- Bastion - Sith-Orden - Kantine - Mit Morious -
Valara fand es nicht normal, Jedi zu hassen, selbst jetzt nicht, da sie Sith war. Immerhin hatten die ihr nichts getan und sie fand es unsinnig, es sich mit Leuten zu verderben, die sie nicht kannte. Durch zahlreiche dramatische Romane und Filme war ihr bestens bekannt, dass jederzeit unvorhergesehene Situationen eintreten konnten, in denen man auf die Hilfe anderer angwiesen war. Also war es am klügsten, sich möglichst viele Optionen offen zu halten. Jawohl! Anders lagen die Dinge natürlich, wenn es einen driftigen Grund, jemanden zu hassen. Beispielsweise Frauen, die Diamantohrringe besaßen, auf die Valara schon lange ein Auge geworfen hatte, die aber wahnsinnig schwer zu bekommen waren. Oder Frauen, die - warum auch immer - höheren Rabatt in gewissen Modeboutiquen bekamen. Das waren Gründe, jemanden zu hassen. Aber soviel Valara wusste, kümmerten sich Jedi nicht um solche Dinge...
Dieses ganze Drumherum ist mir sowieso zuviel.
Warf sie unverbindlich ein und knabberte an einem Kartoffelsnack, ehe sie angewidert auf ihr Glas Wasser starrte. Wasser! Das hatte sie doch bloß getrunken, um ihren leidlichen Zustand nach ihrem Sturz im Trainingsraum zu unterstreichen. Aber darauf hatte sie nun gar keine Lust mehr. Heftig drückte sie auf den Rufknopf in der Mitte des Tisches, der der Bedienung automatisch signalisierte, dass jemand bestellen wollte.
Ich nehme einen Multivitaminsaft - eisgekühlt!
Warf sie dem Kellnerdroiden entgegen, noch ehe er den Tisch erreicht hatte.
Und ein bisschen flott, bittesehr, ehe mein Essen kalt wird!
Lächelnd wandte sie sich wieder herum und ließ ihren Blick auf ihrem Gegenüber, Morious ruhen.
Wie ich zu den Sith gekommen bin? Ach, das war eigentlicher ein richtiger Zufall!
Antwortete sie, lehnte sich lasziv zurück und schaute betrachtete die Gegenüberliegende Wand.
Eigentlich hatte ich lediglich vorgehabt, Cousin Exodus zu besuchen, ein bisschen Urlaub zu machen und vielleicht ein paar aufregende Dinge zu erleben. Hach, Ihr müsst wissen, ich war der vielen Bälle und Empfänge auf Coruscant überdrüssig. Unverständlich, nicht wahr?
Sie lachte fröhlich und schob den Teller mit den Snacks bei Seite, da sie plötzlich keinen Appetit mehr hatte.
Jedenfalls entdeckte Exodus schon sehr bald, dass ich ein Talent für die Macht habe und beschloss, mich auszubilden. Ja, wirklich! Das müsst Ihr Euch einmal vorstellen, ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich es tatsächlich glauben konnte. Tja... und dann bin ich hier geblieben und seine Schülerin geworden. Oh und es war anfangs gar nicht so einfach! Mein Quartier zum Beispiel... zugegeben, ich habe Glück gehabt, eines der Turmzimmer zu bekommen... aber wie es eingerichtet war! Unakzeptabel, das sage ich Euch! Vermutlich wäre es die perfekte Behausung für einen Mönch gewesen, aber doch nicht für mich! Irks! Selbstverständlich habe ich unverzüglich alles neu ausgestattet. Ich kann doch unmöglich in einem Zimmer mit grauen Wänden und ohne Teppich schlafen. Wirklich!
Kopfschüttelnd stieß Valara die Luft aus. Die Umstände, unter denen sie hier im Sith-Tempel geblieben war, waren tatsächlich nicht einfach gewesen. Vom ersten Moment an hatte sie sich zusammen reißen müssen - und auch später hatte es immer neue, für sie schwer zu bewältigende Situationen gegeben. Wenn sie nur an die Zeit auf der Gladius dachte...nein, an die Erfrischungszelle dort wollte sie gar nicht erst denken!
Gerade wollte Valara zu einer ihr gerade eingefallenen Story ansetzen, als plötzlich ihr Com piepte.
Huch, oh entschuldigt.
Bat sie, fischte das kleine Gerät aus ihrer Tasche und rief die eingegangene Nachricht ab. Sie stammte von einem der Droiden aus der Eingangshalle. Ihre neue Garderobe war angekommen. Wunderbar, das war ordentlich schnell gegangen! Eilig schrieb Valara zurück, man solle alles zu ihrem Quartier liefern lassen, wo sie sich auch sofort einfinden wollte. Dann steckte sie das Com hastig wieder weg und warf Darth Morious einen entschuldigenden Blick zu.
Ich muss vielmals um Verzeihung bitten.
Begann sie und zuckte betrübt mit den Schultern.
Doch meine Anwesenheit wird in einer äußerst wichtigen Angelegenheit verlangt. Soeben ist eine Lieferung maßgeschneiderte Kleider eingetroffen, die ich mir von einer Schneiderei aus Center habe anfertigen lassen. Ich werde alles so rasch wie möglich auf Richtigkeit überprüfen müssen.
Sie erhob sich und klemmte sich ihre Tasche unter den Arm.
Selbstverständlich würde ich Euch bitten, mich zu begleiten, doch ich fürchte, der Anstand verbietet es mir.
Wohlerzogen senkte sie den Blick und eine zarte Röte färbte ihre Wangen.
Es steht mir kaum zu, Euch bereits nach unserer ersten Begegnung in mein Schlafgemacht einzuladen.
Ein paar Sekunden lächelte sie vor sich hin, ehe sie dem Sith - wieder ganz die offene Dame - einen strahlenden Blick zuwarf.
Dennoch danke Ich Euch für das angenehme Gespräch und Eure wohlgemeinte Fürsorge nach meinem Sturz. Es war mir eine wahre Freude, mit Euch zu speisen.
Wobei genau genommen nur sie etwas gegessen hatte und davon auch nicht all zu viel. Aber sei's drum. Sie setzte ein vielsagendes Lächeln auf.
Wir werden uns sicher schon sehr bald wiedersehen...
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