Jedi-Tempel - Cantina
Kyandra sah Tomm verwundert hinterher, als dieser die Cantina verließ. Irgendetwas musste wohl passiert sein, denn er war so komisch geworden und hatte es auch so eilig gehabt. Sie hoffte, dass es nichts schlimmes wahr. Während sie weiteraß, grübelte sie noch ein wenig über Tomm. Wenn sie recht überlegte, dann hatte er auch vorher schon mal ab und zu den Eindruck gemacht, als wäre er etwas abgelenkt. Hätte sie ihn vielleicht fragen sollen, vorrausgesetzt ihr wäre es früher aufgefallen? Sie seufzte, sie war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie gar nicht darauf geachtet hatte. Hätte er überhaupt mit ihr darüber sprechen wollen? Schließlich hatte er sie ja gerade erst kennen gelernt. Andererseits vielleicht bildete sie sich das alles auch nur ein, vielleicht hatte er nur irgendeinen Termin vergessen und musste sich deshalb so beeilen. Kyandra schüttelte unwillig den Kopf, genug gegrübelt. Sie aß ihre Teller leer, räumte dann das Geschirr weg und verließ schließlich die Cantina. Als sie draußen vor der Tür stand, war sie unschlüssig darüber wo sie jetzt hingehen sollte. Kyandra musste grinsen, nein, eigentlich fiel ihr die Entscheidung leicht. Es hatte sie schon lange gereizt sich den Garten anzusehen. Richtig zu sehen, nicht nur durch das Fenster in ihrem Quartier. Doch wie kam sie jetzt von der Cantina dorthin? Für dieses Problem fand sich schnell eine Lösung, sie zog aus einer der Taschen ihrer Robe den Plan des Tempels, den Tomm ihr gegeben hatte.
Nach viele unendlich scheinenden Gängen, stand sie endlich am Eingang des Gartens. Kyandra war sprachlos, es war noch viel beeindruckender, als sie gedacht hätte. In allen Regenbogenfarben gab es Blumen, die ihren angenehmen Duft verströmten, alte knorrige Bäume, aber auch noch ganz junge, die man wahrscheinlich erst vor kurzem eingepflanzt hatte und noch viele andere Pflanzen, die sie noch nie gesehen hatte, in allen möglichen Formen, mit Blättern, mit Nadeln und welche die Früchte trugen. Kyandra lief die langen Kieswege entlang, die sich zwischen den ganzen Gewächsen hindurchschlängelten. Ständig kam sie an neuen und noch exotischeren Pflanzen vorbei, die sie immer wieder aufs neue begeisterten. Dann stand sie plötzlich am Ufer eines Sees, es gab sogar einen kleinen Wasserfall. Wenn Kyandra näher herangegangen wäre, hätte sie wahrscheinlich gesehen, dass das Wasser so klar und rein war, dass man fast bis auf den Grund des Sees schauen konnte. Doch Kyandra blieb in respektvollem Abstand dazu, denn sie konnte nicht schwimmen. Sie machte auf dem Absatz kehrt ohne dem See noch eines Blickes zu würdigen und setzte ihren kleinen Rundgang fort. Allerdings nicht mehr allzu lange, als sie an einem besonders schönen Platz vorbei kam, blieb sie stehen und entschloss sich dann eine kleine Pause einzulegen. Sie setzte sich ins weiche Gras und lehnte sich an einen alten Baum, um sie herum blühte die Wiese in zarten rosa und weiß Tönen. Der angenehme Duft, den die Blumen verbreiteten und der Frieden und die Ruhe, die hier herrschten, ließen sie fast ein wenig schläfrig werden. Sie schloss die Augen und wenig später war sie eingenickt, mit der Gewissheit, dass sie hier in Sicherheit war und niemand versuchen würde, sie im Schlaf auszurauben oder ihr die Kehle durchzuschneiden.
Jedi-Tempel - Gärten