Bastion

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn

Thanatos's Grinsen wurde schmaler, als sie verwirrt und nachdenklich wirkte, bezüglich seiner Lüge, doch irgendetwas stimmte hier nicht. Irgendetwas passte hier nicht ins Bild, doch der Sith beließ es erstmal dabei und musterte die Frau mit einem Ausdruck, der Wasser wohl gefrieren lassen könnte. Denn was sie dann von sich gab und wie, erheiterte sein Gemüt nicht wirklich. Trotz ihrer Pause und der Behandlung des Droiden, sprach sie immer noch in unvollständigen Sätzen und vor allem wirr wie bereits gestern. Sie flehte ihn sogar an, dabei hatte er erst gerade mit seiner Befragung begonnen und ihr ein angenehmes Frühstück serviert. Entweder hatte er der Frau bereits physischen Schaden zugefügt durch Sauerstoffmangel oder ähnlichem oder sie war tatsächlich so schwach, wie sie sich gab oder es gehörte zum Teil eines Schauspiels dieser Jedi.

Der Blick von Thanatos wurde ausdruckslos und der Mann sah die Frau eine gefühlte Ewigkeit so an, ehe das grelle Licht sich etwas abdunkelte und der Mann sich langsam, beinahe bedächtig von seinem Stuhl erhob. Mit langsamen Schritten und nachdenklichem Blick, umrundete er den Tisch und trat hinter die Jedi und kam dann ihrem Gesicht von hinten sehr nahe, sodass sich ihre Wangen beinahe berührten.


“Wir haben gerade erst begonnen,
Eowyn. Bist du wirklich so dumm und schwach, wie du dich gibst oder spielt du nur eine Rolle, um mich zu besänftigen? Ich muss dich enttäuschen, dass ich so etwas wie Mitleid nicht empfinden kann.”

Flüstere er ihr mit seiner tiefen, rauen Stimme in ihr Ohr und strich ihr dann mit der Hand durch die Haare und war gespannt, ob sie dumm genug war, sich trotz ihrer Freiheiten gegen ihn zu wehren. Er wäre darauf vorbereitet.
Seine Hand griff schließlich fester zu und packte ihre Haare und überstreckte ihr Genick nach hinten, während er mit der anderen freien Hand mit seinem Zeigefinger über ihre blassen Narben in ihrem Gesicht fuhr, welche er zu verschulden hatte.


“So bedauerlich. Ein hübsches Gesicht, entstellt durch Dummheit und Sturheit. Vielleicht sollten wir heute noch ein paar bleibende Narben hinzufügen, um deine grenzenlose Eigensinnigkeit auf deinem Körper zu protokollieren!"

Drohte er ihr weiterhin flüsternd und ließ sie grob wieder los und griff nach einem Löffel und drehte ihn mit der bauchigen Seite zu ihr.

“Sieh es dir selbst an! Schau in dein erbärmliches Gesicht! Es zeigt nur zu deutlich deine Unzulänglichkeit!”

Zischte er ihr zu und drückte ihr den Löffel in ihre zittrige Hand, während er sich wieder von ihr entfernte und sich mit zurückgeschlagenen, dunklen Mantel ihr gegenüber setzte.

“Solange du redest und dies in einem respektvollem Tonfall, dann wird dir nichts geschehen. Mühe dich, denn im Moment sehe ich nur jemanden, der entweder wirklich so erbärmlich ist oder mir etwas vorspielt. Beides ist nicht sonderlich förderlich für eine ordentliche Konversation. Verstanden?”

Fragte der Sith sie und sah sie eindringlich an, auch wenn ein humorloses Grinsen über sein Gesicht huschte.

“Ich entscheide, wann du dir eine Pause verdient hast, Mädchen. Du bist nicht in der Position Forderungen zu stellen, doch dies sollte dir langsam klar sein!”

Fügte er hinzu und hoffte für sie, dass sie bald kommunikativer wurde und in ganzen Sätzen sprach. Langsam hielt er das ganze für eine respektlose Farce. Selbst ein Kind würde vernünftiger antworten können. Sie stand weder unter Drogeneinfluss, noch war sie ernsthaft verletzt.

Murrrarchesch. Erzähl mir mehr von diesem Jedi.”

Fragte er schließlich und faltete die Hände auf dem Tisch, während er sich nach vorne lehnte und sie unterkühlt ansah.

Und was ist mit dieser
Skyfly? Wieso verheimlichst du sie mir? Sie ist doch auch Jedi-Forscherin, nicht wahr?”

Fragte er, denn er kannte aus den letzten Jahren einige Aufzeichnungen über diese Jedi, aufgrund einiger Zwischenfälle. Sie war den Sith einige Male entkommen und hatte sich in Dinge eingemischt, die ihr nicht zustanden. Insbesondere das Bergen von Sith Artefakten. Laut der Aufzeichnungen der Überwachungskamera in der Zelle der Jedi, würde laut
Guldur diese Jedi bald wieder in den sicheren Fängen der Sith sein.

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Die Zeit verging und endlich war es wieder einmal Zeit für eine Runde Joggen mit Ahna. Eine Trainingseinheit, die nicht großartig auffallen sollte und zudem noch einen Zweck erfüllte, der ihrer Mission diente. Ein geheimes Treffen. Informationsaustausch.
So liefen die Jedi-Schatten und der -Wächter nebeneinander her und sie nutzte die Chance, um mit ihm nicht ganz so belanglosen Small-Talk zu betreiben. Was er vom Neuen seiner Ex hielt... Mark wusste worauf sie hinaus wollte. Dennoch hörte es sich seltsam an, dass sie über Elise als seine Ex sprach. Es stimmte nämlich. Sie war ja seine Ex. Sie hatte ihn vor Monaten verlassen, um ihren eigenen Weg zu finden, den Zugang und das Vertrauen zur Macht wieder aufzubauen und das war wahrlich nicht einfach für ihn gewesen, doch er hatte es akzeptiert und sich soweit es ging nicht davon beeinflussen lassen. Bei der Einsatzbesprechung hatte er es den anderen sogar selbst mitgeteilt. Sie würde nicht teilnehmen und sie würden diese Entscheidung nicht hinterfragen. Bei Riuen hatte er damals vieles gespürt und nichts davon deutete Verständnis an.
Zu Beginn der Mission hatte Markus sich etwas mehr mit Riuen beschäftigt. Sie hatten zum ersten Mal an Bord des Raumschiffs miteinander geredet, ohne Vorurteile sprechen zu lassen. Sie versuchten miteinander auszukommen, auch wenn Mark nicht gerade begeistert von dem Chiss war und umgekehrt verhielt es sich sehr ähnlich. Bei den beiden Männern stimmte die Chemie nicht.

"Er ist schwierig.", antwortete Markus wahrheitsgemäß. "Ich kann ihn nicht leiden, auch wenn er sich mittlerweile besser in die... Gesellschaft eingegliedert hat." Er sollte so reden, dass Ahna wusste, was er meinte, es aber für Außenstehende nicht seltsam klang. Mark überlegte einen Moment. "Ich bin mir nicht sicher, ob er sich unter Kontrolle hat. Er respektiert sie, aber wer weiß, wie es aussieht, wenn sie sich mal in die Haare kriegen." Der volltätowierte Barkeeper, den er jetzt schon so lange miemte, lachte unbescholten. "Jedenfalls ist es ihr Problem, ich schalte mich nicht mehr ein. Wir sind ja getrennt." Letzteres bedeutete, dass er sie nicht mehr wie seine Padawan behandelte. Sie musste als die Meisterin des Chiss selbst wissen, was sie tat. Er beobachtete sie und ihren Schüler nicht, konnte also nicht mehr darüber sagen, wie es in der letzten Zeit um die beiden, ihren Zusammenhalt und die Ausbildung stand. Mark war sich sicher, die Schatten würde ihn dahingehend verstehen.

Kurze Zeit später trafen die beiden auf Brianna. Wie lange hatte er die Echani schon nicht mehr gesehen? Sie war damals empört gewesen, dass er sich die Narben im Gesicht nicht hatte entfernen lassen. Wie würde sie es finden, wie er jetzt aussah? Brianna war eitel. Es gehörte wohl zu ihrer Kultur. Mark hatte dies schon immer reichlich amüsant gefunden. Gemeinsam ging das "Training" weiter, bis Ahna sie an einen Ort geführt hatte, wo es leichter sein würde offen zu sprechen und die Informationen zu erlangen, die Brianna mitbrachte.
"... Ich hoffe, du hast gute Nachrichten für uns." Der Jedi-Wächter stellte sich so, dass er den Überblick behalten konnte. Er war neben Jemiss, der sich in einiger Entfernung aufhielt, für die Sicherheit zuständig, wie es sich für seinen Posten gehörte. Das Reden überließ er den Schatten, so wie es ihre Aufgaben waren. Schweigend hörte er also zu, sah sich immer wieder um, lauschte aufmerksam den Umgebungsgeräuschen, die hier auf dem Friedhof eher gering ausfielen.



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Stille. Einfach nur Stille. Da war nichts, keine Reaktion, aber keine Reaktion war immerhin besser als eine schlechte. Aber dann, plötzlich, wurde es dunkler, und Eowyn ahnte, was kommen würde - die Zeit des netten Plauderns war vorbei, die Maske fiel langsam.
Thanatos trat hinter sie, aber sie wagte es nicht, sich umzudrehen, auch, wenn sie andererseits gerne gewusst hätte, was er tat und ihn eigentlich nicht aus den Augen lassen wollte. Er kam näher, und näher, und als sein Gesicht direkt neben dem ihren war, bemühte Eowyn sich, ihren Atem unter Kontrolle zu behalten. Einschüchterung. Einfachste Einschüchterung. Die Grenzen des Opfers übertreten, zeigen, wer die Macht hat. Sie durfte nicht zulassen, dass er Erfolg hatte...

Es war falsch, dass sie gerade erst begonnen hatten. Nein, ganz und gar nicht, der Anfang war
gestern gewesen. Das hier war nur die Fortsetzung. Und seine Frage konnte sie nicht beantworten. Dumm, schwach, eine Rolle - irgendwie war es doch alles zusammen.
Sein Flüstern war wohlüberlegt eingesetzt, und trotz der Tatsache, dass Eowyn wusste, dass er es bewusst nutzte - dem Opfer klarmachen, dass es in diesem Raum nur um sie beide ging, Nähe herstellen - begann es trotz allem, sich wahnsinnig unangenehm anzufühlen. Der Moment, als er sie berührte, so anders als mit der brachialen Gewalt wie bisher, ließ sie die Augen schließen. Sie hatte das schon einmal durch. Ein paar unangenehme Berührungen konnte sie ertragen, sie musste sich nur wegdenken... Hoffen, dass seine Auflagen ihn davon abhielten, zu viel zu tun... Was dazu führte, dass sein folgender harter Griff sie überraschte. Sie wehrte sich nicht, kein bisschen, als er dann auch noch unangenehm vorsichtig ihr Gesicht berührte, auch wenn sie die Lippen fest zusammenpresste und die Augen weiterhin geschlossen hielt.
Entstellt.
Eowyn wurde kalt, ihre Lippen begannen zu zittern.
Es war also wahr.
Ihr Gefühl, ihre Befürchtung, hatte sie nicht getrogen, er hatte ihr Narben zugefügt. Ian... was musste er gedacht, gefühlt haben, als er sie gesehen hatte? Sie wünschte, er hätte sie nicht gesehen, sie nicht besucht. Er hätte Brianna schicken sollen. So wie sie ihn kannte, machte er sich entweder unglaubliche Vorwürfe oder, schlimmer, komplett dicht...

Viel darüber nachdenken konnte Eowyn allerdings nicht. Ihr Kopf kam unsanft wieder in eine normale Position, und über diese Bewegung öffnete sie unwillkürlich wieder die Augen. Sie kam kaum dazu, sich wieder zu orientieren, als sie in das verzerrte Spiegelbild ihrer selbst starrte. Seit Wochen hatte sie sich nicht mehr im Spiegel gesehen - seit ihrer Ankunft auf Bastion nicht. Was sie sah, war nicht sie selbst. die relativ kurzen, strähnigen, dreckigen Haare. das blasse Gesicht mit der seltsamen Form, die dunklen Augenringe - und die im Löffel bei diesem Licht beinahe nicht sichtbaren, aber dennoch vorhandenen roten Male. Eowyn bemerkte kaum, dass Thanatos ihr den Löffel grob in die Hand drückte und dafür jene berührte und in die korrekte Position brachte. Das hier, das war sie - und es war gleichzeitig
nicht sie. Sie war nicht mehr sie selbst. Nicht nur innerlich, auch äußerlich hatte sie sich verändert. Sie war... Sie war... Am liebsten hätte sie den Löffel weggeschleudert, in die letzte Ecke, und vergessen, was sie da gerade gesehen hatte, aber das hätte sie noch angreifbarer gemacht. Es kostete Mühe, aber Eowyn strengte sich an, den Löffel so sanft wie möglich wieder auf den Tisch zu legen und dem Sith vor ihr wieder zuzuhören.
Reden sollte sie. Reden. Wann würde er begreifen, dass sie das nicht tun würde? Sie
war erbärmlich, da hatte er vollkommen Recht, nichtsdestotrotz konnte sie nicht. Und gleichzeitig wusste sie, dass sie diesen Tag überleben musste, wirklich musste, denn was, wenn sie so kurz vorher starb - Ian würde daran zerbrechen.

Sie wusste einfach nicht weiter.

Trotzdem nickte sie ergeben. Natürlich hatte sie verstanden. Und kurz darauf nickte sie noch einmal - ja, es war ihr klar. Natürlich hatte sie nichts zu sagen. Dennoch - sie hatte es versuchen müssen. Sie hatte wissen müssen, dass sie alles probiert hatte, um hier herauszukommen. Und jetzt... Jetzt... würde sich zeigen, was sie tun würde.

Murrrar. Was schon sollte sie von ihm erzählen, und was davon würde ohnehin für die Sith interessant sein? Es war... Er versuchte doch nur, sie einzuwickeln. Und Kestrel? Wenn er von ihr wusste, wieso fragte er nicht gleich, was sollte sie schon von ihr berichten? In den letzten Monaten war Eowyn viel zu beschäftigt gewesen, um auch nur ansatzweise zu verfolgen, was andere Jedi gerade taten. Aber würde auch eine echte Rätin über alle Jedi Bescheid wissen? Wusste Wes über jede und jeden Bescheid? Oder doch wenigstens über die Meisterinnen und Meister? Niemals würde sie sich alle Mitglieder des Ordens merken können und erst Recht nicht alle ihre Spezialgebiete, Padawane, Fähigkeiten oder Missionen. Und auch hier... was wollte er denn wissen? Sie verstand es nicht. Aber gab sie es zu... er würde es wieder für einen Trick halten, oder sie für dumm. Er würde beginnen, die Geduld zu verlieren.


Murrrar ist ein Wookiee, kam mit rauer Stimme über ihre Lippen. Über 100. Woher sollte sie wissen, wie alt er war? Er war... alt. Nach ihren Maßstäben. Aber sonst? Rat. Noch nicht lange, vor mir. Kenne ihn kaum... Das waren alles keine Informationen, die ihn in Schwierigkeiten bringen konnten. Und dass er Rat war... das wusste Thanatos ohnehin schon. Kenne Kestrel noch weniger... Wirklich begegnet war Eowyn ihr noch nie. Sicher, sie kannte dank dieser Mission ihr Bild, wusste, dass sie Briannas Meisterin gewesen war, und dank Guldur auch, dass sie in höchster Gefahr schwebte, aber sonst? Vielleicht waren sie sich einmal im Flur über den Weg gelaufen oder in der Kantine, aber gesprochen? Nein. Nicht, dass Eowyn sich erinnerte.
Sie schüttelte dann doch den Kopf. Selbst, wenn sie reden wollen würde, sie würde nicht wissen, was. Was genau wollte er wissen - oder, besser gesagt, was erwartete er von ihr? Lebensläufe? Nein, das war aussichtslos. Das alles hier war völlig aussichtslos. Im Prinzip schindete sie nur Zeit. Über kurz oder lang würde er sehen und begreifen, dass sie weder reden
konnte noch wollte. Und was dann geschah... Eowyn atmete einmal mit geschlossenen Augen durch, bevor sie sich zwang, Thanatos in die Augen zu sehen. Vielleicht verstand er so, dass sie das hier nicht mit Absicht tat - oder aber, er war nur noch sicherer, dass sie ihm etwas vorspielte. Was ja auch nicht völlig falsch war.

Ich verstehe die Fragen nicht. Vielleicht bin ich dumm, aber... Ich weiß nicht, was Ihr wollt. Was Ihr von mir erwartet! Sie räusperte sich und betete, dass ihre Stimme heute länger durchhalten würde. Jedes einzelne Wort... sie musste jedes einzelne Wort gut überlegen. Und noch während sie Thanatos ansah, verdoppelte sich erneut ihre Sicht, so wie heute Nacht, als Ian bei ihr gewesen war. Schon wieder. Eowyn wusste, dass Doppelsicht nach Machtblitzen keine ungewöhnliche Folge war, aber sie musste wirklich beten, dass sie nicht dauerhaft bleiben würde - was nicht auszuschließen war, wenn sie nicht zur Ruhe kam. Andererseits, was spielte es für eine Rolle, falls sie in den nächsten Stunden oder auf der Flucht ums Leben kam?
Unwillkürlich blinzelte sie kurz, zwang sich dann aber dazu, ihren Blick schlicht geradeaus dorthin zu richten, wo sie den Sith vermutete. Sonst würde er womöglich noch eher denken, dass sie geistige Probleme hatte.
..

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Die Jedi sprach, doch wie sie redete, erzürnte den Mann mehr, als er selbst angenommen hätte. Er kämpfte mit seiner Beherrschung, während sich seine Aura immer mehr verfinsterte und seine Augen sie stechend fixierten. Er hatte die Jedi ein wenig aus der Fassung gebracht, als er ihr von ihrem Schönheitsmarkel berichtet hatte. Dies war deutlich zu spüren gewesen, auch wenn sie es sich äußerlich nicht anmerken lassen hatte. Sie spielte eindeutig eine Rolle. Die Jedi wollte nicht schwach sein, dies wollte vermutlich niemand, doch ihre Art wie sie mit ihm sprach und ihn mit Nichtigkeiten belästigte, machte ihn beinahe rasend. Genauso die Frechheit, wie sie es sich anmaßte zu behaupten, dass sie nicht wisse, was er von ihr wollte.

Die breiten Nasenflügel des Mannes weiteten sich immer wieder, während er versuchte seinen Zorn unter Kontrolle zu behalten und der Jedi nicht den Hals umzudrehen. Zu gerne wollte er sie töten und ihren dünnen Hals in seinen Händen spüren und wie ihr Genick unter dem Druck seiner Hände zerbrach. Doch dies würde nur einen kurzen Augenblick für Befriedigung sorgen. Die wahre Qual und Genugtuung lag darin, dieses erbärmliche Wesen nach und nach zu brechen und über Tage und Wochen dahinraffen zu sehen. Doch so gebrochen wie er erhofft hatte, war die Jedi anscheinend nicht. Sie war müde und erschöpft und sie hatte Angst und verspürte Verzweiflung, doch sie war bei klarem Verstand, auch wenn sie ihm etwas anderes vormachen wollte.

Seine Faust sauste auf den Tisch und es schepperte hörbar, als einige Gefäße drohten zu kippen oder gänzlich umfielen.


“Spiel nicht mit mir, Jedi!”

Fuhr er sie an und atmete hörbar schneller und baute sich vor ihr auf, während sein Blick so messerscharf war, als würde er sie nur dadurch in zwei Hälften schneiden können.

“Wachen! Das Frühstück ist beendet! Die Jedi hat sich entschieden, den unkomfortableren Weg zu nehmen.”

Sprach er in sein Gerät an seinem Arm und nur wenig später kam ein Servicedroide in den Raum gefahren und räumte alles auf ein Tablett.

“Du weißt ganz genau, was ich von dir hören möchte und es fehlt dir anscheinend immer noch an Respekt, trotz deiner gestrigen Behandlung! Höchst bedauerlich!”

Fauchte er und atmete mehrfach tief durch, während der Droide sich mit Repulsorgeräuschen wieder aus dem Raum entfernte und die Tür abermals verriegelt wurde.
Wieder kehrte eine beabsichtigt lange Stille ein, während er die Frau musterte und versuchte aus ihren Gefühlen, die sie ausstrahlte schlau zu werden und wie er sie am besten brechen konnte.


“Ich wiederhole mich ungerne, aber ich möchte ab jetzt, dass du in ganzen Sätzen mit mir sprichst. Jeder Ungehorsam wird postwendend bestraft. Zeige mir, dass du nicht dumm bist. Du hast es selbst in der Hand wie lange das heute dauert! Umso mehr du dich sträubst, umso länger wirst du leiden. Dann gibt es keine Erholpause für dich, sondern nur für mich, wenn ich diese Nacht einen Verhördroiden auf dich ansetze, damit er dich diese Nacht wach hält. Überlege dir gut, wie wir jetzt weitermachen und was du dir wirklich zumuten möchtest. Beweise mir, dass du es verstanden hast!”

Sein Tonfall war tief und rau und hatte eine gewisse Schärfe, die keine Widerworte duldete.

“Komm zu mir und KNIE vor mir, JEDI!”

Sein Blick starr auf sie gerichtet, während sich ein dünnes Grinsen in seine harten Gesichtszüge mischte. Selbstgefällig lehnte er sich auf seinem Stuhl nach hinten und verschränkte abermals seine kräftigen Arme vor seiner Brust und war gespannt, ob du Jedi klug genug war zu gehorchen.

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Obwohl Eowyn nur ihre passiven Machtfähigkeiten zur Verfügung standen, spürte sie dennoch deutlich, wie Thanatos immer mehr seine Kontrolle zu verlieren drohte. Er fühlte sich immer... dunkler an, und sie wusste, dass es nun tatsächlich bald vorbei sein würde mit der "Ruhe". Sie hatte ihn verärgert - es war die falsche Entscheidung gewesen, ihm ihre Gedanken darzulegen. Sie hatte es ja schon vermutet, doch der Versuch war notwendig gewesen. Aber Verständnis?! Sie war immer noch zu naiv. Wobei sie ja damit gerechnet hatte, also vielleicht nicht naiv, sondern... eben eine Jedi. Sie dachte immer noch wie eine, und würde es wohl bis zum letzten Moment tun...

Seine Faust beendete die Stille im Raum, und auch hier - sie hatte damit gerechnet, dennoch zuckte Eowyn zusammen. Was war nur aus ihr geworden?! Immerhin zuckte sie nicht zurück, als Thanatos sich vor ihr aufbaute. Tatsache. Er beendete den Versuch, mit ihr zu plaudern. Offensichtlich war er nicht geeignet für die Rolle des guten Polizisten, schon eine falsche Antwort von ihr hatte ausgereicht, um seine Strategie über den Haufen zu werfen. Der Servicedroide räumte alles ab, inklusive des Brotes, das sie noch in der anderen Hand hielt, und Eowyn bedauerte nun doch, fast nichts gegessen zu haben - sie
brauchte die Kraft, ein Mittagessen würde es wohl erst Recht nicht geben, und schon von ihrem Nachtmahl hatte sie kaum etwas herunterzwingen können. Ein Fehler... und sie hoffte, es würde ihr nicht zum Verhängnis werden. Offensichtlich hielt Thanatos sie für klüger, als sie war, wenn er davon ausging, dass sie wusste, was er wollte. Oder hatte sie wirklich schon verlernt, logisch zu denken, war ihre Denkfähigkeit vermindert, hatte sie Probleme, Dinge zu begreifen, die eigentlich offensichtlich waren? War sie verwirrter, als sie vermutete?

Da war viel zu viel Zeit, um über all diese Dinge nachzudenken, um sie noch tiefer in ihre Gedankenwelt und ihre Zweifel zu bringen. Er wusste genau, wie er es anstellen musste, nicht umsonst hatte man ihn vermutlich ausgewählt. Sie musste aufhören, zu viel zu grübeln, sich zu viele Sorgen zu machen. Sie konnte ohnehin nichts ändern! Sie war die Hülle, das Gefäß, und sie würde aushalten und abwarten. Nichts weiter...

Die Stille dehnte sich, bis ihr Gegenüber schließlich wieder zu sprechen begann. Doch jede Sekunde war eine weitere Sekunde näher an die Flucht, was auch immer dann geschehen würde.
Thanatos wollte also ganze Sätze hören. Wie arrogant - war ihm nicht klar, dass er damit sein eigenes Verhör torpedierte?! Was, wenn sie wie gestern nicht mehr sprechen würde können? Ihr altes Ich hätte ihn gefragt, ob er
selber noch ganz dicht war, doch sie, diese Hülle, die sie noch war? Sie saß da, sah ihn an, hörte ihm zu, wartete ab, bis er fertig sein würde. Es war doch klar, dass sie leiden würde. Ihnen beiden. Wenigstens wusste sie selbst, dass es mit dem Abend vorbei sein würde, auf die eine oder andere Art und Weise.
Sie würde nicht reden.
Sie durfte nicht reden.
Sie war eine Hülle.
Sie durfte. nicht. reden.

Er sah sie an, und sein nächster Befehl wäre beinahe zu erwarten gewesen. Und wieder bemerkte Eowyn, wie sehr sie sich verändert hatte. Noch auf Sturns Party hatte sie sich geweigert, war stolz gewesen, hatte sich selbst bewahren wollen, und heute? Sie sah Thanatos an, wie sehr er sich über sie amüsierte, wie sehr er es
genoss, sie zu demütigen, aber diese Genugtuung würde er von ihr nicht bekommen - ohnehin war sie nur eine leere Hülle.
Fraglich war nur, ob sie die Kraft haben würde, denn seit sie gestern zum ersten Mal in diesen Raum geführt worden war, hatte sie nicht mehr selbstständig gestanden.
Langsam erhob sie sich, hielt sich leicht an der Tischkante vor ihr fest und ging dann bedächtig um das Möbelstück herum. Es war nur eine Geste, und nichts, das sie töten würde, bei weitem nicht. Er würde sich besser fühlen, mächtig, und sehen, dass sie gewillt war. Was wollte sie mehr? Sie war eine Hülle. Nur eine Hülle. Eowyn war... fort.

Ohne ihn anzusehen sank sie wackelig auf den Boden, war froh, den Platz erreicht zu haben, ohne unterwegs zu fallen. Auch ihr Gesicht war zu Boden gewandt, sie saß auf ihren Fersen, der Rücken gebeugt. Unterwürfig, so, wie er es vermutlich sehen wollte. Was interessierte es sie. Sie sah nicht einmal mehr aus wie Eowyn - das einzige, worum es noch ging, war, den Orden, die Mission und Ian zu schützen. Nicht einmal Tränen liefen ihr dabei über die Wangen - weshalb auch. Und vielleicht war es wieder an der Zeit, sich selbst zu vergessen, wie nach Keebos erstem Besuch in ihrer Zelle in dieser Pyramide. VIelleicht würde gar kein anderer Weg mehr in Frage kommen. Und vielleicht sollte sie alles daran setzen, wieder in diesen Zustand zu kommen.


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Bastion – Center, Noi-Tec-Tower, am Lieferanteneingang – Brianna (allein)

Es tat gut, den leicht lädierten Rücken mit Echani-Yogaübungen zu dehnen und vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas dorthin zurückzuschieben, wohin es gehörte. Brianna vermisste ihr früheres Leben als Padawan und junge Ritterin, wo sie Freizeit en Masse gehabt hatte, und es kein Problem gewesen war, zusätzlich zum morgendlichen und abendlichen Training zwischendrin einmal zwei Stunden Yoga einzuschieben, um zu auszuspannen und etwas herunterzukommen. Nun war sie froh um jene fünf Minuten, die sie hatte, bis das Außenteam eintraf, und zwar in Form von niemand geringerem als Ahna Rigby höchstpersönlich in Begleitung des zweiten Teamleiters Markus Finn. Frau merkte eindeutig, dass frau fast am Ziel war, wenn sie schon von den zwei höchstrangigen Jedi des Außenteams empfangen wurde, um Neuigkeiten auszutauschen.

Aber was Brianna wirklich schockierte war etwas anderes. Sie hatte ja Holos gesehen, wusste wie Juroden Geasauco, seine Tarnidentität aussah und trotzdem war es etwas anderes, Markus in Natura zu sehen. Ihr Körper war das Heiligtum der Echani. Nie im Leben würde sie etwas daran verändern, kein Implantat jemals akzeptieren und wenn es ihr Leben rettete und sie konnte mit Stolz behaupten, am ganzen Körper keine einzige sichtbare Narbe zu haben. Dass sich jemand solche aus freien Stücken zufügen und zur besseren Sichtbarkeit auch noch einfärben ließ, überstieg schlicht ihr Fassungsvermögen. Die Echani nahm sehr wohl wahr, dass die Rätin ihre Pünktlichkeit lobte und sie quittierte die Bemerkung mit einem leichten Lächeln und einem


„Natürlich,“

Aber ohne dabei die Augen von Markus lassen zu können. Dabei war er doch einst so ein gutaussehender Mann gewesen, für einen Menschen auf alle Fälle, geradezu zum Küssen. Das war jetzt vorbei. Hoffentlich waren das keine permanenten Tattoos, sondern gingen wieder weg. Brianna war sich unschlüssig, ob sie den Unterschied erkennen würde, auf sie sahen sie aber sehr echt aus. Vermutlich mussten sie das auch sein, um als Jedi-Meisterin erfolgreich auf Bastion unterzutauchen. Markus hatte sicherlich oft genug mit dem Imperium zu tun gehabt, um dort bildlich bekannt zu sein. Ihr selbst würde es ja nicht anders gehen, war sie doch streng genommen eine imperiale Staatsbürgerin, so absurd das auch in ihren Ohren klang. Für eine Undercover-Mission so weit zu gehen, konnte sie sich nicht vorstellen, schon der Gedanke, sich ihre lange, prächtige Silbermähne abzuschneiden, ließ ihr die Nackenhaare zu Berge stehen.

Brianna musste sich zwingen, Markus nicht dauernd anzustarren, während das Trio so tat, als hätten sie sich getroffen, um gemeinsam Sport zu machen. Zum Glück nahmen sie nach einer Weile das Laufen wieder auf, aller Wahrscheinlichkeit nach, um die Echani an einen sicheren Ort zu führen, an dem sie reden konnten. Freilich hätte sie sich nicht ausgemalt, dass Ahna dafür einen Friedhof wählen würde. War das eine Art makabere Ironie? Die Pau'anerin war schwer zu durchschauen und Brianna hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie die Frau in ihrem Inneren wirklich tickte. Jedenfalls hätte die 28jährige sich einen erfreulicheren Ort gewünscht. Sie verbrachte so viel Zeit im Sith-Tempel und wenn sie da schon einmal für ein Stündchen am Tag herauskam, wollte sie nicht an einen anderen gruseligen Ort.

Sicherlich bildete sie sich das alles nur ein? Die Kulisse aus alten Gräbern und moosbewachsenen Stelen, teilweise mit dem sechseckigen Wappen des Imperiums verunziert, gefiel ihr nicht. In der Macht fühlte sich der Ort noch wesentlich unangenehmer aus. Vielleicht lag es an ihrer Heilbegabung. Brianna hatte sich noch nie damit beschäftigt, wie sich eine Leiche im Laufe der Zeit in der Macht veränderte, aber ihr war, als würde eine Aura des Verfalls übrigblieb. Die Empfindung erinnerte sie an all die Toten auf Coruscant, Opfer des Viruses, an die vielen Male, an den sie den Kampf gegen die Seuche verloren hatten. Vielleicht hatte Ahna diesen Ort auch genau deshalb ausgewählt. Jedenfalls hatte sie sich darüber Gedanken gemacht und führte sie zielsicher in eine kleine Krypta. Auch auf dieser prangte das imperiale Wappen und das Innere erinnerte sie an die Katakomben, wenngleich dieser Kellerraum planvoller angelegt anstatt wie die Fraßgänge von Granitschnecken wirkten.

Mit ihrer sehr direkten Gesprächseröffnung erwischte die Rätin die Ritterin auf dem falschen Fuß. Die Echani konnte nicht verhindern, einen leicht gekränkten Eindruck zu machen und sah dabei Markus an. Ihr Gesicht telegraphierte dabei ein ‚und was ist mit ihm?‘. Sie spürte es aber selbst. Obwohl sie noch nie kräftiger gewesen war als jetzt, fühlte sie sich nicht sonderlich gut. Ihre Ausdauer hatte gelitten, davor hatte sie sich als geborene Läuferin gefühlt, auch auf den längeren Strecken. Als Heilerin war sie kaum mehr zu gebrauchen und all das schien offensichtlich genug zu sein, dass Ahna, die sie zuletzt auf Alderaan gesehen hatten, es sofort erwähnte.

Brianna brauchte ein wenig, bis sie sich gefangen hatte und sich wieder auf die Sache konzentrieren konnte. Gute Nachrichten, ja natürlich.


„Ich freue mich auch, Euch zu sehen,“

Erwiderte sie und fügte sofort hinzu:

„Euch beide.“

Zum ersten Mal seit dem Treffen sah sie Markus dabei mit einem anderen Gesichtsausdruck an als erschrocken oder bedauernd. Sie mochte ihn, in einem freundschaftlichen Sinn – wenn er ihr egal wäre, würde es sie nicht so sehr kümmern, wie er aussah.


„Gute Nachrichten gibt es in der Tat. Darth Noxia hat sich kooperativer gezeigt als erwartet. Die Erinnerungen an den Weg in's Labor, die sie mit mir geteilt hat, haben sich soweit als akkurat erwiesen. Der Ort wird von imperialen Rotgardisten bewacht, wie unsere andere Quelle prophezeite. Ich habe die Zeitpunkte der Wachablösung ermittelt und Ian kann sie ohne Aufsehen zu erregen außer Gefecht setzen. Seine Karte der Katakomben habe ich hier.“

Mit diesen Worten zog die Jedi einen tragbaren Holoprojektor aus ihrer Tasche und zeigte den anderen die Karte. Obwohl sie sich zuvor schon angesehen hatte, brauchte sie einen Moment, um in dem Gewirr die Stelle mit den vielen Gängen wiederzufinden und deutete auf die vermeintliche Sackgasse.

„Es ist hier. Habt Ihr die Pläne der Kanalisation? Euer grünes Licht vorausgesetzt, würden wir gerne so bald wie möglich zuschlagen, nicht nur um Coruscants, sondern auch um Eowyns Willen.“

Ganz abgesehen davon, dass sie tagelang nichts mehr von Kira gehört hatte und sie gerne Bastion mit dem Virus verlassen haben würde, solange es noch so blieb – oder bevor Janus zurückkehrte.

„Aber es gibt auch weniger gute Neuigkeiten,“

Unkte Brianna und sah Ahna dabei mit großen Augen und unheilvoll klingender Stimme.

Noxia hat noch mehr mit mir geteilt, nämlich etwas, was ich inzwischen als eine Vision der Zukunft verstehe. Es gibt einen Ort, einen Tempel aus schwarzem Stein in der Form eines Sith-Wappens auf einem orangenen Mond um einen Gasriesen, Allegious' Zuflucht. Er forscht dort nach einem neuen Virus oder wird es eines Tages tun. Seine Intentionen sind nur die allerschlimmsten. So wichtig es ist, das ursprüngliche C-Virus in Händen zu halten, so fürchte ich: es ist noch nicht vorbei.“

Bastion – Center – Friedhof – weiter weg: Marrev (NPC) – in der Gruft: Markus, Ahna (NPC) und Brianna
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Ein unangenehmes, tiefes, kehliges Lachen drang aus seinem Hals, als die Frau sich vor ihm abmühte aufzustehen und sich am Tisch entlang zu hangeln. Er sah ihre Schwächen, ihr Zucken und Zittern. Nicht nur, dass sie schreckhaft geworden war, sondern auch körperlich am Ende und psychisch müde, verzweifelt und verloren. Er hatte sie genau da, wo er sie haben wollte und sein Grinsen wurde noch breiter, als sie endlich neben seinem Stuhl auf ihre Knie sank und unterwürfig zu Boden blickte. Genüsslich drehte sich der dunkel gekleidete Sith auf dem Stuhl zu ihr um und labte sich an ihrem Anblick. Einige Momente kehrte wieder Stille ein, während er nur schwieg und sein Kunstwerk betrachtete. Breitbeinig und gelassen zurückgelehnt musterte er die Frau und quälte sie einige Momente damit, dass sie so verharren musste. Die Demütigung war für ihn perfekt. Er in seiner vollen Männlichkeit und Dominanz und sie am Boden ihrer Kräfte, kniete sie vor ihm an diesem finsteren Ort.

“Braves Mädchen. Vielleicht bist du doch noch zu mehr zu gebrauchen, als ich angenommen habe.”

Meinte er vieldeutig und beugte sich schließlich vor und griff sanft mit seiner großen, rauen Hand nach ihrem Kinn und zwang sie, ihn anzusehen und er legte seinen Kopf leicht schief, während er sein Opfer weiter eingehend musterte und schließlich wieder los ließ.

“Gut… . Dann haben wir endlich die korrekte Basis für unseren weiteren Gesprächsverlauf, meine junge Jedi.

Mit einem unterkühlten Lächeln, strich er ihr beiläufig durch ihr Haar, um es ein wenig zu ordnen und atmete dann tief durch, während er sie ein wenig zu intensiv musterte.

“Jetzt, wo du begriffen hast, dass es für dich besser ist, einfach zu gehorchen, so fangen wir vielleicht doch mit etwas leichteren Fragen an. Ich würde dich gerne näher kennenlernen,
Eowyn. Erzähle mir ein wenig von dir. Erzähle mir dein Alter, deine Herkunft und was deine Aufgaben und Spezialgebiete als Jedi sind und wo du vorrangig stationiert bist. Worin bist du gut?”

Fragte Thanatos und hatte etwas unheimliches in seinen Zügen, die erahnen ließen, dass er keine guten Absichten hatte. Er ließ sich Zeit, denn es war noch früh am Morgen und sein Zorn von eben, war für den Moment wie weg gewaschen, da der Anblick der vor ihm knienden Jedi ihn mehr als vergnügte.

“Du hast mir erzählt, dass deine Padawane auf Coruscant sind. Wie alt sind sie und wie heißen sie gleich noch einmal? Zeigen sie bereits Besonderheiten in ihren Machtkräften? Wäre es mir möglich sie zu besuchen in eurem Tempel? Wie ist er gesichert?”

Fragte er im Plauderton, als führten sie ein ganz unverfängliches Gespräch, während er sie mit seinem Zeigefinger erneut sanft dazu zwang ihn anzusehen, während er ihr Kinn hoch hielt.

“Und denk daran… ich erwarte von dir, dass du ordentlich und mit Respekt mit mir sprichst, ansonsten müssen wir das dringend üben… .”

Drohte er ihr unterschwellig und malte sich insgeheim schon die nächsten Dinge aus, die er ihr antun könnte, wenn sie nicht kooperierte oder ihr auch rein zum Vergnügen zufügen würde. Immerhin sprach nichts dagegen, auch die Vorzüge seiner Macht genießen zu können. Doch für den Moment sah er sie neugierig an und seine goldenen Augen fixierten sie auf unangenehme Art und Weise.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Thanatos' Lachen konnte Eowyn kaum treffen - viel zu sehr war sie schon in ihrem Mantra gehalten, eine Hülle zu sein. Angenehm war es dennoch, den Kopf gesenkt zu halten und ihn nicht anzusehen. Personen nicht anzusehen war ohnehin mittlerweile zu ihrem Alltag geworden. Ian, Thanatos, Guldur... die Liste ließ sich problemlos weiterführen. Es war so viel einfacher. Und Thanatos würde es sicher zusagen, wenn sie ihren Blick nach unten wandte.
Sie hörte, wie er sich bewegte; vermutlich hatte er sich zu ihr gedreht. Und mit jeder Sekunde, die nun erneut verging, rückte der Abend näher. Eine Minute hatte sechzig Sekunden, eine Stunde dreitausendsechshundert, bis zum Abend waren es vielleicht...

Thanatos riss sie aus ihrem Gedankenspiel. Seine herabwürdigende Art, mit ihr zu sprechen, die sich im Laufe des letzten Tages entwickelt hatte, störte Eowyn schon überhaupt nicht mehr - seine plötzliche Berührung aber trotz all ihrer Bemühungen, sich abzugrenzen, umso mehr. Hätte er sie fest gepackt, es wäre unangenehm gewesen, aber nichts weiter. Das hier? Das war anders. Er war plötzlich... sanft, und Eowyn musste unwillkürlich daran denken, wie Ian ihre Wange auf Va'art berührt hatte, um ihr Gesicht zu dem seinen zu drehen, als sie sich eingestanden hatten, einander zu brauchen. Diese Geste hier war so ähnlich, viel zu ähnlich, und das von diesem Menschen, den sie
verabscheute. So wehrte sie sich einen Moment unbewusst dagegen - niemand, niemand außer Ian durfte sie so berühren... doch dann brach ihre Vernunft zu ihr durch. Es war nur eine Berührung, nichts weiter. Nichts weiter... So ließ sie ihn ihr Kinn anheben, seinen Blick über sich ergehen, und senkte den Kopf langsam wieder, als er sie am Ende losließ. Sie würde nicht zittern. Sie würde. nicht. zittern! Natürlich hatte er schon längst ihre Schwäche gesehen, sie hatte es auch zugelassen, aber es gab Grenzen.
Sie schloss ihre Augen, als er durch ihre Haare fuhr; die Haare, die schon seit unzähliger Zeit keine adäquate Behandlung mehr bekommen hatten. Sollte sie wirklich hier herauskommen, was aktuell irgendwie unvorstellbar war, dann würde sie sie vielleicht einfach komplett abschneiden... alles war besser, als darüber nachzudenken, dass
Thanatos ihr gerade durch die Haare fuhr; nicht Ian, nicht sie selbst, und langsam ließ es sich nicht mehr leugnen, was seine heutige Taktik sein würde.
Es waren nur Berührungen.
Sie würde davon nicht sterben.
Egal was er tat, davon würde sie nicht sterben. Und vermutlich würde ohnehin irgendwann wieder seine Wut überwiegen, wenn sie nicht sprach. Fraglich, ob er dann nicht wieder zu seiner Vorgehensweise von gestern springen würde. Es ging hier nur um das reine Überleben, nichts weiter, und wenn sie nur eine Hülle war, dann spielte es sowieso keine Rolle.

Und da ging es wieder los. Seine Fragen kamen dieses Mal im reinen Plauderton, und die ersten würde sie sogar beantworten können. Ian hatte sicher ohnehin schon einen Teil davon erzählt, und der Rest, was sollte es schon. So lange sie verschwieg, wozu all ihre Fähigkeiten führten.
Aketos allerdings würde zu einem größeren Problem werden. Eowyn würde um jeden Preis vermeiden, dass das Auge der Sith auf sie fallen würde, sie hatte schon genug unter diesem Twi'lek gelitten. Und die Sicherung des Tempels? Wie aalglatt er sie danach fragte, aber... nein. Nein. Wobei sie zumindest ein paar Sicherheitsmaßnahmen würde nennen können... So lange sie nicht alles verriet... All diese Überlegungen hielten sie erneut wunderbar davon ab, seinem Zeigefinger an ihrem Kinn mehr Beachtung zu schenken als unbedingt notwendig. Sie fixierte einen Punkt auf seiner Stirn, um ihm nicht in seine unangenehmen, gelben Augen blicken zu müssen und gab sich Mühe, ihre Mitte zu finden.
Ihre Mitte.
Innen.
Friedlich.
Und ruhig.

Ruhig.


Mein Name, begann sie mit ihrer furchtbaren Stimme so gelassen sie konnte, obwohl er nicht einmal danach gefragt hatte, ist Eowyn El'mireth. Ich bin 35 und stamme von Tirahnn. Meine Eltern Halet und Frea sind beide längst tot. Ich kann Materie manipulieren. Ich helfe auf Coruscant gegen das Virus. Schließlich war sie auch offiziell vor Kameras dafür befördert worden. Fast, für Wes' Arbeit für den Aufbau des Tempels, aber es stimmte.
Sie hielt inne, schluckte, gab sich Mühe, ihre Kehle zu benetzen. Ihr Hals tat so unglaublich weh... Und mit etwas Glück hakte er nicht weiter nach. Mit etwas Glück reichten ihm die Informationen.
Vor allem, wenn sie sich jetzt weigern würde, seine anderen Fragen zu beantworten. Aber vielleicht gab es ja noch irgendwelche Lösungen, vielleicht konnte sie irgendwie... Eowyn schluckte erneut, während sie versuchte, ihre langsamen Gedanken auf Ideen zu bringen. Sie musste ausweichen... irgendwie... Vielleicht...


Habe nur eine Padawan. Das stimmte. Sie heißt Winter. Das war... nicht falsch. Kenne ihr Alter nicht. Ebenfalls wahr. So etwas hatte sie nie sonderlich interessiert. Sie hat sich nicht spezialisiert. Weder Winter noch Aketos hatten das getan bisher. Es war auch noch zu früh, die wenigsten Padawane zeigten schon ihre Tendenzen, nur außergewöhnliche Talente wie zum Beispiel Brianna taten das. Ob Ahna schon als Padawan bei ihr selbst gesehen hatte, wohin sie sich entwickelte? Schade, dass sie sie das wohl nicht mehr würde fragen können... Doch, sie würde. Sie musste... Ihr könnt sie nicht besuchen. Welch lachhafte Idee. Kämt schon nicht an den Wächtern vorbei oder den Holokams... Das zumindest waren die hauptsächlichen, aber doch sehr offensichtlichen Schutzmaßnahmen für die halböffentlichen Bereiche des Tempels. Sonstige Maßnahmen? Es gab welche. Und sie wusste sie eigentlich auch... aber aktuell? Sie konnte kaum nachdenken, aber verraten würde sie sie ohnehin nicht. Doch aktuell forderte ihr Körper viel zu viel ihrer Aufmerksamkeit. Im Normalfall würde sie sehr lange Zeit in dieser Position verbringen können, doch in ihrem jetzigen Zustand, mit ihren Schmerzen im Bauch, dem ganzen Körper, ihrer Schwäche, war es doch eine Frage, wie lange sie es würde durchhalten können. Und zusätzlich ihr Hals, der nach all diesen Worten Probleme bereitete, jetzt schon... Sie musste durchhalten. Durchhalten. Einfach nur durchhalten...

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Bastion - Center - Friedhof - Ahna, Markus, Brianna, weiter weg Marrev (NPC)

Finn war so ehrlich und geradeheraus wie immer. Dass er und der Chiss nicht sonderlich auf einer Wellenlänge lagen war zwar relativ offensichtlich, dennoch hätte er es nicht unbedingt aussprechen müssen. Ahna selbst hatte von ihm anfangs ebenfalls keine sonderlich hohe Meinung gehabt, und auch bis jetzt war sie nicht hundertprozentig überzeugt, dass es richtig gewesen war, ihn mitzunehmen, doch El'mireth hatte darauf bestanden, und Ahna vertraute ihrem Urteil. Seine kleinen Informationen waren außerdem, zugegeben, tatsächlich nicht unnütz gewesen. Und er hatte sich zumindest so weit gemacht, dass er in der Lage war, nicht aufzufallen in der Macht. Ob er sich seiner Meisterin allerdings auch bei einer Meinungsverschiedenheit im Ernstfall unterordnete? Der Meister an Ahnas Seite schien sich da nicht so sicher zu sein, wenn sie ihn richtig verstand, und Ahna war es auch nicht, hatte Amar’iue’nahrdi doch einen recht rebellischen Charakterzug. Doch zumindest für diese Mission machte sie sich bisher keine großen Sorgen. Gleichzeitig wusste er nämlich genau, was auf dem Spiel stand, und letzten Endes hatte auch Ahna verstanden, dass der Chiss sein Herz irgendwie auf dem rechten Fleck hatte.

Ahna nickte leicht, während sie um eine Ecke joggte.
"Da hast du Recht." Es war richtig so, dass er Benett ihre eigenen Erfahrungen machen ließ. Allerdings... Heute Abend kam es auf jedes noch so kleine Detail an, und so sehr Finn ein Profi war, was sie sehr wertschätzte, Ahna wollte dennoch sichergehen. "Du hättest also keine Probleme, falls die beiden heute Abend mit dir ausgehen?"

Sie trafen bei Kae ein, welche die Augen absolut nicht vom Meister neben der Pau'anerin lassen konnte. Ganz offensichtlich war diese vom Ausmaß der Tarnung überrascht, ob nun allerdings positiv oder negativ konnte und wollte Ahna nicht wirklich wissen. Bei der Fixiertheit der Echani auf die Perfektion ihres eigenen Körpers tippte die Rätin allerdings sehr stark auf letzteres.
Was umso deutlicher wurde, als Ahna, auf dem Friedhof angekommen, Kaes Aussehen ansprach. Der Blick, den sie dem Meister zuwarf, war wirklich... ja, amüsant. Dabei lag Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters, und die wenigsten Menschen empfanden Pau'anerinnen wie Ahna selbst als "schön". Ihr selbst sagte Finn mit seiner aktuellen Tarnung in der Tat mehr zu, als er es mit seiner weißen Haut zuvor getan hatte, aber das würde sie Kae ganz sicher nicht auf die Nase binden und war außerdem völlig irrelevant.

Doch dann schob Ahna alles Amüsement zur Seite, genug für diesen Tag. Wichtigere, viel wichtigere Sachen waren nun an der Tagesordnung. Und die ersten Neuigkeiten waren in der Tat hervorragend. Das Innenteam hatte gute Arbeit geleistet, und Ahna nickte anerkennend, während die Echani die Karte aktivierte. Konzentriert betrachtete Ahna das Gewirr an Gängen und Ebenen und prägte sich genau die Stelle ein, auf die Kae wies, auch, wenn sie selbst, wenn alles glattlief, dort gar nicht auflaufen würde.
Schnelles Handeln war nun in der Tat das A und O, und nachdem sie selbst alle darauf hingearbeitet hatten, so bereit wie möglich zu sein, stand einem heutigen Zugreifen nichts mehr im Weg. Kurz zögerte Ahna, lauschte in sich hinein, versuchte, durch die Macht einen Hinweis zu bekommen, forschte nach einem Bruchpunkt, doch da war nichts. Also nickte sie erneut.


"Sehr gute Arbeit, ihr zwei." Ein höheres Lob würden sie wohl selten bekommen von ihr. "Das sind wirklich hervorragende Neuigkeiten, und nachdem wir bereit sind, Euch zu unterstützen, schlage ich heute den späten Abend als Zugriffszeitpunkt vor, vielleicht sogar die frühe Nacht. Das hängt vom Wachwechsel ab. Was meint Ihr, Meister?", wandte sie sich an Finn, der zwar hauptsächlich die Umgebung im Auge hielt, aber dennoch auch gerne seine Meinung äußern sollte.

Schön wäre es gewesen, wenn sich ab hier die Unterhaltung nur noch um kleine Details gedreht hätte, doch die Macht hatte wohl andere Pläne. Weniger gute Neuigkeiten?! Was sollte nun noch sein?
Kaes folgende Worte ließen die Rätin einige Sekunden schweigen, während sie in Gedanken erst fluchte und dann nach Lösungen suchte. Der Ort müsste dank ihrer Angaben zu finden sein, so viele orangene Monde um Gasriesen existierten nun doch nicht. Aber was dann? Wofür diese Mission, wenn sie in zwei oder drei Jahren wieder nutzlos sein würde? Wann würde all das enden?

"Ich verstehe", gab sie dann doch zur Antwort. Sie würde länger darüber nachdenken müssen als jetzt, wenigstens kurz meditieren, den Weg herausfinden. Überstürzte Entscheidungen sollten nur getroffen werden, wenn es nicht anders ging, und noch hatten sie einen halben Tag, um Dinge zu ändern. Oder... weiterzuplanen.

"Ich werde darüber gleich meditieren und mir meine Gedanken machen. Behaltet Euer Komlink im Auge. Gesetzt den Fall, dass wir nichts mehr ändern, so sieht der Plan aktuell folgendermaßen aus." So sehr sie hier geschützt waren, Ahna würde dennoch nicht den kompletten Plan in die Welt hinausplaudern, dafür war sie zu paranoid, und so hielt sie Kae ein Stück Flimsi hin. Darauf stand, dass Dice zuerst El'mireth unter einem Vorwand in die Katakomben bringen sollte, wo sie von einem Team sofort in Sicherheit gebracht werden würde, während er danach mit Kae Zutritt zum Labor suchen würde. Anschließend würde die Übergabe eines Teils der Virusprobe an ein zweites Team erfolgen. Wenn alles glattlief, würden sie dann noch spontan entscheiden können, ob Dice und Kae mit dem Außenteam flohen oder den offensichtlichen Weg mit seinem Schiff nahmen. Ahna war es immer lieber, wenn weniger Spuren zurückblieben und sie außerdem Absicherungen hatten, aber wenn es den beiden zu riskant erschien, würde sie sich nicht einmischen. Dafür hatte sie zu wenig Einblick in das Vorgehen im Sith-Tempel.

"Seid Ihr damit einverstanden? Braucht Ihr Unterstützung? Wir alle stehen zur Verfügung, Ihr braucht es nur sagen. Auch Material oder andere Ressourcen können wir noch besorgen und bei der ersten Übergabe austauschen."

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Inmitten aller Dunkelheit-im Zentrum von Bastion, in welchem die sechseckige Pyramide aus schwarzen Stein deutlich die nähere Umgebung überragte, befand sich in der Pyramide der Extinktoren, tief verborgen, die Zellenblöcke und die Verhörräume. Kalte, dunkle, nackte Finsternis lag in diesen Räumlichkeiten und wirkte abschreckend und erdrückend zugleich.
Thanatos genoss jenes Flair und fühlte sich in diesen Räumlichkeiten zugehörig. Für eine Jedi musste dies unerträglich sein und es war ein unbewusster Teil zum Mittel zum Zweck, um jene helle Ordensfrau zu brechen.


Eowyn kniete noch immer vor ihm und er spürte ihre Furcht und Verzweiflung und ihre Mühen, sich irgendwie zu beruhigen. Sie sprach, auch wenn ihre Stimme noch immer rau vom Schreien war, doch sie bemühte sich deutlich. Der dunkle Sith Lord hörte ihr aufmerksam zu, während er die Frau weiter aufdringlich musterte und schließlich wie bei einem kleinen Kind oder Tier den Kopf tätschelte.

“Na, das geht ja schon besser. 35? Du hast dich gut gehalten als Jedi. Ich hätte dich jünger geschätzt, für einen Menschen.”

Meinte Thanatos genüsslich grinsend und stand schließlich auf und trat hinter die Jedi und es musste vermutlich unangenehm und einschüchternd wirken, wie er sie in ihrer knienden Position überragte, was er ohnehin schon tat.

“Materie manipulieren. Interessant. Virus bekämpfen, soso. Inwieweit macht ihr Jedi denn Fortschritte bei der Bekämpfung des Virus auf Coruscant? Immerhin sitzt ihr ja im Zentrum der Epidemie. Was für eine Rolle spielst du da? Ist es nicht eine vergebliche Mühe? Die Schwachen sterben und die starken Wesen überleben. So ist der Lauf der Dinge und so war es immer schon. So, wie wir euch Jedi immer wieder zerschmettern.”

Mit seinen Händen griff er ihr auf die Schultern und er war sich sicher, sie damit zu quälen, denn er spürte ihren Widerstand gegen ihn. Spielerisch massierte er die Frau für einen Moment und strich ihr wieder durch die Haare, bis er sie zusammennahm und ihren Kopf nach hinten streckte und überstreckte, so dass sie ihn wieder ansehen musste.

“Gestern habt ihr mir von zwei Padawanen erzählt. Was ist plötzlich mit der Anderen geschehen?
Aketos? Sie ist doch auch auf Coruscant. Warum verschweigt ihr sie mir nun? Was kann sie besonderes?”

Fragte Thanatos und hockte sich hinter sie und kam ihr unangenehm nahe und strich ihr beinahe liebevoll über ihren verletzlichen, freigelegten Hals, der gerade von ihm überstreckt wurde.

“Coruscant ist vermutlich am meisten geschützt und sicherlich nicht nur durch Wachen und Kameras. Du solltest dich an mehr erinnern,
Eowyn. Wie sieht es mit Lianna aus? Und wie schützt ihr eure Jünglinge vor dunklen Gestalten wie uns? Immerhin wären sie ein perfektes Futter für unsere Sammlung, Experimente und für unseren Orden. Überlege dir gut, wie du mir antwortest, denn … .”

Begann Thanatos den Satz und kam ihr mit seinem Gesicht noch ein Stückchen näher und flüsterte ihr dann zischend wie eine Schlange ins Ohr.

“...ich kann noch auf ganz andere Art und Weise meinen Spaß mit dir haben. Nur wird es dir wahrscheinlich nicht gefallen, während ich mich vergnüge.”

Mit diesen Worten ließ er sie wieder ruckartig los und erhob sich wieder und umkreiste sie dann mit schweren Stiefeln, wie ein Raubtier seine Beute und blieb dann vor ihr stehen.

“Also? Ich bin ganz Ohr,
Eowyn.”

Meinte er und grinste sie düster an und fixierte sie mit seinen gelben Augen, so als wollte er sie damit durchbohren.


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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Nur Berührungen. Nur Berührungen... Was machten so ein paar Berührungen schon aus? Es war wesentlich besser als die Schmerzen, die sie gestern durchmachen musste. Die Psyche schmerzte viel weniger. Was machten schon ein paar Berührungen? Und falsche Komplimente? Nichts, rein gar nichts.
Er hatte sie wieder losgelassen, und Eowyns Kopf sank sofort wieder nach unten. Der Boden, sie wollte am liebsten nichts anderes sehen. Ihre Hände lagen auf ihren Oberschenkeln, verkrampft, angespannt - aber frei, abgesehen von den Armbändern, ohne die ihre Arme sich beinahe schon nackt anfühlen würden. Und das war schließlich viel besser als die Situation gestern.

Thanatos stand nun hinter ihr. Sie wusste es, hörte ihn atmen, wappnete sich, für was auch immer da kommen mochte. Dennoch würde sie ihn nicht ansehen, nein. Jede Sekunde, die sie ihn nicht ansehen musste, war eine bessere Sekunde. Und sie hatte sich bisher gar nicht so schlecht geschlagen, eigentlich gab es kaum einen Grund für ihn, irgendetwas zu tun - abgesehen von seiner Laune, natürlich.
Das Virus war zwar ein gefährliches Thema; eines, bei dem sie aufpassen musste, dass sie sich nicht verriet, dennoch eines, bei dem sie, abgesehen von diesem einen, keine großen Geheimnisse verraten konnte; vor allem nicht angesichts der Tatsache, dass sich vielleicht wirklich bald alles ändern würde. Seine Provokationen musste sie einfach übergehen. Sie war es mittlerweile schon so gewöhnt, dass sie bei ihnen kaum mehr mit der Wimper zuckte, während sie in ihren ersten Tagen noch sofort an die Decke gegangen war.
Viel ablenkender war da seine... Berührung. Nur eine Berührung.

Dennoch versteifte sie, denn
diese Berührung warf Erinnerungen auf, die hier und jetzt keinen Platz hatten. Und ihre Haare... Ian hatte ihre Haare immer geliebt... Sie musste sich auf Antworten konzentrieren und ihn ausblenden. Ignorieren. Nur. Berührungen.
Es... geht voran. Langsam. Aber es geht. Sterben nicht mehr alle. Immerhin gab es nun ein paar wenige Heiler, die in der Lage waren, das Virus aufzuhalten. Nun, wo Ian weg war, noch weniger, aber... Eowyn hoffte, dass das Wissen weitergegeben worden war. Ich... habe geholfen. Beim heilen. Hatte sie getan, immerhin. Kümmere mich. Organisiere. Der Nachschub von Ithor... war meine Mission.

Ja, sie rechnete mit allem, aber es half nichts, dass sie dennoch meistens keine Chance hatte, nicht überrascht zu werden. Thanatos hatte ihre Haare in einem Bündel in der Hand, an dem er ihren Kopf plötzlich nach hinten zog. Ihrem Hals gefiel diese Position absolut nicht, und ihr selbst erst recht nicht. Sicher, sie war dem Sith ohnehin ausgeliefert, aber diese Position, in die er sie hineinmanövriert hatte, hatte nun absolut kein bisschen Selbstbestimmung mehr übrig - und über all dem musste sie ihn auch noch ansehen, hatte nicht einmal viel Chance, seinem Blick groß auszuweichen, weil er nun viel näher war als zuvor. So nah, dass sie beinahe seinen Atem spüren konnte. Zum Glück nur beinahe.

Dennoch wurde ihr kalt, was allerdings an Thanatos' nächsten Worten lag. Fehler. FEHLER. Sie hatte einen Fehler gemacht, und dieser würde immense Folgen haben. Für sie selbst, für Aketos. Vielleicht für alles. Vielleicht hatte es irgendwann kommen
müssen, immerhin hatte sie es so lange geschafft, eher Kleinigkeiten zu verraten, aber trotzdem, es war eine Katastrophe. Unwillkürlich veränderte sich Eowyns Blick, als sich das Ausmaß vor ihr ausbreitete. Jetzt, wo er es angesprochen hatte, begann sie sich auch wieder daran zu erinnern, dabei hatte sie so gehofft, den Überblick über alles zu behalten. Natürlich. Ihr Körper hatte so gebrannt, es hatte so geschmerzt, und da... da hatte sie ihren Namen ausgesprochen... Sie musste irgendeine Erklärung dafür finden, aber da war keine. Da war doch einfach keine, nicht so schnell, nicht innerhalb von Sekunden, nicht, während sie noch versuchte zu begreifen, wie das alles so schiefgehen konnte. Aber dieses Mal hatte sie vielleicht Glück, denn Thanatos schienen seine Berührungen sogar abzulenken. Er hatte sich zu ihr herunterbegeben, und seine Nähe gepaart mit ihrer Angst war beinahe zu viel - aber nur beinahe. Es waren doch nur Berührungen! Aber Berührungen an ihrem Hals; Berührungen, die so sanft waren, dass sie ohne Absicht zu zittern begann und ihre Augen schließen musste, weil es so einfach nicht richtig war, weil er niemand war, der sie so... NUR BERÜHRUNGEN. Und sie WÜRDE es überleben.

Er wechselte wieder zum anderen Thema, schien sich so sicher, dass sie noch antworten würde. Coruscant. Wie sollte sie nun an irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen denken, wenn gerade so viel auf dem Spiel stand, selbst wenn sie gewollt hätte, die Sorge um Aketos, die Verzweiflung über ihren Fehler, all das war doch viel zu groß, als dass ihr irgendwelche Maßnahmen einfallen konnten. Lianna. Die Jünglinge! Wusste er, wo sie sich aufhielten, wie bekannt war Haruun Kal, wieso hatte sie nicht vorher mehr mit Ian darüber gesprochen, wie sicher die vermeintlichen Geheimnisse der Jedi überhaupt waren... Aber wenn sie nur daran dachte, dass einer der Jünglinge an ihrer Stelle wäre, alleine das drehte ihr den Magen um. Nein, hier war ihre Grenze, sie durfte,
konnte nichts verraten, was die Jünglinge in Gefahr bringen konnte. Und sei es nur vielleicht...

Thanatos kam ihr
noch näher, und jetzt spürte Eowyn seinen Atem deutlich, viel zu deutlich. Ihre Lippen pressten sich aufeinander und ihre Augen kniffen sich zusammen, während sie versuchte, noch irgendwie ihre Fassung zu bewahren. Ian. Was würde Ian sagen, falls er jemals erfuhr, was hier vor sich ging? Er durfte nicht, war sie schlichte Antwort, die Eowyn sofort in den Sinn kam. Weder jetzt noch irgendwann später, um nichts in der Galaxis. Was bedeutete, dass sie sich irgendwie im Griff haben musste. Sie musste mehr kontrollieren, sie musste mehr verschwinden aus dieser Hülle, die sich ihr Körper nannte. Sie musste weg von ihr, so, wie es doch schon einmal geklappt hatte; wieso...
Ihr Kopf schnellte nach vorne, ihr Oberkörper folgte gleich darauf, als Thanatos sie losließ. Eowyn sackte in sich zusammen, erleichtert, dass sie nun erst einmal wieder für sich war, und gleichzeitig voller Angst. Ja, sie hatte Angst - da war kein Weg, es noch irgendwie zu leugnen; sie hatte Angst um sich, Angst um Ian, Angst vor seiner Reaktion, Angst davor, auf den letzten Metern zu versagen, Angst, um und vor so vielen anderen Dingen. Und so kniete sie erst einmal nur auf dem Boden im hilflosen Versuch, sich irgendwie zu sammeln, die Unterarme vor ihren Beinen aufgestützt, ihre Stirn auf ihren Händen liegend. Ihr Atem war laut, vermutlich nicht nur in ihren eigenen Ohren, und ihr Zittern wohl unübersehbar.

Dennoch musste sie sich in den Griff bekommen. Weil sie Ian das alles nicht antun durfte, weil er ohnehin von Beginn an dagegen gewesen war, dass sie ihn begleitete, weil das, was sie beide verband, sowieso schon nur noch an einem dünnen Faden hing nach allem, was hier geschehen war, weil sie ohnehin nicht mehr wusste, wer sie oder wer er eigentlich waren. Also ignorierte Eowyn Thanatos, atmete tief ein und aus und gab alles, um sich daran zu erinnern, was sie gelernt hatte.

Und konzentrierte sich anschließend darauf, Antworten zu geben, die ihn irgendwie zufriedenstellen würden.

Sie rappelte sich etwas auf, da sie sich sicher war, dass Thanatos sie in dieser Position nur schwer würde verstehen können - und das würde ihm garantiert nicht gefallen. Also stemmte sie ihre Handflächen in den Boden und drückte ihre Arme zitternd durch, auch, wenn ihr Blick noch zu Boden ging. Es musste reichen.


Lianna hat... auch Wächter. Und Holokams. Coruscant... Natürlich, per Schiff... die Luftraumüberwachung. Und zu Fuß? Eowyn konzentrierte sich, ob da noch irgendetwas war, das sie gefahrlos verraten konnte, doch jedes Mal, wenn vor ihrem inneren Auge der Tempel auftauchen sollte, sah sie ihre Padawan vor sich. Was hatte es für einen Zweck, sie würde darauf zurückkommen müssen, vielleicht... wenn sie die Wahrheit sagte... Zumindest so, wie Aketos sie manchmal sah... Es sind zwei Padawane, gab sie matt zu. Winter ist... krank. Vielleicht lebt sie nicht mehr. Er würde wohl auf das Virus tippen. Sollte er doch. Aketos... Sie stockte bewusst. Wenn sie noch irgendetwas retten wollte, wenn sie Aketos bewahren wollte... Sie schüttelte schwach den Kopf, sackte ein wenig zusammen. Habe sie überschätzt. Sie musste so tun, als wäre sie ihr peinlich - ihr, einer Rätin, die doch eigentlich hervorragende Padawane ausbilden sollte. Als hätte sie sie deshalb unter den Teppich gekehrt... Wäre das für Sith nicht vollkommen verständlich? Ihr Hals tat so weh, so unglaublich weh, und Eowyn fasste mit einer Hand unbewusst daran. Weiß nicht, ob sie je Ritterin wird. Hat dauernd... Probleme...

Noch immer zitterte Eowyn am ganzen Körper, doch mittlerweile waren es hauptsächlich weder Angst, noch Thanatos' Nähe, die dafür verantwortlich waren, nein, es war die Position an sich, die ihr immer mehr zu schaffen machte. Eigentlich würde sie sich hinlegen müssen, aber was würde der Mann vor ihr davon halten, wenn sie ihre Position komplett verließ? Nein, das Risiko war zu groß, denn über all dem stand immer noch Ian. Der außer ein paar gelegentlichen Angstspitzen kein bisschen von ihr mitbekommen durfte, egal, was geschah. Und egal, wie sehr alles um sie herum, die Dunkelheit der Macht, der Sith, eben alles, sie immer mehr an den Rand ihrer Grenzen trieben.

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Der Sith Exekutor labte sich für einen Moment an ihrer Angst und ihrer Schwäche. Sie zitterte deutlich und seine Drohung hatte den Erfolg gebracht, den er sich erhofft hatte, wenn auch nicht so nutzbringend wie erhofft, denn die Jedi versuchte sich für klüger zu halten, indem sie wieder Nichtigkeiten erzählte und Lügen. Er konnte ihre Lügen spüren, denn ihre Gefühle hatten sie zuvor schon verraten, als er
Aketos erwähnt hatte.
Einige Momente sah er auf die erschöpfte und zitternde Jedi herab und ohne auch nur einen Finger zu bewegen, hob er die Jedi mit der Macht hoch und ging mit ihr quer durch die Zelle, während sie direkt auf Augenhöhe vor ihm schwebte und ihn ansehen musste.


“Natürlich. Die eine Padawan ist krank und stirbt vielleicht und die andere ist psychisch krank und untalentiert. Ganz gewiss.”

Begann er und seine Miene war ausdruckslos, doch anhand seiner Stimme konnte man seinen Missfallen deutlich hören.

“Du scheinst dich für besonders schlau zu halten, Jedi, wenn du der Meinung bist, ich hätte deine Reaktion vorhin nicht bemerkt. Du trägst die machtunterbindenen Elemente. Nicht ich. Für mich bist du ein offenes Buch und ich kann deine Angst und deine Panik förmlich riechen und schmecken!”

Mit diesen Worten erreichte er mit ihr die Wand, gegen die er sie mit der Macht drückte. Er konnte keine Gedanken lesen, doch Gefühle und Stimmungen konnten bereits sehr viel aussagen. Der weißhaarige Mann trat näher und griff an ihre Kehle, ohne sie zuzudrücken, während seine schwarze Kleidung, die ihre berührte. Sie standen sich so nahe, dass er sein Spiegelbild in ihren Augen sehen konnte.

“Welche Talente zeigen die Beiden bereits, dass du so sehr versuchst sie vor mir zu schützen?”

Fauchte er sie an und nahm dann wieder einen versöhnlicheren Blick an und strich ihr mit der Hand, die nicht ihren Hals locker umklammerte, über ihre Wange.

“Du kannst also heilen und Materie manipulieren. Ausgesprochen seltene und nützliche Fähigkeiten. Welche Spezialgebiete weisen die anderen Räte auf und wo sind sie aktuell stationiert?”

Fragte er sie und drückte sie mit seinem Oberkörper weiter gegen die Wand.

“Was ist nun mit euren Jünglingen? Sind sie auf Coruscant oder Lianna oder doch ganz woanders? Wo versteckt ihr die machtsensiblen Kinder? Rede oder ich mache meine Drohung wahr. Du weißt ganz genau, dass ich kein Mann leerer Worte bin.”

Um seine Worte zu unterstreichen, machte seine linke Hand, die bis eben noch an ihrer Wange gewesen war keinen Halt mehr vor ihrem hellblauen Sträflingsoberteil. Kein Stoff trennte mehr seine Hand und ihre Haut, da jene Hand ihren Weg gesucht und gefunden hatte.

“Ich kann sehr unangenehm werden und dies möchtest du nicht, Jedi. Gewiss nicht. Rede lieber, um deinen Körper und deiner Seele willen. Dann wird dir nichts dergleichen geschehen. Sollten mir aber deine Antworten nicht gefallen… muss ich meine Laune durch andere Art und Weise wieder verbessern. Reize mich also lieber nicht.”

Flüsterte er ihr wieder ins Ohr, während seine rechte Hand nur ganz kurz fester um ihre Kehle wurde, um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen und seine linke Hand verharrte drohend an Ort und Stelle.
Mit seinen gelben Augen sah er sie zwischen Genuss von Macht und großer Erwartung an und lächelte gewinnend. Sie würde reden. Er war sich sicher, dass er sie kurz davor hatte. Seine vielfältigen Methoden brachten bisher jedes seiner Opfer zum Sprechen. Er war nicht umsonst vom Zirkel erwählt worden für diese Aufgabe. Er hatte schon in so manchen Verließen sein Unwesen getrieben und jeden gebrochen. Die Frau konnte ihm nicht entkommen. Sie hatte keinerlei Chance gegen ihn und würde unter seinen Händen zusammenbrechen. Es konnte nicht mehr lange dauern… . Schon eine Drohung und ein paar Andeutungen, sowie unmissverständliche Berührungen konnten bei den meisten Opfern ihre Zunge lösen.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn
 
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Sie bewegte sich - und das, ohne, dass sie diese Intention gehabt hatte. Es war ein furchtbar unangenehmes Gefühl, in der Luft zu schweben, ohne irgendeinen Einfluss darauf zu haben. Keinerlei Kontrolle... nicht das kleinste bisschen. Es war beinahe eine Farce, dass sie ungefesselt war, denn frei war sie nicht das kleinste bisschen.
Thanatos sah Eowyn an, während er sich mit ihr gemeinsam bewegte, und seine gleichzeitigen Worte ließen jedes bisschen Hoffnung in Eowyn verschwinden. Er glaubte ihr kein Wort. Was irgendwie faszinierend war, denn sie sprach die Wahrheit, nur etwas ausgeschmückt, aber war es ihm zu verdenken? Sie hatte offen etwas verheimlicht, und nun... musste sie sehen, wie sie damit klarkam. Diese ganze Situation war einfach so verloren. Es waren doch nur ein paar Stunden. Ein paar Stunden, die sie durchhalten musste, was im Vergleich zu ihrem ganzen Aufenthalt hier ein Witz war, aber gleichzeitig erschien es ihr so unmöglich. Ja, anscheinend war sie wirklich einfach zu lesen, Ian hatte es auch immer wunderbar gekonnt, ebenso wie Riuen und so viele andere, was aber noch lange nicht hieß, dass sie alle auch verstanden. Und der Sith vor ihr tat es ebenfalls nicht.

Eowyn spürte den Stein im Rücken, und kurz darauf Thanatos' Hand um ihren Hals. Nicht schon wieder. Wenn er sie erneut würgte, wie sollte sie sprechen können?! Er war schon wieder so nah, so furchtbar nah, und Eowyn konzentrierte sich auf ihre Atmung. Ablenkung. Berührungen. Er war nur eine Person. Nichts weiter.
Talente. Winter war viel zu früh ins Koma gefallen, um so etwas nur erahnen zu können, und Aketos? Sie war eine wunderbare Person und Eowyn war überzeugt davon, dass sie eines Tages eine große Bereicherung für den Orden sein würde, aber aktuell, da kämpften sie beide noch mit dem großen Durchbruch, damit die Kamino die Macht wirklich verstehen würde, und er redete von Talenten! Doch sein Tonfall, sein Streicheln, das alles machte deutlich, dass sie ihm antworten
musste, wenn das alles hier nicht eskalieren sollte, was es nicht durfte, denn da war Ian...

Winter ist im Koma!, wiederholte Eowyn beinahe verzweifelt. Und Aketos... Sie musste die Augen schließen, sie musste, denn sonst hatte sie keine Chance, sich irgendwie zu konzentrieren, außerdem passte es doch ganz gut, ...ist nicht psychisch krank, ist... schwierig... versagt andauernd... wäre sofort unterlegen! Was hoffentlich nicht stimmte, aber Eowyn musste zugeben, dass sie bei letzterem Punkt nicht ganz sicher war. Einem Sith wie Thanatos wäre sie wirklich hoffnungslos unterlegen, doch einem frischen Krieger? Sie hatte viele Fortschritte gemacht, und vielleicht, vielleicht hatten die letzten Wochen, in denen sie hoffentlich eine andere Meisterin gefunden hatte, ja den letzten Durchbruch gebracht...

Er kam noch näher, so nah, dass seine Körperwärme zu ihr ausstrahlte, und es Eowyn immer schwerer fiel, sich zu konzentrieren. Aber sie musste - denn sie brauchte einen Ausweg - sie hatte schlicht keine andere Wahl. Verraten durfte sie nichts. Fühlen durfte sie ebenfalls nichts.
Was bedeutete, dass sie verschwinden musste. Aus diesem Körper, aus diesem Kopf, sie musste weg, sofort weg, damit Ian nichts, absolut gar nichts mitbekommen würde. Sie durfte sich nicht wehren, das würde er spüren, sie... musste weg.

Eine Hülle.

Eine Dienerin.

Eine Gefangene.

Sie war nur eine leere Hülle.

Ohne Verstand.

Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft.

Sie war nichts.

Niemand und nichts.

Nichts.

Einfach...
Nichts.

Nichts wusste nichts über Räte oder Stationierungen. Nichts wusste auch nichts über Jünglinge. Nichts wusste rein gar nichts. Nichts
durfte all das auch nicht wissen, denn all das war eben etwas, das niemanden hier etwas anging. Nicht das kleinste bisschen wusste Nichts. Nichts spürte auch nichts. Keine bewegenden Hände, keine Wärme, einfach eben... nichts. Und Schmerzen im Hals, egal ob dieser zugedrückt wurde oder nicht, existierten ebenfalls nicht. Denn Nichts hatte keine Schmerzen. Nichts existierte komplett nicht. Nichts war ohne Bedeutung. Nichts war ohne Wert, und daher brauchte Nichts auch nicht antworten. Und niemand würde sich um Nichts kümmern, weil Nichts ja nicht existierte.

Sie hatte die Augen geschlossen, atmete schneller als gewöhnlich, doch das war schon alles, ansonsten... war und blieb das Nichts komplett in seiner eigenen, kleinen Welt. So lange es konnte.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn

Der Sith Exekutor blickte ohne jegliche Empathie auf sein Opfer. Es war eher Genuss und auch Verlangen. Er kostete seine Machtausübung in vollen Zügen aus. Seine Position, seine Stärke und Überlegenheit, gegenüber der Schwäche dieser erbärmlichen Frau.
Sie blieb bei ihrer Theorie, dass ihre Padawane schwächlich waren. Vielleicht stimmte eines davon, aber keinesfalls hatten sie beide einen Markel. Dies hielt der Sith für äußerst unwahrscheinlich, denn immerhin war sie Rätin und sollte ein besseres Gespür für talentierte Kandidaten haben. Vielleicht war sie auch einfach eine schlechte Mentorin, doch Thanatos glaubte vielmehr, dass sie ihm etwas vormachte. Bedauerlich, denn sie würde dafür nur umso mehr leiden und er mehr Genuss an ihrem Körper erfahren.

Bedauerlicherweise führten seinen Berührungen dazu, dass sie komplett dicht machte. Er spürte ihren enormen Widerstand und wie sie sich einigelte und zurückzog und versuchte in eine Art Meditation zu verfallen, statt ihm seine Fragen zu beantworten. Sie versuchte es nicht einmal und dies war ein klares Indiz dafür, dass sie deutlich mehr wusste und er einen Nerv gefunden hatte. Die Talente der Rätinnen und die Jünglinge. Wenn es so streng geheim war, dann waren es besondere Informationen und diese würde er sich holen. Koste es was es wolle.

Zorn entflammte in ihm, aufgrund dessen, dass seine Drohung und seine intime Berührung nicht ausgereicht hatten, um sie so zu ängstigen, dass sie ihm Informationen lieferte. Stattdessen sperrte sie sich nun völlig und dies ging ihm wahrlich gegen den Strich. Seine rechte Hand kniff fester zu, ehe er sie wieder unter ihrem Oberteil hervorholte und schlug ihr dann mit der Faust ins Gesicht und schleuderte die Jedi mit Hilfe der Macht einmal quer durch den Raum. Seine Lust war ihm für den Moment vergangen, doch sie würde definitiv nicht davon kommen.


“Sehr unklug von dir zu schweigen, Jedi!”

Fuhr er sie an und man sah ihm an seiner Schläfe deutlich an, wie sehr sein Herz pumpte, da jene Ader stark hervortrat.

“Diese Informationen scheinen den Jedi also sehr wichtig zu sein, wenn du darüber schweigst! Ein Grund mehr, dass ich an dieser Stelle mehr nachbohren werde! Und ich werde bohren, ob du es willst oder nicht!”

Mit Absicht sprach er ein wenig doppeldeutig, um zu verdeutlichen, dass sie diesem Schicksal nicht entkommen konnte, wenn sie so weiter machte. Im Moment hatte sie nur Glück, dass er so in Rage nicht in Stimmung war. Er wollte ihr Leid genießen und diese Gelegenheit würde er noch bekommen. Es würde im Moment den Genuss ruinieren. Mit jeder Minute und Stunde des Wartens wäre ihre Angst davor noch umso köstlicher.
Langsam näherte er sich der geschundenen Jedi und versuchte sich zu beruhigen. Er durfte sie weder umbringen, noch zu stark schwächen, da
Darth Keebo noch etwas mit ihr vor hatte. Er bezweifelte, dass der andere Sith mehr Erfolg bei ihr haben würde. Morgen hätte er endlich freie Hand und dies würde er auskosten.

Grob packte er die Jedi am Kragen und schleuderte sie halb, mit dem Rücken zuerst, auf den leeren Metalltisch, an denen sie vorhin noch gegessen hatten und baute sich über ihr auf, wie ein Dämon der Nacht. Seine Nasenflügel waren geweitet und zitterten vor Wut und seine Adern traten unschön hervor, während sein Blick tödlich gewesen wäre, hätte er nur gekonnt.


“Die sanften Methoden scheinen dir offensichtlich nicht zu gefallen!”

Fauchte er und spuckte dabei unwillkürlich vor Wut.

“Wo versteckt ihr eure Jünglinge und wie sind sie gesichert?! Wo befinden sich die anderen Räte? Welche Fähigkeiten macht sie besonders?!”

Schrie er sie an und schockte sie kurz mit Machtblitzen, mit einer Hand über ihrem Bauch, um seiner Wut ein wenig Luft zu machen und hielt ihr dabei mit der anderen großen Hand Nase und Mund zu, um ihre Stimmbänder zu schonen und um sie damit zusätzlich zu quälen.
Es half ihm wieder etwas ruhiger zu werden und er hoffte, dass er sie damit wieder daran erinnert hatte, wie viel besser es war, wenn sie mit ihm redete.


“Du willst doch sicher heute Abend wieder in deine Zelle, nicht wahr? Versaue es dir ruhig und du verbringst nicht nur den Tag mit mir! Ich werde mich mit Genuss an dir vergnügen, meine liebe
Eowyn!”

Das ihr eigentlich am Abend ein Verhör mit
Darth Keebo bevorstand, verschwieg er ihr, denn sie brauchte nicht alles zu wissen. Seine Drohungen waren Mittel zum Zweck.
Um seine letzten Worte zu unterstreichen, verlieh er mit seiner wandernden Hand ein wenig Nachdruck und dies an ihrer verletzlichsten Stelle
.

“Denk auch mal an dich,
Eowyn! Niemand wird es dir je danken können! Niemand! Deine Opferbereitschaft ist völlig umsonst! Niemand wird je erfahren, was du für ein paar lächerliche Informationen geopfert hast! Niemand wird es je verstehen oder nachvollziehen können, da niemand dabei gewesen war! Du bestrafst dich nur selbst!”

Betonte er nachdrücklich, während er neben dem Tisch stand, auf dem die Jedi lag und seine Hand wieder von ihren Beinen, über ihren Pullover strich, bis zu ihrem Bauch. Kleine Blitze kräuselten sich drohend um seine Fingerspitzen und er sah sie prüfend an, ob sie bereit war zu reden oder ob er sie noch einmal schocken musste.

“Also?!”

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Vielleicht hätte es funktioniert, wenn Eowyn mehr Zeit gehabt hätte, um noch mehr Tiefe zu erlangen, aber Thanatos gab ihr diese Zeit nicht. Sie spürte einen leichten Schmerz an ihrem Oberkörper, und dann explodierte er in ihrem Gesicht, was beinahe komplett aus ihrer Flucht riss. Immerhin schrie sie nicht - die Schmerzen waren da, vorhanden und das nicht zu knapp, aber gleichzeitig viel zu entfernt; so weit, dass sie Zeit brauchte, um sie zu begreifen und bis dahin Kontrolle erlangen konnte.
Sie bewegte sich, flog durch den Raum, und nur ihrer Ausbildung und ihren alten Reflexen war es zu verdanken, dass sie ohne große Verletzungen aufkam, sich ein Mal überschlug und dann schließlich mit dem Rücken zu Thanatos liegen blieb.

Tief atmete sie ein, die Augen geschlossen, und suchte erneut ihre Mitte. Dieses eine Mal mochte es nicht funktioniert haben, aber sie konnte es noch einmal probieren. Schließlich hatte sie keine andere Wahl. Durch ihre fehlende Abschirmung würde Ian nun einmal alle starken Emotionen mitbekommen, und das galt es besonders im Hinblick auf heute Abend zu vermeiden. Um beinahe jeden Preis.
Schützend hielt Eowyn vorsichtig ihre Hand an ihr linkes Auge und ihre Wange, die unglaublich pochten und ließ Thanatos reden. Sekunden. Jede Sekunde, die er redete... jede Sekunde, die er wartete... Es war ein unlösbares Problem. Mit ihrem Schweigen sorgte sie dafür, dass er immer weiter fragen würde und irgendwann dafür sorgte, dass sie zu starke Emotionen haben würde - und gleichzeitig musste sie selbst diese umgehen,
musste einfach, da gab es keine andere Option, was bedeutete, dass sie sprechen musste - doch auch diese Wahl hatte sie nicht. Die Rätinnen und Räte zu verraten wäre das eine. Doch die Jünglinge? Niemals, niemals, NIEMALS.
Sie konnte ihm nicht einmal etwas anderes anbieten. Jetzt hatte er angebissen, er sagte es selbst, er würde... bohren, bis sie sprach, was bedeutete, dass sie irgendwann zu sehr fühlen würde, was am Ende nur den wieder einzigen Schluss zuließ... sie musste weg. Sie musste einfach weg.

Atmen.

Eine Hülle.

Eine atmende Hülle.

Eine atmende, sonst leere Hülle.

Sie war...

Erneut bewegte sie sich ohne ihr eigenes zutun, noch bevor sie wirklich Zeit gehabt hatte, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ihr Rücken knallte auf den harten Untergrund und der Schock fuhr durch den ganzen Körper. Zum ersten Mal seit längerem sah sie Thanatos unwillkürlich an, und es war, neben den Gefühlen, die er ausstrahlte, deutlich, dass er vielleicht bald wieder die Kontrolle verlieren würde oder schon dabei war. Sie hatte es ja geahnt... Vielleicht kannte sie ihn schon besser, als sie beide dachten. Er wiederholte seine Fragen, doch das würde ihm nichts nutzen. Eine dieser Fragen würde sie ohnehin nicht beantworten, wieso sollte sie es bei den anderen tun? Am Ende würde sie doch dafür bezahlen, also konnte sie auch komplett hinter dem Berg... Kurze Panik kam in ihr auf, als er ihr urplötzlich Mund und Nase zuhielt. Ihre Augen weiteten sich erst kurz und kniffen sich dann mit dem Schmerz, der in ihrem Bauch explodierte, zusammen. Schmerz, so viel Schmerz, brennen, Qualen... Im Gegensatz zu gestern war sie jedoch nicht fixiert, und so wand sie sich, wehrte sich instinktiv gegen seine Hand an ihrem Gesicht und auch gegen die an ihrem Bauch, drehte sich weg, und da hörte er schon wieder auf. Nur eine Warnung? Oder hatte ihr Wehren etwas genutzt? So viel dazu, keine Emotionen zu empfinden.

Erschöpft lag sie da, hörte zu, wie er die nächste Drohung aussprach. Nein, das... das ging nicht. Durfte er das? Hatte er diese Verfügungsgewalt? Keebo hatte doch auch etwas zu sagen... Er durfte ihnen nicht den ganzen Plan verderben. Was, wenn sie ihn trotzdem durchzogen? Ian würde sich weigern... Doch noch so ein Tag? Würde sie das überleben?
Was überlegte sie, sie hatte ihre Wahl längst getroffen. Und damit hatte sie keine mehr.
Und Kraft, viel zu verbergen, ebenfalls nicht.
Diese Berührung konnte sie nicht wegdenken, und sie konnte sie gerade auch nicht akzeptieren. Ihr Gesicht machte es sicher deutlich, und zum ersten Mal traten Tränen hinter ihre geschlossenen Augen, während Eowyn sich alle Mühe gab, dennoch keine zu tiefen Gefühle zu empfinden. Atmen. Sie musste atmen... Atmen half, immer. Und bei der nächsten Gelegenheit musste sie einen nächsten Versuch starten...

Es würde keine Gelegenheit geben, ganz sicher nicht. Als ob sie noch einmal viel Zeit haben würde. Er sprach weiter, seine bewegende Hand machte nur allzu deutlich, was genau er meinte, und Eowyn sah nur noch zwei Wege vor sich. Der eine würde geschehen, egal, was sie tat, aber für den zweiten fehlte ihr die Kraft.
Eigentlich.
Doch gleichzeitig wuchs da ein zur Zeit sehr seltenes Gefühl in ihr, das sie gerade ganz und gar nicht unterdrücken wollte. Er täuschte sich. Ihre Opferbereitschaft war ganz und gar nicht umsonst, er wusste nichts, rein
gar nichts, und wenn alles glattlief, dann würde sie mit dem Wissen, was sie verraten hatte, leben müssen - und alleine das war Grund genug, es nicht zu tun. Doch er, hier in seinem Tempel voller Dunkelheit, in seiner sicheren Burg, in seinem Leben, in dem nur der einzelne zählte und seine Fähigkeiten und das jeweilige Können in Intrigenkunst und Bestechung, nicht eine Gemeinschaft, nicht Liebe oder Mut oder der Gedanke an das Richtige, er würde es niemals verstehen. Und er hielt sich für etwas besseres. Er hielt sich für ihr überlegen - und dabei war er es nur aus einem einzelnen, simplen Grund. Und dieser war nicht einmal sein Verdienst! Er erntete, was andere gesäät hatten.

Und so begann Eowyn zu grinsen, dann sogar leise zu lachen.
Ihr haltet Euch für so groß, so überlegen, dabei... dabei seid Ihr es nicht einmal. Diese Dinger halten mich klein, sie hob langsam einen Arm und wedelte mit ihrem Handgelenk und krächzte dann weiter, nicht Ihr, nicht die Sith. Ihr alle, Ihr habt solche Angst, dass Ihr mir diese Fesseln nicht ein Mal abgenommen habt, seit ich hier bin. Weil Ihr wisst, dass ich stärker bin. Überlegen. Eowyn musste husten, dann fuhr sie fort. Was wisst Ihr schon vom opfern, von Gemeinschaft, oder von Strafe... Wenn er wirklich, wirklich etwas davon verstehen würde, dann sähe seine Folter ganz anders aus - und Eowyn war heilfroh, dass er es nicht tat. Werden es wissen, wenn die Jünglinge und Räte sicher sind. Dann.
Sie schloss kurz die Augen - so viel sprechen war anstrengend gewesen. Und nun kam es auf seine Reaktion an - würde er sie noch einmal versuchen anzufassen, dann würde sie ihn so schnell sie konnte und mit aller Macht dahin treten, wo es am meisten wehtat, egal, wie wütend ihn das machen würde. Denn das, fand sie, war sie sich selbst schuldig, wenn doch ohnehin alles aufs gleiche hinauslaufen würde.


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Die junge Jedi hatte sich gut abgefangen, als er sie quer durch den Raum geschleudert hatte, doch er hatte auch nichts anderes erwartet. Was ihn jedoch ein wenig erstaunte, war ihre plötzliche Bereitschaft sich zu wehren. Sie stellte sich gegen ihn, verspottete ihn und glaubte tatsächlich er wäre so dumm, sie von ihren Fesseln zu befreien, nur um sich auf ein lächerliches Duell mit ihr einzulassen.

“Und plötzlich kann die Frau ja doch ganz normal reden, ohne in Dreiwortsätze zu verfallen.”

Zischte er sie an, während sie auf dem Tisch lag und mit ihrem Handgelenk vor ihm herum wedelte.

“Ich vergeude meine Zeit nicht mit lächerlichen Tänzchen mit dir, Jedi. Daher trägst du deine Fesseln. Es dient auch zu deinem Schutz, damit nicht jeder deiner Fluchtversuche einen Knochenbruch mehr bedeutet oder deinen Tod! Wir Sith sind euch Jedi überlegen. Euer Repertoire an Fähigkeiten sind im Gegensatz zu uns lächerlich! Schon bald werdet ihr Jedi das endlich erkennen, wenn wir einen Tempel nach dem Anderen erneut niederreißen! Ihr habt es ja trotz der Vergangenheit auf Corellia nicht gelernt, wer an die Spitze der Galaxis gehört! Wir haben die Macht und ich habe Macht über dich!”

Sprach er gepresst vor Wut und überging ihre Erläuterung zu Gemeinschaft und war gerade dabei seine Hand unter ihre Hose zu schieben, um ihr ihren geringen Wert zu demonstrieren, als er einen ungeheuren Schmerz zwischen seinen Beinen verspürte und er zurücktaumelte und kurz aufstöhnte. Er hatte ihren Tritt nicht vorausgesehen. Zu schnell hatte sie sich bewegt und er hatte auch nicht damit gerechnet. Die ganze Zeit hatte sie schwach, eingeschüchtert und wehrlos gewirkt. Gebrochen und zu schwach zum Sprechen und um sich zu wehren, so dass er sie wohl unterschätzt hatte. Wütend und außer sich vor Zorn, stand er leicht gebeugt vor Schmerzen und knurrte wie ein Tier, was seine Beute jeden Moment zerreißen wollte. Mit viel Mühe suchte er seine Beherrschung und zitterte deutlich vor Zorn und seine Augen wirkten nun nicht nur gelb, sondern waren auch blutunterlaufen und hatten einen tödlich wirkenden Glanz.

“Närrin! Denkst du wirklich, du hättest auch nur einen Hauch einer Chance?!”

Sein Arm schnellte nach vorne und heftige Kaskaden an Blitzen entluden sich aus seinem Zorn heraus und trafen die Jedi und rissen sie von den Füßen, als jene sich verteidigend neben den Tisch gestellt hatte. Mit Wucht knallte sie gegen die Wand und Thanatos griff nach ein paar Eisenschellen und packte sie an ihren Haaren und zog sie wieder in die Mitte des Raumes.

“Damit hast du dir deine kleine Freiheit verspielt.”

Zischte er ihr zu, während er sie mit der Macht in Schach hielt, um ihre Hände vor ihrem Körper in die Eisen zu legen und ihre Füße zusammenzuketten. An den Haaren gepackt, tunkte er ihren Kopf in einen Wasserbottich und hielt sie mit seinem Knie unten. Seine Lust war dahin. Er hatte gerade keine Lust mehr sich an ihr zu vergehen, doch dieses Schicksal hatte sie definitiv verdient, wenn er wieder in Stimmung wäre, um es auch genießen zu können. Doch im Moment wollte er sie auf andere Art und Weise leiden sehen. Nach einer langen Zeit holte er sie wieder hoch, ließ sie jedoch kaum zu Atem kommen und tränkte sie erneut. Dies wiederholte er mehrere Male, bis er ihrem Leid überdrüssig war und warf sie neben den Wasserbehälter und trat ihr mit seinem Stiefel seitlich in den Bauch.

“Wage es noch einmal dich mir derart zu widersetzen und ich kann nicht mehr für meine Beherrschung garantieren!”

Fuhr er sie an und sah hasserfüllt auf das Häufchen Elend herab.

“Wo befinden sich die Jünglinge?! Rede! Oder ich bringe dich wieder an den Rand des Todes!”


Darth Keebo hatte ihn gebeten sich zurückzuhalten, doch im Moment hatte sie ihn so zur Weißglut gebracht, dass er für den Moment jede Beherrschung verloren hatte.

“Wo sind die Räte und wie sind ihre Spezialisierungen? Rede!”

Fuhr er sie erneut an, packte sie an ihren Handschellen und rastete sie dann an eine Kette, welche von der Decke hing, ein, so dass sie halb auf Zehenspitzen stehen musste.

“Ich rate dir jetzt wirklich zu sprechen, sonst werde ich wirklich unangenehm!”

Knurrte er und stand schnaufend vor Wut vor ihr.

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Ja, sie konnte reden - aber zu welchem Preis. Eowyn war sich sicher, dass diese vielen Worte sie am Ende noch viel kosten würden, aber sie waren wichtig gewesen. Irgendwie. Thanatos verhielt sich, als gehöre ihm der ganze Planet, aber was hatte er schon erreicht, was war schon sein Verdienst?
Seine Antwort, wieso sie die Handschellen weiterhin zu tragen hatte, waren simple Ausreden, und sie wussten es beide. Schutz vor sich selbst? Sie lachte nur nicht, weil sie nicht konnte, weil ihr Hals ein Lachen unmöglich machte. Die Drohung mit Corellia würde auch nichts nutzen, denn am Ende... am Ende hieß es nur, dass die Sith die Jedi immer wieder angriffen, nicht, dass sie stärker waren. Die Sith würden niemals die Macht besitzen, selbst zu ihren dunkelsten Zeiten hatten die Jedi immer überlebt. Und nun,
wenn das Virus gefunden war und dann ein Heilmittel hergestellt werden konnte, würde auch ihre Machtposition erheblich kleiner werden. Bloß wusste ihr Peiniger nichts davon - und es war tatsächlich besser, er unterschätzte sie und überschätzte sich.

Es half nichts, dass Eowyn sich andauernd sagte, dass sie Thanatos nicht provozieren durfte; dass sie versuchen musste, emotional gelassen zu bleiben. Dass er sie immer mehr berührte war ein Problem, und als er sich schließlich anschickte, noch aufdringlicher zu werden, hatte sie keine große Wahl mehr, als zu reagieren. Zulassen - oder reagieren, und ihr Instinkt, den sie noch immer nicht komplett hatte ausschalten können, ließ ihr keinen großen Spielraum.
Ihr Fuß traf Thanatos zielgerichtet und mit der ganzen Kraft, die sie irgendwie noch aufbringen konnte, zwischen den Beinen; genau so, wie sie es früher geübt hatte. Einen Moment war sie überrascht, dass es tatsächlich funktioniert hatte, dass er sie so unterschätzt hatte, dass er nicht mehr mit irgendeiner Gegenwehr gerechnet hatte, doch dann kam sie in Bewegung. Mühsam und bei weitem nicht so elegant wie normalerweise rollte sie vom Tisch herunter, wich ein wenig zurück und hob ihre Hände in Abwehrposition. Natürlich, vermutlich hatte sie kaum eine Möglichkeit, sich irgendwie zu wehren, aber... die Alternative wäre, dort zu liegen wie ein Tier, das geschlachtet werden sollte.

Vermutlich hätte sie sich vorher überlegen sollen, dass dieser Dejarikzug nicht sonderlich klug gewesen war. Was hatte es schon genutzt, außer, dass Thanatos vermutlich noch wütender werden würde? Schwer atmend stand Eowyn da, und als der Sith sich wieder zu ihr umdrehte und seine Wut sie durch die Macht überrollte, war ihr klar, dass ihr Fehler in der Tat riesig gewesen war. Sie kam nicht lange zum bedauern, als der altbekannte Schmerz in ihr explodierte und sie gegen die Wand hinter sich geschleudert wurde. Wenigstens quälte er sie diesmal nur kurz, doch die Ruhe, nachdem sie an der Wand auf den Boden geprallt war, war es ebenfalls. Sie wehrte sich nicht, als er sie an den Haaren durch den Raum zerrte und auch nicht, als er ihre Füße und Hände aneinander befestigte. Weshalb auch... Er hatte ja Recht, zumindest über
sie hatte er die absolute Macht, und sie war in der Tat eine Närrin gewesen, auch wenn ihre sogenannte "Freiheit" nie wirklich eine gewesen war. Sie nutzte die kurze Zeit stattdessen, sich von den Schmerzen zu erholen, durchzuatmen und zu versuchen, erneut ihre Mitte zu finden, da seine "Behandlung" garantiert noch nicht vorbei war, aber letzteres gelang ihr nur mäßig. Vielleicht lag es auch daran, dass die Zeit wirklich kurz bemessen war, denn schon kurz darauf riss er sie wieder an den Haaren nach oben. Eowyn ließ es geschehen, hoffte, ihn dadurch irgendwie wieder etwas beruhigen zu können. Gerade noch rechtzeitig sah sie das Wasser, das schon gestern eine so große Rolle gespielt hatte, und holte etwas Luft, bevor sie dazu keine Gelegenheit mehr hatte. Er drückte sie nach unten, ließ ihr kein bisschen Spielraum, und kurze Zeit drohte die Panik in Eowyn aufzuwallen. Was, wenn er in seiner Wut..? Doch sie zwang sich, sich zu beruhigen, machte sich klar, dass sie versuchen musste, so wenig Luft wie möglich zu verbrauchen, und Panik war das allerletzte, was ihr nun helfen würde. Es funktionierte für einige Sekunden, bis sie bemerkte, dass der Sauerstoff immer knapper wurde. Ihr Körper begann automatisch, sich zu wehren und zu versuchen, aus dem Klammergriff auszubrechen, und irgendwann, gefühlt im letzten Moment, bevor sie ohnmächtig geworden wäre, war es erst einmal vorbei. Gierig sog Eowyn den Sauerstoff ein, ihre Lunge brannte, doch ganz hatte sie es noch nicht hinter sich - noch lange nicht. Irgendwann wusste sie nicht mehr, wie oft er sie in den Behälter getaucht hatte, und sie wehrte sich auch nicht mehr, wenn der Sauerstoff knapp wurde - sie begann, sich zu fügen, anzunehmen, dass geschehen würde, was eben auch immer geschehen würde.

Dann war es vorbei. Irgendwie war sie auf dem Boden aufgekommen, etwas traf sie erneut schmerzhaft in den schon lädierten Bauch und sie lag nur gekrümmt da, die Augen geschlossen.
Und sie begann, zu bedauern.
Tief und intensiv, denn vielleicht hatte sie nun alles verspielt, für einen lächerlichen, kindischen Moment des Aufbegehrens, und Ian würde am Ende dafür büßen. Hätte sie Thanatos nur machen lassen. Hätte sie nur alles in sich verschlossen. Sie hatte ohnehin keinen Einfluss auf das, was geschehen würde, das war ihr doch auch zuvor schon klar gewesen. Der andere Weg wäre so viel logischer gewesen. Einfacher. Besser für alle, für das Ergebnis, für die Flucht. Denn ob Ian wieder gespürt hatte, was geschehen war, oder war sie in der Lage gewesen, ihre Schmerzen, ihre Gefühle, halbwegs unter Kontrolle zu halten? Und das an diesem Tag, an dem das letzte, was er brauchen konnte, Sorge um sie war.
Thanatos sprach von Beherrschung, und die alte Eowyn, die von vor Bastion, sie hätte gelacht. Das und Beherrschung? Doch sie, sie selbst, sie konnte nur hoffen, dass dem tatsächlich so war, dass er zumindest genug Kontrolle über sich hatte, sie nicht umzubringen.
Und dabei war das Problem, was sie sagen sollte, noch immer vorhanden. Es hatte sich nicht geändert. Sie konnte noch immer nicht reden, und damit hatte sie alles nur hinausgezögert - oder eben die harte Behandlung beschleunigt. Die Jünglinge. Die Räte. Ihre Fähigkeiten - und ganz sicher auch ihre Schwachstellen.

Sie hatte gehofft, dass er sie nun erst einmal antworten lassen würde, was ihr vielleicht etwas Zeit gegeben hätte, doch dem war nicht so. Aus heiterem Himmel wurde sie nach oben gerissen und ihre doppelt gesicherten Handgelenke über den Kopf geführt, während ihre Haare langsam auf den Boden tropften und ihr das Wasser über das Gesicht lief. Höher und höher gingen ihre Hände, und irgendwann ließ Thanatos sie los. Ihr schmerzender Körper war gestreckt, und alles in ihr schrie danach, sich wieder zusammenrollen zu dürfen, aber das absolute Gegenteil war der Fall. Mit ihren Füßen kam sie gerade noch so auf den Boden, damit ihre Schultern nicht ihr komplettes Gewicht tragen mussten, aber wie lange würde sie das aushalten? Wann würde sie zusammensacken, an der oberen Kette hängen, ihre Handgelenke und Schultern ausrenken?
Im Gegensatz zu gestern, das war Eowyn klar, war jeder Versuch, um Gnade zu bitten, absolut zum Scheitern verurteilt. Schon gestern war es aussichtslos gewesen, aber heute?
Sie hätte sich nicht wehren dürfen. Warum, warum hatte sie gedacht, dass sie es
verdient hätte sich zu wehren, warum hatte sie nicht das Ganze gesehen, warum hatte sie nicht gesehen, dass in ihrer Situation eine solche Handlung völlig irrational war?

Dieses kleine Stückchen Eowyn, das da noch in ihr gesteckt hatte, das vielleicht verhindert hatte, dass sie sich zurückziehen konnte - vielleicht war es jetzt fort. Sie war... eine Hülle. Leer. Sie war, was er wollte, das sie war, zumindest so weit, wie sie niemanden verriet.
Er wollte Antworten hören. Lügen würde er erkennen, die Wahrheit kam aber nicht in Frage. Schweigen würde ihn noch mehr erzürnen. Blieben nur Worte. Worte, die vermutlich ebenfalls zu Zorn und erneuten Qualen führen würden? Wenn er sie so zurichtete, dass sie nicht würde fliehen können, dann würde vielleicht die ganze Mission scheitern. Wie dumm. Und wie ungeschickt, dass so viel an Ian hing. Und er vermutlich zu viel an ihr. Aber vielleicht ja auch nicht? Immerhin waren ihre letzten Gespräche furchtbar gewesen. Außerdem hatte sie keine andere Wahl.

Mühsam öffnete Eowyn die Augen, was mit dem linken, das langsam zuschwoll, nicht ganz so einfach war; blinzelte in das für sie in diesem Moment doch irgendwie helle Licht und starrte den Sith von unten an.
Ich kann nicht reden, flüsterte sie müde. Werde nicht. Kann nicht viel... Aber bin loyal. Immer. Vielleicht war das ihre große Fähigkeit. Wer wusste das schon.
Weiß, ich bin verloren. Weiß, Ihr habt die Macht. Bin Nichts. Niemand. Sie war in der Tat Nichts und Niemand. Nichts und Niemand... Und all dies zuzugeben, was kümmerte es sie? Schon beim Gardisten hatte Ian sie dazu bewegt, ihm zu geben, was er wollte, ihm ein gutes Gefühl zu vermitteln, vermutlich würde er hier ähnliches wollen. Und was spielte es schon für eine Rolle, wenn sie unterging. Sie war Niemand. Aber... Sie hustete. Kann nicht. Kann nicht. Sie ließ den Kopf etwas hängen, da das nach oben sehen sie jetzt schon anstrengte, und schloss wieder die Augen. Es tut mir Leid, wisperte sie und stellte entkräftet fest, dass es sogar stimmte. Es wäre so viel einfacher für sie beide. Doch vermutlich würde er niemals verstehen, wieso sie nicht redete. Und sie selbst war zwar Niemand, aber die Räte, sie waren Jemand, und die Jünglinge waren es auch. Genau wie all die Personen, die unter dem Virus zu leiden hatten und starben.
Sie atmete ruhig weiter, gab sich Mühe, in ihrer Mitte zu bleiben, wappnete sich gegen erneute Angriffe. Und atmete.

Atmete.

Atmete...


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Bastion # Center # Straßen # Diverse Personen

Im Gegensatz zu Oyim hatte Marrev heute absolut keinen freien Tag. Die Twi'lek hatte heute gerade einmal ein paar Besorgungen erledigen müssen und dafür quasi den ganzen Tag Zeit bekommen, dabei war sie schon fertig gewesen, bevor Marrev zum Friedhof aufgebrochen war. Aber so war es nun einmal, wenn man ausgerechnet Fähigkeiten besaß, die aktuell gebraucht wurden. Außerdem konnte er so gleich die von Brianna erhaltenen Informationen an den Rest der Gruppe weitergeben, zumindest an den, der gleich auftauchen würde.

Es lohnte sich nicht wirklich für ihn, zwischendurch eine Pause einzulegen, und so holte er sich nur beim nächstbesten Imbiss einen Snack für unterwegs und begab sich direkt zum nächsten Treffpunkt. Dieser war schlicht sein aktueller Wohnort, den er sich mit Oyim teilte, und befand sich in einer nicht gerade zivilisierten Gegend, aber auch in keiner, in der man ständig Angst um sein Leben haben musste.
Als er eintraf, saß Oyim gerade im Lotussitz auf ihrem Bett und meditierte, was Marrev ein Grinsen ins Gesicht malte. Sie beide waren so verschieden, nie im Leben würde er sich auf eine Mission wie diese durch Meditation vorbereiten. Eher würde er sich heute noch darum kümmern, dass er genug Nahrung bekam, seine Muskeln aufwärmte und alle Informationen in sich hineinpaukte. Letzteres war für Oyim mit ihrem Supergedächtnis natürlich kein großes Problem, und Visionen, die ihnen heute Abend helfen konnten, bekam man eben nicht beim Essen. Trotz ihrer Unterschiede hatte er viel für die intelligente Twi'lek übrig. Vor dieser Mission hatte er sie kaum gekannt, aber jetzt verband sie beide doch beinahe so etwas wie eine Freundschaft.

Als erstes aktivierte er alle Abhörunterdrücker, die er in ihrem Zimmer installiert hatte. Dann trat er zur anderen Jedi heran. Um sie nicht zu erschrecken, legte er so sanft, wie er konnte, eine Hand auf ihren Arm und sprach sie an.
"Oyim, aufwachen." Die angesprochene öffnete gelassen die Augen und ein leises Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Garantiert hatte sie ihn schon längst wahrgenommen. "Was gibt's?" - "Ich hab eine neue Liste für dich. Du bist doch noch nicht ganz fertig mit deinen Erledigungen." Elegant erhob die Twi'lek sich, während sie nach dem Flimsi griff, das Marrev ihr hinhielt. "War klar, oder?" Der Rattataki zuckte mit den Schultern und grinste diabolisch. "Wäre ja auch zu unfair, wenn du dich den ganzen Tag nur ausruhen dürftest." Oyim verdrehte die Augen und machte sich daran, gleich das Quartier zu verlassen, während Marrev sowohl das anstehende kurze Treffen als auch den anschließenden Außeneinsatz vorbereitete. Dank der Karten, die sie besaßen, würden sie gut vorankommen und sicher schnell den Zugang zu den Katakomben finden, doch das würde das kleinste Problem sein. Wie der Zugang gesichert war, das würde das größere darstellen, und daher packte er schon einmal ein paar Sachen in seinen schwarzen Rucksack, während er auf das Eintreffen der restlichen Mitglieder wartete.

Bastion # Center # Marrevs & Oyims Wohnung # alleine
 
Bastion – Center – Friedhof – weiter weg: Marrev (NPC) – in der Gruft: Markus, Ahna (NPC) und Brianna

Brianna hatte Ahna als eine Frau kennengelernt, die gerne schnell auf den Punkt kam. Dass sie hier in einer Friedhofsgruft lange auf Small Talk machten, war infolgedessen auch nicht zu erwarten gewesen. Der Echani war auch nicht sonderlich nach Reden zumute an so einem ungemütlichen Ort auf der Hauptwelt des Imperiums, dem Zentrum des Sith-Ordens, kurz vor dem Ziel der ganzen Mission? Auf Coruscant starben Leute, Eowyn wurde gefoltert und bald würden sie wissen, ob alles umsonst gewesen oder der Erfolg ihrer war. Es fiel Brianna schwer, angesichts der Anspannung an etwas anderes zu denken, das ihr nicht mit solch brachialer Gewalt in das Bewusstsein gehämmert wurde wie Markus' Tattoos. Dabei war es das erste Mal seit dem Hologespräch auf Alderaan, dass sie mit ihrer Schatten-Mentorin sprechen konnte und die Echani hatte das Gefühl, dass es eine Menge zu bereden gab angesichts des riesigen Sprungs den sie gemacht hatte von ihren so viel harmloseren Schatten-Missionen zu vor zu dieser gewaltigen Operation. Sie konnte nicht behaupten, dass sie diesen ohne Wackeln und Unsicherheiten gemeistert hatte.

Nichtsdestotrotz bekam die Silberhaarige ein dringlich ersehntes Lob der obersten Schatten zu hören. Brianna lächelte und nickte als sie hörte, dass das Außenteam seine Hausaufgaben gemacht hatte und startklar war. Die Karte der Kanalisationsschächte im Tempelbezirk… noch heute Abend… weniger Tote auf Coruscant… weniger Leid für Eowyn… und weniger Gelegenheit, Kira oder Adria in die Arme zu laufen oder sonstwie Mist zu bauen, wie bei Zions Zeremonie und den anderen Malen zuvor… Sie schob den plötzlich aufgekommenen Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf das Mission. Für Selbstzweifel hatten sie nun wirklich keine Zeit.


„Um 2200 Sith-Tempel-Zeit ist Wachwechsel, ich halte 2230 Uhr für den besten Zeitpunkt, um sicherzugehen. Das sollte uns mehr als genug Zeit lassen, den Tempel zu durchstöbern,“

Erklärte Brianna, nachdem Markus Gelegenheit erhalten hatte, sich zu äußern.

Leider gab es da auch noch die andere Sache. Selbst wenn diese Nacht alles glatt gehen sollte – was dachte sie da? Es würde glatt gehen. Sie würde nichts vermasseln – es würde nichts nutzen, nicht auf lange Sicht. Sie konnten das Werk zerstören, aber solange der Schöpfer noch lebte… solange Allegious lebte, konnte er neue, von der dunklen Seite erfüllte Superviren erschaffen. Folgte auf das C-Virus das G-Virus, ‚G‘ wie Galaxis? Sky River statt Triple Zero? Brianna spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Das Endziel war nicht erreichbar, nicht hier auf Bastion und jede wusste, dass Allegious den Tempel kaum mehr verließ. Die Frage hatte sie sich in der Nacht nach der Vision schon gestellt: welchen Sinn hatte es dann noch, das C-Virus zu besiegen, wenn es den Imperator nur zur Erschaffung eines noch schlimmeren Alptraums brachte? Die Frage hatte stärker zu nagen begonnen, als sie, geschützt durch das Sith-Amulett, das Viruslabor observiert und dabei eine Menge Zeit gehabt hatte. Zu viel Zeit.

Ahna tat das vermutlich einzig Richtige, nämlich sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, die vor ihnen lag. Die Pau'anerin sagte zunächst wenig und schloss nach einigem Überlegen damit, dass sie darüber meditieren musste. Anschließend, und das war sicherlich gut so, zwang sie Briannas Gedankenkarussell auf das Hier und Jetzt zurück. Komlink. Den Plan auf einem archaischen Flimsi. So würde es ihr leichter fallen, alle Rahmenbedingungen unter Kontrolle zu halten, ganz die gute alte Ahna. Die 28jährige Echani nahm das Flimsi im Austausch gegen den Holoprojektor mit der Karte der Katakomben entgegen, entfaltete es so, dass sie es mit dem Körper abdeckte, obwohl sie mit dem Rücken zur Wand stand, und las ihn durch. Ian würde Eowyn über die Katakomben evakuieren – hoffentlich war es dafür nicht schon zu spät. Das Labor durchsuchen, die Probe aufteilen und auf zwei verschiedenen Wegen fortschaffen – das erschien Brianna klug. Es gab nicht viel, was sie meinte, dazu noch beitragen zu können. Die Silberhaarige fühlte sich, dass ihr Hirn gerade blockierte. Sich den Ablauf einprägen, das bekam sie hin, aber sonst?

Als Brianna nicht reagierte, fragte Ahna nach, ob der Plan in Ordnung ging und ob sie noch etwas brauchten. Dabei fühlte sie sich nun wirklich nicht in der Position, über die Pläne einer Rätin zu befinden. Sie würde ihren Teil des Plans erledigen, im Wesentlichen Ian in das Labor zu führen. Aber sie hatten nur ein Schutzamulett und zwei Personen, die das Labor durchwühlen sollten. Brianna war drauf und dran, den Mund zu öffnen und ihre Vorgesetzte nach einem Kopiergerät für Computerdaten zu fragen (Ahna hatte wohl kaum einen Astromech in der Hosentasche, aber trotzdem), als es sie wieder überkam. Es wäre sicherer, Ian würde das Labor alleine durchsuchen. Mit einem Schlag war auch dieses merkwürdige Gefühl wieder da, dieser Bruchpunkt, laut Ahnas Worten – noch etwas, worüber sie sich nach der Mission unterhalten müssten. Eine Warnung, sicherlich davor, dass etwas schiefgehen würde, wenn sie in den Tempel zurück ginge. Dass sie die Mission an ihrem letzten Tage vermasseln würde, was sich abzeichnete, seit sie gleich am ersten Tage Kira über den Weg gelaufen war. Infolgedessen hörte die Echani sich sagen:


„Ich denke es wäre sicherer, wenn Ian das Labor alleine erkunden würde.“

‚…und würde dabei doppelt so lange brauchen wie wir beide zusammen. Außerdem bist du diejenige mit dem Weg dorthin in deinem dummen Kopf!‘

„Ich sollte besser nicht zum Tempel zurückkehren. Ich könnte Eowyn zusammen mit einem der Teams in Empfang nehmen und mich um sie kümmern.“

‚Und wer bringt dann den Schlachtplan und das Schutzamulett zu Ian in den Tempel?‘

„Da ist wieder dieses komische Gefühl und ich glaube es sagt mir, dass ich an irgendeinem Punkt heute Abend Mist bauen werde,“

Schloss eine verunsicherte Echani. Lag es an der Anspannung? An dem komischen Gefühl? An der ultimativen Aussichtslosigkeit ihres Unterfanges? Fest stand, dass Brianna auf Bastion noch nie sie unschlüssig gewesen war, was der richtige nächste Schritt sei.

Bastion – Center – Friedhof – weiter weg: Marrev (NPC) – in der Gruft: Markus, Ahna (NPC) und Brianna
 
Bastion - Center - Friedhof - Ahna, Markus, Brianna, weiter weg Marrev (NPC)

Ahna nickte langsam, als Brianna ihren Vorschlag äußerte. Etwa eine halbe Stunde nach Wachwechsel klang sinnvoll. Was bedeutete, dass Dice El'mireth vorher herausholen musste. Wie viel Zeit würde er benötigen? Alles musste so knapp wie möglich geplant werden, dennoch durfte auch in die andere Richtung kein Fehler passieren. Bemerkte man zu früh, dass El'mireth nicht zurückkehrte, war alles verloren. Es war ein Tanz auf dem Drahtseil, aber Ahna war in den letzten Jahren zu einer guten Ballerina geworden. Darüber reden konnte sie allerdings erst, wenn Kae den ganzen Plan kannte, also hielt Ahna sich erst einmal zurück. Auch bei den neuen Informationen, die ihr überhaupt nicht gefielen, die, ganz im Gegenteil, sogar eine regelrechte Katastrophe darstellten und bei denen sie sich fragte, weshalb sie alle so naiv und blind gewesen waren. Wenigstens sie hätte es erahnen müssen, ein eklatanter Fehler, doch sie würde sehen, wie sie ihn ausbügeln konnte. Gonay würde nach den letzten Bersorgungen zu ihr kommen müssen, vielleicht konnten sie gemeinsam etwas herausfinden - sie selbst mit ihrer Fähigkeit für den Bruchpunkt, die Twi'lek mit ihrer für Visionen.

Doch erst einmal mussten sie hier erfolgreich sein.

Der Plan mit den Katakomben war in Gold nicht aufzuwiegen und würde selbst nach dieser Mission noch eine wertvolle Ressource sein. Ahna packte ihn sorgfältig weg und wartete darauf, was die Echani zu den Plänen zu sagen hatte. Die Frau vor ihr zögerte, das war eindeutig. Etwas stimmte also nicht, und Ahna hoffte, dass etwaige Änderungen noch rechtzeitig machbar sein würden.

Doch dann tat Kae etwas, was bisher nicht vielen vor ihr gelungen war - sie überraschte sie. Nach außen hin reglos nahm die Rätin ihre Aussage zur Kenntnis, doch innerlich versteifte sie komplett. Das konnte nicht ihr Ernst sein. Das würde den kompletten Plan über den Haufen schmeißen, und vor allem, wie sollten sie in Kontakt mit Dice treten?! Nein, das war keine Option, absolut nicht. Aber wie bei der Macht kam die Jungschatten darauf?! Eine Aufgabe zu übernehmen, der das Außenteam mit links gewachsen war, wäre komplette Verschwendung ihrer Fähigkeiten. Falsche Bescheidenheit passte überhaupt nicht zu Kae, das konnte es nicht sein. Doch da nahm Ahna die Unsicherheit wahr, die in den letzten Worten lag, und außerdem der Inhalt. Es war eine Schande, dass sie bisher noch keine Gelegenheit gehabt hatten, über das seltene Bruchpunkttalent zu sprechen, das sich da herausbildete, und noch viel problematischer, dass sie es noch kein bisschen trainiert hatten. Hätte sie es nur schon erkannt, als sie die Privatstunden abgehalten hatten, aber nun war es zu spät.

Nun gut. Was hatten sie also. Das unbestimmte, aber sichere Gefühl der Echani und ihr eigenes, das nichts dergleichen aussagte. Bloß, was sagte das der Ritterin? Sie war jung, unausgebildet, befand sich in einer äußerst schwierigen Situation. Unsicherheit war definitiv kein Merkmal von ihr, eher im Gegenteil, doch das hier war kein Alltag, selbst für sie nicht. Prüfend beobachtete Ahna die Frau vor ihr, runzelte leicht mit der Stirn und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken, während sie nachdachte. Ihr eigenes Gefühl, während sie diese Sätze gehört hatte... wie war es gewesen? Abgesehen von den oberflächlichen Gedanken, was hatte ihr ihr
Gefühl gesagt?
Die Pau'anerin schloss die Augen und erinnerte sich an die wenigen Sekunden von gerade eben, versank dabei kurzzeitig tief in der Macht und versuchte, die goldenen Fäden auseinanderzuhalten. Es war schier unmöglich, und doch sagte ihr Instinkt eines sehr deutlich - dass Kae vermutlich, hoffentlich, fehlinterpretierte.

Sie öffnete wieder ihre Augen und sah der Echani in die ihren. Ahna vertraute ihrem Instinkt hundertprozentig, doch die Frau vor ihr tat es ganz sicher nicht, nicht bei deren Ego. Und am Ende konnten solche Kleinigkeiten über Erfolg oder Niederlage entscheiden - vielleicht war auch genau
dies der Bruchpunkt gewesen, den sie gespürt hatte. Diese Technik war schwer zu lesen, und wie alles in der Macht konnte sie fehlinterpretiert werden, ganz besonders von jungen und ungeübten Geistern. Die Sache mit Dice und dem Zeitplan, die musste noch warten.

"Horche in dich hinein, Brianna", begann sie schließlich.

Eine Unterrichtsstunde war nun wirklich das letzte, was sie zu tun gedachte, aber vielleicht war es einfach notwendig. Ohnehin würde es schnellgehen müssen.


"Horche wirklich tief in dich hinein. Dieses Gefühl, das da vorhanden ist. Blende dich selbst aus und dein Sein, dein Ich. Alles von dir. Vergiss, wer du bist.
Betrachte den Abend neutral von allen Seiten, von oben, von unten, von rechts und links. Fühle den Abend. Fühle ihn, Brianna."


Sie gab der Echani Zeit und Raum, ihrer Aufforderung nachzukommen, bevor sie weitersprach.

"Und nun finde dich selbst, aber von außen. Höre auf dein Gefühl, nicht auf deine Emotionen, sie können dich täuschen. Dein Gefühl, das ist es, was zählt."

Wieder gab Ahna der Ritterin ein wenig Zeit.

"Jetzt... höre auf meine Worte.
Du wirst heute Abend wie geplant in den Tempel gehen. Du wirst heute Abend das Labor durchsuchen.
Und wenn du nun wieder zu mir zurückkehrst, dann sag mir, was du fühlst. Wirklich fühlst, Brianna, nicht, was du empfindest."


Und das würde hoffentlich sein, dass sie ihr Recht gab.

Bastion - Center - Friedhof - Ahna, Markus, Brianna, weiter weg Marrev (NPC)
 
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