Coruscant

[Coruscant-System ~ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ imperiale Kaserne ~ Hauptgebäude ~ Besprechungsraum Drei ~ Master Agent Brask (NPC) mit Sergeant Brennan Diar'mon]

Mit einem prüfenden Blick musterte der alte, unscheinbare Mensch, Master Agent Brask, den recht jungen Lorrdianer. Problemlos bemerkte er dabei die angespannte Haltung des menschenähnlichen Sergeants, denn unter dem grauen Stoff der Uniform zeichneten sich an mehreren Stellen die festen Muskeln ab. Trotzdem hatte Brask keine Angst. Er kannte die große Furcht, die alle anderen Organe der imperialen Macht gegenüber dem mysteriösen Geheimdienst verspürten. Ruhig ordnete der alte Master Agent seine persönlichen Aufzeichnungen, um damit sein eigenes Interesse, das er an dieser Militäroperation – und der zufälligen Begegnung mit den Jedi – besaß, zu überspielen. Erneut ruhte sein aufmerksamer Blick auf den schweigsamen Sergeant Diar'mon.

Nach einer Sekunde, die dem Nachdenken galt, antwortete Brennan Diar'mon auf die Frage, welche Master Agent Brask kurz zuvor gestellt hatte. Aufmerksam lauschte der Mensch den Ausführungen, die der imperiale Sergeant knapp sowie emotionslos machte. Brask erfuhr auf diese Weise von einer unangenehmen Begegnung mit Verbrechern.
'Im Militärjargon meint man damit eine kämpferische Auseinandersetzung', bemerkte der ergraute Mensch in der schwarzen Uniform und machte sich auf einem Filmsiplast-Zettel einige Notizen. Ebenso interessierte ihn der Punkt, dass Diar'mons Truppe speziell durch Commodore Kratas beauftragt wurde „Nachforschungen“ anzustellen. Nachdenklich hob Brask die rechte Augenbraue. Zeigte damit sein Grübeln deutlich an. Flüchtig ließ sich der alte Geheimdienstmitarbeiter – absichtlich! – in die Karten schauen.

„Nachforschungen? In welcher...“, begann der Alte und schob sich langsam die äußerst altmodische Brille wieder ein Stück nach oben.

Doch Sergeant Diar'mon war mit seiner Aussage noch nicht fertig. Er unterbrach einfach den Agent und fügte seiner knappen Ausführung noch zwei Sätze hinzu. Dabei fiel der Name Canze'olan. Ein ziemlich hohes Tier in der hiesigen Verbrecherszene. Selbst der Geheimdienst suchte nach sicheren Kontakten, um diese Person in das eigene Netzwerk zu integrieren.
'Ich habe Kratas anscheinend zu einem großen Teil unterschätzt.' Nachdenklich fuhr sich Brask über das fliehende Kinn. Sein Blick musterte erneut den muskulösen Lorrdianer. 'Sie spinnt ihr eigenes Netz. Untergräbt problemlos die Machtbasis, die sich der Geheimdienst in diesen Kreisen geschaffen hat. Nur welches Ziel verfolgt sie?' Die Frage zehrte an seiner Gedankenwelt. Brask versuchte Kratas gesamte Gedankengänge zu verstehen. Doch dieser Versuch endete im Nichts. Deshalb musste er auf einen andere Möglichkeit zurückgreifen. Diar'mon musste für ihn arbeiten, nicht für Commodore Kratas.

„Dieser ganze Fall und das … ähm … Subjekt „Canze'olan“ interessiert Geheimdienst“
, führte der unscheinbare Master Agent nach einer Weile aus. „Schon aus diesem Grund möchten wir Sie nun in unsere Dienste stellen. Sie werden weitere Nachforschungen zu diesem Subjekt anstellen und mich über weitere Schritte der Commodore informieren. Natürlich werden Sie alle nötigen Informationen und Ausrüstungsgegenstände, welche so eine Operation benötigt, erhalten. … Doch bloß unter dem Punkt, dass Sie der strengen Geheimhaltung unterliegen. Sie werden niemanden von Ihrer neuen Position im Imperium erzählen. Ich beglückwünsche Sie, Operative Diar'mon. Sollten Sie am Ende dieser Operation erfolgreich sein, dann steht Ihnen für eine Karriere im Geheimdienst nichts mehr im Wege.“

[Coruscant-System ~ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ imperiale Kaserne ~ Hauptgebäude ~ Besprechungsraum Drei ~ Master Agent Brask (NPC) mit Sergeant Brennan Diar'mon]
 
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Jacen, Alaine, Alec, Shao(?) sowie weitere Gäste

Bisher hatte der Schüler der Warrior geschwiegen, nichts was ihr etwas ausmachte im Gegenteil. Sie hatte ihm einen Auftrag gegeben und jenem sollte nachkommen. Wenn all dies hier vorüber war, würde er ihr Bericht erstatten müssen und sie war gespannt darauf zu erfahren, welche Ansichten er vertrat und ob jene der Korrektur bedurften. Das Gehabe hatte jedenfalls sein Ende gefunden und damit war der Rothaarigen vorerst der Zündstoff genommen worden. Zeit also sich etwas zu beruhigen, seine Gedanken zu ordnen und in weitere Bahnen zu lenken. Alles brauchte Zeit!

Jacen sprach ein paar Worte zu ihr, erklärte, dass noch eine kleine „Party“ stattfinden würde, auf welche er sie mitnehmen wollte. Natürlich waren nur Prominente vorgesehen, doch wenn man es ganz genau nahm, war sie eine von ihnen auch wenn dieser Gedanke allein Alaine noch immer nicht recht gefiel, doch auch damit würde sie sich abfinden und so nickte sie Jacen zu, wandte sich allerdings noch einmal an ihren Schüler.


„Es steht dir frei Jacen und mich auf diese Party zu begleiten. Solltest du folgen kannst du dort deine Beobachtungen weiter fortsetzen. Wenn nicht hast du ein wenig Zeit darüber nachzudenken was du erlebt, gesehen und gehört hast um mir später einen vollständigen Bericht zu erstatten.“

Einen kurzen Moment sah sie ihn dann, dann folgte sie Jacen an dessen Arm hin zu einem der Turbolifte, welche sie zu ihrem Ziel brachten. Erst in den höheren Regionen hielt er an und ließ seine Insassen nach draußen. Der Raum war riesig und Alaines Augen wanderten von einem Ende zum anderen. Auch hier ging es geschäftig zu, denn Kellner mit Tabletts liefen herum um die Gäste zu bewirten. Jacen schritt vorwärts und zog seine Begleitung dabei mit. Diese Feierlichkeit erinnerte ein wenig an jene damals, die nach einem der Siege veranstaltet worden war, wobei man dort auch getanzt hatte. Ein Abend, der kein übler gewesen war und bei dem man einiges erfahren hatte. Doch diese Party hier unterschied sich, denn die Anwesenden entstammten einer anderen Klasse. Ihr Rang lag weiter oben. Der Adel war hier versammelt, ebenso Würdenträger und andere Ehrengäste. Ein hoch gestecktes Klientel. Jacen führte die junge Sith herum stellte ihr die in oder andere Person vor. Noch nichts was man überaus spannend nennen konnte, allerdings spürte sie im nächsten Moment einen Blick auf sich ruhen, wobei sie aus dem Augenwinkel erkennen konnte, dass es sich dabei um den Gouverneur handelte. Alaine wusste sehr gut, dass sie in dieser Menge herausstach. Ihr Haar war auffällig genug, gefolgt von ihrer hellen Haut und der sehr schlanken Gestalt. Auch wenn dies die Adelige keinesfalls störte. Alaine erwiderte einen kurzen Moment den Blick des Gouverneurs, ehe sie sich wieder Jacen zuwandte, der ihr weitere Gäste vorstellte. Unter ihnen waren durchaus Leute, die Alaine aus den Tagen ihrer Kindheit her noch kannte und jenen sagte der Name Aren sogar noch etwas. Nun, ihre Stief- oder Zieheltern waren noch nicht extrem lange tot und zum anderen hatten sie bis zu ihrem Ende noch immer in der Politik gedient. Der Warrior ihr Gesicht war wachsam, gleichzeitig jedoch etwas kühl auch wenn sie trotz allem ein Lächeln auf den Lippen trug.

„Es ist eine Ewigkeit her Lady Aren, als wir uns das letzte Mal sahen, wart ihr noch ein kleines Mädchen. Mein Beileid was den Tod ihrer Eltern angeht.“


Alaine nickte Alec zu, dessen Worte ihr völlig gleichgültig waren. Er war einer der guten Freunde ihrer Eltern gewesen und so etwas wie ein Schatten. Ihr Stiefvater und er besaßen das gleiche Alter, dies hieß, wenn er noch leben würde.

„Ich danke ihnen Mister White.“


Alec lächelte. Er hätte ihr Vater sein können und dennoch ließ er erkennen, dass die junge Frau ihn sehr interessierte. Eine Angewohnheit die Alaine lange Zeit verhasst gewesen war. Solche Blicke hatten bei ihr den Hass gefördert und hätten im schlimmsten Fall mit dem sofortigen Tot geendet, wenn jene Person auch nur noch einige Schritt weiter gegangen wären. Mittlerweile war sie darüber hinweg und es gab nur noch wenige Momente in denen ihr alter Männerhass zurückkehrte. Jacen verwickelte Alec in ein Gespräch, bei dem sie nur mit halbem Ohr zuhörte. Im nächsten Moment fühlte sie einen weiteren Blick auf sich ruhen, welcher von einem Chiss stammte (Danaris Zulon). Auch diesen Blick nahm sie hin, wobei ihr eigener durch die Reihen ging. Dabei fiel der ihre kurz auf eine schlanke blonde Frau (Ariana) und deren Anhängsel. Das Gesicht sagte ihr nicht wirklich etwas, aber sie konnte auch nicht jeden kennen und genau genommen wollte sie dies nicht einmal. Letztlich wandte sie sich wieder Jacen und dessen Gesprächspartner zu, die sich wie sollte es auch anders sein über Politik unterhielten, wobei Alaine nur den Kopf schütteln konnte bei Alecs Ansichten. Doch er war schon immer ein völliger Narr gewesen und sie hatte schon als Kind nicht verstanden was ihre Stiefeltern an ihm gefunden hatten.

„Eine Ansicht Mister White, die doch alles andere als Klug ist, wenn man bedenkt, dass die wirklichen Drahtzieher ungeschoren davonkommen. Ihre Annahmen sind lächerlich und bedeuten nichts weiter als weitere Verstrickungen in etwas, was sich letztlich in ein tödliches Netz verwandeln wird. Ihnen sollte dabei klar sein, dass ein solches Netz sie nie mehr freigeben wird.“

Alaine legte ihren Kopf leicht schräg, wobei Alec nun die Stirn in Falten zog und sie fragend ansah. „Sie verstehen etwas von Politik meine Liebe!? Dies überrascht mich, denn ich hätte damit keinesfalls gerechnet.“

Alaine lächelte kurz und kühl. Dies taten die wenigsten.


„Ja ich verstehe etwas davon. Merkwürdig das sie dies überrascht, wo sie einer der besten Freunde meiner Eltern waren. Aber ich verstehe, der Schein trügt oft und die meisten denken wenn sie mich sehen ich sei nichts weiter als ein unwissender Engel. Eine Illusion bei solchen Personen zu zerstören ruft sehr häufig sehr überraschende Reaktionen hervor. Sie sind dabei keine Ausnahme. Um ihre kleine Welt zu zerstören sollte ich vielleicht erwähnen, dass Politik weitaus interessanter ist als die meisten Männer.“

Alec ries bei ihren letzten Worten die Augen auf. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Sie hatte es in einigen kurzen Sätzen geschafft ihn Mundtot zu machen. Dies war bisher noch keiner Frau gelungen, keiner in ihrem Alter. Jacen musste innerlich grinsen.

„Gib acht auf dass, was du sagst Alec, denn du stehst hier einer Frau gegenüber, die es fertig bringt dich im Handumdrehen gegen die Wand zu stellen noch ehe du begreifst wie sie dies tut.“ Er lächelte leicht und Alec, dem der Schock noch immer in den Knochen steckte musste sich leicht räuspern um wieder klar denken zu können.

„Ich bin deiner Meinung. Dagegen würde ich wohl nur schwierig ankommen. Sie hat viel von ihren Eltern, sehr viel.“ Dabei beließ er es vorerst, wenn sein Interesse dadurch nun erst recht geweckt worden war. Natürlich hoffte er auf einen ungestörten Moment mit ihr. Eine Möglichkeit ihr näher zu kommen und sie vielleicht für seine Zwecke zu gewinnen auch wenn ihm bewusst war, dass dies nicht leicht werden würde. Doch dies machte ihm nichts aus, im Gegenteil, es reizte ihn erst Recht. Alec hatte eh eine Vorliebe für Frauen, die wussten was sie wollten und Alaine entsprach einem Charakter von Frau, die ihn mehr als nur reizte.

Die Rothaarige Warrior behielt Alec im Auge. Sie hatte nicht viel für diesen Mann übrig, genau genommen mochte sie ihn nicht, dies hatte sie als Kind schon nicht. Mit sehr gutem Grund! Jedenfalls hoffte sie, dass Jacen sich bald von ihm lösen würde, denn auf Dauer wollte sie nicht in der Gesellschaft dieses Mannes verbringen, bei dem ihr sehr gut ein Mordgedanke aufkommen konnte.



Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Jacen, Alaine, Alec sowie weitere Gäste
 
[Imperial City – Oberste Ebenen – Ruinen des Tempel' der Jedi – riesige Halle – Obere Etage] – mit Ario

Einige Jahre hatte er auf Coruscant gelebt, bevor er zu den Sith gekommen war. Jahre, in denen er von der Welt die sich ihm in den letzten paar Tagen gezeigt hatte, nie viel außer Nachrichten erlebt hatte. Die Tatsache das er ebenso wenig vom Tempel der Jedi mitbekommen hatte, machte es noch schwerer an diese Erinnerungen von einst zu gelangen. Verschwommen und ausgeblasst waberten sie in seinem Geist umher, aber fühlten sich nicht mehr so an, als wären sie die seinen. Er schüttelte die Gedanken an diese scheinbar Jahrhunderte zurückliegenden Tage ab, als würde es sich um Nebelschwaden handeln, die er mit der Hand vertreiben konnte. Schüler und Meister hatten indessen die ehemalige Bibliothek des Ordens erreicht, nachdem er der erbärmlichen Präsenzen der Gefangenen überdrüssig geworden war. Einem Schwamm gleich hatte er ihr Leid in sich aufgesogen. Fett und träge war er sich vorgekommen. Überfüllt. Und während sie durch die Gänge gewandert waren, hatte er seiner Präsenz ausufernden Raum gewährt. Die Stimme die gefährlich nahe war und versuchte in seine Gedanken einzudringen, alle Zeit vorbereitet erwartend. Er stieß das was er so eben aufgenommen hatte wieder aus. Ja, er hatte sich daran durchaus erfreut, aber es war nur auf sein Wort hin geschehen. Nicht durch sein tatsächliches Einschreiten. In der Gegenwart der hier vorhandenen Abdrücke einstiger Präsenzen. Der noch immer vorhandenen Aura des Lichts die sich hier spiegelte, kam es einem schwarzen Schiff gleich, das sich durch die ruhige See pflügte. Aus schwarzem, kantigem Metall geformt. Mit Dornen, sägezahnartigen Streben und Stacheln versehen. Der Vorbote. Der Verpester. Sie waren die Saat der Dunklen Seite, die in diesen Hallen wandelte und das, was auch immer noch verblieben war von Licht, Ruhe und Frieden mit seinem Werk verderben würden. Der Orden würde nicht dieser trotzige Ruhepol bleiben, der er für ihn immer noch war.

Abwesend betrachtete er eine rissige Büste, die zu seinen Füßen lag. Staub und Schutt verdeckte sie zum Teil, aber das Antlitz eines ehemaligen Jedi war noch immer teilweise zu erkennen. Genauso wie die kleine Tafel aus poliertem Durastahl. Ein Name und ein noch wenige beschreibende Worte waren eingraviert. Verdammt zur Bedeutungslosigkeit war sie hier liegen gelassen. Bei ihrem Raubzug hier im Tempel und dessen anschließender Ausschlachtung war sie bewusst hier liegen geblieben. Der glatzköpfige Sith machte sich nicht die Mühe sich zu bücken und alles zu lesen. Dieser Jedi war längst tot. Geschichte. Unbedeutende Geschichte. Zu Staub zertreten und unwichtig. Nergal nutzte die Macht und riss das Namensschild der Büste ab, zermalmte es und gab ihm einen kleinen mentalen Stoß, worauf es irgendwo im Geröll verschwand. In Vergessenheit zu geraten war ebenso eine Schwäche, die zwar erst posthum eintrat, aber nicht erstrebenswert war. Und in diesen Zeiten machten sich viele diese Schwäche zu eigen... Eine Woge der Arroganz schwappte aus seiner Präsenz. Spülte die verweichlichten Strahlen des Lichts hin fort und tränkte seine Umgebung in einer überraschenden Kälte. Seiner Meinung nach war dieser Tempel nur aus einem Grund stehen gelassen worden: Schwäche. Coruscant gehörte dem Imperium, also sollte es dies auch zeigen. Hätte etwas anderes aus diesem Gebäude machen sollen. Ein Monument errichten aus dem Stein und dem Stahl der hier verbaut war. Oder die Sith in ihrer Dreistigkeit hätten sich hier niederlassen müssen. Stattdessen jedoch war er einfach verrottet und liegen gelassen worden. Abgesehen von ein oder zwei Hundertschaften an imperialen Truppen die hier patrouillierten gab es nichts, was sich hier drinnen rührte. Zumindest nichts, was über die Größe von Insekten und Nagetieren hinausging.

Meister und Schüler ließen die Bibliothek letztendlich hinter sich. Durchstreiften die Gänge weiter. Und Nergal konnte sich nicht helfen, als zu seiner für ihn ansprechenden Metapher des schwarzen Schiffs zurück zu kehren. Der Vorbote. So theatralisch, wie auch zutreffend. Hier drinnen war die Präsenz vermutlich einzig am Tage der Eroberung und während der Kämpfe aufgewühlt. Aber danach? Jahrtausende hatten die Jedi hier in Hundertschaften gelebt, trainiert und die ihnen nachfolgende Generation ausgebildet. Alles schien wieder beim alten. Allerdings war der Tempel wiederum derart riesig, das hier nicht überall Kämpfe getobt haben mussten. Mit einem trotzigen Gedanken spülte eine weitere Welle aus tiefschwarzem transzendentem Wasser durch den Gang und vertrieb so gut es ging, das was an seinen Nerven nagte. Dieser ständige Eindruck von Ruhe. Gelassenheit. Frieden. Widerwärtig. Er wusste wie sich die Aura eines Jedi anfühlte und er konnte es so wenig leiden, wie die Ansichten und Dogmen dieses irrgeleiteten Ordens. Aber das hier zu spüren? Als Sith musste man für seine Macht kämpfen. Musste etwas tun... man musste sich durchsetzen, musste sich beweisen. Wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und... das, was auch immer hier geschah war die totale Pervertierung jeglichen Gesetzes der Natur. Es war absolut widernatürlich. Als würde man durch eine ewige Sommerlandschaft wandern, die niemals endete, die niemals zu drückend wurde, die immer genug von allem bereit stellte. Es war abartig. Nergal war dieses Gefühl so fremd und so zuwider das sich jede Unze seiner Emotionen auf seinem Gesicht widerspiegelte. Und als sie ihren Weg zum Ratssaal anstrebten, da wurde das nicht besser. Mehr und mehr drängte er die Dunkelheit in seinem Innern um sich. Schutz und Erlösung zugleich. Zart begann es in seinem Hinterkopf zu flüstern und zu tuscheln...


„Der Gedanke eines imperialen Verwalters... kein Anhänger der Dunklen Seite hätte so entschieden. Dieser Ort ist eine Perversion. Eine Abscheulichkeit die nicht mit dem Auge zu erkennen ist. Wider jede Natur.“

Deutlich war die Abneigung zu hören die in seiner Stimme lag. Alles was sich gesammelt hatte seit sie hier waren, suchte sich einen Weg nach draußen. In Wellen die von dem Sith-Inquisitor ausgingen breiteten sich aus, trugen die dickste, zähe Dunkelheit seines Innern in die Welt um ihn herum, während der Turbolift, nachdem sie weite Teile des Tempels durchquert hatten, sie nunmehr den Turm hinauf zum Ratssaal brachte. Die Augen des Sith hatten das Gebäude unter ihnen fixiert.

„Das Symbol das dieses Gebäude bedeutet ist vollkommen wertlos, verglichen mit dem, was das bedeutet hätte, was hier hätte getan werden können....und was wir tun werden. Was nützt es dem Imperium und der Dunklen Bruderschaft, wenn Jedi die sich in der Galaxis verstecken wissen das ihr Tempel in unserer Hand ist und wir doch nichts damit tun? Alles was er ist, ist eine Schwäche. Unsere Schwäche. Denn ihnen gibt er Hoffnung. Etwas woran sie sich klammern können. Und uns?“ Mit einem Laut, der mehr wie das knurren einer Bestie aus Tausend Albträumen klang, wand sich sein Blick ab und glitt über die Häuser Coruscants hinweg. „Deswegen habe ich diesen Ort gewählt. Darum sind wir hier. Wenn ich könnte würde ich diesen verdammten Tempel Stein für Stein einreißen. Jedes noch so kleine Stück zu Staub zermalmen und in die Sonne des Systems schießen.“

Dann wurde die Liftkabine langsamer. Hielt schlussendlich an und öffnete sich. Meister und Schüler traten in das Vorzimmer der Ratskammer. Mit einer knappen Handbewegung öffnete Nergal die Tür und schon standen sie im ehemaligen Herz des Ordens der Jedi. Mehrmals drehte er sich um seine eigene Achse. Nahm alles in sich auf und versuchte nicht ob dessen, was hier zu spüren war, durchzudrehen. Auf eine gewisse Art und Weise schmerzte es ihn. Erst hier erkannte er, das das, was einstmals Veyd'r ausgemacht hatte noch tief genug in ihm verankert war. Der unbändige Hass auf die Jedi. Aber war das wirklich das Echo, dass ihm von jenem vergangenen Alter Ego blieb? War es nichts weiter als eine Note der Vergangenheit die ihn nicht loslassen wollte? Oder doch viel mehr die Dunkle Seite die sich in ihm befand. Die er formte und über die er gebieten konnte? War es die Dunkelheit in ihm die sich manifestierte, seinen Zorn und seinen Hass anfeuerte, weil es schlicht und einfach gegen jegliches Naturgesetz des Universums und damit allem voran gegen die Prinzipien der Dunklen Seite war? Aber wie sollte man einer Galaxis begreiflich machen das diejenigen, die seit mehr als zwanzig Jahrtausenden als die Hüter des Friedens bekannt geworden waren und agiert hatten, eigentlich die schlimmsten Verräter des Lebens waren? Des Inquisitors Gedanken rasten dahin. Nein. Man würde nicht mehr so weit gehen können und auch nur darauf hoffen mit einer Anschuldigung, die Jedi zu negieren. Aber man konnte das wahre Antlitz enthüllen. Denn in jedem Lebewesen waren das, wonach Ario und er lebten tief verankert. Es war ein unumstößlicher Fakt. Und der Beweis dafür, das die Jedi niemals die Dunkle Seite besiegen würden. Zivilisationen vergingen. Imperien zerfielen. Sterne brannten aus. Aber die Dunkelheit war ewig. Die Jedi allerdings... eines Tages würde ihr wahrhaftiges Ende kommen. Jemand wie er... jemand der die Sache verstand. Der die Dunkelheit verstand würde es vollbringen. Eines Tages. Eines Tages würde ihre Flamme vergehen. Einem Impuls folgend ließ sich der Inquisitor genau in dem Sitz nieder, der gegenüber der Tür war, die in den Ratssaal führte. Das Bild, als Tal'shia und der Präfekt eintrafen, musste eine amüsante, aber irgendwie herrlich unpassende Note zugleich haben.


„Lady Tal'shia. Präfekt. Wie ich sehen konnte, waren die Früchte unseres Vorhabens bereits sehr ertragreich.“ Der Hauch einer Frage lag darin. Mit einem kurzen, aber knappen ziehen innerhalb der Macht, verstärkte er da Verlangen in dem Präfekten mehr zu sagen als nur „Ja.“.

„Das Netzwerk das sich ob des Denunziantentums gebildet hat, hat uns weit mehr Meldungen und potenzielle... Kandidaten geliefert, als wir in den ersten Tagen überhaupt bewältigen konnten. Zugleich offenbarte es aber auch einige Stellen die bisher den militärischen und polizeilichen Instanzen entgangen waren.“

„Geld war schon immer ein Mittel mit dem man den Pöbel leicht verführen konnte. Und... Angst.“ Schmunzelte der Sith Lord dahin. Wohl weißlich welches Unbehagen der Mensch empfinden musste. In seiner direkten Nähe, die vollen Auswirkungen seiner Präsenz spüren. Aber vielleicht linderte die Aura dieses Raumes es ja ein wenig. „Für die geplante Hinrichtung der Kollaborateure und Sympathisanten, werden wir allerdings noch mehr brauchen. Wenn ich mich recht entsinne haben wir jetzt in etwa Achtzig. Wir brauchen mehr. Vier oder fünf mal so viele. Die Galaxis und allem voran Coruscants erlauchte Obere Schichten werden sich kaum um diese paar Dutzend verwahrloste Gestalten scheren.“

„Das... hatten wir vermutet, Mylord. Und wie bereits gesagt, wir erhielten weitaus mehr Meldungen als bewerkstelligt werden konnten. Und es treffen täglich neue Berichte ein. Aber.. wenn ich so kühn sein darf, Mylord, wo sie es schon ansprechen?“ Nergal nickte. Er genoss es, wie er diesen Menschen allein durch seine Anwesenheit und sein Dasein in der Hand hielt. „Die Etagen die weiter oben liegen, waren ebenfalls Verstecke von jenen, die den Widerstand aktiv und in tertiären Instanzen unterstützt und versorgt haben.“

„Wunderbar.“ Sprach er und grinste. Was jedoch mehr mit einem Dämon gemein hatte, der sich auf sein Festmahl freute. „In den Berichten und Logs steht, das einige Garnisonskommandanten ihre Unterstützung mit einigen Insassen untermauert haben. Das könnte ein Problem werden, sollte das publik werden.“

„Darum wurde sich gekümmert. Mein Lord. Die Gefangenen wurden mit modifizierten Akteneinträgen versehen. Potenzielle Gefahren durch bekannte und Verwandtschaft wurden ebenfalls als Ziele für ihr Vorhaben markiert.“

Man konnte vom Administratorum Regionatum halten was man wollte, aber wenn es darum ging andere Personen für ihre Zwecke zu benutzen, wie auch immer, dann gingen sie über viele Leichen. Sehr viele.

„Und wenn sie uns schon auf diese Art ihre Unterstützung zugesichert haben, vielleicht lässt sich noch etwas mehr aus ihnen heraus bekommen. Zusätzliche Soldaten? Unterstützung bei den Festnahmen und hier in den Lagern?“

„Das müssten wir erfragen, aber die Genehmigung des Gouverneurs liegt vor. Es handelt sich um einen Teil der Internen Säuberungsaktionen. Nach einer erneuten Verifizierung durch die entsprechenden Instanzen, würde dem nichts mehr im Wege stehen.“

Indessen hatten sich einige Schweißperlen auf der Stirn des Präfekten gebildeten. Aber seine Körperhaltung verriet nichts von dem, was sich in seinem Inneren abspielte. Die empathische Begabung des Sith Inquisitors machte die Unterhaltung mit dem Verwalter dadurch nur noch exquisiter. Die Twi'lek hatte sich schon vor Beginn des Gesprächs von dem Menschen entfernt. Sie stand reglos an einem der Fenster. Hörte nur zu und informierte sich. Bisher hatte er sie nur in die nötigsten Dinge eingeweiht.

„Ich vertraue darauf, dass sie die entsprechenden Vorkehrungen treffen werden, um alles in die entsprechenden Bahnen zu leiten, Präfekt.“ Der deutlich über zwei Meter große Hüne erhob sich aus dem niedrigen Jedi-Sessel und machte ein paar Schritte auf den Verwalter zu, ehe er sich – über Coruscants Dach blickend – um sich selbst drehte und stehen blieb, als er dem Präfekten den Rücken zukehrte. „Um die Beteiligten der Dunklen Bruderschaft werde ich mich kümmern. Tatsächlich wird sich mit, der ehrenwerten Lady Tal'shia und meinem Schüler Ario noch ein weiterer Sith anschließen. Vielleicht haben sie ihn unlängst bemerkt... Darth Draconis?“

„In der Tat, Mylord.“ Der Präfekt schluckte. Offenbar wusste er mehr als ihm lieb war? Doch dann überraschte ihn der Mensch... „Aber was, wenn ich so kühn sein darf Mylord? Was ist mit der wehrten Inquisitorin Kezia, Lord?“

Der Sith drehte sich um. Musterte den Mann der vor ihm stand. Das volle schwarze Haar, die leicht gehetzt wirkenden, tief braunen Augen und die vom Schweiß mittlerweile nasse Stirn. Die Finger seiner Hand bewegten sich nur wenig. Aber dafür unablässig. Seine Uniform wies jedoch im Gegensatz zu ihm, keinen Makel auf. Nicht das er abgrundtief hässlich war, aber ansehnlich war er nun wirklich nicht. Nergals stechender Blick legte sich direkt auf den des Mannes, der ihm gegenüber stand. Er hatte nicht erwartet das der Präfekt diese Frage stellte. Nicht weil er sie nicht beantworten wollte, schlicht weil er ihn für weniger stark eingeschätzt hatte. Aber er konnte auch genauso gut spüren, dass er nicht wirklich glücklich mit seiner gestellten Frage war. Und darüber hinaus wusste er, oder nahm vermutlich sehr stark an, dass er zu weit gegangen war.

„Wie ich bereits sagte... Ich werde mich um die weiteren Beteiligten kümmern. Und Lady Kezia wird in jedem Fall anwesend sein. Das kann ich ihnen versichern, Präfekt.

Da er am liebsten schon direkt nach dem stellen seiner letzten Frage verschwunden wäre, tat er es nun. Verbeugte sich kurz und trat dann durch die Tür in den Turbolift. Stille kehrte ein im Ratssaal...

[Imperial City – Oberste Ebenen – Ruinen des Tempel' der Jedi – riesige Halle – Obere Etage] – mit Ario & Tal'shia
 
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon

Die Macht bot viele Aspekte und auf diesem Planeten war sie verwirrender den je für den Sith Lord. Bastion war eine Metropole, glich jedoch Coruscant nicht mal von weitem. Das Leben pulsierte an diesem Ort und hier die Macht zu separieren und zu einem bestimmten Wesen durch zu deklinieren war beinahe unmöglich. Die Sinne des Sith fühlten sich so scharf wie nie zu vor an, doch fühlte er auch die Beschränkungen. Es war, als könne er maximal das Gebäude in dem er sich befand erfassen, doch für genaueres verkleinerte sich sein Radius wieder.
So traf es ihn, während der Chiss von seinen Familienverhältnissen sprach wie ein Blitz als eine Aura das Parkett des Schauspiels betrat. Es war eine ihm bekannte Aura und doch erinnerte er sich nur blass an sie. Er brauchte mehrere gedankenverlorene Momente, bevor ihm der Name einfiel.
Lady Aren. Sie war damals mit einem unwürdigen Jünger an ihn herangetreten und hatte ihn um eine Ausbildung gebeten oder befohlen, wie auch immer es beide Seiten sehen mochten. Der Sith war skeptisch gewesen und hatte den Zabrak damals angenommen. Ein Fehler wie sich herausgestellt hatte. Seine Zweifel waren damals berechtigt gewesen. Es entging seinem Wissen wie man damals das nicht hätte sehen können, doch sollte dieser Fehlschlag ihn nur daran erinnern Danaris nur härter zu prüfen um ihn schneller auszusondern, sollte er sich nicht beweisen.

Der kurze Blick der zu der Sith Lady gehuscht war, zog seine Bahn wieder zu dem Chiss welcher nachdem er ihm einen groben Abriss der Familienzustände geliefert hatte, eine Frage gestellt hatte. Er war neugierig. Das war gut. Der Sith schätzte die Begierde nach mehr wissen, doch wollte er es ihm nicht zu leicht machen.


“Abgesehen davon dass ich ein Gast des Gouverneurs persönlich bin und diesen nicht kränken mag, erlaubt mir eine Frage. Was ist schon für einen Sith passend?“

Er zog scharf Luft ein und trat einen Schritt näher auf den Chiss zu. Es war keine hastige Bewegung, es war noch nicht einmal eine Sache der Einschüchterung, es war viel perfider. Er senkte seine Stimme nun und wiederholte seine Frage, wollte dass Danarisgenau darüber nachdachte.

“Verraten sie mir, Mr. Zulon … was ist für einen Sith denn schon passend?“

Was in diesem Imperium war schon noch normal? Brüder waren ein weiteres Mal gegeneinander ins Feld gezogen und hatten ihr Blut vergossen, wieso dann auch nicht dieser hier? Das Galaktische Imperium wollte die Pax Imperia bringen doch brachte sie lediglich mehr als eine Dekade Krieg und Tod mit sich. Dabei bot sie sich dem Glück gleich wie eine Dirne dem Nächstbesten der sie vor dem prügelnden Verflossenen schützte an und öffnete ihren Schoß damit der Usurpator bequem auf seinem neuen Thron sitzen konnte.
Er blickte den größeren Mann mit leicht verschränkten Augen an. Seine Stimme glich einem frostigen Hauch der die Haut streifte, doch konnte in seinem Timbre auch der Anklang einer weicheren, verlockenderen Seite gefunden werden. Die Stimme hatte einen gewissen Nachhall, als würde die Macht die Emotionen der großen Aufregung wenn man dem Feind ins Auge sah und den Schmerz in den Augen des sterbenden Feindes verbreiten.


Die großen Raumschlachten in denen tausende Geschütze ihre vernichtende Feuerkraft entfesseln?

Vor dem inneren Auge liefen die Bilder ab während er seine Worte noch sprach. Das Feuer und die Energien die dabei freigesetzt wurden. Die Echos in der Macht, wenn tausende Lebenslichter mit einem Schlag ausradiert werden. Er damals dabei gewesen, bei der Schlacht um Bastion, als das Schicksal des Imperiums für den Noghri den wohlgeformten Schoß angeboten und ihn aufgenommen hat.

“Etwa die großen Feldschlachten in denen der Geruch nach Tod den des Eisens und des Blutes überdeckt?“

Die Stimme die Draconis erhoben hatte senkte sich nun, die Wogen glätteten sich und die Wellen seiner Worte barsten an den Klippen der Stille. Die Worte versiegten und der Sith Lord sah Danaris geheimnisvoll mit seinen rotgoldenen Augen an. Sie funkelten direkt in die glühend roten Augen des Chiss und man hätte meinen können, eine beinahe hypnotische Auseinandersetzung fand hier statt.

...oder vielleicht doch die kleinen Konflikte die umso verbissener geführt werden? Die mit reinem Herzen geführt werden? Zwischen Liebenden oder gar... innerhalb von Familien?

Verschwörerisch hatte er die Hans ausgebreitet und machte eine ausladende Bewegung mit der Hand die, natürlich nur rein zufällig auch auf den Bruder des Chiss deutete. Es war nur ein Zufall dass die Blutfehde in dieser Familie der perfekte Nexus für die dunklen Energien in diesem Mann waren. Sie waren das Sammelbecken der Energien, aus denen er und sein zukünftiger Meister, wenn die Macht wollte, zehren würden.
Er wandte sich nun wieder einen Schritt zurück von Danaris und sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und Berechnung an. Er musterte den Chiss. Was würde er sagen?


Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Trayla & Mara S.

Mara musste ein wenig kichern als Vorin erklärte, dass so einiges geschehen konnte, wenn man seinen Kontrahenten unterschätzte. Wobei es weit aus komischer war, dass er anbrachte, dass man sich in einer Padawan irren konnte, wenn jene in ihren Fähigkeiten schon so viel weiter war. Nun ja, sie hatte ihm nicht gesagt, dass sie keine Padawan mehr war. Warum auch, dahinter konnte er auch schließlich so kommen und zum anderen gehörte sie nicht zu denjenigen, die Freudestrahlend damit durch die Reihen rannte. Dieses Verhalten wäre Kindisch und Naive gewesen. So zumindest empfand Mara dies. Die Blondine tat unschuldig als ihr Freund sie ansah. Irgendwie kam ihr just in diesem Moment in den Sinn, wie viel Freude es bereiten würde ihn zu ärgern. Ein Gedanke, denn sie aufgriff.

„Entweder hast du dich ziemlich in mir geirrt oder aber du bis schlechter geworden. Hast deine Freizeit wohl mit Essen und sonstigem verbracht. Man sollte mich halt nicht unterschätzen. Selbst eine kleine Padawan kann manchmal überraschen!“


Mara gluckste leise und schüttelte dann ihren Schopf.


„Nein du hast Recht mit dem was du sagst. Ich bin keine Padawan mehr. Andernfalls hätte Jo mich wohl mitgenommen. Wobei, es hätte auch durchaus sein können, dass sie einen weiteren Schüler hier herholen möchte und mich so lange allein zurück lässt. Immerhin ist ihr klar, dass du ein Auge auf mich haben würdest.“

Sie grinste leicht bei dem Gedanken und schüttelte dann erneut den Kopf.


„Tatsache ist wohl, dass ich jetzt Ritterin bin. Demnach wird Jo andere ausbilden. Ich habe mich dazu entschlossen hier zu bleiben. Mein Gefühl sagt mir, dass es wichtig ist hier zu sein. Warum kann ich nicht genau sagen, aber ich weiß, dass etwas geschehen wird und dies schon bald. Es handelt sich um etwas großes, um etwas sehr großes.“

Einen kurzen Moment seufzte sie, dann sah sie ihren Freund erneut an. Sein Blick konnte viel bedeuten, sehr viel.

„Eine Vision, die nur teilweise erkennbar ist. Ich hatte einen Teil davon schon als ich Coruscant verließ. Einen weiteren erhielt ich vor geraumer Zeit. Ich hoffe nur, dass ich das ganze Bild sehe ehe es geschehen wird.“

Einen kurzen Moment blickte das junge Mädchen zu Trayla, die ebenfalls die Gabe der Visionen besaß aber scheinbar nichts in dieser Hinsicht gesehen hatte. Nur vergas Mara, dass ihre Gabe weit aus weiter war als jene der Padawan. Selbst wenn sie so weit gewesen wäre, hätte dies nicht bedeuten müssen, dass sie es ebenfalls sah. Maras ausgeprägte Begabung darin besaß eine sehr hohe Stufe, was man von anderen nicht unbedingt sagen konnte. Doch dies zählte nicht, wichtig war, dass sie damit klar kam und ihre Fähigkeiten dort hingehend erweiterte, verbesserte. Mara schwieg letztlich, sah den beiden zu und hörte ihnen zu. Immerhin ging es momentan um Trayla und ihre Kampfübung und nicht um die Ritterin, die später an der Reihe war. Jedenfalls hoffte Mara sehr, dass Vorin noch ein wenig Zeit mit ihr verbringen würde. Am liebsten wäre es der Blondine jedenfalls ohne jedwede Gesellschaft.

Die neugebackene Ritterin setzte sich an den Rand, wobei sie hab die Augen schloss und eine leichte Meditation in Angriff nahm. Dies hatte sie eh tun wollen. In diesem Stadium war sie noch wach genug um mitzubekommen was vor sich ging. Wobei es gut möglich war, dass die Meditation sich noch vertiefen würde, aber auch dies war in Ordnung. Der Schlüssel war Ruhe. Ein erster Teil mit ihren Fähigkeiten voran zu kommen. Dies war ihr bestreben. Sie war eine der wenigen die dieses Fähigkeiten besaßen und wohl die einzige die sich in einem höheren Rang befand. Sie hatte gelobt besser zu werden, ihre Fähigkeiten zu ergründen, sie auszubauen und anderen zu helfen. Dazu stand sie auch, dies war ihr Bestreben!


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Trayla & Mara S.

OP@Vorin: Sorry fürs lange nicht posten, aber ich hatte zwischenzeitlich nicht du Lust und ich muss lernen. Ist bald wieder Prüfungszeit. Werde mir aber Mühe geben.^^
 
Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan

Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde an, doch Danaris entging nicht der kurze Blick seines Gegenübers an ihm vorbei und sein für einen Moment geistig abwesender Gesichtsausdruck, so als würde er über etwas grübeln. Hatte er jemanden entdeckt, der für ihn von Bedeutung war? Oder sammelte er seine Gedanken für seine nächste Antwort? Vielleicht wartete er auch nur einen Augenblick ab, um seinen nächsten Worten eine tiefere Bedeutung zu verleihen. Wie dem auch sei - in dem jungen Chiss machte sich ein Hauch von Erleichterung breit, als Draconis weitersprach, da er ihn anscheinend mit seiner Neugier und Frage nach dem Grund seiner Anwesenheit nicht verärgert hatte, denn das war das Letzte, was er im Sinn gehabt hatte. Umso mehr lauschte er interessiert und konzentriert den Worten des Sith, so als wolle er sie gar in sich aufsaugen.

Der Sith erklärte, dass er als Gast des Gouverneurs anwesend war. Dan hatte jenen ebenfalls schon bemerkt, Horatio Kraym war sein Name und was er bisher von seiner Politik mitbekommen hatte, ließ ihn frohen Mutes sein, dass Coruscant in eine gute Zukunft blickte.
”Was ist schon für einen Sith passend?”, fragte sein Gesprächpartner anschließend, Dans Worte wiederholend, und ihm wurde etwas mulmig zumute. Hatte er doch vielleicht etwas zu offensiv nachgefragt und war dem Sith zu nahe getreten? Ehe er eine Antwort geben konnte, wie diese auch immer gelautet hätte, trat der Sith einen Schritt auf ihn zu - nicht hastig, nicht langsam, sondern mit einer Gelassenheit und zugleich Entschlossenheit, die seine Position noch mehr unterstrich. Nun standen sie nur noch einige Zentimeter auseinander und Dan musste seinen Kopf leicht senken, um dem Sith in die Augen zu schauen. Erst jetzt fielen ihm besonders seine rotgolden funkelnden Augen auf und Dan lief ein leichter Schauer über den Rücken, doch er ließ sich davon nichts anmerken und fixierte den Sith stattdessen weiter, so dass sich seine Augen zu rot glühenden Schlitzen verengten.

”Verraten sie mir, Mr. Zulon … was ist für einen Sith denn schon passend?”, wiederholte er die Frage erneut, diesmal mit gesenkter Stimme, beinahe schon zischend, wie Dan befand, so dass den Worten ein Nachdruck verliehen wurde, der ihre besondere Bedeutung hervorhob. Nun, was war für einen Sith passend? Sicherlich nicht dieser Ort, inzwischen der dekadent wirkenden Oberschicht des Stadtplaneten. Für Dan besaßen die Sith eine viel tief greifendere Bedeutung im Gefüge des Galaktischen Imperiums, als je einer der hier Anwesenden ausfüllen würde. Schon seit seiner Kindheit waren sie für ihn von einem mysteriösen Schleier umgeben und doch zugleich so mächtig, dass ihr Machtanspruch über der Führung des Imperiums allumfassend und unumstößlich war. Aber worauf wollte Draconis hinaus? Bevor er sich genau überlegen konnte, was er antwortete, sprach der Sith weiter.

“Die großen Raumschlachten in denen tausende Geschütze ihre vernichtende Feurerkraft entfesseln? Etwa die großen Feldschlachten in denen der Geruch nach Tod den des Eisens und des Blutes überdeckt?“, fuhr er fort. Der Chiss hatte nicht den Eindruck, dass der Sith darauf aus war, auf diese Fragen eine Antwort zu erhalten. Aber als Dan die Worte in seinen Gedanken noch einmal Revue passieren ließ, kam er zu dem unweigerlichen Schluss, dass seiner Vorstellung nach genau jene beschriebenen Geschehnisse die Situationen waren, in der die starke Hand der Sith gebraucht wurde. Während der Stille zwischen ihnen blieben ihre Blicke aufeinander fixiert und Dan versuchte, etwas aus seinen Augen lesen zu können. Aber da war für ihn nicht viel zu erkennen, seine Augen erinnerten an die eines unbarmherzigen Raubtiers voll Stärke, welches ebenso die Geschicktheit besaß, um sich an seine Beute anzupirschen. Zügig wischte er diesen flüchtigen Gedanken hinfort, als Draconis letztendlich wieder das Wort ergriff.

“…oder vielleicht doch die kleinen Konflikte die umso verbissener geführt werden? Die mit reinem Herzen geführt werden? Zwischen Liebenden oder gar… innerhalb von Familien?“, sagte er und vollführte dabei eine schweifende Handbewegung. Bei den letzten Worten zuckte Dan innerlich zusammen und sein Blick wanderte für einen kurzen Augenblick zum Balkon, auf dem sich Xierro befand. Er ahnte, worauf der Sith hinaus wollte, aber er konnte dem Impuls im tiefsten Inneren seines Herzens nicht widerstehen, sich in diesem Augenblick vorzustellen, welche Macht ihm die Fähigkeiten eines Sith verleihen würden und durch welche er ohne weiteres die Existenz seines elenden Halbbruders für immer aus der Galaxis tilgen würde können. Er konnte diesem Impuls nicht nur nicht widerstehen, sondern er wollte es auch gar nicht. Obwohl er noch nie ein intelligentes Wesen dieser Galaxis umgebracht hatte, beschlich ihn nicht ein Hauch von Skrupel, als die Bilder vor seinem inneren Auge vorbei zogen. Er versuchte, seine innere Aufgewühltheit zu unterdrücken und sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Sein Blick richtete sich wieder auf den Sith, welcher mittlerweile einen Schritt zurück gewichen war und nun anscheinend auf eine Antwort wartete. Erst jetzt bemerkte Dan, wie sich sein Hand unweigerlich zu einer Faust geballt hatte, so dass er sie nun bewusst wieder entspannte, während er noch über die Worte, die er als nächstes wählen würde, nachdachte.

“Sicherlich, ein Sith verfügt über die Macht, all seine… persönlichen Angelegenheiten aus dem Weg zu räumen. Und ich sehe dies gerade als ein Privileg der Sith an, ihren persönlichen Bestrebungen nachzueifern, ein Privileg, welches ihnen durch ihre Fähigkeiten gegeben ist.“

Doch für ihn standen die Sith noch für viel mehr. Er machte eine Pause, bevor er fortfuhr.

“Aber die Sith haben sich im Gegenzug zu diesem Privileg meiner Ansicht nach einer noch viel größeren Verpflichtung verschrieben , nämlich der Sicherung der Stabilität des Imperiums und der Vermehrung von Macht und Einfluss, um endlich die Neue Republik mit ihrem falschen Idealismus in ihre Schranken zu weisen. Nicht dass meine Ansichten über das Imperium weniger idealistisch wären, aber in meinen Augen sind sie die einzig wahren.“

Er machte eine Handbewegung, die über die Menge der Gäste streifte.

“Denn im Gegensatz zu jenen dort verfügen die Sith über wahre Macht. Natürlich sind der bürokratische Apparat und die privaten Einflussnehmer unabdingbar vonnöten“, er merkte, wie er sich langsam aber sicher in Rage redete und in Gefahr lief, mehr über seine Meinung zu verraten, als gut war, aber nun war es zu spät, um noch einmal einen Rückzieher zu machen, “aber die Sith sind im Gegensatz zu dieser dekadenten Gesellschaft die wahre Elite des Imperiums. Denn nur sie verfügen über die uneingeschränkte Macht, um darüber gebieten zu können. Nicht umsonst liegt die Führung des Imperiums seit Generationen in den Händen eines Imperators, welcher aus den Reihen der Sith stammt.“

Sein Ton veränderte sich in dieser Weise, dass er dem Sith mit folgenden Worten nicht zu nahe treten wollte, auch wenn er sich nicht sicher war, ob ihm dies gelingen würde.

“Und genau wie ihr schon gerade gesagt habt, die Sith findet man in den Schlachten gegen die Neue Republik. Dort, wo die Streitkräfte des Imperiums Schwächen zeigen und Unterstützung brauchen, treiben die Sith diese mit ihrem unbändigen Willen und ihrer Stärke weiter zum Sieg. Zumindest dachte ich seit jeher, dass es so sei…“

Dem letzten Satz verlieh Dan eine schon beinahe entschuldigende Nuance. Zumindest war dies seine Absicht, da er nicht wusste, wie sein Gegenüber über diese Dinge dachte. Er hätte noch weiter fortfahren können, aber beschloss, erst einmal innezuhalten, um die Reaktion abzuwarten.

Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon

Noch während der junge Chiss sprach hätte der Sith am liebsten den Kopf geschüttelt. Wieviel Idealismus konnte er vertragen? Dieser Idealismus würde Danaris eines Tages zu Fall bringen, wenn er es nicht aus ihm austreiben sollte. Doch wieso kümmerte das Gedankenkonstrukt den Sith so sehr? Es hätte ihm egal sein können. Die Galaxis war angefüllt mit wertvollem Material zum Schmieden eines perfekten Schülers. Er hätte sich einfach umdrehen und weggehen können, sich wieder seinen Studien zur Erforschung des weißen Throns widmen können. Aber nein. Irgendwas an diesem jungen Chiss band ihn, fesselte ihn. War es die Aussicht dieses noch junge Potenzial zu nehmen und zu formen? Er war damals nicht so idealistisch gewesen doch streifte auch nicht mit denselben geöffneten Augen durch die Galaxis.
Sein Meister hatte damals für die nötige Aufklärung über das Wesen der Macht gesorgt. Er war es damals der mit Wort und Tat die Grundzüge und Formen der dunklen Seite ihm beigebracht und geformt.

Er war trotzdem nicht überzeugt. Wo war der Hass auf seinen Bruder? Wo war die Wut? Es fehlte an jenen dunklen Energien welche die Triebfedern des Apparats eines jeden Wesens waren. Die primitivsten und doch ehrlichsten Emotionen die in einem brodelten und irgendwann zum Ausbruch gebracht werden mussten. Es war ein wahres Trauerspiel dass Danaris sich in diesem Nebel aus Idealismus und fixen Ideen zu verlieren schien. Das Bild welches er hier zeichnete war die eines … imperialen Jedi. Anders konnte er es nicht bezeichnen. Es waren fühlende und vor allem mitfühlende Wesen die er hier beschrieb mit einem starken Drang zur Macht. Die Sith hingegen sind weiter fortgeschritten. Die Schwachen sind nur ein Anker der die Starken herunter zieht. Sie sind Ballast. Jeder entledigt sich seines Ballastes wenn er einem im Weg steht. Immer.


“Die Stabilität eines Reiches soll die oberste Maxime eines Sith sein?“

Seine Stimme senkte sich, wurde leiser als gewohnt denn die Worte die er nannte waren von einem unterschwelligen Zorn der die Luft um ihn herum zu beben bringen würde. Die niederen Gelüste der dunklen Seite säuselten und flüsterten ihm ins Ohr was er mit diesem „Unwürdigen“ zu tun habe. Sie wollten ihn töten, wollten die Erkenntnis die fehlte direkt bestrafen und jeden Fortschritt den er machen könnte unterbinden. Draconis lauschte den Stimmen nicht. Er ignorierte sie so gut es ging. Ein Sith musste ein Herrscher und Beherrscher und nicht ein Beherrschter sein.

“Es soll also die Aufgabe eines Sith sein für andere zu sorgen, sich um die Fehler der schwächelnden Truppen zu kümmern und sie in ihrem falschen Weg zu bestätigen?“

Seine Augen glühten in ihrem rotgoldenen Schimmer und fixierten den Chiss. Seine Worte waren getränkt mit Bildern und Gedanken die bereits tausende vor ihm gedacht haben. Draconis würde sie schon in die richtige Richtung lenken wenn der Chiss es zulassen würde.

“Ein Sith soll perfekte Stärke und perfekte Macht verkörpern. Er soll der Zenit der dunklen Seite darstellen. Ein Sith dient nur sich selbst und der Verwirklichung des eigenen Ichs. Er ist das Zentrum, die Macht ist sein Werkzeug und die anderen um einen herum nur Diener.“

Er befeuchtete sich mit seiner Zunge die Lippen bevor er weitersprach und mit herrischem Unterton die für ihn unumstößlichen Maximen der Sith offenlegte. Sie waren nichts weiter als das und belügten sich indem sie sich Medaillen, Titel und Pomp um und behängten. Sie wollten ein wenig von diesem Glanz haben und entfernten sich dadurch von ihm nur noch weiter.
Der Chiss hingegen schien zu zweifeln. Er runzelte die Stirn und schien diese Worte nicht erwartet zu haben. Was wussten die Untertanen des Imperiums schon über die dunkle Bruderschaft? Nichts außer das Material der Propagandaorgane des Imperators. Ein schmerzhaftes Erwachen war doch diese Wahrheit.


“Ich sehe sie zweifeln? Denken sie nur über folgendes nach: Der Imperator ist, so behaupte ich, der stärkste Machtnutzer zu diesem Zeitpunkt. Wollen sie verneinen dass alle, wirklich alle seine Sklaven sind? Sie, ich und selbst Moff Verran. Wir sind alle Sklaven des stärksten Machtnutzers welcher an der Spitze des Imperiums steht. Wir sind alle sein Klientel. Wir sind alle in Ketten gelegt.“

Seine Stimme wurde nun verschwörerisch. Der Traum eines jeden Siths war es die Macht zu erlangen. Es lag in der Natur der Sache. Ein Sith strebte nach mehr Macht. Immer mehr. Ein unstillbarer Durst nach Wissen und Kraft. Die dunkle Seite gebietet beinahe schon über solche Maßnahmen. Es gibt keinen anderen Weg.

“Doch es liegt in der Natur der Sith, ihre Ketten irgendwann abzulegen. Nur der Stärkste hat die Macht dieses Imperium mit eiserner Hand zu führen. Jene die zu schwach sind, werden aussortiert bevor sie dem Imperium schaden anrichten können. Weil andere sich nicht an diesen Grundsatz gehalten haben, brach ein Sith Krieg aus. Nun ist die Ordnung wieder hergestellt. Man darf sich keine Illusionen machen. Sith zu sein, heißt stark zu sein. Reichtum den Starken, Tod den Schwachen.“

Mit diesen Worten beendete der Sith seine kleine Rede. Er atmete tief ein und sah den Chiss gespannt an. Er wirkte unentschlossen auf den Sith, es war wohl nicht das was er erwartet hatte, doch war es die Wahrheit. Es war die nackte Wahrheit über die Sith. Es mochte andere geben, doch waren sie in de Augen Draconis' nur ein Spiegelbild der Jedi und nicht der arkane Orden der sie einst gewesen waren.

“Habe ich sie desillusioniert?“

Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon
 
Coruscant, Kaserne - Aeonian, Dur, Nat

Dur zuckte im Laufen kurz zusammen, als die Detonatoren in einem Radius von wenigen Metern alles auslöschten. Die Aktion von Aeonian sollte ihnen zumindest vorerst den Rücken freihalten. Dur blickte angestrengt nach vorne. Es ging im Laufschritt voran, während ihm der Trandoshaner zusammen mit dem verwundeten Nat folgte. Als sich der Gang das nächste Mal kreuzte, drückte sich der Korun an die Wand und überprüfte vorsichtig die Lage. Nachdem er keinerlei Feindaktivitäten ausmachen konnte, bedeutete er den anderen per Handzeichen, dass die Luft rein war.
Dur gab seinen Kameraden Deckung, als sie sich um die Ecke begaben. Dann folgte er ihnen nach. Wenn sie den Einstiegspunkt erreichen konnten, mochte die ganze Mission vielleicht noch gut für sie ausgehen. Dur hakte seine Waffe in den Gürtel und nahm wieder den letzten Sprengsatz in die Hand. Wahllos öffnete er die nächste Tür, welcher ihm auf dem Gang begegnete und platzierte die Sprengladung. In wenigen Sekunden hatte er das explosive Baradium scharfgemacht und eilte wieder auf den Gang hinaus. Schnell hatte er wieder zu seinen Kameraden aufgeschlossen und ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie schließlich die Stelle, wo sie sich gewaltsam Zugang zur Kaserne verschafft hatten.
Dur stieg als erster hinab. Dann half er Nat ebenfalls hinunterzusteigen. Die Atmung seines Kameraden ging schwer und er fluchte unter Schmerzen, als er das letzte Stück mehr fiel denn sprang. Schüsse erschallten von oben und Dur rechnete mit dem Schlimmsten, doch schließlich erschien auch Aeonian im Kanalisationssystem.

"In Ordnung, du?" erkundigte sich Dur bei dem Trandoshaner.

Coruscant, Kanalisation - Aeonian, Dur, Nat
 
Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan

Gebannt hörte Dan den Worten des Sith zu. Hier und da legte sich seine Stirn in Falten, denn mit einer Antwort dieser Art hatte er nicht gerechnet. Er hatte das Bild, das er über die Sith besaß und inwieweit er ihre Aufgabe innerhalb des Imperiums sah, dargelegt und er war überzeugt gewesen, dass es zumindest in groben Zügen ebenfalls den persönlichen Ansichten eines Sith entsprechen müsste. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er nun eine so entgegen gesetzte Erwiderung erhalten würde. Nicht dass er sie grundsätzlich in Frage stellte und nur auf seinen Standpunkt pochte, denn das Gegenteil war der Fall. Er fand es umso interessanter, seinen Ansichten die eines wahren Sith entgegen gesetzt zu bekommen, denn wer sollte über solche Dinge besser Bescheid wissen als ein Sith selbst.

Auch wenn er noch nie auf dieser Weise über das Sith-Dasein nachgedacht hatte, war ihm natürlich bewusst, dass die Sith ebenso nach persönlicher Macht strebten, so wie es jeder Politiker oder Oligarch ebenso tat. Er hatte schlicht mehr Einsatz für die Sache, welche sich die Mächtigen des Imperiums verschrieben hatten, erwartet. Er verstand zwar selbstverständlich die Aussagen von Draconis, aber vielleicht war seine eigene Sicht in ihrer Art auch einfach zu engstirnig und er konnte das, was sich hinter den Worten des Sith verbarg, nicht vollends begreifen, da er nicht das erlebt und erlernt hatte, wie es der Sith-Lord getan hatte. Es dauerte einige Momente, bis er wieder seine Gedanken beisammen hatte, um seinem Gegenüber zu antworten.


”Desillusioniert?”, begann er mit einem selbstbewussten Gesichtsausdruck. ”Nein, desillusioniert bin ich bei weitem noch nicht. Vielmehr ist es für mich von größtem Interesse, die Ansichten eines wahrhaften Sith über solche Dinge zu erfahren. Auch wenn ich nicht bestreiten mag, dass mich eure Antwort sehr überrascht hat.”

Er verschränkte leicht die Arme und strich sich nachdenkerisch mit der Hand über sein Kinn.

”Die Sith verfolgen also durch und durch egoistische Ziele, wenn ich euch richtig verstanden habe…”, er zögerte einen Moment, da er kurz nachdachte, was die angemessene Anrede für einen Sith war”…Lord Draconis, und vor allem versuchen sie ihre persönliche Macht zu mehren und anzuhäufen.”

Sein Ton war weder skeptisch, noch tadelnd - dieser Sinn lag dem Chiss fern. Sein Ton war eher der eines neugierigen Studenten, dem der Professor ganz neue Wege offenbart hatte und zu dessen Verständnis er nur in langsamen Schritten gelangen konnte. Seine Gedanken schweiften wieder ab und er dachte darüber nach, wozu er in der Lage wäre, wenn er den Lehren der Sith folgen würde. Er würde sich von seinem Vater und von seinem Halbbruder lossagen können... nein, er würde sogar die Macht besitzen, sich für all das, was sie getan hatten, an ihnen rächen zu können. Die Wut stieg wieder in ihm auf, gemischt mit der Herrlichkeit dieser Vorstellung. Vielleicht würde er eines Tages in der Lage sein, ihnen ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen.

”Eure Worte erscheinen mir einleuchtend, dass all jene, die unter dem Imperator mehr oder weniger seine Diener sind, seine Sklaven…”, er benutzte bewusst die Begrifflichkeit des Sith, auch wenn sie ihm nicht wirklich zusagte, ”aber eure Ausführung klingt ebenso nach einem extrem ausgeprägten Einzelgängertum der Sith, wieso seid ihr dann noch ein Teil des Imperiums, ein Teil des Sith-Ordens? Warum dient ihr dem Imperator? Wäre es nicht einfacher, sich von all dem loszusagen und seine Stärke auf eigenen Wegen zu fördern… um dann gegebenenfalls zurückzukehren, um die Macht zu ergreifen, wenn die Stunde geschlagen hat?”

Er riss sich einen Moment aus seinen Gedankenspielen heraus und sah den Sith etwas zurückrudernd an.

”Das ist natürlich alles nur rein hypothetisch meinerseits gedacht. Ich versuche nur, euer Gesagtes besser verstehen zu können.” Er dachte noch einen Moment nach ”Oder dient euch der Sith-Orden lediglich dazu, eure Macht zu vergrößern und eure Fähigkeiten zu erweitern? Und das Imperium ist nicht mehr als der praktischste Apparat, um früher oder später größtmögliche Macht auszuüben?”

Er dachte an die Erwähnung des Bürgerkriegs innerhalb des Sith-Ordens, der auf Bastion unzählige Opfer gekostet hatte. Eine schreckliche Sache, wenn man bedachte, dass die gesamte Konzentration der Zerstörung der Neuen Republik gelten sollte.

”Also leben die Sith nach der Devise, dass sich nur der Stärkere durchsetzt und diejenigen, die ihnen nicht gewachsen sind, ihre Diener sind oder sterben. Aber wenn die Truppen schwächeln, wo liegt der Fehler darin, ihnen ihre Fehler aufzuzeigen, so dass sie es das nächste Mal besser tun werden? Es wäre doch völlig… unökonomisch, sie ihrem Schicksal zu überlassen, wenn sie in Not sind, nur um ihnen ihre eigene Unzulänglichkeit zu demonstrieren, die im Kampf wohl letztendlich immer mit dem Tod bestraft wird…”

Unökonomisch, dieses Wort traf es ganz gut, auch wenn es ihn an das halbe Jahr erinnerte, als er sich mit den lästigen Wirtschaftswissenschaften an der Universität beschäftigt hatte. Die Sicht, dass Schwächere den Sith zu dienen haben, leuchte ihm ein, aber es klang so, als wäre der Sith bereit, imperiale Truppen regelrecht zu verheizen, wenn sie denn unfähig waren. Und mit diesem Gedanken konnte der junge Chiss sich nicht anfreunden, denn letztendlich kämpften sowohl der Soldat als auch der Sith für das Imperium - vielleicht unter anderen Voraussetzungen und mit anderen Vorstellungen, aber letztendlich ging es doch nur um den Erhalt des Imperiums.

Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon

Die Worte des jungen Chiss erstaunten Draconis. Seine Worte waren wohlüberlegt und nicht dumm. Tatsächlich wäre es unökonomisch die eigenen Truppen dem Gegner entgegen zu werfen und zu verschwenden. Seine militärischen Operationen waren bisher stets mit geringen Verlusten verlaufen. Ob dies an seinem Geschick oder Fortuna lag, konnte er nicht sagen. Solange sie ihm nicht im Weg standen, kümmerte er sich schnell genug um die gegnerischen Truppen um Verluste gar nicht erst möglich zu machen. Der Chiss hatte es geschafft dass er nachdachte und seine eigenen Worte nochmal überlegte. Sie hatten beide auf ihre Art und Weise recht und doch hatte es Danaris es geschafft ihn zum Innehalten zu bringen.

„Sehr gut, du trägst den Kopf nicht nur auf dem Hals um zu verhindern dass es in diesen hinein regnet.“

Die Gedanken des Sith kreisten weiter um den jungen Chiss. Er besaß keine Furcht. Stattdessen analysierte er den Sith, begehrte das Wissen welches er ihm offenbarte. Er denkt nach und denkt über Strategien nach, er ist neugierig und nutzt sein bisheriges Wissen um sein neues auszubauen. Es gefiel dem Sith, doch mahnte er sich zur Vorsicht. Bisher hatte er immer Pech mit Anwärtern gehabt. Er durfte nicht noch einmal seine Zeit verschwenden. Er wollte noch mehr aus ihm herauskitzeln.


“Es mag unökonomisch klingen, doch auch solche Opfer haben ihren Wert der nicht zu unterschätzen ist. Wenn ein solches schwaches Glied weiter dient und die Karriereleiter an die Spitze erklimmt, wird spätestens dort die Saat der Schwäche aufgehen und weitere, wertvollere Leben kosten. Es ist eine natürliche Selektion. Man könnte schon fast meinen … der Wille der Macht.“

Ein leises kehliges Husten erklang, einem Lachen nicht unähnlich, doch konnte man sich vorstellen dass ein Wesen mit einem solchen rabenschwarzen Herz solche Gesten noch kannte?
Diesen kurzen Moment der Erheiterung wischte der Sith hinfort und fokussierte wieder Danaris mit seinen Augen.


“Ein Sith würde niemals einem Unbekannten, selbst wenn er seinen Namen kennt, seine Beweggründe offen darlegen. Vergleicht es mit einem Kartenspiel, niemand möchte dass man einem in die eigenen Karten schaut.“

Es ging ihm zu weit in seine Richtung und zu wenig in die des Chiss. Das Interesse welches Danaris zeigte erschien ihm ehrlich. Die Sith interessierten ihn, doch waren seine Vorstellungen noch nicht perfekt. Er würde an ihm arbeiten müssen, so wie ein Schmied die letzten Unstimmigkeiten aus seinem Werk herausarbeiten würde.
Er würde ihn zu einer Waffe schmieden, so wie ihn damals sein Meister zu einer geschmiedet hatte. Nun irrte dieser verwirrt und nutzlos auf Coruscant umher und kam nicht mehr in den Genuss seiner geschmiedeten Waffe. Die Unterhaltung der beiden hatte ihn erschüttert, verletzt und wütend gemacht. Sein Ziel würde es darin bestehen wenn er ihn nochmal sehen würde, ihn zu töten.
Die Macht verriet ihm nichts über seinen Aufenthaltsort, das Band war gebrochen und die Jagd nun beendet.


“Doch genug von mir, was sind ihre Motivationen? Was ist es, was es anzustreben gilt?“

Rein zufällig schweifte der Blick des Sith Lords erneut zum Balkon und beobachtete die Szenerie während er mit Zeigefinger und Daumen sein Kinn rieb und seinen Elbogen auf seinem verschränkten Arm ruhen ließ. Das Sith Taith wurde dabei sichtbar, worum sich Draconis mittlerweile nicht mehr kümmerte. Die Ernennung zum Warrior erschien ihm mittlerweile wie ein Jahrhundert lang her. Seine Mission dauerte schon viel zu lange. Doch vielleicht hatte es auch etwas gutes wenn er diesen Chiss hier für sich gewinnen und sein Machtpotenzial ausnutzen können würde.

Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon
 
Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan

Die folgenden Wort des Sith-Lords stimmten Dan nachdenklich. Natürlich hatte er in seiner Argumentation völlig recht. Wenn man ein schwaches Glied nicht frühzeitig aussortierte oder es zu etwas Besseren formte, würde es sich nur umso fataler auswirken, sobald sich dieser Schwache in einer höheren Position befand und sich einer Situation gegenüber sah, der er nicht gewachsen war. Viel zu sehr erinnerte ihn dies an das Denken seines Vaters. Jener sah ihn ihm, seinem eigenen Fleisch und Blut, ein solches schwaches Glied und hatte noch nie darum ein Geheimnis gemacht. Sein Vater folgte dem gleichen Prinzip, welches Draconis dem jungen Chiss dargelegt hatte, indem er ihm niemals das Vertrauen geschenkt hatte, sich beweisen zu dürfen, und ihn niemals in eine hohe Position bei ZulTech kommen lassen würde.

”Aber es kann sich auch als Fehler herausstellen, wenn man zu schnell über jemanden ein Urteil fällt, welches er nicht verdient”, begann er im sinnierenden Tonfall. ”Jemand, der augenscheinlich schwach ist, kann sich in seiner Zukunft als umso Tüchtiger und Talentierter herausstellen.”

Diese Worte hätte man auch genauso gut auf ihn ummünzen können. Aber Dan wollte dem Sith nicht sein ganzes Innenleben bezüglich seiner Familie offenbaren, er würde es vermutlich als Schwäche auslegen, und so schlug er wieder eine Brücke zu den Angehörigen der imperialen Armee.

”Vielleicht war die Situation, in der sich jener als schwach erwies, einfach zu seiner Ungunst geschaffen. Vielleicht konnte jener in dieser Situation gar nicht anders, als eine Schwäche zu offenbaren, während sein Vorgesetzter, derjenige, der Macht über ihn hatte, nur seine Ziele im Auge hatte und alles andere diesen unterordnete. Und vielleicht”, sprach er nach einer kurzen Pause weiter, ”war die Zeit einfach noch nicht reif gewesen, um seine wahren Stärken zu offenbaren.”

Der Sith sprach vom Willen der Macht und gab daraufhin einen in Dans Ohren krächzenden Ton von sich, der wohl einem Lachen gleichkam, wie Dan vermutete. Anscheinend hatte dieser Sith-Lord Gefallen an ihrer Unterhaltung gefunden. Das war gut, besonders vor dem Hintergrund, dass der Chiss immer noch sein Ziel im Hinterkopf hatte, eine Möglichkeit zu finden, sich den Sith anzuschließen. Nun war er dieser Sache näher denn je. Draconis gab sich verschlossen hinsichtlich seiner Motive, wieso er denn dem Sith-Orden und dem Imperium angehörte, wenn doch das Dasein eines Sith so sehr auf Einzelgängertum basierte. Er brachte den Vergleich mit einem Kartenspiel an und Dan vermutete, dass sich dahinter mehr verbarg, als er sich auszumalen vermochte. Es trug noch weiter zu der geheimnisumwitterten Ausstrahlung des Sith bei.

Draconis lenkte das Gespräch in eine andere Richtung und fragte stattdessen nach Dans Motivation. Während sich Dan seine Worte überlegte, sprang ihm eine auffällige Tätowierung auf dem Handrücken des Sith ins Auge. Was diese wohl zu bedeuten hatte? Vielleicht war es eine Erinnerung an Vergangenes? Oder vielleicht auch ein für Sith traditionelles Merkmal? Er wusste es nicht, aber es hatte sein Interesse geweckt und vielleicht würde er früher oder später mehr darüber erfahren können.


”Ach, wisst ihr”, begann er schon beinahe im Plauderton, ”ich lebe nun schon seit einiger Zeit auf Coruscant und es gab nicht viel, wonach ich strebte. Wenn ich nicht in der Universität verweilte, ließ ich mein Leben einfach so dahin driften. Wozu soll ich mir auch Sorgen machen? Was hätte mir auch ein Streben nach Größerem verleihen sollen?”

Er schloss für einen Augenblick die Augen und machte eine Pause, bevor er mit ernster Stimme fortfuhr.

”Aber letztens ist mir etwas widerfahren, welches der Frage nach dem Sinn meines Lebens womöglich eine komplett neue Richtung gegeben hat. Mein guter Onkel war bei mir zu Besuch…”

Er fixierte den Sith noch intensiver, denn er wollte sich keine ach so kleine Nuance seiner Reaktion auf das Folgende entgehen lassen, selbst wenn er ahnte, dass Draconis schon längst darüber Bescheid wusste.

”und offenbarte mir, dass ich die Begabung der Macht besitze, so wie auch einst mein Großvater.”

Stille legte sich zwischen sie und Dan blieb nichts übrig, als die Reaktion des Sith-Lords abzuwarten. Nun war der Zeitpunkt gekommen, bei dem es darauf ankam, in welche Richtung sich sein Leben vielleicht verändern mochte.

Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan
 
[Coruscant – Untere Ebenen – Wettbüro]Noomi zusammen mit Crado; Ladenbesitzer(NPC) und zwei bewusstlose Räuber(NPCs)

Noomi tastete in der Macht schnell das restliche Wettbüro ab. Die Jedi und der Verkäufer waren die einzigen Personen im Laden. Noomi atmete auf. Crado begann, den Ryn zu beruhigen:

„Guter Herr, Sie brauchen keine Angst mehr haben. Diese Räuber sind außer Gefecht.“

Der Verkäufer schien an dem Überfall nichts außergewöhnliches gefunden zu haben, anscheinend war es nicht das erste Mal, dass so etwas passierte. Dennoch war er sichtlich erleichtert, dass die Männer ausgeschaltet waren. Der Ryn betrachtete die leblosen Körper misstrauisch. Dem verlieh er noch mehr Aussagekraft, als er voller Verachtung auf den Boden spuckte.

„Argh, das sind bestimmt Goopas Männer. Diese Kriminellen machen mir schon seit Tagen zu schaffen.“

Goopa steckte also dahinter. Noomi vermutete, dass die beiden Maskierten gekommen waren, um Tribute einzutreiben. Der hinterhältige Hutt hatte einen ziemlich großen Machtkreis. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, ihn auszuschalten, überlegte die Nautolanerin. Bei diesem Fettkloß hätte ich sicher kein schlechtes Gewissen gehabt. Der wuschelige Cathar hatte aber noch einige Fragen:

„Inwiefern? Gehört diese Gegend nicht diesem äußerst grausamen Hutten?“

Nun war Noomi auf eine Antwort des runzligen Verkäufers gespannt, doch der ließ sich Zeit. Begutachtete seine beiden Retter. Das Mädchen spürte den durchdringenden Blick des Alten. Sie musterte ihn ebenfalls ganz genau. Oft war sie Ryn noch nicht begegnet. Dieser musste die Traditionen seines Volkes aufgegeben haben. Nach einer Weile wand er seinen Blick auf die Bewusstlosen. Gemächlich nahm er ihnen die Masken ab und legte ihnen Fesseln an, die er von irgendwo im Laden hervorkramte. Die beiden Jedi warteten geduldig. Dann fiel ihm wohl ein, dass Crado eine Frage gestellt hatte, jedenfalls antwortete er:

„Das Viertel gehört Tokko the Boss – einem Toydarianer. Seit mehreren Monaten herrscht hier ein erbitterter Bandenkrieg zwischen diesen beiden Unterweltbossen. Jeder will sein Territorium um einen oder auch zwei Häuserblöcke erweitern – und der andere verhindert das. Aber sagt bloß, dass ihr davon noch nichts gehört habt? Immerhin spricht mittlerweile der gesamte Bezirk von diesem blutigen Kräftemessen.“

Was für eine Sinnlose Verschwendung von Leben. Noomi sprach ihren Gedanken nicht laut aus. Hunderte Leute starben aufgrund der Willkür zweier machthungriger Herrscher. Und am Ende stand man wieder an der gleichen Stelle wie vorher. Den Ryn schien das nicht zu schocken. Crado ließ sich ebenfalls nichts anmerken, während er auf die Frage des anderen einging:

„Nein, haben wir noch nicht. Sind noch nicht so lange auf diesem Planeten – und in dieser Gegend.“

„… Mhm, dafür wart ihr nun zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Die Laune des abgebrühten Händlers hatte sich mittlerweile wieder gehoben. „Ich muss mich für diese Hilfe irgendwie erkenntlich zeigen. … Kommt. Ich spendiere euch eine Wette.“

Eine Gelegenheit, die man sich nicht zweimal bieten lassen sollte. Wenn eine Fähigkeit die Jedi besonders auszeichnen sollte, dann war es die, dass sie die Zukunft vorausahnen konnten. Bisher war eine Wette für die beiden gar nicht möglich gewesen, da sie über kein Kapital verfügten. Doch nun eröffneten sich neue Möglichkeiten. Wenn sie an einem Glücksspiel teilnahmen und gewannen, hätten sie vielleicht genug Geld beisammen, um den Widerstand einige Zeit zu unterstützen.

„Was für eine Art Wette denn?“, informierte sich Noomi.

„Nun..“, begann der alte Ryn. „Ich habe da so ziemlich alles anzubieten, was das Herz begehrt. Natürlich habe ich all diese offiziellen Sachen: Coruscanter Lotterie, das Imperiale Glücksspiel, Swoop-Rennen und so weiter. Doch spannend wird es eigentlich erst, wenn man sich die anderen Wetten ansieht. Das kriegt ihr wirklich nur hier in den Unteren Ebenen. Guckt einmal da...“

Er drückte auf einen Knopf und ein Holoscreen erschien auf der blanken Oberfläche der Verkaufstheke. Mit seinen Fingern navigierte er durch ein breites Menü, bis er zu dem Bereich kam, der die illegalen Wetten beinhaltete. Da waren Tierkämpfe. Sportwetten aller Art; ob Wettläufe, Ringen oder andere populäre Sportarten, für alle standen eine große Auswahl an Teilnehmern zur Auswahl. Am beliebtesten schienen Straßenrennen durch die Unteren Ebenen zu sein – zumindest gab es hier die größten Einsätze.

„Hier, das zum Beispiel.“ Er ließ ein Rennen anzeigen, bei dem schon jetzt hohe Wetten abgeschlossen waren. „Für modifizierte Speeder. Bei diesem Rennen könnt ihr viel Geld machen, müsst allerdings auch 'ne ganze Portion Glück haben. Bei über dreißig Piloten, die heute am Start sind, ist es schwierig, den richtigen herauszufischen.“

Noomi warf einen Blick zu Crado. Das war sicher eine der besten Geldquellen, die ihnen zur Verfügung standen. Wahrscheinlich würde der Ryn auch keine Wetten mit höheren Einsätzen und besseren Gewinnchancen zur Verfügung stellen. Ob sie es gemeinsam schaffen würden, den schnellsten Fahrer zu erahnen? Das Mädchen dachte nicht lange nach, sondern vertraute auf ihre Intuition. Eine bessere Wahl gab es nicht.

„Das nehmen wir,“ bestimmte sie entschieden.

„Sehr schön. Ich gebe euch eine Bescheinigung mit; ich würde die Entscheidung aber erst vor Ort treffen. Manchmal hilft es, sich die fahrbaren Untersätze aus der Nähe anzusehen. Auf dem Zettel steht auch eine Wegbeschreibung. Einen Moment… hier.“ Er überreichte das Stück Papier. Dann sah er auf eine an der Wand angebrachten Uhr. „Ihr solltet gleich los. Sonst verpasst ihr noch den Start.“

Der Verkäufer geleitete sie zum Ausgang. Dort angekommen fielen Noomi die bewusstlosen Räuber ein. Sie wies darauf hin, doch der Ryn winkte mit einem freundlichen Lächeln ab.

„Ach, mit denen komme ich schon klar. Jetzt sind sie ja keine große Bedrohung mehr. Euch wünsche ich noch viel Glück.“

– – –​

Die Nautolanerin sah sich den Zettel auf dem Weg zur Veranstaltung an. Darauf verzeichnet waren die waghalsige Strecke, sowie die Namen der Rennfahrer und einige weitere Informationen. Einen Namen hatte das Rennen gar nicht. Um dorthin zu kommen mussten sie einige Minuten mit der Repulsorbahn fahren, bis sie in einen wenig belebten Stadtteil kamen. Als sie Ausstiegen, empfing sie der Geruch von Rauch und Maschinenöl und sie begegneten verrußten Arbeitern. Schwere Frachter flogen über sie hinweg und transportierten tonnenweise Rohmaterialien. Die beiden Jedi liefen durch die Straßen, bis sie an ein kleines Tor kamen. Hier stand eine Traube von Leuten, die darauf wartete, von den Securitys eingelassen zu werden. Kein Schild wies auf ein bevorstehendes Straßenrennen hin, doch Noomi wusste, hier waren sie richtig. Geduldig stellten sie sich an. Als sie nach kurzem Warten an die Reihe kamen, hielt sie ein grimmig blickender Trandoshaner an und bedachte sie eines durchdringenden Blickes. Dann ließ er sie passieren.

Sobald sie das kleine Portal durchquert hatten, eröffnete sich vor ihnen eine riesige Halle. Dort waren Zuschauerränge und große Holoprojektoren, die von einem Sprecher kommentierte Infos über die Fahrer gaben und später das Rennen anzeigen würden. Unten schraubten dutzende ölverschmutzte Leute an den Speedern herum, um letzte Feinjustierungen vorzunehmen. Ein Xexto pries mit seinen vier Armen Knabbereien und Getränke zum Verkauf an. An einem Schalter nahm der Buchmacher, geschützt von zwei kräftigen Bodyguards, die Wetten an. Noomi und ihr Meister lehnten sich an die Brüstung, die die Zuschauer von den Speedern trennte und sahen zu den Piloten.


„Was meinst du, wen wir nehmen sollten?“, fragte sie den wuscheligen Cathar. Dann gestand sie: „Ich habe keine Ahnung, nach welchen Kriterien man da gucken sollte.“

Die Fahrer machten sich langsam bereit und der Kommentator beendete seine Ausführungen. Lange konnte es bis zum Start nicht mehr dauern. Schon wurde ein riesiges Tor geöffnet, das den Blick auf eine unbelebte Straße freigab.

[Coruscant – Untere Ebenen – illegales Straßenrennen]Noomi zusammen mit Crado; Schaulustige und Rennfahrer
 
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon

Seinen Ohren kaum glaubend, sah der Sith Danaris an und fragte sich ob er wusste worauf er sich hier einließ. Dem Anschein nach wollte dieser Chiss ein Sith werden. Sie sprachen von den Eigenheiten des Sith Daseins und deren zwischen den Zeilen findbare Definition von Hingabe, nämlich zur totalen Hingabe der eigenen Kraft an den eigenen Fortschritt. Es war die unumstößliche Regel der Selektion. Die Starken überleben und die Schwachen werden von den Maden aufgefressen. Was daran hatte Danaris nicht verstanden? Er wusste es nicht doch mittlerweile mischte sich Wut in seine Adern.
Was brachte es ihm wenn er machtbegabt war und es nun wusste? Keines seiner Probleme, von denen er wahrscheinlich nicht einmal wusste, konnte die Macht von alleine lösen.
Dieser Mann stand sich selbst mit seinen Bedürfnissen und Wünschen im Wege, er ließ sich von seiner Familie herunterziehen und machte daraus ein solches Spektakel.


“Ich weiß. Es ist nicht gerade zu übersehen.“

Damit war das Thema für Draconis vorerst abgehakt. Bevor er weiter auf die Aspekte der Macht und die Zukunft des Chiss eingehen wollte, musste er sich doch versichern dass er hier keinen faulen, überheblichen Adligen hatte. Eislo würde das richtige sein um diesen blauhäutigen Faulpelz bei Laune zu halten. Besonders wenn es dabei immer mehr um sein Überleben gehen würde.

“Mir scheint es dass unser kleines Beispiel ihnen wohl ans Herz geht? Sie fangen an sich damit zu identifizieren und ihre familiären Probleme auf dieses Beispiel zu projizieren.“

Der Sith genoss es den Chiss wie ein offenes Buch vor sich zu haben und in seinen Gedanken blättern zu können. Die Probleme seiner Familie nagten schwer an ihm. Er wollte sich beweisen, er wollte zeigen dass er es wert war geliebt und geehrt zu werden, doch stand er sich dabei selbst im Weg. Anstatt aktiv daran etwas zu verändern, gab er auf und tat nichts. Es würde sich ja nichts ändern können. Eine Fehlinterpretation der Ereignisse. Er würde viel verändern können. Solange er ihm dienen würde, wäre Draconis bereit ihm alle Möglichkeiten zu geben sich zu beweisen. Wer weiß, vielleicht würde es Vorteile bringen wenn sein eigener Schüler eines Tages Kopf eines Unternehmens sein würde. Ressourcen waren rar gesäht, man musste sie halten und pflegen. Doch vorerst gab es diese Baustelle, die das Gedankenbild dieses Mannes darstellte zu … modifizieren.

“Ihre Probleme sind anscheinend weitreichender Natur. Ihr zerrüttetes Familienleben spiegelt sich in ihrer Schilderung ihres … Studiums wieder.“

Die Worte waren so gewählt, dass er das Studium des Chiss nach einer kurzen Pause diskreditierte. Wen dem so war, sollte es nicht sein Ziel sein dieses Studium erfolgreich abzuschließen?

“Antriebslos. Ziellos. Wertlos.“

Drei Wörter die wie Blastersalven aus seinem Mund kamen und ihre Wirkung sicherlich nicht verfehlten.

“Wenn ein Wesen sich solchem Müßiggang hingibt, dann degeneriert es geistig. Die Konzentration lässt nach. Aufgaben werden nach hinten verschoben, nicht erledigt oder danach in großer Hast und nur ungenügend erledigt.“

Seine Worte kamen immer schärfer aus seinem Mund, sein giftiger Tonfall sollte den Chiss daran erinnern dass im Leben niemand neben einem steht, ihn an der Hand nimmt und zum Ziel führt.

“Es wird immer mehr und die Zeit vergeht immer schneller. Man versagt denn man hält dem Leistungsdruck nicht mehr stand. Niemand kann unbeschreibliches verlangen und hoffen dass es getan wird. Sie sind selber Meister ihrer Zeit und ihrer Arbeit.“

Draconis verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Chiss wieder in die Augen.

“Wachen sie auf!“

Es klang wie ein Befehl aus dem Mund des Sith Lords, ein Befehl dass Danaris aus diesem Konstrukt der Selbstlügen und Selbsttäuschung aufwachen sollte. Er war gespannt wie der Chiss reagieren würde.

Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon
 
Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan

Wieder zeigte Draconis eine Reaktion, mit der Dan nicht gerechnet hatte. Außer ein Kommentar, dass er schon von der Machtbegabung des Chiss Bescheid wusste, so wie dieser es auch vermutet hatte, zeigte er wenig Interesse hinsichtlich dieser Information. Stattdessen lenkte er das Gespräch von diesem Thema hinfort in eine Richtung, welche Dan zu denken gab. Zuerst konnte er nur schwerlich die aufkeimende Wut in sich unterdrücken, welche die Wertung des Sith über seinen Lebensstil hervorrief. Er hatte ja keine Ahnung, wie es ihm in seinem bisherigen Leben ergangen war, was er und seine Schwester hatten durchmachen müssen!

”Lord Draconis, ich bin im Begriff aufzuwachen!” begann er mit erregter Stimme. “Es war für mich eine persönliche Offenbarung, als ich erfuhr, dass ich das Talent der Macht in mir trage! Das ganze Leben lang von meinem Vater geschasst, war ich zu einem Leben des Müßiggangs und der Wertlosigkeit verdonnert! Lieber wählte ich dieses Leben, als mich als Sklave dem Willen meines Vaters unterzuordnen. Aber jetzt… jetzt habe ich die Möglichkeit, mehr aus meinem Leben zu machen, sogar viel mehr, als ich mir jemals hätte erträumen können.”

Er hielt inne, denn in diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er womöglich zu aufbrausend und dem Sith unangemessen gegenüber reagiert hatte. Wieso wurde er aufgrund der Worte des Sith so erregt? Vielleicht war mehr an seinen Worten dran, als Dan bereit war, sich einzugestehen. Er wollte ein Sith werden, so wie es einst sein Großvater gewesen war, und die Einschätzung seines Gegenübers mochte gar nicht mal so verkehrt sein. Schließlich sah er die Sache aus der Perspektive eines wahrhaften Sith! So schnell, wie der Ärger über Worte von Draconis gekommen war, wich er auch wieder der Einsicht, dass sein Gegenüber vermutlich gar nicht mal so unrecht hatte.

”Ich verstehe, was ihr mir sagen wollt, Lord der Sith”, fuhr er in ruhigerem Ton fort. ”Zumindest glaube ich das. Aber ihr solltet nicht den Eindruck gewinnen, dass ich motivationslos vor mich dahin vegetiere. Die Ziele, die ich mir gesetzt habe und setze, verfolge ich voll Eifer. Ich hatte noch nie in meinem Leben die Chance, mich einem höheren, einem weit entfernten Ziel zu verschreiben, außer die erste Möglichkeit zu ergreifen, so weit weg wie möglich von meinem Zuhause wegzukommen.”

Und diese Möglichkeit hatte er auch wahrgenommen, sobald sie sich das erste Mal geboten hatte. Aber dies war kein Vergleich mit dem Schritt, den er nun in seinem Leben würde machen können. Diese Chance durfte er sich einfach nicht entgehen lassen! Vor ein paar Momenten glaubte er noch, seinem Ziel, ein Sith zu werden, so nah zu sein, aber die Worte von Draconis warfen ihn wieder ins kalte Wasser, so dass er nur glauben konnte, seinem Ziel erneut unendlich fern zu sein. Aber für sich selbst und auch für seine Mutter, denn sie würde es sicherlich mit Stolz erfüllen, war er bereit, alles in die Waagschale zu werfen und keinen Versuch auszulassen.

”Doch jetzt ist mir diese Chance gegeben. Ich möchte mich dem Sith Orden anschließen! Ich bin bereit, mich den Lehren der Sith zu ergeben und diesen zu unterwerfen. Ich möchte die Wege der Macht erlernen. Ich will ein Sith werden!”

Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan
 
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon

Es war geschehen. Danaris hatte seine wahren Absichten geäußert, hatte bekannt das er sich den Sith verschreiben wollte. Sein Verlangen nach Rache gegenüber seinem Vater machte den Jungen blind und so ließ er sich leicht durch die Versprechungen ködern welche die Macht der dunklen Seite jedem anbot. Er bat darum ausgebildet zu werden, die Rollen hatten sie nun endgültig getauscht. Zuvor war es Draconis gewesen der auskundschaftete, analysierte und überlegen musste wie er diesen Mann ködern konnte.
Jetzt jedoch wollte dieser etwas von ihm, sodass der Chiss ihm beweisen musste dass er es wert war und nicht umgekehrt.
Der Chiss war nun verloren und hatte sich vollständig in die Hände des Sith Lords begeben, doch wollte Draconis ihn nicht so einfach davonkommen lassen. Er wolle ihm zeigen, dass er entbehrlich, nur ein weiteres Sandkorn am Strand sei. Er musste ihn von sich abhängig machen. Doch zuerst musste er die Motivation des Jungen erfahren. Rache war eine Sache, doch hatte er die Worte wirklich verstanden die er dem Chiss eben verkündet hatte?
Es gehörte mehr zum Studium der Macht als ein paar Machtfertigkeiten zu lernen und ein Lichtschwert zu schwingen. Das war es was den gemeinen Fußsoldaten von einem General unterschied. Das Wissen welches er sich angeeignet hatte. Über das Wissen würde sich ein Sith definieren denn es mündete in gesteigerten Fähigkeiten und Fertigkeiten.


“Ein Sith? Sie?“

Ein verhaltenes, künstliches Lachen entsprang der Kehle des Sith. Seine Stimme schien verändert, weicher und gefährlicher war sie nun. Einer Schlange gleich schlichen die Worte in den Geist des Chiss und schlingen sich um ihn herum, pressten und hielten ihn in dem Bann der Wörter.

“Mir stellt sich dabei eine Frage: Wieso?“

Bevor Danaris antworten konnte, legte der Sith nach. Er sollte sich genau überlegen was er sagen würde, denn die Antwort würde darüber entscheiden ob der Sith sich nur umdrehen und gehen würde, oder dem Jungen eine Chance gab. Die Macht würde entscheiden und in ihrer Weisheit dem Chiss die Worte offenbaren die brauchte oder sie würde schweigen und damit das Schicksal des Blauhäutigen besiegeln.

“Wieso wollen sie ein Sith werden? Was bringt es ihnen einer zu werden? Warum sollte ich es tun? Was habe ich schon davon?“

Seine Augen streiften umher, suchten nach einer Abwechslung. Gespielte Langeweile. Jetzt war es Danaris der ihn bei Laune halten musste und nicht umgekehrt. Der tödliche Tanz der in der völligen, geistigen Versklavung des Chiss enden würde. Wie der Chiss die Situation einschätzen würde, konnte Draconis nicht sagen, doch rechnete er in diesem Stadium damit, dass Danaris alles dafür tun würde dass er sich erbarmen und seiner annehmen würde. Ob er zu hoch gepokert hatte, würde sich herausstellen.

Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Gäste und Delegationen, Darth Draconis und Danaris Zulon
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | „Imperia 500“ | oberste Etage | eine Menge hochrangiger und reicher Gäste; im Gespräch mit Moff Barnip ]

Immer mehr exklusive Gäste füllten die luxuriöse Etage. Sanft setze auf einmal im Hintergrund eine instrumentale Musik ein, die (natürlich) perfekt zum Anlass passte. Trotz allem konnte man das sehr bekannte imperiale Thema immer wieder heraushören. Auch am Buffet wurde langsam der Andrang größer. Freundlich bedienten Köche, die alle die gleichen schneeweiße Uniformen trugen, die vielen Gäste, die sich auf der anderen Seite anstellten. Langsam setzte ein Gemurmel – neben der Musik – ein. Man genoss – natürlich nur im ausgewählten Umfeld – den ziemlich großen Triumph, den man mit der öffentlichen Hinrichtung an diesem Tag erzielt hatte. Manchmal blickten mehrere Gäste von Zeit zu Zeit zu Horatio Kraym I., dem Gouverneur von Imperial City, der ebenfalls auf dieser Feier anwesend war.

Der junge, adlige „Herrscher“ des urbanen Planeten stand neben einem äußerst dicken Menschen – Moff Barnip. Sie standen etwas abseits vom abwechslungsreichen Buffet und man unterhielt sich in diesem Augenblick über die angekündigte hapanische Opernaufführung „Isolder & Elliah“, welche an diesem Abend aufgeführt werden sollte. Diese Aufführung war ein diplomatisches Geschenk der ehrenvollen Königsfamilie von Hapan. Auf diese Weise wollte man die zarten Beziehungen, welche das Imperium mit diesem abgeschnittenen Cluster unterhielt, festigen. Mit einem recht freundlichen Lächeln – das er insgeheim sein „Medienlächeln“ nannte – nickte der Gouverneur dem dicken Moff zu. Hin und wieder sah sich Horatio um. Ließ seinen äußerst aufmerksamen Blick durch die Reihen der anwesenden Gäste schweifen. Unter den zahlreichen Anwesenden erblickte er ein weiteres Mal die rothaarige Schönheit (Alaine Aren) in Begleitung seines Bekannten Jacen.


„Oh, hier gibt’s sogar alderaanischen Ruge, erklang plötzlich eine ziemlich süße Stimme (Pooja Aldrete) hinter Horatio.

Bei diesem angenehmen Klang drehten sich Moff Barnip und Horatio unverzüglich in die Richtung, aus der diese süße Stimme kam. Schnell fiel ihr Blick auf zwei attraktive Alderaanerinnen. Eine der beiden jungen Damen (Ariana Celchu) erkannte der Gouverneur sogar. Horatio hatte die attraktive Blondine schon einmal auf einer Vernissage vor einigen Tagen sowie im recht exklusiven „Roses of Coruscant“ getroffen.
'Die Welt ist doch klein', dachte sich der Vjuner Adlige und lächelte – dieses Mal ein bisschen herzlicher. Höflich traten er und der beleibte Moff zu den zwei Damen. Sofort zog man die Aufmerksamkeit der beiden Frauen auf sich. Flüchtig ließ der gepflegte Gouverneur seinen Blick – ganz unauffällig – über die attraktiven Körper gleiten. Beide hatten sich sehr geschmackvoll geleitet und fügten sich damit perfekt in die hier anwesende Gesellschaft ein. Ariana Celchu trug ein rotes, schulterfreies Kleid, während ihre hübsche Begleitung einen weißen, ärmellosen Pullover mit Rollkragen trug.

„Guten Abend, die Damen“, begrüßte Barnip mit einem breiten Grinsen die beiden Alderaanerinnen und gesellte sich sofort zu ihnen. „Selten erschien mir der alderaanische Akzent so schön. Darf ich nach Ihren Namen fragen? Meine Wenigkeit ist Heremus Barnip, Moff des Jaso-Sektors, und neben mir steht...“

„... Gouverneur Horatio Kraym I., warf er höflich ein und küsste zärtlich die Handrücken der zwei Schönheiten.

Kurz sah der Adlige in die grau-grünen Augen von Arianas Begleitung. Ein ziemlich verführerischer Glanz lag darin. Flüchtig schenkte der Gouverneur der jungen Frau ein entsprechendes Lächeln. Mit einem Mal fiel ihm auf, dass die brünette Alderaanerin unter dem schneeweißen Rollkragenpullover nicht sehr viel tragen konnte, denn die wohlgeformte Brust zeichnete sich in aller Deutlichkeit vom restlichen Stoff ab. Horatio – noch immer freundlich lächelnd – behielt alle Gedanken, die plötzlich durch seinen Kopf rauschten, für sich. Ihre freche Art gefiel ihm – ebenso Ariana. Jedoch schien bei der blonden Ariana sämtliche Kleidungsstücke zu sitzen. Nach einigen Sekunden kehrte seine ganze Konzentration wieder zur aktuellen Unterhaltung zurück. Moff Barnip lud die beiden Damen gerade zu der hapanischen Opernaufführung – sogar in exklusive Logen – ein. Etwas sehr lässig fuhr sich Horatio durch das schwarze Haar und blickte der brünetten Begleitung direkt in die Augen.


„Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie beide uns begleiten würden“, sagte der adlige Gouverneur, wobei das Lächeln blieb. „Solch eine Kunst findet man wahrscheinlich nicht einmal auf Alderaan. … Wie entscheiden Sie sich also?“

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | „Imperia 500“ | oberste Etage | eine Menge hochrangiger und reicher Gäste; im Gespräch mit Moff Barnip, Ariana Celchu und deren Begleitung (Pooja Aldrete) ]
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan

Bisher hatte Draconis in den meisten Fällen Reaktionen gezeigt, mit denen Dan nicht gerechnet hatte und von denen er überrascht gewesen war. Wenn der Chiss davon überzeugt gewesen war, dass sein Gesagtes auf Widerhall stoßen würde, hatte der Sith ihm widersprochen oder zumindest eine andere Betrachtungsweise ins Spiel gebracht. Nun hatte er dem Sith voll und ganz seine Absichten offenbart, seine Motive offengelegt, und er rechnete schon damit, dass sein Gegenüber ihm auch diesmal wieder Kontra geben würde. Aber in diesem Fall würde es vermutlich daraus bestehen, dass er Dans unbedingten Willen, ein Sith zu werden, mit Verachtung abschmetterte…

In dieser Annahme wurde er dieses Mal von der Reaktion des Sith ein wenig überrascht, allerdings positiv. Nicht dass er ihn mit offenen Armen in den Reihen der Sith empfangen hatte - ganz und gar nicht -, aber Dan sah in den fragenden Worten seines Gegenübers eine Chance für ihn, sich zu beweisen. Obwohl der Sith eine skeptische, wenn nicht sogar abweisende Art an den Tag legte, schien er auch Interesse an dem Chiss zu haben. Zumindest interpretierte Dan so seine Reaktion. Er hatte jetzt schon vielleicht die erste Möglichkeit, seine Willensstärke unter Beweis zu stellen. Entgegen seiner davor von Emotionen geleiteten Worte, überlegte er sich seine folgenden gut, bevor er begann zu sprechen.


”Es gibt viele Gründe, weswegen ich mich den Sith anschließen möchte. Auch wenn unsere Ansichten in diesem Fall unterschiedlich sind, ich möchte dem Imperium dienen. Und selbst wenn dies für mich bedeutet, lernen zu müssen, meine Ideale zu vergessen und mir selbst am nächsten zu stehen, wenn dies das Ideal ist, welches ein Sith verfolgt.”

Er machte eine Pause und seine Blicke schweiften kurzzeitig zu dem Balkon ab, auf dem noch immer seine Schwester und sein Halbbruder in einer Diskussion vertieft waren.

”Was dies angeht, kann ich nicht bestreiten, dass ich nicht auch einen persönlichen Nutzen aus den Fähigkeiten, die ein Sith besitzt, ziehen könnte…”

Sein Blick wanderte wieder zurück zu Draconis, welcher immer noch in abwartender und abweisender Haltung verharrte.

”Was ihr davon hättet, mich als Schüler zu nehmen und in den Wegen der dunklen Seite zu unterweisen?“, fuhr er fort und musste unweigerlich an das Beispiel mit dem Kartenspiel denken, welches der Sith vor einigen Minuten zur Sprache gebracht hatte. “Welchen Nutzen ihr daraus ziehen könntet? Genaueres kann ich darüber nicht sagen, denn ihr allein wisst wahrscheinlich am besten darüber Bescheid.”

Seine Muskeln spannten sich an und er versuchte, seiner Stimme so viel Festigkeit zu verleihen, wie es ihm möglich war.

”Ich weiß nur eines: ich würde ein gehorsamer Schüler sein, der begierig euer Wissen über die Macht aufnehmen würde, egal wie hart dieser Weg auch zu sein vermag. Und ich verspreche euch, ich würde euch nicht enttäuschen.”

Alle Fasern seines Körpern spannten sich noch mehr an, als sie es schon ohnehin waren. Wie würde die Antwort des Sith ausfallen? Mittlerweile war er für alles gewappnet und er hoffte, er hatte die richtigen Worte gewählt, um den Sith überzeugen zu können.

Coruscant - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Oberste Etage - unter den Gästen | mit ein bisschen Abstand und außer Hörreichweite Kortun; Darth Draconis und Dan
 
[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / imperiale Kaserne] mit Dur und Nat

Die Thermaldetonatoren kullerten langsam, so schien es Aeonian, den Gang hinunter, und der Trandoshaner frage sich, ob die Imperialen den Tod wohl kommen sahen, bevor drei kurz aufeinanderfolgende Explosionen den Gang erschütterten und jeden Anwesendenim Umkreis von vier Metern in Stücke rissen. Um seines Magens und seines Lebens willen hielt er sich nicht weiter mit diesem Anblick auf, sondern wandte sich sofort wieder zu Nat, seinem verwundeten Kameraden um, dem Dur mittlerweile wieder auf die Füße geholfen hatte. Schnell sprang Aeonian hinzu und stützte den Soldaten, sodass der andere von dieser Last befreit war. Sie umgingen die Ecke, die ihnen gerade noch als Deckung gedient hatte, und bewegten sich so schnell wie möglich in Richtung ihres Einstiegs. Dur folgte ihnen nach und gab ihnen Rückendeckung. Der Trandoshaner verbot sich selbst, darüber nachzudenken was geschehen würde, wenn ihnen in diesem Moment eine Sturmtruppe entgegenkam. Nach einigen Minuten schlug hinter ihm eine Tür zu. Alamiert drehte er sich um, so schnell er es vermochte, doch es war nur Dur, der sich eben wieder ihne zuwandte. Er trug keinen Sprengsatz mehr. Schließlich erreichten sie doch noch den Einstieg, über den sie das Labyrinth aus Stahl und Tod betreten hatte. Als Aeonian dazu ansetzte, Nat zu Boden zu lassen, drängte sich Dur an ihm vorbei und nahm selbst das Risiko des ersten Abstiegs auf sich, während der Trandoshaner so gut es ging mit seinem ACP die Tür deckte, damit sie nicht im letzten Augenblick doch noch von einem E-11 zerlöchert wurden. Schließlich befanden sie sich jedoch alle mehr oder weniger wohlbehalten in dem Kanal, und begannen sofort, ihn entlangzugehen. Nun stützten sie beide ihren verwundeten Kameraden. Dur fing schließlich an zu sprechen.

In Ordnung, du?

Über diese Frage musste der Trandoshaner wirklich einige Sekunden nachdenken. Er war gerade mit knapper Not dem Tod entkommen, seine Ohren klingelten noch von den vorangegangenen Explosionen, er stützte eine verwundeten Kameraden, war erschöpft sowie verschwitzt und stampfte zu allem Überfluss noch durch eine klebrige, matschige Pampe, die aussah wie das übelste, was alle Haushalte auf Coruscant zusammen produzieren konnte. Gegenüber dem allgemeinen Durchschnitt ging es ihm absolut mies - wenn man allerdings die Umstände betrachtete, war er doch einigermaßen glimpflich davongekommen. Entsprechend fiel seine Antwort aus.

Bei mir ist alles in Ordnung. Aber wir müssen nat schnellstens in medizinische Behandlung bringen, sonst geht das ganze hier noch übel aus.

[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / Kanalisation] mit Dur und Nat
 
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - Jacen, Alaine, Alec sowie weitere Gäste

Alaine hatte es langsam satt sich weiter anhören zu müssen was Alec von sich gab. Dieser Mann war nicht nur oberflächlich, er verhielt sich zudem wie ein Aal, stets darauf erpicht, nicht gefasst zu werden. Nicht unbedingt unüblich bei Politikern, aber sie langweilten Alaine. Schlimmer noch sie waren wie Zecken, wenn sie sich einmal festgesaugt hatten, ließen sie nicht mehr los und Alec gehörte zu einer besonders schlimmen Sorte dieses Ungeziefers. Dieser Mann würde sie noch soweit bringen, dass ihr Mordgedanke nicht nur ein Mordgedanke blieb, sondern sie ihn wirklich umbrachte. Innerlich seufzte die Warrior. Sie würde sich aus dieser kleinen Runde entfernen, ehe ihr Wunsch Überhand gewann. Mit einem höflichen Wort verabschiedete sie sich von den beiden und Jacen nickte daraufhin schweigend. Er mochte niemand sein, der sehr gut in Gesichtern von anderen lesen konnte, aber er wusste dennoch dass seine junge Begleitung keinen Moment länger in der Gesellschaft seines Freundes bleiben wollte. Dies konnte Jacen ihr nicht verübeln, denn Alec war in gewisser Form eine Nervensäge, besonders Frauen gegenüber, die ihm weitaus besser gefielen. Mit einem kurzen aber dennoch flüchtigen Lächeln verabschiedete sich die Rothaarige Sith aus ihrer Gesellschaft. Für einen Moment sah sie sich um. Jeder einzelne von den Gästen war damit beschäftigt sich zu unterhalten, zu profilieren oder sonst etwas in dieser Richtung zu tun. Durchaus praktisch, denn so konnte die Adelige ungestört durch die Ansammlung wandern und Beobachtungen anstellen. Bisher hatte sie das Glück gehabt, dass einige der hier Anwesenden, die sie noch aus ihren Kindertagen kannte, sie entweder nicht erkannt hatten oder noch nicht die Gelegenheit erhalten hatten sie anzusprechen. Ihr war beides Recht, auch wenn ihr durchaus klar war, dass dies nicht lange so bleiben würde. Dennoch würde sie dies vorerst genießen und so schlenderte sich durch die Reihen, wobei ihr auffiel, dass Draconis sich mit dem Chiss unterhielt. Für einen Moment zog sie eine ihrer Brauen in die Höhe, dann ließ sie ihre Augen weiterwandern. Horatio war in Gesellschaft eines Mannes und zweier Frauen. Die eine von ihnen war die Blondine (Ariana Celchu), die andere (Pooja) war dunkelhaarig. Nicht dass Alaine dies störte, wenn ihr auch klar war, dass dies bedeutete erst einmal nicht die Chance zu erhalten mit dem Gouverneur sprechen zu können. Erfreulich war dies nicht, erst Recht nicht, da jene Unterhaltung zwischen den dreien wohl länger ausfallen würde. Nun, wie hieß es doch so schön, wer zuerst kam malte auch zuerst und in diesem Fall hatte sie Pech. Dann würde sie sich eben etwas zu essen besorgen und einen weiteren Drink.

Die Rothaarige Schönheit glitt durch dir Reihen der Gäste und näherte sich dem Buffet. Dort angekommen betrachtete sie aufmerksam, die auf den Tischen zurechtgemachten Speisen. Eine Entscheidung konnte dabei durchaus schwer fallen, denn die Tische waren überfüllt von Köstlichkeiten, die sich geradezu stapelten. Die Gerüche die sich dabei in der Luft vermischen waren durchaus verführerisch und hätten jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Bei der Warrior war diese Eigenschaft nur gering. Essen war nichts, was für sie als wichtig galt oder besser gesagt, der Status war schwindend gering. Für die meisten bedeutete er sehr viel. Völlerei war beliebt auch im Adel. Alaine hielt nichts von Völlerei noch von übermäßigem Genuss, aber dies musste schließlich jeder selbst entscheiden. Wobei die Ansichten der Warrior über solche Leute eindeutig waren. Letztlich entschied Alaine sich für ein paar Kleinigkeiten, die sie auf einen Teller drapierte, schritt dann zu den Getränken und sah sich auch hier um. Es gab genug an Auswahl, wobei viel davon süßes Zeug war, was sie nur selten Trank. Die Warrior entschied sich für ein Getränk, was meist eher Männer tranken. Die Flüssigkeit war Goldgelb, ein paar Eiswürfel brachten die entsprechende Kühle und damit war die Corellianerin vorerst zufrieden. Allerdings blieb sie wo sie war, probierte etwas von den Delikatessen auf ihrem Teller und sah sich weiter um. Von ihrer Position aus hatte sie einen sehr guten Blick auf die Gäste, die in kleinen Gruppen standen und sich angeregt unterhielten. Da sie ihrem Schüler Shao die Wahl gelassen hatte sie zu begleiten oder sich zurück zu ziehen, konnte er sich sonst wo befinden. Allerdings interessierte Alaine dies in diesem Moment nicht. Für ihn hatte sie später noch Zeit genug.

Viel mehr interessierte sie sich für den Moff, der sich in Horatios Gesellschaft befand und sich angeregt mit den beiden Damen unterhielt. Dies hieß wenn man die eine von ihnen als solche bezeichnen wollte. Leicht spöttisch zog die Warrior eine Braue in die Höhe. Es war so typisch für einen Mann angetan von einer Frau zu sein, die gut aussah. Während die Blondine (Ariana) elegant gekleidet war, wirkte ihre Begleiterin ein wenig billig. Ihr weißer Rollkragenpullover betonte ihre Brust überaus, wobei man den Anschein gewinnen konnte, dass sie darunter sonst nichts trug. Die kleinen Modesünden, wie sie häufig begangen wurden. Nicht dass Alaine mit Freizügigkeit ein Problem hatte, aber sie hatte ein Problem mit schlechtem Geschmack und davon gab es leider genug. Dem Moff jedenfalls gefiel was er sah und seinem Begleiter ging es nicht anders. Eine Schwäche des Männlichen Geschlechts war es nun mal danach zu gehen was sie sahen. Das Gehirn setzte dabei aus und rutschte in die tieferen Regionen. Ein leichtes grinsen glitt über ihre Lippen, dann nahm sie einen neuerlichen bissen, ehe sie einen Schluck ihres Getränks nahm. Der Alkohol ran ihre Kehle hinab und hinterließ ein leichtes brennen, welches nur einige Sekunden anhielt und dann verschwand. Über was auch immer die kleine Gruppe sprach, es schien nicht gänzlich uninteressant zu sein. Allerdings wollte die Rothaarige Raubkatze auch nicht noch näher an sie heran. Dieser Abstand genügte um ungestört beobachten zu können.

Alaine wandte ihre Smaragdgrünen Augen von dem Quartett ab. Jacen war noch immer mit Alec beschäftigt, dessen Blicke ungeniert immer wieder zu Alaine herüber kamen. Seine Augen sprachen Bände und seine Gedanken waren so offen das die Warrior sie hören konnte. Ihr Wunsch stieg nun erst Recht. In diesem Moment erwachte ihr alter Männerhass erneut und sie zwang sich ihren Blick von diesem Subjekt abzuwenden. Das Blut in ihren Adern kochte, sie würde es abkühlen müssen und so trank sie ihr Glas mit einem Zug leer, holte sich einen weiteren Drink und stellte sich mit dem Rücken zu Alec. Seine Blicke die ihren Rücken immer wieder trafen genügten um ihre Stimmung sinken zu lassen. Also lenkte sie sich damit ab weiter zu beobachten und in ihren Gedanken vertieft zu sein. Zum Glück hatte sie bisher noch niemand gestört oder gar angesprochen, was in dieser Situation auch das beste war.

Ihr Teller lehrte sich langsam, wobei sie diesen nicht wieder füllen würde. Für sie war es einfach ihre Figur zu halten. Andere mussten darum kämpfen, sie hatte es geerbt so schlank zu bleiben. Selbst wenn sie mehr essen würde, würde sich nur wenig an ihrer Figur ändern. Die Warrior lehrte ihren Teller und stellte ihn dann ab.


Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Imperia 500 - am Buffet - Alaine sowie andere Gäste, ein Stück weiter Jacen, Alec & andere
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Straßen | mit Noomi, schmutzigen Metallarbeitern und zwielichtigen Gestalten ]

Ein neuer düsterer Ort – wieder einmal zeigte sich Coruscant von seiner dreckigen Seite. Sofort lag einem der penetrante Geruch von zähflüssigem Maschinenöl und schwarzen Ruß in der Nase. Dazu strömten heiße Abgase aus lecken, rostigen Metallrohren. Gleichzeitig flogen schwere Frachter mit lautem Gedröhne über die zahlreichen Fabrikhallen hinweg. In einem recht passenden Zwielicht lag diese schmutzige Umgebung, die zu einem der unzähligen Industriebezirke Coruscants gehörte. Ein kleiner Trupp dreckiger Metallverarbeiter verließ gerade eine der großen Fabriken als ein zotteliger Cathar und eine schlanke Nautolanerin über einen engen Gehwege gingen. Sie kamen von der recht nahen Repulsorbahnstation. Dort rauschte etwa aller halben Stunden eine Bahn entlang, welche den unscheinbaren Bezirk mit dem restlichen Planet verband.

Der schwere Geruch von Maschinenöl ließ bei Crado die Nackenhaare sträuben. Seine Sinne waren in diesem Moment leicht benebelt. Seit ihrer Ankunft zogen seine Gedanken schwerfällig an seinem inneren Auge vorbei. Er konnte sich nur schwer konzentrieren und rieb sich öfters die Schläfe. Der haarige Jedi-Ritter blickte kurz zu seiner Schülerin.
'Sie scheint gerade ebenfalls ein paar Probleme zu haben', bemerkte er beiläufig. Plötzlich fiel ihm eine Lektion ein, die ihm sein alter Mentor Mike Yu bei ihrem flüchtigen Aufenthalt auf Mon Calamari beigebracht hatte. 'Die Atemkontrolle – damit könnten wir in dieser giftigen Gegend besser zurecht kommen.' Ein bisschen zu ungeschickt wich er auf einmal einem Gand, der schlagartig vor ihm stand, aus – Crado rempelte ihn an. Nachdem er ein paar fremdartige Flüche zu hören bekam, setzten sie ihren Weg fort.

Noomi, du siehst auf einmal nicht sehr gesund aus...“, bemerkte der struppige Cathar im Flüsterton und konnte einen Hustenanfall nicht unterdrücken. „Aber auch in diesem schweren Fall kann dir die Macht helfen. Die Technik nennt sich „Atemkontrolle“ und damit kannst du besser deinen eigenen Sauerstoffverbrauch regulieren.“

Schnell flüsterte der Cathar alle notwendigen Informationen, die Noomi brauchen konnte, in ihr Ohr und zusammen gingen sie dann diese Technik schrittweise durch. Danach wandte sie auch der Jedi-Ritter bei sich selbst an. Langsam kehrte Klarheit in seinen vernebelten Verstand zurück. Erleichtert atmete Crado auf. Nun konnte er mit dem wenigen Sauerstoff, der hier in der Luft war, etwas besser haushalten.
'Jetzt kann ich mich auch etwas besser konzentrieren', dachte sich das Katzenwesen und ließ seinen Blick durch die Gegend streifen. Plötzlich fiel ihm eine kleine Traube an Leuten auf, die in diesem Augenblick vor einem winzigen Tor standen. Immer mehr mysteriöse Gestalten gesellten sich zu dieser lebendigen Traube – wurden ein Teil davon. Schweigend schlossen sich auch der sehr zottelige Cathar und seine aufmerksame Begleitung dieser farbenfrohen Masse an.

„Hey, kurz stehen bleiben!“, zischte ein schuppiger Trandoshaner aggressiv und funkelte die beiden an. „Euch hab' ich hier noch nicht gesehen.“

Sie waren kurz vor ihrem ersten Etappenziel. Nur ein schlecht gelaunter Trandoshaner und ein recht kleines Stahltor stellten sich ihnen noch in den Weg. Crado erwiderte kühn den kalten Blick und mit einem Paar seiner Machtfühlern stimmte er den schuppigen Wachposten um. Zischend ließ der Kerl, der in einem Moment noch voller Misstrauen war, die beiden durch und widmete sich dann anderen Anwesenden. Innerlich atmete der Cathar auf, nachdem sie das Tor passiert hatten. Ein recht starker Schwall an giftigen Abgasen schlug ihnen entgegen. Die schweren Abgase strömten ihnen aus einer riesigen Halle entgegen. 'Hier müssen wir wirklich aufpassen – bei diesen sehr dubiosen Gestalten', prägte sich der junge Jedi-Ritter im Hinterkopf ein und schob sämtliche schlechten Gefühle schnell zur Seite. Gemächlich gingen die beiden Jedi – mit unzähligen anderen Gästen – auf die Halle zu.

Im Inneren der Fabrikhalle hatte man mehrere provisorische Tribünen sowie eine größere Anzahl an Holo-Bildschirmen aufgebaut. Noch schraubten einige Mechaniker in den letzten paar Minuten vor dem Start an den schlanken Speedern herum. Die unterschiedlichen Fahrer unterhielten sich derweil oder sprachen die letzten Details mit ihrer eigenen Crew ab. Crado ließ seinen Blick durch die Halle schweifen. Lautstark verkaufte ein Xexto diverse Snacks und Drinks an die johlenden Zuschauer. In diesem Augenblick ertönte die freudige Stimme des Kommentators, denn in wenigen Minuten sollte der angekündigte Wettstopp stattfinden. Leise seufzte der Cathar.
'Wir haben nicht mehr viel Zeit. In den nächsten Sekunden müssen wir eine sehr gute Wette platzieren, um die nötige Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.' Noomi führte ihn – mehr unwillkürlich als bewusst – durch die einzelnen Reihen der begeisterten Zuschauer. Seufzend lehnten sich die beiden an eine rostige Brüstung.

„Was meinst du, wen wir nehmen sollten?“, fragte Noomi zaghaft und zeigte ihm die Unsicherheit, die in ihr war. „Ich habe keine Ahnung, nach welchen Kriterien man da gucken sollte.“

„Speederrennen sind auch Neuland für mich...“, entgegnete der Cathar leise und klopfte ihr kurz auf die Schulter. „Nar Shaddaa hatte natürlich ebenfalls solche gefährliche Rennen, aber mir fehlte stets das nötige Geld für eine ordentliche Wette. Wir müssen uns wohl leiten lassen.“

„Noch fünf Minuten bis zum Wettstopp...“, ertönte die Stimme des Kommentators über die riesigen Boxen. „... und noch drei weitere Minuten bis zum Start.“

Auf einmal gesellten sich einige attraktive Damen, die ziemlich leicht bekleidet waren, zu den zwei einsamen Jedi. Flüchtig blickte der haarige Ritter zu den Frauen. Beiläufig richtete er den dreckigen Poncho. Irgendwoher kannte er diese Damen, aber ihm fiel die Antwort einfach nicht ein. Die Stirn legte sich bei ihm in leichte Falten. Mit jeder Sekunde schwand ihre Zeit noch eine sinnvolle Wette zu platzieren. Sein nachdenklicher Blick kehrte zu Noomi zurück. Schweigend beobachtete die sehr aufmerksame Nautolanerin die Umgebung. Crado folgte ihrem Blick. Im Hintergrund sah er weitere Trandoshaner und sogar ein paar Gamorreaner. Auf eine der höheren Tribünen konnte man überdies auch den berühmtesten Toydarianer in diesem Bezirk sehen – Tokko the Boss. Plötzlich kam Crado ein starker Schwall süßes Parfüm entgegen, der ihn sofort umhüllte.

„Hey, dich habe ich doch schon einmal im „Honey House“ gesehen“, hauchte ihm auf einmal eine sehr verführerische Frauenstimme ins Ohr. „Willst du etwa auch Wetten?“

„Ja, wir wollen eine Wette platzieren“, antwortete der Cathar und sah in das hübsche Gesicht einer jungen Menschenfrau, die gerade eine brünette Strähne hinter ihr eines Ohr klemmte. „Nur fehlt uns ein Tipp, wen wir nehmen sollen.“

„Dann nehmt den Dug Bar'dim, riet die brünette Schönheit. „Der hat schon die letzten Rennen auf Malastare haushoch gewonnen. Tokko ist sehr überzeugt von ihm.“

„Ich danke dir...“, sagte das Katzenwesen mit einem breiten Grinsen. Noomi, machst du schnell die Wette? Wir haben nicht mehr sehr viel Zeit.“

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Fabrikhalle | auf einer Tribüne (Brüstung) | mit Noomi, einigen „leichten Mädchen“ ]
 
Zurück
Oben