Chez Krömer

Im März 2022 war Alexander Bojcan alias Kurt Krömer im Hotel Matze zu Gast. Meines Wissens ist es das bisher intensivste und längste Interview, das mit Alexander Bojcan im Netz geführt wurde. Alexander Bojcan berichtet in dem Interview sehr offen über seine Depression und seinen Ängsten. Das Interview ist sehr empfehlenswert.

 
Die neue Staffel beginnt mit Jens Spahn als Gast:


Ich muss gestehen, Politiker-Interviews finde ich mittlerweile öde. Bis auf Ausreden und Plattitüden präsentieren solche Gäste kaum ordentliche Antworten.

Grüße,
Aiden
 
Da mittlerweile jedes Satzzeichen auf die Goldwaage gelegt wird verwundert das jetzt nicht.

Meinem Eindruck nach hängt das auch ein bisschen damit zusammen, dass Politiker ihre Agenda immer ganz gerne präsentieren/durchdrücken möchten. Schon bei Jung & Naiv mag ich daher lieber die Interviews mit Wissenschaftlern. ^^

Grüße,
Aiden
 
Ich muss gestehen, Politiker-Interviews finde ich mittlerweile öde. Bis auf Ausreden und Plattitüden präsentieren solche Gäste kaum ordentliche Antworten.

Jens Spahn geht auf die Fragen von Krömer ein. Dass ihm das nicht gefällt, dafür kann Spahn in dem Moment ja auch nichts. Wenn du jede ernsthaft gemeinte Antwort veralberst, kommt am Ende halt nicht viel bei herum. Für niemanden.

Um meinen letzten Beitrag zu dem Thema zu zitieren:

Was ich damit meinte, ist dass bei dem Format entscheidend ist, ob Krömer den Gast mag und wie schlagfertig dieser dem Konzept und der Gesprächstaktik des Moderators umgehen kann. Petry hat unter Beweis gestellt, dass sie neben eher schwachen Argumenten obendrein nicht die Schlagfertigkeit für so ein Format hat; das kann auch Leute treffen, die an sich weniger problematisch sind.

Zwei andere Beispiele sind a) Boris Palmer, bei dem Krämer mit seiner stichelnden Art überhaupt nicht durchgekommen ist, und b) Günther Oettinger. Der hat auf jedes Argument bzw. jede Provokation von Palmer seine Erklärung abgegeben, die dann im Raum stand und auf die nicht mehr eingegangen wurde; weder widerlegt, noch bestätigt. Das ist in Summe immer noch (sehr) unterhaltsam, aber inhaltlich nicht für voll zu nehmen.
 
Jens Spahn geht auf die Fragen von Krömer ein. Dass ihm das nicht gefällt, dafür kann Spahn in dem Moment ja auch nichts. Wenn du jede ernsthaft gemeinte Antwort veralberst, kommt am Ende halt nicht viel bei herum. Für niemanden.

Bei Krömer liegt es in der Tat am Konzept der Sendung bzw. seiner Einstellung zu den Gästen. Und da hat sich Spahn ähnlich gut wie Amthor geschlagen. Da kann man schon einen gewissen Respekt zollen. Dass Spahn seine "Verfehlungen" (Unterbinden der Berichterstattung über seine Person, Lobbyismus als Obmann im Gesundheitsausschuss, Lobbyismus als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium) bereut, glaube ich indes aber weniger.

Ich schaue auf YouTube aber auch viele Jung & Naiv-Interviews. Und da finde ich die Politiker-Interviews oftmals in ihrem Informationsgehalt deutlich schlechter als jene von Wissenschaftlern. Einen Politiker muss halt jede Bühne zum Werben für seine eigene Person und/oder seine Partei nutzen. Dieser Umstand ödet mich halt an... (Da kann aber wahrscheinlich kein Format Abhilfe schaffen).

Grüße,
Aiden
 
Einen Politiker muss halt jede Bühne zum Werben für seine eigene Person und/oder seine Partei nutzen. Dieser Umstand ödet mich halt an... (Da kann aber wahrscheinlich kein Format Abhilfe schaffen).

Das schaffen ja nicht mal die 3-Minuten-Tagesschauinterviews indem auf eine simple Frage keine klare oder gar relativ tendenzielle Antwort* gegeben werden kann. So langsam kann man schon die persönliche Strategie und Herangehensweise einzelner Politiker raushören beim Beantworten von Fragen..




* Und ich spreche hier nicht von komplexen Sachverhalten bei denen nur Populisten die einfachen Antworten liefern können, sondern wirklich von recht simplen ja/nein-Fragen bei denen palavert wird.
 
Sorry für den Doppelpost, aber ich möchte das "Gefällt mir" von @Aiden Thiuro nicht für meine folgende Feststellung zweckentfremden. ;)

Habe es jetzt endlich geschafft die Folge zu sehen und musste erst mal in den Spiegel und in mein politisches Herz schauen, denn ich fand Jens Spahn sogar fast schon sympathisch. :eek:
War eine deutlich schlechtere Leistung von Kurt Krömer und Jens Spahn hat vergleichsweise klar, direkt und menschlich geantwortet.
 
Das Format wird eingestellt, eine nur in der Mediathek und nicht auf Youtube veröffentliche Folge (Link) ist damit die letzte der Serie.

Die knappe halbe Stunde mit Faisal Kawusi ist in gewisser Weise der Höhe- bzw. Tiefpunkt. Quasi das Gegenstück zu der Folge mit Sträter, Kawusi ist schon ziemlich lost in space.
 
Das Format wird eingestellt, eine nur in der Mediathek und nicht auf Youtube veröffentliche Folge (Link) ist damit die letzte der Serie.

Die knappe halbe Stunde mit Faisal Kawusi ist in gewisser Weise der Höhe- bzw. Tiefpunkt. Quasi das Gegenstück zu der Folge mit Sträter, Kawusi ist schon ziemlich lost in space.

Kawusi ist so ziemlich mit das unangenehmste was man sich einladen kann. Der Abschnitt Kontroversen ist bei seinem Wikipediaartikel länger, als der Abschnitt Leben. :whistling:

Sehr schade um das Format.. Auch wenn Krömer in der nunmehr letzten Folge (hoffentlich gibt es noch mal ein Special mit einem richtigen Lieblingsgast..) auch nicht wirklich glänzt, kann ich die Begründung voll und ganz verstehen:


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Puh. Die letzte Folge war echt schwere Kost. Kawusi ist fern jeglicher Sympathie. In der kFacebookommentier-Sektion bei DWDL sind inzwischen natürlich jede Menge Sat.1-Fans am Start und finden, dass Krömer den armem Kerl echt schlimm behandelt hätte. Dabei sieht man meiner Meinung nach wie sich Kawusi bei jeder Frage ins Fäustchen lacht.

Ich denke aber auch, dass es die Redaktion bei dieser Staffel mit den Arschlöchern zu sehr übertrieben hat. Da fehlten einfach leichtherzige Gegenpole zu Strache, Reichelt und Kawusi.

Grüße,
Aiden
 
Der Abschnitt Kontroversen ist bei seinem Wikipediaartikel länger, als der Abschnitt Leben. :whistling:

Wobei der Abschnitt Leben auch nur zwei kurze Absätze enthält^^.

Faisal Kawusi hat sich damals schon in die Thematik reingesteigert und auch wenn ich ihm glaube, dass er Opfer sexueller Gewalt nicht bewusst verhöhnen möchte, fehlt ihm dafür zum einen die Einsicht, das Taktgefühl und ganz offensichtlich die Fähigkeit, den ganzen Sachverhalt richtig einzuordnen. Auch, dass er nach der Show auf Chez Krömers Depressionen herumreitet, zeigt fehlende Konfliktfähigkeit und einen ganz, ganz schlechten Stil. Seinen Auftritt bei stern TV damals hat er zwar nicht ganz so verkackt, aber auch da fing er schon an mit Relativierungen (Migrationshintergrund, Mobbing), um die Kritik abzuwehren.
 
auch wenn ich ihm glaube, dass er Opfer sexueller Gewalt nicht bewusst verhöhnen möchte, fehlt ihm dafür zum einen die Einsicht, das Taktgefühl und ganz offensichtlich die Fähigkeit, den ganzen Sachverhalt richtig einzuordnen

Eben das. Und genau das zeigt er gerade auch wieder im Fall Krömer. Das Nachtreten und herumreiten auf der Krankheit mit dem Zaunpfahl zum Suizid ist abartig. Der Typ verletzt entweder Menschen ganz bewusst, oder, was ich eher denke, ist einfach ein wenig dämlich und hat, was die emotionale Intelligenz angeht absoluten entwicklungsbedarf. Wie gesagt: Schade, dass dieses Konzept mit der Person endet und ihm dadurch eine maximale Bühne bietet. Ich hoffe deshalb darauf, dass hier noch mal ein Special mit Krömers Friends kommt o.ä.
 
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