die panischen Flüchtenden in geordnete Bahnen zu lenken und zu den mittlerweile ebenfalls eingetroffenen Sanitätern zu dirigieren, wurde Fawkes langsamer und presste einen Finger an das Ohrstück seines Comlinks.

„Dorn-2, Bericht.“

„Sind im hinteren Bereich der Halle“, kam die nüchterne Antwort seines Pendants an Bord der zweiten Fliegenden Festung, die die Halle umrundet hatte und mit einer ähnlich hohen Anzahl Sturmtruppen die dortigen Ausgänge abriegeln sollte.

„Errichten Perimeter.“

„Dorn-3, Status?“

„Scharfschützen an drei Punkten in Position. Klares Schussfeld auf die Ausgänge und das zerstörte Glasdach.“

„Dorn-4?“

Das nächste Signal kam lediglich verzerrt durch.

„Kellerbereich und Kanalisation gesichert. Erwarten Anweisungen.“

„Alle Teams, Standby.“

Fawkes gestattete sich ein kurzes Durchatmen. Wer auch immer für dieses Desaster verantwortlich gemacht werden würde, er würde es nicht sein – die Reaktionszeit seiner taktischen Teams und der sicherheitshalber angeforderten Sturmtruppenzüge war makellos gewesen und sie hatten, während im Inneren der Halle vermutlich nach wie vor Chaos herrschte, geschafft, sämtliche Fluchtrouten der bisher nicht identifizierten Angreifer zu blockieren. Da der primäre Schlag mit einem Gleiter aus der Luft erfolgt war, diktierte die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Flucht ebenfalls durch die Luft versuchen würden – doch dort warteten die Vierlingslaser von drei TIE-Defendern auf sie, die mit einem Gleiter ziviler Bauart kurzen Prozess machen würden. Trotzdem musste er sich ein genaueres Bild machen.

Der Captain in der Uniform des BSC, den Fawkes etwas unsanft am Arm packte, zuckte leicht zusammen, bevor er beim Anblick der ISB-Rangabzeichen und Uniform kreidebleich wurde.

„Commander Gavin Fawkes, Imperiales Sicherheitsbüro“, stellte er sich kühl vor.

„Was geht da drinnen vor? Welche Sicherheitskräfte sind vor Ort?“

„Captain… Captain Teklar…“, antwortete der andere Beamte nervös.

„Wir haben bisher widersprüchliche Meldungen. Gesichert scheint, dass eine Gruppe Bewaffneter an Bord eines Gleiters das Glasdach durchbrochen und das Feuer auf die Menge eröffnet hat. Eines unserer Teams war bereits zuvor vor Ort und hat den Veranstalter in Sicherheitsfragen beraten… Detective Yularen ist der ranghöchste Beamte, doch ich erreiche ihn nicht. Darüber hinaus hat Lord Janus Sturn eine… eigene Truppe an Sicherheitsleuten.“

Die Mundwinkel des Captains kräuselten sich widerwillig.

„Außerdem sagte man mir, dass sich eine Einheit des 22sten Sturmtruppenregiment vor Ort befindet, allerdings eher aus… hm… zeremoniellen Gründen.“

Fawkes verengte seine Augen zu skeptischen Schlitzen.

„Zeremonielle Gründe?“

„Offenbar sollten sie auf der Gala für den Kauf von Kriegsanleihen werben, Sir.“

Der Beamte des BSC zuckte schwach mit den Achseln.

„Aber wie es aussieht, hat der Krieg sie ja so oder so eingeholt…“

Der Commander schnitt ihm mit einer herrischen Handbewegung das Wort ab.

„Kümmern Sie sich um die Gäste, die bereits das Gebäude verlassen haben. Den Rest übernehmen meine Leute, die 1138ste… und das Sternenjägerkorps“, fügte er mit einem bedeutungsschwangeren Blick in Richtung des Himmels hinzu.

Teklar nickte rasch – und offenbar dankbar dafür, dass er nicht mehr die Verantwortung für eine Reaktion auf diesen massiven Sicherheitsbruch im Herzen des Imperiums trug.

Nachdem er sich entfernt hatte, warf Fawkes einen weiteren Blick in Richtung der Halle – zu gerne würde er wissen, was im Inneren vorging. Bedauerlicherweise hatten seine beiden Kontakte, zwei subalterne Bürokraten der Coalition for Progress, sich nicht mehr gemeldet. Als sich sein Comlink unerwartet zu Wort meldete, erhoffte er sich halb, dass sie es doch geschafft hatten… wurde jedoch enttäuscht.

„Fawkes?“

„Commander, hier spricht Assistant Secretary Wellback, Coalition for Progress.“

Mühsam unterdrückte der Commander ein genervtes Seufzen, als er die Stimme des Funktionärs erkannte, dem er es überhaupt zu verdanken hatte, dass das ISB der Gala im Inneren der Halle genauere Aufmerksamkeit schenkte – und der ihm die beiden Bürokraten als Informanten zugewiesen hatte. Nun, überraschenderweise hatte der Schreibtischheld damit den richtigen Riecher bewiesen – allerdings entwertete er dies damit, sich jetzt einmischen zu wollen.

„Was kann ich für Sie tun, Mr. Secrtary?“

„Wie ich soeben erfahren habe, haben Sie ihre Männer, die Praetorians und das Sternenjägerskorps in Marsch gesetzt?“

„Die Luftunterstützung wurde offenkundig aus der Halle angefordert“, korrigierte Fawkes höflich, wenngleich irgendjemand vor Ort damit nur etwas vorweggenommen hatte, was er im Zweifel ebenfalls getan hätte.

„Der Rest erschien mir angesichts der Tatsache, dass es in unmittelbarer Nähe des Regierungsviertels zu einem offenen Schusswechsel gekommen ist, in dessen Vorfeld wir Botschaften in den republikanischen Raum haben registrieren können, als mehr als angemessen.“

Für einen kurzen Moment hörte man von Wellback nichts.

„Commander, ich muss sie darauf hinweisen, dass die Kommission einen derartigen Zwischenfall als äußerste Peinlichkeit betrachtet. Wo kommen wir denn hin, wenn es auf Bastion zugeht wie auf Coruscant? Oder auf Corellia? Sorgen Sie dafür, dass diese Situation nicht noch weiter außer Kontrolle gerät. Und unterstützen Sie Lord Sturn mit allen Mitteln, die Ihnen zur Verfügung stehen. Der Vorsitzende hat ein Auge auf ihn geworfen.“

Ein kurzes Knacken verriet Fawkes, dass Wellback die Verbindung unterbrochen hatte, noch bevor er ihn darauf hätte hinweisen können, dass er als Offizier des ISB keine Befehle von einem Bürokraten einer der Colaitions entgegennahm. So schüttelte er lediglich leicht mit dem Kopf und ließ seinen Blick über die von Sicherheitskräften umstellte (und umflogene) Halle und die schluchzenden, verdatterten oder apathischen Gäste schweifen, die sich mittlerweile in der Obhut des BSC befanden.

„Ich fürchte, für Deeskalation ist es ein wenig zu spät, Mr. Secretary“, murmelte er.

Die Frage war im Grunde nur, wo der Drahtzieher dieses Chaos enden würde – in einer Verhörzelle des Büros oder in einem Leichensack.


[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, Sicherheitsperimeter um die Arthious-Gedächtnishalle]- Commander Fawkes, Sturmtruppen der Praetorian Legion, Beamte des BSC, geflohene Gäste, Sanitäter
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Edgar, sowie weitere Gäste

Kaum hatte Edgar seine verbale Hasstirade gegenüber diesem dummdreisten Hornaffen, der es aus einer grenzdebilen Laune des Schicksals heraus zum Krieger geschafft hatte, beendet, da trat ein weiteres Mitglied der Freakshow die Sturn seinen Stab nannte vor und gebot ihm lautstark zu schweigen. Die widerlich zuckenden Kopftentakel wiesen ihn als Twi’lek aus und die rote Haut als eine besonders seltene Missgeburt. Die ebenfalls rotstichigen Augen blitzten gelblich, als er dem – von der natürlichen Ordnung her eigentlich – höher stehenden Menschen vor ihm vorwarf, nichts weiter als ein ‚mickriger Wurm‘ zu sein. Und ein weiteres Mal fiel der Hinweis, dass er nur ein Ex-Jünger war. Fiel diesen Leuten nichts neues mehr ein? Natürlich nicht! Sie waren minderbemittelte Alienfreaks.

„Und aus welchem dreckigen Sklavenloch bist du geklettert?! Noch ein semitintelligenter Halbaffe aus dem Gefolge, der nur die Beleidigungen nachzuplappern weiß, die man ihm vorher eingetrichtert hat!“

Spuckte der ehemalige Scriptor zurück und einige weitere Speichelklumpen flogen aus seinem Mund und zu Boden. Wut darüber sich immernoch mit derlei Getier abgeben zu müssen pulsierte wie flüssiges Gestein durch seine Adern, doch er rief sich zur Ruhe. Er durfte sich von diesem rotgesichtigen Sklaven nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das war er nicht wert. Doch der Typ machte einfach weiter. Mit gehässigen Ton ritt er weiter auf Edgars Verbannung herum und beleidigte seine Eignung zum Kopfgeldjäger mit schlichter Nichtexistenz.

„Mein Plan ist zu elaboriert als dass ein dummer Sklave vom Arsch des Imperiums es verstehen könnte! Weißt du was elaboriert heißt? Durchdacht, ausgeklügelt. Genau was ein Mitglied dieser Alienfreakshow mit der Sturn sich umgibt nicht kann!“

Doch das Ding war immernoch nicht durch. Offenbar hatte Edgar ihm auf seinem Rachefeldzug gegen Darth Halberd geschadet ohne es zu wissen und dafür wollte diese tomatenrote Schädelqualle jetzt Rache. Sicher würde er die auch bekommen. Klar. Da dürfte er sich schön hinten anstellen und die Inquisition, Darth Halberd, Janus Sturn, Saphenus und einen ganzen Arsch voll anderer Leute ausstechen. Nicht dass sie ihn jemals bekommen würden. Wenn er es nur mit der Archäologin an Bord des Frachters schaffte…man würde sich hüten auf ein Schiff zu schießen das eine Geisel an Bord hatte. Und das war seine Fahrkarte um hier herauszukommen!

Grade wollte Edgar roten Echsenaffen der Hirnfortsätze brauchte, um überhaupt unter den kognitiven Wesen gehandelt werden zu können, seinen Platz zuweisen, da begann Saphenus zu lachen und legte ihm die ausgemergelte Hand auf die Schulter. Mit vor widerlicher Belustigung nur so triefender Stimme erklärte er, dass der Twi’lek grade erst zum Krieger befördert worden war, er jedoch das Wesen der Sith besser verstanden hatte als Edgar. Uuund noch mehr Feststellungen wie wenig wert er war. Das war schon gesagt worden. Bla bla bla, jadda jadda jadda. Verstand dieser Hornochse eigentlich, dass er klang wie ein kaputtes Grammophon mit einem Chromosom zu viel!?

„Das Vieh ist Sturns Schüler? Na das erklärt warum er sich ein derart genetisch Minderwertiges Objekt in seiner Gegenwart aufhalten darf. Dabei ist doch die Alienquote mit dir schon lange ausgeschöpft, Asticot! Und was deinen Meister angeht, vermutlich hat er dich nur Schüler genannt, dass es dir in seinem zurückgebliebenen Hirn besser geht. Du bist zu nicht mehr zu gebrauchen als ein besserer Schuhabtreter!“

Obwohl er es nicht zugeben wollte, hatten diese letzten Sätze aus dem Mund Saphenus‘ gesessen. Sicher bluffte er nur! Kein Sithlord der halbwegs bei Verstand war, würde ein derart offensichtlich minderwertiges Alien über einen intakten Menschen wie Edgar wählen! Die Hornmade erzähle Bullshit! Und zwar so heftigen, dass es dem Scriptor in der Nase stach. Ja, genau so musste es sein. Plötzlich sprach er noch weiter. Mit ruhiger Stimme stellte er klar, dass Leon ihnen keinesfalls etwas bedeutete, sondern Sturn einfach ein Freund gesitteter Unterhaltungen war.

Edgar wollte Kontern, doch in dem Moment sah er, wie sich die Hand des Zabraks nach vorne bewegte. Ein Machtstoß, natürlich! Unwillkürlich zog sich sein Magen zusammen. Nein! Das durfte nicht sein! Die Drohung hatte nicht funktioniert und dieses strohdumme Alien nahm tatsächlich ihren Tod billigend in Kauf. Verdammtes, verficktes, dreimal verfluchtes Fotzenkackenscheißnuttenarschgesicht! Von Sturn geleckter Banthamist! Poodoo. Noch bevor Edgar den Machtstoß zur Gänze spürte drückte er ab. Das glühende Plasma entwich dem Blasterlauf und schoss gradewegs durch…dünne Luft. Mit purer Ungläubigkeit in den Augen sah er zu, wie der rote Lichtstrahl lediglich eine von Leons losen Haarsträhnen verbrannte und dann im dunklen Nachthimmel verschwand. Irgendetwas hatte seine Hand zur Seite gedrängt! Dann traf der Machtstoß und er wurde nach hinten geschleudert, die Arme um die Archäologin geschlungen. Hart schlug er gegen die Statue. Alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und sein Griff lockerte, was die elende Fotze natürlich sofort nutze. Den Bruchteil einer Sekunde später hatte sie sich aus seinem Griff befreit und kroch auf die anderen zu.

Sterne tanzten vor den dunklen Augen des Scriptors und nur halb bekam er mit wie die Statue kippte und am Boden zerschellte. Halbblind hob er den Blaster und schoss blindwütig in die Richtung in der Leon verschwunden war und Sturn und Anhang immernoch stehen mussten.

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Edgar, sowie weitere Gäste
 
[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Krankenstation ] Sikarius, Sharoh, Adria, Hybris und das Personal

Sharoh hatte nun erst einmal zu warten. Die regungslosen Züge seines Meisters ließen keinerlei Meinung gegenüber der Aussage des Trandoshaners durchscheinen. Nun interessierte ihn, was Sikarius zu sagen hatte. Kaum hatte Sharoh seinen Kopf in Richtung des Menschen geworfen kam ihm etwas komisch vor. Sein ehemaliger Kontrahent wirkte so vollkommen ruhig, so ganz anders, als er ihn bis jetzt erlebt hatte. Mal davon abgesehen, dass die beiden bisher nur in Kampfsituation wirklich miteinander kommuniziert hatten, doch das wenige, was er auf der Krankenstation mitbekommen hatte, die ungezügelten Emotionen bei den Drohungen des Lords, wie weggeblasen. Nicht, dass Sharoh große Hoffnung gehabt hatte durch den Machtsinn eine spezifische Antwort auf dieses Rätsel zu bekommen. Doch bestätigte diese, dass das ganze nicht nur Scharade war. Kein bisschen nervös wirkte er und trug seine Sätze vor, wie ein routinierter Redner. Bis sich plötzlich seine Stimmlage änderte und er aggressiv die Schuld auf Hybris ablud. Vollkommen ohne Vorwarnung. Sharoh war kein Psychologe, ganz im Gegenteil, aber das bei dem Kerl nicht alle Schrauben richtig sitzen war spätestens jetzt geklärt.

Nun griff auch Hybris wieder in die Situation ein. Zwar war keinerlei Emotion aus den Worten des Lords zu hören, aber die Worte die er benutzte sprachen für sich selbst. Er war nicht zufrieden. Ob es nun seine genaue Rechtfertigung war, die ihm nicht gefiel, oder die Hintergedanke, die für den Lord wohl wie ein offenes Buch da lagen würde für ihn zunächst ein Rätsel bleiben. Er wurde entlassen und solle sich zwei Stunden später am Eingang der Domäne der Oberen einfinden um einer Prüfung beizuwohnen, bei der wohl Schmerzmittel untersagt war. Sharoh hatte ein ganz mieses Gefühl in der Magengrube. Das letzte mal, als Schmerzmittel untersagt waren, war nicht lange her. Da war es zwar keine Prüfung sondern eine Strafe, doch er war sich vollkommen unsicher, ob der Lord schon wieder vor hatte ihm etwas zu leide zu tun. Der Reptiloid machte sich also auf den Weg die Krankenstation zu verlassen und unterdrückte zwanghaft jedes Gefühl von Angst und Furcht. Die letzten Tage hatten ihre Narben hinterlassen. Zwar nicht körperlich, zumindest nicht mehr sichtbare, durch das Bacta und die Heilung durch die Sith Ärzte, doch geistig. Ganz ab von der ganzen Schuld hin und her Schieberei hatte sein Meister ihn mehr körperlich leiden lassen, als er es je in seinem Leben getan hatte. Und alleine diese Tatsache hätte ihn in Schweiß ausbrechen lassen, könnte er schwitzen. Er würde sich irgendwie abreagieren müssen, Hass war stärker als Angst und würde er diese einem Blaster Schuss ähnlich entladen, so wäre es einfacher zu dieser "Prüfung" in angemessenem Zustand zu erscheinen.

Doch das erste, was Sharoh nun tun wollte war etwas vernünftiges zu essen. Seit Tagen hatte er nur flüssig Nahrung intravenös bekommen. Er brauchte etwas deftiges zu essen, es würde die Heilung beschleunigen. Er war sich noch nicht wirklich wohl in seiner Haut, auch wenn alle äußerlichen Wunden verheilt waren fühlte es sich so an, als säße noch nicht alles am rechten Fleck. Ganz davon abgesehen, dass sein rechter Arm, sein Schwertarm abgeschlagen war. Er wäre deutlich panischer, wenn Trandoshaner diese nicht regenerieren würden. Trotzdem wurde er opfer eines immer wieder kehrenden Phantomschmerzes, bei dem sich der Reptiloid jedes mal unterbewusst an die Schulter fasste. Langsam kroch das Fleisch in Milimeterarbeit voran, um den Arm einem Hochhaus gleich Etage für Etage wieder aufzubauen. Doch fühlte das sich nicht viel angenehmer an als der Phantomschmerz. Ein für eine sich schließende Wunde ziehen durchfuhr den Stummel immer und immer wieder und es juckte permanent. Auch die Opiate, die er noch in der Infusion im Bacta Tank erhalten hatte änderten daran nichts.

Endlich in der Großraumkantine der Domäne der Lernenden angekommen lud sich der Trandoshaner den Teller so voll, dass es zu einem wahren Balanceakt wurde, das ganze unbeschadet einarmig zum Tisch zu bringen. Doch mit ein wenig Glück und einem umgestoßenen Stuhl fand die Mahlzeit unverschüttet ihren Platz am Tisch. Mit der anderen Hand zu essen war bereits komisch, wie sollte er mit dem Lichtschwerttraining in der nächsten Zeit weitermachen ? Bis der Arm verheilt war würde es einige Monate brauchen und Hybris war nicht geduldig. Er würde sich wohl auf das Studium der Macht konzentrieren müssen. Der Großteil der Schwertkampftechniken, die er beherrschte waren für beide Hände gedacht, und die wenigen einhändigen beherrschte er mit seiner jetzt nicht mehr anwesenden Hand. Mit links zu kämpfen war also keine Option. Einige Teller deftiger, jedoch nicht identifizierbarer Gerichte später, machte sich Sharoh bereits auf den Weg in den Trainingsraum. Eine halbe Stunde war bereits vergangen, seit Hybris ihn weggeschickt hatte. Er hatte gesagt er brauche ihn in voller Verfassung. Also würde er sich vielleicht eine viertel Stunde abreagieren und sich dann in einen Meditationsraum begeben um ein wenig auszuruhen. Gesagt, getan. Einer der vielen Trainingsräume der unteren Ebenen besaßen simple Trainingsdroiden. Diese waren im Gegensatz zu denen, die Sharoh in der Domäne der Oberen hatte demolieren dürfen, deutlich fragiler und schienen insgesamt in der Anschaffung deutlich billiger zu sein. Außer einigen Grund Programmierungen waren sie unmodifiziert. Sharoh kannte sich nun wirklich nicht genug mit Droiden aus um diese identifizieren zu können, doch waren sie ungefähr so groß wie ein groß gewachsener Mensch und Spindel dürr.

Er aktivierte also solch einen Spielkameraden und hob ihn auch sofort mittels der Macht in die Höhe. Sharoh schloss die Augen. Konzentrierte sich darauf all die Angst vor dem Kommenden und den Hass auf seinen Peiniger auf einen kleinen Punkt zu konzentrieren. Der Trandoshaner hätte niemals offen zugegeben oder es durchblicken lassen, dass er sich fürchtete. Sith waren jedoch ein ganz anderes Kaliber, als das was er gewöhnt war. Er war hier nur den aller wenigsten überlegen. Sein Status und seine Familie bedeutete nichts. All dieser Halt war Weg und es würde seine Zeit dauern, bis er hier etwas gefunden hatte, woran er sich festhalten konnte. Zunächst hatte er erwartet, Hybris würde einen Rückzugspunkt bieten, eine letzte Bastion falls alles schief ging, wie mit diesem Sikarius. Doch dieser Punkt hatte sich als ein unnahbares Loch aus Selbstsucht und Arroganz herausgestellt. Sharoh hatte lernen müssen, dass man keinem Sith vertrauen konnte. Es war surreal, die Gesellschaft der Trandoshaner wurde für ihre Gewaltbereitschaft und dem Gesetz des Stärkeren oft verurteilt. Doch hatte es ihn in keinster Weise auf den Sith-Tempel vorbereiten können. Wild schmetterte der Trainingsdroide hin und her, bis Sharoh ins schwitzen kam und von dem Modell nicht viel mehr als ein Haufen Schrott übrig war. Sharoh hatte diesen konzentrierten Ball aus Hass auf die Maschine umgeleitet bildlich gesprochen. Doch fühlte er sich nicht so befreit, wie er es sich erhofft hatte. Wütenden Schrittes machte er sich auf den Weg zu einer Meditationskammer. Doch auch da kam er nicht zur Ruhe also machte er sich frühzeitig auf den Weg zum Eingang der Domäne der Oberen. Es waren bestimmt noch 45 Minuten übrig, doch lehnte er sich einfach dort neben den Ausgang des Turbolifts, mit dem er herauf gefahren war und starrte vor sich hin. Wirklich effektiv vorbereitet hatte er sich nicht. Doch war er in der besten Verfassung, die im Moment möglich war. Was auch immer die Prüfung war, dieser Ball aus Hass in seinem Bauch würde ihm helfen, würde wieder seine Tentakel ausstrecken und ihn stärken, wie auch zuvor.

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Eingangsbereich ] Sharoh, Wachpersonal
 
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