Coruscant

- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment -

Sie beeilte sich mit dem Umziehen und tauschte den seidenen Morgenmantel gegen ein eine kurzärmelige Bluse und einen knielangen Glockenrock. Die kuscheligen Pantoffeln schleuderte sie von ihren Füßen, sodass sie quer durch den Raum flogen. Stattdessen schlüpfte sie in ein weißer Riemchensandaletten. Neben der Aufbesserung ihrer Kleidung kämmte sie sich außerdem die Haare und putzte sich die Zähne. Nach dieser Prozedur sah sie schon wesentlich besser aus als zuvor und somit beschloss sie, sich den anderen wieder anzuschließen. Sie hatte die Tür zum Flur noch nicht geöffnet, als sie Nathaniel ihren Namen rufen hörte. Hastig warf Akemi einen letzten Blick in den Spiegel und eilte dann aus dem Zimmer hinaus.

?Was gibt?s denn??

Rief sie fragend zurück und betrat den Wohnraum, wo noch immer Ecile und Richard Cohn saßen. Nathaniel stand vor der Kommunikationsanlage. Vor ihm, auf dem Holoprojektor, zeichnete sich das bläulich abgefärbte Bild einer Gestalt ab.

?Da kommt sie gerade, eine Sekunde.?

Sagte Nathaniel zu der blauen Gestalt. Akemi trat näher heran und erkannte nun, dass es sich um ihren Bruder handelte.

?Masao!?

Rief sie freudig aus und löste Nathaniel ab, um mit ihrem Bruder zu sprechen.

?Wie geht es dir, was macht das Geschäft??

Wollte sie wissen. Masao grinste.

?Alles bestens. Ich versuche gerade meinen ersten Auftrag an Land zu ziehen.?

Erkärte er. Erst vor kurzem hatte Masao sich auf Naboo selbstständig gemacht und sein eigenes Architekturbüro eröffnet. Akemi klatschte begeistert in die Hände.

?Das schaffst du schon.?

Feuerte sie ihn an. Masao begegnete dem mit seiner üblichen Gelassenheit in solchen Dingen.

?Das wird schon.?

Erwiderte er zuversichtlich. Miu und Shin ging es gut, erzählte er, ebenso Hana und Daiki. Der jüngste Spross der Akanato-Familie machte erhebliche Fortschritte in allem, was es zu Lernen gab. Akemi kommunizierte regelmäßig mit ihrer Familie, auch mit ihren jüngeren Geschwistern und doch war es ein Unterschied, ob man die Holoaufzeichnungen seiner Lieben sah oder sie leibhaftig vor sich hatte.

?Ihr fehlt mir alle ganz furchtbar.?

Gab sie wehmütig, aber lächelnd zu. Ihr Aufenthalt auf Coruscant war bald vorbei. Die Dreharbeiten waren abgeschlossen, also hatte sie nicht mehr viel Grund hier zu bleiben.

?Du fehlst uns auch, aber das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass du zu einer Party auf Corellia eingeladen bist.?

Sagte Masao und ein gewitzter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Vor Akemis Augen tanzten Fragezeichen.

?Corellia? Was für eine Party??

Fragte sie zurück und in ihrer Stimme schwang bereits aufkeimende Begeisterung mit. Sie konnte Masao ansehen, dass er erwog sie noch eine Weile zappeln zu lassen, doch dann entschied er sich dafür die Details direkt zu verraten.

?Dir sagt doch der Name >Elliy Ward< etwas, oder??

Begann er. Akemi nickte heftig. Natürlich wusste sie, wer das war! Elliy Ward war eine angesehene Schristellerin, eine gebürtige Corellianerin, die unter anderem das Meisterwerk ?Der Schatten der Sonne? geschrieben hatte, den Roman, in dessen Verfilmung Akemi auf Naboo mitgewirkt hatte.

?Sie bekommt eine wichtige literarische Auszeichnung... eine Art Anerkennung für ihr Lebenswerk oder so etwas in der Richtung.?

Fuhr Masao fort.

?Insgesamt werden fünf wichtige corellianische Autoren bei dieser Veranstaltung geehrt. Das muss eine ziemlich große Sache sein, die sich über drei Tage zieht. Unter anderem werden auch verschiedene Verfilmungen besonderer Werke gezeigt und ? halt dich fest ? eure Version von >der Schatten der Sonne< wird dabei sein!?

?Was?!?

Akemi klappt die Kinnlade herunter. Das konnte doch nicht war sein! Ausgerechnet der Film, mit dem sie ihr Comeback als Schauspielerin gefeiert hatte, wurde nun auf Corellia auf einer bedeutenden Veranstaltung gewürdigt? Das war ja nicht zu fassen!

?Aber... es gibt so viele Verfilmungen dieses Romans und unsere Version war nur ein unbedeutendes Naboo-Projekt! Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass Elliy Ward den Film jemals zu sehen bekommt!?

Gab sie zu. Masao zuckte mit den Schultern und grinste bis über beide Ohren. Er freute sich unverkennbar für seine Schwester.

?Offenbar hat der Streifen an den richtigen Stellen Aufmerksamkeit erregt.?

Kommentierte er schlicht.

?Fakt ist, dein Film wird dort gezeigt und als Teil der wichtigen Darstellerriege bist du auch zur Party eingeladen ? mit Begleitung natürlich.?

?Oh man. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.?

Akemi schüttelte den Kopf.

?Freu dich!?

Forderte Masao sie lachend auf. Akemi stimmte in das Lachen mit ein.

?Das tue ich!?

Versicherte sie ihm.

Erst als sie die Verbindung zu ihm beendet hatte, registrierte sie, dass die anderen ihrem Gespräch zugehört hatten. Nathaniel grinste sie an.


?Glückwunsch!?

Rief er und schloss sie in die Arme. Akemi erwiderte die Umarmung.

?Danke! Ich bin total aufgeregt... Corellia ist ein ganz anderes Pflaster als Naboo.?

Gab sie zu. Ecile winkte ab.

?Ach, so ein Unsinn, Kind. Solche Dinge laufen doch überall gleich ab: zieh ein hübsches Kleid an und du bist der Star.?

Meinte sie trocken. Erneut ertönte das Signal einer eingegangenen Nachricht, doch diesmal kam es von Akemis Com, das eine Textnachricht ankündigte. Sie war von Nella Di. Akemi überflog die eine kurze Zeile. Aber ja... und ob sie eine rettende Idee hatte! Zwar konnte sie nicht verstehen, wie einem auf Coruscant vor Langeweile die Decke auf den Kopf fallen konnte, doch wenn Nella Di einen Tapetenwechsel benötigte, konnte Akemi ihr helfen. Hastig tippte sie eine Nachricht in ihr Com ein, berichtete Nella Di in einem knappen Satz von der Party auf Corellia forderte sie auf so schnell wie möglich her zu kommen, damit sie gemeinsam Nella Di?s Vater überzeugen konnten, Nella mitreisen zu lassen.

- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Ecile, Nathanie, Richard -
 
- Coruscant - City - Penthouse -


Nella fackelte nicht lange, natürlich nicht. Denn der Vorschlag, den ihre Freundin gemacht hatte, klang perfekt. Genau das, was sie gesucht hatte. Sie sprang auf und rannte in ihr Zimmer...sie bremste sich und mahnte sich selbst, sich nicht wie ein kleines Kind zu verhalten, dass kurz davor ist die Geburtstagsgeschenke auszupacken, aber genau so fühlte sie sich. Jedoch war Nella immer darauf bedacht äußerlich Contenence zu bewahren. Das hatte sie von ihrer Mutter gelernt und es hatte sich tief in ihr Verhaltensmuster gefressen. Noch nie hatte sie vor anderen Leuten die Fassung verloren geschweige denn geweint oder etwas der gleichen. Das tat sie hinter verschlossenen Türen, wenn überhaupt.

Sie wusste selber nicht warum sie eigentlich so aufgeregt war, es war eine Party, sie war schon auf vielen Parties gewesen, aber jetzt war es anders. Die Party fand auf Corellia statt. Dort war Nella noch nie gewesen, außerdem würde sie mit ihrer neuen Schauspieler-Freundin reisen. Das würde bestimmt spannend werden und eine völlig neue Erfahrung...Nella ertappte sich, wie sie laut auflachte...

Plötzlich blieb sie stehen, ein Problem war natürlich noch gar nicht gelöst. Ihre Eltern. Das war die größte zu überwindende Hürde. Sie musste sie davon überzeugen, dass ihr dort nichts passieren konnte. Dass Akemi auf mich aufpassen würde. Das erschien ein wenig unglaubwürdig, aber sie musste alles versuchen. Ihr Vater war wahrscheinlich noch das kleinere Übel. Ihre Mutter dagegen. Nella bemerkte wie ihre Freude plötzlich bröckelte. Ihre Mutter würde sie nie mit irgendeinem fremden Mädchen, zu irgendeiner Party reisen lassen ohne dass es einen driftigen Grund dafür gab. Akemi und sie mussten sich etwas einfallen lassen und zunächst ihren Vater überzeugen. Wenn sie ihn erstmal im Boot hatten, würde es einfacher werden.

Nella Di hatte sich angekleidet und zurecht gemacht. Schuhe, Tasche und Jäckchen waren farblich auf einenander abgestimmt und ihre Haare hatte sie zu einem stengen, sehr vernünftig wirkenden Dutt geformt. Sie sah sehr erwachsen aus. Nella wusste nicht wieso, aber sie dachte, vielleicht könnte das helfen.


Die Haustür fiel zu. Coruscant war jetzt so unübersichtlich und chaotisch, dass es beinahe nervig war sich seinen Weg durch die Stadt zu bahnen, es sei denn man wäre auf Shoppingtour. Das war etwas anderes, man hatte nur kurze Strecken zurückzulegen auf den überfüllten Straßen bevor man die nächste Boutique aufsuchte...jetzt aber musste Nella etwa Zwanzig Minuten quer durch die Stadt rennen, in ihrem Kopf dachte sie sich allerlei Gründe raus, warum sie unbedingt mit musste zu dieser Party. Die Filmbranche: auch Nella interessierte sich dafür, vielleicht konnte sie Kontakte knüpfen. Die Autorin: eine ihrer Lieblingsautorinnen, sie musste sie einfach treffen. Das war natürlich frei erfunden. Niemand sonst hatte Zeit Akemi zu begleiten und sie konnte schließlich nicht allein dorthin. Mal sehen, vielleicht würde eines dieser Argumente wirken.

Einige Minuten später öffnete sich die Tür zu Nathaniels Appartement...und Akemi grinste sie freudig an...


- Coruscant - City - Nathaniels Appartement - mit Akemi -
 
- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Akemi, Ecile, Nathaniel -

Da er Ecile versprochen hatte sie an diesem Vormittag zu einer Auktion zu begleiten, auf der sie irgendeine handgefertigte, jahrhunderte alte Vase ersteigern wollte (vermutlich wieder eines dieser hässlichen Teile, die sie so innig liebte), hatten sie sich schon vorher zum gemeinsamen Frühstück verabredet. Er war pünktlich zur vereinbarten Zeit bei ihr gewesen, als sie ihre Meinung geändert und beschlossen hatte, doch zuerst an diesem Morgen Nathaniel aufzusuchen. Ecile war sprunghaft, so war sie schon immer gewesen und glücklicherweise besaß Richard das sanfte Gemüt, ihre Launen hinzunehmen und sich ihnen anzupassen. Somit hatte er die Änderung des Plans ohne großen Protest ? aber sehr wohl mit einem affektierten Augenrollen, mit dem sich Ecile ärgern ließ ? hingenommen und so saßen sie nun in Nathaniels Appartement und Ecile trank, nach einem reichhaltigen Frühstück, noch ein Glas Milch, ehe sie wieder los wollten. Sie hatten sich über alles Mögliche unterhalten, bis Akemi noch leicht schlaftrunken aufgetaucht war und Richard erfahren hatte, dass sie die letzte Nacht das Ende ihrer Dreharbeiten gefeiert hatten. Seinem Verständnis nach bedeutete dies ihre baldige Abreise von Coruscant, was ihn ein wenig nachdenklich machte. Er hatte gemerkt, dass sie sich mit Nella Di angefreundet hatte, worüber er sich wiederum gefreut hatte. Seine Tochter hatte viele Freunde und noch mehr lose Bekannte, aber die meisten von ihnen zählten zu oberflächlichen Beziehungen und Richard konnte die wenigsten gut leiden ? mit Ausnahme von Nathaniel, natürlich. Akemi Akanato jedoch war anders. Sie war gebildet, bodenständig? nun gut, sie neigte dazu, auf Partys mehr zu trinken als gut für sie war und trug hässliche Plüschpantoffeln, dennoch war sie ihm wesentlich sympathischer als die geldverwöhnte Rubi, die sich bloß dafür interessierte, welcher Designer im nächsten Quartal angesagt war. Richard hatte nichts gegen Mode und dergleichen, aber er wollte nicht, dass seine Tochter zu einer verwöhnten Puppe wurde. Die Gefahr war jedoch groß, besonders was die Verlockungen und ihr Umfeld auf Alderaan betraf. Er hatte einfach wenig Einfluss auf ihren Lebensstil, da sie den Großteil ihrer Zeit bei ihrer Mutter verbrachte. Es war bereits kurz vor zwölf, was Nellas Gepflogenheiten anging. Es musste sich sehr bald etwas ändern. Doch Richard Cohn war intelligent genug um einzusehen, dass er als Vater einer Tochter im schwierigen Alter nicht all zu viel Einfluss hatte. Mädchen waren eben schwierig, besonders wenn sie begannen erwachsen zu werden und sich für Jungs zu interessieren. Das war auch so ein Thema, über das er lieber nicht nachdenken wollte, das ihn aber trotzdem in seiner Denkweise unterstützte, dass Nella Di eine vernünftige Freundin brauchte und keine Rubi.

Als hätte er sie mit seinen Gedanken herauf beschworen, stand Nella Di kurz darauf vor ihm. Ihr Gesicht war leicht gerötet, sie schien sich sehr beeilt zu haben. Der Major hob eine Augenbraue.


?Schon wach??

Fragte er ziemlich trocken, doch um seine Mundwinkel spielte ein neckisches Lächeln. Gleich darauf war er ziemlich sicher, dies besser nicht gesagt zu haben. In letzter Zeit war Nella Di sehr darauf bedacht einen erwachsenen Eindruck zu machen. Darum verkniff er sich auch sie mit einem niedlichen Kosenamen anzusprechen. Ecile klopfte auf den freien Platz neben sich.

?Setz dich, Kind.?

Forderte sie seine Tochter auf. Bei Ecile war das etwas anderes, sie sprach alle Frauen, die zehn Jahre jünger waren als sie, mit ?Kind? an. Seltsamerweise schien das den betreffenden Personen überhaupt nichts auszumachen. Verstand einer die Frauen! Nathaniel saß mehr oder weniger nachdenklich und wortlos in seinem Sessel, die Augen konzentriert zusammen gekniffen. Richard runzelte die Stirn, als er gleichzeitig bemerkte, das in dem Gesicht seiner Tochter so etwas wie versteckte Anspannung lag, während Akemi sich ein albernes Lächeln zu verkneifen versuchte.

?Okay, was ist hier los??

Fragte er vorbereitet und sah seine Tochter an, als versuche er in sie hinein zu sehen. Sie wollte irgendetwas haben, hundertprozentig! Aber worum ging es?

- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Akemi, Ecile, Nathaniel, Nella Di -
 
[op: Erster Post seit langer, langer, langer Zeit. Hoffentlich gehts bald wieder richtig los. /op]

| Coruscant - Untergrund - Bar | - Aredhel -​

Wieder so eine Nacht. All der Abschaum, den man bei Tag kaum wahr nahm, kam aus seinen Löchern gekrochen und belebte die, bei Tag fast ausgestorbenen, Bars in der unteren Sektion Coruscants. In eben so einer Bar befand sich auch Aredhel. Er saß alleine an seinem Tisch, hatte keine große Lust auf Gesellschaft. Eigentlich hatte er auch gar keine große Lust hier zu sein. Auf diesem Planeten, in dieser Bar. Aber wenn man Informationen suchte, dann ist dieser Ort einfach ein Muss. Mehrere Tage befand sich Aredhel bereits hier. Angekommen war er als schwarzer Passagier eines Frachters. Reisen war einfach nicht mehr sicher, seit dem das Imperium alles kontrollierte. Vor allem als Jedi. Doch war er wirklich noch ein Jedi? Er fühlte sich viel mehr als wäre er ein ängstliches kleines Kind. Seit Monaten hatte er nichts mehr von Ordensbrüdern und Schwestern gehört, das einzige was ihn nach außen noch als Jedi identifizierte, war das Lichtschwert, das verdeckt unter dem langen Mantel an seinem Gürtel hing.

Der einzige Grund, warum er sich auf Coruscant befand, war dass er dringende Informationen brauchte. Er wollte Antworten finden. Abend für Abend klapperte er Bars ab und belauschte unfällig, während er seine Drinks zu sich nahm, die Gespräche, die um ihn herum statt fanden. In der Hoffnung den einen oder anderen Hinweis auf mögliche Aktivitäten der Jedi aufzuschnappen. Bislang allerdings hatte er noch keinerlei Erfolg. Es war als wäre das Wort Jedi ausgestorben, aus den Köpfen der Leute verbannt. Mit einem leichten Seufzen machte sich Aredhel auf den Weg zur Theke, vielleicht hatte er dort mehr Glück.

Darfs noch was sein?

Fragte der menschliche Bar Keeper, als Aredhel sich auf einen der Hocker setzte.

Ich nehm' noch einen davon.

Meinte Aredhel und schob dem Bar Keeper sein Glas entgegen. Es dauerte einige Momente und Aredhel bekam seinen neuen Drink zugeschoben. Er nickte und nahm einen Schluck. Die Gespräche um ihn herum drehten sich um alles, nur nicht um Jedi. Ein Waffendeal hier, Massenverhaftungen dort, doch nirgendwo ein Hinweis, der ihn wirklich weiter brachte. Er würde noch diesen Drink nehmen und dann die Bar verlassen, er musste sich schließlich wieder eine Herberge für die Nacht suchen.

| Coruscant - Untergrund - Bar | - Aredhel -​
 
- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Ecile, Nathaniel, Richard, Nella Di -

Ungeduldig hatte Akemi auf Nella Di's Eintreffen gewartet. Dem Gespräch der anderen hatte sie in dieser Zeit nur mit halbem Ohr zugehört. Ihre Gedanken befanden sich bereits auf Corellia, wo ihr Film "Im Schatten der Sonne" vorgestellt werden würde. Sie konnte es noch immer nicht fassen! Erst hatte sie das Glück gehabt nach Coruscant kommen zu dürfen und nun war es Corellia! Es schien so, als begann ihre Karierre sich zu verlagern, von Naboo auch in andere Teile der Galaxis zu driften. Es war aufregend dies zu erleben und Akemi fragte sich, welche Veränderung diese neue Situation noch mit sich bringen würde. Einer ihrer Träume, so viel wie möglich von der Galaxis zu sehen zu bekommen, schien sich zu erfüllen. Natürlich war ihr Corellia nicht fremd, aber wer sagte, dass nicht auch noch andere Planeten folgen würden? Oder lehnte sie sich jetzt etwa zu weit aus dem Fenster? Nein, sie war im Augenblick einfach nur euphorisch, nicht mehr. Es war nichts verkehrtes daran sich über etwas zu freuen.

Als die Türklingel endlich ertönte, war Akemi die erste, die Nella Di stürmisch begrüßte.


"Da bist du ja endlich!"

Stellte sie fest und küsste die Freundin auf die Wange.

"Komm mit, die anderen sind im Wohnzimmer."

Sie grinste Nella verschwörerisch an. Ab jetzt mussten sie zusammen halten, wenn sie Nellas Vater davon überzeugen wollten, Nella gemeinsam mit Akemi nach Corellia reisen zu lassen. Akemi hatte keine Ahnung, wie schwierig es sein würde mit ihm zu diskutieren, aber sie verließ sich darauf, dass Nella die richtigen Waffen für diesen Kampf bereit liegen hatte. Major Cohn, überrascht seine Tochter hier zu sehen, bemerkte recht schnell, dass etwas im Gange war und dass Nella etwas von ihm wollte. Akemi musste ein aufgeregtes Lachen unterdrücken. Auffordernd stieß sie Nella Di in die Seite.

"Nella würde gerne etwas fragen."

Erkärte sie einleitend.

- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Ecile, Nathaniel, Richard, Nella Di -
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ Straßen (in der Nähe des Honey House) || ▫ Selina

Die Wege der Macht waren unergründlich, und doch gab es Wesen die mehr oder weniger ihr Wirken ergründen konnten. Selina mochte sich nicht ausmalen wie viele Ansätze es gab die Macht zu beschreiben oder zu erklären. Es gab Ansichtsunterschiede bezüglich ihres Wirkens, ihre Ursprungs, ja allein schon bei der Beschreibung wie sie sich anfühlte. Für die einen war sie ein warmer Mantel, für die anderen ein Sammelsurium von Lebensechos, für die anderen ein Meer mit Verwirbelungen und Strömen. Welcher Abstraktion des Mysteriums am greifbarsten war, die Blauhäutige Twi’lek spürte, was sie spürte. Ein glitzernder Juwel ragte heraus zwischen all den mäßig strahlenden Quarzkristallen. Vorsichtig hatte sich die Gestalt diesem leuchtenden Punkt genähert, was sie vor ein Gebäude geführt hatte, dass mit leuchtender Schrift Kunde darüber gab, was im Inneren zu finden war. Ein Bordell? Sie musste sich irren. Eine solche Person in einem dieser Schuppen? Doch warum nicht? Besondere Sensitivität war nicht auf bestimmte Bevölkerungsschichten beschränkt. Es gab bestimmt einige großartige Jedi, deren Vergangenheit auch alles andere als rosig gewesen war, und von denen man sicher nicht unbedingt wissen wollte, was sie vor ihrem Lebenswandel getan hatten.

Aber konnte sie einfach in so ein … Etablissement marschieren? Sie mochte sich nicht ausmalen was dort mit ihr geschah. Sicher würde man glauben sie wäre nur aus einem Grund dort. Niemand würde einen Gast erwarten, der nach Jedi Ausschau hielt. Auch wenn sie alles andere als eitel war, oder besonders viel Wert auf Schönheit legte, konnte sie nicht umhin zuzugeben dass sie alles andere als hässlich war. Zumindest für Personen die nicht nur auf menschliche Frauen ansprachen. Nein, sie wollte diesen Laden nicht betreten. Es bestand die Möglichkeit einfach draußen zu warten, bis die gespürte Person wieder herauskam, aber dies wäre auch nicht wirklich besser. Was wenn es sich um einen Kunden handelte. Selina verzog das Gesicht und wandte sich ab. Aus irgendeinem Grund wurde ihr das Thema unangenehm. Eine unbekannte Unruhe trieb sie weiter. Frauen die ihren Körper für Geld anboten. Grauenhaft. Dabei war dieses Gewerbe schon so alt wie die Zivilisation selbst. Seit jeher als Schatten der Gesellschaft existierend, und doch nicht wegzudenken. Verrückt wie sich doch die Welten selbst regulierten und Kreisläufe immer wieder, in fast unveränderter Form, vor sich hin existierten.

Erneut in Gedanken gefangen, wurde Selina von einer Art Deja-vu übermannt. Leise kitzelten ihre Machtsinne, rissen sie aus ihrem depressiven Gefängnis, als sie erneut etwas spürte. Noch eine machtsensitive Person? Diese Anzahl an besonderen Begegnungen, oder zumindest Entdeckungen wurde langsam unheimlich. Gab es vielleicht viel mehr potentielle Jedi hier, als sie angenommen hatte. Die Präsenz schien weiter entfernt zu sein, dafür aber dennoch stark genug von ihr wahrgenommen zu werden. Handelte es sich um einen Ausgebildeten? Was wenn es sich um einen Sith handelte? Müsste sie es dann nicht spüren? Dies war Coruscant, ein Planet in feindlicher Hand. Welcher Irrsinn hatte sie eigentlich hierher getrieben? Sich direkt in der Mitte des Feindes aufzuhalten mochte eine Weile gut gehen, doch auf längere Sicht war es doch ein unnötig hohes Risiko, oder? Als Normalbürger konnte man sich sicher hervorragend verstecken, doch als Jedi musste man stets auf die eigene Aura achten. Glücklichterweise hatte sie schon Erfahrungen im Verbergen ihrer Präsenz. Die Meisterin nahm sich eine Metrobahn und fuhr grob in die Richtung, aus der sie das Aufblitzen innerhalb der Macht gespürt hatte.

Mehrere Minuten Fahrt- und Laufweg trugen den schlanken Körper der Jedi in eine ähnlich gestaltete Umgebung, wie diejenige, aus der sie gerade kam. Sich vor Ausspähung schützend, griff sie ganz behutsam in die Macht um ihr Ziel ausfindig zu machen. Eine Straßenzeile mit mehreren Bars und unterschiedlichsten Lokalitäten. Nun denn, dies war immer noch besser als ein Bordell, auch wenn es nicht unbedingt üblich war, alleine als Frau in so einer Gegend unterwegs zu sein. Selina wappnete sich schon einmal vor Zurufen und Belästigungen, dann schritt sie durch den Eingang der Bar. Die Beleuchtung war nicht dafür ausgelegt jeden Quadratzentimeter voll auszuleuchten, entsprechend mussten sich ihre Augen erst einmal den Lichtverhältnissen anpassen. Doch ihre nichtmenschliche Physiognomie erleichterte ihr diesen Aspekt. Sich so souverän und selbstbewusst wie nur möglich gebend, marschierte Selina auf die Theke zu, während sie schon einmal ihren Blick schweifen ließ. Was sie hier wohl finden würde?


|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ Bar || ▫ Selina & Aredhel
 
[op: kürzer als erhofft, hab allerdings wenig Zeit heute, und wollte das ganze trotzdem weiter vorran treiben/op]

| Coruscant - Untergrund - Bar | - Selina - Aredhel -

Aredhel wollte gerade seine Rechung begleichen und die Bar verlassen, als etwas in der Macht ihn alarmierte. Es war noch ein weiteres Machtsensibles Individuum in dieser Bar. Ein Sith vielleicht? Eigentlich war es viel zu lange gut gegangen, als Jedi auf einem feindlichen Planeten. Hier konnte er sich allerdings nicht mit dem Sith messen, zu viele Unschuldige. Eines war klar, Aredhel musste so schnell wie möglich diese Bar verlassen. Hastig warf er dem Bar Keeper ein paar Credits hin und verlies mit einem "Stimmt so!" die Bar. Im vorbeihuschen musterte er den potentiellen Sith. Sie war eine weibliche Twi'Lek, etwa mittleren Alters. Keine Sith, die ihm bekannt war, allerdings kannte Aredhel auch keine Jedi, die auf diese Beschreibung passen würde.

Er verlies die Bar und wandte sich nach links. Vorbei an allerlei Gesocks und Gesindel ging Aredhel noch ein kleines Stück, ehe er in eine ausgestorbene Gasse einbog. Die Gasse war nicht besonders breit und lang, und die Mülltonnen, die an den Wänden standen, machte sie noch enger. Die Twi'Lek würde ihm hier hin folgen, so viel war sicher. Hier allerdings konnte er sie hier zur Rede stellen, und hier hatte er auch bessere Chancen in einem Kampf.

In einem Kampf konnte er es mit Sith aufnehmen, das hatte er bereits einige Male unter Beweis gestellt. Er machte das Lichtschwert los von seinem Gürtel, denn wenn die Twi'Lek wirklich eine Sith war, dann musste er schnell reagieren können. Sie würde keine Zeit mit Grußformeln vertun, sie würde das tun, was ihr Orden ihr befohlen hat. Alle Jedi töten. Ohne Ausnahme.

| Coruscant - Untergrund - Gasse| - Aredhel -
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ Bar || ▫ Selina & Aredhel

Ihr Nahen war wohl doch nicht so unbemerkt geblieben wie erhofft. Trotz ihrer Tarnungsversuche hatte man sie aufgespürt. Noch war sie sich im Umsehen begriffen, da spürte sie die Präsenz sich bewegen und einen Moment später konnte sie die Person (Aredhel) sichten, welche direkt auf den Ausgang zusteuerte. Ohne ein Wort zu sagen oder sie anderweitig zu beachten, ging der Mensch an ihr vorbei und aus der Bar. Selina war total baff. Fast schon wollte sie umdrehen und dem Flüchtenden hinterher rufen.

"Hey Moment mal …"

Aber dies war natürlich mehr als unklug, sodass die Jedi-Meisterin ihren Weg fortsetzte, auch wenn es jetzt keinen Grund mehr für sie gab, sich hier aufzuhalten. Dies war irgendwie der springende Punkt, oder? Ihr Weg endete an der Theke, was mit einer Entscheidungsfindung einherging. Der Barkeeper fragte sofort was sie denn wolle, doch der Blauhäutigen kam der rettende Gedanke noch im letzten Moment.


"Könnten Sie mir sagen wo ihre Toiletten sind?"
Wie es bei jedem Schankwirt zu erwarten gewesen wäre, entgleiste das Gesicht des Mannes, der Getränke verkaufen wollte, und kein Interesse daran hatte Vagabundierenden seine Örtlichkeit beschmutzen zu lassen. Weniger freundlich als noch zuvor wies er auf eine Tür, auf der ein kleines Schild angebracht war.

"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil" Den Sarkasmus und die Stichelei konnte der Mensch behalten, daher beließ es Selina bei einem "Danke!", und schritt auf die Tür zu. Ein kurzer Gang führte zu den Toiletten, aber es ging auch weiter, unglücklicherweise war die Tür verschlossen, die möglicherweise zu einem Hinterausgang hätte führen können. So nutzte sie diese aus der Situation entstandene Unterbrechung und entledigte sich tatsächlich überschüssiger Flüssigkeiten. Die Waffe wurde griffbereit in der Jackentasche verborgen und das Lokal wieder verlassen. Die Präsenz hatte sich offensichtlich nicht weit weg bewegt. Nach wenigen Metern kam sie an eine Abzweigung, die nicht besonders breit und lang war. Einige heruntergekommene Individuen trieben sich hier herum, ansonsten war hier nichts, was jemanden hier verharren ließ. Wartete da jemand auf sie? Die Wahrscheinlichkeit es mit einem Sith zu tun zu haben, wurde nach Selinas Einschätzung kleiner, denn dieses Verhalten passte nicht zu einer Person dieses Ordens. Dennoch … irren konnte man sich immer.

Die Vorteile der eigenen Rasse nutzend, folgte sie dem Echo in der Macht in die etwas dunklere Gasse, die für sie aber keine Sichterschwernis darstellte. Schließlich hatte sie die eben an ihr vorbeieilende Gestalt ausgemacht, welche sie wenig überraschend erwartete. War das eine Kampfhaltung? Nun, auf jeden Fall wirkte der menschliche Mann sehr wachsam. Kurz überlegte Selina, ob sie ihre Aura zur vollen Entfaltung bringen sollte, doch sie entschied, dass das Risiko zu groß war. Sie mussten die Identität des anderen in anderer Weise in Erfahrung bringen. Die kleine Twi’lek näherte sich bis zu einem großzügigen Sicherheitsabstand und musterte den Machtsensitiven. Die Hand hielt das eigene Lichtschwert in der Jackentasche umklammert, dessen war sich mit Gewissheit auch ihr Gegenüber bewusst.


"Was ist es, das euch hierher geführt hat? In die Dunkelheit. Ist es die Flucht oder die Jagd?"

Die Jedi waren seit Corellia auf der Flucht, während die Sith unablässig auf Jagd waren. Je nachdem wie der noch Unbekannte antwortete, wusste sie ob die Wahrheit gesagt wurde oder nicht. Und daran ließ sich Sith oder Jedi erkennen. Das Gesicht war ihr in der ganzen Jedi Zeit auf Corellia niemals aufgefallen, doch dies musste gar nichts heißen. Sie wollte ein Zünden der Lichtschwertklingen auf jeden Fall vermeiden, wenn es sich bei ihnen beiden um Jedi handelte. Ihre relative Sicherheit wäre dann nichts weiter als ein vergangener Traum.

|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ Seitengasse || ▫ Selina & Aredhel
 
| Coruscant - Untergrund - Gasse| - Aredhel -

Wie Aredhel sich das gedacht hatte musste er nicht lange warten und die Twi'Lek stand wenige Meter von ihm entfernt in der kleinen Gasse. Er wusste genau was ihre Hand dort in ihrer Jacke machte. Doch warum das zögern? Wäre sie eine Sith würde sie das Lichtschwert zücken und ihm den Gar aus machen. Doch stattdessen began sie mit Smalltalk, vollkommen ungewöhnlich für eine Sith.

Weder noch!

Antwortete Aredhel der Twi'Lek.

Wie kann ich der Jäger sein, wenn ich meine Beute freiwillig zurücklasse? Doch bin ich auch nicht die Beute, sonst hätte mein Fluchtweg nicht hier geendet. Ich bin hier wegen etwas anderem: Neugierde. Ich suche Antworten, und ich denke du kannst sie mir geben.

Noch immer hielt er das Lichtschwert fest umklammert. Die Spannung in der Luft war förmlich greifbar, beide wussten nicht, was von dem anderen zu halten war, das wurde ihm jetzt klar. War sie am Ende doch eine Jedi? War das das Lebenszeichen nach dem er so lange gesucht hatte?

Doch nun zu dir! Wer bist du? Keine faulen Tricks, ich merke wenn man mich betrügt. Bist du Freund oder Feind?

Diese Frage implizierte quasi, dass Aredhel ein Jedi war. Wie würde die Twi'Lek darauf reagieren? Die Luft knisterte quasi durch die unglaubliche Schwere, die die Situation hervor rief. Würde es einen Kampf auf Leben und Tod geben, oder endlich ein wiedersehen mit dem Orden. Die Antwort der Twi'Lek würde es zeigen.

| Coruscant - Untergrund - Gasse| - Selina - Aredhel -
 
- Coruscant - City - Nathaniels Appartment - mit Akemi, Ecile, Nathaniel und Richard -

Nella pochte das Herz bis zum Hals, nachdem Akemi das Gespräch eingeleitet hatte. Aufgeregt lächelte sie ihre Freundin kurz an. Eigentlich wusste sie gar nicht wie sie beginnen sollte. Alles was sie wusste war, dass Akemis Film auf dieser Party vorgestellt wurde und, dass allerlei wichtige Persönlichkeiten der Branche sich dort aufhalten würden...und, dass es eine Party war, die man nicht verpassen sollte. Nella Di musste es geschickt anpacken, eine Party war nicht gerade ein zwingender Grund um allein mit einer Freundin nach Corellia zu reisen. Plötzlich bemerkte sie, dass alle Augen gespannt auf ihr ruhten...

Nun?

...fragte Tante Ecile von Neugierde entzückt.

Nella atmete tief ein, sie musste vernünftig wirken...ihr Vater musste ihr vertrauen können. Eigentlich hatte er ihr bis jetzt nur wenige Dinge nicht erlaubt, er konnte ihr beinahe keinen Wunsch abschlagen, aber diese Sache musste sie vorsichtig und bedacht angehen...nichts überstürzen.

Die Augen ihres Vaters wurden größer...es war Zeit zu beginnen.


Also, wahrscheinlich habt ihr mitbekommen, dass Akemis Film auf Corellia vorgestellt wird. Ein sehr wichtiges Event. Seit ich Akemi kennengelernt habe, kann ich mir immer besser vorstellen auch einen Job in der Filmbranche anzustreben.

Nella konzentrierte sich darauf souverän zu bleiben, sie hatte ein sanftes Lächeln aufgesetzt um ruhig zu wirken...

Es ist so eine interessante und aufregende Welt. Akemi hat mir so viel erzählt und erklärt, auch die Schattenseiten des Geschäfts hat sie nicht ausgelassen. Nun ja, ich bin fast fertig mit der Schule, so langsam muss ich mir Gedanken machen, was ich später einmal machen möchte.

Sie nickte langsam...

Lange Rede, kurzer Sinn, ich denke, dass dieses Event eine einmalige Gelegenheit ist um mit vielen Leuten zu sprechen, viel zu erfahren...

Nella blickte in das etwas ungläubig lächelnde Gesicht ihres Vaters...

Außerdem ist es für Akemi einfach wahnsinnig spannend und wenn ich nicht mitkomme, hätte sie gar keine Begleitung. Und auf Correllia war ich auch noch nie...Vater, su sagst ja selbst immer, man muss die Welt entdecken, wenn man die Gelegenheit dazu hat...

...fügte sie noch hinzu...sie hatte ihr Plädoyer beendet. Es war eigentlich gut gelaufen, sie hatte ruhig gesprochen, nicht zu aufgedreht...jetzt lag es alles bei ihrem Vater. Nervös blinzelte sie Akemi zu. Es musste einfach klappen...

- Coruscant - City - Nathaniels Appartment - mit Akemi, Ecile, Nathaniel und Richard -
 
- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Akemi, Ecile, Nathaniel, Nella -

Alleine an der Art, wie sich Nella und Akemi verschwörerische Blicke zugeworfen hatten, hatte Richard erkannt, dass irgendetwas im Busch war. Bis zu dem Punkt, an dem Nella Di angefangen hatte zu sprechen, hatte er überlegt, was es wohl sein konnte, doch er war nicht darauf gekommen ? bis zu dem Augenblick, wo Nella diese Party auf Corellia erwähnt hatte. Davon hatte Richard natürlich mitbekommen und nun war ihm auch klar, worum es ging. Seine Tochter wollte Akemi begleiten und sogleich nannte sie ihm auch allerhand Gründe dafür. Die Argumentation schien sie sich vorher gut ausgedacht zu haben, auch wenn er bezweifelte, dass sie sich in dieser Berufswahl tatsächlich so sicher war. Die Bemerkung, auch von den Schattenseiten hätte Akemi bereits gesprochen (natürlich!) sollte ihm wohl deutlich machen, dass dies kein Abenteuer war, in dass sich Nella als über Kopf hinein stürzte, sondern dass sie die Verantwortung besaß wie eine Erwachsene mit dieser Situation umzugehen. Richard Cohn runzelte die Stirn.

?Corellia? soso.?

Erwiderte er unbestimmt und warf einen Blick zu Ecile hinüber. Diese schmunzelte und hob amüsiert die Augenbrauen. Richard zog eine Grimasse. Immerhin hätte es auch schlimmer kommen können. Corellia lag in einem Bereich der sich gut erreichen lieg. Die Distanz zu Coruscant war erträglich und nur geringfügig Größer als jene zu Alderaan. Aber um die Reise selbst ging es auch gar nicht, darüber machte er sich keine Sorgen. Viel wichtiger war der Aufenthalt auf Corellia selbst.

?Nella, aus deiner ausführlichen Erklärung kann ich gar nicht erkennen, wer Euch eigentlich begleiten wird.?

Richard machte ein fragendes Gesicht.

?Oder hattet ihr vor alleine in Coronet City zu bleiben??

?Na klar, da ist doch nichts dabei.?

Dieser Einwand kam von Akemi. Richard sah zu ihr hinüber. Dass sie eine solche Selbstständigkeit an den Tag legte, überraschte ihn nicht. Aber das war auch etwas ganz anderes! Nella Di war noch in keiner vergleichbaren Stadt ganz alleine unterwegs gewesen! Sie kannten in Coronet nicht einmal jemanden!

?Und wenn etwas passiert? Ihr kennt in Coronet City ja nicht einmal jemanden, an den Ihr euch wenden könnt.?

Sofort nutzte Richard dieses Argument. Ihm gefiel diese Sache ganz und gar nicht? und was würde Mirande erst sagen! Für sie war Nella Di noch immer ein kleines Mädchen, das umsorgt und beschützt werden musste. Im Großen und Ganzen war er in dieser Hinsicht viel lockerer, aber dennoch? Nella hatte gar keine Erfahrung! Akemi machte ein ernstes Gesicht.

?Was kann denn schon großartig passieren, Major Cohn??

Fragte sie ihn in augenscheinlich völliger Überzeugung, dass er zur Übertreibung neigte.

?Wir fliegen mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erster Klasse nach Corellia, lassen uns von einem Taxi zum Hotel bringen und werden von dort aus, wohin wir auch wollen, von einem Bodyguard begleitet. Die Sache ist todsicher, wirklich.?

Richard hob eine Augenbraue.

?Das Wort *todsicher* gefällt mir nicht so ganz??

Kommentierte er ihre Erklärung skeptisch. Aus Akemis Gesicht wich alle Farbe. Sie nickte.

?Sie haben Recht? ich hätte mich anders ausdrücken sollen.?

Antwortete sie. Richards Stirn legte sich in Falten. Sie wirkte mit einem Mal viel ernster als noch vor einer halben Minute.

?Damit meinte ich nicht? dass du dich schlecht ausgedrückt hast.?

Versuchte er die Situation zu retten. Akemi schüttelte den Kopf.

?Nein, ich weiß!?

Sagte sie hastig.

?So habe ich das auch nicht aufgefasst.?

?In Ordnung, ähm??

Um die Situation zu überspielen schaute er zu seiner Tochter. Seufzend lehnte er sich zurück.

?Welche Wahl habe ich eigentlich??

Fragte er resignierend.

?Wenn ich es nicht erlaube, wirst du mich für den Rest deines Aufenthaltes mit Nichtbeachtung strafen, fürchte ich.?

Sprach er zu Nella Di gewandt.

?In Ordnung? von mir aus. Du kannst Akemi zu dieser Party begleiten. ABER? sag nichts deiner Mutter! Das bleibt unter uns, okay??

- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Akemi, Ecile, Nathaniel, Nella -
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ Seitengasse || ▫ Selina & Aredhel

Die Spannung zwischen den beiden Machtanwendern nahm stetig zu. Es lag an ihnen dafür zu sorgen, dass sie sich nicht explosionsartig entlud. Der Mensch formulierte genauso vorsichtig und ausweichend, wie sie es getan hatte, was durchaus einige Schlüsse auf die Positionierung des noch Fremden zuließ. Selina lächelte und lachte kurz auf.

"Du glaubst ich kann Dir Antworten geben? Dein Vertrauen ehrt mich, doch warten wir dies lieber ab, nicht wahr?"

Warum zögerten sie beide? Ein Sith würde sich keine Gedanken machen müssen aufzufliegen, er würde ohne Bedenken die Waffe aktivieren können und nicht solcherlei Spielchen abziehen. Zudem implizierte die Art der letzten Fragestellung dass es sich um einen Jedi handeln müsste. Es passte eigentlich alles. Und letztendlich musste einer von ihnen beiden anfangen etwas von sich preiszugeben, sonst standen sie in drei Tagen noch hier und wussten nicht wer nun zu welcher Seite gehörte. Und wenn es sich um einen Sith handelte, war sie eh schon aufgeflogen. Ihr Gesicht sollte doch inzwischen jedem der dunklen Gestalten bekannt sein. Sie war die ?Frevlerin von Manaan? und von Bastion geflohen. Wie hoch das Kopfgeld wohl inzwischen war, welches man auf sie ausgesetzt hatte?

"Ich würde sagen unser gegenseitiges Zögern den Kampf zu beginnen, bedeutet, dass wir in einem solchen Fall etwas zu verlieren hätten. Und da es äußerst unklug wäre durch ein dummes Mißverständnis aufzufliegen, gehe ich davon aus ihr seid aus einem ähnlichen Grund hier wie ich. Denn auch ich suche etwas. Einen Teil der mir verloren ging ? dies bedeutet ich bin ein Freund."
Die kleine Twilek baute auf den Fakt dass sich kein Sith die Mühe geben würde ihr solch ein überflüssiges Szenario vorzuspielen. Zusammen mit allen anderen Punkten, entschied sie auf den Menschen zuzugehen. Sie nahm die Hände aus den Jackentaschen ? leer.

"Mein Name ist Selina Katarn und ich bin hier um Freunde und alte Bekannte zu suchen. Wie ist euer Name? Vielleicht können wir uns ja zusammen auf die Suche machen?"

|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ Seitengasse || ▫ Selina & Aredhel
 
Coruscant ? untere Ebene ? Absteige ? Nekki

Heute ist der 8., heute wäre mein Geburtstag.

Ein Mann ist soeben gestorben...Und ich habe ihn getötet.

Ist es einfacher wenn sein letzter Atemzug einem nicht persönlich über die Wangen streicht als versuche er sich noch einmal an etwas Lebendigem festzukrallen? Wird es leichter wenn man weiß keine Wahl gehabt zu haben, dass kein gutes Wesen verloren gegangen ist?
Geburtstag, Todestag, das eine kann nicht ohne das Andere.

Ich habe mich in Gefahr gebracht, muss jetzt noch tiefer in den Untergrund, wer weiß wie viele Geburtstage es noch geben wird. Aber lieber mich als sie, die an mich glaubte und mir etwas zeigte, dass ich nicht kannte. Sie wird leben, ich weiß es genau. Damit wird sie mehr als ich je werde.
Auch Vorin scheint mich nicht gehört zu haben. Vielleicht kam sie nicht an, das ist meine Hoffnung, vielleicht wurde sie gar nicht weiterverschickt. Dann ist einer umsonst gestorben.

Vater hat zum Geburtstag immer die Glocken läuten lassen und seinen Kuchen Spezial gebacken, das schrecklichste, das ich je aß. Ich verfluche die Täter, die diese Familie in die Dunkelheit rissen. Ein Jedi sucht das Gleichgewicht, lernt zu vergeben, ich will und werde ihnen nie das vergeben, was sie uns angetan haben. Meine Träume haben sich in letzter Zeit gewandelt, ich sehe ihn nicht mehr, nicht mehr das Lichtschwert oder meine Schwester. Diese Nacht durchbohrte ich die Kreaturen, alle Zeit verdamme ich jede volle Stunde, die diesen Monstern gegeben wird, eine Stunde mehr, der Gerechtigkeit verwehrt wird. Für ihren Todestag stellten sich mir andere Fragen, mein Blut schreit nach ihrem, ich kann kaum denken, eine Einheit zerstückelt, sechs Schicksale auseinandergerissen und zerstört, ... aber mein Herz liefert mir auch eine schöne Sehnsucht. Nur noch einen Kuss, ein frommer Wunsch wird es bleiben, Augen sanft, deine Stimme im Sternenschein, doch unerreichbar bist du ... wahrscheinlich für ewig. Was ist geschehen, ich spüre dich nicht mehr!?

Wo ist nur die Unschuld geblieben? Ich weiß noch wann ich sie verlor. Wieder klebt Blut an meinen Händen und der Raum, in dem ich mich verstecke, bietet kaum genug Licht die Buchstaben zu erkennen, die ich schreibe. Wenn nur das Licht heller wäre. Es ist so schwer den Weg zu finden...

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Ihre kleinen, feinfühligen Finger tasteten nach dem Einband des altmodischen Buchs, das sie als eine der wenigen Stücke aus dem Apartment mit sich genommen hatte, ein Muskelstrang zog sich sichtbar beinahe bis zum angewinkelten Ellenbogen hinauf als sich die Hand fest krümmte und das vorderste Blatt zurückschlug, um anschließend den Buchdeckel zu schließen. Sie strich noch einmal über den einfarbigen, roten und schmucklosen Einband, der kalt unter ihr hindurchglitt und dabei einen modernen Geruch in ihre Nasenflügel sprühte. Das Buch passte forttrefflich zur Frau, der es jetzt gehörte, so schlicht und still von außen und doch so voller Buchstaben und Sätze, der geballten Kraft an Gefühlen. Nekki lehnte sich zurück, der in die Jahrhunderte gekommene Sessel mit dem grünen, abgetragenen Stoffpolster knarrte bei jeder Bewegung. Auf ihm war einst ein hoher Beamter gesessen, über die Jahrzehnte war er Stockwerk um Stockwerk nach unten gerutscht, jetzt war er in der untersten Ebene Coruscants angekommen. ... Wo nur die Verlassenen oder Verzweifelten waren. Von der kahlen, grauen Decke, die noch nicht einmal ein Licht aufwies, tropfte es feucht, wo noch kein Schimmel war plätscherte ein kleiner Strudel, oft mischte sich beides. Sie starrte zur Decke und zählte die Sekunden bis es ihr irgendwann vergönnt war einzuschlafen. In eine vermeintlich bessere Welt hinein, aber nur wer Gutes kannte träumte auch Gutes. Dem Schicksal entkam man nirgendwo. Sie erwachte als vor der maroden, hölzernen Türe ein betrunkener Mann seine Freundin oder auch eine bezahlte Freundin für eine Nacht die Treppen hinauftrieb und dabei mit ihrem Kopf mehrmals gegen Nekkis Türe polterte. Sie getraute sich nicht aufzustehen und hielt den Atem an bis sie die beiden nicht mehr hören konnte. Bald würden andere Geräusche durch den kühlen Flur und die Röhren rauschen, das schlimmste aber waren die Wellen an Gegenwehr und schließlich verzweifelter Resignation, die auf unterschwelliger Ebene folgend durch Nekki strömten. Sie verbarg ihren Kopf unter einem nur halb mit Federn gefüllten Kissen, das den ein oder anderen braun ? gelblichen Flecken aufwies. Warum hörte es nicht auf? Sie bibberte mit der Frau, die Muskeln aber blieben gelähmt. Wilde Fantasien von Blut und Zerstörung, einen Keil hinein und mitten ins Herz getrieben, vermengten sich mit Bildern ihres Traums, die sie verfolgten als sich irgendwann im Sessel der Schlaf ihrer erbarmte. Am nächsten Tag kam der Arzt und hüllte den betrunkenen Mann in einen hellgrünen Sack, Herzinfarkt lautete die geschwinde Einschätzung. Von der Frau fehlte jegliche Spur, es suchte auch niemand nach ihr.


Coruscant ? untere Ebene ? Absteige ? Nekki
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ Bezirk 666 ▫ Bar || ▫ Ulic


Nüchtern betrachtete der junge Meister sein fast leeres Glas mit Corellianischem Ale, dessen Konsistenz in dieser verkommenen Absteige, welche sich Cantina nannte, nach allem anderen aussah, als nach warmem Bier. Und geschmacklich erinnerte dieses Zeug eher an einen ziemlich alten Whisky. Ulic schlürfte den letzten Schluck dieser milchig-trüben Pampe herunter und musste sich eingestehen, dass er für die paar Credits und anhand der Tatsache, dass der Barbesitzer ein verdammt alter Ithorianer war, nichts besseres hatte erwarten können. Wahrscheinlich war es eh irgendetwas selbstgebrautes. „Stimmt so!“ Sagte er emotionslos, jedoch mit Anstand und drückte dem alten Kauz vier Münzen in die Hand.

Er verlies die kleine Absteige und ging zurück zu dem Restaurant, in dem er ein paar Stunden zuvor mit Selina gespeist hatte. Er wusste nicht mehr so genau wodrüber sie beide geredet hatten, nur dass sie sich bald wieder treffen würden. Den Rest hatte er mehr oder weniger Erfolgreich zwischen all den Ereignissen der letzten Zeit in der hintersten Ecke seines Gehirnes verstaut. Zu allererst galt es jetzt dieses bescheuerte Gefühl aus seinem Kopf zu bekommen. Das Gefühl, dass irgendetwas mit Angelina nicht stimmte. Irgendetwas wurde ihm verheimlicht und so lieb und nett und verständnisvoll Ulic auch war, er duldete während der Ausbildung keine Lügen und keine Geheimnisse, die wichtig waren. Und es war ein leichtes für den Jedi Meister zu spüren, dass es sich hier um ein wirkliches Problem handelte.

Nach ein paar Minuten Fußweg hatte er sich wieder zwischen Apartment und Restaurant eingefunden und wartete nun nurnoch auf seine Padawan, die soweit Ulic das spüren konnte, bald eintreffen würde. Der Wind fegte über die leere Straße und lies abgestorbene Blätter tanzen. So langsam aber sicher wurde es dunkel. Und zu allem überfluss fing es nun auch noch leicht an zu regnen. Er, der eigentlich die meiste Zeit seines Lebens auf Corellia und Sulon, zwei sehr warmen und schönen Planeten, erlebt hatte, war an dieses ständige hin und her der Wetterumschläge nicht gewöhnt und so langsam nervte es ihn ein Bischen, dass er ständig nass wurde. Angelina sollte sich beeilen, so auch Selina. Er wollte endlich was erleben und auch seiner Padawan und vor allem auch seiner Frau was bieten wollen. Er hatte sich einiges vorgenommen. Er hüllte sich in seinen warmen Umhang ein und wartet an einer Laterne, die sich nicht viel später und pünktlich zu den letzten Sonnenstrahlen entzündete.

Dann kam sie, die roten Haare ebenfalls unter einer Kapuze versteckt, und leicht zittrig. Die Nächte auf Coruscant waren im krassen Gegenteil zu Tagsüber extrem kalt. Dies lag warscheinlich daran, dass die Winde sich hier zwecks des Mangels an Flora und Fauna und dem immer und immer wieder symmetrischen Aufbaus der Bezirke und Gebäudekomplexe austoben konnten wie sie wollten. So war er nicht verwundert dass seine kleine, zierliche Schülerin in leicht durchnässt und halb erfroren ansah, bevor sie per Spracherkennung die Tür zum Apartment öffnete und ihn hereinbat.

„Ich mach uns mal nen Tee.“
Sagte er und legte seine inzwischen arg verschmutzte und stark grau verfärbte Robe auf einem Stuhl in der Nähe der Küche ab. Der Tee war schnell gekocht und sah im Gegensatz zu dem Bier von vorhin ziemlich brauchbar aus. Der Geschmack war ihm gerade mal egal. Wärme war jetzt das wichtigste und dass er eine möglichst familiäre Stimmung aufbaute bevor er zum nächsten Schritt vorrückte. „Und nun erzähl deinem Meister mal bitte, was in dir vorgeht.“ Sagte er trocken. „Du weist ganz genau dass du mir nichts verheimlichen kannst und früher oder später bekomme ich sowieso alles raus.“ Nun war seine Stimme zuckersüß und wenn man ihn so kannte wie er nun aussah konnte man ihm vielleicht sogar ein leichtes lächeln von den Lippen ablesen. Er mochte es, seiner Padawan auf eine nette Art und Weise klarzumachen, dass sie absolut wehrlos war.



|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ Bezirk 666 ▫ Apartment || ▫ Ulic & Angelina
 
Coruscant ? Imperial City ? auf dem Weg zum Appartment ? Angelina

Das Treffen und die unvorhergesehenen Informationen die es zu Tage gebracht hatte, waren doch weitaus zeitraubender gewesen als es Angelina am Anfang geplant hatte. Mittlerweile war der Abend schon ziemlich fortgeschritten und die letzten Strahlen der wärmenden Sonne verschwanden hinter den riesigen Gebäudekomplexen. Sie war noch gar nicht wirklich unter gegangen und schon setzte die Kälte ein. Angelina zog ihren dünnen Mantel, der eher modisch als funktionell war, enger um ihren Körper. Zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen und der ohnehin dünne Stoff wurde noch zusätzlich durchgeweicht. Es war kalt und nass. Angelina zitterte am ganzen Körper. Schnell trugen sie ihre Schritte in Richtung des Appartments ihrer Mutter, wo Ulic und Selina warten sollten. Ob sie das wirklich gemacht hatten war fraglich, immerhin hatte sie nahezu 4 Stunden mit dem Sith verbracht.

Der Sith. Noch immer spuckte Zion in ihrem Kopf herum. Er war so anders als Aden, oder diese anderen Sith auf Bastion. Wie von allen Sith ging auch von ihm etwas kaltes und furchterregendes aus, doch irgendwie wirkte er dennoch nett und charmant. Sie durfte Ulic nichts davon erzählen. Nicht von dem Sith und auch nicht von allen Einzelheiten des Planes. Sie würde ihn brauchen, ihn und seine Stärke mit dem Lichtschwert. Wenn er sich nebenbei noch Sorgen machte war dies nur hinderlich. Als hätte sie ihn beschworen, tauchte ihr Meister aus dem dichten Schleier, der durch den Regen erzeugt wurde, auf. Auch er schien unzufrieden mit den Wetterverhältnissen was Angelina ein kleines Lächeln entlockte. Auch wenn er sich immer über sie und ihre Ansprüche ausließ, sehr viel anders war auch er nicht. Er stand nahe ihrem Appartment und schien schon auf sie zu warten.

Sie begrüßte ihn mit einem ehrlichen, freundschaftlichen Lächeln. Sie hatte keine Lust länger unnötig in der Kälte zu stehen und öffnete die Tür zu dem Appartement. Sie traten ein und Ulic machte sich sofort daran einen heißen Tee aufzubrühen. Angelina war wirklich dankbar für diese Idee. Während Ulic in der Küche beschäftigt war ging Angelina in ihr Zimmer um aus dem nassen Klamotten zu schlüpfen. Außerdem würde sie hier nicht in einem Abendkleid rumlaufen müssen. Sie schlüpfte in normale Alltagskleidung, die aus einer, für ihre Verhältnisse schlichten Jeans und einem ebenso schlichten Oberteil, welches aber dennoch modisch geschnitten war. Inzwischen war auch der Tee fertig sodass sie sich an den kleinen Glaßtisch im Wohnzimmer setzten. Die Mutter der jungen Padawan war nicht zuhause. Wahrscheinlich war sie bei Freunden oder noch in der Firma. Es war besser so. Bei dem was sie jetzt mit ihrem Meister besprechen musste, konnte sie ihre Mom nicht gebrauchen. Sie hatte es geahnt das er fragen würde. Ihm entzog sich wirklich nichts. Aber sie hätte ihn sowieso einweihen müssen. Zumindest über das grobe Vorgehen.

Was ich befürchtet habe, wird eintreten. Das Imperium hat den Plan die Nixton Corp. Zu übernehmen und die Kapazitäten der Flotte für ihr Militär zu nutzen. Ich war bei einem Treffen der Geschäftsführer und wir haben über das Vorgehen beraten.

Sie hielt die Teetasse mit beiden Händen umschlossen und nahm immer wieder kleine Schlucke von dem heißen, aber im Moment wirklich wohltuenden Getränk.

Ich werde mit auf das nächste Aktionärstreffen gehen. Da ist die Übernahme am wahrscheinlichsten. Ich hoffe ich ich bekomme ein wenig Unterstützung, von den Jedi, vor allem von dir. Zwar haben wir Sicherheitskräfte die für groben Schutz sorgen können, doch sollten Sith auftauchen sind sie machtlos.


Sie blickte mit bittenden Augen zu ihrem Meister. Seine Hilfe konnte wirklich Gold wert sein, immerhin war er wohl der begnadetste Kämpfer unter den Jedi den sie kannte.

Coruscant ? Imperial City ? Bezirk 666 - Appartment ? Ulic, Angelina
 
| Coruscant - Untergrund - Gasse| - Selina - Aredhel -

Die Worte der Twi'Lek entspannte die Atmosphäre ind er Gasse um einiges. Auch wenn sie es nicht explizit sagte, aber es war herauszuhören, dass sie Jedi war. Die Umklammerung des Lichtschwertes wurde lockerer. Im gleichen Zuge breitete sich ein Glücksgefühl in dem Körper des Jedi Ritter aus. So lange hatte er nur nach einem Hinweis auf die Anwesenheit von Jedis gesucht, und jetzt stand er tatsächlich wieder vor einem Mitglied seines Ordens.

Mein Name ist Aredhel.

Er stockte kurz und überlegte noch einmal, ob er den folgenden Satz wirklich sagen sollte. Er tat es.

Ritter des Jedi Orden. Schön euch kennenzulernen Selina.

Er hatte jetzt also den Anschluss wieder gefunden, jedoch waren sie immernoch nur zu zweit, und Selina wusste anscheinend auch nicht viel mehr über den Verbleib des Ordens, als er. Wie dem auch sei, vier Augen und Ohren sehen und hören mehr als zwei. Die Hände vom Gürtel, und dem daran baumelten Lichtschwert, lösend machte Aredhel einige Schritte auf Selina zu.

Sehr Gerne würde ich mit dir zusammen nach unseren Freunden suchen.

| Coruscant - Untergrund - Gasse| - Selina - Aredhel -
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ Seitengasse || ▫ Selina & Aredhel

Puh! Das war echt ein kleiner Nervenkrieg gewesen, doch ihr "Mut" hatte ihnen unnötige Komplikationen erspart. Auch ihr Gegenüber ließ nun sein Lichtschwert Lichtschwert sein und kam auf sie zu. Der Mann stellte sich als Ritter Aredhel vor, gab aber ansonsten nicht viel von sich preis. Dies war in der momentanen Lage, in der sie sich befanden auch nicht zu erwarten. Selina jedenfalls war froh noch einen Jedi ausgemacht zu haben. So nach und nach wurde es eine ziemlich beachtliche Anzahl an ehemaligen Ordensmitgliedern, die sich auf dieser riesigen imperialen Welt aufhielten.

"Freut mich zu hören" , kommentierte die kleine Twi'lek gut gelaunt. Die Frage war wie viele machtsensitive Individuen sich aufspüren ließen. Zuerst einmal war sie an der Geschichte des Mannes interessiert. Was war mit ihm während der letzten Jahre geschehen? Hatte er auch solch schlimme Sachen erlebt? Hatte er sich verändert? Wobei einen die Zeit ja so oder so veränderte, es ging ihr dabei um die Veränderungen durch Erlebnisse.
"Wie wäre es wenn wir uns ein abgelegenes Plätzchen suchen wo wir ungestörter sind? Irgendwo, wo wir uns in Ruhe unterhalten können? Bezüglich dem was wir beide suchen, habe ich noch einige Informationen. Außerdem gibt es sicher viel zu erzählen von dem was in der ganzen Zeit seitdem geschehen ist. Bei mir jedenfalls war es eine ganze Menge. Da lang?" , ein blauer Finger zeigte nach links, der Weg führte raus aus der Straßenzeile und in ein weniger frequentiertes Gebiet, sofern man auf Coruscant von so etwas überhaupt sprechen konnte.

Die beiden Jedi verließen die Gasse und folgten schlugen die angewiesene Richtung ein. Es war seltsam, eben noch war sie recht unbedarft und unbeschwert durch die Gegend gelaufen und nun hatte sie plötzlich das Gefühl auf einem Präsentierteller zu stehen. Es würde sie schon niemand aufhalten. Und so war es auch, nach nicht einmal zehn Minuten waren sie in einer ruhigen Straße, an der so gar nichts einladend aussah. Daher waren entsprechend wenig Leute anwesend. Wenn sie jetzt noch eine Sitzgelegenheit fanden, war es fast perfekt.
"Also wie ist es Dir ergangen? Warst Du aktiv dabei und hast viel erlebt oder hast Du dich zurückgezogen und den Kontakt verloren, wie so viele?" Es mochte ein wenig aufdringlich wirken wenn sie gleich als Erste die Frage stellte, doch bei ihr würde die Geschichte etwas länger dauern, von daher wollte sie zuletzt erzählen was ihr passiert war. Sofern Aredhel es denn wissen wollte.

|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ niedere Ebenen ▫ verlassene Straße || ▫ Selina & Aredhel
 
- Coruscant ?City ? Nathaniels Appartment ? Mit Akemi, Ecile, Nathaniel, Nella -

Es war keine Frage, dass sich die beiden Mädchen über die Zustimmung von Major Cohn freuten. Akemi stieß einen regelrechten Freudenschrei aus, bei dem Nathaniel grinsend die Augen verdrehte. Der Major wechselte einen Blick mit Ecile, dessen Bedeutung Akemi nicht verstand, aber für den Augenblick war ihr das auch egal. Nella Di würde sie nach Corellia begleiten und eines stand fest: es würde bombastisch werden! Sie würde eine Menge Spaß haben, tun und lassen wozu sie Lust hatten und die Party, auf die sie eingeladen waren, mächtig aufmischen! Als der erste Moment des Freudentaumels jedoch verflog, erinnerte sich Akemi plötzlich wieder daran, wie Corellia ausgesehen hatte, als sie zuletzt dort gewesen war. Übelkeit stieg in ihr hoch und eine betrübliche Stimmung erfasste sie, so wie vorhin, als sie das Wort ?todsicher? verwendet und gleichzeitig erkannt hatte, was es in ihrem Fall eigentlich bedeutete. Sie war wirklich perfekt darin Dinge zu verdrängen. Wie lange hatte sie es geschafft nicht mehr an Corellia, die dortigen Ereignisse und ihre Flucht mit der Queen of Blades zu denken? Dort war so vieles passiert. Es war Krieg gewesen?

Eigentlich herrschte noch immer Krieg. Nur um Akemi herum war es ruhiger geworden. Sie hatte sich zurückgezogen, hatte ihr altes Leben wieder aufgenommen und sich aus allem heraus gehalten, was zwischen der Republik und dem Imperium vorging. Bis zu einem gewissen Grad stimmte dies. Aber war sie nicht auch zurück gestoßen worden? Cris hatte sie verlassen und ihr dadurch gleichzeitig zu verstehen gegeben, dass ihre Zeit beim Geheimdienst beendet war, oder nicht? Ohne ihn an ihrer Seite hatte sie keine Berechtigung mehr gehabt dort zu sein. Oder war dies nur eine lahme Ausrede dafür, dass Akemi nicht den Mut gehabt hatte ohne ihn weiter zu machen? Trotz all ihrer Bekräftigungen, dass sie alleine zurechtkam und auf sich selbst aufpassen konnte, hatte sie vielleicht dennoch Angst, ohne ihn als ihren Beschützer nicht lange durchzuhalten. War dem so, oder nicht? Sie wusste es nicht. Alles das lag so weit zurück und sie hatte nicht die Lust und auch nicht die Kraft diese Dinge wieder an die Oberfläche zu ziehen und darüber nachzudenken, wo sie doch gerade erst geschafft hatte sie ruhen zu lassen und aus ihrem Alltag zu vertreiben.


- Coruscant ? City ? Nathaniels Appattment ? Mit Nathaniel ?

Die Vorbereitungen für die Reise liefen großartig. Akemi hatte ihren Koffer so gut wie fertig gepackt. Sie würde nur ein Gepäckstück mitnehmen. Der Rest blieb vorerst hier bei Nathaniel. Nach Corellia würde sie erst wieder mit Nella Di nach Coruscant kommen, damit die Freundin nicht alleine reisen musste. Wie lange sie dann noch hier blieb, bevor sie wieder nach Naboo aufbrach, wusste sie noch nicht. Am Vortag hatte sie einen Termin mit zwei Leuten von ?TOP? gehabt, dem Magazin, bei dem auch Gynt Stales als freier Mitarbeiter arbeitete und für das er seine Kolumne schrieb. Akemi hatte ein kurzes Interview über ihre Dreharbeiten hier auf Coruscant geben, hatte darüber geplaudert, wie sie sich hier fühlte und verraten, dass Corellia ihr nächstes Ziel war. Man hatte ein paar Fotos von ihr gemacht und in der kommenden Ausgabe würde ein Artikel über sie erscheinen, der ihre Fans auf Naboo bei Laune hielt, während sie auf anderen Planeten für ihre Arbeit unterwegs war.

?Vielleicht bringe ich auch eine eigene Zeitung heraus. Ich könnte jede Woche exklusiv über dich berichten.?

Scherzte Nathaniel, während Akemi ihren Koffer schloss.

?Meinst du??

Lachte die junge Schauspielerin und schlüpfte in ihre Schuhe.

?Ob das hier auf Coruscant überhaupt jemand lesen will?!?

?Jedenfalls muss ich wieder irgendetwas tun? ich habe die Nase voll vom Rumhängen.?

?Mal wieder.?

Nathaniel nickte.

?Ja. Ich weiß nur nicht, was ich tun soll. Wie schaffen die anderen das alle bloß, sofort einen Beruf zu finden, der ihnen Spaß macht??

?Tut es vielleicht gar nicht. Sie haben bloß nicht soviel Auswahl.?

Gab Akemi zu bedenken. Nathaniel hatte es einfach. Er besaß genug Geld um nicht arbeiten zu müssen. Immer wieder hatte er verschiedene Jobs ausprobiert in den unterschiedlichsten Branchen, aber bisher hatte ihm entweder nichts richtig zugesagt, oder er war nicht sehr erfolgreich gewesen, sodass er nach kurzer Zeit immer aufgegeben hatte. Dann ging er wieder seinem gewohnten Partyleben und dem Nichtstun nach, bis ihm auch dies wieder zu langweilig wurde.

?Mach doch deinen eigenen Club auf. Dann hättest du direkt beides zusammen, Party und Arbeit.?

Schlug Akemi vor. Überrascht sah Nathaniel sie an.

?Das ist gar nicht mal schlecht.?

Erwiderte er ernsthaft. Akemi grinste.

?Eigentlich war es nur ein Witz? aber warum nicht? Du hast doch nichts zu verlieren, oder??

Wenig später befanden sie sich am Raumhafen, wo sie auf Nella Di und den Major trafen. Es gab eine direkte Linie nach Corellia, für die die Mädchen erste Klasse gebucht hatten. Es konnte also endlich losgehen.

- Coruscant ? City ? Raumhafen ? Mit Nella Di, Richard, Nathaniel ?
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ Bezirk 666 ▫ Apartment || ▫ Ulic & Angelina

Irgendwie liess ihn das Gefühl nicht los, dass seine Padawan ihm weiterhin gewisse Tatsachen verheimlichte, doch wollte er nicht weiter diskutieren und abwarten. Irgendwann würde sie ihm schon sagen, das wirklich los sei. Natürlich konnte er sie im Falle einer schlimmen Lüge auch bestrafen aber dieses Denken war alles andere als Jedilike. In solchen Momenten sprach die dunkle Seite in ihm, doch es gelang ihm immer wieder sie zu unterdrücken. Er hatte gelernt mit diesem schweren Laster zu leben. Es war nicht einfach, aber machbar.

„Sollte dem Imperium dieser Streich gelingen, dann befürchte ich das Schlimmste für uns alle!“ Antwortete er und trank einen Schluck Tee bevor er fortfuhr. „Die Firma deiner Eltern oder bzw. Deine Firma ist für einen Schlag gegen das Imperium essentiell und verfügt über ein beachtliches Maß an Technologien und Schiffen. Und als dein Meister sehe ich es als meine Pflicht an, meinem Schützling zu helfen, vorallem da ich dir in der langen Zeit nicht viel beigebracht habe.“ In zwei Jahren Ausbildung hatte er ihr wirklich fast nichts beibringen können. Gerade einmal ein paar Grundtechniken und den Umgang mit einem Lichtschwert. Die einzige Form, die er ihr hatte beibringen können, war das Shii-Cho, der erste Stil, den man als Padawan überhaupt lernte.

Du kannst auf mich zählen und ich denke, dass Selina mitmachen wird! Zwar weiß ich gerade nicht, wo sie steckt aber sie sagte, dass es wichtig sei. Die kommt schon wieder.“ Der letzte Schluck war getrunken und Ulic stand auf. Er schaute seine Schülerin verspielt an, zog sein Lichtschwert und sagte: „Los, komm! Zeig mir mal was du noch kannst!“ Angelina hatte immernoch Selinas altes Schwert. Seit sie auf Bastion gewesen waren, hatte sie es aus Schutzgründen nicht mehr abgeben müssen. Eigentlich bildete das Erstellen eines eigenen Schwertes den Abschluss der Ausbildung zum Jedi Ritter, jedoch erforderten schwere Zeiten auch geeignete Maßnahmen. „Worauf wartest du? Keine Angst ich passe auf dein Interieur auf.“



|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ Bezirk 666 ▫ Apartment || ▫ Ulic & Angelina
 
Coruscant ? Imperial City ? Bezirk 666 - Appartment ? Ulic, Angelina​

Angelina's Herz beruhigte sich deutlich als Ulic seinen Beistand ankündigte. Es war wirklich beruhigend ihn an ihrer Seite zu wissen. Immerhin kannten sie sich jetzt schon mehrere Jahre, waren wirklich eng zusammen gewachsen und hatten so manche Schwierigkeit überwunden. Vielleicht war es auch ungerecht von ihr Ulic weiterhin Details zu verschweigen, doch war es ja nur zum Schutz der anderen und nicht für ihr eigenes Wohl. Der Mann mit den leeren, schwarzen Augen erhob sich und Angelina folgte seiner Hand mit ihren Blicken. Es schien als wolle er Training nachholen was in letzter Zeit zu kurz gekommen war.


Früher hätte sich Angelina, mit Füßen tretend, gewehrt schon wieder mit dem Lichtschwert zu trainieren, doch mittlerweile, wo sie ja schon Sith getroffen und ihre Art kennen gelernt hatte, wusste sie das die Beherrschung der leuchtenden Klinge beinahe essentiell war. Zumindest für eine schwache Padawan wie sie, die es nicht vermochte mit der Macht einen Kampf zu verhindern. So machte sie zwar nicht das glücklichste Gesicht, als sie das blaue Lichtschwert von Selina, das ihr Ulic gegeben hatte, hervorholte. Doch sie würde sich anstrengen. Noch zu gut konnte sie sich an die Reise nach Bastion erinnern. Und wie sehr sie bereut hatte, nicht mehr mit dem Lichtschwert umzugehen.

Ulic stand kampfbereit. Angelina beobachtete ihn zunächst und wog das Schwert in ihrer Hand. Zumindest in der Hinsicht hatte sie einen Schritt nach vorn gemacht. Früher hatte sich der Griff aus Metall und dessen kühle Oberfläche wie ein Fremdkörper in ihrer Hand angefühlt doch mittlerweile schien er wirklich in die zierliche Hand zu passen. Sie spürte die glatte Oberfläche kaum noch, als wäre sie eins mit dem Schwert. Noch einmal holte sie tief Luft und presste diese wieder nach draußen, bevor sie langsam und konzentriert auf Ulic zuging. Wütendes drauflos Gerenne und zorniges ?auf ? den ? Gegner ? einschlagen? war noch nie ihr Ding gewesen ob beim Kampf oder bei Verhandlungen. Sie versuchte immer die Oberhand zu behalten und den Gegner einschätzten zu können.

Sie startete den ersten Angriff, der zugegeben, jeden Ritter in lautes Gelächter ausbrechen lassen hätte. Doch sie scherte sich nicht darum. Immerhin verlor sie das Schwert nicht gleich, wie beim ersten Mal. Sie hatte für sich selbst auch schon gelernt, dass es besser war wenn sie den Griff mit aller Kraft umschloss als ihn locker in der Hand zu halten. Ihre Klinge sauste nicht schnell und auch nicht kraftvoll aber dafür mit einer gehörigen Portion Präzision, die sie selbst überraschte, von oben auf ihren Meister herab, der natürlich kein Problem hatte den Angriff zu parieren. Angelinas Bewegungen waren nicht die schnellsten. Viel eher versuchte sie sich Angriffs-und Verteidigungsformen, die sie von Ulic und anderen Jedi gesehen hatte nachzuahmen. Und dazu ließ sie es lieber etwas langsamer angehen.

Der zweite Schlag kam von der Seite und wieder hätte Ulic nebenbei Schach spielen können, so ungeübt und kraftlos war der Schlag. Angelina stauchte sich innerlich selbst zurecht. So konnte das doch nicht weitergehen. Sie wollte doch die Nixton Corp. retten. Sie wollte doch später irgendwann Menschen vor Sith retten. Aber nicht so. Sie musste sich verdammt nochmal anstrengen. Klar konnte sie den Kampf nicht leiden und würde lieber Übungen mit der Macht absolvieren, doch war es nicht eben jene Unfähigkeit zu kämpfen, die sie auf Bastion hatte fast sterben lassen und noch schlimmer. War es nicht gerade diese Unfähigkeit gewesen, die sie gegen Aden verlieren ließ. Sie konnte die anderen nicht unterstützen und deswegen, mussten Horox und der andere Jedi-Ritter ihr Leben lassen.

Ihre Hände umschlossen den Griff noch fester, als sie es ohnehin schon taten. Sie würde sich anstrengen. Das war sie den anderen schuldig, das war sie ihrer Mutter schuldig, die auf ihre Fähigkeiten vertraute und das war sie vor allem Ulic schuldig, der sich die größte Mühe gab, der kleinen zierlichen Frau das Lichtschwert und den Umgang damit näher zu bringen. Wieder schlug sie zu. Diesmal kam der Schlag von rechts unten und sie führte das Schwert diagonal nach oben. Doch anders als beim ersten Mal stimmte nicht nur die Präzision, sonder diesmal war das Schwert auch mit genug Kraft geführt. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich ein leicht triumphierendes Lächeln wieder. Angelina wusste nicht woher diese Kraft auf einmal kam, doch abgeben wollte sie sie nicht. Es fühlte sich gut an. Sie selbst sah nicht wie sich ihr Blick veränderte. Wie aus dem sonst freundlichen Blick ein kaltes Starren wurde. Die Augen wurden von Schatten umgeben und das immer währende Lächeln war erstarrt. Wieder schlug sie auf Ulic ein. Wieder war diese Kraft da und es gefiel ihr. Das triumphierende Lächeln wurde sogar fast zu einem Grinsen als sie immer öfter und immer stärker auf ihren Meister eindrosch. Sie selbst merkte nicht wie sehr sie schon gefangen war. Während sie sich vorher um das Leben ihres Meisters gesorgt hatte, das beendet werden könnte, wenn sie falsch schlug, wollte sie jetzt schon fast das ihre Klinge seine Deckung durchbrach und ihn traf.

Wieder schlug sie zu. Diesmal kam der Schlag von oben nur um kurz vor der Klinge ihres Meisters die Richtung zu wechseln und den Kopf ins Visier zu nehmen. Nur durch seine extremen Reflexe und extreme Umsichtigkeit konnte sich Ulic ducken und somit seinen Kopf vor der surrenden Klinge retten. Erst jetzt wurde Angelina klar was sie gerade getan hatte oder was sie fast getan hätte. Vor ihr stand Ulic, ihr Meister, ihr Freund. Sie war drauf und dran gewesen ihn umzubringen. Mit Tränen in den Augen ließ sie das Lichtschwert zu Boden fallen und warf sich schluchzend an die Brust ihres Meisters.

Es tut mir so leid...es tut mir so leid...es tut mir so leid.

Sie konnte nichts anderes sagen. Sie war geschockt von dem was gerade geschehen war. Bisher hatte sie immer gedacht es sei ein leichtes für sie, sich vor der dunklen Seite zu schützen, doch nun kannte sie die erschreckende Wahrheit, das schon ein kleiner Übungskampf reichen konnte um dunkle Gefühle in einem zu wecken.


Coruscant ? Imperial City ? Bezirk 666 - Appartment ? Ulic, Angelina​
 
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