Coruscant

[Coruscant - hoher Orbit – ISD II Indomitable – Besprechungssaal Bastion] Admiral Jonathan Sharper, Commander Rhailen Vask, Lieutenant Commander Vanessa Jinx und Vice Admiral Elysa Nerethin

Der erste Teil der Besprechung beinhaltete keine Überraschungen, Begrüßung, Vorstellung ihrer Operationsoffizierin und Übergabe des Befehls über die Verteidigungsstreitkäfte Coruscants an ihren direkten Vorgesetzten. Danach fasste sie für ihn die Geschehnisse letzten beiden Monate zusammen, die Admiral Sharper dazu genutzt hatte um eindrucksvolle Flottenmanöver nahe zahlreichen Kernwelten in Coruscants relativer Nähe durchzuführen. Eine Demonstration und Garantie der Stärke der imperialen Flotte für diese Welten, für jene Anführer oder möglicherweise gar opportune Gouverneure, welche den derzeitigen Vormarsch der Republik begrüßten, eine Warnung oder gar Drohung. In jedem Falle auch die Möglichkeit neueren Einheiten zu dem nötigen Trainingsniveau zu verhelfen. Sicherlich, die Besatzungen bestanden aus professionellen und erfahrenen Angehörigen der Flotte, dennoch bedurfte das Zusammenspiel von Schiffen einer Kampfgruppe Übung. Schlampig durchgeführte Manöver und fehlende Kommunikation konnte bis zur Havarie führen, ein Schlachtschiff oder Kreuzer entblößen, sollten deren Eskorten aus der Formation fallen, Feuerbereiche unterbrechen und einiges mehr. Im Anbetracht des Vormarschs der Republik im letzten Jahr, mehr als angebracht.

Besonderheiten im Bericht der Vice Admiral waren lediglich das Hilfegesuch durch Esseles Gouverneur Lariviere und die Entsendung eines entsprechenden Kampfverbandes. Es folgten weitere Erläuterungen, wie sie die Lücke, welche die Entsendung der Accuser of Light in ihre Raumsicherung geführt hatte stopfte. Im Falle eines Angriffs wäre die Kampfkraft des Sternenzerstörers verloren gewesen, ein Umstand der jedoch durch die entsprechenden Frühwarnsysteme und Unterstützung durch die Sektorflotte, als auch dem Zurückrufen der ersten, dritten und vierten Flottille der ersten Gefechtsflotte, vernachlässigbar war. Zumal der Vormarsch der Rebellen zwar stetig von statten ging, aber eben auch sehr beständig. Ein Tiefenangriff auf Coruscants verteidigende Flottenelemente wäre zwar nicht vollkommen zum Scheitern verurteilt gewesen, aber die Welt selbst hätte die Republik niemals halten oder einnehmen können. Statt einer offenen Raumschlacht gegen überlegene republikanische Flottenelemente, wäre Elysas Strategie die des Zermürbungskriegs gewesen.

Ein Tiefenangriff auf Coruscant würde zwei tragende Schwachstellen haben – Logistik und Zeit. Jeder Verlust, der ein Feindverband davon trug wäre permanent, bis man wieder einen Heimathafen anlaufen konnte. Zeit würde es dem Imperium ermöglichen entsprechend große Flottenverbände zusammenzuziehen um eine Feindflotte einzukesseln und zu zerstören. Die einzige Hoffnung für einen erfolgreichen Tiefenangriff auf Coruscant war schlicht, dass sich Welten vom Imperium lossagten und die Flotte der Aggressoren unterstützen. Aber um so eine Zustimmung in den Kernwelten zu erwirken, brauchte man vor allem bedeutende und eindrucksvolle Siege, welche durch die Vermeidungsstrategie von offenen Raumschlachten jedoch ausgeblieben wären.

Sharper schien innerlich nicht vollkommen zufrieden mit der Schilderung zu sein, verfolgte das Thema aber nicht offen weiter. Für den Moment hatte Elysa es darunter vermerkt, das der imperiale Admiral offene Raumschlachten bevorzugte. Eine „Entscheidungsschlacht“ demonstrierte Stärke, allerdings konnte man eine solche Schlacht nur akzeptieren und wagen, wenn man über die notwendige Stärke oder andere taktische Vorteile verfügte.
Die Corellianerin war sich durchaus bewusst, dass man das Vermeidung von solchen Schlachten auch als Schwäche auslegen konnte, der Erhalt ihrer Kampfkraft bzw. die der ihr unterstellten Streitkräfte musste aber die höchste Priorität haben, damit sie dem Feind die Raumhoheit und dadurch das freie Agieren auf strategischer Ebene streitig machen konnte.

Weitere Details, unter anderem, dass man aufgebrachte Zivilschiffe mit Besatzungen versah und unter den Befehl eines Unteroffiziers stellte, damit diese entsprechende Zollkontrollen in den entblößten Raumsektoren Coruscants durchführten, interessierten Sharper wenig.

Schließlich kam man auch zu dem Punkt den die Corellianerin seit geraumer Zeit erwartete.


„Ich bin mir sicher, sie sind sich über den gegenwärtigen Frontverlauf bewusst, Admiral?“

Wenn sie das nicht wäre, sollte sie exakt in diesem Moment ihre Ranginsignie abnehmen und ihren Rücktritt einreichen

„Ja, Sir. Denon ist gefallen und der weitere Vormarsch der Rebellen entlang der Corellianischen Handelsroute verläuft weiterhin zu deren Gunsten.“

Rebellen – Sharper akzeptierte kein ‚die neue Republik’. Kaum ein Offizier in der imperialen Flotte nutzte die legitim anmutende Bezeichnung für das Staatengebilde, was seit Dekaden das Imperium herausforderte und einer Zerschlagung bisher trotze. Allein, dass die Republik so auf dem Vormarsch war, sollte in Elysas Augen jedoch unterstreichen, dass man es mit einem respektablem, ernst zu nehmenden Gegner zu tun hatte. Das Wort Rebellen implizierte ein Haufen Möchtegern-Revoluzzer die keine militärische Herausforderung darstellte. Ein grobe Fehleinschätzung, welche jedoch auch in der Flotte mitunter Beachtung fand, nicht zuletzt durch die eigene Propaganda. „Das Imperium ist an jeder Front siegreich!“ Fleet Admiral Fyrestones eigene Worte. Sie brachte dem Mann mittlerweile ebensoviel Ablehnung gegenüber wie diesen ignoranten Worten.

„Prognosen des Sektorkommandos, als auch des Oberkommandos implizieren, dass der Vormarsch spätestens bei Corellia aufgehalten wird, vorausgesetzt die Marschrichtung der Rebellen bleibt gleich.“

Elysa versuchte ungezwungen zu Nicken – nicht wirklich zustimmend, sondern lediglich die Aussage, als solche von den entsprechenden HQs anzuerkennen. Vermutlich versagte sie bei diesem Versuch für Sharper ganz offensichtlich.

„Sie teilen diese Ansicht nicht?“

Er hatte um ihre professionelle Einschätzung gebeten und die war sie mehr als bereit zu teilen.

„Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man entsprechende Moralstärkende Prognosen ausgibt, jedoch darf man militärische Realitäten nicht vernachlässigen. Das Oberkommando ging auch davon aus, dass der Feind sich bei Denon stoppen lies, das entsprechende Sektorkommando verlautete solches ebenfalls.“

Dieses Mal bewahrte sie die Contenance und ihre wenig schmeichelhaften Gedanken – politische Schönmalerei – zumindest in dieser Wortwahl, für sich.


„Sicherlich wurde High Admiral Cornell vom auftauchen des als Event Horizon identifizierten Supersternenzerstörer überrumpelt, dadurch seine Schlachtordnung durcheinander gebracht, welches Schlussendlich zum Resultat der Schlacht von Denon führte. Dennoch bleibt die Niederlage… die Serie der Niederlagen seit Denon. Die Rebellen haben es immer wieder geschafft vorbereitete Verteidigungen zu durchbrechen und ihre Missionsziele zu erfüllen. Die Frage die sich mir stellt, ist ob sie bereits all ihre Trumpfe ausgespielt haben, bevor sie ihrem eigentlichen Ziel – der Eroberung der Kernwelten – nahe gekommen sind. Sie müssen ebenso wissen wie wir, dass wir längst nicht alles in die Wagschale geworfen haben. Daher bleibe ich skeptisch und würde ihnen empfehlen es auch zu sein. Hochmut war Cornells Fehler. Ich bin nicht willens diesen zu wiederholen.“

Eine unglückliche Wortwahl, sie wollte Sharper solche Fehler nicht unterstellen, insbesondere weil sie den Eindruck hatte, dass er mehr als kompetent war. Elysa konnte noch einiges von ihm lernen.

„Verstehen sie mich nicht falsch. Meine Gedanken und Hoffnungen sind mit unseren Besatzungen und Schiffen bei Corellia, aber allein die Rohdaten an schlachttauglichen Schiffen, welche wir auf Seiten der Republik in diesem Vormarsch gesehen haben, stellt Corellias Verteidiger in den Schatten. Wenn die mir vorliegenden Berichte stimmen, gibt es leider wenig was mich dazu verleiten würde, dass die Rebellen bei Corellia auf Dauer gestoppt werden. Eine vorübergehende Atempause halte ich für wahrscheinlicher. Wie sich die Operationen der Rebellen im Kern gestalten, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht absehen. Das kann vom steitig machen der Raumhoheit durch „Hit and Run“-Angriffe, über einen Handelskrieg bis hin zu weiteren Frontalangriffen gehen. Einiges wird von Corellia abhängen, und ob sie über weitere Trumpfe verfügen.“

Sollte ihre Vermutung falsch sein, war das eine jener Vermutungen, wo sie dankbar dafür wäre, eines Besseren belehrt zu werden.


„Wenn sie eine Empfehlung von mir wollten, würde ich vorschlagen, das die Gefechtsflotte, als auch die Sektorflotte sich mit „Hit and Run“-Taktiken vertraut macht. Sollten die Rebellen sie nicht einsetzen, könnten wir uns gezwungen sehen diese zu nutzen, um offensiv zu agieren. Auch wenn es einigen Kommandanten nicht gefallen wird.“

‚Insbesondere innerhalb der Riege der Schlachtschiffkommandanten.’

„Ich habe ähnliche Schlüsse gezogen. Ich habe dem Sektorkommando bereits nahe gelegt, die Alarmbereitschaft seiner Schiffe und Flottenstützpunkte zu erhöhen. Zu gerne würde ich es auch wachrütteln, ich glaube aber, das weitläufige Manöver mit der Gefechtsflotte als Aggressor und dem Ziel der Sektorflotte die Raumhoheit abzuringen, das gerade erhöhte Vertrauen in die Sicherheit des Imperiums, verpuffen lassen würde. Militärische Notwendigkeiten müssen in diesem Falle also hinter politischen Gegebenheiten vernachlässigt werden.“

Elysa musste sich eine Verwünschung verkneifen, bevor sie bemerkte, das Sharper sie intensiv musterte.

„Mir kam zu Ohren, dass ihr Geschwader und dessen Jagdstaffeln bereits seit Monaten solche Szenarien trainieren, einige davon sogar von Colonel Janson Sez (OP Anmerkung: ehemaliger Staffelkommandant des Wolve-Squads) verfasst wurden.“

Mit einem Seitenblick und einem Nicken lud sie Lieutenant Commander Vanessa Jinx dazu ein, diese Fragestellung zu beantworten.


„Das ist richtig, zugrunde liegen die Daten und Analysen basierend auf der Rebellenkampagne innerhalb imperialer Territorien, während des letzten Sith-Bruderkrieges. Diese Szenarien und Analysen können umgehend den weiteren Einheiten der Gefechtsflotte, als auch der Sektorflotte weitergegeben werden, Sir.“

Die Szenarien hatten das Ziel, sowohl die Rolle des Angreifers, als auch des Verteidigers zu beleuchten, und auch wenn die ursprüngliche Intention, einer anderen Operation als Grundlage diente. Etwas, dass Elysa Admiral Sharper aber kaum aufbinden würde.

„Des Weiteren ist es an der Zeit, dass ihr Geschwader auf Manöver geht. Wenn ich mich nicht täusche, hätten sie mich sowieso darum ersucht, Admiral.“

Elysa konnte nicht verleugnen, dass ihr rechter Mundwinkel sich zu einem angedeuteten Lächeln erhob, bevor sie nickte.

„Werden wir spezielle Vorgaben erhalten?“

Sharper verneinte bedächtig, beinahe meinte die Corellianerin den Anflug eines grimmigen Lächelns auf den Lippen des Admirals erkennen zu können.

„Seien sie kreativ. Ziehen sie alle Szenarien zur Sicherung des Sektors in Betracht und bereiten sich darauf vor.“

„Ja, Sir.“

Im Grunde genommen, hatte Sharper ihr erläutert, was er von ihr erwartete, weshalb er es nicht tun konnte, oder offiziell absegnete. Er hatte sich nach oben abgesichert und die volle Verantwortung im Falle des Versagens ihr übergeben. Und die Art und Weise wie er es tat, verdeutlichte, dass es ebenfalls eine Lektion war. Hochrangige Offiziere in der imperialen Flotte gedachten immer sich entsprechend abzusichern, bevor sie Aufgaben nach unten delegierten. Ein Umstand, den Elysa intellektuell nachvollziehen, aber nicht wertschätzen konnte oder vielmehr wollte. Es war nicht die Art und Weise, wie Needa oder Kratas handeln würden und an eben jenen wollte sie sich messen.

[Coruscant - hoher Orbit – ISD II Indomitable – Besprechungssaal Bastion] Admiral Jonathan Sharper, Commander Rhailen Vask, Lieutenant Commander Vanessa Jinx und Vice Admiral Elysa Nerethin
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Gebäudeblock | Wohnung Nr. 2S11M | mit Vorin, Mara, Shana und Sinoué, außerdem Arkon, Miley, Draugir und Atoras irgendwo in der Nähe ::.


Die Atmung ging ruhig und gleichmäßig - ein und aus, ein und aus, ein und aus... Durch die richtige Atmung konnte man Geist und Körper in Einklang bringen. Markus war immer ein Mann der Tat gewesen. Meditation hatte es ihm erst in den Tagen seines Exils angetan, denn er hatte dadurch mehr und mehr zu sich selbst und zum eigenen, inneren Frieden gefunden. Wenn man es aus der Sicht der Jedi betrachtete, war dies das einzig richtige, das man tun konnte, wenn man an sich und der ganzen Welt zweifelte. Man schaltete die Gefühle, die einen zu beherrschen drohte nicht einfach ab oder überging sie, sondern man versuchte, Herr über sie zu werden, sie hinzunehmen, aber gleichzeitig auch sicher zu sein, dass sie gut waren und einfach zum Leben dazugehörten. Ein und aus, ein und aus... Das war es, was der junge Mann jetzt brauchte - Ruhe, um Kraft zu schöpfen!

Doch bis zur Tiefenentspannung durch Meditation kam der Jedi gar nicht, denn Mara hatte etwas anderes mit Vorin und ihm vor. Er hatte es nur am Rande mitbekommen, aber scheinbar wollte sie mit den beiden Meistern reden. Er konnte sich bereits vorstellen, worum es ihr ging. Höchstwahrscheinlich wollte sie darüber sprechen, was sie eben durchgemacht hatte. Eine Erklärung befand der Corellianer für unnötig, schließlich war sie eine Jedi-Ritterin und bestimmt hatte man sie nicht umsonst vom Padawanstatus in den Rang erhoben. Der Jedi-Rat wusste normalerweise, was er tat und warum er es tat, da gab es nichts zu hinterfragen oder womöglich an einer Entscheidung zu zweifeln, zumindest sah Mark das nicht so.
Nichtsdestotrotz öffnete der Jedi die Augen und wandte den beiden anderen den Blick zu, um zu signalisieren, dass er aufmerksam zuhören würde, egal was die junge Blonde zu sagen hatte.



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[op]Nur ein kurzer, damits weitergeht...[/op]
 
[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Flagbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin

Der Blick der Geschwaderkommandantin ruhte auf der holographischen Abbildung des Coruscant-Systems. Alle Schiffe ihrer Formation waren darauf hervorgehoben, inklusive diverser – geschätzter - Zeitangaben, für Nachschub, sei es Treibstoff, Ersatzteile, Personal oder Bodentruppen. Die unzähligen Raumstationen des Coruscant-Systems ermöglichten es dank der entsprechenden Priorität für Schiffe der imperialen Flotte, dass die meisten Schiffe zeitgleich versorgt wurden. Die Zeitverzögerung hier wäre also minimal, die größte Verzögerung entstand auch nicht bei den zurückkehrenden Besatzungen, welche vom Landgang zurückberufen wurden. Sondern in den mehr als 20000 Soldaten welche das Bodentruppenkontingent der Sternenzerstörer und ihrer Eskorten darstellte. Jeder Sternenzerstörer verfügte derzeit lediglich über ein Regiment, was sich an Bord befand, den Rest hatte man General Mordecain Torage zur Befriedung Coruscants temporär überlassen.

Diese Soldaten müssten erst von ihren aktiven Einsätzen zurückkehren, um dann verschifft und untergebracht zu werden. Das alles wäre kein Problem, wenn Elysa nicht das nagende Gefühl hätte, dass sie am Besten jetzt sofort aufbrechen sollte. Es mochte die Macht sein, welche ihr hier versuchte etwas zu sagen, oder aber der Wille Sharpers Reichweite zu verlassen, solange er ihr diese offenen Befehle ausgestellt hatte. Sie hatte erwartet darum kämpfen zu müssen, auf Manöver gehen zu können, aber der Admiral war selbst so frei gewesen ihr entgegen zu kommen, sollte er von ihrem wahren Vorhaben erfahren würde er kaum begeistert sein und seine Entscheidung revidieren. Ihre eigene Entscheidung, notfalls auf eigene Faust zu operieren, war aber bereits vor Wochen gefallen, auch wenn sie selbst die einzige Person wusste, wohin das Manöver ihr Geschwader führen würde.


„Lieutenant Stavad, ich brauche eine Einschätzung wie viel Zeit wir gutmachen würden, wenn wir auf vollzählige Truppenkontingente verzichten, und uns auf das Begrenzen, was wir an Bord haben.“

Die Shuttle und Fähren, welche frei würden, könnten genutzt werden um ausstehende Besatzungen und Transporte durchzuführen, man würde also den Gesamtprozess beschleunigen.

„Lieutenant Commander Jinx, fragen sie in General Torages Hauptquartier an, ob man es begrüßen würde, wenn die Truppenkontingente von Transgressor, Cold Steel und Avenger weiterhin zur Befriedung Coruscants zur Verfügung hätte. Wir benötigen sie für die anstehenden Manöver nicht. Informieren sie ebenfalls das Flagschiff von unserem Vorhaben.“


Nicht, dass Elysa hier eine Verneinung erwartete, ganz im Gegenteil, man würde es begrüßen. Und es gab ihr einen vorzüglichen Vorwand schneller aufzubrechen, ohne für Argwohn zu sorgen. Nach Kurzem hatte sie auch ihre Antwort.

„General Torage wäre erfreut, wenn er über die Truppenkontingente weiterhin verfügen kann. Indomitable hat ebenfalls Zustimmung signalisiert.“

Eine Sorge weniger.

„Danke, Lieutenant Commander.“

Es folgte auch die Auskunft von der Flottenlogistik. Man erwartete, neun Stunden Zeitersparnis. Auch hier gab sie ihre Zustimmung, dass man die Umsetzung in Angriff nehmen konnte. Das bedeutete, dass man in weniger als der Hälfte der ursprünglich prognostizierten Zeit aufbrechen würde. Die Reiseroute würde die Flottille innerhalb des Coruscant-Sektors entlang der Hyperraumrouten führen. Sobald man diesen Sektor jedoch verlassen hatte, führte kein Weg daran vorbei möglichst unentdeckt, sprich abseits viel frequentierter Systeme zu reisen, um schlussendlich den Sprung ins Aurea-System durchzuführen. Auf den Zwischenstrecken durch den Realraum standen Gefechtssimulationen an, auch wenn diese nicht in tatsächlichen Manövern endeten. Bedingt durch den Umstand, dass die Kommunikation im Hyperraum, selbst mit Hyperkom sich extrem schwierig gestaltete, würde es leider nicht möglich sein, auch dort entsprechende Gefechtssimulationen auf Flottillenebene durchzuführen. Dennoch würde jedes Schiff für sich selbst Gefechtdrills durchführen.

Elysa befand sich nach weiteren acht Stunden immer noch auf der Flagbrücke, die Wachablösung hatte bereits stattgefunden, doch sie wollte es sich nicht nehmen lassen zu beobachten wie sich die Flottille, auf ihrem Austrittsvektor zu einer Gefechtsformation formte. Einzeln, war jedes der Schiffe bereits gefährlich, doch erst im Zusammenspiel multiplizierte sich die Kampfkraft. Es war jedes Mal wieder ein erhebender Anblick und erst nachdem die Flottille den Sprung in den Hyperraum hinter sich brachte, verließ sie die Flagbrücke.


[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Flagbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Gebäudeblock ▫ Wohnung Nr. 2S11M ▫ || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Miley ▫ Draugir ▫ Atoras & Markus

Es war schon Vorhin klar erkennbar gewesen, dass Mara etwas belastete. Ihm war nur lediglich nicht klar gewesen auf was sich ihr Zustand bezog. Vorin hatte die Hinrichtung als Ursache vermutet, doch dies musste nicht zwangsläufig so sein. Sie hatte ihm bei ihrem Wiedersehen mitgeteilt, dass sie inzwischen besser mit ihren Visionen umgehen konnte. Allerdings gab es manchmal so einschneidende Ereignisse, dass es für sie einfach unmöglich war, sich vollständig davon zu distanzieren, egal wie erfahren und vertraut sie mit der Gabe sein mochte. Auch wenn er wünschte sie würde irgendwann objektive Distanz zu ihren Bildern gewinnen, würde es niemals zu 100 % gelingen. Andernfalls wäre sie vermutlich auf der anderen Seite. Doch dies alles waren nur Spekulationen und Gedanken, die durch seinen Geist wanderten.

Vielmehr war Mara nun bemüht ihn und Markus in ein Gespräch zu verwickeln um ihre Situation oder ihren Zustand zu erläutern. Dabei war beim dunkelhaarigen Meister natürlich mehr Erklärungsbedarf vonnöten, als es bei ihm der Fall war. Er kannte den blonden Engel besser, wenn auch nicht durch und durch, wie er sich immer wieder klar machen musste. Wieder einmal priorisierte er einen anderen über seine Anliegen, denn die Sache mit Gaiden konnte auch noch später erläutert werden, notfalls sogar auf den morgigen Tag verlegt werden.

Momentan gab es nur ein Problem, er stand zwar für ein Gespräch zur Verfügung, aber Markus hatte sich bereits zur Ruhe begeben. Während Vorin überlegte, ob er seiner Liebsten vorschlagen sollte, das Gespräch zu verschieben, bemerkte er, dass Markus doch nicht so weit entschwunden war wie erwartet. Um es genau zu nehmen, schien auch seine Schülerin (Shana) nicht besonders tief zu schlafen. Doch sollte er sich darüber wundern? Es war selbst für ihn fraglich ob er viel Schlaf finden würde, bei all den Ereignissen der letzten Stunden. Möglicherweise konnten sie Markus nun doch einbinden.


"Vorhin schon war mir klar, dass Dich etwas belastet. Doch da Du nicht mit mir sprechen wolltest, war mir klar, Du brauchst etwas Zeit. Ich vermute es hängt mit den heutigen Gräueltaten zusammen. Lass uns morgen darüber sprechen, ok?" Er kam sich etwas unsensibel vor, doch es brachte nichts Leute mit etwas zu beladen wenn sie emotional bereits überreizt und dazu noch völlig übermüdet waren. Und da er selbst morgen auch noch etwas zur Sprache bringen wollte und es seiner Meinung nach so oder so vieles zu bereden gab, konnte das auch noch warten.

"Versuchen wir erstmal etwas zu schlafen, dann sind wir auch wieder aufnahmefähig. Zudem möchte ich auch etwas ansprechen, bei dem vermutlich Diskussionsbedarf besteht." Frauen konnten ziemlich ungnädig werden wenn man auf ihren Gefühlen rumtrampelte und sie völlig ignorierte, zumindest war das seine Erfahrung, doch dies war ihm im Moment egal. Außerdem hatte er es nicht außer Acht gelassen, sondern nur verschoben.

"Gehen wir runter in die andere Wohnung? Dort ist es nicht so überfüllt." Da sich der Rest hier aufhielt würden sie zudem ungestört sein. Was seine Freundin auch denken mochte in dem Moment, sie war nicht so beleidigt, dass sie rumbockte und hier oben blieb.

"Bis morgen früh!" , verabschiedeten sich die beiden jungen Jedi und machten sich auf den kurzen Weg zur anderen in Voraussicht gemieteten Wohnung. Dort erwartete sie ein männlicher Twi'lek, den sie wohl aus dem Bett geholt hatten. Sie erklärten kurz den Stand der Dinge, was Ketaki relativ unbeteiligt zur Kenntnis nahm. Es war nicht schwer herauszubekommen, dass er eigentlich nur weiterruhen wollte. Vorin war aufgefallen dass Markus sich lediglich in Meditation begeben hatte, doch Vorin war momentan eher nach richtigem, echtem Schlaf. Sich auszuziehen und sich ins Bett zu schmeißen dauerte nicht lange und bald schon lagen sie zu zweit im Bett der anderen Wohnung. Aneinandergekuschelt wurden noch ein paar Worte gewechselt, doch ziemlich schnell merkte der Meister die Belastungen des Tages und driftete nach wenigen Minuten bereits weg und war dann auch schon im Land der Träume verschwunden.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Gebäudeblock ▫ Wohnung Nr. 2S9X ▫ || ▫ Vorin & Mara
 
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Er hatte die Nachricht erhalten, nachdem er den Megablock verlassen hatte. Er hatte die Adresse kryptisch beigelegt bekommen. Ein Informationsaustausch würde ihn zu seinem nächsten Auftrag führen. An einem der vielen säulenförmigen Medienstationen, kaufte sich der Plexus Agent eine für viele als altertümlich abgestempelte Filmsiplastzeitung. Ohne sie weiter zu beachten, setzte er seinen Weg fort. Ein kleines Café, wie es sie auf den oberen Ebenen von Coruscant zu Tausenden gab, war sein Ziel. Auf der einladenden Promenade, erkannte er bereits von Fernem die Zielperson. Menschen des Imperial Intelligence sitzen immer so stocksteif da, fand er zumindest.

"Blühen die N'Omis Blumen dieses Jahr besonders früh?" fragte ihn die Person die gerade genüsslich an der kleinen Tasse konzentriertem Caff nippte und blickte ihn über den Rand der Sonnenbrille an.

"Nur auf Toydaria." kam prompt die Antwot des Aqualish während er eine Filmsiplast Zeitung gefaltet im 90 Grad Winkel zur Tischkante auf den Tisch legte. Sein Gegenüber quittierte die Geste, indem er den Ring aus Bronzium solang drehte bis das Muster des Ringes einer glattien Oberfläche wich. Sie hatten die nötigen Erkennungszeichen ausgetauscht, sodass der Aqualish sich zu dem Menschen gesellte. Dieser sondierte noch immer die Umgebung und erst als er sicher gegangen war, dass sie auch niemand beobachtete, beugte er sich zu dem Nichtmenschen rüber.

"Lang her, dass wir uns gesehen haben. Wir sollten mal wieder einen Ausflug machen."

"Das klingt gut, wohin soll es den gehen?"

"Ich habe gehört, Ord Mantell ist um diese Zeit schön."

"Stimmt, die Casinos halten, was sie versprechen."

Ein Auftrag auf Ord Mantell. Deshalb hatten sie ihn genommen. Aqualish waren auf dem Planeten keine Unbekannten. Es gab viele Familien dort, die Ando zugunsten des Lebens in Neutralität verlassen hatten. Ein Nichtmensch in imperialen Diensten konnte auch seine Vorteile haben, auch wenn seine Vorgesetzten, Partner, Untergebenen und auch sonst das gesamte Imperium es anders sah. Irgendjemand schien seine Meinung zu teilen, sonst würde er nicht hier sitzen.

"Wie gehts der Familie, ist sie groß?"

"Och, so groß wie man sie sich eben wünscht. Viele angeheiratete Verwandte, aber die kann man sich bekanntlich nicht aussuchen."

Er würde also nicht nur mit imperialen Agenten, sondern auch Einheimischen arbeiten. Republikfeindliche Gruppierungen vielleicht? Wäre zumindest eine wahrscheinliche Option.

"Dann freue ich mich bald deine Familie auf Ord Mantell kennen zu lernen."

"Oh, du wirst sie lieben, glaub mir. Ich finde, du solltest sie sogar so schnell wie möglich kennen lernen. Am Besten geh ich gleich los und buche einen Flug."

"Klingt verlockend."

"Dann bis bald, alter Freund. Hat mich gefreut dich wieder zu sehen."

Der Agent stand auf und nahm sich die Aktentasche, welche am Stuhlbein des Aqualish gelehnt war. Sie sah derjenigen, die an seinem Stuhlbein lag zum verwechseln ähnlich. Der Aqualish verlor keine Zeit, bezahlte den Caff des Agenten den er ärgerlicherweise aus der eigenen Tasche bezahlen musste und nahm selbstverständlich die Aktentasche die dort auf ihn wartete. Kurz öffnete er sie und sah ein Hin und Rückflugticket für Ord Mantell. Natürlich, nur ein Hinticket wäre aufgefallen.Es befand sich auch ein Codezylinder niedriger Rangstufe in der Tasche. Mit ihm würde er auf die beigelegte Datadisc zugreifen können. Das erleichterte ihm die Decodierarbeit. Manche Agenten erlaubten sich den Spaß die Fähigkeit ihrer Kollegen von Sektor Plexus zu testen, indem sie die Anweisungen verschlüsselten und sie so vor neue Rätsel stellte. Toga liebte Rätsel, doch konnte es zuweilen wirklich anstrengend sein. Der Nichtmensch wusste, dass es hier zu gefährlich war die Anweisungen durchzulesen. Er würde sich diesen Akt für den Flug aufsparen. Jetzt musste er seine Habseeligkeiten zusammensuchen und den Flug erwischen. Er hatte bis heute Abend Zeit.

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- Coruscant – Obere Ebenen – Wohnung der Familie Cortina – Wohnraum - Mit Cris, Leandro, Matteo, Thalia, Camillia, Ricardo, Jesper und Cloé -

Thalia und Noa waren die ersten, die sich erhoben, als das Abendessen ein paar Minuten später sein Ende fand. Sie begangen in Gemeinschaftsarbeit, den Tisch abzuräumen. Für Cloé, die bereits die ganze Kocherei am Hals gehabt hatte, war das der Moment sich auszuruhen. Noa stapelte Teller und trug diese in die Küche und war ganz erstaunt, dass sogar Leandro sich dazu herab ließ, zu helfen. Entsprechend überrascht zog sie die Augenbraue in die Höhe, als er mit der großen Servierplatte in die Küche kam, sagte jedoch nichts weiter. Ricardo, der vermutlich fleißigste Mann unter allen Anwesenden, tat ebenfalls sein Bestes, sich beim Aufräumen zu beteiligen, auch wenn er vermutlich nur versuchte seinen großen starken Onkel nachzuahmen. Die Stimmung war wieder besser und als Cloé schließlich den Nachtisch auftrug, hatte der Abend für Noa einen neuen Höhepunkt erreicht. Mit ihrem winzigen Teller in der Hand (ein größerer Teller mit einer deutlich größeren Portion wäre Noa auch nicht unrecht gewesen) bewegte sich Noa in Richtung der Sitzecke. Nach dem Hauptgang konnte man alles lockerer angehen und sie saß einfach viel lieber auf dem Sofa als auf steifen Stühlen. Ricardo, der das offenbar genauso saß, warf sich sogleich neben sie.

“Dad, wo hast du die Karten?“

Wollte sie wissen, nachdem sie mit einem Blick fest gestellt hatte, dass der Stapel Sabacc Karten, der für gewöhnlich in direkter Reichweite des Sofas auf einem Beistelltisch in der Ecke lag, nicht dort war. Ricardo richtete sich kerzengerade auf.

“Ich spiel auch mit!“

Brüllte er, was natürlich vollkommener Unsinn war. Beiläufig tätschelte Noa ihm den Kopf.

“Natürlich.“

Stimmte sie ihm zu, ihren fragenden Blick, der ihrem Vater galt, noch einmal suchend durch den Raum gleiten lassend. Ohne Karten konnte es auch kein Spiel geben.

“Ich glaube, sie müssten unten im Schrank sein… rechts bei den… ja,genau.“

Antwortete Matteo Cortina seiner Tochter, während Noa sich bereits selbst auf die Suche gemacht hatte. Wie bei einem gut einstudierten Team schob Noa den Stapel Karten ihrem Neffen zu.

“Hier, mischen.“

Forderte sie ihn auf, woraufhin Ricardo alle Karten auf dem Tisch auf einen Haufen warf und begann, wild hin und her zu schieben. Noa lehnte sich wieder zurück, drückte sich tief in die Couchkissen und begann ihren Marzipankringel zu verspeisen. Mhhhh, sie hatte noch nie etwas Besseres gegessen.

“Leandro, holst du die Knete?“

Fragte sie ihren Bruder. Leandro schob seinen Stuhl zurück, öffnete einen Schrank, aus dem er eine graue Blechdose heraus holte und schlenderte zur Sitzecke hinüber, wo er sich neben Ricardo und Noa auf das Sofa fallen ließ. Augenblicklich wurden die Karten für Ricardo uninteressant. Stattdessen öffnete er die Blechdose, die gefüllt war mit bunten Plastikchips.

“Ich spiel mit Onkel Leandro.“

Verkündete er und Noa warf einen Blick in Thalias Richtung.

“Eine Runde.“

Stimmte sie zu.

“Danach müssen wir fahren. Das Bett ruft.“

Noa nickte. Für die Kids war es bereits spät und Camilla sah ohnehin noch immer schlecht aus.

“Sheldon? Wie sieht’s aus, wollen Sie uns Ihre Tricks zeigen?“

Wandte sich Noa wieder an ihren Gast. Sie war gespannt, wie viel er wirklich drauf hatte. Angeben, ohne dass etwas dahinter steckte, konnte sie auch. Leandro war ein recht guter Aufschneider. Leider hatte er auch immer noch Glück dabei. Es kam sowieso ganz darauf an, welche Karten man erhielt. Interessant würde jetzt werden, ob Cris Sheldon ebenfalls nur leere Worte von sich gab, oder ob er wirklich drauf hatte, die Karten zu lesen.

- Coruscant – Obere Ebenen – Wohnung der Familie Cortina – Wohnraum - Mit Cris, Leandro, Matteo, Thalia, Camillia, Ricardo, Jesper und Cloé -
 
:: Coruscant :: Tiefere Ebenen :: ein Schwarzmarkt :: Treppenhaus Hintertür:: Chad Whyte ::



Schwere Schritte hallten durch das Treppenhaus, die von keuchendem Atem begleitet wurden. Hin und wieder beteiligte sich das Geräusch flatternden Stoffes, wenn der Besitzer dieser Laute die Stufen hinabrannte. Ab und zu blieb der Kopfgeldjäger stehen, lauschte und spähte dem Aufgang empor, ob sich wohlmögliche Verfolger ihnen auf den Fersen waren. Doch außer die langsam verhallenden Laufschritten von Apus und Yuma konnte er keine anderen ausmachen. Während er weiter den beiden jungen Menschen im Laufschritt folgt, gingen seine Gedanken zu den beiden Kopfgeldjägern zurück. Beide machten auf ihn nicht gerade den professionellsten Eindruck, aber sie schienen gewusst zu haben, wo sie suchen mussten. Als ob jemand den Jungen schon die ganze Zeit beobachtet hatte. Verdammt, das hatte gerade noch gefehlt. So was ist nie gut für das Geschäft. Junior musste einiges erklären. Das stand fest.

„….. Wo ist Porro!? Lassen wir den hier?“

Vernahm er die letzten Wortfetzen von dem Grünschnabel, die im Treppenhaus widerhallten. Chad knurrte leise. Junior musste noch sehr viel lernen. Auch wenn Whyte keine Verfolger ausmachen konnte, hieß es noch lange nicht, das keiner ihnen folgte. Und sollte das der Fall sein, dann wussten diejenigen nun exakt, in welche Richtung sich Apus, Yuma und er abgesetzt hatten. Seine Schritte verlangsamten sich, als er das Ende des Treppenhauses erreicht hatte. Vorsichtshalber überprüfte er seinen DL-44 Blaster noch mal und wechselte die Energiezelle aus. Das geschah alles in einer relative fließenden Bewegung. Am Treppenaufgang angekommen, vernahmt er lautes Stimmengewirr, einen Schuss und eindeutig Kampfgeräusche. Dazwischen konnte man Yumas Schrei hören. Der Kopfgeldjäger presste die Lippen zusammen und trat vorsichtig aus der Öffnung, mit der Waffe im Anschlag und schaute sich um. Vorsichtig und mit bedacht machte er einen Schritt nach dem anderen in die dunkle Seitengasse. Bestialischer Gestank nach bilogischen und anderen nichtbiologischen Materialien nahm ihm für einen Moment die Luft zum Atmen. Suchend ließ er seine Augen über die Gasse und die nähere Umgebung gleiten. Die Waffe weiterhin im Anschlag. Er brauchte nicht lange zu suchen und hatte die Quelle des Gestankes gefunden. Es war eine Müllpresse. Nicht unweit befand sich eine Umwälzanlage, die einige ungesunde Geräusche von sich gab. Chad ging weiter in die Gasse hinein und je näher er der Geräuschkulisse kam um so bedachter und vorsichtiger wurden seine Schritte.

Whyte lehnte rücklings mit der Schulter an der Gebäudewand und spähte um dessen Ecke und lässt seinen Blick umherwandern. Dabei entdeckt er Yuma, die sich um einen etwas angeschlagenen Apus kümmerte und sieht noch, wie Porro in die Knie geht. Chad fackelte nicht lange, schob den Blaster zurück in das Holster und näherte sich im Laufschritt dem ungleichenden Kämpferpaar. Der Kopfgeldjäger warf sich mit voller Wucht auf den Genger und riss ihn so mit sich und von Porro fort. Durch den Schwung des Mitreißens rollten die beiden ineinander geschlungenen Leiber wie ein Knäuel über den verschmutzten Straßenbelag und wurden von einem Müllcontainer gestoppt. Danach tauschte man großzügig Hiebe aus und nahm fast alles mit, was einem im Weg stand. Auch benutze man alles, was wie eine Waffe aussah es dafür zu verwenden, um auf den Gegner einzudreschen. Nach einem gewaltigen Fausthieb an seinem Kiefer taumelte Chad zurück und prallte gegen die Ventilationsöffnungen der Umwälzanlage, was ihm ein wenig die Luft aus den Lungen drückte. Als sein Gegner nachsetzte, riss Whyte sein Knie hoch und rammte es Schweinebacke in den Magen- und Bauchbereich. Dieser krümmte sich vor Schmerz und hielt sich die besagte Stelle. Da holte der Kopfgeldjäger zum finalen Schlag aus. Chad hatte beide Hände ineinander geschlungen, so eine Faust gebildet und schlug damit dem Gegner den Nacken und an die Schläfe und schickte ihn so uns Land der Träume.

Da stand er nun, außer Atem und blutend aus Platzwunden an der Augenbraue und der Lippe. Alles in allem machte er einen sehr ramponierten Eindruck, doch das war dem Kopfgeldjäger egal. Er ging zu Porro und half dem Bettler auf die Beine und bugsierte ihn zum Gleiter.

“Steig ein.”

Sagte er nur knapp und es klang etwas komisch aus seinem Mund, da die Lippe geschwollen war. Dann wandte er sich an Yuma und Apus, der anscheinend noch nicht ganz bei sich war. Er half der jungen Frau, Junior in den Gleiter zu schaffen. Dann schwang er sich hinter das Steuer, startete die Maschine und brachte sie erst einmal weg. Reden konnte man später immer noch.


:: Coruscant-System :: Coruscant :: Tiefere Ebenen :: im Gleiter – unbekanntes Ziel :: Chad Whyte, Porro & Apus Soleda & Yuma ::
 
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Girth Darc

Coruscant-Untere Ebenen-eine schäbige Cantina-dunkle Ecke-Girth Darc mit einigen Gästen

Gilth hetzte von einem Tisch zum nächsten, so wie jeden Abend. Doch heute war etwas anders, die Stimmung war anders als an den anderen Tagen, in denen er in dieser Cantina servierte.
Es herrschte eine sehr aggressive, unangenehme Atmosphäre in der Bar und die Gruppe von Söldnern, die gerade lautstark durch die Tür gekommen waren und sich an einen Tisch gesetzt hatten, an dem eigentlich gerade andere Gäste ihre Getränke genossen. Durch die Ankömmlinge vertrieben, suchten sich diese einen anderen Platz.

"Was kann ich für euch tun?", fragte der junge Kel´Dor etwas eingeschüchtert von den unfreundlichen Gestalten.
"Bring mir und meinen Freunden etwas von eurem guten Schnaps, nicht von dem billigen Fussel, den du den anderen Idioten servierst. Und versuch nicht mich übers Ohr zu hauen, ich erkenn den Unterschied!"
Ängstlich nickte Gilth mit dem Kopf und entfernte sich von dem Tisch.

Zum Glück saß Jon wieder an der Bar. Ein alter Kopfgeldjäger, der genug Geld verdient hatte, um sich zur Ruhe zu setzten und der seinen Lebensabend mit dem jämmerlichen Dasein verschwendet, in dieser dreckigen Cantina sein restliches Vermögen zu versaufen.
Trotzdem mochte Gilth ihn. Er lauschte gerne den Geschichten des Alten, die er bereitwillig von sich gab, sobald er einige Kurze intus hatte.

"Nette Zeitgenossen, was Kleiner?"
"Ich hoffe, sie trinken schnell aus und hauen dann wieder ab. Irgendwie sind sie mir unheimlich".
Es war nicht so, dass Gilth noch nie eine Kneipenschlägerei miterlebt hatte. Eigentlich war das in diesem schmutzigen Loch fast schon an der Tagesordnung. Aber diese Typen waren anders, sie waren gefährlich.

Später an dem Abend, als die Söldner an dem Tisch schon längere Zeit dasaßen und unzählige Getränke runtergeschüttet hatten, machte Gilth eine kurze Pause und beobachtete sie verstohlen von der Theke aus. Leider wurden die unerwünschten Gäste entgegen Gilths Hoffnungen nicht ruhiger, sondern immer lauter und wilder.
Sie erzählten von den Frauen, mit denen sie in letzter Zeit etwas gehabt hatten, rissen dreckige Witze darüber und johlten herum.
Bis auf einen Menschen unter ihnen schienen sie wenigstens nicht aggressiv zu sein und belästigten, abgesehen von dem Lärm, den sie verursachten, keine anderen Besucher.
Leider war dieser Mensch aber anscheinend heute Abend auf eine Konfrontation aus.
Auf der Suche nach einem Opfer, mit dem er es in seinem betrunkenen Zustand aufnehmen konnte, erblickte er ausgerechnet Jon.
Er stand auf, eine Zigarette im Mund, und wankte auf die Bar zu, mit langsamen, ungeraden Schritten.


Na, Opa? Wie gehts? Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich meinen Glimmstängel in deinem Glas lösche, oder?

Dabei drückte er seine Zigarette auf den Boden von Jons vollen Schnapsglases.

"Junge, lass das ok? Ich suche keinen Streit, ich will einfach nur hier sitzen und mir meinen Schnaps schmecken lassen.

Tja Pech, alter Mann, denn leider bin ich schon auf der Suche nach Streit und weil mir dein Gesicht so überhaupt nicht passt, schlage ich vor, wir gehen vor die Tür und ich... modelliere es etwas um.

"Lass ihn doch in Ruhe!", rutschte es Gilth plötzlich raus.

Doch schon im nächsten Augenblick bereute er es, überhaupt etwas gesagt zu haben, denn plötzlich richteten sich die kleinen Augen des Menschen auf ihn.


"Hey, Leute! Ich glaube, wir haben hier die zwei heutigen Kandidaten gefunden!"

Mit einem Mal standen auch die anderen Söldner auf und gingen auf sie zu. Der Mensch packte Jonam Arm und führte den ehemaligen Kopfgeldjäger nach draußen. Einer seiner Kameraden griff Gilthin den Nacken und folgte zur Eingangstür.
Alle anderen Gäste an den Tischen sahen zwar dem Schauspiel zu, machten jedoch keine Anstalten, etwas zu unternehmen oder schauten wieder weg, sobald die Söldner mit ihren Opfern vorbei kam.

Vor der Tür angekommen, zerrte die Gruppe die beiden Gefangenen noch weiter, bis sie in eine dunkle Seitengasse kamen. Gilth konnte nicht mehr richtig denken, er schwitzte und plötzlich überkam ihn ein Gefühl der Atemlosigkeit, weshalb er an einen Defekt seiner Atemmaske dachte.


"Hach, was mach ich bloß mit euch. Wisst ihr, ihr seht beide wirklich, wirklich hässlich aus, aber ich denke, wir nehmen uns zuerst das Alien vor.

Der Mensch zog auf einmal ein längliches Messer aus seiner Hose und spielte damit rum.

"Lasst den Jungen gehen und ich werde euch verschonen., sagte auf einmal Jon.

"Wahrscheinlich Größenwahn", dachte Gilth. Bei dem was er getrunken hat und in der derzeitigen Lage sogar fast verständlich. Trotzdem hielt er es für keine gute Idee, ihre Peiniger jetzt noch zu provozieren.

"Der Opa denkt also, er kann uns Befehle geben, ha? Und wie gefällt es dem Opa, wenn ich seinem kleinen Freund hier weh tue?, meinte der Söldner und kam mit seinem Messer gefährlich nahe an das Gesicht des Kel´Dor.
Doch dann geschah alles viel zu schnell. Mit einer geschickten Drehung seines Armes schaffte Jon, sich zu befreien und aus dem Gürtel seines Wächters ein Messer zu ziehen, mit dem er diesem blitzschnell die Kehle durchschnitt. Dann zog er zwei seltsam aussehende Blaster aus seinem Gürtel und bevor überhaupt einer der Söldner reagieren konnte, lagen schon alle tot am Boden.


"Das war Wahnsinn!", schrie Gilth.
"Einfach unglaublich! So schnell, diese Typen konnten gar nichts machen!
Wieso haben Sie damit aufgehört?"


"Ich bin zu alt für diese Arbeit. Ich wollte nicht mehr töten. Wie ich schon vorher gesagt habe, ich will nur rumsitzen und meinen Schnaps genießen.
Aber was dich betrifft... Es war sehr mutig von dir, diesem Idioten die Stirn zu bieten. Weißt du was? Du träumst doch davon, Abenteurer zu werden, oder? Naja, ich könnte einige meiner alten Kontakte spielen lassen, die dir vielleicht einen Job besorgen können. Ich geb dir mal die Adresse, wo du meinen Kontakt treffen kannst. Aber das bleibt unter uns verstanden? Meine Freunde mögen es nicht, wenn man zuviel von ihnen erfährt.


Und mit diesen Worten gab der alte Kopfgeldjäger Gilth ein Stück Papier, auf das eine Adresse in den oberen Ebenen geschrieben war.

"Vielen Dank Jon".

"Ach, kein Problem. Und jetzt gehen wir wieder rein und du gibst mir nen Drink aus, ok?"
 
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Das 'House of Trade' war eine einflussreiche Institution auf Coruscant - ein altehrwürdiges Handelshaus mit einem Geschäftsschwerpunkt auf interstellaren Transportmöglichkeiten, Gebrauchtfrachtern und Repulsortechnologien. Der Hauptbürokomplex der Firmierung befand sich in den mittleren Ebenen auf der südlichen Halbkugel des Stadtplaneten. In der nahen Umgebung erhoben sich einige beeindruckende Gebäubde in den niemals schlafenden Himmel der Stadt - unter anderem ein Delegationshaus des Intergalaktischen Bankenverbandes. Hier, auf der zentralsten Welt der Galaxie, wollte jede Firma, jedes Unternehmen, je politische oder religiöse Gruppierung vertreten sein. War Coruscant zwar nicht mehr Hauptwelt des Imperiums, so war die Bedeutung doch allein aufgrund der Lage immens. Jeder Geschäftsmann, der etwas auf sich hielt, betrieb eine Niederlassung auf Coruscant. Das 'House of Trade' indes hatte seine Wurzeln hier. Überall auf dem urbanen Monstrum besaß man Lagerhallen, Gleiterparkplätze und Hangars, in denen Waren gelagert, Ladungen gelöscht und Lieferungen vorbereitet worden. Das Unternehmen erfreute sich enormer Beliebtheit und konnte selbst während wirtschaftsschwacher Zeiten stets annehmbare Gewinne erzeugen. Wichtig für derartigen Erfolg war einerseits eine qualitative Leistung, andererseits aber auch eine umsatzorientierte Firmenleitung. Ein solch ambitionierter, wie weitsichtiger Geschäftsführer war Groodis Visz. Der Mirialaner zählte zwar erst dreiunddreißig Standardjahre, konnte sich aber dennoch einiger Geschäftserfolge rühmen. Groodis führte das Unternehmen in vierter Generation und hatte nicht vor, die traditionsreiche Firma durch besonders risikoreiches Geschäftsgebahren in Verruf zu bringen. Allerdings pflegte der grünhäutige Fastmensch dubiosen Gerüchten zufolge Kontakt zu kriminellen Institutionen wie den Huttenkartellen. Oder der ominösen Schwarzen Sonne. Doch derartiges Gerede erfolgte stets hinter vorgehaltener Hand - auch, weil Groodis nachgesagt wurde, ein sehr nachtragender Zeitgenosse zu sein. Seinem Berufsethos nach stand und fiel der Erfolg mit der Reputation von Firma und Geschäftsführer gleichermaßen.

Wieder einmal prüfte der elegant gekleidete Mirialaner die heutigen Bestellungen. Zeitgleich ließ er sein Terminal nach potenziell interessanten, gebrauchten Frachtern suchen. Groodis kaufte gern Schiffe, ließ sie von den betriebseigenen Werkstätten herrichten und schob sie mit einem satten Gewinn weiter. Er selbst hatte sich in seiner Jugend erfolglos darum bemüht, Teil der imperialen Flottenstreitkräfte zu werden - seine Begeisterung für interstellare Gefährte jedoch nie verloren. Wirklich ertragsreich war das Geschäft mit Raumschiffen und Frachtern nicht, allerdings zwang die persönliche Vorliebe Groodis dazu.

Während er sich in die Bestellliste vertiefte, ertönte mit einem Mal die Stimme seiner Sekretärin - ein blondes Menschending mit allzu ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen. Groodis' Vater hatte mit seiner damaligen Sekretärin ein Liebesverhältnis gepflegt, doch er selbst hielt von derart unprofessionellem Verhalte nichts. Ausserdem war seine sexuelle Ausrichtung eine gänzlich andere. Eine, die weniger gesellschaftstauglich war.


"Chef, hier ist jemand für Sie. Ein ... Mister Darc .. auf Empfehlung von einem Mister Jon."

Nun musste der Mirialaner doch grübeln. Ein Jon sagte Groodis auf den ersten Moment nichts. Allerdings lag das nicht an der mangelnden Bedeutung, sondern weil der Geschäftsführer eine kaum zu bewältigende Menge an Personen auf Coruscant kannte. Dann jedoch entsann er sich. Und nickte. Jon war ein 'spezieller' Bekannter. Jemand der unmittelbaren Kontakt zu eben jenen kriminellen Elementen hatte, mit denen Groodis den Gerücht gemäß regelmäßig zu tun hatte. Und wie bei jedem Gerücht war auch an diesem ein Körnchen Wahrheit.

"Achso? Dann schicken Sie ihn bitte zu mir.", antwortete Groodis Visz. Wer auch immer auf Empfehlung von einem einstigen Kopfgeldjäger zur Stippvisite kam, musste ein konkretes Anliegen haben. Möglicherweise ein Bittsteller, vielleicht aber jemand, der einfach nur ein Ticket von dieser Welt benötigte. Groodis kannte genug Kniffe und Tricks, einzelne Gestalten ungesehen an imperialen Zöllen vorbei zu schmuggeln. Auch das war ein Teil seiner Einnahmequelle.

Wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür zu seinem Büro und überraschenderweise betrat ein Kel'Dor das Zimmer. Groodis Visz hatte anderen Rassen gegenüber keinerlei Vorurteile - dennoch hatte er fast mit einem menschlichen Besucher gerechnet. Allerdings waren Überraschungen Teil seines Berufszweiges.


"Guten Tag, Mister ...", begann der Mirialaner und ließ den Satz unbeendet, um seinem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen. Dennoch zwang ihn die eigene Neugier, fortzufahren.

"Womit kann ich zu Diensten sein?", wollte der geschäftstüchtige Firmenchef wissen. Dabei faltete er die Hände und setzte ein freundliches Lächeln auf. Natürlich entbehrte diese Freundlichkeit nicht einer gewissen Grundlage an Vertrauen - besaß Groodis doch keine Waffe in seinem Büro. Dafür waren zwei Kameras auf den Neuankömmling gerichtet und ein Energieschild konnte binnen eines Herzschlages aktiviert werden, um den Geschäftsführer zu schützen.


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by Drex
 
Coruscant-untere Ebenen-Gilths Appartement-Gilth Darc

Nachdem die Cantina zugesperrt hatte und Gilth nach Hause zurückgekehrt war, setzte er sich auf sein Bett und zog das Stückchen Papier hervor, dass er vor einigen Stunden bekommen hatte.
Er betrachtete es eindringlich und dachte eine Weile nach, bis er sich dazu entschloss, sich sofort zu der angegebenen Adresse zu begeben.
Um einen guten ersten Eindruck zu machen wusch er sich zuerst, befreite sich dann von seinen verschwitzten Kleidern und zog etwas frisches an.
Kurz bevor er durch seine Tür schritt, hielt er nochmal an und ging zu seinem Wandschrank. Hinter einigen Getränke- und Konservendosen lag sein neuer Blaster. Es war ein DH-17 Modell und Girth hatte lange dafür sparen müssen, aber für eine Karriere, wie er sie anstrebte, war es von Vorteil, nicht ganz unbewaffnet zu sein. Er überlegte ein wenig und nach kurzem Zögern, beschloss er, die Waffe doch lieber hier zu lassen.

Nach einer kurzen Fahrt mit den hiesigen öffentlichen Transportmitteln kam er schließlich in den mittleren Ebenen, bei der gesuchten Adresse an.
Über dem Eingang des Handelshauses war die Aufschrift
"House of Trade" zu sehen.
Es war ein beeindruckendes Gebäude, das von anderen beeindruckenden Gebäuden umgeben war.
Ein wenig eingeschüchtert trat Gilth trotzdem ein.
Die Eingangshalle war riesig. Unzählige Leute trieben sich herum und gingen hier ihren Geschäften nach.
Auf der Suche nach Hilfe wandte sich der junge Kel´Dor an die Empfangsdame, die an einem Schalter einige Telefonate führte.
"Entschuldigen Sie, ich suche hier jemanden, der Arbeit für mich hat. Ich bin auf Empfehlung von.. hmm.. nun ja von Jon hier".

Auf einmal bemerkte Gilth, dass er den ehemaligen Kopfgeldjäger nicht mal so gut kannte, dass ihm dieser seinen Nachnamen verraten hatte.

Die Empfangsdame deutete ihm mit dem Finger, dass er sich gedulden möge, bis ihr Anruf beendet war und wandte sich ihm danach zu.

"Verzeihung, wie war ihr Name noch gleich?"


"Ich heiße Gilth Darc und bin von Jon geschickt worden. Hier soll jemand vielleicht Arbeit für mich haben.

"Naja, davon weiß ich nichts, aber wenn jemand einen Auftrag für Sie hat, dann vielleicht Mr. Visz. Er unterhält allerlei.. fragwürdige Verbindungen, wenn Sie verstehen was ich meine. Naja, Mr. Visz Büro befindet sich im 22. Stock. Nehmen Sie einfach den Aufzug dort vorne, dann sind sie gleich da".

Die Empfangsdame widmete sich wieder ihrem Telefon, während Gilth Richtung Aufzug schritt.
Er wusste nicht wirklich, wovon sie da gesprochen haben konnte, aber es war ihm teilweise sogar egal. Alles war besser, als ewig in dieser dreckigen Cantina zu bedienen.

Im 22. Stock angekommen erwartete den Kel´Dor eine weitere Sekretärin, die Anrufe annahm und sehr beschäftigt wirkte. Auffällig war ihr sehr üppiger Vorbau, den sogar Gilth beeindruckend fand, obwohl er sonst eher wenig für die Ästethik von Menschen übrig hatte.
Wahrscheinlich war dieser Typ einer von der Sorte, die Affären mit ihren Empfangsdamen hatten, aber das war nicht Gilths Problem.

Er wiederholte den Text, den er schon bei der ersten Empfangsdame vorgetragen hatte. Er hieße Gilth Darc, er sei auf der Suche nach Arbeit und jemand namens Jon hätte ihn geschickt.

Die Sekretärin meldete ihn an und wenige Minuten später durfte er in den angrenzenden Raum, das Büro von Mr. Visz eintreten.

"Guten Tag Mister...", begann der mirialanische Geschäftsmann, doch bevor sich Gilth vorstellen konnte, fragte Groodis Visz gleich nach:
"Womit kann ich zu Diensten sein?"

"Guten Tag, Mister Visz, mein Name ist Gilth Darc und ein Freund von mir meinte, dass Sie mir vielleicht Arbeit verschaffen könnten. Ich habe zwar keine große Erfahrung mit... nun ja eigentlich mit nichts, aber ich bin sehr motiviert und lerne schnell".
Seinen Blaster verschwieg er noch. Vielleicht blieb hier ja doch alles sauber. Dieses Handelshaus kam ihm nicht gerade wie eine Anlaufstelle für Söldner und Piraten vor. War er hier an der richtigen Adresse?


Coruscant-Südliche Halbkugel-Mittlere Ebenen- 'House of Trade' - Gilth Darc, Groodis Visz
 
Flucht vom Schwarzmarkt

:: Coruscant :: Tiefere Ebenen :: Seitenstraße mit Umwälzanlage || Porro - Chad Whyte - Apus Soleda - Yuma - unbekannte(r) Angreifer ::

Von der Ferne her drang die Umwelt wieder an Apus heran. Die kurzzeitige, wohlige Bewusstlosigkeit ließ ihn wieder frei. Es war irgendwie angenehm, so in der Bewusstlosigkeit, auch wenn man das ja eben nicht bemerken konnte. Aber das Aufwachen war nicht schön. Apus stöhnte und griff sich nach der Wange. Die schwellte auch schon gehörig an und zeigte einen wulstigen Bluterguss. Gebrochen hatte er sich sicher nichts, denn der Vahla hatte keine Knochen. Knorpel wussten aber ziemlich gut anzuschwellen und höllisch zu schmerzen.

Apus blinzelte Tränen fort und versuchte Klarheit zu erlangen. Das Brüllen der nahen Ventilatoröffnungen übertönte etwas, das wie Grunzen und Schnauffen klang. Man kämpfte. Chad Whyte. Kurz sah er einen schemenhaften Umriss, zwei Personen im Nahkampf an der Müllpresse. Ein Schmerz im Nacken machte es kurzzeitig wieder dunkel und still. Dann riss jemand an seinem Ärmel. Yuma. Er konnte sie riechen. Das Parfum war umwerfend. Umso grotesker der Gedanke daran in diesem Moment. Die Skunden kamen Apus seltsam abgehackt vor. Als würde jemand mit einem Messer kleine Stücke aus der Kette der Wahrnehmung schneiden. Naja, der Jemand hatte zwei Namen. Trauma und Schmerz.

"Was...ne...da ist wer....scheis...", stammelte er unzusammenhängend.​

Yuma hatte Probleme Apus aufrecht zu halten, während Chad schon dabei war Porro zu dem fremden Gleiter zu bringen. Apus musste sich zusammenreißen. Aus morbider Neugier starrte er, halb im Arm von Yuma hängend, auf die Kreatur die Chad Whyte grade zu Boden gerungen hatte. Langsam fokussierte sich der Blick wieder. Es war ein menschenähnlicher Riesenkerl, mindestens 2,20 Meter. Die Haut wirkte gräulich und er hatte eine Glatze. Wie zum Geier hatte Chad den ohne eine Dampframme oder ein Blastergewehr zu Boden gekriegt? Voll Schrecken erkannte Apus den gefällten Riesen und murmelte bitter:

"Verdammte Mutantenkacke...der? Was will der...warum is' der hier...?"

Yuma zerrta weiter an Apus' Mantel herum, doch kurzzeitig rutsche Apus wieder aus, auf dem etwas schlüpfrigen Betonboden, und musste sich mit der Hand abstützen am Boden. Da war Chads geliehener Blaster plötzlich vor Apus' Augen und er nutzte die Gelegenheit um zuzugreifen. Dann gesellte sich ein wesentlich kräftigerer und ruppigerer Griff zu Yumas Hand. Chad Whyte wuchtete Apus nach oben. Der Blaster verschwand in einer von Apus Manteltaschen, ziemlich unbemerkt. Kurz darauf wurde Apus förmlich auf die Rückbank des fremden Gleiters geworfen. Er stöhnte und rutschte so herum, neben Porro. Chad eroberte den Fahrersitz und Yuma kletterte selbstständig auf den Beifahrersitz.

Der Gleiter war ein offenes Modell. Platz für fünf Personen, eine bewegliche Kuppel konnte bei Bedarf über die Passagiere geschoben werden, doch im Moment war sie offen. Wind fegte von allen möglichen und unmöglichen Richtungen über die Passagiere, als Chad den Gleiter kurzerhand startete und an den riesigen Ventilatoröffnungen vorbei vom Schwarzmarkt weg manövrierte. Eine Fahrt durchs Dunkel, denn außer Zwielicht gab es hier keine Erhellung. Noch über den Wind und den Gleiter hinweg hörte Apus wie Yuma Chad laut zuredete, der wohl mit verbissenem Gesicht das Gerät steuerte:

"Der Junge hat gestammelt, dass er den Riesenkerl kennt, den Du umgehauen hast! Was ist hier los, Chad?!"

Eine deutliche, panische Spitze war in den Worten zu vernehmen. Und für Apus war auch das eine Art Erinnerung: Was war hier los? Die langsam Gestalt annehmende Antwort in Apus' Kopf war nicht beruhigend! Er strauchelte sich endlich in eine halbwegs aufrechte Position und arrangierte sich dabei mit dem ramponierten Einarmigen neben sich.

"Porro, oh Mann, gut dass Du's geschafft hasst, Mann. So ein Dreck, so ein Dreck..."

Apus lehnte sich weit vor, um zwischen Fahrer- und Beifahrersitz hindurch zur Mittelkonsole des Gleiters langen zu können. Geschickt fingerte er an der Konsole, von der schon vorhin so ein seltsames, blaues Blinken ausgegangen war. Dabei redete er mit halbwegs klarer Stimme zu Chad und Yuma und gab der offensichtlichsten Frage ersteinmal eine Antwort:

"Der Riesenkerl war vom Betrieb...ein Schläger der Sicherheitskräfte...."

Apus' Finger waren behende auf der Konsole, nur vier Tasten, und es erschien ein Navigationsprotokoll. Scheinbar war Apus mit Konsolen dieser Art vertraut. Das Navigationsprotokoll zeigte die letzte gewählte Reiseroute anhand eines orangenen Vektormodells auf schwarzem Grund. Der Zielort war der Schwarzmarkt gewesen, von dem sie grade geflohen waren. Der Ursprungspunkt jedoch war...

"Pesholon! Die kamen direkt von den Arbeiterquartieren oder Fabriken!"

Das alarmierte Apus erheblich. Mit aufgerissenen Augen und neu gefundener Kraft richtete er sich wieder auf und rüttelte Chad ein seiner Schulter:

"Wir müssen da hin, da ist was im Gange, die haben mich verfolgt!"

:: Coruscant :: Tiefere Ebenen :: ein Gleiter durchs Dunkel || Porro - Chad Whyte - Apus Soleda - Yuma ::
 
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Der keldorianische Knabe, dessen Atemmaske ihm ein fast cyborgartiges Aussehen verlieh, war also auf der Suche nach Arbeit. Kein wirklich besonders fordernder Wunsch. Auch recht untypisch, bedachte man die Referenz, mit der er sich Zutritt verschafft hatte. Jon war ein Kopfgeldjäger vom alten Schlag und damit auf seine späten Tage sicherlich nicht zum Jobvermittler verkommen. Entweder war der Kel'Dor ein wenig schüchtern oder sehr sehr misstrauisch. Groodis jedoch besaß genug Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, um den genauen Grund für die Zurückhaltung im Laufe des Gespräches erörtern zu können. Der Mirialaner war sich seines Talentes zur Gesprächsführung bewusst - war sie doch Grundlage der meisten erfolgreichen Verkaufsgespräche. Mit notwendiger Aufmerksamkeit hörte er sich die Erklärung seines Gegenübers - er stellte sich als Gilth Darc vor - an und legte dann die Fingerspitzen dramatisch aneinander, ehe er zu einer Antwort ansetzte.

"Mister Darc, Ihre Offenheit ehrt Sie. Wissen Sie, ich habe immer bedarf an jungen, kräftigen Burschen ...", eröffnete Groodis Visz und schalt sich innerlich einen Narren. Seine persönliche Vorlieben für das eigene Geschlecht hatte nicht einmal über Umwege Teil dieses Gespräches werden sollen. Der Fastmensch mit der auberginefarbenen Haut versuchte in Mimik und Körpersprache seines Gegenüber zu lesen, ehe er fortfuhr. "In zahlreichen Hangars und Werkstätten werden gebrauchte Frachter aufbereitet und überholt. Dazu gehört auch schwere körperliche Arbeit. Da Sie Ihrer Aussage gemäß eine ungelernte Kraft sind, müssten Sie sich zunächst beweisen, Mister Darc.", ergänzte der Geschäftsführer des 'House of Trade'. Nach wie vor war er der Überzeugung, dass der Kel'Dor einen gänzlich anderen Geschäftszweig im Sinn hatte. Und das nicht nur wegen der persönlichen Empfehlung vom Kopfgeldjäger Jon. Groodis überlegte kurz, während sein Gesprächspartner offenbar über eine Antwort sinnierte.

"Sie nannten Jon als Referenzquelle, richtig? Woher kennen Sie den Knaben, wenn ich fragen darf? Gemeinsame Interessen? Sich überschneidende Leidenschaften?", fragte der Mirialaner weiterhin und versuchte dabei gezielter zu bohren. Je mehr er über Gilth erfuhr, desto leichter konnte er entweder eine passende Stelle für den jungen Kel'Dor finden oder aber die notwendigen Hebel in Bewegung setzen, um eine alte Schuld einzulösen. Eine Schuld bei einem nun mehrfach genannten Kopfgeldjäger. Denn Schulden bezahlte die Familie Visz stets. Das war ebenfalls ein Teil der Geschäftsphilosophie und möglicherweise auch Formel des Erfolges.

Kaum das er die Worte gesprochen hatte, konzentrierte sich der Geschäftsmann erneut auf seinen Gast. Der Kel'Dor hatte etwas Bizarres an sich. Etwas Absurdes. Zwar war er freundlich, höflich und wusste sich zu präsentieren, aber dennoch hatte Groodis den Eindruck, als würde sich der junge Bursche hinter einer Maske der Falschheit verbergen. Mit diesem Eindruck kam auch direkt ein unangenehmes Ziehen im Bauchraum. Der linke Fuß des Mirialaner wandert auf den Kontrollschalter der Energieschildkontrolle. Bei einer falschen Bewegung seines Gegenübers konnte er so binnen eines Lidschlages eine für Energiewaffen undurchdringliche Barriere schaffen. Nun war nur zu hoffen, dass sein Gefühl falsch war.



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by Drex
 
Coruscant-Südliche Halbkugel-Mittlere Ebenen- 'House of Trade' - Gilth Darc, Groodis Visz

Die Stimmung in dem Büro wurde immer angespannter, fand Gilth.
Ihm kam es so vor, als ob sein Gegenüber seine Mimik und alle seine Bewegungen genauestens analysierte und ihn voll und ganz durchschaute.
Als Mister Visz eine Beweisprobe erwähnte, rannte ihm der kalte Schweiß den Rücken runter. Und spätestens nach der Frage, woher er Jon kannte, wurde Gilth klar, dass dieser Mirialaner versuchte, mehr über ihn und seine Ziele zu erfahren, indem er ihn ausforschte.
Nun gab es zwei Möglichkeiten: entweder er zog sich vollkommen zurück, gab sich weiterhin vollkommen ehrlich und legal, oder er setzte alles auf eine Karte und gestand dem Geschäftsführer des "House of Trade", welche Art von Arbeit er wirklich suchte, mit dem Risiko rausgeworfen, wenn nicht sogar verhaftet zu werden.
Er entschloss sich zu Zweiterem.
Er holte tief Luft, sprach sich im Kopf noch selbst Mut zu, richtete sich auf, dass er größer wirkte und begann zu sprechen:


" Mr. Visz, ich möchte ganz ehrlich sein.
Ich bin nicht von Jon geschickt worden, um in Werkstätten Frachter zu warten. Ich bin an einer speziellen Art von.. Geschäften interessiert und dachte mir, dass Sie mir dabei vielleicht helfen könnten.
Wie ich schon erwähnte, besitze ich leider keinerlei Erfahrung in dieser Branche aber bin sehr motiviert, ihnen zu helfen. Selbst wenn es brenzlig werden sollte, habe ich gewisse Vorkehrungen getroffen, um im Falle einer Konfrontation nicht unbewaffnet zu sein".


Er war selbst überrascht, wie ernst und selbstsicher er sich auf einmal anhörte, obwohl ihm natürlich bewusst war, dass er sich trotzdem in der deutlich unangenehmeren und ungünstigeren Position befand.
Sein Gesprächspartner schien nun etwas angespannt zu sein, aber lies ihn wenigstens nicht sofort hinauswerfen. Auch Gilths Körper versteifte sich.
Er mochte es nicht, sich auf so dünnen Eis zu bewegen.


Coruscant-Südliche Halbkugel-Mittlere Ebenen- 'House of Trade' - Gilth Darc, Groodis Visz
 
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Ob es an seinen Worten lag oder am Entschluss des Kel'Dor, konnte Groodis nicht sagen - aber eine Wirkung wurde allemal erzielt: Gilth kam langsam aus sich heraus. Seine Körperhaltung wurde etwas präsenter, ja seltsamerweise physischer. Der Mirialaner wertete das als positive Reaktion des Gesamtgespräches. Und er erhoffte sich weitere Offenheit. Immerhin musste er im Bedarfsfall eine weitere schwierige Fluchtaktion von Coruscant planen.

" Mr. Visz, ich möchte ganz ehrlich sein.
Ich bin nicht von Jon geschickt worden, um in Werkstätten Frachter zu warten. Ich bin an einer speziellen Art von.. Geschäften interessiert und dachte mir, dass Sie mir dabei vielleicht helfen könnten.
Wie ich schon erwähnte, besitze ich leider keinerlei Erfahrung in dieser Branche aber bin sehr motiviert, ihnen zu helfen. Selbst wenn es brenzlig werden sollte, habe ich gewisse Vorkehrungen getroffen, um im Falle einer Konfrontation nicht unbewaffnet zu sein".

Nun also doch. Der junge Kel'Dor gestand, nur mit fadenscheinigen Offerten hausiert zu haben. Sein eigentliches Anliegen war ein ganz anderes. Der Knabe war vom Rancor gebissen und wollte sich offensichtlich die Hörner in der Galaxie abstoßen. Und das auf möglichst dramatische und adrenalingeschwängerte Art und Weise: Indem er sich mit zwielichtigen Gesellen einließ. Zu Gilth Glück war er da bei dem Mirialaner an der vollkommen richtigen Adresse. Nicht nur kannte Groodis Visz jede Menge dubioser Zeitgenossen und finsterer Gestalten, er selbst war Teil dieser im Untergrund agierenden Schattengesellschaften. Nur durch Kontakte zu Schmugglerbanden, Piraten, Syndikaten und kriminellen Institutionen hatte der gewiefte Geschäftsmann auch während der imperialen Kontrollen stets ansprechende Geschäftsergebnisse erzielen können.

"Jetzt, Mister Darc, sprechen wir eine gemeinsame Sprache.", begann Groodis fast geheimnisvoll. Mit diesen Aussagen konnte er endlich etwas anfangen. Im Kopf des Mirialaners arbeitete es auf Hochtouren. Wollte der Kel'Dor sich als blasterschwingender Söldner verdingen? Oder als informationshandelnder Schieber? Vielleicht auch ein Falschspieler von interstellarer Wichtigkeit? Letztlich wusste nur Gilth, was genau er wollte. Weitere Fragen waren notwendig.

"Mein Freund, Sie müssen mir nur genau sagen, was Sie machen wollen und was Sie letztlich brauchen! Einen Blaster? Ein Speederbike? Eine kleine Ladung Spice, um den eigenen Drogenring aufziehen zu können? Sie, Mister Darc, erläutern mir, was Ihnen vorschwebt. Und ich sage, was es kosten wird und wie wir es gemeinsam bewerkstelligen können.", fuhr der grünhäutige Fastmensch fort. Er hatte schon so viele junge, erfolgshungrige Leute getroffen, die sich selbst verwirklichen wollten. Sie alle hatten fast romantische Vorstellungen von der Galaxie gehabt und niemals daran gezweifelt, es nicht zu schaffen. Nur die wenigsten waren in den Genuß von Erfolg gekommen. Die meisten waren auf der Straße geendet. Oder man hatte sie schlichtweg erschossen. Einige mochten auch noch grausamere Schicksale erlitten haben. Der handverlesene Rest, der es geschafft hatte, mochte mittlerweile aber in Credits schwimmen. Zu keinem hatte der Mirialaner mehr Kontakt. Das war auch nicht Teil seiner Profession. Groodis sorgte nur für die notwendigen Ressourcen, um von A nach B zu helfen. Mit C hatte er schlichtweg nichts mehr zu tun.


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by Drex
 
Coruscant-Südliche Halbkugel-Mittlere Ebenen- 'House of Trade' - Gilth Darc, Groodis Visz

Gilth musste innerlich grinsen. Er war wohl doch zur die richtige Adresse gekommen. Auch wenn er es seltsam fand, wie schnell sich sein Gesprächspartner öffnete und ihm seine kriminelle Seite offenbarte.

"Ich freue mich, dass ich mich an den richtigen Mann gewandt habe, Mr. Visz. Einen Blaster brauche ich nicht, wie gesagt, dafür habe ich bereits gesorgt. Und auch für ein Speederbike habe ich leider keine Verwendung. Ich habe nie gelernt, auf soetwas zu fahren. Ich hoffe, ich erscheine jetzt nicht maßlos, aber ich hatte an etwas größeres gedacht, an etwas fliegendes. Ich hatte gehofft, dass sie mir vielleicht... nun ja einen Kredit von sagen wir 32.000 Credits zur Verfügung stellen könnten, damit ich mir ein Schiff zulegen kann. Sozusagen als Investition in die Zukunft.

Goodis Visz zog ein Gesicht, er war wohl nicht sehr begeistert, einem dahergelaufenen Fremden einfach so Geld im 5-stelligen Bereich zu borgen, vorallem wenn dieser Fremde noch nichtmal eine Arbeit hatte.

Um die Wogen zu glätten und seinen Gesprächspartner zu beruhigen sprach Gilth schnell weiter:


"Natürlich wäre das für Sie nicht völlig ohne Vorteile. Obwohl ich zurzeit noch ein sehr geringes Einkommen habe, werde ich versuchen, ihnen jeden Monat... sagen wir 500 Credits zu zahlen. Das wären überschlagen an die 5 Jahre, in denen ich ihnen Ihr Geld wieder zurückzahlen würde. Natürlich würde ich Ihnen in erfolgreicheren Monaten, während denen ich mehr Geld verdiene, höhere Summen zurückzahlen, damit Sie früher an Ihr Geld kommen.

Visz wirkte immer noch nicht wirklich überzeugt, weshalb Gilth unterwürfig meinte:

"Wenn Sie mir nicht trauen, Mr. Visz, dann testen Sie mich bitte. Geben Sie mir einen Auftrag und wenn ich den zu Ihrer Zufriedenheit durchführe, könnten Sie es sich vielleicht nochmal überlegen, mir das Geld zu borgen.

Langsam verzweifelte der Kel´Dor an diesem Geschäftsmann. Nicht, dass er schon oft mit solchen Anzugträgern zu tun gehabt hätte, aber dieser kam ihm doch sehr gerissen vor.
Langsam ronn Gilth sein Schweiß den Rücken runter.
Er wurde wieder nervös und hoffte, dass seine Bitte Gehör finden würde.
 
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Ein rasselndes Husten verdeutlichte zumindest, dass Porro noch lebte. Dem Gran selbst war das in erster Linie wegen der enormen Schmerzen klar. Das Zusammentreffen mit dem titanenhaften Angreifer forderte nun seinen Tribut. Und hatte dem einstigen Piraten aufgezeigt, wieviel seiner früheren Kraft er eigentlich verloren hatte. Dem einarmigen Bettler war nicht mehr geblieben, als ein tristes Dasein in der Bedeutungslosigkeit. Müdigkeit bemächtigte sich seiner und er fühlte sich mehr als nur matt. Porro wollte einfach nur noch schlafen. Allerdings war das kaum möglich, peitschte ihn doch das Adrenalin an. Ihn und auch die anderen im Gleiter. Neben ihm saß der Junge - Apus Soleda - und sah ähnlich mitgenommen aus. Doch während der Gran am Rande des Zusammenbruchs stand, erschien ihm der junge Bursche geradezu aufgepeitscht. Und er schnatterte ohne Unterlaß. Ganz offenbar waren diese seltsamen Gestalten explizit hinter Apus her. Die logische Konsequenz bestand also in dem Plan des Buben, zurück zu den Arbeiterquartieren zu fliegen.

Keuchend erhob sich der Dreiäugige, um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können. Der Gleiter wurde von Chad Whyte, dem smarten Kopfgeldjäger gesteuert. Neben ihm saß Yuma, deren Bekanntschaft der Gran selbst noch nicht wirklich gemacht hatte. Allerdings funktionierten die Ohren des einstigen Outer Rim Piraten nach wie vor sehr gut. Noch einmal hustete der Nichtmensch und spürte dabei seine arg in Mitleidenschaft gezogenen Rippen.


"Pesholon? Sich'r?", wollte der Bettler wissen. Seine Stimme bezeugte seinen angeschlagenen Status. Jedes Wort war eine wahre Qual und eine Tortur für Eingeweide wie Muskeln gleichermaßen. Mehr noch, Porro, hatte die Befürchtung, niemals wieder sprechen können, wenn die Schmerzen weiter anhielten. Allerdings war es wichtig, sich Gehör zu verschaffen.

"Dich verfolgt? Warum?", fragte Porro weiter. Hinter diesem jungen Knaben verbarg sich mehr, als es anfänglich den Anschein hatte. Das Interesse der Verfolger stand also unmittelbar mit dem geheimnisvollen Wesen von Apus in Zusammenhang. Eine Aufklärung war unumgänglich.

Der Gran fokussierte den Menschenburschen und versuchte aus seiner Mimik und Gestik schlau zu werden. Ohne zu zögern hatte sich der einstige Pirat für den Jungen selbst in Gefahr gebracht - etwas, worüber er nun grübelte. Zweifel kamen ihm nicht, doch etwas in ihm nagte aus grassierender Neugier. Was genau war es, das hinter Apus steckte? War er mit einem bedeutenden Politiker verwandt? Pflegte er ein Verhältnis zu einer imperialen Adligen? Oder war in noch schlimmere Umstände verstrickt? Düstere Geheimnisse umgaben den Knaben, soviel war sicher.


"Könnt' gefährlich werd'n. Brauch'n wa' noch was?", ergänzte der Gran. Vielleicht konnte man noch Verstärkung besorgen. Oder für eine gewisse Rückendeckung sorgen. Wohl war dem früheren Piraten jedenfalls nicht.


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by Drex
 
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Nach wie vor hatte Groodis Visz den Eindruck, als wäre sein Gegenüber nicht wirklich bei der Sache. Zwar öffnete sich der junge Kel'Dor langsam, doch kam es dem Mirialaner immer noch falsch vor. In irgendeiner Weise zeigte sich der offenkundig vergnügungssüchtige Nichtmensch distanziert und übermäßig vorsichtig. Ob er eine potenzielle Falle roch? Vielleicht war er nur wegen der Gesamtsituation unsicher. Oder er besaß ein besonderes Gespür für Gefahr. Immerhin war im 'House of Trade' einiges am Sicherheitspersonal unterwegs - wenn man es den Leuten auch nicht ansah. Groodis versuchte sich an einer anderen Strategie - er wollte mit größerer Freundlichkeit zu Werke gehen.

"Ich freue mich, dass ich mich an den richtigen Mann gewandt habe, Mr. Visz. Einen Blaster brauche ich nicht, wie gesagt, dafür habe ich bereits gesorgt. Und auch für ein Speederbike habe ich leider keine Verwendung. Ich habe nie gelernt, auf soetwas zu fahren. Ich hoffe, ich erscheine jetzt nicht maßlos, aber ich hatte an etwas größeres gedacht, an etwas fliegendes. Ich hatte gehofft, dass sie mir vielleicht... nun ja einen Kredit von sagen wir 32.000 Credits zur Verfügung stellen könnten, damit ich mir ein Schiff zulegen kann. Sozusagen als Investition in die Zukunft.

Nun wurde es interessant. Der junge Bursche hatte ja doch Ambitionen. Und konkrete Pläne! Beachtliche Pläne sogar. Er wollte direkt ins interstellare Geschäft einsteigen, wie es den Anschein hatte. Dafür benötigte er natürlich das, was alle Jungunternehmen brauchten: Liquidität. Und keine geringe Summe. Der stolze Batzen von zweiunddreißigtausend Credits sollte es direkt sein. Ein wahres Vermögen, wenn man bedachte, dass einfache Arbeiter selten mehr als dreihundert oder vierhundert Credits im Monat verdienten. Doch gebrauchte Raumschiffe und Frachter waren eben keine Schnäppchen.

"Zweiunddreißig ...", begann der mirialanische Firmenbesitzer dramaturgisch. Er wollte und musste den Kel'Dor noch weiter aus der Reserve locken. Und dafür war es wichtig, Gilth in die Untiefen finanzieller Verwirrspiele einzuweihen. Mehr noch, der Bursche musste lernen, dass man nichts umsonst bekam. Gar nichts.

"Das ist eine enorme Summe.", fuhr der grünhäutige Groodis fort und zeigte dabei eine skeptische Miene. Doch noch ehe er weitere Worte verlieren konnte, überfuhr ihn der Kel'Dor schon mit einer entsprechenden Hochrechnung. Einer Rechnung, die nicht aufging.

"Natürlich wäre das für Sie nicht völlig ohne Vorteile. Obwohl ich zurzeit noch ein sehr geringes Einkommen habe, werde ich versuchen, ihnen jeden Monat... sagen wir 500 Credits zu zahlen. Das wären überschlagen an die 5 Jahre, in denen ich ihnen Ihr Geld wieder zurückzahlen würde. Natürlich würde ich Ihnen in erfolgreicheren Monaten, während denen ich mehr Geld verdiene, höhere Summen zurückzahlen, damit Sie früher an Ihr Geld kommen.

Nun musste der Handelshausbesitzer doch schmunzeln. Die Naivität, mit der Gilth zu Werke ging, war fast schon unterhaltsam niedlich. Offenbar hatte er keinerlei Erfahrungen mit höherer Wirtschaft. Doch das war kein Fehler des jungen Mannes. Im Gegenteil. Spannend wurde es jedoch erst, als der Kel'Dor versuchte, den Vorschlag durch mögliche Vertrauensbeweise zu zementieren. Natürlich war auch diese Form der Verhandlung dem Mirialaner nicht unbekannt. Bisher jedoch hatte ein solches Verhalten sehr selten zum Erfolg geführt.

"Wenn Sie mir nicht trauen, Mr. Visz, dann testen Sie mich bitte. Geben Sie mir einen Auftrag und wenn ich den zu Ihrer Zufriedenheit durchführe, könnten Sie es sich vielleicht nochmal überlegen, mir das Geld zu borgen.

"Lieber Mister Darc, ich komme nicht umhin, Sie ein wenig aufklären zu müssen. Zunächst einmal ...", startete der Geschäftsmann oberlehrerhaft, schenkte seinem Gegenüber jedoch direkt ein Lächeln, welches die Situation entkrampfen sollte. "... kann ich eine solche Summe nicht ohne irgendwelche Sicherheiten vorstrecken. Eine Kreditierung dieser Höhe wäre mehr als schädlich für einen Geschäftsmann wie mich - wenn es keinen konkreten Rückzahlplan gibt. Die Zusage mir jeden Monat fünfhundert Credits zukommen zu lassen, um per Ratenzahlung die Schuld zu tilgen ist zwar löblich .. allerdings beinhaltet diese Rechnung keineswegs die erhobenen Zinsen. Und die fallen nicht gerade niedrig aus, mein Freund.", erklärte Groodis Visz dem jungen Nichtmenschen. Die Absicht hinter seinen Aussagen war wenig deutungsschwer. Allerdings war sich der Geschäftsführer nicht sicher, ob der Kel'Dor es direkt verstand - schlichtweg aus mangelnder Erfahrung.

"Gibt es denn Sicherheiten, Mister Darc? Ein festes Einkommen, in einer Größenordnung, dass es Ihnen erlaubt, die fünfhundert Credits monatlich zu berappen? Oder Privatbesitz? Immobilien? Geldanlagen?", wollte Groodis wissen. Nur auf Basis einer soliden finanziellen Situation konnte er ein solches Unterfangen auch bedenkenlos initiieren. Allerdings zweifelte der Mirialaner an der Vertrauenswürdigkeit seines Gesprächspartners. Zumindest was den finanziellen Aspekt anbelangte.

"Machen wir es kurz, Mister Darc: Ich bezweifle, dass es Ihnen gelingt, die entsprechenden Sicherheiten zu liefern. Überdies bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich jeden Monat die avisierten fünfhundert Credits über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren erhalte. Und darüber hinaus denke ich nicht, dass Sie ohne die notwendige Rückendeckung dauerhaft auf dem harten Markt dort draussen in der Galaxie erfolgreich sein werden. Und deshalb ...", fuhr der Auberginefarbene fort, ohne ein Zeichen von Hochnäsigkeit zu präsentieren. Er wollte Gilth einfach nur klarmachen, wie schwer der Alltag sein konnte, wenn man die Beschaulichkeit der bekannten Umgebung verließ.

"... muss ich Ihr Gesuch schon im Vorfeld ablehnen!", beschied Groodis Visz mit einem neutralen Ton in der Stimme. Sein Blick ruhte dabei konzentriert auf dem Kel'Dor. Noch ehe selbiger in der Lage war, etwas zu erwidern, fuhr der Geschäftsmann fort. "Allerdings mache ich Ihnen ein Angebot: Wie ich Ihnen sagte, besitze ich Werkstätten und Hangars hier auf Coruscant. Das hat einen Grund! Ich handle mit Frachtern jedweder Art. Auch mit gebrauchten Exemplaren. Sie sind auf der Suche nach einem Raumgefährt - ich besitze eben solche. Und nun kommen wir zum Interessanten an der Sache .... wie Sie wissen liegen Neue Republik und Imperium im Krieg. Jüngsten Berichten zufolge hat die Republik entlang des Corellian Run einige Welten erobert und neue Regierungen installiert. Das bedeutet auch, dass vereinzelte imperiale Welten vom eigentlichen Hoheitsgebiet abgeschnitten sind. Und nicht jeder Planet ist in der Lage, sich selbst zu versorgen. Das beste Beispiel ist unsere Heimat Coruscant. Wenn Sie, Mister Darc, mit einigen Mitarbeitern von mir, entsprechende Welten beliefern .. oder gar eine noch delikatere Aufgabe erledigen wollen ... wäre ich zu einem Tauschgeschäft bereit. Ein Frachter von akzeptabler Güte auf Basis ihrer Kreditsummenforderung gegen ein oder zwei kleine Aufträge von mir. Wie wäre das für Sie?", offerierte der Mirialaner fragend. Sein Gesicht war dabei eine unbewegte, ja emotionslose Maske. Nun hing es von dem jungen Kel'Dor mit den großen Träumen ab. Er allein war Herr über sein Schicksal.


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Gilth fühlte sich in seiner Haut immer unwohler, ihm schien es, als ob es in dem Raum immer heißer wurde und je länger sich sein Gegenüber Zeit mit seiner Antwort ließ, desto stärker wurde dieses Gefühl.
Lange sinnierte Groodis Visz über den eben unterbreiteten Vorschlag. Schließlich konnte er sich dazu durchringen, etwas zu antworten.


"Zweiunddreißig... Das ist eine enorme Summe".

Gilth wusste wie die Antwort des Geschäftsmannes ausfallen würde. Oft hatte er schon als Kind solche Einleitungen gehört. Seine Eltern hatten ihm mit diesem verantwortungsbewussten, aber doch aufmunternden Ton in ihrer Stimme klar gemacht, dass sie von seiner Idee nichts hielten, dass sie ihn jedoch schonen wollten und ihm deshalb ihre Ablehnung nicht so stark spüren lassen wollten.
Hier hatte er zwar nicht das Gefühl der Zuneigung und der Sicherheit des Elternhauses, aber doch kam es dem jungen Kel´Dor so vor, als ob dieser, ihm immer überlegenere Geschäftsmann, die Wahrheit doch nicht so hart gegen das Gesicht knallen lassen wollte, wie er es könnte.
Wahrscheinlich lag dies an seiner Jugend und seiner Unerfahrenheit.

Innerlich sehr aufgewühlt, aber äußerlich eine Maske aus Gleichgültigkeit aufgesetzt, lauschte er weiter, was Mr. Visz zu sagen hatte, so wie früher bei den endlosen Vorträgen seiner Eltern. Gilth kam sich immer mehr vor wie ein kleines Kind.

Nun kam der Übergang des Vortrages zu dem eigentlichen Hauptpunkt. Nämlich, dass der Mirialaner kein bisschen Interesse hatte, einem fremden Kel´Dor zweiunddreißig Credits zu borgen.
Er versteckte das hinter "Erklärungen" und "Argumenten", warum dies so schwer und nicht machbar sei.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam die erwartete Antwort dann endlich:


"... muss ich Ihr Gesuch schon im Vorfeld ablehnen!"

Obwohl Gilth soetwas erwartet hatte, klappte er innerlich zusammen. In seinen Gedanken, schrieb er sich seine Karriere schon ab.
Doch dann kam etwas, dass ihn sehr überraschte und ganz anders war, als er es von seinen Eltern gewohnt war.


"Allerdings mache ich Ihnen ein Angebot: Wie ich Ihnen sagte, besitze ich Werkstätten und Hangars hier auf Coruscant. Das hat einen Grund! Ich handle mit Frachtern jedweder Art. Auch mit gebrauchten Exemplaren. Sie sind auf der Suche nach einem Raumgefährt - ich besitze eben solche. Und nun kommen wir zum Interessanten an der Sache .... wie Sie wissen liegen Neue Republik und Imperium im Krieg. Jüngsten Berichten zufolge hat die Republik entlang des Corellian Run einige Welten erobert und neue Regierungen installiert. Das bedeutet auch, dass vereinzelte imperiale Welten vom eigentlichen Hoheitsgebiet abgeschnitten sind. Und nicht jeder Planet ist in der Lage, sich selbst zu versorgen. Das beste Beispiel ist unsere Heimat Coruscant. Wenn Sie, Mister Darc, mit einigen Mitarbeitern von mir, entsprechende Welten beliefern .. oder gar eine noch delikatere Aufgabe erledigen wollen ... wäre ich zu einem Tauschgeschäft bereit. Ein Frachter von akzeptabler Güte auf Basis ihrer Kreditsummenforderung gegen ein oder zwei kleine Aufträge von mir. Wie wäre das für Sie?"

Dieser Mann versuchte, einen Kompromiss zu machen. Und viel mehr noch: Er bot ihm gleich Arbeit an, weswegen der Kel´Dor ja eigentlich erst das "House of Trade" aufgesucht hatte. Und als Gilth von dem angebotenen Frachter hörte, machte sein Herz beinahe einen Freudensprung.

"Mr. Visz, Sie hätten wirklich Arbeit für mich? Das ist fantastisch! Genau soetwas habe ich gesucht! Vielen Dank, Mister, vielen, vielen Dank!


,das wollte Gilth am liebsten schreien, doch er zwang sich selbst zu einer geschäftlichen Ernsthaftigkeit. Wenn sein zukünftiger Arbeitgeber ihn so euphorisch und fast schon erdrückend dankbar sehen würde, würde er es sicher noch einmal überlegen, ob er den Kel´Dor einstellen wollte. Außerdem war sich dieser sicher, dass er sonst seine ohnehin schon nicht allzu gute geschäftliche Position einbüßen würde. Also antwortete er so monoton, wie er nur konnte:

"Es freut mich zu hören, Mr. Visz, dass sie mir diese Möglichkeit geben, meinen Wert unter Beweis zu stellen. Natürlich nehme ich ihr Angebot an. Sagen Sie mir einfach nur wohin ich soll und was zu tun ist und ich werde mein Bestes geben".

Leider kamen diese Sätze überhaupt nicht so rüber, wie Gilth sich das vorgestellt hatte. Bei dem Versuch, nicht allzu aufgeregt zu klingen, hatte er einen fast schon gelangweilten und uninteressierten Klang in seine Stimme gelegt, der aber zum Glück durch seine Atemmaske etwas verzerrt wurde. Außerdem überlegt er sich sofort, wie er sich schöner hätte ausdrücken können, um einen besseren Eindruck zu hinterlassen.
So konnte er einfach nur hoffen, dass dem gerissenen Geschäftsmann dieser Fauxpas nicht aufgefallen war.
Der junge Auserirdische entspannte sich langsam wieder. Er nahm eine lässigere Haltung ein, aber doch nicht zu locker. Schließlich wollte er nicht unhöflich wirken.


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Das Gespräch mit dem jungen Kel'Dar war zu jedem Zeitpunkt unter der Kontrolle von Groodis Visz, was bei dessen Erfahrung in derlei Unterhaltungen kein Wunder war. Doch seine feinfühlige Vorgehensweise sorgte dafür, den jungen Burschen gezielt die gewünschte Richtung zu steuern. Ein derart williger Zeitgenosse war eine Bereicherung für jede Organisation. Und wohin auch immer es ihn verschlagen sollte - Groodis erhielt seinen Lohn. Ob für den Transfer, die Empfehlung oder die Deportation. Das Schicksal von Gilth Darc war ihm letztlich recht egal. Der Geschäftsmann hatte jeden Tag mit zahlreichen Gestalten und Zwielichtigen zu tun, handelte er schließlich nicht nur mit Gütern, Ressourcen und Frachtern. Sich emotional an Einzelschicksale zu binden, war nicht nur fahrlässig, sondern auch geschäftsschädigend. Und am Ende ging es immer um den Profit.

"Es freut mich zu hören, Mr. Visz, dass sie mir diese Möglichkeit geben, meinen Wert unter Beweis zu stellen. Natürlich nehme ich ihr Angebot an. Sagen Sie mir einfach nur wohin ich soll und was zu tun ist und ich werde mein Bestes geben".

Damit saß der Kel'Dor in der Falle. Er war in die klebrigen Finger des Untergrunds geraten, ohne sich der weitreichenden Konsequenzen in ihrer Fülle im Klaren zu sein. Doch was der Untergrund einmal in Besitz genommen hatte, gab er nicht wieder her. Ganz gleich wie sehr das Imperium propagierte, Herr über die Systeme zu sein und die Kontrolle zu besitzen - die waren Herren der einzelnen Planeten waren stets die Bosse im Untergrund. Preise wurden von den nicht sichtbaren Kartellen bestimmt, Gouverneure konnten geschmiert oder bedroht werden. Die Streitkräfte des Imperiums jedoch konnten nur bekämpfen, was man sah. Die Gestaltlosigkeit des organisierten Verbrechens allerdings war unantastbar. Das würde Gilth Darc auch noch begreifen - im Laufe der Jahre.

"Es freut mich ausserordentlich, Mister Darc, dass wir zu dieser Übereinkunft kommen konnten. Ich werde dann so frei sein und Sie entsprechend informieren, sowie ich ein geeignetes Missionsprofil für Sie erstellt habe. Wenn Sie so freundlich wären und Ihre Kontaktdaten bei meiner Assistentin hinterlassen würden, damit ich Sie in Kürze erreichen kann?", säuselte Groodis Visz zuckersüß. Nun lag es am Kel'Dor. Allerdings hatte er keinerlei Möglichkeit mehr das Gespräch noch unnötig in die Länge zu ziehen, denn der Mirialaner erhob sich und streckte seinem Gesprächspartner die Rechte entgegen. Eine höfliche, aber bestimmte Art, sein Gegenüber hinauszukomplimentieren. Groodis beherrschte eine Vielzahl solch etikettebehafteter Facetten der Gesprächsbeendigung.


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by Drex
 
(Cloé Raquelle Cortina)

- Coruscant – Wohnung der Cortinas – Mit Noa, Cris Sheldon, Leandro, Jesper, Matteo, Thalia, Ricardo, Camille –

Jedes Familientreffen war etwas Besonderes. Früher war es selbstverständlich gewesen, sich jeden Tag zu sehen, miteinander zu essen und Zeit mit Geschwistern und Eltern zu verbringen. Inzwischen waren Cloé und ihre Geschwister alle erwachsen. Jeder von ihnen lebte sein eigenes Leben und Ramón, der Älteste unter ihnen, hatte sogar bereits eine eigene Familie gegründet. Sich jeden Tag zu sehen war längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Das war etwas, das Cloé Raquelle Cortina im Laufe der letzten Jahre gelernt hatte zu akzeptieren und genau aus diesem Grund schätzte sie es, wenn es ihnen dann doch wieder einmal gelang, gemeinsam an einen Tisch zu kommen. Natürlich waren sie an diesem Abend nicht komplett. Während sie das letzte Glas und den letzten Topf vom Tisch im Esszimmer abräumte und in die Küche brachte, fiel ihr Blick im Vorbeigehen auf eines der Fotos an der Wand. Pablo und Ramón waren nicht hier. Wie so oft in den letzten Monaten befand sich Pablo in den unteren Ebenen Coruscants, wo er sich für den Widerstand engagierte und die Geschicke der „Defender“ leitete. Ihre Geschwister waren alle in diese Organisation verstrickt, aber Pablo war mit besonderem Herzblut dabei. Für so etwas fiel es Cloé schwer, Verständnis aufzubringen. Ramón dagegen war im Krankenhaus, arbeitete Spätschicht. Er leistete viele Überstunden und bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen sie ihn sah, hatte er jedes Mal dunkle Ringe unter den Augen. Und trotzdem war er glücklich. Thalia und seine Kinder sorgten dafür. Seine Familie – die große Familie aus der er kam, als auch jene, die er mit seiner Frau gegründet hatte - bedeuteten ihm alles. Aber natürlich kooperierte auch er mit den Defendern. Die Arbeit dort kam noch dazu, um ihn beinahe ständig müde aussehen zu lassen.

“Ich spiel auch mit!“

Die hohe, kindliche Stimme ihres Neffen ließ Cloé sich noch einmal herum drehen, bevor sie durch die Tür in die Küche verschwand. Ramóns Ältester saß neben Noa auf der Couch und fieberte einer Partie Sabacc entgegen, obwohl er dafür noch viel zu jung war und er nicht einmal die Regeln kannte, geschweige denn verstand. Was er konnte war, allen Mitspielern unauffällig in die Karten zu gucken und dann geheime Zeichen zu geben, die zu lesen Noa ziemlich gut war. Wenn sie so im Team gegen Leandro spielten, hatte sogar sie eine Chance zu gewinnen. Thalia folgte Cloé in die Küche und scheuchte sie auch sogleich wieder heraus.

“Lass mich übernehmen, du hast schon genug gemacht.“

Sagte sie, womit sie zweifelsohne Recht hatte. Cloé ließ sich nicht zweimal bitten. Sie liebte es zu kochen, aber sie hatte nichts dagegen, wenn das Aufräumen jemand für sie übernahm.

“Bin schon weg.“

Erwiderte sie grinsend. Jesper hatte seinen Stuhl etwas vom großen Esstisch abgerückt, um sich mehr Beinfreiheit zu verschaffen. Er war kein Spieler und schaute der Partie Sabacc, die im Begriff war zwischen Noa, Leandro und Cris Sheldon zu starten, nur beiläufig interessiert zu. Cloé trat von hinten an ihn heran und legte ihm die Arme um den Hals. Sie wusste noch nicht recht, was sie von diesem Sheldon halten sollte. Er war sehr zurückhaltend und hatte sich beim Essen kaum an den Gesprächen beteiligt. Fast wirkte er ein wenig klischeehaft: ein stiller, schweigsamer Mann wie aus dem Holo-TV, der besser mit seinem Blaster umgehen konnte als mit Worten.

“Komm, setz dich.“

Jesper streckte seine Hand nach ihr aus und zog Cloé zu sich nach vorne, auf seinen Schoß hinunter. Seine warme Hand legte sich auf die nackte Haut in ihrem Rücken und ein wohliges Gefühl durchzog ihren Körper, angefangen von ihren Schulterblättern bis hinunter in ihre Zehenspitzen. Sie war müde und sie freute sich auf ihr Bett, aber sie wollte den Abend noch ein wenig genießen.

“Dad, Jesper hat die Karten übrigens besorgt.“

Fiel ihr ein zu sagen, als sie nach ihrem Weinglas langte. Matteo Cortina machte ein überraschtes Gesicht. Er hatte Klein-Camilla auf seinen Schoß gezogen, die müde mit einem Stofftier spielte.

“Oh, das ist toll, damit hatte ich fast nicht gerechnet.“

Erwiderte er. Cloé schüttelte den Kopf.

“Ich auch nicht. Es war aber auch sehr knapp. Inzwischen ist alles restlos ausverkauft.“

Jesper hatte ihnen Karten zu einer Lichtshow organisiert, die an nur drei Abenden im zentral gelegenen Wal’baran Stadion stattfinden würde. Die Show hatte schon im Vorfeld große Effekte und tolle Bühnenarbeit versprochen und Cloé freute sich, die Gelegenheit zu haben, sie sich ansehen zu können. Sie würden zu dritt dorthin gehen, Cloé, ihr Vater und Jesper. Ihr Blick wanderte zurück zu der kleinen Gruppe in der Sitzecke. Leandro hatte sich inzwischen in einen der Sessel geworfen und Sheldon einen Platz ihm gegenüber angeboten, während Noa und Ricardo, der noch immer damit beschäftigt war die Karten zu mischen, auf dem Sofa hockten. Da Ricardo jedoch angekündigt hatte, in Leandros Team zu spielen – eine falsche Fährte, wie Cloé wusste, da er in Wirklichkeit gemeinsame Sache mit Noa machte – würde er sich gleich zu seinem Onkel setzen. Es war ein schönes Bild, nur dass dieser Sheldon nicht ganz hinein passte. Noa und er siezten sich, was zwangsläufig dazu geführt hatte, dass auch alle anderen es getan hatten und man entsprechend distanziert im Umgang miteinander geblieben war. Die Beiden kannten sich nicht wirklich gut und alles was Cloé wusste war, dass er für den Geheimdienst der Neuen Republik arbeitete, dass er Noa geholfen hatte Leandro zu suchen und ihn aus einer misslichen Lage heraus zu holen und dass er – natürlich, was auch sonst – den Defendern half. Außerdem hatte er seine leiblichen Eltern nie kennen gelernt und demzufolge auch keine Ahnung, ob er irgendwo in dieser Galaxis noch einen Bruder oder eine Schwester hatte. Dies hatte er selbst auf eine recht harmlose Frage während des Essens erklärt. Jesper hatte begonnen ihren Nacken zu kraulen und Cloé nippte an ihrem Wein. Über kurz oder lang würde sich Noa in Sheldon verlieben, so wie sie es immer tat. Warum konnte sie sich nicht einmal, nur ein einziges Mal, einen ganz normalen Mann aussuchen? Einen Mann mit einem seriösen, bodenständigen Job, einer der in einem Büro arbeitete oder im öffentlichen Dienst. Einer, der nicht wusste, wie man eine Schusswaffe bediente, der Drogen nahm oder Frauen schlug. Cloé seufzte und Jesper lächelte ihr zu. Von tiefer Liebe zu ihm erfasst beugte sie sich zu ihm und küsste ihn. Es würde nichts werden zwischen Noa und Cris Sheldon. Vielleicht würden sie für eine kurze Zeit miteinander anbandeln, das war nichts Neues, aber am Ende würde er ihr das Herz brechen, so wie alle anderen Männer seines Kalibers vor ihm.

- Coruscant – Wohnung der Cortinas – Mit Noa, Cris Sheldon, Leandro, Jesper, Matteo, Thalia, Ricardo, Camille –
 
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