- Corellia - Jedi-Basis - Ratssaal - Mit Sarid und Wes -
Aprils Namen in Verbindung mit der Justizministerin zu hören hätte Chesara eigentlich nicht weiter überraschen sollen, nachdem was sie sich selbst bereits zusammen gereimt hatte - was nicht viel war. Trotzdem musste sie sich eingestehen, nicht damit gerechnet zu haben, dass die Vergangenheit ihrer Padawan derartige Reichweiten eingenommen hatte.
Natürlich, ich werde es ihr ausrichten.
Antwortete Chesara auf Sarids Bitte hin.
Darum werde ich mich auch mal wieder auf den Weg machen.
Sie nickte der anderen Rätin, sowie Wes zum Abschied zu und ließ den Ratssaal hinter sich. Allerdings hatte sie nicht vor, direkt zu ihren Schülerinnen zurück zu kehren. Wenn alles gut lief, würden April und Lina die freie Zeit nutzen um sich ein bisschen besser kennen zu lernen. Da wollte sie nicht stören. Außerdem drängte es sie selbst, eine Fernverbindung über die Kommunikationsanlage herzustellen und Ard die Neuigkeiten zu erzählen, die ihre eigene Person betrafen...
Wenig später fand sie sich im Kommunikationsraum wieder, die einzige Gesellschaft, die an einer der zahlreichen Konsolen herum tippte, war der aufsichtsführende Droide, der gerade eine Verbindung gemäß Chesaras Angaben aufgebaut hatte. Es dauerte eine Weile, bis man auf dem Bildschirm etwas erkennen konnte. Zuerst war er schwarz, dann begann er zu flimmern und schließlich tauchte Mirjas Bild vor ihr auf.
"Mummy!"
Chesaras Tochter strahlte über das ganze Gesicht und auch Chesaras Züge lächelten.
Hallo Schatz, wie geht es dir?
Instinktiv legten sich Mirjas Hände um ihren Bauch und dessen leichte Wölbung.
"Uns geht es gut."
Erwiderte sie ernst und die Augen glänzten.
"Sehr gut sogar."
Erleichtert seufzend lehnte Chesara sich in dem Sessel, auf dem sie saß, zurück. Sie hatte ja, seit sie von Mirjas Schwangerschaft wusste, noch gar nicht mit ihrem Mädchen gesprochen.
Du hättest keine Angst haben müssen es mir zu erzählen. Ich bin sehr stolz auf dich und freue mich. Das hat Ard die hoffentlich so gesagt.
Mirja nickte eifrig.
"Ja, das hat er. Ich wollte dich nicht enttäuschen, weißt du..."
Ich weiß. Aber das könntest du gar nicht. Also, vergessen wir das, in Ordnung? Wie geht es Niclas...?
Nun beherrschte ein verräterisches Glitzern Mirjas Augen.
"Oh Mummy, er ist wunderbar! Ich hätte nie gedacht, dass ich ...so etwas empfinden könnte! Es ging wahnsinnig schnell und kam total unerwartet, aber als ich ihn gesehen habe, da wusste ich einfach, dass er der Richtige ist und dass ich ... ich weiß auch nicht!"
Wie sollte man beschreiben was man fühlte, wenn die eigene Tochter so glücklich war? Lächelnd schwieg Chesara und für ein paar Sekunden tauschten Mutter und Tochter wissende Blicke aus.
Wo ist er denn?
Fragte Chesara schließlich. Mirja nickte mit dem Kopf in Richtung draußen.
"Er ist mit dem neuen Bau beschäftigt, wo er seine Praxis einrichten will. Es wird alles wunderschön werden, du musst unbedingt herkommen!"
Das werde ich, versprochen.
"Ich freu mich schon drauf. Soll ich Ard rufen?"
Cheasra nickte bestätigend.
Das wäre lieb von dir, danke.
Mirja verschwand aus ihrem Sichtfeld und sie hörte gedämpfte Rufe und stimmen. Aber es dauerte einige Momente, bis sie Ard dann tatsächlich zu Gesicht bekam. Als er sich auf dem Stuhl vor dem Bildschirm niederließ, stellte Chesara fest, dass seine Bewegungen nicht schwerfälliger geworden. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Dass Ard eines Tages nicht mehr da sein würde, davor hatte sie große Angst.
"Hallo Kleines, wie fühlst du dich?"
Seine Stimme war voller warmer Zuneigung. Chesara lächelte und zuckte mit den Schultern.
Wie fühlst du dich?
"Es ist eine Freude den beiden Turteltauben zuzusehen. Den ganzen Tag über werfen sie sich verliebte Blicke zu und Mirja weicht ihm kaum von der Seite. Und was mich betrifft... unter jungen Menschen fühlt man sich jung."
Das entlockte Chesara ein Lachen.
Ich vermisse euch wahnsinnig.
Sagte sie ehrlich. Ards Augenbrauen hoben sich.
"Hast du viel zu tun? Mirja brennt darauf, dir Niclas zu zeigen."
Ich bin wieder Jedi-Rätin.
"Nun, das erklärt alles."
Du weißt, dass ich mir die Zeit für meine Familie nicht nehmen lassen würde. Diese Entscheidung habe ich schon vor Jahren getroffen.
"Ich weiß, Syonette. Wir alle freuen darauf, dich wiederzusehen."
Erneut nickte Chesara und verschränkte die Hände in ihrem Schoß.
Master Iceman ist gestorben, Led Manice.
Sagte sie und blickte Ard fest in die Augen. Die Züge des alten Mannes verzogen sich leicht vor Überraschung und Ungläubigkeit.
"Wie ist es passiert?"
Ich weiß es nicht genau... er ... hat es gewusst. Er nahm Abschied, verließ den Jedi-Orden und... wir haben es in der Macht gespürt. Heute habe ich ihn wiedergesehen, er kam als Erscheinung in der Macht.
Ard beobachtete Chesara aufmerkam, die Frau, die er zu sich aufgenommen hatte, als sie ein junges Mädchen ohne Lebenswillen und Zukunft gewesen war. Er wusste, was sie für Led Manice empfunden hatte, früher.
"Und, wie geht es dir?"
Er sagte, dass er mich immer geliebt hat.
"Ach, Syonette..."
Mitgefühl lag in Ards Stimme. Aber Chesara lächelte.
Es hat bereits vor Jahren ein Ende gefunden, Ard. Ich habe gelernt nach vorne zu blicken. Das hast du mir beigebracht, erinnerst du dich?
Sein rauhes Lachen erklang.
"Ja ich erinnere mich, auch wenn du anfangs eine sehr unwillige Schülerin warst, was Lebensweisheiten anging."
Chesara wusste das.
Oh ja, daran erinnere ich mich.
Erwiderte sie.
Ein Ratschlag ist das, was zwar niemand will, aber was doch jeder bitter nötig hat.
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