[Comic] Tales of the Jedi = Jedi-Chroniken

Anakins Machtgier kommt in PT überhaupt nicht überzeugend rüber. Er ist ein normaler, wenn auch altkluger Junge in TPM. In AOTC ist er zwar auch politisch gesehen Faschist, aber das wird nur einmal erwähnt. Dass es ihn nach persönlicher (politischer) Macht um der Macht willen verlangt, wird eigentlich nirgendwo deutlich.

Wir sehen ihn nie wie er z.B. deutlich Freude daran empfindet, Macht auszuüben. Im Gegenteil, alles was er da tut ist, zu versuchen die Frau zu beeindrucken. Zwischendurch wird er kurz zum Massenmörder, was er dann im Gespräch mit der humanistischen Demokratin noch nicht einmal bereut. Der Genozid an dem Sandleuten-Stamm (insbesondere der an den hilflosen Frauen und Kindern) war geplant.

Das alles aber macht Anakin Skywalker zu einem Schurken bevor er zum Sith wurde. Einen Fall gibt es da nicht, und der Übertritt zu den Sith aus der Liebesmotivation heraus in ROTS macht auch keinen Sinn (eben weil Palpatine schon beim Übertritt zugibt, dass er sein Versprechen gar nicht halten kann). Vaders komische Machtgier wird dann auf Mustafar nochmal angedeutet, als er von 'seinem Imperium' faselt. Aber davon, dass er politische Macht für sich selbst will bzw. ein Imperium errichten und die Galaxis beherrschen will, hat er vorher nie gesprochen, also kann ich das nicht ernst nehmen.

Ulics Geschichte operiert in der Tat unter der Prämisse (die man ja aus der OT ableiten kann), dass eine Beschäftigung/Nutzung der Dunklen Seite den Machtnutzer irgendwann (mehr oder weniger) unwiderruflich verdirbt. Das ist es, was bei Ulic geschieht, wenn ich das richtig erinnere, und das Sithgift hilft da nur mit, es ist nicht der Auslöser.

Da aber nichts in der PT darauf hinweist, dass man der Dunklen Seite nicht auch einfach den Rücken zuwenden kann (oder man parallel netter Ehemann, Massenmörder & Superjedi sein kann), ist gerade Anakins 'Fall' eigentlich gar keiner. Da gibt's keine Kette von falschen Entscheidungen oder widrigen Umständen gemischt die aus einem guten Menschen einen bösen machen, sondern er verhält sich Ende ROTS mehr oder weniger so wie zu Beginn von AOTC.
 
...Ulics Geschichte operiert in der Tat unter der Prämisse (die man ja aus der OT ableiten kann), dass eine Beschäftigung/Nutzung der Dunklen Seite den Machtnutzer irgendwann (mehr oder weniger) unwiderruflich verdirbt. Das ist es, was bei Ulic geschieht, wenn ich das richtig erinnere, und das Sithgift hilft da nur mit, es ist nicht der Auslöser...
Wo hat denn Ulic Qel-Droma die dunkle Seite der Macht genutzt, bevor er nach Cinnagar ins Teta-System aufbrach, um die Krath zu unterwandern? :konfus:
 
Wo hat denn Ulic Qel-Droma die dunkle Seite der Macht genutzt, bevor er nach Cinnagar ins Teta-System aufbrach, um die Krath zu unterwandern? :konfus:

Die Keimzelle der dunklen Seite war bei Qel-Droma meiner Meinung nach die Gier nach Rache für den Tod seines Meister.

Aber ich denke, dass Darth Calgmoths Aussage nicht vollkommen auf das abzielte, was vor Qel-Dromas Aufbruch ins Teta-System geschah, sondern auch auf die Entwicklung, die zwischen seiner Ankunft im Teta-System und der Verabreichung des Gifts geschah.
 
@Amon Pareijja: Da muss man IMO etwas vorsichtig und aufmerksam bei sein. Darth Calgmoth bezieht sich auf "Ulics Geschichte" und diese setzt nicht erst mit seiner Ankunft im Teta-System ein. Auch bezog er sich sehr eindeutig auf "Beschäftigung/Nutzung der Dunklen Seite" bei Ulic Qel-Droma. Seine Aussage ist deshalb IMO so nicht ganz stimmig, deshalb meine Nachfrage.

Und im Übrigen - was sich zwischen Qel-Dromas Ankunft in Cinnagar und der Verabreichung des Sith-Giftes abspielt, ist ebenfalls kein Beleg dafür, was Darth Calgmoth oben meinte. Und welcher Aufenthalt dabei im Teta-System gemeint ist, wäre zwar eine wichtig Zusatzinfo (Qel-Dromas Mitwirken in der Schlacht bei Koros Major oder der Beginn seines persönlichen Infiltrations-Kommandos dort?), ist aber im Grunde auch hierfür dann wieder nicht von Belang.
Denn um es kurz zu machen:
Qel-Droma verwendet weder in der Schlacht bei Koros Major, noch zwischen seiner Ankunft auf Cinnagar für seine Infiltrations-Mission und dem Verabreichen des Sith-Giftes tatsächlich die dunkle Seite. ;)
 
Lord Barkouris:

Natürlich bezieht sich 'Ulics Geschichte' nur auf 'Ulics Geschichte insofern sie seinen Fall zur Dunklen Seite beschreibt', nicht auf Ulics Gesamtgeschichte (Teile von der kennen wir ja gar nicht - könnte schon sein, dass dreijährige Ulic schon mal die Dunkle Seite benutzt hat, als Cay ihm mal 'nen Lolly geklaut hat, oder so).

Klar hat Ulic auf Onderon und als Schüler von Arca Jeth wahrscheinlich die Dunkle Seite nicht regelmäßig angewandt. Deswegen habe ich das auch nie behauptet.

Ulics Geschichte insofern sie seinen Fall beschreibt setzt erst mit seiner Trauer über den Tod von Meister Arca bzw. mit seinem Gefühl ein, dass er daran schuld gewesen ist. Er fängt an die Krath zu hassen, deswegen will er sich bei ihnen einschleichen und sie von innen her zu Fall bringen. Das ist der erste Schritt. Dann, als er im Kaiserin-Teta-System angekommen ist, wird er Schritt für Schritt emotional von Allema in das Netz der Dunklen Seite hineingezogen. Erst spielt er nur eine Rolle, dann redet er sich ein nur eine Rolle zu spielen, und dann stellt er fest dass er geworden ist, was er zu sein vorgegeben hat. Das ist im Prinzip die Geschichte von Quinlan Vos während der Klonkriege (nur bei Ulic mit anderem Ausgang).
Die Dunkle Seite zu verwenden ist nicht nur an einzelnen Machttechniken festzumachen (dann wären ja auch nur die Machtblitze böse), sondern ganz wesentlich an der Einstellung, die ein Machtnutzer der Welt, sich selbst und der Macht gegenüber einnimmt.

Mein wesentlicher Punkt war hier allerdings nicht Ulics Geschichte, sondern Ulics Geschichte im Vergleich zu Anakins Geschichte. Und da stinkt GL eben gewaltig ab. Ich kann's nur nochmal sagen: Ich verstehe nicht wirklich, wieso Anakin gefallen sein soll, ich verstehe auch nicht, wieso er Kinder ermorden und seine Mit-Jedi ermorden sollte, um seiner Frau das Leben zu retten. Und dann ist da noch die Sache, dass man offenbar überzeugter Massen- und Kindermörder sein kann, und Gefühls- und Gedankenleser merken das nicht. Das passt einfach hinten und vorne nicht. Und dann ist da noch die Tatsache, dass Padmé Gehirnlos 'To be angry is to be human' sagt, als Anakin in einem kontrollierten Wutausbruch Frauen und Kinder abschlachtet, dann aber in Tränen ausbricht und verzweifelt als wieder Kinder umbringt, diesmal nicht aus Wut und Hass, sondern um ihr das Leben zu retten. Wenn man mich fragt, ist der Mord an den Jedi gerechtfertigter, insbesondere innerhalb der Anakin-Padmé-Beziehung als das Rachemotiv, das hinter dem Mord an den Tuskenkindern stand. Immerhin handelt Anakin in ROTS in dem mehr oder weniger guten Glauben (bzw. soll laut Drehbuch unter dem guten Glauben handeln) dass diese Handlungen ihm helfen werden, Padmé das Leben zu retten - ein Motiv das Padmé letztlich nur recht sein kann, weil sie ja eben Padmé ist ;-).
 
...Klar hat Ulic auf Onderon und als Schüler von Arca Jeth wahrscheinlich die Dunkle Seite nicht regelmäßig angewandt...
*Öhm-tja* - hast Du das jetzt tatsächlich genauso gemeint oder wolltest Du eher sagen, Ulic hat als Schüler von Arca und auf Onderon die dunkle Seite niemals angewandt?
Denn "nicht regelmäßig" ist hierbei etwas skurril. ;)

Der Punkt ist - ich denke, ich weiß schon, worauf Du in etwa tatsächlich hinaus willst:
Auf den Unterschied zwischen "dunkler Seite" und "dunkler Seite"!!! :p:D

IIRC gab es dazu dank mehr oder weniger treffender Dt-Übertragungen der englischsprachigen Quellen (Comics, SW-Bücher, die OT-Filme etc.) gerne mal z. B. so Formulierungen wie "zur dunklen Seite der Macht hinabsteigen". Ungeachtet dessen, ob solche Übersetzungen nun wirklich treffend waren, haben sie aber eben auch ihre Vorteile.

Grob gesagt also: Ja, Ulic ist auch IMO seit längeren tatsächlich unmerklich sozusagen "durch die dunkle Seite korrumpiert" - also auch schon vor Arcas Tod. Was heißt das aber eigentlich?
Das heißt - und dabei bleibe ich jetzt einfach nur mal konkret bei den Comic-Stories mit Ulic (also inkl. der TotJ-Reihe der Bestienkriege von Onderon und dem Freedon Nadd-Aufstand).
Ulic bringt schon seit längerem wenn nicht schon seit Anfang an das "Potenzial zur dunklen Seite" mit. In "Ulic Qel-Droma and the Beast Wars of Onderon" wird er von Anfang an als übereifrig, leichtfertig und übermütig beschrieben - was ihn also potenziell schon einmal in für ihn riskante Gefilde führten könnte. Und genau das geschieht natürlich auch, aber durchaus schön schleichend.
Erfüllt Ulic Qel-Droma, der von Arca die Leitung über diese Mission erhielt, dann nachher auf Onderon seinen Auftrag, wie es ein Jedi tun sollte? Eben genau nicht - was für Ulic aber letztlich (so dort eben storytechnisch skizziert) nachträglich zum Nachteil gereicht, da er nicht erkannte, dass die Jedi es hier mit der tatsächlichen "dunklen Seite durch die Korruption durch die dunkle Aura das Sith-Geistes von Freedon Nadd" - personifiziert in Königin Amanoa und König Ommin - zu tun haben. Deshalb wird die "Befreiungsschlacht" der Besteinreiter-Rebellen auf Onderon gegen die Monarchie von Iziz beinahe zum Debakel und Arca muss eingreifen (bzw. kommt dann doch noch gerade rechtzeitig, um helfen zu können).
Interessant ist hierbei, dass IMO gerade Arca Jeth selbst dabei daran Schuld ist, dass in Ulic die ersten tatsächlichen Keime der Korruption reifen können: In dem er Ulic in dem Glauben lässt bzw. gar bestätigt, dass dieser in seiner Mission versagt hat, stürzt er Ulic wahrscheinlich schon einmal unnötig auf dessen eigenes Jedi-Gewissen bzw. dessen Schuld-Gefühl zurück.

Nun ja, und die Desaströsität der Situationen nimmt dabei natürlich dann weiter ihren Lauf, wenn Arca danach beim Aufsuchen Ommins durch die "dunkle Seite verletzt" wird und entführt, ohne das Ulic etwas dagegen tun kann. Wieder muss Ulic hier glauben, er habe versagt.

Nun ja, usw. -Du kennst ja wohl die Geschichte (hoffe ich).

Nun komme ich allerdings zum wesentlichen Punkt oder Kern:
Ulic befand sich also gleichsam, wie auch die dunkle Aura Onderons und Iziz ihre Wirkung auf ihn hatte, selbst auch schon auf dem "Pfad zur dunklen Seite". Denn was resultiert aus Schuld- und Versagens-Empfindungen einer ehrgeizigen Person? Richtig, IMO irgendwann Verzweifelung, die in Trauer (ob eingetretener Konsequenzen), sowie Ärger und gar Wut umschlagen kann. (Und die Anzeichen werden IIRC auch schon im "Freedon-Nadd-Aufstand" gezeigt, dass Ulic ein bisschen komisch-weltlich für SW gesagt Anzeichen einer "Depression" zeigt!). Und wie erklärte uns schon Yoda so schön: "Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leiden" (sinngemäß).

Ulics Handeln mag also bereits dort "durch die dunklen Seitentendenzen in ihm selbst" durchaus beeinflusst worden sein, aber nach wie vor hat er als und wie ein Jedi agiert.

Und das ist genau der andere wesentliche Punkt, der IMO mit Vorsicht zu beachten ist:
Ulic IST nach außen hin nicht deshalb "auf der dunklen Seite" - auch wenn er bereits korrumpiert ist. Noch versucht er, so wie er es ja gelernt hat, als Jedi weiterhin zu agieren und wendet also die Techniken und Mittel - auch in genau möglichst diesem moral-ethischen Rahmen - der Jedi an.

Die Gesamtsituationen aber, wie sie sich dort auch zeigen und gestalten, machen allerdings das mögliche Reaktionsspektrum ob ihrer Mittel auch dann schon wieder bedenklich.
Die Einbeziehung der Jedi in Kriegsereignisse und Kampfgeschehen hat hier natürlich unterschwellig für Ulic einen wesentlichen Nachteil als Jedi: Er kann sich zwar selbst vormachen und einreden, dass das nicht das ist, was er als Jedi anstrebt oder tun will. Doch tief in sich drin wird er IMO auch schon in der Schlacht um Koros Major oder später auf Deneba eine gewisse erleichternde Befriedigung im Kampfgeschehen verspürt haben. Weil solche Situationen oft den Anschein der Klarheit erwecken: Die Kampfparteien scheinen klar abgesteckt zu sein, das "Feindbild" scheinbar klar und eindeutig erkennbar.
(Yoda: "Nein, die dunkle Seite ist leichter, schneller, verführerischer...")

Dennoch muss man eben festhalten: Weder hier, noch zuvor auf Onderon hat Ulic Qel-Droma bereits zu "Mitteln der dunklen Seite" gegriffen gehabt.
Sein "Versagen" auf Onderon mag hier schwer wiegen, ist aber kein "Versagen an den Jedi", sondern ein "Versagen ALS Jedi". Und dabei ist es IMO nicht einmal vollständig ein solches: Im Grunde hatte Qel-Droma hier gar nicht so viel falsch gemacht, wie ihm Arca nachträglich glauben zu lassen scheint. Das die Jedi hier Seite an Seite mit den Rebellen gegen die "dunkle Seite" auf Onderon stehen bzw. angehen, welches durch die "Korruption der dortigen Regierung durch Freedon Nadd" genau das repräsentiert, was die Jedi zu bekämpfen geschworen haben, spricht da für sich Bände.
Ulics Fehler aber hatte darin bestanden gehabt, dass er einfache, notwendige Grundlagen des Jedi-Rittertums unberücksichtigt lies - so wie z. B. seinen Gegner "wirklich zu kennen".
Doch IMO beging Ulic hier solche Fehler aus Unerfahrenheit heraus und den wahren Fehler hatte hier eigentlich schon Arca selbst gemacht, als er Ulic die Mission alleine anvertraute. Gerade jemand wie Arca hätte erkennen können müsse, dass Ulic nicht bereit war.
(Yoda: "Zu selbstsicher sie sind... Auch selbst weitaus ältere (Jedi-Meister)..., mit weitaus mehr Erfahrung...!")

Der erste wirklich erheblich schwerwiegende Fehler, den Ulic schließlich - und das IMO eben eindeutig wider jeden besseren (Jedi-)Wissens und Gewissens - begeht, ist schließlich seine Tötung von Satal Keto im Teta-System. Satal Keto ist hier sozusagen nichts weiter als vornehmlich ein "Schwätzer" und auch nicht im Ansatz so machtvoll wie Aleema. Er ist also IMO einem Jedi en persona wie Ulic Qel-Droma und dessen leibhaftiger Kampferfahrung gar nicht gewachsen bzw. stellt er für Ulic keine wirklichen Gegner dar.
Und auch für Ulics eigentliche Mission, die er hier angetreten war, ergibt dessen Tötung wenig bis gar keinen Sinn. Satal mag ein "Schwätzer" sein - aber einer mit politisch regionalem hohen Einfluss.
Die Tötung Satals kippt also sehr eindeutig dadurch in Aleemas und somit Ulics eigene Richtung und das ist etwas, was ein Jedi nicht so einfach oder leichtfertig tun dürfte oder sollte - vor allem, wenn er nicht selbst dabei wirklich gezwungen ist, sich bloß zu verteidigen.
Kurz um: Ulic setzt hier die Mittel eines Jedi tatsächlich eher mit der puren Motivation der Sith ein und somit werden bzw. sind sie damit die Mittel eines Sith. Sein wahrer Antrieb - zwar schwer zu deuten, aber IMO doch ausreichend deutlich - dürften hier eher eigennützige Leidenschaft (->Aleema) und rein persönliche Gründe (->Satal nervt ihn) sein.
Und auch: Im Grunde begeht hier IMO Ulic auch wieder den Fehler, seinen Gegner nicht wirklich ausreichend zu kennen. Ist Satal ein Krath? Sicherlich. Kann sich Ulic dessen sicher sein? -Nein, denn so nebenbei steht er eben auch noch unter der seine Sinne verwirrenden Einwirkung des Sith-Giftes und der Betörungen durch Aleema. Ulic KANN hier also seinen Gegner gar nicht objektiv kennen und einschätzen. Er tötet hier also somit jemanden, der ebenso gut auch ein völlig Unschuldiger sein könnte, der "versehentlich etwas falsches sagt oder am falschen Ort zur falschen Zeit" ist.

Und IMO hat Exar Kun in der darauffolgenden Konfrontation mit Ulic Qel-Droma in Cinnagar völlig recht, als er Qel-Droma versucht zu verdeutlichen, dass dieser bereits nun auf der dunklen Seite wandelt bzw. sich befindet. ;)
 
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