Corellia- Jedibasis- Trainingsraum - Mile, Tara, Selyna, Selina, Quen Moth und Padme
Padme lächelte, als sie sah, daß die Padawan (Selina) die Frage zurückzog.
"Wenn du nichts über die Jedi weißt, dann werde ich es dir erklären. Das ist eine sehr wichtige Frage und ich finde nicht, daß sie Aufschub duldet. Ich werde das Training nicht leiten, sondern Tara. Meine Aufgabe wird sein, zu helfen."
meinte sie lächelnd auf den Einwand der Padawan. Dann wandte sie sich dem Padawan (Mile) zu, der ihr ebenfalls eine Frage gestellt hatte.
"Diese Frage werde ich dir direkt danach beantworten."
Tara nickte sie kurz, aber mit einem herzlichen Lächeln zu, bevor sich diese entfernte, um Chesara aufzusuchen.
Auf die lange Rede der Padawan schüttelte sie an einer Stelle den Kopf.
"Jeder ist etwas Besonderes. Das dürft ihr niemals vergessen. Denn es ist nicht eure Aufgabe die Wertigkeit der Dinge und Lebewesen festzulegen. Denn das führt immer zu Konflikten. Ihr sollt euch nicht selbst überschätzen, aber euch auch nicht kleinreden."
gab sie zu bedenken. Auch Selyna hatte eine Frage. Das würde eine längere Frage- und Antwort- Debatte geben.
"Aber setzen wir uns doch gemütlich auf den Rasen draußen"
Sie öffnete die Türen des Trainingsraumes und ging voraus. Es war nicht weit zu den Gärten und unter einem schattenspenden Baum bat Padme die Padawane Platz zu nehmen. Sie selbst blieb stehen. Bevor sie begann, bat sie die Padawane, sich kurz vorzustellen, was auch alle machten.
"Also ihr müßt euch nicht rechtfertigen, wenn ihr Jedi werden wollt. Zumindest nicht vor uns. Aber die größte Rechenschaft seid ihr euch selbst schuldig. Und ihr müßt ehrlich zu euch sein."
begann sie.
"Denn Jedi sein bedeutet ein Diener zu sein. Ein Diener für die ganzen Lebewesen der Galaxie. Und das wiederum bedeutet, daß man viele persönliche Interessen, aber auch seine Probleme oft hintenan stellen muß."
erklärte sie den Padawanen.
"Jeden hat etwas hierhin geführt. Meistens ist es die Macht, die euren Weg hierher gelenkt hat. Die Macht und vielleicht auch der Wunsch, etwas für die Galaxie zu tun. Deswegen haben manche bereits das Gefühl, daß sie hierher gehören, während andere noch zögern. Dieses tiefe Gefühl entspringt aus euch selbst. Aus euch und der Macht. Denn zusammen bildet ihr eine Einheit."
beantworte sie Selynas Frage, die ihr auch einen guten Einstieg zu den weiteren Fragen ermöglichte.
"Es ist richtig, daß es eine besondere Verantwortung von euch erfordert, diese Kräfte, die in euch schlummern, zu kontrollieren und diese auch zum Nutzen aller einzusetzen. Dies ist oft schwieriger, als es den Anschein, denn nur allzu oft kollidieren persönliche Interessen mit den Interessen der Wesen, die wir schützen sollen. Aber diese Verantwortung lernen wir auch mit der Zeit zu tragen. Jeden Tag ein bißchen mehr."
meinte sie ruhig.
"Es ist richtig, daß viel Unheil entsteht, wenn Sorglosigkeit und Unwissenheit am Werke sind. Aber hier ist es unsere Aufgabe, bessere Wege aufzuzeigen und Verantwortung zu lehren und zu geben. Wenn ihr euch für den Weg eines Jedi entscheiden solltet, dann werden ihr oft sehen, wieviel Leid entsteht, wenn Torheit und Selbstüberschätzung am Werk sind. Aber viel mehr Leid entsteht dadurch, daß manche vor nichts Halt machen, um sich selbst zu bereichern oder ihrem Ego zu schmeicheln. Ich kenne Kriege, die aufgrund von verletzten Eitelkeiten geführt wurden. Und es sind immer die Schwachen, die darunter leiden, wenn sich zwei Starke bekriegen. Und hier und auch früher setzt unsere Aufgabe ein."
erklärte sie den Padawanen weiter.
"Die Jedi sind oft Botschafter und werden von vielen Regierungen als unparteiische und unbörokratische Vermittler angesehen und genau das ist ihre Aufgabe. Wir versuchen den Frieden zu wahren oder wieder Frieden zu vermitteln."
Sie versuchte es so wenig wie möglich kompliziert zu machen.
"Deswegen suchen wir nie den Angriff, sondern verteidigen uns. Wir akzeptieren auch nie nur die Sichtweise einer Partei, sondern nehmen auch die Sichtweise der anderen Partei wahr. Oft können wir bereits zu diesem Zeitpunkt erkennen, weshalb der Frieden gestört worden ist. Es gehört auch zu unseren Aufgaben, die Verhandlungen, die zum Frieden führen können, zu überwachen, wenn unsere Anwesenheit gewünscht ist."
Soviel zu der noch angenehmen Seite des Jedi-Seins.
"Aber oft geraten wir auch in extreme Krisenregionen, in denen Verhandlungen nichts fruchten. Auch wenn wir versuchen nie Partei zu ergreifen, so versuchen wir, die "Charta Pacis" einzuhalten. Das bedeutet, daß die Regierungen der einzelnen Planeten einen Pakt geschlossen haben, die die Grundrechtes jedes Lebewesens sichert. Das betrifft die Planeten, die diesem Vertrag auch beigetreten sind. Wenn wir sehen, daß die Rechte durch Despoten und Tyrannen mit Füssen getreten werden, so ist es unsere Pflicht, diese Personen, der Gerichtsbarkeit anheimzustellen. Aber wir üben keine Lynchjustiz und versuchen diese auch zu vermeiden. Denn Frieden ist unser Ziel."
führte sie weiter aus.
"Einige von euch wissen, daß es zu den Jedi und der Hellen Seite der Macht auch ein Gegenstück gibt. Die Sith nutzen die Dunklen Seite. Sie dienen in erster Linie sich selbst. Ihre Emotionen werden beherrscht durch Hass, aus dem sie ihre Kraft und Stärke ziehen. Seit einiger Zeit überziehen sie Teile der Galaxie mit Krieg. Erst haben sie Coruscant angegriffen und erobert. Wir haben viele Jedi in diesem Kampf verloren. Und erst vor kurzem versuchten sie Corellia zu vernichten."
Der letzte Satz ließ sie leise seufzen. Die Erinnerungen wogen nicht leicht.
"Ich sage vernichten, weil es den Tatsachen entspricht. Corellia sollte als Exempel für die anderen Planeten der Republik dienen. Die Sith hatten eine gewaltige Raumstation, den Todesstern gebaut. Die Feuerkraft dieser Raumstation reichte aus, um einen Planeten zu vernichten. Den Reigen sollte mit Corellia eröffnet werden. Die Republik stellte sich beinahe einemaussichtlosem Kampf. Und mit ihr auch die Jedi. Es gelang der Republik, Truppentransporte an Bord des Todessterns landen zu lassen. Mit an Bord war auch eine Gruppe von Jedi, die den Soldaten helfen sollte, wenn sie auf Sith treffen sollten. Und wir trafen auf die Diener der Dunklen Seite. Mächtige Sith standen den Jedi gegenüber. Und vier von uns verloren das Leben. Aber der Todesstern wurde zerstört. Gerade noch rechtzeitig, denn der nächste Schuß hätte Corellia gegolten. Es wäre in vielerlei Hinsichten eine Tragödie geworden, denn obwohl die Leute gewarnt worden waren, blieben die meisten auf Corellia. Sie wären alle in den Untergang gerissen worden."
erklärte sie mit schwerem Herzen.
"Die Republik hätte den demoralisierten Truppen des Imperiums eine wichtige Niederlage zufügen können. Und obwohl sie viele Gründe anführen hätten können, die einen Angriff gerechtfertigt hatten, taten sie es nicht. Die Republik griff nicht an. Für viele war es unverständlich, auch für viele Jedi. Aber es gibt keinen gerechten Krieg. Kriege sind nie gerecht."
fügte sie hinzu.
"Es wäre leichtfertig gewesen, den Angriff zu befehlen, aber auch der Republik ist diese Leichtfertigkeit nicht eigen. Zu solchen Entschlüssen ringt man sich nur mühselig durch. Wie gesagt, manche Jedi hätten eine Offensive bevorzugt. Schließlich schien die Rückeroberung der Planeten, die die Republik verloren hat, eine gerechte Sache."
Sie hoffte, daß ihr die Padawane folgen konnten, schließlich hatte sie weit ausgeholt.
"Aber das wäre eine leichtfertige Sache gewesen. Und gefährlich obendrein. Besonders für die Jedi. Eile und Hast zwingen uns meist zu unüberlegten Handlungen. Und sie bergen viel Zorn in sich, wenn diese Handlung scheitert. Die meisten empfänden Wut darüber. Und zudem käme noch die Wut auf sich selbst, da man selbst gescheitert wäre. Und von da an ist der Weg zu Hass nicht weit. Der Weg zur Dunklen Seite läge damit klar vor euch."
erklärte sie.
"Deswegen ist es auch richtig, daß man sich die Entscheidung, ob man Jedi sein möchte oder nicht, nicht leicht zu machen. Es bedeutet viel Verantwortung. Und immer das Wissen, daß ihr der Macht dient. Ihr habt die Möglichtkeit, daß sie euch zur Seite steht oder ob ihr euch die Macht untertan machen wollt. Manche sind der Meinung, daß man besser über die Dunkle Seite der Macht herrscht, mit allen ihren negativen Emotionen, als der Hellen Seite dient. Dieser Gefahr begnegnet jeder Jedi. Und jedes Mal muß er sich entscheiden, ob er nach eignen Maßstäben entscheidet, was das bessere ist, oder die Macht entscheiden läßt."
Sie versuchte den Padawanen die Gefahr zu erläutern, die die Vorstellung hervorrufen konnte, das Beste für die Galaxie zu wollen.
"Ihr werdet immer wieder vor einer Situation stehen, die Handeln erfordert. Nur dürft ihr niemals eure eignen Maßstäbe anlegen. Denn dann würdet ihr versuchen, allem euren Stempel aufzudrücken. Und das wäre fatal für alle."
Ernst blickte sie die Padawane an.
"Manche halten die Republik für schwach, weil sie nicht von einem einzelnen regiert wird, sondern weil das Kollektiv regiert. Sicherlich mag das einige Schwächen beinhalten, aber man versucht immer allen gerecht zu werden. Und das geht nur, indem auch alle ihre Meinung sagen dürfen und mitabstimmen. Sicherlich dauert es manchmal lange, bis man so Entscheidungen fällt. Aber man geht einen gemeinsamen Weg."
Soviel zum Thema ein paar Fragen beantworten. Aber sie mußte sicherstellen, daß alle von einem gemeinsamen Wissen ausgingen.
"Wenn ihr einen Sith fragtet, wofür er kämpfe, dann wäre seine Antwort, für den Frieden in der Galaxie und die Einigung aller Planeten unter dem Imperium. Nur frage ich euch, wieviel ist ein solcher Frieden wert? Wenn den Lebewesen aufgezwungen wird. Nicht nur der Frieden wird ihnen aufgezwungen, sondern auch die Regierung. Ihr könnt euch selbst die Frage beantworten, wie sehr ihr eine aufgezwungene Regierung akzeptieren würdet."
stellte sie den Padawanen zwei nicht gerade einfache Fragen.
"Wir sind keine Missionare, die dem Irrglauben anhängen, die Demokratie sei die einzige richtige Regierungsform. Aber wir möchten nicht, daß man den Planeten, die sich zur Republik bekannt haben, schadet und sie unterjocht, wenn nicht sogar tötet."
gab sie zu bedenken.
"Ihr werdet euch fragen, wieso ich das alles anführe. Aber letztendlich stellt es nur heraus, was das mit den Fragen von Selina zu tun hat, nicht wahr? Sie gab zu bedenken, daß sie nicht leichtfertig durch das Leben gehe und sich nicht alles nehme, was sie brauche oder begehre. Und genau das machen die Jedi auch nicht. Die Jedi sind Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit in der Galaxie. Wir suchen den Krieg nicht, aber wir können auch nicht davor weglaufen. Auch wenn wir keine Soldaten sind, so helfen wir doch, wenn wir um Hilfe gebeten werden. Und wir verteidigen uns auch, wenn wir angegriffen werden. Doch wir ziehen unsere Stärke aus Ruhe und Frieden, nicht aus Hass, Zorn und Vernichtung."
Manchmal hatte sie das Gefühl, sie predige, aber es waren Dinge, die ihr am Herzen lagen und die auch wichtig für den zukünftigen Weg der Padawane waren.
"Es reicht nicht aus zu wissen, daß man etwas tun könnte, man muß sich auch immer fragen, wieso man das auch tut. Und niemals solltet ihr vergessen, was ihr tut, denn es kann viel Elend und Leid hervorrufen. Wir werden euch in eurer Ausbildung nahebringen, wie euch die Macht helfen kann. Welch starker Verbündeter sie sein kann."
erklärte sie einen Teil der Ausbildung.
"Jeder Padawan bekommt hier nach und nach seinen Meister, der ihm die Macht nahebringt. Auf Missionen werdet ihr euer Wissen auch erproben können. Und ihr werdet auch der Verführung begegnen, die die Dunkle Seite bedeutet. Wir werden alles nur Mögliche tun, euch genügend Hilfe zu geben, damit ihr der Versuchung nicht unterliegt. Soviel wir auch tun können, es liegt an euch, wie ihr eure Stärke und euer Wissen einsetzen wollt. Die Stärke liegt in euch. Wir können euch nur zeigen, daß sie da ist und euch versuchen, genügend Selbstvertrauen zu geben, damit ihr der Macht vertrauen könnt."
Sie lächelte die Padawane freundlich an.
"So manche werden sich nun sicherlich fragen, wieso wir überhaupt Padawane ausbilden, wenn es soviele Gefahren mit sich bringt. Nun, ich bin eine Weile schon Rätin und habe schon viele Padawane ihren Weg gehen sehen. Nur wenige sind der Dunklen Seite anheim gefallen. Und alle jene, die den beschwerlichen Weg geschafft hatten, sind jede Mühe wert. Und ebenso ist es bei euch. Eines Tages werdet ihr unter Umständen an dieser Stelle stehen und neuen Padawanen erklären, was der Weg eines Jedi nach sich zieht. Ihr werdet sie lehren und sie werden euch lehren. Es ist ein Geben und Nehmen. Und jeder Einzelne ist es wert."
Sie blickte sie Padawane nacheinander an.
"Eure Ausbildung für keine leichte Sache sein. Ihr werdet gefordert werden, euren Körper und Geist zu schulen. Und immer wieder werdet ihr gezwungen sein, Dinge, die euch selbstverständlich schienen, neu zu überdenken."
Sie konnte nur grob umreißen, was auf die Padawane zukam, aber diese Ehrlichkeit schuldete sie ihnen einfach.
"Wir werfen niemanden raus, weil er Bedenken hat. Besser man hat Bedenken, als wenn man sich leichtfertig in irgendetwas stürzt, ohne dessen Ausmaße auch nur zu erahnen."
meinte sie nun lächelnd zu Selina.