Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

{Corellia/Coronet/Gefängnis/Nichtmenschentrakt}mit Padme,Anakin,Milan,Joya und Widerständler


"Ähm, hast Du mir zufälligerweise noch etwas zu erzählen? So irgendwas über Deine wirkliche Identität?" fragte ihn der Mann vom Geheimdienst scharf und zog Tzuns Aufmerksamkeit auf diesen. Nun ein Jedi war er ja nicht, er würde dem Mann verraten wer er war. Wieso auch nicht? Es war niemand von großer Bedeutung für diese Mission und wohl eher nur als Hilfskraft dabei.

"Ich bin kein Jedi, ich bin ein einfacher Kaminoanische Genetiker gewesen der bis vor einige Zeit einfach seine Arbeit tat, dann fand ich heraus das ich Machtsensitiv bin und habe Kamino verlassen nach Lianna. Dort war ich bei den Jedi, habe gelernt wie man einen Stein schweben lassen kann aber mehr nicht. Ich bin kein Jedi wie man sie sich vorstellt, groß mächtig und Weise. Auch bin ich eher durch Zufall hier."

gab er schlussendlich zu bevor er wieder dem anderem Kaminoaner zuhörte, er besaß wirklich Offiziere unter sich, war ein ,,hohes Tier" in der Republikanischen Flotte schien es. Wiedermal breitete sich Respekt vor diesem ,,Genetischem Abfall" in ihm aus, manche Gelb- oder gar Grauäugigen Kaminoaner hätten es wohl nicht geschafft sich so hoch zu arbeiten. Tzun auch nicht, kämpfen, befehlen oder angreifen war nichts was ihm gefiel. Die Forschung war sein Steckenpferd, sein Hobby, sein Leben.

"Auf bald!"

rief er Anakin Solo und Padme zu als diese gingen, jetzt sollten sie versuchen von hier Richtung Hangar zu verschwinden. Und zwar schleunigst wie es schien! Kur zögerte er bevor er sich überwinden konnte um Joya No am Arm zu fassen und ihm aufzuhelfen. Es war merkwürdig einen anderen Kaminoaner zu zu helfen, bisher hatte er nur wenig mit den Hände tun müssen und noch seltener einem Blauäugigen Kaminoaner.

"Wir sollten gehen, beeilen wir uns."

sagte er zu dem Geheimdienstler und zu No, hoffentlich würden sie so schnell es geht hier heraus kommen, No war in der Gefangenenkleidung mehr als auffällig, die Schüsse waren bestimmt nicht versteckt geblieben vor Sensoren oder Kameras und das noch keine Armee aus Truppen des Imperiums nach ihnen suchte war ein kleines wunder, hoffentlich hielt ihre Glückssträhne an.

{Corellia/Coronet/Gefängnis/Nichtmenschentrakt}mit Padme,Anakin,Milan,Joya und Widerständler
 
Unerwartete Wendungen

[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


Mit schwachen Gliedern hielt sich Sharin auf den Beinen. Eben noch hatte er eine seiner unzähligen Attacken gehabt, die von der Erinnernung an Salara ausgelöst wurden. Er hatte sich selbst natürlich darüber informiert. Anscheinend hatte er eine Bewusstseinstörung, durch die er andauernd bei jeder nur so kleinsten Erinnerung an seine tote Freundin schachmatt gesetzt wurde und ständig sein Bewusstsein verlor. Falls ein stärkerer Anfall ihn irgendwann einmal im Einsatz erwischen würde, könnte das gehörige Folgen für ihn haben. Im schlimmsten Fall würde dem schwarzhaarigen Humanoiden noch die Dienstfähigkeit entzogen! Und welche Folgen das für ihn haben würde, wagte sich der imperiale Commander nicht vorzustellen. In den diplomatischen Dienst, in die Wirtschaft oder sogar in irgendeine planetare Verteidigung im Outer Rim wollte er sicher nicht abgeschoben werden. Er wusste, dafür hatte er zu viel Talent. Außerdem hätte er sich nie an diesen widerwärtigen Rebellen rächen können, die verantwortlich für den Tod seiner Lebensliebe waren. Also musste er seine Krankheit oder was auch immer das war in den Griff kriegen, wollte er nicht als bedeutungsloser Flottenfuzzi in den geringsten Rängen enden. Der rotäugige Chiss war mit 25 Jahren schon Commander. Dass er sich am Ende seiner Karriere nicht auf diesem Posten wiederfinden wollte, verstand sich ja von selbst!

Anscheinend hatte jedoch keiner seiner Untergebenen den Zwischenfall bemerkt. Alle waren zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt gewesen. In den Mannschaftsgräben, über denen sich der Befehlshaber dieses Schiffes stolz auf den mittleren Gang gestellt hatte, hielten alle Offiziere und Unteroffiziere ihren Kopf gesenkt und hackten auf ihren Konsolen herum. Das einzige Lebewesen auf der Brücke, dass irgendetwas Beunruhigendes am Verhalten seines Vorgesetzten gefunden hatte, war der XO des Schiffes. Torati schaute seinen Schützling, den er schon seit einer halben Ewigkeit unter seine Fittiche genommen hatte, mit zusammengekniffenen Augen genau an. Scheinbar merkte er etwas, doch als der um einiges jüngere Chiss seinen Artgenossen einen freundlichen, fragenden Blick zuwarf, schüttelte dieser nur knapp den Kopf, verzog seinen Mund zu einer missbilligenden Miene und schaute wieder auf sein Datapad, das er vorher so stark bearbeitet hatte wie die anderen Offiziere in den Gräben. Der alte Flottenangehörige wusste um den Verlust Sharins, doch schien er nicht zu verstehen, warum dieser nicht einmal langsam über den Tod der gut aussehenden, hoch intelligenten und dazu noch freundlichen Chiss hinwegkam. Und das konnte er auch nicht. Nur der unerfahrene blauhäutige Commander, der erst vor kurzem die Offiziersprüfung auf Bastion mit Bravour gemeistert hatte, konnte verstehen, warum ihm bei jeder Erinnerung, jedem vergangenen Bild, jeder verlorenen Berührung immer noch das starke Schwindelgefühl befiel, das ihn so schnell zur Bewusstlosigkeit trieb. Doch er wollte sich dem nicht stellen. Noch nicht. Schon gar nicht in einer Schlacht wie dieser.

Und deshalb fokussierte er seinen Blick wieder auf das Geschehen, das im Moment am wichtigsten war: Der fast schon siegreiche Kampf mit dem Warrior-Kanonenboot [Worden], welches nicht mehr lange durchhalten würde. Erst kurz zuvor war sein Waffenbruder [Wallbreaker] unter den endlosen Strahlen aus gebündelten Licht pulverisiert und nun waren fast alle Batterien des viel stärkeren Vindicator-Kreuzers auf das übrig gebliebene republikanische Schiff ausgerichtet, das bald auch nicht mehr sein würde, als ein Haufen Schutt in den unendlichen Weiten dieses Sektors. Fast wurde Sharin schon melancholisch, wenn er daran dachte, welche Zukunft der Crew des feindlichen Kanonenbootes bevorstand. Doch nur fast. Nicht umsonst war er ein Chiss und Chiss empfanden kein Mitleid oder Gnade. Nun, normalerweise litten sie auch nicht unbedingt an Liebesschmerz, da war der Befehlshaber der "Valkyrie" schon etwas sonderbar. Doch er war wirklich einer der letzten Lebewesen hier auf der Brücke, der den Feind ziehen lassen würde. Dafür hatte dieser ihm zu viel genommen.

"Feuer aufrecht erhalten. Gleich wird die Außenhülle brechen und das Vakuum wird eindringen. Das Kanonenboot wird zusammengequetscht wie eine Blechdose."

Und schon wieder wurde er in dem Moment seines Triumphes unterbrochen. Zora Oriana, seine Kommunikationsoffizierin, war auch für die innere Verständigung zwischen den einzelnen Bereichen, die nichts mit den Waffensystemen und den Antrieben zu tun hatten, und der Brücke zuständig. Und genau daher hatte die Fresianerin jetzt etwas zu melden.

"Sir, so eben meldet mir die Hangarkontrolle, dass eine weitere Rettungskapsel gelandet ist. Schwere Schäden, Notstromversorgung. Wie das Ding es überhaupt geschafft hat, sich durch die kleine Hangaröffnung zu manövrieren, ist wirklich unerklärlich."

Ah, eine weitere Rettungskapsel. Toll. Dass weitere Mitglieder der "Gallant", einen zerstörten Strike-Kreuzer der 7. Kampfgruppe, nun hier landen konnten, war zwar erfreulich, doch es war bei weitem nicht so wichtig, dass man dafür den Commander des betroffenen Schiffes benachrichtigen musste. Was sich also die Kommunikationsoffizierin dabei dachte? Fragend schaute ihr Vorgesetzter sie leicht genervt an.

"Nun aber zum Wichtigen: Aus der Rettungskapsel kamen ausschließlich Personal von der Brücke des zerstörten Schiffes. Insgesamt 16. Und einer von ihnen war Commander Dalen Xivell. Er verlangte, Sie zu sprechen."


Oh nein, nicht das auch noch! Einen gleichrangigen Offizier, der die ganze Zeit seine Befehle in Zweifel zog oder sich ständig Wortgefechte mit ihm leitete, konnte der Humanoid mit den blutrot glühenden Augen nicht gebrauchen. Nicht in einer so wichtigen Situation wie diesen. Es war ja nicht so, dass Sharin sich nicht einmal mit anderen diensthöheren Mitgliedern der Flotte unterhalten würde, vielleicht konnten sie ihn später einmal unterstützen. Doch nicht jetzt...

"Sehr gut. Lassen Sie ihn umgehend auf die Krankenstation bringen. Möglicherweise hat er Verwundungen oder einen psychischen Schock."

"Tut mir Leid, Sir, doch dies ist nicht mehr möglich. Laut der Hangarkontrolle konnte er nicht warten und hat sich sofort auf den Weg zur Brücke gemacht, obwohl ihm dringend davon abgeraten wurde."


Sie wirkte dabei tatsächlich etwas traurig, als ob es ihre persönliche Schuld wäre, dass der vermaledeite andere Commander nun hier erschien. Beim Anblick ihres reuevollen Gesichts musste Sharin leicht lächeln, trotz der ganzen angespannten Situation. Doch als schließlich mit einem Zischen die Schotttore der Brücke aufgingen, glitt sein Blick von den zusammengepressten Lippen der Fresianerin zu der hochgewachsenen Gestalt von Dalen Xivell. Mit entschlossenen Schritten - und das obwohl er leicht humpelte - lief er auf den anderen Flottenoffizier zu, sein Gesicht war an einer Seite leicht versengt, die Haare standen ihm wirr ins Gesicht. Die Uniform, wenn man noch von einer Uniform sprechen konnte, war vollkommen mit Falten übersäht und wies auch einige Stellen mit Brandspuren auf. Scheinbar war es auf dem eben zurückgelassenen Strike-Kreuzers hochher gegangen.

"Commander Avalosh'ari'nuruodo! Gut, dass ich Sie treffe! Ich muss unbedingt mit Ihnen sprechen. Wir müssen unbedingt die weitere Planung besprechen, die Sie für die "Valkyrie" vorhaben. Entschlossen und hartnäckig müssen wir den Verlust meines Schiffes rächen, am besten, indem wir die ganze gegnerische Kampfgruppe pulverisieren. Für die gefallene Besatzung, für die gesamte Flotte, für den Imperator!"


Sharin quittierte den Salutgruß seines Gegenübers ebenfalls mit einer kurzen Bewegung der rechten Hand zum Kopf. Es war schlimmer, als erwartet. Nicht nur, dass der menschliche Offizier ihm nun schon gehörig auf die Nerven ging, nein, scheinbar war er einer der ätzenden Charakter, die den Imperator frenetisch feierten und am liebsten für diesen starben. Für den schwarzhaarigen Chiss war das kein Zeichen des Ehrgefühls, sondern vielmehr ein Indikator für die Dummheit und Verstocktheit der jeweiligen Person. Und der Mann, der etwas älter als der Humanoid zu sein schien, gehörte definitiv zu eben jener Spezies von Mensch.

"Commander Xivell, ich freue mich wirklich sehr, Sie so wohlbehalten hier begrüßen zu dürfen! Mittlerweile haben wir dem elenden Rebell seine Schläge eins zu eins zurückgezahlt und das gegnerische Flaggschiff vernichtet. Und ein weiteres Kanonenboot der Verräter an Seiner Majestät haben wir von diesem Schiff auch vernichten können. Sie sehen also: Es besteht kein Grund zur Besorgnis, Sie können ruhig auf die Krankenstation gehen und sich dort behandeln lassen. Der Verlust Ihres Kreuzers und die plötzliche Flucht haben sicherlich ihre Spuren hinterlassen."

Während er diese kurze Lagebeschreibung dem anderen Commander übermittelte schob er ihn in Richtung Ausgang und bedeutete ihm freundlich, die Brücke zu verlassen. Wirklich zwingen konnte er den ranggleichen Offizier sicher nicht. Aus dem Augenwinkel nahm er dabei Torati wahr, der weiterhin sein Datapad im Auge behielt und ebenfalls leicht genervt erschien.

"Commander, das feindliche Kanonenboot dreht bei. Wahrscheinlich wollen sie fliehen und ihrem Untergang entgehen. Wie lauten Ihre Befehle?"

Das hatte er selbstverständlich zu Sharin - seinem direkten Vorgesetzten - gesagt, doch scheinbar horchte der Mensch an dessen Seite, der im ersten Augenblick gewillt schien, wirklich die Kommandostelle dieses Vindicator-Kreuzers zu verlassen, doch bei den Worten "fliehen" und "Untergang" auf, entwand sich dem losen Griff des 25-jährigen, der ihn unbemerkt mit seinen rot glühenden Augen taxierte, und rief entschlossen der ganzen Besatzung Befehle zu. Vollkommen übergeschnappt und außerdem noch unverschämt!

"Waffentechnik, alle Batterien feuern sofort auf das fliehende Schiff. Ich möchte, dass niemand und ich meine wirklich niemand diese fliegende Blechbüchse dort lebend verlässt! FEUER! FEU..."

Weiter kam er nicht. Rasch hatte sich Sharin hinter ihn geschoben und bohrte nun seinen Zeige- und Mittelfinger in die Seite des wild um sich schreienden Fanatikers. Unbemerkt von seinem keifenden Opfer und seiner Crew drückte er an einer der empfindlichen Stellen zu, sodass Xivell urplötzlich aufhörte, herumzubrüllen, sondern auf ruhige Weise zu Boden glitt. Klar fing der kleinere Mann den breiten Commander auf, doch ließ er ihn etwas ruppiger als unbedingt nötig auf dem Boden aufschlagen. Für alle Besatzungmitglieder sah es so aus, dass der brennende Anhänger der Neuen Ordnung ein Kreislaufproblem gehabt hätte und aufgrund der ganzen Strapazen von eben zusammen gebrochen war. Nur einige witterten etwas Verdacht und grinsten ihrem direkten Vorgesetzten unauffällig zu. Sie mochten den Neuzugang vom zerschossenen Strike-Kreuzer anscheinend auch nicht so super gerne. Nachdem für einige Sekunden alle Blicke im Raum sich auf den am Boden liegenden Imperialen richteten, lösten sich zwei Männer sich aus ihrer Verwunderung, traten auf den Mittelgang und hoben den gefallenen Offizier hoch. Mühsam öffnete dieser die Augen.

"Was, was ist passiert?"


"Sie haben kurz das Bewusstsein verloren. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie besser zur Krankenstation gehen sollten. Diese beiden Männer werden Ihnen dabei helfen."

Er gab ihnen einen Wink zu verstehen, den immer noch geschwächten Xivell von der Brücke zu transportieren, im Notfall sogar zu schleifen und wandte sich sofort wieder der Lage außerhalb dieses Raumes zu. Doch was er sah, enttäuschte ihn zutiefst. Das gegnerische Kanonenboot hatte die Zeit ausgenutzt, die die Mitglieder auf der Brücke gebraucht hatten, um sich den nervigen Commander der "Gallant" vom Hals zu schaffen, und war schon einige Hundert Meter vom schwerfälligen Vindicator-Kreuzer entfernt. Zwar jagten einige Schüsse hinter diesem her, doch sie alle verfehlten es. Mit großer Geschwindigkeit, die sein Verfolger aufgrund der Größe nie erreichen würde, floh der kleine Kasten Stahl von der Front und ließ seine Verbündeten im Stich. Der blauhäutige Chiss konnte es seinen Kontrahenten jedoch nicht verdenken. Wäre die Brückenbesatzung nicht so abgelenkt gewesen, wäre der Feind nun nur noch Asche. Im Inneren verfluchte er den Fanatiker, den er geistesgegenwärtig ausgeschaltet hatte. Hätte Sharin etwas gezögert, so fürchtete er, hätten die Besatzungsmitglieder die Befehle von Xivell noch befolgt und hätten seine Autorität gehörig in Zweifel gezogen. Doch nun war der ranggleiche Nervling ausgeschaltet. Das Kanonenboot war weg, doch vertrieben und nun konnte die "Valkyrie" sich wieder um andere Gegner kümmern. Zwar ärgerte sich der 25-jährige über das verpasste Triumphgefühl, das er vermutlich bei der Zerstörung des zweiten Warrior-Kanonenbootes verspürt hätte, doch gab es wichtigeres zu erledigen als sich über einen versäumten Abschuss zu ärgern. Nun musste wieder gehandelt werden.

"Kommunikation, melden Sie die Flucht des Warrior-Kanonenbootes und erwarten Sie weitere Befehle. Navigation, Verfolgung des Gegners abbrechen. Es hat keinen Sinn, einer überdimensionalen Schnecke gleich dem Primärziel hinterherzukriechen. Waffentechnik, bis zur Erhaltung weiterer Befehle Feuer nach eigenem Ermessen. Die Schützen an der Steuerbordseite sollen möglichst die Corona-Fregatte, die die Nebulon-B-Fregatte aus unserem Verband angreift, möglichst als Primärziel auswählen."

Viel mehr konnte er nun nicht tun. Die nötigste Arbeit war größtenteils erledigt, nun konnte man sich den verbliebenen Mitgliedern der gegnerischen Kampfgruppe zuwenden. Da der Defender-Sternzerstörer zerstört worden war, hatte diese kein einziges kapitales Schiff mehr und würde von den Imperialen auseinandergenommen werden. Ein Strike-Kreuzer [Kayla], ein Transporter der Liberator-Klasse [Largs] und eben noch diese Corona-Fregatte [Pictou], die mit großem Eifer die "Paragon" bearbeitete. Mit diesen würden die drei kapitale Schiffe, die mit der Nebulon-B-Fregatte die 7. Kampfgruppe der Verteidigungsflotte bildeten, locker fertig werden.

"Sir, die 'Harbinger' gibt uns neue Befehle. Captain Wynhard Zalas möchte mit der gesamten Kampfgruppe reden."

"Sofort durchstellen."

Und sofort hörte der Commander des Vindicator-Kreuzers auch die Stimme von seinen heiß geliebten Vorgesetzten. Zora Oriana hatte ihn wirklich schnell durchgestellt und anscheinend wollte der Imperiale, den Sharin bisher nur einmal an Bord des Flaggschiffes getroffen hatte, unbedingt seine Botschaft schnell loswerden. In knappen Worten begrüßte er alle Commander und befahl, die besetzte Stellung unbedingt zu halten. Ein richtig wahnsinniger Gedanke, wie der schwarzhaarige Humanoid fand. Wieso nicht zur Werft zurückziehen und dort bis zum letzten Mann kämpfen? Die riesige Konstruktion in einigen Kilometer Entfernung war doch primäres Verteidigungsziel! Doch ihm stand es nicht zu, höher gestellte Offiziere zu kritisieren und das wusste er. Also hielt er sich zurück.

Gerade als Zalas sich an ihn wendete, um ihm neue Befehle zu geben, wurde er von einer Lieutenant unterbrochen, die ihm so laut, dass auch die verbundenen Schiffsoffiziere mithören mitteilte, dass eine erdrückende aus zwei kapitalen Schiffen und zwei Begleitkreuzern auf den Weg zu ihnen war, um ihnen in den Rücken zu fallen. Da war es endlich. Die Gewissheit, dass seine Gedankengänge wieder einmal richtig gewesen waren und der Rebell genauso handelte, wie er es vorausgesagt hatte. Doch in diesem Augenblick hätte er ruhig darauf verzichten können, bedeutete es doch, dass die 7. Kampfgruppe sich einer drückenden Übermacht entgegenstellen musste. Diese würde der geschmolzene imperiale Verband nicht so einfach zerstückeln können wie die Kampfgruppe des Feindes, die vor einigen Momenten noch kurz vor der Vernichtung gestanden hatte. Sie steckten nun wirklich in einer großen Zwickmühle, aus der es nur einen einzigen Weg gab: Der Weg nach vorne.

Natürlich sprach jetzt der Captain auf der 'Harbinger' jetzt genau ihn an, um das Unmögliche zu erreichen und den Feind zu verlangsamen. Gut, Zalas mochte ihn nicht, doch das dass gleich ein Grund war, ihn in den Tod zu schicken, war dann vielleicht doch etwas übertrieben. Überraschenderweise bestand der Mann mit der Pomenadenfrisur nicht auf der sonst so überlegenen Ausdrucksweise wie sonst. Er ließ seinen Untergebenen nicht so spüren, was er von ihm hielt, sondern hob auch noch einmal die Unmöglichkeit dieser Atkion heraus. Den kleinen Stich gegen die ausgezeichnete Akte von Sharin, die sich dieser auf der Akademie erworben hatte, konnte er sich zwar nicht verkneifen, gab dem Commander mit den roten Pupillen jedoch alle mögliche Unterstützung. Fünf Interceptorstaffeln, zwei Staffeln Raketenboote und ein TIE-Bomber-Schwadron waren schon ein großer Schirm, der den Vindicator-Kreuzer nun begleiten sollte. Mit der schon vorhandenen Staffel aus Interceptoren und normalen Fightern gab das ein gehöriges Kontingent an Fliegern ab.

"Ein Wunder, Commander Sharin. Ein Wunder!"


[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,
 
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[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


Mit diesen Worten verabschiedete sich Zalas aus dem Funkkanal und hinterließ dem schwarzhaarigen Humanoiden eine unglaublich großen Bürde. Wie sollte er zwei Großkampfschiffe, die schon alleine die "Valkyrie" auseinander nehmen würden, und ihre Begleitfregatten aufhalten? Vernichten hätte er sie sowieso nie im Leben gekonnt. Aber auch abzubremsen und aufzuhalten war wirklich kein Zuckerschlecken. Ein Wunder? Ja, ein Wunder musste er jetzt gerade bewirken.


Er betrachtete die Holokarte, auf dem gerade die entsprechenden Ziele, die sich auf sie zubewegten und, falls sie sich nicht dem neuen Feind umwandten, ihnen das Hinterteil aufreißen würden. In enger Formation näherten sie sich immer schneller. Es war also Zeit zu handeln.

"Navigation, sofortige Hundertachtzig-Grad-Drehung einleiten. Ich will dem Feind in die Augen sehen können, wenn er kommt. Sensorik, analysieren Sie die Wrackreste der 'Gallant' und der 'Mallard'. Ich brauche alle Daten auf meinen Datapad. Waffentechnik, bringen Sie die Traktorstrahlen auf Betriebsbereitschaft."

Torati, der gleichzeitig für die Sensorik zuständig war, runzelte die Stirn und wagte es, seinen Vorgesetzten nach seinen genauen Vorgehen zu befragen.

"Ähm, Sir, wie darf ich Ihren Befehl verstehen? Wie Sie ja gerade bemerkt haben, sind die beiden Strike-Kreuzer Wracks, nicht mehr würdig, Schlachtschiff genannt zu werden. Selbst eine dieser elenden republikanischen Aufklärer der Agave-Klasse würde mehr Schaden ausrichten können."

"Ein berechtigter Einwand. Tun Sie aber dennoch Ihre Arbeit, Sie werden die Hintergründe noch erfahren."

Dass sein XO seine Autorität zu einem gewissen Teil in Frage stellte, machte Sharin wütend. Was fiel dem älteren Chiss ein, seine Handlungen zu hinterfragen? Nur weil er ein einziges Mal nicht sofort wusste, was sein Schützling vorhatte, war das doch kein Grund, gleich so aufmüpfend Fragen zu stellen. Der jüngere Chiss mit dem Tattoo an seinem Nacken beschloss, den ersten Offizier nach der Schlacht darauf anzusprechen. Wenn sie bis dahin noch lebten...


[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


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[ Corellia - Orbit - Werfanlagen der Corellian Engineering Corporation - Hangarbereich ]
Lieutenant Sullivan Livland (NPC) und die Bordverteidigung der "Valkyrie"


Mit einer ruhigen Bewegung entsicherte Sullivan Livland seine Waffe. Bald schon würden unzählige feindliche Schiffe auf dem freien Feld vor ihm landen und dann würde es hier nur so von Rattergeräuschen der Gewehre, dem Abfeuern von Blasterschüssen und den Schmerzenschreien der Verwundeten nur so wimmeln. Viel würde man wahrscheinlich nicht sehen können; der Feind würde hinter einer dichten Wand aus Laser verschwinden. Da dürfte es für den Soldaten von der "Valkyrie" kein Problem sein, auf die Rebellen zu feuern, die es wagten, die Werftanlagen über Corellia anzugreifen.

Zugegebenermaßen war der Mann aus Bastion nicht ganz freiwillig hier. Seine Position auf der Kommandodeckebene hatten er und sein Trupp aufgeben müssen. Die Befehlshaber hatten anscheinend vor, sie im Feuerhagel der kapernden Feinde irgendwann vergehen zu lassen. Und wenn sie nach stundenlangen Kampf im Hangarbereich sich dann irgendwann sogar einmal zurückziehen durften, sollten sie wieder ihre alte Stellung auf den Kommandodecks besetzen. Wenn das nicht unnötig und vollkommen wahnsinnig war, so viel von ihnen abzuverlangen! Wie sollten sie dem Strom an gegnerischen Einheiten denn auf ewige Zeit aufhalten?

Livland schaute sich um. Die Geschütze, die sie auf dem Kommandodeck aufgebaut hatten, hatten sie auch dort stehen lassen müssen. Für die bestmögliche Verteidigung der zweiten Verteidigungslinie, hatte es geheißen. Doch der Soldat der Bordverteidigung des Vindicator-Kreuzers, der gerade irgendwo in weiter Ferne seine Batterien auf die MonCalamarikreuzer der Aliens schießen ließ, vermisste die gesamten Waffen nicht. Hier im Hangar hatte man ihnen die doppelte Stückzahl überreicht. Seine Untergebenen waren alle damit beschäftigt, die E-Web-Blaster aufzustellen und ihre Waffen zu säubern. Wirklich nützlich waren jedoch keine ihrer Arbeiten. Sie taten das eher, um ihre nervösen Hände zu beruhigen. Dass sie damit ihren Geist nicht von der nahen Schlacht ablenken konnten, sah man ihnen an. Kaum jemand redete, schweigend richteten sie ihr Gesicht auf den Boden oder ihre Waffen. Ihr Lieutenant hatte es schon auf den höheren Ebenen aufgegeben, sie aus ihren Gedanken zu reißen. Wenn das nicht ging, hatte es keinen Sinn, seine Kraft darauf zu verbrauchen. Hoffentlich kam nur der Feind bald. Dann würde diese endlose Warterei endlich ein Ende haben.


[ Corellia - Orbit - Werfanlagen der Corellian Engineering Corporation - Hangarbereich ]
Lieutenant Sullivan Livland (NPC) und die Bordverteidigung der "Valkyrie"


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[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


Langsam, aber sicher begann sich der Vindicator-Kreuzer kurz nach den gegebenen Befehlen von Sharin zu drehen. Ein solcher Koloss von einigen hundert Metern Länge konnte nicht leicht gewendet werden, doch der Navigationsoffizier machte seine Sache gut. Etwas anderes konnte man von Geoffrey Rush auch nicht erwarten, hatte dieser doch schon über dreißig Jahre Erfahrung darin, Riesen dieser Größe durch die Gegend zu lenken. Bisher hatte er nicht viel zu tun gehabt, da man darauf bestanden hatte, eine einheitliche Front beizubehalten und keine gewagten, doch vielleicht hilfreichen Manöver durchzuführen. Aber der Commander der "Valkyrie" sah seinem Gegner lieber in die Augen, wenn sie aufeinander trafen. Auch, wenn dieser so übermächtig war wie in diesem Augenblick.

Sie hatten noch Zeit. Der feindliche Kampfverband hatte sich erst vor einigen Minuten von dem Supersternzerstörer der Executor-Klasse gelöst und war somit erst auf halbem Weg zu der siebten Kampfgruppe. Somit konnte der Chiss-Offizier seinen kleinen, aber feinen Plan in die Tat umsetzen, bevor es ums Ganze ging.

Eigentlich war Sharins Plan äußerst simpel und dazu noch nichtmals selbst ausgedacht. Er bediente sich einfach einer Taktik, die schon bei dem gigantischen Sternzerstörer funktioniert hatte, der nun vollkommen wehrlos durch das Vakuum trieb. Für diesen Riesen hatte man zwei gesamte Kampfgruppen gebraucht, für die wesentlich kleineren Raumschiffe, die nun auf sie zuflogen, konnte man weniger große Stahlkonstruktionen nehmen. Zum Beispiel zwei fast zerstörte Strike-Kreuzer, die verlassen und schutzlos in der Nähe ihrer ehemaligen Waffenschwester schwebten und kein Lebenszeichen von sich gaben.

"Sir, die Traktorstrahlen sind auf voller Einsatzstärke gebracht und können jeder Zeit eingesetzt werden."


Tarek al-Malik wandte kurz sein gebräuntes Gesicht in Richtung seines Vorgesetzten und stierte kurz darauf wieder auf den Bildschirm vor sich. Er hatte sich bisher eigentlich durch ausgezeichnete Leistung hervorgetan. Alle Befehle des jüngeren Commanders waren sofort weitergeleitet und entsprechend umgesetzt worden. Der Mann aus Lannik überraschte diesen damit umso mehr, deutete sein etwas dümmlicher Gesichtsausdruck doch auf eine etwas verzögerte Auffassungsgabe hin. Auch in diesem Moment hatte er wieder seinen Mund geöffnet. Doch Sharin hatte gelernt, dass man Leute nicht immer nach ihrem äußeren Auftreten bewerten sollte. Besonders nicht Tarek al-Malik.

"Commander, die Wrackreste der beiden ehemaligen Schiffe sind zwar nicht sehr stabil, halten jedoch einigen Beschuss aus. Einige Teile der verstärkten Außenhülle sind noch vorhanden."

"Sehr gut, alle beide. Wir begeben uns etwas von unseren Kampfgefährten weg und gehen dann in Position. Die Überreste der beiden Kreuzer sollen mitgeführt werden, doch möglichst unauffällig."

Da musste der schwarzhaarige Humanoid wieder lächeln. Unauffällig? Wie sollten Überbleibsel von einigen hundert Metern Länge unauffällig transportiert werden? Doch eine weitere schlechte Nachricht unterbrach seine fröhlichen Gedanken, die aus seinem Wortspiel resultierten.

"Sir, soeben ist die 'Paragon' explodiert. Die gegnerische Corona-Fregatte [Pictou] trug dabei ehrheblich dazu bei. Nun umfasst unsere Kampfgruppe nur noch das Flaggschiff und zwei Vindicator-Kreuzer."

Nicht auch das noch. Die ganze Unterstützung, die Sharin dem Commander der zerstörten Nebulon-B-Fregatte gegeben hatte, war wohl zu wenig gewesen. Warum hatte dieser sich nicht bemerkbar gemacht und größerer Hilfe gefordert? So ein eigenmächtiges Handeln musste zum Scheitern verurteilt sein. Doch dafür würden die Rebellen nun die Rache des Imperiums und insbesondere von Avalosh'ari'nuruodo erhalten. Grimmig blickte dieser den näher kommenden Konvoi von schlagkräftigen Schiffen entgegen. Hatte Captain Zalas nicht ein Wunder gefordert? Die sollten nun eines erleben!



[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,


VIN "Valkyrie": Schilde 73% / Hülle 94%

Schutzstaffeln
- eine Staffel Raketenboote
- sechs TIE-Inceptor-Staffel
- eine TIE-Bomberstaffel
 
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[: Corellia-System | Corellias Orbit | unterwegs in Richtung Golan III (Planquadrat „D5“) :||: „Wolve Squad“ | TIE/D „Wolve Neun“ :||: allein :]

Eine plötzliche Explosion trieb die beiden TIE/D Defender auseinander. Hatten sie sich in der einen Sekunde noch zielstrebig auf den auffälligen Preybird gestürzt, mussten sie nun etwas mehr Distanz zwischen sich und das potenzielle Ziel bringen. Denn diese Sternjägerklasse verfügte nicht nur über einen, sondern tatsächlich über zwei Raketenwerfer. So konnten diese Maschinen auch das anfällige Heck problemlos schützen. Das grünliche Schimmern der Schilde ließ nach, während die imperialen TIEs versuchten durch eine korrigierende Schleife die Verfolgung erneut aufzunehmen. Problemlos tauchten sie dabei in die schwarze Dunkelheit der Nachtseite ein, nachdem sich ihre Schilde wieder beruhigt hatten. Schnell hatten sich die beiden Sternjäger wieder formiert und setzten gemeinsam zu einem zweiten Versuch an.

Relativ ruhig ging der eigene Atem, während der Blick zu einem nahen Bildschirm schnellte. Durch die Detonation hatte sich automatisch ein Diagnoseprogramm aktiviert, da seit jeher sämtliche TIE-Modelle ohne irgendwelche Astromechdroiden auskommen mussten. Obwohl der Schild noch einen ziemlich guten Wert hatte, listete das Programm nach und nach mehrere Defekte auf. So musste der Imperiale seit der Explosion auf eine Teilleistung seiner Triebwerke verzichten, da ein paar kleinere Metallsplitter die Solarplatten seines rechten Flügels geschrammt hatten. Hinzu kamen noch einige Kabel, die sich entweder leicht gelöst hatten oder andere Beeinträchtigungen besaßen. Doch für den Kampf mit dem Preybird schien der Jagdbomber noch immer in der besseren Position zu sein. Nach ein paar Sekunden wanderte deshalb die Aufmerksamkeit des Piloten zu den Sensoren.


„Neuer Vektor, Zehn, teilte der Elitepilot, Aiden Thiuro, seinem Flügelmann mit. „Wir müssen die Torpedowerfer irgendwie überlisten.“

Plötzlich hörte er durch den rauschenden Funk J. W. Draikes amüsierte Stimme: „Diesen Gedanken hatte ich auch schon, Sir. Auf Vandelhelm lernen selbst unsere Kinder wie man so ein lahmes Ding mühelos vom Himmel holt! Sie müssen sich also keine Sorgen machen, Neun. Noch einmal hat der Kerl nicht so viel Glück.“

Bevor der Flight Captain irgendetwas erwidern konnte, brach der stürmische Flügelmann mit einem Mal aus der bestehenden Paarformation aus. Über die Sensoren konnte der Bastioner Pilot förmlich zusehen wie Pilot Officer Draike seinen TIE/D Defender den Kurs änderte, beschleunigte und dann im Alleingang instinktiv zum Geschwindigkeitsregler schnellte. Die Triebwerke leuchteten grell auf als noch mehr Energie durch ihre Leitungen gepumpt wurden. Schlagartig machte der hochmoderne Jagdbomber einen Satz nach „vorn“. Durch das rundliche Sichtfenster konnte der Elitepilot in dieser schwarzen Dunkelheit bloß die Lichter der jeweiligen Triebwerke sehen – abgesehen von den vielen Salven, die sich Sternjäger und Kriegsschiffe entgegen schleuderten. Unbewusst biss sich Aiden auf die raue Unterlippe, während sich seine Hände um den Steuerknüppel klammerten. Plötzlich feuerte sein Flügelmann die ersten Laser auf den feindlichen Preybird. Giftgrüne Schüsse zuckten durch die Schwärze der Nachtseite. 'Auf zu Runde Zwei.' Kein einziger Gesichtsmuskel regte sich bei diesem Gedanken.

Beide TIEs schnellten – aus unterschiedlichen Richtungen – auf ihr gemeinsames Ziel zu. Während sich aus der Sicht des Preybirds Feind Eins (ein silbern-graues Modell) von Backbord näherte, griff Nummer Zwei (mit scharlachroter Komplettlackierung) von Steuerbord aus an. Eine Salve nach der anderen drosch somit in unrhythmischen Abständen auf den Schutzschild ein. Immer wieder konnte man so die Position des älteren Bombermodells in der absoluten Dunkelheit sehen. Natürlich wehrte sich der Preybird, versuchte sogar dem Feuer der imperialen Maschinen auszuweichen und mit den restlichen Sternjägern seiner Einheit – alles X-Wings – mitzuhalten. Mit einer schnellen Rolle wich der silbern-graue Defender aus die Rebellenmaschine eine weitere Rakete abfeuerte. Bloß Sekunden später folgte die grelle Explosion mitten im Nichts. Jedoch ließ sich der imperiale Pilot davon nicht beirren. Rasch setzte er zu einem Haken an und näherte sich so erneut dem Preybird. Kontinuierlich spuckten seine Laserkanonen dabei ihre giftgrünen Blitze auf das nahe Ziel.

Immer wieder sprang das Ziel aus dem eigenen Fadenkreuz. Obwohl der TIE/D Defender schon aus technischer Sicht weitaus moderner als der Preybird war, schaffte es der Gegner irgendwie ein recht spannendes Katz-und-Maus-Spiel daraus zu machen. Doch der Flight Captain gab nicht auf. Gleich seinem Flügelmann, J. W. Draike, stürzte er sich unverzüglich nach einem misslungenen Angriff auf die Rebellenmaschine – allein aus seinem Ehrgeiz. Schließlich führte kein Rebell die berühmte Elite der Imperialen Sternjägerkorps vor. Gerade als er eine weitere Salve abfeuern wollte, lenkte ihn mit einem Mal eine gewaltige Explosion ab. Automatisch sprang seine Aufmerksamkeit zu dem Punkt, der grell in der Dunkelheit leuchtete. Ein Inferno zeichnete sich vor Corellia ab. Kurzzeitig zuckten Flammen bis tief in die luftleere Finsternis, bevor sie jäh erstarben. Metalltrümmer wurden etwa im selben Moment ins eiskalte Vakuum geschleudert. Obwohl bei dieser Explosion keinerlei Geräusche zu hören waren, erschauderte Aiden urplötzlich. Unter der schweren Pilotenkluft stellten sich kleine Härchen unwillkürlich auf. Ebenso hatte der Stellvertreter des „Wolve Squad“ für einige Sekunden seinen Mund geöffnet als er begriff was da zerstört worden war.


„Staffel – hier Eins; die 'Königin' ist hinüber“, drang auf einmal Fosters Stimme bestätigend an sein Ohr. „Wir ziehen uns zu den Werften zurück! Ich wiederhole: Rückzug zu den Werften.“ Kaum eine Sekunde später deutete ein plötzliches Klacken auf einen Kanalwechsel hin. Fünf, Ihre Einheit hat den kürzesten Weg. Halten Sie bis zum Eintreffen der restlichen Staffel durch.“

Sofort reagierte Kyra: „Selbstverständlich, Eins. Wir machen es uns bis dahin gemütlich.“

Neun, kehren Sie ebenfalls zu den Werften zurück“
, sprach der Staffelführer im ersten Ton weiter – und überging damit die flapsige Bemerkung der Rottenführerin. „Versuchen Sie bis dahin möglichst viele Rebellen zu erledigen.

Bei seiner Antwort beließ es Aiden bei einem schlichten Klicken. Irgendwie schien sich die gesamte Schlacht zu Ungunsten der imperialen Truppen zu entwickeln. Hatte keiner im Oberkommando mit so einem Ansturm gerechnet? Waren der Verlust von Denon, Loronar und Nubia kein ausreichendes Indiz gewesen? Hatte man die Entscheidung bei Corellia gesucht? Wenn ja, wieso? Fragen – immer mehr Fragen bauten sich im Bewusstsein des Flight Captain auf, während sein Blick weiterhin auf den Preybird gerichtet war. Er musste das leidige Spiel beenden. Viel zu viel Zeit hatte er mit dieser Rebellenmaschine verschwendet. Schweiß lief beiläufig seine Schläfe entlang. Gleichzeitig setzte er zum nächsten Angriff an. Emotionslos betätigte er den Feuerknopf. Grüne Laserblitze zuckten rasch durch die Schwärze. Manche trafen den Schutzschild des Ziels oder verloren sich in der Leere. Der Imperiale biss die Zähne zusammen. Herzklopfen machte sich bemerkbar. Nach einem kurzen Blick auf die Sensoren konnte der Pilot erkennen, dass sich sämtliche Sternjäger in Richtung der Werften bewegten.

Neun, ich konnte einen Tref...“, mitten im Satz brach auf einmal Mynthas' Stimme ab.

Dafür schaltete sich Drask, kaum einen Herzschlag später, ein:
Neun, Zwölf ist tot. Hier sind noch mindestens drei weitere X-Wing. Ich könnte also etwas Unterstützung gebrauchen.“

Elite – überall in der gigantischen Galaxie verband man mit diesem einen Wörtchen „Heldentum“, „Unbesiegbarkeit“ und abenteuerliche Legenden. Schon Arcanious' treusten Piloten, den berühmten Mitgliedern der „Nemesis“-Staffel, sagte man noch immer nach, dass sie im Alleingang ein ganzes Sternensystem mit ihren (damals modernen) Eta-2 Actis erobert hätten, ohne einen einzigen Verlust auf der eigenen Seite beklagen zu müssen. Über Jahre waren sie zu dem Meilenstein geworden, der als Vorbild für sämtliche Akademiegänger galt. Selbst Aiden hatte als Kind von diesen alten Helden geträumt. Doch dann hatte ihn die Realität eingeholt – wieder und wieder. Der Tod war ein Teil des Krieges. Keine militärische Operation kam ohne jegliche Verluste aus. Karto Mynthas, ein „Welpe“ in der Staffel, hatte es dieses Mal getroffen. Mehrere Rebellen waren gegen ihn geflogen, hatten ihn bekämpft und letztendlich ins Jenseits befördert. 'Wäre er nicht gestorben, hätte es einen von ihnen getroffen', stellte der Flight Captain ziemlich nüchtern fest. Eine simple, fast animalische Logik galt stets im Krieg. Unbewusst glitten Aidens Finger vom roten Feuerknopf der Laser zum Auslöser der paar Protontorpedos, die sein TIE/D Defender besaß. Automatisch holte er tief Luft; brachte seinen Puls auf ein normales Niveau. Dann fixierte er mit seinen eisblauen Augen den Preybird.

Zehn, Elf – formiert euch neu“, teilte er den verbliebenen Mitgliedern seiner Rotte mit. „Ich nehme noch schnell das Ziel auf's Korn. Neun Ende.“ Im Anschluss betätigte er den Auslöser.

[: Corellia-System | Corellias Orbit | unterwegs in Richtung Werften (Planquadrat „D5“ → „“D6) :||: „Wolve Squad“ | TIE/D „Wolve Neun“ :||: allein :]
 
- Corellia - Orbit(E-5) - VSD I Basileia - Ersatz-Brücke - Seifo Dias, John Crool, Mine Drove und Brückencrew -

Mit einem angestrengten Seufzen wischte sich der Neimodianer den Schweiß von der Stirn. Seit mehreren Stunden kämpften sie nun schon und Seifo hatte sich nicht den Ansatz einer Pause gegönnt, von der kleinen Laufeinlage bei der Flucht von der Brücke abgesehen, und das rächte sich nun. Dem grünen Nichtmenschen war ein wenig schwindelig und sein Kopf schmerzte.

„Beauftragen Sie jemanden einige Nähr-Riegel zu bringen. Sie haben die Brücke!“, befahl der Captain kurz angebunden und schritt raschen Schrittes von der Ersatz-Brücke zu den nahegelegenen Offiziers-Toiletten.

Müde schloss der Kommandant auf eines der Waschbecken gestützt die Augen und versuchte für einen kleinen Moment alles um sich zu vergessen. Das grelle Neonlicht, die Verantwortung, die feindlichen Schiffe, die tobende Schlacht. Dann öffnete er wieder die Augen und betrachtete sein Spiegelbild. Er war blasser als sonst, seine Hautfarbe war mehr grau als grün. Rasch ließ er sich Wasser über die Hände laufen und befeuchtete flüchtig sein Gesicht, ehe er sich eilig mit dem Handtuch abtrocknete, um möglichst schnell wieder auf der Brücke zu sein. Der Nichtmensch war erschöpft, doch nicht verantwortungslos. Er wusste, dass er sich nicht einfach entfernen konnte, wenngleich es ihm ein Gefühl tief in ihm befahl. Sein Instinkt riet ihm zu fliehen: Einfach die Kommandogewalt abgeben und mit einer Fluchtkapsel abhauen. 'Nicht heute', dachte sich der Captain, atmete tief durch und betrat erneut die Brücke, auf der eifrig an allen Stationen gearbeitet wurde.

„Schilde sind unter 50% gesunken, Captain.“, meldete der Commander rasch und reichte seinem Vorgesetzten einen der angeforderten Riegel, die im groben nur aus Proteinen, Vitaminen und ähnlichem bestanden.

'Die Schlacht ist verloren!', war der erste Gedanke, der dem Kommandanten des Schiffes durch den Kopf schoss und er zuckte beinahe über ihn zusammen. Der Defender Sternzerstörer war zwar Geschichte und das Feuer der Rebellen-Truppen teilte sich stümperhaft wieder auf verschiedene Schiffe auf, während die Schiffe der dritten Kampfgruppe weiterhin konzentriert auf das große Mon Calamari Kriegsschiff (Endurance) feuerten. Ein Indiz dafür, dass es sich bei dem zerstörten Schlachtschiff auf der Seite des Gegners um das Kommandoschiff der Kampfgruppe gehandelt hatte. All das verschaffte der Basileia mehr Zeit, jedoch war das Ergebnis das selbe: Die Feuerkraft des Strike-Kreuzers, der Calamari-Fregatte und des großen Mon Calamari-Schiffes, war stark genug die Basileia über kurz oder lang zu zerstören. Die Tatsache, dass auch die Schilde der kleineren Schiffe langsam aber sicher fielen, ignorierte der Captain gänzlich. Die Explosion der Quiris hatte die Schilde des Victory Sternzerstörers zusätzlich zum Feindfeuer geschwächt, was den niedrigen Schildstand erklärte. Und geschah, was Seifo befürchtet hatte: Die Schiffe, die dem Supersternzerstörer als Eskorte gedient hatten, hatten ihren Kurs geändert und fielen nur seiner Kampfgruppe und der von Thorne in den Rücken. Und dann war da auch noch die Verstärkungsflotte für die Rebellen, die gerade ins System gesprungen war. Das Schiff des überheblichen Admirals, der sich zuvor noch unbesiegbar auf seinem Defender Sternzerstörer gefühlt haben musste, bevor das planetare Geschütz von Corellia zugeschlagen hatte, war entgegen der Daten unmittelbar nach dem Treffer nicht explodiert, sondern flog immer noch. Den Neimodianer überkam beinahe Übelkeit angesichts des unverschämten Glücks, das die Rebellen und ihre unfähigen Kommandanten hatten. Ein weiterer Treffer des Geschützes hätte das Schiff schon lange zerreißen müssen, überhaupt der Beschuss der Waffe blieb aus irgendwelchen Gründen aus.


„Weshalb feuert das w-165 Geschütz nicht mehr?“, fragte Seifo und blickte in das ratlose Gesicht des ersten Offiziers, „Finden Sie es heraus!“

Auch die imperiale Verstärkung war längst überfällig. 'Man sollte meinen eine Kernwelt könnte rasch mit Truppen verstärkt werden...', machte der Nichtmensch gedanklich Vorwürfe an die verspäteten Schiffe. Die Nebulon-B Fregatte der siebten Kampfgruppe blinkte auf dem taktischen Hologramm noch drei mal kurz auf, ehe das Symbol verschwand. Tausend weitere Imperiale, die dem Rebell zum Opfer gefallen waren.

„Sir, scheinbar hat das w-165 Geschütz eine Fehlfunktion. Vermutlich wird es in diesem Kampf nicht mehr feuern können.“, meldete Crool vorsichtig.

Alles schien gegen sie zu laufen. Alles. Der Kommandant der Kampfgruppe war versucht in Auftrag zu geben bereits die schnellste Fluchtroute aus dem System zu berechnen, unterließ es jedoch. Der Nichtmensch beugte sich über das Holo und studierte es genauer. Es bestand die Möglichkeit sich neu zu formieren, wenn die zweite Kampfgruppe unter Baas lange genug hielt, bis CorSec die feindlichen Schiffe in diesem Bereich aufgerieben hatte. Die Chancen stünden noch besser, wenn der Vindicator der siebten Kampfgruppe, der sich nun den Schiffen, die von der Event Horizon her kamen, entgegenstellte, ernstlichen Schaden anrichten könnte. Zwar waren die Deflektorschilde der Basileia mit der Zerstörung des Defender Sternzerstörers nur teilweise entlastet worden, da die sechs Torpedowerfer des noch vorhandenen kapitalen Schiffs noch immer die tödlichen Geschosse auf den Victory Sternzerstörer losließen, jedoch konzentrierte sich nun das eigene Torpedofeuer auf diesen Gegner. Mehrere Salven hatte es bereits einstecken müssen ohne größere Schäden, unter anderem auch durch die verstärkten Schilde, die sich kurz bevor sie kollabiert wären, wieder verstärkt hatten. Allmählich gingen dem Schiff jedoch auch die Raketen aus. Es reichte noch für vielleicht drei, vier oder auch fünf Salven, jedoch war die Reserve dann aufgebraucht.

„Partikelschilde des feindlichen, kapitalen Schiffes kollabieren! Direkter Treffer!“,
rief der erste Offizier.

Eine Raketen-Salve hatte eine der Auswölbungen nahe der Spitze des Schiffes getroffen und selbige der Länge nach aufgerissen. Atmosphäre, Schiffs-Innenleben und vereinzelte Crew-Mitglieder entwichen aus dem Raumgiganten ins Weltall. Einer der Torpedowerfer war ausgeschaltet, doch weitere Salven erschütterten die Basileia in regelmäßigen Abständen. Ein heftiger Ruck ging durch das Schiff, der mit einem tiefen Ächzen beantwortet wurde und einem kurzen Flackern der Lichter auf der Brücke.

„Treffer an den Front-Torpedowerfern! Ein einziger ist noch einsatzfähig!“


„Drehen sie das Schiff auf die Seite, sodass alle Steuerbord-Torpedowerfer feuern können!“, befahl der Nichtmensch rasch und bemerkte einen Vermerk auf dem taktischen Holo, dass die Dikastos getroffen worden war durch eine Bomberstaffel, die irgendwie an den in Doghfights verwickelten Jägern vorbeigeschlüpft waren.

„Bauen Sie eine Verbindung zur Dikastos auf! Wie konnten die Ihnen entgehen?!“, rief Seifo, wobei er den ersten Satz an die Kommunikation richtete und den zweiten an den Group Captain in dem kleinen, separierten Graben auf der linken Seite der Ersatzbrücke, woraufhin dieser beinahe erschrocken einige schnelle Befehle erteilte.

„Schadensbericht...“,
forderte der Captain eilig, als die Verbindung aufgebaut war und stockte, als sich ein Mensch von starken Interferenzen zerstückelt als kleines vor ihm Hologramm aufbaute, und er dementsprechend den Rang nicht erkennen konnte.

„Hier – enant – ben Pro – nikations – beschäd!“, ertönte verzerrt und mit starken Hintergrundgeräuschen die Stimmte eines jungen Mannes.

Es klang für Seifo als handelte es sich bei ihm um einen Lieutenant oder Sub-Lieutenant, wobei das das einzige war, das er sich erschließen konnte.


„Ziehen Sie sich ein wenig zurück und versuchen Sie die Kommunikationsanlage zu reparieren! Die Turrus nimmt ihren Platz ein und Sie unterstützen die Jäger, Verstanden?“, rief der Captain reflexartig, woraufhin ihm einfiel, dass er dadurch die Interferenzen nicht überbrückte.

Es kam nur noch unverständliches Rauschen als Reaktion und der Neimodianer befahl der Turrus die neue Aufgabe zuzuweisen. 'Ewig können die Schilde des Fisch-Kutters nicht halten...', dachte sich Seifo und er war umso gespannter, was die Sensoren wahrnahmen:

„Schilde des feindlichen, kapitalen Schiffes bei circa 30%...“, der Kommandant atmete gespannt ein, denn die wichtigste Information war noch nicht geklärt, „Schildverstärkung wurde bereits eingesetzt!“

Erleichtert atmete der Nasenlose durch. Der riesenhafte Gegner wurde langsam aber sicher bezwungen durch das konzentrierte Feuer der kleinen Kampfgruppe. Durch Disziplin, die diese Bauerntölpel niemals haben würden. Jetzt fehlten nur noch die imperialen Verstärkungstruppen...


- Corellia - Orbit(E-5) - VSD I Basileia - Ersatz-Brücke - Seifo Dias, John Crool, Mine Drove und Brückencrew -



VSD-I Basileia
Schilde: [46%]
Hülle: [75%]
Staffeln:
Tie-Interceptor [0 Stück]
Tie-Bomber [0 Stück]

STR Quiris
Schilde: [0%]
Hülle: [0%]
Staffeln:
Tie-Interceptor [8 Stück]
Tie-Interceptor [6 Stück]

COR Dikastos
Schilde: [81%]
Hülle: [71%]
Staffeln:
Tie-Avenger [9 Stück]
Tie-Interceptor [4 Stück]

COR Immotus
Schilde: [76%]
Hülle: [85%]
Staffeln:
Tie-Fighter [2 Stück]
Tie-Fighter [1 Stück]

NBF Turrus

Schilde: [79%]
Hülle: [86%]
Staffeln:
Tie-Avenger [8 Stück]
Scimitar-Jagdbomber [10 Stück]

NBF Tantalus

Schilde: [74%]
Hülle: [88%]
Staffeln:
Tie-Avenger [8 Stück]
Tie-Interceptor [4 Stück]
 
[: Corellia System | Planquadrat „F5→ G6“ :||: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zwölfte Kampfgruppe :||: Carrack-Kreuzer “Achilles” | Brücke :||: Lieutenant Commander Alexa O’Neill, mit Brückencrew :]


Langsam und stetig erhöhte der betagte Carrack-Kreuzer mit dem Namen “Achilles” die Geschwindigkeit und drang immer weiter in die Wolke aus totbringenden Kugeln ein. Diese wichen dem Eindringling mal mehr mal weniger aus und prallten von der Hülle des Kreuzers ab, da noch die IFF-Kennung aktiviert war. Doch das sollte sich bald ändern, wenn der Kreuzer seine angedachte Geschwindigkeit erreicht hatte. Angespannt starrte Alexa aus dem Sichtfenster. Die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt und die Finger schon fast ineinander verschlungen. Den Rücken durchgedrückt und die Schultern gestrafft. Ihr Mund hat sie zu einer dünnen Linie zusammengepresst. Eine Bewegung neben ihr veranlasste sie, ihren Blick kürz von den Minen zu lösten, die mit “PLONK …PLONK….PONG….PING!” gegen die Durastahlhülle der “Achilles” schlugen. Leicht drehte sich der zierliche Commander zu seinem 1. Offizier um, der ihr ein Datenpad mit den neusten Daten über ihre Position und der Zustand des Schiffes übergab. Mit einem “Danke, Commander Wilder.”, nahm sie das Pad entgegen und fing an, die dort enthaltenen Daten zu studieren. Kurz bedachte sie Wilder mit einem Blick und wandte sich an die betreffenden Stationen und ging dann zur taktischen Konsole.

Navigation: Mehr Schub und Kurs beibehalten. Waffenstation: Leiten sie die Energie der Geschütze langsam in den Antrieb um.”

Die Arme auf die Kante der Konsole aufgestützt schaute die kleine Imperiale mit nagender Unterlippe auf die Schlachtkarte. Speziell auf diesen Teil er Karte mit dem Minenfeld, in dem mitten drin der Kreuzer flog. Dann zückte sie den Lichtstift und markierte einen Bereich, den sie als Ausgangsvektor (linke obere Ecke von E5) auserkoren hatte und leitete diese neue Information an Lieutenant Briggs - Navigation und Lieutenant Tasha O’Reilly – Kommunikation und Sensorik weiter.

Kommunikation: Teilen Sie unseren Jägern den Ausgangvektor mit. Sie sollen sich bereithalten. Außerdem informieren Sie auch die „Pandora“. Der Captain dort will sicherlich über unsere weiteren Schritte unterrichtet sein. Navigation: Machen Sie eine große Kehre und richten sie den Bug der „Achilles“ in die Richtung des errechneten Ausgangsvektors aus.“

Nach einem knappen „Jawohl, Ma’am.“ das fasst gleichzeitig von den betreffenden Offizieren an den Konsolen kam, machte man sich daran, diese Befehle auszuführen. Mit einem kleinen zufriedenen Nicken löste sich der Commander vom Anblick der holografischen Darstellung der Schlachtkarte und drehte sich kurz zu Wilder um.

„Sobald der Bug ausgerichtet ist, soll Lieutenant Briggs vollen Schub geben, damit wir die benötigte Geschwindigkeit bekommen. Bis dahin sollte eigentlich die Energie der Waffensysteme vollständig umgeleitet sein. Alle anderen nichtrelevanten Systeme so weit runterfahren, dass wir deren Energie als Reserve nehmen könne. Das schließt die Partikelschilde mit ein.“

Der Durastahl unter ihren Füßen und über ihren Köpfen knarzte und ächzte und das Schiff neigte sich ein wenig, um den eingespeisten neuen Kurs auszuführen. Der XO schaute seinen befehlshabenden Offizier, als wollte er etwas gegen ihren Befehl erwidern, doch nickte nur mit recht neutralem Blick. Doch wenn man genau hinsah, konnte man einen Wangenmuskel zucken sehen. Das einzige Anzeichen, das es unter seiner „neutralen“ Oberfläche zu brodeln scheint.

„Jawohl, Ma’am.“

Brachte er dann doch über die Lippen und bestätigte nun damit auch offiziell den Befehl Alexas. Diese hatte sich wieder der taktischen Konsole zugewandt und vergrößerte nun den Bereich um den Ausgangsvektor. Hin und wieder tippe sie sich mit dem oberen Ende des Lichtstiftes gegen die vollen Lippen.


******​


„Die IFF-Kennung ausschalten.“

Dröhnte die Stimme des kleinen Commanders der „Achilles“ über die Brücke, als der Kreuzer sich in voller Fahrt durch das Minenfeld bewegte. Die dadurch entstandenen Vibrationen lassen alles, was nicht unmittelbar befestigt war, klackern und klappern. Eigentlich vibrierte das ganze Schiff und machte teilweise einen normalen Gang unmöglich. So war der Commander des Carrack gezwungen, sich regelrecht zur Kommunikations- und Sensorkonsole zu hangeln. Schmale Finger krallten sich in die Lehne des Klonledersessels, auf dem Lieutenant O’Reilly saß. Aus ihren Augenwinkeln konnte Tasha einen schwarzen Haarschopf ausmachen, der sich etwas über ihre Schulter beugt, um so besser einen Blick auf das Sensordisplay zu erhalten.

„Lieutenant, halten Sie Ausschau nach den Ionen-Defenderminen.“

„Ja, Ma’am“

Kaum hatte Alexa sich auch mit der anderen Hand an der Konsole abgestützt, da ging eine hefige Erschütterung durch den betagten Kreuzer. Da die IFF-Kennung ausgeschaltet wurde, hatten sich die Minen wie Aasgeier auf die „Achilles“ gestürzt und folgten ihr. Der Abstand verringert sich zunehmen und wesentlich schneller, als O’Neill's und Wilder's Berechnungen es vorsahen. Einige Minen hatten die Hülle des Schiffes gestreift und sind in geringer Höhe davon explodiert. Diese Druckwelle drückte nicht nur den Kreuzer nach unten weg, sondern auch Dellen und kleinere Risse in den Durastahl. Im Inneren des Schiffes Riss es einige Besatzungsmitglieder von den Füßen. Alexa krallte sich weiter in die Lehne des Sessels und an die Konsole neben Tasha. Schnell ließ sie ihren Blick über die Brücke gleiten, nur um erleichtert festzustellen, das es keine Verletzten gab, die einer medz. Behandlung erforderten. Nur Prellungen und Schrammen.

„Bericht.“

Brüllte sie über die Brücke, um den Lärm der heulenden Alarmsirenen zu übertönen. Doch ehe man ihr den verlangten Bericht liefern konnte, erzitterte der Carrack erneut unter der Wucht einer Explosion. Diesmal kam diese vom Heck des Schiffes und gab der „Achilles“ so einen ungewollten Schub. Allerdings kostet diese Detonation dem Schiff fasst die Antriebssektion. Diese zierten nun Hüllenrisse und der Kreuzer zog nun eine kleine Rauchschwade hinter sich her. Die kleine Imperiale presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen und wischte sich vereinzelte Strähnen aus dem erhitzen Gesicht. Denn mittlerweile schienen die Detonationen und Explosionen um die „Achilles“ zuzunehmen. Alexa wusste, dass es den Kreuzer jeden Moment zerreißen konnte. Im ganzen Schiff wurden Hüllenbrüche gemeldet. Wilder, der bei Briggs an der Navigationskonsole stand, hatte bereits Reparaturteams losgeschickt und auch die Krankenstation fand ihre Beschäftigung. Plötzlich erhellte ein greller Blitz das Innerer der Brücke und blendete alle für einige Sekunden. Einer der Ionen-Defemderminen hatte sie beschossen. Glücklicherweise aber das Schiff verfehlt. Allerdings traf der Ionenstrahl einer der Minen, die sofort explodierte. Trümmerteile regneten auf die „Achilles“ ein, durchbrachen den kaum noch vorhandenen Partikelschild und prasselten auf die Außenhülle nieder.

O’Neill, die wieder an der taktischen Konsole zu finden war, wichte sich mit dem Handrücken etwas Blut von der Stirn. Bei einer der Explosion hatte ihre Augenbraue einen unliebsamen Kontakt mir der Kante der Konsole erhalten und eine Platzwunde dort verursacht. Nach einem kurzen Blick auf die taktische Karte wendete sie sich an Lieutenant Briggs und Commader Wilder.

„Die Reserveenergie ebenfalls in den Antrieb leiten. Kommunikation: Stellen Sie eine Verbindung zu den Kampfgruppen 9, 10 und 11 her. Wenn sie keine Minen in den Antrieb bekommen wollen, sollten sie den Weg freimachen. Dann informieren Sie unsere Jäger, das wir in einigen Minuten das Minenfeld (F6/E6/F5) verlassen und sich bereithalten und informieren sie Captain Murata. Navigation: Nehmen Sie Kurs auf diese Kampfgruppen der Rebellen ( KG 9, 3, 2 und 8). Wir fallen in deren Flanke ein.“

Während sie diese Befehle gab, markierte der Commander die Ziele mit ihrem Lichtstift und leitete die Informationen an die entsprechende Konsole weiter. Die „Achilles“ indes pflügte regelrecht durch die Wolke aus den totbringenden Kugeln und „sammelte“ diese ein. Am Heck tummelten sich schon einige der Minen und folgten dem Schiff wie ein Schatten. Der Abstand zwischen dem Schiffsantrieb und den Minen bestand nur noch aus wenigen Kilometern und schrumpfte stetig und schnell. Es würde nicht mehr lange Dauern, bis der Antrieb versagte. Alexa hoffte, dass dies erst eintreten würde, wenn sie ihre „Fracht“ abgeliefert hatten.

„Komm schon Baby. Nur noch einige Meter. “

Murmelte die schwarzhaarige Imperiale vor sich hin und klammerte sich, wie jeder andere auf dem Schiff und auf der Brücke an irgendwas fest. Denn die Kräfte, die auf den Kreuzer verübt wurden, durch die ungewohnte Geschwindigkeit, klackerte, rappelte und klapperte es überall im Schiff und die Vibrationen konnte man nicht mehr verdrängen. Rohre platzen, Nieten bildeten auf einmal gefährliche Geschosse und Schweißnähte gingen auf.

Wie ein altes Projektilgeschoss, das den Lauf einer abgefeuerten Waffe verlässt, verließ die „Achilles“ das Minenfeld. Unbeirrt, wie eine lasergesteuerte Rakete näherte sich der Kreuzer seinen Zielen. Je näher sie den Schiffen der Rebellenflotte kamen, desto vermehrt hagelte es feindliche Laser auf die schutzlose Hülle des Carrack’s ein und beschädigten die externen TIE-Aufhängungen. Als sich der Kreuzer in der errechneten Position befand, gab Alexa den erlösenden Befehl: “Scharfe Wende nach steuerbord und IFF-Kennung ein … JETZT.”, und man konnte regelrecht beobachten, wie die Minen sich von der “Achilles” entfernten und sich neue Ziele innerhalb der feindlichen Flotte ( KG 9, 3,2 und 8) suchten.

Doch der Carrack war noch nicht aus dem Schneider. Auf halben Weg zurück in die “eigenen Reihen”, der Kampfgruppe 12, erschütterten mehrere Detonationen aus der Antriebssektion die “Achilles”. Das Schiff bäumte sich regelrecht auf, bevor sich seine Fahrt immer mehr verlangsamte, bis der Kreuzer in Richtung Minenfeld abdriftete. Kleine Rauchschwaden entwichen aus den Rissen dieser Sektion.


[: Corellia System | Planquadrat „ F6/E6/F5 “ :||: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zwölfte Kampfgruppe :||: Carrack-Kreuzer “Achilles” | Brücke :||: Lieutenant Commander Alexa O’Neill, mit Brückencrew :]



CK „Achilles“ [Schilde: 0% | Hülle: 10 %] [driftet antriebslos auf das Minenfeld zu]
TIE/ln [02 Maschinen] [ Schutz der Achilles und Dogfight]
TIE/ln von der „Pandora“ [6 Maschinen][Schutz der Achilles und Dogfight] [unter dem temporären Befehl der „Achilles“]
 
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[Corellia-System | Planquadrat F5 Richtung F6 | Dogfight | TIE-Fighter Raptor IV] Odd Ball


Wahnsinn. Wahnsinn war das einzige was "Odd Ball" zu dem Vorhaben fand das seine Kommandantin gerade Befohlen hat. Es war ein Husarenstück der die gleiche todesverachtende Art an den Tag legte wie sonst nur Klone zu Werke gehen. Klone die wohl gemerkt für genau so etwas geschaffen worden waren und keinen anderen Zweck kannten. Abermals musste 'Odd Ball' seine Ansicht über seine neue Vorgesetzte ändern.

Es würde der sprichwörtliche Akt auf des Messers Schneide werden. Zusammen mit einer Staffel TIE-Interceptors sollten sie die 'Achilles' vor allem Schützen was da kommen sollte. Zuvor hatte er noch seinen Verfolger mit Hilfe seiner Rottenkameraden in eine Falle gelockt und weggeblasen, es hatte sich dabei um einen weiteren X-Wing gehandelt.

In diesem Moment bezog 'Odd Ball' zusammen mit dem Rest seiner Rotte Position an der Backbordflanke der 'Achilles'. Zusammen mit einer vollen Staffel TIE-Interceptors würden sie den Carrack begleiten und vor allen Jägern schützen die versuchten das wahnwitzige Manöver zu verhindern. Auf der Backbordseite der 'Achilles' befanden sich die 'Raptors' und Rotte Nr. 3 der Interceptors auf der Steuerbordseite die zwei übriggebliebenen Rotten. Damit war die Backbordseite etwas schwächer verteidigt da sie zu Hälfte "nur" aus TIE-Fightern bestand. Von denen zwei sogar beschädigt waren.

Noch auf dem Flug zum Minenfeld hatte 'Odd Ball' versucht den Stabilisator zu überbrücken. Es war ihm gelungen, zumindest würde jetzt ein totaler Ausfall dieses Stabilisators keine schwerwiegenden Einschränkungen verursachen, zumindest theoretisch. Bevor sie jedoch Feindkontakt hatten mussten sie Schritt halten mit dem Schiff und den Minen ausweichen. Die TIEs hatten es nicht so "bequem" wie die 'Achilles' und konnten alles abprallen lassen. Jeder TIE würde bei der Geschwindigkeit von 80 MGLT und einer Kollision sofort detonieren, dementsprechend war es auch für erfahrene Piloten schwierig einem Schiff zu folgen das schnurgerade flog wenn man selbst in Schlangenlinien folgte.


"Zwei pass auf, da kommen einige Minen auf dich zu."

"Habs gesehen Drei."


"Eingehende Koordinaten, wir haben den Vektor für unser Manöver erhalten. Zeigen wir dem Chef das wir genauso gut sind wie unsere Verstärkung. Zwei kommst du hinter her? Wir brauchen gleich jede verdammte Maschine."

"Mein Baby zickt ein wenig rum, aber das ist nichts was sich nicht durch gutes Zureden beheben lässt."


Eine weite Kehre die die Achilles und die begleitenden TIEs wieder auf die Schlacht ausrichteten folgend, wich 'Odd Ball' immer wieder Minen aus, einmal hörte er wie eine seiner Solarflächen über eine Ionen- Defendermine kratzte. Das Geräusch erzeugte ein Schaudern das über seinen Rücken lief und Schweiß sammelte sich langsam aber sicher auf seiner Stirn. Da nützte es auch nichts das der Pilotenanzug voll klimatisiert war. Als plötzlich Bewegung in das Minenfeld kam fluchte der Klon. Nur seinen Reflexen verdankte er es das er nicht als Weltraumschrott endete. Die Achilles hatte scheinbar ihr IFF abgeschaltet. Es wurde zunehmend schwieriger den Minen Auszuweichen, da sie sich in Richtung 'Achilles' bewegten. Dazu kam noch das das besagte Schiff seine Geschwindigkeit weiter steigerte. Sie waren kurz davor 90 MGLT zu erreichen. Scheinbar gab O'Neill alle Energie auf die Antriebe, wie lange würden die das durchhalten? Ein heller Blitz lenkte 'Odd Ball' ab, eine der Ioenenminen hatte gefeuert aber das Schiff verfehlt. Dafür aber eine andere Mine getroffen die Explodierte, der Carrack steckte die Explosion so weg, aber einer der Interceptors hatte weniger Glück, er trudelte hilflos in eine Mine und verging in einer Explosion.

"Aufgepasst! Wir passieren Marke 2.3 zu 5 gleich passieren wir die X. und XI. imperiale Kampfgruppe bereitet euch auf Feindkontakt vor."

In wilden Ausweichmanövern jagten die Raptors auf ihr Ziel zu: das Zentrum der Rebellenstreitkräfte. Das Training das 'Odd Ball' ausgearbeitet hatte half scheinbar dabei die kleine Schutzrotte beieinander zu halten. Zumindest registrierte er das Raptor I, Daren Kerns, wesentlich agiler mit seinem TIE umging als in den Simulatorflügen die sie zuvor absolviert hatten.
Ein flüchtiger Blick sagte ihm das sie kurz vor 100 MGLT standen, wenn der Carrack noch schneller wurde wäre hier Endstation für die TIEs, allerdings wurde der Reaktorkern der 'Achilles' dann auch bald schmelzen. Ein letztes Mal bevor sie das Minenfeld verlassen würden umrundete er eine der gefährlichen Magnetminen und jagte nun in geschlossener Formation neben seinem Heimatschiff her. Seine Sensoren registrierten eine ganze Armada an Minen die ihnen folgte. Es war schon ein wunder das nur ein Interceptor bei der wilden Hatz verlorengegangen war. Nicht ohne stolz merkte er das sich die 'Raptors' gut schlugen.


"Wir fangen eine neue Gruppe von Signalen auf. Feindliche Jäger voraus!"

'Odd Ball' blickte nach vorne, sie hatten gerade die X. und XI. KG. des Imperiums hinter sich gelassen als eine Wolke aus X-, A-, E- und Y-Wings auf sie zu kam. Ohne Zweifel hatten die gegnerischen Befehlshaber den Ernst der Lage erkannt. Nun würde erst die Arbeit der Jäger beginnen. Ohne auf weitere befehle zu warten suchte sich jeder der begleitenden TIEs und Interceptors ein Ziel und eröffnete das Feuer, versuchte auszuweichen und mit dem Carrack mitzuhalten der eine Rauchfahne und einen Trümmerschweif hinter sich herzog. Die Jäger brachen nicht aus der Formation aus, sie flogen soweit es ging gerade aus um durch den Jäger- und Bomberschirm hindurch zu kommen.

"Schweres Feuer von dem Kreuzer auf Backbord, 20,3°"

"Ich hab hier ein Problem"

"Zieh hoch"

"Es geht schon, glei..."

"Neue Signale, X-Wings kommen von dem DSD."

"Ich habe einen hinter mir, ich kann ihn nicht sehen..."

"Bin gleich bei dir eins"

"Pass auf deinen Arsch auf."

"Ich bin getroffen."

"Kann ihn nicht abschütteln..."

"Jetzt hab ich dich!"

"Das war in letzter Sekunde..."

"Weiter aufs Ziel zu, weiter aufs Ziel zu."

"Bleiben in Angriffsformation."

"Da kommt eine Menge Feuer von der Korvette passt auf."


Es war nicht nur der Funk der 'Raptors' die 'Odd Ball' empfing. Alle Jäger hatten sich auf eine gemeinsame Frequenz geeinigt. Damit konnte man sich besser organisieren bekam aber natürlich auch mit wenn andere getroffen wurde. Die Stimmen der piloten wurden zunehmen panischer und angestrengter. Auch 'Odd Ball' hatte zu kämpfen, vor seinen Augen war Raptor II abgestürzt weil er nicht hatte schnell genug ausweichen konnte. Aber soweit er es bezeugen konnte hatten sie das Zentrum der feindlichen Formation er reichten mit einen mal verteilte sich der Minenschwarm und suchte sich neue Ziele Was ihm persönlich nur wenig Entlastung brachte. Überall waren feindliche Jäger, Korvetten und kapitale Schiffe. Die 'Achilles' drehte gerade Richtung der eigenen Kampfgruppe ab als die Antriebssektion explodierte. Für einen Moment krampfte sich bei dem Klon alles zusammen bevor ihn der Funk wieder aus der Lethargie riss.

"Raptor IV wo bist du? Ich hab einen am Ar.sch, ich kann ihn nicht abschütteln."

"Bin gleich da!"


So schnell es eben ging lösten sich die TIEs aus den Kämpfen mit den feindlichen Jägern. Dabei hatten sie keine Augen für das Ergebnis ihrer Arbeit. Sie mussten überleben, dafür sorgen das kein feindlicher Jäger der 'Achilles' den Todesstoß versetzte. Bei einer besonders scharfen Kehre versagte der beschädigte Stabilisator, eigentlich dürfte nichts drastisches passieren. Für zwei Sekunden glaubte 'Odd Ball' eine faire Chance zu haben. Dann jedoch brach sein TIE unkontrolliert nach Steuerbord aus um direkt in eine Salve eines anderen Jägers zu geraten. In Bruchteilen einer Sekunde stieg Qualm im Cockpit auf, Funken sprühten und er hatte keinen Wiederstand mehr in den Steuerbewegungen. Ein grelles Blitzen später und sein gesamtes Cockpit war in tiefste schwärze gehüllt Das einzige was noch funktionierte war seine Lebenserhaltung. Immer noch völlig unkontrolliert trudelte er durch das Weltall. Der TIE hatte ein Drittel seiner Solarflächen eingebüßt und mehrere Treffer kassiert. Vermutlich war es pures Glück das der Jäger nicht sofort explodiert war. Immer wieder tauchte kurz die 'Achilles' vor seiner Frontscheibe auf, auf der sich ein Riss gebildet hatte. So wie jeder Pilot es an der Akademie beigebracht bekam aktivierte er den Peilsender an Bord des TIEs, wenn irgendjemand die Zeit finden würde um Piloten einzusammeln und dann noch sein Signal auffing würde man ihn einsammeln. Wenn nicht...nun ja die energie reichte noch für grobe anderthalb Stunden, danach hätte er noch für 20 Min Sauerstoff in seiner Pilotenkombie. Über alles was danach kam machte sich 'Odd Ball' keine Gedanken, er hatte seine Aufgabe erfüllt. Wenn er jetzt sterben würde könnte er damit leben. Bei den Gedanken an dieses Paradoxon musste der beinahe Todgeweihte grinsen.


[Corellia-System | Planquadrat F6 | Antriebslos, schwer beschädigt | TIE-Fighter Raptor IV] Odd Ball



Schutzrotte der Achilles
Raptor I [Kondensatoren überhitzt, eingeschränkte Manövriefähigkeit]
Raptor II [zerstört]
Raptor III [mehrere beinahe Volltreffer, eingeschränkt einsatzbereit)
Raptor IV [schwer beschädigt, treibt antriebslos durchs All]
 
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Aus dem Gewirr verschiedener Kennungen und Zugehörigkeitsmuster erkannte Epoh Ph'ton die Symmetrie des Chaos. Er entwirrte in seinen Gedanken die wild durcheinander gewürfelt wirkenden Schiffe der Raumschlacht, als sich neue Schiffe auf den Taktikschirm schoben. Bevor er auch nur seinen Kommunikationsoffizier ansah, erhob sich dessen Stimme.

„Eine neue Flotte hat den Hyperraum verlassen Sir, melde zwanzig Kontakte auf unseren Schirmen.“

“Welche Kennung?“

„Es ist... eine Republikanische!“

Die Atmosphäre auf der Brücke verbesserte sich, die Crew fing an neuen Mut zu schöpfen. Die Moral, ein oft von vielen Offizieren als diffus beschriebene Stütze des Sieges, war aufgrund der schlechten Lage gesunken, doch steigerte sich dadurch das, was sein Lieutnant-Commander wohl als „Jetzt-erst-recht“-Mentalität beschreiben würde. Viel Zeit zur Freude blieb ihnen allerdings nicht, als plötzlich einige Erschütterungen die Brücke der Enduring Freedom zum Beben brachte.

„Sir, eine Nachricht der Interceptor.“

"Stellen sie durch."

Der Audiokanal öffnete sich und eine menschliche Stimme ertönte.

"Hier spricht Admiral War Blade. Wir fordern die Freiheit des corellianischen Volkes und des Planetensystems. Wir sind hier, um Corellia aus der Sklaverei des Imperiums zu befreien.
Stellen sie die Kampfhandlungen ein und wir können über ihren Rückzug verhandeln. Ansonsten werden wir nicht davor zurückschrecken, unsere Forderungen mit Gewalt durchzusetzen. Wir lassen unsere Freunde auf Corellia nicht im Stich."


Admiral Warblade? Seit wann waren Kriegsverbrecher Admiräle der neurepublikanischen Flotte? Er erinnerte sich noch genau an die Bilder aus dem HoloNet als bekannt gegeben wurde, dass dieser Mann ein Kriegsverbrecher war. War die Neue Republik so verzweifelt? Für Protest blieb keine Zeit, aber in den großen dunklen Augen des Bith blieb dieser Mann ein Kriegsverbrecher, der seine Unschuld erst noch beteurn musste, schließlich brach er damals mit wertvollen Schiffen der Neuen Republik auf, die in späteren Kampagnen gegen das Imperium dringend benötigt worden wären. Bevor aber er sich weiter in diese Thematik hineinsteigern konnte, erwachte die Stimme des Selkath, seines ersten Sensorikoffiziers, zum Leben.

"Sir, die Apollo sendet keine Signale mehr."

"Wurde sie zerstört?"

"Nein, allerdings wissen wir auch nicht in welchem Zustand sich das Schiff befindet, die letzten Daten sahen aber nicht gut aus."

Während sich die beiden Offiziere noch unterhielten, nahmen im Hintergrund auf dem holographischen Taktikschirm kleinere rote Punkte Kurs auf einen grünen Punkt. In Realität waren es die TIE Bomber die ihre tödliche Fracht auf die Sequor abwarfen, ein weiterer Wurf sollte die Apollo treffen. Die Schiffe waren nicht mehr zu retten.

"Sir, die Sequor..." Es gebrauchte keinerlei Worte um die folgenden Ereignisse zu beschreiben. Das Schiff brach einfach auseinander, zerbarst und gab seinen Inhalt, die hunderte von Leben umfasste, dem kalten Weltraum preis. Der Bith konnte nur hoffen, dass sie wenigstens ein schnelles Ende gefunden hatten und nicht unnötig leiden mussten.

"Lassen sie sich davon nicht abschrecken, leiten ..."

"Die Apollo wurde ebenfalls zerstört Sir."

Stille senkte sich über die Brücke. Erdrückende Stille. Der Bith kannte keine Worte für das Leid was er in diesem Moment empfand, doch musste er sich selbst zügeln. Es galt eine Schlacht zu gewinnen und es würde niemandem helfen, wenn er genau jetzt seine Rationalität die ihn sonst immer wie ein Uhrwerk funktionieren ließ, verlieren würde. Der Moment des Aufatmens erfolgte erst, als der Selkath wieder die Stimme erhob.

"Die markierte Nebulon-B Fregatte ist soeben auseinander gebrochen Sir."

"Ausgezeichnet, markieren sie jetzt die nächste Nebulon-B Fregatte [Salvation], erneutes konzentriertes Feuer der Turbolasergeschütze sowie der Laserkanonengeschütze auf die mittlere Verbindungssektion der Fregatte."

Kurz erstarb die Geräuschkulisse der sich an der Steuerbordseite befindlichen Turbolasergeschütze. Die Neuausrichtung der Geschütze dauerte einige Augenblicke bevor auch diese Waffen ausgerichtet waren und ihre tödlichen Salven auf die Salvation los hämmerten. Der Taktikschirm verriet ihm allerdings auch, dass die anrückenden TIE Bomber einen neuen Angriff auf die Red Giant flogen. Er musste ihren Angriff oder zumindest ihr Vorankommen solange stoppen, bis die X-Wing Staffel sie ausgeschaltet haben würde.

"Sir, Minen!"

"Bei den schwarzen Knochen eines Urginox!" dachte Commander Ph'ton in dieser Schrecksekunde. Vollkommen perplex richtete der Bith seine Augen auf die holographische Taktikkarte und erstarrte innerlich. Sie kamen direkt auf sie zu, nur wie waren sie hierher gekommen? Er musste etwas übersehen haben.

Einschlag in 3 … 2 … 1 ...“

Die Alarmsirene gab ein grässliches, unerträgliches Geräusch von sich. Eine Erschütterung ging durch das Schiff, kurz flackerte das Licht. Die Mine war am Schild explodiert, doch schien es keine Auswirkungen zu haben. Die Brückencrew blieb ruhig, das notorische Geflüster der Männer und Frauen sowie die Geräusche der elektronischen Bordcomputer ergaben eine akkustische Kulisse, die Commander Ph'ton als „das konzentrierte Nichtsterben“ bezeichnete. Jedes dieser Individuen tat sein möglichstes, um die Schlacht zu überleben. Der Egoismus dieser Handlung resultierte also im Nutzen für das Gemeinwohl. Die Hände des Bith waren an ihren Fingernkuppen aneinander gefaltet.

“Status?“ ertönte die Stimme des nichtmenschlichen Kommandanten. Seine Stimme hatte eine gewisse, undefinierbare Art zu sprechen. Wenn man dem Bith etwas böses wollen würde, wäre die richtige Bezeichnung blasiert, doch herablassend waren weder seine Intentionen noch die Art und Weise wie er sich gab. Es wirkte beinahe ätherisch, als sei dieses Wesen nicht von dieser Welt.

“Schildleistung bei 73%, keine vitalen Bereiche sind beschädigt worden.“

"Ziel erfasssen und ausschalten, nehmen sie dafür alle Vierlingslaserkanonen wenn es sein muss!"

Sowohl der Devaronianer als auch die übrigen Offiziere sahen zu dem Commander, dessen Worte in einer ruhigen, überlegten aber fordernden Art ausgesprochen wurden. Kurz sahen sich die einzelnen Offiziere an, ließen sich nichts anmerken. Hier und da zuckten einige mit den Schultern, folgten jedoch dem Befehl des kommandierenden und gleichzeitig ranghöchsten Offiziers. Die Lage schien angespannt und doch kontrolliert. Der Bith wusste dieses Maß an Konzentration zu schätzen. Unerfreulicher wäre es gewesen, wenn die Brücke sich Luxus wie Panik oder Unordnung erlaubt hätte. Nein, das hatte in einer solchen Schlacht nun wirklich nichts zu suchen. Der Bith schien die einzelnen Vorgänge des Holotischs zu studieren. Es war nicht klar ob sein Gehirn wirklich alle Vorgänge, bis zum kleinsten Punkt, verarbeitete, doch schien es manchmal seiner Crew als könne der Kommandant mit dem großen Cranium genau das. Doch seine Ruhe sollte jäh gestört werden, der funktionierende Kriegsapparat hielt den Atem an.

"Sir, wir haben drei weitere Maschinen verloren." meldete sich seine zweite Offizierin zu Wort.

Er nickte, nahm die schweren Verluste für die eigene Staffel hin und sah wieder zum HUD. Seine Aufmerksamkeit wurde nämlich erneut an der taktischen Konsole gefordert. Die rot markierten Schiffe des Imperiums begannen ihre Position zu verändern und langsam sich zurückzuziehen. Das konnte er nicht zulassen. Solange die Lancer Fregatten nicht ausgeschaltet waren, konnten die Bomber nicht adäquat die kapitalen Schiffe unter Beschuss nehmen. Sie würden ihre Angriffe, wenn sie zustande kamen, aufgrund des Kreuzfeuers der beiden Fregatten ständig unterbrechen müssen. Doch ad hoc konnte er nichts tun solange noch immer der Interdictor sowie der Sternzerstörer der Imperial Klasse bedrohlich in Feuerreichweite lauerte.

"Waffenstation! Leiten sie 20% der hinteren Schildenergie auf die Steuer -und Backbordseite um. Nehmen sie zudem 5% der Antriebsenergie und leiten sie diese auf die Frontschilde."

Der Devaronianer, Lieutnant Cubar, nickte nur während die Augen sich in voller Konzentration zu Schlitzen formten.

"Kommunikation, rufen sie via Audiokanal die Red Giant, Reef Home und die Piper Maru."

"Natürlich Commander." antwortete Lieutnant Faas-Ru-Maar , der erste Kommunikationsoffizier.

"Sir?" fragte seine pau'anischer XO mit einem bewusst dunkleren Unterton. Beiden war klar, dass im Eifer des Gefechts wenig Zeit blieb für Besprechungen, doch der Commander verfügte nicht über die Möglichkeiten Befehle an diese Leute zu vergeben, also musste er die Kommandanten und den ranghöchsten Offizier des Schwadrons darum bitten.

"Wir sind den gegnerischen Schiffen unterlegen, wenn wir fortwährend einzeln agieren. Wenn wir die Feuerkraft unserer verbliebenen Raumschiffe bündeln, auf einen Punkt, können wir mehr Erfolg haben."

"Einen Versuch dürfte es wert sein."

Viele andere Möglichkeiten blieben ihnen eh nicht.

Corellia System :: Orbit um Corellia :: Planquadrat F5 :: der neunten Kampfgruppe zugeteilt :: AF Enduring Freedom :: Brücke :: Commander Ph'ton und Crew

AF "Enduring Freedom" ( SBD 65%| RU 100%)

  • X-Wing Staffel "Corsair" (3 Maschinen)
 
[Corellia-System :: Planquadrat „F6“ :: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zehnte Kampfgruppe :: VSD „Kali“ :: Brücke :: Commodore Tiberius Mard samt Brückencrew]​

Ein Hauch von Genugtuung umspielte die fleischigen Lippen des imperialen Commodore als einige Bomber die feindlichen Linien erfolgreich durchbrachen und ihren tödlichen Befehl sofort in die Tat umsetzten. Selbst auf dem flimmernden Holotisch wirkte das Szenario dabei bizarr. Gleich kleinen, bulligen Raubtieren stürzten sich die zwölf TIE/sa kühn auf das viel größere Opfer, einen Liberator Transportkreuzer („Apollo“). Machtlos wirkte der gegnerische Kommandant in diesem Augenblick – und genau diesen Umstand kostete Tiberius Mard in vollen Zügen aus. Er genoss die spekulierten Schäden, die ihm die diensthabenden Brückenoffiziere der „Kali“ mit ganz leichter Verzögerung auf das taktische Hologramm übermittelten. Er genoss den Triumph, der scheinbar in der sehr trockenen Luft lag. Er genoss sogar die Aussicht auf eine Auszeichnung samt Beförderung, nachdem er allein in dieser finsteren Stunde der Schlacht ein erfolgreiches Manöver absolviert hatte. Mards Stimmung – sowie dessen Wahn – schien in diesem Moment keine Grenzen zu kennen.

Derweil feuerte der schiefergraue Victory-Sternzerstörer unermüdlich und äußerst entschlossen mit all seinen Turbolasern auf das ausgewählte Primärziel – einen mittelschweren Kreuzer der robusten Strike-Klasse („Red Giant“). Dabei schwiegen noch die achtzig Raketenwerfer, die das Kriegsschiff mit je vier Raketen serienmäßig zur Verfügung hatte. Auf einen Schlag konnten sie vernichtend auf gegnerische Ziele wirken. Jedoch spielte für den erfolgreichen Einsatz dieser explosiven Geschosse nicht nur die Entfernung eine Rolle, sondern ebenso eine freie Flugbahn. Noch immer hielt sich die „Kali“, sowie deren Kampfgruppe, zwischen Minen auf. Eine falsche Bewegung konnte dadurch zu einer schrecklichen Detonation führen, die letztendlich auch dem eigenen Schiff schadete. Doch bei diesem Manöver kamen statt der schweigenden Raketenwerfer die Traktorstrahler zum Einsatz. Mit ihnen brachte die Besatzung einzelne Minen aus deren Ruhelage und brachte sie schnell in Richtung der Rebellenschiffe, wo sie ihr schadhaftes Potenzial entfalten konnten.

Mard stand, noch immer mit verschränkten Armen auf dem Rücken, vor dem flimmernden Holo. Er beobachtete mit einer ungewöhnlichen Faszination die fallenden Werte des Trägerschiffs („Apollo“) und schien für ein paar Sekunden alle anderen Sachen, die viel mehr seiner Aufmerksamkeit würdig waren, auszublenden. Hatte er bei Osarian einfach nur ein bisschen Pech gehabt, konnte er in dieser Schlacht seinen wahren, heldenhaften Charakter zeigen. Mit Entzücken registrierte er die endgültige Zerstörung des feindlichen Ziels als die Sensoren das Austreten von Fluchtkapseln registrierten. Nur kurz überlegte der Commodore:
'Soll ich eine Staffel Abfangjäger einsetzen, um diese Feiglinge zu bestrafen? Nicht einmal wie tapfere Männer wollen sie sterben.' Letztendlich verwarf er aber diesen Gedanken wieder. Schließlich war die Schlacht um Corellia noch im vollen Gange – und irgendeine Form der verdienten Anerkennung höchstens in Sichtweite.

„Flugleitstelle, die Bomber der 'Ulysses' sollen sich nach diesem grandiosen Erfolg dem ekelhaften Schandfleck nichtmenschlicher Baukunst ('Reef Home') annehmen“, brummte der Commodore und löste seinen Blick vom taktischen Hologramm. „Captain, wann haben wir dieses Minenfeld endlich hinter uns?“

Der Kommandant der „Kali“, ein dürrer Mensch, stand schon neben seinem Vorgesetzten als er kurz auf sein Datapad blickte, um die Antwort zu geben: „Noch etwa zehn Minuten, Sir.“

„Lassen Sie die Raketenwerfer vorbereiten“, befahl der Mard und kratzte sich an seinem Schnauzer. „Dieser Rebellenkreuzer ('Red Giant') dürfte danach Geschichte sein und wir können problemlos zu meinem eigentlichen Ziel ('Reef of Resistance') durchdringen … Vorausgesetzt: Minks und Murata setzen meine Befehle ordentlich um.“

Zufrieden schnaubte der blonde Imperiale. Vielleicht mochte Deevar Thorne als Rear Admiral über ihm stehen. Doch in diesem Szenario zeigte sich, dass allein er, Tiberius Mard, die ganze Flanke – und damit höchstwahrscheinlich auch den imperialen Sieg – retten konnte. Nach seiner Vorstellung musste er nach all diesen Mühen mindestens mit diesem Offizier „rangtechnisch“ gleichziehen oder ihn letztendlich sogar überholen. Immerhin würde ein altgedienter Victory-Sternzerstörer allein den feindlichen Koloss („Reef of Resistance“) bezwingen. 'Das ist genau der einzigartige Stoff, aus dem das Volk am Ende Legenden macht', dachte der Commodore und schnaubte erneut. Doch auf einmal fiel ihm etwas auf, das all seine schönen Luftschlösser schlagartig vernichten könnte. Denn obwohl die Elfte und Zwölfte Kampfgruppe die Zangenbewegung gegen die Rebelleneinheit (Kampfgruppe Acht) ausführten, schien die „Pandora“ ins Stocken zu geraten. Der Victory-II-Sternzerstörer schien in seinem Vormarsch ein bisschen gebremst worden zu sein. Gleichzeitig registrierten die Sensoren der „Kali“ diverse Schäden bei dem befreundeten Kommandoschiff. Ungläubig – und dazu mit sehr grimmiger Miene – musterte der Commodore das Hologramm. 'Murata, dieser Tölpel', dachte Mard und gab beiläufig ein verächtliches Schnauben von sich.

Erneut trat der untergebene Schiffskommandant an seine Seite:
„Sir, wir haben soeben den Kontakt zur 'Pandora' verloren. Nachdem unsere Sensoren eine Explosion bemerkten, haben wir versucht sie zu erreichen, aber die Verbindung zu diesem Sternzerstörer scheint gestört zu sein. Commodore, die Kommunikation wartet auf Ihre Anweisungen.“

„Geben Sie Murata noch fünf Minuten“, wies der beleibte Imperiale den Captain an, wobei sich der blonde, struppige Schnauzer ein weiteres Mal bewegt. „Sollte sich das Schiff in dieser Zeit nicht bei uns melden, vermerken Sie ihn als 'fahnenflüchtig'. Konsequent muss jeglicher Verrat im Imperium schon im Keim erstickt werden. Solche Taugenichtse dürfen das glorreiche Bild unserer Flotte nicht beschmutzen – so einfach ist das.“

Ein Funke Überraschung blitzte flüchtig in den Augen des Schiffskommandanten auf. „Ich verstehe, Sir. Haben Sie noch weitere Anweisungen für uns?“

Keine Antwort erhielt der imperiale Captain. Stattdessen schüttelte Tiberius Mard bloß flüchtig den Kopf, richtete dann seine Aufmerksamkeit wieder auf das taktische Holo und verfolgte das Manöver der mächtigen „Invidous“. Der Imperial-Sternzerstörer wurde von Basil Minks, einem Line Captain der Imperialen Flotte und zudem Kommandant der Elften Kampfgruppe, geführt. Allmählich begab sich das keilförmige Kriegsschiff kuatischer Ingenieurs- und Baukunst immer mehr in den direkten Zweikampf mit dem starken Kommandoschiff der feindlichen Einheit („Bellerophon“). Unter regen Beschuss standen beide Seite. Denn keine der beiden Schiffsbesatzungen wollte letztlich jeweils der äußerst verhassten Gegenseite den Sieg schenken. Zu ihrem Glück kämpften in diesem Duell nicht nur die beiden Kolosse gegeneinander, sondern sie erhielten auch tatkräftige Unterstützung von den kleineren Schiffen und Sternjägern ihrer Kampfgruppen. So legten sich die Kanonenboote sowohl mit den Pendants der Rebellen als auch mit den drei feindlichen Kreuzern an. Ebenso kühn verhielt sich auch die Mannschaft der „Eviscreator“, einem schweren Kreuzer der Vindicator-Klasse. Mutig schob sich das Schiff an der größeren „Invidous“ vorbei und stellte sich allein einem Kampf mit den beiden Mon Calamari-Sternkreuzern der Klasse Vierzig („Phönix“ und „Mol Luxu“). Dabei steckte es ordentliche Treffer ein.

„Mutiger Kerl, dieser Kreuzerkommandant“, bemerkte Mard zufrieden und schien parallel dazu die Probleme mit der „Pandora“ auszublenden. „So einen Kerl sollte man nach dem errungenen Sieg in aller Öffentlichkeit auszeichnen. Niemals hätte ich unter Minks' Kommando so einen vorbildlichen Tatendrang für die Wahrung der corellianischen Sicherheit im Imperium erwartet. Captain, notieren Sie sich diesen Namen. Da kann sich Murata noch eine ordentliche Scheibe abschneiden! … Haben wir mittlerweile wieder Kontakt zu diesem Victory-II-Sternzerstörer?“

Der dünne Kommandant des schiefergrauen Victory-Sternzerstörers bejahte die Frage. Zudem teilte er seinem beleibten Vorgesetzten mit, dass man auf offener Funkfrequenz eine Nachricht von einem gewissen „Admiral War Blade“ erhalten habe. Da es sich um einen Rebellenführer handelte, hatte er selbstverständlich sofort eine Ausstrahlung – selbst auf der Brücke – verboten. Anerkennend nickte ihm der blonde Commodore zu. Trotz dieser ungewohnten Geste beließ es der dürre Captain nur bei einem schnellen Salut, bevor er wieder zur Hauptbrücke zurückkehrte. Kurz sah ihm Tiberius Mard nach. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Holo. Dort unterstützte inzwischen ein leichter Kreuzer der Carrack-Klasse, „Burges“ mit Namen, den tollkühnen Vindicator. Mit vereinten Kräften versuchten sie ihre starken Gegner zu bezwingen. Jedoch war ein Erfolg beider Schiffe eher ungewiss. Dennoch blieb der Kommandeur der Vierten Flottille zuversichtlich. Irgendwie glaubte er an den diensthabenden Commander auf der „Eviscreator“. Während sich die Elfte Kampfgruppe mit ihren Schiffen schon in Kämpfen befand, schloss die Zwölfte weiterhin von hinten auf. Mittlerweile hatten sie die Entfernung zu der Rebelleneinheit (Kampfgruppe Acht) beträchtlich reduziert. Darum rechnete Mard damit, dass beide Einheiten endlich die feindlichen Ziele zerstören konnten und man im Anschluss den Sturm auf den Riesen („Reef of Resistance“) gemeinsam wagen konnte.

Unter unermüdlichen Einsatz der eigenen Waffensysteme trat die Zehnte Kampfgruppe langsam aus dem wolkenartigen Minenfeld. Grünlich schimmerten die Schutzschilde auf als feindliche Salven in unterschiedlichen Abständen auftrafen. Dennoch ließen sich die imperialen Kriegsschiffe von ihrem Kurs, in Richtung der feindlichen Einheit (Kampfgruppe Neun), nicht abbringen. Dabei geriet nicht nur die „Kali“, das kampferprobte Kommandoschiff, unter Beschuss, sondern ebenso die schlanken Nebulon B-Fregatten („Ulysses“ und „Salvation“). Offenbar stufte der Feind beide Schiffe als recht gefährlich ein, da sie mit ihren leichteren Kanonen jegliche Jagdmaschine mühelos in Sternenstaub verwandeln konnten. Schon ziemlich früh in dieser Phase des Manövers kristallisierte sich dabei ein Duell zwischen der angeschlagenen „Ulysses“, die sich schon bei Osarian bewiesen hatte, und einer Fregatte der Rebellen („Enduring Freedom“) heraus, die dieser bedrängten Rebelleneinheit zu Hilfe gekommen war. Doch diese aufopferungsvolle Geste der imperialen Fregatte diente nicht nur dazu, sich zu beweisen, sondern auch den feindlichen Fokus vom Kommandoschiff sowie dem gräulichen Immobilizer „Rampart“ zu nehmen, der sich ebenfalls in der Nähe aufhielt und ein Teil der Zehnten Kampfgruppe war.


Teil Zwei folgt gleich ...
 
Teil Zwei

Noch immer mit einem Hauch der Genugtuung in den Augen stand der kräftige Commodore vor der bläulichen Projektion. In Gedanken zählte er schon voller Vorfreude die Sekunden bis die alte Dame ihre Raketenwerfer zum Einsatz brachte. 'Der kümmerliche Strike („Red Giant“) hat keine Chancen gegen diesen Angriff', prognostizierte Mard und gestattete sich ein höhnisches Lächeln. Selbst Basil Minks und dessen Einheit schien mittlerweile erste Erfolge zu erzielen, obwohl die Kampfgruppe in den letzten Minuten mehrere Sternjäger sowie ein Kanonenboot („Repulse“) verloren hatten. Jedoch währte sein „Hoch“ nicht lange. Denn mit einem Mal schien die „Ulysses“ unter dem Beschuss der Rebellenfregatte („Enduring Freedom“) zusammenzubrechen. Erst änderte die geometrische Figur, die eigentlich für die Nebulon B-Fregatte stand, ihre Färbung von einem soliden Gelb in ein äußerst kräftiges Rot. Dann riss der Sensorkontakt komplett ab. Nur ein kleiner Vermerk über das Verlassen mehrerer Fluchtkapseln zeigte noch die Position an, wo das Schiff einst war. Jedoch blieb es für den Commodore nicht nur bei diesem Schock. Bei einem kurzen Blick auf die Zwölfte Kampfgruppe fiel ihm mit einem Mal auf, dass sich der Carrack-Kreuzer „Achilles“ aus der Formation bewegt hatte und in das nahe Minenfeld flog. 'Verräter – alles Verräter.' Er wollte gerade den Kommandanten dieses leichten Kreuzers aufschreiben lassen als plötzlich die Freund-Feind-Erkennung anschlug. Schlagartig fühlte er sich in seinem Verdacht bestätigt. Captain Murata – oder wenigstens dieser Kommandant wollten mitten in der Schlacht die Seiten wechseln. 'Hochverrat!', tönte es in seinem Kopf, während fast zur selben Zeit eine dunkle Röte in seine Wangen stieg. Er ballte die Fäuste. 'Damit kommt dieser Kerl nicht durch! Das gibt ein Kriegsgericht.'

Doch der Zorn wich schnell der Verwirrung. Denn der Carrack-Kreuzer schien mit mehreren Minen im Schlepptau auf die Position der „Kali“ zu zusteuern. Brummend stützte sich der dicke Imperiale mit seinen großen Händen an dem surrenden Holotisch ab. Was bezweckte der Kommandant? Ohne einen Fehler in der Freund-Feind-Erkennung konnten die Minen dem grauen Victory-Sternzerstörer oder einen seiner Begleitschiffe schaden. Natürlich waren nicht alle dieser explosiven Gerätschaften mit der modernsten Technik ausgestattet. Doch Mard schätzte diesen möglichen Schaden als relativ gering ein – im Vergleich zu den Auswirkungen auf feindliche Schiffe. Dröhnend setzte auf einmal eine Sirene ein. Man warnte die Mannschaft vor einem Einschlag. Hektik machte sich zusätzlich auf der übersichtlichen Brücke breit. Keiner der anwesenden Offiziere konnte etwas mit dem Manöver anfangen, das die „Achilles“ gerade ausführte. Unbewusst presste Tiberius Mard seine Hände gegen das kalte Metall, verfolgte mit seinen wachsamen Augen den Kurs der flimmernden Projektion und kalkulierte in Gedanken die verbleibende Zeit bis zum Einschlag. Schweiß stand ihm funkelnd auf Stirn. Gleichzeitig klopfte das Herz immer lauter.

Plötzlich riss ihn die Stimme des Kommunikationsoffiziers aus seinen Gedanken:
„Commodore, wir erhalten eine Nachricht von der 'Achilles'. Man bittet um Kurskorrektur unsererseits, wenn wir dem Manöver nicht im Weg stehen wollen...“

„Diese Verräter wollen nur unseren ungeschützten Rumpf!“, knurrte der beleibte Befehlshaber der Flottille. „Wir sollten das Schiff lieber ausschalten und ...

Mehr konnte Mard nicht sagen, da ihm auf einmal der schlanke Schiffskommandant ins Wort fiel: „Sofort ausweichen, Steuermann! Die 'Achilles' wird als Köder für die Minen benutzt...“

Mit der gewohnten Behäbigkeit großer Raumschiffe folgte der schiefergraue Victory-Sternzerstörer der befohlenen Kurskorrektur. Schwerfällig drehte sich das Kriegsschiff langsam zur Seite. Deutete quasi eine Rolle an, während es gleichzeitig ein „Abtauchen“ versuchte. Leicht verzögert folgte auch die Nebulon B-Fregatte „Salvation“ diesem Manöver. Langsam entstand eine klaffende Lücke in der Formation, die unverzüglich von der ramponierten „Achilles“ genutzt wurde. Ein größerer Schwarm explosiver Minen folgte dem leichten Kreuzer. Ließ die Distanz zwischen sich und dem fliegenden Metallstück immer kleiner werden. Zusätzlich setzte sich die „Achilles“ dem feindlichen Feuer aus. Recht eifrig schossen die Kanoniere der Rebellen auf das Schiff sowie dessen Anhang. Da die „Salvation“ ihren Kurs zu langsam geändert hat, zog sie auf einmal mehrere Minen auf sich. Explosionen waren kurz zu sehen als diese an den Schilden und der massiven Hülle detonierten. Sofort erloschen Lichter der aktiven Antriebssektion. Sogar der schmale Hals wurde in Mitleidenschaft gezogen. Jedoch schien das in diesem Moment kaum einen aufzufallen – ausgenommen der Besatzung der „Salvation“.

Flüchtiger Jubel regte sich auf der Brücke als der Hauptteil der Minen in Richtung der gegnerischen Einheiten flog.
„Die 'Achilles' hat ihre Erkennung wieder aktiviert. Treibt jedoch hilflos im Raum umher.“

„Soll sich Murata um dieses Problem kümmern“, entgegnete der Commodore schroff. „Wir sollten uns mehr auf unsere Ziele konzentrieren. Waffenstation, zwei Raketensalven auf den Strike-Kreuzer ('Red Giant'), das Mon Calamari-Ding ('Reef Home') backbords und steuerbords diese recht dreiste Fregatte ('Enduring Freedom'). Feuer!“

[Corellia-System :: Planquadrat „F6“ :: imperiale Verteidigungsflotte; Vierte Flottille; Zehnte Kampfgruppe :: VSD „Kali“ :: Brücke :: Commodore Tiberius Mard samt Brückencrew]​

 
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~ | Corellia | Raumschlacht | 7. Kampfgruppe | Planquadrat "E6" | Leichter Sternenkreuzer der MC40-Klasse "Endless Ocean" | Hauptbrücke | Cmdr. Ibmatan samt Brückencrew | ~


Fünfhundert Meter maß der Sternenkreuzer der MC40-Klasse mit Namen 'Endless Ocean'. Weniger ein klassisches Kriegsschiff, als mehr ein militarisierter Passagiertransporter war dieser leichte Kreuzer doch ein gelungenes Gesamtpaket. Allerdings gab es mittlerweile kaum noch eine Stelle seines Rumpfes, die nicht mit Kratern verwüstet war. Die permanenten Attacken imperialer Schiffe hatten aus dem einstmals prächtigen Raumfahrzeug moncalamarischer Ingenieurskunst die reinste metallische Gerölllandschaft gemacht. Kreuz und quer hatten Turbolaserbolzen ein wahres Spinnennetz an Narben über den Durastahlpanzer gezeichnet. Treffer um Treffer hatten Schildleistung gekostet, Panzerung zerfetzt und interne Struktur vernichtet. Die desolate Optik des leichten Kreuzers ließ nur erahnen, welche schwerwiegenden Schäden die MC40-Klasse wirklich hatte. Und genau die Ermittlung dieser Schäden fand an Bord der Brücke der 'Endless Ocean' statt. Ein sichtlich aufgebrachter Commander Ibmatan war darum bemüht, Ruhe und Ordnung zu erzwingen. Doch die zahlreichen Meldungen von Schäden, Beschädigungen und Ausfällen, gepaart mit den neuesten Entwicklungen der Schlacht, den taktischen Neuordnungen und der eintreffenden Verstärkung machten das Vorhaben des Befehlshabers zu einer Utopie ungekannten Ausmaßes. Der 1,54m kleine Sproß von Dac versuchte dem Fels in der Brandung gleich gegen die Sturmflut an Gekreisch anzukämpfen. Doch er hatte nur bedingt Erfolg.

"Aktuellen Status meines Schiffes, Lieutenant Commander!"

Die Forderung war harsch formuliert, entbehrte jedoch nicht des typisch-militärischen Tons an Bord eines Kriegsschiffes. Und Ibmatan war bisweilen dem Militärprotokoll ähnlich sklavisch verfallen, wie man ein imperialer Offizier. Seiner Vorstellung nach konnte man nur mit eiserner Disziplin und hartem Vorgehen einen Sieg über den alten Feind davon tragen. Dass diese radikale Einstellung sich bisweilen mit einer gewissen Eigensinnigkeit biß, konnte der Commander nicht leugnen. Sein Entscheidungen waren geprägt von patriotischem Denken, von der Freiheitsliebe und dem Wunsch, durch Konsequenz und energische Dynamik den Sieg zu erringen. Dabei spielten ihm die Komplexe ob seiner Körpergröße, gepaart mit einigen innermilitärischen rassischen Problemen übel mit - verfiel er doch bisweilen in eine besondere Form des Radikalismus. Ein Umstand, der ihm während der Schlacht um Denon einige Sorgnis bereitet hatte. Mit seiner dortigen Entscheidung, die Befehle seines direkten Vorgesetzten zu Gunsten der Besatzung von drei Kanonenbooten zu ignorieren, war ein Beweis seiner Sturheit. Doch neben der Liebe für die Demokratie hielt Ibmatan fiel von Kameradschaftlichkeit. Und der bisweilen schlachtentscheidenden Symbolik hinter dem Schutz verletzter Mitkämpfer.

"Wir haben Reparaturteams rausgeschickt, um die schwerwiegenden Probleme zu analysieren, Commander. Allerdings haben wir nicht genug Techniker, um wirklich jeder Fehlermeldung nachgehen zu können, Sir. Es sieht nicht gut um die 'Ocean' aus ...", verkündete Lieutenant Commander Mibh Ohnann mit einer gewissen Reue in der Stimme. Der lachsfarbene stellvertretende Offizier machte keinen Hehl daraus, dass der leichte Sternenkreuzer im Grunde nur noch durch guten Willen und besonderes Glück zusammengehalten wurde. Das wiederum überraschte Ibmatan nicht so sehr, wie es eigentlich sollte. Vor allem der Beschuß feindlicher Bomber hatte der MC40-Klasse schwer zugesetzt. Immer wieder hatten Protonenbomben Löcher von der Größe eines YT-Frachters in den Rumpf gerissen. Überall hatten Instandsetzungsteams versucht die gröbsten Schäden zu beheben. Zahlreiche Hüllenrisse konnten nur mit Hilfe von Dämmfeldern versiegelt werden. Und darüber hinaus verlor man mit jeder fortschreitende Sekunde weitere Raumjäger der schiffseigenen Sicherungsstaffel. Die Situation drohte aus dem Ruder zu laufen.

"Jeden verfügbaren Mann und jede Frau losschicken ... sonst fällt uns das Schiff auseinander!"

"Commander Ibmatan. ... die Forces of Hope sind ins System gesprungen! Der Admiral ...", informierte Lieutenant Bunth Ilm, der Kommunikations -und Sensorikoffizier. Noch mitten im Satz jedoch wurde er von einem schlagartig sichtlich aufgebrachten Ibmatan unterbrochen. Der kobaltblaue Commander machte keinerlei Hehl aus seiner Verachtung dem Kommandanten der 'Forces of Hope' gegenüber. Überhaupt hatte der junge Mon Calamari keiner diplomatisches Geschick, was sein Verhalten auf der Brücke anbelangte.

"Admiral? VERRÄTER wohl eher! Die Verbindung unterbrechen .. ich will die Stimme dieses Subjekts nicht hören!"

"Er sendet über Breitband, Sir. Offene Frequenz!", ergänzte der Lieutenant schnell. Die hervorstehenden Augen des Schiffskommandanten zuckten nervös umher, als er den Sensorik-Offizier fokussierte. Die kleine Gestalt des Commander straffte sich und seine 154 Zentimeter wirkten stolzer als jemals zuvor.

"Ist er denn noch bei Trost? Damit erregt er doch die Aufmerksamkeit jedes imperialen Schiffes!"

"Commander - Anstieg der Energiesignatur. Massiver Beschuß von Corellia - die w-165 feuert auf das Schiff von Ad ... auf das Flaggschiff der Forces of Hope!", legte Lieutenant Ilm nach. Das war vorhersehbar. Wie konnte man nur so einfältig sein. Einerseits freute es Ibmatan, wünschte er dem verräterischen War Blade doch unverdrossen den Tod, andererseits bedauerte er den Verlust womöglich vieler tapferer Männer und Frauen, die sich aus falschen Gründen einem Mann ohne Ehre angeschlossen hatten. Nicht jeder im Gefolge eines Hochverräters war zwangsläufig auch von schlechtem Charakter gesegnet. "Sir .. das Schiff hält Stand! Offenbar ist der Defender-Sternzerstörer nur beschädigt, aber ansonsten intakt!", informierte der Sensorik-Offizier mit erkennbarer Ungläubigkeit. Bisher hatte die furchtbare w-165 mit tödlicher Präzision einige der besten und kampfstärksten Schiffe der Angriffsflotte vernichtet. Auch den Supersternzerstörer 'Event Horizon' hatte sie zu einem sprichwörtlichen Krüppel geschossen. Doch ausgerechnet das Schiff des Verräters [Nemesis] hielt dem Feindfeuer stand. Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Die Macht schien mit dem Hochverräter zu sein.

Mit einem Mal wurde die 'Endless Ocean' von einem schweren Schlag zur Seite gerissen. Notsirenen sprangen an, irgendwo brach eine Leitung zum Druckausgleich und entließ eiskaltes Gas auf die Brücke. Einer der Deckoffiziere - wie alle anderen ein Mon Calamari - wurde von Trümmerstücken getroffen und ging mit einer großen Platzwunde zu Boden! Warnlampen tauchten die Brückensektion in ein blutiges Rot.


"Was war das - bei allen Meeren von Dac?"

"Commander, der feindliche Kampfverband [VIII. Kampfgruppe] ist zwischen unseren Schiffen durchgebrochen! Der führende Sternzerstörer hat dabei eine komplette Breitseite auf uns abgefeuert!", schrie Lieutenant Cephlan. Seinen Infanteriehelm hatte er noch während der Meldung tief ins moncalamarische Gesicht gezogen. Nach wie vor wunderte sich Commander Ibmatan über die Marotte des Offiziers an der Waffenstation. Doch im Grunde sprach nichts gegen eine derartige Vorliebe. Denn bei aller Eigenartigkeit besaß Izk Cephlan eine beeindruckende Leistungsfähigkeit. Auch wenn der Mon Calamari überall - wirklich überall - konspirative Verschwörungen alienhassender Imperialer sah, brillierte er an der Waffenstation doch ein ums andere Mal.

Während Alarmsirenen tobten und ein kleiner Trupp mit Feuerbekämpfungsmaßnahmen startete, hob der Commander beschwörerisch die überlangen Hände. Sein Blick war dabei auf die taktische Darstellung unweit seines Kommandosessels gerechten - besaßen doch nur Schiffe aus moncalamarischer Fertigung eine solche Einrichtung.


"Und nun haben wir eine komplette imperiale Einheit im Rücken? Gibt es neue Befehle von der 'Picon'? Irgendetwas?"

"Bisher nichts, Commander. Die 'Picon' bleibt stumm. Allerdings wird ein starkes Signal von der 'Legend of the Republic' gesendet.", erklärte Kommunikationsoffizier Bunth Ilm. Womöglich waren die Kommunikationsanlagen des nominellen Flaggschiffes der NR-Offensive wirklich ausgefallen. Das wiederum vereinfachte den gesamten Ablauf der Schlacht nicht im geringsten.
Aber was konnte er - der einfache kleine Commander - groß tun? Ein weiterer Einwand blieb sicherlich ungehört. Und ganz offenbar galt das ganze Streben der neurepublikanischen Oberkommandierenden der Eroberung der Raumwerft von Corellian Engineering.

Die 'Endless Ocean' wurde erneut von einer Serie von Treffern überzogen. Ausfallmeldungen dokumentierten die Einbuße von vierzig Prozent der Antriebsleistung, als zwei der fünf Triebwerke im Kreuzfeuer des Feindverbandes explodierten! Durch die Erschütterungen wurde sogar Ibmatan zu Boden geschleudert. Der kobaltblaue Offizier krachte dabei hart gegen eine Steuerkonsole und ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Dennoch nahm er um sich herum das Stimmengewirr diverse Besatzungsmitglieder wahr. Die Hektik auf der Brücke wollte kein Ende nehmen.


"Commander - Ausfall von fast der Hälfte der Antriebskapazitäten! Wir befinden uns im Zentrum der gegnerischen Feuerstöße! Wie lauten Ihre Befehle?", wollte nun Mibh Ohnann, der Lieutenant Commander wissen. Dem XO war daran gelegen, für Ordnung zu sorgen. Mit seiner Hilfe kam der Schiffskommandant auf die Beine und realisierte die desolate Situation an Bord seines Schiffes. Hatte man auf Denon noch mühelos glänzen können, wurde die Schlacht über Corellia immer mehr zu einer Katastrophe.

"Alle Waffen im Heckfeuerbereich auslösen. Und kontaktieren Sie das Flaggschiff ... wir müssen unbedingt etwas mit den Imperialen anfangen ... sonst zerreissen sie uns."


~ | Corellia | Raumschlacht | 7. Kampfgruppe | Planquadrat "E6" | Leichter Sternenkreuzer der MC40-Klasse "Endless Ocean" | Hauptbrücke | Cmdr. Ibmatan samt Brückencrew | ~



MC40a 'Endless Ocean' - (Schilde 17% Hülle 53%) [Partikelschilde ausgefallen, Antriebsleistung um die Hälfte reduziert & Hüllenbrüche]
Coral One - X-Wing (6 Stück)
 
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E6 | KG 9 | STR Red Giant] Captain Takao'ee

Die Apollo und die Sequor waren verloren, vollständig zerstört. Expandierende Trümmerwolken begleiteten die verbliebenen Kampfschiffe der Gruppe Neun, deren rascher Flug zu den Werften mittlerweile eher einer Flucht als einem Angriff ähnelte. Der geballten Feuerkraft der imperialen Schiffe hatten sie einfach zu wenig entgegenzusetzen. Zwar drängten sich die einzelnen Gruppen in diesem Teil der Schlacht so dicht, dass sie sich gegenseitig Feuerschutz geben konnten, und die Unterstützung der Kampfgruppen 2, 3 und 8 bedeutete eine gewisse Entlastung. Aber dennoch waren die übrigen Einheiten unter Captain Takao'ee, darunter sein Flaggschiff, der Strike-Kreuzer Red Giant, für einige der Feinde die nächstgelegenen und zugleich die einfachsten Ziele. Größere Kriegsschiffe feuerten auf weite Distanz ihre übermächtigen Waffen ab, und wie ein Schwarm Schlitzerratten hatten sich auch wieder die imperialen Zollboote an die Fersen der Republikaner geheftet, die sie nur zurückgeschlagen, aber nicht vernichtet hatten. Der Twi'lek glaubte spüren zu können, wie sein Schiff Stück für Stück auseinanderbrach: Von der immensen Last des imperialen Waffenfeuers regelrecht zerknüllt und abgehobelt, langsam von außen nach innen abgetragen. Lange, das stand fest, würde die Red Giant dies nicht mehr verkraften können. Sie war dem Untergang geweiht, wenn sich an der Situation nichts grundlegend änderte, und danach sah es nicht aus. Wunder geschahen im wirklichen Leben eben nicht alle Tage. Und leider fehlte Captain Takao'ee jede Idee, wie er dieses Schicksal noch hätte abwenden können.

Zu allem Übel drifteten schließlich noch Minen aus dem nahen Feld mit hoher Geschwindigkeit mitten in den Kampf hinein. Es hatte lange gedauert, bis es Takao'ee (und vermutlich auch allen anderen Kommandanten) gelungen war, zu verstehen, was der feindliche Carrack-Kreuzer plante; schließlich war es für Gegenmaßnahmen beinahe zu spät gewesen. Die Enduring Freedom musste einen Treffer einstecken, zeigten die Instrumente. Außerdem waren Schiffe der Kampfgruppe 8 betroffen. Die Red Giant selbst kam gerade noch einmal davon, sie wurde von den explosiven Flugkörpern verfehlt; aber die wenig erfolgreichen Abwehrmaßnahmen gegen den leichten Kreuzer und seine Eskorte hatten dazu geführt, dass die Jäger der Kampfgruppe 9 nun zig Kilometer entfernt in Dogfights verwickelt waren, anstatt sich weiter um die Nahverteidigung kümmern zu können. Eine weitere Lücke in ihrer Verteidigung, ein weiterer Nagel zu ihrer aller Sarg.


»Die Piper Maru steht weiterhin unter schwerem Beschuss, Captain. Sie wird nicht mehr lange durchhalten«, meldete die Sensorstation.

»Das werden wir auch nicht«, fügte Takao'ees Erster Offizier in einer für sie ungewohnten, ungeschönt brutalen Weise hinzu.

Bevor der Captain etwas darauf erwidern konnte, meldete sich Commander-mit-dem-unaussprechlichen-Namen von der Enduring Freedom:


»Wir sind den gegnerischen Schiffen unterlegen, wenn wir fortwährend einzeln agieren. Wenn wir die Feuerkraft unserer verbliebenen Raumschiffe bündeln, auf einen Punkt, können wir mehr Erfolg haben.«

Was sollte man dazu sagen. Epoh Ph'ton bemängelte, dass die Schiffe einzeln agierten. Man hätte darauf erwidern können, dass es die Pflicht des Bith gewesen wäre, sich nach den Aktionen des Flaggschiffs zu richten und nicht umgekehrt und diese Ermahnung daher eher in die andere Richtung hätte erfolgen können. Oder dass Takao'ees Versuch, eine wirkungsvolle Abwehr zu formieren, an Wes Korus' gegenteiligen Befehlen gescheitert war. Oder dass es überaus schwierig war, in der derzeitigen Situation nicht unterlegen zu sein, und es kaum noch Feuerkraft gab, die man bündeln konnte. Aber was hätte das gebracht.

Der Captain rang noch um eine Antwort, als ein bedrohlich klingendes Alarmsignal ertönte und die Sensorik anfliegende Raketen vermeldete. Der Victory-Sternenzerstörer Kali feuerte aus allen vorderen Rohren. Ein Blick auf die aktuellen Statusanzeigen konnte nur Ernüchterung bringen. Die Jäger waren beschäftigt, die Schilde ausgefallen und sowohl Abwehrgeschütze als auch Panzerung an der Backbordseite beinahe vollständig zerstört.

Vor diesem Hintergrund wusste Takao'ee, welche Antwort er Commander Ph'ton geben musste.


»Das liegt nun in Ihrer Entscheidung, Commander. Sie übernehmen die Leitung der neunten Kampfgruppe. Führen Sie Commodore Korus' Befehl aus und setzen Sie den Flug zur Werft fort. Machen Sie das Beste aus den Schiffen, die Ihnen bleiben. Takao'ee, Ende!«

Ja, es war das Ende. Für die Red Giant und über die Hälfte ihrer Besatzung. Auch Takao'ee überlebte den Raketenbeschuss nicht. Zwar hatte er nicht das Glück eines sofortigen, beinahe schmerzlosen Todes, wie er seinem XO und vielen anderen zuteil wurde, doch blieb sein Leiden auf wenige Minuten beschränkt. Und als er schließlich nicht mehr in der Lage war, Schmerz zu verspüren und es endgültig Nacht um ihn wurde, waren seine letzten bewussten Gedanken:

›Wie gut, dass ich wenigstens noch mein Kommando ordnungsgemäß übergeben konnte.‹

Diese Gewissheit machte ihn froh und erleichterte ihm den Abschied von seiner weltlichen Existenz. Denn Takao'ee hatte die Ordnung stets über alles geliebt. Nur leider war er selten auf Gegenliebe gestoßen.

[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E6 | KG 9 | Wrack der Red Giant] Captain Takao'ee
 
.:: Corellia :: Raumschlacht :: Planquadrat "F5" :: CRK "Scavenger" :: Brücke :: Cmdr. Octavian samt Crew ::.


Mit einem von Zauder und Schwermut belasteten Gemüt blickte Sarrus Octavian auf. Seine hellblauen Augen - sie glichen an manchem Tag den satten Farbtönen der Ozeane Corellias - wirkten wie von einem Nebel getrübt. Sein Gesicht, obwohl der Commander erst 47 Standardjahre zählte, machte den Eindruck faltiger zu sein, als das eines Greises. Sämtliche Vitalität ging dem Corellianer ab. Er versprühte weder Lebensfreude, noch Tatendrang und seine Stimme war nicht mehr als das Flüstern eines Kindes. So war es nicht verwunderlich, dass auf der Brücke des Corellianischen Kanonenbootes mit der Bezeichnung 'Scavenger' entsprechende Stille herrschte. Nur so war man in der Lage, den Befehlen des Kommandanten lauschen zu können. Und jedes Besatzungsmitglied in unmittelbarer Nähe sehnte sich nach moralstärkenden Worten oder motivierenden Befehlen. Doch all das blieb aus. Nicht weil Commander Octavian keine Ideen mehr hatte - er war schlichtweg nicht mehr Herr der Lage. Die schweren Treffer hatte sein Selbstwertgefühl mehr beschädigt, als das ihm unterstellte Schiff. Sich mitten in der Schlacht jedoch von verbündeten Einheiten in Sicherheit schleppen zu lassen, stellte schnell klar, wie es in Wahrheit um die Neue Republik bestellt war. Über Corellia konnte man nicht siegen. Es war unmöglich, sich hier einen Sieg zu erschleichen. Egal mit wieviel Feuerkraft man auch aufwarten konnte - das Imperium war überlegen. Wieder einmal. Und wie so oft. Spätestens nachdem die planetaren Verteidigungswaffen mit mehreren Salven den mächtigen Supersternzerstörer der Executor-Klasse auf Seiten der Republik zu einem neunzehn Kilometer langen Schrotthaufen geschossen hatten, war jede Hoffnung im Commander gestorben.

Mit der Hoffnung starb auch seine Aussicht darauf, seine Heimat noch einmal von den Ketten der Unterdrückung durch das Imperium befreit zu sehen. Corellia war dazu verdammt weiterhin ein Sklave imperialer Willkür zu sein. Und das traf den trinksüchtigen Offizier schwer. So schwer, dass alles in seinem Körper nach schwerem Alkohol gierte. Seine Frustration, seine Trauer, seine Wut und sein Ärger wollten beschwichtigt oder zumindest ertränkt werden. Verzweiflung und ob der Ohnmacht ausufernde Agonie waren vorherrschend wie noch nie. Am liebsten hätte sich Commander Commander Octavian zu Boden geworfen. Schreiend und mit den Fäusten auf den Boden trommelnd. Doch einen letzten Rest von Würde und Anstand musste er sich behalten. Auch jetzt, in dieser unsagbar frustrierenden Situation.


"Commander, weitere feindliche Einheiten nähern sich!", sagte Lieutenant Vince Draym, der stellvertretende Offizier. Damit war nun das Schicksal endlich und endgültig besiegelt. Es wurde auch Zeit. Sarrus suchte den Blickkontakt zum Lieutenant und nickte anerkennend. Die Leistung des jungen Mannes musste man würdigen - auch wenn es wohl keine Gelegenheit dazu mehr geben sollte. Selbst die Ankunft der 'Forces of Hope' hatte für keine Wendung mehr sorgen können. Aber was sollte man auch erwarten. Ehemals Fahnenflüchtige waren genausowenig in der Lage, die imperiale Flotte zu schlagen, wie die eigentlichen Streitkräfte der Republik. Man hatte hoch gespielt und sollte nun alles verlieren.

"Gut, Lieutenant. Haben wir ausreichend Energie für die Fluchtkapseln? Können wir alle an Bord evakuieren?"

Es mussten soviele Mannschaftsmitglieder wie möglich gerettet werden. Wenn schon nicht Corellia befreit werden konnte, sollten wenigstens die tapferen Männer und Frauen an Bord nicht ihr Leben lassen für eine Sache ohne Aussicht auf Erfolg. Solch unsinnige Opfer halfen der Republik nicht im geringsten. Und noch weniger halfen sie den Familien der Flottenmitglieder. Niemandem war mit einem sinnlosen Tode geholfen - das hatte Commander Octavian in all den rückschlagsreichen Jahren festgestellt. Und am eigenen Leib erlebt.

"Ich fordere sofort eine rasche Analyse an, Commander.", antwortete sein XO. Mit etwas Glück konnte man alle neunzig Besatzungsmitglieder von Bord schaffen. Genug Rettungskapseln besaß das Kanonenboot. Dazu jedoch musste auch jeder informiert sein - was trotz der geringen Größe der DP20-Fregatte kein leichtes Unterfangen war. Während Waffensysteme anderer kapitaler Schiffe über Kontrolle, Paneele und Waffenstationen bedient werden konnten, waren die Turbolaserkanonen des Corellianischen Kanonenbootes jeweils direkt mit Bedienpersonal besetzt. In Schützensesseln warteten die Männer und Frauen auf sich bietende Ziele vor den Rohren ihrer Waffen.

"Commander ... auf unseren Scannern .. Minen nähern sich! Jede Menge Minen! Sie sind überall!", kreischte ein junger Bursche von einem Offizier und mal um mal auf seine sensorischen Daten. Aber die Warnung spottete jedwedem Menschenverstand. Die Minenfelder waren in ausreichender Distanz zur Kampfgruppe um die 'Scavenger'. Man war hier vollkommen sicher. Vor allem, weil man hinter den anderen Schiffen lag. Doch der panische Gesichtsausdruck des Sensorik-Offiziers sprach Bände. Das wiederum sorgte dafür, dass sich der Magen von Commander Octavian schlagartig verkrampfte. Das konnte nur eines bedeuten: Eine weitere Tücke des Imperiums. Möglicherweise steuerbare Minen. Oder eine andere Teufelei.

"Auf Gefechtssta..."

Mehr konnte Sarrus nicht mehr sagen. Als die erste explosive Raummine die Flanke des Kanonenbootes traf, detonierte sie mit unbändiger Zerstörungswut. Das einhundertzwanzig Meter lange Schiff wurde von der Erschütterung durchgeschüttelt. Warnsirenen kreischten mit ohrenbetäubendem Lärm auf. Sofort mengten sich menschliche, wie nichtmenschliche Stimmen dazwischen. Chaos nahm die Überhand. Nach wie vor wusste niemand, wer die Minen ins Ziel gelotst hatte. Keiner an Bord der 'Scavenger' hatte das geschickte Manöver des imperialen Carrack-Kreuzers mitverfolgt. Niemand wusste um die Einfachheit dieser Strategie. Aber sie alle hatten die Konsequenzen zu erdulden. Und zu erleiden.

Eine weitere Mine sorgte für eine weitere Explosion. Selbige zerriss die Steuerbordflanke des Kanonenbootes und legte frei, was im Weltall nicht freigelegt werden durfte. Besatzungsmitglieder wurden durch riesige Löcher in der Aussenhülle in den luftleeren Raum gerissen und starben einen qualvollen Tod. Feuer tobte durch die Gänge des kleinen Kriegsschiffes und verzehrte alles Organische. Folgedetonationen zerstörten Antrieb, Waffensysteme und wichtige Lebenserhaltungselemente. Der Zenit der Zerstörung wurde erreicht, als die letzte Mine das Raumgefährt am Verbindungsstück zwischen Brücke und Mittelstück traf. Der schlanke 'Hals' des Kanonenbootes wurde zerrissen und das Schiff sprichwörtlich enthauptet. In einer raschen Abfolge von Explosionen und Auflösungserscheinungen zerfiel der einstige Korpus der 'Scavenger' in ihre Einzelteile.

Auf der Brücke selbst tobte Lärm. Schreie, Gekreisch, Warnmeldungen und Rotlicht verdeutlichten den Ernst der Lage. Dank eines beherzten Vorgehens zweier Techniker konnte ein Dämmfeld zumindest einen Sauerstoff- und Druckverlust verhindern. Dennoch endete die Geschichte des Schiffes unter dem Kommando von Commander Sarrus Octavian. Als unbewaffnete, schrottreife Brückensektion trieb das einstige Kriegsschiff untauglich und zum Abschuss freigegeben im All. Der Kommandant selbst klammerte sich an die Konsole vor ihm und haderte mit dem Schicksal. Der Verlust eines Großteils seiner Besatzung war ein weiterer Rückschlug für den Zyniker. Doch es war bezeichnend. Und sicherlich nicht das Ende. Selbiges hingegen erwartete der 47jährige. Und sein Blick wanderte dabei zum Transparistahlfenster ... und damit zu den imperialen Schiffen. Fast schon sehnte sich der Commander den Tod herbei.



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CRK 'Scavenger' - (Schilde 0% Hülle 15%) nur noch vorderes Drittel (inkl. Brücke) existent
 
.:: Corellia-System | Corellia | Coronet | Hafenfestung 'Coronet's Ehre' | Sergeant Raze Bane ::.


Einhundertdrei Kilogramm ohne Ausrüstung und Kleidung verteilten sich auf einhundertachtundachtzig Zentimeter, die stumm in die Luft ragten. Nach wie vor trug Raze Bane keine Uniform der Imperialen Armee, sondern den zivilen Aufzug, den er im Fluchtfahrzeug von Denon gefunden hatte: Ein ärmelloses Oberteil, dass seine stählerne Oberarmmuskulatur entsprechend betonte. Dazu eine simple Hose mit mehreren Großen Taschen. Einzig die Stiefel stammten aus den Arsenalen der Armee. Mittlerweile jedoch hatte sich der Hüne von Umgul ein Koppelsystem um den Oberkörper geschlungen, an dem sich auch seine Rangabzeichen befanden. Viel wichtiger als all die klassische Spinnerei um Hierachien, Ränge und uniformer Kleidung war für den Sergeant jedoch das mattschwarze DLT-19 Blastergewehr. Die gut zehn Kilogramm schwere Waffe mit der enormen Zerstörungskraft verlieh dem 'Sinner' ein beruhigendes Gefühl. Denn bisher konnte er sich in keinster Weise mit seinem neuen Einsatzgebiet anfreunden. Während im Orbit die Flottenheinis wieder einmal den Hintern von den Pelzköpfen, Fischaugen und Katzenfressen versohlt bekamen, war es nur eine Frage der Zeit, wann hier auf Corellia selbst die Hölle ausbrach. Und ausgerechnet IHN - den wohl besten Soldaten der ganzen Galaxie - hatte man in den Hafen von Coronet versetzt. Was sollte er hier schon groß machen? Sprengstofffischen? Die Aussicht auf hohe Abschusszahlen sank in dieser stinkenden Ecke von Coronet exorbitant. Als ob der Rebell so clever war, über See anzugreifen. Und damit nicht genug, auch die neue Einheit von Raze war der reinste Zirkus. Eine echte Freakshow. Hier hatte man die gesamte Scheísse der imperialen Armee von Stiefel gekratzt und zusammengekehrt. Natürlich war der direkte Vorgesetzte von Bane eine totale Pfeiffe - was bedeutete, dass er beim ersten Anzeichen von feindlichem Feuer erst seine Uniform beschmutzen und dann ins Gras beißen würde. So waren sie, die neumodischen Nieten der Armee. Während sich der wohl brutalste Mann im gesamten Universum über die Entwicklung der Dinge ärgerte, stand er nach wie vor auf einer gut zwei Meter hohen Mauer, das DLT-19 auf die rechte Schulter gelegt und blickte aufs Meer hinaus. Schön war es hier ja schon. Aber auch unglaublich trist und öde. Coronet war eine gewaltige Stadt und als solche von entsprechender strategischer Bedeutung. Raze Bane hatte mittlerweile erfahren, dass sowohl der Planet einen eigenen Schild besaß, als auch die Hauptstadt von Corellia selbst. Das wiederum machte jeden Corellianer zu einem totalen Feigling - in den Augen des Sarge. Wer sich derartig übervorsichtig verhielt, besaß schlichtweg nicht die nötigen Bälle in der Hose, sich offen zum Kampf zu stellen. Kein Wunder also, dass so häufig um Corellia gekämpft wurde. Scheinbar konnte man diesen Weicheiern ihren Planeten schneller entreissen, als man einem Gungan einhändig den Hals brach.

Bei diesem Vergleich fiel Raze auf, dass der letzte Genickbruch eines Gungan viel zu lange zurück lag. Das musste sich ändern. Sehr bald schon. Beiläufig äugte der Sergeant nach einem dieser hässlichen, schnabelbehängten Aliens. Aber selbst die Corellianer schienen klug genug zu sein, sich von diesen Kreaturen fernzuhalten. Noch während sich Raze fröhliche Gedanken mit blutigen Morden machte, erklomm einer seiner neuen Kameraden die Mauer. Wie der Vogel hieß, konnte der Mann von Umgul nicht sagen. Seit seiner Versetzung zum 'Chaos-Corps' durch Colonel Sipher Mydron persönlich, waren erst wenige Stunden vergangen. Und mit Namen tat sich der 'Sinner' traditionell immer schwer. Ein kurzer Seitenblick zeigte eine kahlköpfige, männliche Gestalt - etwa einen Kopf kleiner als Raze, mit einer Vielzahl von Stichwaffen am Körper ausgerüstet. Offenbar hatte jeder Soldat in der Einheit gewisse kombattive Vorlieben. Das wiederum war dem Sergeant nur Recht.


"Sergeant Bane - kleinen Schluck zu trinken?", hofierte der kleine Giftzwerg mit dem blankpolierten Köpfchen, während er einen silbernen Flachmann in Richtung des Sarge streckte. Na das war ja etwas - ein echter Disziplinkiller. Raze schob den kalten Zigarrastumpen in den linken Mundwinkel und fixierte den Blick auf die glänzende Schädeldecke. Fast hatte man den Eindruck, sich spiegeln zu können. Beachtliche Polierfähigkeiten. Oder besonders kräftige Politur.

"Aha. Na wenn Captain Keke das sieht - dann wird er sicher rot wie der Arsch eines Aqualish, hm? Das wollen wir doch nicht, oder Funkelhaube?"

Die Erwähnung des Kompanieführers, der eigentlich Captain Kele hieß, ließ den Soldaten - Corporal vom Rang her - zusammenzucken. Das wiederum ließ Raze müde lächeln. Er hatte genug Offiziere im Dreck der Schlacht verrecken gesehen, um sich mit dem Gemüt eines einzelnen zu beschäftigen. Wenn einer dieser Totalversager überleben wollte, musste er sich an Raze Bane hängen. Das war keine selbstdarstellerische, narzistische Einbildung, sondern die Erfahrung aus jahrzehntelangen Schlachteinsätzen. Es war die Fähigkeit eines Mannes, der mehr Kämpfe bestritten hatte, als die meisten je erleben sollten. Und es war die Zuversicht eines psychopathischen Monstrums, dass jeden Moment des Krieges liebte. Für Raze Bane gab es nichts erfüllenderes, als im Zentrum von Lasergewitter zu hocken und das Leben aus seinen Feinden zu schiessen. Jedes denkende und fühlende Lebewesen in der Galaxie fand im Laufe seiner Existenz den Grund für sein Dasein. Die meisten arrangierten sich mit den Jahren mit diesem Grund. Raze hatte vom ersten Kriegstag an verstanden, dass er nur zu Tod und Vernichtung taugte. Und er ging völlig in dieser Feststellung auf. Der Mann von Umgul liebte Konflikte, Auseinandersetzungen, Kämpfe, Schlachten, Kriege. Je mehr Leid er verursachte, desto glücklicher war er. All das machte ihn zu einem perfekten Soldaten. Zu dem Soldaten.

"Der Captain bekommt es ja nicht mit, Sergeant. Ausser Sie verraten es ihm. Aber das würden Sie ja nicht tun, oder? Sergeant?", setzte Corporal Glanzköpfchen nach. Anscheinend hatte man die kleine Bazille vorgeschickt, um die Einstellung vom 'Sinner' auszuloten. Das war nichts unbekanntes für den grobschlächtigen Squadleader. Er kannte diese Spielchen aus seiner langen Zeit bei der Armee des Imperiums. Dennoch amüsierte es den Hünen immer wieder zu sehen, wie ungeschickt sich manch ein Trottel anstellte. Und Corporal Fleischkappe hier war besonders dämlich. Ein gefundenes Fressen also.

"Pass' auf, Huttenvisage, ich sage das nur einmal: Versuch' gar nicht erst, mich zu testen. Das kann ganz schnell in die Hose Deiner sauberen Uniform gehen. Kleine Drecksmaden wie Dich schmeisse ich bevorzugt von Wallanlagen oder ersäufe sie im Meer. Verstanden? Corporal?"

"Sergeant Bane ... solche Droh...", fing Corporal Spiegelstirn an, wurde dann jedoch direkt wieder vom bulligen Veteranen ausgebremst.

"Ich würde aufhören, Kurzer. Sonst endet es böse. Ich sehe den Bericht an die Vorgesetzten schon vor mir: Brutaler Selbstmord - Corporal fiel in seine eigenen Messer. Sechszehn mal. Rücklings."

Die Ansage schien zu reichen. Der kahlköpfige Corporal nickte, verzog seine Lippen zu einem schmalen Strich und machte sich daran, das Mauerelement wieder zu verlassen. Wurde auch - befand Raze. Er wollte die Ruhe vor dem Sturm noch genießen. Lieber gelangweilt auf die Schlacht warten, als von einer haarlosen Amöbe halberotisch angequatscht zu werden. Während er breit grinste und seine weißen Zahnreihen präsentierte, schob der Mann mit dem Oberlippenbart den kalten Zigarrastumpen in den rechten Mundwinkel. Es war wieder mal wahrhaftig schön Raze Bane zu sein.


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[ Corellia - Coronet - Planquadrat "G9" - Gefängnis - Nichtmenschentrakt - Hauptgang ] Milan, Padme, Anakin & Tzun, Joya, zwei Widerständler (NPCs)

Es war doch so offensichtlich gewesen. Genau vor seinen Augen gingen Dinge nicht mit aller Richtigkeit zu, doch Milan David de Fragonard war natürlich so blind und erkannte es nicht. Würde irgendjemand wissen, welch dummer Fehler dem alten Mann unterlaufen war, würde er über diesen persönlich und über den Geheimdienst der Neuen Republik insgesamt lachen. Wie Agenten so unfähig hätten sein können? Was lernten die eigentlich in den geheimen Ausbildungslagern, die überall in der Galaxis verstreut lagen? Wieso konnten sie nicht einmal Jedi erkennen, wenn welche vor ihnen standen?

Zugegeben, er war nur ein kleiner Operative und noch nicht einmal in eine der vier Unterorganisationen eingeteilt. Vielleicht lag es ja daran, sodass ihm die genauen Hintergründe verwehrt geblieben waren. Der Rendilianer hoffte dies zumindest. Wenn es wirklich an seinem Unvermögen lag, dann sollte er sich wirklich Gedanken machen, ob der Geheimdienst der richtige Arbeitgeber für ihn war. Doch irgendwo in seinem Kopf begann dann ein kleiner Engel auf ihn einzureden. Er rief dem Besitzer des Gehirns, in dem er sich befand, zu, dass es doch gar nicht so schlimm war, nicht zu wissen, dass Anakin und Padme, auf jeden Fall jedoch Tzun, Jedi waren. Wahrscheinlich hatten sie von Kindesbeinen an gelernt, als Beschützer des Friedens in der Galaxis nicht aufzufallen. Und solche Profis brauchte er also nicht unbedingt zu durchschauen. Hoffentlich nicht.

Derart einigermaßen beruhigt lauschte er jetzt den Ausführungen des Commanders. No wirkte aufgezehrt doch immer noch kraftvoll genug, von diesem Ort zu fliehen. Allerdings hechelte er ziemlich stark. Der Operative führte das auf den kürzlichen Ausbruch des hochgewachsenen Langhalses zurück. In aller Kürze beschrieb dieser seine Offiziere, die vermutlich noch in diesem Gefängnis stecken mussten. Dann also nichts wie retten, dachte sich Milan. Doch seine Aufgabe war das zum Glück nicht. Er hasste ja jede Aktion, in der man unvorbereitet in Feindesland maschieren musste. Und der blonde Widerständler, der anscheinend doch nicht das war, was er zu sein vorgab, übernahm diese Aufgabe zur Erleichterung des alten Mannes mit den angegrauten Haaren und lief in eine der Gänge, um dort die festgesetzten Aliens zu befreien. Padme und die beiden Widerstandskämpfer, die eben noch die beiden Kaminoaner davor bewahrt hatten, sich gegenseitig zu zerfleischen, rannten in die andere Richtung.

"Ja, bis gleich! Und viel Glück!"

Ob die anderen, die gerade in den verwinkelten Gangsystem des Gefängnisses verschwunden waren, seine Worte gehört hatte, wusste er nicht. Sie waren auf jeden Fall schnell hinter den nächsten Ecken verschwunden. Nun blieben nur noch Milan und die beiden Kaminoaner zurück. Während er dem blauäugigen Artgenossen auf die Füße half, drängte Tzun zum schnellen Aufbruch. Dagegen hatte der Rendilianer natürlich nichts einzuwenden.

"Sehr gute Idee. Sofort runter zu dem Hangar bevor irgendein Imperialer noch hier aufkreuzt. Ich hab hier zwar meine Waffe, aber..."

Er unterbrach sich. Gut, dass er nicht sehr schießwütig war, konnte man ihm bestimmt ansehen. Doch er musste ja nicht gleich zugeben, dass es ihm nicht so wirklich behagte, auf lebendige Ziele zu schießen. Als Geheimdienstler vielleicht etwas untypisch, doch war ihm das in diesem Augenblick egal. Sowieso in allen Augenblicken. Dem scheinbaren Kommissar, hinter dessen Maskerade doch nur ein "Rebell" steckte, war über die lange Zeit seines bisherigen Lebens klar geworden, dass er eine gewisse Phobie vor allen Kriegerischen nicht unterdrücken konnte. Er rieß sich jedoch wieder aus seinen Gedanken und ging als Vorderster den Hauptgang in Richtung Hangar hinunter. Die beiden Kaminoaner folgten ihm langsamer, No schien immer noch mit seiner langanhaltenden Haft zu kämpfen, in der ihm anscheinend unzählige Repressalien zugefügt worden waren.

"Tzun, Sie wunderbarer Jedi. Haben Sie vielleicht irgendwelche Spritzen dabei? So eine Adrenalinspritze? Wir müssen uns beeilen und ich glaube kaum, dass sich der Commander ohne irgendwelche Hilfsmittel noch lange auf den Beinen halten kann."

Er hatte absichtlich etwas gereizter gesprochen; schließlich hatte der grauäugige Kaminoaner mit den anderen ihn nach Strich und Faden verarscht. Während der Padawan noch mit einer Antwort auf sich warten ließ, schaute Milan vorsichtig um die nächste Ecke und erschrak sichtlich über den Anblick, der sich ihm bot. Am Ende des Ganges lag der Hangar, der Operative konnte einige Schiffe und andere Fahrzeuge dort erkennen. Allerdings schlossen sich gerade in diesem Augenblick die Schotttore zu diesem und ungefähr ein halbes Dutzend Wärter gingen davor in Stellung. Keine gute Sache... Der Rendilianer zog seinen Kopf zurück und eröffnete den beiden Humanoiden die neue Situation.

"Da drüben stehen paar Gefängniswächter rum. Wir kommen also nicht so einfach da rein, wie wir gedacht haben. Ich denke, ich versuche noch einmal, mich als Kommissar auszugeben und locke ein paar von ihnen weg. Alles andere müsst Ihr dann schaffen."


Natürlich wusste er, in welche Gefahr er sich dadurch begab. Falls die sechs Wärter über seine Verkleidung informiert waren, würden sie ihn einfach erschießen. Und er konnte nicht einmal etwas dagegen tun! Doch er hatte seine Entscheidung schon getroffen. Der alte Mann wusste, dass es keinen anderen Ausweg gab und wenn sein Plan aufging, dürfte es eigentlich kein Problem mehr sein, in den Hangar zu gelangen und endlich aus diesem vermaledeiten Gefängnis zu fliehen.

Gerade, als er sich aufmachen wollte, sich den sechs Teufeln zu stellen, machte sein Datapad durch ein kleines Piepen auf sich aufmerksam. Anakin hatte ihm eine Nachricht geschickt.

"Wie ist euer Status?
Ich komme mit zwei bewaffneten Offizieren von Commander No zum Hangar.
Einige Gefangene müssten bereits bei euch sein.
Uns bleiben nur noch wenige Minuten, bevor der Trakt gestürmt wird.
Wir müssen in 'T minus 10 Minuten' starten! Bis gleich im Hangar."

Nicht auch noch Zeitdruck! Nun musste es also ganz schnell gehen. Milan tippte kurz eine Antwort ins Gerät.

"Der Hangar wird von einigen Wächtern bewacht. Versuche, einige wegzulocken und zu eliminieren. Mit dem Rest müsst Ihr Euch gleich herumschlagen. Bis gleich."

Er warf den beiden Langhälsen noch ein aufmunterndes Lächeln zu. Tzun war - bis auf das Verschweigen seiner wahren Identität - bisher immer nett und aufgeschlossen gewesen. Der Rendilianer wusste, dass er sich auf ihn verlassen konnte. Und den Commander der Flotte kannte er erst seit wenigen Augenblicken, doch schien auch dieser eigentlich richtig in Ordnung zu sein. Hoffentlich gingen beide in seiner Abwesenheit auf die verbliebenen Wärter und nicht aufeinander los.

Dann gab er sich einen Ruck und verwuschelte noch kurz seine Haare, bevor er um die Ecke bog und mit großen Schritten auf die kleine Formation am Schott zuging. Schon im Laufen begrüßte er den Boss dieser kleinen Runde, ein kleiner unscheinbarer Sergeant, der wahrscheinlich hierher strafversetzt worden war.

"Was ist denn hier los? Wieso werden die Schotttore geschlossen? Und was machen Sie eigentlich hier! Haben Sie noch nicht gemerkt, dass in diesem hübschen, ach-so-sicheren Gebäude gerade ein Massenausbruch vonstatten geht? Irgendein Vollidiot muss wohl eine Zelle aufgelassen haben und nun rennen diese unwürdigen Aliens"
- er verspürte einen kurzen Stich - "hier herum wie eine Rotte Yuccas herum. Tun Sie doch etwas!"

Insgesamt reagierten die Soldaten unterschiedlich auf ihn. Zwei der Wächter richteten ihre Waffen auf ihn, während zwei weitere einfach doof herumstanden und nicht wussten, was sie tun sollten. Der Seargent und der letzte Wärter nahmen jedoch zu Milans Erleichterung Habachtsstellung an und der Anführer der Gruppe gab seinen beiden intelligentesten Männern mit einem Wink zu verstehen, ihre Waffen wegzustecken.

"Kommissar, wir haben den Befehl bekommen, den Hangar gegen jeden ausgebrochenen Gefangenen zu verteidigen. Deshalb habe ich den Befehl gegeben, das Tor zu schließen. So kommt absolut niemand hier durch."

Stolz lächelte er. Dachte er jetzt, dass er ein Lob erhalten würde? Wenn sein Gegenüber wirklich ein imperialer Kommissar gewesen wäre, hätte die Wahrscheinlichkeit vielleicht sogar bestanden. So aber standen seine Chancen eher schlecht. Die Haare von dem Operative waren ungeordnet, sodass es den Anschein hatte, er hätte sich gerade leibhaftig gegen die Gefangenen erwehren müssen. Und genau das hatte dieser jetzt auch vor, zu behaupten. Mit ruhiger Stimme, die langsam anschwoll, begann er, wieder Druck auf den armen Wärter auszuüben.

"Verstehen Sie mich jetzt bloß nicht falsch. Ich begrüße Ihren Aktionismus, Sergeant. Doch wie kommen Sie eigentlich auf die vollkommen bescheuerte Idee, hier die Schotts zu schließen? Wenn wir fliehen müssen, kommen wir nicht einmal mehr in den Hangar? Meine Gruppe ist dort irgendwo drin" - er deutete hinter sich - "und kämpft gerade um ihr Leben. Ich konnte mich gerade so bis hierher retten. Also kommen Sie jetzt sofort mit zweien Ihrer Männer hier mit und machen Sie das Tor auf. Wenn wir schnell fliehen müssen, will ich nicht von so einem blöden Stück Stahl aufgehalten werden!"

Damit war alles gesagt. Die Stimme Milans war schließlich zu einem Brüllen geworden und hatte seinen Gegenüber eingeschüchtert. Nun drehte er sich um und ging, ohne einen Blick zurückzuwerfen, den Gang entlang. Dabei mied er absichtlich den kleinen Gang, aus dem er eben gekommen war und in dem die beiden Kaminoaner wahrscheinlich immer noch steckten. Hinter ihm gab der Sergeant mit brüchiger Stimme die entsprechenden Befehle und daraufhin hörte der scheinbare Kommissar die Schritte von drei Männern hinter ihm. Nun musste er sie nur noch los werden...

Die Gelegenheit bot sich ihm relativ schnell. Er ließ sich immer weiter zurückfallen, bis er schließlich hinter den anderen ging. Als sich diese umdrehten, befahl er ihnen mit einem Kopfnicken, wieder nach vorne zu schauen. Und als sie dann einige Gänge weitergegangen waren, holte er seinen Blaster hervor, nahm ihn in beide Hände und drückte in rascher Folge drei mal ab.

Milan hasste das Töten. Bisher hatte er nur in Notsituationen zu diesem allerletzten Mittel gegriffen. Und das auch nur äußerst ungern und nur, weil er von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt gewesen war. So hinterhältig wie in diesem Fall hatte der Operative noch niemanden erschossen, bei den anderen Malen hatte er den Feind in einem Blastergefecht getötet. Dass sich die drei Männer vor ihm nicht einmal hatten wehren können, verstärkte sein Gefühl, etwas vollkommen Ungerechtes getan zu haben, nur noch mehr. Hätte er sie vielleicht nicht töten müssen? Nur irgendwo einsperren, bis sie von ihren eigenen Männern befreien worden wären. Seine eigene Schuld stand für ihn zweifellos fest.

Mit einem lauten Würgen übergab der Rendilianer sich einige Schritte von den Imperialen entfernt, die alle ein Loch in Höhe ihres Herzens hatten. Danach fühlte er sich nicht wirklich besser, der Brechreiz blieb genauso wie das Gefühl, sich selbst neben die drei Leichen zu legen und ebenfalls einfach einen Schuss in sein Herz zu geben. Er selbst widerte ihn an und wie konnte man weiterleben, wenn man eine Allergie gegen sich selbst verspürte? Mühsam richtete er sich wieder auf, wischte sich seinen Mund mit seinem Ärmel sauber und ging. Ging einfach. Ohne einen Blick zurück bog er wieder in Richtung Hangar ab. Die Körper der drei unschuldigen imperialen Wächter, aus denen es immer noch dampfte, blieben allein zurück. Die toten Augen waren immer noch aufgerissen, zeugten von der Überraschung und von den Qualen, die sie in den letzten Augenblicken ihres Todes verspürt hatten. Und er ging einfach.


[ Corellia - Coronet - Planquadrat "G9" - Gefängnis - Nichtmenschentrakt - Gang Richtung Hangar ] Milan, drei Leichen
 
[Corellia-System - Orbit über Corellia – CEC-Werften .- Hautpthangar] Donovan Neros, Ben Terrek und jede Menge andere Soldaten



„Lieutenant DelTenna? Captain Neros vom Behemoth Kontingent hier …Sie können sicher noch einen E-Web-Blaster brauchen. Sergeant Terrek wird sich mit seiner Squad bei Ihnen melden, ein AT-ST ist ebenfalls in Ihre Richtung unterwegs, er wird dort in den Gängen patrouillieren, passen Sie also auf, auf wen Sie Ihre E-Webs abfeuern", so lautete die Frage, die Neros der Dame [Maja DelTenna] am anderen Ende der Leitung stellte. Doch diese reagierte alles andere als erfreut auf seinen Vorschlag, lediglich den AT-ST registrierte sie wohlwollend.

„Wissen Sie was, ich kann den E-Web auch hier verwenden“, antwortete er knapp und beendete die Verbindung grußlos.

Der drahtige Aargauer richtete sich gerade auf, nahm den Helm ab und strich sich durchs Haar. Es war wieder einmal typisch für das Militär, oder eigentlich auch nicht. Viel konnte noch passieren oder auch gar nichts. Vom Schlachtverlauf bekam er wenig mit, oder besser gesagt, gar nichts. Es war eine nervige Situation, diese dauernde Anspannung. Würden die Rebellen stürmen? Würden sie nicht? Würden sie? Würden sie nicht? Wütend auf sich selbst, weil er diesen Endlosstrom an unnötigen Gedanken nicht aus seinem Hirn bekam, marschierte er zu seinen Männern, die quer durch den Hangar positioniert waren.

Es war zwar nicht nötig, aber er wollte nachsehen, ob jeder alles hatte und die Ausrüstung kontrollieren. Das hatte er auch schon vor der Abkommandierung von der Behemoth gemacht, doch es konnte nie schaden, eine doppelte Kontrolle durchzuführen, außerdem verging dabei die Zeit etwas schneller.

Langeweile. Nichts ist langweiliger auf eine Schlacht zu warten, die vielleicht gar nicht kommt. Neros wusste nicht, worauf er hoffen sollte, den großen Bang oder tödliche Langeweile. Abermals wollte sich eine Endlosschleife in seinem Hirn ausbreiten.

Stopp, befahl er sich barsch, faltete die Hände hinter seinem Rücken und marschierte quer durch den Hangar. Es herrschte eine geschäftige Ruhe – die Ruhe vor dem Sturm, wo alle auf ein Ereignis warten und gleichzeitig hoffen, dass es nicht eintritt.

Zuerst führte ihn sein Weg zu diesem bulligen Sergeant Ben Terrek, der erst seit sehr kurzer Zeit unter seiner Fuchtel stand. Er wusste nicht warum, aber er fand ihn reichlich … ihm fiel wieder keine passende Bezeichnung für diesen Mann ein, also ließ er es dabei bewenden und nannte ihn beim Namen, falls er in seinem Gedächtnis auftauchen sollte. Namen waren unerheblich, austauschbar und im schlimmsten Fall konnte man anhand der Kennung herausfinden, wie der Leichnam zu Lebzeiten geheißen hatte, um seine Angehörigen zu verständigen. Neros war in dieser Hinsicht mehr als pragmatisch.


Er trat an die Männer heran, die das E-Web bedienen sollten und dieses bereits auf das Erfreulichste aufgebaut hatten und nun ihre Positionen verteilten, die sie sich wohl untereinander bereits ausgemacht hatten. Neros begrüßte das, denn um jedes Kinkerlitzchen wollte er sich auch nicht kümmern müssen.

„Sergeant! Wie ich sehe, sind Sie bereit, für den Erhalt der Werftanlage Ihr Leben zu lassen. Dann verpassen wir den Aliens eine hübsche Lehre, falls sie bis hierher vordringen sollten“, sagte er und dachte bei sich, wie kümmerlich so ein Leben im Angesicht der Weite der Galaxie eigentlich ist und er hatte einen Namen für den Mann am E-Web, aber er sagte ihn nicht. Er sagte auch sonst nichts, erwartete auch keine Antwort auf seine Rhetorik, kontrollierte nur stumm die Ausrüstung, zog dabei einige Male die Augenbrauen in die Höhe und verbesserte da und dort noch etwas am Sitz der Panzerung. Er hatte ein Namensgedächtnis wie ein Nudelsieb, aber was die präzise Ausführung von Befehlen anging oder die Instandhaltung der Ausrüstung, da war sein Gedächtnis auf Vordermann.

Nachdem er meinte, alles gesehen zu haben, ging er weiter, immer in einem hübschen Tempo und ließ dabei seinen Blick durch den Hangar schweifen. Zahlreiche andere Einheiten hatten sich hier verteilt, Sturmtruppen, einfache Bodentruppen so wie sie selbst, AT-STs, E-Web-Nester. Mehrere hundert Mann stark war die Bemannung, die hier auf den Einfall des Feindes wartete und ihm einen fulminanten Empfang bereiten wollte. Während er sich umsah, malte er sich aus, wie der Feind eintreffen würde und was zuerst zu geschehen hatte. Dann schob er diese Planungen zur Seite, alles Wichtige war erledigt mehr konnte er nicht machen, alles andere war zu improvisieren und der Gegebenheit anzupassen – schießen und dann Fragen stellen, falls sich welche ergeben sollten.

Nachdem er alle seine Männer kontrolliert hatte, kehrte er an seine Position zurück. Stirnrunzelnd betrachtete er die paar Thermaldetonatoren, die hier noch herumlagen und packte sie sich an den Gürtel. Schmunzelnd malte er sich einen feuerwerksähnlichen Abgang aus, den er in der ersten Reihe ansehen wollte, falls alle Manöver fehlschlagen sollten.

Neros war in vielerlei Hinsicht ein sonderbarer Typ und der Tod schien ihm oftmals an den Fersen zu heften, er sah auch so aus, als wäre er gut bekannt mit ihm.

Abermals rief er sich die Daten der Werftanlage auf und studierte sie gründlich. Geändert hatte sich nichts. Diesen Sergeant und seine Männer am E-Web würde er behalten, damit sie den Durchgang sicherten, da diese DelTenna offenbar keinen Bedarf an weiteren schweren Waffen hatte. Grinsend setzte er sich, nahm den Helm ab und orderte bei seinem Stellvertreter Kaf, der auch recht rasch mit einem Becher voll der dampfenden Flüssigkeit zurückkam. „Danke. Wie schätzen Sie die Situation ein?“

Der Mann schien einen Moment erstarrt zu sein, dann entspannte er sich, da Neros manchmal diese spontan menschlichen Anfälle hatte. „Keine Ahnung, Sir. Ich weiß nicht, was da noch auf uns zukommen wird. Aber ich denke, wir sind auf alles vorbereitet. Haben wir für den Fall der Fälle einen Fluchtplan, Sir?“ Der Lieutenant sprach vorsichtig und Neros lachte nur dazu. „Sie können sich gern einen machen, Lieutenant, auch für den Rest der Truppe. Falls das Monstrum hier untergeht, gehe ich mit.“

„Sir?“, nun war der Stellvertreter tatsächlich perplex und starrte seinen Vorgesetzten mit offenem Mund an.

„Nichts. Machen Sie weiter, ruhen Sie sich aus oder was immer sie wollen, damit sie fit sind, wenn wir diesen Aliens in den A.rsch treten und sie durch den Hyperraum zurück in ihre vergammelten Heimatwelten befördern.“

„Jawohl, Sir!“ Eifrig lief der Lieutenant davon und schien von neuer Energie durchströmt. Der hagere Aargauer hatte wieder einmal den richtigen Ton getroffen, auch wenn er vergesslich war wie kein zweiter, er wusste, wie man motiviert.



[Corellia-System - Orbit über Corellia – CEC-Werften .- Hautpthangar] Donovan Neros und jede Menge andere Soldaten

 
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat D5| Republikverband | X-Wing-Staffel Esk-Dorn plus Preybird] Esk-Dorns, Selion Condros, Foona

Die Macht alarmierte Selion. Er wusste, dass sein Widersacher (Aiden Thiuro) schießen würde, bevor dieser selbst es wusste. Es war ein Gefühl höchster Lebensgefahr, das kein Zögern zuließ. Der Jedi-Pilot drückte und drehte am Steuerknüppel und der zweisitzige Preybird tauchte nach unten und steuerbord ab. Zuvor hatte sich die Maschine genau im Fadenkreuz des Feindes befunden, der Schuss war gründlich gezielt gewesen. Doch durch die übernatürlich schnelle Ausweichbewegung war das schlimmste Verhängnis gerade noch abgewendet worden. Die Laserstrahlen zuckten über Heck und Schild des Preybirds, richteten aber wenig Schaden an. Ein rotes Alarmlicht erlosch bald wieder, als der Pilot mit ein paar schnellen Handgriffen ein kleineres Problem mit der Treibstoffzufuhr behoben hatte.

Foona, Selions Bordschützin und Padawan, sagte etwas in der knarrenden Sprache der Gand.


»Ich weiß«, antwortete der Jedi. »Die Heckschilde sind unten. Aber ich kann sie nicht abschütteln, ihre Maschinen sind einfach zu wendig!

Esk-Dorns, wir brauchen Hilfe!«


»Hier Esk-Dorn Leader«, schälte sich eine kräftige Stimme aus dem Meldungsgewirr auf dem Staffelkanal. »Ich komme zu Ihnen. Halten Sie durch, Dreizehn!.«

Das warem gute Nachrichten. Der Captain selbst würde sich ihrer Verfolger annehmen. Befanden sich diese erst vor der Mündung eines Jägers, mussten sie ihre Aufmerksamkeit aufteilen und konnten sich nicht mehr voll auf ihre Beute konzentrieren.

In einiger Entfernung verglühte eine der unbeschreiblich hässlichen TIE-Maschinen. Der X-Wing war weit weniger leistungsstark als die neuen imperialen Defenders, aber noch konnten die Kampfpiloten von ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit profitieren: Acht Maschinen gegen vier. Dies würde sich jedoch bald ändern. Die Imperialen waren einer größeren Gruppe altmodischerer Maschinen vorausgeeilt; in wenigen Augenblicken würden diese zum Kampfgeschehen aufschließen und das Kräfteverhältnis umkehren. Stelion Condros hoffte sehr, dass der Leader ihnen bis dahin zumindest einen Verfolger vom Hals geschafft hatte. Und dass sie gegen eine Übermacht lange genug bestehen konnten, bis die eigene Verstärkung - eine Staffel B-Wings, die sich (viel zu langsam!) näherte - hinzugekommen war.


Foona schien seine Gedanken zu lesen. Vielleicht tat sie dies auch; ihr Verständnis für die Macht war bemerkenswert. In ihrer Muttersprache tat sie ihren Unwillen darüber kund, weiterhin nur als Zielscheibe zu dienen, und meldete Zweifel daran an, dass sie einen solchen Kampf in einer rein defensiven Haltung durchstehen konnten.

»Wie du willst«, sagte der Pilot. »Gehen wir also in die Offensive. Die Defenders hinter uns können wir nicht ausmanövrieren. Aber vor uns gibt es eine Menge schildlose TIEs. Wir fliegen mitten in sie hinein.«

Er holte das letzte Quentchen Schub aus den Triebwerken des zweisitzigen Jägers heraus. Die Kampfmaschine machte einen Ruck nach vorne. In einer geraden Flugbahn, zur Erschwernis der Zielerfassung allerdings um die eigene Längsachse kreiselnd, schoss der Preybird des Jediordens nun in gerader Linie in die anstürmenden Gegner hinein.

Der Flug auf einem geraden Kurs erleichterte es sowohl den Feinden vor wie auch hinter ihnen, sie vernichtend zu treffen. Auf der anderen Seite würde so aber auch Foona die Gelegenheit für einen sauberen Schuss bekommen, sowohl nach vorne wie auch nach hinten: Insbesondere die beiden Defenders, die schon Bekanntschaft mit dem heckseitigen Raketenwerfer geschlossen hatten, würden sich hüten, ihnen in ebenso gerader Linie zu folgen. Und zusätzlich würde auch Esk-Dorn Leader auf diese Weise in den TIE-Defenders erheblich leichtere Ziele finden als zuvor.

Mit dieser Entscheidung war die Situation also nicht nur für die beiden Jedi, sondern auch für die Imperialen gleichermaßen gefährlicher geworden. Die baldige Entscheidung wurde so herbeigezwungen.

Condros wusste, dass sie sich damit mehr denn je ihrem Schicksal anvertrauten. Wie Hunderte von Kampfpiloten im Corellia-System waren sie nur einen Knopfdruck vom Tod entfernt. Jeder Entschluss und jeder Reaktion konnte den Sieg bedeuten oder den Untergang; selbst der beste Taktiker hätte nicht alle Eventualitäten einplanen und selbst der mächtigste Jedi nicht alle Ereignisse vorherahnen können, die hier über Leben und Tod entschieden.


[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat D5 | Republikverband | X-Wing-Staffel Esk-Dorn plus Preybird] Esk-Dorns, Selion Condros, Foona

NPC-Staffel Esk-Dorn:
6/12 X-Wings
1/1 Preybird
 
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[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E6 | KG 10 | MC102 Reef of Resistance] Captain Sistal, Commodore Trilk

»Captain, Commodore... wir haben den Dreadnaught Friend of Peace verloren.«

Trilk und Sistal nahmen diese schlimme Meldung mit nicht mehr als einem Nicken zur Kenntnis. Es war klar gewesen, dass der Angriff auf die Werft nicht ohne Verluste abgehen würde. Dieser Kreuzer war das erste Schiff, das die Kampfgruppe verlor. Beide Kommandantinnen ließen sich äußerlich nicht anmerken, wie sehr die Zerstörung des Schiffes sie traf. Während bei der Mon-Calamari aber der Kummer überwog, konnte die wesentlich kaltblütigere Quarren doch zumindest noch etwas Positives an der Situation finden: Dadurch, dass der Dreadnaught in einem Feuerball restlos vergangen war anstatt nur manövrierunfähig geschossen zu werden, mussten sie ihn nicht zurücklassen und einem ebenso unausweichlichen und endgültigen Schicksal ausliefern. Dies hätte ihr Gewissen weit mehr belastet.

Noch immer war der übergroße Supersternenkreuzer der Klasse MC102 ein wahrer Fels in der Brandung. Doch durfte man dies nicht überbewerten. Wie schnell die "Brandung" auch weit größere Felsen, namentlich den SSD Event Horizon, zermalmen konnte, hatte man gesehen; ein Anblick, bei dem sich jeder Kommandant eines kleineren Schiffes (und die Reef of Resistance war erheblich kleiner) ungemein verletzlich fühlen musste.

Doch die feindliche Kampfgruppe hatte keinen Rammangriff geflogen, sie war der Konfrontation mit den überlegenen Neurepublikanern ausgewichen. Und auch die größte Bedrohung für alle Großkampfschiffe der Angriffsflotte war im Augenblick erstaunlich still.


»Die planetaren Geschütze haben eine Weile nicht gefeuert. Wissen wir was da los ist?« fragte Commodore Trilk.

»Nein, Madam Commodore. In den letzten Minuten hat keines unserer Schiffe mehr eine Zielerfassung gemeldet oder Energieanstiege in Coronet verzeichnet. Aber die Ursache ist unklar.«

Eines war jedenfalls sicher: Die Imperialen hörten nicht freiwillig damit auf, die Schiffe im Orbit mit ihrer allesvernichtenden W-165 zu beschießen. Und Ziele hatten sie auch genug. Irgend etwas musste also nicht so laufen bzw. gelaufen sein, wie die Verteidiger es sich wünschten. Möglicherweise hatte der Geheimdienst das Geschütz ausgeschaltet. Oder Widerständler sorgten in Coronet für eine ausreichend große Ablenkung. Möglichkeiten gab es viele; auf die eigentlich naheliegende und tatsächlich auch zutreffende, nämlich einen technischen Defekt, kam die Quarren nicht. Vielleicht war dies ein Ergebnis imperialer Propaganda, die ihre angeblich perfekte Technologie so vergöttlichte, dass mittlerweile selbst ihre Gegner nicht mehr mit Konstruktionsmängeln und Wartungspannen rechneten.

»Ich beklage mich nicht darüber«, warf Captain Sistal ein.

Die Mon-Calamari war fest entschlossen, sich nicht zu viele Gedanken über etwas zu machen, das sie weder ändern konnte, noch es jemals hätte ändern wollen. Der Ausfall der W-165, wie auch das Auftauchen der Verstärkung durch Admiral Blade und die Forces of Hope, waren Geschenke des Schicksals, die sie dankend annahm.

Die beiden ungleichen Frauen von Dac wandten sich nun wieder ihren Taktikdisplays zu.


»Die feindliche Kampfgruppe (KG IX) ist in Reichweite, Captain.«

»Alle bugseitigen Waffen, Feuer nach eigenem Ermessen!«

Zwar flog dort auch ein riesiger Interdictor-Sternenzerstörer, doch die Reef of Resistance ignorierte diesen vorläufig. Die Fregatten stellten zwar keine echte Bedrohung für die großen Schiffe der angreifenden Kampfgruppen 1, 7 und 10 dar, aber sie waren geeignet, die Landung auf der Werft zu erschweren, wenn nicht gar zu verhindern. Also mussten sie beseitigt werden. Auf eine recht rücksichtslose Weise, die man mit Fug und Recht auch als unehrenhaft bezeichnen konnte, denn auf diese Weise pickten sich riesige Schlachtschiffe und Kreuzer die schwächsten Feinde heraus. Mit Kanonen auf Spatzen, wie es sprichwörtlich hieß. Aber dies war nunmal kein sportliches Kräftemessen, sondern Krieg.

»Wir setzen unseren Flug mit Höchstgeschwindigkeit fort«, befahl Trilk. »Rammen Sie die kleineren Feindschiffe, wenn es notwendig ist. Jetzt wird uns nichts mehr aufhalten.« Ihre gurgelnde Stimme hatte einen so grimmigen Ton angenommen, dass die Mon-Calamari froh war, auf ihrer Seite zu stehen. Zum Glück waren die Zeiten, in denen die beiden Völker Dacs sich blutig bekriegt hatten, vorbei.

»Madams, der Interdictor hält sich bisher zurück.«

»Vielleicht will der Kommandant dieses kostbare Schiff nicht leichtfertig opfern«, bemerkte die Quarren. »Oder er ist ein Feigling. Geben Sie ihm eine Salve aus den schweren Turbolasern, um seine Entscheidung zu erleichtern.

Kommunikation, stellen Sie eine Holoverbindung zur Legend of the Republic her.«


Es dauerte nicht lange, bis das Flaggschiff den Ruf entgegennahm.

»Commodore Korus, die feindliche Gruppe hat uns nichts entgegenzusetzen. Mit Ihrem Einverständnis beginne ich mit dem direkten Angriff auf die Werft und bepfehle den Entermannschaften den Start.«

[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E6 | KG 10 | MC102 Reef of Resistance] Captain Sistal, Commodore Trilk
 
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:: Corellia-System :: bei Corellia :: Planquadrat 'D6' :: Neunte Kampfgruppe :: Interdictor-Klasse Sternzerstörer Vanquish :: Captain Villus Medvir


Die Schlacht geriet immer mehr aus den Fugen. Nichts glich mehr den anfänglich geordneten Planungen und Strukturen. Viel zu viel war zum Chaos verkommen und erschwerte so die Arbeit jedes Kommandanten immens. Spätestens als es der Rebell geschafft hatte, die geschlossenen Linien der imperialen Verteidigungskräfte zu sprengen, war es mit der geradlinigen Taktik vorbei. Und das realisierte auch Captain Villus Medvir auf der Brücke des eintausendsechshundert Meter langen Interdictor-Klasse Sternzerstörers 'Vanquish'. Sein Kommando - sowohl das schwere Abfangschiff, wie auch die unterstellten kleineren Einheiten - stellte das letzte Bollwerk der Verteidigung vor den mächtigen Werftanlagen dar. Ein rascher Seitenblick des bärtigen Mannes zur holographischen Schlachtdarstellung bescheinigte klar, dass sich eine große Anzahl feindlicher Schiffe seiner Position und damit letztlich den Werften näherte. Also blieben nur wenige Alternativen, nur wenige Optionen übrig: Man musste sich mit fanatischer Entschlossenheit gegen den Invasor werfen oder aber eine andere Möglichkeit wählen. Eine weniger ruhmreiche Strategie. Die Geleitschiffe der Sternzerstörers der Abfangklasse waren in erster Linie auf die Abwehr feindlicher Raumjäger spezialisiert, weniger dem direkten Schlagabtausch mit kapitalen Schiffen. Und selbige rückten in wahrlich rauen Mengen vor.

"Commander Desyk, Befehl an die 'Recovery' und die 'Spectre' - sämtliche Staffeln auf den Feind hetzen. Sie müssen uns entsprechende Zeit verschaffen.", befahl Captain Medvir als erstes. Doch damit waren seine Anweisungen noch lange nicht beendet. Es war an der Zeit sich neu zu postieren. Die schiere Anzahl feindlicher Schiffe hatte dem Kommandanten der 'Vanquish' klar gemacht, dass eine direkte Konfrontation nur zu einem Ergebnis führen konnte: Der totalen Zerstörung des eigenen Verbandes. Damit war niemandem geholfen. Überdies wurde die Situation durch die Tatsache brisanter, dass dem Imperium nur eine äusserst geringe Anzahl von Schiffen mit Gravitationswellen-Projektoren zur Verfügung stand. Und während kleinere Kreuzer der 418er-Immobilizer-Klasse noch häufiger auftraten, gab es in all den Sektoren und Supersektoren nur eine handvoll Abfangschiffe auf Basis eines Sternzerstörers. Die Kosten waren zu gewaltig, um größere Stückzahlen lohnend zu produzieren. Kurzum: Der Interdictor-Klasse Sternzerstörer war viel zu wertvoll, um ihn bei einer simplen Aktion überzogener Opferbereitschaft zu verlieren.

"Captain - die feindlichen Schiffe eröffnen ...", ertönte die Stimme eines hartgesichtigen Mannes an der Waffenstation. Kurz jedoch wurde sein verbaler Einwand von kleineren Erschütterungen und dem mächtigen Alarmhorn unterbrochen. "... das Feuer auf uns. Allen voran der überlange Mon-Calamari-Kreuzer!", ergänzte er dann noch rasch. Medvir hob den Kopf und suchte trotz der beachtlichen Entfernung zu den gegnerischen Schiffen direkten Blickkontakt durch das Transparistahlfenster. Meldungen über Meldungen huschten über die verschiedenen Terminals und Kontrollpulte, während die Deflektorschilde sich dem ersten wilden Ansturm feindlichen Beschusses erwehrten. Die Schlacht über und um Corellia hatte nun letztendlich auch die Kampfgruppe von Captain Villus Medvir erreicht.

"Commander Shif, lassen Sie die 'Vanquish' nach Steuerbord abdrehen, Kurs null-neun-sieben-sieben. Sämtliche Geleitschiffe sollen uns folgen. Sämtliche Backbordwaffen ausrichten und den Feind bestreichen.", unterwies der Captain derweil seinen XO, Commander Hysio Shif. Selbiger, ein Bastioner mit dem Aussehen einer wandelnden Leiche, neigte den Kopf leicht fragend zur Seite - offenbar missfiel ihm der Befehl seines Vorgesetzten ein wenig.

"Wir ziehen uns zurück, Captain?", wollte der Commander wissen. Medvir grub vorerst jedoch die Finger seiner linken Hand nur in den sauber gestutzten Vollbart und kniff die Augen angestrengt zusammen. Um ihn herum nahmen Kommunikationsoffiziere Kontakt zu den kleineren Schiffen des Verbandes auf, um die Befehle entsprechend weiterzugeben. Dann erkannte der Captain, dass die Nase seines Flaggschiffes sich langsam von den Feindschiffen wegdrehte. Die im Vergleich zu einem Imperium-Klasse Sternzerstörer halbierte Bewaffnung des Abfangschiffes spie derweil Tod und Verderben in Richtung des Rebells.

"Nein, Commander. Wir stellen nur sicher, dass wir noch in der Lage sind, dem Feind eine Antwort zu geben, die sich gewaschen hat. Dafür müssen wir aber überleben.", entgegnete der Kommandant bedeutungsvoll. Jedem auf der Brücke war klar, was das bedeutete - galt die Besatzung der 'Vanquish' doch gemeinhin als Elite-Crew, die keinen Vergleich innerhalb der Flotte zu scheuen brauchte. Der gesamte Neunte Kampfverband drehte in Folge der Order durch Captain Medvir ab und gab dem Feind einstweilen den Weg zu den Werftanlagen frei.


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[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E4 | A-Wing-Staffel Esk-Besh] Major Shimbow, Esk-Beshs

Die Schlacht dauerte schon ermüdend lange. Die A-Wings der Staffel Esk-Besh hatten viel Treibstoff verbraucht, den größten Teil ihrer Raketen verschossen und die Piloten waren längst nicht mehr so frisch wie in den ersten Minuten. Sie hatten eine ganze Reihe von Abschüssen zu verzeichnen, aber auch vier ihrer Kameraden verloren. Die Phase der großen Jägerformationen war schnell vorbei gewesen, ein Dogfight hatte den anderen gejagt. Immer weiter hatten sie sich auf diese Weise von ihrem Mutterschiff, der mächtigen Event Horizon, entfernt; besser gesagt, der Supersternenzerstörer hatte sich von ihnen entfernt, denn sie befanden sich noch immer im Planquadrat E4 der Holokarte, wo das Überschlachtschiff vor einer gefühlten Ewigkeit einmal gewesen war. Nun hatte sich der Kampf weitgehend in andere Gebiete des Schlachtfeldes verlagert. Vor den Läufen von Esk-Besh Neun verglühte ein TIE-Bomber, dann war es ruhig um sie herum.

Zumindest wenn man von den eher kurzen Radien ausging, in denen ein Sternenjäger normalerweise operierte. Für die Piloten spielte vor allem das eine Rolle, was sich im Umkreis weniger Dutzend Kilometer um sie herum abspielte. Legte man weit größere Entfernungen als Maßstab an, wie es der Kommandant eines Schlachtschiffs getan hätte, so hätte man sich inmitten eines Gewimmels von Schiffen der Gruppe Furious und KG 5 der Republik, Kampfgruppe II, V und VI des Imperiums, von CorSec und neuerdings der Forces of Hope gesehen. Doch für Major Shimbow und seine Kameraden waren diese Kriegsschiffe und die Jägerschwärme, die sie umschwirrten, viel zu weit weg, um ihnen diesen Moment des Auf- und Durchatmens verderben zu können. Für einige Sekunden konnten sie in der Stille des Alls ein wenig zu Kräften kommen.

Doch allzu lange konnte der Major ihnen diese Ruhe nicht gönnen. Die Schlacht war noch lange nicht geschlagen, der Sieger noch nicht festgeschrieben. Ihr Mutterschiff, die Event Horizon, war schwer beschädigt worden und Commodore Ak'lya verwundet, mittlerweile vielleicht sogar getötet worden. Sie hatten erst einen Bruchteil ihrer Arbeit getan.


»Esk-Beshs, gut gemacht«, singsangte der Yuzzum mit seiner tiefen, sonoren Stimme. »Neu formieren. Wir fliegen hinunter nach E5 und schließen zur Gruppe Horizon auf.«

Gruppe Horizon, zu der die Event Horizon nominell überhaupt nicht mehr gehörte, wurde mittlerweile von der DSD Valiant und Commodore Niobe angeführt. Die kläglichen Überreste beider Kampfgruppen hatten kaum noch Jäger, weshalb der Befehl an die verstreuten Staffeln gegangen war, sich zu sammeln, sobald es denn möglich sein sollte. Das war jetzt, nachdem die Beshs unter der TIE-Bomberstaffel gründlich aufgeräumt hatte, der Fall. Hinter Shimbows Führungsmaschine schwenkten die A-Wings in Richtung der Valiant ab.

Doch sie waren noch nicht weit geflogen, als Shimbow etwas entdeckte. Für die anderen Piloten mochte es keine Rolle spielen, für ihn aber war es von besonderer Bedeutung. Sie passierten das Wrack eines Sternenzerstörers der Victory-Klasse, der hier durchs All trieb wie so viele andere Kriegsschiffe auch. Es gab dort Energieanzeigen, und deren Niveau stieg an, was entweder auf zunehmende Systembereitschaft oder einen baldigen Reaktorkollaps hindeutete; doch beides spielte für die A-Wings eigentlich keine Rolle, denn sie waren weit genug entfernt, um weder von einer Explosionswolke noch von Abwehrfeuer erreicht zu werden. Aber der Yuzzum kannte das Schiff, und es war von persönlicher Bedeutung für ihn. Der Computer identifizierte es als die Aquila.

Kurz entschlossen wechselte er seinen Kurs und steuerte auf den waidwunden Victory-Schlachtkreuzer zu. Seine Kameraden folgten ihm. Falls sie sich fragten, was das sollte, äußerten sie ihre Zweifel bisher jedoch nicht.

Als sie nahe genug heran waren, brauchte Shimbow keinen Computer mehr, um das Schiff zu erkennen. Es war tatsächlich die Aquila. Jenes Schiff, das im Orbit über Denon das Schicksal der Galactic Dawn besiegelt und mit ihr Unzählige seiner Kollegen und Freunde getötet hatte. Das Schiff, auf dem Commander Joya No und andere Offiziere verschleppt worden waren. Es war stark mitgenommen und konnte kaum als kampftauglich bezeichent werden. Doch immer mehr Lichter gingen an. Offenbar war man dabei, ausgefallene Systeme wieder hochzufahren und die Gefechtsbereitschaft wiederherzustellen. Doch noch verfügte der VSD kaum über einen Bruchteil seiner Schild- und Waffenkapazität.


»Esk-Beshs, neues Ziel ist dieser Sternenzerstörer. Zum Angriffsflug formieren!« Die eigentümliche Melodik seiner Stimme stand im scharfen Kontrast zu dem gnadenlosen Inhalt seiner Worte.

Es dauerte nicht lange, bis Captain Spring sich meldete. Der Pilot bekleidete nach Shimbow selbst den zweithöchsten Rang der Staffel. Er hatte nicht den Staffelkanal gewählt, sondern sprach über eine direkte Verbindung.

»Major, wir haben den klaren Befehl von Commodore Niobe, zur Valiant zurückzukehren!«

»Falsch, Captain«, erwiderte der Yuzzum trotzig. »Wir haben den Befehl, zurückzukehren, sobald wir hier keine Gegner mehr haben. Dieses Schiff ist ein Gegner!«

»Wie Sie meinen«, sagte der Mensch mit einem verständnislosen Kopfschütteln, von dem sein Vorgesetzter natürlich nichts mitbekam.

Als die A-Wings auf die Aquila herabstießen, reagierte diese kaum wahrnehmbar. Das Abwehrfeuer, das ihnen viel zu spät entgegenschlug, war kaum der Rede wert. Laserstrahlen gruben Furchen in die zernarbte Hülle des gewaltigen Schiffes, lösten hier und da Explosionen und Brände aus. Acht A-Wings waren nicht geeignet, es mit einem Schlachtkreuzer der Victory-Klasse aufzunehmen, doch dieser hier war ein halbes Wrack; mit Schnelligkeit, Wendigkeit und vor allem Hartnäckigkeit konnte man hier viel bewegen.

Die Maschinen flogen dicht über den grauen Rumpf hinweg, immer wieder feuernd. Von der Spitze an glitten sie die gesamte Länge des Schiffes entlang und näherten sich so immer weiter der Brücke. In Form eines breiten Turmes überragte sie alle anderen Rumpfaufbauten. Shimbow hoffte, dass dort die Schilde noch nicht wiederhergestellt waren. und er hoffte, dass Captain Mile Toral sich auf der Brücke befand, der Mann, der die Aquila über Denon kommandiert hatte.


»Alles vorbereiten zum Angriff auf die Brücke! Macht eure Raketen klar!«

Der Yuzzum selbst hatte noch zwei Erschütterungsraketen in den Rohren. Im Vergleich zu anderen Flugkörpern war ihre Sprengkraft gering, sie waren zum Einsatz gegen weit kleinere Gegner ausgelegt als einen Sternenzerstörer. Doch wenn es genug von ihnen waren, und wenn sie glücklich trafen...

Er machte beide Geschosse klar und visierte die großen Fenster der Hauptbrücke an. Die Zielerfassung rastete ein. Andere Staffelmitglieder meldeten Bereitschaft.


»Feuer!«

[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E4 | Über der VSD Aquila | A-Wing-Staffel Esk-Besh] Major Shimbow, Esk-Beshs

NPC-Staffel Esk-Besh:
8/12 A-Wings
 
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