Bastion

Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden, Trainingsraum: Adria Guldur und Darth Sikarius und Darth Hybris


Ihr Meister Sikarius verneinte und er ergriff regelrecht die Flucht. Adria verbeugte sich nochmal zügig und eher flüchtig vor Hybris und rannte ihm hinterher. Der Sithfürst rief ihnen noch nach, was er von ihnen erwarten würde. Das war wirklich lästig! Wie eine lästige Scheißhausfliege nervte er damit, dass sie sich ihrem Rang entsprechend zu entwickeln hätten!

Adria lief ihrem Meister nach und die Tür hinter ihnen schlug krachend zu, dass sie zusammenzuckte, weiter quer über den Flur bis in einen weiterem Trainingsraum. Wieso das denn?! Hatten sie nicht gerade genug geübt? Wollte er sich hier mit ihr vor ihm verstecken? Auch diese Tür schwang zu und ohne sich umzudrehen brüllte er “Hinknien!”.


“Was? Hinknien?”,

entfleuchte ihr murrend. Was war denn mit dem plötzlich los? Macke, oder was?! Doch Adria`s Intuition schrie Alarm und mit pochendem Herzen fiel sie gehorsam auf die Knie. Das war alles Hybris` Einfluss auf ihn! Er hatte ihren Meister gegen sie aufgehetzt! Deshalb durfte sie in der Medizin. Abteilung auch nicht zuhören! In ihr schwoll ein gehöriger Groll an, doch sie fügte sich lieber, denn sie spürte, dass ihr Meister sauer war.

Er begann mit einer Standpauke, dass sie kein kleines Mädchen mehr wäre, nachzudenken hätte, bla bla! Wie die sich alle eine halbe Ewigkeit an so ein paar bestellter Möbel hochziehen konnten?! Wie die alle maßlos übertrieben!? Die sollten sich mal nicht so haben! Ja, jaaa, dachte Adria genervt. Sie ließ sich aber lieber nichts anmerken! Er sprach von einem Risiko!


“Ja, ich habe es kapiert! Erst wenn es keinen Ausweg als den Tod gibt, dürfen wir auf seinen Namen zurückgreifen!”

Das war doch idiotisch! Er sah sie immer noch nicht an! Das beunruhigte Adria und machte ihr deutlich, dass er es ernst meinte und wütend auf sie war. Adria wollte ihm gefallen und machte sich nun deshalb Gewissensbisse, eher deshalb, als um die Angelegenheit an sich! Allerdings wurde ihr mehr und mehr bewusst, dass sie ihren Meister, und sich natürlich auch, in Gefahr gebracht hatte und sie wollte ihm natürlich nicht schaden, hatte sie ihn schließlich wahnsinnig lieb! Sie schwor sich, zukünftig besser mögliche Folgen abzuwägen! Außerdem wollte sie nicht als kleines Kind betrachtet werden, sondern in seinen Augen eine begehrenswerte junge Mädchen-Frau, die sie mittlerweile auch war, darstellen! Sie musste ihr Verhalten in der Tat überdenken und ändern! Sie wollte nicht, dass er Groll gegen sie hegte! Doch den hegte er offensichtlich! Er sprach nun davon, dass sie nichts, bis auf das, was ihr offiziell als Schülerin zu stand, was nicht viel war, zukünftig bekommen würde, angefangen vom Essen bis zur Kleidung, Möbeln usw.. Adria schluckte! Sie war nun wirklich nicht sonderlich verwöhnt worden! Im Dschungel trug sie abgetragene Kleidung und besaß nie ein eigenes Bett! Auch kulinarisch gab es das Letzte! Davor bei Bor musste sie im Verlies schlafen und im Labor zwischen Versuchsratten wohnen! Und, wenn sie sich jetzt etwas gönnen wollte, wurde es ihr untersagt und es gab solch`einen Aufstand!! Sie hasste ihr Leben! Sie wünschte, sie wäre nichts Besonderes, denn daran konnte sie nichts Gutes finden! Als normales Mädchen hätte sie ein zu Hause, ein Schulleben mit Freunden, Geburtstage, eine Familie und schöne Kleidung und ein hübsches eigenes Zimmer gehabt! Zumindest glaubte sie das! Und vor allem Lebenszeit! Ihr wurden fast zwanzig Jahre ihres Lebens gestohlen! Sie verfluchte ihr Leben! Das war ungerecht! Das sagte sie ihm daher auch:

“Das finde ich unfair und gemein!”

Dicke Tränen rollten über ihre Wangen. Sie traf ein kurzer böser Blick! Sie schaute Mitleid erheischend, doch er blieb hart und völlig unbeeindruckt und drehte sich wieder um! Er drohte ihr mit schlimmsten Strafen und wollte ihr allem Anschein nach, eine Kostprobe davon geben. Adria war entsetzt! Er hatte sie gar nicht mehr lieb. Dafür wollte sie ihn hassen! So richtig bekam sie es allerdings noch nicht hin! Nicht einmal Murren und Motzen durfte sie! Dabei stand das Murren gewissermaßen Start bereit in ihrer Kehle!

Plötzlich drehte er sich um und ließ einen Roboter heran schweben. Er erklärte ihr nun, indem er sich ihr endlich zu wandte, was sie tun sollte. Das sollte ihre Strafe sein? Ach, das ging ja noch, dachte Adria beruhigt! Fel machte es ihr vor. Sie sollte es ihm nachmachen. Also ähnlich wie beim Machtstoß, nur durch die Muskeln, hörte sie immer wieder seine Worte in ihrem Gedächtnis hallen, während sie sich vergeblich abmühte, einen machtverstärkten Fauststoß hin zu bekommen. Nach jedem Fehlschlag erklärte er erneut. Langsam ermüdete sie, gab aber nicht auf! Endlich fühlte sie die gebündelte Kraft wie eine warme prickelnde Woge hindurch gleiten und ein schneller kraftvoller Fauststoß durchschnitt die Luft. Der Knoten war geplatzt. Jetzt hatte sie den Dreh endlich raus! Unter ihren getrockneten Tränen schenkte sie Fel ein strahlendes stolzes atemberaubenes Lächeln und hoffte, dass er ihr nun wieder gut gesonnen war.


Doch sie hatte sich geirtt! Aber mächtig! Er befahl ihr im frostigen Tonfall, dass sie nun zu üben hätte, bis er wieder kommen und ihre Fortschritte begutachten würde. Sie war jetzt schon fix und fertig und völlig verschwitzt! Und er ging! Etwas perplex über sein Verhalten sah sie ihm hinterher! Fataler Fehler! Der Roboter griff gerade an! Auf Grund ihrer wirklich guten angeborenen schnellen Reflexe, die sie im Dschungel und in den vierzehn Tagen des Lichtschwerttrainings mit ihrem Meister hier auf Bastion, bevor der Vorfall im Trainingsraum von da ab ihr Leben bis heute bestimmte, geschult hatte, konnte sich Adria gerade so weg ducken, bekam aber einen Faustschlag von dem dämlichen Kampf-Roboter gleich danach in die Magengrube, dass sie aufkeuchte, nachdem ihr erstmal die Luft weg geblieben war. Doch der Roboter wollte nicht inne halten und abwarten, bis sie sich davon wieder erholt hatte, sondern legte weiter los! Sie ging rückwärts. Adria kannte keine Nahkampfgrundstellungen, doch mimte gelehrig und aus der Not heraus, seine Haltung nach. Schützend hielt sie die geballten Fäuste vor sich. Sie versuchte das soeben erlernte nochmal schnell hin zu bekommen und so einen beschleunigten kräftigen Fauststoß hinzubekommen und visierte seine Roboterfresse an, doch ihr Angriff wurde von ihrem Gegner bereits im Ansatz mit einer Abwehrbewegung gestoppt! Sie ging flüchtend rasch weiter einige Schritte rückwärts, doch ihr Gegner griff nun erneut an. Schützend hielt sie ihre Hände über den Kopf bzw. vors Gesicht und versuchte abzuwehren. Sie begann zu schreien. Der Roboter verpasste ihr mehrere Fauststöße gegen ihren Körper und den linken Arm. Dann reichte es ihr und sie konterte, doch er ergriff ihren Arm und schleuderte sie zur Seite. Adria rollte sich auf dem harten Boden ab und musste den Schock darüber und den dabei erlittenen Schmerz erstmal wegstecken. Doch sie zauderte nicht, sondern erhob sich trotzig, um in dem Moment einen Fauststoß gegen ihre Schläfe einzufangen und gleich wieder zu Boden zu gehen. Sie verfluchte Fel, sie, mit diesem beschissenen Roboter hier im Trainingsraum alleine gelassen zu haben! Langsam erkannte sie dies doch als harte Strafe an! Sie erhob sich zu schwerfällig und ungeschützt und er schlug wieder zu! Wieder fiel sie zu Boden! Ihre Lippen waren aufgeplatzt und bluteten heftig und ihre Nase ebenso! Er würde ihr noch die Nase brechen!? Wut, unglaublichen Ausmaßes, kochte in ihr hoch und sie versetzte diesem Stück Technik mal einen kräftigen Machtstoß, der sich gewaschen hatte und das Teil weit weg von ihr ans andere Ende des Raumes transportierte!

Jetzt konnte sie sich erstmal sammeln! Sie erhob sich und wischte sich das Blut unter ihrer Nase weg! Ok, sie hatte kein Lichtschwert, also musste ihre Faust dafür herhalten. Beim Lichtschwertkampf versuchte sie erstmal einen festen Stand einzunehmen. Sie nahm eine Position ein, die ihr geeignet schien und sie fest mit dem Boden verwurzeln ließ. Sie wollte nicht so schnell wieder zu Boden gehen und sich weiterhin dermaßen verkloppen lassen! Deckung war nötig! Sie besann sich! Ihre Faust musste jetzt ihr Schwert sein, die andere Hand das imaginäre Schild! Der Roboter kam näher. Adria ließ ihren Gegner herankommen und ließ sich von der, von Geburt an, gegebenen Macht durchströmen und griff nach ihr und ließ sie durch ihre Muskeln ihres rechten Armes gleiten und versetzte dem Roboter einen kräftigen Schlag, von der Macht verstärkt und an Schnelligkeit kaum zu überbieten, in einem rechten Haken unters Kinn! Ihr Gegner taumelte zurück. Adria war mit sich zufrieden und lud das glühende machtvolle Feuer in ihr wieder in ihren Arm, doch der Gegner duckte sich weg, als sie ihm erneut einen kräftigen Schlag verpassen wollte und ergriff sie und warf sie über seine Schulter. Adria wusste gar nicht, wie ihr geschah und erhob sich rasch wieder. Wieder versuchte sie, das gerade erlernte, schnell, bis zu seinem nächsten Angriff, hin zu bekommen, doch bekam es nicht gebacken. Ihr, mit der Macht verstärkter Faustschlag wurde abgeblockt und sie traf ein Fauststoß stattdessen gegen ihre rechte Schulter. Sie wehrte nun aber ihrerseits mehrere Fausthiebe ab, bis ihr Gegner sich leicht drehte und seitlich sein Roboterbein hochschnellen ließ und sein Tritt sie zu Boden warf! Mist! Verfluchter Dreck! Warum tat ihr Fel, dieses Monkeyface, dies nur an?!


Schnell rappelte sie sich, ihre Hüfte reibend, wieder auf. Durchhaltevermögen und eine gute Kondition besaß sie durch die verbrachte Kindheit im Dschungel und vor allem durch das vierzehntägige Training im Trainingsraum mit Fel. Eine Verschnaufpause ließ ihr der Kampftrainingsdroide nicht. Der Droide attackierte sie weiter mit Schlag-, Stoß-, Tritt-, Block- und Fußfegetechniken, Hebeln und Würfen, wie es bei fortgeschrittenen Schülern zu ihrem Leistungsniveau passte, doch Adria wusste nicht, was ihr Meister da absichtlich für die Anfängerin eingestellt hatte! Sie war ziemlich überfordert und machte das Beste daraus! Zudem war der Droide beweglich und rasant schnell und ziemlich stark! Der Roboter war weich gepolstert und hatte eine menschenähnliche Haut, vielleicht einen Hauch derber! Adria versuchte einmal sogar die Tür zu erreichen, um die Flucht zu ergreifen, doch er versperrte ihr den Ausgang und drängte sie von der Tür zurück, packte sie und rollte mit ihr nach hinten ab, dass Adria keuchend auf dem Rücken landete und erstmal kaum noch Luft holen konnte, da ihr Körper so erschüttert worden war! Doch Adria lernte fix, war sie es bisher so im Leben gewöhnt, dass sie alles nebenher wie auf der Flucht im Schnelldurchgang in ihrer kurzen rasanten Kindheit lernen musste und merkte schnell, dass sie ihn überlisten musste, um einen Treffer, der dann blitzschnell, mit der Macht verstärkt folgen musste, zu erreichen und brachte, als Gegenwehr solche Gegenangriffe inmitten ihrer Abwehr unter. Dennoch ging sie noch mindestens fünf Male zu Boden. Sie bekam das neu Erlernte immer besser hin und Wut dafür im Bauch hatte sie genug, doch erschöpfte dieser ständige Machtgebrauch auch mächtig! Einmal leitete sie die Macht gebündelt in ihr rechtes Bein und trat mit der Macht verstärkt kräftig zu, so, wie es ihr der Droide vorgemacht und sie attackiert hatte. Der Droide ging sogar zu Boden und lag kurz auf dem Rücken wie ein Käferchen! Adria konnte sich dieses Bild nicht genug hineinziehen, solche Genugtuung verspürte sie!

Als der Droide dann schon wieder angriff und Adria es wirklich leid war, da erinnerte sie sich an die Lektionen, die sie bei Lord Hybris mit beigewohnt und auch in ihrem Aufsatz beschrieben hatte. Sie leitete die Macht in beide Beine und nahm Anlauf und sprang über den Droiden hinweg und aus der Gefahrenzone! Allerdings stieß sie mit ihrem Kopf an der Decke an, dass sie nur noch Sterne sah und spürte beim emsigen Reiben und Rubbeln der Stelle, dass sich sofort eine gehörige Beule bildete! Auch war sie dadurch beim Aufkommen mächtig ins Straucheln gekommen!

Der dumme Droide griff schon wieder an. War dies lästig! Indem Moment trat ihr Meister ein und setzte sich an den Rand. Sie hörte, dass er etwas sehen wollte. Adria konnte ihm keine Aufmerksamkeit schenken, denn ihr Blick ruhte auf ihren starken bzw. stark eingestellten Gegner! Sie gab ihr Bestes, wollte sie, dass das leidliche Training gleich vorbei sein sollte und er sie wieder freundlicher ansehen würde! Sie wehrte den Angriff des Droiden ab und gab ihm einen mit der Macht verstärkten Kinnhaken, der ihn umkippen ließ! Als der Droide aufstand oder besser gesagt, dabei war sich zu erheben, begab sich Adria hinter ihn und sprang ihm rasch mit der Macht verstärkt mit beiden Beinen in die Nierengegend, also dahin, wo Menschen ihre Nieren hätten. Der Droide ging wieder zu Boden. Stolz sah Adria ihren Meister an. Hoffentlich war er zufrieden mit ihr!?



Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden, Trainingsraum: Adria und Darth Sikarius (Fel)

 
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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide der Alchemisten / Audienzsaal ] Me'al Maffat, Poth Akeer, Darth Krill, sowie zwei weitere Inquisitoren

Für die Behauptung, dass es Poth niemals in den Sinn kommen würde sie zu vergiften, hatte Me’al nur ein müdes Lächeln übrig. Die Alchemisten waren viel zu sehr damit beschäftigt ihr eigenes Süppchen zu kochen, als dass sie sich zu sehr um die Belange des Ordens kümmern konnten. Allein ihr immerwährender Streit mit den Technomanten bewies doch, dass sie ihren eigenen Stolz über eine mögliche Symbiose stellten. Diese verknöcherten Strukturen waren etwas, das die Xexto nie verstehen würde.

Genausowenig wie die Tatsache, dass Poth ihre Warnungen noch immer nicht wirklich ernst zu nehmen schien. Deutlich zu selbstsicher stellte er fest, dass Hybris ihm nicht gewachsen sei. Er äußerte sich sogar seinen Worten nach überrascht, seinem Tonfall nach skeptisch darüber, dass Darth Allegious mit seiner Arbeit unzufrieden geworden war. Natürlich war dieses ganze Vorhaben von fehlender Weitsicht geprägt aber…

„Der Imperator hat in seiner bisherigen Amtszeit lange nicht halb so viel Weitsicht gezeigt, wie einem Mann seines Status gut zu Angesicht stände. In den Riegen außerhalb des Ordens rumort es. Sie fragen sich wo ihr Imperator ist, während das Imperium mit neuen Feinden zu kämpfen hat. Allegious hat weder zu uns, noch zu den Medien auch nur ein Wort über die yevethanische Bedrohung verloren! Wann ist er das letzte Mal von die Holokameras getreten?! Es ist stattdessen damit beschäftigt sich auf Korriban herumzutreiben und interessiert sich nicht für das tägliche Geschäft.“

Stellte Me’al klar und gab sich keine Mühe dabei den eisigen Tonfall aus ihrer Stimme zu nehmen. Egal wie mächtig Darth Allegious auch sein mochte, das Imperium basierte nicht auf der persönlichen Macht eines einzigen! Es basierte auf der blinden Treue seiner ausführenden Organe. Und dafür brauchte es jemanden, der diese Treue inspirieren konnte.

Dennoch war der kleine Monolog eigentlich nutzlos gewesen. Poth war sich sicher, dass er Hybris töten konnte und dankte sogar für die Warnung. Schweren Herzens akzeptierte Me’al diese Einstellung. Starb der alte Narr, war er selbst schuld. Man sagte der Dunklen Seite nach dass sie paranoid machte…nun, manche Leute machte sie nicht Paranoid genug, egal wie mächtig sie wurden und egal wie viel sie zu verlieren hatten. Gut, dass sie diesen Fehler nicht begehen würde. Diese Unterredung würde keine Spuren hinterlassen.

Starb Poth Akeer, war Darth Krill der erste der ihm in sein Grab folgen würde. Da er das Gespräch mitgehört hatte, würde er nicht in der Lage sein irgendetwas auszuplaudern. Es würde kein Verlust sein… Würdevoll erhob Me’al sich und verabschiedete sich mit einer angedeuteten Umarmung vom Zirkelmeister der Alchemisten. Sein Stellvertreter trat an seine Seite und die Xexto nickte ihm zu. Unbemerkt von beiden schoss eine Nadel, durchscheinend und halb so dick wie ein menschliches Haar aus ihrem Gewand. Im Dämmerlicht war es optisch nicht wahrzunehmen und dafür dass man es nicht spüren konnte, sorgte sie selbst. Geräuschlos durchdrang sie Krills Machtschild und drang nur soweit in seine Haut ein, dass es nichteinmal blutete. Das Gift trat in seinen Körper und Me’al prägte es auf Poths Aura. Würde sie erlöschen, würde sein Stellvertreter innerhalb von Sekunden vergehen. Sicher war sicher. Genau für einen solchen Zweck hatte Poth es ihr im vergangenen Jahr zu ihrem Jubiläum als Zirkelmeisterin der Inquisitoren geschenkt…

„Wir sehen uns dann in der Sitzung“

Sagte sie knapp und lächelte. Damit war alles getan, was sie für ihn tun würde. Starb er, war es seine eigene Schuld.

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▼ Bastion :: Center :: Straßen von Center, unweit der Mag-Lev Station „Platz der imperialen Einheit“ :: Kintik-Siqsa und Cyl (NPC) ▼



Fünf Tage hatten sie benötigt, um einen geeigneten Piloten samt Schiff zu finden. Sie hatten bereits zwei Subjekte ausfindig gemacht, einen Rodianer und einen Menschen. Beide hatten sich als nicht geeignet herausgestellt. Der Rodianer war an Paranoia kaum zu überbieten und wollte eine genaue Aufstellung jedes Objekts, das auf seinem Schiff geladen werden würde. Im Hinblick auf die Fracht, die sie laden würden wäre dem Rodianer beinahe ein Facettenauge geplatzt. Der Mensch hingegen war ein Schwatzkopf gewesen. Bevor sie überhaupt zum Geschäftlichen gekommen waren, hatte dieser mehr Informationen über seine vorherigen Klienten preisgegeben, als ihm und Cyl lieb gewesen wäre. Wenn dieser so über seine vorherigen Klienten sprach, würden auch sie eines Tages teil seiner Geschichten werden und nichts zur Diskretion beitragen, auf die sie so sehr wert legten. Ihre neue Hoffnung befand sich in einem weiter entfernten Teil von Center. Sie hatten sich darauf geeinigt in zivil dort aufzukreuzen und auch in zivil dorthin zu gelangen. Je weniger Spuren sie hinterließen, desto besser. Sie kamen in die große Vorhalle des Mag-Lev Bahnhofs. Seit dem Sith Schisma hatte man stählerne Barrieren und spezielle Durchgangsbereiche eingerichtet. Die Sicherheitsvorkehrungen waren erhöht worden, obwohl von den täglichen Nutzern der Bahn per se keine Gefahr ausging, man nutzte aber die damalige Situation um repressivere Maßnahmen zu legitimieren. Die Warteschlange wurde dadurch lang und ungeduldig, doch was tat man nicht alles für die Sicherheit der Allgemeinheit. Sie sahen sich um in diesem großen, aus weißem Stein und Glas geschaffenen architektonischen Kunstwerk. Jedes Gebäude auf diesem Planeten hatte, egal aus welcher Epoche, oder gerade deshalb, seinen eigenen Touch. Er konnte nicht anders als zugeben dass sie eine Schwäche für solche Dinge hatte. Nach einer Viertel Stunde warten war der Kissai und seine Begleitung endlich dran und ging durch den Detektor der nicht aufsprang. Sie führten schließlich keinerlei Waffen mit sich. Hätte der Kissai sein Schwert mitgenommen, hätte das nicht zur Rolle gepasst. Auch jede andere Waffe wäre aufgefallen. Mit einem Blaster konnte er nicht gut genug umgehen, sodass er damit wahrscheinlich eine größere Gefahr für sich und Cyl gewesen wäre, als für eventueller Angreifer.
Die Mag-Levs kamen im fünf Minuten Rhythmus sodass sie nicht lange warten mussten bis der silberne pfeilförmige Zug vor ihr hielt und die Passagiere hinein ließ. Im Mag-Lev war es wie immer verdammt voll. Der Kissai mochte das Gedränge nicht, zu viele Wesen kamen ihm dabei viel zu nahe. Man klebte förmlich aneinander und wusste nicht wohin man schauen sollte. Manch einer erdreistete sich sogar einen in dieser Situation zu begrabschen, wer es dann wirklich war konnte man später nie genau sagen. Er würde es jedoch herausfinden und jeden Knochen, sofern derjenige welche hatte, brechen. Niemand fasste ihn an ohne dass er es wollte. Der Kissai streifte seine Gedanken wie ein lästiges Insekt ab, als eine schnarrende Stimme aus den Lautsprechern des Mag-Lev dröhnte. Sie hatten ihr Ziel erreicht. An der entsprechenden Station angekommen, mussten sie mit einem Turbolift die Strecke nun in vertikaler Richtung zurücklegen.

Ebene um Ebene sank der Kissai tiefer in Center ein. Diese Welt war, je weiter man vom Himmel entfernt war, verkommener und abstoßender. Je weiter oben man wohnte, desto besser war es. Zynisch konnte Kintik-Siqsa feststellen, dass es am besten war überhaupt nicht erst einen Fuß auf diesen Planeten zu setzen. Als die Lifttüren sich öffneten und die anderen Gäste ebenfalls ausstiegen, strömte ihm bereits der abgestandene Duft nach Elend entgegen. Das Licht hier wurde von Anzeigetafeln dominiert die nicht nur entlang der Meilen, sondern auch von den turmartigen Gebäuden herab Produkte und Orte der Wollust, Völlerei oder Wahnsinns anpriesen. Die unteren Ebenen von Center waren mit dem tierischen Abschaum des Alls gefüllt. Groteske Wesen aus den verkommensten Sternesystemen, trunken von gewürztem Alkohol und ihren eigenen stinken Ausdünstungen. Der Gestank war geradezu bestialisch wenn man nur in den oberen Ebenen sein Leben lang verkehrte. Gamorrer, verkrümmte Menschen, Quarren, Wookies, Sullustaner, Dugs – alle den niederste Lüstern frönend, oder lauthals über bösartige Taten diskutierend. Sie alle interessierten den Sith nicht, er ging durch ihre Reihen wie ein Schemen. Viele nahmen, oder wollten ihn gar nicht wahrnehmen. Manche allerdings, suchten den Streit oder zogen ihn geradezu magnetisch an.


Die unteren Ebenen waren nicht nur groß sondern auch ziemlich verworren. Mit seinem Datapad in der Hand, ging der Sith die dicht bevölkerten Meilen entlang. Das Datapad wies ihm den Weg mithilfe von Pfeilen und Karten die ihn darauf hinwiesen welchen Weg er gehen musste um zu der Bar zu kommen wo er den Dug finden würde. Immer wieder stoßen Leute sich an ihm vorbei, schenkten ihm keine Beachtung und gingen ihres Weges. Hier war der Ort an dem man Untertauchen konnte sofern man es wollte. Hier verschwand der, der sonst überall gesucht wurde. Nur im Outer Rim konnte man sich besser verstecken als hier. Sein Weg führte ihn durch lange, bunt ausgeschmückte Feiermeilen. Die einzelnen Etablissements sonderten ihre eigenen Gerüche und Geräusche ab. Es schien als habe sich die gesamte Galaxis auf einen Punkt konzentriert und zusammengezogen. Ein komprimierter Abriss der galaktischen Bevölkerung.
Lange währte seine Suche nicht, die Bar war zwar anscheinend ein Insider Tipp und dennoch gut erreichbar. Kintik-Siqsa betrat die Bar „Taste of Gula“, eine so gewöhnliche Bar, wie sie auf Center in den unteren Ebenen zu Tausenden gab. Der Name war Programm, denn wenn der Sith sich so umsah, wurde ihm bewusst dass er hier in einer der zivilisationstechnisch dunkelsten Ecken war. Die Bar sah von innen aus wie jede andere. Völlig überfüllt drängten sich die verschiedenen Besucher an den Tresen, in Erwartung dass der dort zu findende Alkohol und andere geistesvernichtenden Flüssigkeiten ihre Probleme wegspülen würde, doch diese Illusion hielt nur wenige Stunden. Laute Musik dröhnte aus den versteckten Duraboxen, der Boden vibrierte unter dem Bass. Die Musik ähnelte einem brutalen Eintopf aus Chaos, Gewalt und Agressionen, ohrenbetäubend und gnadenlos. Die Beats scheinen sämtliche Geschwindigkeitsrekorde in den Staub geschickt zu haben und lösen einen rhythmischen Wirbelsturm aus, der dummerweise durch kein anderes Instrument in seine Schranken zu weisen ist. Einem außer Kontrolle geratenen Mag-Lev Hochgeschwindigkeitszug gleich donnert ein Track nach dem anderen aus den Duraboxen, der ungebremst auf seine Endstation zurast. Wild und ungestüm brettert der Sound über die Gäste des „Maha Kali“ hinweg. Ruhelos wie eine gute alte BlasTech DH-17, präzise wie ein SoroSuub X-45 Scharfschützengewehr und vernichtend wie ein imperialer Sternzerstörer. Ab und zu traten auch verschrobene Gestalten heran, versuchten ihre Deathsticks loszuwerden, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, doch Gewinn machten diese Kath-Hunde allemal. Auch die ein oder andere Dame bot hier illegal ihre Dienste an, sodass es den Sith nicht verwunderte dass sie wie Mynocks aufscheuchten wenn Fremde hineinkamen. Sogleich kam ihm eine Twi‘lek Dame mit bläulicher Haut entgegen. Sie hatte ihn bereits von weitem gesehen, und offenbar Gefallen gefunden.


„Hey Süßer, für den richtigen Preis würde ich alles tun.“

Die Twi´lek zwinkerte ihm zu und lächelte maliziös. Dabei geizte sie nicht mit ihren Reizen. Kintik-Siqsa beachtete diese jedoch nicht, er beobachtete eher seine Umgebung mit beinahe paranoider Genauigkeit.

Ich wette du würdest. Nein Danke.“

Genervt setzte er seinen Weg fort. Er war nicht dumm, sobald sie mit ihm fertig war, er erschöpft in ihrem Bett liegen würde, wäre es um ihn geschehen. Ihr Komplize würde aus einem Nebenzimmer hereinbrechen, ihm drohen und ausrauben. Sollte er nicht mitmachen wollen, würde man zwischen dem Drohen und dem Ausrauben noch das Verprügeln hinzufügen.
Er hatte völlig anderes im Sinn und der Gedanke daran erregte den Sith noch viel mehr als die Trivialitäten die ihm diese Geschlechtskrankheitenschleuder einbringen würde. Sein Verlangen gierte nach dem Artefakt und nach noch mehr Macht, koste es was es wollte. Der Sith suchte sich einen Platz an einem noch leeren Tisch und bestellte ein Getränk .Er wartete und wurde bereits ungeduldig. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die von Cyls stetem Fingertrommeln begleitet wurde, gesellten sich ihre Kontaktpersonen zu ihnen. Ein Besalisk und eine Bothanerin.


„Mein Name ist Sagwai Krell, Kapitän der Varockee und das ist meine Begleiterin Yaqeel Trey'lis. Sie war es auch, mit der ihr Kontaktmann gesprochen hat.“

Der Kissai musterte beide Gestalten für einen kurezn Augenblick. Diese beiden schienen Schneid zu haben, sie sahen nicht wie blutige Anfänger aus. Andererseits, woher sollte er die Erfahrung beziehen sagen zu können, ob dem so war? Er musste sich hierbei gänzlich auf das Urteil von Rope verlassen.

„Exakt. Ist ihr Schiff schnell und zuverlässig?“ Eine rhetorische Frage. Welcher Kapitän würde über sein Schiff in Verhandlungen behaupten, es sei marode und nicht flugtauglich. Der Kissai nutzte die Chance um seine Machtfühler auszudehnen. Vielleicht würde er eine Bewegung in der Aura seines Gegenübers spüren können. Er musste lernen, wann eine Person log oder im Umkehrschluss spüren, wie sich eine vermeintliche Wahrheit anfühlte.

„Natürlich, was denken sie? Unter uns: Ich habe imperiale Schiffe innerhalb weniger Parsec abschütteln können. Das soll mir erst einmal einer nachmachen! Wir sprechen hier nicht von den behäbigen Kreuzern, sondern den schnellen Fregatten.“
Die Worte des Besalisken wurden von einem kehligen Lachen begleitet. „Für euer Vorhaben wird sie definitiv schnell genug sein.“

Selbstvertrauen besaß das vierarmige Ungetüm, dass musste der Kissai ihm lassen.

„Was ist mit der Fracht?“

KIntik-Siqsa und Cyl wechselten bedeutungsschwere Blicke. Dann beugte sich der Kissai vor. Er wollte eine Aura des Geheimnisumwitterten evozieren, einen Anreiz schaffen, aber dennoch nicht ihre wahren Absichten offenbaren. Der Besalisk schien interessiert zu sein, da er sich auch verschwörerisch nach vorne beugte und dabei seine vier Arme auf den Tisch legte, während die Bothanerin die beiden Sith genau musterte, jedoch vorzog zu schweigen.

„Wir arbeiten im Auftrag unseres Klienten, der besonders großen Wert auf Diskretion legt. Unser Auftrag ist besondere Wesen auf einer bestimmten Flugroute einzusammeln und zu unserem Klienten zu bringen.“

Der Kissai legte das Datapad vor sich und aktivierte eine Darstellung der angedachten Flugroute. Der Besalisk schien die Route genau zu studieren und stieß dabei einige undefinierbare Geräusche aus. Gedankenverloren strich er sich meinem Arm über den Schnäuzer, während der andere Arm das Glas vor ihm nahm. Mit dem anderen Armpaar drehte der Besalisk Däumchen. Nach einigen Minuten fixierte der Besalisk KIntik-Siqsa mit seinen kleinen, funkelnden Augen.

„Passagiere?“

„Nur ich, meine Assistentin und fünf Helfer für die Sicherstellung der Tiere. Ansonsten keine weitere Fragen.“

Der Besalisk brach in ein spöttisches Lachen aus.

„Probleme mit der hiesigen Administration?“

Die Augen des Besalsiken verhärteten sich und standen seinem breiten Grinsen diametral gegenüber.

„Sagen wir einfach, dass wir keine Aufmerksamkeit von den Behörden im Bezug auf unsere Fracht haben wollen.“

„Das ist die wahre Kunst.“ Der Besalisk lehnte sich nach hinten und faltete die Hände seiner beiden Armpaare zusammen. „Wie wir alle wissen, ist Kunst teuer.“

Die beiden Gesprächsführer blickten sich einen Moment lang starr in die Augen, bevor der Besalisk sich räusperte.

„Zehntausend Credits für jede Station.“

Cyl sog lautstark Luft ein und warf dem Kissai einen bedeutungsschweren Blick zu. Der ignorierte sie jedoch. KIntik-Siqsa fixierte den Besalisken mit seinen goldroten Augen und setzte ein sardonisches, halbes Grinsen auf.

„Wir bezahlen Zweitausend Credits direkt, dafür ist der Auftrag fest. Zweitausend weitere Credits wenn wir den ersten Planeten erreichen, Sechstausend wenn wir ihn verlassen. Den Rest der Route werden wir nach der Länge bemessen. Braucht ihr für die Reise von A nach B zu lange, ziehen wir für jede Station von jeden Zehntausend Credits die ihr für euch in Anspruch nehmt jeweils fünfzehn Prozent ab. Sollten wir jedoch die gesamte Strecke zu unserer Zufriedenheit absolviert haben, erhaltet ihr einen dreißigprozentigen Bonus. Um eure Motivation zu gewährleisten gibt es nach der ersten Station lediglich zum Abschluss Geld.“

Der Besalisk begann mit seiner Begleitung zu tuscheln. Während die beiden sprachen machte ihn Cyl mit einem Stupser unter dem Tisch deutlich, dass sie beobachtet wurden. Lange sollten sie sich hier nicht mehr aufhalten.

„Einverstanden. Wir liegen auf der Landeplattform AC-9478-K. Sobald ihre Ausrüstung an Bord ist, geht es los.“

„Eine Freude mit ihnen Geschäfte zu machen.“ entgegnete der Kissai trocken. Zur Verabschiedung schüttelte er eine der vier Hände des Besalisken, bevor sie den Tisch verließen. Das Getuschel zwischen ihm und der Bothanerin begann von Neuem. KIntik-Siqsa und seine Begleitung hingegen machten sich auf den Weg aus der Bar hinaus. Es war getan. Sie würden bald aufbrechen. Ein Kribbeln ereilte den Kissai. Das würde das größte Abenteuer seines Lebens sein.



▼ Bastion :: Center :: Untere Ebenen :: Außerhalb der Bar „Taste of Gula“ :: Kintik-Siqsa und Cyl (NPC) ▼
 
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[: Bastion | Bastion Center | Nom Pulastra Kriegsgräberstätte :] Jorax Kevora, Corporal Darklighter (NPC)

Sicherlich wollte man aus der Bestattung der auf der Benefizgala gefallenen Sturmtruppen kein Medienspektakel machen, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
Allerdings war es vollkommen unmöglich einen solchen Zwischenfall im Herzen des Imperiums gänzlich zu vertuschen, insbesondere wenn die mächtigsten Bürger des Imperiums involviert sind.
Bereits wenige Stunden nach dem Zwischenfall machte in sozialen Netzwerken und teilweise sogar im Holonet das Gerücht die Runde, die Neue Republik sei an dem Attentat beteiligt gewesen - die anti-republikanische Propaganda hatte selbst im Kalten Krieg keineswegs nachgelassen, im Gegenteil!
Andere Gerüchte wiederum sprachen von einem Insider-Job, der entweder wichtigen Konzernen oder sogar dem imperialen Militär höchst selbst zugute kommen sollte.
Mit Recht hat das imperiale Zensurbüro derart absurde und beleidigende Gerüchte sofort vom gesamten Holonet entfernen und die Saboteure festnehmen lassen!

Wie dem auch sei, Jorax hatte erneut Männer verloren.
Der Angriff Edgar Tlalloys war vollkommen unerwartet und so war es den Mitgliedern des Ghost Squad unmöglich gewesen, rechtzeitig Deckung zu suchen.
Einzig Jorax und sein Corporal Olar Darklighter hatten den heimtückischen Angriff aus dem Hinterhalt überlebt.
Selbstverständlich würde man dem Sergeant neue Frischlinge zuteilen, doch bevor es dazu kam, würde den gefallenen Ghosts die Ehre einer Bestattung in der Nom Pulastra Kriegsgräberstätte erwiesen.
Nom Pulastra war einer der ersten Sturmtruppen und in entscheidenden Einsätzen während des Aufstiegs des Imperiums vor so vielen Jahren beteiligt. Er war der Maßstab, an dem noch heutige Rekruten bezüglich ihrer Kompetenz gemessen wurden und ein besonderes Vorbild für jeden imperialen Soldaten, nicht nur der Angehörigen jenes Sturmtruppenkorps!
Aus diesem Grund hatte man die Kriegsgräberstätte vor langer Zeit nach ihm benannt - es war eine Ehre, ausgerechnet dort bestattet zu werden.
Am Eingang des Friedhofs wurde man von einer Statue eines Sturmtruppler begrüßt. Diese jedoch repräsentierte nicht nur den Kriegshelden Pulastra, sondern jeden dort beerdigten Soldaten. Vor der Statue befand sich eine Steintafel, auf der jeder dort beerdigte Sturmtruppler verewigt wurde.
Da der Zwischenfall in der Gedächtnishalle so viel Aufsehen erregt hatte und Medienpräsenz unvermeidbar war, wollte das imperiale Propagandaministerium scheinbar keine Kosten und Mühen scheuen und bestand daher auf die hiesige Bestattung.
Jorax war es recht, denn seine Männer hatten bereits während der Weiterbildung auf Carida großen Mut bewiesen. In seinen Augen hatte kein Sturmtruppler weniger verdient.

Ein Repräsentant des militärischen Oberkommandos Bastions hielt eine kurze Rede vor anwesenden Angehörigen, anderen hochrangigen Offizieren und Journalisten.
Neben dem Rednerpult standen die edlen Holzsärge, die mit imperialen Flaggen bedeckt waren - eine sehr traditionelle und eindrucksvolle Bestattungsmethode.
Jorax und Darklighter trugen ihre pechschwarzen Ausgehuniformen und standen seitlich neben den Särgen.
Sie hatten beide respektvoll ihre Kopfbedeckungen abgenommen und lauschten hochachtungsvoll und mit übereinandergefalteten Armen der Rede.
Es war keine besonders gute und schon gar keine personalisierte Rede, sondern das typische Dahingefaselte, was von einem solchen Anlass zu erwarten war, doch es reichte nach Jorax' Meinung aus.

"Und nun möchte ich den hier anwesenden Unteroffizieren Sergeant Kevora und Corporal Darklighter die Möglichkeit geben, von ihren tapferen Kameraden Abschied zu nehmen.", beendete der Repräsentant seine Rede und erlaubte mit einer Geste den beiden Soldaten, sich den Särgen zu nähern.
Der Reihe nach legten sie eine Hand auf jeden Sarg und nahmen im Geiste Abschied.
Selbstverständlich flossen nicht einmal die kleinsten Tränen, denn dies wär ein Zeichen von Schwäche, die vom Sturmtruppenkorps und seinem Image nicht toleriert wird!
Nachdem sie sich von den Gefallenen verabschiedet hatten, stellten Jorax und Darklighter sich nebeneinander vor den Särgen auf, salutierten und traten weg.
Der Salut wurde gefolgt von mehreren Salven, die von anwesenden Sturmtruppen auf Befehl in den Himmel geschossen wurden.
Dies bedeutete das formelle Ende des militärischen Teils der Veranstaltung, die Särge würden in Kürze beerdigt und ihre Namen auf der großen Steintafel vor der Statue des Sturmtrupplers verewigt werden.

"Was nun, Sarge?", fragte Darklighter beim Weggehen, die Salven im Hintergrund ignorierend.
Jorax setzte seine Kopfbedeckug wieder auf: "Man hat uns "großzügigerweise" eine Woche zur freien Verfügung gegeben. Danach machen wir auf dem Sternenzerstörer Malevolence Meldung. Ich glaube eine Pause haben wir uns diesmal wirklich verdient"...

[: Bastion | Bastion Center | Nom Pulastra Kriegsgräberstätte :] Jorax Kevora, Corporal Darklighter (NPC)
 
[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Poth Akeer, Darth Hybris

Poth verwandelte sich in einen Vaapad. Der Name des Stils rührt von einem Tier her, das in der Lage ist derart schnell mit seinen Tentakeln anzugreifen, dass es nur nach seinem Tod möglich ist zu bestimmen wie viele es davon besaß. Gierig zuckte die Klinge durch die Luft und traf auf das abartige Schwert des Emporkömmlings. Der Zirkelmeister verschwand keinen Gedanken darauf um was es sich hierbei handelte, sobald Hybris tot war würde es mit all seinem Hab und Gut vernichtet werden. Nichts würde mehr an diesen frischen Sith-Lord erinnern, sein Erbe und all seine perversen Lehren und Meinungen würden so behandelt werden als hätten sie niemals existiert. Poths Zorn steigerte sich, kräftig und schnell schlug er auf seinen Gegner ein. Der zog sich bald zurück, war er doch seinem Lichtschwert nicht gewachsen. Wäre er nicht in seine Technik vertieft gewesen, so hätte er diabolisch gelacht. Der Kampf hatte gerade erst begonnen und schon wusste er welche Schwäche Hybris hatte. Wie viele andere verließ er sich alleine auf seine Fähigkeit in der Macht und glaubte, dass er als Meister der dunklen Seite allen überlegen war, die sich auf den Nahkampf spezialisierten. Es war ein Trugschluss. Erst die Kombination aus beidem machte einen stark und zu einem unbesiegbaren Gegner. Etwas, das Hybris alsbald herausfinden würde. Jämmerlich schwache mentale Angriffe wurden von dem Sith ausgesandt, die alle an Poths Machtschild zerbrachen. Dieser Narr, fuhr ihm durch den Kopf während er von der dunklen Seite umgarnt wurde. Dann explodierte etwas vor ihm und schleuderte ihn zurück. Ein erneuter Machtstoß, diesmal stärker. Mit starken Händen hielt er seine Doppelklinge umklammert als er spürte wie sie ihm zu entgleiten drohte. Mit eisernem Willen hielt er sie fest. Mit funkelnd-gierigen Augen starrten sich die beiden an, Spucke floss aus dem offenen Mund des Zirkelmeisters.

Poth spürte wie sich Hybris abermals bereit machte und entschied als erster zu zuschlagen. Die Finte erkannte er erst, als es fast zu spät war. Der violette Blitz explodierte an seinem Schild und kleine Stiche durchzuckten seinen Bauch. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung als er spürte wie sein Magen zerfetzt wurde und sich sein Inhalt in seine Bauchhöhle ergoss. Doch sein Zorn überdeckte den Schmerz, wie ein Tsunami verteilte er sich in seinem Körper. Bis hierhin war es ein Spiel um den Zirkel gewesen, doch nun war Poth selbst verletzt worden. Das machte den Kampf persönlich und immer wenn es um etwas Persönliches ging, dann konnte es keine Zurückhaltung geben. Die unendlichen Facetten seines modifizierten Auges sahen wie sich der Feigling abermals hinter seinem widernatürlichen Schwert versteckte, jede einzelne sandte ihm seinen Hass entgegen. Es war nur die Krümmung seines Fingers, die nötig war. Schon wurde sein eigener Magen von der Macht zerquetscht, Arterien, Venen, Nerven und Gewebe wurden komprimiert. Er drückte so fest zu, dass von dem Verdauungsorgan nichts weiter als eine fingernagelgroße Kugel übrigblieb. Blut- und Magensäurefluss stoppten sofort. Poth weinte dem Organ nicht hinterher. Wenn seine Transformation einmal abgeschlossen war, würde er an seiner statt ohnehin etwas anderes besitzen und bis dahin wusste er sich zu helfen. Er leitete den Zirkel der Alchemisten, glaubte Hybris da wirklich er war auf seinen Magen angewiesen? Poth horchte in seine Zellen hinein, er spürte, dass sie fast so weit waren. Jede Organelle arbeitete auf Hochtouren und brachte sich an den Rand des programmierten Zelltodes. Antioxidantien wurden in Massen verbraucht um seine wertvollen Erbinformationen vor den freien Radikalen zu schützen.


Knirschend schlangen sich seine feingliedrigen Finger um das Doppellichtschwert und ließen es vor sich im Kreis rotieren. Immer schneller und schneller bewegte es sich bis es einen Schild vor seinem Körper zu bilden schien. Mit der Waffe begann sich auch die Luft um ihn herum zu bewegen, Poth drückte seinen Zorn aus und zwang seiner Umgebung seinen Willen auf. Ein plötzlich einsetzender Wind, der in einem abgeschlossenen Raum gar nicht existieren durfte, brandete auf und zerrte zunächst an ihren Roben bis er schließlich so stark wurde, dass er begann das Mobiliar abzutragen. Splitter für Splitter löste sich und flog als Geschoss durch die Luft bis der kostbare Ratssaal schließlich einem Trümmerfeld glich. Mit einem Schrei verstärkte er den Wirbel noch einmal und sprang abermals in die Luft. Wie die Tentakeln des Vaapad schlug seine Klinge erneut auf Hybris ein, doch diesmal gab es kein Halten mehr. Mit einem Malklickte die lange Stange seiner Doppelklinge und ging in der Mitte auseinander. In Sekundenbruchteilen schlug Poth gleichzeitig mit jeweils einem Lichtschwert in jeder Hand auf Hybris ein, der all diese Schläge unmöglich abwehren konnte. Poth spürte nicht wann die Klingen auf das Metall des Schwertes und wann sie auf Hybris‘ trafen. In einer fließenden Bewegung streckte der Zirkelmeister einen seiner beinahe unauffällig mutierten Finger aus und feines Gift erstreckte sich über das Gesicht seines Gegners in einer farb- und geruchslosen Wolke während um sie herum weiterhin ein Sturm tobte. Poth selbst wurde von unzähligen kleinen Splittern getroffen, die es schafften seinen Machtschild zu durchdringen, doch seine Zellen kümmerten sich bereits um den Schaden. Mit einem wütenden Schrei war es nun an ihm seine Hand auszustrecken während die andere weiterhin auf Hybris einschlug. Ein Machtstoß explodierte und warf sie beide zurück. Noch im Flug schaffte es Poth weitere Stöße auf den Alchemisten abzufeuern nur um dann auf seinen Füßen zu landen. Die Luft brannte in seinen Lungen, schweißüberströmt stand er da, sein Körper zitterte. Doch dieser Kampf war ganz nach seinem Geschmack, endlich wurde er wieder einmal gefordert auch wenn es klar sein würde wer von beiden die Oberhand behielt. Hybris war ein Blender und obwohl stark in der Macht, ein Narr.


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Poth Akeer, Darth Hybris
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Randbezirk „Bonetown“ / Viertel der „12 Rancors“ ] Matthew Severide, Offizier der Rancors (NPC)


Ein Windstoß fegte durch die Gasse und wirbelte Staub und Dreck auf, doch für Matthew war es als wehe er das Hochgefühl des Menschen, der 10 Meter vor ihm durch die Gasse stapfte, heran und er tat einen tiefen Atemzug. Die Luft roch nach Dreck Schweiß und Unrat aber für Matt war all das von der Freude des Menschen überlagert. Ein echter Leckerbissen der da leichtgläubig durch „sein Viertel“ spazierte.


Matthew kannte den Menschen, er hatte ihn mal bei einer Schlägerei beobachtet, er war ein „Offizier“ der „12 Rancors“ einer Straßengang, die dieses Viertel für sich beanspruchte, für ihn hatte der Rang des Mannes keine Bedeutung die offensichtliche Freude über irgendetwas hingegen war für ihn äußerst Relevant. Darum schlich er nun auch bereits seit 15 Minuten hinter dem Mann her, vielleicht erfuhr er noch etwas Relevantes.


Der Offizier bog um eine Ecke und Matt hingegen sprang mit einem großen Satz an eine Fensterbank über seinem Kopf. Er zog sich hoch und sprang von Fenster zu Fenster so das er Oberhalb der Straße um die Ecke schauen konnte. Der Offizier hingegen war unten stehen geblieben und blickte sich um, dann trat er an eine Tür, klopfte und flüsterte: „Hungry like a Rancor“ . Man machte ihm auf und er ging hinein.


Nachdem die Tür geschlossen wurde sprang Matthew hinunter und klopfte ebenfalls, er setzte seine Kaputze ab und flüsterte: „Hungry like a Rancor“. Die Tür schwang auf und er stand in einem heruntergekommenem Flur, am Ende des Ganges fiel gerade eine Tür ins schloss und schnitt ein paar herrausdringende Stimmen ab. Zügig gind Matt zu der Tür und legte Vorsichtig sein Ohr an selbige als gerade der Offizier im Inneren zu sprechen begann: „... und so haben wir heute Informationen erhalten mit denen wir eine große Menge Computerkerne einstecken können. Diese Kerne jede menge Credits wert und so wie es aussieht hat unser neuer Gönner jede Menge Einfluss den wir uns zu nutze machen können...“


Matt hatte genug gehört, der Mann würde auch wenn er sich wieder auf den weg machte noch bei bester Laune sein, also könnte er sich auch draußen auf die Lauer legen. Er verließ das Gebäude und wartete darauf das sein Opfer sich wieder auf den Weg machte. Die Geschicke der Straßengang waren Matthew egal, als Einzelperson entging er den Fängen der Rancors schon seit mehreren Monaten und falls es doch zu heiß würde würde er einfach weiter ziehen.


Eine halbe Stunde später verließ der Offizier das Gebäude wieder und Matthew konnte ganz klar Alkohol riechen. Er würde ihn sich schnappen bevor er den nächsten Stop einlegte sonst wäre seine Suppe komplett ruiniert, wo sie doch immer noch so herrlich nach Glück und Triumph Roch. Noch immer einige Meter über dem Boden überholte Matthew den Mann mitten auf der Straße und sprang ihm dann direkt vor die Füße.


„Ein großer Triumph den ihr da Einheimsen könnt... vielleicht nehme ich mir auch ein Teil von der Beute“, sagte Matthew mit gedehnter Stimme. Ohne auch nur im geringsten Beeindruckt fuhr der Offizier ihn an das er aus dem weg gehen solle doch noch ehe er den Satz beendet hatte verschluckte er sich an seiner Zunge: „Was fällt dir ein mach das..“, er gab einen unartikulierten laut von sich und starrte dann auf die Hand die ihn würgte. Matthew hob den Mann an einer Hand hoch und warf ihn dann gegen die Wand der Gasse.


„Halt wartet seid ihr auch einer dieser Sith ? Ich werde mich nicht gegen euch stellen was wünscht ihr?“ Matthew stutze einen Moment Sith ? Der Gönner dieser Bande war einer der gehobenen Kriegerkaste der Sith ? Dieser Orden war ebenso wie dieser Jedi Orden in der Lage sich gegen die Fähigkeiten eines Anzati zu widersetzen und war somit um Längen gefährlicher als übliche Beute, wenn der Gönner der Bande tatsächlich ein Sith war so würde Matthew sich von diesem möglichst fern halten.


„Du fragst was ich wünsche ? Lauf weg.“ Matthew lachte diabolisch: „Lauf weg und versuche mir zu entkommen“ Der Mensch konnte dem Willen Matthews nichts entgegensetzen, also rappelte er sich auf und begann die Gasse entlang zu rennen Matthew auf seinen Fersen. Sie rasten die Gasse herunter und immer wenn der Mann eine Abzweigung nehmen wollte die ihn näher an eine Hauptstraße geführt hätte sprang Matthew ihm in den weg und hetze ihn zurück in die Seitengassen.


Nach ungefähr 15 Minuten, in denen der Mann so schnell gerannt war wie nie zuvor in seinem Leben, stolperte er über Müll und schlug der Länge nach hin. Matthew warf sich sofort auf ihn und schlug ihm die Faust ins Gesicht. Der Mann war so außer Atem das er nur ein wimmern hervor brachte und Matthew der auf ihm hockte holte zunächst einmal tief Luft: „Verdammt du bist gar nicht schlecht, aber weißt du was das laufen verursacht hat ? Hörst du das ? Das ist dein rasender Puls der das Blut durch deine Adern jagt um deine verkrampften Muskeln zu versorgen."


Matthew zog ein Messer und schlitze das Oberteil des Mannes auf. „Weißt du eigentlich wie oft man auf einen Menschen einstechen kann ohne ihn zu töten ?“ Matthew lies langsam sein Messer in den Bauch des Mannes eindringen, es schlitzte die Haut auf durchdrang Muskelstränge und Fettgewebe und fraß sich in den Bauch des Mannes, dieser hatte bei dem durchstechen seiner Muskeln bereits angefangen zu schreien. „Du musst dich entspannen dann geht das Messer viel leichter rein und auch wieder raus.“ Matthew zog das Messer wieder heraus setze es an einer anderen Stelle an und drückte es dann wieder langsam in den Körper des Mannes. „Ich kenne 9 Stellen an denen ich dir das Messer in den Körper stoßen kann ohne das du sofort stirbst aber dein rasendes Herz pumpt schon jetzt kräftig das Leben aus dir heraus. Zwei hast du bereits geschafft doch wenn du dich nicht entspannst wirst du gar nicht mehr bei Sinnen sein wenn ich beim neunten Stich angekommen bin.“


Während Matthew sprach rollten sich aus seinen Wangen die Tentakel hervor und strichen über das Gesicht des Mannes und wenn dieser zuvor bereits unbändige Angst verspürt hatte so stand ihm nun der blanke Horror in die Augen geschrieben und wieder schrie er wie am Spieß. Matthew zog das Messer erneut aus dem Körper des Mannes und stach zum dritten Mal auf ein ein. „Beruhige dich das ist der dritte Stich ein drittel des Weges hast du hinter dir, wenn du dich beruihgen kannst dann überstehst du das hier mit bloß ein paar Narben am Körper.“ Der vierte Stich folgte und solangsam schienen dem Mann die Kräfte zum schreien zu schwinden. „Ich bin sicher jemand wird dich finden bevor dich die Bohrratten für Aas halten und dich zu fressen beginnen.“ Der fünfte Stich, der Mann hustete während er schrie, das Weiße in seinen Augen trat hervor und seine Augen starrten wie irre auf das Monster das noch immer auf ihm saß. Der sechste Stich und der siebte, der Mann hatte angefangen Blut zu husten weil er sich den Hals blutig geschrien hatte. Der achte Stich, die Augen des Mannes traten hervor. Der neunte Stich, die Augen des Mannes rollten sich hoch er war Ohnmächtig geworden als die Tentakel von Matthew in seine Nase eingedrungen war, gierig trank Matthew die Suppe des Mannes solange bis fast nichts mehr vorhanden war dann lies er von ihm ab und rannte durch die Gasse davon.



[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Randbezirk „Bonetown“ / Viertel der „12 Rancors“ ] Matthew Severide, Offizier der Rancors (NPC)
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Ratssaal - Poth Akeer (NPC) und Darth Hybris]

Die Phase, in welcher sich beide Sith einander angenähert und nach Schwachstellen geforscht hatten, schien vorbei zu sein. Als Poth einen Miniatur-Sturm im Ratssaal erschuf, wusste Hybris das es nun ernst werden würde. Die Macht des Zirkelmeisters durchflutete den gesamten Raum, schien überall gleichzeitig in der selben Intensität zu pulsieren. Die Ratssitze, welche eigentlich so robust gewirkt hatten, wurden einfach aus den Verankerungen gerissen und zerfetzt oder gleich an Ort und Stelle abgetragen. Das sorgte recht schnell für einen hässlichen Hagelschauer, welcher glücklicherweise nicht gelenkt wurde, sodass sich der jüngere der beiden Lords zumindest teilweise schützen konnte. Da es sich um eine Art Wirbelsturm handelte, kam das Schrapnell stets nur von einer Seite. Also stellte sich Hybris so neben sein Schwert das er zumindest teilweise geschützt war, konnte dadurch aber nur schlecht auf die nächste Aktion des Oberhauptes der Alchemisten reagieren. Der war nun wieder in der Luft und für einen normalsterblichen Beobachter im nächsten Augenblick bei Hybris. Der hatte dank der Macht – scheinbar – ein wenig mehr Zeit um zu reagieren, doch das der irre Alchemist seine Waffe splittete, überraschte ihn dennoch. Er wusste natürlich das es möglich war, doch hätte er das bei einem Alchemisten niemals erwartet. Allein seine durch die Macht unterstützten Reflexe und Sinne retten seinen Kopf vor dem Alleingang. Eine der Klingen konnte er zwar durch sein eigenes Seelenschwert blockieren, doch die andere Waffe nicht. Dem ersten Hieb musste er ausweichen, schaffte es auch gerade so eben. Hätte er irgendwas auf den Schultern gehabt, und sei es nur eine kleine Luma, sie wäre pulverisiert worden. Eigentlich wollte er dann sein Lichtschwert ziehen – ebenfalls einem Reflex folgend, denn für ausformulierte Gedanken, Pläne oder Reaktionen hatte er keine Zeit -, doch eine Geste des Alchemisten irritierte ihn. Da er permanent damit rechnete durch irgendwas vergiftet zu werden, achtete er auf jede Geste und natürlich vor allem auf die nicht-menschlichen Körperteile. Doch es blieb nur bei dieser Geste, dieser kleine Fingerzeig. In der Macht war nichts zu spüren, dafür hatte Poth mit seinem Machtsturm gesorgt. Und auch seine übrigen Sinne schlugen keinen Alarm, sodass Hybris davon ausging das es nichts gewesen war. Na ja, „davon ausgehen“ würde bedeuten das er darüber hätte nachdenken können, hatte er aber nicht. Stattdessen war er einfach nur weiter ausgewichen und hatte sich dabei immer in der Nähe seines Schwertes gehalten, konnte wegen diesem aber auch nicht sein eigenes Lichtschwert ziehen. Von den gefühlten dreißig bis fünfzig Schlägen und Stichen wurden rund ein Drittel von der unnatürlichen Klinge des Novizen abgeblockt, noch einmal ein Drittel wich er aus – sehr viel knapper als ihm lieb war – und der Rest traf ihn. Die meisten Treffer konnte er mit seinem Machtschild ablenken, sodass nur sein wehender Mantel in Stücke gehackt wurde, doch zwei kamen durch. Einer traf ihn an seiner rechten Seite auf der Höhe des Bauchnabels und nahm sicherlich einiges an Fleisch und Muskeln mit. Glücklicherweise sorgte die Art der Waffe dafür, dass er weder blutete, noch Gift eindringen konnte. Der zweite war schlimmer, denn der kam Hybris Kopf derart nahe, das dessen Atemschutzmaske und Kopfhörer unbrauchbar gemacht wurden. Und Poth sorgte schließlich dafür das sie seinen Schädel gänzlich im Stich ließen, denn ein Machtstoß aus nächster Nähe katapultierte Hybris bis zum Eingangsportal des Saales. Weitere Stöße folgten, doch die konnte er alle abwehren. Als er schließlich endlich einen echten Gedanken formulieren konnte, flaute der Sturm bereits ab. Um diesen aufrechtzuerhalten musste man permanent Macht hinein pumpen und das war sinnlos, hatte man es mit einem annähernd gleichstarken Gegner zu tun. Doch etwas hatte der Zirkelmeister damit erreicht. Hybris Körper war angeschlagen und sein Kopf Giften völlig schutzlos ausgeliefert. Würde der irre Insektenfreund seinen Machtschild nun durchbrechen können, er würde vermutlich sofort an wer weiß was sterben. Injizierte Poth Gift in seinen Kopf oder Hals, er konnte das Gegenmittel nicht schnell genug einnehmen. Dessen wurde er sich nun bewusst, genauer gesagt wurde er sich das als er seine Maske rechts neben sich an der Wand liegen sah. Ein kurzer Blick riskiert, sah er wieder seinen Vorgesetzten an. Nein, mit einem Lichtschwertduell hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

Da er ganz offensichtlich weder Zeit, noch Reserven besaß um diesen Kampf irgendwie in die Länge zu ziehen, musste er nun alles geben. Dafür würde er eine Schwachstelle ausnutzen, die sein Gegner ihm gerade offenbart hatte. Der Machtschild des Alchemisten war offenbar deutlich schwächer als sein eigener. Das wäre insofern nachvollziehbar, wenn
Poth die meisten Angriffe eh mit seinem Lichtschwert abblockte, während Hybris ja so ziemlich alles allein mit der Macht kompensieren musste. Aber ob das wirklich stimmte, musste der junge Lord nun herausfinden. Doch nicht mit herantasten. Sondern mit der Klaue eines in Raserei verfallenen Rancors.
Wieder erhob er eine seiner Hände, wenn auch nun seine linke. Wieder zur Klaue verformt, bildeten sich schon beim nächsten Herzschlag die ersten violett schimmernden Blitze. Poth erkannte es und reagierte sofort. Er hatte sich eben ganz schön verausgabt, doch er besaß noch genug Energie und Kraft, wie er nun auch zu demonstrieren gedachte. Wieder kam er erschreckend schnell nähert, spuckte dabei lässig all jenen Greisen ins Gesicht, welche ihr Alter als Ausrede nutzen um langsam und gebrechlich sein zu können, und war dann bei Hybris bevor dieser fertig war. Und dann hieß es ein Risiko eingehen. Obwohl es grade in dem inzwischen von Trümmerteile bedeckten Rassaal sehr gefährlich war sich zu schnell zu bewegen, beschleunigte der Lord seinen Körper zwischen zwei Herzschlägen und beförderte sich somit zurück zu seinem Seelenschwert. Dabei trat er so manches mit den Füßen weg und mehr als eine Schmerzexplosion durchzuckte Füße und Schienbeine, doch er konnte es wegstecken, musste er im nächsten Augenblick doch blitzschnell reagieren. Er bremste seine Bewegung ab, packte den Griff der Waffe mit der freien rechten Hand, presste dabei die Zähne wegen den Schmerzen in seiner Seite zusammen und nutze dann den Schwung um wieder in Poths Richtung zu schauen. Der hatte sich unlängst wieder umgedreht und wollte ihm folgen, musste aber auf die „Reise-Macht-Geschwindigkeit“ verzichten. Und dadurch hatte Hybris genug Zeit. Also etwa zwei bis drei Sekunden. Das erkannte wohl auch der Zirkelmeister oder vielleicht wollte er sich nur der Form halber mit dem Lichtschwert decken, auf jeden Fall befanden sich seine beiden Klingen nun vor seinem Körper. Es sollte nicht ausreichen. Poth hatte ihm zwar nicht die Zeit gelassen, um seinen Mitternachtsblitz vollständig aufzuladen, doch der, der nun kam, war immer noch deutlich stärker als jener, welcher ihn anfangs getroffen hatte. Die destruktive Energie verließ die Fingerkuppen und Handfläche, sprengten dabei die Haut von diesen und fegten nebenbei auch jede Art von Machtschild weg. Hybris wollte sich selber nicht derart schwächen, doch er hatte keine Zeit für Spielereien. Also opferte er lieber ein bisschen Haut und sonstige Zellhaufen. Der Blitz flog also, überwand die paar Meter zu seinem Ziel und schlug dann ein. Keiner von beiden konnte im Detail beschreiben was dann geschah, doch besaß man genug Vorstellungskraft, man hätte es rekonstruieren können. Der Mitternachtsblitz war so konzipiert worden, das er bei Aufprall seine Kraft entlud. Es war weniger Elektrizität, in welcher Form auch immer, sondern viel mehr reine Energie in Blitzform gepresst. Also traf der Angriff Poth frontal, fegte auch dessen Machtschild weg, drang in die beiden Lichtschwerter ein und zerstörten sie völlig. Den Körper des Zirkelmeisters traf es aber noch schlimmer. Die Robe und Unterbekleidung wurde nicht einfach weggebrannt, sondern regelrecht desintegriert und die Haut darunter dann verbrannt. Im selben Augenblick entlud sich ein derart lauter Knall, das kein Gehör diesen überstehen konnte. Und dann, nicht einmal eine viertel Sekunde später, folgte die Druckwelle und schleuderte Poth mit voller Wucht zum Eingangsportal zurück.

Auf der anderen Seite hatte Hybris mehr Glück, doch ungeschoren kam auch er nicht davon. Zum einen hatte er in der Hektik vergessen, seinen Kopf mit jener Art Schutzblase zu umgeben, welche sein Gehört hätte schützen sollen. Doch das war Spielkram im Vergleich zu dem, was Poth doch tatsächlich noch in der allerletzten Nanosekunde hatte anstellen können. Sei es nun Zufall oder Absicht, die bei dem Aufprall seines Mitternachtsblitzes entstandene Hitze wurde mit einer Art Machtstoß zu Hybris geschleudert, sodass dieser - relativ schutzlos - getroffen wurde. Er war dieser Höllenglut nicht allzu lange ausgesetzt, doch es reichte aus um seinen kompletten Schutz vor Gift zu zerstören und seinen wertvollen Mantel samt Weste endgültig zu ruinieren. Ersterer überstand dann auch nicht den Aufschlag auf dem Boden und löste sich von ganz allein von Hybris Körper. Die Hose schaffte das immerhin noch, doch der Gürtel war hin und sie so stark angeschlagen, das er schon bald nur noch in seiner langen Unterhose dastehen würde. Am ganzen Körper zitternd, erhob er sich schließlich und konnte nicht verhindern das ihn kurz darauf ein Schauer überkam, welcher ihn derart erschütterte, das er beinahe wieder zu Boden gegangen wäre.
Poth, dieser irre, völlig bescheuerte Schwachkopf hatte es doch tatsächlich geschafft dieses mikroskopisch, nein, dieses nanometergroße Zeitfenster auszunutzen und seinen Mitternachtsblitz zum Teil zurück zu schicken. Hätte er nur eine Mikrosekunde zu früh oder zu spät reagiert, Hybris wäre nur mit einem kaputten Gehör davon gekommen. Jetzt stand er aber da, fast ohne Schutz und nur noch mit seinem Seelenschwert bewaffnet. Sein Lichtschwert, welches sich vom Gürtel gelöst hatte, lag wie zuvor seine Maske nun neben ihm. Die Energiezelle war irgendwie getroffen worden und hatte in einem Anfall von „wenn ich sterbe, nehme ich euch alle mit“ das komplette Lichtschwert zerlegt. Darüber nachdenken konnte Hybris aber nicht, denn sein Kopf schwollen gerade auf die Größe eines Planeten an. Kopfschmerzen von der Kategorie „ein Rancor hat mit als Fußabtreter missbraucht“ raubten ihm beinahe die Sicht, sodass er den Kopf schüttelte, doch das half überhaupt nicht. Und weil das Gehirn ungern alleine litt, ließ es seinen besten Kumpel, den Magen, wissen, dass er gerne Gesellschaft hätte und der „da unten“ jawohl mal irgendetwas machen konnte. Tat er auch, denn Hybris übergab sich im nächsten Augenblick und fiel dabei wieder auf alle Viere. Vermutlich schmeckte es säuerlich, doch Hybris war noch ein Stück weit davon entfernt irgendwas bewusst wahrzunehmen. Natürlich war er hin und wieder einen Blick in Richtung Poth, doch der rührte sich kaum oder zumindest so wenig, das er es durch den Tränenschleier und schwarzen wie hellen Punkte nicht erkennen konnte. Beinahe hätte er sich sogar die Augen gerieben, erinnerte sich dann aber wohl doch noch irgendwie das er da ja ein klein wenig was abbekommen hatte. Wie lange er schließlich orientierungslos dahockte, lag oder saß, konnte er am Ende nicht mehr sagen, doch schließlich stand er auf, die Sicht wieder klar und der Kopf nur noch so groß wie ein Satellit. Sein Gegner lag immer noch am Boden, sodass Hybris unbehelligt – und im Rentnertempo - zu seinem Seelenschwert gehen konnte. Aber nicht um es herauszuziehen, sondern sich nur mit dem Rücken daran zu lehnen und den Zirkelmeister zu beobachten. Der lebte noch, oh ja. Sein Gesicht und die Brust mochten nun nur noch von verbrannter Haut bedeckt sein, doch sein Innerstes hatte es doch noch recht gut überstanden. Vermutlich weil er ein Teil des Angriffs reflektiert hatte, dachte Hybris zwischen zwei Kopfschmerz-Spitzen. Sie waren noch nicht fertig miteinander.

Ich besitze nichts mehr außer meiner Macht und diesem Schwert. Wenn er mich auch nur mit einem lähmenden 08/15 Toxin vergiftet, ich kann nichts dagegen tun. Aber er hat eh nichts mehr. Es sei denn er hat seinen Körper in eine Giftgasfabrik umgewandelt...

Der Gedanke gefiel Hybris überhaupt nicht. Bisher hatten die starken Machtattacken, die Machtschilde und womöglich auch die Schutzausrüstung eine Vergiftung verhindert, doch das konnte sich schnell ändern. Vor allem wenn der Zirkelmeister Giftgas herbeizaubern konnte. Schwert atmend stand Hybris da und sammelte seine Macht. Die Schmerzen im Kopf ließen langsam nach, doch dafür meldeten sich seine Seite und natürlich seine zerfetzte linke Hand wieder. Erstere war bei all dem Trubel aufgerissen und zwei kleine rötliche Rinnsale hatten sich gebildet, wurden just in diesem Augenblick aber von ihrem Nachschub abgeschnitten. Hybris war nicht umsonst stolz auf seine eigenen Selbstheilungskräfte. Die komplette Wunde konnte er jetzt nicht schließen, aber offen würde nichts bleiben. Bei der Hand war es gleichzeitig schlimmer und doch unkomplizierter. Die hatte es – auch sichtlich – schlimmer getroffen und doch blutete dort nichts. Dafür waren aber auch die Sehnen derart stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass er mit ihr nichts mehr greifen konnte. Hybris kannte die Art von Schmerz inzwischen recht gut, doch so wirklich daran gewöhnen konnte er sich nicht. Das beinahe die komplette Hand ohne Haut war und an den Fingerkuppen sogar die angesengten Knochen zu sehen waren, ließ ihn seine Zähne noch fester aufeinander beißen. Er war ja nicht zimperlich – Sikarius dürfte das bestätigen können -, doch die Wunde war für einen Menschen beträchtlich. Sein Seelenschwert sollte eigentlich auch mit zwei Händen geführt werden...

Ich habe nur noch Energie für einen starken Angriff. Wenn ich mich der dunklen Seite überlasse zwei, vielleicht auch drei...

Bisher hatte ihn Poth einfach nur gefordert, aber nicht wirklich emotional angekratzt oder in die Ecke getrieben. Fast wie ein Jedi Meister war Hybris mit der Bedrohung umgegangen und hatte sie so sachlich und kühl berechnend wie möglich abgearbeitet. Der steigende Schmerzpegel, die Furcht vor dem Tod und sein rapide sinkender Energielevel kratzten jedoch an dem Käfig der dunklen Seite. Die Monstrosität war inzwischen erwacht und beobachtete den Kampf mit seinen ätherischen Sinnen. Noch beließ sie es bei einer gelegentlichen Kopfnuss gegen die unzerstörbaren Gitterstäbe, fauchte mal hier, jaulte mal dort, rastete aber nicht völlig aus. Aber sie sah Poth Akeer, spürte ihn durch ihre eigenen Machtsinne und erkannte wohl das der Gegner seines Wirtes noch nicht am Ende war. Irgendwas ging in dessen Körper vor sich. Irgendetwas das ihn nicht nur am Leben, sondern auch im Spiel behielt. Hybris hatte sich gerade das Blut aus und unter den Ohren gewischt, da regte sich der Zirkelmeister wieder. Machtnutzer wie dieser und sein Gegner waren – die meiste Zeit über – Herr über ihren eigenen Körper, weshalb seine Muskeln das Zittern einstellten und das Brennen in ihnen leicht zurück ging. Gleichzeitig stieg die Anspannung und Macht wurde in Form eines fast undurchdringlichen Nebels vor ihm aufgebaut. Beide Kämpfer hatten nun Zeit gehabt um Macht zu sammeln und Schock, Verwirrung und Schmerz abzuschütteln. Auf zur Runde zwei. Zur hoffentlich letzten...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Ratssaal - Poth Akeer (NPC) und Darth Hybris]
 
[: Bastion :: Bastion Center :: Sith-Tempel :: Hangar | Raziil Marr; Darth Zion:]

Raziil war das Fliegen nicht gewöhnt - möglicherweise war dies der Grund dafür, weshalb er die Landung als ein wenig unsanft empfand.
Doch der recht aggressive und grobmotorisch wirkende Flugstil des Sith interessierte ihn recht wenig. Der beeindruckende Anblick Centers hatte die Aufmerksamkeit des unerfahrenen Machtnutzers geraubt: Beeindruckende Gebäude streckten sich über die Wolken hinaus, Lichtreklame verzierte viele der Fassaden und überall schwirrten Gleiter umher.
Ein solch überwältigender Anblick hatte sich dem ehemaligen Sklaven auf Kessel nie geboten!
Einige Gebäude hatten sich beim Anflug des Sith-Tempels besonders in das Hirn des Zabraks eingebrannt, etwa ein überwältigend prachtvolles, rundliches Gebäude mit einer Glaskuppel. Zu seiner Überraschung war ein Großteil der Glaskuppel herausgebrochen und Rauch stieg von dem von Sicherheitskräften umstellten Gebäude hinauf. Scheinbar war selbst der Hauptsitz des Imperiums nicht vollkommen frei von Gefahren.
Ein weiteres eindrucksvolles Konstrukt war jenes, in dessen Hangar sie soeben gelandet waren: Eine gewaltige Pyramide, umgeben von kleineren Pyramiden, zu der eine lange Straße führte, die mit zahlreichen Statuen geschmückt war.
Die schwarze Farbe des Tempels wirkte aufgrund des knallroten Sonnenuntergangs umso eindrucksvoller.

Darth Zion hatte sehr harte Worte gesprochen und den jungen Zabrak vor den Qualen gewarnt, die zweifellos auf ihn warteten.
Wollte er ihm nur Angst machen, oder war tatsächlich etwas Wahres dran?
Schwach war Raziil keinesfalls, immerhin hatte er die lebenslange Sklaverei auf Kessel überstanden, ja sogar auf eigene Faust die Macht für sich entdeckt - jedenfalls glaubte er das, ganz sicher war er sich dabei nicht.
So oder so war es nun jedoch zu spät, um noch umzukehren: Entweder würde er ein Sith werden, oder diesen Tempel nicht lebend verlassen!
Tatsächlich war es einzig diese schwere Lebensaufgabe, die dem Zabrak eine Alternative zur lebenslangen Sklaverei bot. In der Tat hatte man ihn bereits exekutieren wollen, insofern waren die Sith ein Geschenk das er zu schätzen wissen musste.

Sehr ungeduldig zerrte Zion seine Entdeckung aus seinem Schiff.

"Von hier aus trennen sich unsere Wege.", erklärte der Sith, "Vielleicht sieht man sich wieder, wenn du überlebst.“
Also würde der Sith den angehenden Jünger nun einfach so stehenlassen? Raziil wusste nicht wohin, doch zugleich wusste er keine Schwäche zu zeigen, indem er seine Hilfslosigkeit in einer scheinbar unnützen Frage zeigte.
Stattdessen deutete er respektvoll eine Verbeugung an: "Es war mir eine Ehre, Lord Zion.".
Immerhin wusste der Zabrak wie er sich einer mächtigeren Kreatur gegenüber zu verhalten hatte.
Es war vollkommen gleich, was er von Zion hielt, es war ganz einfach klug sich respektvoll und angemessen zu verhalten, solange man sich noch im Nachteil befand.
Und so verschwand Darth Zion in den dunklen Korridoren des Sith-Tempels.
Raziil blickte sich kurz im Hangar um, entdeckte jedoch lediglich Wartungsdroiden, die sich um abgestellte Schiffe kümmerten.
Von nun an musste er seinen eigenen Weg gehen, also verschwand auch Raziil in den dunklen Gängen, auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft...


[: Bastion :: Bastion Center :: Sith-Tempel :: Hangar | Raziil Marr:]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Oberen | Quartier von Janus | Janus

Wie eine Spinne in ihrem Netz sah sich Janus gerne, wenn er an seinen Einfluss dachte. Faden um Faden hatte er gesponnen, neue Kontakte geknüpft und bestehende Verbindungen gefestigt, hatte seine Fühler in alle Bereiche des Imperiums ausgestreckt, von den düsteren Hallen des Sith-Tempels zu den prachtvoll glitzernden Prunkbauten der Elite, den Büros von Offizieren, Verwaltern und Unternehmern bis hin zu den schmutzigen Gassen der Viertel von Center, in denen Kriminelle herrschten und Armut und Verzweiflung willige Helfer schufen. Ein dünnes Lächeln verzog die Lippen des blassen Grafen und seine grünen Augen wurden vom Flackern der Hologramme erhellt, die seine Ressourcen darstellten, Kontaktleute, Konten, wertvolle Informationen.

Viele Sith sahen mit einer Mischung aus Geringschätzung und Ignoranz auf die Welt der Gewöhnlichen und beschäftigten sich höchstens dann damit, wenn sie persönlich von einem der Ereignisse dort tangiert wurden. Ein gravierender Fehler, wie der Graf, doch würde er dies den anderen Mitgliedern des dunklen Ordens gewiss nicht mitteilen. Sollten sie ruhig die Möglichkeiten verkennen, die außerhalb des Tempels nur darauf warteten, ergriffen zu werden. Sollten sie sich in ihrer Beherrschung der Dunklen Seite suhlen und verächtlich auf ihn hinabblicken, der sich mit „Gewöhnlichen“ abgab und ihre Zuneigung zu gewinnen suchte. Es würde ihr letzter Fehler sein.

Mit einem Knopfdruck deaktivierte Janus die Hologramme, legte die Fingerspitzen aneinander und lehnte sich etwas in seinem bequemen Stuhl zurück. Die Fortschritte der letzten Wochen und Monate trugen erste Früchte und die Pläne des ehrgeizigen Vollstreckers hatten sich trotz des Rückschlags bei der Gala, der sich zum Glück hatte begrenzen lassen, weiterentwickelt. Es wurde Zeit, die nächste Phase einzuleiten und seine Marionetten in Positionen zu hieven, in denen sie seinen Zielen noch besser dienen konnten. Wer die richtigen Leute an den richtigen Stellen kontrollierte, war wahrhaft mächtig.

Ein dezentes Klopfen erklang an der Tür zu seinem Arbeitszimmer und der Halbechani spürte, dass es seine Assistentin war. Ihre Aura wirkte etwas aufgeregt, beinah unruhig. Das Lächeln des Grafen wurde schmaler, als er mit einer Handbewegung die Tür öffnete und Marava einen Blick zuwarf, der die hübsche Jüngerin zusammenzucken ließ, sie umklammerte ihr Datapad wie einen Rettungsanker.


„Schlechte Neuigkeiten?“

Erkundigte sich Janus mit glatter, kühler Stimme, deren Unterton so manchem seiner Diener das Blut in den Adern gefrieren ließ. Man wusste, dass er ebenso großzügig wie grausam sein konnte. Marava nickte knapp und trat vor seinen Schreibtisch.

„Ja, Mylord. Ich habe gerade über den verschlüsselten Kanal eine Nachricht von unseren Partnern in „Bonetown“ erhalten. Einer ihrer Offiziere wurde...angegriffen.“

Der Graf runzelte die Stirn und beugte sich etwas nach vorn.

„Das soll in diesen Kreisen durchaus vorkommen. Ist die geplante Operation dadurch gefährdet?“

Seine Assistentin räusperte sich und suchte nach den richtigen Worten.

„Der beunruhigende Teil ist nicht der Angriff per se, sondern die Art und Weise. Hier...eine Aufnahme des Opfers.“

Die braunhaarige Jüngerin aktivierte den Holoprojektor und das Bild eines Mannes erschien, der so aussah, als hätte der Imperator persönlich ihm einen Besuch abgestattet. Leer und wie betäubt, leichenblass und vollkommen verstört starrte der Mensch aus Augen, die kaum als solche zu erkennen waren, vor sich hin und reagierte nicht, als andere Gangmitglieder ihn ansprachen.

„Das Opfer erlitt mehrere Stichwunden, die auf eine Art Folter hindeuten. Aber es gibt keine Erklärung für diesen...Zustand.“

Nachdenklich betrachtete der Vollstrecker die Aufnahme und strich sich über das Kinn. Hatte man den Gangster mit der Macht angegriffen? Es gab Techniken, die eine verheerende Wirkung auf den Geist hatten, und ein Jedi würde so etwas kaum tun. Ein beunruhigender Gedanke. War einer seiner Rivalen im Sith-Orden auf die Operation aufmerksam geworden und versuchte nun, seine Pläne zu durchkreuzen? Die „12 Rancors“ waren nur ein Teil seines Netzwerks und notfalls entbehrlich, doch konnte der Graf das Risiko nicht ignorieren.

„Bereitet meinen Gleiter und einen Trupp Jünger vor. Diese Angelegenheit werde ich persönlich untersuchen.“

Seine Assistentin verneigte sich und machte sich an die Ausführung seiner Befehle. Kurze Zeit später verließ Janus sein Quartier, gekleidet in eine etwas praktischere Robe als die, die er sonst trug, begleitet von Marava und zwei Leibwächtern, der Rest der Jünger wartete bereits vor dem Tempel. Ehrfürchtig wichen die niederen Wesen, die den Tempel bevölkerten, vor dem offensichtlich mächtigen Sith zur Seite aus. Misstrauisch achtete der Graf auf ihre Machtaura.

Die Aura eines Jüngers (Raziil Marr) flackerte bedeutend stärker als die der anderen, die in den düsteren Gängen hausten, und mit einer Mischung aus Neugier und Wachsamkeit nahm der Vollstrecker die Quelle dieser ungewöhnlich starken Aura näher in Augenschein und hielt inne. Ein junger Zabrak, kräftig und agil wirkend, und offenbar neu im Tempel, denn im Gegensatz zu den erfahrenen Jüngerin reagierte er etwas unschlüssig, als Janus und seine Eskorte auf ihn zukamen.

Der Sith-Vollstrecker war jemand, der stets Interesse an potentiellen Ressourcen hatte, und so richtete er seine grünen, leicht golden funkelnden Augen auf den gehörnten Nichtmenschen und deutete auf ihn, während er in der Macht seine ganze Stärke und Kraft deutlich werden ließ, die Macht eines Vollstreckers, woraufhin viele Jünger sich eingeschüchtert zurückzogen oder niederknieten.


„Ihr. Wisst Ihr nicht, dass es sich geziemt, in der Gegenwart eines höherrangigen Sith zu knien?“

Meinte Janus mit autoritärer Stimme und kam etwas näher.

„Soll ich ihm eine Lektion erteilen, Mylord?“

Fragte einer seiner Leibwächter, doch der Graf hob die Hand.

„Ihr müsst neu an diesem Ort sein, es ist nicht zu übersehen. In Euch steckt Potential, Jünger, doch werdet Ihr hier nicht lange bestehen, wenn Ihr nicht genügend Respekt zeigt. Nennt Euren Namen und Eure Herkunft.“

Gebieterisch richtete sich Janus zu seiner vollen Größe auf, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, überlegte kurz und lächelte dann dünn. Ein neuer Jünger...das hieß, niemand würde ihn in seine Dienste gestellt haben, niemand würde ihn vermissen. Nun, nicht, dass man Jünger je wirklich vermisste, aber für Neulinge traf das umso mehr zu. Das Potential des Nichtmenschen war interessant...vielleicht konnte er für den Grafen von Nutzen sein. Zabrak waren bekannt für ihre Zähigkeit und körperliche Stärke – zumindest solange sie nicht Saphenus hießen – und solche Eigenschaften waren durchaus wertvoll. Gönnerhaft sah Janus zu dem Gehörnten.

„Ihr dürft Euch glücklich schätzen, dass ich Euch diese Lektion erteile und nicht ein anderer Sith. Doch vielleicht habt Ihr ja Interesse daran, Euren Fauxpas wiedergutzumachen. Ein starker und loyaler Diener kann es an diesem Ort weit bringen, sogar zu einem Schüler werden. Lasst mich Euch einen Vorschlag unterbreiten: Ich bin gerade im Begriff, zu einer gefährlichen Mission aufzubrechen. Wenn Ihr Euch in den Augen eines mächtigen Sith beweisen wollt, dann begleitet mich. Oder aber zeigt mir mit Worten Euren Wert und erklärt mir, warum Ihr hier seid.“

Ein dünnes Lächeln legte sich das Gesicht des Aristokraten, dessen vornehme Stimme diesen Vorschlag noch großzügiger wirken ließ. Prompt wurde der Zabrak von den anderen anwesenden Jüngern neidisch und zornig beäugt. Ein jeder gierte nach einer Chance, sich zu beweisen, und nun erhielt ausgerechnet ein nichtmenschlicher Neuling so eine Gelegenheit.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Hauptgebäude | Gänge | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), gewöhnliche Jünger
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Randbezirk „Bonetown“ / Viertel der „12 Rancors“ ] Matthew Severide


Sein Opfer von letzter Nacht war hervorragend gewesen und selbst wenn der Mann überlebt hatte so war Matthew sicher das er nicht mehr im Stande war jemandem zu erzählen wer ihm das angetan hatte. Eine Sicherheit die für ihn überlebensnotwendig war denn so kamen weder die Rancors noch eventuelle Behörden auf seine Spur. Matthew wagte zu glauben, dass selbst der gönnerhafte Sith, der den Rancors kürzlich unter die Arme gegriffen hatte, nicht in der Lage sein würde ihn aufzuspüren.


Das er auf solch einfache und sichere weise seine Identität zu schützen vermochte würde es ihm erlauben weiterhin in Bonetown zu bleiben, selbst wenn die Rancors in erhöhter Alarmbereitschaft waren oder gar ein Sith im Viertel herum strich. Dennoch sollte er sich überlegen wo er für die nächsten Tage unterkommen würde. Es wäre allerdings auch lohnenswert die Rancors in den Augen zu behalten um sich vielleicht tatsächlich ein oder zwei von den Computerkernen einzustecken und zu Geld zu machen. Doch momentan hatte er keinerlei Anhaltspunkte wann und wo es diese zu holen galt. Das einfachste wäre es selbst einfach teil der Rancors zu werden und sich für die Mission zu melden sofern dies im Bereich des möglichen lag.


Den Vormittag verbrachte Matthew damit nach einem geeigneten Unterschlupf zu suchen, doch die einzigen Unterkünfte, die nicht stinkend und völlig verdreckt waren, waren die der Rancors. Gegen Mittag entschied sich Matthew einfach sein Glück zu versuchen und begab sich in das Gebiet des Offiziers von letzter Nacht, sicher würden dort ein paar neue Stellen frei sein. Schon kurz nachdem Matthew das Gebiet um den Unterschlupf betreten hatte folgten ihm auffällig unauffällig zwei Männer, die Rancors waren aus guten Grund die dominierende Gang wenn sie immer so Vorsichtig waren.


Entschlossen die Rancors auf sich Aufmerksam zu machen entschied sich Matthew dafür ein paar Geldbörsen zu stehlen, es war sicherlich besser wenn die Rancors ihn zunächst mal für einen Kleinkriminellen hielten. Selbst in diesem Viertel gab es so etwas wie Zivilisten und bei eben diesen bediente sich Matthew nun, er war eigendlich kein Taschendieb, aber unaufmerksamen, teilweise betrunkenen Humanoiden ihre Geldbörsen oder Blaster aus den Gürteltaschen zu entwenden war dann doch eine seiner leichtesten Übungen. Er bestahl ein paar Leute und wartete dann hinter einer Häuserecke auf seine Verfolger. Die Rancors die nicht mit soetwas gerechnet hatten kamen überrumpelt um die Ecke und ihre Hände zuckten zu ihren Blastern. „Ganz Ruhig. Ich will euch nichts böses. Ich möchte ein Teil der Rancors werden, und ihr werdet eurem Vorgesetzten erzählen was für ein ausgezeichneter Kandidat ich dafür bin.“


Die beiden Humanoiden, ein Mensch und ein Nautolaner wie Matthew nun feststellte, hatten nicht die geringste Changse. Matthew hatte ihnen eine Aufgabe gegeben, und auch wenn sie noch immer Vorsichtig waren, so konnten sie doch nicht anders als ihn in ihrer Mitte zu ihrem Unterschlupf zu bringen um ihrem Vorgesetzten von dem neuen Rekruten zu erzählen. Es war doch immerwieder eine Freude zu sehen wie leicht er seinen Opfern seinen Willen aufzwingen konnte, und das sogar ohne das sie es bemerkten. In ihrem Unterschlupf angekommen ließen sie Matthew bei ein paar anderen Neulingen und verschwanden, er selbst hingegen freute sich das er nun so Nah an den Rancors dran war das er sogar erfahren würde falls der Sith sich im Viertel herumtreiben sollte.



[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Randbezirk „Bonetown“ / Viertel der „12 Rancors“ / Unterschlupf der „12 Rancors“ ] Matthew Severide, und mehrere Bandenmitglieder (NPCs)
 
[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Thronsaal] Darth Allegious, Darth Sting; Taral

Der Lamproid hörte dem Medi-Droiden kaum zu, der Mutmaßungen über seinen Zustand anstellte und sich verwundert zeigte, dass er überhaupt noch bei Besinnung war. Die Maschine hatte doch keine Ahnung. Natürlich hatte er Schmerzen, ganz gewaltige sogar, aber er erlaubte ihnen nicht, ihn zu überwältigen. Heute hatte er über sich selbst und von einem gewissen Standpunkt aus sogar über den Imperator gesiegt, da sollte es ihm doch auch gelingen, die Schmerzen und die Schwäche zu überwinden! Die Dunkle Seite der Macht gab ihm die Möglichkeit dazu, und diese wurde von den starken Emotionen genährt, die sich von dem Kampf erhalten hatten und hernach noch dazu gekommen waren. Auch Stolz war ein machtvolles Gefühl. Trotzdem sehnte er sich nun nach dem angekündigten Bacta-Bad. Es war lange her, dass er zuletzt in einem Tank gelegen hatte. Als angenehm empfand er die Maßnahme nicht, aber sie half, das wusste er. Auf narbenfreie Schönheit legte er keinen Wert - im Gegenteil empfand er die äußeren Zeichen seiner vergangenen Kämpfe als Auszeichnungen, und mit oder ohne Narben, empfanden Humanoide ihn mindestens als ebenso hässlich wie er sie. Aber er hatte das Bedürfnis, seine Kräfte und damit seine Kampftauglichkeit möglichst bald wiederherzustellen. Zu hundert Prozent. Er würde sie brauchen für das, was er vorhatte, sofern die Berichte über die Yevethaner nicht massiv übertrieben waren.

Für die Reise nach Koornacht erteilte Darth Allegious ihm die Genehmigung und sprach ihm zusätzlich eine Art Freibrief für die Zukunft aus. Der Wurm brauchte keine Erlaubnis seines Meisters mehr, um etwas zu unternehmen. Er war nun tatsächlich sein eigener Herr, der seine eigenen Entscheidungen fällte und selbst für sich verantwortlich war. Die Ketten waren zersprengt. Natürlich wäre komplette Unabhängigkeit eine Illusion: Nach wie vor war er auf die Gunst des Imperators und anderer mächtiger Individuen angewiesen, denn allzu viele waren in der Lage, ihn zu zerschmettern, wenn sie es für richtig hielten - noch. Mit der Zeit würden es weniger werden. Eines Tages würde vielleicht nur noch Allegious selbst mächtiger sein als er. Und dann... wer konnte schon sagen, ob nicht auch der Imperator bezwungen werden konnte. Aber erst wenn dieser Tag kam, erst dann würde Chiffith wirklich frei sein. Bis dahin aber würde er die Freiheiten genießen, die er sich jetzt errungen hatte: Selbst über seine Zeit, seine Ziele und seine Vorgehensweise entscheiden, sich ungehemmt im Tempel bewegen, sich der Ressourcen bedienen, die einem Krieger des Ordens zur Verfügung standen. Vielleicht würde er bald auch selbst einen Schüler annehmen, wenn es ihm nützlich erschien. Die Möglichkeiten, die sich ihm nun eröffneten, waren mit denen, die er zuvor gehabt hatte, überhaupt nicht vergleichbar. Trotzdem fühlte er deshalb keine Dankbarkeit gegenüber Darth Allegious. Denn dieser hatte ihm nichts geschenkt. Er hatte ihm viel beigebracht, dafür aber auch viel gefordert - vor allem die Loyalität seines Schülers, die dieser ihm gern entgegengebracht hatte. Die Art der Prüfung hatte noch einmal klargemacht, dass der Imperator den Lamproiden als absolut entbehrlich ansah und dessen Wert an nichts anderem als seinen Erfolgen bemaß. Der junge, aufstrebende Sith, der den Thronsaal als Chiffith betreten hatte und nun als Darth Sting verließ, würde nie vergessen, wieviel er dem Imperator verdankte. Er respektierte und fürchtete ihn. Doch ihr Verhältnis würde wohl niemals tiefer gehen als dieser Respekt und stets überschattet sein von der Möglichkeit, dass sie sich auch als erbitterte Feinde wieder begegnen könnten und dieser Kampf auf Leben und Tod womöglich nicht ihr letzter gewesen war. Daran dachte Sting, als er sich mit einer etwas müden Verbeugung vom Obersten des Ordens verabschiedete und mit den Droiden den Thronsaal verließ. Jedes Wesen in diesen Mauern war ein Konkurrent, ein möglicher Widersacher. Und so sollte es auch sein. Das war der Weg der Sith.

»Lasst mich rufen, wenn Ihr mich braucht«, zischte er noch, dann schloss sich hinter ihm die Tür.

Für zwei Tage verschwand Darth Sting völlig von der Bildfläche. Die Krankenstation, in die man ihn brachte, lag in den oberen Ebenen des Tempels, wo Sith seines Ranges für gewöhnlich gar keinen freien Zutritt hatten; dementsprechend war sie großzügig gestaltet und bot weit mehr Privatsphäre und Diskretion als die vergleichbaren Anlagen weiter unten. Der Bactatank, in dem er hing, befand sich in einer abgetrennten, halbdunklen Kammer, die nur vom (meist künstlichen) medizinischen Personal betreten wurde. Als man ihn nach rund zweiundfünfzig Stunden entließ, war er körperlich voll wiederhergestellt. Muskeln, Knochen, Nerven und Haut hatten sich von dem Kampf erholt, durch das nahezu wunderkräftige Bacta ebenso wie durch die heilsame Ruhe. Auch seine psychischen und metaphysischen Kraftreserven hatten sich wieder aufgefüllt. Nach der langen Untätigkeit fühlte er sich nun um so tatkräftiger. Und er hatte Zeit gehabt, über seine nächsten Schritte nachzudenken. Der nächste musste es sein, sich für kommende Auseinandersetzungen zu wappnen. Er brauchte wieder eine Lichtwaffe, ohne die er sich nicht auf einen offenen Kampf gegen andere Sith oder gegen Jedi einlassen durfte und die auch in vielen anderen Situationen eine große Hilfe sein konnte. Die Lanze, die er unter Janus Sturns Anleitung nach der Taris-Reise gebaut hatte, war möglicherweise reparabel, wenn man ein paar kaputte Komponenten ersetzte; doch Sting hatte etwas anderes im Sinn. Für seinen Körperbau hatte sich die speerartige Konstruktion mit dem langen Schaft bewährt, weit besser als das kurze Schwert von Darth Baal, das er während seiner Prüfung benutzt hatte. Aber er glaubte, dass sich der Entwurf noch verbessern ließ. Von Korriban hatte er eine Idee mitgebracht: Eine Waffe aus Lord Hadrianous' Trophäenkammer hatte ihn inspiriert. Seine neue Waffe sollte ein Dreizack sein; drei kurze Lichtklingen anstatt einer, in einer Reihe angeordnet. Schwerer zu parieren als ein einfacher Speer und seinerseits auch besser zur Abwehr gegnerischer Klingen geeignet. Er glaubte, dass es nicht schwer sein würde, so etwas zu bauen - zumal er nicht vorhatte, das alleine zu tun.

Sein Weg führte ihn in die Werkstätten der unteren Domäne. Dort gab es zahlreiche technisch versierte Jünger, deren Daseinsberechtigung im Orden es war, die Gerätschaften des Tempels zu warten: Sicherheitsanlagen, Fahrzeuge, Waffen, Klimakontrolle und vieles mehr. Sie verstanden sich auf den Umgang mit den Materialien und Werkzeugen. Lediglich die Fähigkeit, einen Lichtschwertkristall einzupassen, fehlte ihnen, doch dazu fühlte Darth Sting sich selbst in der Lage - er hatte es schon einmal vollbracht. Es kostete ihn nicht viel Mühe, Arbeitskräfte zu rektrutieren, die in der Lage waren, das Gehäuse der Waffe nach seinen Vorstellungen anzufertigen. Er gab ihnen Anweisungen, welche Proportionen der Dreizack haben sollte und wie die Griffe und Armaturen beschaffen sein mussten; den Rest überließ er ihnen. Es kostete ihn nicht mehr als das Versprechen, dass er sich in Zukunft an ihren Dienst erinnern würde, wenn er einmal in die Situation kam, über ihren Wert für ihn persönlich oder den Orden zu urteilen. Die Gunst eines schülerlosen Sith war für sie wohl verlockend genug, um sich sogleich mit vollem Eifer an die Arbeit zu machen. Nicht ganz so leicht zu beschaffen waren aber die Komponenten für die drei integrierten Lichtschwerter. Letztes Mal hatte Janus Sturn sich darum gekümmert, das Material zu organisieren, doch diesmal musste er das selbst tun. Hierzu musste er nicht an unbedarfte Jünger, sondern an andere Sith herantreten, denn einige Bauteile, darunter auch geeignete Kristalle, waren nicht frei verfügbar und diejenigen, die sie hatten, verschenkten sie nicht. Erfolg hatte er bei einem Mann namens Darth Halberd: Dieser versorgte ihn mit allem, was Chiffith benötigte, forderte dafür aber einen Gefallen ein. Der Lamproid würde jemanden für ihn töten müssen - wen, das würde Halberd bei Bedarf entscheiden. Diese Bedingung akzeptierte er bereitwillig. Sollte der Sith ihm irgendwann einen Namen nennen, stünde ihm ja immernoch frei, sein Wort zu halten oder zu brechen, danz wie es ihm beliebte.

Abermals vergingen zwei Tage. So lange dauerte es, bis alle Bauteile angefertigt und zusammengefügt waren. Es kostete Darth Sting einige Mühe, die drei menschenblutroten Steine mit Hilfe der Macht in ihre Fassungen einzusetzen, doch es gelang. Schließlich hielt er den Dreizack in den Händen - eine Waffe, wie sie noch keiner, der daran gearbeitet hatte, bisher zu Gesicht bekommen hatte. Der Sith berührte mit den Krallen die Schaltflächen am Schaft und drei rote Klingen sprangen an. Sie brannten hell und laut; jede verursachte ein Brummen in einer eigenen Tonlage, zusammen war das Geräusch ziemlich hässlich und verstörend. Sting testete sie an einer dicken Holzplatte, die nach einem kräftigen Hieb in vier glimmenden Teilen zu Boden polterte. Er war absolut zufrieden mit sich und seinem Werk. Er deutete einen Angriff auf einen seiner Gehilfen an und genoss für ein paar Augenblicke das unbändige Entsetzen in dessen Augen, bevor er die Waffe wieder deaktivierte. Dann befahl er den Jüngern noch, die Werkstatt wieder in Ordnung zu bringen, und entließ sie aus seinem Dienst.

Er war nun angemessen bewaffnet, für eventuelle Auseinandersetzungen im Orden ebenso wie für die Reise nach Koornacht. Für diese Unternehmung fehlte ihm nur noch eines: Reisegefährten. Denn der Lamproid war sich nicht nur seiner Stärken, sondern auch seiner Schwächen bewusst. Auf Coruscant, Taris, Korriban und anderen Planeten, die er mit seinen Meistern oder anderen Sith bereist hatte, hatte er gelernt, wie zweckdienlich es war, wenn mehrere Spezialisten ihre Talente kombinierten. Er wollte ein kleines Team zusammenstellen, wenn sich andere fanden, die bereit waren, ihn zu begleiten. Eine Jagdgesellschaft oder, wenn man so wollte, ein Mordkommando. An Leuten mit der passenden Grundqualifikation mangelte es im Orden tatsächlich nicht. Und er kannte sogar jemanden, der früher sehr erfolgreich als Mörder ›gearbeitet‹ hatte... was wohl aus Leto Fel geworden war? Er hatte lange nichts mehr von dem rothaarigen Menschen gehört. Vielleicht sollte er sich einmal nach ihm umsehen. Denn die Hatz auf Fel war mühsam und gefährlich gewesen; genau solche Leute konnte er jetzt gut an seiner Seite gebrauchen!

[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Werkstätten] Darth Sting
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Wissenden / Trainingsraum ] Sikarius und Adria

Während Adria zeigte was sie konnte, trat Sikarius an den Rand und setzte sich. Insgeheim grinste er darüber, wie fertig das Mädchen aussah. Ihre Lippe war aufgeschlagen und auch der Rest wirkte nicht mehr ganz taufrisch. Allerspätestens morgen würde sie komplett grün und blau aufwachen. Aber da würde sie sich in den nächsten zwei Wochen dran gewöhnen müssen. Hoffentlich lernte sie dann ein wenig nachzudenken. Eigentlich mochte er sie ja gerne, nur wenn sie immer so einen Mist anstellte wie sich Luxuswohnungen klauen, Feiern zu gehen und nicht erreichbar zu sein, oder gottverdammte Möbel auf Hybris‘ Rechnung zu bestellen, dann ärgerte er sich natürlich!

Was er sah, entlockte dem Mörder zwar keine Jubelrufe, doch immerhin schien sie den Tag gewinnbringend genutzt zu haben. Mit einer Kombination aus einem Machtsprung, den sie sich bei Hybris abgeschaut haben musste und Machtverstärkten Schlägen, schickte sie ihren Gegner gleich zwei Mal hintereinander zu Boden, was gut war, in Anbetracht der Tatsache, dass sie keinerlei Nahkampftraining erhalten hatte. Befriedigt nickte er und hinderte den Droiden, der sich grade wieder aufrappelte, daran Adria eine zu verpassen, während sie stolz zu ihm herübersah.

Die Servomotoren heulten auf, während die Maschine gegen die unsichtbare Kraft ankämpfte, die ihren Arm festhielt und verstummten jäh, als er sie abschaltete. Langsam erhob Sikarius sich und ließ die Maschine zurück in ihre Ecke schweben.

„Das ist schonmal ein Anfang. Du hast den Tag gut genutzt und ich bin zufrieden. Du wirst die nächsten zwei Wochen jeden Tag vier Stunden Zeit haben, um daran zu feilen. Du wirst jeden Abend nach Erledigung deiner…Pflichten selbstständig hierherkommen zum üben und mir am Ende dann vorführen was du erreicht hast. Gegebenenfalls werde ich dir dann eine weitere Anwendungsmöglichkeit dieser Technik erklären, wie zum Beispiel wie du dich schneller machst, um besser auszuweichen.“

Obwohl Sikarius‘ Gesicht keinerlei Regung zeigte, wollte er Adria doch nicht so ganz ohne Zuckerbrot abspeisen. Immerhin hatte sie ohne zu murren getan was er ihr aufgetragen hatte und er wollte sowieso noch an einer gewissen Technik üben. Binnen eines Herzschlags versenkte er sich in der Macht und sandte ihr ein Gefühl von Lob und Anerkennung. Da er sich nicht sicher war ob es beim ersten Mal funktioniert hatte, versuchte er es gleich ein paar Mal. Irgendetwas würde schon angekommen sein.

„Ich habe gesehen, dass du ohne meine Anleitung den Machtsprung angewendet hast. Gut. Du wirst vor deinem regulären Nahkampftraining eine halbe Stunde üben und mit hinterher ebenfalls vorführen. Du darfst dich jetzt auf dein neues Quartier zurückziehen, dass Xhuljia auf meine Anweisung für dich herausgesucht hat. Ich habe dir eine Wegbeschreibung auf dein Com gesendet.“

Führte er aus und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Auf den nächsten Moment freute er sich irgendwie…

„Dort wirst du einen Menschen namens Doyle treffen. Er ist dein Zellennachbar und ist für die nächsten zwei Wochen das ausführende Organ für deine Bestrafung. Du wirst alles tun was er sagt, als hätte ich es dir persönlich gesagt. Er hat zu viel Angst, um etwas zu tun, das mir auch nur annähernd missfallen würde. Du wirst jeden Tag zwölf Stunden mit ihm seine Arbeit im Tempel erledigen und danach trainieren.“

Natürlich protestierte Adria Sikarius hatte auch nichts anderes erwartet. Gebieterisch hob er die Hand und schnürte ihr gleichzeitig die Luft ab. Hatte er ihr nicht vorhin gesagt, dass er keine Widerworte zulassen würde.

„Du hast anscheinend noch nicht genug. Gut. Du übst zusätzlich auch noch eine halbe Stunde den Machtstoß. Das sind siebzehn Stunden insgesamt, plus zwei Stunden die du für die Wege im Tempel, Duschen, Essen und anziehen brauchst. Das bedeutet fünf Stunden Schlaf. Das sollte dich auslasten. Du solltest jetzt auf dein Quartier gehen, in sechs geht dein Wecker. Doyle wird dich einweisen.“

Sikarius spürte, dass Adria abermals protestieren wollte, doch diesmal war sie so klug dem Drängen nicht nachzukommen.

„Wir sehen uns morgen um diese Zeit.“

Stellte er fest, setzte sich seine Kapuze auf und verließ den Raum.


[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Wissenden / Trainingsraum ] Sikarius und Adria
 
[Bastion - Bergkette - In der Nähe des Dschungels - Anomander Rake (NPC)]
Inzwischen war sich Rake sicher das der Dschungel und alles um diesen herum ihn hasste und tot sehen wollte. Während das Gras auf der anderen Seite der Gebirgskette höchstens mal kurz geglommen, aber niemals Feuer gefangen hatte, war grade jenes Gras auf dieser Seite sofort in Flammen aufgegangen. Hier regnete es ständig und doch schien irgendwas in diesem neunmal verfluchten Zeug extrem empfindlich auf Hitze zu reagieren. Wie sonst sollte man sich diese Reaktion erklären? Ein kleines Feuer hatte er entzünden wollen und da er davon ausgegangen war, dass die Umgebung ja doch recht feucht wäre, hatte er gefühlt Tonnen von abgestorbenen Ästen, trocken wirkenden Sträuchern und dergleichen gesammelt und aufgeschichtet. Und dann hatte Rake einfach nur sein Lichtschwert hinein gesteckt und kurz gewartet. Tja, ein Feuer hatte er entzünden können. Dummerweise hatte er sich erst danach um das tote Tier gekümmert, sodass er sich umgedreht und sein brennendes Werk dem Rücken zugewandt hatte. Natürlich hatte er die Hitze gespürt und natürlich das Knacken und Fauchen gehört, doch er war eine ganze Weile lang davon ausgegangen, dass das schon so seine Richtigkeit hätte. Bis die Hitze ihn dann in seinen Rücken gefahren war. Erschrocken war er aufgesprungen, hatte sich umgedreht und einem Flammenmeer im Anfangsstadium gegenübergestanden. Wäre er nun einfach Richtung Dschungel geflüchtet, er hätte es locker geschafft. Doch weder wollte er seine Beute liegenlassen, noch sich von so ein bisschen Feuer vertreiben lassen. Es war, verdammt noch mal, nur Feuer. Also hatte er sich breitbeinig davor aufgebaut, mehr Macht als je zuvor in seinen Pranken gesammelt und dann einen Machtstoß abgefeuert, welcher das Feuer ausblasen sollte, als würde ein Riese die Flamme eines Streichholzes auspusten. Die Relationen hatten aber nicht gestimmt, denn das Feuer war nicht ausgegangen, sondern hatte sich sehr schnell sehr viel weiter ausgebreitet. Das direkt vor ihm liegende Gebiet, samt des Grases mit den Wurzeln, war zwar weggerissen worden, doch das hatte auch nicht wirklich geholfen. Brüllend und eine Höllenhitze ausstrahlend, hatte die brennende Wiese zurückgeschlagen und Rake schneller eingekesselt als dieser es begreifen WOLLTE. Nur eine viertel Stunde später sah es dann richtig schlimm aus. Er hatte sich zwar mit seiner Beute zur Felswand retten und sich dort mit der Macht vor dem Feuer schützen können, doch so wirklich sicher war er nicht. Aber egal wie es auch aussah, er wollte nicht fliehen. Würde ihn schon so eine Naturgewalt besiegen, wie konnte er dann erwarten gegen ein intelligentes und fühlendes Wesen bestehen zu können? Wie sollte er dann Sharoh bezwingen können? Deshalb feuerte er weiter Machtstöße ab, auch wenn er einen Kompromiss hatte eingehen und seine Beute vor sich hatte ablegen müssen. Das Feuer fraß sich bis auf die Knochen durch und der Gestank von verbranntem Haar war derart penetrant, dass es dem Feeorin den Magen umdrehte. Und er konnte normalerweise den Gestank von verwesenden Leichen ertragen.

Und kaum dachte Rake, es konnte gar nicht schlimmer kommen, da tauchte der einarmige Sharoh auf. Und wollte ihm, seinen Rivalen, helfen! Er machte sich beinahe sofort daran irgendetwas in der Richtung zu unternehmen und bekam wohl nicht mit wie der Feeorin auf diesen Rettungsversuch reagierte. Anfangs nur wütend, dann recht schnell zornig, wuchs in dem Apprentice ein derart heißer Hass heran, dass das Feuer vor ihm im Vergleich dazu zu Eis zu erstarren schien. Er würde sich nicht von diesem schuppigen Krüppel retten lassen! Bis eben nur verzweifelt und eher auf sich selbst als auf das Feuer wütend, sprudelte der Hass nun aus ihm heraus und die dunkle Seite hatte endlich etwas wo sie Rake packen konnte. Bevor er jedoch irgendetwas sagen oder tun konnte, sprintete Sharoh auf ihn zu. Und das mitten durchs Feuer! Was Rakes Sicherungen endgültig schmelzen ließen. Seine unlängst verbrannte rechte Pranke zeigte plötzlich in die Richtung des heranstürmenden Trandoshaners. Auf mindestens ein halbes Dutzend Dinge und Umstände gleichzeitig wütend, brauchte Rake einfach nur daran zu denken und schon explodierte ein Machtstoß aus ihm heraus, traf Sharoh frontal und schleuderte ihn zurück. Blind vor Zorn folgte der Feeorin ihm, jedoch nicht am Boden. Er sprang ohne Ziel so weit er konnte und kam nur ein paar Meter hinter dem Feuer auf, strauchelte, fiel aber nicht hin. Scheiß auf die Beute! Scheiß auf das Feuer! Und verfickt nochmal, scheiß auf Sharoh!


„Was du glauben zu tun du?“

Er brüllte seinen Rivalen hasserfüllt an, überstrapazierte dabei aber seine rauchgeschädigte Lunge und musste deshalb erst einmal eine halbe Minute lang husten und keuchen. Dennoch stampfte er auf Sharoh zu, wenn auch nicht zielstrebig, sondern immer mal wieder mit Ausfallschritten und sich seinen Bauch haltend. Die Schmerzen in seinen Händen waren kaum auszuhalten, doch sein Hass trieb ihn ab. Der zweite Schüler seines Meister hatte sich inzwischen aufgerappelt und bereute offensichtlich das er Rake hatte helfen wollen.

„Ich dich nicht brauchen! Du Krüppel! Ich länger Schüler von Meister, mächtiger als du!“

Auf einen Kampf würde er es dennoch nicht ankommen lassen. Im Augenblick hielt ihn sein Stolz und nicht zuletzt sein Zorn auf Sharoh und seine eigenen Fehler aufrecht, doch für ein Duell, und mochte es nur eine Minute andauern, hatte er ganz sicher keine Kraft mehr. Der Trandoshaner schien ebenfalls keine Lust auf einen Kampf zu haben, war aber ebenso wütend wie sein Mitschüler. Doch wieso und worauf, das war dem Feeorin doch egal. Er brauchte ihn nicht. Er, und nicht Sharoh, würde das Jahr überleben und als Sieger hervorgehen. Als er schließlich auf der Höhe des anderen Apprentice angekommen war, versuchte er vor dessen Klauenfüße zu spucken, doch sein Mund war knochentrocken, weshalb es nur für zwei kleine Tropfen reichte.

„Du Feind, du Rivale und wirst immer bleiben.“

Er wollte diese hässliche blauschuppige Echse nicht mehr sehen. Hätte es eigentlich noch schlimmer kommen können? Nicht nur das er durch das Feuer sein Lichtschwert verloren hatte – es ließ sich nicht mehr aktivieren, wieso auch immer - , er hatte auch einen Teil seiner Unterbekleidung verloren, seine Hände waren verbrannt und seine Lunge fühlte sich an, als hätte er gerade den Rauch einer Fabrik stundenlang inhaliert. So ziemlich jeder Flecken Haut brannte und zog, die Muskeln waren kraftlos und sein Magen rebellierte immer noch. Doch selbst all das konnte noch getoppt werden. Nämlich durch Sharoh. Einen Rivalen, welcher ihm hatte helfen wollen! Inzwischen war Rake gute fünf Meter hinter dem anderen Schüler und drehte sich nun, da ihm dieser Gedanke nicht mehr losließ, um.

„Wieso du willst helfen?! Hast Angst allein im Dschungel? Kannst verlassen drauf, dass du wirst sterben, wenn du auf Hilfe meine angewiesen sein wirst. Du Schwächerer, du nicht helfen, du Hilfe brauchen. Aber nicht mit mir!“

Rake drehte sich wieder um und ging weiter auf den Dschungel zu. Was würde er dafür geben sich in den kühlen Bach legen zu können, doch seine Furcht vor all den Parasiten war keinesfalls verschwunden. Also würde er sich wohl etwas anderes suchen müssen...

[Bastion - Bergkette - In der Nähe des Dschungels - Anomander Rake (NPC) und Sharoh irgendwo hinter ihm in der Nähe]
 
[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Poth Akeer, Darth Hybris

Sterne tanzten vor seinen Augen als er schwer atmend auf dem Boden lag. Feuer brannte in seiner Brust und jeder Atemzug schien seine Lungen verätzen und verbrennen zu wollen. Röchelnd hustete er und spürte wie etwas flüssiges sein Kinn hinunter lief. Von Zeit zu Zeit schien sich ein Bild vor seinen Augen abzeichnen zu wollen doch als hätten seine Netzhäute genug von der jahrzehntelangen Arbeit erstarb es Sekundenbruchteile später wieder. War das sein Ende? Ungläubig weigerte sich Poth diesen Gedanken zu akzeptieren. Angestrengt versuchte er zu rekapitulieren was zuletzt geschehen war doch seine Erinnerung ließ ihn im Stich. Ihm war noch als hätte er in das Nichts geguckt und dann eine Explosion gehört doch das hätte ebenso aus einem Traum stammen können. War er eins mit der dunklen Seite geworden? Doch woher kam dann der Schmerz? Probeweise versuchte er einen seiner Finger zu bewegen und siehe da, es schien zu funktionieren. Zumindest ein bisschen krümmte er sich, das merkte er deutlich. War er also wirklich tot? Nein, kam er zum Schluss. Hybris würde nicht in der Lage sein ihn zu töten, er konnte es einfach nicht. Ein einfacher Novize wäre unmöglich so mächtig wie er. Er war Poth Akeer, Zirkelmeister der Alchemisten und einer der mächtigsten Sith der Galaxis! Niemand konnte sich ihm in den Weg stellen. Er versuchte zu lachen, hustete stattdessen aber nur Blut. Abermals versuchte er die Augen zu öffnen und diesmal sah er etwas. Grelles Licht blendete ihn und unweigerlich musste er an das „Licht am Ende des Tunnels“ denken, das von klischeehaften Autoren gerne als Metapher genutzt wurde. Lächerlich. Es gab kein Licht, nur die Dunkelheit. Sie verlieh einem Kraft und zersprengte die Ketten. Er konzentrierte sich und langsam begann sich über ihm die Decke des Ratssaals abzuzeichnen. Er war also doch nicht tot. Dann musste Hybris wohl an seiner eigenen Macht gestorben sein, dachte er selbstzufrieden und hustete abermals. Dieser Narr, kam ihm in den Sinn als er langsam begann sich an die letzten Sekunden seines Lebens zu erinnern. Ein Blitz dunkelster Energie hatte sie beide erwischt, im letzten Moment hatte es Poth noch geschafft sie wenigstens zum Teil auf Hybris zurück zu werfen. Der Novize musste tot sein und damit hatte er seine Position abermals verteidigt. Er musste aber zugeben, dass sich der junge Sith gut geschlagen und ihm viel mehr abverlangt hatte als er vorher gedacht hätte. Mühsam versuchte Poth sich auf den Bauch zu drehen, Schmerz überflutete seinen Körper dabei. Er stützte sich auf seine alten Arme und hievte sich auf die Beine. Fetzen von verbrannter Haut blieben dabei am Boden kleben. Splitter, Staub und Trümmer lagen um ihn verstreut, der einst so schöne Ratssaal glich einem Kriegsschauplatz. Was er genau genommen auch war. Mit einem gewinnsuchenden Blick wandte sich Poth um und sah in die Richtung, in der er Hybris‘ Leiche vermutete und erstarrte. Er war noch am Leben. Das konnte nicht sein, ungläubig blinzelte er mit den Augen. Arg mitgenommen, verletzt und lädiert stand der Novize dort, zumindest äußerlich ein Schatten seiner selbst, doch er stand. Das durfte nicht wahr sein, das konnte nicht wahr sein, brüllte Poths Inneres und das Glücksgefühl über seinen vermeintlichen Sieg wandelte sich in blanken Hass. Wie konnte es sein, dass dieser Anfänger noch immer auf seinen Beinen stand? Neue Kraft durchflutete seinen alten Körper und instinktiv griff er nach seinen Lichtschwertern, doch die waren nicht mehr da. Bestürzt erinnerte er sich daran wie sie vernichtet wurden, ein Grummeln entwich seiner Kehle. Hasserfüllt sah er Hybris an als könnte er ihn alleine mit seinem Blick töten. Sein ganzer Körper brannte, verbrannte Haut schälte sich von Gesicht und Torso, Blut tropfte auf den Boden.

„Bist du zufrieden mit dir?“,

fauchte Poth während sein Zorn immer größer wurde.

„BIST DU VERDAMMT NOCHMAL ZUFRIEDEN? DU MINDERBEMITTELTER EMPÖRKÖMMLING, DU NICHTSNUTZ! DU VERSTEHST NICHTS VON DER DUNKLEN SEITE, DU HAST KEINE AHNUNG VON IHR. DU GLAUBST DU WÄRST SO WEISE UND ERFAHREN, DABEI WeißT DU WENIGER ALS DER DRECK UNTER MEINEN FÜßEN. ICH WERDE DICH LEIDEN LASSEN, DU WIRST DARUM BETTELN ENDLICH STERBEN ZU DÜRFEN!“

Geifernd brüllte Poth durch den Raum während mit jedem Wort Blut und Spucke aus seinem Mund flogen. Niemand hatte es in den letzten 15 Jahren geschafft ihm derart starke Wunden zu zufügen. Er würde nicht zulassen, dass er heute starb! Zornig hob er seine Hände und ließ die Macht durch sie fließen. Erneut sandte er einen Blitz in Hybris‘ Richtung, doch es spielte keine Rolle ob er sein Ziel erreichte. Wichtiger war, dass der Strom durch Poth selbst floss. Seine Zellen wurden regelrecht aufgeladen und überall dort wie sie eigentlich das normale Plattenepithel seiner Haut formten, begannen sie nun in Blitzesschnelle eine andere Substanz zu synthetisieren. Ein genetisch verbessertes Chitin formte sich auf seiner intakten Haut und dehnte sich schnell auch über die verbrannten Areale aus. Erst durchsichtig wurde es schnell dunkler und fester. Bereits vor Jahren hatte er diese Modifikation an sich vorgenommen als Vorbereitung auf seine endgültige Metamorphose, doch jetzt musste er sie zu seinem Schutz aktivieren. Er wusste um die Gefahren, die solch eine schnelle Umwandlung mit sich brachten, doch mehr und mehr wurde ihm bewusst, dass er diesen Kampf wirklich verlieren konnte! Noch während das Chitin im Begriff war zu härten setzte er mit einem seiner scharfen Nägel einen Schnitt über seine rechte Flanke. Nur wenige Zentimeter lang reichte er aus damit Poth mithilfe der Macht eine Kugel aus seinem Körper entfernen konnte. Ein klebendes Gelee umgab diese Kugel, schleimig und ekelhaft wirkte es. Ein Lächeln deutete sich auf Poths Gesicht an, dann warf er die Kugel. Kurz nachdem sie seine Hand verlassen hatte, sprengte Poth sie mit einem Machtstoß auf, viele stecknadelgroße schwarze Punkte ergossen sich in der Luft und flogen geradewegs auf Hybris zu. Poth setzte mit beiden Händen nach und beschleunigte die kleinen Punkte so stark wie er konnte. Er legte seinen ganzen Zorn in sie und presste sie in Hybris‘ Richtung. Er konnte sie unmöglich alle abwehren. Diese kleinen Punkte waren eines seiner Meisterwerke und seine Lebensversicherung. Die Kugel, tief in seinem Körper versteckt und geschützt durch die Macht, enthielt Hunderttausende winziger Insekten, seine eigene Züchtung. Dank ihrer modifizierten proteolytischen Enzyme waren sie in der Lage sich in Windeseile durch organisches Material jedweder Art zu fressen. Bereits wenige von ihnen reichten aus um kleine Nagetiere zu zersetzen. Sollte der Novize ruhig versuchen sie alle abzuwehren, es würde ihm nicht gelingen. Dessen war Poth sich sicher. Seine winzigen Helfer würden ihn schwächen und dann konnte er zum endgültigen Schlag ansetzen.


„Das ist die wahre Macht der dunklen Seite.“,

schrie er und entfesselte abermals seinen ganzen Zorn. Er richtete jeden seiner Gedanken darauf Hybris‘ Körper zu zerschmettern, er komprimierte Luft, Gewebe und Knochen und kämpfte gegen seinen Machtschild an. Poth biss die Zähne so kräftig aufeinander, dass ein paar von ihnen splitterten und zerbrachen. Seine Finger zitterten und krampften als er versuchte seine Faust gegen den Widerstand des Novizen zu schließen um ihn ein für alle mal zu zerquetschen. Haarrisse formten sich dabei in den Knochen seiner Phalangen.


„Das ist dein Ende.“,

brachte er noch unverständlich hervor.


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Poth Akeer, Darth Hybris
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Ratssaal - Poth Akeer (NPC) und Darth Hybris]

Wie angenehm es für seinen geschundenen Körper gewesen war, sich an das Schwert zu lehnen, merkte Hybris erst als er dem Angriff des Zirkelmeisters entgehen wollte. Gerade noch rechtzeitig wich er aus, sodass der Großteil der Blitze in das Seelenschwert fuhr und nur einzelne Ausschläge seinen Machtschild traktierten. Der Bastard war so was von noch am Leben. Dessen Wutausbruch samt Monolog hatte Hybris zwar nicht hören, durch die Macht aber spüren können. Die Selbstsicherheit des Alchemisten war erschüttert worden und er reagierte darauf wie es die meisten Sith, einschließlich Hybris, taten. Er gab sich der dunklen Seite hin. Und tat etwas, das Hybris Machtsinne alarmiert aufheulen ließ. Er konnte die Veränderungen am Körper des Zirkelmeisters spüren, doch er würde mit Sicherheit nicht die Zeit haben um länger darüber nachdenken oder es erforschen zu können. Schon Sekunden später konnte er es auch sehen. Eine Art zweite Haut bildete sich, doch das war noch nicht alles. Der alte Alchemist schlitzte sich selber auf und plötzlich hielt er irgendetwas annähernd rundes in der Hand. Hybris konnte das darin befindliche Leben spüren und ahnte schon das nun irgendwelche Viecher auf ihn gehetzt werden würden. Diesen Part hatte er durch seinen Angriff hier im Saal eigentlich verhindern wollen. Kein Labor, keine Sith Spawn und nur wenige Gifte und Gase. Und eben keine Viecher. Doch der alte Mann hatte seinen Körper tatsächlich umgebaut. Und diese Veränderung vor Hybris geheim halten können. Natürlich hatte er Poth gescannt, doch diese kleinen Biester waren ihm entgangen! Ein tödlicher Fehler? Die Kugel wurde geworfen, doch schon nach nicht einmal einem halben Meter gesprengt, sodass sich der Inhalt in den Raum hinein ergoss. Einem Sandsturm gleich, verteilten sich unzählbar viele schwarze Punkte im Saal und wurden auch schon im nächsten Augenblick beschleunigt. Hybris riss reflexartig beide Arme hoch und drückte gegen die Macht des Zirkelmeisters, sodass die Punkte fast schwerelos in der Luft hingen. Doch nicht wirklich lange, denn sein Gegner hatte etwas anderes vor. Hybris spürte es bevor er die verräterische Geste sah. Als hätte man ihn auf den Grund eines mit Wasser gefüllten zehn Kilometer tiefen Grabens teleportiert, wurde er plötzlich zusammengedrückt. Sein im Gegensatz zu dieser Macht lächerlich schwache Machtschild brach beinahe sofort zusammen, hatte dem Lord aber noch genug Zeit erkauft, sodass dieser sich aktiv schützen konnte.

Der direkte Angriff des Zirkelmeisters hätte einem Rancor alle Knochen brechen können, doch auch die Macht seines Widersachers war gewaltig, weshalb Hybris vorerst nicht auf die Größe eines Apfels zusammengepresst wurde. Leider bestand Poths Strategie aus zwei Teilen und sein erster lief immer noch. Die winzigen schwarzen Käfer waren nämlich immer noch unterwegs. Hybris hatte nur ihre unnatürliche Beschleunigung gestoppt, aber nicht ihren natürlichen Antrieb. Sie kamen zwar langsamer an, doch immer noch so schnell wie eine Wespe. Und das war schnell genug. Dagegen musste er etwas tun, sonst würden sie wer weiß was tun. Die Gedanken des jungen Menschen rasten, doch am Ende konnte er nur wenig tun. Deshalb zweigte er Macht von seinem aktiven Schild ab, bündelte dieser in der Brust und feuerte einen breit gefächerten Machtstoß ab. Dieser war viel zu schwach um die gepanzerten Biester töten zu können, warf sie aber auch fast wieder zu Poth zurück und nahm ihnen hoffentlich kurz die Orientierung. Gleichzeitig sprang Hybris bis zum anderen Ende des Raumes, was ihm weitere vier oder fünf Sekunden brachte. Ob Poths Killerkäfer nun verwirrt waren oder nicht, sie kamen wieder auf ihn zu. Gleichzeitig spürte er wie die Kraft des Zirkelmeisters an den Rändern seines Schildes auf den Körper einwirkte. Überall platzten kleinere Gruppen von Hautzellen auf, weshalb seine restliche Kleidung sehr bald durch das bisschen Blut an seinem Körper kleben würde. Es würde ihn nicht einmal schwächen, aber irgendwann würde es ja schlimmer werden. Je mehr er sich um die Biester kümmern musste, desto schlechter konnte er sich vor dem Zerschmettern schützen. Aber er hatte einen Plan. Ob ihm dieser nur gekommen war, weil Sharoh sein Schüler war, konnte er im Nachhinein nicht sagen, doch er entschied sich es wie die jungen Trandoshaner zu machen. Im Zweifel opferte man eben ein Körperteil, man konnte es ja eh nachwachsen lassen. Schneller als man denken konnte, war Hybris in seinem eigenen Kopf, schaltete dort die Schmerzen ab und fuhr dann seine Verteidigung auf der linken Seite zurück. Er konnte es ja nicht hören und nur sehr ungenau spüren, doch er war sich ziemlich sicher das alle Knochen in seinem linken Arm soeben brachen. Die nun nutzlose Extremität hing an seiner Seite, durchnässte seine Unterbekleidung und sah vermutlich RICHTIG schlimm aus. Er sah nicht hin, hatte aber das Bild eines zusammengedrückten Armes vor Augen, bei dem durch Risse in der Haut die zerfetzten Muskelstränge und Knochensplitter heraus quellen. In Blut getränkte Fleischfetzen fielen auf den Boden, garniert mit weißen Fragmenten. Irgendwie so ähnlich halt. Doch Hybris war bereit den Preis zu zahlen, wollte er doch nun folgendes tun. Seine rechte Hand, bis eben noch ausgestreckt und auf Poth gerichtet, fuhr ein Stück weit zurück und wurde dabei zur Faust. Ein Leuchten ging von ihr aus und als die Käfer schließlich bei dem Seelenschwert angekommen waren, öffnete der Lord seine Hand und hundert mal mehr Partikel reiner Machtenergie, von der Größe eines Quarks, als es Käfer gab verließen ihn und strebten auf die Käfer zu. Da die Technik zu kompliziert war als das Hybris alle gleichzeitig ansteuern konnte und sich die Partikel auch nicht von allein ihr Ziel suchten, ließ er sie einfach wie eine Nebelwand Aufstellung beziehen und dann geschlossen durch den Raum fegen. Seine Zielen kamen selbstverständlich nicht gleichzeitig an, doch was sollte er machen? Mit Machtblitzen konnte er sie nicht alle abwehren, Machtstöße waren Energieverschwendung und sie zu zerschmettern würde zu lange dauern. Etwas anderes fiel ihm im Moment nicht ein. Seine Armee hatte sich gerade formiert, da trafen die beiden Gruppen auch schon aufeinander und Hybris ließ seine kollektiv hochgehen. Ein Partikel war an sich zu wenig um einen Käfer zu töten und selbst wenn sie explodierten kam nicht viel dabei herum. Aber es waren eben viele. Sehr, sehr viele. Mit den Augen konnte man es jedoch nicht sehen. Für diese sah es einfach nur so aus als würden 99% der schwarzen Punkte plötzlich einfach die Kraft verlieren und auf den Boden aufschlagen. Und dann fiel der Rest über ihn her, doch auch damit hatte er gerechnet. Sie loszuwerden, waren sie erst einmal bei ihm, war nicht schwer, das Problem war nur er konnte es nur einmalig tun, musste also warten bis auch der letzte Käfer ihn erreicht hatte. Seine Verteidigung bremste sie aus, doch mindestens ein Dutzend kam durch bevor er seine Macht kurz zurück nahm und Poth dadurch seine eigenen Helfer zerschmetterte. Sofort verstärkte Hybris wieder seine Macht, doch vier Rippen, das linke Schlüsselbein und alle Knochen in seinen Zehen hatte es erwischt. Der Schock war heftig, doch da er keine Schmerzen spüren konnte, fühlte es sich im Grunde nicht allzu schlimm an. Aber er merkte natürlich was geschehen war und biss deshalb trotz fehlender Schmerzen die Zähne zusammen.

Bastard. Verfluchter scheiß Bastard!

Die paar Käfer die durchgekommen waren, überlebten ihren Besuch in seinem Körper keine drei Sekunden und konnten nicht wirklich viel Schaden anrichten. Doch was er für sie hatte alles opfern müssen! Hybris sah kurz an seinem Körper herunter. Wie es schien hatten auch seine Oberschenkel etwas abbekommen, denn dort floss nun deutlich mehr Blut als aus den kleinen Stichen zuvor. Und die lebensnotwendige Flüssigkeit füllte gerade munter seine Stiefel. Offene Brüche konnte er nicht sehen, das war wegen Poths Angriff aber auch nicht weiter verwunderlich. Er drückte ja zusammen und riss nichts heraus. Das Blut fließen konnte, lag nur daran das Hybris sich wieder voll auf seine Verteidigung konzentrierte. Doch das würde ihn nicht retten. Nur der Tod des Zirkelmeisters konnte das! Ein paar Herzschläge später machte er den ersten Schritt. Es fühlte sich merkwürdig an da die vordere Hälfte der Füße nur noch eine formlose Fleischmasse mit darin befindlichen Knochenstücken war, doch er konnte gehen. Es dauerte dennoch eine gefühlte Ewigkeit bis er bei dem Seelenschwert angekommen war. Dieses konnte ihn nun nicht schützen, doch dafür brauchte er es auch nicht. Er legte seine noch intakte rechte Hand um den Griff und zog es aus dem Boden. Als er vorhin den Machtschild gesenkt und damit die Käfer getötet hatte, hatte er bewusst alle Organe, den Kopf und alles für diesen rechten Arm notwendige beschützt. Das Schwert war, wie Hybris durchaus nicht vergessen hatte, verdammt schwer. Eigentlich ein Zweihänder, hatte er es dennoch immer nur mit einer Hand geführt und dabei großzügig die Macht eingesetzt. Das konnte er nun nicht tun, weshalb das volle Gewicht an seinem Körper zog und ihn regelrecht in die Knie zwang. Tatsächlich schaffte er nur zwei Schritte in Poths Richtung, dann sackte er zusammen, ließ das Schwert aber nicht los. Diese Waffe würde ihn unsterblich machen. Und sie würde den Zirkelmeister durchbohren! Flach atmend, der ganze Körper am Zittern, hockte Hybris vielleicht sechs Meter von seinem Vorgesetzten entfernt auf dem mit Schutt übersäten Boden und versuchte die Kraft zu finden mit der er ihn töten konnte. Poth war in der besseren Position, weshalb der jüngere Lord mal wieder alles in die Klauen und Fänge seiner inneren Monstrosität legen musste. Zeit den Sith raus zu lassen.

Eine Entscheidung zu treffen bedurfte nur eines Gedankens, mal von der Inneren Stimme ausgesprochen, mal nur ein Gefühl. Hybris bedurfte auch nicht mehr um von einem neutralen Machtnutzer zu einem der dunklen Seite zu werden. Er war ein Psychopath, fast permanent in der Lage zu töten, wen, wann und wo auch immer er wollte. Er tat es nur meist nicht. Und so behandelte er auch das Monster in ihm. Die dunkle Seite, dieses geheimnisvolle Etwas in der Finsternis. Sie lockte ihn, versprach Macht und Kraft und wollte dafür nichts als seine Emotionen. Er sollte nur der Gier, dem Hass, Neid, aber auch der Liebe und Freude nachgeben. Eine jede Emotion war dazu in der Lage einen Machtnutzer auf die dunkle Seite abdriften zu lassen. Denn besaß man etwas, und sei es nur eine Erinnerung an einen schönen Moment, so wollte man dies auch behalten. Erinnerungen kann man nur schwer verlieren, Dinge die man anfassen, die man berühren und spüren konnte, sie konnten schneller zerbrechen als man es für möglich hielt. Doch es gab auch immaterielle Dinge, welche als so kostbar eingestuft wurden, das manch einer dafür eine ganze Rasse oder Planeten dafür opfern würde. Man konnte große Teile seines Körpers zerstören, seine Machtbasis vernichten, ihm einfach alles nehmen was er besaß und er würde es sich auf die seine Art wieder beschaffen und musste dafür nicht ausrasten. Doch versuchte man ihm sein Leben zu nehmen, versuchte man die einzige Hülle zu zerstören, die im Augenblick seinen Geist halten konnte, dann griff man seine Unsterblichkeit an. Beziehungsweise sein Wunsch nach diesem ewigen Leben ohne Schmerz und Verlustängste. Um nicht mehr auf die dunkle Seite angewiesen zu sein, musste er sich ihrer bedienen. Und etwas als Opfer darbringen. Poth wollte ihn vernichten, um nicht selber vernichtet zu werden. Absolut nachvollziehbar. Also kämpften gerade zwei Individuen, die kaum unterschiedlicher sein konnten, gegeneinander, sodass sie ihren Traum weiter verfolgen konnten. Nicht einfach nur um zu leben, zu existieren, nein, keiner der beiden Lords wollte einfach nur da sein. Sie. Wollten. Alles. Und wer sich ihnen in den Weg stellte oder gar aufzuhalten versuchte, der würde keine Gnade erfahren können. Mit allen Mitteln. Mit. Allen. Mitteln. Hybris senkte den Kopf und sprach den einen entscheiden Gedanken laut in seinem Innersten aus:

„Ich bringe dar.“

Ein markerschütterndes Brüllen peitschte durch sein Innerstes. Die Tore des Käfigs der dunklen Seite sprangen auf und die gewaltige Monstrosität katapultierte sich aus ihrem Gefängnis. Pure Energie strömte durch Hybris Adern, belebte seinen Körper, stumpfte den Geist ab, sodass er kaum noch denken konnte. Als würde das Schwert nur aus Luft bestehen und seine gebrochenen Knochen kaum eine Fußnote wert sein, erhob sich der junge dunkle Lord der Sith und setzte wieder einen Fuß vor den anderen. In diesem Moment durchströmte ihn ein blind machender Hass, vermischt mit einem halben Dutzend Ängsten und Befürchtungen. Angefangen von Bildern über sein Scheitern, seinen Tod, eine Ewigkeit in einem Gefängnis eingesperrt bis hin zu Kurzfilme über Hassobjekte durchfluten seinen Schädel und zwangen die Logik in die hinterste Ecke zurück. Er würde Poth nicht einfach nur töten! Er würde ihn die schlimmste aller Strafen auferlegen! Und danach würde er eine blutige, mit Organ- und Fleischfetzen durchsetzte Schneise durch den Orden schlagen. Auf der Suche nach jedem potenziellen Feind würde er alles nieder machen. Seine Klinge würde im Blutrausch singen, sie würden sich in die Körper seiner Feinde fressen und ihre Macht erlangen. Und dann würde er zum Imperator gehen! Dieser erbärmliche Wicht glaubte doch ernsthaft er könne ihn wie eine seiner Marionetten steuern, ihn benutzen und ersetzen, sollte er den Ansprüchen nicht mehr genügen! Doch nicht mit Hybris, nicht mit dem einzig wahren Herrscher der Macht und zukünftiger Gott über ALLES UND JEDEN. Er konnte es spüren, konnte spüren wie die Macht durch ihn floss, wie sie danach lechzte in den Körper des Zirkelmeisters einzudringen und sein Leben aus diesem heraus zu schleudern. Wie Sikarius es bei Sharoh getan hatte, würde er den alten Narren ausweiden und doch am Leben erhalten!

Noch drei Meter. Hybris packte das Schwert noch fester als sowieso schon.

Zwei Meter. Er hob die Klingenspitze an, richtete sie auf Poth aus.

Ein Meter. Hybris blieb stehen, sah den Zirkelmeister in die Augen. Beide schleuderten in diesem Augenblick ihre Macht gegen den jeweils anderen und es herrschte ein Gleichgewicht. Doch dann machte der jüngere der beiden einen Schritt vorwärts, setzte die Spitze seiner Waffe auf die Brust des anderen Alchemisten. Diese wurde durch eine dicke schwärzliche Panzerung geschützt, vermutlich hart genug um den einen oder anderen Treffer von einem Lichtschwert oder Blaster standzuhalten. Doch Hybris schwang eine Waffe, welche es so sonst nicht in dieser gesamten Existenzebene gab. Das machte sie weder unzerstörbar, noch durchdrang sie deshalb jedes Material als wäre es nur Butter. Doch sie besaß dafür eine andere, für Machtnutzer furchtbare Eigenschaft. Und die bekam Poth nun zu spüren! Noch ein paar Herzschläge lang sahen sich die beiden körperlich völlig kaputten Alchemisten an, der Alte mit einem Blick, welcher aussagte das er nicht wahrhaben wollte was hier gerade geschah und der Junge schaute sein Gegenüber mit einem Gesichtsausdruck an, der mit „reinem Hass“ noch am ehesten beschrieben werden konnte. Beide sahen in dem jeweils anderen einen Erzfeind, einen Nemesis der ihnen die Unsterblichkeit verweigern wollte. Ein guter Stichpunkt. Unsterblichkeit. Hybris würde sie ihm gewähren, nicht nehmen! Der Novize öffnete seinen Mund und schrie all seine Wut und Verzweiflung heraus. Mit diesem Befreiungsschlag kam die dunkle Seite der Macht, bündelte Energie in der rechten Hand des Lords und ließ die Waffe explosionsartig einen Satz nach vorne machen. Für die Zeit, die man brauchte um zu blinzeln, schien der Chitinpanzer des Alchemisten standzuhalten, doch dann brach er auf und das Seelenschwert drang ein. Das war auch der Moment wo Poths Macht in sich zusammenbrach. Es war nicht so das diese in das Schwert gezogen wurde, so funktionierte es nicht, sondern weil der Unglauben über diese Tat seine Konzentration völlig zerstörte. Und dann durchbohrte die zerfressene Klinge seinen Leib, während die Macht von Hybris gleichzeitig von Außen auf dessen Körper einwirkte. Blut spritzte, Knochen wurden gebrochen und aus dem Körper geschleudert und Extremitäten verbogen. Hybris selber wurde durch seine eigene plötzlich entfesselte Macht zurückgeworfen, nahm dabei aber das Schwert mit. Wieder krachte er auf den harten Boden und obwohl die dunkle Seite seinen Körper durchflutetet, konnte auch sie nicht verhindern das die Ohnmacht seine Seele rettete. Wenn auch nicht allzu lange...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Ratssaal - Poth Akeer (NPC) und Darth Hybris]
 
[: Bastion :: Bastion Center :: Sith-Tempel :: Hangar | Raziil Marr:]

Die dunklen Korridore des Sith-Tempels waren ein sonderbarer Ort, ja sogar gefährlich, erfüllt von unaussprechlichen Qualen.
Viele Ecken waren verschmutzt und stanken, hin und wieder waren aus fernen Räumen und Korridoren Schreie zu vernehmen.
Auf dem Boden der Korridore saßen die verschiedensten Kreaturen - einige von ihnen schienen geduldig darauf zu warten, von einem Sith empfangen und ausgebildet zu werden, andere wiederum hatten die Knie angezogen und wippten zitternd vor und zurück.
Einen Großteil der Anwesenden schien die Ausbildung bereits zu Beginn gebrochen zu haben.
Ganz offensichtlich befand Raziil sich im dunkelsten Drecksloch des Tempels, das in der Regel von ranghohen Sith nicht einmal wahrgenommen wurde. Raziil hatte in seiner Vergangenheit viel Schlimmes erlebt, doch selbst in ihm bahnten sich langsam Zweifel an und er wünschte sich nichts sehnlicher, als sofort Darth Zion zum Ausgang gefolgt zu sein, vorbei an diesen finsteren Gestalten.
Vollkommen gleich ob Zabrak, Mensch, Rodianer, Twilek oder Gran, extreme körperliche und geistige Belastung konnte aus den respektabelsten und stärksten Humanoiden blutrünstige Tiere machen - der Gestank und die Dunkelheit dieser Korridore würde diese Entwicklung, gepaart mit Verzweiflung, nur beschleunigen.

"Na sieh mal einer an", lachte ein Besalisk, "irgendein Sith hat wieder Frischfleisch angeschleppt!".
Der große, vierärmige Alien schien der Anführer einer kleinen Gang gescheiterter Jünglinge zu sein, die aus den verschiedensten Spezies bestand.
Vorsichtig und aufmerksam blieb Raziil einige Meter vor der Gang, die sich im Korridor breit machte, stehn und musterte das Großmaul.

"Zwei Wochen bin ich schon hier unten!", schrie der Besalisk, der im düsteren Korridor scheinbar großen Respekt genoss, "Mein Meister hat plötzlich einen Jünger gefunden, den er als nützlicher erachtet hat... ich wurde einfach zurück in dieses verrottete Labyrinth geworfen...", allem Anschein nach hatte sich in diesem Bereich gescheiterter und niemals empfangener Jünger-Anwärter eine eigene kleine Gemeinde gebildet, "...und so langsam habe ich.... HUNGER!", ein Rodianer und ein Trandoshaner umklammerten plötzlich Raziils Arme, "Ich habe noch nie Zabrak probiert... Man munkelt, ihr Karnivoren seid besonders... proteinreich! Wollen wir doch mal sehn wie ihr schmeckt!".
Der Besalisk gab ein abstoßendes lachen wider, das dem eines Betrunkenen ähnelte und zog ein Vibromesser.
Raziil war zwar der Exekution auf Kessel entkommen, doch im Grunde war er nur vom Regen in die Traufe geraten!
Trotz Allem hatte sein Überlebensinstinkt nicht nachgelassen - aber auch abgesehen davon hatte Raziil in den Sith nun endlich eine Gelegenheit, eine Antwort auf die Frage aller Fragen zu erhalten: Was war die Macht, die er plötzlich spürte und zu nutzen schien, ja die sogar sein Leben gerettet und aus der Sklaverei geführt hatte?
Unter keinen Umständen würde er nun so einfach aufgeben, noch bevor sich ein Sith seiner überhaupt angenommen hatte; er musste handeln!
Der Zabrak dachte nicht lange nach und schleuderte seinen eigenen Kopf zu seiner Linken. Sein improvisierter Plan ging auf, als sich seine spitzen Hörner durch die empfindliche Kopfhaut und den Schädel des Rodianers bohrten, der sofort zusammensackte.
Mit seiner nun freien linken Hand schlug Raziil den schockierten Trandoshaner zu seiner Rechten ohnmächtig und befreite sich somit endgültig aus dem Griff der Handlanger des Besalisk.
Der vierärmige Alien schrie vor Wut auf und gerade als er mit seinem Vibromesser zum Hieb ausholen wollte, wurde er plötzlich unterbrochen. Es schien, als umklammerte eine unsichtbare Hand einen seiner vier kräftigen Arme und hinderte ihn daran, die aktivierte Nahkampfwaffe zu nutzen.
Stattdessen wurde der Arm wie von Geisterhand eingeknickt, sodass der große Besalisk sich das Messer, panisch protestierend, in die eigene Brust rammte.
Einen kurzen Moment später sackte er tot zu Boden und Raziil bot sich ein weiterer überraschender Anblick: Sämtliche Anwesenden - vollkommen gleich ob gescheitert, verrückt oder einfach nie empfangen - gingen auf die Knie, als eine Gruppe von Sith-Leibwächtern durch die Korridore schritt!
Einer der Leibwächter hiefte - mit der Macht, wie Raziil erkannte - den schweren Körper des Besalisk zur Seite. Im selben Moment spürter er plötzlich etwas.. Der Zabrak konnte sich nicht genau erklären, was es war, aber fühlte sich... mächtig an... Die Aura glich der Darth Zions und überschattete somit die aller Anwesenden.
Als die beiden Leibwächter näher traten, erkannte Raziil einen blassen Fastmenschen - ein Echani, vermutete er - der elegant gekleidet war und ganz offensichtlich von den übrigen drei Gestalten eskortiert wurde.
Er musste es sein, der diese Aura ausstrahlte und vor dem die Kreaturen der Finsternis knieten!

"Ihr.", sprach der Mann unmissverständlich Raziil an, " Wisst Ihr nicht, dass es sich geziemt, in der Gegenwart eines höherrangigen Sith zu knien?“.
Sollte Raziil nun tatsächlich den erwarteten Respekt zeigen? Sicherlich würde dies dem Sith gefallen, doch dann liefe er Gefahr, dass jener Sith ihn einfach dort zurück ließ. Raziil musste auf sich aufmerksam machen, er musste beweisen dass er zu mehr fähig war als der Haufen Elend, der scheinbar lebenslang in den finsteren Korridoren vor dem Tempel auf die Audienz mit einem Sith wartete!
Selbstverständlich konnte der Sith ihn einfach töten, doch dieses Risiko ging Raziil mit Freuden ein und bewies seinen Mut und seine Stärke, indem er aufrecht stehen blieb.

Einer der Leibwächter, der sich offenbar für ach so mächtig und besonders hielt, flehte den Sith förmlich an, sich Raziils zu entledigen, doch der Sith hob lediglich seine Hand, um ihn ruhigzustellen: „Ihr müsst neu an diesem Ort sein, es ist nicht zu übersehen. In Euch steckt Potential, Jünger, doch werdet Ihr hier nicht lange bestehen, wenn Ihr nicht genügend Respekt zeigt. Nennt Euren Namen und Eure Herkunft.“
Ganz offensichtlich hatte Raziils Verhalten den Sith beeindruckt und zeigte nun Wirkung! Möglicherweise sah der Sith in ihm auch einfach etwas, immerhin war es ein weiterer Sith, der extra den weiten Weg nach Kessel gekommen war, nur um den Zabrak nach Bastion zu bringen.
Das hellgrüne Blut des Rodianers tropfte von Raziils Hörnern und lief seine linke Wange hinab. Der Sith musste also erkannt haben, dass er sich zu verteidigen wusste.

"Mein Name ist Raziil Marr... mylord", die Anrede stotterte er beiläufig vor sich hin, immerhin war dies eine völlig neue Welt für ihn, "Ich stamme aus den Minen Kessels... Darth Zion hat mich dort entdeckt und persönlich hierher eskortiert.".
Die Beteiligung eines Darth musste ganz einfach für Raziils Potential sprechen!

Erneut schien Raziils Verhalten Wirkung zu zeigen: „Ihr dürft Euch glücklich schätzen, dass ich Euch diese Lektion erteile und nicht ein anderer Sith. Doch vielleicht habt Ihr ja Interesse daran, Euren Fauxpas wiedergutzumachen. Ein starker und loyaler Diener kann es an diesem Ort weit bringen, sogar zu einem Schüler werden. Lasst mich Euch einen Vorschlag unterbreiten: Ich bin gerade im Begriff, zu einer gefährlichen Mission aufzubrechen. Wenn Ihr Euch in den Augen eines mächtigen Sith beweisen wollt, dann begleitet mich. Oder aber zeigt mir mit Worten Euren Wert und erklärt mir, warum Ihr hier seid.“
Dieses Angebot bedurfte keiner Überlegung, denn alles war besser, als in diesem Höllenloch zu verfaulen: "Es wäre mir eine Ehre, Euch begleiten zu dürfen, mylord!".
Raziil hatte zumindest vorerst einen Weg aus den finsteren Korridoren vor dem Tempel gefunden und war der Antwort auf seine Frage einen großen Schritt weiter!


[: Bastion :: Bastion Center :: Sith-Tempel :: Hangar | Raziil Marr; Janus Sturn:]


 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), gewöhnliche Jünger

Verzweiflung, Angst, Ehrfurcht und Neid erfüllten diesen Teil des Tempels, schienen die dunklen Steine des Gebäudes selbst zu durchdringen und mit Dunkelheit zu füllen. Es war ein Ort für Wesen verschiedenster Spezies, die nur eins gemeinsam hatten: Das Scheitern. So viele machtbegabte Kreaturen kamen in den Tempel oder wurden dorthin geschickt, voller Hoffnung, einer der mächtigen und respektierten Sith werden zu können. Doch nur wenige von ihnen besaßen ausreichend Potential, und noch weniger schafften es, einen Meister auf sich aufmerksam zu machen und deren Prüfungen zu überstehen. Der Tempel war wie eine riesige Bestie, die gierig stets neue Jünger verschlang.

Ein dünnes Lächeln legte sich auf das blasse Gesicht des Aristokraten, der so gar nicht zu diesem Teil des Tempels passen wollte. Dieser Zabrak (Raziil) hatte Potential, das konnte er deutlich spüren, und bereits Blut vergossen und damit Überlebenswillen und Stärke gezeigt, noch bevor die Leibwächter des Grafen das Gerangel unter den Jüngern endgültig beendet hatten. Doch war dies noch nicht genug, um ihn in den Augen des Vollstreckers wirklich interessant zu machen. Weitaus spannender war die Frage, ob der gehörte Nichtmensch niederknien würde. Jüngern geziemte es, sich zu unterwerfen, doch war dies zugleich ein Eingeständnis von Schwäche und Mittelmäßigkeit. Wer die mächtigen Sith beeindrucken wollte, musste auf einem schmalen Grat wandeln, respektvoll genug, um nicht aufrührerisch zu erscheinen, und wagemutig genug, um einen potentiellen Meister auf sich aufmerksam zu machen. Wer zu dreist auftrat, fand meist einen schnellen Tod, wer hingegen zu sehr zögerte fristete ein Dasein des ewigen Wartens und verblasste irgendwann vollständig.

Die Reaktion des Zabrak erwies sich tatsächlich als aufschlussreich, stolz und mutig blieb er aufrecht stehen und schaffte es dabei dennoch, ehrerbietig zu wirken. Die grünen Augen des Grafen funkelten amüsiert, als der Nichtmensch, dem das Blut seines letzten Opfers noch über die Wange rann, sich als Raziil Marr vorstellte und die Anrede, die sonst so effekthascherisch betont wurde, fast schon beiläufig aussprach und damit erneut für Unruhe bei den Leibwächtern des Halbechani sorgte, die ihn wohl am liebsten an Ort und Stelle hingerichtet hätten. Doch Janus hielt sie ohne ein Wort zurück und lauschte aufmerksam.


Raziil war also aus den berüchtigten Gewürzminen Kessel, in denen zahlreiche politische und gewöhnliche Kriminelle in gefährlicher, harter Arbeit wertvolles Gewürz für das Imperium abbauten, nach Bastion geschafft worden. Bei der Erwähnung von Darth Zion wurde Janus´ Aufmerksamkeit noch mehr geweckt, nicht nur hatte er von diesem Sith bereits im Zusammenhang mit den Ereignissen auf Theatherra gehört, sondern auch die Tatsache, dass er es offenbar für angemessen gehalten hatte, den Zabrak persönlich zum Tempel zu bringen, war interessant. Das sprach eindeutig für das Potential des Gehörnten.

In angemessen dankbarem Tonfall nahm Raziil das Angebot des Vollstreckers, ihn zu begleiten, ohne großes Zögern an, was dieser mit einem knappen Nicken quittierte.

„Dann folgt mir, Raziil Marr.“

Befahl der schlanke Fastmensch mit der ihm innewohnenden Würde und Autorität und der Zabrak kam der Aufforderung nach, begleitet von den neidischen und zornigen Blicken der übrigen Jünger, die aber keinen Ton von sich gaben, wussten sie doch, dass Protest Selbstmord gleich kam. Es dauerte nicht lange, bis die nun auf fünf Personen angewachsene Gruppe den vor dem Tempel wartenden luxuriösen schwarzen Gleiter des Grafen erreichte, in dessen Nähe zudem ein weitaus schlichteres graues Modell stand, das als Transportmittel für den zusätzlich eingesetzten Trupp aus einem guten Dutzend Jünger dienen würde, die in dunkle leichte Kampfanzüge gekleidet waren und E-11 Blasterwehre trugen.

Ihr Anführer, ein stämmiger Mensch mit braunen Augen und kurz geschorenem schwarzem Haar, nahm militärisch Haltung an, als der Sith sich näherte.


„Wir stehen bereit, Mylord.“

Berichtete er und Janus nickte knapp, dann verbeugten sich die Jünger geschlossen und begaben sich in den grauen Gleiter, während der Graf und seine Begleiter, Raziil eingeschlossen, sich in den schwarzen Gleiter setzten, der kurz darauf in Richtung „Bonetown“ aufbrach. Für einige Momente herrschte Schweigen, während der Graf aus dem Fenster sah, dann wandte er sich mit einem dünnen, höflichen Lächeln dem Zabrak zu, der ihm gegenüber neben Marava saß, die hübsche Jüngerin beäugte den Nichtmenschen etwas skeptisch, schwieg aber und studierte stattdessen ihr Datapad.

„Nun weiß ich, wie Ihr heißt und woher Ihr kommt, habe es aber versäumt, mich selbst vorzustellen. Wie unhöflich von mir. Erlaubt mir, das zu korrigieren. Ich bin Graf Janus Sturn, Vollstrecker des Ordens der Sith, Novize des Zirkels der Inquisitoren, letztes Mitglied es alten tarisanischen Geschlechts der Sturns und, wie Ihr vermutlich aufgrund Eurer erst kürzlich erfolgten Ankunft nicht wissen könnt, Förderer und Gönner des imperialen Kulturwesens.“

Stellte sich der Graf jovial, aber unverkennbar etwas von oben herab vor und bei den letzten Worten wurde sein Lächeln kurz etwas schmaler, sie hatten angesichts der Ereignisse in der Gedächtnishalle einen gewissen faden Beigeschmack. Doch ließ er sich davon nicht zu sehr stören, schließlich war die Situation mittlerweile bereinigt. Nachdenklich legte der Sith die Fingerspitzen aneinander und betrachtete seinen Gegenüber.

„Ich würde zu gerne erfahren, warum Ihr in die Minen auf Kessel gebracht wurdet und wie Lord Zion auf Euch aufmerksam geworden ist. Für beides dürfte es...Gründe geben.“

Der Sith machte eine kurze Pause und seine grünen Augen blitzten golden auf, als er sich etwas zurück lehnte.

„Gewiss fragt Ihr Euch, wohin wir unterwegs sind und was meine Pläne sind. Und vermutlich ist Euch die ungewöhnlich große Eskorte nicht entgangen. Nun, lasst mich Eure Neugier stillen. Trotz aller Bemühungen der geschätzten imperialen Verwaltung gibt es selbst hier im Juwel des Imperiums das ein oder andere Viertel, in dem kriminelle Elemente die Kontrolle ausüben, wenn auch weniger offen als beispielsweise auf Nar Shaddaa.“

Ein spöttisches Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Vollstreckers, dann fuhr er fort.

„Diese Elemente können durchaus von Nutzen sein, doch manchmal ist es notwendig, sie an ihre Stellung im Gesamtwerk zu erinnern. Genau das wird heute geschehen.“

Der Graf beließ es vorerst bei dieser Erklärung und schon bald erreichten sie „Bonetown“, das Viertel wirkte an seinen Rändern zumindest etwas weniger verkommen als im Kern. Der schwarze Gleiter wurde in einer verstecken Gasse geparkt und bewacht, der Rest der Jünger warf sich unauffällige Zivilkleidung über und schwärmte aus. Janus, seine Assistentin Marava und seine beiden Leibwächter zogen sich die Kapuzen ihrer dunklen Roben über den Kopf und der Graf ließ mittels der Macht auch eine Robe zu Raziil schweben. Rasch aktivierte der Halbechani noch einen elektronischen Stimmverzerrer, der seine Stimme deutlich tiefer und unkenntlicher machte, dann brach die Gruppe über eine Reihe von Seitenwegen auf.

Schließlich erreichten sie den Unterschlupf der „12 Rancors“, ein Gebäude, dessen miserabler Zustand es in dieser Umgebung kein bisschen auffällig wirken ließ. Janus wurde bereits erwartet, vier Gangster, zwei Menschen und ein Nautolaner sowie ein Givin hielten Wache und neigten ehrfürchtig den Kopf, als sie die Sith näher kommen sahen. Einer der Kriminellen machte via ComLink Meldung und kurz darauf erschien die Anführerin der Gang, eine Cathar namens Kitka, die sich ebenfalls tief verbeugte und die Gruppe schnurrend begrüßte.

„Ich danke Euch, dass Ihr so schnell erschienen seid, mein Patron. Wir hätten Euch nicht mit diesem Zwischenfall belästigt, wenn es nicht...“

Mit einer Handbewegung schnitt Janus ihr das Wort ab.

„Bringt mir den Mann, der angegriffen wurde.“

Ordnete er mit tiefer, verzerrter Stimme an, die umso einschüchternder wirkte, da der Graf seine Präsenz in der Dunklen Seite nutze, um den Effekt noch zu verstärken. Hastig gestikulierte Kitka in Richtung eines Gangsters, der hinter ihr stand, und zwei weitere Kriminelle schleiften einen menschlichen Mann heran und ließen ihn vor dem Grafen auf den Boden fallen. Kühl und neugierig betrachtete der Graf den Kriminellen, der sich zusammengerollt hatte und auf dem Boden wimmerte, seine Augen waren leer und abwesend, sein Haar wies große Lücken auf und seine Haut war kränklich blass.

Notdürftig verbundene Wunden legten Zeugnis von den Verletzungen ab, die der Mann erlitten hatte, doch die Verwundungen an seiner Machtaura waren noch weitaus intensiver, wie Janus feststellte, als er in der Macht hinausgriff. Es wirkte so, als würde der Großteil der Essenz des Kriminellen fehlen, so als wäre ihm ein Teil seiner Lebensenergie entzogen worden, doch wies nichts auf den Gebrauch der Macht hin. Mysteriös.

Der Vollstrecker konzentrierte sich und griff nach dem Verstand des Mannes, oder besser gesagt dem, was noch davon übrig war, er stimulierte das Gedächtnis und versuchte, positive Gefühle und Vertrauen zu erzeugen. Kurz klärte sich der Blick des Menschen und sein Gemurmel wurden lauter.


„...Tentakel...nimmt...er...er nimmt....Monster in menschlicher Haut...er....er...“

Brachte er hervor, dann verstummte er und rollte sich zusammen. Das war wohl das einzige, was man noch aus ihm heraus holen konnte, sein Verstand und sein Körper waren zu sehr beschädigt. Doch was hatte dies verursacht?

„Bringt mich in den Unterschlupf und zu den Mitgliedern Euer Gang, Kitka. Ich will jeden von Ihnen überprüfen.“

Verkündete Janus nach kurzem Nachdenken, verschleierte tief seine Aura in der Macht, um sich zu tarnen, dann folgten er und seine Begleiter der Cathar in den Unterschlupf. Vielleicht war der Angreifer noch hier und würde angesichts der Ankunft der Fremden in Panik geraten und sich verraten, oder einer der anderen Kriminellen wusste etwas, das man mit der Macht erfassen konnte. Nicht weit entfernt standen ein paar Mitglieder der Gang, wohl Neulinge, die sich beweisen wollten, und beäugten neugierig und misstrauisch die mysteriösen Fremden in ihren dunklen Roben.

[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), Kitka (NSC); weitere Gangmitglieder, Matthew Severide
 
Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden: Trainingsraum: Adria und Darth Sikarius (Fel)


Ein merkwürdiges Geräusch vom Droiden ließ ihren Kopf herum wirbeln. Beruhigt sah sie, dass Fel ihn mittels der Macht abschaltete und zurück in die Ecke schweben ließ. Er fand es scheinbar gut, dass sie so gut und fleißig geübt hatte und sprach davon, dass sie in den nächsten zwei Wochen, genau dies weiter machen sollte. Nach ihren täglichen Pflichten? Was für tägliche Pflichten?! Das würde ja in Stress ausarten! Doch dann überkam Adria ein wohliges Gefühl. Sie fühlte ihre gerade erbrachten Leistungen vom Meister anerkannt und spürte ein dickes Lob. Ein liebliches Lächeln umspielte froh, stolz und geradezu glücklich den süßen, aber aufgeschlagenen Mund, des Mädchens! Der Meister würde täglich nach den vier Stunden Training vorbei kommen und ihre weiteren Fortschritte kontrollieren. Gelegentlich würde er ihr auch noch etwas Neues beibringen und kündigte auch schon etwas an! Schneller zu werden und geschickt blitzschnell ausweichen zu können, war sicherlich vorteilhaft, dachte Adria, wenn sie an das heutige Kampftraining dachte. Er freute sich, dass sie den Machtsprung bereits eingebracht und geübt hatte. Adria war stolzer als zuvor. Doch auch den sollte sie eine halbe Stunde lang täglich üben. Etwa zusätzlich?!

“Soll ich ihn noch zusätzlich eine halbe Stunde lang trainieren?”,

fragte sie fast ungläubig. Er nickte leider. Adria hätte aber ein volles Programm! Und wo blieb ihre Freizeit?!

Nun lächelte ihr Meister flüchtig, als er fortfuhr. Sie musste hören, dass sich ihre Bestrafung nicht nur auf das Training bezog, sondern noch auf wesentlich mehr. Sie sollte täglich zwölf Stunden arbeiten?! Und bei ihm, irgendeinem Mann, solange wohnen?! Hallo!?


“Da habe ich nicht mal ein eigenes Zimmer?! Und muss mir mit einem Mann das Zimmer teilen? Und zwölf Stunden arbeiten? Wie soll ich denn das alles schaffen?!”

Doch er hob herrisch die Hand und machte ihr klar, dass sie aufhören sollte und unterstrich das durch einen Würgegriff! Adrias Hände wanderten blitzschnell zum Hals, doch da waren bekanntlich keine Hände zum Abwehren, stand ihr Meister ja schließlich noch an Ort und Stelle und benutzte dafür eben die Macht. Adrias Augen blickten erschrocken und sie versuchte zu Luft zu kommen. Da dies erschwert war, kam in ihr eine innere Aufregung, Anspannung, Hektik und Angst auf! Zum Glück ließ er von ihr wieder ab und ließ seinen Unmut über ihren Protest und ihre Widerworte zu seinen Entscheidungen fallen. Ihre Strafe wurde dafür erhöht! Eine weitere halbe Stunde den Machtstoß üben! Innerlich verdrehte Adria ihre Augen, doch war so klug, diesmal zu schweigen und sich nichts anmerken zu lassen, denn der Preis wäre zu hoch, wie sie bitter feststellen musste. Er rechnete ihren zukünftigen Alltag der nächsten zwei Wochen durch und es sah übel aus! Die nächsten Tage würden krass werden! Tränen glitzerten in ihren Augenwinkeln. Sie sollte jetzt dringend ihr Quartier aufsuchen, riet er ihr, da ihr Wecker bereits in sechs Stunden klingeln würde! Die Anweisung dorthin hätte sie auf ihrem Com-Gerät! Xhuljia hatte ihr die Unterkunft besorgt! Sie hatte ihre Finger im Spiel, dass war ja klar! Wie ein begossener Pudel stand Adria da und war nicht mal mehr zu einem Nicken fähig! Er setzte seine Kapuze auf und meinte, sie sähen sich morgen, um die selbe Zeit und Adria sah ihm nur entsetzt nach. Er hatte sie gar nicht mehr lieb!? Warum war er so streng mit ihr?!

Sie erwachte dann aus ihrer Lethargie, als ihr einfiel, dass ihr Wecker schon bald klingeln würde. Sie griff nach ihrem Com-Gerät. Dort waren zwei Nachrichten drauf. Die Eine war verifiziert zum Zeigen für die Wachen, dass sie weiterhin diesen kleinen Trainingsraum nutzen dürfte, der ja schließlich auf der Ebene der Wissenden lag. Auf der Schülerebene waren die Trainingsräume auch immer sehr voll und meist sogar überfüllt! Die andere Nachricht wies den Weg zu Doyle. Er wohnte unten in den Katakomben? Sie ahnte Böses. Erstmal lief sie rasch in die Ebene der Schüler und ging dort ins Gemeinschaftsbad zum Duschen. Durch den Kampf fühlte sie sich total klebrig und verschwitzt und schmutzig, denn sie war mehrfach über den Boden gerollt. Es gab dort einen Automaten mit Bactapflastern und Bactasalben in kleinen Aufreißproben, damit die Schüler nicht bei jedem kleinen Wehwehchen die Krankenstation belagern würden. Adria nutzte dies und betupfte auch besonders ihre aufgeplatzte Lippe und ging noch in die Schülerkantine. Es gab einen undefinierbaren hellbraunen Brei, doch der Hunger trieb es rein! Auch schmeckte Adria der Becher blaue Milch köstlich, da sie großen Durst nach dem Kämpfen verspürte. Doch sie wusste, dass sie ihr Wecker in mittlerweile fünf Stunden und fünfzehn Minuten aus dem Bett treiben würde.

Hektisch machte sich das junge Mädchen mit hochgezogener Kapuze auf den Weg durch den Tempel. Erstmal kam sie an ihrem Eigentlichen, Fel`s altem Quartier entlang. Das würde doch eigentlich keiner merken, wenn sie hier schlafen würde und nicht mit einem Mann namens Doyle in einem gemeinsamen Quartier im Keller!? Doch sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen! Das Quartier war versiegelt! So ein verfluchter dämlicher Mist! Diese Julia oder wie auch immer, hatte an alles gedacht und schien ihre Gedankengänge im Voraus zu ahnen! Adria verfluchte sie!


So machte sich Adria mit einem unguten Gefühl im Bauch zu ihrem neuen Quartier auf, welches sie nun wohl oder übel für die zwei nächsten Wochen nutzen müsste. Sie schlürfte eine Treppe runter, genau unter der Domäne der Lernenden. Ihr Herz klopfte. Es wurde unheimlicher und dunkler und auch stiller. Hier hörte man keine Schüler über`n Flur quaken oder Stimmengewirr aus dem Bad oder aus der Kantine. Vereinzelt brannte eine flackernde Funzel und spendete nur mattes Licht. Es roch nach Keller, so feucht und muffig! Adria wusste, dass sie nicht tief in den Katakomben war, doch dachte unwillkürlich an den Typen, der sie begrappscht hatte! Die selbe Angst wurde in ihr geschürt, als sie damals Hybris im Nacken hatte, der sie dort vorwärts stieß! Adria sah sich immer wieder hektisch um! Sie fürchtete, dass sich von hinten jemand anschleichen könnte. Sie fürchtete ihren eigenen Schatten, den sie warf! Ihr Herz schlug schneller, ihr Atem ging rasch und flach. Ihre Hände wurden kalt. Ihr Körper schwitzig und sie fröstelte. Ihre Knie wurden wacklig und ihre Beine zitterten. Sie war angespannt! Sie hörte laut jeden ihrer Schritte nachhallen! Sie fürchtete sich vor Doyle und dies bremste ihren Schritt, doch die Furcht in dem düsteren Gang trieb sie wiederum voran, so widersprüchlich dies auch klingen mag!

Dann stand sie vor einer rohen Brettertür. Mit zittrigen Händen formte sie eine Faust, da ihre Knöchel vom Kampf aufgeplatzt waren und schmerzten, klopfte sie mit ihrer Handseite dagegen. Adria atmete nochmal tief durch. Sie hämmerte gegen die Tür. Erst leise und zaghaft und dann etwas fester.


“Mister Doyle!”,

rief sie piepsig. Sie holte nochmal kurz Luft!

Mister Doyle, sind sie da? Ich bin Adria Guldur und mein Meister Sikarius meinte, ich soll mich bei Ihnen melden!”,

drang ihre Mädchenstimme durch den finsteren Gang und hallte ein wenig nach. Mit einer gewissen Skepsis trat sie einen Schritt zurück und betrachtete mit einer Portion Furcht das Kommende!

Die Tür öffnete sich. Ein alter Mann mit grau
er ungesunder Gesichtsfarbe und Ausschlag, mit nur einem großen Schneidezahn, mit Fast-Glatze und nur vereinzelten Haarsträhnen in einem grauen aus Sackstoff gewebten zerlöcherten beflecktem stinkendem Umhang glotzte sie neugierig aus viel zu großen, lebhaften Augen an. Adria ging vor Schreck einen Schritt rückwärts und stieß gegen die Wand hinter sich, da der Gang schmal war. Mit dem sollte sie hier wohnen und arbeiten? Ihr Meister war wohl irre geworden! Fel ich hasse dich! Du hast sie doch nicht alle!?


Bastion, Center, Sith-Tempel, obere Katakomben, vor Doyles Quartier: Doyle (NPC) und Adria
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Randbezirk „Bonetown“ / Viertel der „12 Rancors“ / Unterschlupf der „12 Rancors“ ] Matthew Severide, und mehrere Bandenmitglieder (NPCs)


Die Rancors hatten einige neu Zugänge welche Matthew misstrauisch beäugten. Er war allein gekommen und außerhalb der gewöhnlichen Rekrutierungszeiten das alleine machte ihn sonderbar, dazu sein leicht Exotisches Äußeres was keiner von ihnen richtig erfassen konnte und schon war er ein Außenstehender. Wenn er auch nur den geringsten Wunsch verspürt hätte Teil ihrer gruppe zu werden so hätte ihn dies sicherlich gestört, doch so war er genau da wo er es wollte, im Unterschlupf der Rancors, ohne das er nervige und sinnlose Gespräche zu führen hatte.


Die Anfänger wurden irgendwann eingewiesen das sie diesen Abend auf ihre ersten Runden geschickt werden würden als plötzlich die Anführerin der Rancors Kitka, eine Cathar bei der jedes Wort wie das Schnurren einer Katze klang, mit einer Gruppe schwarz Gewandeter Personen, mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen, den Raum betrat und die Gruppe in einen Nachbarraum führte. Die Wachen am Ausgang zogen die Türen zu und der Einweiser für die Neulinge verschwand ohne ein weiteres Wort. Schlagartig war stille im Unterschlupf eingekehrt, eine Stille in der man eine Stecknadel hätte fallen hören. Die Luft war zum reißen gespannt, die Neulinge waren verwirrt die äteren Irritiert und Matthew ein wenig Nervös, da war also der Gönner, der Sith, er war hier. War er gekommen um ihn zu suchen ?


Kitka kam heraus und schickte eines der Gang Mitgliedern zu den Schwarzmänteln, danach stellte sie sich in den Raum und wartete das alle Aufmerksamkeit ihr galt, die Blicke lösten sich nur langsam von der Tür in ihrem Rücken. „Niemand wird heute auf die Straßen gehen ohne vorher mit unserem Patron gesprochen zu haben. Wer beim Patron ist wird ihn mit äußerstem Respekt behandeln, ist das klar ? Nachdem ihr wieder draußen seid sammelt ihr euch vor dem Unterschlupf und macht euch auf den weg zu euren Patrouillengängen.“ Die älteren der Gang beruhigten sich etwas, ihn war diese Unterredung mit dem Patron sicherlich nicht geheuer aber sie hielten es wohl für möglich das er sich bloß ein Bild über die Gang machen wollte. Die Neulinge waren sichtlich Nervös doch auch sie erwarteten nur ein Gespräch mit dem Patron. Nur wenige im Raum, zumeist Offiziere, sahen aus als müssten sie gleich zu einem Rancor rein. Matthew konnte es ihnen nicht verübeln, schließlich wusste er das sie es mit mindestens einem Ausgewachsenem Sith zu tun bekommen würden, doch machte er sich seine eigenen Gedanken.


Der erste der Rancors kam wieder hinaus und verließ den Immernoch bewachten Ausgang, ein zweiter Rancor betrat den Nebenraum und im Aufenthaltsraum wurde sichtlich erleichtert Ausgeatmet. Matthew war noch immer in Gedanken versunken und atmete so gut wie gar nicht. Der Sith beherrschte sicherlich diese Ominöse Macht, das wusste Matthew von mehreren Berichten die er auf seiner Heimatwelt gelesen hatte, doch wozu diese Macht in der Lage war das wusste er nicht. Erlaubte sie ihm festzustellen ob er log ? Oder das er gar kein Mensch war für den er sich ausgab ? Konnte er ihn vielleicht von vorneherein mit dem Opfer in Verbindung bringen ? In den Schriftrollen seiner Heimat hieß es das Sith und Jedi gleichermaßen gegen seinen Willen gefeit waren, doch vielleicht war dieser hier schwach, trieb er sich doch immerhin in einer solch entlegenen Gegend herum. Matthew entschied sich abzuwarten was auf ihn zukommen mochte, sein Wille hatte noch jede Situation zu seinem Vorteil wenden können sicherlich wäre es auch diesmal so, doch ein wenig Nervös war er trotzdem, sodass er Tatsächlich einen leichten messbaren Puls unter seiner Haut fühlte.


Inzwischen waren die Neulinge an der Reihe, und so wie Kitka den Blick auf Matthew gelegt hatte war er der nächste. Er tat einen tiefen Atemzug um sich zu beruhigen und stand auf. Kurz darauf verließ ein erleichterter Neuzugang den Nebenraum und Matthew begab sich zu dessen Tür. Er trat ein und blickte in die Runde. Die Gestalten waren alle in den selben schwarzen Mänteln gekleidet doch war für Matthew doch ein Unterschied zu erkennen. Der Mann direkt am Tisch(Janus Sturn) war sicherlich der Anführer er strahlte zum einen Autorität aus zum anderen war er der „Glücklichste“ der „Zufriedenste“ von ihnen. Direkt neben ihm saß jemand(Raziil Marr), der über seine Anwesenheit hier fast platzte vor Freude, doch war sein Gemütszustand nicht dauerhaft sondern einfach ein kurzes Aufflammen von Glück. Die anderen waren eher Durchschnittlich wenn auch ein wenig zufriedener als ein Gewöhnlicher Imperialer Bürger.


„Guten Abend die Herren“ sagte Matthew mit gedehnter Stimme, Respektvoll doch eine Spur zu schneidend um freundlich zu klingen. Er setzte sich dem Mann am Tisch gegenüber und begann damit seinen Willen, ihn als Unschuldigen Gangster abzutun, auf alle im Raum anwesenden zu verteilen, die einzige Ausnahme war sein direktes Gegenüber denn auf ihn würde er seinen Willen zu schnellen lassen wie einen Pfeil, doch zunächst wollte er wissen wie viel der Sith wusste. „Wie kann ich euch zu Diensten sein mein Herr ?“, fragte er dieses mal mit eindeutig schmeichelnder und und kriecherischer Stimme.


[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ ] Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava und Leibwächter (NSC); Kitka weitere Gangmitglieder in der Nähe (NSCs)

Matthews "Wille" ist zu werten wie eine Beeinflussung durch die Machtfähigkeit Geistestrick auf der Stufe "passabel"
 
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--:-- Bastion - Center - Katakomben - 1. UG - Quartier von Doyle - Doyle (NPC) --:--

Heute war kein guter Tag gewesen. Zuerst hatte irgendein Wilder in der Nähe der Pyramide der Extinktoren einen Jünger regelrecht in Stücke gehakt, was eine Beseitigung der Leiche und Säuberung des Ortes natürlich erschwerte. Anstatt die Leiche einfach nur auf einen Anti-Grav-Wagen zu werfen, hatte er dieses mal mehr als fünf Stunden für diese eine Leiche gebraucht. Wie viele Einzelstücke er hatte aufsammeln und wie viele Liter verschiedenster Körperflüssigkeiten hatten verdünnt werden müssen, er wusste es nicht mehr. Klar das es deshalb nicht weniger gab oder einige von allein verschwanden. Er konnte ja schon froh sein das er nicht zu den Technomanten und Alchemisten musste, doch dafür waren die hirnlosen Krieger umso schlimmer. Die übertrieben es immer mit ihren Morden und Kämpfen. Den halben Arbeitstag an einem Körper verschwendet, was für eine Scheiße. Und dann war es noch schlimmer gekommen. Zuerst war eine grünhäutige Schlange und später dann dessen Meister selber erschienen und hatte ihm indirekt mit allem möglichen gedroht und ihm dann die Schülerin des merkwürdigen Mannes aufs Auge gedrückt. Natürlich hatte er zugesagt, denn auch wenn das keiner da oben glauben mochte, er wollte durchaus leben und das ohne Schmerzen. Seine eigene Machtsensivität war kaum der Rede wert. Er konnte ja nicht einmal einen abgetrennten Arm levitieren oder sich anderweitig die Arbeit erleichtern. Dafür war es inzwischen zu spät. Es hatte keinen Sinn mehr. Jetzt, nachdem er fertig war und in seinem Quartier hockte, grübelte er darüber nach was er mit diesem Mädchen anstellen sollte. Sie war eine Belastung, so viel stand fest. Er würde ihr ständig alles erklären und ihre Arbeit überwachen müssen, weshalb er selber weniger schaffte. Seine Kollegen würden ihn dafür auslachen und ihm ganz sicher keine Arbeit abnehmen. Wieso nur hatte er solch ein Pech? Prog, sein ehemaliger Gefährte hier unten, hatte es bei dem „Ausbruch“ der Alchemisten-Monstrosität erwischt und selbige hatte ihm selber gleich einen Denkzettel verpasst, den er wohl niemals würde vergessen können. Der Tod des Kumpels hatte aber immerhin zur Folge gehabt, dass er nun alleine ein Doppelzimmer hatte bewohnen können. Er hatte sich eingerichtet und jetzt lag alles an seinem Platz. Bis dieses dumme Mädchen kommen und alles kaputt machen würde! Wäre er nicht schon zu alt und die Arbeit zu kräftezehrend, er würde förmlich ausrasten und irgendwas kaputt machen. Nur besaß er auch nicht allzu viel. Er verdiente zwar Geld und es reichte am Ende des Monats immer noch um etwas auf die hohe Kante zu legen, doch für eine wutschäumende Zerstörung reichte es dann doch nicht. Und er konnte ja nicht einmal die Schülerin verhauen! Was für eine Scheiße. Aber echt mal.

Kurz vor Mitternacht wachte Doyle auf. In seinem Quartier befand sich der ferne, zwergwüchsige Verwandte eines Bades und in dieses ging er nun und machte sich frisch. Die feinen Pinkel dort oben mochten glauben das er und seine Kollegen stinkende Mutanten waren, doch sie wussten das sie ihre Körper in Ordnung halten mussten, wollten sie hier unten bei all dem Dreck überleben. Nein, gut sah er nicht mehr aus, auch dafür war es zu spät. Aber er war sauber und gesund. Als er nun in den Spiegel schaute, sah er einen viel zu alten Mann mit viel zu wenig Haaren, dafür aber genug Falten, Narben und Flecken, die weder vom Alter, noch von Dreck herrührten. Doyle wusste nicht wieso sein Körper damit sporadisch bedeckt worden war und er besaß nicht die Mittel um es herauszufinden. Da ihm das Monster der Alchemisten ordentlich am Kiefer erwischt hatte, besaß er keine echten Zähne mehr und setzte sich deshalb nun ein Gebiss ein. Seine einzige echte Investition seit fast zehn Jahren. Es passte hervorragend und störte weder beim Sprechen, noch bei sonst etwas das er mit dem Mund oder der Zunge tun musste. Lediglich der Umstand, dass die Zähne deutlich hochwertiger und neuer aussahen als der Rest seines Gesichtes trübte das Bild, doch was solls. Wäre er jemand der auf sein Äußeres achtete, er hätte sich vermutlich längst das Leben genommen oder wäre zum Kriminellen geworden und hätte sich so Geld beschafft, mit dem er sich hätte operieren lassen können. Für ihn gab es aber wichtigeres. Frauen interessierten ihn ohnehin nicht mehr. Er sah sie zwar gerne an, doch nicht viel mehr als zum Beispiel einen Energiegenerator oder etwas anderes funkelndes. Und für seine Hobbys brauchte er auch kein gutes Aussehen.

Doyle hatte gerade das Bad verlassen und wollte sich für die Arbeit fertig machen – angekleidet war er schon -, da klopfte es. Und kurz darauf erklang die leise Stimme einer Frau. Spontan entschloss er sich ihr einen Streich zu spielen. Das Gebiss schnell wieder herausgenommen und ein Stück weißes Plastik zwischen die Lippen gesteckt, sodass man es bei den schlechten Lichtverhältnissen für einen Zahn halten konnte, warf er sich noch einen alten Umhang um und öffnete dann die Tür. Und tatsächlich, sie wich erschrocken zurück und sah ihn genau so an, wie er erwartet hatte das sie ihn ansah. Als er nun breit grinste, fiel natürlich der „Zahn“ raus und der Blick dieser
Guldur folgte ihm. Er blieb vor ihren Füßen liegen und nun musste selbst sie erkennen, das es sich nicht um einen handeln konnte. Sie runzelte kurz die Stirn und sah dann Doyle an, welcher inzwischen sein Gebiss wieder eingesetzt und den Umhang abgenommen hatte. Darunter trug er eine zweckdienliche braune Kutte, zwar mit Gebrauchsspuren versehen, aber sauber.

„Ah. Adria, ja ja, okay, dann kommse ma rein. Schauts dich um und legs deine Sachn aufs Bett, das hintere, linksn.“

Er trat zur Seite, verbeugte sich dabei leicht und konnte gar nicht anders als ihren Geruch einzuatmen. Sie war wirklich unglaublich attraktiv. Er musterte sie von hinten, riss sich aber zusammen. Keine blöden Kommentare, kein Starren. Dieser Sikarius hatte nicht den Eindruck gemacht, dass er scherzen würde. Adria sah sich im Quartier um und ihr gefiel wohl nicht was sie sah, doch vorerst kam kein Spruch von ihr.

„Perfeker Zeitpunkt. Wir beginnen gleichn mit da Arbeit. Hoffn du hast viel Kraft mitgebracht.“

Doyle war nicht blind oder – allzu – blöde. Er sah schon das sie fertig war, doch was konnte er dafür das sie grade zu Schichtbeginn bei ihm auftauchte? Sie schien man nicht darüber informiert zu haben, denn sie protestierte, woraufhin er nur entschuldigend lächeln und die Hände heben konnte.

„Tut mir leidn, doch wir arbeitn nachts. Dort wo wir für zuständig sindn, wird tagsüber gemordet undn gekämpft. Nur Nachts ists ein bisschen sicherer.“

Die halbe Nacht war natürlich schon um, doch er hatte Adria nicht gleich am ersten Tag die volle Ladung aufhalsen wollen. Und wie sich nun herausstellte, war sie vermutlich nicht mal in der Lage auch nur ein Viertel zu schaffen.

„Machtsn dich fertig. Nichts brauchn außer unwichtiger Kleidung. Noch Fragn?“

Sie hatte keine. Sie besaß nur eben keine Kleidung die dreckig werden konnte, doch dann musste sie eben mit dem auskommen was sie am Leib trug.


„Gutn. Dann gehen wir losn. Für heutn nur halbe Schicht, zum lernen. Ab morgen Nachtn zwölf Stunden.“


Sie verließen das Quartier und Doyle versuchte Adria so gut es ging zu ignorieren. Ließ er sich erst einmal darauf ein, er würde nicht mehr davon loskommen. Dafür war er schon zu lange allein und ohne eine Frau gewesen. Den Schlitten für die Leichen fanden sie in eine Art Lager für die Werkzeuge der Leichenbeseitigung, gleich neben den Verbrennungsöfen. Hinten an diesem gab es verschiedene Halterungen für die Desinfektions- und Reinigungsmittel. Da es nicht darum ging das der Tatort oder der Fundort der Leichen gut aussah, sondern nur sauber war, würden sie die Körperflüssigkeiten nicht aufnehmen, sondern nur auflösen. Die dann auf dem Boden befindliche Suppe würde einfach verdunsten und damit war die Sache erledigt. Den teil der Katakomben, den sie aufsuchten, wurde meist von jenen Jüngern frequentiert, die schon länger im Orden und damit auf Bastion waren. Sie hatten sich an den hier vorherrschenden Tag-Nacht-Rhythmus angepasst und kamen daher seltener nachts hier herunter. Einige taten es dennoch, vor allem jene die einen Mord geplant hatten, doch es waren definitiv weniger als am Tag. Und leider konnten die Männer und Frauen der Leichenbeseitigung nicht darauf zählen das man sie in Ruhe ließ, auch wenn sie im Orden angestellt waren und wenn es ohne sie hier eine regelrechte Viren- und Bakterienfabrik sein würde. Die erste Leiche fanden sie auch recht schnell. Ein Mensch, eingehüllt in seiner schwarzen Jüngerrobe, saß an der Wand gelehnt und hätte genau so gut schlafen können, doch Doyle machte dies schon lang genug um den Unterschied zu kennen. Natürlich musste er dennoch nachschauen und schlug daher die Kapuze des jungen Mannes zurück. Man hatte ihm etwas durch das rechte Auge in den Schädel getrieben und ja, er war absolut tot.

„Hastn Glück gehabt. Ist was einfaches. Los, aufladn.“

Doyle schleifte den Mann an den Füßen von der Wand weg und legte ihn neben den etwa zehn Zentimeter über dem Boden schwebenden Schlitten. Als er sah das sie ihn anheben und rauf ziehen wollte, lachte er leise auf und machte eine Geste, als wolle er Vögel oder Insekten verscheuchen. Dann trat er an den Schlitten und schaltete ihn ab, sodass er auf den Boden sank. Adria begriff und zog ihn nun einfach auf die matte Oberfläche des Schlittens. Der Geruch von mindestens drei verschiedenen Körperflüssigkeiten breitete sich aus, doch da hatte Doyle auch schon die Druckluftspritze von dem Desinfektionsmittelkanister genommen, auf die Leiche gerichtet und einmal großzügig alles eingesprüht. Adria konnte gerade noch zurückweichen und so der aufsteigenden Dunstwolke entgehen. Danach noch die Stelle eingesprüht, an der die Leiche gelegen hatte und schon waren sie fertig. Der Schlitten wurde wieder aktiviert und sie setzten ihren Weg fort.

„Nun wirdsn schlimmer. Wir kommn in de Nähe von den Extinktorn.“


Dafür das er heute nur eine halbe Schicht lang arbeiten musste, hatte man ihm gleich die schlimmste Arbeit aufgedrückt. Die erste Leiche hatte Doyle in einem leichteren Gebiet aufgesammelt. Dort waren die Leichen meist vollständig und man hatte denjenigen einfach nur schnell töten wollen. Doch nun würde es nur noch verstümmelte Körper geben. Der Leichenbeseitiger sah auf die Kanister. Er würde wohl gerade so noch mit auskommen...

--:-- Bastion - Center - Katakomben - 1. UG - In der Nähe der Pyramide der Extinktoren - Adria und Doyle (NPC) --:--
 
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