Coruscant

- Coruscant - City - Nathaniels Appartment -

Am fortgeschrittenen Nachmittag saß Akemi in Nathaniels Wohnzimmer und lernte ihren Text für den Film, den sie auf Coruscant drehen würde. Sie hatte keine Probleme mit dem Auswendiglernen. Es genügte ihr, bestimmte Szenen ein paar Mal zu lesen und schon hatte sie sich alles eingeprägt. Richtig konzentrieren konnte sie sich jedoch ohnehin nicht. Ihre Gedanken waren zerstreut, mal sprangen sie zu dem abendlichen Ball und sie überlegte, was sie anziehen sollte, mal verweilten sie in der Vergangenheit. Sie und Nathaniel waren kein Paar und trotzdem war ihr etwas mulmig, wenn sie daran dachte seine Tante kennen zu lernen. Sie wollte einen guten Eindruck machen und hoffte, dass Ecile de Cinh sie mögen würde. Bei diesem Gedanken war es nicht verwunderlich, dass sie an Cris denken musste und daran, wie er ihre Eltern kennen gelernt hatte. Sie hatten nie großartig darüber gesprochen, aber für ihn musste es sehr schwer gewesen sein diesen Schritt nach Bothawui mit ihr zu gehen. Er hatte nie Familie gehabt, wusste nicht was es bedeutete Eltern zu haben oder den Eltern seiner Freundin vorgestellt zu werden. Miu und Shin Anakato waren jedoch sehr zuvorkommend gewesen und hatten sich Mühe gegeben Cris zu integrieren - doch am Ende hatte er selbst den Weg gewählt, der ihn von all dem distanzierte. Je mehr sie über ihn und ihre Beziehung nachdachte, desto weniger konnte Akemi verstehen, was zwischen ihnen gewesen war. War tatsächlich soviel Liebe zwischen ihnen gewesen? Wenn ja, wie war es dann möglich, dass er das alles bei Seite geworfen hatte? Hatte es ihm am Ende viel weniger bedeutet als ihr? Wenn das tatsächlich der Wahrheit entsprach, dann war der Großteil der gemeinsamen Zeit eine einzige Lüge gewesen. Doch auch das konnte Akemi sich nur schwer vorstellen und noch weniger wollte sie es akzeptieren. Schließlich und endlich wusste sie einfach nicht mehr, was sie denken sollte.

"Vielleicht denkst du zuviel darüber nach."

Hatte Nathaniel überlegt, als sie miteinander gesprochen hatten. Wahrscheinilch hatte er Recht. Was geschehen war konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden und Akemi musste lernen damit zu leben. Irgendwann jedoch würde sie sich Gedanken darüber machen müssen, ob sie weiterhin Mitglied des Geheimdienstes sein wollte. Im Augenblick konnte man nicht behaupten, dass sie eine tatsächliche Agentin war. Aber sie war auch abgeschnitten von allen Quellen, wusste nicht wo sie ansetzen sollte, wo der Geheimdienst seine Quartiere hatte. Es wäre eine Möglichkeit gewesen Eryell Raistlin zu kontaktieren, nachdem sie herausgefunden hatte, dass diese inzwischen Senatorin von Naboo war. Doch soweit hatte Akemis Courage nicht gereicht. Bisher hatte sie nicht den Mut gehabt sich auszumalen, wie es sein würde, Cris wieder zu begegnen. Sobald sie an den Rand dieses Gedankens gelangte, versuchte sie sich abzulenken, legte Musik auf oder suchte die Gesellschaft anderer. Sie konnte es nicht ertragen sich vorzustellen, Cris wieder zu sehen und damit konfrontiert zu werden, dass er keine Gefühle mehr für sie hatte - oder nie gehabt hatte, zumindest nicht so, wie sie immer geglaubt hatte. Sie wollte keine Erklärungen hören, auch wenn sie selbst nach Antworten suchte. Sie wollte die Vergangenheit zurück und gleichzeitig alles hinter sich lassen. Sie wollte keine Entschuldigung von ihm und hoffte dennoch, dass er bereute. Widersprüche beherrschten ihr Denken und machten es Akemi unmöglich, sich über ihre Gefühle klar zu werden.

Das Datapad mit dem Drehbuch lag vergessen auf dem Wohnzimmertisch, während Akemi an einem der großen Fenster stand und nach draußen blickte. Coruscant war kein Ort der Ruhe, kein Ort, an dem die Seele Entspannung finden konnte. Dafür gab es hier Ablenkung. Was immer Akemi tun wollte, es gab eine Fülle an Möglichkeiten. Heute Abend nahm sie eine davon in Gebrauch. So wie gestern Abend würde sie auch heute für ein paar Stunden alles vergessen, was mit Cris zu tun hatte. Es würde ein angenehmer Abend werden. Sie sah ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe: ihr Gesicht wirkte müde. Akemi wandte sich um und ging. Vor dem Ball würde sie noch zwei Stunden schlafen.


- Coruscant - City - Nathaniels Appartment -
 
[Coruscant | Mittlere Ebene | "Lomus Inn" ] Kaj'iia & Alana

Kaj'iia schien tatsächlich nicht viel über die Galaxis zu wissen. Wahrscheinlich aufgrund dessen, dass das eigentliche Leben auf Ratatak wichtiger war, als irgendwelche Geschichten über alles was dort oben passierte. Aber jetzt war sie ja auf Coruscant und nicht mehr auf Ratatak.

"Coruscant... Ja.. Wie du sicher schon bemerkt hast, befindet sich der Planet in den Händen des Imperiums", ein Schauer durchfuhr Alana, als sie kurz inne hielt, "und unter uns gesagt... ich mag das Imperium nicht. Ich hasse es sogar. Uns Menschen auf Coruscant gehts sicher nicht so schlecht wie anderen Rassen auf anderen vom Imperium unterdrückten Planeten, aber trotzdem. Es ist einfach nicht richtig was sie tun."

Alana traute Kaj'iia. Von daher konnte sie ihre freie Meinund ja ruhig erzählen, vor allem da sie wohl kaum eine Angehörige dieser Diktatur war und sie somit verriet. Jedoch auch wenn Alana das Imperium hasste. Was konnte sie schon tun? Sie war ein kleines Licht am Himmel der Sterne. Wenn nicht sogar einer der so schwach leuchtete, dass man ihn nichtmal mehr erkannte.
Alana säufzte.

"Ob es hier etwas wichtiges gibt... Natürlich. Es gibt unmengen von imperialen Verwaltungsbüros und so etwas. Ohh und dann gibt es noch den alten Jedi-Tempel. Der ist aber schon lange verlassen. Weißt du was die Jedi sind?"
, ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort, "sie sollen die "Hüter des Friedens" sein. Und sie kämpfen für die Neue Republik, die Demokratie und die Freiheit. Außerdem .... naja es hört sich seltsam an aber.... sie benutzen die "Macht". Zumindest hab ich das gehört, ich weiß auch nicht einmal was das genau sein soll. Ich habe noch nie einen Jedi wahrhaftig gesehen. Sie sollen seit der Eroberung Corelias in alle Winde verstreut sein... oder sogar vernichtet. Wer weiß das schon.", etwas leiser fuhr Alana fort, " Es ist aber auch nicht ganz ungefährlich sich darüber zu unterhalten, weißt du."

Gerade war eine Frau (Sarah) ziemlich nahe an ihnen vorbei gegangen und Alana hatte das seltsame Gefühl, dass sie ein paar Worte mitbekommen hatte. Die blonde junge Frau drehte sich zu ihr um. Sie war eine brünette, etwa einsfünfundsiebzig große Frau.


[Coruscant | Mittlere Ebene | "Lomus Inn" ] Kaj'iia, Sarah Alana
 
۞ Mittlere Ebenen ~ ‚Lomus Inn’ ~ Kaj’iia, Alana ۞​


Imperium oder Republik. Sie konnte sich keinen sonderlich großen Reim darauf machen, bis auf die Art und Weise wie die jeweiligen Parteien - anfangs hatte sie sie noch mit Stämmen verglichen und betitelt – beherrscht wurden. Die Republik so hatte man ihr gesagt, würde von vielen ‚gleichen’ gelenkt, wohingegen es beim Imperium nur ein Oberhaupt gab, dem alle Unterstanden. Was einem stamm auf Rattatak nicht unähnlich war. Der Älteste und damit meist auch weiseste war immer der, der den Stamm anführte. Was das Imperium tat… was tat es denn? Alles was sie bis jetzt gehört hatte, war das es wohl relativ durchorganisiert war, aber das es unterdrückte konnte sie nicht bestätigen, oder dementieren. Daher blickte sie Alana unverhohlen fragend an.

„Auf Rattatak wird ein Stamm immer von dem ältesten und weisesten Mitglied, oder eben dem stärksten angeführt, ich glaube das kommt dem Imperium sehr nahe. Aber es ist klar das das Imperium ganz anders funktioniert, nur… wieso hasst du sie so sehr? Was tun sie denn derartig schlimmes?“

Krieg war keine einfache Angelegenheit. Und egal war darin beteiligt war, niemand war ohne Schuld. Niemand war im Recht, denn Menschen, oder auch Nicht Menschen in den Tod zu schicken, war niemals das richtige. Das schlimme daran war nur, dass es allzu oft notwendig wurde. Etwas das sie ebenfalls schnell gelernt hatte. Besonders dann, als sich andere Stämme gegen die Einwohner des unwirtlichen Nordens gewand hatten. Noch heute spürte sie die Trommeln und Kriegsgesänge in den Knochen. Den kalten Wind auf der nackten Haut, Schritte von zig hundert Kriegern. Die Republik kämpfte nur mit anderen Methoden, aber vielleicht lag es am Ziel, dass sie so sehr unterschied?

„Welches Ziel streben die beiden Parteien denn an?“

Hakte Kaj’iia bei jenem Thema nach, da es sie doch interessierte, was im speziellen vor sich ging. Sie würde in dieser Galaxis leben, daher sollte sie schlichtweg im Bilde sein, was die jetzige Situation war. Tobte ein galaktischer Krieg, war es immer besser dessen Ursprung und beide Wege zu kennen. Der falsche Weg könnte auch der letzte sein und darauf, war wohl niemand, egal welchen Alters, besonders gut zu sprechen. Geschweige denn das ihn jemand mit Absicht gehen wollte. Die Gedanken der Nordfrau von Rattatak wurden jedoch auf diese Jedi gelenkt. Vage konnte sie sich daran erinnern das man ihr gesagt hatte, ein Grund Corellia anzugreifen, wären die Jedi gewesen. Jedi. Damals, vor ein paar Wochen, hatte sie es nicht wirklich verstanden um nicht zu sagen gar nicht, jetzt verstand sie es wenigstens ein bisschen. Hüter des Friedens. Und doch kämpfen sie? Auch aus jener Erwähnung einer ‚Macht’ wurde Kaj’iia nicht schlau. „Sie bedienen sich ‚der Macht’?“ Was das wohl sein sollte? Vielleicht irgendwelche Rituale eines geheimen Kultes der mittlerweile ausgestorben war. Vielleicht waren die Jedi selbst nur noch Mythen?

„Hm… klingt irgendwie… seltsam. Die Macht. Was das wohl sein soll?“ Die rothaarige pausierte kurz und fuhr dann mit ihrer raue Stimme fort. Nach den Worten, man könnte nicht allzu achtlos darüber reden, jedoch darauf bedacht es etwas leiser als zuvor zu tun. Und lehnte sich deswegen ein Stück weit vor, in Richtung von Alana.

„Ich habe von der Sache auf Corellia gehört, aber über die Jedi weiß ich nichts. Nicht mehr als das was du mir gerade erzählt hast. Ihre Ziele jedenfalls klingen gut, aber… nun auf Rattatak gab es viele, viele nicht wirklich gute Stammesführer die ihre Armeen in den Krieg führten, um des Friedens Willen…“

۞ Mittlere Ebenen ~ ‚Lomus Inn’ ~ Kaj’iia, Alana ۞​
 
- Coruscant - City - Penthouse -

Ich denke auch, dass es schön wird und ich werde mich bestimmt benehmen, Mutter.

Nella Di beendete das Gespräch mit einer etwas genervten Miene. Ihre Mutter hatte von dem Ball gehört und hatte natürlich zahlreiche Tipps und Anweisungen gegeben wie man sich auf einem solchen Event verhalten sollte. Denn sie wusste das natürlich nur zu gut...Ihre Mutter war auch eine Dame der Gesellschaft und eines ihrer größten Vorhaben war, ihre Tochter auch zu einer solchen zu machen. Deshalb riet sie Nella sich nicht zu übertrieben zu schminken damit sie nicht älter aussah als sie war. Das schickt sich nunmal nicht. Sie war noch ein junges Mädchen und das konnte auch ruhig jeder wissen. Ihre Mutter war immer ängstlich, dass Nella einen Mann kennenlernte. Wobei ja gerade eine solche Veranstaltung wie geschaffen wäre um einen idealen Mann kennenzulernen, der gerade ihrer Mutter sehr gut passte. Dort wimmelte es sicher nur von Männer gehobener Klasse, die sich auf ein Mädchen wie Nella nur so stürtzen würden...

Nella grinste...ja, vielleicht würde sie sich auch ein wenig umsehen. Auch wenn sie immer mit ihren Freundinnen über Männer sprach, musste Nella sich selbst eingestehen, dass sie eigentlich eher schüchtern war und nur sehr selten auf die Idee kam einem Mann auch nur in die Augen zu schauen.
Es wurde also langsam Zeit etwas gegen ihre Zurückhaltung zu tun. Schliesslich war sie jung, hübsch und aus gutem Hause.

Die Haustür öffnete sich. Ihr Vater kam zurück. Wahrscheinlich war er arbeiten gewesen. Das tat er sehr häufig. Ihr Vater, den hatte sie ganz vergessen. Er war natürlich ihre Begleitung für den heutigen Abend sein. Das würde mit großer Sicherheit eher abschreckend wirken auf all die interessanten Männer. Ein Mädchen, dass mit ihrem Vater kam. Vielleicht gab es einen Weg ihm ab und zu zu entwischen um sich eventuell mit Akemi ein wenig umzusehen. Sie beide würden zusammen wahrscheinlich wie ein Magnet auf die Männer wirken. Ihr armer Vater war dann aber gezwungen sich von Tante Ecile durch die Mengen schleifen zu lassen um eine passende Frau zu finden. Nella war sich nicht sicher ob sie das ihrem Vater antun konnte. Bei dem Gedanken wie Ecile ihn an die Hand nahm und ihm allerlei Geschichten über geeignete Frauen erzählte war einerseits sehr witzig andererseits wusste Nella aber auch, dass das ein einziges Grauen für ihren Vater sein würde und schliesslich kam er auch nur ihr zur Liebe mit.


Wir werden sehen...

..sagte sie so vor sich hin...Die Vorstellung aber nochmal jemanden kennenzulernen ließ Nella nicht los. Insgeheim sehnte sie sich sehr danach...

Sie betrat das Wohnzimmer...


Hallo Vater...

...Nella ließ sich auf das Sofa fallen...

Hattest du einen guten Tag bis jetzt?

Nella seufzte...

Ich habe eben mit Mutter telefoniert und sie ist jetzt schon total ängstlich, dass ich einen Jungen treffe. Ich meine, ich bin keine zwölf mehr. So langsam sollte sie sich an den Gedanken gwöhnen, dass es für ein Mädchen in meinem Alter vollkommen normal ist einen Freund zu haben...

Nella hob ihre Arme und ließ sie dann schlaff zurück auf die Kissen fallen...

Sie ist wirklich unverbesserlich...ausserdem werden da heut abend doch sowieso nur nette Jungs sein, wenn da überhaupt jemand in meinem Alter ist...

Sie verdrehte die Augen und stand auf...

So Vater und was gedenkst du anzuziehen?
Schliesslich könnte für dich heut abend auch was dabei sein.

Nella lachte laut. Wohlwissend, dass sie ihren Vater damit ärgerte...

- Coruscant - City - Penthouse -
 
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[Coruscant - Blue Horse - Folterkammer] - Mit Derrek und Dax

Nachdem der Mandalorianer immer noch nicht geantwortet hatte, wurde Arlan langsam ungeduldig. Das war so eine Situation, in der man nicht unkonzentriert werden durfte und die Drogen nagten immer noch an seinem Bewusstsein. Irgendetwas musste passieren. Arlan musste erneut bluffen und darauf hoffen, dass ihm beide Kopfgeldjäger auch dieses Mal auf den Leim gingen. Jeena würde sie einfach rausspazieren lassen, wenn sie ihn als Geisel nehmen würden. Auch wenn sie es nicht unbedingt immer zeigte, war ihr Arlan wichtiger, als man es zuerst annehmen würde. Dax erwähnte vorhin seine Familie. Er hatte nur wegen ihr für den Hutten gearbeitet...

"Olesa, hören sie mir zu. Legen sie ihre Waffe ab."
Arlan schaute Dax in die Augen um ihn besser einschätzen zu können. Alle hier im Raum waren unruhig und wenn er sich nicht irrte, war jeder verwirrt und das alles hätte nicht so ablaufen sollen. Schließlich senkte der Mandalorianer tatsächlich seine Waffe und legte sie auf den Boden. Arlan warf einen Blick auf seinen Kampfanzug.

"Und denken Sie nicht einmal daran, eine weitere Waffe hervorzuzaubern. Ich bin schneller, das verspreche ich ihnen."

Es hörte sich vielleicht etwas überheblich an, aber Arlan ging davon aus, dass das tatsächlich der Fall war. Er war schon älter als der Kopfgeldjäger und allein von seinem Rang musste Dax davon ausgehen, dass Arlan erfahrener war als er. Zudem durfte sich Arlan jetzt nicht als zu weich zeigen.

"Ich will, dass sie jetzt nicht überstürzt handeln, wenn ich ihnen Folgendes erzählen werde, denn das würde ihrer Familie nur schaden. Wir haben sie in unsere Gewalt gebracht und werden sie auch so lange in Gefangenschaft halten, bis ihre Daten bezüglich des Hutten überprüft und bestätigt wurden."

Der beruhigende Tonfall in Arlans' Stimme war nun endgültig verflogen und zurück blieb nur noch die neutrale Härte. Es musste überzeugend wirken. Niemand, der seine Familie liebte, würde sie als Pokereinsatz in den Pott werfen.

"Ich werde sie nun gehen lassen, aber bevor ich das tue, will ich, dass Sie mir genau erzählen, was hier eigentlich abläuft."

Mit einem kurzen Blick auf Derrek, demonstrierte Arlan, dass er immer noch darauf achtete, dass der Dritte im Raum auch nichts Falsches anstellen würde.
Dax zögerte, doch letztendlich sprach er.


"Nun gut, einverstanden. Aber ich muss Ihr Wort haben, dass meiner Familie nichts passiert."

"Sie haben mein Wort, versprochen."

Was für eine verdammte Geduldsprobe... Arlans Körper rief geradezu nach einer weiteren Ladung Nephtakolin.

"Zahrman hat uns beide angeheuert, Sie umzulegen ihm und einen Dolch, den Sie immer bei sich tragen zurückzuholen. Um an Sie heranzukommen, haben wir diese Überlieferung hier inszeniert, doch wie es aussah, hatte der Amateur hier vor mich auszuliefern, das Kopfgeld für mich einzuheimsen und anschließend gleich Ihres zu kassieren."

Es wäre an Dax' Stelle unnötig gewesen, sich zu Carst umzudrehen und ihn mit giftigen Blicken zu beharken. Der Tonfall in seiner Stimme verriet seinen Ärger schon ganz alleine.
Arlan hob eine Augenbraue und schaute die beiden Kopfgeldjäger verwundert an. Er wusste zuerst nicht, ob er beide einfach vor Ärger erschießen, ob er Derrek wegen doppeltem Verrat verstümmeln und anschließend töten oder lachen sollte. Er entschied sich für Letzteres, was aber mehr oder weniger aus dem Bauch heraus kam.


"Oh mein Gott, ist das komisch...", meinte er seufzend. "Zwei Kopfgeldjäger, mit einem Set-Up, die versuchen, sich gegenseitig auf den Arm zu nehmen..."

Arlans' Blick wurde wieder ernst. Diese Sache wollte er beendet haben. Zahrman also. Arlan wusste nicht einmal, dass er überhaupt noch am leben war. Dieser schleimige Anführer einer Meute von Hunden war also immer noch auf Rache aus. Und er wollte den Dolch... die Situation war schon nicht mehr komisch, sie wurde spätestens, nachdem der Name "Zahrman" gefallen ist bizarr. Arlan öffnete mit einer Fernbedienung, die er in seiner Tasche versteckt hatte die schwere Türe.

"Olesa, verschwinden Sie, bevor ich es mir anders überlege. Wenn wir den Hutten erwischen, werden Sie bald wieder mit ihrer Familie vereint sein. Falls nicht aber auch, dann haben Sie sich die Black Sun nämlich zum offiziellen Feind gemacht und ihre Familie wird im Jenseits auf sie warten."

Der Mandalorianer war vernünftig genug, Arlans' Ratschlag zu folgen. Wenn er daheim ankommen würde, würde er verwundert feststellen, dass seine Familie nie in Gefangenschaft von der Black Sun geraten war. Nachdem Olesa verschwunden war, schloss Arlan wieder die Türe und wandte sich an Derrek Carst.

"Nennen Sie mir einen guten Grund, weshalb ich sie am Leben lassen sollte.", sprach er mit monotoner Stimme und hielt ihm den Westar an die Schläfe.

[Coruscant - Blue Horse - Folterkammer] - Mit Derrek
 
- Coruscant - ?Blue Horse? - ?Lagerraum? - mit Arlan und Dax -

Eine angespannte Verhandlung zwischen dem Mandalorianer und dem Black Sun-Mitglied. Besonders ein gewisses Feingefühl legte der Kopfgeldjäger gegenüber Dax an den Tag. Aufmerksam verfolgte Derrek die ganze Situation, denn immerhin ging es hier auch um seinen Kopf. Die ganze Sache würde sich mehr oder weniger zuspitzen. Dieses Gefühl bestätigte sich dem Ex-Leibwächter von Sekunde zu Sekunde mehr. Nervös befingerte er das Heft seines Vibroschwertes. Leichte Blitze zuckten über die glatte Klinge dieser Waffe.

Einen Moment spiegelte sich das schwache Licht dieser stickigen Kammer in den grünen Augen des Alderaaner. Die beiden anderen Anwesenden warfen sich nach und nach Forderungen um den Kopf. Gewalt lag spürbar in der Luft, aber noch verhielten sich die beiden Parteien ruhig. Derrek beobachtete die Situation etwas abseits. Im Moment sollten sich lieber diese beiden Kriminellen zerfleischen. Trotzdem hörte der Alderaaner seinen eigen Herzschlag laut und deutlich. Scheinbar hatte ihn die komplette Routine in diesem Beruf noch nicht erreicht.

Am Ende waren die Fronten zwischen Arlan Khores und Dax Olesa mehr oder weniger geklärt. Fluchtartig, aber ohne seinen mandalorianischen Stil zu verlieren, verließ der Kopfgeldjäger die Folterkammer. Nun waren der Ex-Leibwächter und das Black Sun-Mitglied allein. Derrek musterte seine alte Zielperson genau. Das Kopfgeld konnte er nun vergessen, denn aus dieser Schlinge konnte er nur mit ein paar Abstrichen gelangen. ?Lieber hab ich ein paar Credits weniger in der Tasche als unter der Erde zu liegen?, dachte sich der Alderaaner und biss sich noch einmal auf die Lippen. Eine schlechte Angewohnheit um ein ruhiges Äußeres zu wahren.

?Nennen Sie mir einen Grund, weshalb ich Sie am Leben lassen sollte?, forderte Arlan monoton und schaffte es seinen Blaster an die Schläfe des anderen zu legen.

Derrek lächelte schwach. Genau diese Situation reizte ihn an dem Milieu. So hatte er schon öfters Informationen besorgt, doch nie war er in die Lage des Opfers geschlüpft. Hier unten würde man seine Leiche erst in ein paar Monaten oder gar in ein paar Jahren erst finden. ?Wenn überhaupt... .? Langsam wanderte die Augen zu dem Gesicht dieses Mannes. Der Ex-Leibwächter musste langsam aber sicher die Kontrolle über seinen Körper wiedergewinnen. Mit viel Konzentration schaffte er es seinen Schweißausbruch zu verringern.

?Wozu Sie mich brauchen??, wiederholte der Alderaaner gelassen. ?Wie sieht es denn damit aus, die Quelle dieses Auftrags endgültig auszuschalten? Ich glaube tot nütze ich Ihnen gar nichts. Selbst das Netzwerk der Black Sun hat Löcher...?


- Coruscant - ?Blue Horse? - ?Lagerraum? - mit Arlan -
 
[Coruscant - Blue Horse - Folterkammer] - Mit Derrek

"Nein, Sie bringen keinen Nutzen durch Ihren Tod, Carst.", entgegnete Arlan ruhig. "Aber wie sie soeben bewiesen haben sind sie durchaus in der Lage Schaden anzurichten, solange sie am Leben sind."

Wobei Zahrman die ganze Sache wieder aus dem Gleichgewicht bringen würde. Zahrman hat es geschafft sich all die Jahre aus Arlans' Blickfeld zu entziehen, er würde es auch weiterhin schaffen. Dieses Mal hat er zwei Auftragskiller auf ihn gehetzt, die sich beinahe gegenseitig umgebracht haben. Nächstes Mal würde er einen Profi auf ihn hetzen. Wahrscheinlich gleich mehrere auf einmal. Zahrman war vielleicht nicht unbedingt schlau, aber reich. Verdammt reich. Und daher einflussreich und gerade das machte ihn zu einer relativen Gefahr. Einerseits konnte Arlan zwar auf die Unterstützung der Black Sun zählen, da diese es sich nicht leisten konnte, noch ein hochgradiges Mitglied zu verlieren, aber andererseits konnte und wollte er keinen Leibwächter rund um die Uhr um sich haben. Und wie es schien hatte Zahrman Geduld. Scheinbar war er tatsächlich Carsts Lebensversicherung.

"Hören Sie mir zu, Carst. Ich lasse Ihnen noch eine Chance am Leben zu bleiben. Sie werden mich zu Zahrman bringen und mir dabei helfen ihn zu töten. Das nette Schauspiel, das sie soeben mit Olesa abgezogen haben, werden wir einfach wiederholen. Aber dieses Mal ohne irgendwelchen kurzfristigen Änderungen im Plan."

Arlan rief Jeena per Funk herbei und bat sie noch etwas mitzubringen. Das gewisse Etwas entpuppte sich als eine kleine Spritze mit bräunlicher Flüssigkeit.

"Meine Lebensversicherung.", meinte Arlan und schoss Derrek die Droge in seinen Hals. Es wäre unsinnig gewesen, sich dagegen zu wehren, von daher musste sich der Kopfgeldjäger das wohl oder übel gefallen lassen.

"Keine Sorge, die Droge wirkt nur sehr langsam. In drei Tagen dürften Sie merken, dass Ihre Muskeln nicht mehr richtig mitspielen und erst in fünf Tagen dürfte Ihr Herzmuskel gelähmt sein. Das Zeug braucht länger, aber das ist auch gut so. Ich brauche sie schließlich noch für einen kleinen Auftrag. Sollte Zahrman tot und ich noch am Leben sein, werde ich Ihnen das Gegenmittel verabreichen. In der Apotheke brauchen Sie nicht suchen, das ist eine Designerdroge."

Arlan hasste sich in diesem Moment selber. Jetzt log er schon zum dritten Mal hintereinander. Aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig. In diesem Geschäft konnte man nur sich selbst trauen. Er hatte Derrek soeben nicht mehr als künstliche Bakterien verabreicht, die ihn für die nächste Woche etwas schwächen sollten, so dass er glaubte, die Droge sei echt, aber ihn nicht wirklich bei der Arbeit behinderte. Ein Gegenmittel brauchte er überhaupt nicht, der Körper baute die Bakterien von alleine ab.
Arlan nahm seinen Ysalamiridolch aus der Tasche und warf ihn Derrek zu.


"Nach dem wird Zahrman fragen. Das ist Ihre Lebensversicherung. Und jetzt sollten wir losziehen. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr übrig. Oder besser gesagt Ihnen. Sie leiten den Weg."

[Coruscant - Blue Horse - Folterkammer] - Mit Derrek
 
- Coruscant - ?Blue Horse? - ?Lagerraum? - mit Arlan -

Derrek fixierte Arlan mit seinen grünen Augen, als dieser eine Nadel in den Hals des Alderaaners rammte. Sein Blick hätte unter Umständen tödlich sein können. Er spürte, wie sich dieses Zeug in seinem Körper ausbreitete. Konnte er diesem Kerl wirklich trauen? Nun war er jedenfalls abhängig von diesem Kerl. Keuchend fiel er auf die Knie. Unsicher tastete Derrek nach seinem Blaster, welcher noch immer auf dem Boden lag. Wortlos steckte er die Waffe in seinen Halfter.

?Lebensversicherung??, spottete Derrek mit einem Grinsen. ?Sie sind ein Handlanger des Todes...?

Mit einer schnellen Bewegung war der weißhaarige Kerl wieder auf den Beinen und steckte auch sein Vibroschwert in die Scheide auf dem Rücken. Einen Moment länger wallte noch der rote Mantel, doch noch strotzten die Muskeln von ihm vor Kraft. Noch einmal drehte er sich zu seinem neuen unfreiwilligen Partner um.

?Dann machen wir uns mal auf...?, beschloss er kalt. ?Mein Speeder dürfte mittlerweile im Besitz dieser mandalorianischen Affenechse zu sein.?

Ohne ein verräterisches Geräusch zu tätigen öffnete er die Tür zum eigentlichen Lokal. Auf Schritt und Tritt folgte ihm Arlan. Im Kopf des Alderaaners bildete sich erneut ein Plan für dieses Dilemma. Eine andere Möglichkeit, als mit diesem Khores zu kooperieren, gab es nicht. Das Nervengift hatte sich mittlerweile in dem athletischen Körper von Derrek ausgebreitet. Sein Herz pumpte mit jedem Schlag dieses Zeug noch tiefer in seine Adern. ?Sithbrut!?, murrte er in Gedanken.

Der Club ?Blue Horse? war noch immer recht leer. Im Hintergrund hatte die Musik in der Zwischenzeit gewechselt und weitere Kellnerinnen huschten von Tisch zu Tisch. Ein leichter Geruch von Alkohol lag in der Luft. Hier gehörte das kriminelle Pack der Black Sun hin. Hier wurden dubiose Geschäfte auch am Tag beschlossen. ?Ein netter Nebenerwerb für diese Mistkerle.?

Mit einer leichten Bewegung öffnete Derrek die Tür nach draußen. Vereinzelte Sonnenstrahlen erfüllten den Eingangsbereich dieses Clubs, doch die wenigstens Gäste störte es. Noch immer war Arlan an seiner Seite. Die Überraschung war natürlich auf Seiten des Alderaaner, als der silberne Speeder noch immer neben dem Club stand. Eine Scheibe und der Kofferraum waren aufgebrochen.

?Eindeutig das Werk von Olesa?, murrte Derrek und öffnete die Fahrertür.

Schnell hatte er auch die Beifahrertür geöffnet und winkte Arlan herein. In der Zwischenzeit startete er den leisen Motor dieses Fahrzeugs und versetzte den Speeder in eine Art Schwebemodus. Automatisch erklang Musik aus den Boxen. Auch die Klimaanlage schaltete sich ohne das Zutun des Fahrers ein. Langsam kehrte der demolierte Speeder in den Luftverkehr des Stadtplaneten zurück. Mit einem sicheren Griff schnappte er nach dem Kom-Gerät und nahm Kontakt mit Zahrman, seinem ehemaligen Auftraggeber auf. Schnell tischte er diesem Kerl eine plausible Erklärung auf. In einem dreckigen Motel würde er auf ihn mit dem scheinbar bewusstlosen Arlan warten.


- Coruscant - Luftverkehr - auf dem Weg zu einem kleinen Motel - silberner Speeder - mit Arlan -
 
[Coruscant - Im Speeder] - mit Derrek

Prima. Wenn Derrek Zahrman eine glaubwürdige Geschichte aufschwätzen konnte, war der erste Teil des Plans schonmal gelaufen. Nachdem, was in der Vergangenheit passiert ist, würde Zahrman Derrek jedenfalls glauben, dass Arlan Olesa umgebracht hat und erst danach getötet wurde. Das Problem lag aber nicht daran. Derrek versuchte, Zahrman in ein Motel zu locken. Hat er nicht aus dem vorherigen Fall gelernt? Wie erwartet lehnte Zahrman es ab, seine Fracht dort abzuholen. Wenn, dann sollte Derrek Arlan und den Dolch zu ihm bringen. Er sei nicht in der Position, selbst die Bedingungen aufzustellen, meinte Zahrman.

Arlan warf sich eine weitere Pille ein. Zahrman dürfte misstrauisch geworden sein. Der vereinbarte Treffpunkt war ausgerechnet das Hauptquartier des Verbrecherbosses, was die Situation nicht leichter machte, aber verständlich war. Theoretisch gesehen, war Arlan ein Erzfeind Zahrmans und das nicht ohne Grund. Die beiden haben sich damals ein Katz-Und-Maus-Spiel geliefert, das man nicht einfach so vergessen konnte. Keiner von beiden. Nachdem das Gespräch beendet war, legte Derrek auf und wechselte die Straße.


"Dass Sie in der Black Sun aufgenommen werden können Sie sich jedenfalls streichen.", bemerkte Arlan nebenbei. "Wir ziehen die Sache jetzt durch, ich bekomme Zahrman's Kopf, Sie bekommen ihr Gegengift. Dann werden wir wieder getrennte Wege gehen, verstanden?"

Arlan lehnte sich zurück und versuchte sich zu entspannen. Der Tag verlief schon von Anfang an nach einem Muster, das ihm nicht gefiel. Er konnte nicht einmal seine eigenen Handlungen nachvollziehen. Zuerst versuchte er sich mit einer Überdosis das Leben zu nehmen, dann beschloss er Blut zu vergießen, um am Leben zu bleiben. Das hier war persönlich und hatte weder was mit der Black Sun noch irgendwas mit Ehre zu tun. Das war nur Vergeltung, nur Rache. Vielleicht tat Arlan das nicht einmal, um am Leben zu bleiben. Er wusste es nicht, aber im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als Zahrman mit einem hässlichen Loch im Kopf zu Boden sinken zu sehen.

"Sie werden mich in eine Kiste oder in sonst irgendwas legen und mich zu Zahrman begleiten. Wenn die Deckung auffliegt, dann wenden Sie meinetwegen Gewalt an und lassen Sie die Tarnung auffliegen. Sie wissen, der Job darf nicht schiefgehen."

[Coruscant - Im Speeder] - mit Derrek
 
- Coruscant - Luftverkehr - auf dem Weg zu einem kleinen Motel - silberner Speeder - mit Arlan -

Die Worte dieses Black Sun-Mitgliedes amüsierten den Ex-Leibwächter ungemein. Irgendwie machte es dem jungen Alderaaner Spaß diese kleine Fehde zu seinen Gunsten zu beenden. Im Moment wirkte er wie eine unbedeutende Schachfigur, keine Frage er selbst würde es in dieser Situation ähnlich sehen, doch der Schein trug ungemein. Zahrman hatte seinen Plan nicht gefährdet. Eigentlich war er sogar von dieser Forderung ausgegangen.

Geschickt steuerte er den silbernen Speeder weiter durch die vollen Luftstraßen. Kilometerhohe Häuserblocks ragten gen Himmel. Trotzdem quetschten sich die verschiedensten Schiffe durch die riesige Kluft von einem Haus zum nächsten. Derrek, noch immer etwas mies gelaunt, gab mehr Energie auf die kleinen Triebwerke an deinen Seiten sowie dem Heck dieses Fahrzeugs. Ein Summen signalisierte ihm, dass sein Wunsch von der Motorik erfüllt worden war. Sofort machte der Speeder einen Satz nach vorn und schlängelte sich an einem Müllfahrzeug elegant vorbei.

?Khores, Sie unterschätzen meine Kompetenzen?, entgegnete Derrek ruhig, nachdem einige Minuten vergangen waren. ?Scheinbar bin ich Ihnen einen wenn nicht gar zwei Schritte voraus.?

Ohne auf die Reaktion des anderen zu warten stürzte sich der Speeder abrupt in die Tiefe. Zwei, vier, sechs, am Ende ganze acht Ebenen wartete der Alderaaner ab bis er die abgerundete Spitze des Fahrzeugs wieder in eine waagerechte Position brachte. Kälte drang durch das offene Fenster und die Klimaanlage stellte sich von kalter Luft auf warme Temperaturen um. Sanft strich sich Derrek eine weiße Strähne aus dem Gesicht. Hier unten kannte er sich aus.

?Ich kenne ein paar Leute, bei denen wir unauffällig die ganze Sache vorbereiten können?, erklärte er in seinem gelassenen Ton und drosselte dabei die Maschine um sich Zeit zu nehmen. ?Zahrman wird in der Zwischenzeit ein paar Leute zu dem Motel schicken und dabei weniger Verteidigung in seiner Festung haben. Sie werden mit einem Mittel betäubt, welches bei einer bestimmten Temperatur die Wirkung verliert. So gesehen frieren wir Ihren Sarg ein und bei ein paar Grad über diesem Wert erwachen Sie sofort aus der Starre.?

Während er zu einer einfachen Landung ansetzte drehte er sich zu Arlan. Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht des jungen Mannes, während er die Reaktion des Black Sun-Mitglieds genau studierte. Bestimmt kannte auch er dieses Zeug. Der Vorteil für Derrek war im Endeffekt, dass nun eine echte Lebensversicherung abgeschlossen war. Er hatte die Drogen bzw. das Nervengift in seinem Blut und Khores musste auf seine Art aufpassen.

?Gehen Sie den Deal ein??, fragte der Alderaaner gekünstelt. ?Bedenken Sie die Sensoren in Zahrmans Anwesen...?


- Coruscant - untere Ebenen - vor einem kleinen Unterschlupf - silberner Speeder - mit Arlan -
 
[Coruscant - Untere Ebenen] - Mit Derrek

Sie müssten hier in der Nähe des abgemachten Treffpunkts angekommen sein. Auf den eigengefälligen Kommentar hin, Derrek sei ihm in seinen Kompetenzen überlegen antwortete Arlan nicht. Das hatte er zu seinen Anfangszeiten bei der Black Sun auch gedacht und letzten Endes konnte ihn nur ein Tritt in den Allerwertesten davon überzeugen, dass dies nicht der Fall war. Page Danris hatte damals auch so gedacht und wurde später von den Rebellen in der Einöde Corellias aufgespürt. Tot. Es war nicht so, dass Derrek Arlan sympathischer war, als Page damals, aber er sah keinen Grund erneut, nur zur Machtdemonstrierung zu töten. Letzten Endes waren gerade solche Akte der Grund für seine verstärkte Drogensucht geworden. Carst würde schon lernen wo sein Platz ist. Wenn er es lebend aus seiner Zwickmühle schafft, vorausgesetzt.

"Die Sensoren, falls Zahrman überhaupt welche hat, dürften mit dem richtigen Team kein Problem sein.", brummte Arlan genervt, als er aus dem Speeder ausstieg. "Das richtige Team ist dummerweise über die gesamte Galaxis verteilt und ich bezweifle, dass wir so schnell eines auftreiben können."
Wenn Syun'k'eto und Midlo dabei gewesen wären, würde Arlan ohne zu zögern in das Versteck rennen und das Feuer eröffnen. Auch wenn die beiden Black Sun'ler nicht unbedingt seine besten Freunde waren, so konnte man sich auf jeden Fall darauf verlassen, dass sie einem den Rücken so gut decken konnten, dass man sich zu dritt einem ganzen Sturmtruppensquad stellen konnte. Jetzt musste er eben wieder auf einen leisen Weg zurückgreifen. Laut würde es noch früh genug werden. Aber nicht mit der Twi'Lek und dem Devaronianer als Deckung, sondern einem fast fremdem, freiem Kopfgeldjäger, der schon einmal versucht hat, ihn umzubringen.

"Wenn Sie meinen, Sie kennen die richtigen Leute, dann holen Sie die mal her.", antwortete Arlan trocken und legte seine Waffen ab. "Um mich mache ich mir die wenigsten Sorgen... bringen sie mich direkt zu Roy Zahrman. Er wird mich auf alle Fälle persönlich begutachten wollen. Wenn Sie am Leben bleiben wollen, bleiben Sie bei mir, wenn es sein muss mit Gewalt. Töten Sie wen Sie wollen, aber lassen Sie mir Zahrman."

[Coruscant - Untere Ebenen] - Mit Derrek
 
- Coruscant - untere Ebenen - vor einem kleinen Unterschlupf - mit Arlan -

Mit schnellen Schritten entfernten sich die beiden Kriminellen von dem silbernen Speeder. Derrek grübelte dabei über die Worte des Black Sun-Mitglieds nach. Irgendwie waren beide nicht wirklich teamfähig. Einzelgänger in den Schatten der glänzenden Galaxie. Blut war das Geld womit sie sich ihr Täglichbrot kauften. Nur selten wagte sich einer ihrer Art unter die “normale” Gesellschaft. Dieses Leben hatten sie mit den ersten Mord verloren. Der Tod war ihr Wegbegleiter und scheinbar einziger Freund.

Zahrman will sie TOT sehen”, sagte Derrek erneut. “Deshalb muss er getäuscht werden. Es ist nicht das erste Mal, dass ich diese Technik verwende, auch wenn sie etwas stillos ist.”

Mit kräftigen Schlägen klopfte er gegen eine Eisentür. Noch mehrere Meter weiter hallte der Ton. Niemand reagierte auf diese Geräusche. Derrek verengte seine Augen zu leichten Schlitzen. Die grünen Augen leuchteten kraftvoll auf. Langsam ging seine Hand zu dem Halfter an seinem rechten Bein. ‘Stimmt hier etwas nicht?’, fragte er sich und wartete noch eine Sekunde ab. Im nächsten Moment konnte man weitere Geräusche auf der anderen Seite der Tür hören. Ein Mechanismus wurde in Gang gesetzt. Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür. Einen Augenblick zögerte Derrek. Noch immer fühlte es sich nicht wirklich sicher an. Etwas war im Busch.

Er bemerkte wie Arlan im Hintergrund etwas unruhig wurde. Seine Geduld, so schien es dem Alderaaner, neigte sich in dieser Beziehung langsam dem Ende zu. Derrek atmete noch einmal tief durch und riss dann die Tür auf. Ein längerer Korridor war zu sehen. Blasse Lampen erhellten diesen Gang. Die Luft war stickig. Hier und da sah man Staub und Spinnenweben. Der Ex-Leibwächter brachte ein Grinsen zu Stande. Noch immer war dieser Gang nur einer kleinen Gruppen von Lebewesen bekannt. Der Besitzer hasste Besuch.

Ihre Schritte hallten durch den quadratischen Korridor aus Durabeton. Hin und wieder flackerten die Lampen auf. Manche waren schon vor Jahren durchgebrannt. Derrek bemerkte sogar, wie die Luft langsam wieder auffrischte. Nun konnte er unbeschwert atmen. Immer noch folgte das Black Sun-Mitglied dem wortkargen Kopfgeldjäger. Beide wirkten gelassen. Trotzdem huschten die Augen aufmerksam von rechts nach links. Vor ihnen tauchte eine weitere Eisentür auf. Diese war jedoch geöffnet und andere Geräusche drangen heraus.

Im einer großen verlassenen Fabrikhalle huschten hier und da kleine Droiden über den Boden. Metallteile, größtenteils Schrott, lagen verstreut auf dem Boden. An einer Stelle konnte man eine vermummte Gestalt sehen, welche etwas zusammenschweißte. In dieser Galaxie war der Anblick eines schweißenden Humanoiden. Immer mehr Droiden übernahmen diese Tätigkeiten und nur Mechaniker, die mit Herz und Leib bei ihrem Beruf waren, machten es noch selbst. Etwas verunsichert drehte sich der Kerl um und klappte dabei den Gesichtsschutz nach oben. Darunter konnte man einen grimmiges graues Gesicht mit blutroten Augen erkennen. Es war ein Duros.

Berrus (NPC), ich grüße dich”, eröffnete Derrek das Gespräch.

“Was willst du, Alderaaner?”, fragte der Duro mürrisch. “Ich erinnere mich nur sehr ungern an deinen letzten Besuch.”

Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Ex-Leibwächters. Viele Partner hatte er in seinem bisherigen Leben noch nicht gehabt, doch die wenigen hatten es nie einfach gehabt. Probleme, egal welchem Kaliber, folgten ihm auf Schritt und Tritt. Berrus war in dieser Sache mittlerweile recht sensibel geworden. Nicht zum ersten Mal kam Derrek zu ihm und bat ihm um irgendwelche technischen Kleinigkeiten. Die beiden Blaster des freien Kopfgeldjägers waren von diesem schlanken Mechaniker modifiziert worden.

“Der Sarg, Berrus, entgegnete der Alderaaner und strich sich wieder eine weiße Strähne aus dem Gesicht. “Dieser Kerl hier will sich an einer größeren Nummer dieses Sumpfs rächen...”

“Ah ja...”, murmelte Berrus und schlürfte durch die Halle. “Hab noch ein bisschen was von dem Narkosemittel. Kennen Sie diese Vorrichtung überhaupt?”

Mit seiner Frage richtete sich der Mechaniker an Arlan Khores. Doch wandte sich sich sein Blick nach einem kurzen Moment wieder ab. Viele Leute verstanden seine kleinen Erfindungen nicht. Nur wenige konnten etwas mit seiner Fachsprache anfangen. Ein Nachteil, wenn man hauptsächlich dieses Klientel bediente.

“Also es ist ganz einfach. Sie bekommen einen paar Mikroliter von dem Narkosemittel in ihre Blutbahn gespritzt. Dabei müssen Sie sich natürlich schon in dem speziellen Sarg befinden”, begann Berrus seine Erfindung zu erklären. “Nach wenigen Sekunden werden Sie in eine Art Dämmerzustand fallen und ihre Umgebung wie in einem Traum wahrnehmen. ... Ihre Waffen werden in kleinen Fächern unter Ihrem Körper versteckt. ... Wirklich interessant an dieser Erfindung ist, dass wenn sich der Deckel öffnet die Kühlung nachlässt und Sie sofort wieder erwachen. ... Spätestens nach zwei Stunden ist die Wirkung dann sowieso verflogen.”

Während der Duros mit seiner ruppigen Stimme den Sarg erklärte, hatte er eine Wand erreicht. Schnell tippte er einen längeren Code ein und mit einem lauten Zischen öffnete sich eine verborgene Tür zu einem Nebenraum. Aufgeregt winkte er die beiden Kriminellen zu sich.

“Bereit?”, fragte der Alderaaner grinsend.


- Coruscant - untere Ebenen - verborgene Fabrik - mit Arlan und Berrus (NPC) -
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Verborgene Fabrik] - Mit Derrek und Berrus

"Mir ist klar, dass Zahrman mich tot sehen will.", raunte Arlan und folgte dem weißhaarigem Kopfgeldjäger zu einem größeren Gebäude, das aussah wie eine alte, inaktive Fabrik. "Wenn Sie diese... Technik schon öfters angewendet haben, klingt das für mich beinahe, als würden sie öfters die Seiten wechseln. Die Zeiten werden hart, Carst. Suchen Sie sich einen festen Halt - bald gibt es keine Seiten mehr, zu denen man wechseln kann..."

Arlan wusste nicht, weshalb er Derrek diesen Ratschlag überhaupt gab. Es war immerhin nicht sein Bier, was nach Zahrman mit Carst passieren würde. Zahrman... eine der vielen kleinen Verbrecherbosse, die langsam aber sicher zu Grunde gingen. Unter dem Schatten des Imperiums hatten Kleinverbrecher meist keine Chance mehr. Bald würde es kaum noch welche geben.

Nach einer Weile öffnete sich das große Tor und die beiden Kopfgeldjäger betraten die scheinbar leere Fabrikhalle, die aber scheinbar gar nicht mal so unbelebt war. Der Besitzer war offenbar ein Duros, mit dem Derrek ein paar Worte wechselte, bevor der Mechaniker sich an Arlan wandte und ihm die Narkose genauer beschrieb. Auf die Frage, ob er bereit war, die Derrek Arlan grinsend stellte, äußerte sich Arlan nur mit einem:
"Sehen Sie zu, dass Sie selbst bereit sind."

Arlan legte sich in den speziell vorgefertigten Sarg, nachdem er die Waffen unter ihm in den vorgerichteten Fächern untergebracht hatte.

"Sie müssen hier die Arbeit durchziehen, während ich ein Nickerchen halten werde. Los geht's."

Der Duros nahm das Narkosemittel und injizierte es Arlan, der seine Umgebung daraufhin nur noch mit halben Bewusstsein wahrnahm. Der Sargdeckel wurde geräuschlos geschlossen und die Sicht verschwamm hinter einem schwarzen Schleier...

[Coruscant - Untere Ebenen - Verborgene Fabrik] - Mit Derrek und Berrus
 
- Coruscant - untere Ebenen - verborgene Fabrik - mit Arlan und Berrus -

Ohne den geringsten Widerstand legte sich Arlan in den kalten Sarg. Vorsorglich wurden die Waffen des Black Sun-Mitglieds in kleine Fächer unter den Händen des Kriminellen gelegt. Mit einer leichten Berührung öffneten sie sich sekundenschnell. In der Zwischenzeit hatte Berrus die Injektion vorbereitet. Das besondere Narkosemittel würde ihn für die meisten Sensoren als tot anzeigen lassen. Dazu kam die Kälte in dem Behälter, welche weitere Spuren verwischen würde.

Ganze zwei Minuten brauchte das Mittel bis der unfreiwillige Partner von Derrek das perfekte Stadium erreicht hatte. Vorsichtig nahm der Alderaaner den Dolch an sich und steckte ihn in eine kleine Tasche seines roten Mantels. Danach wurde der Sarg verschlossen. Ein kleine Maschine würde den fast bewusstlosen Arlan mit frischer Luft versorgen. Mit weiteren Klicks auf einem kleinen Bedienfeld am Kopfende wurden die Repulsoren eingeschalten.

?Pass auf den Kerl auf?, murrte der Duros mit seiner rauen Stimme. ?Mit der Black Sun macht man keine Spielchen. Der Typ hat bestimmt gefährliche Leute und ich würde hier gern in Ruhe arbeiten wollen.?

Derrek nickte. Er musste sich wirklich für eine Seite entscheiden, doch welches Übel war kleiner. Die Black Sun hatte im Laufe der Zeit ihre Daseinsberechtigung mit aller Gewalt verteidigt. Mittlerweile war eine richtig komplexe Organisation aus einer Hand voll Krimineller entstanden. Nur die Hutten und lokale Verbrecherbosse legten sich mit der Black Sun an. Der Alderaaner schauderte einen Moment bei diesem Gedanken. Wie war er bloß in diese Lage geraten? Eigentlich hatte er die letzten Jahre nur im grauen Rand gefischt. Immer am Rand der Legalität. Von Leuten wie diesem Khores oder Zahrman war er nie wahrgenommen worden.

?Ach komm... Die Schussanlagen im Gang sind doch eh defekt?, bemerkte Derrek mit einem Grinsen und brachte den Sarg aus dem kleinen Raum wieder in die Halle.

Der zwei Meter große Duros schüttelte nur den Kopf und folgte dem Ex-Leibwächter. Die roten Augen hatten einen leidlichen Ausdruck. Man konnte mit Derrek einfach nicht reden. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln durchquerten die zwei die ganze Halle. Droiden machten ihnen sofort Platz. Am anderen Ende befand sich ein weiterer Speeder. Auch dieser wirkte alt, aber aus Erfahrung wusste der gute Derrek, dass man damit eine Menge erreichen konnte. Erneut stahl sich ein Lächeln auf das blasse Gesicht dieses Mannes.

Gemeinsam hievten sie den Sarg in den ausgebauten Kofferraum des Fahrzeugs. Der Behälter wurde automatisch am Boden fixiert. Ja, Berrus war wirklich ein helles Köpfchen. Alle seine technischen Geräte hatten ein paar nützliche Extras. Gelassen setzte sich der Alderaaner hinter das Steuer und startete die Triebwerke. Über dem Speeder öffnete sich ein Teil des Daches. Ohne Probleme konnte der Ex-Leibwächter sich so auf den Weg zu Zahrman machen.

Auf dem Flug durch den riesigen Wohnkomplex aktivierte er einen kleinen Bordcomputer. Im nächsten Moment gab er die Koordinaten vom Treffpunkt mit Zahrman ein. Außerdem rief er weitere Daten über sein neues Ziel auf. Der Computer spuckte die Informationen nur recht zögerlich aus. Anscheinend hatte der Kerl eine recht gute Arbeit geleistet, doch Berrus kannte auch den einen oder anderen Informanten. Mit schnellen Bewegungen huschte der Speeder durch den Verkehr. Sein Ziel war nicht mehr sehr weit entfernt. Langsam schlug das Herz des Kopfgeldjägers höher. Anspannung machte sich in seinem Körper breit. Trotzdem brachte er ein schwaches Lächeln zustande.

Flankiert von mindestens zwei Wachen pro Seite ging Derrek einen längeren Korridor entlang. Vor ihm schwebte der schwarze Sarg mit Arlan Khores als Inhalt. Bis jetzt war noch kein Alarm ausgelöst worden, was ein gutes Zeichen war. Doch die Jahre waren lehrreich für den freien Kopfgeldjäger gewesen. Man konnte noch immer einen Hinterhalt für die zwei planen. Derrek versuchte seine Gedanken zu leeren. Die Gamorreaner, riesige schweinartige Wesen, waren auch nicht gerade die besten Unterhalter. Außer ihren Grunzlauten vernahm der Alderaaner nicht viel von ihrer Seite.

Nach mehreren Minuten kam Derrek in einen größeren Raum. Das Ambiente wirkte recht extravagant und deutete auf gutlaufende Geschäfte. Exotische Möbel waren hier und da aufgestellt. Ein bisschen wirkte es nach einem Unterschlupf für einen fettleibigen Hutten, doch hier lebte und arbeitete das Zielobjekt. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des freien Kopfgeldjägers als sich die beiden Menschen begrüßten.


- Coruscant - im Herzen von Zahrmans Unterschlupf - mit Zahrman und einem Sarg (darin Arlan) -
 
[Coruscant | Mittlere Ebene | "Lomus Inn" ] Kaj'iia & Alana

Alana hatte fast vergessen, wie wenig Kaj’iia ja eigentlich über die bekannte Galaxis wusste. Auf eine Antwort, folgten natürlich wieder mehrere Gegenfragen. Sie schmunzelte ein wenig, als die ältere versuchte, das Imperium mit Stämmen zu vergleichen. Aber im Prinzip hatte sie recht. Ein einziges Oberhaupt, dass die vollkommene Macht hatte. In den Holos, hatte sie gesehen, dass der derzeitige Imperator getötet wurde. Sie wusste nicht, ob sie darüber besorgt oder erfreut sein sollte. Ein führerloses Imperium, mit einer Armee die seines Gleichen sucht. Eigentlich machte es keinen Unterschied, ob nun ein Diktator, oder Imperator, wie auch immer man ihn nennen wollte, regierte, oder seine wild gewordenen Haustiere. Das Imperium war einfach nur falsch. Krieg wurde geführt, die schlimmsten Verbrechen und Taten vollübt und das alles unter dem Banner der Sicherheit und der Ordnung der Galaxie. Eine Demokratie musste her, so wie es in der Neuen Republik der Fall war.

"Wofür ich bin, nennt sich Demokratie. Das bedeutet, jeder in der ganzen Galaxis, ob Mensch oder Nichtmensch, ob reich oder arm, ob aus dem Outer Rim oder dem Kern, alle sind gleich gestellt. Jeder hat das gleiche Recht, jeder die gleichen Pflichten. Es steckt natürlich ein idealogischer Gedanke dahinter, doch es ist das richtige. Dem Imperator lächst es nur nach Macht und noch mehr Macht. Er schert sich nicht im Geringsten um Einzelschicksale. Nichtmal um Massenschicksale, solange sein Imperium nur bestehen bleibt." Alana machte eine kurze Pause und nahm noch einen Schluck ihres Getränkes. Ja die Macht. Sehr seltsamer Gedanke. Es höherte sich sehr abstrakt an, doch irgendwie hatte Alana das Gefühl, dass es diese Macht tatsächlich gab.

"Es soll eine art Energiefeld sein, das alles durchdringt, ob nun uns beide, die Stühle, den Stahl, einfach alles. Es hällt alles zusammen... Ja seltsam...." Alana musste sich eingestehen, dass sie sich weit aus mehr für die Macht interresierte, als sie es zugeben wollte. Was wäre, wenn es diese Macht tatsächlich gab? Sie hatte noch nie einen gesehen, doch sie hatte schon Geschichten über die Jedi und die Sith gehört. Die Sith sollen der "dunkle" Gegenpart der Jedi sein. Was damit gemeint war, ahnte Alana auch nicht.

"Ja ihre Ziele klingen gut. Ich weiß auch was du meinst. Auch das Imperium tut im Prinzip alles, um den Frieden zu wahren, doch anscheinend haben sie andere Vorstellungen von Frieden als ich. Doch die Jedi... und die Neue Republik... Ich meine was würdest du tun? Dich deinem Schicksal ergeben und unterjochen lassen, oder dich wehren und für etwas besseres kämpfen, etwas an das du glaubst? Wie schön wäre es doch, wenn man alles mit Worten regeln könnte, und es die Gewallt nich gäbe. Doch das ist leider Wunschdenken. Ich denke die Republik steht für das Richtige ein. Ich glaube an Dinge wie Demokratie und Rechtegleichheit. Wie gesagt, es ist etwas Idealogisches."

[Coruscant | Mittlere Ebene | "Lomus Inn" ] Kaj'iia & Alana
 
- Coruscant - City - Penthouse -

Von selbst wäre Richard wohl nie auf die Idee gekommen, heute Abend bei Dolly Silvers vorbei zu schauen, um sich das Spektakel um das romantischste Liebespaar anzusehen. Es war nicht so, dass er grundsätzlich alle Veranstaltungen dieser Art mied und sich niemals in der Gesellschaft blicken ließ, doch seine Auftritte dort waren selten. Im großen und ganzen gab es einfach wichtigeres und vor allem auch unterhaltsameres. Den "Red Flowers Event" besuchte er Nella Di zu Liebe und auch, um Ecile ruhig zu stellen. Dafür, dass er heute Abend mitkam, würde sie ihn bestimmt zwei oder drei Wochen in Ruhe lassen, zum Ausgleich sozusagen. Richard verzog amüsiert das Gesicht und übergab dem Droiden der Reinigungsfirma - einem monströsen Teil mit mehreren Armen, an denen Richards Kleidung gut verpackt in Kleidersäcken hing - seine Geldkarte. Der Droide nahm sie mit einer seiner mechanischen Hände entgegen, zog sie durch einen schmalen Spalt in seiner linken Körperhälfte und speicherte die Daten. Man hörte ein leichtes Summen und die Abbuchung von Richards Konto erfolgte. Die Dienste der Reinigungsfirma nahm Richard seit Jahren in Anspruch, wenn es sich um empfindliche Kleidung und feine Stoffe handelte. Er war froh, dass man ihm als treuen Kunden so kurzfristig seinen Anzug gewaschen und bebügelt hatte, damit er ihn heute Abend auf dem Ball anziehen konnte. Von Nella Di hatte er den ganzen Vormittag noch nichts gehört. Sie war nur kurz zum Frühstück in der Küche erschienen und war dann wieder in ihrem Zimmer verschwunden. Er vermutete, dass sie ihren Kleiderschrank auf den Kopf stellte und sich ihren Kopf darüber zerbrach, was sie heute Abend anziehen sollte. Amüsiert schloss Richard die Wohnungstür, nachdem er seine Kleidung entgegen genommen und der Droide leise piepend davon gerollt war. Er brachte den Anzug in sein Schlafzimmer und hing ihn auf. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Es war ein klarer Tag, kühl und windstill und im Laufe des Tages würde die Sonne noch für ein bisschen mehr Wärme sorgen. Sein Blick fiel auf die Uhr, es war früher Mittag. Nella Di, so vermutete er, würde den Großteil des Nachmittags damit beschäftigt sein sich für den Ball zurecht zu machen. Möglicherweise ging sie sogar vorher noch zum Friseur, damit ihr jemand die Haare machte. Richard ging in die Küche, bereitete sich ein schnelles Mittagessen zu und aß dieses dann im Wohnzimmer. Er hatte den Nachmittag für sich und es war noch früh genug um eine Verabredung treffen...
Als er fertig war, hörte er nach einiger Zeit mal wieder etwas von seiner Tochter. Nella Di betrat das Wohnzimmer, sie wirkte leicht genervt. Den Grund dafür hatte Richard schnell heraus gefunden: sie hatte mit Mirande gesprochen und diese hatte natürlich wieder einen ganzen Berg voller guter Ratschläge für ihre Tochter gehabt, obwohl Nella Di keinen einzigen davon hören wollte. Er konnte es ihr nicht übel nehmen, ihm wäre es genauso gegangen. Eher sachlich als mitfühlend zuckte er mit den Schultern.


"Du weißt doch, wie sie ist.´"

Versuchte er Mirande in Schutz zu nehmen, doch seine Mundwinkel umspielte ein Lächeln. Nella Di ließ sich in einen der Sessel fallen und wirkte, so wie sie da saß, beinahe ein wenig frustriert, als sie darüber klagte, dass ihre Mutter kein Verständnis für sie hatte. Sie sei alt genug für einen Freund, erklärte sie Richard. Ja, natürlich war sie das und Richard war sich darüber genau so im Klaren wie Mirande selbst - doch es fiel nicht leicht loszulassen und sich damit abzufinden, dass aus dem kleinen Kind, das eben noch den Mund voller Schokolade gehabt hatte, nun ein erwachsener und eigenständiger Mensch wurde. Richard hatte - im Großen und Ganzen - weniger Probleme als Mirande damit, dass aus Nella Di allmählich eine junge Frau wurde. Wahrscheinlich lag das daran, dass er sie nicht ganz so oft sah wie Mirande. Jedes Mal, wenn er Nella Di sah, war sie ein Stück gewachsen und um einiges älter geworden. Ihm fielen ihre Veränderungen unweigerlich auf. Für Mirande jedoch war ihre Entwicklung ein schleichender Prozess, etwas, dass sie nicht bewusst wahrnahm. Richard stand auf und brachte das benutzte Geschirr in die Küche. Die rufende Stimme seiner Tochter drang zu ihm hinüber, als sie ihren Wunsch zum Ausdruck brachte, heute Abend jemanden in ihrem Alter kennen zu lernen - und beinahe harmlos fügte sie hinzu, dass möglicherweise auch für ihn jemand passendes zugegen sein würde. Klirrend ließ Richard die Gabel auf den Teller fallen und zuckte zusammen. Er hasste es, wenn dieses Thema zur Sprache kam. Seine Tochter wuchs zu einer zweiten Ecile de Cinh heran! Betont gleichgültig stellte er das Geschirr in den Spüler, aktivierte den Waschgang und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Obwohl er es absichtlich vermied Nella Di direkt anzusehen, konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie ein verschlagenes Lächeln auf den Lippen trug. Er ließ sich ihr gegenüber in einem anderen Sessel nieder und griff nach dem aktuellen Nachrichtendatenblock. Er besaß ein Abonnenment der "CNT", einer von Coruscants vielen Tageszeitungen. Sein Datenblock, angeschlossen an das hiesige Netzwerk von CNT, wurde jeden Tag automatisch mit den aktuellen Nachrichten aus Coruscant geladen. Er überflog die Überschriften, während Nella Di ihn noch immer belustigt fixierte. Er konnte förmlich sehen, wie es in ihr arbeitete, während sie nach einer Möglichkeit suchte ihn aus der Reserve zu locken. Ergeben ließ er den Datenblock sinken.

"Ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe gar nicht das Bedürfnis, jemanden kennen zu lernen."

Erklärte er ernst und hoffte - auch wenn er es insgeheim besser wusste - dass das Thema damit erledigt sein würde.

"Die Reinigungsfirma hat vorhin einen meiner Anzüge gebracht..."

Fügte er rasch hinzu, um dem Gespräch eine andere Richtung zu geben und damit gleichzeitig eine von Nella Di's Fragen zu beantworten.

"Aber was ist mit dir? Hast du dich schon entschieden, was du anziehst?"

Besser eine Unterhaltung über Mode und leere Kleiderschränke als seinen angeblichen Bedarf an einer festen Beziehung zu einer Frau. Woher hatten Frauen nur diesen Drang, alleinstehende Männer unter die Haube bringen zu wollen? Langsam bekam Richard den Verdacht, dass es sich bei dieser Eigenart um ein teuflisches Vergnügen der holden Weiblichkeit handelte. Dabei hatte er bis vor kurzem noch gedacht, Nella Di hege die heimliche Hoffnung, dass er und Mirande irgendwann noch einmal zueinander finden würden.

- Coruscant - City - Penthouse - Mit Nella Di -
 
- Coruscant - im Herzen von Zahrmans Unterschlupf - mit Zahrman und einem Sarg (darin Arlan) -

Roy Zahrman, der eigentliche Auftraggeber von Derrek Carst, hatte sich für einen teuren Anzug entschieden. Schon beim Eintreten in diesen Raum hatte der freie Kopfgeldjäger die leuchtenden Augen des Mannes bemerkt. Ein kühles Lächeln zierte das Gesicht des Geschäftsmannes. Ohne viel Aufsehen griff der Alderaaner in seinen Mantel. Das Heft des Dolches hatte eine besondere Oberfläche, war also kein Problem zu erfühlen.

?Hier haben Sie Ihre gewünschte Zielperson...?, eröffnete Derrek das Gespräch und stellte den Sarg leise ab.

Der Deckel dieses Behälters war aus durchsichtigem Material gefertigt worden. Neugierig beäugte Roy den (scheinbar) toten Arlan Khores. Sein Grinsen wurde dabei von Mal zu Mal größer. Derrek konnte erkennen, wie dieser Mensch seinen Sieg genoss. ?Wenn er wüsste...?, dachte sich der Alderaaner. Entspannt stellte er sich auf die andere Seite des Sargs.

?Fein, fein...?, hauchte Roy und musterte den Toten genau.

Aufmerksam beobachtete der freie Kopfgeldjäger seine Umgebung. Hinter einigen Wandteppichen schienen Wachen in Positionen gegangen zu sein. Noch immer gab es kein Anzeichen, dass seine Illusion aufgeflogen wäre. Trotzdem waren die Sicherheitsmaßnahmen recht hoch. Immer wieder versicherte er sich seiner beiden Blaster und dem Schwert auf dem Rücken. Bei seinem Schussverhalten brauchte er in fast jedem Kampf sein Schwert. Sowohl im Fern- als auch im Nahkampf war der Kopfgeldjäger nicht schlecht. Sich selbst würde er nicht Meister nennen, aber er war auf dem besten Weg einer zu werden.

?Wie sieht es denn nun mit der Bezahlung aus??, fragte der Alderaaner gelangweilt.

?Erst will ich den Toten aus der Nähe betrachten...?, entgegnete Roy schnell. ?Wie macht man diesen Sarg auf??

Ohne eine klare Antwort zu geben betätigte Derrek einen kleinen Knopf an der Seite des Sargs. Im nächsten Moment hob sich der Deckel ein paar Zentimeter und ein Schwall kalte Luft drang nach außen. Jetzt würde Arlan aus seinem Dämmerzustand aufwachen und könnte gleich seinem Erzfeind an die Gurgel gehen. Bei dieser Vorstellung musste der Alderaaner ein Lächeln unterdrücken. Geduldig wartete er die Situation ab.


- Coruscant - im Herzen von Zahrmans Unterschlupf - mit Zahrman und einem Sarg (darin Arlan) -
 
[Coruscant - Zahrman's Unterschlupf] - Mit Derrek und Zahrman

Das ging ja schneller als erwartet. Arlan spürte, wie die Benommenheit langsam verschwand und seine Muskeln sich wieder anspannten. Grelles Licht fiel durch seine Augenlider, doch auch daran gewöhnte er sich. Seine Ohren nahmen zuerst nur dumpfes Tongemisch wahr, langsam aber auch klare Worte. Worte von einer nur allzuvertrauten Stimme.

"Tatsächlich. Ich kann es kaum glauben dass er wirklich tot ist. Gute Arbeit, Carst."

Roy Zahrman. Arlan musste sich beherrschen nicht sofort aufzuspringen und ihm an die Gurgel zu gehen. Er wartete noch einen Moment und nutzte die Zeit, die Zahrman benötigte, Derrek zu bezahlen, um seinen teils noch tauben Körper wieder vollständig zu "aktivieren".

"Nun denn, Carst, Sie können jetzt gehen. Ihre Arbeit ist hier getan."

Zahrmans Stimme wurde lauter. Wahrscheinlich hat er sich über den scheinbar toten Arlan gebeugt.

"Um ehrlich zu sein, Arlan, ich bin enttäuscht von dir. Ich habe nicht erwartet, dass man nur zwei Tagelöhner anheuern muss, um dich ins Jenseits zu befördern."


"Dafür benötigt es tatsächlich etwas mehr.", sagte Arlan, zog seine Hand mitsamt dem Blaster hervor, den er im Fach versteckt hatte und schoss Zahrman in seine Schulter.
Ich schaff's ja nicht mal selbst.., fügte der Kopfgeldjäger in Gedanken zu.
"Derrek, verriegel die Haupteingänge. Zu sagen, ich werde versuchen mich zu beeilen, wäre eine Lüge."

Roy fasste sich ungläubig an die verletzte Schulter.

"Du verdammter *******! Ich habe gedacht du wärst tot!?"

Arlan wusste nicht, ob in Roy's Stimme mehr Verwunderung, Zorn oder Furcht mitschwang. Wie auch immer. Demnächst würde sie vor Schmerz erbeben.

"Hab ich auch schonmal gedacht, aber wie's scheint wollen mich weder Himmel noch Hölle. Aber ich schätze mal Letzteres hat ein extra warmes Plätzchen für dich reserviert. Und ich werde dein One-Way-Ticket sein."

"Du kommst hier nicht mehr lebend raus!", brüllte Roy und kroch zu seinem Schreibtisch, auf dem noch der Dolch lag. Als er seine Hand danach ausstreckte, bekam er gleich einen weiteren Schuss in seine andere Schulter zu spüren, die er mit einem gequälten Aufschrei begrüßte.

"Darum geht's mir auch gar nicht. Ich wollte dich einfach nur tot sehen, Kumpel. Danach kann ich in Seelenfrieden ebenfalls ins Gras beißen."

"Arlan, du bist irre...", keuchte Zahrman. "Wenn du mich jetzt gehen lässt, können wir hier beide noch lebend rauskommen und ich werde dich für immer in Ruhe lassen, ehrlich!"

Arlan grinste und konnte sich ein kindisches Kichern nicht verkneifen. Er beugte sich so nah vor seinen alten Konkurrenten, so dass er seinen Atem regelrecht spüren konnte.

"Wer sagt, dass ich dich in Ruhe lassen würde? Du hattest Glück, dich so lange verstecken zu können..."

"Du überschätzt dich und deine verdammte Black Sun dieses Mal gewaltig, Arlan. Du hattest Glück, dass du dieses Cretin von Kopfgeldjäger noch lebendig bekommen hast, dass es plaudern konnte. Sonst hättest du mich nie erwischt."

Arlan warf einen Blick zu Derrek herüber, der ihm so viel sagen sollte, wie "Mach dir keine Sorge, ich werd ihm noch früh genug das Maul stopfen."


"Die Black Sun hat nichts damit zu tun. Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie nach einem Kleinganoven wie dir suchen würde oder? Wenn das hier ein Auftrag gewesen wäre, hättest du noch Glück gehabt. Dann hätte ich dir einfach das Licht ausgeschaltet und wäre wieder verschwunden. Das hier ist persönlich. Ich werde das Licht hier nicht einfach so ausschalten, ich werde die verdammte Lampe in ihre Kleinteile zerschießen, wenn du verstehst was ich meine."

Ein Schrei nach einem weiteren Schuss, der dieses Mal ins Knie ging war Arlan Antwort genug. Die ersten Leibwächter kamen schon angerannt. Derrek würde sie schon davon abhalten, Arlan zu stören. Jetzt galt seine Aufmerksamkeit nur seinem alten Freund Roy.

"Sag mir, was ist so besonders an diesem verdammten Dolch? Außer, dass er Ysalamirisekret enthält und dich damit vor Sith-Assassinen schützt. Du hattest mit den großen Fischen doch sowieso noch nie was laufen."

Zahrman keuchte.

Du knallst mich doch sowieso ab, wieso sollte ich dir denn überhaupt etwas erzählen? Ach stirb doch, du vermaledeiter Straßenköter..."

Um sich einen schnelleren Tod zu beschaffen. Aber selbst das war Roy egal. Und Arlan um ehrlich zu sein auch. Er hatte nur nach einem Grund gesucht, ihn weiterzufoltern. Spätestens, nachdem die Zunge abgetrennt auf dem Boden lag, waren die weiteren Verletzungen, die Zahrman zugefügt wurden nur noch Sadismus. Er wäre auch mit Zunge nicht mehr dazu in der Lage gewesen zu antworten. Nachdem die Sicherheitstüren aufgesprengt wurden, beendete Arlan die Sache mit einem sauberen Kehlschnitt. Das Blut perlte an der Ysalamiriklinge ab und Arlan steckte sie zurück in seine Schärpe. Er stand auf und zog seinen zweiten Blaster.

"Gute Arbeit Carst. Schade, dass Ihnen das womöglich nicht helfen wird. Wenn Sie in einer Woche noch am Leben sein wollen, müssen wir hier beide lebend rauskommen. Die Chancen stehen nicht besonders gut. Demnächst werden hier um die dreißig bewaffneten Wächter antanzen."

Es tat Arlan schon beinahe leid, den Kopfgeldjäger auf der Himmelfahrtsmission mitgenommen zu haben. Gegen eine solche Anzahl von Gegnern würde er kaum eine Chance haben. Und er selbst? Ihm war es eigentlich recht egal. Nachdem Roy tot war, gab es keine Motivation für Arlan mehr zu kämpfen. Alles was blieb, war die Angewohnheit zu töten. Mit ein paar knappen Handsignalen, gab er Derrek zu verstehen, wo er Position beziehen müsste. Der erste Gammoreaner stürmte in den Raum und lief direkt ins Sperrfeuer.
Das Scharmützel begann. Schöner konnte man kaum sterben.


[Coruscant - Zahrman's Unterschlupf] - Mit Derrek und sämtlichen Wachen
 
- Coruscant - im Herzen von Zahrmans Unterschlupf - mit Arlan und der Leiche von Zahrman -

Der Tod von Roy Zahrman war unspektakulär. Arlan Khores hatte seine Rache in vollen Zügen ausgekostet und eine Menge böser Worte waren gefallen. Alles in allem hatte sich der Alderaaner dieses Szenario in etwa so vorgestellt. Der Verrat an Zahrman traf den Ex-Leibwächter gefühlstechnisch gar nicht. Sein Geld hatte er bekommen und damit war es gut. Nun musste er nur noch aus diesem Loch rauskommen. In wenigen Sekunden würde es hier von wütenden Schergen nur so wimmeln. Doch irgendwie war genau diese Situation der Nervenkitzel seiner Berufung.

?Gute Arbeit, Carst?, lobte Khores den Alderaaner. ?Schade, dass Ihnen das womöglich nicht helfen wird. Wenn Sie in einer Woche noch am Leben sein wollen, müssen wir hier lebend rauskommen. Die Chancen stehen nicht besonders gut. Demnächst werden hier um die dreißig bewaffneten Wächter antanzen.?

?Am Leben wollte ich schon noch bleiben, Khores?, entgegnete Derrek mit einem kalten Lächeln. ?Ich weiß nicht wie das bei Ihnen ist.?

Dann zog er seine beiden Blaster und schaltete sie auf tödlich. Mit zwei Schritten hatten sich die beiden Kriminellen im 90° Winkel aufgestellt. Fast zeitgleich eröffneten sie das Feuer als die ersten Wachen den Raum stürmen wollten. Schnell roch es nach verbrannten Fleisch und das Gebäude war von den Schmerzensschreien der Gamorreaner, Rodianer und was da noch alles angestellt war. Zielsicher schoss der Alderaaner auf Kopf und Brust seiner Feinde. Nein, so schnell wollte er nicht sterben.

Mit langsamen aber sicheren Schritten näherte sich Derrek der großen Tür. Die Leichen bildeten langsam kleine Haufen und boten so einen Schutz für weitere Ankömmlinge. Der Ex-Leibwächter verzog das Gesicht und steckte kunstvoll einen Blaster weg. Danach schnellte seine Hand in seinen Mantel und holte ein paar Granaten heraus. ?Nun gibt es ein kleines Feuerwerk?, dachte er sich und betätigte die Schalter zur Aktivierung dieser kleinen Kugeln gefüllt mit Sprengstoff. In einem hohen Bogen warf er die drei Kugeln durch die Tür. Zwei Sekunden später wurde das Haus von einer Erschütterung erfüllt. Ein lauter Knall folgte der ganzen Sache.

Plötzlich packte ein schwitzender Gamorreaner den athletischen Alderanner von Hinten. Derrek ächzte bei der Wucht dieses Angriffs. Nun war das Grunzen ganz nah an seinem Ohr. Ein schmerzhafter Schrei entrang sich seiner Kehle. Im nächsten Augenblick fand er einen perfekten Moment und trat auf den großen Leib dieses Riesenschweins ein. Nach und nach lockerte sich der eiserne Griff dieses Wächters. Ohne lang zu Zögern befreite sich der Alderaaner. Nun sah er rot. Mit einem lauten Kampfschrei riss der Kriminelle sein Vibroschwert vom Rücken. Schnell rannte er zwei Schritte auf seinen Gegner zu und sprang dann ab. Sein Schwert zuckte von einer Seite zur anderen und teilte den gamorreanischen Körper in zwei Teile.

Kurz nach der Landung wandte er sich dem nächsten Gegner zu. Welle für Welle drangen neue Gegner in den riesigen Saal. Viel von der luxuriösen Ausstattung war nicht mehr übrig. Einige Wandteppiche waren zerfetzt und manche Möbel in Kleinholz zerschlagen. Arlan schlug sich wacker. Scheinbar war das Black Sun-Mitglied doch nicht so schlecht, wie es der Alderaaner angenommen hatte. Beide Männer hatten nicht den Wunsch hier bei diesen ganzen traurigen Gestalten zu sterben. ?Ich habe noch immer nicht vor zu sterben...?, murrte er in Gedanken und stürmte auf seinen nächsten Gegner zu.

Das Schwert lag locker in seiner Hand. Irgendwie schaffte er es dem feindlichen Blasterfeuer auszuweichen. Maximal an seinem Mantel waren danach einige Brandspuren zu erkennen. Hier und da wurde auch sein Haar versenkt. Federleicht sprang Derrek kurz vor seinem nächsten Gegner in die Luft und ließ sein Schwert mit einer sanften Bewegung nach unten sausen. Mit mehreren Streichen kämpfte er langsam die große Tür frei. Der Ausgang war noch mehrere Meter entfernt.

Nun griff er wieder nach seinen beiden Blaster und gab ein gefährliches Sperrfeuer damit Arlan nachsetzen konnte. Stück für Stück kämpften sie sich langsam vor. Noch immer wimmelte es vor Gegnern in diesem dreckigen Unterschlupf. Die Umgebung war erfüllt von den Schüssen.


- Coruscant - Zahrmans Unterschlupf - auf dem Weg nach draußen -mit Arlan -
 
[Coruscant - Zahrmans Unterschlupf] - Mit Derrek und sämtlichen Wächtern

Aus einem Attentat wurde ein Gemetzel. Während Derrek sich mit seinem Schwert einen Weg nach draußen bahnte, hielt Arlan die Nebeneingänge von Feinden frei. Ein blinder Schuss eines Zabraks traf während dem Feuergefecht allerdings den Kontrollpult, so dass sich Fenster und Türen durch ein Notfallsystem öffneten. Die Wächter hatten nun wesentlich mehr Angriffspunkte. Das hier war aussichtslos. Es waren weit mehr Wächter im Gebäude als erwartet. Und sie waren alle im Umgang mit Waffen ausgebildet. Arlan und Derrek waren nur zu zweit und den Effekt der Überraschung haben sie bereits ausgespielt. Es war eine Frage der Zeit, wann der erste von ihnen fallen würde. Gegen eine solche Übermacht waren sie hilflos, selbst ein Jedimeister hätte keine Chance.

"Carst!", rief Arlan. "Wenn Sie wirklich am Leben bleiben wollen, dann sollten wir verschwinden! Der Raum wird sich bald füllen..."

Es lagen bereits zwei Gamorreaner, zwei Rodianer und drei Menschen am Boden, die den Fehler gemacht haben, im Gänsemarsch durch die Türe zu spazieren. Sieben waren erledigt. Von wie vielen? Fünfzig? Arlan sah sich rasch um. Es waren fünf Eingänge zu sehen. Ein Wächter schoss ihm knapp am Arm vorbei, der aus dem Nordgang angerannt kam. Arlan, wirbelte um die Ecke, richtete beide Waffen auf den Schützen und streckte ihn mit drei gezielten Schüssen zu Boden. Sein Umhang war bereits durchlöchert von Schüssen, was allerdings daran lag, dass er die größte Trefferfläche bot, sobald Arlan sich rasch bewegte. Der Kopfgeldjäger hielt sich die meiste Zeit in Deckung, um weiteren unangenehmeren Narben zu entgehen. Eine verdammte, hässliche Wunde an der Schulter war schon schlimm genug. Er hatte nicht vor nach diesem Tag, sollte er ihn überleben, wie eine zusammengeflickte Leiche auszusehen. Aus dem süd-westlichen und dem östlichen Eingang eilten ebenfalls paarweise Wächter herbei.

"11 Uhr! Der Gang!", rief Arlan, als er merkte, dass dies der einzige Ausgang war, aus dem keine Verstärkung eintraf. Wenn es überhaupt ein Ausgang war. Er wartete darauf, dass Derrek sich zurückzog und durch die genannte Türe lief. Flink wie ein Wiesel rannte der Auftragsmörder in den Fluchtweg. Arlan sah gerade noch, wie eine Granate auf ihn zuflog, bevor er sie noch im Flug mit einem Blaster zerschoss. Die Explosion schmetterte ihn gegen die Wand, so dass er für einen kurzen Moment nur noch das Rauschen des Blutes in seinen Ohren hörte. Er rappelte sich schneller auf, als es sein Körper wahrscheinlich vertrug, doch das Adrenalin ließ die Anstrengungen in den Hintergrund fallen. Die Granate hatte immerhin den Raum in Rauch und Nebel eingehüllt, so dass Arlan höchstens durch einen Glückstreffer getroffen werden konnte. Er steckte seinen Blaster ein und rannte Derrek hinterher.

"Ich habe uns ein paar Sekunden verschafft... wir sollten uns jetzt ranhalten, sonst kommen wir hier nicht mehr raus."

Wobei Arlan das mulmige Gefühl beschlich, dass das hier garantiert nicht der Weg nach draußen war.

[Coruscant - Zahrmans Unterschlupf] - Mit Derrek und sämtlichen Wächtern
 
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