Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, G1, Sane, Izzy (NPC), Tomm Lucas, Raiken Skywalker

Leise schlich die Gruppe auf die Leiter zu. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es in dieser Passage Schwierigkeiten geben konnte. Dennoch war es unangenehm, eine Leiter hochklettern zu müssen. Man konnte relativ gut gesehen werden und war zudem noch eine Zielscheibe. Wenn ein Sturmtruppler sie bemerkte, würde er sich sicher über die Zielübung freuen. Und Sane konnte es ihm dann nicht einmal übel nehmen, da es sicher langweilig und nervenaufreibend zugleich sein musste, hier stationiert zu sein während Corellia von der Republik Stück für Stück eingenommen wurde. Auf der anderen Seite würde Sane diesen Einsatz gerne überleben. Am Anfang seiner militärischen Ausbildung hätte er es vermutlich verlockend gefunden als Märtyrer zu sterben, doch irgendetwas hatte ihn während der Kampfeinsätze verändert. Er war kaltblütiger geworden und wusste nicht, ob er das gut finden sollte. Früher hatte er sich um jeden Verwundeten gekümmert, egal wie schlecht die Chancen für diesen standen. Mittlerweile schätzte er von vorneherein ab, wer eher durchkommen würde und somit die Mühe wert war.

Sie erreichten die Leiter und ohne Vorwarnung sprang Lucas plötzlich in die Luft und landete auf dem Steg über ihnen.

"Sprunghafter Kerl.", meinte Izzy.

Dann machte es Skywalker ihm nach. Sane sah Izzy an und zuckte mit den Schultern. Zwar hatte Sane schon mit Jedi zusammengearbeitet, aber das hatte er auch noch nicht gesehen.
Plötzlich hob etwas Sane in die Luft. Sein Magen drehte sich, während er mit den Beinen hilflos in der Luft strampelte. Eine Sekunde später stand er wieder auf festem Boden den beiden Jedi gegenüber. Auch das war soeben eine neue Erfahrung für ihn gewesen. Genauso für Izzy, der einen Fluch in das interne Comlink keuchte als er auf dem Steg landete. Erst jetzt bemerkte er die toten Sturmtruppler. Annerkennend nickte er Lucas zu.
Erholungszeit gönnte der Jedi-Meister ihnen nicht, er eilte direkt weiter. Die beiden Soldaten und der Padawan folgten ihm.


"Jane, Statusbericht."Sane hatte beschlossen, da der Jedi die Führung übernommen hatte, sich zu erkundigen, wie die Anderen vorankamen.

"Konnten bis jetzt jede Patrouille umgehen, noch kein Feindkontakt. Platzieren gerade den zweiten Sprengsatz."


"Gut, wir sind gleich beim Generator. Beeilt euch."

An der nächsten Kreuzung warteten sie kurz. Vermutlich um nach weiteren Patrouillen ausschau zu halten, Sane war ja nicht mehr an der Spitze des Trupps, dann gingen sie weiter. Eine Türe kam in Sichtweite.

"Das muss es sein. Lasst uns vor, Meister Jedi. Izzy, Adjudicator bereitmachen."

Die Soldaten drängten sich nach vorne, bezogen links und rechts vor der Türe Stellung und auf Sanes Zeichen hin öffnete Izzy die Türe. Sie stürmten hinein. Wieder ein großer Raum. In einer Ecke stand der Generator. Er war riesig. Er füllte die Ecke komplett aus und summte in einem beruhigenden, tiefen Ton. Am Terminal am Fuße des Generators standen drei Angestellte, welche wohl nicht bemerkt hatten, dass jemand den Raum betreten hatte. Wachen waren nirgends zu sehen. Leise durchquerte der Trupp den Raum. Sane richtete seine Waffe auf die Angestellten, suchte aber gleichzeitig den Raum ab. Es konnte sein, dass man ihnen auflauerte oder ein Wachposten so stand, dass man ihn nicht sofort sah. Doch nichts dergleichen schien der Fall zu sein.
Mit einem kräftigen Schlag schickte er den einen Arbeiter zu Boden, der Andere drehte sich erschrocken zu seinem Kollegen um und bekam Sanes Faust ins Gesicht gedonnert. Izzy kümmerte sich um den Dritten.


Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, G1, Sane, Izzy (NPC), Tomm Lucas, Raiken Skywalker
 
Zuletzt bearbeitet:
Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, Sektor G1, Raiken Skywalker und Tomm Lucas, Sane und das Gamma-Team


Durch Tomm gelangte auch ein Teil des Gamma Teams auf ihre Ebene. Deren Verwunderung war nicht zu übersehen. Aber auch die rauhe Art dieser Soldaten war für Raiken etwas ,dass er bis jetzt noch nicht begreifen konnte. Das erinnerte ihn irgendwie an die Hutts. Diese Skrupellosigkeit. Vielleicht musste man in einer Situation wie dieser so reagieren. Wer weiss, was diese Soldaten bereits hinter sich hatten. Sicherlich mehr Schlachten hinter sich, als er sich jemals vorstellen könnte.

Viel Zeit blieb ihnen nicht. Das übrige Gamma Team drängte sich an ihnen vorbei. Raiken wollte noch etwas sagen, doch er wurde zu Seite gedrängt und stürzte zu Boden. Die Rüstung der Soldaten war dicker als er angenommen hatte. Diese Situation hatte er falsch eingeschätzt. Er wurde über den Haufen gerannt. Als er kurzzeitig auf dem Boden lag, dachte er kurz über ihre derzeitige Situation nach. Wenn das Imperium angreifen würde. Würden sie zusammenhalten?

Da er auf dem Boden lag, konnte er sich nicht vorstellen, dass das Gamma Team ihnen helfen würde. So schnell er konnte, rappelte er sich auf und stand wieder auf seinen Beinen. Ein Schmerz durchzuckte seine Schulter. Doch er versuchte seine Verletzung zu ingorieren. Es war nur ein Streifschuss. Dem Gamma Team schenkte er kein Vertrauen mehr und arbeitete schon an einem Plan, wie er sich und seinen Meister verteidigen könnte. Jetzt sehnte er sich nach Lianna zurück. Als das Gamma Team auch Angestellte ausschaltete, fragte er sich , auf welcher Seite er sich eigentlich befand. Er vertraute seinem Meister, aber nicht dem Gamma Team.

"Ist das bei euch Brauch, jeden niederzuschlagen, ohne Fragen zu stellen?"

Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, Sektor G1, Raiken Skywalker und Tomm Lucas, Sane und das Gamma-Team
 
Zuletzt bearbeitet:
Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat J6 - Raumhafen - Landebucht XR - 25 - L - Vor der "Solitude" - Alisah und Padme, Marl


Padme lächelte schulterzuckend.

"Ich bin auf Nal Hutta aufgewachsen. Ich bezweifele, daß mich so schnell etwas schockieren kann, Alisah."

erwiderte sie auf den Hinweis, daß sie sich bei Alisahs Schilderungen abwenden würde.
Die Frage, welche möglichen Abgründe sich auftun würden, blieb. Und Padme hoffte, daß Alisahs Gewissen die Taten schwerer gewichtete als sie möglicherweise waren. Aber das war eine Hoffnung, nicht mehr, nicht weniger.
Allerdings fand sie Anmerkung, daß Alisah nicht Opfer, sondern auch Täterin gewesen sei, beachtlicher als es Alisah vielleicht klar sein mochte.


"Hier ist es auch nicht so gemütlich, um einem solchen Thema nachzugehen, denke ich."

Padme stimmte mit Alisah darin überein, daß die Reise ein guter Zeitpunkt für ein solches Gespräch wäre.
Als Alisah allerdings fortfuhr und den Spitznamen ihres Bruders preisgab, blickte Padme ziemlich verdutzt drein.


"Doofnase?"

fragte sie ungläubig und sich das Lachen verkneifend nach.

"Dieses Namen werde ich besser schnell aus meinem Gedächtnis streichen, bevor er mir zu einem unpassenden Zeitpunkt wieder in den Sinn kommt."

Aber wenn Padme ehrlich mit sich war, dann schätze sie Adrian lediglich so ein. Das letzte Mal hatte sie ihn auf Coruscant gesehen, wo er sich noch nicht sicher gewesen war, ob er den Weg der Jedi beschreiten wollte. Aber es stand für ihn fest, daß er den Weg der Sith ablehnte.
Aber damals hatte sie durchwegs den Eindruck gewonnen, daß er sich wenig aus der Meinung von Fremden machte.


"Alisah, ich weiß nicht, worüber sich dein Bruder Gedanken gemacht hat und worüber nicht. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß es eine Zeit im Leben gibt, in der man über Geschwister und deren Anwesenheit nicht viel nachsinnt, sondern sie als selbstverständlich erachtet. Und dann gibt es auch eine Zeit, in der man auf seine Geschwister gut und gerne verzichten kann, nach dem Motto, weit genug entfernt nicht immer noch zu nahe beieinander."

Padme meinte sich erinnern zu können, daß Alisah erwähnt hatte, sie wäre ihrem Vater gefolgt, als sie zwölf oder vierzehn Jahre alt gewesen sei. Das bedeutete, die Zwillinge hatten sie nicht auf üblichen Weg von einander abgebnabelt, sondern dieser Prozeß war vielmehr durch äußere Umstände geleitet worden.
Aber sie hoffte, daß es den Zwillingen gelang durch Gespräche einen Weg aus diesem Dilemma zu finden und eine neue Basis für ihre Geschwisterbeziehung zu legen.


"Ah, hat es Gerüchte gegeben? Komischerweise hält sich Janem nach den mir vorliegenden Informationen im Moment ziemlich bedeckt. Und für gewöhnlich ist er auch nicht besonders freundlich, sondern ziemlich gefährlich. Wobei er viel beherrschter als früher geworden ist und das macht ihn sehr gefährlich. Ich würde ihn niemals unterschätzen."

Und dennoch hatte sie ihm einiges zu verdanken. Sie wußte auch, daß sie die Tatsache, daß sie Bastion lebend und gesund verlassen hatte können, auch Janem geschuldet war. Sie hatte so oder so eine Lehre aus der ganzen Geschichte und unter alles einen dicken Schlußstrich gezogen.

"Du meinst wohl eher, wir geben keine guten Erpressungsopfer ab?"

fragte Padme eher amüsiert nach.

"Du kannst Tzun ruhig erzählen. Allerdings würde er denken, wir beide wären bei der Aktion nicht ganz bei Trost gewesen. Er ist eine ernste Persönlichkeit."

gab Padme einen kleinen Eindruck ihres Padawans wieder. Aber ihr war es lieber, wenn Alisah ihn selbst kennenlernte.
Und das sollte eher passieren als gedacht, denn wenige Augenblicke später traf Tzun ein und wurde von Alisah freundlich begrüßt.


"Nein, Tzun, du kommst nicht zu spät. Ich attestiere dir optimales Timing."

lobte Padme den Padawan, bevor sie Alisah weiterzuhörte. Alisah hatte Tzun bereits angekündigt, daß Padme ihm noch was zu Alisah Person erklären müßte, obwohl sie selbst dafür lieber einen anderen Zeitpunkt gewählt hätte, konnte sie bei Alisah Ausführungen nun keine Erklärung schuldig bleiben.

"Also, Tzun, Alisah ist die ehemalige Schülerin des Imperators. Sie hat sich entschlossen, den Sith und der Dunklen Seite den Rücken zu kehren und uns gebeten, ihr den Kontakt zu den Jedi zu ermöglichen und sie zu begleiten."

kam Padme der ihr etwas unliebsamen Aufgabe augenblicklich nach, wobei sie ihnen eine lange Erklärung ersparte.

"Wenn du Fragen dazu hast, dann kannst du sie auf der Reise nach Lianna stellen."

schlug Padme ihrem Padawan vor.

"Nun, dein Schiff ist und bleibt dein Schiff. Wir eignen uns nichts an. Allerdings danke ich die dafür, daß ich die Weisungsbefugnis für diese Reise habe."

Allerdings stellte Padme nicht in Abrede, daß Alisah nach Lianna wollte. Und wenn sie sich ehrlich fragte, dann hätte sie die "Solitude" gerne als Pilotin ausprobiert. Aber man konnte eben nicht alles haben.
Aber als Alisah Marl freundlich willkommen hieß, entfuhr Padme ein abgrundtiefer Seufzer. Der kleine Droide bedankte sich flötend und piepsend, wobei er sich nicht entgehen ließ, Padme darauf hinzuweisen, daß ihn endlich jemand zu schätzen wisse.


"Auch ich weiß dich in einzelnen Teilen durchwegs zu schätzen."

gab Padme zurück. Eine Aussage, die Marl im zweiten Moment nicht so amüsant fand. Empört vor sich hin trällernd rollte er die Rampe hoch. Padme blickte ihm amüsiert nach. Natürlich würde sie sich weder von Marl trennen noch ihn in Einzelteile zerlegen lassen.



Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat J6 - Raumhafen - Landebucht XR - 25 - L - Vor der "Solitude" - Alisah, Tzun und Padme, Marl
 
Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, G1, Sane, Izzy (NPC), Tomm Lucas, Raiken Skywalker

Er schaute sich nochmal im Raum um. Niemand mehr zu sehen. Und falls jemand kommen würde, war diese Position gut zu verteidigen. Es gab genug Terminals und andere Maschinen, um dahinter in Deckung zu gehen. Zufrieden mit dem Ablauf der Mission wollte er gerade Izzy den Befehl geben, mit dem Upload des Viruses zu beginnen, als der Padawan sich plötzlich zu Wort meldete.
Sane fühlte sich etwas ertappt, da er vor wenigen Minuten noch darüber nachgedacht hat, was aus ihm geworden ist. Allerdings dürfen diese Gedanken ihn bei so einem wichtigen Einsatz nicht im Weg stehen. Doch dann bemerkte er den Blick von Skywalker. Feindselig, fast schon angewiedert schaute er den Master Sergeant an.


"Wir tun das nicht gerne, aber die drei waren eine Gefahrenquelle. Wir haben sie ja nicht umgebracht."

"Das nächste mal schicken wir dich vor. Du kannst sie dann mit einem Kaffeeplausch ablenken während wir ihren Generator sabotieren."

Sane war nicht entgangen, dass Izzy Skywalker beim vorbeigehen angerempelt hatte, so dass dieser hinfiel. Ob es Absicht war konnte Sane nicht sagen. Doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt um Izzy darauf anzusprechen. Sie waren so kurz vor ihrem Ziel, und ausgerechnet jetzt schienen Izzy und Skywalker anfangen wollen zu streiten. Der Sani hatte gehofft, dass der Zwietracht zwischen beiden Parteien in den Kabelschächten zerstreut wurde und bis zum Abschluss der Mission keine größeren Spannungen mehr entstehen. Vor allem nachdem er das Team getrennt hatte und er und Izzy alleine mit den Jedi unterwegs waren. Außerdem war Izzy der friedfertigste Soldat im Gamma Team. Er war ein guter Soldat und wenn man ihm ein Datapad oder ein Terminal gab, an dem er rumbasteln konnte, war er einer der glücklichsten Menschen in der Galaxis. Auch wenn ihm dabei Blasterblitze und Granatensplitter um den Helm flogen.
Im Moment war er aber der typische Elitesoldat: Schwierig, aber effizient. Würde ein Kampf zwischen den Beiden ausbrechen, würde Sane sein Sold darauf wetten, dass der Hacker gewann. Allerdings war nach so einem Kampf einer von Beiden tot. Izzys Fähigkeiten zum töten wurden im Spezialtraining perfektioniert. Nicht nur im schießen, sondern natürlich auch im Nahkampf. Und Skwalker hatte ein Lichtschwert und seine Jedikräfte schon zur schau gestellt.

Doch so weit würde er es nicht kommen lassen. Er machte einen Schritt auf Izzy zu und spannte seine Muskeln an. Für den Fall der Fälle war er sprungbereit. Wenn die Lage eskalierte, würde er sich auf seinen Kameraden stürzen und verhindern, dass dieser auf den Padawan losging. Ob Lucas ihm den Rücken freihalten würde? Oder würde das das letzte sein was Sane tat? Ein beunruhigendes Szenario, welches er sich da gerade ausgemahlt hatte. Im schlimmsten Falle wäre Sanes letzte Tat ein Angriff auf einen Kameraden. Um einen Padawan zu schützen. Dafür würde man vermutlich in die Soldatenhölle kommen.


Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, G1, Sane, Izzy (NPC), Tomm Lucas, Raiken Skywalker
 
{Corellia/J6/Coronet/Raumhafen/Landebucht XR - 25 - L/Vor der "Solitude"}mit Alisah, Padme, Marl

Freundlich begrüßte die junge Frau sofort Tzun, und stellte sich als Alisah Reven vor. Scheinbar hatte seine Meisterin sie bereits darüber in Kenntnis gesetzt, das er hier auftauchen würde, doch was meinte sie damit das Padme Master noch etwas über sie sagen würde? War sie etwas Besonderes, eine andere Jedi möglicherweise? Vielleicht eine Abgesandte des Rats der Jedi? Zumindest war Padme eine hochrangige Frau im Jedi Orden. Verwirrend waren aber dann die Worte, welche Alisah nun benutzte. Sie hat sich "in die Hand" seiner Meisterin gegeben, bedeutete das das sie über Alisah verfügen konnte? Und wenn ja warum? Zumindest war Tzun eine solche Form der "Untergebenheit" gut bekannt, von den Klonen war voller Gehorsam verlangt worden und Individualität oder Aufmüpfige Tätigkeiten schwer bestraft worden.

Padme lobte Tzun als sie das Wort ergriff, und lobte sein passendes Timing. Mit einem leicht schüchternem lächeln, senkte der Kaminoaner erneut den Kopf um zu zeigen wie geehrt er sich fühlte. Als dann jedoch Padme sprichwörtlich die Bombe platzen ließ konnte sich Tzun einen verwirrten Blick nicht verkneifen. Schülerin des Imperators? Den Sith den Rücken gekehrt? Kontakt zu den Jedi? Der Kaminoaner musste einige Sekunden überlegen, bevor sich ihm der Zusammenhang genauer erschloss. Der Imperator war der Herrscher des Galaktischen Imperiums, das war allgemein bekannt. Aber Alisah war seine Schülerin? Bedeutete dies also das der Imperator auch ein Machtnutzer war? War dieses "Sith-Sein" der Grund gewesen wieso er sich vor wenigen Sekunden so merkwürdig gefühlt hatte? Dem Kaminoaner lagen bereits einige Fragen auf der Zunge, unter anderem die genauen Beweggründe wieso sie dem Imperator den Rücken kehrte und zu den Jedi wollte interessierte ihn. Doch seine Meisterin schlug vor, zu warten bis die Reise nach Lianna begann und dort dann erst die Fragen zu stellen. Eine typische Geduldsübung, wahrscheinlich war es auch nicht sonderlich gut in aller Öffentlichkeit, auf einem bis vor wenigen Tagen vom Imperium besetzten Planeten, über den Lebenslauf einer Sith zu reden.

Bei den folgenden Worten seiner Meisterin musste Tzun belustigt schmunzeln, besonders als der Droide empört in Richtung des Raumschiffes verschwand.


"Ich gebe zu ich habe bereits sehr viele Fragen, man trifft schließlich nicht alle Tage eine ehemalige Sith. Dazu noch gebe ich zu, weiß ich über diese noch weniger als über die Jedi. Aber ich werde mich noch gedulden können.

Auch mir ist es eine Ehre, euch kennen zu lernen Miss Reven. Ich hoffe das der Kontakt mit den Jedi positiv ausfallen wird und die Reise erfolgreich und vor allem Dingen sicher. Die letzten Tage waren, abgesehen von den Meditationen, äußerst unsicher und gefährlich gewesen."


{Corellia/J6/Coronet/Raumhafen/Landebucht XR - 25 - L/Vor der "Solitude"}mit Alisah, Padme, Marl
 
Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, Sektor G1, Raiken Skywalker und Tomm Lucas, Sane und das Gamma-Team

Als Raiken diese abfällige Bemerkung über sich ergehen lassen musste, wurde er durchaus wütend und verspürte ein gewisses Maß an Zorn in sich. Er hatte nur gefragt und bekam eine sehr abwertende Antwort. Dies gab ihm das Gefühl nicht ernst genommen zu werden.

Doch er musste nun einen kühlen Kopf bewahren um keinen unnötigen Ärger zu erzeugen.

Er kniete sich nieder und beobachtete die Brustkörbe der Angestellten. Diese bewegten sich. Sehr langsam, aber doch. Der Gamma Soldat hatte Recht. Sie hatten sie nicht getötet. Durch die Macht verspürte er nun die angespannte Situation, die er verursacht hatte. Dabei hatte er nur eine einzige Frage gestellt. In diesem kurzen Augenblick , hatte er ein schlechtes Gewissen. Möglicherweise hatte er sein Urteil über das Gamma Team zu schnell gefällt. Was konnte er nun tun, damit sich diese Situation entspannte?

"Es tut mir sehr leid, dass ich mir erlaubt habe ein Urteil über euch zu fällen. Ich war im Gegensatz zu euch noch nicht in vielen Schlachten. Verzeiht mir bitte meine Respektlosigkeit. Dies war nicht meine Absicht."

Seine Hand wanderte zu seiner Schulter. Er begutachtete seine Wunde und merkte, dass diese immernoch blutete. Er griff in seine Tasche und holte ein Stück Stoff heraus, dass er bei sich trug. Schnell wickelte er sich den Stoff darum und zog zu so fest er konnte.

Etwas Angst hatte er dennoch. Denn das Gamma Team beobachtete seine Bewegungen ganz genau. Kann es sein, dass sie mit einem Angriff von ihm gerechnet hätten? Kann es sein, dass er mehr Unfrieden verursacht hat, als er angenommen hatte?

Er war darüber zu tiefst bestürzt. Er hatte ihre Mission in Gefahr gebracht. Er sollte sich zurückhalten und weniger reden. Er wollte ihre Situation nicht gefährden. Diese war schon kompliziert genug. Gut, dass er es für sich behalten hatte, dass er einen der Sturmtruppler gekannt hatte. Durch die Macht sah er ein Szenario vor seinen Augen, in dem das Gamma Team ihn richtete.

"Du kennst diesen Kerl? Du steckst mit ihm unter einer Decke! Du bist ein Spion! Tötet ihn!"

Bei diesem Anblick wurde ihm schlecht. Er sah, was hätte passieren können und was nicht. Er riss sich zusammen und konzentierte sich wieder auf die derzeitige Situation. Er atmete tief ein und aus. So konnte er seinen Geist wieder beruhigen.

Kraftwerk der Coronet-Energieversorgungsgesellschaft, Sektor G1, Raiken Skywalker und Tomm Lucas, Sane und das Gamma-Team
 
Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat J6 - Raumhafen - Landebucht XR - 25 - L - Vor der "Solitude" - mit Tzun, Padme und Marl

Okay, das Thema Universalbeichte war wohl im Moment aufgeschoben. Wenn aber leider nicht aufgehoben. Alisah war sich sicher, dass es viel zu schnell wieder auf die Tagesordnung kommen würde. Für den Moment allerdings amüsierte sich Padme wohl köstlich darüber wie Alisah ihren Bruder genannt hatte. Die Einschätzung, ihn aber besser nicht so zu nennen war allerdings auch richtig! Mit Sicherheit würde es Adrian nicht gefallen diesen Namen aus der Kinderzeit wieder zu hören oder gar erfahren zu müssen, das Alisah ihn einer Jedirätin anvertraut hatte, also zwinkerte sie daraufhin verschwörerisch.

Hm, wäre sicher besser ihn nicht direkt so zu nennen. Jedigelassenheit hin oder her, wenn er erfährt das ich es war, die die „Doofnase“ weiter erzählt hat. Haut er meine Nase platt.

Ein kurzes Grinsen huschte über Alisah‘s Gesicht und sie überging erst einmal das was Padme sonst noch so über Adrian und die Beziehung von Geschwistern allgemein sagte. Und sie bedachte auch die Worte über Menari nur mit einem bedächtigen wiegen ihres Kopfes!

Niemand der auch nur etwas bei Trost ist, würde Menari je unterschätzen.

Ja, wirklich niemand. Aber Menari war auch niemand, über den sich Alisah noch lange den Kopf zerbrechen wollte, sie hatte im Moment ganz sicher andere Probleme. Zum Beispiel die Tatsache, das Padme gleich und sofort heraus lies, das Alisah ne Sith war.
Alisah Mundwinkel zuckten ganz leicht als Padme Tzun sofort eröffnete, dass Alisah eine Sith und die ehemalige Schülerin des Imperators war.
Auch wenn ihr klar war, dass er und auch alle Anderen, denen sie begegnen würde, es wissen mussten, war es ihr irgendwie peinlich, als Padme dies so einfach aus sprach!
Eine kindische Reaktion, das wusste Alisah und doch konnte sie sich dem unangenehmen Gefühl nicht erwehren. Erst recht, als Tzun dann recht irritiert reagierte und auch ankündige, recht viele Fragen zu haben. Leise seufzte Alisah, das konnte ja was werden!


Hm, ja, Tzun, also, ich werd versuchen deine Fragen zu beantworten wenn das Padme recht ist.

Da musste sie dann wohl durch! Zum Glück schien ihr Tzun im Allgemeinen jedoch recht höflich und zurückhaltend und so nickte Alisah ihm noch einmal beruhigend zu als er die Hoffnung auf eine sichere Reise aussprach.

Also ich werde sicher nicht zu Unsicherheit beitragen.

Bekundete sie ihm gegenüber ihre Friedfertigkeit und musste dann über das kleine Schauspiel, das Padme und Marl ablieferten, lachen.
Für einen kurzen Moment überlegte Alisah, sich da ein zu mischen und etwas zu sagen. Dann jedoch verwarf sie es. Sie wollte nicht gleich bei allen Droiden der Jedi unten durch sein, und das würde sie bei einer entsprechenden Einmischung. Droiden waren immerhin die größten Klatschbasen die es gab.
Stattdessen ging sie mit den Anderen nun ins Schiff.
Marl war ihnen schon ein Stück voraus und schien sich bereits ein Bild zu machen und gleichzeitig Kontakt mit dem Pilotendroiden auf zu nehmen. Für die anderen Beiden übernahm Alisah im Moment so etwas wie den Fremdenführer!


Okay! Das ist also mein Schiff. Gleich hier am Eingang geht es geradeaus zum Aufenthaltsraum und links und rechts zu den Quartieren.

Alisah bog bei den Worten erst einmal nach rechts ab um Padme die beiden Passagierkabinen zu zeigen.

Das hier sind sie. Ihr müsst euch einig werden wer welche nimmt aber im Grunde sind sie genau gleich ausgestattet.

Zu Tzun hoch blicken erklärte Alisah noch.

Besonders lange Betten gibt es nicht aber es gibt mehrere Betten in jedem Quartier, vielleicht kannst du einfach zwei benutzen.

Einen Moment lies Alisah Zeit damit das Gepäck verstaut werden konnte. Dann sprach sie an Beide gewandt weiter und setzte ihren Rundgang fort.

Hier drüben sind die sanitären Sachen und dahinter ist mein Quartier.
Oh, übrigens ist nur einer der Frachträume noch Frachtraum. Den Anderen hab ich etwas umbauen und anpassen lassen, damit man ihn als Trainingsraum nutzen kann.


Sie öffnete die Schotttüre zu, Trainingstransportraum und lies die Anderen kurz hinein sehen bevor sie den Rundgang dann mit dem Cockpit beendete.

Soo, und hier ist die letzte Attraktion unseres Rundgangs. Ähm. Padme, vielleicht kannst du uns ja direkt auf Kurs bringen? Jedenfalls hat es sicher mehr Aussicht auf Erfolg, wenn du nach einer Starterlaubnis fragst. Oder musst du vorher noch irgendwas erledigen?

Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat J6 - Raumhafen - Landebucht XR - 25 - L - "Solitude" - mit Tzun, Padme und Marl
 
Corelia - Planquadrat A10 - Reparaturstation | Mit Ingenieuren, PARAPPA (NPCs)


Eine erfreuliche Antwort kam von Commander Jhassa nicht, doch immerhin erfreute es ihn ein wenig, dass sein Funkspruch doch wahrgenommen wurde.
Dass sein Schiff, die Reliant, einen Moment später dem Tode nah war, interessierte ihn dann aber nicht mehr. Von der Hauptkonsole aus kontrollierte er die Arbeit der Ingenieure.
Da er sie alle Aktionen kleinschrittig eintragen ließ, konnte er von der Hauptkonsole aus konnte er nun Fehler erkennen und sofort eingreifen.
Außerdem war sie auf einer kleinen Empore angebracht, sodass er den ganzen Raum im Blick hatte. Das gab ihm das Gefühl, wichtig zu sein.
Was er in dieser Situation auch durchaus war. Die Anspannung, die er Anfangs hatte, war weg. Die Schüsse, die er in weiter ferne hörte, waren übertönt.


„Lieutanant, wir haben hier einen T2-B und wir kennen keine angebrachte Behandlungsmethode.“

Meldete der Nautolaner hinter ihm. Arman folge ihm zu dem beschädigten Panzer. Alle anwesenden Ingenieure hatten sich um ihn versammelt.
Doch ehe es ihm möglich war, irgendetwas zu erklären, es sei denn irgendetwas zu sagen, unterbrach ein weiterer Ignorant seine Ruhe und meinte ihn ansprechen zu müssen.


„Heda, Kameraden!“

Rief eine weibliche Stimme hinter ihm. Eine Stimme, die ihm bekannt vor kam. Sie war kein Mensch. Basic war nicht ihre Muttersprache.
Die ein wenig falsche Betonung war der letzte Überbleibsel eines schweren Akzents. Die Ingenieure drehten sich um, doch ihre Aufmerksamkeit wurde so schnell vom alten Duros auf die Arbeit gerichtet, wie sie entgleist war.


„In ihrem Handbuch steht alles über die Reparatur eines T2-B. Ich kümmere mich um unseren ...'Gast'....“​

Die Duros hinter ihm faselte währenddessen etwas von einem defekten TC9, unterbrach jedoch sofort, als er sich zu ihr wandte.

Die war offenbar so erstaunt wie er. Die beiden kannten sich. Arman wusste allerdings nicht mehr, woher. Sie allerdings schon.


„He … ähm … DU … ähm … dich hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen.“​

Versuchte er sich zu retten. Sein Hirn klapperte alle seiner Winkel durch. Erst dachte er, sie wäre eine Bekanntschaft von einer Party,
auf der er sehr betrunken war, und betrunken heißt in diesem Falle sternhagelvoll, denn an eine Liebesbeziehung müsste er sich eigentlich erinnern, bis ihm einfiel,
dass er keinen Alkohol trank und auch nie auf Partys eingeladen wird, wie es schon in der Grundschule der Fall war und bis zum heutigen Datum auch so blieb.
Deshalb feierte er auch nie Geburtstage oder Feiertage, da er ja wüsste, dass sich an seinen Geburtstag sowieso niemand erinnern würde.



Corelia - Planquadrat A10 - Reparaturstation | Mit Ingenieuren, PARAPPA, Ceia Moolo(NPCs)
 
[Corellia-System | Weltraum | RM-09 Allianz-Shuttle] Joya No

Der Alptraum der Gefangenschaft lag nun hinter Joya No. Auch wenn er weit länger angedauert hatte, als dieser gehofft hatte, denn die Strapazen und Gefahren waren mit seiner Befreiung aus dem Gefängnis längst nicht ausgestanden gewesen. Sein Kampf mit den Jedi und den Widerstand war ebenfalls kein Zuckerschlecken gewesen und hatte viele Erlebnisse mit sich gebracht, an die man sich nicht gern erinnern konnte. Selbst nach der Rückkehr zu den republikanischen Streitkräften hatte es noch nicht enden wollen: Die unzähligen Untersuchungen und vor allem die Befragung durch den militärischen Geheimdienst hatte No ebenfalls als Tortur empfunden. Er wollte nichts anderes, als in seinen Dienst zurückzukehren, und offenbar hatte sich seit seiner Gefangennahme über Denon vor weit mehr als einem Monat die gesamte Galaxis dazu verschworen, ihm so viele Hürden wie möglich in den Weg zu legen.

Doch die letzte war nun genommen. Mit der ärztlichen und psychologischen Bescheinigung seiner Diensttauglichkeit war das letzte bürokratische Hindernis gefallen. Der Psychologe hatte Bedenken angemeldet - aber zum Glück nur ihm selbst gegenüber und nicht in seinem offiziellen Attest. Nein, der Kaminoaner wollte sich in keine Therapie begeben um "die Erlebnisse der jüngeren Vergangenheit und auch weiter zurück liegende Traumata zu verarbeiten", wie der Seelenklempner sich ausgedrückt hatte. Er wollte wieder auf der Brücke eines Schiffes stehen. Und dass er das wieder tun würde, hatte ihm vor weniger als einer Stunde Admiral Stazi persönlich über Holo bestätigt. Nun befand er sich bereits auf dem Weg dorthin.

No hatte befürchtet, kein neues Schiff befehligen zu dürfen, nachdem er sein erstes Kommando verloren hatte. Und falls doch, so hatte er geglaubt, würde es irgendeine unbedeutende Korvette bei der Systemverteidigung sein. Doch da hatte er sich geirrt. Sein neuer Arbeitsplatz war abermals eine Fregatte. Ein Schiff der Klasse CC-9600, das zur Verstärkung der angeschlagenen fünften Flotte versetzt worden war. Doch überraschend und kurzfristig hatte es seinen Kommandanten eingebüßt und war daher nicht einsatzfähig. So verdankte der Kaminoaner es letztlich einem Zufall, dass ein passendes Kommando nur auf ihn wartete.

Das rot lackierte RM-09-Shuttle passierte in mäßigem Tempo ein voluminöses Reparaturdock der CEC-Flottenwerft. Dahinter kam es zum Vorschein: Joya Nos neues Schiff. Der flache, breite Rumpf war organisch geformt, ganz ohne klar definierte geometrische Formen, wie man sie bei corellianischen Konstruktionen sonst häufig fand. Zwei schlanke, flossenförmige Ausleger am Bug verliehen ihr dennoch einen Hauch von Eleganz und das Aussehen eines mächtigen Meerestieres. Schwerfällig und behäbig wirkte die über vierhundert Meter lange Fregatte, der man ihre Geschwindigkeit rein äußerlich kaum zutrauen konnte.

Von der Größe und Bewaffnung her konnte man die Schiffe der CC-9600-Klasse beinahe auch zu den Kreuzern zählen. Die CC9 Ax stellte hierin keine Ausnahme dar. So hieß dieses Schiff. Nicht eben ein poetischer, aber doch ein passender Name. Er vermittelte den Eindruck brachialer, primitiver Gewalt, und so wie Joya No diesen Typ einschätzte, war sie auch für nichts anderes konstruiert. Während die Galactic Dawn, eine Fregatte der Nebulon-B-Klasse, überaus vielseitig ausgestattet gewesen war, galt dies für die CC-9600er in keiner Weise. Sie hatten keine Traktorstrahler, keine Jäger, keine Flugabwehr und auch sonst nichts, was sie zu etwas anderem qualifizierte als dem reinen Schlagabtausch mit anderen Kriegsschiffen. Die Bewaffnung bestand aus schweren Turbolasern und mittleren Ionenkanonen. Die Ax stellte in dieser Hinsicht eine Ausnahme dar: Man hatte sie mit einem Protonentorpedowerfer ausgestattet, der die drei nach vorne gerichteten Ionenkanonen ersetzte. Dies machte sie aber eigentlich nicht viel-, sondern sogar einseitiger, denn im Gegensatz zu anderen Einheiten ihrer Klasse lag bei ihr das Gewicht sogar noch mehr im Kampf gegen gleichgroße oder etwas größere Gegner, während das Verteidigungspotential gegen kleinere Schiffe und Jäger weiter abnahm und sie auch noch die Möglichkeit verlor, einen Gegner nur kampfunfähig zu machen, anstatt ihn zu vernichten. Ja, einen passenderen Namen hätte man ihr nicht geben können.


»Wir erreichen die Ax in einer Minute, Sir«, sagte der Pilot. Dann funkte er die Fregatte an: »CC9 Ax, hier Shuttle CTA-39936. Ich habe Commander Joya No an Bord und erbitte Landeerlaubnis.«

»Shuttle CTA-39936, Sie haben Landeerlaubnis in Hangar 1«, antwortete eine tiefe Männerstimme.

Eine knappe Minute blieb dem Kaminoaner noch, um sein Schiff von außen zu betrachten. Dazu hatte jeder Kommandant nur selten Gelegenheit. Der weißgraue, mit roten Markierungen der Republik versehene Rumpf strahlte im Schein Corells und wies, im Gegensatz zu den meisten an der zurückliegenden Schlacht beteiligten Schiffen, keinen Makel auf. No hoffte, dass dies auch für das Innere gab. Die Galactic Dawn hatte er bei seiner ersten Inspektion als ziemlich verlottert empfunden, obwohl ihr vorangegangener Kommandant eigentlich in dem Ruf gestanden hatte, die Dinge recht genau zu nehmen. Es hatte ihn viel Arbeit gekostet, Schiff und Mannschaft auf Vordermann zu bringen. Diese Mühe wollte er sich gern ersparen, wenn es möglich war. Aber irgendwie zweifelte er daran...

Das Allianz-Shuttle setzte auf den Deckplatten der Ax auf. Die Rampe senkte sich, und angetan in seine perfekt sitzende neue Uniform schritt Joya No herab, in aufrechter Haltung, mit strengem Gesicht und einem kritischen Blick in seinen großen blauen Augen. Unten wurde er bereits von mehreren Personen in republikanischen Offiziersuniformen erwartet, die verschiedenen Rängen, Spezies und Geschlechtern angehörten. Die Szene ähnelte seiner Ankunft auf der Galactic Dawn sehr, aber es gab auch Unterschiede. Zum einen beinhaltete dieser Hangar keine Sternenjäger, sondern nur Shuttles der RM-09-, Aegis- und Bantha-Klasse, die zum Transport der an Bord stationierten Bodeneinheiten dienten. Zum anderen erwartete ihn nur ein kleines Grüppchen von Personen, während auf seinem ersten Schiff weit mehr Besatzungsmitglieder angetreten waren und ein mehrreihiges Spalier gebildet hatten. Die Offiziere, die vor ihm standen, nahmen eher nachlässig Haltung an, als er die schwarzen Stiefel auf die Deckplatten setzte und vor ihnen stehen blieb. Man konnte beinahe meinen, dass es sich um ein informelles Treffen handelte, nicht um den Dienstantritt eines neuen Befehlshabers.

Damals, bei seiner Ankunft auf der Galactic Dawn, hatte er bereits viele der 920 Personaldossiers seiner Crew gelesen und so schon einen ersten Eindruck von seinen Offizieren erhalten. Diesmal jedoch war der Wechsel zu abrupt geschehen und er hatte keine Zeit gehabt, sich vorzubereiten - ein Zustand, den er verabscheute. Aber No musste sich notgedrungen damit abfinden, dass seine Untergebenen vorläufig noch völlig Fremde für ihn waren, über die er gar nichts wusste. So konnte er nur vermuten, dass der männliche Bothaner an der Spitze der kleinen Gruppe sein neuer Erster Offizier war.


»Commander No, willkommen an Bord der ›Ax‹«
, sprach dieser mit einer überaus rauen Stimme. »Ich bin Lieutenant-Commander Serek Tai'oki, der Erste Offizier. Das Schiff und seine Besatzung stehen zu Ihrer Verfügung, Sir!«

Sofern seine Erinnerung ihn nicht trügte, war es fast aufs Wort die gleiche Formulierung, die auch Mira Spencer zu seiner Begrüßung auf der Galactic Dawn gewählt hatte. Doch das Schiff war in der Schlacht von Denon zerstört, seine irreparablen Überreste verschrottet worden, wie er mittlerweile wusste. Und Spencerhatte die Strapazen der Kriegsgefangenschaft und der gefährlichen Flucht nicht überlebt.

»Danke, Lieutenant-Commander. Ich übernehme mit sofortiger Wirkung den Befehl über die CC9 Ax. Lassen Sie den exakten Zeitpunkt im Logbuch vermerken«, sagte er, ebenso wie damals. »Ich wünsche nun zuerst das Schiff zu inspizieren. Anschließend findet ein Treffen aller Führungsoffiziere statt. Legen Sie mir alle Berichte und Leistungsanalysen vor. Wir werden sie detailliert besprechen.« Der Commander hatte beinahe das Gefühl eines Déjà-vu.

Doch sein erster Eindruck war nicht derselbe wie auf seiner ersten Fregatte, als diese ihn über Bothawui in Empfang genommen hatte. Das Hangardeck war blitzblank geputzt, die Uniformen wie aufgemalt und die Haltung aller Offiziere tadellos gewesen. Hier konnte No bereits auf den ersten Blick diverse Mängel ausmachen, die sein Missfallen erregten. Wenn die Inspektion diesen schludrigen Eindruck bestärkte, dann konnten sich die Ax und ihre Mannschaft auf etwas gefasst machen. Denn seine hohen Erwartungen stellte er nicht nur an sich selbst!


[Corellia-System | Weltraum | CC9 Ax | Hangar] Joya No
 
[Corellia-System | Weltraum | Verteidigungslinie Richtung Rendili | MC90 Picon] Admiral Gar Stazi

Die ganze Zeit über ließ Admiral Stazi die Holos nicht aus den Augen. Er beobachtete angespannt die Bewegung jedes einzelnen Schiffes. Commodore Wes Korus machte das Beste aus der Situation und nutzte die ihm zur Verfügung stehenden Einheiten zur Formierung einer Verteidigung. Nicht lange dauerte es, bis die Schiffe aufeinander trafen.

An zwei Fronten wurde gekämpft. Einmal in Flugrichtung der imperialen Streitmacht, wo sich ihr die ersten Republikaner in den Weg stellten. Diese waren zunächst zahlenmäßig deutlich unterlegen und wären wohl einfach beiseite gefegt worden, wenn sich unter ihnen nicht einige der kampfstärksten Schiffe der Flotte befunden hätten, darunter auch Commodore Korus' Schiff und der gewaltige MC102 Reef of Resistance. Diese konnten, so war zumindest der Plan, lange genug durchhalten, bis weitere Verstärkung eintraf und die Kräfteverhältnisse umgekehrt werden konnten. Ganz anders sah es aber an der Flanke aus, wo einige wenige Kreuzer und Jäger der Neuen Republik gegen eine Übermacht antraten in der Hoffnung, deren taktische Möglichkeiten einzuschränken und Unordnung in ihre Formation zu bringen. Dies funktionierte insofern, dass der Feind gar keine andere Wahl hatte, als sich auch um diese Einheiten zu kümmern. Aber ihre Mission war gefährlich, überaus riskant sogar. Denn auch sie mussten auf Verstärkung warten, und bis diese eintraf, war ihre Feuerkraft nahezu lächerlich im Vergleich zu dem, was man ihnen entgegen werfen konnte.

Der Kampf selbst dauerte nicht lange. Anders wäre es gewesen, wenn es den Imperialen darauf angekommen wäre, unter Aufbietung all ihrer Kräfte und mit dem entsprechenden eigenen Risiko einen möglichst großen Schaden anzurichten. So war es aber offensichtlich nicht. Die Manöver des Feindes waren eher zaghaft. Sie griffen zwar an und feuerten aus allen Rohren, doch behielten sie ihre geschlossene Formation bei und schützten ihre schwächeren Einheiten, anstatt aufs Ganze zu gehen und die republikanische Flotte in tödliche Nahkämpfe zu verwickeln. Sie gingen offenbar auf Nummer Sicher. Natürlich kam es trotzdem zu Verlusten auf beiden Seiten. Vor allem Jäger, aber auch einige kleinere Kriegsschiffe wurden entweder zerstört oder schwer beschädigt und die Republik büßte, vermutlich eher durch Zufall, auch einen ihrer Strike-Kreuzer ein.

Die drei Kreuzer an der Flanke - Reliant, Smuggler's Fear und Servitor - hielten nicht so lange durch, bis sie Verstärkung erhielten, sondern waren schon bald zum Zurückweichen gezwungen. Zu spät für die über 2.000 Personen an Bord des Neutron-Star. Doppelt so viele, falls sie ihre Bodentruppen nicht zuvor auf dem Planeten gelandet hatte. Aber auch der Liberator-Kreuzer und die Angriffsfregatte hatten einige Schäden davongetragen und ihre Jäger waren drastisch dezimiert worden.

Doch bevor es in dem einen oder anderen Kampfgebiet zu einer endgültigen Entscheidung kam, offenbarten die Imperialen, was ihre eigentliche Absicht gewesen war. Ein Blockadebruch durch eine Korvette und eine Gruppe kleiner Transporter. Commander Jhassa von der LTK Reliant übermittelte seine Vermutung, dass die Evakuierung von hochrangigem Personal das Ziel des Angriffes war, und Stazi sowie seine Analysten waren derselben Ansicht, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass ähnliche Einsätze auch auf anderen Planeten des Systems durchgeführt worden waren. Wenn auch unter geringerem Aufwand.

Doch wieder gelang es nicht, das Vorhaben zu vereiteln: Die Schiffe schlüpften, weitgehend unbeachtet, unter der republikanischen Verteidigungsline hindurch, durchflogen den für sie geöffneten planetaren Schild und tauchten in die Atmosphäre ein. Keine Chance, sie noch einzuholen. Wenn ihnen auch wieder die Flucht gelang, bedeutete dies eine Schlappe für die Republik und einen kleinen Triumph für die imperialen Streitkräfte, mit der sie ihre Niederlage bei Corellia zumindest zu einem kleinen Teil wieder ausgleichen konnten.


»Kontaktieren Sie General Leslik Oor befahl der Admiral gereizt. »Er soll alle zur Verfügung stehenden Atmosphärenflieger mit der Suche nach diesen Schiffen beauftragen. Mit etwas Glück finden wir sie, bevor sie ihren Zielort erreichen, oder zumindest bevor sie die Atmosphäre wieder verlassen können.«

Während dieser Befehl ausgeführt wurde, beobachtete der Duros, wie sich die Formation der imperialen Kampfschiffe abrupt veränderte. Allerdings war er nicht überrascht, es war genau das, was er aus ihrem bisherigen Verhalten und den jüngsten Ereignissen geschlossen hatte. Die Schiffe verlangsamten ihre Fahrt und drehten sich von ihren Gegnern weg, während die Jäger und Bomber in ihre Hangars zurückkehrten. Ein geordneter Rückzug, nachdem der Zweck ihres Angriffes - Ablenkung und Feuerschutz für die Blockadebrecher - erfüllt war.

»General Oor bedauert, dass keine Flieger zur Verfügung stehen«, lautete die ernüchternde Antwort. »Alle Kräfte werden zum Kampf um die Lufthoheit und zur Unterstützung der Bodenkämpfe benötigt. Er kann nicht genug Maschinen für die Suche entbehren.«

Wie ärgerlich. Das bedeutete, dass sie nur noch zwei Möglichkeiten hatten, das Vorhaben des Imperiums zu vereiteln. Entweder durch reinen Zufall, doch auf den wollte Stazi sich keinesfalls verlassen. Oder indem sie die Schiffe abfingen, wenn sie versuchten, von Corellia und aus dem System zu entkommen.

»Die imperiale Flotte ist in den Hyperraum gesprungen, Sir«, kommentierte eine Offizierin, was die taktische Holoprojektion in aller Deutlichkeit zeigte. Sämtliche feindlichen Markierungen verschwanden aus der Darstellung.

Dieses Gefecht war vorüber. Corellia war noch immer in der Hand der Republik und die Verluste hielten sich in Grenzen. Doch es blieb die beunruhigende Erkenntnis, dass die imperialen Streitkräfte nicht nur ihr Ziel erfüllt hatten, sondern so etwas auch immer wieder unternehmen konnten, ohne dass man wirklich etwas dagegen tun konnte.

Stazi beschloss, beim Oberkommando weitere Verstärkung anzufordern. Doch dies war mehr ein symbolischer Akt. Denn er wusste, dass es keine mehr gab. Diese verlustreiche Offensive strapazierte die Kapazitäten der republikanischen Flotte auf das Äußerste.


[Corellia-System | Weltraum | Verteidigungslinie Richtung Rendili | MC90 Picon] Admiral Gar Stazi
 
[Corellia | Planquadrat A10 | Landezone der Neuen Republik | Luftraum] Ceia Moolo (NPC), Arman Loth

Ceia musste grinsen, als Arman ihr antwortete. Es war offensichtlich, dass er nicht so recht wusste, wo er sie einzuordnen hatte. Eigentlich kein Wunder: Es war wirklich lange her, dass sie sich gesehen hatten. Sie beide hatten sich seither verändert, und dass sie in gleich erkannt hatte, war bestimmt auch nur Zufall. Dennoch setzte sie eine missmutige Miene auf und sagte mit gespielter Empörung:

»Du weißt gar nicht wer ich bin, oder? Ich habe dich sofort erkannt!«

Diesen Vorwurf entkräftete sie jedoch sogleich mit einem gewinnenden Lächeln.

»Ich bin's, Ceia Moolo. Wir waren Nachbarn. Aber das ist nun schon... zehn Jahre her? Oder elf?«

Zugegebenermaßen hatten sie sich auch damals nicht besonders gut gekannt. Aber zumindest waren sie sich häufig über den Weg gelaufen und hatten auch zu verschiedenen Gelegenheiten Zeit miteinander verbracht.

»Wie ich sehe, bist du mittlerweile Lieutenant. Glückwunsch, Sir sagte sie und deutete auf ihr eigenes Abzeichen, das den Rang eines Second Lieutenant der Armeeflieger auswies. Arman bekleidete also die höhere Position, wenn auch in einer anderen Hierarchie, so dass er nicht ihr Vorgesetzter war. Sonst hätte sie sich diesen vertrauten und etwas verspielten Tonfall nicht erlauben dürfen und es auch nicht getan. So war sie aber ganz ein Opfer jenes Phänomens, dass man sich mit Leuten, die man seit langer Weile wiedertraf, auf eine Weise unterhielt, die der damaligen Zeit entsprach. In diesem Fall also ein wenig in der Weise eines Teenagers.

»Du, ich brauche Hilfe mit meinem TC9 da drüben. Ein paar harte Jungs von den Spezialkräften warten darauf, dass jemand sie nach Coronet fliegt, aber ich habe eine Störung in den Repulsoren und hätte es fast nicht in einem Stück nach unten geschafft. Vielleicht kann ich dich überreden, es dir einmal anzusehen?« kam sie auf ihr eigentliches Anliegen zurück. »Und dabei kannst du mir gleich erzählen, wie es dir seit damals ergangen ist. Das heißt, falls dein Zeitplan es zulässt.«

Denn an kaputten Fahr- und Flugzeugen, die auf eine Reparatur warteten, herrschte während der laufenden Schlacht natürlich kein Mangel.

[Corellia | Planquadrat A10 | Landezone der Neuen Republik | Luftraum] Ceia Moolo (NPC), Arman Loth
 
[Corellia-System | Coronet | Planquadrat F9 | Bürogebäude | Erdgeschoss] Wonto Sluuk, Soldaten der Bullhead-Company

Schritte und ein polterndes Geräusch ertönten von hinten. Mit einem Gefühl, als müsste sein Herz stehen bleiben, drehte sich Wonto Sluuk ruckartig um und richtete das Gewehr auf die vermeintlichen Gegner. Doch zum Glück reichte seine Selbstbeherrschung aus, um nicht einfach abzudrücken. Eine Grundregel unübersichtlicher Kampfsituationen: Schieß nicht auf etwas, das du nicht erkennst. In diesem Fall hätte er Kameraden verletzt oder getötet, eine Schuld, mit der er wohl nicht hätte leben können. Die beiden Soldaten in Uniformen der leichten Infanterie waren ebenso überrascht wie er, doch anstatt auf ihn anzulegen, wichen sie in Deckung des Türrahmens zurück, als sich plötzlich die Mündung ihnen zukehrte. In den Händen hielten sie nämlich nicht ihre Gewehre, sondern sperrige Gegenstände, die Wonto erst auf den zweiten Blick erkannte. Der eine trug eine Mark-II-Repetierblasterkanone und der andere die dazugehörige Lafette.

Natürlich senkte der Ortolaner augenblicklich seine Waffe, als er seinen Irrtum erkannte, woraufhin die anderen beiden - zwei Menschen, beide weiblich, ein Private und ein Corporal - ihre Deckung aufgaben und ihre Last zu der Fensterfront trugen, an der auch Wonto stand. Dabei sprachen sie nicht, sie waren auf ihre Aufgabe vertieft, die Waffe zusammenzusetzen und in Stellung zu bringen. Und auch er hatte ihnen nichts zu sagen. Stattdessen wandte er sich wieder dem scheibenlosen Fenster zu und schob den Lauf nach draußen, um ihnen möglichst so lange Deckung zu geben, bis die Kanone montiert war.


Insgesamt war die Situation etwas festgefahren. Sowohl republikanische als auch imperiale Soldaten lagen in Deckung und beharkten sich gegenseitig, ohne dass eine Seite die Überhand gewinnen konnte. Wonto schoss mehrmals, ohne ein echtes Ziel zu haben, und die Gegner taten es ebenso; das vereinzelte Blasterfeuer, das in Richtung dieses Gebäudes abgegeben wurde, war ungezielt und keine echte Gefahr.

Kurz darauf spuckte der Mark-II in rascher Folge seine gleißenden roten Ladungen in Richtung des Platzes. Einige der imperialen Soldaten hatten zwischen den parkenden Fahrzeugen Deckung gesucht, und hier erwies sich die starke Waffe als wesentlich effizienter. Während normale Blastergeschosse von den blanken Metalloberflächen abprallten oder sie einfach durchschlugen, wobei höchstens durch Zufall ein Feind getroffen werden konnte, wirkte sich die Kanone ganz anders aus. Jeder Treffer sprengte große Stücke aus den Gleitern hinaus, schob sie von der Stelle oder steckte sie in Brand. Die Gegner wurden auf diese Weise ihrer Deckung beraubt. Aus dieser Richtung hatte es bislang keine solche Bedrohung für die Imperialen gegeben, nun aber fanden sie sich im Kreuzfeuer wieder zwischen dieser Waffe und den Blasterkanonen der T2-B. Es war das Zünglein an der Wage, jene Kleinigkeit, die gefehlt hatte, um einer von beiden Seiten den entscheidenden Vorteil zu verschaffen.

Imperiale Soldaten verließen notgedrungen ihre Positionen und versuchten, vom unsicher gewordenen Parkplatz zu den Seitengassen zurückzuweichen, wo ihre Kameraden weit wirkungsvollere Deckung hatten. Damit boten sie nicht nur selbst bessere Ziele, sondern öffneten auch ihre Linien, so dass die Republikaner einen Angriff wagen konnten. Soldaten der Schweren Infanterie setzten sich in Bewegung und rückten vor.


»Gehen Sie auch raus, Private Sluuk«, sagte der weibliche Corporal. »Dort können Sie mehr ausrichten.«

Vermutlich hatte sie recht. Und natürlich hatte sie das Sagen. Wonto nickte und verließ den Raum, wandte sich zur Eingangstür und verließ das Gebäude auf einer Seite, die dem feindlichen Beschuss nicht direkt ausgesetzt war. Als er das Bürohaus umrundet hatte und den Rand des Parkplatzes erreichte, sah er, dass dieser schon zu einem Drittel in republikanischer Hand war. Während eine Hälfte der Soldaten Feuerschutz gab, rückte die andere Hälfte vor, und auch die Panzer hatten sich in Bewegung gesetzt und bahnten sich mit ihren gehärteten Rümpfen einen Weg durch die weit leichteren Gleiterfahrzeuge, die dort geparkt waren. Der Ortolaner war wiedermal ein Nachzügler.

Ein Stück hinter den Verbündete her, lief auch er auf den Platz, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen und die Deckung so gut wie nötig ausnutzend. Wie selbstverständlich ging er davon aus, dass die Feinde sich nur vor ihm befanden. Daher war er überrascht, als sich plötzlich etwas neben ihm bewegte. Abermals fuhr er vor Schreck herum und richtete die Mündung seines Gewehres auf das Unbekannte. Und erschrak, als er erkannte, dass es sich diesmal um einen Feind handelte. Einen jungen, höchstens neunzehnjährigen Menschen in der grauen Uniform der imperialen Infanterie. Er musste sich versteckt haben, während die Republikaner gegen seine Position vorgerückt waren, und diese hatten ihn tatsächlich übersehen. Und nun war er bei dem Versuch, sich davon zu schleichen, Wonto genau in die Arme gelaufen. Nicht einmal fünf Meter waren sie voneinander entfernt und richteten die Blaster aufeinander. Keiner konnte den anderen verfehlen. Und dennoch drückte in der ersten Schrecksekunde keiner ab.


»Waffe runter!« befahl Sluuk und versuchte, dabei möglichst entschlossen zu wirken. Doch das gelang ihm nicht.

Mindestens so viel Angst wie er hatte jedoch der Mensch. Er war blass und seine Hand mit der Pistole zitterte, doch er senkte sie nicht.

»Ich sagte, Waffe runter!« wiederholte der Ortolaner mit seiner nasalen Stimme, halb gebietend, halb flehend. Ihm ging die Frage durch den Kopf, was er wohl machen sollte, wenn der Junge - der Feind - sich weigerte. Einfach abdrücken? Ihn aus dieser kurzen Distanz quasi exekutieren? Hatte er überhaupt eine Wahl?

»Nimm du sie doch runter!« lautete die Antwort des Imperialen. Offenbar machte dieser sich ähnliche Gedanken. Auch er brachte es nicht über sich, einfach abzudrücken, aber entwaffnen und damit dem Gegner ausliefern wollte er sich auch nicht. Sie bedrohten sich weiterhin gegenseitig und warteten nur darauf, dass einer von ihnen die Nerven verlor.

»Hier muss keiner verletzt werden!« behauptete der Ortolaner und hoffte, dass es stimmte. »Auch wenn du mich erschießt, kommst du hier doch nicht so einfach weg. Komm, leg die Pistole hin. Ich verspeche, ich schieße nicht!«

»Ich glaube dir nicht, Alien!« erwiderte der gegnerische Soldat und seine Gesichtszüge verhärteten sich in einem Anflug von Wut oder Abscheu. Entweder hatte die imperiale Propaganda bei ihm ganze Arbeit geleistet oder nach den Erlebnissen in dieser Schlacht hatte er selbst genug Gründe, zu hassen und zu misstrauen. »Ich lasse mich nicht einfach abknallen und gehe auch nicht in Gefangenschaft!«

Es war eine verfahrene Situation. Wonto glaubte nicht mehr an eine friedliche Lösung. Alles in ihm schrie danach, die Situation auf die einzig logische Weise zu beenden: Indem er der erste war, der abdrückte. Beinahe fällte er diese Entscheidung. Doch sein Zeigefinger am Abzug, so nervös er auch war, gehorchte ihm nicht. Er brachte es einfach nicht über sich.


»Du willst weg? Okay, dann geh!« versuchte er es nun mit der letzten Möglicheit, die ihm noch einfiel. »Ich halte dich nicht auf.«

Der Mensch starrte ihn ungläubig an. Er wusste nicht, was er von diesem Angebot halten sollte. Er wirkte unsicher, und für einen Moment sah es so aus, als wollte er das Angebot annehmen. Seine Armmuskeln entspannten sich und die Waffe senkte sich ein wenig ab. Dann aber verhärteten sich seine Züge wieder und die Hand zuckte erneut empor, auf das Gesicht des Ortolaners zu.

Wonto drückte ab. Er schoss als erster. Mit dem angelegten A280 konnte er auf diese Distanz unmöglich verfehlen. Der Feuerstrahl, der dafür gedacht war, auf weit größere Entfernung Sturmtruppenrüstungen zu durchschlagen, sprengte den Brustkorb des Menschen und ließ rotes Feuer aus seinem Körper emporlodern. Mit unmenschlichem Entsetzen in den Zügen, aber ohne dass ein Schrei aus dem aufgerissenen Mund drang, kippte er nach hinten um, stürzte gegen ein geparktes Swoop-Bike und riss dieses mit zu Boden. Seine Blasterpistole fiel klatschend in eine Pfütze. Kein Schuss hatte sich gelöst. In der Luft hing der beißende Geruch verbrannten Fleisches, er drang in den Rüssel und durch die röhrenförmigen Fingerspitzen des Ortolaners und ätzte sich in die sensiblen Geruchsnerven ein. Mit erschlaffender Miene lag der besiegte Gegner im Dreck und starrte Wonto aus toten Augen mit einem Blick an, der alle Vorwürfe der Galaxie zusammenfasste.

Seine Knie wollten ihn nicht mehr tragen. Er sackte ebenfalls in sich zusammen und fiel auf sein Hinterteil, wo er zusammengekauert sitzen blieb. Den Blick konnte er nicht von dem jungen Soldaten wenden, von dessen verbrannten Uniformresten und Körpergewebe Rauch und Dampf aufstiegen, während sein Blut sich mit dem Regenwasser vermischte. Tränen der Verzweiflung brachen hervor, er konnte sie nicht zurückhalten.


»Warum, verdammt?« schluchzte Wonto Sluuk. »Warum konntest du nicht einfach gehen?«

[Corellia-System | Coronet | Planquadrat F9 | Platz zwischen mehreren Bürogebäuden] Wonto Sluuk
 
Zuletzt bearbeitet:
Corellia-System | Orbit um Corellia | LTK Reliant| Jhassa, Brückencrew

Obwohl die Reliant sich schon hinter den Republikverband in Deckung schob, schlugen vereinzelt immer noch Geschosse auf die Reliant und eins war jedem auf dem Schiff klar.
Wenn die Verstärkung nur eine Minute länger gebraucht hätte, wäre es den noch schätzungsweise 100 überlebenden an Board wie der Besatzung derServitor ergangen.
Der bereits bestehende Schaden würde das Schiff mit sicherheit einige Wochen in den Reperaturdocks festhalten.
Vorrausgesetzt es kam nichts schlimmeres hinzu.
Sollte der imperiale Angriff mit gleichbleibender Härte fortgeführt werden, müsste sich Jhassa aber sowieso keine Gedanken mehr über Reperaturen machen.
Das Schiff wurde noch einige male schwer getroffen bis man sich endlich hinter den, im vergleich zur Reliant riesiegen MC-102 in Deckung bringen konnte.


Commander Jhassa, melde Ausfall des Hauptreaktors und der Schildgeneratoren. Wir sollten über eine Evakuierung nachdenken.

Das Schiff aufgeben? Der Gedanke war dem jungen Komandanten auch schon in den Sinn gekommen.
Allerdings hielt er die Überlebenschancen in einer Rettungskapsel derzeit genau so hoch, wie an Bord des beachtlich angeschlagenen Liberator-Kreuzers.

Danke Lieutenant. Wir warten noch! Wo bleiben die Sanitäter?​

Sicher wäre es von Vorteil gewesen sofort mit den Evakuierunsmaßnahmen zu beginnen. In Anbetracht der Tatsache, dass es mit Sicherheit einige Verletzte an Bord gab wollte er allerdings nicht die medizinische Versorgung dadurch Stören.

Jhassa hatte kaum seine Frage gestellt, als manuell das Schott zur Brücke aufgestemmt wurde und sich das medizinische Personal durch das Schott zu den Verletzten zwängte.
Sub Lieutenant Sileesha lag immer noch Bewusstlos am Boden und wurde sofort von den Fachkräften versorgt während sich ein junger Lieutenant die Verletzungen am Arm des Komandanten kümmerte.

Lieutenant, wo ist Lieutenant Comander Varlib?​

Jhassa wunderte es ein wenig das man bisher noch keine Verbindung zur medizinischen Leiterin an Bord bekommen hatte. Was der Komandant von diesem Offizier wusste, war das er kurz vor dem Sprung ins Corellia-System an Bord kam.

Comander, Sie und Sub Lieutenant Sileesha müssten dringenst auf ein Lazarett-Schiff. Der Sub-Lieutenant dringender!

Auf ein Lazarettschiff? Hatte sich Jhassa gerade verhört? Er sollte als Komandant mitten im Gefecht gehen? Das kam überhaupt nicht in Frage, vorallem da die Reliant selbst doch eine einigermaßen verhältnismäßig moderne Krankenstation hatte.

Und zu Ihrere Frage. Es gab da eine Explosion. Der Lieutenant Comander verunglückte dabei und die Krankenstation wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Da gab dem jungen Comander nun doch mehr zu denken. Ein Ausfall der Krankenstation und dank Systemausfällen wusste er nichtmal wie es im allgemeinen um seine Besatzung stand.

Lieutenant Horm Ich befördere Sie hiermit zum medizinischen leitenden Offizier. Herzlichen Glückwunsch. Wie ist der allgemeine Status?​

Der etwas überraschte Offizier überlegte kurz, seine gravierende Änderung seiner Mimik sprach allerdings Bände.

Hmm, etwa 13 Tote bisher und 27 Verletzte. Davon müssten 12 schnellstmöglich auf ein Lazarettschiff.

Der Komandant überschlug kurz die Zahlen im Kopf. Insgesammt mussten unter seinem kurzen Komando nun schon 33 Besatzungsmitglieder mit dem Leben bezahlen. Anbetracht der Tatsache das die Krankenstation nichtmehr nutzbar war und die allgemeine technische Lage an Bord auch mehr schlecht als recht aussah, könnten es auch noch mehr werden.

Lieutenant, im Hangar 1 müssten noch zwei Transportshuttles stehen. Gehobene Ausstattung! Sie haben Freigabe. Nehmen sie soviele Verletze wie möglich mit! Ich bleibe hier!​

Der Offizier verband den Arm des Komandanten und legte eine Schiene an.

Jawohl Comander. Ihr Arm ist übrigens gebrochen und mit der Schwere ihrer Verbrennung sollten sie dringenst auf ein Lazarettschiff!

Den Sublieutenant auf eine Trage geschnallt und versorgt machten sich die medizinischen Kräfte dran die Brücke wieder zu verlassen.

Comander, die republikanischen Schiffe haben das Feuer eingestellt
meldete sich der bothanische Waffenoffizier. Überrascht stürmte Jhassa zum Brückenfenster. Nach allem was er sehen konnte schienen die imperialen Kräfte gesprungen zu sein. Der Komandant ließ sich erschöpft in seinen Stuhl gleiten und schloss die Augen.

Nachdem er einige male Tief durchgeatmet hatte und wieder einigermaßen klar denken konnte machte er sich über seine nächsten Schritte gedanken.

Zum Glück... Geben Sie den Technikern Anweisung das Schiff soweit online zu bekommen, das wir es zur Werft schaffen. Irgendeiner soll in eins der Shuttel im Hangar gehen und über deren Komunikationsmittel unsere und die Jäger der Servitor zurück beordern.​

Es war fürs erste vorbei.

Corellia-System | Orbit um Corellia | LTK Reliant| Jhassa, Brückencrew
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Corellia – Coronet – F8 - Straße ] Sandpanthers

Eigentlich war der Häuserkampf genau das gewesen, was sie hatten vermeiden wollen. Aber viele vereinzelte dem Imperium zuzuordnende Splittergruppen waren mit einem Rückzug aus der Hauptstadt Corellias absolut nicht einverstanden. Und so mussten sie sich Straße für Straße und Haus für Haus durchkämpfen, was den Vormarsch der republikanischen Einheiten deutlich verzögerte. Durch die Löcher im Krataswall waren weitere Einheiten der Forces of Hope, unter anderem auch Panzer, zu ihrer Position vorgedrungen. Auch eine Nachschublinie hatten sie aufgebaut.

War trug abermals seine Kampfrüstung, die innerhalb der letzten Tage um einige Kratzer und Schrammen reicher geworden war. Die Verluste hielten sich in Grenzen, waren aber bei solchen Kämpfen einfach nicht zu vermeiden. Der schwere Panzer, hinter dem die Sandpanthers gerade Deckung bezogen hatten, stoppte, als er eine Kreuzung erreichte. Über Helmcom erteilte der Kommandant die Befehle, woraufhin einzelne Gruppen an Soldaten in sich auf die 4 an die Kreuzung angrenzenden Gebäude begaben. War selbst folgte seiner Gruppe hinter Colonel Grimes in das nördlichste Gebäude. Der Aufschrift nach handelte es sich um eine Bank. Die breiten Glasfronten im Eingangsbereich waren durch vorhergehende Kämpfe zerstört worden. Der Vorteil war, dass der Eingangsbereich dadurch gut einsehbar war und vorerst keine Gefahr sichtbar war. War hielt das Blastergewehr dennoch entsichert und schussbereit, deckte zunächst den Rücken seiner Kameraden. Während des Häuserkampfes hatte er das Kommando an den in dieser Hinsicht deutlich erfahreneren John Grimes abgegeben. Da die Befehlsstruktur der Forces of Hope sowieso etwas eigen war, ging das vollkommen in Ordnung. Er behielt es sich nur vor, die grobe Marschroute vorzugeben.


„Sauber.“

Die etwas metallisch verzerrt klingende Stimme von Panther 2 kündigte an, dass die im Kundenschalterbereich der Bank keine Probleme erwarteten. Keine Sekunde später kündigte das Knurren von Major Arriwarr aber einen Kontakt an. War musste die Sprache der Wookiee nicht verstehen können, um das herauszuhören. 12 Blastergewehre richteten sich auf einen silber polierten Droiden, der hastig um die Ecke gebogen kam.

„Willkommen in der Goliath Interstellar Bank. Wir haben leider geschlossen. Ich muss sie bitten, zu unseren Öffnungszeiten von ...“

Der Schuss eines Blastergewehres traf den Droiden mit solcher Wucht am Hals, dass dieser sofort verstummte, nach hinten umkippte und mit einer unüberhörbaren Geräuschkulisse auf dem Marmorboden landete. Nicht die beste Art der Konfliktlösung, aber sie hatten jetzt keine Zeit, sich mit solchen Dingen aufzuhalten. Arriwarr versuchte mit einigen weiteren Bell- und Knurrlauten sein Handeln zu rechtfertigen. Aber auch Grimes schien mit dieser Konfliktlösung einverstanden zu sein.

„Team 2, ihr geht nach unten. Team 1 bleibt hier, Team 3 und 4 schauen sich oben um.“

3 bestätigende Klicks ertönten über das Helmcom und War folgte Major Muurks zusammen mit Panther 4 und 5 in den Keller- und Tresorbereich des Gebäudes. Eine breite Treppe führte ein Stockwerk nach unten. Licht gab es keines, allerdings halfen ihnen die an den Waffen angebrachten Flashlights da weiter. Mit zügigen Schritten gingen sie an einigen Bereichen mit offen stehenden Schließfächern vorbei und erreichten dann den Tresorraum. Auch hier standen die Panzertüren weit offen.

„Team 2. Tresor leer.“

Das war Muurks in seiner wie üblich wortkargen Art.

„Verstanden, Team 2.“

„Panther 1, wir haben Feindkontakt im Südgebäude. Brauchen umgehend Verstärkung.“

War erkannte die Stimme nicht, aber als Hintergrundgeräusche konnte er Blasterschüsse ausmachen. Da es hier unten nichts mehr zu tun gab, erteilte ihr Teamführer den Befehl zum Rückzug. Auf der anderen Straßenseite gab es Arbeit.

[ Corellia – Coronet – F8 - Bankgebäude ] Sandpanthers
 
Zuletzt bearbeitet:
Neunter Tag der Bodenoffensive

Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat J6 - Raumhafen - Landebucht XR - 25 - L - Vor der "Solitude" - Alisah, Tzun und Padme, Marl


Tzun war nach ihrer Erklärung zu einem wandelnden Fragezeichen mutiert, dachte sich Padme amüsiert.
Allerdings freute sie sich darüber, daß der Padawan hier ziemlich unbelastet einen freundlichen Umgang mit Alisah pflegte und ihr gleich ankündigte, Alisah ein Loch in den Bauch zu fragen. Natürlich drückte sich Tzun in dieser Hinsicht nicht so direkt aus, aber Padme kannte ihren Padawan mittlerweile gut genug.


“Natürlich ist es mir recht.“

antwortete sie auf Alisahs Frage, wobei ihr Gesichtsausdruck dem eines Vornskr, der sich eben einen Ysalamiri als Imbiß genehmigt hatte, ziemlich ähnlich sah.
Sie war sich sicher, daß Tzun sehr viele Fragen habe würde, was aber nicht schlimm war. Alles in allem war es nicht das Schlechteste, daß Alisah auf Tzun getroffen war, denn dieser hatte ziemlich wenig Ahnung und Erfahrung, was für beide eine Grundlage schuf, die nicht zu unterschätzen war.


“Nun, die vorangegangen Tage waren wirklich nicht leicht für Tzun. Der Krieg ist keine angenehme Erfahrung.“

gab Padme dem Padawan Recht.

“Aber die Route nach Lianna dürfte sicher sein, Tzun.“

beruhigte Padme ihren Padawan und hoffte, daß sie damit die Lage korrekt einschätzte. Hoffentlich hatte das Imperium seine Wunden nicht schon ausgiebig genug geleckt und lag an den Hyperraum- Routen auf der Lauer.
Nun aber führte Alisah sie auf das Schiff, das Marl bereits in Beschlag genommen zu haben schien. Immerhin hatte er es geschafft, mit Alisahs Droiden nicht direkt zu zanken wie es ihm mit Freddi gelungen war.
Interessiert schaute sie sich die Innenausstattung der „Solitude“ an und nutze dabei auch die Möglichkeit, ihre Tasche in der Kabine abzulegen.


“Wenn die Kabinen sowieso gleich ausgestattet sind, dann nehme ich diese hier. Du wirst mir das doch nachsehen, Tzun, nicht wahr?“

erkundigte sie sich freundlich bei dem Padawan.

“Nun, was den Umbau der Frachträume anbetrifft, sind meine Schiffe ebenfalls umgebaut. Es ist auch praktisch, wenn man sie an ihre neue Bestimmung anpassen kann.“

gab Padme Alisah Rech.

“Allerdings brauche ich diesmal nun wirklich keinen Frachtraum, geschweige denn zwei für mein Gepäck.“

beschwerte sie sich danach lachend. Sie kannte zwei männliche Wesen, die versucht hätten, diese Behauptung in Bausch und Boden als Unwahrheit zu deklarieren.

“Ja, das kann ich machen, Alisah.“

und nahm auf dem Pilotensessel Platz und nahm Kontakt zu der Flugleitkontrolle auf. Sie bekam zügig eine Auskunft und drehte sich zu Alisah und Tzun um.

“Wir werden nicht direkt starten können. Andere Schiffe haben Vorrang. Aber man wird uns so schnell wie möglich starten lassen. Bereitet alles vor für den Start.“

erklärte sie den beiden. Natürlich hatte sich auch Marl im Cockpit eingefunden. Ein Schiff, das vor ihnen starten würde, war ein Transportschiff, das ebenfalls nach Lianna flog, aber an Bord waren vor allem die gefallenen Jedi.
Nachdenklich nahm Padme ihr Com zur Hand und schrieb War noch eine Nachricht.


AN: Admiral Blade
Von: Padme Master

Wir haben uns nicht mehr gesprochen, deswegen muß ich auf diesem Weg auf Wiedersehen sagen. Ich hoffe, daß du deinen Weg finden wirst, wie auch immer dieser Weg auch aussehen mag. Ich habe vollstes Vertrauen in dich, daß du die richtige Entscheidung für dich treffen wirst. Wenn du Hilfe brauchen solltest, dann melde dich einfach.

Padme


Padme schickte die Nachricht ab und wartete dann auf die Flugleitkontrolle, die sich kurz darauf meldete und ihnen mitteilte, daß man sich der Abflug eines Schiffes verzögern würde und sie seinen Platz im Abflugplan einnehmen würden.
Padme bestätigte und Alisah startete die Maschinen.
Behutsam löste sich die „Solitude“ vom Boden und schwebte über dem Hangarboden. Padme gab ein wenig Schub und die „Solitude“ nahm genügend Tempo auf, um den Hangar langsam zu verlassen.

Mittlerweile hatten sie die Koordinaten bekommen, denen sie beim Abflug folgen sollten.
Die „Solitude“ gewann an Höhe und dann drehte Padme ab, und flog über Coronet und die Überreste des Krataswalls.


“Nun, ihr Beiden, das solltet ihr euch ansehen und im Gedächtnis behalten. Als Mahnung für das Leid, das Haß hervorrufen kann.“

Die „Solitude“ erreichte nun den Rand eines Kraters, der keinesfalls natürlichen Ursprungs sein konnte.


Corellia System – Corellia – Coronet City – "Solitude" – Cockpit - Alisah, Tzun und Padme, Marl
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | LTK Reliant| Brücke | Jhassa, Brückencrew

Die Versuche den Hauptreaktor wieder in Betrieb zu nehmen zeugten von keinerlei Erfolg. Man hatte es bisher lediglich geschafft die kleineren Subsysteme wieder zum laufen zu bringen. Zwar funktionierte wieder eingeschränkt die Lebenserhaltung, jedoch herrschten auf dem Schiff Temperaturen von über 35°C, was der Besatzung ihr übriges abverlangte.

Lieutenant Halkesh hatte versucht die Kommunikationstechnik eines der Shuttles mit den Systemen der Reliant zu Verbinden. Der Versuch scheiterte aber ebenso kläglich.
Seither saß rund um die Uhr immer ein Komunikationsoffizier im Shuttle und zwei weitere Soldaten fungierten als Boten zwischen der Brücke und dem Shuttle im Hangar.
Dadurch konnte man Verbindung mit den CEC-Werften und der Picon herstellen um eine Statusmeldung abzugeben.
Im Grunde stand es eher schlecht um den Liberator-Kreuzer.

Selbst die auf der Reliant stationierten Sternenjäger waren stark dezimiert.
Von den Ursprünglichen 46 X-Wing standen derzeit nur nochetwa 20 zur verfügung.
Ebenso bestanden die fest stationierten B- und Y- Wings nur noch aus 7 B-Wing und 5 Y-Wing.
Dazu gesellten sich noch 8 A-Wing, 3 H-Wing und zwei Headhunter die ehemals auf der Servitor stationiert waren.

Die auf Gus Talon evakuierten Kräfte der Reliant befanden sich zum Teil wieder zurück auf der Reliant. Die Bodentruppen wurden mittlerweile zum größten Teil auf Corellia zur unterstützung der Bodenoffensive beordert.
Lediglich etwa 50 Soldaten mit einer Null-G Ausbildung befand sich noch auf der Reliant und unterstüzten die CEC-Werft bei der Bergung von Ersatzteilen aus den Liberator-Wracks zu bergen.

Dadurch das viele republikanische Schiffe derzeit ebenfalls in der Werft zu Reperaturen standen, waren die personellen Mittel der CEC stark eingeschränkt.
Der Selkath-Komandant hatte daher jedem Besatzungsmitglied befohlen, die CEC-Mitarbeiter tatkräftig mit allen verfügbaren Mitteln zu unterstützen.

Mitlerweile waren auch die Leichen einiger Besatzungsmitglieder geborgen worden und die Ausfuhr organisiert worden. Jhassa selbst verbrachte die letzten Tage damit Nachrichten an die Angehörigen von Gefallenen oder schwer veretzen zu schreiben und diese dann an das Oberkomando zu übermitteln.
Desweiteren hatte er einen ausführlichen Bericht über den Gefechtsverlauf und die Vorbereitungen, sowie sein Handeln in einigen Situationen verfasst und an Admiral Gar Stazi verfasst.
Der junge Comander hatte irgendwie das seltsame Gefühl alles Falsch gemacht zu haben und vielleicht durch sein handeln die Opfer fahrlässig provoziert zu haben.
Er erhoffte sich, das der weitaus erfahrenere Admiral ihn da eines Besseren belehren konnte.

Des weiteren informierte er seinen Vorgesetzten, dass die Reliant mindestens für mehrere Wochen ausfallen würde und in dieser Zeit nur absolut eingeschränkt zur Verfügung stand.

Jhassa befand sich in seinem Quartier. Die Eindrücke der letzten Tage wollten Ihn noch nicht so wirklich loslassen. Dementsprechend unruhig war sein Schlaf.
Im allgemeinen war der junge Offizier sehr angespannt und stand unter Druck. Er wünschte sich schon fast die unbescholtene Zeit auf der Akademie zurück. Auf die Schlacht und die Opfer konnte einen Niemand vorbereiten.
Wenigstens hatte man aber mehr Glück als die Besatzung der Servitor gehabt was dem Selkath ein wenig das Gefühl gab, wenigstens doch etwas richtig gemacht zu haben.

Corellia-System | Orbit um Corellia | LTK Reliant| Jhassa's Quartier | Jhassa
 
{Corellia/J6/Coronet/Raumhafen/Landebucht XR - 25 - L/Vor der "Solitude"}mit Alisah, Padme, Marl

Obwohl Alisah seufzte, erklärte sie sich bereit Tzuns Fragen zu beantworten und versicherte sofort danach, dass sie nichts zur Unsicherheit beitragen würde. Dazu versicherte seine Meisterin auch noch, dass die Reise nach Lianna sicher war, was dazu beitrug das die Zweifel des Kaminoaners verschwanden.
Unmittelbar danach führte Alisah die kleine Gruppe in ihr Raumschiff, dort gab es bereits das erste Problem für Tzun. Eben jener war nämlich weit über 2 ½ Meter groß und somit war es notwendig, den Hals nach vorne zu beugen damit er in das Fahrzeug passte. Obwohl er dies tat, war sein Kopf doch gefährlich nahe an der Decke so dass er das ein oder andere Mal sich noch mehr bücken musste als Kabel im Weg hingen. Vor den Passagierquartieren, bot die junge Frau an das die beiden unter sich ausmachten wer welches Quartier nahm. Dabei war es aber eigentlich egal, da beide gleich ausgestattet waren. Skeptisch blickte Tzun in eine Kabine, als Alisah davon sprach das er einfach über mehrere Betten sich legen könnte damit er es bequem hatte. Bevor er etwas entgegnen konnte, hatte bereits seine Meisterin eine Kabine in Beschlag genommen und erkundigte sich, ob es ihm etwas ausmachte das sie diese nehmen würde. Die einzige Antwort, die der weiße Kamino darauf geben konnte war ein verdutzter Blick mit großen, grauen Augen.
Während Alisah und Padme über einen umgebauten Frachtraum sprachen, legte Tzun seine Habseligkeiten in die Kabine auf ein Bett und stoß dann wieder zu den Frauen, als sie sich gerade in Richtung Cockpit davon machten. Dort meldete sich Padme bei der Flugleitkontrolle, und erklärte dann das sie bald starten konnten. Während sich die Droiden um die Vorbereitungen kümmerten, wandte sich Tzun an Alisah.

"Entschuldigt wenn ich mich nicht gedulden kann, aber eine Frage stelle ich mir eigentlich gerade. Woher kennt ihr meine Meisterin eigentlich? Sie ist eine Jedi Rätin, ihr wart die Schülerin des Imperators. Zwei komplett Gegensätzliche Positionen will mir scheinen."

Fragte er mit hörbarem Interesse. Doch bevor die junge Dame ihm antworten konnte, startete das Schiff und die Rätin steuerte das Raumschiff über Coronet hinweg bis zu einigen gigantischen Überresten einer, wie es scheint, Mauerähnlichen Verteidigungsstellung.

“Nun, ihr Beiden, das solltet ihr euch ansehen und im Gedächtnis behalten. Als Mahnung für das Leid, das Haß hervorrufen kann.“

"Das ist eine gigantische Zerstörung, sicherlich sind viele bei der Zerstörung gefallen. Auserdem wird es lange dauern bis die Überreste weg geschafft wurden oder Leichen geborgen wurden."

Murmelte Tzun erschüttert bei der gigantischen Zerstörung die sich unter ihnen ausbreitete. Der Krater des Walles, die Überreste der Verteidigungsstellen und die Zerstörungen, die Laserkanonen und Raketen ausgelöst hatten sorgten für ein Bild der Verwürstung, welches sich der Kaminoaner nicht entziehen konnte.

{Corellia/Luftraum über Coronet/"Solitude"/Cockpit}mit Alisah, Padme, Marl
 
Neunter Tag der Bodenoffensive

Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat J6 - Raumhafen - Landebucht XR - 25 - L - Vor der "Solitude" – mit Padme, Tzun und Marl

Okay! Wie es aussah, waren Padme und ihr Padawan schnell mit dem Quartier beziehen fertig, auch wenn Tzun irgendwie nicht so wirklich glücklich aussah, wie er da, halb zusammen gefaltet, durch ihr Schiff marschierte. Nur der zentrale Aufenthaltsraum war wohl hoch genug, dass er sich halbwegs würde ausstrecken können. Na ja, für die Reise musste es eben gehen. Mit dem Gedanken wandte sich Alisah erst einmal ganz Padme zu, als diese die Aussage zu dem Trainingstransportraum kommentierte, Alisah das Gesagte aber nicht so vollständig einordnen konnte.

Ähm, ja, Äh… ich dachte auch nicht so an Gepäck mehr das du mit dem Langen trainieren willst während der Reise. Hoch genug müsste der Frachtraum sogar für ihn sein!

Ja, und wenn sie mit Tzun trainierte konnte sie Alisah nicht ausfragen. Zumindest ein kleines Bisschen war diese Hoffnung in Alisahs Aussage zu dem Raum mit eingeflossen. Aber drauf rumreiten wollte sie nun auch nicht und so sagte sie nichts mehr dazu sondern freute sich eher darüber, dass Padme sich bereit erklärte die bürokratischen Hürden für ihren Start weg zu räumen.
Wie erwartet gelang es einer Jedirätin verhältnismäßig schnell Kontakt mit der Leitkontrolle zu bekommen und während Padme das Nötige klärte, wandte sich Alisah ein wenig überrascht drein schauend zu Tzun um.


Ja, also, ähm,…

Vorhin hatte sie mit Padme noch darüber gewitzelt und jetzt fragte dieser Tzun doch direkt danach. Das brachte Alisah einen kurzen Moment aus dem Tritt, dann grinste sie allerdings breit und verschränkte demonstrativ ihre Arme vor der Brust.

Ja, was meinst du denn. Es gibt massig Steckbriefe der Meistgesuchtesten. Tja und die Jediräte stehen ganz oben auf der Liste.

Einen Moment hielt sie die Fassade aufrecht, dann musste sie kurz kichern.

Ne jetzt, das mit den Steckbriefen stimmt zwar, aber ich kenn Padme nicht nur daher. Ich bin ihr auf Bastion begegnet. Da war sie Gefangene eines sehr, sehr hochrangigen Sith und hat sich da mal für nen Abend raus schleichen können. Flucht von Bastion war nicht drin für sie. Aber mal ein paar Stunden Ablenkung schon. Am Anfang hat sie gelogen und behauptet sie wär nur ein Double für Rätin Master und wir beiden sind zusammen los gezogen um meine Beförderung zu feiern. Später hat sie mir dann die Wahrheit verraten. Es war ein verrückter Abend. Ne frisch gebackene Sithapprentice und ne Jedirätin die so tut als wäre sie nicht sie selbst, ham an dem Abend das Nachtleben von Bastion unsicher gemacht. Wir hatten mächtig viel Spaß und ich für meinen Teil hatte das Gefühl, dass ich Padme trauen kann. Sie hat mich nicht verpfiffen und ich sie auch nicht. Na ja, und jetzt, als ich Hilfe brauchte, war sie diejenige, der ich am ehesten getraut hab.
Auch wenn‘s vielleicht verrückt klingt. Sie ist irgendwie ne Freundin.


Kurz zuckte Alisah mit den Schultern und legte dann ihren Kopf schief als sie zu Tzun hinauf sah.

Aber komm jetzt nur nich auf die Idee, dass das normal is. Wenn ich an deiner Stelle wär und nen Sith begegnen würde, würd ich ihm nich mal so weit traun wie ich ihn werfen kann.

Stellte sie noch richtig.

Mich natürlich ausgenommen!

Fügte sie scherzhaft hinzu und fragte sich ob man sie überhaupt noch als Sith bezeichnen könnte.
Padme hatte in der Zwischenzeit das mit der Startgenehmigung klar gemacht und sie hoben nun endlich ab. Bald würde Alisah ihren Radan wieder sehen und … Ja, wie würde ihre Zukunft dann aussehen? Was würden die Jedi-Räte entscheiden?
Zum Glück blieb Alisah keine Zeit sich in, wie auch immer geartete, Zukunftsängste hinein zu steigern, denn Padme wies sie auf etwas hin, dass sie gerade überflogen.
Nur mäßig interessiert wandte sich Alisah zum Fenster und bemühte sich nicht die Augen zu verdrehen bei den, doch ziemlich nach Belehrung klingenden Worte Padme‘s. War das was sie sagte wirklich auch für Tzun gedacht oder begann Padme etwa mit der „Umerziehung“ einer Sith?
Das Misstrauen, das Jahrelang gesät worden war, keimte wieder auf in Alisah und sie wollte sich eigentlich gar nicht ansehen was Padme sich da als Schulungsmaterial ausgesucht hatte, aber dann warf sie doch einen Blick hinaus und zog ihren Mund schief. Das war schon wirklich ein mächtiger Krater und Alisah konnte nicht umhin Padme in gewisser Weise Recht zu geben. Trotzdem warf sie ein…


Ja, Hass! Aber auf beiden Seiten! Genau wie das Leid!

…und wandte sich dann ab während sie zuhörte was Tzun dazu sagte.

Noch länger wird es wohl dauern bis die Wunden verheilt sind, die man nicht sieht und das Vertrauen zurück kehrt.

Alisah blickte Padme lange an und das was sie dann sagte ahnte die Rätin sicher bereits.

Ist es überhaupt möglich?

Die Frage bezog sich nicht nur auf diesen Krater da draußen oder das was auf Corellia geschehen war. Viel mehr fragte sich Alisah ob es für sie überhaupt möglich war.
Doch es war nicht die Zeit für Selbstzweifel! Sie tat dies nicht damit ihr verziehen wurde. Sie tat dies hier für ihr Kind. Sie würde einfach mit dem Misstrauen leben. Sie würde sich ja nicht mal selbst trauen.


Corellia System – Corellia – Coronet City – "Solitude" – Cockpit - Alisah, Tzun und Padme, Marl
 
Tag Sechs der Bodenoffensive (später Nachmittag)

[Corellia-System :: Corellia :: Coronet :: Militärhauptquartier (G7) :: Korridor :: Lieutenant General Terrano, Colonel Mydron und Captain Muldoon]

Für die Imperialen schmeckte die Wahrheit bitter: Coronet war verloren. Tausende Rebellensoldaten hatten, gleich nachdem der Stadtschild seinen Nutzen für die Verteidigung verloren hatten, mit dem Sturm auf den Krataswall begonnen. Unerwartete Unterstützung erhielten die angreifenden Truppen dabei von gezielten Sprengungen, die riesige Breschen in die monströse Mauer rissen. Denn als die Hauptmacht der feindlichen Streitkräfte gen „Northern Hills“ zog, um die Kraftwerke dort in ihren Besitz zu bringen, hatten sich anscheinend mehrere Tunnelbohrer durch Corellias felsiges Erdreich gefressen. Jedoch kam diese Erkenntnis für die imperiale Generalität zu spät. Nun, da eine Überzahl feindlicher Soldaten in die planetare Hauptstadt drang, musste eine Entscheidung getroffen werden: Kämpfen und in Gefangenschaft geraten oder flüchten und in Schande leben?

Zusammen mit dem stämmigen Mydron und dem zerknirschten Muldoon ging der Stellvertreter der imperialen Streitkräfte auf Corellia, Lieutenant General Urik Terrano, durch einen menschenleeren Korridor. Eine blutrote Beleuchtung signalisierte die Brisanz der momentanen Lage. Denn nach den letzten Sensorberichten war die planetare Frontlinie mittlerweile am Rande von „Old Town“, einem der ältesten Bezirke Coronets angekommen. Mit Mühe und Not hielten die imperialen Soldaten die Stellung, feuerten mit E-Webs und einfachen Blastergewehren auf den Feind und hatten trotz allem kaum eine Chance gegen die Übermacht. Zu allem Überfluss meldeten einzelne Einheiten, dass hier und da ein Großteil der CorSec-Mitarbeiter inzwischen offen mit Rebellentruppen kooperierten. So schien der Rückhalt in der Bevölkerung immer mehr zu schwinden.

Brummend sagte Mydron:
„Sir, wenn ich diese Kompanie nicht ins Feld schicke, wird der Rebell in den nächsten Stunden noch weiter vorrücken können. Widerstand, CorSec, Rebellen, Jedi und die 'Forces of Hope' – da brauche ich jeden Mann...“

„Colonel, sowohl der General als auch der Moff verfügen über ausreichend wissen, um dem Rebell in diesem Krieg einen ordentlichen Vorteil zu verschaffen“, entgegnete Lieutenant General Terrano. „Schließlich pflegen beide Männer schon seit Jahren den Umgang mit Grand Moff Farlander. Taktische und strategische Geheimnisse dürfen – und können – wir nicht so einfach aus der Hand geben … oder wollen Sie, dass noch mehr Welten an den Feind fallen?“

Mehr als ein weiteres Brummen erwiderte der Offizier mit dem schlohweißen Haar nicht. Doch just in diesem Moment hatte Terrano eine Entscheidung getroffen. General de Vries musste heil aus dem System – besser: dem Sektor – gebracht werden. Denn neben seiner bedeutenden Position innerhalb der imperialen Militärhierarchie und dem Kontakt zu ranghohen Persönlichkeiten anderer Branchen hatte ergraute Anaxsi noch eine weitere Bedeutung: er war der jüngere Bruder von Horvic de Vries, Fleet Admiral und ehemaliges Mitglied der Flottenadmiralität. Kurz glitt sein Blick zu dem Mensch, der rechts von ihm ging. Robert Muldoon, Captain der Imperialen Armee, hatte einen harten Monat hinter sich. Der rehabilitierte Offizier hatte schon bei der Schlacht um Denon gekämpft, war wegen „Amtsanmaßung“ in eine corelliansiche Strafkompanie versetzt worden und hatte mit dieser Einheit erfolgreich einen Jedi in Coronet festnehmen können. Irgendwie empfand Terrano Respekt für diese tragische Person, seitdem er dessen Personalakte im Zuge der Fluchtvorbereitungen etwas genauer studiert hatte. Deshalb – und um die Fluchtpläne nicht zu gefährden – änderte er auf einmal das eigentliche Vorhaben. Düstere Gedanken bestimmten nun sein Vorgehen als er zu einem Lagerraum ging, die Tür öffnete und eintrat. Etwas verwirrt folgten ihm Mydron und Muldoon.

„Loyalität ist ein hohes Gut, Colonel“, sagte Terrano in einer todernsten Tonlage, nachdem sich die Tür geschlossen hatte. Dann griff er plötzlich nach Muldoons Dienstblaster, schoss Mydron dreimal in die Brust und erwiderte dessen fassungslosen Blick. „Captain, ich hoffe, Ihnen ist die Bedeutung eines erfolgreichen Rückzugs der Generalität bewusst.“

Muldoon schluckte als er seinen Blaster wieder entgegennahm. Zwischen den zusammengepressten Zähnen entgegnete er: „Natürlich, Sir.“

„Sehr gut...“, murmelte der Lieutenant General, nickte und löste endgültig seinen Blick von dem Toten. „Es ist an der Zeit, dass man Ihnen mehr Vertrauen und Verantwortung überlässt, Captain. In den letzten Tagen war die Jedi-Festnahme unter Ihrer Leitung der einzige imperiale Erfolg in dieser Schlacht. Kläglich, finden Sie nicht? … Nun denn. Das Imperium braucht Männer wie Sie. Hiermit befördere ich Sie zum Major. Herzlichen Glückwunsch.“ Mit eisernem Ernst schüttelte Terrano dem überraschten Offizier die Hand. „Sie werden General de Vries' Sicherung übernehmen. Dafür wird man Ihnen neben Ihren Reservisten noch eine zweite Kompanie der Armee sowie eine Kompanie an Stormtroopern zur Verfügung stellen. … Alle nötigen Informationen haben Sie ja, darum halten Sie Ihr neues Kommando in einer halben Stunde im Hof bereit. Verstanden?“

***

Höchstens eine knappe Stunde trennte noch den kleinen Militärkonvoi von seinem nahem Ziel: den Militärhafen von Coronet. Durch die engen Straßen, die auf Grund zerstörter Speeder und einzelner Hinterhalte kaum begehbar waren, kroch die träge A9 Flying Fortress. Als Begleitung scharten sich zwei Infanterie- und eine Stormtrooper-Kompanie stets um das gepanzerte Fahrzeug. Professionell bewegte sich die Vorhut – in einer Entfernung von etwa hundert Metern – von einem Häusereingang zum nächsten. Überall konnten Widerständler, verräterische CorSec-Angehörige oder Soldaten der berüchtigten „Forces of Hope“ lauern. Spätestens seit dem endgültigen Fall des Stadtschildes hatte sich Coronet in ein unbeherrschbares Chaos verwandelt. Auf einen Schlag war die Grenze zwischen Freund und Feind nicht mehr deutlich zu erkennen gewesen. Darum hatte das Galaktische Imperium an mehreren Fronten zu kämpfen.

Mit der gewohnten Wachsamkeit drehte sich der Panzerturm der Flying Fortress ganz langsam von links nach rechts. Suchte stockend die unzähligen Fenster ab. Plötzlich zersplitterte eine brennende Flasche an der massiven Panzerung. Stichflammen loderten abenteuerlich gen Himmel. Schwarzer Rauch stieg zudem in die Luft. Gleichzeitig zersplitterte Blasterfeuer Fensterglas und fegte äußerst knapp über den Köpfen der imperialen Soldaten hinweg. Harsche Befehle schallten durch die enge Straße, während sich die Imperiale hinter Gleitern, Müllcontainern, der Flying Fortress und einigen anderen Dingen in Sicherheit brachten. Nach einer Minute, die manchen endlos erschien, erwiderte man von imperialer Seite das Feuer. Selbst das gepanzerte Fahrzeug ließ beide Kanonen krachend sprechen.

Mit einem gereizten Murmeln bemerkte General de Vries:
„Hinterhalt. Diese Hunde wollen uns am liebsten quälend durch die Stadt ziehen...“ Beiläufig ließ er die eine Hand auf seinem Dienstblaster ruhen.

„Major Muldoon wird mit diesem Problem schon fertig, Sir“, versicherte der Stellvertreter und sah erneut zu einem Bildschirm in seiner Nähe. „Bei Denon hat er sich schon beweisen können.“

Der Bildschirm einer Außenkamera zeigte zwei Stormtrooper, die sich hinter einem Gleiterwrack in Sicherheit gebracht hatten und per Handzeichen koordinierten. Danach legten sie ihre schwarzen E-11 Blastergewehre an, erhoben sich in einer zügigen Bewegung, zielten und feuerten. Letztendlich reichten jeweils drei wohl dosierte Salven aus, um drei Widerständler auszuschalten. Jedoch war die A9 Flying Fortress mit diesem Erfolg noch nicht in Sicherheit. Ein Schwall weiterer Blasterschüsse regnete wahllos auf die Soldaten nieder. Plötzlich detonierte eine Granate neben dem fast gänzlich zerstörten Gleiter, schleuderte Metall- und Betonsplitter durch die Luft und tötete am Ende so einen der beiden Stormtrooper. Daneben bekam auch die Außenkamera ihren Schaden ab. Erst wurde die Qualität der übertragenen Bilder schlechter, dann versagte sie ganz. Terrano verzog das Gesicht. So würden sie den Militärhafen niemals erreichen können. Sie brauchten ein Wunder.

De Vries holte den Blaster aus seinem Halfter und legte ihn vorsichtig in seinen Schoss.
„Einheiten, die in unmittelbarer Nähe sind, sollen uns sofort Unterstützung leisten.“

***​

Unter schweren Verlusten hatte der überschaubare Militärkonvoi um General de Vries den sicheren Militärhafen erreicht. Eine komplette Infanteriekomoanie der Imperialen Armee und zwei Züge der Stormtrooperkompanie hatten sie bei einem zweiten und dritten Angriff der hiesigen Widerständler und „Forces of Hope“-Soldaten verloren. Zwar hatten sie gleichzeitig Unterstützung von Einheiten in unmittelbarer Nähe erhalten, aber diese wiegten die vielen Toten nur bedingt auf. Trotzdem hatte man am Ende das abgesperrte Gelände erreicht. Ein Aufatmen ging durch die Reihen der einfachen Soldaten als sie die klobigen DF.9 sahen, die neben einem kleinen Wall die bunkerartigen Docks im Militärhafen schützten. Brummend blieb die A9 Flying Fortress hinter der Mauer stehen. Stampfend näherten sich zwei AT-PT samt Infanteriebegleitung.

Leise ächzte der ergraute General als er das gepanzerte Repulsorfahrzeug verließ. Kleine, funkelnde Schweißperlen ragten unter seinem klobigen Helm hervor. Dennoch sagte de Vries nichts, sondern drehte sich zur Flying Fortress um, während er beiläufig seinen Dienstblaster in den Halfter zurück steckte. Ihm folgte Urik Terrano, der Lieutenant General von New Plymto. In seiner Hand hielt der rangniedrigere Offizier ein Datapad. Darin waren die wichtigsten Militärinformationen gespeichert, die der corellianische Sektor unter imperialer Herrschaft besaß. Zudem waren Verweise auf einzelne Defensivmaßnahmen der benachbarten Sektoren zu finden. Da im militärischen Hauptquartier alle Rechner (mehrmals) formatiert und alle handfesten Akten zerschreddert hatte, war dieses Datapad fast schon kriegsentscheidend für die feindliche Militäroffensive im Zweiten Supersektor. Plötzlich rauschte eine Rotte feindlicher Sternjäger über ihre Köpfe hinweg.

De Vries verzog das faltige Gesicht säuerlich als er zu seinem Stellvertreter sagte:
„Wir sollten uns beeilen. Das dürften Späher gewesen sein...“

'Oder sie hatten keine Munition mehr', dachte Terrano und entgegnete: „Selbstverständlich, General de Vries.“ Danach wandte er sich unverzüglich an zwei imperiale Offiziere (Muldoon, Orria) in seiner Nähe. „Major, Lieutenant. Nehmen Sie Ihre besten Männer und folgen Sie mir.“

Stormtrooper bewachten den Eingang zum „Dock Dreizehn“. Keine Regung zeigte sich als sich der General und dessen Stellvertreter ihnen näherten. Zwar kam dem Lieutenant General mal wieder die Frage in den Kopf, ob diese Elitesoldaten überhaupt irgendwelche Gefühle hatten, aber er schob den aufkeimenden Gedanken sofort zur Seite. Im Moment hatten sie einfach dringendere Probleme als die (möglicherweise) nichtvorhandene Gefühlswelt eines Stormtroopers. Begleitet von einem lauten Ächzen öffnete sich die schwere Tür. Eine sehr schmale Treppe führte in die Tiefe und außer zwei, drei dumpfen Lampen an den Wänden war keine zusätzliche Beleuchtung zu erkennen. Schweigend ging de Vries voraus. Terrano, Muldoon und der junge Lieutenant samt einer Handvoll ausgewählter Soldaten folgten ihm ins Innere des Docks. Irgendwo in der Tiefe war das Plätschern von Wasser zu hören.

Etage für Etage gingen sie in die Tiefe. Keiner sagte ein Wort. Was konnte sich so bloß tief unter der Erde befinden? Die Antwort kam prompt, nachdem man am Ende der Treppe einen Kontrollposten überwunden hatte. Denn etwa auf Meereshöhe hatte man im Militärhafen einen unterirdischen U-Boot-Hangar errichten lassen. Ein Dämmfeld hielt hier das salzige Wasser bis zu einer bestimmten Höhe zurück. Vier wassertaugliche Fahrzeuge, die in ihrem Erscheinungsbild erschreckend an einen AT-AT erinnerten, lagen zwischen schmalen Kais vor Anker. Mechaniker, Soldaten und Offiziere bevölkerten den Hangar. Offenbar waren sie noch mit den letzten Vorbereitungen für die heimliche Rettungsfahrt beschäftigt. Auf einmal kam ein Offizier auf die Neuankömmlinge zu, salutierte kurz und begann dann aufgeregt mit seinem Bericht. Anscheinend hatte eine Korvette namens „Gladius“ die orbitale Verteidigung der Rebellen überwinden können und war auf der anderen Planetenseite beim geheimen Stützpunkt „Celda“ gelandet. Der Schiffskommandant, ein Mann namens Manuis Selgorias, gab per verschlüsselter Funknachricht an, dass er zur Rettung ranghoher Persönlichkeiten nach Corellia gekommen sei. Seine Befehle kämen sogar von Vice Admiral Nerethin persönlich. De Vries und sein Stellvertreter verloren für den Bruchteil einer Sekunde ihren grimmigen Ausdruck in den Gesichtern. Nerethin war bei dieser Schlacht anwesend? Wieso hatte sie für den angegriffenen Sektor keine Hilfe angeordnet?

Es war General de Vries, der sich als erster wieder fing.
„Wann können wir Auslaufen, Major?“

„Gegen Mitternacht, Sir“, antwortete der Offizier zögerlich. „Es gab Komplikationen … und gerade der Moff hat eine sehr große Begleitung mitgebracht...“

Nachdenklich nickte der ältere Mann. Terrano, lassen Sie die mitgebrachten Daten währenddessen kopieren und ebenfalls verschlüsseln. Wir werden eine Trennung vornehmen. Zwei U-Boote werden 'Celda' ansteuern, zwei andere 'Ferit'. So erhöhen wir die Chancen, dass wenigstens die Daten sicher nach draußen gelangen. … Major, spornen Sie Ihre Männer zur Höchstarbeit an... Der Feind rückt in der Stadt vor...“

[Corellia-System :: Corellia :: Coronet :: Militärhafen (H7) :: Hangar :: General de Vries, Lieutenant General Terrano und der diensthabende Major; im Hintergrund weitere Flüchtende (darunter Captain Muldoon und Lieutenant Orria)]
 
Kontaktaufnahme

:: Corellia-System :: Atmosphäre Corellias auf offener See gen Coronet :: CRV Gladius ::

Die Gladius hatte es nach dem Atmosphäreneintritt durch die vernebelten und verschneihten Gebirgszüge nahe der Stadt Hamvana geführt. Die Schäden durch den Eintritt waren ernst aber nicht missionsgefährdend. Zumindestens nicht bis zu diesem Zeitpunkt der Evakuierung. Die Evakuierungsgruppe glitt durch die schneebehangene, rauhe Landschaft des corellianischen Gebirges. Beschützt durch Drei- und Viertausender. Nur wenige hatten Gelegenheit die Imperialen mit eigenem Auge zu sehen. Und jene denen es vergönnt war, waren von geringem Belang für die ganze Sache. Republikanische Sensoren und Aufklärer waren das ernstere Problem. Und aus diesem Grunde war diese abgelegene Route durch lebensfeindliches und schroffes Terrain zur Annäherung gewählt worden.

Es dauerte drei Stunden, bis die verschneihten Gipfel sich mit den sanfteren Vorgebirgen abgewechselt hatten und den Besatzungen der Evakuierungsgruppe letztlich der Blick auf einen silbernen Streifen am sonnenbeschiehnenen Horizont freigegeben wurde. Der Ozean des Planeten Corellia. Über leicht besiedelte, grüne Felder und Waldgebiete donnerten die Gladius nebst Alpha-Flügler und Angriffstransporter in tiefstem Flug. So brachte es die Gruppe schlussendlich unbehelligt über die sanfte und ruhige See Corellias, wo der nächste, wichtigste Schritt eingeleitet wurde.

Die Evakuierungsgruppe formierte sich im Tiefflug über den Wellen neu. Funk wurde minimal und gerichtet betrieben. Die Alpha-Flügler verteilten sich weit um die Gladius und die Angriffstransporter um den Beobachtungshorizont so weit als möglich und gewagt erweitern zu können. Dann verlangsamte man auf eine geringe Reisegeschwindigkeit und es senkte die Gladius eine Sensorboje an einem langen Schleppkabel in die dunkle See hinab. Wie es der Evakuierungsplan vorsah, sollte die umständliche und beschwerliche, dafür aber schwer zu entdeckende, Übertragungsart einen Kontakt zum Imperialen Generalstab auf Corellia sicherstellen. Der Unterseefunk Corellias, der bei der Eroberung des Planeten nur eine marginale Rolle gespielt hatte.

Auf der Niederfrequenz des imperialen Seefunks begann so die träge Reise einer kurzen und stets sich wiederholenden Funknachricht, von der man hoffte, dass sie in Coronet nicht unbemerkt blieben würde. Trotz Krieg und Verwirrung. Die Nachricht war schlicht und doch aussagekräftig; eingeleitet von einem Prioritätssignal der Imperialen Admiralität, das den verbliebenen Verteidigern Coronets die verwendete Verschlüsselung anzeigen würde:

++ Prioritätsruf Admiralität – VA Nerethin adressiert GEN Vries ++ Gruppe Zerek // CRV Gladius CDR Selorias MAJ McArthur // erbitten Koordinaten für Evakuierung Vries und Wessiri mit Stab sowie Vektor für Annäherung ++ Kapazität : 250 Personen ++

Das Signal wiederholte sich alle 60 Sekunden, gefolgt von den aktuellen Positionskoordinaten der Gladius.

:: Corellia-System :: Atmosphäre Corellias auf offener See gen Coronet :: CRV Gladius ::
 
Zurück
Oben