Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun

"Wenn du der Macht vertraust, wirst du es mit der Zeit lernen - wenn du Ruhe bewahrst."

antwortete Anakin auf die Nachfrage seiner Padawan, die ihre Lichtschwertübung mit zunehmendem Erfolg fortsetzte. Eine Weile schaute er Tenia weiter aufmerksam und wortlos zu. Immer wieder mal nickte er anerkennend, wenn eine Form besonders gut gelang.

Plötzlich wurde der Fokus von Tenia gestört, als ein ihm bekannter Kaminoaner den Raum betrat. Es erstaunte den Jedi, dass sich das Gemüt der Nullianerin so sehr abkühlte und obwohl er eine Vermutung diesbezüglich hatte, die ihm jedoch so abwegig erschien, dass er sie direkt verwarf.


"Schon okay, Tzun.",

erwiderte er kurzum und stellte sich halb zwischen, halb neben dem dazugestoßenen Padawan und Tenia, die nun direkt angesprochen wurde. Dadurch, dass er sich dazwischen stellte hoffte er einen Puffer zu bilden, der wohl auch gebraucht wurde, als er die schnippische Antwort seiner Schülerin hörte. Er schüttelte innerlich den Kopf, gab ihr tatsächlich dann aber nur mit einem kurzen, vielsagenden Blick zu verstehen, dass sie sich beruhigen sollte. Anakin kannte die Gründe für ihre Reaktion nicht, aber ihren Hochmut - auch wenn dieser nur in ihren Worten und nicht ihrer Persönlichkeit zu spüren war - sollte sie lieber wieder ablegen.


"Tenia ist meine Padawan.",

erklärte er mit einem schlichtenden Tonfall.


"Das ist Tzun Suz,"

stellte er den Humanoiden dann vor.


"Er ist der Schüler von Rätin Padme Master, einer guten Freundin von mir."

Er blickte ein paar Mal zwischen den beiden Padawan hin und her, doch es war unwahrscheinlich, dass sie den emotionalen Konflikt hier vor Ort lösen würden konnten. Dafür hatte er eine bessere Idee: Eine Übung die für die Konzentration und im gleichen Moment für das bereits begonnene Lichtschwerttraining von Vorteil war. Ob ihr das Ganze gefallen würde stand auf einem anderen Blatt. Anakin schmunzelte kurz als er begann zu erklären:

"Wir sind gerade dabei mit dem Lichtschwert zu trainieren. Wenn du möchtest kannst du zuschauen Tzun. Wir üben gerade die erste Form, Shii-Cho."

Er wandte sich dann Tenia zu und deutete ihr mit ihm zu kommen und sich ein paar Meter von dem Kaminoaner zu entfernen und sich dem Jedi dann gegenüber zu stellen. Er zündete die blaue Klinge seines Lichtschwertes und nahm die für Form I typische Haltung ein.

"Greif mich an!",

forderte er die Nullianerin auf.


"Konzentriere dich, lass die Macht fließen. Mach dir keine Sorgen mich zu verletzen, das wird nicht passieren."

Ernst und mit zweifelsfreiem Nachdruck schaute er Tenia an. Wenn sie jetzt nicht bei der Sache blieb und sich von Tzun ablenken ließ... Anakin brach den Gedanken ab, er wollte es selbst erstmal sehen. Der kaminoanische Padawan seinerseits, hatte nun zumindest die Gelegenheit ein wenig in den Umgang mit dem Lichtschwert hineinzuschnuppern, wusste der Jedi doch, dass er nicht gerade eine Kämpfernatur war, was das anging.

Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun
 
{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tenia

Überrascht von der Kälte und der keineswegs Freundlichen Stimmlage der Frau (Tenia) vor ihm trat Tzun einen Schritt zurück und musterte die Frau verwirrt. Eine Arrogante Jedi? Das Widersprach eindeutig Tzuns bisherigem Bild der Jedi wie er es sich aufgebaut und es gefühlt hatte. Jedi waren freundlich, fürsorglich, hilfsbereit, Ritterlich, edel, Gerechtigkeitsliebend. Seine Meisterin Padme Master war intelligent, aufopferungsvoll und stark gewesen. Anakin Solo Edel, mutig und Ritterlich. Meister Janson weise, Väterlich und Offen. Tenia wirkte bisher keineswegs so. Sie wirkte wie das Klischeebild eines Grauäugigen Kaminoaners. Eines "Artenreinen" Wesens, eines das sich als etwas besseres als der Rest sah und den Rest als Genetisch minderwertig betrachtete. Das war eine Jedi? Gab es mehr solcher Jedi?

"Tenia ist meine Padawan."

erklärte Anakin und nahm damit Tzun damit einen Stein vom Herzen. Sie war nur eine Padawan wie er, eine die noch eine Jedi werden sollte. Sie war noch keine der Heldenhaften Lichtgestalten, womöglich würde sie eines Tages eine solche werden aber bis dahin hatte auch sie ihre Makel, ihre Fehler. Arroganz mag vielleicht dazu gehören, das musste Tzun versuchen zu akzeptieren.

Bei der Erwähnung seines Namens beugte Tzun seinen Kopf zu einer Verbeugung hinab und streckte die Arme zu beiden Seiten aus. Die typische Kaminoanische Ehrerbietung und Begrüßung.


"Es ist mir eine Ehre und Freude euch kennen zu lernen Miss Lumiran."

sprach er freundlich, bemüht die Spannung aus der Situation zu nehmen. Anakin schlug vor, das Tzun ihnen beim Training des Lichtschwertkampfes zuschauen könnte. Diese Form die er nannte besaß einen merkwürdigen Namen, Schie-Tscho. Eine erste Form? Gab es andere Formen? Worin unterschieden sie sich? Tzun schrieb sich dies auf seinen geistigen Notizblock und würde wohl seine Meisterin beim nächsten Treffen darüber ausfragen.
Einige Meter von ihm entfernt stellten sich beide auf. Solo forderte seine Padawan auf ihn anzugreifen. Er schien keine Angst zu haben verletzt zu werden, wahrscheinlich weil er bereits so gut im Schwertkampf war das es eine Padawan kaum mit ihm aufnehmen konnte. Interessiert blickte Tzun zwischen beiden hin und her, gespannt abwartend was die Padawan tun würde.


{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tenia
 
[Corellia | vierzig Kilometer westlich von Coronet | Kleinstadt | Krankenhaus] Wonto Sluuk

[Vierter Tag der Bodenoffensive, Vormittag]

Drei Tage und zwei Verlegungen später befand sich Wonto Sluuk nicht mehr in einem Feldlazarett, sondern in einem richtigen Krankenhaus. Zum ersten Mal in seinem Leben befand er sich als Patient an so einem Ort. Nach der ersten Behandlung hatte man ihn zunächst zur Landezone der Republik und anschließend in eine vierzig Kilometer entfernte Kleinstadt gebracht, wo die Armee die Kontrolle über ein voll ausgestattetes Krankenhaus erlangt hatte. Hier wurden nun vor allem verwundete Soldaten, aber auch Zivilisten behandelt, die bei den Kampfhandlungen geschädigt worden waren.

Wontos Verwundung zählte keineswegs zu den schlimmsten. Viele Leute hatten Gliedmaßen oder Sinnesorgane verloren, manche würden nie wieder unabhängig von Maschinen leben können, und für andere kam jede Hilfe zu spät. Ebenso wie der stete Zustrom an Verletzten ließ auch der Abtransport von Kunststoffsärgen nicht nach. Die Schlacht, die sich mittlerweile über den ganzen Kontinent erstreckte, forderte viele Opfer.

Nachdem er seinen Schreck einmal überwunden hatte und sich erste Besserung einstellte, konnte der Ortolaner sich gut mit dem Gedanken anfreunden, dass er sich an jenen Kampfhandlungen nicht mehr beteiligen musste. Er war nicht mit Leib und Seele Soldat, sondern er tat, was er mangels Alternativen tun musste. Trotz der Schmerzen und der eingeschränkten Beweglichkeit war ihm das Krankenhaus lieber als die Front, wo man jede Sekunde mit dem Tod rechnen und ständig Anderen beim Sterben zusehen musste. Wonto war zwar der Meinung, dass dieser Kampf notwendig und richtig war. Aber das bedeutete nicht, dass er voller Freude und Eifer in die Schlacht gezogen wäre.


»Das sieht doch schon viel besser aus!« meinte die chagrianische Assistenzärztin, als sie seine Verbände wechselte und dabei das Bein besah. Sie besah ein Datapad, das ihr ein Droide reichte, der vor wenigen Augenblicken eine Blutprobe aus Wontos linkem Ohr genommen hatte. »Ihre Wunde verheilt gut, Private. Sie können ab sofort das Bett wieder verlassen. Heute allerdings nicht länger als eine Stunde. Aber wenn Ihre Genesung weiter so schnell voranschreitet, können Sie in spätestens drei Tagen entlassen werden und in vier oder fünf Tagen Ihren Dienst fortsetzen.«

»Das ist... toll!«antwortete Wonto zögerlich. Zwar freute er sich darüber, dass er endlich aus dem Bett durfte. Aber zurück ins Gefecht? Darauf legte er keinen Wert. Zwar wünschte er sich, wieder vollständig zu genesen. Aber er hatte sich gewünscht, dass Master Sergeant Kath Recht behalten würde mit der Aussage, er hätte Corellia hinter sich.

Doch als er kurz darauf mit den Krücken über den Flur humpelte und dabei sah, wie es manchen anderen Patienten ging, schämte er sich für diesen Gedanken. Er sollte froh sein, wenn er möglichst schnell wieder in den Dienst zurückkehren konnte. Dort draußen kämpften und starben Leute zu Tausenden. Sie hatten weiter gemacht, als Wonto ausgefallen war. Nun, da sie verwundet wurden, musste jemand für sie einspringen. Frische Reserven... oder eben jene, die Gelegenheit gehabt hatten, wieder zu Kräften zu kommen. Der Ortolaner war im Grunde seines Herzens ein ehrlicher Kerl. Natürlich würde er so schnell wie möglich wieder seine Uniform anlegen, die Waffe in die Hand nehmen und tun, was von ihm verlangt wurde. Wenn er es schon nicht den Bewohnern Corellias schuldete und nicht seinen Vorgesetzten, dann zumindest seinen Kameraden, den anderen gemeinen Soldaten.

Wie es wohl John Clanc und Cado Jyvun in der Zwischenzeit ergangen war?


[Corellia | vierzig Kilometer westlich von Coronet | Kleinstadt | Krankenhaus] Wonto Sluuk
 
[Coronet | Hauptquartier des Widerstands | Schlafraum] Joya No

[Vierter Tag der Bodenoffensive, Mittag]

Große Sprünge konnte Joya No sich noch nicht erlauben. Sein gesundheitlicher Zustand war nach wie vor nicht optimal. Die Behandlung durch die Jedi - ein merkwürdiges Erlebnis, an das er sich aber nur verschwommen erinnerte - hatte ihn außer Gefahr gebracht, ihn gestärkt und es ihm ermöglicht, zur Ruhe zu kommen, damit eine normale Heilung einsetzen konnte. Aber voll wiederhergestellt hatte sie ihn nicht. Das konnte nach den wochenlangen Torturen in der Gefangenschaft, einschließlich Folter, Drogen, Schlafentzug und Misshandlungen durch Wärter und Mitgefangene, nur die Zeit erledigen. Obwohl er mehrere Tage fast vollständig verschlafen hatte, war er noch nicht wieder auf der Höhe. Allerdings war sein Kampfgeist nicht bezwungen. Der Kaminoaner hatte den Wunsch, so schnell wie möglich wieder vollständig auf die Beine zu kommen und entweder seinen Dienst oder den Kampf mit dem Widerstand fortzusetzen. Wenn es stimmte, dass allein der Wille zur Heilung schon zu dieser beitragen konnte, dann war er definitiv auf einem guten Weg. In dem Versuch, möglichst schnell wieder unabhängig zu werden, testete er in jeder Hinsicht seine Grenzen aus. Noch waren seine Kraft, Beweglichkeit, Konzentration und Geschicklichkeit eingeschränkt, aber da er sich nicht helfen ließ und alles alleine machte, konnte er gar nicht anders, als diese Fähigkeiten zurückzuerlangen. Wenn die Schlacht von Corellia vorbei war, sollte die Flotte der Neuen Republik in ihm einen vollwertigen, uneingeschränkt diensttauglichen Commander zurück erhalten.

No hatte allerdings noch immer nicht die Nachricht vom Ende der Galactic Dawn verdaut. Obwohl ihm stets klar gewesen war, dass dies im Bereich des Möglichen lag, und auch einiges darauf hingedeutet hatte, hatte er sich an die Hoffnung geklammert. Im Gefängnis hatte ihm der Gedanke, dass er irgendwann auf die Brücke seines Schiffes zurückkehren konnte, Kraft gegeben und vor der endgültigen Verzweiflung und Aufgabe bewahrt. Doch nun war klar, dass es nie wieder so sein würde wie vorher. Seine Kriegsgefangenschaft war nicht nur ein vorübergehendes Abweichen von einem Weg, den er bald wieder erreichen und wie geplant weiter führen konnte. Da seine Fregatte zerstört worden war, gab es kein Zurück. Die Zukunft war ungewiss. Würde man ihm ein neues Kommando geben?

Wenn er selbst derjenige wäre, der objektiv darüber zu entscheiden hätte, dann sicherlich nicht. Bei allen guten Leistungen, die er in der Vergangenheit erbracht hatte: Als es letztlich darauf angekommen war, hatte er doch versagt. Das Schiff, das man ihm anvertraut hatte, war nie wieder in den Hafen zurückgekehrt; vernichtet mit dem größten Teil seiner Besatzung. Auch diese hatte man in Nos Obhut gegeben. Er hatte Verantwortung gehabt und war dieser nicht gerecht geworden. Wieso also sollte man ihm, der sich als so wenig verlässlich erwiesen hatte, ein zweites Schiff übergeben? Wenn überhaupt, dann bestenfalls doch nur, weil es nach mehreren verlustreichen Schlachten an Personal mangelte. Aber das konnte auch bedeuten, dass man ihm irgendeinen altersschwachen Kahn bei der Systemverteidigung oder sonst einen unbedeutenden Posten in den hinteren Reihen gab - ein neues Kommando musste nicht abermals ein Kriegsschiff sein, das man an vorderster Front operieren ließ.

Vielleicht war diese Kerbe in seiner bisher so steilen Karriere nicht mehr auszuwetzen. Vielleicht hatte er den Zenit seiner persönlichen Erfolgsgeschichte bereits überschritten. Aber bei allen Mächten der Galaxis, er hatte nicht vor, einfach aufzugeben! Egal wohin man ihn versetzte, er wollte doppelt so hart arbeiten wie zuvor, sich und seine Untergebenen nöch härter rannehmen, und alles tun, was notwendig war, um im Ansehen seiner Vorgesetzten wieder zu steigen. Er würde sich seinen Platz erneut erkämpfen, den Blick stets nach vorne und nach oben gewandt.

Denn so war er und etwas Anderes konnte er nicht.


[Coronet | Hauptquartier des Widerstands | Schlafraum] Joya No
 
Coronet - Zentrale des Widerstands - Hangar - Nei, Rilanja, Visas, Sarid & NPCs

Mit gemischten Gefühlen verließ die corellianische Jedi-Rätin den Speeder, mit dem der grimmig anmutende Bothaner sie zur Zentrale der Widerständler gebracht hatte. Einerseits war sie stolz auf die Entschlossenheit dieser Mitcorellianer sich gegen die imperialen Besatzer aufzulehnen und deren Bereitschaft selbst ihr eigenen Leben dafür zu opfern. Sarid hegte ähnliche Gefühle. Andererseits tat es ihr weh die Zerstörung Coronets und Leiden der Zivilbevölkerung mit eigenen Augen ansehen zu müssen, genauso wie die fast ausgestorbenen Straßen. Eigentlich hatte die Stadt so lange sie denken konnte vor Leben nur so gewimmelt. Aber jetzt war alles anders. Ein Teil von ihr hoffte, dass das nur auf die momentanen Kämpfe zurückzuführen war, jedoch glaubte sie selbst nicht wirklich daran. Aber genau diese Tatsache war auch der Grund, warum ihre Bereitschaft bei der Befreiung Corellias zu helfen um keinen Deut gesunken war. Corellia hatte so viel für die Neue Republik getan. Nun war die Republik und damit auch die Jedi an der Reihe sich bei Corellia zu revanchieren. Daher nickte sie kurz als ihr momentan blauhaarige ruusanische Padawan sie ansprach.

"Natürlich, Nei. Rilanja, du solltest deine Wunde am Oberschenkel ebenfalls behandeln lassen."

Danach half die erfahrene Jedi dabei die schwer verletzte Mirialanjedi Gin nach den Richtungsanweisungen des Bothaners zur Krankenstation der Widerständler zu bringen, denn sie machte wirklich keinen allzu guten Eindruck. Nach Aussage des Medidroiden war ihre Blasterwunde dank der leichten Rüstung, die sie trug aber nicht lebensbedrohlich. Dennoch gehörte sie in ärztliche Obhut und würde längere Zeit behandelt werden müssen. Am Besten wäre es, wenn Gin den Planeten so bald wie möglich wieder in Richtung Lianna verlassen würde. So lange die Kämpfe jedoch noch andauerten war dies nur schwer möglich, wusste die Jedi-Rätin. Außerdem hegte sie die Hoffnung, dass die Republik die Imperialen ohnehin bald aus Coronet vertreiben konnten.

"Versorgt Jedi-Ritterin Nezz so gut ihr könnt", bat Sarid die anwesenden Ärzte, was ihr jene selbstverständlich versicherten.

An den kommenden Tagen half die Jedi-Rätin den Widerständlern im Untergrund so gut sie konnte. Schließlich galt es den republikanischen Truppen den Weg nach Coronet zu ebnen. Besonders die Straßenkämpfe, die in der Nacht zum siebten Belagerungstag begannen waren heftig. Natürlich wehrten sich die Imperialen mit allem was sie hatten und wie leider nicht anders zu erwarten gewesen war gab es nicht wenige Opfer. Sarid selbst hatte ebenfalls einige Schrammen und einen Streifschuss am Oberarm abbekommen, aber das war nichts im Vergleich zu dem herrlichen Gefühl, als am neunten Tag der Schlacht Coronet größtenteils gesichert und befreit worden war. All die Mühen und Anstrengungen hatten sich in der Tat gelohnt, auch wenn der Preis dafür hoch gewesen war. Dennoch war der Jedi-Rätin gefühlt eine zentnerschwere Last vom Herzen gefallen als sie endlich wieder durch das befreite Coronet schreiten konnte. Natürlich gab es vieles, was renoviert oder wieder aufgebaut werden musste. Aber nichts war so fatal wie der Absturz eines Supersternzerstörers auf Denon. Eine Katastrophe dieser Größenordnung war ihrem Heimatplaneten zum Glück erspart geblieben.

Gelöst und entspannt wartete die Jedi-Rätin schließlich, nun wieder in eine traditionelle Jedi-Robe gekleidet, am Raumhafen von Coronet einerseits auf ihre drei Padawane und andererseits auf das Shuttle, welches sie alle zur Klasse-C-Fregatte
Casckett, einem Hospitalschiff bringen würde. Die örtlichen Krankenhäuser und Lazarette der republikanischen Armee waren wie die Jedi-Rätin vermutete bestimmt überlastet, sonst wäre unter anderen den verletzten Jedi und natürlich auch allen anderen Ordensangehörigen, die Corellia verlassen wollten, die Casckett nicht so schnell für den Heimflug nach Lianna angeboten worden. Sarid selbst hatte sich kurz vor dem Abflug von ihren Padawanen verabschiedet, um noch ein paar Kleinigkeiten in Coronet für den Heimflug nach Lianna zu besorgen - und zugegeben auf die Befreiung ihrer Heimatwelt anzustoßen. Den Ort, an dem die Jedibasis auf Corellia gestanden hatte wollte sie indes nicht besuchen, da sie ohnehin wusste, dass das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht worden war und es nun galt nach vorne zu schauen. Für Sarid hieß das, dass sie sich verstärkt wieder um ihre Padawane kümmern konnte, welche zu einer neuen Generation von Jedi zählten, welche hoffentlich keine so dunklen Zeiten mehr erleben mussten wie ihre Meisterin. Neben Sarid befand sich neben einigen anderen verletzten Jedi die auf einer Bahre liegende Jedi-Ritterin Gin Nezz, welche den Medidroiden und/oder Ärzten auf der Fähre zur Casckett in Kürze zur weiteren Behandlung übergeben werden sollte, welche sich bereits im Landeanflug befand.

Coronet - Raumhafen - Landeplatz - Sarid & NPCs

 
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Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & NPCs

Kurz dankend und sich dann für den Moment verabschiedend hatte Nei sich auf den Weg in die kleinen Quartiere der Widerstandsbasis gemacht. Zum Glück hatte sie sich in den dunklen, alles andere als ansprechenden Gängen nicht verlaufen, dachte sie bei sich während sie sich ihrer durchgeschwitzten, von ihrer Schulterwunde vollgebluteten Robe entledigte und in die äußerst enge Dusche zwängte. Sie blickte auf das wasserdichte kolto-Pflaster auf ihrer Schulter, dass ihr der Medidroide auf ihrem Weg zurück zur Basis auf die gereinigte Wunde geklebt hatte. Er hatte ihre Selbstheilungskräfte gelobt, auch wenn die Ruusanerin nicht genau wusste, was die Maschine damit genau meinte. Aus ihrer Sicht war die Wunde nicht besonders groß gewesen.
Anstatt jedoch weiter über die gerade hinter ihr liegende Mission nachzudenken, schweiften ihre Gedanken noch weiter in die Vergangenheit bis hin zu ihrer Ankunft im Jedi Orden - was sie im Nachhinein selbst wundern sollte.
Es mussten bereits Monate sein, vielleicht sogar länger, dass sie die Eingangshalle der Basis auf Lianna betreten hatte. Bei der ganzen Reiserei, den unterschiedlichen Welten und ihren Zeiten und dem Jedi Training hatte sie jegliches Gefühl für Zeit verloren. Es fehlte ihr aber auch nicht.

Im Gedanken versunken beendete sie die Dusche und stieg hinaus vor einen Spiegel. Dieser war dank der warmen Dusche beschlagen und sie musste ein, zwei Mal mit der Hand darüber wischen um ihr Gesicht darin zu erkennen. Erst jetzt wachte sie aus ihrem gedankenvollen, fast schon trance-artigen Zustand auf und blickte sich tief in die eigenen Augen. Es war, als konnte sie ihre Veränderung an ihren Gesichtszügen erkennen, als würde sie sich wahrnehmen, wie sie es nie zuvor getan hatte und sich als eine ganz andere Frau, ja ein ganz anderes Wesen fühlen. Als schüchternes, etwas schreckhaftes Mädchen war sie vor Jahren in ihrer Heimat aufgebrochen. Über Umwege war sie als temperamentvolle und ungeduldige junge Frau im Orden angekommen. Doch heute stand hier eine Frau, die fast schon besonnen und fokussiert wirkte. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, Nei hätte nicht geglaubt, dass sie das in dem Spiegel war. Sie war eine Jedi, obgleich noch eine Padawan. So fühlte sie sich auch.
Erst am Ende dieses Momentes der Selbsterkenntnis nahm sie ihr äußeres Erscheinungsbild wahr, welches ihr albern und kindisch vorkam. Dieses alberne, blaue rebellische Haar - wenigstens war die Schminke bereits beim Duschen verschwunden und auch ihren Nasenring entfernte sie. Ihre Reisetasche bemühend werkelte die Ruusanerin noch einige Zeit vor dem Spiegel an sich herum bevor sie schließlich nach getaner Arbeit auf das nebenan stehende Bett fiel und einschlief.


***​

In den nächsten Tagen war sie die meiste Zeit für sich. Ihre Meisterin war häufig mit weiteren Aktionen im Befreiungskampf beschäftigt - was Visas und Rilanja taten hatte sie auch nur beiläufig mitbekommen. Sie alle waren mit sich selbst beschäftigt und die einzige Person, die Nei häufiger sah war Gin Nezz, die sie ab und zu auf der Krankenstation besucht hatte, auch wenn die Ritterin die meiste Zeit schlief. Die Padawan hatte ihr erzählt, dass es ihr Leid tat, ihr nicht geholfen haben zu können und berichtete ihr von einigen Fortschritten die sie in den Tagen mit ihrem Training machte.
Nei wiederholte viele der Übungen, die sie auf Lianna mit Sarid durchgeführt hatten. Sie levitierte, übte ihre Lichtschwertführung, hauptsächlich aber meditierte sie. Obwohl anfangs nur schwer für sie umsetzbar, gab ihr die Meditation inzwischen sehr viel und half in vielerlei Hinsicht, Training und die jüngsten Erlebnisse zu verarbeiten, um zukünftig gestärkt aus allem hervorzutreten.



***​

Wann immer Nei konnte versuchte sie bei organisatorischen Fragen dem Widerstand Hilfestellung zu geben und auch wenn sie den Eindruck hatte, dass ihre Hilfe die meiste Zeit unerwünscht war, so hatte sie doch zumindest die ein oder andere Dummheit einer wenig erfahrenen Zelosianerin, Major Shikari, die offensichtlich nur wenig Erfahrung im Krieg hatte, jedoch den eigentlich recht Fähigen Captain dieser Einrichtung ab und zu vertrat. Nicht dass sie selbst von sich sagen würde, sie wäre erfahrener, aber dieser Major schien ungestühm - eine Eigenschaft die die Padawan nur zu gut kannte und zu unterbinden wusste. Überraschender Weise waren die Alternativpläne des Major dann immer brauchbar gewesen.

Ganz wie eine Jedi traf Nei ihre Meisterin zum vereinbarten Zeitpunkt am Raumhafen von Coronet. Sarid erschien ganz so, wie man sich eine Jedi Rätin vorstellte. In Robe gekleidet, über die Dinge erhaben. Sie hatten sich die letzten Tage nicht gesehen, in denen die letzten Gefechte erfolgreich abgeschlossen wurden und Corellia befreit wurde. Nun kamen sie wieder zu einander, doch trotz ihrer optischen Veränderungen war es wohl der innere Wandel und die Erkenntnisse der letzten Zeit, welche die Ruusanerin in einem neuen Licht erschienen ließen. Sie war weniger leger gekleidet und hatte sich für eine vom Orden gestellte, blaue Robe entschieden, die an einigen Stellen weißes Fell eingenäht hatte. Dazu trug sie eine schwarze Hose und ihre ledernen Stiefel. Optisch das aufälligste waren wohl ihre wild selbst geschnittenen, naturfarbenen Haare die gerade so in eine Zopfform gebracht zusammenhielten. Dennoch machte sie wohl einen weitaus reiferen und nachdenklicheren Eindruck als noch bei ihrer Ankunft auf Corellia. Entschlossen und froh dass alles überstanden war, ging Nei auf ihre Meisterin zu. In ihrer Nähe stand schon ein Shuttle, dessen Typ die Padawan nicht kannte für sie bereit.


"Ab nach Hause?",

fragte sie bewusst etwas schnippisch, mit einem Lächeln das ausdrückte, wie froh sie über ihr aller Erfolg hier war, wie sehr sie momentan im Einklang mit sich selbst war und noch vieles mehr. Ihr Mundwerk war hingegen noch nicht ganz mit ihrem neuen Selbstbewusstsein aufgeschlossen und ihr Ton erinnerte wieder mehr an die Nei, wie Sarid sie als erstes kennengelernt hatte.


Coronet ~ Raumhafen ~ mit Sarid
 
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Corellia – vor Coronet - E3, nördliche Hügel, nach dem Hinterhalt - etwas entfernt Republikssoldaten – John, Keaed und Kalyn

John verstand die "Anweisungen" der Meisterin gut. Einfach beschützen, während diese irgendwelche Meditation ausüben. Das dürfte ja eigentlich nicht ganz so schwer sein, wie einen AT-ST mit einer Granate in die Luft zu sprengen.

Als die 3 und der Trupp der Soldaten die ca. 20 Mann watren, in bewegung setzte wurde ihm noch die Geschichte mit dem Speederbike und ein wenig "allgemeinkram" erzählt. Der Marsch brachte sie wieder in Richtung Front, was John wieder besser gefiel. Er würde ein jedi werden ohja, und dann seine Eltern rächen. Das dachte er nur für sich, und das würde auch so bleiben. Er würde es keinem erzählen, auch wenn (leider) noch der Tag kommen würde, wo er sich der Geschichte seiner Eltern stellen müsste...

Während des Marsches fragte der Mann sich die ganze Zeit, wie es wohl Wonto in letzter Zeit ergangen war. Der Ortolaner wurde ja in ein kleines Lazaret gebracht, und der Abschied von seinem mittlerweile besten Freund schmerzte bitter. John würde diesen, sobald sich Zeit dafür ergab besuchen fahren. Er hoffte nur innerlich das es Wonto gut ging, und dieser bald wieder ein hiles bein haben würde.

Corellia – vor Coronet - E3, nördliche Hügel, nach dem Hinterhalt - etwas entfernt Republikssoldaten – John, Keaed und Kalyn
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | E8 - Rand des Minenfeld | X-Wing | Firaxan 1 (Maj. Onassi)

Die Jagdmaschinen gleiteten vorsichtig durchs Minenfeld. Wohlwissend das jeder noch so kleine Fehler tödlich enden würde. Bisher hatte man die Hoffnung nicht verloren unentdeck zu sein.

Hier Firaxan Leader, umschalten auf Torpedos, eigenständige Zielerfassung. Feuer frei in 3....2...1... FEUER!

Kurz nacheinander jagten 146 Torpedos aus unterschiedlichen Position auf ihre Imperialen Ziele zu. In kürze sollten alle Torpedos einschlagen und die Reliant in waffenreichweite kommen.

Was zum....

Der imperiale Verband begann mit Abwehrmaßnahmen. Die torpedos wurden nach und nach abgefangen.

Anflug abbrechen. Anflug abbrechen. Reliant Controll, wir wurden aufgeklärt.​

Corellia-System | Orbit um Corellia | E8 - Rand des Minenfeld | X-Wing | Firaxan 1 (Maj. Onassi)



Corellia-System | Orbit um Corellia | E8 - Rand des Minenfeld | LTK Reliant| Jhassa, Brückencrew

Die scheinbare Aufklärung nach Rückmeldung durch das geschwader war ein herber Rückschlag im Plan des jungen commander. Da der Überraschungseffekt nun hinüber war, konnte er von ausgehen das bereits jetzt die Geschütze des feindlichen Kampfverbandes auf den Kurs der Reliant ausgerichtet waren. Aber einen kleinen Vorteil hatte es dennoch. Man konnte wieder auf die volle Sensorleistung zurück greifen. Nach und nach kamen genauere Daten des imperialen Verband rein. Dort aktiv reinzufliegen glich einem Selbstmord.

Alle Maschinen stop und position halten. Weisen Sie die aufklärer an mit zwei kurzsprüngen zu uns aufzuschließen, und sie sollen um himmelswillen mit den Bojen im schlepptau hierher springen.

Dies war zwar nur eine Unterstützung von zwei x-Flüglern mehr, allerdings wiesen diese durch ihre Aufklärungstechnik eine deutlich größere Sensorstrucktur auf, die der Reliant fast ebenbürtig war.

Dies sollte dann für den Feind so aussehen, als ob sich ein kleiner Republikverband aus drei kreuzern und Jägern sammelt.
Commander, Aufklärer haben kurs gesetzt und springen, eintreffen in etwa 2 Minuten.​

Die "Scheinkreuzer" auf dem weg aber noch keine nähere Idee wie man nun weiter agieren könnte. Gegebenenfalls müsste man das schiff opfern, aber das würde den kampfverband Sicher nich vom kurs abbringen.

Dann umkehrschub, Jäger rückziehen lassen. Übermitteln Sie dem Republikverband alle daten die wir haben. Größe der schiffe, Kennungen, Anzahl der Jäger, einfach alles. Und dann am Rand des minenfeld mit den zwei Aufklärern neu formieren. Dann schauen wir, ob der feinverband drauf anspringt.

Es dauerte einen Moment bis alle Kräfte der Reliant neu formiert waren, als dann die zwei T65-BR Aufklärer in etwas abstand auftauchten zeigte selbst die Sensoren der Reliant zwei weitere kreuzer an.
Der commandant wurde in Kenntnis gesetzt, das ein weiteres Republikschiff (Smugglers fear) sich ebenfalls in der unmittelbaren Umgebung aufhielt, vielleicht würde Sie ebenfalls mit zu einem flankenangriff beordert werden.

Corellia-System | Orbit um Corellia | E8 - Rand des Minenfeld | LTK Reliant | Jhassa, Brückencrew


gesendet via HTC, hoffe das klappt
 
{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tzun


Ruhe bewahren war ein gutes Stichwort, dass Tenia schon längst wieder vergessen hatte, als der Langhals den Raum betrat. Obwohl die Nullianerin irgendwo in ihrem Inneren wusste, dass ihre Reaktion auf ihn nicht ganz richtig war, konnte sie diese einfach nicht unterbinden. Auf Rosita, die sehr klein war, hatte Tenia herabgesehen und was diesen Tzun betraf, war es ein ähnliches, negatives Gefühl. Allerdings war Tenia weitaus weniger hochmütig, als Anakin dies wohl vermuten würde. Hier sah sie sich nicht höher als Tzun. Nein, sie sah sich viel mehr bedroht und zurückversetzt auf Null, spürte die demütigenden Blicke auf sich, die man ihr geschenkt hatte. Demnach war die junge Frau feindselig und sah etwas in dem anderen, was er vermutlich nicht einmal ausstrahlte. Dennoch konnte Tenia ihre Abneigung gegen den Langhals nicht verbergen. Hätte sie die Gedanken des anderen lesen können, hätte das sicherlich nicht dazu beigetragen ihr Bild über ihn zu revidieren. Nein, ganz im Gegenteil. War der Fremde in Gedanken nicht genauso unfair, wie es Tenia mit ihren Worten und ihrer Handlung war? Schließlich richtete er, wenn auch in ganz anderer Weise, über eine Person, die er nicht kannte.

Anakin stellte Tzun schließlich mit vollem Namen vor und erwähnte, dass er der Schüler einer Rätin war, dessen Name die Nullianerin nicht kannte. Dementsprechend veränderte sich nichts an der Haltung der jungen Frau für die Namen und Ränge ohnehin keine Bedeutung hatten.
Auch Tzun meldete sich wieder zu Wort, nachdem er sich in einer seltsam grotesk wirkenden Geste vor Anakin verbeugte um dann seine Freude kund zu tun. Gerade rechtzeitig konnte Tenia ein Augenrollen vermeiden. Ehre und Freude. Ganz sicher. Eine Ehre und Freude, die sie ganz und gar nicht teilte. Überhaupt, was machte dieser Tzun hier, wenn er der Schüler einer Rätin war?
So änderte Tenia ihre Haltung dem anderen gegenüber nicht und sah ihn auch nicht freundlicher an als zuvor. Stattdessen bedachte sie ihn mit einem vielsagenden, musternden Blick.

Schließlich war es Anakin, der sich wieder zu Wort meldete und verlangte, dass Tenia ihn angreifen sollte, versicherte dabei im selben Atemzug, dass ihm nichts geschehen würde.
Ein wenig ungläubig sah die Padawan ihren Meister nun doch an, schließlich waren beide Lichtschwerte echt und selbst wenn Tenia Anakin nichts anhaben konnte, bestand doch die Möglichkeit, sich durch Ungeschicklichkeit selbst zu verletzen. Aber Bedenken waren kaum der richtige Weg und so fasste Tenia sich ein Herz, als sie einen Schritt auf ihren Meister zu trat und in einer doch eher unbeholfenen, fahrigen Geste, einen Schlag gegen ihn auszurichten versuchte, der seinen linken Arm treffen sollte.

{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tzun
 
Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun

Nachdem Tzun sich höflich darüber geäußert hatte, dass es ihm ein Vergnügen war Tenias Bekanntschaft zu machen, machte sich die Padawan daran der Aufforderung Anakins ihn anzugreifen nachzukommen. Erst jetzt im Nachhinein war dem Jedi aufgefallen, dass die unterschwellige Aggression der Nullianerin nicht von Gefühlen des Hochmuts bedingt wurden, sondern eher eine Art Abwehrreaktion darstellte. Scheinbar war der erste Grund dafür, der Anakin zuvor in den Sinn gekommen war doch der richtige gewesen. Aber sei es wie es will, dachte er bevor sie die Übung starteten, sie würde mit der Zeit lernen und lernen müssen, dass alles was sie über Äußerlichkeiten und Vorurteile in ihrem Leben gelernt hatte, keine Rolle mehr spielte, wenn man sich dafür entschied Jedi zu werden.

Sich in Position bringend begann Tenia mit dem gewünschten Lichtschwertangriff. Sie zielte auf den linken Arm des Jedi Meisters ab - keine schlechte Wahl um eine Kombination einzuleiten. Ihr Versuch war jedoch spürbar nachlässig, ob aus Mangel an Konzentration oder aus Angst ihn oder sich selbst zu verletzten war zweitrangig.
Mit einem einfachen, unspektakulären Paradeschlag aus dem Handgelenk heraus schlug Anakin gegen die gelbe Klinge des Lichtschwertes seiner Padawan und katapultierte es aus ihrer Hand in einige Meter Entfernung. Auf das kurze Surren der durch die Luft schneidenden Waffe des Meisters folgte ein kurzes, elektrisierendes Knallen. Die Waffe von Tenia deaktivierte sich noch im Flug und blieb dann außerhalb ihrer Reichweite liegen. Unzufrieden schaute Anakin die Nullianerin an.


"Was war das denn?",

fragte er sie mit dem enttäuschten Ton eines Lehrers der mehr erwartet hatte, zumal sie sich in der Trockenübung weitaus entschlossener gezeigt hatte.


"Lass deine Gedanken ruhen, Tenia."

Sein Tonfall bekam etwas mehr Auffordernderndes, Motivierendes.

"Ich werde nicht zulassen das du dich, mich oder sonst wen verlässt. Die Waffen sind zwar echt, aber es ist nur eine Übung, also mach deinen Kopf frei, lass die Macht fließen und versuch es nochmal!"

Er schaute auf das weiter entfernt liegende Lichtschwert und fügte hinzu:

"...nachdem du das Lichtschwert zu dir zurück levitiert hast."

Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun
 
{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tenia

Aufmerksam beobachtete Tzun die Bewegungen der jungen Frau. Sicherlich würde es vorteilhaft sein, vor dem beginn des eigenen Trainings von außen in die Materie zu blicken. Womöglich konnte er sich etwas abkucken oder gewisse Fehler vermeiden wenn er genau hinsah und sich alles einprägte. Die junge Frau begann den Angriff, holte in einer unbeholfenen Geste gegen den linken Arm des Meisters aus...ein Angriff den Anakin ohne Probleme abwehrte. Die Waffe wurde wegkatapuliert und landete deaktiviert auf dem Boden. Sonderlich begeistert wirkte der Meister nicht über diesen Angriff nicht. Nach einer enttäuschten Frage begann er sie zu belehren, forderte sie dazu auf sich zu beruhigen und dann erklärte er ihr das sie keinerlei Angst haben brauchte ihn zu verletzen.
Zu guter letzt war seine Forderung ihre Waffe herbei zu levitieren. Wie es schien hatte er dies bereits mit ihr geübt und ausprobiert. Tzun hatte dies bereits auch getan, einen Stein levitiert. Nun war Tenia daran zu zeigen ob sie es konnte. Gespannt wartete der Kaminoaner auf die Reaktion der Frau und ihren Levitationsversuch.


{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tenia
 
{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tzun

Tenias Hieb wurde sofort abgeblockt. Schlimmer noch, Anakin pariert ihn mit einem Schlag und das Lichtschwert, dass die Nullianerin nicht richtig umfasst hatte, segelte im hohen Bogen aus eben jener um klappernd und sich deaktivierend auf dem Boden zu landen und noch ein Stück weiter weg zu schlittern. Noch im selben Moment, als das Schwert den Boden berührte, spürte Tenia, wie sich die Wut in ihr zu regen begann. Nicht nur, das ihr Angriff misslungen war, nein auch ihre Abwehr war katastrophal gewesen. Das alleine aber nährte nicht die Wut der jungen Frau. Viel mehr noch, ärgerte sie sich, dass neben Anakin auch Tzun Zeuge ihrer Blamage geworden war. Für Tenia, die mit sich selbst noch lange nicht im Reinen war, keine guten Voraussetzungen. Besser wurde die Situation nicht, als sie in Anakins Stimme die Enttäuschung heraus hörte. Die vorwurfsvolle Frage hallte ihr im Kopf wieder und lösten noch eine ganz andere Regung in ihr aus: Trotz.
Wütend funkelte sie ihrem Meister entgegen, der sie hier vor Tzun bloß stellte. Das machte die Situation nicht händelbarer für die junge Frau, war der Riese doch ohnehin schon eine Bedrohung für sie. Eine Bedrohung für ihr Selbstbewusstsein, die sich nun vergrößerte.
Dennoch versuchte Tenia, sich am Riemen zu reißen und nicht sofort eine patzige Antwort zu geben. Die folgenden Worte ihres Meisters, die wohl motivierend sein sollten, verfehlten dennoch ihre Wirkung. Natürlich, es war nur eine Übung. Aber musste jede Übung auf Anhieb gelingen? Setze Anakin die Messlatte nicht ein wenig zu hoch? Für den Geschmack der Nullianerin in jedem Fall.
Aber auch jetzt riss sie sich zusammen um keine patzige Antwort zu geben. Für die junge Frau ein großer Schritt. Ein Schritt war es auch, den sie auf das Lichtschwert zumachen wollte, ehe Anakin ihr Einhalt gebot, indem er von ihr verlangte, die Waffe zu sich zu levitieren.

Sie lag sicher nicht weiter weg, als die Leuchte, die sie nur wenige Stunden zuvor zu sich hatte levitieren sollen. Demnach war die Aufgabe eigentlich einfach. Eigentlich.
Wie in den Tunneln, schloss Tenia die Augen, um ihre Verbindung zur Macht ehrzustellen und sie auf das Lichtschwert zu fokussieren. Aber sie spürte nichts, dass näher kam, was sie schließlich dazu brachte, die Augen wieder zu öffnen. Unberührt, unbewegt, lag das Schwert noch immer an seinem Platz und Tenia versuchte erneut, mit weitaus mehr Ungeduld als zuvor, die Waffe zu sich zu levitieren. Immerhin bewegte sie sich nun ein paar Zentimeter, um dann wieder auf den Boden zu fallen. Eine Hand zur Faust ballend, startete Tenia den dritten Versuch, der alles andere als von Erfolg gekrönt war und da überbrückte sie die Distanz zu dem Schwert, indem sie zu ihm lief und wütend danach griff, die vorherige Anweisung ihres Meisters geflissentlich ignorierend.
„Ich schaffe es nicht“, richtete sie das Wort dann an Solo, bemüht so respektvoll wie möglich zu klingen, den Trotz aber nicht völlig aus der Stimme getilgt.
Noch weniger konnte sie diese Übung schaffen, wenn dieser Tzun dabei war! Bestimmt machte er sich schon über das Versagen der Nullianerin lustig, was deren Gemütszustand nicht verbesserte.
Diesmal aber, umklammerte sie das Schwert fester und bedingt, durch ihre Wut, kam der nächte Angriff, ein Seitenhieb, deutlich resoluter.

{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tzun
 
Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun

Argwöhnisch betrachtete Anakin seine Schülerin, die zornig und ungeduldig wurde. Sie war mit ihren Gedanken überall, nur nicht bei der Sache. Sie fühlte sich von Tzun beobachtet und von seiner Anwesenheit unter Druck gesetzt. Dazu kam die Aufgabe ihres Meisters und ihre Neigung sich in ihre Gefühle, ja wohl sogar Ängste hineinzusteigern. Zugegeben, es war eine Art Schocktherapie, die er hier mit der Nullianerin durchführte, doch als ihr Lehrer war es seine Aufgabe von ihr das Unmögliche zu verlangen, damit sie das Möglichste aus sich herausholte. Das sie auf Stur schaltete und dazu noch seine Anweisung das Lichtschwert zu levitieren ignorierte missviel ihm dabei zusätzlich.

Anakin ließ Tenias Handlungen bis zu ihrem zweiten Versuch ihn anzugreifen unkommentiert - sein Blick sprach ohnehin mehr als 1000 Worte. Es fiel ihr wohl nichteinmal auf. Erst als er ihre diesmal aggressivere und zielstrebigere Attacke parierte. Ihr von einem inneren Zorn getriebener Schwung wurde von Anakin durch eine leichte Drehung und eine seitliche Parade blockiert, bevor er mit seiner linken - der freien - Hand nach dem Lichtschwert in ihrer Hand griff, es der Padawan entriss und sie mit einem leichten Machtstoß einen guten Meter zurücktrieb, jedoch nicht mit zuviel Kraft. Sie dürfte maximal die Balance verlieren, jedoch nicht stürzen.


"Wenn du dich nicht an meine Anweisungen hälst, warum sollte ich das dann tun?"

Er deaktivierte beide Lichtschwerter, jeweils ein in jeder Hand. Sein Blick war finster, aber nahezu nichtssagend. Seine Stimme klang nachdrücklich, aber weder nahezu emotionslos. Er war fertig mit ihrem sprunghaften Verhalten. Sie wollte es nicht, stellte er fest. Zu keinem Moment war sie nicht in der Lage gewesen seinen Anforderungen zu genügen, aber anstatt das gelernte anzuwenden, schweifte sie ab und fütterte ihre völlig chaotische Gefühlswelt, sowie den Zorn in sich.

"Stört es dich, dass Tzun größer ist?",

ließ Anakin die Bombe platzen, ohne sich hundertprozentig sicher zu sein. Doch schon beim nächsten Satz verriet die Reaktion von Tenia, dass er richtig liegen musste.


"Weil er so groß ist wie ein Nullianer? - Und du nicht?"

Er hielt ihrer nun folgenden, emotionalen Reaktion stand und fokussierte dabei fest ihre Augen.

"Wenn du mit deinen Gedanken nicht im hier und jetzt bleibst, wirst du niemals Erfolg haben, egal worum es geht!"

Außerdem, was spielt es für eine Rolle?!, führte Anakin seine Worte im Kopf zusammen. Der einzige Grund warum er sie nicht laut aussprach, dass mit ihr bereits die Lektionen durchgegangen war, aus denen man als Jedi wissen musste, dass es auf Äußerlichkeiten wie die Körpergröße einfach nicht ankam.

Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun
 
{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tzun

Der jungen Frau entging der Blick ihres Meisters nicht. Sie bemerkte ihn sehr wohl, ignorierte ihn aber geflissentlich. Schließlich hatte sie mindestens so viel Recht dazu enttäuscht zu sein, wie er. Schließlich hatte er sie vor Tzun bloß gestellt! Die Nullianerin hasste Momente wie diese, denn auf Null waren sie ihr so zahlreich begegnet, dass sie es leid war, solche Szenarien erneut zu erleben. Reichte es nicht, dass Tzun hier her gekommen war? Musste Solo sie dann auch noch vor ihm schelten? Ihr nächster Angriff war kraftvoll und ganz sicher nicht halb so ungeschickt und unbeherzt wie der erste, aber Solo blockierte ihn und ehe sich Tenia versah, hatte er ihr das Lichtschwert mit der Hand aus der ihren gerissen, ohne dass sie dies unterbinden konnte.
Dann taumelte die Nullianerin urplötzlich zurück, gerade so, als hätte Anakin sie geschubst.
Vielleicht einen Meter, wurde sie zurückgeworfen. Der Gegensatz zur Levitation. Wenn es gelang, Gegenstände nach vorne zu holen, war es sicher auch möglich, Gegenstände oder Personen zurück zu treiben. Eine unfaire Attacke ihres Meisters, die Tenias Wut nur weiter nährte.
Sein nächster Kommentar klang in den Ohren der Nullianerin wie die patzige Antwort eines Kindes und so verdrehte die junge Frau die Augen schließlich bessren Wissens doch.

„Weil ich es NICHT GESCHAFFT habe“, erwiderte sie dann in einer Rechtfertigung, in der ihre üble Laune mitschwang.
Solo deaktivierte beide Waffen und Tenia verschränkte die Arme vor der Brust. War seine Übung nun zu Ende? Weil sie das Schwert nicht levitiert hatte? Was für eine lächerliche Sanktion!
"Stört es dich, dass Tzun größer ist?",
Worte, die Tenia dazu veranlassten, ihrem Meister entgegen zu starren. Hatte er diese Frage tatsächlich gestellt? Woher wusste er das? Mit einem Mal fühlte sich die Nullianerin ertappt. Woher wusste er das? Aber die Überraschung verschwand, so schnell wie sie gekommen war, als Solo weiter sprach. Seine nächsten Worte, waren eindeutig die falschen und Tenia spürte, wie sich Wut, einem Feuer gleich in ihr ausbreitete und ihr die Rationalität zu nehmen drohte.
"Weil er so groß ist wie ein Nullianer? - Und du nicht?"
Der erste Satz hatte sie gewundert oder schockiert, aber der zweite traf sie auf andere Weise. Solo hatte eine Punktlandung getroffen, traf Tenia an ihrem verwundbaren Punkt und dort richtig. Das war weitaus schlimmer, als die vorangegangene Bloßstellung.
Abgesehen davon, dass er hier laut aussprach, was das Problem der jungen Frau war, sagte er es viel zu gefühllos, gerade so, als ginge es um eine Lappalie. Solo sagte es zu allem Überfluss auch noch vor Tzun. Wenngleich ihrem Meister die Größe eines Wesens nichts bedeuteten mochte und er den Zusammenhang überhaupt nicht richtig begriff, traf er Tenia dadurch nur umso härter.
So kämpfte die Waldbewohnerin gegen ihre Wut und unterlag.
„Das ist überhaupt nicht wahr!“, sagte sie nun viel zu laut und sie wusste genauso gut wie Anakin, dass ihre Behauptung eine Lüge war. Aber darum scherte sich Tenia reichlich wenig, denn ihr gelang es nicht, sich zurück zu halten.
„Ich bin im verdammten Hier und Jetzt!“. Tzun war HIER. Sie war JETZT kleiner. Wie konnte Anakin es überhaupt wagen ihre Erfolge anzuzweifeln?
„Nur weil ich eine blöde Übung nicht nach deiner Zufriedenheit gelöst habe, brichst du sie ab?“ Entrüstet schüttelte die junge Frau den Kopf. Entrüstet und wütend.
„Das ist lächerlich! Wirklich lächerlich“. Oh ja, das war weit mehr als das. Außerdem war es eine Unverschämtheit von Seiten ihres Meisters so offen und laut preis zu geben, was Tenia fühlte. Dazu hatte er nicht das Recht und nicht die Befugnis, schon gar nicht, wenn Tzun mitten im Raum war. Damit stellte er sie im doppelten Sinne bloß, denn vielleicht wusste Tzun nicht, dass sie eine Nullianerin war. Eine Zwergennullianerin!
Wütend funkelte sie Anakin entgegen, die Arme nicht länger vor der Brust verschränkend, sondern die Hände zu Fäusten geballt.
„Außerdem hast du überhaupt nicht das Recht so etwas zu sagen!“,warf sie ihm an den Kopf und hätte tatsächlich am liebsten nach einem Gegenstand gegriffen um ihn auf ihren Meister zu schleudern. Aber da war nichts und so begnügte sich Tenia mit der Vorstellung, ihrem Meister etwas imaginäres an den Kopf zu werfen, oder ihn, mit der gleichen Attacke, die er zuvor verwendet hatte, aus dem Gleichgewicht zu bringen.


{Corellia/G8/Coronet/Hauptquartier des Widerstandes/Leerer Lagerraum}mit Anakin und Tzun

OCC: Tzun, verzeih das Überposten :D Aber so hast du mehr Stoff zum Antworten :D
 
Northern Hills, auf dem Weg nach Coronet City, Planquadrat D2 (im Wald in der Nähe der Coroline-Energieversorgungsanlagen), Tomm Lucas und Raiken Skywalker

Raiken hatte Recht. Und trotzdem nahm Tomm sich zuerst einmal die Zeit für das Menschliche, daß einen Jedi eigentlich ausmachen sollte. Warum hatte er sonst so oft auf dem Dach des Jeditempels gestanden, über die Skyline von Coruscant geblickt und drüber nachgedacht, wie es möglich war, über das Universum so vertieft nachzudenken, daß man das Schicksal eines einzelnen darüber vergaß? Einst hatte er diesen Gedanken in einem Buch in der Bibliothek gelesen zu einer Zeit, in der Ches Shiara und Tomm, ihre beiden Padawane, lange vernachlässigen mußte? Er wußte, daß seine Meisterin das damals nicht aus Bosheit getan hatte und trotzdem empfand Tomm es als den einen Fehler, den seine Meisterin gemacht hatte. Er wollte den gleichen Fehler nicht auch machen.

"Nichts kann so wichtig sein, als daß man seine Gedanken und Gefühle dahinter zurückstellen muß. Es ist gut, daß du deine Gefühle nicht verdrängst. Das macht einen Jedi aus. Es ist einer der gravierendsten Unterschiede zwischen Sith und Jedi. Du kannst mir die Geschichte auf dem Weg erzählen, denn wir haben wohl noch ein wenig davon vor uns."

In der Tat war Tomm ein Gedanke gekommen. Das Kraftwerk, welches sie erreicht hatten, dürfte zu klein sein, um den ganzen Schutzschild von Corellia zu speisen. Außerdem war es zu wenig bewacht. Die Tatsache, daß sie die ganze Zeit unbehelligt geblieben waren und sich offensichtlich niemand dafür interessierte, daß sie einen oder zwei Blocks zum Abschalten gebracht hatten, hatte Tomm nachdenken lassen. Und während er seinen Schüler hier draußen alleine seinen Feinden gegenüberstehen hatte lassen, war Tomm zu dem Schluß gekommen, daß sie nicht am Ziel sein konnten.

"Der Block ist zu klein. Außerdem waren zu wenig Impis da. Nichtmal unsere Eskorte hat sich mehr blicken lassen. Wir sind hier falsch."

Tomm dachte nach. Er hatte die Pläne der Anlage gesehen. Sie stand hier draußen nicht alleine, soviel war klar. Er glaubte sich an einen Schacht zu erinnern, der ins Erdinnere gehen mußte. Vielleicht war das ein Ansatz. Er erhob sich.

"Laß uns losgehen. Ich denke, ich habe da so eine Idee. Auf dem Weg hast du Zeit, mir deine Geschichte nochmal genauer zu erzählen. Vor allem, wer das da ist und was er von meinem Jungen will."

Mit einem Kopfnicken wies Tomm auf den Bewußtlosen. Er drehte ihn noch kurz auf die Seite und überstreckte den Kopf irgendwie, so daß er nicht ersticken konnte, sonst ließ er ihn liegen. Allzuviel Sorgfalt verwendete Tomm nicht darauf, aber mehr, als es ein Sith wohl tun würde. Mit ihnen beiden würde er sich vermutlich sowieso nicht anlegen.
Tomm führte den Jungen wieder zur Anlage. Wenn er den Plan richtig im Kopf hatte, dann würden sie unterhalb der Schaltzentrale irgendwo einen Zugang zum Schacht finden müssen. Er hoffte, dann durch die Versorgungs- oder Kabelschächte zum eigentlichen Kraftwerk für den Schildgenerator zu kommen.


Northern Hills, auf dem Weg nach Coronet City, Planquadrat D2->G1, Tomm Lucas und Raiken Skywalker
 
Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia & Tzun

Nach Anakins zugegebener Weise sehr direkten Aussprache, brach Tenia völlig zusammen. Oder besser gesagt brach ihre emotionale Barriere zusammen und sie ging zu einem verbalen und mit Gestik und Mimik stark gefütterten Gegenangriff über. Mit einer derartigen Reaktion hatte der Jedi nicht gerechnet, aber sie überraschte ihn auch nicht sonderlich. Es musste sich wirklich ungeheuer viel bei der Nullianerin angestaut haben. Negative Gefühle und Erfahrungen, die hätte er nicht zufällig schonmal von Nullianern gehört, noch lange in ihr schlummern und sie behindern würden. Vielleicht wären sie irgendwann, zu einem völlig ungünstigem Zeitpunkt ausgebrochen und hätten dann verheerende Folgen nach sich gezogen - obgleich Anakin sich sicher war, dass Tenia dazu eine ganz eigene Auffassung hatte, zumindest konnte man das zwischen den wirklich sehr dick aufgetragenen Zeilen lesen. Ohne sich zu regen ließ er sie sich entladen, bis zu den Worten, dass er kein Recht hatte sowas überhaupt anzusprechen. Hatte er das Recht vielleicht wirklich nicht? Nein, es war seine Pflicht ihr sowas zu sagen. Als ihr Meister musste er ihre Grenzen ausloten, ihre Probleme mit ihr lösen und sie auf alles erdenkliche vorbereiten. In diesem Moment bewies sie, wie fragil ihre Gefühlswelt war - entsprechend groß mussten ihre Probleme diesbezüglich sein. Nun lagen also die Fakten auf dem Tisch.

"Wer wenn nicht ich hat das Recht sowas anzusprechen?"

Anakins Haltung hatte sich nicht verändert, doch seine Worte klangen etwas ruhiger und aufrichtig.


"Du willst eine Jedi sein und ich bin hier damit du eine Jedi werden kannst. Sich seinen Ängsten und Gefühlen zu stellen ist das Wichtigste... und genau das machen wir jetzt!"

Abgesehen von dem Zorn und den Ängsten die aufgrund ihres Daseins als ihrer Meinung nach mit einem Makel behafteten Nullianerin, die zur dunklen Seite der Macht führen konnten, war sie jedem gegenüber, der diese Schwäche auszunutzen vermochte gegenüber völlig hilflos. Ihre Körperhaltung und ihre verbalen Attacken standen auf Sturm, doch im Grunde war sie in diesem Augenblick ausgeliefert.

"...wenn du das willst.",

fügte er dann hinzu. Es gab jedoch im Grunde keine Wahl für Tenia - so empfand es zumindest ihr Meister. Sie würde sich ihren Ängsten stellen müssen. So oder so und am besten jetzt sofort.

Anakin schaute kurz hinüber zu Tzun.


"Es tut mir Leid Tzun, aber würdest du uns einen Moment alleine lassen?"

Selbstverständlich erwartete Anakin, dass ihm der kaminoanische Padawan die Bitte nicht abschlug. So würden sich Meister und Schüler in Ruhe darüber unterhalten können. Vorausgesetzt Tenia blieb ihrer Linie treu und nahm die unorthodoxen Trainingsmethoden weiterhin wahr. Ob ein anderer Meister für sie vielleicht besser geeignet wäre, fragte sich Anakin noch kurz bevor er an eine andere Alternative dachte, die sie davon abhalten würde, ohne eine Jedi Ausbildung zu einer Gefahr zu werden... einer dunklen Jedi oder gar Sith. Wahrscheinlich beides Dinge, die ihr selbst gar nicht bewusst waren und die er ihr nun wirklich nicht auch nohc präsentieren wollte.

"Erzähl mir davon.",

forderte Anakin sie, noch immer ruhig bleibend auf. Wenn man ihn nach seiner ehrlichen Meinung gefragt hätte, hätte aber wohl auch er zugeben müssen, dass es ihm schwer fiel in dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren.


"Das ist die beste Gelegenheit dich dieser Sache zu stellen... ich höre dir zu!"

Coronet ~ Zentrale des Widerstands ~ leerer Lagerraum ~ mit Tenia, etwas entfernt Tzun
 
Tag Zwei der Bodenoffensive

[: Corellia-System :: Corellia :: „Northern Hills“ (Planquadrat E2) :: Luftunterstützungsverband :: „Harlequins“ :: T-65B X-Wing „Black Three“ :: Oret Dahn; hinter dem Cockpit R2-B3 :]​

Ein letztes Mal dröhnte das Rohr der imperialen DF.9. Spuckte seinen grünen Blitz auf die Soldaten der Neuen Republik, die zwischen den letzten Bäumen Deckung suchten. Dann drang ohne jegliche Probleme ein MG7-A Protonentorpedo in den Turm ein und detonierte. Am Ende blieb außer einem hässlichen „Metallskelett“, herumliegenden Überresten im Umkreis von einem Kilometer und einer schwarzen Rauchsäule nicht viel übrig. Mit dieser gezielten Vernichtung konnte am Boden endlich der anstehende Ansturm auf die imperiale Bunkeranlage beginnen, während am blauen Himmel die republikanischen Sternjäger beidrehten, um weiterhin auf Anfrage Luftunterstützung zu bieten. Ein reger Kontakt zwischen der Kommandantur dieser Teiloffensive und der Flugleitkontrolle stellte bei diesem Unternehmen dabei die notwendige Koordination der Ziele sicher.

Nur ganz leicht trat der fliegende Kel Dor auf das linke Steuerpedal, um seinen alten T-65B X-Wing auf einen neuen Kurs zu bringen. Sein abgeschossener Torpedo hatte den feindlichen Geschützturm zur Strecke gebracht und damit den republikanischen Bodentruppen den Weg geebnet. Jedoch hatte er mit dieser kurzen Hilfestellung seine eigentliche Aufgabe – das Eskortieren von „White Three“ – ein bisschen vernachlässigt. Denn laut dem ursprünglichen Befehl sollten die verbliebenen Y-Wings der „Harlequins“ erst einmal federführend agieren. Da aber die Abschussvorrichtung bei dem kaum jüngeren Bomber nicht funktioniert hatte, war Oret kurzfristig eingesprungen. Dennoch konnte sich „Black Three“ nun eine deftige, plappernde Beschwerde seiner Kameradin über den privaten Kanal anhören. Unter den mattschwarzen Gläsern seiner lebensnotwendigen Atemmaske verdrehte er daraufhin die Augen.


[Sensoren melden im Norden feindliche Aktivität], bemerkte plötzlich einer der Bomberpiloten über den gemeinschaftlichen Funkkanal der „Harlequins“. [Entfernung knapp drei Kilometer.]

Sofort reagierte „Black Six“ darauf: [Könnten ein paar Kampfläufer sein. … Mein Astromech wird eine Neukalibrierung der Sensoren vornehmen. Vielleicht sehe ich dann mehr.]

Instinktiv warf Oret einen Blick auf seinen Display. Um in der Hitze des Gefecht „Bodeneinheiten“ besser von feindlichen Sternjägern unterscheiden zu können, hatte er sich vor einziger Zeit für eine lilafarbene Darstellung entschieden. Flüchtig konnte er die Anwesenheit dieser Einheiten genau wie seine Kameraden ausmachen. Doch näherten sie sich oder flüchten sie? In der Zwischenzeit hatte er mit seinem X-Wing wieder zu seinem trägen „Schützling“ aufgeholt. Durch das rechte Seitenfenster konnte er seine sullustanische Kameradin erblicken. Per Handzeichen signalisierte sie ihm, dass bei ihr anscheinend wieder alles in Ordnung war. Ernst nickte der Kel Dor ihr zu. An diesem Tag hatten die „Harlequins“ noch einige Ziele vor sich, weshalb sie weiterhin jede funktionierende Maschine brauchten. Gemeinsam mit „White Three“ setzte Oret zum nächsten Angriff an. Dieses Mal war ein Hangar im Visier des betagten Y-Wings, den man in das Massiv der „Northern Hills“ gehauen hatte.

Mit ruhiger Bewegung, obwohl das Herz fast Rekordwerte im Schlagen erzielte, peilte der Pilot den besten Angriffsvektor an, den er auf Anhieb – und durch eigene Erfahrung – ausmachen konnte. Die rundliche Spitze seiner Maschine zeigte dabei auf die schiefergraue Felswand. Im gleichen Moment machte er zwei Torpedos scharf. Immerhin bestand noch einmal die Möglichkeit, dass sein X-Wing in letzter Sekunde schießen musste. Seite an Seite mit dem Bomber begann anschließend der Anflug auf das neue Ziel. Spitze Wipfel dunkelgrüner Nadelbäume verschmolzen durch das rasante Tempo blitzschnell zu einem unförmigen Teppich, während sich gleichzeitig der blaue, wolkenlose Himmel wie eine dünne Decke über sie stülpte. Die G-Kräfte pressten Oret in seinen äußerst harten Sitz. Mit eiserner Miene schielte der republikanische Pilot auf den „Entfernungszähler“. Näher, immer näher kam die Felswand. Vorsichtig, fast streichelnd berührte sein Daumen den Feuerknopf. Gleich hatten sie es geschafft!

Plötzlich, kurz bevor „White Three“ seine hochexplosive Fracht abschießen konnte, erhellten grelle Blitze die Luft. Für einen undefinierbaren Augenblick blieb dem Kel Dor – vor Schreck – der Atem stehen. Instinktiv setzte er zu einem blinden Ausweichmanöver an, R2-B3 kreischte schrill, hinter ihm erklang ein Donnern, einige Instrumente schlugen lautstark Alarm – kurzum: im Cockpit brach eine der corellianischen Höllen herein. Hauchdünn schrammte der X-Wing über nahe Baumwipfel hinweg. Oret glaubte sogar zeitweise nun qualvoll sterben zu müssen. Doch er hatte sich geirrt! Die Heckschilde hatten die gröbsten Schäden glücklicher Weise abwenden könnten. Sie waren zwar nun in einem kritischen Bereich, hatten aber dem humanoiden Piloten das Leben gerettet. Weitere Blitze stiegen gen Himmel auf. Um sein Glück nicht noch einmal auf die Probe zu stellen, setzte er schnell zu einem ausladenden Wendemanöver an. Gerade als er allmählich die Situation realisierte, fiel ihm mit einem Mal „White Three“ ein. Sorgenvoll suchte Oret mit seinem Blick die nahe Umgebung ab. Doch außer einer Rauchsäule, die zwischen den Wipfeln aufstieg, konnte er nichts erkennen.


[Verdammt...], mehr bekam er nicht über die Lippen.

[: Corellia-System :: Corellia :: „Northern Hills“ (Planquadrat E2) :: Luftunterstützungsverband :: „Harlequins“ :: T-65B X-Wing „Black Three“ :: Oret Dahn; hinter dem Cockpit R2-B3 :]​

14. republikanischer Flügel
X-Wing (6 Maschinen) [Eskorte der B-Wings]
B-Wing (7 Maschinen)
E-Wing (4 Maschinen) [Dogfights mit den feindlichen Maschinen]

7. republikanischer Flügel
X-Wing (8 Maschinen) [Eskorte der Y-Wings]
Y-Wing (5 Maschinen)
A-Wing (4 Maschinen) [Dogfights mit den feindlichen Maschinen]

2. republikanischer Flügel („Harlequins“)
X-Wing „Black“ (5 Maschinen) [Eskorte der Y-Wings]
Y-Wing „White“ (4 Maschinen)
A-Wing „Red“ (2 Maschinen) [Dogfights mit den feindlichen Maschinen]

103. republikanischer Flügel
X-Wing (8 Maschinen) [Eskorte der B-Wings]
B-Wing (9 Maschinen)
E-Wing (8 Maschinen) [Dogfights mit den feindlichen Maschinen]
 
Northern Hills, auf dem Weg nach Coronet City, Planquadrat D2 (im Wald in der Nähe der Coroline-Energieversorgungsanlagen), Tomm Lucas und Raiken Skywalker

Die Worte seines Meisters schenkten ihm wieder neue Kraft und vor allem neue Hoffnung. Er dachte schon, dass es falsch sei , seine Gefühle zu zeigen. Denn Jedi sind über menschliche Gefühle erhaben. Zumindest hatte er das schon mal gehört. Und ging davon aus, dass es nicht gut wäre, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Zumal er bei diesem Aufeinandertreffen einen großen Zorn in sich spürte. Vor allem als sein Angreifer nocheinmal versuchte ihn zu erwischen.

Doch dieses Mal musste er handeln. Nicht, dass sie wegen diesem Störenfried noch erwischt wurden. Eigentlich seltsam, dass Duras ihn überhaupt hier gefunden hatte. Wie war dies überhaupt möglich? Jemand muss ihn wohl auf Calamari gesehen haben. Möglicherweise dieser Kopfgeldjäger. Das wäre die einzige Erklärung. Dem Anschein nach wurde ein Kopfgeld festgelegt. Und dieser Betrag würde wohl gar nicht so niedrig sein. Schließlich hatte man ihn gefunden.

"Laß uns losgehen. Ich denke, ich habe da so eine Idee. Auf dem Weg hast du Zeit, mir deine Geschichte nochmal genauer zu erzählen. Vor allem, wer das da ist und was er von meinem Jungen will."

Raiken nickte Tomm wortlos zu und machte sich zum Aufbruch bereit. Er sah wie Tomm seinen Angreifer kurz untersuchte und diesen auf die Seite drehte.
In diesem Moment wünschte Raiken sich, dass dieser tot war. Er hatte mit aller Kraft von oben zugeschlagen. Seine Hand wanderte kurz zu seiner Narbe, welche er dabei abtastete.
Als sich die beiden Jedi auf den Weg machten , überlegte Raiken kurz wo er anfangen sollte. Da musste er in Gedanken wieder an diesen einen Tag zurückdenken , an den Tag, an dem seine Kindheit endgültig vorbei war.

"Dieser Kerl heisst Duras. Er ist ein Monster. Er war für das Sklavenviertel verantwortlich in dem ich gelebt habe. Er hat uns Sklaven immer wie Dreck behandelt. Er hat auch Kinder gezüchtigt. Mich hat er auch einmal erwischt als ich keine Nahrung zu mir nehmen durfte. Ich hatte aber so großen Hunger, dass ich zu stehlen angefangen habe. Weit bin ich nicht gekommen. Ich wurde schnell erwischt. Dann wurde ich ausgepeitscht. "

Bei diesen Gedanken fing sein Rücken an zu brennen. Die Erinnerungen an diese Tage waren noch tief in seinen Empfindungen verborgen.

"Ihm habe ich mehrere Narben zu verdanken. Vor allem die in meinem Gesicht. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht so ganz erklären, wie er mich gefunden hat. Und das hier. Vielleicht hat mich jemand auf Calamari erkannt. Möglicherweise dieser Kopfgeldjäger. Man sucht wohl nach mir. "

Northern Hills, auf dem Weg nach Coronet City, Planquadrat D2->G1, Tomm Lucas und Raiken Skywalker
 
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Northern Hills, auf dem Weg nach Coronet City, Planquadrat D2->G1, Tomm Lucas und Raiken Skywalker

Sie waren am Kraftwerk angekommen. Tomm hatte Raikens Geschichte gehört und darüber nachgedacht. Als Tomm über den Zaun sprang und auf der anderen Seite wartete, bis der Junge nachkam, fragte er nur:

"Kopfgeld? Glückwunsch! Das gehört zu einem guten Jedi auf jeden Fall dazu."

Auch wenn Tomms Antwort vielleicht etwas belustigt klang, war sie doch überhaupt nicht abfällig gemeint. Vielmehr war es ein Versuch, die Stimmung aufzulockern, auch wenn dieser mit Sicherheit fehlschlug. Tomm wußte schon lange, wie schlimm Raikens Vergangenheit war und wie tief das Trauma in dem Jungen saß. Während sie vorsichtig, aber von Wachen unbehelligt zur Schaltzentrale zwischen den Blöcken vordrangen, grübelte Tomm nicht zum ersten Mal darüber nach, wie er Raiken helfen konnte.
Schnell überwanden sie den offenen Bereich zwischen Zaun und Reaktoren. Im Schatten der größeren Türme sah sich Tomm nach einem Eingang um, einem Schachtdeckel, einem Gitter oder sonst etwas auffälligem auf dem Boden, was zu einem Kabelschacht gehören konnte. Hier draußen gab es aber nichts. Erst im Inneren der kleinen Schaltzentrale wurden sie fündig. Ein vollkommen unauffälliger Deckel im Fußboden versprach den Abstieg in das Erdinnere zu ermöglichen. Als Tomm den Deckel öffnete kam piepend der Astromech angerollt. Tomm hatte den Kleinen ganz vergessen, als er Raiken folgend in den Wald gegangen war.


"T4! Alles okay? Entschuldige, daß ich dich hier ohne was zu sagen zurückgelassen habe."

Die Antwort des Droiden ... nun, sagen wir mal Tomm verstand die Beschwerde seines treuen metallischen Begleiters durchaus. Und als er den braven Droiden so ansah, mußte er daran denken, daß Raiken in seiner Kindheit keinen so treuen Freund gehabt hatte vermutlich. Seitdem er den Jungen hatte, dachte Tomm nicht zum ersten Mal daran, wieviel besser seine eigene Kindheit und Jugend gewesen war als die Raikens. Zwar war er auch unterdrückt und als Zwangsarbeiter eingesetzt worden, aber trotz allem hatte das Imperium ihn nicht als regelrechten Sklaven gehalten. Und er hatte es geschafft, sich trotzdem selbst etwas aufzubauen. Er hatte viel mehr Glück gehabt als Raiken in seinem Leben.

"Hast du eigentlich noch das, was ich dir gegeben habe?",

fragte Tomm den Droiden, der daraufhin bejahend piepste und die versteckte Klappe öffnete. Tomm griff in das kleine Fach hinein und zog einen kleinen, zylindrischen Gegenstand hinaus. Der Griff war verziert. Für Tomms Geschmack reichlich verziert, doch die meisten würden wohl sagen dezent. Tomm war eben für das schlichte und pragmatische eher zu haben. Trotzdem bedeutete ihm dieser Gegenstand sehr viel. Und wie immer, wenn er ihn in der Hand wog, dachte er an seinen alten Freund, der ihm dies überlassen hatte. Er warf nochmal einen Blick darauf, bis er sich umdrehte und Raiken den Gegenstand hinhielt.

"Wenn wir hier am anderen Ende irgendwo herauskommen, dann kann es sein, daß du das brauchen wirst. Es ist das Lichtschwert meines alten Freundes Iceman. Vielleicht hast du schon von ihm gehört, mit bürgerlichem Namen hieß er Led Manice. Sieh es als Leihgabe, bis du Gelegenheit hast, dein eigenes zu bauen. Sieh es aber auch als Verpflichtung einer langen Tradition als Jedi. Du hast mehrfach bewiesen, daß du ein würdiger Jedi sein wirst eines Tages, auch wenn wir bisher kaum auf konventionelle Weise trainieren konnten."

Als Tomm sich den letzten Satz nochmal durch den Kopf gehen ließ, mußte er sich selbst mit einem Kopfschütteln tadeln. Welcher seiner Schüler hatte jemals das durchlaufen, was man konventionelles Training nennen konnte? Das war noch nie Tomms Ding gewesen.

"Probiere kurz seine Funktion aus, dann folge mir!",

wies Tomm an, während er schon die Trittstufen ins Dunkle hinabstieg. Der Schacht war dunkel und eng und auch ein wenig feucht. Einige Male huschte Tomm etwas über die Finger und über die Füße von dem Tomm hoffte, daß es nur kleine Echsen waren, wie sie in solchen Schächten immer wieder vorkamen. Nach langer Zeit fühlten seine Füße schließlich in der Finsternis festen Boden. Er war unten angekommen. Sehr weit unten. Es war warm, fast stickig und es roch modrig. Trotzdem waren der Boden und die Wände fest und trocken, soweit Tomm fühlen konnte. Da er auch ein Stück entfernt vom Abstieg noch aufrecht stehen konnte ohne anzustoßen, nahm er an, daß es sich hier um eine Art Kammer handelte, von der ein oder mehrere Tunnel abzweigen dürften. Tomm setzte sich im Lotussitz auf den Boden, wartete auf Raiken und dachte nach.

Versorgungstunnelsystem, auf dem Weg nach Coronet City, Planquadrat D2->G1, Tomm Lucas und Raiken Skywalker
 
Corellia – Coronet - in den Straßen, F7 - Republikssoldaten, John, Keaed und Kalyn

(am Abend des sechsten Tages)


Drei Tage waren vergangen seit der Eroberungen des Kraftwerks in den nördlichen Hügeln, seit vier Tagen war Noch-Korporal John Clanc jetzt Padawan in spe. Den vierten und fünften Tag der Schlacht hatten sie nutzen können, sich zu erholen und ihm zu zeigen, die Macht in sich wahrzunehmen. Bis zum frühen Nachmittag des vierten Tage hatte sich zumindest in Keaed der Faktor »Langeweile« durchgesetzt, so dass er mehr als froh war, als der Krataswall endlich fiel und Kalyns nächste große Aufgabe, den Sturm auf Coronet durch ihre Kampfmeditation zu unterstützen, auf sie wartete.

Die Situation in den Straßen war mehr als unübersichtlich. Wie gehabt versuchten sie, mit dem Arrow-23, in welchem die Jedi-Meisterin meditierte und den inzwischen zwei Overracer Speederbikes (eines für John und eines für Keaed) hinter den regulären Truppen zu bleiben und vor allem imperiale Panzer zu meiden. Mit seiner Meisterin standen sie über Funk in Kontakt, und letzteres klappte in dem allgemeinen Durcheinander besseres als ersteres, doch der allgemein akzeptierte Plan sah ohnehin vor, bis Einbruch der Nacht die relative Sicherheit des Hauptquartiers des Widerstands aufzusuchen. Früher oder später würde der Kampf sich ohnehin über die ganze Stadt verteilen, so dass es so ziemlich egal war, wo sie sich letztlich aufhielten.

Da alle drei Gefährte bewaffnet waren, wurden sie leicht mit den häufiger auftretenden kleineren Scharmützeln mit versprengten imperialen Truppen fertig. Wenn sie schweres Kriegsgerät ausmachten, versuchten sie es zu umgehen, aber oft genug bestand das Problem darin, dass die Straßen mit hastig errichteten Barrikaden und – das war der Regelfall – zurückgelassenen Speedern verstopft waren. Der innerstädtische Verkehr war längst zusammengebrochen, so dass viele Bewohner ihre Fahrzeuge zurückgelassen und zu Fuß das Weite gesucht hatten. Die begrenzte Flughöhe des Arrow-23 erwies sich dabei immer wieder ein Problem.

Langweilig wurde John und Keaed daher nicht, da sie gut damit beschäftigt waren, den Weg für Kalyns im Vergleich sperrigeres Gefährt auszukundschaften und ggf. von Widerstand zu befreien. Wieder einmal machte der Nautolaner eine Gruppe grau gekleideter imperialer Soldaten auf einem Hausdach lauernd aus, und er glaubte, auch Merr-Sonn Granatwerfer zu erkennen.

»Das blaue Gebäude, John! Auf dem Dach!«

Rief der Nautolaner über Kom aus.

»Ich nehme die auf dar linken Seide, und denk' dran, lass' dich von dar Machd leiden!«

Mit diesen Worten zog der Padawan sein Speederbike nach oben und begann den Feind mit Blasterschüssen aus der eingebauten Kanone einzudecken.

Corellia – Coronet - in den Straßen, F7 - Republikssoldaten, John, Keaed und Kalyn
 
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