Coruscant

- Coruscant - Untere Ebenen - Safehouse - Catherine allein -

Kaum hatte Catherine den Kristall-Schlüssel eingeführt, erklang ein leises Piepen. Es handelte sich dabei um die Bestätigung, dass der darin gespeicherte Datencode mit dem System übereinstimmte und sie dadurch Zutritt zu dem Sicherheitsbereich des Hauses erlangte. Langsam zog sie den Anhänger wieder aus der Öffnung und nur eine Nanosekunde darauf öffnete sich eine Tür, in die der Spiegel integriert war. Cat schlüpfte durch die schmale Öffnung in der Wand und als sie durch war, schloss diese sich sofort wieder.
In dem übersichtlichen Raum dahinter verbargen sich zwei Computerterminals, ein Konferenztisch und die dazugehörigen Stühle. Es gab keine Fenster, stattdessen leuchteten in die Decke eingebaute, längliche Lichtröhren auf. Catherine war in Wirklichkeit nicht nur wegen der Überprüfung des Safehouses gekommen. Sie war vor kurzem darüber benachrichtigt worden, dass hier ein spezielles Treffen stattfinden sollte, zu dem sie herbeordert worden war. Die GDlerin striff das Nachtsichtgerät über den Kopf und legte es auf den Tisch. Nun hieß es abwarten und das konnte sie ja recht gut, wie sich über die Jahre herausgestellt hatte. Sie nahm Platz und aktivierte über eine Steuereinheit in der Tischplatte einen Bildschirm ihr gegenüber in der Wand. Dieser zeigte zwei Bilder und zwar einerseits das Lagerhaus aus der Sicht einer Kamera, die versteckt schräg über der Tür zur Wohnung eingebaut sein musste und andererseits ein Gesamtbild der Wohnung, welches aus irgendeiner Ecke gefilmt werden musste. Lange beobachtete sie den Schirm, bis sich endlich etwas regte. Eine scheinbar gut trainierte, humanoide Gestalt (Magnus) betrat das Lagerhaus und ging zielstrebig auf das Versteck zu. Als er ebenfalls einen Schlüsselkristall zückte und die Tür sich öffnete, konnte Catherine zufrieden durchatmen - Es handelte sich ebenfalls um einen Agenten ihrer eigenen Leute.

Catherine und er machten sich miteinander bekannt, wobei sie beide nicht viele Worte verschwendeten, denn kurz darauf leuchtete auf dem Bildschirm wieder eine Regung in der Lagerhalle auf. Diesmal wurde sie mit vier Augen beobachtet....
Etwas später saßen die fünf Personen an einem Tisch zusammen und Andrews begann mit der Sitzung. Es gab viele Informationen, die es aufzunehmen galt. Catherine saß aufrecht, den Blick auf das Informationsschreiben gerichtet und lauschte aufmerksam seinen Worten. Erst als ihr Name fiel, sie also direkt angesprochen wurde, hob sie den Blick und wandte sich Andrews zu. Die Beförderung und gleichzeitige Änderung ihres Ranges, bestätigte Souls mit einem einfachen Nicken. Sie war keine Frau vieler Worte, das würde auch gar nicht zu ihrem Job passen, wenngleich es genügend Kollegen gab, die ihr Sprachorgan kaum stillhalten konnten.


"Von meiner Seite aus nicht, Sir!"

, antwortete sie für sich selbst. Der Liste nach würde sie nun den Rang des Senior Special Agents bekleiden.

- Coruscant - Untere Ebenen - Safehouse - mit Mr. Andrews, Aramil, Magnus und Agent Dekker (NPC) -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin

Soweit so gut. Weder er noch die Padawane hatten etwas gefunden, bzw. Nylia. Welche Bedeutung hatte das? Musste es überhaupt eine Bedeutung haben? Wenn, dann bedeutete es, dass die Chancen für sie, als auch für das Mädchen immer schlechter wurden. Auch wenn der Optimismus mit jeder Sekunde schwand, versuchte es der Jedi - Meister weiter. Er marschierte die Straßenzüge entlang, fing sogar an, die Straßen rechts und links einzusehen, doch jedweder Versuch erwies sich als nutzlos. Er versuchte es bei einem Alien ihm nicht bekannter Art, doch leider konnte er den Händler nicht verstehen. Faszinierend, da der Beistelltisch neben ihm doch aussah wie ein Verkaufsstand. Wie kommunizierte er mit seinen Kunden? Oder war es vielleicht sogar eine Sie? Er wusste es nicht. Entschuldigend entfernte er sich wieder, und versuchte es weiter. Auf einer Art Platz hingen einige Nichtmenschen herum, einige davon wohl noch ziemlich jung. Einen Versuch war es zumindest wert.

"Entschuldigt. Habt ihr zufällig eine junge Menschenfrau gesehen? Ungefähr so groß, mit blonden Locken?"

Drei der Jugendlichen schlenderten auf ihn zu. Er wurde argwöhnisch gemustert, in einigen spürte man den Hass auch ohne die Macht bemühen zu müssen.

"Das hier ist Menschenfreies Gebiet. Verzieh Dich Schweinegesicht, bevor wir’s Dir entfernen. Und selbst wenn wir sie gesehen hätten, würden wir’s Dir bestimmt nicht sagen. Also Kusch!"

Oh, wie charmant. Vielleicht sollte ihm mal jemand Manieren beibringen. Nur musste er nicht dieser jemand sein.

"Danke." , entgegnete er in einem Tonfall, der zu deutlich machte, was er von dieser Art und Weise hielt. Hätte er nichts Besseres zu tun, wäre er versucht, dem Kerl ein wenig Respekt einzubläuen. Aber nun gut, dies würde ihm kaum weiterhelfen. Vorin ging rückwärts zurück, ignorierte dabei die vielfältigen Beleidigungen und suchte sich einen anderen Weg. Nylia war einfach nirgends zu sehen. Machte das überhaupt noch alles Sinn? Mittlerweile hätte eine der beiden Gruppen ihr über den Weg laufen müssen. Am Straßenrand sah er einen älteren Mann, der scheinbar nur auf die Straße starrte. Ihn zu fragen war auch nicht weniger sinnlos, als all die anderen Versuche.

"Hallo. Entschuldigen Sie die Störung, aber ich suche jemanden und wollte fragen ob Sie mir vielleicht weiterhelfen können. Ich suche eine Freundin. Sie ist eine Menschenfrau, etwa so groß, hat lange, blonde Locken und blaue Augen. Sie haben sie nicht zufällig gesehen?"

Der Mann überlegte einen Moment und musterte ihn dabei. Schließlich hellte sich sein Gesicht auf.

"Ja natürlich. Doch jetzt fällt es mir wieder ein. Ich glaube ich habe deine Freundin gesehen. Sie wirkte auch so, als wäre sie nicht von hier." Vorin nickte beiläufig.

"Ja, das müsste sie gewesen sein. Sie wissen nicht zufällig wohin sie gelaufen ist?" Er schien wieder unsicher und zeigte dann in eine Richtung. Es war der Weg zurück zum Honey House.

"Sie ist dort lang."
"Sind Sie sicher?"
"Oh ja, ganz sicher."

Konnte es wirklich sein? Er konnte sein Glück kaum fassen. Zahlte sich seine Ausdauer doch noch aus?

"Vielen Dank! Sie haben mir wirklich sehr geholfen." Sofort setzte er sich in Bewegung, kam aber nicht weit.

"Moment, hast Du nicht was vergessen?!" Hä? Was wollte der Mann jetzt? Vorin schaute ihn verständnislos an.

"Was?" Der Mann streckte die offene Hand aus.

"Wie viel?" Es wurde nicht besser.
"Hä?"

"Och komm, Du weißt doch wie das hier läuft. Ich gebe Dir Informationen und Du bezahlst dafür." Oh, ach so, das meinte er. Das war doch nur ein Scherz, oder? Jetzt erst kam Vorin überhaupt erst auf den Gedanken. Sicherheitshalber fragte er noch einmal nach.

"Sie ist in diese Richtung gelaufen?"
"Ja, das habe ich doch gesagt."

Der Kerl log. Der junge Meister hätte sich ohrfeigen können, dass er darauf hereingefallen war. Der Kerl hatte einfach nur gesagt was er hören wollte, um ihn abzuziehen. Wäre Vorin nicht davon ausgegangen der Mann helfe ihm aus reiner Nächstenliebe, hätte er gar nicht bemerkt belogen zu werden. Verdammter Kerl!

"Sie lügen. Sie haben Sie gar nicht gesehen. Eigentlich sollte ich Sie …" Was sollte er schon tun? Der Kerl hatte nichts, und ihn zu verprügeln kam aus zig Gründen nicht in Frage.

"Ich sollte ihnen für ihre falschen Hoffnungen überhaupt nichts geben." Viel Kleingeld hatte Vorin nicht dabei, aber einen übrig gebliebenen Zehner fand er noch. Er schnippte ihn dem Mann hin, bedachte ihn noch mit einem ernsten Blick und ließ ihn dann stehen. Er war genauso weit wie zuvor. Dieser Hoffnungsschimmer, der sich als Lüge herausstellte, war weitaus schlimmer, als überhaupt nichts gefunden zu haben. Mittlerweile war er soweit aufzugeben. Es brachte einfach nichts mehr. Sie konnte in der Zwischenzeit sonst wo sein.

Eigentlich müssten sich die Padawane mal langsam melden. Sie meldeten sich nicht, dennoch erhielt er kurze Zeit später eine Nachricht. Der Absender überraschte ihn gelinde gesagt. Mara? Jeden hätte er erwartet, aber nicht sie. Nun, was wollte sie verdammt noch mal von ihm? Er las die Nachricht einmal … zweimal. Was? Was sollte das denn? Also wenn das nicht wieder einmal super – passend war im Augenblick. Was bitte sollte er damit anfangen? Wie aufs Stichwort hatte sie plötzlich wieder eine Vision von einem baldigen Unglück? Der blonde Teenager schüttelte den Kopf. Klasse, wirklich sehr hilfreich. Hatten sie genau das nicht schon einmal gehabt? Ihre ach so hilfreiche Vision die so kurzfristig und so vage gekommen war, dass niemand etwas damit anfangen konnte? Kannte Mara das Mädchen überhaupt? So langsam bekam er Kopfschmerzen. Er wusste nicht, was er als nächstes machen sollte. Eigentlich lagen ihm gehässige Worte auf der Zunge, aber irgendwie war so etwas über das Com unangebracht.


*** Com - Nachricht an Mara Selaren ***

Hallo Mara! Wir suchen bereits nach dem Mädchen. Wir wissen nicht wo sie ist, noch haben wir irgendwelche Anhaltspunkte. Wenn Du uns irgendwie helfen kannst, ich bin ungefähr 20 Fahrminuten in nordwestlicher Richtung und zwei Ebenen tiefer von unserer "Behausung" entfernt. Bis dann. Vorin

*** Com – Nachricht Ende ***

Das war nicht gerade herzlich, aber etwas anderes war wohl auch nicht zu erwarten. Selbst wenn sie noch zusammen wären, hätte er jetzt nicht gerade die beste Laune. Wie auch immer, sie konnte zu ihm kommen, oder es sein lassen. Er ging weiter und redete sich ein, dass sein Suchen noch irgendeinen Sinn hatte. Mehr als eine halbe Stunde würde er aber nicht mehr machen. Dann konnte er davon ausgehen Nylia definitiv verpasst zu haben.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin
 
- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Verwaltungstrakt - Halle - mit Alynn, Captain Asakawa und Commander Veantur -

"Stehen Sie noch in Kontakt zu Ihrer Einheit? Oder muss ich mit einem lästigen Versuch rechnen, einen vermeintlich gefangen genommen Kameraden zu… befreien?“

Brennan schmunzelte zum ersten Mal in der Gegenwart der Kommandantin. Ihr Sarkasmus gefiel ihm, auch wenn er nicht großartig darauf einging, sondern offiziell und förmlich antwortete.

"Nein Ma'am, ich denke nicht, dass sie überhaupt wissen wo ich mich gerade aufhalte. Sie sind ihrer Einheit gefolgt und vermutlich gar nicht ins Gebäude gekommen. Wir wurden beauftragt zu beobachten und genau das werden sie auch tun.

Brennan dachte kurz darüber nach, ob er seine Einheit in die Sache hineinziehen wollte. Je nach seiner persönlichen Entscheidung würde dann auch seine Reaktion erfolgen. Entweder er behauptete, dass er keine Möglichkeit sah, die anderen zu kontaktieren oder er würde kooperieren und sie würden alle Teil dieser Operation werden. Vermutlich würde es ihnen allen nicht schaden, einen neuen Vorgesetzten zu bekommen, zumal der Colonel auf sein Alter hin immer seltsamer wurde und seiner Ansicht nach auch inkompetent. Nun da der Verdacht bestand, dass er auch noch korrupt war, sollte es wohl selbstverständlich sein, dass er seine Kameraden vom sinkenden Schiff ins Rettungsboot holte.

"Wenn Sie Arbeit für uns haben, Ma'am, stehen wir zur Verfügung! Ich weiß nicht, in wie weit der Geheimdienst des Imperiums noch aktiv ist, aber hier auf Coruscant leisten die Agenten sicher keine bessere Arbeit, als meine Leute!"

, bot er Kratas an und wartete ab, was sie dazu zu sagen hatte.

- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Verwaltungstrakt - Halle - mit Alynn -
 
[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi ]

Flinke Schatten bewegten sich in der finsteren Dunkelheit der engen Gasse, welche labyrinthähnlich zwischen den gewaltigen Fabrikgebäuden existierten, hin und her. Die rebellischen Wachposten, die man zur Sicherheit der geheimen Versammlung aufgestellt hatten, bemerkten die fixen Bewegungen bei den unzulänglichen Lichtverhältnissen nicht. Gelassen unterhielten sich ein paar der Wachleute, welche man auf den einzelnen Etagen verteilt hatte, von Zeit zu Zeit. Bloß ein geringer Anteil dieser raren „Sicherheitskräfte“ war militärisch ausgebildet. Ebenso war die Bewaffnung dieser Leute sehr spärlich. Manche Gruppen hatten in den letzten Monaten vereinzelte Patrouillen oder maximal eine Hand voll Lagerhäusern überfallen. Der Widerstand von Coruscant war noch ohne Struktur, deshalb hatte man dieses geheime Treffen einberufen.

In einem winzigen Büro, das seit mehreren Wochen oder gar Monaten verlassen sein musste, hielten sich der zottelige Cathar Crado und dessen Padawan, die grazile Nautolanerin Noomi, auf. Beiläufig überwachten die beiden Jedi in der Finsternis die urbane Umgebung. Zusätzlich hatte der Jedi-Ritter den Unterricht der letzten Tage wieder aufgenommen. Nach einer kurzen Erklärung zum einfachen Geistestrick war er mittlerweile bei den unzähligen Gefahren der dunklen Seite angekommen. Noch nie hatte Noomi einen Sith in Natura gesehen. Crado sah diese Aufklärung als wichtigen Bestandteil der Ausbildung an, denn während seiner abenteuerlichen Ausbildung waren er und sein Mentor, der Mensch Mike Yu, auf unterschiedliche Sith getroffen. Jede dieser dunklen Gestalten hatte ernsthaft ganz individuelle eigene Fähigkeiten – und diese Erkenntnis wollte das struppige Katzenwesen jetzt seiner jungen Schülerin vermitteln.

„Gut, verstanden!“, äußerte sich Noomi, nachdem er die passive Technik erklärt hatte. „Bisher ist es ganz leicht. Also wie bei dem Stein die Macht zu dem Ziel ausstrecken, nur halt, dass es mit einem anderen Geist gemacht wird, und man dann einen anderen Willen äußert.“

„Leicht ist es nie...“, entgegnete das Katzenwesen mit einem Schnurren. „Der Geist ist ein wirklich sehr komplexes Konstrukt. Ein Jedi kann da Sachen anstellen, welche das Wesen schädigen. Also ist es sehr wichtig, dass man vorsichtig ist. Solche Techniken sollte man mit Bedacht einsetzen. In den meisten Fällen hat man andere Möglichkeiten, um den anderen zu überzeugen.“

Kurz glitt sein Blick nach draußen – über die schmutzige Straße. Eine ölige Lache, welche in vielen Farben schillerte, wenn vereinzelte Lichtstrahlen auf das Wasser trafen, überzog die Pfützen, welche sich durch den ständigen Regen gebildet hatten. Dazu klebten der schwarze Ruß und andere Abfälle der zahllosen Fabriken auf dem groben grauen Beton. Erneut konnte der Cathar in der Finsternis ein paar undeutliche Schemen erkennen, welche sich an seinem Sichtfeldrand aufhielten. Behutsam ließ er die Umgebung durch seine Machtfühler abtasten. Jedoch zogen sich die Schatten nicht zurück. In der Dunkelheit – so hatte es für ihn den Anschein – hatten diese Gespenster keine Ängste. Er verzog bei diesem Gedanken säuerlich den Mund, denn in seinem Magen meldete sich wieder ein dumpfes Gefühl. Noch immer behagte ihm die Stille, die neben den monotonen Maschinengeräuschen der vielen anderen Fabriken, die Szene beherrschte. Allmählich kehrte der Jedi-Ritter mit seiner ganzen Aufmerksamkeit zu seiner eifrigen Schülerin zurück.

„Wie erkenne ich denn genau, ob ich die dunkle Seite der Macht gebrauche?“, fragte auf einmal die grüne Nautolanerin zaghaft. „Wo ist die Grenze? … Ich hatte natürlich schon irgendwie das Gefühl, durch die Macht den anderen überlegen zu sein. Doch ich habe noch nie etwas von der dunklen Seite bemerkt. Welche Fähigkeiten sind denn mit der dunklen Seite verbunden, die so überlegen sind? Bei dem, was ich bei den Jedi bisher bemerkt habe, ist dass sie auch so sehr stark sind, oder?“

„Arroganz ist ein erster Schritt zur dunklen Seite“, entgegnete das Katzenwesen grübelnd, nachdem er eine Weile geschwiegen hatte. „Wir sind anderen Wesen vielleicht in gewissen Situationen einen Augenblick überlegen, aber unsere Beziehung zur Macht lässt uns nicht zu Halbgöttern werden. Wir haben durch unsere Fähigkeiten Verpflichtungen gegenüber den Schwachen und sind trotz allem im gleichem Maße sterblich. Damit kann ein Jedi also genauso von einem einfachen Menschen gerettet werden, wenn dieser Jedi sich in Not befindet. Keine einzige Fähigkeit macht uns somit besser oder schlecht als den Rest der Galaxie.“

Wieder entstand eine schweigende Pause zwischen Mentor und Padawan. Allmählich bekam Crado ein sicheres Gefühl für seine Lehrtätigkeit. Langsam kamen ihm auch recht konkrete Vorstellungen zur möglichen Ausbildung der zukünftigen Schüler in den Sinn. Tag für Tag zeigte ihm Noomi ganz unbewusst welche hohen Hürden er als echter Mentor nehmen musste. Er war ihr Führer durch das Neuland der Macht. Ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Sie wandte noch die zahlreichen Sichtweisen aus ihrem alten Leben an. In seinen Augen ein ganz normaler Vorgang, weil sie mit den vielfältigen Gefahren der Macht noch nicht vertraut war. 'Außer einem recht schrecklich entstellten Gesicht hat sie noch keinen Sith gesehen', dachte sich der Cathar. Nachdenklich musterte der Jedi seinen Padawan. 'Die Stärke der Jedi? Wo liegt unsere Stärke...'

Neid, Hass, Zorn... Das sind Katalysatoren der dunklen Seite“, erklärte Crado mit einem leichten Kratzen am haarigen Kinn weiter. „Diese Emotionen machen die Sith stark. Dadurch wirken sie auf den ersten Blick übermächtig und unberechenbar. Purer Egoismus treibt sie außerdem noch an, aber für dieses charakterliche Korrumpieren bezahlen die Sith einen hohen Preis: völlige Isolation in der sozialen Umwelt. Außerdem zerstören sie auch die natürliche Umwelt durch ihre Macht, da nur sie der Macht ihren Willen aufzwingen. Das natürliche Gefüge wird allein durch ihre pure Anwesenheit ins Wanken gebracht. … Was macht nun uns Jedi stark? Kannst du mir die Frage beantworten, Noomi?“


[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi ]
 
[ Coruscant – Untere Ebenen – marode Straßen | Adrian und Jibrielle ]

Das kurze Gespräch, das Jibrielle mit dem Jedi-Meister führte, gab Adrian die ernüchternde Gewissheit: Auch Vorin Al Jevarin war erfolglos geblieben. Sein Rat war typisches Jedi-Meister-Gefasel: Vertraut der Macht. Klar, dass Jibrielle da sofort drauf ansprang und noch einmal betonte, wie Recht er hatte. Die Macht hatte ihm seine Schwester nicht wieder gebracht – nein, sie hatte sie ihm sogar genommen. Und Adrian bezweifelte, dass es bei Nylia anders sein würde. Am ehesten konnten sie jetzt noch darauf hoffen, dass die blonde Padawan ihren Weg selbst zurück fand.
Trotzdem – und wenn es nur aus Trotz war – hatte Adrian seine Machtfühler etwas weiter ausgestreckt und probierte sich darauf zu konzentrieren. Ein erster Impuls ging jedoch von Jibrielle aus. Ihre Aura wirkte plötzlich aufgeregt. Und tatsächlich: Jibrielle erklärte knapp, sie würde kurz etwas nachfragen und war dann auch schon einer der kleinen dreckigen Bars, in denen die deprimierten Bewohner der unteren Ebenen ihren Frust ertränkten, verschwunden. Überrascht glotzte Adrian ihr hinterher. Für einen Moment spürte er den Impuls ihr hinterher zu laufen – es wäre eine Katastrophe, sollten sie sich jetzt auch noch verlieren.
Dann aber entschied er sich für genau die entgegen gesetzte Richtung. Hier standen an der Rückwand eines anderen Gebäudes eine Reihe großer Müllcontainer. Sie waren alle nicht besonders ordentlich gefüllt worden, aber aus einem hing fast bis zum Boden der Gurt einer Tasche heraus. Ohne weiter darüber nachzudenken zog Adrian daran und machte große Augen, als die zugehörige Tasche zum Vorschein kam. Das … das war doch … !
Plötzlich stand Jibrielle wieder hinter ihm und wirkte ganz aufgeregt:


„Adrian! Nylia ist hier gewesen. Ich bin mir ganz sicher. Der Wirt hat sie gesehen. Sie habe ihm was erzählt, dass sie nach ihrem Bruder suchen würde. Bestimmt hat sie damit Tylaar gemeint.“

Adrians Gedanken wirbelten durcheinander. Eine Spur! Eine Spur! Und was für eine! Langsam breitete sich ein ungläubiges Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er hielt die Tasche hoch und deutete mit einem Nicken darauf. Dann sagte er mit tonloser Stimme:

„Und das hier ist ihre Tasche.“

Er konnte sich gar nicht mehr genau daran erinnern, wann er diese Stofftasche bei Nylia gesehen hatte. Aber er wusste – oder besser: die Macht wusste, es war ganz sicher Nylias Tasche. Fassungslos starrte er noch einmal auf die Tasche in seiner Hand. War das jetzt Zufall? Glück?
Eine alte Jedi-Weisheit besagte: Es gibt keinen Zufall. Es gibt nur die Macht.
Und irgendwie glaubte Adrian in diesem Moment daran.


[ Coruscant – Untere Ebenen – marode Straßen | Adrian und Jibrielle ]
 

Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Verwaltungstrakt - Darth Draconis und vier Sturm Kommandos​


Der kleine Trupp bestehend aus den vier Sturmkommando Soldaten und dem Sith Lord bahnte sich ihren Weg durch das Treppenhaus. Sie hatten keinerlei Karte der verlassenen Fabrik, keine größeren Hinweise und die Macht konnte Darth Draconis auch nicht einsetzen. Er musste nicht nur den Bann aufrecht erhalten, er durfte möglichen Jedi Sympathisanten keinerlei Hinweise geben die sie an ihre Widerstandsmarionetten weitergeben konnten. Die grauen Duracretmauern waren in einem verwahrlosten Zustand, auf jedem Stockwerk konnte man die Kennzeichnung des Stockwerks jedoch noch gut erkennen. Im oberen Teil des Trakts befanden sich hauptsächlich Büroeinrichtungen. Hier würde er keinen Blick riskieren. Die Soldaten hatten abgeschätzt dass im dritten Stock der Blick in die Fabrikhalle möglich sei. Dort wäre zumindest genügend Platz für eine Versammlung der angegebenen Dimensionen.
Alles was der Sith Lord tun konnte war immer wieder vage in alle Richtungen seine Machtfühler, so gut es ging, auszufächern, doch gelang ihm dies immer nur für wenige Augenblicke wenn er die Aufrechterhaltung des Banns nicht riskieren wollte.
Gerade als sie auf Höhe des fünften Stocks waren, öffnete sich plötzlich die Tür und vier Widerstandskämpfer deren Ausrüstung mehr nach Patchwork als nach einem Konzept aussah, betraten das Treppenhaus. Sie gingen gemächlichen Schrittes und der Sith wies die Männer an in Deckung zu gehen. Sie wollten keinen Schusswechsel riskieren der vielleicht die anderen alarmiert hätte. Obwohl Draconis der Lage ruhig gegenüber stand, spürte er wie sein Herz pochte. Es hing nun alles davon ab ob die Wachen sie sehen und direkt Alarm schlagen würden Hier war der einzige blinde Punkt in dem Gebäude in dem es keine patroullierenden Widerstandskämpfer gab, da man davon ausging dass das Treppenhaus nur über die Eingänge zu erreichen war und sich der Feind nicht inmitten unter ihnen materialisieren würde. Der Widerstand war noch lange nicht organisiert und auch nicht annähernd so gut ausgebildet wie das Sturm Kommando. Diese hatten sich bereits zurückgezogen und auf den Treppen die nach oben führten Stellung bezogen.
Zu seinem Glück gingen die vier Widerstandskämpfer nach unten, ließen sich Zeit und drehten sich eine der in den unteren Ebenen beliebten Rashallo Cigarras, was bereits am penetranten Geruch erkennbar war. Der Sith schloss die Augen und konzentrierte sich nur auf die Geräusche. Das Klackern der Stiefel mündete bald in dem gräßlichen Quietschen einer schweren Tür die dann ebenso geräuschvoll zufiel.

Erleichtert atmete der Sith auf. Sie würden ihren Weg fortsetzen können. Flink waren die Sturm Kommandos bereits wieder auf dem Weg. Sie befanden sich nun auf Höhe des vierten Stockwerks, bevor sie zügig weiterzogen und sich nun auf Höhe des dritten Stockwerks befanden. Hier würden sie in das Innere des Verwaltungstrakts eindringen. Der Sith hob die Hand zur Faust geballt und signalisierte seinen Männern dass sie Stehen bleiben sollten. Geräuschlos pirschte er sich an die Tür heran und legte sein Ohr an den massiven Stahl. Er hörte schwachen Geräusche, ein kurzer Einblick mit der Macht verriet ihm eine Lebensform in Reichweite. Wieviele vielleicht in Sichtweise der Wache standen, konnte ihm die Macht nicht verraten. Er konnte jedoch auch nicht in sie hinausgreifen und der Wache durch die Tür ein schnelles Ende bereiten, der Bann musste noch aufrecht erhalten werden. Niemand durfte von ihrer Anwesenheit wissen.
Er entschied sich dass es eine leise Variante sein musste. Mit einer ruckartigen Bewegung öffnete er die Tür, um das Geräusch nicht lange anhalten zu lassen und aktivierte sein Lanvalok welches dem erstaunten Duro der seinen Wachdienst hatte, das Geschoss direkt in den Hals jagte. Der Diskus blieb im Hals stecken, nur ein kehliges Röcheln und ein erstickter, blutiger Husten waren zu hören. Der Duro sackte zu Boden, schnell ging der Sith zu ihm und zog ihn von seinem Platz weg. Es musste schnell gehen. Er sah sich um, irgendwo musste der Körper hin. Der Gang der von der Tür wegführte, mündete in einer grauen Duracrete Mauer. Auf der linken Seite dasselbe, auf der rechten Seite befand sich eine weitere Tür, die in einen anderen Raum führen würde. Die Ebene war voller Trennwände die wohl einzelne kleine Büros bildeten in denen früher tagtäglich Funktionäre dafür gesorgt haben dass die Fabrik produzierte und richtig lief. Man konnte beinahe Abdrücke ihrer unbedeutenden Existenz spüren, ihr Hass auf ihr Leben, die Abscheu auf ihren tristen, grauen Alltag. In einer von diesen Zellen wollte er den Duro verstecken. Ein Sturm Kommando packte den Duro am Kopf und so führte der Sith sie in eine dieser Bürozellen und „verstaute“ den Körper unter einem der Bürotische. Die restlichen Sturm Kommandos sicherten ihren Weg gegen eventuelle Angreifer ab. Er bemerkte Widerstand als er den Körper unter den Tisch drücken wollte und erkannte dass in den Augen des Duro, obwohl ein metallischer Diskus in seinem Hals steckte, noch das Lebenslicht glühte. Eine ruckartige Bewegung des Kopfes und das Genick war gebrochen, das Leid der Wache beendet. Der erschlaffte Körper war nun deponiert.

Der Sith erhob sich, machte die restlichen Wachen auf dem Stockwerk mit einem kurzen Griff in die Macht aus und bückte sich wieder zu den Sturm Kommandos die mit ihm in der engen Bürozelle hockten. Mit einigen wenigen Handzeichen wies er den drei Soldaten die restlichen Wachen auszuschalten. Sie trennten sich und gingen in Position, während der Sith zielsicher die Tür zusteuerte. Dies war das dritte Stockwerk, es musste eine Verbindung zur Fabrikhalle geben und diese würde er hinter dieser Tür finden. Bevor er die ür öffnete, versteckte er sich erneut hinter einer Bürotrennwand und wartete auf das simultane erstickte Husten, das Geräusch welches die Blasterkarabiner der Sturm Kommandos auslösen würde wenn sie schießen würden. Es waren jedoch mehr Wachen in diesem Stockwerk als er vermutet hatte.
Zwei Wachen gingen in angespannter Haltung an ihm vorbei, nur wenige Zentimeter trennten sie von dem Sith Lord. Das schwache Licht welches von einigen aufgestellten Strahlern abgegeben wurde, brachte den Sith zum Nachdenken. Das stillgelegte Werk hatte doch Generatoren, selbst wenn sie nur mit minimaler Leistung liefen, müssten sie genügend Strom liefern um die Lichtanlage zu betreiben. Man brauchte wohl den Strom für etwas anderes, größeres. Die Wachen waren an ihm vorbeigegangen, im selben Moment hörte man mehrere hustenartiger Geräusche. Die Wachen drehten sich um doch war es zu spät. Der Sith stand vor ihnen und schoss aus seinem Lanvalok vier Salven ab. Die Wachen brachen zusammen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie über ihre Comeinheiten abgefragt wurden und keinen Statusbericht abgeben konnten. Er musste schnell handeln.

Der Sith Lord öffnete die Tür und wurde bald von den vier Sturm Kommandos verstärkt. Vor ihnen lag ein Raum mit mehreren Kontrollpanelen, Bildschirmen auf denen Lichtkegel zu sehen waren und ähnliche Gerätschaften. Die Sturm Kommandos fackelten nicht lange und erschossen die drei Personen die sich in dem Raum befanden. Unter ihnen befand sich ein Mädchen. Das ursprüngliche Büro war größer als die anderen, ein wichtiger Funktionär war wohl hier drin beheimatet, doch hatte man den Raum zu einer Art Technikraum umfunktioniert. Wofür sah er beim Blick durch das Panoramafenster. Vor ihm befand sich der Ausblick in die Fabrikhalle, wo sich mehrere Dutzend Wesen tummelten. Das Treffen des Widerstands.


[Funk]“Mylord, die Comeinheiten der toten Widerstandskämpfer haben sich aktiviert. Die Statusabfrage konnte nicht durchgeführt werden, es wird hier oben bald ungemütlich.[/Funk]

Die Stimme die er hörte stammt von Major Vreid. Sie durften nicht scheitern, nicht jetzt kurz vor ihrem Triumph über den Widerstand.

“Schalten sie in drei Minuten den Störsender ein, das sollte sie beschäftigen. Ich schicke ihnen Verstärkung.“

Damit beendete er das Gespräch mit dem Major und nahm den Holoprojektor heraus. Das Bild des High Colonel baute sich auf. Er vergeudete keine Zeit und sprach nur wenige Worte bevor er den Holoprojektor wieder ausschaltete.

“Die Versammlung findet in der Fabrikhalle statt. Der Angriff muss jetzt gestartet werden!“

Die vier Sturm Kommandos schickte der Sith Lord wieder nach oben, bevor er sich an dem Terminal welches für die Lichttechnik in der Fabrikhalle zuständig war heran machte.
Laut Planung des High Colonel würden die Einheiten nach dem Angriffssignal drei Minuten benötigen um am Einsatzgebiet zu sein. Im Kopf zählte der Sith Lord die Minuten runter, während er durch die Macht immer wieder Eindrücke sammelte. Dabei fiel ihm ein kurzer Gebrauch der Macht auf. Nicht viel, nur ein kleiner Wink, eine Zerstreuung die er jedoch aus dem Stockwerk unter sich wahrnahm. Hatte Kezia beschlossen auf eigener Faust ebenfalls das Gebäude zu infiltrieren? Er würde sich darum kümmern, sobald die Zeit reif war. Die letzten Sekunden zählte der Sith leise vor sich hin sprechend, bis er mit einem Knopfdruck das gesamte Licht der Fabrikhalle löschen lies. Sie waren nun in völliger Dunkelheit. Von draußen hörte man bereits, wenn man sich darauf konzentrierte, das Dröhnen ferner Maschinen. Nun wollte er sich um die Machtstörung kümmern die er soeben gespürt hatte. Es hatte also endlich begonnen.
Hier in dem Gebäude in dem sie ihre Wiedergeburt und Zusammenkunft planen und feiern wollten, hier würden die Blinden ihre Katharsis finden. Es gab keinen Ausweg mehr für sie, das Imperium würde der Amboss sein, er selbst der Hammer und dieser Wiederstand würde den Zusammenstoß nicht überleben. Es galt diesmal sie nicht zu verstreuen, sie zu töten und sie dann verschreckt und traumatisiert in ihr jämmerliches Leben zurückzuschicken. Es ging darum sie vollkommen vom Angesicht dieses Molochs der sich Juwel der Galaxis nannte auszuradieren.

Mit schnellen Schritten war er bereits wieder im Treppenhaus und achtete nicht mehr auf mögichen Feindkontakt. Der Angriff hatte begonnen. Das Stimmengewirr schwoll an. Zur Überprüfung aktivierte der Sith sein Comlink, welches nicht auf der imperialen, gesicherten Funkfrequenz lief. Nur Rauschen. Das Störfeld funktionierte demnach wie geplant.
Nachdem er das zweite Stockwerk betreten hatte, fand er bald den Ursprung. Es kam aus einem der Büros, die nicht durch eine Trennwand aus billigem Material, sondern aus massiven Duracrete von einander trennt wurden.
Langsam öffnete Draconis die schon verwitterte Tür. Mit einem lauten Quietschen welches nach Öl schrie, gelang der Sith mit ruhigen Schritt in den Raum. Während die beiden Jedi sich umdrehten, brach die ungeladene Gestalt dem Wachmann der die dritte Person in dem kleinen Büro darstellte das Genick. So schnell seine Machttentakel nach dem Genick des Mannes gegriffen hatten, so schnell hatten sie sich auch wieder zurückgezogen, doch das Leichentuch war gefallen und die Aura des Sith Lords erstrahlte im Angesicht der beiden Machtnutzer die vor ihm standen. Der Bann war gebrochen.
Der eine Jedi, ein Cathar (Crado), so konnte der Sith nun endlich bewusst erspüren, war in der Macht präsenter. Er musste der Meister der Nautolanerin (Noomi)neben ihm sein, deren Fähigkeiten im besten Falle rudimentär waren.


“Lasst mich diese Frage für euch beantworten, Padawan. Die größte Stärke eures Ordens, ist zugleich euere größte Schwäche. Es ist euer Mitleid und der Glaube an das Gute in jedem Wesen.“

Die kalte und rauhe Stimme des Sith erfüllte den grauen und tristen Raum vollkommen.
Beide Individuen erschienen ihm jedoch interessant. Sie waren beide Streiter der lichten Seite, doch spürte er die Saat der Zweifel in dem zotteligen Wesen vor ihm. Es waren kleine, feine Risse die schnell zu einer Kluft zwischen ihm und seinem Glauben werden konnten. Doch musste er ihn alleine bearbeiten. Seine kleine Schülerin würde ihm nur im Weg stehen, sie würde ihn nur an die gelehrten Lehrsätze erinnern, hohle Phrasen die ihn nur zurück auf „seinen“ Weg bringen würden, weit weg von dem, was man als „Wahrheit“ bezeichnen könnte. Es würde der erste Schritt sein, der diesem Wesen die Augen öffnen würde.
Mit sicheren Schritten hielt er weiter auf die beiden zu. Der Cathar hatte sein Lichtschwert bereits gezogen, wohingegen seine Schülerin nicht so schnell war.


“Ich unterbreche eure kleine Lehrstunde nur ungern Meister Jedi, doch denke ich, dass ihr dieser armen Kreatur genug Lügen erzählt habt. Es gibt nur eine absolute Wahrheit, und die ist der Schmerz.“

Ohne eine weitere Vorwarnung hob er die linke Hand und ließ eine Kaskade aus blauen Blitzen die aus seinen Fingerkuppen entsprang auf die Nautolanerin niederregnen. Einzelne Verästelungen verbanden sich zu Größeren und trafen die fremdartige Padawan bevor ihr Meister recht handeln konnte. Er wollte sie nicht töten. Noch nicht. Er würde sie bearbeiten. Er wusste wie das Blut von Nautolanern schmeckt, Darth Gul’Dur war auch eine ihrer Art gewesen. Er hatte ihr das Herz ausgerissen und... es sich schmecken lassen.

“Nun zu uns beiden Jedi.“

Mit einem geübten Griff hielt der Sith in der rechten Hand Dragnipur, das Lichtschwert welches so oft schon das Blut und Fleisch anderer Sith gekostet hatte. Würde es heute seinen ersten Jedi spüren? Mit wenigen Schritten hatte er die Entfernung zwischen sich und dem zotteligen Jedi überquehrt. Der Jedi welcher bisher in der Defensive gestanden hatte, löste sich aus seiner vermeintlichen Schockstarre und ging ebenfalls zum Angriff über. Die blutrote und die orangefarbene Klinge kreuzten sich mehrmals, ein Schlagabtausch folgte dem nächsten bis sich die beiden lösten und in einer abwartenden Haltung ansahen. Das „Beschnuppern“ war zuende, der Sith Lord wusste, dass der Cathar durchaus mit dem Lichtschwert umzugehen wusste, konnte jedoch noch nicht abschätzen ob dieser bereits sein volles Potenzial gezeigt hatte. Die kraftvollen Schläge des Sith hatte er zumindest schonmal erfolgreich abgewehrt.

“Ihr besitzt Potenzial, Jedi. Wieso wandelt ihr mit geschlossenen Augen durch diese Sphäre? Glaubt ihr, wenn ihr nur die Hälfte versteht, werdet ihr eines Tages das gesamte Wesen der Macht verstehen?“

Während er sprach, ging er um den abwartenden Cathar herum, schwang das Schwert aus seinem Handgelenk in einer kreisrunden Bewegung. Funken sproßen stets dann wenn die Klinge den Boden berührte. Das aggressive Summen der Schwerter war neben den Worten jedoch längst nicht mehr das einzige Geräusch. Kampfeslärm begann aus der Ferne anzuschwellen...

Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Verwaltungstrakt - Darth Draconis, Crado und Noomi
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Sinoué und Ketaki (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Ihr Puls verlangsamte sich, sie bemerkte dass sie sich beruhigte. Es half nicht jetzt wieder auszuflippen. Ihre rationale Seite trat nun erneut wieder hervor, verbannte die laute, mürrische Seite wieder in den Tiefen der Kerker ihrer Seele. Sie hielt immer noch die Arme vor ihrer Brust verschränkt, bemerkte dass das Halten des Gleichgewichts ihr immer leichter fiel. Die benebelnde Wirkung des Alkohols hatte nachgelassen. Zu ihren Ungunsten. Sie wusste nicht was das alles hier sollte und obwohl sie eben ihren gesamten Mageninhalt in diesem Raum vergossen hatte, wie sie mit einem Seitenblick mal wieder feststellte, hätte sie jetzt noch einen Drink gebraucht.

Die Macht? Naja... das ist doch die Gottheit dieser Pseudo Religion ... und was die Jedi und die Sith angeht... das sind doch nur zwei verschiedene Worte für dieselben Spinner.

Sie hatte sich nicht viel aus der Mythologie der Galaxis gemacht. Angeblich gab es sie noch immer, diese Jedi. Das Imperium hatte sie gejagt, getötet und die Erinnerung an sie so weit geschändet, dass sie für viele nur ein Amenmärchen waren. Der vergangene Sith Bürgerkrieg der Zwist einer Theokratie. Der einzige Einschnitt den sie dadurch erlitten hatte war, das manche Waren trotz der planetenumspannenden Stadt nur noch Mangelware waren oder zu überteuerten Preisen verkauft wurden die sie sich nicht leisten konnte. Ihr Gedankengang wurde jedoch jäh von den darauf folgenden Worten unterbrochen.

„Du hast Machtpotential in dir, dass du... eventuell vergrößern könntest.“
“Ich hab ... was?“

Es war mehr eine rhetorische Frage, sie hatte ihn gut genug verstanden, schließlich stand der Twi’lek nur einen Meter von ihr entfernt, doch der Inhalt seiner Worte waren für sie erschütternd. Trug sie wirklich diese Kraft in sich von der man immer wieder gehört hatte? Wenn ja, wieso hatte es sich über all die Jahre in der sie derlei Kräfte dringend gebraucht hätte nie gezeigt?

“Wenn du jetzt denkst dass ich geistig so zerstört bin, dass ich irgend einer Sekte beitrette um mein Leben in den Griff zu bekommen, hast du dich gewaltig geschnitten ... Ketaki.“

Sie fing an auf und ab zu gehen, wusste nicht ob sie doch gehen oder bleiben sollte. Was hielt sie hier? Sie konnte sich die Frage eigentlich selber beantworten, sie kannte doch ihren Drang etwas zu erleben, aus dem Alltag auszubrechen und ihrem Leben eine eigene Note zu verleihen. Das war doch der Grund wieso sie ihr Leben so lebte wie sie es tat. Sie kam zur Ruhe und setzte sich das Bett und starrte ins Leere. Mehrere Momente vergingen. Beide standen stumm da, ihr apathisch anmutender, leerer Blick und der Twi’lek der sich wohl fragte mit was für einem durchgeknallten Ding er sich da selbst bestraft hatte. Die Coruscanti schien aus ihrer Starre zu erwachen und sah dann dem Mann in die Augen.

“Was ist das für eine Chefin von der du sprachst?“

Das Ganze schmeckte irgendwie schal, doch ihre Angewohnheit sich immer selber in noch größere Probleme zu begeben machte sie manchmal etwas blind.

“Trägst du auch diese ... Macht in dir?“


Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Sinoué und Ketaki (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)​
 
[ Coruscant | Coco Town | „Roses of Coruscant“ | Balkon | mit Ariana ]

Allmählich füllte sich das kleine Restaurant in Coco Town, dem Vergnügungsbezirk Imperial Citys, und ein klitzekleiner Teil der Gäste, die nach und nach in das teure Lokal strömten, ließ sich sofort in der Bar nieder. Für diesen Abend mochte der sonst recht bekannte Gouverneur, Horatio Kraym I., seine Anonymität wahren, weshalb er sehr höflich seine neue Bekanntschaft, Ariana Celchu, auf den anliegenden Balkon geführt hatte. Vorher stellte die blonde Schönheit in knappen Sätzen noch ihre Begleiter, die sich am anderen Ende der langen Bar versammelt hatten, vor. Mit einem reservierten Nicken hatte Horatio diese Informationen aufgenommen. Er kannte diese Menschen nicht – nur bei dem gefallenen Namen „Darren Liard“ horchte er kurz auf, da dieser Mann ihm einen kleinen Brief übergeben hatte.

Ein angenehmer Wind wehte in sanften Zügen über den kunstvollen Balkon. Malerisch sank in der Ferne die rote Sonne, welche mittlerweile eine Mischung aus einem kräftigen Blutrot, einer sanften Nuance aus schlichtem Orange und einem hellen Gelb angenommen hatte, dem recht weitläufigen Horizont entgegen. Gierig versuchten mächtige Glasbauten, welche aus dem Künstlerviertel ragten, die letzten Sonnenstrahlen einzufangen. Damit traten diese künstlerischen Bauten in einen ernsten Wettstreit anderer Gebäude, die man ebenfalls von diesem Balkon aus sah. Gemütlich waren Ariana und Horatio in der Zwischenzeit an die Brüstung gegangen. Zärtlich spielte eine Priese mit den blonden Strähnen Arianas.

„Ich stamme von Alderaan“, bestätigte die Schönheit seine geäußerte Vermutung und drehte sich langsam zu ihm, sodass ihr zierlicher Rücken zur Brüstung zeigte. „Eine reinblütige Alderaanerin, damit gibt meine Mutter gern an. Außerdem, dass wir angeblich von der alderaanischen Königsfamilie abstammen, was ich nicht wirklich glaube.“

„Das Antlitz einer Königin habt Ihr jedenfalls, Ariana – wenn ich so waghalsig sein darf“, erwiderte der imperiale Gouverneur und drückte liebevoll ihre Hand. „Man merkt schon auf den ersten Blick, dass Sie keine Frau aus einer schlichten Klasse sind. Da muss also schon etwas hochwertigeres Blut vorhanden sein.“

Nach diesen Worten bedachte er die hübsche Blondine mit einem freundlichen Lächeln. Wieder glitt ein kühler Hauch über das Geländer. In der Ferne konnte man einen schwarzen Strom an unzähligen Speedern, Gleitern und Frachtern sehen. Regelrecht unförmig wirkte dieses flüchtige Konstrukt auf einen winzigen Betrachter in diesem urbanen Dschungel aus schlichtem Beton. Nach dieser äußerst kurzen Betrachtung der gewaltigen Umgebung kehrte Horatios Aufmerksamkeit zu Ariana zurück und er strich sanft eine blonde Strähne aus ihrem zarten Gesicht. Er hatte keine wirkliche Erfahrung mit Frauen, denn auf Vjun hatte er die meiste Zeit sehr isoliert auf der Burg Bast gelebt. Es war die exklusive Herkunft, die ihn in dieser einen Sache ebenfalls speziell geprägt hatte. Trotzdem bekam er langsam ein Gefühl dafür.

„Sie wollte immer nur das beste für mich und meine Geschwister, doch wir wurden allerdings alle zu schwarzen Schafen in der Familie“, sprach Ariana zögerlich weiter. „Ich zwar nicht so wirklich, aber ein Schritt in meinem Leben hat auch meine Mutter gegen mich aufgebracht.“

„Sie sollten das nicht zu dramatisch sehen“, entgegnete Horatio und sah ihr direkt in die Augen. „Es gehört einfach zum natürlichen Lösen aus elterlichen Strukturen dazu. Auch wenn einige Menschen später in diese Muster wieder fallen.“

Langsam entwickelte sich das Gespräch. Für den Moment schien das Eis gebrochen zu sein. Horatio war erstaunt wie offen seine weibliche Gesellschaft war. Anmutig blickte sie in die Luft. Ein feiner Hauch Rosa – inmitten von einem kräftigen Rot – zierte in den letzten Minuten den blauen Himmel, gleichzeitig bäumte sich die untergehende Sonne ein letztes Mal hinter dem grauen Meer aus recht schlanken Betontürmen auf. Allmählich brach die finstere Nacht herein, womit gänzlich der urbane Planet von der frostigen Kälte beherrscht wurde. Aus den dunklen Tiefen drang im gleichen Tempo ein magisches Leichten nach oben. Das verführerische Nachtleben zeigte sich. Horatio hatte keinen Drang die oberen Ebenen für einige Annehmlichkeiten zu verlassen. In diesem Augenblick genügte dem Verwalter ausschließlich die Zweisamkeit mit Ariana. Sie sah ihn wieder an.

„Ich bin ein wenig enttäuscht von Ihnen, Sie haben mir Ihren Namen nicht verraten“, warf die süße Alderaanerin ihm in einem neckischen Ton vor, während eine ihrer Hände sachte auf seinem breiten Rücken landeten und ihren Kopf an seine Schulter lehnte.

„Wie unhöflich von meiner Seite...“, bemerkte der Gouverneur mit einem entschuldigenden Ton in der Stimme. „Meine Name ist Horatio Kraym I. – wahrscheinlich haben Sie mich schon in einem Beitrag der hiesigen HoloNews gesehen. Dazu müssten Sie mich als den Veranstalter der Vernissage kennen.“


[ Coruscant | Coco Town | „Roses of Coruscant“ | Balkon | mit Ariana ]

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gasse | High Col. Aabe ]

Schmutzig – regelrecht verdreckt – war das Industrieviertel. Ein feiner Niederschlag aus schwarzem Ruß legte sich nach wenigen Minuten auf die weißen Rüstungen der zahlreichen Sturmtruppen, die in den dunklen Gassen auf den einen Befehl warteten. Fast geräuschlos versuchte man die Einheiten an den passenden Stellen für den finalen Angriff zu platzieren. Anspannung war bei den Soldaten – trotz der vielen Routine – dennoch zu spüren. Alle Waffen und die vorhandene Ausrüstung wurden in den verbliebenen Minuten ein letztes Mal überprüft. Man wollte bei dieser Operation kein Risiko eingehen. Danach verbarg sich die erste Welle, das „Hurricane“-Platoon, in den schwarzen Schatten der robusten Fabriken.

In einem der zahlreichen Landeboote hatte man für den anwesenden Kommandanten eine mobile Basis zur Koordinierung der vielen Truppen eingerichtet. Ungeduldig griff der Armeeoffizier, High. Col. Aabe, nach dem Chrono. Eine Minute nach der anderen verstrich auf dem rustikalen Paneel. Er wartete in diesem Moment ruhelos auf eine kurze Statusmeldung durch Darth Draconis. Dieser Sith und die Sturm Commandos, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte, sollten die Fabrik infiltrieren, den rebellischen Feind empfindlich stören und so die geplante Razzia vorbereiten. Aabes Blick glitt zu einem taktischen Bildschirm. Mittlerweile hatte die einfache Infanterie einen großen Kessel um die Fabrik gebildet. Auch die elitären Coruscant Guards, unter dem Kommando einer zweiten Sith – Lady Kezia –, waren in Position gebracht.

„Alle Schachfiguren sind bereit für den letzten Zug gegen den König“, murmelte Aabe und fuhr mit seiner rechten Hand über den weißen Helm, der neben ihm lag.

„Sir, eine Nachricht von den Sturm Commandos“, meldete ein Offizier mit niederen Rang, der auch in der mobilen Kommandozentrale anwesend war.


„Abspielen!“, befahl der Kommandant barsch.

„Die Versammlung findet in der Fabrikhalle statt“, erklang die verzerrte Stimme Draconis' durch die Lautsprecher. „Der Angriff muss jetzt gestartet werden!“

Sofort richtete sich der Armeeoffizier auf, griff nach seinem Helm und winkte seinen Lieutenant zu sich. Strenge zeigte sich in seinem kantigen Gesicht. Zusätzlich leuchteten die Augen angriffslustig, denn endlich bekam das Imperium seine wohlverdiente Rache. Er, Rarr Aabe, würde mit seiner sehr kräftigen Faust endgültig den hiesigen Widerstand ohne Ausnahmen zerschmettern. Mit recht festen Schritten verließ der hochrangige Armeeoffizier das Abteil, während er im selben Atemzug seinem Lieutenant die nötigen Befehle zum Erstürmen der Fabrik gab.


„Der Panzer soll durch die Nordwand brechen“, wies er den anderen Offizier an. „Gleichzeitig muss die erste Welle an die Häuserwand dringen und die ersten Wachposten auslöschen, welche von den Sturm Commandos noch ausgelassen wurden! Danach folgt der Rest.“

„Verstanden, Sir“, entgegnete der Lieutenant eifrig und machte sich an die Arbeit.

High Col. Aabe verließ nach dem knappen Wortwechsel das kleine Landungsboot. Draußen wurden die ersten Befehle von den weißen Sturmtruppen ausgeführt. Aus einer anderen Gasse bewegte sich ganz langsam der graue Panzer auf das Zielobjekt zu. Gleichzeitig wurden rote Blitze aus den vielen dunklen Schatten auf bestimmte Punkte an dem Fabrikgebäude gefeuert. Routiniert setzte sich der Armeeoffizier seinen eigenen Helm auf. Er hatte noch weitere Befehle in den nächsten Minuten zu verteilen. Hauptsächlich an die Sturm Commandos und Coruscant Guards. Sein Vertrauen in den mächtigen Sith-Orden war nicht sonderlich groß, weshalb er die Zügel weiterhin in seinen Händen wissen wollte. Beiden Offizieren befahl er, dass sie Gefangene nehmen sollten – Vordergründig die Rebellen, die Anführer bei den jeweiligen Zellen waren.

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gasse | High Col. Aabe ]

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gassen | „Hurricane“-Einheit (Sturmtruppen) ]

Der Befehl war erteilt. Vorsichtig schlichten die ersten Soldaten auf das riesige Gebäude, das früher eine Fabrik war, zu. Dabei hatte man die standardisierten Blastergewehre geladen und einsatzbereit, da diese paar Männer die erste Angriffswelle der geplanten Razzia darstellten. Prüfend wanderte ihr Blick von einer Gebäudeecke zur anderen; von einem brüchigen Fenster zum nächsten. Hier und da schaltete man gezielt weitere Wachposten aus und brachte sich in Stellung für den letzten Sprint bis zur Hauswand. Durch das Funkgerät, das man in den Helm integriert hatte, sprach man sich in sehr kurzen Sätzen – meist Wortgruppen – schnell ab. Niemand hatte in diesem Augenblick Zeit für eine ausführliche Erklärung der einzelnen Anweisungen.

Plötzlich zerriss das laute Geräusch eines gepanzerten Fahrzeugs die Stille. Aus einer anderen Gasse drang das graue Monstrum aus den finsteren Schatten in den winzigen Vorplatz der sehr verfallenen Fabrik. Dort nahm der Panzer mit einem Schlag weiter an Tempo zu und raste ungebremst in die nördliche Hauswand. Eine gewaltige Staubwelle hüllte auf einmal den gesamten Platz sowie einen großen Teil der ehemaligen Produktionshalle ein. Augenblick erklang der Befehl zum Erstürmen der Fabrik. Sofort rannte die erste Welle zu dem entstanden Loch und betrat flink das Gebäude. Ohne einen Wimpernschlag verstreichen zu lassen, eröffneten die imperialen Soldaten das rote Feuer auf die versammelte Masse.


„Hier spricht das Imperium, Sie haben sich an einer Verschwörung beteiligt“, erklang plötzlich aus einem Lautsprecher eine fremde Stimme. „Dies wird von der imperialen Regierung als einen Akt angesehen, welcher einen strafrechtlichen Charakter besitzt. Ergeben Sie sich sofort, dann wird man Ihnen einen fairen Prozess vor einem freien imperialen Gericht ermöglichen. Sollten Sie jedoch weiterhin Widerstand leisten, dann werden wir Sie mit radikalen Mitteln verhaften.“

Die Aufforderung wurde ein zweites Mal wiederholt, während weitere Sturmtruppen in das sehr alte Gebäude drangen. Ebenfalls sah man, nachdem sich der Staub allmählich legte, die rotgepanzerten Coruscant Guards, welche von der Südseite in die Fabrik gedrungen waren. Dafür hatte man schnell die eiserne Tür aufsprengen müssen. Unter den versammelten Wesen entstand eine erste Panik. Eine Hand voll Rebellen hatte sich in Deckung gebracht und erwiderte nun das Feuer. Andere flüchteten kopflos in Richtung Verwaltungsgebäude. Dabei wurden sie von einzelnen Soldaten verfolgt, denn kein Teilnehmer sollte diese Razzia überleben. Zielsicher suchten auch die Sturmtruppen Deckung und warfen erste Granaten zu ihren Gegnern. Agile Mitglieder der Sturm Commandos erlösten die Soldaten am Boden nach und nach von dem gefährlichen Beschuss aus höheren Etagen.


[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gassen | „Hurricane“-Einheit (Sturmtruppen) ]
 
- Coruscant – Industrieviertel – Alte Fabrik – Mit Tomm, Shana + Widerstand -

Allmählich kam Ordnung in die Versammlung, es wurden nächste Pläne besprochen und allgemein begann man eine gemeinsame Richtung einzuschlagen. Chesara hörte überwiegend zu, warf nur einmal etwas ein, als man sie direkt ansprach. Umso intensiver beteiligte sich Jared Grant an der Planung, erzählte ein wenig von den Defendern, allerdings nicht zu viel, wie Chesara zu bemerken glaubte. Alles änderte sich schlagartig, als es dunkel wurde. Von einer Sekunde auf die andere erlosch das Licht und die Fabrikhalle lag in völliger Finsternis. In genau diesem Moment nahm Cheasra eine Veränderung in der Atmosphäre wahr, die ihr zuvor entgangen zu sein schien. Sie spürte ein kurzes Gefühl des Triumphs ganz in ihrer Nähe und dann auch einen Hauch von Dunkelheit, der nichts mit dem fehlenden Licht zu tun hatte. Sogleich brach lautes Stimmgewirr aus.

“Was ist jetzt los?“

Fragte einer an und andere riefen:

“Hee, Licht an!

Chesara stand im ersten Moment still und konzentrierte sich auf die Macht. Etwas stimmte hier nicht, das konnte sie ganz deutlich spüren. Jemand in ihrer Nähe schaltete eine Taschenlampe an und sie konnte einen kurzen Blick mit Tomm wechseln, doch ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, erschütterte mit einem Mal das gesamte Gebäude und ein Donnergrollen zog herauf, das zuerst aus der Ferne zu kommen schien, dann jedoch immer lauter wurde. Niemandem blieb Zeit zu reagieren, als die nördliche Wand der Fabrikhalle zusammen brach, zertrümmert von einem riesigen Panzer. Staub wurde aufgewirbelt und unter dem Lärm des Steinschlags vernahm Chesara ersticktes Husten und lautes Rufen. Dann ertönte eine Stimme über ihnen, gefiltert durch ein Megafon und das nächste was Chesara sah, waren die weißen Rüstungen imperialer Sturmtruppen. In dem Moment, in dem das Feuer eröffnet wurde, zündete Chesara ihr Lichtschwert. Durch die eingerissene Wand drang neues Licht in die ansonsten düstere Halle, doch die dichten Staubwolken sorgten dafür, dass die Sicht stark eingeschränkt war. Umso heller leuchtete die regenbogen-farbene Kliknge von Chesaras Lichtschwert, die wie ein heller Energiepunkt in der Mitte des Raumes schwebte. An ihrer Seite zündete auch Tomm sein Lichtschwert, der sofort einige Blasterschüsse abwehren konnte, die von den Imperialen auf sie abgegeben worden waren. Neben sich sah Chesara, wie der Draethos sich vor den Anführer der Defender, Jared Grant, schob, um diesen vor den feindlichen Schüssen zu schirmen.

“Alle Mann RÜCKZUUUUUUUUG!“

Ertönte ein tiefes Rufen in das ausgebrochene Chaos. Hinter einem Berg von Kisten kauerten einige Widerständler, die den Imperialen Paroli boten, während der Großteil versuchte ins Innere des Gebäudes zu fliehen. Woher kam dieser plötzliche Angriff und warum waren sie nicht gewarnt worden? Suchend sah Chesara sich um. Von Crado und Noomi war keine Spur zu sehen, da sie die beiden vor einiger Zeit nach draußen geschickt hatte, um sich den anderen Wachposten des Widerstands anzuschließen. Die Jedi-Rätin griff nach ihrem Com, doch alles was sie vernahm, als sie es einschaltete, war ein Rauschen – die Imperialen störten ihren Funkkontakt untereinander.

„Wir müssen hier raus!“

Rief Chesara den anderen zu. Baes Hawot, der stattliche Draethos, hatte seinen Blaster im Anschlag und feuerte mühelos mit einer Hand auf die sich nähernden Imperialen. Auch Pablo Cortina gab mehrere Schüsse ab, doch der Strom der Feinde schien nicht abreißen zu wollen.

“Die Mistkerle haben die ganze nördliche Seite und den Haupteingang umstellt!“

Vermutete Jared Grant und Pablo Cortina meinte:

“Wir müssen es über einen der anderen Wege versuchen.“

„Wie viele Stockwerke hat das Gebäude?“

Wollte Chesara wissen, doch niemand konnte es genau sagen. Keiner von ihnen war mit der Fabrikhalle vertraut.

“Also blind drauf los.“

Sagte Pablo und Grant nickte. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.

- Coruscant – Industrieviertel – Alte Fabrik – Mit Tomm, Shana, Grant, Pablo, Baes Hawot -
 
[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi ]

Crado erhielt keine Antwort von Noomi, denn mit einem Schlag legte sich ein mysteriöser Schatten über die gesamte baufällige Fabrik. Ein tiefer Donnern grollte von der ehemaligen Produktionshalle zu seinem lauschenden Ohr. Draußen konnte er sehen wie aus der Dunkelheit Unbekannte ihre roten Blitze auf das alte Gebäude abschossen. 'Ein Angriff auf die Versammlung findet statt!', schoss ihm mit einem Mal durch den Kopf. Tausende Eindrücke stürmten mit einem Mal auf das Bewusstsein des jungen Jedi-Ritters ein. Angst, Tod, Verzweiflung – sein ganzer Geist wurde von diesen schnell lähmenden Gefühlen bedroht. Sofort schirmte sich Crado mental von seiner Umwelt ab. Nur in der Ruhe konnte er einen kühlen Kopf bewahren. Mittlerweile schlug sein Puls schneller.

Auf einmal öffnete sich langsam mit einem angsteinflößenden Quietschen die verrottete Tür zu dem längst verlassenen Büro. Eine dunkle Gestalt trat mit gemächlichen, äußerst bedrohlichen Schritten ein. Es handelte sich um einen hochgewachsenen Menschen. Der Unbekannte trug eine Rüstung aus mattschwarzen Stoff sowie eine Kapuze, welche einen großen Teil seines Gesichts verdeckte. Dazu umgab diese mysteriöse Gestalt eine finstere Präsenz. Noch bevor einer der beiden Jedi reagieren konnte, griffen seine Machttentakeln blitzschnell nach dem anderen Wachposten, welcher die ganze Zeit im Nebenraum gewacht hatte, unsanft das Genick. Augenblicklich erkannte das Katzenwesen, dass diese Person ein mächtiger Anhänger der gefährlichen Sith war. Unweigerlich musste der Jedi-Ritter bei diesem Anblick schlucken.

„Lasst mich diese Frage für euch beantworten, Padawan“, zischte der Sith (Darth Draconis) und in seiner rauen Stimme schwang eine starke Portion tiefste Verachtung mit. „Die größte Stärke eures Ordens, ist zugleich eure größte Schwäche. Es ist euer Mitleid und der Glaube an das Gute in jedem Wesen.“

In diesem Augenblick schlug Crados Herz unheimlich laut. Bilder von Ord Biniir oder Dorin kamen in ihm wieder zum Vorschein. Mit einem Mal sah der Cathar vor seinem geistigen Auge die beiden rothaarigen Sith (Alaine Aren, Alynn Kratas) und die schwarzhaarigen Sith (Azgeth Myrjal), welche zusammen auf Ord Biniir den Widerstand vernichtet hatten, oder den jungen Sith (Darth Reav), der sich ihm und JK auf Dorin in den Weg gestellt hatte. Erste Zweifel kamen ihm bei diesen Gedanken auf, denn er war sich nicht sicher, ob er gegen diesen Sith bestehen konnte. Ihm dämmerte, dass er seinen jungen Padawan unnötig in Gefahr gebracht hatte. Noch einmal atmete der zottelige Jedi tief durch. Dann zündete er sein Lichtschwert und eine orangefarbene Klinge erwachte zischend. 'Wo ist nur Chesara oder Tomm?', fragte er sich, bevor er eine defensive Haltung einnahm.

„Ich unterbreche eure kleine Lehrstunde nur ungern Meister Jedi...“, sprach der Sith mit abfälliger Stimme weiter, wobei er sich weiterhin den Jedi näherte. „... doch denke ich, dass ihr dieser armen Kreatur genug Lügen erzählt habt. Es gibt nur eine absolute Wahrheit, und die ist der Schmerz.“

Eine Sturm aus blauen Blitze entsprang plötzlich den Fingerkuppen seiner linken Hand. Noomi war das Ziel seiner mächtigen Sith-Attacke. Einen Moment hielt die junge Nautolanerin, die ihre Waffe noch nicht aktiviert hatte, dem hinterlistigen Angriff stand, dann sackte sie ohne eine Regung völlig bewusstlos zusammen. Crado war anfänglich von der dunklen Präsenz wie gelähmt. Der zottelige Jedi-Ritter löste sich erst aus seiner Paralyse als Noomi auf dem Boden lag. Einzelne Dampfwolken stiegen von ihrem grazilen Körper in die Lüfte. 'Der Sith spielt mit uns', schoss es ihm durch den Kopf, während seine Klinge zischend die restlichen Blitze abwehrte. Seine violetten Augen fixierten die schwarze Gestalt. Grimmig wirkte seine katzenhafte Miene. Sogar die spitzen Zähne waren nun für den Kontrahenten sichtbar.

„Nun zu uns beiden Jedi“, sagte der Sith und wandte sich dem Cathar zu.

Eine Welle der Genugtuung strömte dem Katzenwesen entgegen. In seinem Unterbewusstsein regte sich auf einmal seine animalische Seite. Ein wildes Fauchen hörte er in seinem Hinterkopf. Wieder schlug sein Herz einen klitzekleinen Tick schneller. Gleichzeitig erwachte mit einem gefährlichen Zischen die blutrote Klinge des Sith. Jegliche Distanz war mit wenigen Schritten verschwunden und nach wenigen Sekunden erfolge der erste prasselnde Schlagabtausch. Grazile Bewegungen, kräftige Schläge und krachende Paraden folgten im Sekundentakt. Beide Kämpfer ließen sich von der Macht leiten, während sie versuchten das gesamte Potenzial ihres Gegners richtig einzuschätzen. Niemand wollte in diesem Kampf ein unnötiges Risiko eingehen. Nach knapp einer Minute trennten sich die beiden Klingen wieder.

„Ihr besitzt Potenzial, Jedi“, räumte der Sith auf einmal ein, während er den wartenden Jedi langsam umkreiste. „Wieso wandelt Ihr mit geschlossenen Augen durch diese Sphäre? Glaubt Ihr, wenn Ihr nur die Hälfte versteht, werdet Ihr eines Tages das gesamte Wesen der Macht verstehen?“

„Das Wesen der Macht kann man nicht verstehen, wenn man sie mit unterdrückt und bloß als einen Sklaven ansieht“, erwiderte der Cathar und zeigte erneut seine Zähne. „Ihr seid mit Eurer negativen Haltung weiter von der Wahrheit entfernt als der jüngste Anwärter im Jedi-Orden. Neid, Zorn, Hass sind Eure ständigen Begleiter auf einem Weg ins Verderben. Warum solltet Ihr mich also belehren?“

Kampflärm, Schreie und eine gewaltige Flut aus erschütternden Gefühlen drohte den Jedi erneut mit einem Mal zu überrennen, doch wieder schottete sich sein Bewusstsein gänzlich ab. Er konnte den restlichen Anwesenden nur helfen, wenn er diesen Sith irgendwie ausschaltete. Seine orangefarbene Klinge nahm wieder ihre Ausgangsposition ein. Viel Zeit durfte der Cathar bei diesem mysteriösen Sith nicht verstreichen lassen. Dieses Mal nahm der Jedi eine offensivere Position ein. Eine ganze Reihe an Schläge prasselten auf den hasserfüllten Fremden ein. Doch sie zeigten keinerlei Wirkung, da jeder einzelne mit kalter Präzession abgewehrt wurde. Plötzlich griff Crado in der Macht nach einem alten Schreibtisch und warf diesen in Richtung des Sith. Danach folgte ein Saldo rückwärts, damit erneut etwas Distanz zwischen ihm und seinem Gegner war. Flüchtig sah er nach seiner Schülerin.


[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi (bewusstlos), einem fremden Sith (Draconis) ]
 
Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ Widerständler, 9 Cortanas

Und plötzlich wurde es dunkel. Verwirrte und empörte Rufe. Was war hier los? Gab es Probleme mit der Technik? Oder ist doch jemand eingedrungen um die Versammlung zu stören? Imps vielleicht? Oder gab es eine einfache Erklärung? Er musste Vorsorgen. Als erstes musste der Typ mit der Datendisk in Sicherheit sein. Kurzerhand kämpfte er sich durch die Menge zu dem Punkt an dem er Jaden (NPC) vermutete. Rücksichtslos stieß er dabei andere Widerständler zur Seite und stolperte so durch die Dunkelheit. Er musste schnell sein.

"Jaden!"

"Hier, Sir. Weißt du was hier los ist?"

"Ich geh vom schlimmsten aus. Such Snake (NPC). Ihr beide schnappt euch dann den Typ mit der Datendisk und passt auf ihn auf. Er könnte wichtig sein."

"Jawohl, Sir."

Ein kurzes Stoffrascheln, dann war der Soldat verschwunden. Und immer noch konnte man nichts sehen. Sane zog ruhig seinen Blaster und versuchte nicht in Panik zu geraten. Es war eine verdammt unangenehme Situation. Dann plötzlich ein tiefes grollen. Wenige Sekunden später durchbrach ein Panzer eine Wand. Sturmtruppen und Licht fluteten gleichermaßen in den Raum. Verdammte Sch***e! Sane warf sich hinter eine Kiste und eröffnete das Feuer auf die Sturmtruppen und hielt dabei Ausschau nach seinen Leuten. In der Ferne erkannte er Dur und Sarah. Beide lagen unter Beschuss aus einem der oberen Stockwerke. Sane konnte die schwarzen Rüstungen der Sturmkommandos ausmachen. Nochmal verdammte Sch***e. Die Imps müssen gut informiert worden sein, wenn der Angriff so koordiniert war.


"He, ihr da!" ,rief er einer Gruppe todesmutigen Rodianern zu, die sich hinter einem umgekippten Kran verschanzt hatten.

"Dort oben sind Sturmkommandos. Von dieser Position aus unter Beschuss nehmen."
Mit dem Blaster deutete er auf eine weitere Gruppe Kisten. Einer der Rodianer sagte etwas in seiner Sprache. Die anderen lachten. Aber keiner rührte sich, was Sane wütend machte.

"Geht, oder ich mach euch Beine!" ,schrie er und zielte mit dem Blaster auf den Sprecher der Gruppe. Das schreien und das Drohen zeigte seine Wirkung. Die Rodianer rannten zu den Kisten und eröffneten das Feuer auf die Sturmkommandos. Dur und Sarah hatten somit etwas Unterstützung. Und am Ende der Halle konnte er Jaden und Snake sehen die bei dem Datendisk Typen waren. So weit so gut. Und was war das? Er konnte ein Lichtschwert erkennen. Eine Frau trug es und berat sich gerade mit ein paar wenigen Widerständlern. Es war wohl an der Zeit die Tarnung aufzugeben.

Sane schoss auf die Sturmtruppen während er geduckt zu den Jedi (Chesara und Tomm) und ihrer kleinen Gruppe lief.


"Corporal Sane Kath, Armee der Republik, Cortana-Squad. Wir sollten hier verdammt schnell verschwinden, Ma'am. Meine Leute und ich werden ihnen den nötigen Feuerschutz geben."

Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ Widerständler, 9 Cortanas
 
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Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Verwaltungstrakt - Darth Draconis, Crado und Noomi (bewusstlos)

Mit einem gewaltigen Stoß lies er den auf ihn zufliegenden Tisch zurückprallen. Der Cathar wich dem Tisch flink aus sodass dieser das Transparistahlfenster durchstieß, splitternd brach und auf die Straße herabfiel. Mehrere Schlagabfolgen trafen den Cathar, doch konnte dieser sich durchaus gegen die Schläge des Sith Lords wehren. Er spürte die Angst des Cathar, er konnte sie beinahe riechen. Er schirmte seine Gedanken ab, doch konnte man es durch die Macht hindurch erahnen. Sein Padawan lag verletzt am Boden, ihr widmete der Sith gerade nicht sein Augenmerk, lies sie jedoch auch nicht vollkommen außer Acht.
Während der Chathar noch der Nautolanerin seine Aufmerksamkeit schenkte, stürmte er auf diesen los und deckte ihn erneut mit mehreren weit ausholenden Schlägen ein. Er presste ihn immer weiter auf die gebrochene Scheibe zu. Er wollte ihn hinunterstoßen, wollte ihm jeden einzelnen Knochen brechen, wenn dieser sich nicht vollkommen ihm ergeben würde.
Er stieß den Cathar immer weiter, bis er ihn an die Brüstung getrieben hatte.
Er schlug mehrmals auf das Lichtschwert ein, horitontale Schläge sollten ihm den Rest geben. Beide Lichtschwertkämpfer verhakten sich und übten Druck aufeinander aus. Der Sith spannte seine Muskeln an und schaffte es den Cathar immer weiter wegzudrücken.


“Ihr habt Angst, Jedi. Ich spüre es. Ihr besitzt die Waffen um mich niederzustrecken, um mich und meine zukünftigen Taten ungeschehen zu machen, doch unterdrückt auch ihr. Ihr unterdrückt eure Instinkte, Cathar.“

Er appelierte an ihn, nicht an seinen Titel als Jedi, denn er wusste das die Cathar Raubtiere waren. Man konnte seine eigenen Instinkte nicht bekämpften, man konnte sich nur der Illusion hingeben dass sie einem gehorchten. Er würde diese Instinkte aus ihm herauskitzeln und sie dann für seine Zwecke nutze. Er spürte wie der Cathar gegen ihn arbeitete, wie dieser seine Kraft mobilisierte und ihn zurückdrängen wollte. Es war offensichtlich, dass er sich beherrschen musste. Seine Worte stellten eine Provokation für den Jedi dar. Er kämpfte nicht nur gegen ihn als Sith, sondern gegen seine Instinkte, seine Bestimmung und sein Blut an.

“Warum?“

Die Stimme der dunklen Gestalt glich einem Donnerhall. Der Sith übte noch mehr Druck auf die orangefarbene Lichtklinge des Cathar. Funken schossen links und rechts der beiden Klingen auseinander.

“Wieso gebt ihr euch diesen Instinkten nicht hin? Schaut euch um. Wieso beharren unsere Instinkte auf Gewalt? Schaut euch die Interaktionen zwischen anderen Spezies, ob intelligent oder nicht näher an. Das angeborene Verlangen zu Überlegen fordert den Tod anderer ein.“

In diesem Moment war es als wäre ein Damm gebrochen. Der Cathar stieß ihn zurück und schlug nun seinerseits nach dem Sith Lord der die Schläge abwehrte und mit einer Kaskade aus Machtblitzen den Jedi fern hielt. Ein gewinnendes Lächeln umspielte die Lippen des dunklen Kriegers. Es war ein Beweis seiner Worte. Hörte der Cathar ihm überhaupt zu? Selbst wenn er ihm nicht aktiv zuhörte, der Sith wusste in seinem Unterbewusstsein würden seine Worte an dem zotteligen Kontrahenten nagen und dessen Glaubensfundament löchrig machen.

“Wieso können sie nicht, Hand in Hand eine strahlende Zukunft ohne Waffen und Krieg aufbauen? Habt ihr euch das nie gefragt, Jedi?“

Aus dem Hintergrund hörte man das Ferne Geräusch der Kämpfe zwischen den Widerstandskämpfern und den imperialen Truppen. Eine Durchsage welche in diesem Moment eher zum Hintergrundambiente gehörte als aktiv eine Meldung zu überbringen, verzerrte das Geräuschbild nur unmerklich. Der Widerstand hatte verloren und das würde auch dem Jedi bewusst werden. Würde er hier zur Besinnung kommen? Würde er hier sein Los akzeptieren und sich für die richtige Seite entscheiden? Die Sith als Orden interessierten ihn nicht. Er würde seine eigene Ordnung aufbauen wenn die Zeit gekommen war. Aus ihrer Asche würde er eine Einheit schaffen, ohne Mängel und ohne Widerstand. Es war sein Wille zur Dominanz die ihn antrieb, die jedes Wesen mehr oder weniger antrieb.

“Weil es in unserem Blut steckt. Es ist in uns. In euch, in mir. In jedem Wesen da draußen. Wir zelebrieren den Tod und die Zerstörung, ob unter dem Deckmantel des freien Geistes oder der neuen Ordnung und Unterdrückung. Seht euch an. Ihr würdet mich töten. Nur um zu überleben. Was für einen Unterschied macht es ob ihr mich voller Hass oder in ruhiger Gewissheit des Rechts eures Tuns niederstreckt. Das Ergebnis, ist dasselbe. Mein Tod.“

Angetrieben durch das letzte Wort schlug der Cathar erneut auf ihn ein. Mehrere Paraden und Angriffe folgten, der Sith wollte dem Cathar noch nicht sehr weh tun. Er würde seinen ersten Kampf gegen einen Jedi auskosten und ihn danach jeden auch nur erdenklichen Schmerz spüren lassen. Er würde es genießen und dann, wenn der Cathar sich unkooperativ zeigte, sein Lebenslicht auslöschen.
Die Schwerter prallten erneut prasselnd aufeinander ein. Aus seinem Schwung heraus griff der Sith Lord mehrmals an, versuchte die Verteidigung des Cathar zu durchbrechen, ihn zu schwächen. Erst wenn er dem Jedi seine Dominanz bewiesen hatte, erst dann würde er erkennen dass sein Weg der richtige Weg war, dass sein Weg, egal ob man den Jedi oder den Sith diente, der richtige Weg war. Ein weiterer vertikaler Schlag traf den Cathar bevor dieser sich mit mehreren Machtstößen die der Sith abdämpfen musste Platz zwischen sich und der Klinge des Sith verschaffte.


“Doch fürchtet ihr euch trotzdem die Augen zu öffnen, die dunkle Seite zu akzeptieren und zu studieren. Ihr habt Angst und versteckt euch hinter hohlen Phrasen. Denkt ihr, ich würde davor zurückschrecken euch und eure Ansichten zu studieren? Ich schrecke nicht davor zurück. Ich akzeptiere es, denn die Macht ist vollkommen, ein Ganzes mit zwei Gesichtern, doch muss man beide kennen. Ich akzeptiere die ganze Wahrheit. Was ist mit euch, Jedi?“

Herausfordernd zeigte der Sith Lord mit der Klinge auf das Gesicht des Cathars, für wenige Augenblicke erfüllte nur das aggressive Summen der Lichtschwerter die ozongetränkte Luft des Büros.

“Akzeptiert ihr sie, oder wollt ihr immer noch blind wandeln?“

“Beugt ihr euer Knie vor mir, oder muss ich es euch erst abschlagen?“ fügte der Sith in Gedanken hinzu und wartete auf die Reaktion seines Kontrahenten.


Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Verwaltungstrakt - Darth Draconis, Crado und Noomi (bewusstlos)
 
Hyperraum nach Coruscant - an Bord der Feuer - Alaine

Dies heiß, wenn sie überhaupt wusste was es bedeutete sich aus zu ruhen. Ruhe war ein Fremdwort für die Warrior, die zeit ihres Lebens unterwegs war und ständig irgendwelchen Tätigkeiten nachging. Als Sith hatte sich dies nicht verändert, sonder war im Gegenteil, nur noch mehr geworden. Doch dies war nicht weiter schlimm, denn war zum Mittelpunkt ihres Seins geworden. Es hatte stets wichtigeres gegeben, weit aus interessanteres und Alaine, deren Weg sie bis hier her geführt hatte und der sie noch weiter führen würde, dachte nicht darüber nach was es bedeuten konnte Urlaub zu haben. Die Warrior, die mittlerweile an ihrem Tisch saß und den Computer bediente, durch welchen sie an Informationen kam, ging gerade die letzten Details über Jacen durch. Zu ihm hatte ihr Vater sie geschickt. Sie solle ihn aufsuchen um einiges zu erhalten. Die Akte des Mannes war sauber ausgeschmückt. Durch seine Aktivitäten als Politiker erhielt man ein ziemlich gutes Bild von ihm. Ko’lan war noch immer tätig und mit vollem Eifer dabei. Er war ein Mann er Wort, so jedenfalls beschrieb ihn die Akte. Das Bild von ihm passte sehr gut und Alaine erinnerte sich an das Gesicht, wenn er auch damals um einiges jünger gewesen war. Ihr Ziehvater und gleichzeitig auch Onkel, hatte viel mit ihm zu tun gehabt. Die beiden hatten oft zusammengearbeitet, sich ausgetauscht und Geschäfte betrieben. Alaines Verhältnis zu Jacen war damals offen gewesen. Er hatte sie als Kind sehr gemocht, doch nachdem sie verkauft worden war hatte sie nie wieder etwas von ihm gehört. Sie wusste nicht einmal ob Jacen sie heute erkennen würde und ob er etwas von dem wusste was sein alter Freund begangen hatte. Dies würde sie erfahren sobald sie Coruscant erreicht hatte um mit ihm zu sprechen. Vielleicht würden so weitere Details ihrer Vergangenheit aufgedeckt werden. Details ihrer Kindheit, welche keine gewesen war. Durch ihren Vater jedenfalls hatte sie erfahren, dass sie im doppelten Maße eine Adelige war. Die Familie Aren entstammte einem sehr hohen Geschlecht Corellias und gleichzeitig aus einer Familie von Imperatoren und damit Herrschern. Sie hatte sich nie träumen lassen, dass sie wirklich jemand von solch hoher Geburt sein könnte und dennoch war sie es. Jetzt als letzte dieses Geschlechtes und als letzte einer Hochadeligen Familie, besaß sie Pflichten, denen sie ebenso nachkommen musste. Sicherlich würde ihr Jacen das ein oder andere erzählen und erklären. Zumindest hoffte sie dies. Unter den Sith im Orden mochte sie vielleicht ein Niemand sein, doch was Corellia anging und im Hochadel, so war sie doch jemand. Zeiten konnten sich verändern und sie taten sie. Hiermit würden sie sich zu Alaines Vorteil verändern. Die Sith waren dahingegen nichts und der Orden war noch viel weniger. Coruscant würde einiges aufdecken und sie würde ihren Platz wieder einnehmen. Sie würde in die Gesellschaft zurückkehren und sie würd sich dort behaupten unter all diesen Personen.

So vieles ergab nun einen Sinn und genau dies war es gewesen, worauf sie aufgebaut hatte. Zu wissen wer sie war und was sie war. Dieses Geheimnisse war zu einem großen Teil gelöst worden. Es hatte lang gedauert, lang genug. Nun war sie endlich einmal am Zug und sie würde es sich nicht nehmen lassen ihre Karten auszuspielen wann immer sie wollte. Andere würden nun die Unterdrückung erfahren nicht sie. Nicht mehr, denn dies war endgültig vorüber. Sie hatte zu viel ertragen müssen, zu viel auf sich genommen um nun nicht endlich einmal auch zu erhalten was sie verdiente und wenn nötig es sich einfach zu nehmen. Es würde kein Wenn und Aber geben. Kein vielleicht oder mal sehen. Sie würde nehmen wonach sie verlangte und dies in allen Angelegenheiten. Sie war eine Frau von Stärke und von Schlagkraft. Sie besaß ein großes Talent fürs Reden und sie hielt was sie versprach, gleich was es war. Sie würde den Tod bringen sollte jemand ihn fordern und sie würde durchsetzen was sie durchsetzen wollte. Niemand würde mehr behaupten können es hierbei mit keinem Gegner mehr zu tun zu haben.

Ihr ganzes Wesen war anders, sie war unnahbar und sie war ebenso nicht durchschaubar. Man konnte nicht so einfach klug aus ihr werden. Auch wenn sie viele ihrer Stärken bisher verborgen hatte, so war sie stets bereit dazu sie auch zu offenbaren, wenn sie es für nötig empfand. Sie war nicht wie viele andere eine einfache Marionette, welche man benutzen konnte. Sie war es, die entschied ob sie jene Spiele mitspielte oder nicht. Auch wenn sie augenscheinlich die Naive gab, so war dies doch nichts weiter als ein Trug. Eines, welches sie sehr gut beherrschte. Dies mochte an ihrer Erziehung durch ihre Zieheltern liegen, die ihr viel vermittelt hatten, wenn auch keine Liebe. In vielen Fällen hatte ihr dies zum Vorteil gereicht und dennoch hatte es Zeiten gegeben, in denen sie sich Liebe gewünscht hatte. Immerhin war sie auch eine Frau und sie besaß Gefühle, auch wenn jene zum großen Teil verschwunden waren. Innerlich schüttelte Alaine den Kopf und dennoch musste sie feststellen, dass gleich wie sehr ihre Zieheltern sie misshandelt hatten, sie dennoch eines geschafft hatte, mehr zu sein als sie es hätten jemals sein können und genau dies war Genugtuung. Der Mord, denn sie an ihnen verübt hatte, war aus Rache und Vergeltung geschehen. Doch jenen Akt würde sie heute nicht mehr vollziehen. Es gab weit aus schönere Arten des Leidens als der Tod. Dies war allerdings vorüber und somit lohnte es sich nicht einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Alaine schaltete den Computer aus und blieb einen Moment sitzen. Ein Rucken ging durch das Schiff und der Alarm ertönte, welcher Alaine darauf aufmerksam machte, dass sie soeben den Hyperraum verlassen hatte.

Ihre Schritte brachten sie zum Cockpit, wo sie sich auf den Pilotensitz setzte und die Hände an die Kontrollen legte. Der Eintritt in den Orbit würde nicht ohne Meldung funktionieren und Flugbehörde ließ nicht lange aus sich warten. Alaine gab durch was der Mann wissen wollte ehe man ihr gestattete zu landen. Die Raubkatze lenkte ihr Schiff sanft in den Orbit und dann dem Planeten entgegen. Der Raumhafen unter ihr wurde größer und die Warrior begab sich auf den angegebenen Kurs und dem Hangardeck entgegen, auf dem sie landen sollte. Als das Schiff aufsetzte und die Maschinen abgeschaltete waren erhob sie sich, lief auf den Gang hinaus und griff dabei nach ihrem Koffer. Zuerst einmal würde sie sich ein Hotel suchen müssen.


Coruscant - Raumhafen - Hangardock A8 Dock 26 - Alaine
 
[Coruscant – Industrieviertel – Verwaltungstrakt] Noomi mit Crado

Noomi überlegte eine Weile, wie sie Crados Frage beantworten sollte. Dabei sah sie aus dem Fenster. Staub und Ruß fegten über den Fabrikhof. In der Halle hörte man ganz leise das vielsprachige Stimmengewirr. Mit einem Mal gab es einen Rums, der das Gebäude erschütterte. Aufgeregte Schreie drang durch den Boden. Plötzlich schossen rote Lichtblitze durch die Luft und eine riesige Armada von Sturmtruppen marschierte auf die Fabrik zu. Die Versammlung ist aufgeflogen!, dachte Noomi angsterfüllt.

Da quietschte die Tür zum Büro und Noomi drehte sich blitzartig um. Ein Mensch(Darth Draconis) trat seelenruhig ein. Er trug ein schwarzes Stoffgewand mit einer Kapuze, die tief in sein Gesicht gezogen wurde. Er streckte den Arm in Richtung Wand aus und die Nautolanerin spürte, wie die Aura, die den Sicherheitsposten darstellte, der einige Räume weiter entfernt Wache schob, verblasste. Von einem Moment auf den anderen hatte der Mensch jemanden getötet! Das konnte nur ein Sith sein.

„Lasst mich diese Frage für euch beantworten, Padawan. Die größte Stärke eures Ordens, ist zugleich eure größte Schwäche. Es ist euer Mitleid und der Glaube an das Gute in jedem Wesen.“

Die Stimme des Sith war grausig. Wem das Erscheinungsbild keine Angst einjagte, half diese nach. Dem Mädchen lief ein Schauer über den Rücken, als er weiter sprach:

“Ich unterbreche eure kleine Lehrstunde nur ungern Meister Jedi, doch denke ich, dass ihr dieser armen Kreatur genug Lügen erzählt habt. Es gibt nur eine absolute Wahrheit, und die ist der Schmerz.“

Crado zog sein Schwert und Noomi wollte es ihm gleichtun, aber sie war nicht schnell genug. Der Sith wandte seine Hand in ihre Richtung und plötzlich schien die Zeit ganz langsam zu verlaufen. Noomi sah, wie Blitze aus der Hand des dunklen Machtnutzers sprangen. Ob dies das Ende war? Jetzt schon? Damit hatte Noomi nicht gerechnet. Sie sah zu Crado herüber. Doch er konnte nichts machen, die Blitze erwischten Noomi und schleuderten sie zurück. Hart kam sie auf dem Boden auf und all ihre Knochen taten ihr weh. Sie roch verbrannte Haut. Die Hitze grub sich in ihr Fleisch. Gepeinigt stöhnte sie auf. Aber sie lebte noch. Schwer öffnete sie ihre Augen und sah, dass auch der Sith seine Waffe gezogen hatte und sich mit ihrem Meister ein Duell lieferte. Nach einer kurzen Zeit ließen sie wieder voneinander ab.

Die finstere Stimmer ertönte abermals: “Ihr besitzt Potenzial, Jedi. Wieso wandelt ihr mit geschlossenen Augen durch diese Sphäre? Glaubt ihr, wenn ihr nur die Hälfte versteht, werdet ihr eines Tages das gesamte Wesen der Macht verstehen?“

Crados Antwort kam prompt: „Das Wesen der Macht kann man nicht verstehen, wenn man sie mit unterdrückt und bloß als einen Sklaven ansieht. Ihr seid mit Eurer negativen Haltung weiter von der Wahrheit entfernt als der jüngste Anwärter im Jedi-Orden. Neid, Zorn, Hass sind Eure ständigen Begleiter auf einem Weg ins Verderben. Warum solltet Ihr mich also belehren?“

Seltsamerweise erinnerte Noomi die Szene gerade jetzt an die vielen Heldenepen, in der am Ende immer das Duell zwischen gut und böse stattfand. Dort siegte immer der gute, doch wie war es jetzt? Über den aufkommenden Kampfeslärm prallten die Klingen der Duellanten wieder aufeinander. Crado griff an, doch der Sith wehrte alle Angriffe wie in reiner Routine ab. Da schaffte es Crado, einen Tisch auf sein Gegenüber zu schleudern, um sich eine kurze Pause zu verschaffen. Er sah kurz zu seiner Schülerin, die ihm versicherte, sie sei in Ordnung, indem sie ein entsprechendes Zeichen machte. Da kam auch schon der nächste Angriff des Sith.

Noomi mochte gar nicht mit ansehen, wie die beiden miteinander Kämpften. Wie konnte sie ihrem Meister nur helfen? Irgendetwas musste es doch geben. Sie musste Chesara und Tomm Bescheid geben. Sie schloss die Augen und suchte nach auffälligen Präsenzen. Aber alles was sie fand waren große Klekse von Machterscheinungen, einige stärker, manche schwächer; sie konnte aber keinen der beiden Räte im speziellen ausmachen. Sie atmete kurz durch und versuchte es noch einmal. Kein Erfolg. Wenn sie doch bloß mehr geübt hätte! Verzweiflung machte sich in dem Mädchen breit.

Der Sith drängte Crado immer weiter zum zerstörten Fenster hin. Doch die Nautolanerin achtete nicht so sehr darauf, sondern versuchte immer noch, irgendwie Kontakt aufzunehmen. Als sie es wieder nicht schaffte, sah sie dem Kampf schicksalsergeben zu. Die einzige Hoffnung war, dass Crado diesen Kampf gewann. Doch nun kamen die Duellanten wieder in den Raum zurück, der Cathar führte heftige Schläge aus und der Sith wehrte sich mit Blitzen. Erschöpft überlegte Noomi, wie sie Crado noch helfen konnte. Vielleicht sollte sie ihm einige positive Gefühle übermitteln? Doch das würde schwer werden, denn zum einen war sie vollkommen Niedergeschlagen und zum anderen wurde dann der Sith wieder auf sie aufmerksam; und lebensmüde war sie auch nicht.


[Coruscant – Industrieviertel – Verwaltungstrakt] Noomi mit Crado und einem Sith(Darth Draconis)​
 
[Coruscant ~ Industrieviertel ~ verlassene Fabrikhalle ~ Keyan (NPC), viele Widerstandskämpfer und ein ganzer Haufen Imperiale]

Unzählige Imperiale drangen plötzlich in die verlassene Fabrikhalle ein. Ein mächtiger Panzer hatte ein kolossales Loch in die stabile Nordwand gerissen. Dazu breitete sich eine dichte Staubwolke in der ehemaligen Produktionshalle aus. Welle für Welle an Soldaten drang in das uralte Gebäude, um in kürzester Zeit die Oberhand zu gewinnen. Einzelne Anwesende stellten sich den Sturmtruppen in den Weg. Suchten Deckung und eröffneten das Feuer. Doch der plötzliche Angriff hatte unter den zahlreichen Leuten Chaos angerichtet was eine spontane Verteidigung erschwerte. Fast keiner hörte auf die laute Durchsage, welche zu einer Kapitulation aufrief.

In dem Chaos versuchte der republikanische Agent die Ruhe zu bewahren. Flink hatte Keyan seinen Blaster gezückt und ebenfalls das Feuer eröffnet. Rote Blitze zuckten an seinen ungeschützten Kopf vorbei. Mit einem kurzen Sprint, gefolgt von einem Sprung, hatte er das Podest verlassen. Hinter einer alten Maschine suchte der Glatzkopf Deckung. Selbst in dieser gefährlichen Situation musste er ruhig bleiben, wenn er weiterhin leben wollte. Flüchtig glitt sein Blick durch den kleinen Teil der Halle, den er von seiner Position aus einsehen konnte. In den oberen Etagen der Halle lieferten sich einzelne Rebellen mit Sturm Commandos mörderische Schussduelle.


„Halten diese Imps zurück!“, erklang die schreiende Stimme von Teeija ganz in der Nähe.

„Zieht euch zurück!“, schrie ein anderer Anwesender. „Schnell, schnell! Da kommen schon etliche Coruscant Guards durch die Südwand!“

'Wir werden eingekesselt', stellte Keyan zähneknirschend fest. Nebenbei wurde der Griff um seinen Blaster fester. Dann löste er sich von seiner Deckung und eröffnete erneut das Feuer. Mit einem Mal erwischte er zwei, drei Sturmtruppen bei dieser überraschenden Aktion. Danach musste er schnell seinen Glatzkopf einziehen, denn der Feind nahm ihn ebenfalls unter Beschuss. In seiner Brust raste das eigene Herz. Gleichzeitig bildete sich ein dünner Film aus Schweiß auf seiner Stirn. Erneut sah sich der republikanische Agent um. Mehrere Gäste lagen mittlerweile tot am Boden. Selbst die drei Jedi hatten ihre Lichtschwerter aktiviert und kämpften gegen einzelne Sturmtruppen. Ebenso waren die wenigen Widerständler, die zu Teeijas Zelle gehörten, in mehrere Kämpfe verwickelt.

„Wir müssen fliehen...“, erklang plötzlich eine Stimme neben ihm.

Es handelte sich um Matu, der mit mehreren Verletzung neben dem glatzköpfigen Agenten Deckung gesucht hatte. Schwert ging der Atem des massigen Besalisken. Dazu quoll ein Rinnsal aus rotem Blut über dessen dicke Lippe. Keyan Fox war entsetzt über den schrecklichen Anblick, welchen der Freund nun bot. Auf einmal zischten weitere rote Blitze über die Köpfe der beiden. Langsam kamen die weißen Sturmtruppen sowie die roten Coruscant Guards immer näher. Strategisch versuchten sie Stück für Stück den Feind einzukesseln. Wütend biss sich der Agent auf die Unterlippe. Natürlich war ihm klar, dass er als ein Mitarbeiter des republikanischen Geheimdienstes eine wahre Trophäe für den imperialen Feind war. Spannung breitete sich allmählich in dem athletischen Körper auf. Er hatte keine Wahl mehr.


Nahmar, bring die Jedi und alle Flüchtlinge, die du erwischen kannst, zum Kanal!“, befahl Teeija einem devaronianischen Leibwächter mit barschem Ton. „Die anderen sollen dir Deckung geben.“

'Es gibt einen Fluchtweg?', bemerkte Keyan in seinen Gedanken. Augenblicklich löste sich ein recht kleiner Teil seiner Anspannung. Für den Bruchteil einer Sekunde musterte der Agent seinen Freund, welcher auf einmal Blut spuckte. Matu war sichtlich am Ende seiner Kräfte. Innerlich riss es Keyan in zwei Stücke. Was sollte er bloß tun? Der Besalisk schüttelte schwächelnd den Kopf. Anscheinend war sich der Verletzte seiner aussichtslosen Lage bewusst. In vielen Kämpfen hatte der Agent erlebt wie sehr gute Freunde durch den übermächtigen Gegner getötet wurden, aber eine wirkliche Distanz zu anderen konnte er dennoch nicht aufbauen. Er unterdrückte seine Trauer und rannte einfach los...

Schnell sprintete der muskulöse Mensch von einer Deckung zur nächsten. Hin und wieder musste er sich dabei sogar abrollen, damit ihn keine Schüsse trafen. An manchen Punkten erwiderte der Agent auch die gefährlichen Angriffe mit seinem handlichen Blaster. Deckung für Deckung tastete er sich auf diese Weise zu den drei Jedi und deren Begleiter – alles Mitglieder der „Defender“ – vor. Schon bei der Ansprache hatte er die drei unauffälligen Menschen bemerkt. Sie hatten eine ungewöhnliche Ruhe durch ihre ganze Mimik und Gestik ausgestrahlt. Sie waren seine einzige Hoffnung, wenn er diese Razzia überleben wollte. Keuchend kam er neben der blonden Jedi (Chesara) an, die man als eine Rätin vorgestellt hatte.

„Ma'am, mein Name ist Keyan Fox...“, begann er, während er hinter einer alten Maschine Deckung suchte. „Ich bin ein Agent des republikanischen Geheimdienstes. Gerade habe ich erfahren, dass es eine Fluchtmöglichkeit durch die Kanalisation gibt. Sie müssen einfach nur zu dem Devaronianer laufen. Durch Erfahrungen bin ich mir sicher, dass dort noch keine Truppen sein werden. Vertrauen Sie mir, Rätin...“

Plötzlich erwachte unter den vielen roten Soldaten eine weitere Lichtschwertklinge mit einem recht lauten Zischen. Eine blonde Frau in einem schwarzen Kampfanzug näherte sich äußerst gemächlich den drei Jedi. Man konnte ein Grinsen auf ihrem tadellosen Gesicht erkennen. Die Sith (Kezia) war anscheinend bereit für einen Kampf. Mit einem Schlag entfesselte sie einen Sturm an dunkelblauen Blitzen, welcher sich über einen großen Teil der Halle ergoss. Dabei wurden neben ein paar Gästen und Toten auch die anwesenden Soldaten. Manche fielen schreiend zu Boden, aber die gefährliche Blondine schien sich daran nicht zu störten. Keyan biss sich erneut auf die Unterlippe. Sein Puls raste weiter. Was sollte er bloß in dieser Situation tun?

[Coruscant ~ Industrieviertel ~ verlassene Fabrikhalle ~ Keyan (NPC), die Jedi (Chesara, Tomm und Saahir), viele Widerstandskämpfer und ein ganzer Haufen Imperiale]
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch - mit Tom, Jo sowie Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)

Ein Dummkopf? Innerlich schnaubte Tom entrüstet. Diese kleine Blondine glaubte sie würde sich auf Coruscant besser auskennen als Tom Kent? Gut, such deinen Schatz doch alleine Kleine. Für einen Augenblick schaltete Tom auf Stur. Das Eopie in ihm übernahm kurz die Kontrolle. Doch als er sah beziehungsweise fühlte was in Mara vorging, war alle Sturheit wie weggewischt und durch aufkeimende Sorge ersetzt. Maras scheinbar ruhiges geplantes Vorgehen beruhigte ihn etwas, aber nicht ganz. Sie hatte die Sache mit Sen sicherlich noch nicht verdaut. Von ihrem erst kurz zurückliegenden Selbstmordversuch wollte er gar nicht erst anfangen. Toms innere Warnleuchten leuchteten blendend grell auf. Diese Situation könnte für Mara großen Stress bedeuten. Noch ein Mädchen das sie nicht retten konnte, eine weitere Vision, die sich nicht abwenden ließ. Tom faste Mara sanft an der Schulter.

„Alles in Ordnung ist mir dir?“

Blöde Frage! schalt er sich innerlich. Natürlich war nichts in Ordnung. Er hoffte, dass sie das ganze so verstand wie es gemeint war. Als aufrichtig besorgte Erkundung nach ihrer Gefühlslage. Sie mochte sich vielleicht im Griff haben, aber er war fast davon überzeugt, dass ihr diese Situation zu schaffen machte. Diesmal war es zwar „nur“ eine Unbekannte, aber er zweifelte nicht, dass es Mara trotzdem hart treffen würde, wenn sie eine weitere Vision als unabwendbar erlebte. Visionen waren keine Einsichten in ein festgeschriebenes Schicksahl. Das glaubte er mittlerweile. Er hatte seins zweimal geändert. Seine Visionen hatte er abwenden können. Doch sie hatten auch von nicht andere Wesen in der Hauptrolle gehabt. Auf sich selbst konnte man natürlich ganz anders einwirken. Eine Fremde zu retten, von der man nicht einmal wusste wo sie war, würde schwierig werden. Besonders auf Coruscant.

„Erzähl mir ganz genau was du gesehen hast. Alle Details. Egal wie unwichtig es dir erscheinen mag.“

Tom musste wissen, was sie gesehen hatte. Es würde nichts bringen, wenn sie die Bilder für sich behielt. So könnte Jo und so könnte auch er ihr nicht helfen. Aufmunternd nickte er ihr zu. Man sah ihm deutlich an, dass er sich Sorgen machte. Nicht hauptsächlich um die Fremde, welche Mara gesehen hatte, sondern um eben jene junge Padawan-Kommilitonin, welche gerade direkt neben ihm saß. Er wollte sie wissen lassen, dass sie in dieser Sache nicht alleine war. Das da Leute waren, an die sie sich wenden konnte und die ihre Visionen ernst nahmen. So wie er es verstanden hatte, wurden ihre Visionen in der Vergangenheit nicht ausreichend beachtet. Es war jetzt also auch an Jo sich zu bewähren. Denn sie war früher schließlich Maras Meisterin gewesen, beziehungsweise war es immer noch. Kurz warf er Jo einen auffordernden Blick zu. Sie war Maras Meisterin, sie war die erfahrene Jedi hier. Diejenige mit der stärksten Verbindung zur und dem größten Verständnis der Macht. Tom hoffte, dass diese Sache für sie gut ausging, also das sie dieser Fremden und dadurch auch Mara helfen konnten.

„Vielleicht kennt der „Dummkopf“ seine Heimatstadt ja gut genug um aus deiner Vision einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu ziehen.“

Fügte er scherzend hinzu. Doch innerlich hatte ihn die klare Ablehnung seiner Idee schon getroffen. Wer sagte den, dass es sich um Längen und Breitengrade handelte? Er hatte lediglich gesagt, das er die Daten in seinen Navcomputer eingeben wollte. Der hätte schon selbst entscheiden, wozu die Daten gut sein konnten. Tom fiel spontan die Möglichkeit von Blocknummern ein. Megablocks, Blocks, Subblocks und so weiter und so fort. Dass einer Nicht-Coruscanti so etwas natürlich nicht in den Sinn kam, war klar. Man brauchte schon einen „Dummkopf“ wie ihn.

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch - mit Tom, Jo sowie Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ alte Fabrikhalle ¦¦ Shana ~ Jedi ~ Cortanas ~ Defender & restlicher Widerstand

Unvermeidbarkeit. Gab es so etwas? Konnten Ereignisse unverrückbar im Gefüge der Zeit verankert werden? Würden sie, egal was man tat, egal was man sagte oder versuchte, stattfinden? Glauben oder Nicht-Glauben an eine Macht namens Schicksal. Sie bestimmte alles, setzte den Pfad für die gesamte Zukunft. Karma, Vorherbestimmung, Fügung, Schickung, oder wie man es auch nennen mochte. Waren dies die Kräfte, die die Gezeiten des Seins bestimmten und lenkten? Es gab Momente in denen mochte dies so scheinen.

Zuerst war die Dunkelheit. Sie legte sich über die Halle und tauchte alle in das Tuch der Unwissenheit. Der Vorhang wurde allerdings rasch gelüftet als die Wand mit einem lauten Schlag barst. Der Tod war gekommen und sandte seine Boten in Form von tödlichen Blasterschüssen aus. Ihr Erscheinen entsprach ungefähr dem Einschlag einer Massenvernichtungswaffe. Jedenfalls für eine junge blonde Frau, gerufen mit dem Namen Shana. Rauch, Schreie und Blasterblitze vermengten sich zu einem Kaleidoskop aus Schmerz und Entsetzen. Das Imperium. Es war hier. Es hatte sie entdeckt und war gekommen den Dorn aus seinem Fleisch zu schneiden. Sie waren überrascht worden und würden nun einen gnadenlosen Tod erleiden. Die kleine Explosion hatte sie von ihrem Stuhl geworfen, wo sie erstmal liegen geblieben war. Sie hatte einfach nur gestarrt. Ungläubig verfolgte sie den Vorstoß der feindlichen Soldaten, die allen möglichen Einheiten angehören mussten. Der Widerstand war gescheitert. Hatte sich so leicht übertölpeln lassen. Nicht einmal ein geheimes Treffen hatten sie organisieren können. Der Feind war übermächtig, und alles Bemühen schier belanglos. So plötzlich war es also dazu gekommen. Einen so raschen Tod hatte sie nicht erwartet, aber was wusste sie auch schon vom Krieg? Sie sah die Jedi mit ihren Lichtschwertern, verstand aber den Sinn nicht ganz. Eine Stimme rief sie. Mochte es ein Geist sein, der sie bereits auf der anderen Seite erwartete? Sie richtete sich auf und sah sich um. Wer rief da nach ihr? Keno?


"Deckung. Verschwinde da Mädchen!"
Hä? Was? Sie verstand die Aufregung nicht.

"Verdammt noch mal! Runter mit Dir!" , plötzlich erkannte sie den Ursprung dieser Rufe. Links hinter ihr kniete ein Nichtmensch hinter einer behelfsmäßigen Deckung und schrie sie mit dröhnendem, etwas seltsam klingendem Basic an. Bevor sie allerdings in irgendeiner Weise darauf reagieren konnte, wurde sie von ihm gepackt und zu Boden gerissen. Dies war der Moment in dem sich wieder ein neuer Schicksalspfad öffnete. Denn dort, wo sich vor einer Sekunde noch ihr Kopf befunden hatte, schoss ein tödlicher, roter Strahl vorbei. Der Fremde zerrte sie hinter die Deckung und schoss wieder auf die Angreifer. Die Gerettete konnte nichts weiter tun, als auf eine der Leichen zu starren, die der Angriff bereits gekostet hatte. Das Gesicht des toten Duros war zur Hälfte verbrannt, doch die andere Hälfte drückte Schmerz und Überraschung aus. Die Studentin konnte ihren Blick nicht davon abwenden.

"Er ist tot." , keuchte sie geschockt.

"Ja." , knurrte der Kämpfer neben ihr, der sich gerade wieder komplett zu Boden geworfen hatte.

"Und das sind wir auch gleich, wenn Du Dich nicht zusammenreißt Mädchen!"

Aber sie konnte nicht. Sie starrte den Unbekannten aus geweiteten Augen an und brachte keinen Ton heraus. Eine tolle Heldin war sie. Was hieß Heldin? Sie war nicht einmal eine richtige Widerstandskämpferin. Stattdessen kauerte sie sich wie ein kleines Mädchen in die "Ecke" und unterdrückte Angstschreie. Große Töne hatte sie gespuckt. Und nun? Die ach so harte Shana. Nichts war mit intelligentem und gereiftem Umgang der Kampfsituation. Dies hier war kein Schulunterricht, in dem der Lehrer einfach den Kampf beenden konnte bei Bedarf. Dumme Närrin! Ja eine Närrin war sie gewesen, wenn sie geglaubt hatte, irgendetwas bewirken zu können.

Währenddessen ging der Kampf weiter. Die Imperialen rückten vor und die Jedi hielten ihre Stellung durch ihre hin- und herzuckenden Lichtschwerter. Doch für wie lange noch? Zu all dem bereits vorhandenen Schrecken gesellte sich noch ein weiterer Horror. Dieser materialisierte sich in Form einer exotischen Frau. Schön und kalt. Shana spürte geradezu die kribbelnde Essenz des Todes, welche sie verströmte. Blitze des Bösen schossen durch den Raum und verfehlten sie nur aufgrund ihrer Feigheit. Von der Deckung war langsam nicht mehr viel übrig. Das Einzige was Shana nicht ausnahmslos mit allem Abschließen ließ, war die Helligkeit, die von den Jedi ausgestrahlt wurde. Und auch Wärme. Nicht wirklich körperlich spürbar, aber doch irgendwie existent. Der Blick der Verängstigten richtete sich auf das Geschehen. Die Taubheit der Wahrnehmung und der Sinne, legte sich allmählich. Die Angst drängte in den Hintergrund und machte (fast) klaren Gedankengängen platz. Mit einer schnellen Bewegung weckte sie ihren Blaster aus dem Schlaf und gab ein paar Schüsse auf die Angreifer ab. Einer traf sogar einen Truppler direkt in die Brust. In dem Lärm verstand die Machtbegabte nicht ein Wort, aber scheinbar wurden bei der Jedi Gruppe Worte gewechselt.


"Bei den Jedi ist unsere beste Chance" , rief sie dem Kerl neben ihr zu. Schon alleine, weil sie hier gar keine wirkliche Deckung mehr hatten. Shana feuerte ohne zu zielen auf die Eindringlinge und hechtete dann mit einer Rolle und ohne weitere Erklärungen zur Jedi – Verteidigungslinie (Chesara, Tomm). Zwar hatte sie nicht besonders große Lust sich der Sith, denn dies musste ohne Zweifel eine sein, weiter zu nähern, doch momentan hatte sie nicht gerade das Luxuspaket an Möglichkeiten gebucht. Ganz unbeschadet gelang ihr der Rückzug, bzw. der Positionswechsel leider nicht. Ein Schuss streifte ihr Bein, konnte damit aber ihre Bewegung, getragen vom eigenen Schwung, nicht verhindern. Einen Schmerzensschrei konnte sie dennoch nicht unterdrücken, auch wenn die Wunde objektiv harmlos für die Umstände war. Verdammt! Der bereits keimende Hass, kam dadurch erst recht an die Oberfläche. Das Imperium machte sich auch noch über sie lustig. Erst nachdem sie das Feuer eröffnet hatten, war das Angebot einer Kapitulation gemacht worden. Wie lustig! Und als nächstes folgten dann auch noch Granaten, die ja so bekannt dafür waren, dass sie Gefangennahmen begünstigten.

"Irgendein Plan?" , erkundigte sich die Hackerin, mit beschleunigter Atmung und voll Adrenalin gepumptem Körper. Der Verstand sagte Rückzug, aber der Zorn wollte Rache und das Blut der Imperialen.

Dies war also das Schicksal. Ihr Hadern war schnell und eindeutig beantwortet worden. Ihre Fragen nach dem zukünftigen Weg. Es gab nur noch eine Richtung. Kampf. Vernichtung des Feindes. Sie hatte keine Zeit für ein Studium oder für eine Jedi – Ausbildung. Hier und jetzt musste dem Gegner Einhalt geboten werden. Ihr erstes Gefecht hatte sie (bis jetzt) überlebt. Vielleicht war das ja für irgendetwas gut.


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ alte Fabrikhalle ¦¦ Shana ~ Jedi ~ Cortanas ~ Defender ~ Coruscant Guards ~ Sturm Kommandos ~ Sturmies ~ Draconis ~ div. NPC & restlicher Widerstand
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Roxanne -

Es war später Nachmittag, als Akemi und Roxanne mit voll beladenen Einkaufstüten Nathaniels Appartment betraten. Nach einem ausgiebigen Frühstück waren sie zusammen in die Stadt gegangen und hatten Coruscants Einkaufsmeilen unsicher gemacht. Ganz ohne Männer hatten sie sich ein Geschäft nach dem anderen vorgenommen, Kleider anprobiert, Accessoires verglichen und nach passenden Schuhen gesucht. Letzteres hatte sich wie üblich als besonders schwierig erwiesen, denn Roxanne tat sich mit Absätzen schwer. Trotzdem hatten sie zwei Paar tolle Schuhe für sie gefunden und ein tolles Kleid für sie gekauft, das sie auf dem runden Geburtstag ihrer Mutter, der bald an stand, tragen würde.

„Nathaniel kriegt einen Anfall, wenn er das Kleid sieht.“

Sagte Roxanne zum mindestens zwanzigsten Mal, als sie ihre Taschen im Wohnzimmer auf der Couch abstellte. Akemi grinste und verdrehte die Augen.

„Wird er nicht.“

Erwiderte sie. Sie hatten das Spiel bereits mehrere Male durch.

“Doch, hundert pro!“

Jammerte Roxanne weiter und Akemi verfrachtete ihre eigenen Einkäufe auf dem Esstisch.

„Och Roxi, warum sollte er? Auf den ersten Blick ist die Farbe ein bisschen extrem, aber zu deinem Teint sieht's einfach super aus.“

Ermunterte sie ihre Freundin und Roxanne seufzte theatralisch.

“Ach, ja. Du hast ja Recht.“

Gab sie zu, sah Akemi an und beide brachen in Gelächter aus. Es war ein schöner Tag gewesen, bisher zumindest, und Akemi hatte vor ihn ruhig ausklingen zu lassen. Die Dreharbeiten waren abgeschlossen, der Film ging jetzt in die Überarbeitung und würde in einigen Monaten veröffentlicht werden. Damit hatte Akemi aktuell keine größere berufliche Verpflichtung mehr auf Coruscant. Für das neue Filmprojekt, an dem sie überlegt hatte teilzunehmen, hatte sie noch nicht unterschrieben und sie war auch noch immer unsicher, ob sie es tun würde. Masao war der Meinung, sie sollte zurück nach Naboo kommen, doch Akemi war hin und her gerissen. Coruscant war von Anfang an nur als Übergangsphase geplant gewesen. Als sie hierher gekommen war, hatte sie sich in erster Linie von ihrem Liebeskummer ablenken wollte. Cris hatte sie verlassen und sie hatte dringend Beschäftigung und einen Ortswechsel gebraucht. Der Plan war aufgegangen, sie hatte auf Coruscant neue Freunde gewonnen, hatte sich beruflich weiter entwickelt und sogar in Richard einen neuen Partner gefunden. Eigentlich, so fand sie, war es an der Zeit in ihre Wahlheimat zurück zu kehren, doch bisher hatte sie nicht den Mut aufgebracht, mit Richard darüber zu sprechen. Er hatte immer auf Coruscant gelebt, abgesehen von seiner Zeit bei der Armee. Was würde er dazu sagen, wenn sie ihn fragte mit ihr mit zu kommen? Was, wenn er ablehnte? Würde Akemi trotzdem zurück gehen? Eine Fernbeziehung war eine schwierige Sache und sie schreckte davor zurück, die gemeinsamen Abende und Nachmittage mit ihm aufzugeben. Schlussendlich hatte sie Angst,dass eine Veränderung – egal welcher Hinsicht - ihre Beziehung mit Richard gänzlich gefährden könnte. Es lief so gut momentan und sie wollte nicht verlieren, was sie hatten.

“Ich mach mich dann mal auf die Socken.“

Verkündete Roxanne, nachdem sie etwas getrunken hatte und auf Toilette gewesen war. Akemi war völlig in Gedanken versunken gewesen.

„Okay. Aber meld' dich später nochmal. Ich will wissen, was Nathaniel gesagt hat.“

Meinte sie grinsend.

“Logo!“

Versicherte Roxanne und klemmte sich wieder ihre Einkaufstüten unter die Arme.

„Bis später!“

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment –
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch - mit Tom, Jo sowie Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)

Mara bis die Zähne zusammen. Sie konnte kurz spüren dass sie Tom mit ihrer Äußerung getroffen hatte. Dies war nicht ihre Absicht gewesen. Dennoch wusste sie einfach tief in ihrem inneren, dass jene Zahlen etwas anderes bedeuteten. Doch war dies nun nicht mehr wichtig. Ihre Vision bedrückte sie. Auch wenn sie jene Person nicht kannte, so wusste sie dennoch dass sie etwas tun musste, denn sonst würde sie genauso sterben wie Sen. Mara hatte das Gefühl damit erneut an einen Ort zu gelangen, welcher ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen würde. Diesmal musste sie irgendwie dieser jungen Frau helfen gleich wie. Sie musste überleben. Das Mädchen wollte nicht noch einmal schuld an etwas sein. Gleich wie verrückt dies klingen mochte, aber ihre Visionen zeigten ihr so vieles auf, dass sie einfach daran glauben musste, dass ihre ach so verhasste Gabe, eine Bedeutung haben musste. Warum also nicht jene etwas zu bewirken und was dagegen zu tun.

Tom, der sich Sorgen machte legte seine Arm um sie und wollte alles ganz genau wissen. Was sollte sie nur sagen? Viel hatte sie immerhin nicht gesehen. Mara dachte einen Moment nach.


„Es geht mir gut Tom. Wirklich.“

Sie sah ihn an. In ihren Augen flammte Sorge, diese konnte sie nicht unterdrücken. Dass es ihr gut ging entsprach nur zur Hälfte der Wahrheit. Aber sie wollte auf keine Fall dass sie wieder so dumm dastand wie schon zu dem Zeitpunkt als Sen gestorben war und man sie nicht für voll genommen hatte. Dies hatte ihr damals sehr weh getan. Allerdings war Tom anders, denn er hatte selbst zum Teil Visionen und von daher würde er dies alles wohl verstehen.


„Ich habe nicht viel gesehen. Die Bilder waren so kurz gewesen. Eine blonde junge Frau die Angst hatte. Sie saß zusammengekauert am Boden. Bei ihr war ein Mann. Sie befanden sich in irgendeinem Gebäude. Der Raum war groß. Mehr weiß ich nicht. Im Honey House haben Vorin und zwei andere sich auf den Weg gemacht um jemanden zu suchen der verschwunden ist. Ich denke es handelt sich dabei um diese Frau. Ich habe von Vorin eine Antwort erhalten und ich werde mich mit ihm treffen. Ich denke dass dies der einzige Weg ist um heraus zu finden was los ist. Zumindest für den Anfang. Ich will nicht dass meine Visionen schon wieder wahr werden.“


Mara schluckte bei dem Gedanken. Dies wollte sie ganz und gar nicht. Man konnte die Zukunft verändern, zumindest hoffte sie dies. Aber man konnte sie nur verändern, wenn man auch wusste was geschehene, was sich ereignen würde und durch ihre Gabe wusste sie dies. Sie musste mit ihr Leben und sie würde es.

Vorin sagte er wäre 20 Minuten in nordwestlicher Richtung und zwei Ebenen weiter unten vom Honey House. Lasst uns bitte gehen. Wir können das Essen ja einpacken lassen.“

Maras Blick glitt von Tom zu Jo, die bisher geschwiegen hatte. Die Pada hoffte inständig, dass sie gehen würden. Sie durften keine Zeit verlieren. Umso länger sie hier herum saßen umso weniger Zeit blieben ihnen und der jungen Frau, deren Überleben davon abhing wie schnell sie waren. Scheinbar war sie noch nicht gefunden worden, denn ansonsten hätte Vorin etwas gesagt. Das Mädchen wurde unruhig. Sie rutschte auf ihrem Platz herum. Ihr Hunger war ihr vergangen. Diese Vision hatte alles in ihrem inneren in Aufruhr versetzt. Nicht anders wie damals bei Sen.

Tom ich meinte nicht dass du ein Dummkopf bist. Dies war nicht an dich gerichtet. Ich weiß einfach nur tief in meinem inneren, dass diese Zahlen eine andere Bedeutung haben. Ich würde nie behaupten du seist ein Dummkopf.“

Die hatte sie noch loswerden müssen. Immerhin entsprach es der Wahrheit. Sie hielt einiges von ihm und sie wollte ihn nicht auch noch verlieren so wie sie Vorin verloren hatte, mit dem Unterschied, dass sie Vorin über alles liebte.


Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch - mit Tom, Jo sowie Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle]- Alynn, Brennan

Alynn ließ die Aussage – das Angebot – des Soldaten zunächst unkommentiert. Brennan Diar’mon machte auf sie trotz seiner sparsamen Gesten, seiner kaum zu durchdringenden Mimik und der Tatsache, dass er so gut wie nichts von sich preisgegeben hatte, den Eindruck eines durchaus ambitionierten Dieners des Imperiums. Die Aussicht darauf, dass Derricote möglicherweise korrumpiert worden war – nicht, dass Alynn dies für wahrscheinlicher erachtete als simple Resignation angesichts des Alptraums Coruscant – hatte den Mann nicht sichtlich, aber für Alynn dennoch bemerkbar erschüttert. Und vielleicht ein wenig frustriert.

“Was der Geheimdienst tut und warum weiß niemand wirklich, Diar’mon. Ich vermute, dass selbst Gouverneur Kraym und Moff Veran des Öfteren im Unklaren gelassen werden. Somit genügt mir bereits das Bewusstsein, dass Ihre Einheit zumindest in der Kommunikation gesammelter Informationen zuverlässiger agiert…“

Sie verfolgte gleichmütig, wie eine Gruppe weißgepanzerter Sturmtruppen die Waffenkisten auf eine Repulsorbahre verfrachteten und von ihr und Diar’mon entfernten, so wie sie es Commander Veantur aufgetragen hatte. Strenggenommen mussten diese Waffen sichergestellt und den örtlichen Behörden – am ehesten den Coruscant-Wachen – übergeben werden, doch da keine dieser Institutionen für den Erfolg der Razzia verantwortlich war, sah sie es als mehr als gerechtfertigt an, die Beute für sich und ihr Schiff zu beanspruchen. Zudem bezweifelte sie, dass irgendeiner der Agenten oder Gewährsleute Krayms einen etwaigen Anspruch auf das Schmuggelgut ihr gegenüber würde durchsetzen können…

“Ich frage mich nur, wie Ihr direkter Vorgesetzter dazu stehen mag. Er wird sich möglicher Konsequenzen bewusst sein, die Gouverneur Kraym ziehen könnte.“

Nachdenklich spitzte die Sith die Lippen und rieb sich mit ihrer rechten Hand das Kinn. Der subtile Geruch des mattschwarzen Leders ihrer Offiziershandschuhe stieg ihr in die Nase.
Abhängig davon, welche Erkenntnisse Asakawa aus dem Verhör des letzten Waffenschmugglers gewann, wäre die Verfügungsgewalt über eine verdeckt operierende, mit dem Gelände vertraute Einheit der imperialen Armee ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Rahmen ihres weiteren Vorgehens. Coruscant war ein Ort, der alleine mit überlegener Feuerkraft nicht bezwungen werden konnte, schon gar nicht in den Unteren Ebenen.
Der sich mit zügigen Schritten nähernde erste Offizier der Viper unterband das Grübeln der Commodore. Sie erkannte ihn nur an seinen Abzeichen und vielleicht dem wagen Echo, das seine Präsenz in der Macht hinterließ – seinen Helm hatte Veantur wieder über seinen Kopf gestülpt.


„Ma’am? Das sollten Sie sich ansehen.“

Er gestikulierte vage in Richtung des aufgesprengten Tores. Alynn verschwendete keine Zeit sondern folgte ihm, Diar’mon mittels einer sparsamen Geste bedeutend, es ihr gleichzutun. An den durch die Explosion schartigen Rändern der gesprengten Öffnung angekommen, reichte Veantur ihr ein Makrofernglas vom Gürtel seiner Rüstung.

„Auf Ein Uhr, Ma’am.“

Gelassen nahm Alynn das Fernglas, justierte es kurz und orientierte sich dann an Veanturs grober Orientierungshilfe, die sich indes als ausreichend erwies – tatsächlich hätte sie sie nicht einmal benötigt, um die Rauchschwaden auszumachen, durch deren Schatten sich der klobige Leib einer Ubrikkian HAVr A9 „Fliegenden Festung“ in ein entferntes Fabrikgebäude schob. Sporadische Blasterblitze erhellten die Szenerie und die weißen Rüstungen im Kielwasser des gewaltigen Repulsorpanzers vordringender Sturmtruppen. Alynns Lippen verdünnten sich zu einem weißen Strich.

“Offenbar hat der Narr Derricote uns etwas verschwiegen…“

„Ich glaube nicht, Ma’am.“ Veanturs Helm konnte die vorsichtigen Zweifel nicht vollends aus der Stimme des Offiziers verbannen.

„Ich habe Coruscant-Wachen gesehen… wer auch immer diese Operation angeordnet hat, er tat es auf direkte Anweisung des Gouverneurs. Die Chancen stehen gut, dass Derricote nicht eingeweiht wurde. Vielleicht sind Sie nicht die einzige, die seine Integrität in Frage stellt. Oder die eines jeden Offiziers, der zu lange in den Unteren Ebenen seinen Dienst hat versehen müssen.“

Alynn ließ das Makrofernglas langsam wieder sinken. Die Kämpfe fanden nun scheinbar im Inneren des Fabrikgebäudes statt, doch ihr war nicht entgangen, dass weitere imperiale Soldaten einen gewissen Umkreis um besagtes Gebäude abgeriegelt hatten. Die Datenspeicherfabrik lag knapp außerhalb dieses Sperrriegels.

“Wer auch immer diesen Angriff angeordnet hat, scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben“, stellte sie schließlich fest. Möglicherweise hatte sie Kraym in all seiner offenkundigen Borniertheit unterschätzt.

“Wir werden sehen.“

Sie würde sich ihre eigenen Pläne nicht durchkreuzen lassen… auch nicht vom hochwohlgeborenen Gouverneur dieses langsam verrottenden Durabetonungetüms.

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle (Eingang)]- Alynn, Brennan, Commander Veantur
 
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