Coruscant

°°Coruscant - Untere Ebene –Bar ‚Drown your Sorrow'°° [Ario, Alexa, The V]

Ario fiel. Ein endloses Fallen in eine unbekannte Tiefe, eine Leere, wie er sie so noch nie um sich gespürt hatte. The V hatte ihm einen Samen von Hoffnung eingepflanzt. Er gedieh und wuchs, fast hätte er schon Blüten getragen. Doch als er sich selbst reden hörte begann das Grün an zu welken und als V das Angebot, seine Dienste anzunehmen aus schlug wurde es nieder getrampelt, als würde sich ein Rancor an dem Leid der kleinen Pflanze laben. Der Funke Hoffnung, ein anderes Leben zu beginnen, sich eine bessere Zukunft zu schaffen, erlosch, als wäre er in die Weiten eines tiefen Ozeans eingetaucht. Arios Hände waren Schweiß nass und er bebte am ganzen Leib. Er selbst trug die Schuld an seinem Dilemma. Er hatte sich bei der Begegnung mit V zu sehr seinen Gefühlen ergeben und nun zahlte er den Preis dafür, sie und die Situation überschätzt zu haben.
Und doch war er wieder zu voreilig gewesen. Mit einer Kopfbewegung zeigte V ihm an sich wieder hin zu setzten. Doch er blieb trotzig stehen und wandte sich ihr nur zu, sammelte alles Selbstvertrauen um sich wieder stark zu zeigen, denn das war er, nur hatte V es irgendwie geschafft die Grundmauern seiner selbst ein zu reißen. Ungewiss, ob sie so schlagartig ihre Meinung geändert hatte oder nun ihre Fähigkeiten mit dem Blaster demonstrieren würde begegnete er ihr mit einem scharfen, leicht provokanten Blick. Er war angespannt. Jeder Muskel in seinem Körper spielte und bewegte sich aus reinster Neugierde, was nun geschehen würde. Doch ihren nächsten Satz verschlang er regelrecht. Sie wollte ihm doch helfen. Und das wichtigste dabei war, dass nicht ER die Schuld daran trug, das V sein Angebot ausgeschlagen hatte, sondern das Alexa für sie ein Hindernis wäre. Somit sprach sie wenigstens keine exakte Abneigung Ario gegenüber aus, was seinen Herzschlag in die Höhe trieb, ein lautes Pochen direkt unter seiner Brust. In diesem Moment schnickte V ein paar Creditchips auf den Tisch.
„Der Ausweg, endlich weg von her!“ Ario unterdrückte einen Freudenschrei. Mit einem breiten Lächeln nahm er die Chips vom Tisch, zwinkerte V kurz dankbar zu und steckte sie sich in die Hosentasche, wobei er anschließend noch einmal gegen jene mit der flachen Hand klopfte, so als müsse er prüfen, ob sein Verstand ihm auch ja keinen Streich gespielt hatte.
Noch einmal bedachte er ihre Worte und überlegte scharf wo es hingehen sollte. Er hatte nun die Möglichkeit, sein tristes Dasein hinter sich zu lassen und er wollte keinen Tag mehr verschwenden. Nur den heutigen Abend würde er noch mit V in der Bar verbringen. Das hoffte er zumindest. Er wog ihre Worte ab. „Das Imperium...besser als die Republik!“ denn selbst zu den Zeiten, als die Republik über Coruscant geherrscht hatte, gab es keinen Unterschied zu seiner heutigen Existenz. Die Republik kümmerte sich um das Gesindel der unteren Ebene, zumindest hatte Ario, selbst wenn er falsch liegen würde, nie etwas dergleichen mitbekommen. Daher hegte er einen regelrechten Gräuel gegenüber der Republik, denn was nützt es in einer Demokratie zu leben und ein besseres Leben versprochen zu bekommen, wenn es keinen Unterschied zur Tyrannei oder einer Diktatur gibt. Zudem war Ario ein kampfestüchtiger Junge und er sah darin seine Zukunft, nicht umsonst lebte er seit 8 alleine auf der Straße. Nein er würde sich durchzukämpfen wissen. Und wie aus dem Nichts hatte er auch schon eine Entscheidung getroffen. Es gab einen einzigen Ort den er direkt mit dem Imperium verband, wahrscheinlich waren es die beiden Wörter überhaupt, die man zusammen benutzte.
Ario deutete Alexa wieder an sich hinzusetzten und nahm anschließend auch wieder Platz.


„Bastion!“

Er schloss die Augen und atmete tief ein, wobei sich der Geruch der zwei Gläser Ale auf dem Tisch tief in seine Sinne brannten. Selbst überrascht von seinem Wunsch von diesem vor Alkohol triefenden Getränk zu kosten, griff er nach einem der Gläser.

„Jap, Bastion soll es sein, dort werden wir hinfliegen.“

Seine Stimme klang sorglos, aber entschlossen. Er fühlte sich leicht, denn V hatte ihm das Gewicht Coruscants von den Schultern genommen. Das Glas fand seinen Mund und mit einem Ruck schüttete er, zur Feier des Tages seit langem, den scharf riechenden Inhalt in seinen Rachen. Sobald das kühle Nass seinen Gaumen fand, fing sein Mund förmlich Feuer. Es brannte bis in seinen Magen hinunter und Ario fühlte, wie sein ganzer Körper sich sträubte auch nur noch einen weiteren Tropfen des Feuers in seine Kehle rinnen zu lassen. Er kniff die Augen zusammen und verzerrte sein ganzes Gesicht um einen aufstoßenden Schrei im Keim zu ersticken und einen Hustenanfall zu unterdrücken.
Entspannt klappte sein Kopf in den Nacken und erleichtert ließ er einen Seufzer hinaus. Ein langer Lufthauch zog seine Kehle hinauf und löschte die Flammen in jedem Gefäß seines Körpers und ließ eine angenehme Frische zurück. Zufrieden blickte er auf und leckte sich über die noch leicht zwickenden Lippen.


„Mein bisheriges Leben hat mir nie gezeigt, wie TOLL doch die Republik ist, und ich bin kein Diplomat. Ich bin ein Kämpfer, das war ich schon immer und das werde ich auch in Zukunft sein. Bastion ist gut, nunja... und ansonsten ist mir bis jetzt auch nichts anderes eingefallen.“
Ario lachte laut auf. Seine Stimmungsschwankungen, Selbstkritik, Hoffnungslosigkeit, Sturheit, Störrigkeit, all das war mit einem Mal verschwunden.
„Aber meine Entscheidung steht und ich denke Alexa wird dort am besten lernen sich druchs Leben zu kämpfen, wenn es nötig sein sollte. Morgen machen wir uns auf den Weg zum Raumhafen, aber wenn du schon nicht meine Dienste in Anspruch nehmen willst, dann verbring wenigstens den Abend noch mit uns, denn so schnell wirst du mich doch nicht los!“

Er wusste das sie etwas für ihn übrig hatte, sie musste einfach. Das ihre ,Freundlichkeit’ nur an Alexa liegen würde kaufte er ihr nicht ab, aber sei es drum sie half ihm und er war ihr sehr dankbar dafür. Ohne lange zu zögern fing er zu erzählen an und begann mit den letzten Tagen und Wochen und erzählte was ihn bedrückte, bis auf die Kleinigkeit mit Alexa, die verschwieg er sicherheitshalber. Ob sie überhaupt zuhörte, sei es unfreiwillig oder aus freien Stücken, war ihm egal, Ario konnte über seine Sorgen reden, die V nun mit dem wenigen Creditchips um einiges dezimiert hatte. Mit jedem Blick wurde V attraktiver und Ario konnte nur mit Mühe seine sehr große Sympathie für sie verheimlichen. Und je mehr er darüber nachdachte umso angenehmer wurde der Gedanke, dass er sie alles mit ihm machen lassen würde und er hätte Spaß dabei. Dieser Abend würde ihr gehören. Der Alkohol zeigte seine Wirkung, denn nach und nach wollte er seine Gefühle nicht mehr verbergen, sie sollte merken, dass er sie begehrte. Ihre gesamte Erscheinung hatte ihn eingeschlossen und in einen Bann gezogen. ER gehörte ganz ihr. Seine rechter Fuß zappelten hin und her, er war nervös. In diesem Moment zog sie eine Haarsträhne mit der rechten Hand aus ihrem Gesicht hinter ihr rechtes Ohr und verschenkte ihre Arme danach wieder unter ihren Brüsten. Diese Gestik, die komplette Situation hatte ihn überwältig und er würde an diesem Abend alles für sie tun, jemanden bestehlen, foltern, umbringen ja sogar Alexa würde er in diesem Augenblick für V opfern, unachtsam welche Schmerzen er erleiden würde. ER gehörte ganz IHR!

°°Coruscant - Untere Ebene –Bar ‚Drown your Sorrow'°° [Ario, Alexa, The V]
 
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- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Jibrielle und Chesara ?

Immerhin, Chesara drängte nicht auf eine Entscheidung. Wenn es ob der Gesamtsituation auch schwer fiel, so konnte Akemi wenigstens ein wenig erleichtert sein. Alles, was Chesara ihr gesagt hatte, kam viel zu plötzlich, als dass sie darauf reagieren konnte. Sie hatte darüber nachgedacht, aber all das schien nicht mehr zu zählen. Die Gedanken, die sie sich gemacht hatte, waren verblasst, so als wären sie nie da gewesen. Chesara gestand ihr zu, sich die Zeit zu nehmen. Sie erwartete nicht, dass Akemi ihr ihr Herz ausschüttete oder ihr alles erzählte. Was würde das auch nutzen? Einfacher würde es ihr die Sache bestimmt nicht machen. Die Jedi wechselte das Thema, bereit Akemi Zeit zu lassen, damit diese mit sich selbst ins Reine kommen konnte, falls das überhaupt möglich war. Akemi wusste es nicht. Sie wusste überhaupt nicht, was sie wollte. Der Gedanke, Cris wieder zu sehen war genau so erschlagend wie der, es nicht zu tun. Aber sie konnte sich nicht jetzt damit befassen, nicht so lange sie noch in diesem unfreundlichen Büroraum saß, mit Chesara und ihrer Padawan. Wenn sie nachdenken wollte, dann musste sie alleine sein. Entschieden schob Akemi das Thema Cris so weit von sich wie möglich, was sie jedoch einiges an Kraft kostete. Er war überall um sie herum, als verfolgte er sie mit seinem Geist. Dankbar nahm sie daher den neuen Faden auf, den Chesara spann. Die Jedi-Rätin erwähnte Adrian, was Akemi freute, doch diese Freude wurde kompensiert, als sie von Alisha hörte. Was war nur aus ihrer Freundin geworden? Alisah war ihre beste, ihre erste wirkliche Freundin gewesen. Konnte sie wirklich die Jedi verlassen haben und zu den Sith gegangen sein? Wenn Chesara es sagte, musste es stimmen, doch Akemi fiel sich dies vorzustellen. Alisah war lustig und fröhlich gewesen und überhaupt nicht böse und dunkel. Jemand konnte sich doch nicht so sehr verändern, oder doch?

?Aber was bedeutet das für sie? Kann man ihr nicht helfen??

Fragte Akemi, doch sie sah in Chesaras Gesicht, dass es nicht so einfach war. Was wusste sie selbst schon über die Sith?! Sie hatte viele Geschichten über die Jedi gehört, als sie klein war ? jeder hatte das. Aber über die Sith erzählte man sich nicht so viele Geschichten, jedenfalls erzählte man sie nicht jungen Mädchen, die sich leicht ängstigen ließen. Solche Themen vermied man wenn möglich und wenn man doch etwas darüber hörte, wie groß war dann wohl der Teil, der der Wahrheit entsprach?

?Ich wünschte, ich könnte irgendetwas für sie tun.?

Sagte Akemi matt. Chesaras Blick sprach genau die gleichen Worte. Für einen seltsamen Moment lang überlegte Akemi, dass ihren beiden besten Freundinnen furchtbare Dinge widerfahren waren, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise. Alisah hatte sich von der dunklen, bösen Macht holen lassen und Nella Di lag noch immer in einem Krankenhaus, unfähig ihre Beine zu bewegen nach einem schrecklichen Schlaganfall. Es gab merkwürdige Zufälle in dieser Galaxis, vielleicht war es besser nicht über alles zu genau nachzudenken.

?Chesara, ich würde Euch gerne noch etwas fragen.?

Akemi sah die Jedi an, die ihrem Blick freundlich abwartend begegnete und erwiderte, sie selbst hätte ebenfalls noch etwas auf dem Herzen. Mit gemischten Gefühlen dachte Akemi an den ehemaligen Gouverneur von Coruscant und an das teure Schmuckstück, dass er für Chesara ersteigert hatte. Diese ganze Geschichte passte von Anfang bis zum Ende überhaupt nicht zusammen und doch war er es gewesen, der sie auf Chesaras Fährte gebracht hatte. Pure Neugier drängte Akemi dazu, die Jedi nach diesem Mann zu fragen, auch wenn es sich überhaupt nicht gehörte. Ihre Mutter hätte sie dafür ausgeschimpft, sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen, aber in diesem Fall war es wohl etwas anderes. Immerhin war es Chesara gewesen, die damit angefangen hatte, oder nicht? Akemi drehte ihr Glas ein paar Mal im Kreis und überlegte, wie sie anfangen sollte. Selbst wenn es gerechtfertigt war nachzufragen, wollte sie nicht zu indiskret heraus platzen. Außerdem musste sie aufs Klo und konnte sich nicht konzentrieren.

?Ähm, meint Ihr, es gibt hier eine Toilette??

Fragte sie, froh um jeden eventuellen Zeitaufschub. Chesara legte ihr nahe Alice zu fragen.

?Ich bin gleich zurück.?

Versicherte Akemi und verschwand durch die Tür zum nächsten Büro. Alice Boreal saß an ihrem Schreibtisch, in verschiedene Holo-Diagramme vertieft. Der Droide arbeitete ebenfalls. Schüchtern fragte Akemi nach der Toilette und Alice Boreal deutete auf eine Tür gegenüber. Dankbar verschwand Akemi in dem kleinen, schlichten Raum. Wie sollte sie Chesara gegenüber nur ein solches Thema anschneiden? In ihrem Kopf kreisten alle möglichen und unmöglichen Theorien darüber, in welchem Verhältnis die Jedi zu diesem Mann stehen könnte, gleichzeitig verwirrte sie all dies. Vielleicht war es besser, es gar nicht zu wissen, dachte Akemi langsam, konnte sich aber ebenfalls nicht durchringen, es einfach zu vergessen. Stattdessen musste sie wieder an Cris denken und ärgerte sich über sich selbst. Nicht jetzt! Das musste warten, bis sie wieder zu Hause war, sich eine heiße Schokolade gemacht und sich unter eine warme Decke gekuschelt hatte. Sie überprüfte ihr Aussehen im Spiegel, und wusch sich die verschmierte Wimperntusche aus dem Gesicht. Alice hatte taktvoll kein einziges Wort gesagt. Nicht einmal an ihrem Blick hatte Akemi erkennen können was sie dachte. Kopf hoch, befahl Akemi sich selbst. Zu Hause würde noch genug Zeit zum Heulen sein. Über diesen Kommentar musste sie sogar lächeln und zupfte sich ihre Haare zurecht. Nur ihre Augen waren noch etwas gerötet und verrieten ihren Gemütszustand, aber das würde auch noch weg gehen. Von draußen hatte es geklopft, sie vernahm Alice? Schritte, dann das Geräusch einer Tür, die genau in dem Moment geöffnet würde, als Akemi die Tür des bescheidenen Bads öffnete. Sie war fertig und wenn Alice mit einem Besucher beschäftigt war, konnte sie wieder zurück zu Chesara schlüpfen, ohne dass die Frau noch einmal Gelegenheit hatte Akemi prüfend zu mustern. Auch wenn sie es vorhin schon nicht getan hatte, waren Akemi ihre verweinten Augen trotzdem peinlich. Weit kam sie jedoch nicht. Anstatt hinter Alice vorbei zu huschen, blieb Akemi wie angewurzelt stehen, als ihr Blick auf den vermeintlichen Besucher fiel, einen hoch gewachsenen Mann mit einem strengen Gesicht und einer unverkennbaren, unverwechselbaren Schärfe in seinen Zügen: Pierre les Gray.

?Mr. les Gray!?

Auch Alice Boreal war überrascht. Ihre Stimme war hell und atemlos. Akemi erwartete halb, dass sie sich ans Herz fasste, doch für ein paar Sekunden stand sie ebenso reglos da wie die Schauspielerin selbst.

?Mit Ihnen? entschuldigen Sie, aber mit Ihnen habe ich nicht gerechnet.?

Stammelte sie. Akemi wagte kaum zu atmen. In ihrem Kopf kreisten mehrere Gedanken auf einmal, die allesamt einen lauten Alarm auslösten. Dann fasste sich Alice Boreal wieder.

?Kommen Sie herein, bitte.?

Bat sie höflich. Der Schock stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben und ihre Stimme wirkte angestrengt, doch sie trat bei Seite und bat den für Akemi noch immer sehr mysteriösen Mann mit einer Geste herein. Während sie ihm Platz machte, stieß sie mit Akemi aneinander, die noch immer mitten im Weg herum stand.

?Oh, Verzeih??

Begann Alice und berührte Akemi entschuldigend an der Schulter. Akemi lief rot an. Unweigerlich musste sie an ihre letzte Begegnung mit diesem Mann denken. Sie konnte ihn gar nicht ansehen. Mehr und mehr Fragen wurden aufgeworfen. Was tat er hier? Warum ausgerechnet jetzt? Hatte Chesara ihn ebenfalls hier her bestellt? Sie warf einen Blick zu Alice, doch diese hatte ihre Ruhe verloren und wies gerade den Droiden an, ihrem neuen Gast eine Erfrischung zu bringen.

- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Alice + Pierre (Chesara + Jibrielle im Nebenzimmer) ?
 
[Coruscant, untere Ebenen, Honey House, Sarahs Privaträume]- Sarah, Cris

Er spürte, wie sich feinste Härchen in seinem Nacken aufstellten, als Sarahs Lippen kurz seine Wange berührten. Für einen Moment fühlte er sich an einen anderen Ort versetzt, in eine andere Zeit… anders als die direkten und vermutlich aus Berechnung geborenen Annäherungsversuche Lonnyalas, ließ Sarahs hauchdünner Kuss ihn an das denken, was ihre Worte zeitgleich beschworen. Fast konnte er Akemis Lippen auf den seinen schmecken, ihren Duft in seiner Nase spüren, das Pochen des Herzens dieser so zerbrechlich wirkenden und doch unbeugsamen Frau, die ihm mehr bedeutete las alle erdenklichen Güter in der weiten Galaxis, mehr als sein eigenes Leben.
Er war wie im Trance, sodass es erst der weiteren Worte Sarahs bedurfte, ihn in die nüchterne Gegenwart zurückzuholen – wo er sich selbst dabei ertappte, wie er sich zu seiner Lebensretterin vorgebeugt und die geringe Distanz zwischen ihnen beiden fast auf eine nicht messbare Größe reduziert hatte.
Abrupt schlossen seine in Erinnerung schwelgend halb geöffneten Lippen sich wieder. Dieser eine, prickelnde Moment war vorüber.


“Ich vermisse sie so sehr…“, flüsterte er, erschüttert von seinem eigenen Verhalten und den Streichen, die seine Gedanken ihm gespielt hatten, dass er nicht mehr in der Lage gewesen war, Wunschtraum von Wirklichkeit zu unterscheiden.
Sanft wischte er Sarahs Tränen aus ihrem nun endlich wieder mit Leben versehenen Gesicht, bevor er sich auf eine schicklichere Entfernung zurückzog und die Bordellbesitzerin betrübt, doch von verzweifelter Trauer weit entfernt ansah.


“Verzeiht mir… ich habe mich vergessen. Besucht Euren Sohn. Vielleicht werde ich Euch Akemi vorstellen, wenn Ihr zurückkehrt.“

Ja, vielleicht… doch ungeachtet der tröstenden und aufmunternden Worte Sarahs begann dieses „Vielleicht“ bereits wieder, vor Cris’ Augen zu schwinden, wie auch seine Erinnerung an Akemi wieder verblasste. Welcher Mensch hatte ein derartiges Geschenk schon ein zweites Mal verdient, vor allem dann, wenn er es beim ersten Mal achtlos und leichtfertig fortgeworfen hatte? Und jetzt, da ihn Sarahs sanfte Berührungen an die gemeinsame Zeit mit Akemi erinnert hatte, schien die Qual unerträglicher als jemals zuvor, da er nach der Erfüllung seiner tiefsten Sehnsüchte suchte, und nichts fand als gähnende Leere und schwindende Schemen.
Trotzdem lächelte er tapfer und verneigte sich leicht vor Sarah, dieser Lichtgestalt in trüber Finsternis.


“Ich werde Lonnyala jetzt zu Euch schicken.“

Das zunächst nur vorgegaukelte Lächeln gewann an Ehrlichkeit.

“Wir werden uns wieder sehen, wenn Ihr Euren Sohn besucht habt. Und womöglich werden wir dann gemeinsam hieran zurückdenken und froh sein, dass wir es nichtsdestotrotz geschafft haben.“

Nach diesen Worten verließ er die privaten Räumlichkeiten Sarahs nicht ohne dabei gewisse eine gewisse Hast an den Tag zu legen. Sarah sollte nicht sehen, wie schnell sein zaghaftes Lächeln wieder in sich zusammenbrach, auch wenn ihr Zuspruch und ihr Trost ihm sehr wahrscheinlich dabei halfen, zumindest Chesaras Rückkehr abzuwarten, ehe er in vollkommener Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit versank. Denn noch gab es Hoffnung… einen winzigen Funken zwar, doch mehr war ihm seit seiner Flucht von Bastion ohnehin nicht geblieben. Oft weniger.
Als er schließlich auf dem Korridor zwischen den Quartieren der Mädchen angekommen war und schließlich jene Tür fand, die zu Lonnyalas Quartier gehören musste, wurde ihm endlich wieder bewusst, dass sein eigener Schmerz mitnichten den Schmerz dieser Galaxis bedeutete. Die Schicksale der Wesen auf Coruscant, auf Corellia, auf Bothawui oder auf Bastion wurden kaum von seinem persönlichen Glück beeinflusst. Doch wenn er das Glück der Galaxis nicht erzwingen konnte – warum sollte er es dann nicht zumindest mit seinem eigenen Versuchen? War es verwerflich, um eine verlorene Liebe zu trauern, wenn die Schatten sich allerorts ausbreiteten? Oder mochte diese Liebe gar der Funken sein, der das Licht ins Dunkle zurückführen konnte?
Mit einem schweren Seufzer schloss Cris die Augen. Wer war er schon, diese Fragen zu beantworten? Ein ehemaliger Vollstrecker des Imperiums, ein späterer Agent der Republik… und ein Mörder.
Er öffnete seine Augen wieder, schob diese Gedanken von sich, und klopfte leicht an Lonnyalas Tür.


[Coruscant, untere Ebenen, Honey House, nicht-öffentlicher Bereich, vor Lonnyalas Quartier]- Cris (Lonnyala, Burell)

[OP]Cris klopft dann wenn es euch grad passt... keine Eile ;)[/OP]
 
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[Coruscant, City, Büros der Boreal-Stiftung]- Pierre, Leibwächter, Alice, Akemi

Pierre war nicht in der Stimmung, den erwarteten Redeschwall Alice Boreals über sich ergehen zu lassen ? diese Frau würde vermutlich alles tun, um Pierre der Stiftung weiterhin Zuwendung angedeihen zu lassen, und wäre er nicht Chesaras wegen hier, er wäre glatt bereit, Ausmaße dieser Aufopferungsbereitschaft auszuloten. Stattdessen gab er der Stiftungsleiterin mit einem unmissverständlichen Abwinken zu Verstehen, dass er nicht auf belanglose Konversation aus waren.

?Glauben Sie mir, Madame, unter gewöhnlichen Umständen würde mein Weg mich auch nicht hierhin führen??

Er warf dem auf ein Signal seiner Besitzerin herbeieilenden Droiden einen unbarmherzigen Blick zu und rührte die Erfrischung, die dieser mit arttypischer Unbeholfenheit auf einem Tablett versuchte zu servieren, nicht an. Stattdessen zuckten seine Mundwinkel spöttisch. Wann hatte jemand das letzte Mal die Frechheit besessen, ihn durch einen Droiden bedienen zu lassen? Nun, vermutlich musste er Boreal zugute halten, dass sie sich kaum Dienerschaft aus Fleisch und Blut leisten konnte? und wenn ja, würde sie dieses Geld ohnehin ihrer törichten Stiftung zukommen lassen.

?Ich bin hier, weil ich eine Information von Ihnen benötige. Ich bin sicher, dass Sie mir entgegen kommen werden??

Bevor er jedoch seinen Satz beenden konnte ? in dem eine wohl kalkulierte, unausgesprochene Drohung lag ? stutzte Pierre, als ihm die zweite anwesende Gestalt hinter Boreal auffiel, die er in seinem Eifer zunächst scheinbar übersehen hatte. Der Mund des reichsten Mannes Coruscants klaffte zu einem gehässigen Grinsen auf.

?So sieht man sich wieder, Miss Akanato. Dieses Mal ohne Aufpasser unterwegs? Das kann auf Coruscant schnell mit einem Unglück enden.?

Schließlich griff er doch nach dem Getränk auf dem Tablett des immer noch starr stehenden Droiden ? diese Fähigkeit endlos stillzustehen war wohl der einzige Vorteil seiner Art ? und stürzte die (hoffentlich alkoholische) Flüssigkeit in einem Zug herunter. Er wusste, dass er in diesem Moment so ziemlich jede Etikette der feinen Gesellschaft Coruscants verletzte, doch Akanato gegenüber sah er sich zu keinerlei Anstand verpflichtet und Boreal? nun, die brauchte sein Geld und das derer, die seinem ?noblen? Beispiel gefolgt waren. Pierres Grinsen wurde breiter. Die Sith hatten keine Ahnung? das hier war wahre Macht. Die Macht des Kapitals. Die Macht der Credits.

?Ich wusste gar nicht, dass die derzeitigen Schauspielgagen für Spenden an Stiftungen ausreichen? besonders bei Ihrem Lebenswandel. Immer auf der Suche nach der nächsten feuchtfröhlichen Vergnügung, nicht wahr??

Ein letzter anzüglicher Blick, dann hatte Pierre das junge Ding bereits wieder vergessen ? zumindest alles, was über ihre trotz allem mehr als ansehnliche körperliche Erscheinung hinausging.
Ungeduldig gestikulierte er mit dem kleinen Kästchen in seiner Hand und konzentrierte sich wieder auf Boreal.


?Ich suche Chesara. Ich habe ein Geschenk für sie??

[Coruscant, City, Büros der Boreal-Stiftung]- Pierre, Leibwächter, Alice, Akemi
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - mit Dr. Meldo​

Mit einem leisen stöhnen öffnete das Mädchen die Meerblauen Augen. Anfangs war ihr Blick noch verschwommen und sie hatte mühe klar zu sehen. Ihr Kopf schmerzte wie die Hölle. Ihre Lungen brannten und sie schmeckte Blut. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass ihr Haar verklebt war. Was war nur geschehen? Die Auseinandersetzung, die sie zuvor mit diesem Mann gehabt hatte und mit Joseline, war ihr entfallen. Sie konnte sich daran nicht mehr erinnern. So als ob jene Erinnerung gelöscht sein und merkwürdiger weiße fehlten andere ebenso. Was alles Überschattete war der Qualvolle Tod ihrer Freundin, der auch jetzt wieder vor Maras geistigen Augen ablief. Tränen rannen ihr über die Wange und sie zitterte. Dann beugte sich ein Fremder über sie, der aussah wie ein Arzt. Das Mädchen sah ihn einfach nur mit verschwommenem Blick an.

Sie fühlte sich elend und nutzlos. Gleichzeitig wertlos und sie hatte Angst. Angst vor dem was kommen könnte. Was vielleicht noch geschehen könnte. Wie die Zukunft sie weiterhin behandeln könnte. Aber spielte dies noch eine Rolle? Nein, denn alles versank in einer riesigen Schwärze, die unaufhaltsam alles verschluckte. Sie hatte schon lange überschritte, was man hätte als Grenze nehmen können. Ihr Weg war gezeichnet und ihr Verstand war der Ansicht, dass alles verloren war. Vielleicht hatte dies geschehen müssen, damit sie endlich verstand, dass sie dazu geboren worden war andere leiden zu sehen. War vielleicht war es ihr Schicksal tatenlos mit ansehen zu müssen, wie jeder, der ihr etwas bedeutete verschwand und nie wieder kehrte. Wie magisch zog sie solche Ereignisse an. Sie waren die Grundmauern ihres Lebens und würden es wohl auch bleiben. Wie sollte so etwas noch Bedeutung haben?

All dies war verloren. Verschüttet unter einer dicken Lake von Staub, Sand, Dreck und Geröll. Von Tonnen von Unrat und sie befand sich mitten drin. Allein mit sich selbst und mit den Händen scharrend um erkennen zu müssen, dass sie nichts ausrichten konnte. Die Hoffnung schwand von Minute zu Minute, bis sie sich völlig auflöste und man sich seinem Schmerz hingab. Dann bedeutete nichts mehr etwas. Alles schritt in den Hintergrund. Jegliche Bedeutung fehlte. Die Freude verschwand und wurde durch Leid ersetzt. Vorwürfe quälten einen und das Erkennen versagt zu haben. Ein Mensch, eine Person, die keinen Wert mehr besaß und dies wohl auch nie wieder tun würde. Zu nichts nütze. Ein Haufen Elend auf sich allein gestellt, nicht erkennend, dass es stets einen Ausweg geben musste.

Wie arm ein solches Geschöpf sein musste, aber genau jenes war sie. Eine Hülle, ein Körper ohne jegliche weitere Existenz. Verschwunden war die Seele. Die Schönheit der Person. Eine Schande. Der Glanz der Liebe und Freude hatte aufgehört in ihren Augen zu funkeln. Das Lachen war verschwunden. Sie sah aus wie eine gepeinigte Seele, die man einmal zu oft getreten hatte. Sie war verloren in sich selbst.

Maras Blick glitt auf ihre Hände, die zitterten. Dann ballte sie jene zu Fäusten und bohrte ihre Nägel in die Handflächen. Der Schmerz der entstand war der einzig Trost, denn sie erhielt. Den Arzt ignorierend starrte sie in die Leere. Abgeschottet von der Wirklichkeit fand sie sich ein einer Welt wieder die nicht die Realität war.


Coruscant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - mit Dr. Meldo​
 
- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Jibrielle ?

Zuerst druckste Akemi herum, sodass Chesara sich bereits selbst leicht nervös, aber auch vollkommen ahnungslos fragte, was das Mädchen wohl mit ihr besprechen wollte. Sie konnte sich kein so unangenehmes Thema vorstellen, dass Akemi Schwierigkeiten bereitete darüber zu sprechen. Vorerst jedoch musste sie noch etwas geduldig sein, denn Akemi fragte nach der Toilette und verschwand dann kurz. Chesara blieb mit Jibrielle zurück und starrte stirnrunzelnd auf die Tür, durch die die Schauspielerin gerade verschwunden war. Akemi wirkte sehr durcheinander, aber das war auch kein Wunder. Ihre Wangen waren gerade erst von den Tränen getrocknet, die sie Sheldons wegen vergossen hatte. Still fragte Chesara sich, wie oft sie in der Vergangenheit wohl schon um ihn geweint hatte. Sie wandte sich zu Jibrielle.

?Sie tut mir sehr leid.?

Seufzte sie leise.

?Sie tun mir beide leid. Schon damals, als sie noch kein Paar waren, habe ich gespürt, wie tief die Verbindung zwischen ist. Ich glaube, sie haben etwas, das nur wenige Menschen miteinander haben.?

Es war früher Nachmittag und im Nebenraum konnte Chesara hören, wie Alice Boreal dem Droiden etwas diktierte. Akemi war noch immer auf Toilette, dann hörte Chesara ein dumpfes Klopfen. Zuerst nahm sie es nicht als das war, war es war. Erst als sie das Geräusch eines zurück geschobenen Stuhls, Alice? Schritte und dann das Öffnen einer Tür hörte, verstand sie, dass es wohl ein Besucher war. Zwei weitere Sekunden vergingen, in denen es keinen Grund zur Besorgnis gab. Erst als sie Alice? Stimme hörte und den Namen, die sie laut ausrief, zuckte Chesara heftig zusammen. Pierre! Wie erstarrte schaute sie zu ihrer Padawan und legte bedeutsam einen Finger auf ihre Lippen. Dann erhob sie sich langsam. Sie hörte Alice sprechen, wie sie ihn begrüßte und herein bat und dann seine eisige Stimme, die ihr erklärte, dass es im Grunde genommen unter seiner Würde war diese Stiftung aufzusuchen. In Chesara zog sich alles zusammen. Was tat er hier? Leise schlich sie näher an die Tür heran, um die gesprochenen Worte besser verstehen zu können. Ihr Verstand raste, mehrere Fragen gleichzeitig beantwortend und Theorien aufstellend. Was, um Himmels Willen, wollte Pierre les Gray hier? Er benötigte Informationen, sagte er. Chesaras zusammen gepresste Lippen bildeten eine schmale Linie. Was konnte er schon von Alice Boreal wollen? Er interessierte sich wohl kaum für die Fortschritte diverser Projekte oder den zweckmäßigen Einsatz gespendeter Gelder. Nein, solche Dingen waren für Pierre les Gray nicht von Belang. Er war nicht der Typ, der sich für die Projekte einer Boreal-Stiftung interessierte, die ihm persönlich keinen Vorteil verschafften. Es konnte nur einen Grund geben, warum er hier war, jedenfalls fiel Chesara nur ein einziger ein. Sie hatte sich nicht mehr bei ihm gemeldet, seit er sie von Ord Biniir zurück nach Coruscant gebracht hatte. Hätte sie sich zwischenzeitlich noch einmal bei ihm melden sollen, um ihn ruhig zu stellen? Sie bezweifelte, dass das viel gebracht hätte. Wieder einmal verwünschte sie sich selbst dafür, sich auf das Spiel, dessen Regeln nach wie vor unklar waren, obwohl les Gray es vermutlich für selbstverständlich hielt, dass er sie bestimmte, eingelassen zu haben. Seine nächsten Worte ließen sie noch hellhöriger werden, denn er sprach Akemi an und es war unleugbar, dass er sie kannte. Woher? Warum? Chesaras Mund öffnete sich in Erstaunen. Er stellte fest, dass sie alleine hier war und warnte sie, dass dies auf Coruscant schnell böse enden konnte. In Chesaras Ohren klangen seine Worte jedoch eher wie eine Drohung. Aber er war noch nicht fertig, sondern sichelte weiter. Wo auch immer er und Akemi sich kennen gelernt hatten, es war keine Sympathie zwischen ihnen. Die Jedi sah ihre Padawan an. Sie war sicher, auch Jibrielle konnte die Spannung spüren, die in der Luft war. Und dann sprach er plötzlich ihren Namen aus. Er redete nicht mehr mit Akemi, das war Chesara sofort klar. Er war gekommen, um Alice zu fragen, wo Chesara war. Alice Boreal war die einzige Person, von der er wusste, dass sie sie kannte, die einzige Person, zu der er gehen konnte, die Kontakt mit Chesara hatte.

?Mr. les Gray??

Das war Alice. Ihre Stimme klang unsicher und nervös. Chesara konnte es ihr nicht verdenken.

?Wissen Sie, ich würde Ihnen wirklich gerne helfen? es ist nur, ich fürchte? ich kann Ihnen nicht sagen, wo Chesara ist?.?

Sie geriet ins Stolpern und Chesara hielt die Luft an. Noch immer zu sehr geschockt von Pierres Auftauchen, war sie unsicher, was sie tun sollte. Vor allem war sie unsicher, wie lange Alice Boreal ihm Stand halten würde ? oder Akemi. Ein Gedanke zuckte an Chesara vorbei. Sie hatte sich gefragt, wie Akemi sie gefunden hatte. Aber wenn sie Pierre kannte?
Die nächste Stimme, die sie vernahm, war blechern und eintönig, ein monotones Aneinanderreihen von Wörtern. Es war die Stimme des Droiden.


?Verzeihung, Miss Alice, aber ich möchte anmerken, Miss Chesara befindet sich noch immer in Büro 2.?

Ihr sank das Herz und für den Augenblick eines Herzschlages schloss Chesara die Augen. Verdammter Droide! Sie spürte die Atemlosigkeit im Raum nebenan, das Erstaunen und die gleiche Resignation, die sie gerade selbst überfallen hatte. Hastig drehte sie sich zu Jibrielle um.

?Tu so, als wärest du gut mit Akemi befreundet. Vertrau mir!?

Zischte sie leise und warf Jibrielle einen beschwörenden Blick zu. Dann atmete sie einmal tief durch und öffnete die Tür. Er sah so elegant aus wie immer, eine makellose Erscheinung, ein lebendig gewordenes Bild von Reichtum. Alice Boreal war blass, Verwirrung und Hilflosigkeit standen ihr ins Gesicht geschrieben. Schräg hinter ihr stand Akemi mit blitzenden Augen, doch sie sagte kein Wort. Chesara sah Pierre direkt an.

?Ich habe mir doch gedacht, dass ich diese Stimme kenne.?

Stellte sie fest, ihr Blick kurz von Pierre zu Akemi und wieder zurück wandernd. In seinen Händen hielt er ein kleines Paket. Hatte er vorhin nicht etwas von einem Geschenk gesagt?

?Das nenne ich einen Zufall. Du hast nach mir gesucht und hier bin ich.?

Sie hatte keinen konkreten Plan, keine Idee, was sie als nächstes tun sollte. Eigentlich hatte sie vor gehabt, Pierre les Gray nie wieder zu sehen, doch sie hatte nicht mit seiner Hartnäckigkeit gerechnet.

- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Jibrielle, Akemi, Pierre, Alice ?
 
untere Ebenen - "Honey House" - Zimmer neben Mara?s ? mit Shane / im Zimmer nebenan, Mara und der Doc / Steven wahrscheinlich kurz in seinem Zimmer / auf dem Flur Arkon und Jor

Noch bevor Shane ihr antwortete, fühlt Jo wie sehr ihn ihre Worte berührt hatten. War sie mit ihrer Offenheit zu weit gegangen? Hatte sie ihm seine eigenen Erlebnisse nur wieder deutlich vor Augen geführt oder ? was Jo auch ganz und gar nicht wollte ? bemitleidete er sie? Nichts von alle dem hatte sie mit ihren Worten erreichen wollen. Sie wollte kein Mitleid! Sie wollte Freundschaft. Und Offenheit gehörte für sie zu Freundschaft dazu.
Aber auch wenn sie kein Mitleid wollte, taten die Worte, die Shane dann sprach, Jo sehr gut! Jemand der sie verstand. Auch außerhalb des Ordens und ohne die Machtverbindung, die es anderen Jedi einfacher machten Gefühle nach zu vollziehen, wenn sie es zu lies. Jemand, dem Ähnliches widerfahren war. Jo freute sich darüber. Nicht etwa über die Tatsache, das Shane Furchtbares erleben musste, viel mehr darüber, das er sie, gerade weil es ihm widerfahren war, besser verstand als so manch Anderer.
Sie wollte ihm gerade ein weiches Lächeln schenken als er auf sie zu trat. Einen Moment schreckte Jo zurück, als ihr gewahr wurde, das er vor ihr in die Knie ging und ihre Hände ergriff. Dann jedoch war da wieder jene merkwürdige Vertrautheit zu jenem jungen Mann, den sie erst so kurz kannte und sie lies ihn gewähren, entzog ihm ihre Hände nicht, sondern hörte ruhig zu, während ihre Hände noch immer in den Seinen ruhten und sie deren sanften Druck sogar erwiderte.
Seine Worte waren ein einziges Kompliment! Sie hätte diese Worte missverstehen könne. Hätte empört erklären können, das Van nicht im Geringsten glückselig genannt werden konnte und das sie ihn noch immer so schmerzlich vermisste. Doch das tat Jo nicht, denn ihr wurde klar, das Van der Erste wäre, der Shane recht geben würde.
Shane stand nun auf, brachte Raum zwischen sie. Jo hatte im ersten Impuls aufspringen und ihn daran hindern wollen.
Was war das nur, was dieser Man an sich hatte?
Nein! ? Bitte! Jo wollte nicht, das er ging. Aber er hatte recht. Es gab so Vieles, was er tun musste und Jo durfte nicht so egoistisch sein und den neu gewonnen Freund für sich beanspruchen. Aber Eines sollte er wissen.


Ich habe dir nichts zu vergeben Shane!?

Begann sie aus diesem Grund, erhob sich und folgte ihm ein paar Schritte, bis auch sie fast an der Tür des Raumes war.

Du bist kein Narr oder Idiot! Und zu Nahe bist du mir auch nicht getreten. Ich habe ?

Sie hatte sagen wollen, das sie seine Nähe genoss. Aber das ging wohl zu weit. Er war ein Freund und sie wollte diese neu gefundene Freundschaft nicht gefährden.
Seit Langem fühlt sie sich wieder so jung wie sie eigentlich war. Seit langem war es das erste Mal, das sie nicht das Gefühl hatte bereits eine alte aber ganz und gar nicht weise Jedimeisterin zu sein.
Und dieses Gefühl verdankte sie ihm!
Dankbar war sie, das auch er ihre Gesellschaft zu suchen schien und nur zu gern stimmte sie seiner Einladung zu.


Ich werde da sein, sofern es mir auch nur im Geringsten möglich ist!
Heute Abend! Auf dem Dach!


Lächelnd hob sie ihr Gesicht als könne sie ihn direkt ansehen und wäre jenes Arboretum, das er ihr zeigen wollte, nicht gleichfalls als Sen?s letzte Ruhestätte geplant, hätte Jo sogar noch angefügt, das sie sich darauf freute. Aber das wäre wirklich unpassend.
So blieb ihr im Moment nur jenes Lächeln, das ihm sagen sollte, sie würde mit Freuden seiner Einladung folgen.
Im nächsten Augenblick verlies er den Raum und Jo blieb zurück nur um sich zu fragen, was es war, das sie einen Mann, den sie kaum kannte, in einem Etablissement das nicht gerade zu den Jedi üblichen Adressen zählte und zu einer Zeit, wo Vorsicht die erste Regel fürs Überleben war, so schnell vertrauen ließ.
Und die einzige Antwort, die sie fand war, das es sich richtig anfühlte.
Leise seufzte Jo und fühlte im nächsten Moment eine leichte Veränderung jener Präsenz, die sie trotz ihre Unterhaltung mit Shane, nie völlig unbeachtet gelassen hatte. Mara! Etwas hatte sich geändert und so trugen Jo?s Füße sie hinüber in das benachbarte Zimmer.
Jo fühlte genau, das der Doktor nicht gerade erfreut über ihre Anwesenheit war, aber sie wollte sich nicht fort schicken lassen und so erklärte sie flüsternd.


Ich rege sie nicht auf! Ich will ihr nur bei stehen, wenn sie mich lässt!

Ob er ihr nun glaubte oder einfach keine Diskussion anfangen wollte, jedenfalls lies Dr. Meldo Jo gewähren und sie trat leise an das Bett ihrer Schülerin, zog sich einen Stuhl heran, setzte sich und griff nach Mara?s Hand.

Ich bin es Mara! Joseline! Ich bin bei dir!

Flüsterte sie ganz leise und hoffte, das ihre Worte Mara erreichten.
Würde ihre Padawan die Nähe zulassen? Nach all den Vorwürfen, die sie Jo vor nicht all zu langer Zeit an den Kopf geworfen hatte, würde sie noch genug Vertrauen in ihre Meisterin haben. Jo für ihren Teil würde die Vorwürfe fürs Erste nicht zur Sprache bringen! Erst wenn es Mara besser ging würde sie versuchen den Kern des Problems an zu gehen. Im Moment jedoch wollte sie einfach nur das tun, was sie vorhin bereits versprochen hatte. Für Mara da sein! Sie nicht alleine lassen in ihrer Pein und wenn Mara reden wollte, dann würden sie dies tun können. Wenn nicht würde Jo hier sitzen und warten bis der Arzt fertig und Mara in einen ruhigeren, vielleicht erholsamen Schlaf gefallen war.


untere Ebenen - "Honey House" - Mara?s Zimmer ? mit Mara und der Doc
 
[Coruscant, City, Büros der Boreal-Stiftung]- Pierre, Leibwächter, Alice, Akemi

Pierres Augen verengten sich zu argwöhnischen Schlitzen, als Alice Boreal angab, nichts über Chesaras Aufenthaltsort zu wissen, und funkelten dann vor unterdrücktem Zorn, als der anscheinend nicht sonderlich geistesgegenwärtige (oder mit minderwertigen Prozessoren ausgestattete?) Droide ihre unbeholfene Notlüge entlarvte.
Boreal wagte es, ihm – dem derzeitigen Hauptgönner ihrer armseligen Stiftung – die Informationen vorzuenthalten, nach denen es ihm verlangte? Sie wagte es, ihn vor einer Person wie Akanato mit der offensichtlichen Unwahrheit an der Nase herum und vorzuführen?
Die vernichtende Antwort auf seinen Lippen jedoch erstarb, als eine dritte Stimme sich einmischte und seine Aufmerksamkeit von Boreal und Akanto ablenkte – offenbar hatte sie ihn gehört. Und offenbar lag es trotz der abweisenden Worte Boreals in ihrer Absicht ihn zu treffen. Oder hatten die Worte des Droiden sie zu der Erkenntnis gelangen lassen, dass weiteres Verstecken sinnlos war? Sie konnte unmöglich die Zeit gehabt haben, Boreal zu instruieren, ihn zu belügen – wie auch, von seinem Kommen hatte sie nichts gewusst – also musste die Stiftungseignerin diesen Entschluss selbst gefasst haben. Nur warum? Pierre verwarf diesen Gedanken. Um Boreal und die Perspektiven ihrer zukünftigen Geldmittel würde er sich später kümmern…
Stattdessen unterzog er Chesara einer eingehenden Musterung. Es war lange her (relativ gesprochen), seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, und er musste feststellen, dass das Ausmaß ihrer Schönheit von keiner Erinnerung angemessen hatte bewahrt werden können. In Windeseile schwand seine unbarmherzige Miene und wich jenem Lächeln, welches seit ihrer ersten Begegnung nur noch für diese eine Frau reserviert war.


“Ein interessanter Zufall, ja…“, stimmte er ihr in gemäßigtem Tonfall zu.

“Gleichwohl… eigentlich nicht, schließlich bist du ja eigentlich… gar nicht hier…“

Es folgte ein mehr als eindeutiger Seitenblick auf Boreal, die hoffentlich zumindest die notwendige Auffassungsgabe besaß um zu verstehen, dass sie zu verschwinden hatte, sollte sie ihn nicht gänzlich ungnädig ihrer Person und Sache gegenüber stimmen wollen.

“Aber lassen wir das. Ich habe dich gesucht und gefunden, nicht wahr?“

Er trat ein paar Schritte auf sie zu und wog dabei das kleine Kästchen ruhelos in seinen Händen.

“Wie ich deine… Gastgeberin bereits wissen ließ, habe ich hier ein Geschenk für dich.“

Kurz huschte sein Blick in Akanatos Richtung. Sie war immerhin dabei gewesen – sie und Major Richard Cohn – als er die Halskette zu einer fast spektakulären Summe ersteigert hatte. Womöglich gefiel es Chesara sogar, dass ein Großteil des Erlöses ebenfalls wieder in eines der Projekte investiert werden sollte, die ihr so am Herzen lagen.

“Sie hätten Major Cohn davon überzeugen sollen, sich ähnlich großzügig zu zeigen… aber vielleicht lag das hier auch außerhalb seines Budgets“, richtete er ein letztes Mal das Wort an die blutjunge Schauspielerin, ehe er das Kästchen mit einer routinierten Geste aufschnappen ließ, sodass die daran befindlichen Edelsteine all ihre funkelnde Pracht im Licht des Raumes entfalten konnten.

“Das schönste Schmuckstück für die schönste Frau auf diesem Planeten.“

[Coruscant, City, Büros der Boreal-Stiftung]- Chesara, Pierre, Leibwächter, Alice, Akemi
 
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Coruscant - Mittlere Ebenen - Flying Star Tavern - mit Kate, Jace

Auch Dany überwältigte noch einige dieser Gangster - oder eher Kleinkrimineller. Als er den den letzten mittels einem Knochenbrechertritt außer Gefecht setzte erschien im Hintergrund seines HUD ein rotes blinken. Schnell blickte er umher und schaute nach ihrem Zielobjekt. Verschwunden. Man hörte noch das Zischen einer zu gehenden Tür nahe der Bar. Er würde seinen letzten Blaster dafür verwetten, dass der Kerl durch den Hinterausgang floh.

Du hast Recht, Jace. Wir sollten verschwinden, antwortete er Jace und zeigte mit seiner Hand auf die Tür neben der Bar.

Mir nach.

Schnellen Schrittes gingen die drei zur Tür, um noch zu verschwinden bevor der Sicherheitsdienst (oder schlimmeres) eintraf. Als sich die Tür hinter ihenen schloss ging Dany noch einmal zurück zur Türkonsole. Auf die schnelle konnte er kein Schloss finden, also schlug er mit seiner mechanischen Hand fest gegen die Konsole. Funken sprühten und ein schwarzes Loch klaffte nun an der Wand, wo noch vor kurzem einige Knöpfe leuchteten.

Das hält ein Weilchen...hoffentlich.

Es ging einige verwinkelte Gänge entlang, bis sie schließlich an einer Treppe ankamen. Man konnte noch die stapfenden Schritte einer Person hören, welche gerade das untere Ende der Treppe herunterlief. Schnell hasteten sie hinterher.

Die Treppe führte bestimmt drei bis vier Stockwerke tiefer und somit direkt in die unteren Ebenen Coruscants. Sie waren in der Tat bei der richtigen Adresse gelandet. Jetzt müssten sie es nur noch schaffen lebend aus dem Tavernenkomplex zu entkommen, denn wer wusste schon wie lange die blockierte Tür die Imps aufhalten würde? Auf einmal stieg Dany der miefige Geruch der unteren Ebenen in die Nase. Das bedeutete die Treppe würde bald ihr Ende finden. Noch ehe der Chiss sich Gedanken darüber machen konnte, warum sein Helm den Gestank nicht herausfilterte, blickte er am Ende der Treppe in den Lauf einiger Disruptoren. Keine Imperiale - da war er sich sicher.

Er musterte sie von oben bis unten. Sicherlich waren es auch keine aus der Bande, die sie in der Bar erledigt haben. Das hier waren Profis. Schon bald erschien aus dem Hintergrund der Mann, dem sie folgten.


Sieh an, sieh an, begann er.

Wir sind ihnen zwar überaus dankbar, dass sie den Typen dort oben die Leviten gelesen haben. Bedauerlicherweise dürfen wir unser kleines Lokal jetzt auch schließen.

Es tut uns wirklich sehr Leid, aber..., versuchte Dany zu entgegen.

...aber ich bin mir sicher, dass Sie für den Schaden aufkommen werden.

Wer glaubte der Typ eigentlich, wer er war? Doch momentan konnte Dany nichts anderes tun, als das was er sagte hinzunehmen - es sei denn er wollte als ein Haufen in der Luft umherschwirrender Moleküle enden. Denn zu sowas wurde man, wenn man in Anwesenheit mehrerer Disruptoren etwas falsches sagt.

Wir haben nichts, was sie entschädigen könnte. Was meinen sie warum wir in der der Taverne waren? Sicherlich nicht um etwas zu trinken.

Nun, wenn das so ist...dann nehmen wir Sie erst einmal mit, erwiderte der anscheinende Chef von der Bande, während zwei kräftige Twi'leks ihnen die Waffen aus den Händen zerrten und ihnen Handschellen anlegten. Dany gefiel diese Situation ganz und garnicht, aber er konnte in diesem Augenblick absolut nichts tun.

Vielleicht errinnert sich ja irgendjemand an Sie und zahlt ein Lösegeld oder womöglich sucht sie jemand und zahlt eine Menge. Ansonsten gibt es immernoch den Sicherheitsdienst.

Das war ein Profi, keinen Zweifel. Er wusste, wie er Profit herausschlagen konnte. Und er würde auch wissen, dass es sicherlich nicht die beste Möglichkeit war, sie den Secs auszuliefern - man würde Fragen stellen, würde registriert werden. Alles das würde ein Profi vermeiden wollen.

Dany nickte seinen beiden Kameraden als Zeichen dafür zu, dass es in Ordnung war und sie erst einmal abwarteten. Auch war er nicht ganz unbewaffnet, abgesehen von seiner Rüstung, die man durchaus als Waffe bezeichnen konnte. Sein Lichtschwert bewahrte er im Inneren seiner Rüstung auf. Kate würde wohl ihres auch noch irgendwo nah am Körper versteckt halten. Wenn es hart auf hart käme, könnten sie sich also durchaus verteidigen.


Coruscant - Untere Ebenen - Straßen - mit Kate, Jace (in Gefangenschaft)
 
]Coruscant - City - Büro der Boreal-Stiftung - mit Chesara und Akemi[

Die Athmosphere entspannte sich langsam wieder und Akemi wischte sich schließlich die letzten Tränen von den Wangen. Jibrielle merkte, wie ihre Meisterin das Thema wechselte, vielleicht, weil sie dachte, Akemi genug mit dieser Angelegenheit belastet oder belästigt zu haben. Und so war auch Jibrielles Gedanken wieder aus dunkler Ferne entrückt und voll und ganz in der Unterhaltung plaziert.

Chesara sprach nun von zwei Unbekannte, die aber offensichtlich der jungen Schauspielerin ein Begriff waren. Adrian und Alisah, vielleicht andere Geheimagenten. Aber nein, anscheinend nicht, denn diese Alisah schien eine Jedi gewesen zu sein. Eine alte Schülerin von Chesara vielleicht? Wieder nahm sich Jibrielle vor, diese Frage der Jedi-Rätin zu stellen, sollten sie das nächste Mal ungestört sein.

Offenbar brachte dieses neue Thema Akemi ebenfalls sehr erfolgreich auf andere Gedanken und es schien gerade so, als wollte sie etwas ansprechen, etwas, das ihr nicht so ohne weiteres über die Lippen wollte, doch dann entschuldigte sie sich und suchte die Toilette auf.

Chesara sprach über ihr Cris und Akemi. Doch mehr, als ihre Besorgnis und ihr Mitleid über die Beiden, äüßerte sie nicht. Die Anspannung in Jibrielle, die mit der Intensität des Gesprächs gestiegen war, verschwand wieder und tiefe Ruhe kehrte in sie zurück. Noch immer schienen sowohl Meisterin als auch Padawan den Zeitpunkt noch nicht für angebracht zu halten, allzu ungestört reden zu können oder wollen, also warteten sie eher schweigend auf Akemis Rückkehr.

Akemi schien vielleicht etwas länger zu brauchen und so beschloss Akemi die Augen zu schließen und sich etwas in die Macht hinauszulehnen, um so die Wartezeit gleich sinnvoll zu nutzen. Sie war fühlte sich nicht ungeduldig, vielmehr reizte es sie immer wieder diese neue Weltwahrnehmung auszuprobieren, auszuloten. Wieder fühlte sie die Umgebung durch die Macht, wieder etwas deutlicher als beim letzten Mal, als sie mit Chesara im Gleiter gesessen hatte. Jetzt spürte sie ihre Meisterin neben sich, beinahe warm glühend, und außerhalb des Büroraumes fühlte sie die Frau, Alice Boreal und auch Akemi war ganz in der Nähe. Den Droiden und seine Schaltkreise bemerkte sie natürlich nicht als Lebewesen, doch seine Platinen und Stromkabel waren doch deutlich vom Rest der Umgebung zu unterscheiden. Und da näherte sich noch jemand, ebenfalls ein Mensch, meinte Jibrielle. Er machte elegante, fließende Bewegungen, sehr energisch. Erwartete Chesara noch jemanden. Doch bevor Jibrielle etwas sagen konnte, um diese offene Frage zu klären, hörten sie schon Stimmen von draußen. Schlagartig, lag Strom in der Luft, Spannung von unangenehmer Art. Der Name des Unbekannten war "Mr. les Gray"!

Jibrielle spitzte die Ohren, als Chesara schon längst angestrengt lauschte. Die Stimme des Mannes war beißend. Vielleicht bildete sich die Padawan das auch nur ein, doch wenngleich die Worte von les Gray durchaus geschmeidig wirken wollten, war ein gewissen Schnarren nicht zu überhören. Abgesehen davon, war in dem was er sagte, nichts als Arroganz und Hohn zu hören. Und so wie Alice Boreal nun klang, die vorhin noch sehr fröhlich und selbstbewusst geklungen hatte, und nun wie ein verängstigtes Mädchen wirkte, war dieser Mann eine sehr einflussreiche Persönlichkeit. Möglicherweise besaß er viel politische Macht, oder war sogar gefährlich. Oder, in Falle dieser Stiftung vielleicht sogar schlimmer, hatte er viel Geld in seinen Händen. Jedenfalls schienen ihm die Leute dort draußen, und offensichtlich war auch Akemi nun bei ihnen, unter seine Würte zu sein. Und dann platzte eine kleine verbale Bombe. Er suchte nach Chesara!

Was? War das Imperium etwa hier? Hatten sie davon erfahren, dass die Jedi-Rätin hier war und ... war das Haus schon umstellt. Noch bevor Jibrielle schon in Panik ausbrechen konnte, viel ihr auf, das eigentlich erstaunlich viel Weichheit in Chesaras Namen lag, als ihn dieser Mann ausgesprochen hatte. Vielleicht war er doch nicht hier um sie zu töten. Die Padawan blickte zu ihrer Meisterin. Chesara schien sehr angespannt, doch lag in ihren Augen keine Befürchtung unmittelbarer Todesgefahr und sicher hätte sie dann ihrer Schülerin auch schon ein Zeichen gegeben oder? Doch sie presste nur einen Finger auf die Lippen und deutete so Jibrielle still zu bleiben. Sie wollten ersteinmal abwarten. Chesara war es wohl lieber, wenn dieser les Gray wieder abgewimmelt werden würde.

Alice Boreal log für sie. Das war mutig, schließlich stand viel auf dem Spiel. Vielleicht war es sogar fasst töricht, aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet. Schließlich trug sie die Verantwortung für all die Projekte die nur dank der Boreal-Stiftung erhalten werden konnten. Wichtige Projekte, Projekte wie das "Heavens Cellar" ... doch andererseits, wäre es wohl, wenn dieser les Gray eine potenzielle Bedrohung sein konnte, ebenso gefährlich gewesen, Chesara einfach zu offenbaren, als zu riskieren beim Lügen erwischt zu werden. Schließlich war Chesara verdammt nochmal eines der begehrtesten Ziele des Imperiums.

Doch da flog ihre Lüge auch schon auf. Elender Droide, armer Teufel. Er verriet, weil er es nicht besser wusste, das Chesara im Büro 2 war, im selben Büro in dem auch Jibrielle nun wie ihre Meisterin große Augen machte.
Chesara reagierte blitzschnell. Sie wies ihre Padawan an, sich für Akemis Freundin auszugeben, und ging zur Tür. Sie offenbarte sich, bevor die Luft für Alice zu knapp wurde. Sofort verwickelte die Jedi-Rätin den Mann in ein Gespräch. Und tatsächlich dutzte sie den Kerl. Also kannten sie sich, welch unangenehme Bekanntschaft für Chesara.

Jibrielle stand ebenfalls auf und kam um den Tisch herum, stand nun nahe der Tür. Sie wollte alles deutlich sehen und hören, außerdem wollte sie nicht den Eindruck erwecken, sich im Raum verstecken zu wollen, schließlich war sie doch nur Akemis Freundin, oder nicht.

Sie überlegte, ob sie etwas sagen sollte, beschloss aber, es bei Darstellung milder Überraschung zu belassen. Doch offensichtlich war sie überhauptnicht von Interesse für diesen Mann, der, jetzt wo Jibrielle ihn sah, nicht gerade gutaussehend war. Sicherlich, gut angezogen war er, und sein Gesicht hatte markante, feine Züge, doch war nichts herzliches in seinen Zügen, nur stählernes Blitzen und nun, da er Chesara angesichtig wurde, bemerkenswertes Begehren, Gieren. Und aus seinen Worten triefte nun seine Verlangen nach Chesara, das konnte keinem in diesem Flur entgehen. Er umschmeichelte sie und zeigte unverhohlen Besitzanspruch zwischen den gesprochenen Zeilen. Was für ein Schleimbeutel.


]Coruscant - City - Büro der Boreal-Stiftung - mit Chesara, Alice Boreal, Pierre les Gray und Akemi[
 
- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Alice, Akemi, Jibrielle, Pierre -

Er war misstrauisch, als sie plötzlich vor ihm stand, misstrauisch wegen ihres Auftauchens im richtigen Augenblick, misstrauisch weil Alice Boreal versucht hatte ihn zu belügen. Chesara versuchte gelassen zu wirken. Pierre les Gray war ein Mann schneidender Kälte, dies bewies er mal wieder ohne Schwierigkeiten, auch wenn sie den Eindruck hatte, dass sich sein Ton leicht veränderte, als er sie direkt ansprach. Die Art jedoch, mit der er Akemi behandelte, gefiel der Jedi ganz und gar nicht. Chesaras Miene versteinerte sich, als sie die spöttische Bemerkung hörte, die er dem Mädchen zuwarf, verstehen konnte sie den Sinn dahinter jedoch nicht. Woher kannten sich die beiden und wer war Major Cohn? Es kostete Chesara einiges an Beherrschung, Pierre nicht zurecht zu weisen. Das wäre etwas gewesen, das ihm gar nicht gefallen hatte. Eine passende Bemerkung, dass Akemi unter ihrem Schutz stand oder er ihre Freunde gefälligst nicht so zu behandlen hatte, lag ihr auf der Zunge, doch sie hütete sich davor sie auszusprechen. Ein solcher Kommentar hätte die Situation noch um einiges verfahrener gemacht. Sie wusste nicht, was Pierre vor hatte oder wieviel er bereits über sie wusste. Es war klüger, die Bande, die zwischen ihr und den anderen Frauen im Raum bestanden, nicht zu offensichtlich darzustellen, alleine schon zu ihrem Schutz. Auch wenn es ihr schwer fiel, Chesara schwieg. Stattdessen warf sie Akemi einen prüfenden Seitenblick zu. Die Situation war ihr sichtlich unangenehm, auch wenn sie ein tapferes Gesicht machte. Chesara jedenfalls konnte ihren Unmut deutlich wahrnehmen, verstärkt durch die Macht. Pierres Getue hatte ein Ziel. Er hielt eine kleine Schachtel in der Hand, die er Chesara nun stolz präsentierte. Von einem Geschenk hatte er gesprochen. Sein Gesichtsausdruck war mehr als zufrieden, als er den Deckel mit einem gekonnten Handgriff aufschnappen ließ. Chesara ihrerseits schnappte nach Luft. Vor ihren Augen glitzerte und funkelte es und wenn Verstand und Wahrnehmungsvermögen sie nicht täuschten, dann war es eine Halskette, die dort vor ihr auf einem samtenen Kissen lag. Sie kannte sich nicht aus mit Schmuck, hatte keine Ahnung, was Leute von Pierres Stand für solchen Luxus ausgeben, doch sie konnte sich ausmalen, dass das Collier sehr, sehr teuer gewesen war. Fassungslos starrte sie auf die fein gearbeiteten Steinchen, dann in Pierres Gesicht. Oh ja, er war sehr zufrieden mit sich. Das schönste Schmuckstück für...? Peinlich berührt sah Chesara sich um. Alice Boreal hatte die Hände vor den Mund geschlagen. Sie konnte nicht begreifen, worum es hier ging, doch Chesara hoffte, sie wäre nicht zu naiv um sich eine zarte Romanze auszumalen. Auf Akemis Gesicht war keine Überraschung zu sehen und Chesara, so wenig sie bisher auch verstand, wurde das Gefühl nicht los, dass Akemi eine Ahnung von dem gehabt hatte, was geschehen würde. Wo war sie auf Pierre getroffen und was hatte sie mit ihm gesprochen? War vielleicht sogar er es gewesen, der sie auf Chesaras Spur gebracht hatte? Dann blieb nur noch Jibrielle, die versuchte so unbeteiligt wie möglich zu wirken und nicht zu nah bei Chesara stand, ganz so wie Chesara es gehofft hatte. Allerdings konnte die Jedi-Rätin erahnen, dass ihrer Padawan die Situation ganz und gar nicht gefiel. Immerhin, da waren sie einer Meinung.

Chesara atmete gleichmäßig, um einen nicht zu abweisenden Eindruck bemüht. Was Pierre erwartete, war ein Freudenschrei. Wie sollte er es auch besser wissen? Er war es gewohnt zu bekommen was er wollte und er war es vermutlich gewohnt, Frauen mit Geschenken - mit teuren Geschenken - zu beeindrucken. Was taten sie, wenn er sie mit solchen bedachte? Fielen sie ihn Ohnmacht oder ihm um den Hals? Chesara hatte nicht vor, eine von beiden Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Dies hier musste enden, soviel war klar. Das Spiel wurde zu gefährlich und je länger es andauerte, desto höher wurde das Risiko.


"Pierre..."

Begann sie vorsichtig, nicht fähig sich zu einem Lächeln durchzuringen.

"Vielleicht sollten wir... das unter uns ausmachen. Zu zweit."

Schlug sie vor und schob seine Hand mit der kleinen Schachtel zurück.

"Das hier erscheint mir nicht der richtige Ort zu sein."

Zuerst musste sie ihn von hier fort locken.

"Warte einen Augenblick."

Sie ging zurück in das andere Büro, nahm ihre Jacke, die sie dort über ihren Stuhl gehangen hatte und zog sie über.

"Wir führen unsere Gespräche ein andermal weiter, Alice."

Sagte sie mit Nachdruck. Die dunkelhaarige Frau würde verstehen.

"Und euch beiden,"

Sie wandte sich mit einem eindeutigen Blick an Akemi und Jibrielle

"viel Spaß beim Shoppen heute Nachmittag."

Was nun, was nun? Erneut sah sie sich Pierre gegenüber.

"Lass uns einen ruhigen Ort suchen."

Bat sie ihn, die Stimme voller Anspannung, bewusst vorgebend, als seien ihr die anderen Anwesenden nicht besonders wichtig. Sie hoffte, Jibrielle würde verstehen, und so lange bei Akemi bleiben, bis sie sich melden würde. Azgeth und Loana hatte Chesara bereits als ihre Cousinen ausgegeben, nun gingen ihr die Ausreden in Bezug auf weitere weibliche Bekannte langsam aus. Sie hoffte schlicht, Pierre würde sich nicht weiter für ihre Schülerin interessieren. Das jedenfalls würde zu ihm passen.

- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Alice, Akemi, Jibrielle, Pierre -
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Mittlere Ebenen - 'Flying Star' Taverne] - mit Kate, Dany, Gang u. anderen

Sie eilten durch die Hintertür, Dany gefolgt von Kate und Jace zum Schluss. Er warf noch einen Blick über die Schulter ehe sich die Tür ganz schloss. Es war noch nichts von dem Gesetzeshütern zu sehen gewesen, offenbar waren sie schnell genug gewesen. Neben sich hörte er auf einmal ein Krachen, unmittelbar gefolgt von einem Knistern und als er herumwirbelte, sah er wie der Chiss seine Hand aus der Konsole zog.

"Das hoffe ich auch - für dich.", antwortete er grinsend.

Sie liefen durch die Korridore, bis ihr Weg schließlich an einer Treppe endete - welche mehrere Stockwerke hinunter und garantiert mitten in die Unteren Ebenen führte. Er bildete immer noch das Ende der Gruppe, während der Chiss vorne weg ging. Jace warf einen Blick über die Schulter, entdeckte allerdings nichts, hinter ihm führte nur die Treppe wieder hinauf zur Taverne und die wenigen, seitlichen Abzweige schienen wie ausgestorben. Er fühlte sich unwohl, mit jedem Schritt würde es gefährlicher werden. Jace ließ sein Vibromesser aus dem Ärmel gleiten, man konnte nie wissen.

Auf einmal blieb Dany stehen und Jace wäre fast gegen die Schmugglerin gestoßen, konnte aber gerade noch stehen bleiben. Gerade rechtzeitig um in ein weiteres paar Disruptoren zu blicken, welche aus der Seitengasse auf ihn gerichtet wurden.


"Na Spitze.", murmelte er.

Während Dany mit ihrer vorherigen Zielperson diskutierte.
Was allerdings keinen großen Einfluss auf den Typen zu haben schien, denn schließlich wurden sie doch mitgenommen. Jace warf den Beiden Twilek-Hünen ein fröhliches Grinsen zu, welches sofort erstarb, als einer von ihnen ihm sein Messer aus der Hand riss und - nach einer gründlichen Durchsuchung - auch das Messer aus dem Stiefel gezogen wurde. Zur Abrundung des Pakets gab es dann noch Handschellen. Bei den anderen Beiden lief es ebenso ab und Jace verkniff sich einen Spruch als sich einer Twilek daran machte Kate zu entwaffnen.

Schließlich waren sie unbewaffnet und gefesselt - zum Glück keine Betäubungshandschellen - nur hatten die Gangster dem Chiss seine Rüstung gelassen. Nicht gerade sehr Klug von ihnen. Mandalorianische Rüstungen waren nicht umsonst für ihre Extras bekannt. Allerdings bedeutete Dany ihnen nichts zu unternehmen und einfach mitzuspielen.


"Ich hoffe ihr habt vor uns abzuknallen - all zu lange möchte ich nicht in diesem Drecksloch stecken.", der angesprochene Gangster warf ihm ein dreckiges - im wahrsten Sinne des Wortes - Lächeln zu und der Geruch alleine hätte ihn schon fast umgehauen.

"Wow. Muja-Früchte mit einem Hauch von Nerf.", stellte er trocken fest und fing sich nun einen Schlag, mit dem Kolben eines Disruptors, in die Seite ein. Er keuchte kurz und warf dem Typen ein Grinsen zu, was ihm direkt einen weiteren einbrachte.

"Danke.", keuchte er und vermied es diesmal den Typen erneut anzusehen.

Stattdessen ließ er seinen Blick kurz über die Gruppe schweifen, eine Mischung mehrerer Spezies. Teilweise ebenso ungepflegt wie Jace' Kumpel, andere sahen relativ ordentlich aus. 'Eine Mischung von Bewohnern der unteren und mittleren Ebenen.', stellte er still fest. Das konnte Interessant werden. Aber sie sollten sich wohl erst einmal Gedanken darüber machen wie es weiterging. Wo würden sie hingebracht und was hatten man schlussendlich mit ihnen vor? Er beschloss einen Versuch zufangen.


"Hey, du Chef da vorne. Ich hätte da mal zwo bescheidene Fragen. Erstens: Wo geht es hin und Zwotens: Was habt ihr nun mit uns vor? Mit dem Lösegeld ist ja an sich keine üble Idee, aber der Haken ist, das niemand ein Lösegeld für uns Zahlen wird. Auch die Sache mit anderen Leuten ist an und für sie nicht Übel, aber da Sie nicht über unsere Namen verfügen dürfte es für Sie auch schwierig werden, da etwas auf die Beine zu stellen. Letzteres werden Sie nur dann tun, wenn Sie, je nachdem was Sie angestellt haben, Gefängnis- oder Todessehnsucht verspüren. Über Option Nummer vier brauchen wir nicht Reden denke ich und nicht nur weil ich es hasse meinen Tod im voraus Planen zu können."

Wenn der Typ darauf ansprang, konnten die anderen Beiden diese Ablenkung vielleicht Nutzen. Andernfalls würde er nur wieder ein paar mit dem Kolben bekommen und die Rippe wäre vermutlich ordentlich angeknackst.

- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - Straßen] - mit Kate, Dany u. Gangsterbande
 
]Coruscant - City - Büro der Boreal-Stiftung - mit Chesara, Alice Boreal, Pierre les Gray und Akemi[

Jibrielle bildete sich ein, die Zahnräderchen hinter Chesaras Schläfen rattern zu hören, als diese sich diesem Pierre, wie sie ihn nannte, und dem gewaltig beeindruckenden Schmuckstück, das er mitgebracht hatte, gegenüber sah. Tatsächlich wirkte es so, als kannten sich die beiden gut, ja geradeso, als wäre was zwischen den beiden Gelaufen. Zumindest erweckte Pierre les Gray den Eindruck, als wäre genau das sein häres Ziel.

Die Jedi-Rätin aber war sicherlich weniger davon begeistert, als sie vielleicht hier und jetzt ausdrücken wollte. Schließlich waren einige Augen und Ohren in der Nähe, derer lieber von der Aufmerksamkeit oder gar des Zorns von diesem les Gray verschont bleiben sollten. Noch immer wirkten Alice und Akemi etwas paralysiert, besonders bar dieser Kostbarkeit in les Grays Händen. Alice hatte sogar die Hände vor den Mund geschlagen. Noch ehe die Situation vielleicht doch durch einen unbedachten Satz oder ein peinliches Schweigen weiter aufgeladen werden sollte, ergriff Jibrielles Meisterin geistesgegenwärtig jedoch erneut die Initiative und schlug Pierre les Gray vor, diese Sache doch lieber unter vier Augen zu besprechen. Und dann ließ sie einen nicht misszuverstehenden Hinweis fallen und Jibrielle wusste, was sie zu tun hatte: Sich Akemi schnappen und abhauen.


"Na gut, wir wollten ohnehin längst wieder unterwegs sein. Na komm, Akemi ..."

Die junge Schauspielerin, die sich noch immer nicht wieder gerührt hatte, blickte nur für den Bruchteil einer Sekunde überrascht, als sie von der Padawan untergehakt wurde und sie sich auf zur Eingangstür machten, bereit zu verschwinden.

"Auf wiedersehen, Miss Boreal, Miss Chesara ..."

sagte Jibrielle gut gelaunt und mit einer Spur beigemengter Langeweile zu den beiden Damen. Und mit einen kurzen Nicken zu Pierre les Gray fügte sie hinzu.

"Mr. les Gray"

]Coruscant - City - Büro der Boreal-Stiftung - mit Chesara, Alice Boreal, Pierre les Gray und Akemi[
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - mit Dr. Meldo​

Alles um sie herum erschien so unbedeutend. So unwichtig und nichts sagend. Es interessierte sie nicht einmal wo sie war oder sie sie hier herkommen war. Sie wollt es nicht weder wissen noch herausfinden. Das tiefe Loch in ihrem inneren, was zurückgeblieben war umfasste alles. Ihre Seele existierte nicht mehr. Schien verschwunden, ja nicht einmal je existiert zu haben. Der Blick leer wie bei einer Toten bemerkte sie nicht, wie die Tür aufging und ihre Meisterin eintrat. Sich neben ihr aufs Bett setzte und nach ihrer Hand griff. Sie hörte nicht deren Worte, die sagten, dass sie es sei, Joseline und dass sie bei ihr sei. Noch empfand sie etwas bei der Berührung ihrer Meisterin. Ihre Gefühle schienen abgestorben zu sein und ebenso ihre neuralen Verbindungen, die so etwas wie wärme oder dergleichen weiterleitete. Sie war nichts weiter als ein Körper, der hier in diesem Bett lag. So abseits von alle dem. So Fern.

Der leere Blick der Padawan schweifte durch den Raum. Schien nach etwas zu suchen, ehe er bei Jo hängen blieb. Sie sah ihre Meisterin und sah sie doch nicht. Ihre Meerblauen Augen schienen durch sie hindurch zu sehen. So als ob sie nicht einmal anwesend war. Hätte Jo versucht in ihren Geist zu dringen, wäre sie wohl erschrocken. Denn darin fand sich nichts. rein gar nichts. Das Mädchen welches sie noch vor Wochen gewesen war existierte nicht mehr. Es hatte aufgehört zu leben, zu atmen. Stattdessen hatte es etwas zurückgelassen was nicht mehr war als ein geschundenes, tief verletztes Geschöpf, welches eine Existenz fristete und auf Erlösung wartete. Eine Erlösung, die vielleicht nur der Tod mit sich bringen konnte. Ohne es zu merken hatte sie aufgeben. Hatte ihren Willen verloren. Mut und Hoffnung waren verschwunden. Schienen nicht einmal mehr zu existieren.

Wie sollte das Leben für sie jetzt aussehen? Welche Bedeutung sollte es noch haben und wohin sollte sie gehen!? Würde sie bleiben oder nicht? Der Schmerz welcher noch immer in ihr existierte und dort ihre Handlungen übernahm würde sie auch weiterhin kontrollieren. Fehlgeleitet würde sie sein. Ihr Körper würde sich erholen von den Wunden, die nur Körperlicher Natur waren. Doch was ihre Seele betraf, ob diese heilen würde war fraglich.

Die Wanderung der Padawan ging weiter. Die Suche nach etwas, was noch einen Sinn ergab blieb allerdings ergebnislos. Der Pfad, auf dem sie sich befand war schmal und steinig. Abgründe taten sich an beiden Seiten auf die sie verschlingen würden, sollte sie ihren Schritt auch nur zu weit links oder rechts richten. Kahl war die Umgebung. Ausgedörrt und zum sterben bereit. Narben des Feuers zeichneten die Welt, die sich nicht erholte. Eine Welt, die der des Mädchens glich. Die die gleich war. Denn so sah ihr Seelenleben aus. Der Boden war rissig und vertrocknet. Nichts wuchs hier oder würde je wieder hier wachsen können. Kein wirkliches Licht spendete die Sonne, die zwar am Himmel hing aber keine Wärme ausstrahlte. So als ob auch sie aufgehört hätte zu existieren. Schwaden von Nebel hingen über dem Boden. Die Farben waren ein einziges Grau und Schwarz. Die Schönheit dessen, die diese Landschaft haben sollte war verblasst. Was einst gewesen sein mochte war schon lange verschwunden. Es hatte aufgehört zu existieren.

Sie irrte umher und wusste nicht wohin sie gehen sollte. Süden, Norden, Osten und Westen, alles sah gleich aus. Öde und trostlos. Einsam und Verlassen. Keine Geräusche waren zu vernehmen noch war ein Windhauch zu spüren. Nichts, rein gar nichts. Alls blieb still, unbeweglich. Umso weiter sie ging umso schlimmer wurde es. Wäre die Landschaft nicht schon völlig zerstört gewesen hätte Mara geglaubt dass sie hier noch schlimmer aussah. Vielleicht war es auch so und ihre Augen täuschten sich nicht. Logen ihr nicht etwas vor, so wie es andere getan hatten. Vielleicht sah sie hierin die Wahrheit. Die Nackte, ungeschmückte Wahrheit. Ohne irgendwelche Verschleierungen oder Beschönigungen. Alles war so wie es war und würde nicht anders sein. Niemand konnte hier an diesem Ort etwas verändern. Denn sie war die einzige, die hier verweilte und verweilen würde. Aber wie lang? Wie lange würde sie hier bleiben? Auf ewig? Dies wäre eine lange, sehr lange Zeit. Eine vielleicht nie enden wollende…


Coruscant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - mit Dr. Meldo & Joseline​
 
- Coruscant - City - Büro der Borealstiftung - Mit Jibrielle, Chesara, Alice, Pierre -

Es war schwer die Bemerkungen dieses einflussreichen Mannes nicht persönlich zu nehmen, auch wenn Akemi insgeheim wusste, dass sie nicht speziell ihr galten, sondern es einfach zu seiner niederträchtigen Art gehörte, andere herablassend zu behandeln. Alice Boreal gegenüber verhielt sich Pierre les Gray nicht besser. Er ließ sie mit jedem Wort wissen, wie wenig er von ihr und ihrer Stiftung hielt und dass es eigentlich unter seine Würde war überhaupt hier zu sein. Wie konnte man nur so mit anderen Menschen reden? Wie konnte sich dieser Mann nur so wichtig und für soviel besser halten? In Akemi tobte die Wut und ihre Unterlippe zitterte leicht, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie stand stocksteif, von seiner plötzlichen Anwesenheit überrumpelt und nervös beobachtend, was als nächstes geschah. Sie wusste, dass er nach Chesara suchte, noch bevor er es aussprach. Irgendwie ahnte sie es. Vielleicht war es das Päckchen in seiner Hand, gerade groß genug um eine Kostbarkeit zu präsentieren, die er für sie ersteigert hatte. Das Problem war nur, Akemi wusste nicth in welcher Beziehung dieser Mann zu der Jedi stand. Wie dachte Chesara über ihn? Sie konnte ihn nicht ernsthaft mögen! Akemi lief es kalt den Rücken hinunter, wenn sie ihn nur ansah. Er war pure Arroganz! Doch dann ging alles ganz schnell. Gerade noch hatte Alice Boreal seine Fragen mutig abgeblockt, da verriet der Droide die Wahrheit und ließ den ehemaligen Gouverneur Coruscants wissen, dass sich Chesara nebenan befand. Als hätte sie alles mitgehört - vermutlich hatte sie genau das - kam Chesara dann auch zu ihnen, oder zu ihm. Sie wirkte distanziert, aber sie duzte les Gray. Akemi konnte nur da stehen und die Szene beobachten. Anders als Alice Boeral neben ihr, war sie allerdings nicht überrascht, als Pierre les Gray die funkelnde Halskette überreichte, die er für sie für eine Million Credits erstanden hatte. Am liebsten hätte die Schauspielerin sich abgewandt, aber sie zwang sich weiter zu einer möglichst teilnahmslosen Miene. Warum hatte sie Chesara nicht vorher gefragt? Die Gelegenheit war günstig gewesen und hätte sie nicht solche Scheu gehabt, wäre sie vielleicht bereits jetzt involviert und würde die Dinge besser verstehen. Oder gab es am Ende gar nichts zu erklären? Konnte es tatsächlich sein, dass Chesara und dieser Mann...?! Akemi versuchte es sich vorzustellen, doch sie schüttelte die Bilder ab, noch bevor sie zu detailiert wurden.

Chesara nahm das Geschenk nicht gleich an, sondern bat Pierre les Gray um ein Gespräch unter vier Augen. Ebenso erleichtert wie bestürzt - was hatte das nun wieder zu bedeuten? - schaute Akemi von einem zum anderen. Dann, plötzlich, ehe sie richtig begriff, war Jibrielle an ihrer Seite und hatte sich bei ihr untergeharkt. Sie wirkte fröhlich und verabschiedete sich von Chesara, Akemi mit sich ziehend. Chesara hatte ihnen einen schönen Nachmittag gewünscht. Etwas langsamer als die Padawan begriff Akemi, dass Chesara sie außer Reich- und Sichtweite haben wollte. Drohte von diesem Mann etwa Gefahr? Es konnte alles mögliche bedeuten. Sie winkte schwach, nicht einmal daran denkend, dass ihre Jacke noch in dem anderen Büro lag. Nur einen Augenblick später waren sie auf dem Flur, die Tür zum Büro hatte sich hinter ihnen geschlossen. Jibrielle hatte es noch immer eilig und Akemi ließ sich bereitwillig mitziehen.


"Wohin sollen wir?"

Fragte sie, während sie mehrere Bürotüren passierten und der Lilft nach der nächsten Ecke in Sichtweite kam.

"Hat Mistress Chesara irgendetwas gesagt?"

Vielleicht hatte Chesara in Gedanken zu ihrer Schülerin gesprochen, so dass niemand anderes es hatte hören können. Akemi wusste, dass dies bei Jedi möglich war. Sie nahmen den Lift, natürlich nach unten und in Akemi wurden die vielen Fragen, die sie hatte, immer lauter. Jibrielle schien genau zu wissen, was sie tun sollten. Erst jetzt, auf dem Weg nach unten, fiel Akemi der Verlust ihrer Jacke auf. Aber jetzt konnten sie nicht nochmal zurück.

"Ich habe meine Jacke oben vergessen."

Sagte sie an das andere Mädchen gewandt.

"Ach, egal. Ich kann sie mir ein andermal holen."

Sie erreichten das Erdgeschoss und traten aus dem Lift hinaus in die Eingangshalle. Durch riesige Glastüren konnten sie das trübe Coruscant draußen erkennen. Ein Blick genügte, damit Akemi bereits jetzt zitternd die Arme um sich schlang.

"Mein Fahrer wartet draußen, wir müssen nicht weit laufen."

Informierte sie Jibrielle.

"Oder hast du einen anderen Plan?"

- Coruscant - City - Bürogebäude - Erdgeschoss - Mit Jibrielle -
 
[Coruscant, City, Büros der Boreal-Stiftung]- Chesara, Pierre, Leibwächter, Alice, Akemi

Seine Gesichtszüge entgleisten, als Chesara die Schatulle mit der Halskette sanft, doch entschieden von sich schob. Er, Pierre les Gray, hatte ihr das vermutlich monetär wertvollste Geschenk angeboten, das es in der Palette wertvoller Geschenke gab, und sie? wies es zurück. Warum? War es ihr nicht genug? Sie wusste, dass er unermesslich reich war? hatte sie sich schlussendlich dazu durchgerungen, nur noch seinem Kontostand angemessene Geschenke zu akzeptieren? In diesem Fall müsste er ihr einen Wolkenkratzer schenken? oder eine Flottille aus Sternzerstörern? erst derartige Anschaffungen würden ein Loch in sein Vermögen reißen, welches sein verzehrendes Verlangen nach ihr adäquat widerspiegelte. Allein wollte ihm nicht in den Sinn, wie diese Reaktion in das Bild passte, das er sich von ihr gebildet hatte ? nie war sie ihm gierig erschienen. Und doch hatte sie die Kette als erste Reaktion wie eine Belanglosigkeit zurückgewiesen.
Pierre blinzelte vorsichtig, während Chesara sich in das Büro zurückzog, dort etwas ? ihre Jacke ? an sich nahm, um sich schließlich von Boreal zu verabschieden. Boreal? war es etwas, was diese Person Chesara über ihn erzählt hatte? Hatte sie es gewagt, alte Geschichten herauszukramen, die sich in das kollektive Gedächtnis Coruscants eingeprägt hatten und Chesara womöglich nicht behagen würden? Oder was sonst sollte die Lüge dieser Frau erklären, eine Lüge trotz des Risikos, einen erheblichen Bestandteil des finanziellen Fundaments ihrer Stiftung zu verlieren?
Seine Augen richteten sich auf Akanato und das andere, ihm unbekannte Mädchen, welche in diesem Moment beide von Chesara verabschiedet wurden. Er nahm sie nicht einmal richtig wahr? Akanato war bereits nichtig genug und das namenlose Mädchen höchstens von Interesse, weil es sich offenbar in Chesaras Gesellschaft befunden hatte. Vielleicht ein weiterer Teil ihrer offenkundig großen Familie? Eine flüchtige Bekannte?
Doch es war unwichtig? wie Akanato würde dieses Mädchen lediglich stören, weshalb Chesara sie fortschickte. Ja, das musste es sein? sie wollte auf einen passenden, intimeren Moment warten, um sich für sein Geschenk angemessen zu bedanken. Endlich lächelte Pierre vorsichtig.


?Einen ruhigen Ort??, wiederholte er bedeutungsschwer, bevor er sie ohne Boreal eines weiteren Blickes zu würdigen aus den Räumen der Stiftung hinaus geleitete und das Kästchen mit dem wertvollen Inhalt vorerst einem der beiden Leibwächter überantwortete.

?Ich habe meinen Gleiter gleich hier? er kann uns überall hinbringen??

Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten oder Protest auch nur in Erwägung zu ziehen, führte er sie zu dem geparkten Gleiter, in dem Leclerq wie üblich bereits wartete. Galant öffnete er Chesara die Tür in den Fahrgastraum, ehe er das Kästchen wieder an sich nahm und ebenfalls zustieg.
Erst als die Tür sich hinter ihm schloss und zwischen ihnen und dem Chauffeur eine undurchsichtige Trennwand auf Knopfdruck hochgefahren war, begann Pierre wieder zu sprechen.


?Ich habe auf dich gewartet, weißt du??, sagte er vorwurfsvoll, während seine Hand sich zögernd nach ihrem Gesicht ausstreckte. Er musste die samtweiche Haut ihrer Wange einfach berühren, musste an den feinen Linien ihres einem Kunstwerk gleichenden Gesichts entlangfahren? es musste so etwas wie Bestimmung gewesen sein, dass er sie sofort gefunden hatte. Und dieses Mal würde er sie nicht so einfach wieder verschwinden lassen.
Unterdessen war der Gleiter wieder gestartet ? da er keine gesonderten Anweisungen erhalten hatte, würde Leclerq zum Imperial Residence Tower zurückkehren.
Pierres tastende Finger waren indes an Chesaras Hals angelangt.


?Aber du hast dich nicht gemeldet ? warum??

Langsam rutschte er über das Sitzpolster aus teurem Nerfleder näher an sie heran. Das Verlangen war schier unerträglich, nicht nur ihre Haut zu berühren, sondern wieder ihre Lippen zu schmecken und sich ihr so zu nähern, wie sie es ihm an Bord der Glory gestattet hatte? diese Zugeständnisse konnte, nein, durfte sie nicht wieder rückgängig zu machen. Sie gehörte ihm? niemandem sonst.

?Du bist so schön? ist es da verwerflich, dass ich mir das schönste Geschenk für dich gesucht habe, dessen ich habhaft werden konnte??

Er tastete nach der neben ihm liegenden Schatulle, öffnete sie und kramte die Kette hervor ? dieses Mal jedoch ließ er sie nicht wieder zurückschieben, sondern legte sie ihr ohne Umschweife um ihren sanft geschwungenen Hals.
Sofort merkte er, dass er die perfekte Wahl getroffen hatte ? das glitzernde Schmuckstück an ihrem perfekten Körper schien dem Gesamtwerk den letzten Schliff zu verpassen. Sie war es ? die perfekte Frau. Die Utopie, die er sein bisheriges Leben gesucht hatte. Chesara?


?Bitte??

Sein Daumen glitt im Zeitlupentempo eng angeschmiegt über ihre vollen Lippen.

?Weise es nicht zurück??

[Coruscant, City, Gleiter]- Pierre, Chesara
 
- Coruscant - City ? Gleiter ? Mit Pierre ?

Ohne Widerstand zu leisten hatte Chesara sich von Pierre hinaus führen lassen. Akemi und Jibrielle waren bereits außer Sichtweite gewesen, diese Feststellung hatte sie erleichtert. Sein Gleiter hatte direkt vor der Tür gewartet, so wie er es gewohnt war. Einen Augenblick lang hatte sie gezögert, ob sie einsteigen sollte, doch sie konnte keine Gefahr von ihm ausgehend spüren. So undurchsichtig er noch immer für sie war, sie konnte nicht erkennen, dass er böse Absichten hatte. Davon einmal abgesehen hatte sie keinen Plan und keine bessere Idee, wo sie mit ihm hingehen sollte. Während der Gleiter startete, schob sich eine Trennwand zwischen den Fahrer und den hinteren Sitzbereich. Sie waren ungestört. Ohne, dass Pierre seinen Fahrer gesondert angewiesen hatte, brachte dieser sie durch Coruscant. Nun stahl sich doch ein Funke der Unruhe in Chesaras Gedanken, doch sie hatte keine Zeit ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Pierre sprach mit ihr, er erinnerte sie daran, dass er auf sie gewartet hatte, aber sie hatte nichts von sich hören lassen. Leiser Vorwurf lag in seiner Stimme, gepaart mit dem Verlangen, dass sie es wieder gut machte. Prüfend sah sie ihn an, als er sich ihr näherte. Der Gleiter bot keinen Platz für sie auszuweichen, so geräumig der Innenraum auch war. Chesara saß in den Ledersitz gedrückt, unfähig sich zu bewegen, noch immer unsicher was sie ihm antworten sollten. Wie sollte sie einem Mann wie ihm klar machen, dass sie ihn nicht wieder sehen würde? Pierre les Gray akzeptierte keine Ablehnung, er kannte das Wort ?nein? vermutlich nicht einmal. Seine Hand näherte sich ihrem Gesicht wie in Zeitlupe. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, als er sie berührt hatte, obwohl sie es vermutlich nicht sollte. Was für eine Närrin war sie gewesen ihn überhaupt näher an sich heran zu lassen! Hätte es einen anderen Weg gegeben, Geld für die Stiftung zu geben? In dem Moment, in dem sie entschieden hatte ihn zu einer großen Spende zu überreden, war es ihr richtig erschienen. Auch jetzt noch bereute sie ihre Motive nicht, allerdings war ihr nicht bewusst gewesen wie schwierig es werden würde ihn wieder abzuschütteln. Sie hatte nicht damit gerechnet, wie sehr seine Annäherungsversuche ihr schmeicheln würden. Auch jetzt wieder fiel es ihr schwer sich ihm zu entziehen. Er konnte kalt und oberflächlich sein, berechnend und scharf, gleichzeitig jedoch konnte er sie mit einem einzigen Blick aus dem Konzept bringen ? bestechend. Ihr Puls beschleunigte sich, als seine Fingerkuppen über ihre Wange glitten und sie wehrte sich nicht, als er ihr die Halskette umlegte. Für einen Moment lang gestand sie sich zu, die Nähe dieses Mannes zu genießen, die sie nicht wollte und nicht erdulden durfte. Es war schön, trotz allem ? und gefährlich.

?Pierre.?

Ihre Stimme war fest, auch wenn sie sich zwingen musste standhaft zu bleiben. Die Halskette lag noch kühl auf ihrem Hals und Pierres Blick war seltsam verklärt. Er bat sie, sein Geschenk nicht abzulehnen. Was sollte sie ihm sagen? Sie hatte keine Argumente, nichts was sie ihm sagen konnte, das er akzeptieren würde. Welche Lüge konnte sie sich ausdenken, wenn sie nicht die Wahrheit sagen durfte? Der Gleiter bewegte sich noch immer durch das belebte Coruscant. Chesara atmete tief ein. Die Sekunden, in denen sie sich erlaubt hatte schwach zu sein, waren vorbei. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Sie war Ratsmitglied des Jedi-Ordens, trug die Verantwortung für so viele Leben. Pierre hatte ihr geholfen, mit seiner Spende und mit seinem sicheren Geleit nach Ord Biniir, auch wenn er es selbst nicht wusste. Er hatte ihr geholfen, indem er sie bewundert und begehrt hatte ? und es noch immer tat. Unleugbar, dass seine Schmeicheleien sich gut anfühlten, aber sie mussten ein Ende haben. Entschlossen wies Chesara seine Hand zurück, deren Finger ihre leicht bebenden Lippen berührt hatten. Ein Teil von ihr war schwach und wollte ihn gewähren lassen, doch sie hatte ihren Entschluss gefasst.

?Es tut mir leid, Pierre, aber ich kann dein Geschenk nicht annehmen.?

Sagte sie bestimmt, mit den Händen nach dem Verschluss der Kette tastend, der sich irgendwo in ihrem Nacken befand. Ungeübt wie sie war, fand sie ihn nicht sofort.

?Es ist? ich bin sehr geschmeichelt.?

Sie versuchte ihre Stimme versöhnlich klingen zu lassen.

?Aber es ist einfach zu wertvoll. Du kannst mir nicht einfach etwas so Teures schenken.?

Es war ein klägliches Scheitern, das sie selbst sofort bemerkte. Hilflos schüttelte sie den Kopf.

?Ich wüsste nicht einmal, wann ich es tragen soll.?

Zog sie in eine andere Richtung.

?Siehst du, ich bin immer viel unterwegs. Darum konnte ich mich auch nicht bei dir melden: es fehlte mir einfach an Zeit. Und du bist selbst ein viel beschäftigter Mann.?

Sie stöhnte innerlich auf, als sie ihre eigenen Worte hörte. Fiel ihr wirklich nichts Besseres ein? Inzwischen waren ihre Finger zum wiederholten Male gescheitert den Verschluss der Kette zu öffnen. Resignierend gab sie es auf und hielt stattdessen ihre Haare bei Seite.

?Würdest du bitte??

Bat sie ihn schlicht, den Blick aus dem Fenster gerichtet. Ihr Atem ging schnell und sie spürte ihr Herz beinahe mit nervösem Nachdruck schlagen.

- Coruscant - City ? Gleiter ? Mit Pierre ?
 
Lonnyala

- Coruscant- Untere Ebenen ? Lonnyalas Zimmer ? mit Burell ?

Die Augen verdrehend nahm Lonnyala einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas. Sie hätte sich denken können, dass Burell das Geschehene ausdiskutieren sollte. Ihr selbst war es vollkommen gleichgültig. Was geschehen war, war geschehen. Was konnten sie daran jetzt noch ändern? Sie waren beide noch immer hier und so lange Sarah Lonnyala nicht raus warf, würde es so sein wie vorher auch.

?Da steht nichts zwischen uns, Burell.?

Versicherte sie ihrer Freundin, ließ sich in einen Sessel fallen und schlug die Beine übereinander.

?Ich weiß, du hast es nur gut gemeint. Moralisch gesehen war mein Verhalten nicht unbedingt richtig? deins schon.?

Sie zuckte mit den Schultern. Ihre eigene Moral kümmerte sie recht wenig.

?Also lass uns kein Drama draus machen, ok? Wieso sollte so etwas zwischen uns stehen....?

Sie grinste, ihrer Freundin zu prostend

?Wir haben ja eh nur uns, da lohnt es nicht zu streiten.?

Allerdings wusste Lonnyala noch nicht, ob sie noch sehr lange hier sein würde. Vielleicht würde Sarah sie doch noch raus werfen. Falls nicht, ob dann dieser Typ sein Versprechen ein lösen und ihr helfen würde, etwas Besseres zu finden? Immerhin stand für sie fest, dass sie nicht den Rest ihres Lebens im Honey House würde verbringen wollen. Vielleicht konnten sie und Burell sogar zusammen irgendwo neu anfangen. Wer wusste das schon?

- Coruscant- Untere Ebenen ? Lonnyalas Zimmer ? mit Burell ?
 
[Coruscant, City, Gleiter]- Pierre, Chesara

Pierre verlor ein weiteres Mal fasst die Kontrolle über seine Gesichtszüge, als Chesara ihn erneut zurückwies ? dieses Mal, indem sie seine Hand mit unterschwelliger Bestimmtheit von sich fortschob. Noch immer berauscht von ihrem Anblick ? vom Glitzern der Edelsteine, die mit ihren saphirfarbenen Augen um die Wett zu funkeln schienen, ohne deren perfekten Glanz jedoch je zu erreichen ? dauerte es einen Moment, ehe er ihre Worte komplett verarbeitet hatte. Sie begann bereits, unbeholfen am Verschluss des Schmuckstückes herumzunesteln, um es wieder abzulegen? sein kostbares Geschenk verschmähend.
Ihre vorgebrachten Gründe wirkten nahezu lachhaft und vorgeschoben. Zu teuer? Sie kannte sein Vermögen. Sie wusste, dass er ihr zehn dieser Halsketten hätte schenken können, ohne dafür auch nur sein Wochenbudget auszureizen. Sie wusste nicht, wann sie die Kette hätte tragen sollen? Warum trug sie sie nicht einfach für ihn? Merkte sie nicht, wie sehr sie ihm mit dieser Kette gefiel?
Aber sie wies ihn zurück.
Pierres Lippen pressten sich zu einem dünnen, blutleeren Strich zusammen. Das war unmöglich, geradezu lächerlich! Niemand widerstand ihm. Niemand durfte ihn zurückweisen! Vor allem nicht sie? nicht sie, die er so verzweifelt begehrte. Selbst jetzt schien ihn die Bewegungen ihrer Lippen zu locken, das Wogen ihrer wunderschönen Haare, wann immer sie ihren Kopf bewegte, das magische Funkeln ihrer Augen?
Wie hypnotisiert starrte er sie an, als sie sich dem Fenster der Fahrkabine zuwandte und ihm den Verschluss der Kette präsentierte, von der er sie nun befreien sollte. Doch er sah den Verschluss nicht? er sah lediglich ihre schlanken Finger, die ihre Haare beiseite schoben, die ebene Haut ihres Nackens, auf die er sie an Bord der Glory geküsst hatte, bevor sie beiden auf das Bett seiner Suite gesunken waren. Damals hatte sie sich ihm hingegeben. Es gab kein zurück mehr ? denn damals, eigentlich sogar viel früher, war sie zu seiner Droge geworden, nach der die Sucht ihn verzehrte. Sie durfte ihn jetzt nicht abweisen. Sie würde ihn jetzt nicht abweisen.
Langsam rutschte er über das Polster näher an sie heran. Sollte sie doch vorerst glauben, dass er es tat, um ihrer Aufforderung widerwillig Folge zu leisten? sie würde schon bald merken, dass es zu spät war, frühere Entscheidungen zu revidieren.


?Ich kann dir schenken, was ich will, Chesara??, flüstere er.

?Ich habe lange nach einem Gegenstand gesucht, der deiner Schönheit gerecht wird? und jeden Preis war ich bereit zu zahlen, als ich ihn gefunden habe. Denn du bist mir noch viel mehr wert??

Ganz langsam legte er seine Hände auf ihre Schultern und streichelte sie, erst mit hauzarten Berührungen, dann, indem er sie eindringlicher massierte. Der Verschluss der Kette blieb unangetastet.

?Warum trägst du sie nicht einfach für mich? Keiner meiner Termine ist so wichtig, dass ich ihn nicht für ein paar Stunden mit dir verschieben könnte? und auch deine sind es nicht, denn ich kann dir alles geben, was du brauchst??

Unmittelbar unter dem Verschluss der Kette küsste er ihren Nacken und setzte diese von Begehren gezeichnete Behandlung ihrer süßen Haut in einem kleinen Areal um diesen Ausgangspunkt fort, während seine seiner Hände sich um ihren Körper herum schob und über ihrem Herzen zum Stillstand kam. Dort, unter ihrem Kleid, spürte er, wie wild es klopfte?

?Alles, verstehst du? Ich weiß, wonach es dir verlangt? und ich kann es dir geben??

Seine Küsse wurden gieriger. Er erinnerte sich jetzt mit gläserner Klarheit daran, wie sehr sie ihr Beisammensein an Bord der Glory genossen hatte. Damals hatte er erkannt, was dieser begehrenswerten Frau fehlte ? das Feuer der Leidenschaft eines Mannes, der ihr gerecht werden konnte. Vielleicht war dies der Schlüssel. Der Schlüssel, sie auf ewig an sich zu binden.

?Warum lebst du nur für andere? Warum lebst du nicht auch? für dich selbst? Warum hörst du nicht auf deine Bedürfnisse??

Seine Hand glitt an ihrem Körper herab. Ihrem begehrenswerten, perfekten Körper? dem Körper, der sich unter seinen Berührungen verspannte, der in seiner Nähe zu glühen schien?

?Lass dich einfach fallen??

[Coruscant, City, Gleiter]- Pierre, Chesara
 
- Coruscant - City ? Gleiter ? Mit Pierre ?

Im ersten Moment hatte sie geglaubt, er würde ihr helfen, einsehen dass sie die Halskette nicht wollte und sie ihr wieder abnehmen. Sie hatte gehofft er wäre beleidigt ob ihrer Verschmähung und würde sich zurück ziehen, doch als seine Hände ihre Schultern und die unbedeckte Haut ihres Nackens berührten, wusste sie, dass er nicht so schnell aufgeben würde. Es war naiv gewesen zu glauben, dass es so einfach sein würde. Man konnte nicht sagen, dass sie einander gut kannten, nicht einmal ansatzweise, aber zumindest wusste Chesara, dass Pierre les Gray ein Mann war, der seine Ziele im Auge behielt, so lange bis er sie erreicht hatte. Die Mittel, mochten ihm in den meisten Fällen egal sein und auch die Niederlagen, die er auf dem Weg vielleicht einstecken musste. Gerade solche ließen ihn vielleicht sogar noch verbissener werden. Chesaras Zurückweisung ließ ihn kalt, veranlasste ihn lediglich, seine Bemühungen zu intensivieren. Mit kreisenden, wohltuenden aber bestimmten Bewegungen massierte er ihre Schultern. Chesaras Kopf legte sich gegen die Fensterscheibe und sie fühlte das kühle Glas an ihrer Stirn. Draußen hatte es zu regnen begonnen. Warum wollte er ausgerechnet sie? Sie war sicher, es gab reihenweise Frauen, die danach lechzten von ihm ausgeführt zu werden. Er war reich, er war mächtig. Eine Position wie die seine zog genügend Verehrerinnen an, die allesamt jünger und schöner waren als Chesara es jemals sein konnte. Sie wusste, sie war nicht unansehlich, aber ihre besten Jahre lagen bereits hinter ihr. Ihr Körper war der einer Frau, die auf die vierzig zu ging, sie hatte ein Kind auf die Welt gebracht, und in ihren Augen spiegelte sich das Leid der Galaxis, das sie gesehen hatte. Diamanten und teure Kleider bedeuteten ihr nichts. Sie war nicht die Art Frau, die man auf einem Ball wie ein Schmuckstück vorführen konnte. Was also wollte er mit ihr? Warum ausgerechnet sie?

Heiß und kalt brannte ihre Haut dort, wo er sie berührte. Einen Arm hatte er um sie geschlungen, um sie an der Stelle ihres Herzens zu berühren, direkt über ihrer Brust. Scharf zog Chesara die Luft ein, es war unverkennbar, dass ihr Körper auf sein Begehren reagierte. Beinahe konnte sie Pierres triumphierendes Lachen hören. Er bot ihr an, seine Termine zu verschieben, Zeit mit ihr zu verbringe. Chesara schloss die Augen, den Kopf noch immer gegen das Fenster gelehnt. Wie einfach wäre es, jetzt ja zu sagen und mit ihm zu gehen. Dass er ihr alles geben konnte, ihr Verlangen stillen konnte, versprach er ihr. Ja, sie war sicher, er übertrieb nicht. Sie hatte ihn einmal erlebt, an Bord seines Schiffes, wie er sie berührt und mit sich gezogen hatte. So konnte es jetzt wieder sein, wenn sie sich fallen ließe. Warum sie nur für andere lebte, wollte er wissen und nicht für sich selbst? für andere?

Ihre Augen öffneten sich ganz plötzlich wieder und trotz des fallenden Regens hatte Chesara das Gefühl, Coruscant ganz klar zu sehen.


?Ich werde gebraucht.?

Flüsterte sie, mehr eine Antwort an sich selbst als an Pierre gerichtet. Langsam wandte sie den Kopf in seine Richtung. Sie hatte Bedürfnisse und sie leugnete sie nicht, doch sie konnte sie nicht teilen mit einem Mann wie ihm, einem Mann, der auf der falschen Seite stand, der eine Gefahr darstellte und Risiken barg.

?Glaube mir, Pierre, es ist zu kompliziert ?

Versuchte sie es erneut. Er war ihr noch immer ganz nahe, doch plötzlich veränderte sich das Licht um sie herum. Chesara drehte ihren Kopf wieder zum Fenster. Augenscheinlich hatten sie ihr Ziel erreicht und der Gleiter kam zum Stehen. Auf Pierres Gesicht zeichnete sich eine Art Lächeln ab. Chesara hatte zu wenig auf die Umgebung geachtet, um sofort sagen zu können, wo sie sich befanden, doch als er ausstieg und ihr ebenfalls galant nach draußen half, konnte sie immerhin grob sagen, dass sie hier schon einmal gewesen war. Er nahm ihren Arm und es kam ihr beinahe vor, als hätte er es eilig. Willenlos ließ Chesara sich führen, sie musste sich ohnehin erst einmal orientieren. Nur wenig später wurde ihre undeutlich umrissene Vermutung bestätigt: sie befanden sich im Imperial Residence Tower, Pierre hatte sie zu sich nach Hause gehabt. Schon wollte sie sich versteifen. Sie hatte nicht die Absicht noch länger Zeit mit ihm zu verbringen oder sich erneut von ihm einlullen zu lassen. Ihre Entscheidung war gemacht, ganz gleich wie viele feurige Küsse er noch vor hatte auf ihren Hals zu drücken. Vorher musste sie ihm jedoch seine Halskette wieder geben. Noch weigerte er sich sie zurück zu nehmen, doch das würde sich ändern wenn er begriff, dass Chesara ihm nicht erneut erliegen würde. Wenn er einsah, dass er sie gehen lassen musste, würde er schon von selbst darauf bestehen, dass sie ihm das Schmuckstück wieder gab. Von dem bereits prunkvollen Eingangsbereich brachte er sie hinüber ins Atrium. Bereits zuvor war Chesara hier gewesen, doch sie konnte auch diesmal nicht verleugnen, dass es sich um einen eindrucksvollen Raum handelte. Sie kannte niemanden, außer Pierre, der einen solch riesigen Springbrunnen, wie er in der Mitte des Raumes angelegt war, in seinen Privaträumen unterhielt. Einmal merkte zeigte sich hier Pierres Vorliebe zur Prahlerei. Er schien es zu lieben, Dinge zu besitzen, die sonst niemand hatte. Die Tür schloss sich hinter ihnen, sie waren alleine, weder sein Assistent noch seine Leibwächter waren ihnen gefolgt. Vermutlich hatte Pierre ihnen mit einer Handbewegung, die Chesara nicht wahrgenommen hatte, untersagt sie zu stören. Das passte zu ihm. Ohne noch weiter Zeit zu vergeuden, wandte sie sich zu ihm herum.

?Ich habe nicht viel Zeit, Pierre. Genau genommen hatte ich nicht geplant mich heute mit dir zu treffen, das weißt du. Meine Termine geraten ganz durcheinander.?

Sie sprach schnell, vielleicht zu schnell und zu durchschaubar. Flüchtig fragte sie sich, wie sie es zuvor überhaupt geschafft hatte, einigermaßen glaubwürdig rüber zu kommen. Hatte er nie ihre Lügen gemerkt, ihre improvisierten Ungereimtheiten? Sie wandte ihr Gesicht ab, damit er ihr die Unsicherheit nicht ansah und machte ein paar fahrige Schritte durch den Raum, an den seltenen, übergrün blühenden Pflanzen vorbei, die sich um den Springbrunnen reihten.

?Ich bin sicher, auch deine Geschäfte warten auf dich.?

Diese Argumentation hatte sie vorhin bereits benutzt und er hatte sie müde lächelnd in den Wind geschlagen. Er war Pierre les Gray, er konnte sich frei nehmen wann immer er wollte. Natürlich. Nun wandte sie sich wieder zu ihm herum.

?Leider ist das bei mir nicht ganz so einfach.?

Sie legte ihren Schwerpunkt mehr auf das, was er bereits über sie wusste, die Stiftung, die Hilfe in den Slums.

?Du weißt, ich setze mich für Mittellose ein. Es ist ein Kampf dort in den unteren Ebenen. Viele Menschen und Nichtmenschen sind krank. Sie benötigen Nahrung, Medizin? und sie verlassen sich darauf, dass ich sie ihnen bringe.?

Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr, erneut griff sie nach der Halskette, die sich noch immer um sie schmiegte und tastete nach dem winzigen Verschluss.

?Wir können uns nicht mehr sehen, Pierre.?

Ein Klicken erlöste sie, nur eine Sekunde später hielt sie das Schmuckstück in ihren beiden Händen. Es funkelte verführerisch. Wie viele Frauen würden sie darum beneiden?

?Hier, nimm es zurück, bitte.?

Sagte sie leise.

?Ich muss jetzt gehen.?

- Coruscant - City ?Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?
 
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