Coruscant

]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Burell(NPC); Cris, Chesara, Lonnyala(NPC) & Andere in der Nähe[

Jibrielle war sehr erleichtert, als ich Burell gegenüberstand und offensichtlich nicht total daran zerbrach, was heute geschehen war. Im Gegenteil, sie war sogar scheinbar in der Entscheidung bekräftigt, die Wogen mit Lonnyala wieder zu gletten. Jibrielle zeigte ihr ein frohes Lächeln und die beiden umarmten sich nochmal, bevor Burell weiterlief, Lonnyala zu treffen.

"Viel Glück!"

Rief ihr die Padawan noch nach, da war Burell auch schon verschwunden. Nun, da das geschafft war und sie nach brünetten Prostituierten noch einmal gesehen hatte, wollte sie sich vollständig auf die erholsame Kraft des Schlafens einlassen. So ging sie in ihr Zimmer zurück, dass ihr im vergleich zu der alten Wohnung wirklich wie ein "Gemach" erschien, ass noch eine Kleindigkeit aus dem noch reichlich gefühlten Früchte- und Naschereienkorb und legte sich dann schlafen, nachdem sie ihre bisherige Kleidung ab und ein beige farbenes Seidennachthemd übergstreift hatte. Der Macht sei Dank, musste sie heute nicht noch vor dem Schlafengehen neue Kleider heraussuchen, dies hatte sie gestern schon erledigt. Sie hatte sich genug herausgesucht, um damit einige Zeit auszukommen, ohne als ungepflegt durchgehen zu müssen.
Sie hatte wieder einiges erlebt ... gegen die emotionale Belastung heute schien die Konfronation mit Azgeth an ihrem ersten Tag wie ... naja eben weniger belastend zu sein. Ihr Schädel brummte und so dauerte es auch nur wenige Sekunden im Bett, bis der Schlaf die finsteren Gedanken an das tote Mädchen, dessen Kleider sie trug, und an die Gefahr, der sie alle heute noch geradeso entgangen waren, überwältigte. Sie hatte einen traumlosen Schlaf.

Als sie erwachte, fühlte sie sich wirklich wieder viel besser, die Kopfschmerzen waren verschwunden und auch die dunklen Gedankengänge waren fort. Sie hielt sich nicht lange damit auf, was wohl der heutige Tag für sie bereithalten würde, sondern hüpfte schnell ins Bad und machte sich frisch, duschte und fühlte das wohlige warme Wasser auf der Haut. Sie zog sich neue Unterwäsche an, die in der Tat so eigentümlich knapp geschnitten war, wie es das Arbeiten hier wohl erforderte, und die noch unverschmutze weiße Corsage und die schwarze Hose vom Vortag wieder an. Sie ass ein paar Früchte und schickte sich dann an ihre noch nassen Haare zu machen, als es an der Tür klopfte. Mit dem Handtuch in Haaren und Händen, ging Jibrielle zur Tür und öffnete. Chesara stand vor ihr, ebenfalls sichtlich aus geruht und in einem neuen frischen Kleid, das weniger extravaganten doch ebenso elegant war, wie das vorherige. Derlei Kleider wollte sie auch mal nähen, irgendwann. Sie schenkte ihrer Meisterin ein warmes Guten-Morgen-Lächeln und bat sie herein.


"Guten Morgen! Bitte kommen sie rein! Haben sie gut geschlafen, Chesara?"

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Untere Ebenen - Honey House ? Gänge ? auf dem Weg zu Mara ? mit Steven und Shane

Das was Shane da sagte klang wirklich sehr nach Mara. Jo konnte sich bildlich vorstellen, wie schwierig es, trotz Mara?s angeschlagenem Zustand, für Shane gewesen sein musste, sie zu ?überzeugen? weiterhin das Bett zu hüten. Ja, sie würden schnell zu ihr gehen müssen, sonst, das wusste Jo mit absoluter Gewissheit, würde Mara mit Sicherheit aufgestanden und sonst wo unterwegs sein.
Uneinsichtig was die eigene Gesundheit betraf! Das charakterisierte Mara genau!
Aber charakterisierte es nicht so gut wie jeden, den Jo kannte? Sie eingeschlossen.
Es war also nicht so, das Jo ihre Padawan nicht verstand! Nein ganz und gar nicht. Es fiel nun einmal schwer untätig herum zu liegen während die Welt um einen herum zu zerspringen scheint. Trotzdem würde Jo, zur Not auch recht nachdrücklich, darauf dringen, das Mara, zu mindest körperlich, erst ganz gesundete bevor sie sich in neue Fährnisse stürzte. Deshalb war sie auch recht glücklich, das Shane diesen Doktor vorgeschlagen hatte.
Das er nun jedoch meinte, das Meldo ihm noch etwas Schuldete und sie aus diesem Grund dessen Dienste nicht entlohnen brauchte, glaubte Jo nicht ganz. Irgend etwas in Shane?s Stimme sagte Jo, das es eine gut gemeinte aber doch eine Lüge war. Eine verzeihbare Lüge und eine Geste, die sie dankbar annahm. Sie hatten wenig genug Credits und ein halbwegs guter und dazu noch schweigsamer Arzt hätte mit Sicherheit nahezu all ihre Reserven verschlugen.
Allein seinen Worten, sie brauchten ihm nicht zu danken, wollte Jo deutlich widersprechen.
Allerdings, bevor sie dazu etwas sagen konnte, war es Sarah?s Stimme, die sie davon ab hielt.


Es gibt keinen Grund zur Entschuldigung Sarah! Ich verstehe deine Gefühle nur zu gut!

Noch einmal nickte sie in die Richtung, in der sie Sarah wusste und nachdem Shane noch einmal mit der Chefin des Honey House gesprochen hatte, machten sie sich endlich auf den Weg zu Mara?s Zimmer.
Den Arm, den ihr Shane anbot, hatte Jo angenommen.
Merkwürdig, sonst versuchte sie sich so wenig wie möglich helfen zu lassen. Erst recht wenn die Anderen wussten, das sie ein Jedi war und die Macht ihr doch ein wenig mehr Orientierung gewährte, als eine ?normale? blinde Person hatte. Doch jetzt akzeptierte sie das er sie lenkte, nahm ihren Stock zur Seite und überlies Shane die Führung.


Danke!

Bei diesem Danke blieb es noch offen, ob sie damit seine ?Gehhilfe? meinte oder seine Unterstützung für Mara. Und im Grunde meinte Jo wohl auch Beides mit diesem Danke.

Es tut mir leid um euren Vater. Ich werde jetzt auch nicht sagen, das er für eine gute Sache gestorben und damit sein Tod nicht sinnlos war. Das wisst ihr ohnehin selbst.
Aber ich sage, das ich glücklich bin, das ihr uns helft. Gäbe es mehr Wesen wie euch und Sarah, ich glaube es stände schon längst besser um die Republik.


Jo schnaufte leise.

Wir dürfen einfach nicht aufgeben. Wir werden weiter Widerstand leisten und je unbarmherziger der Griff des Imperiums und der Sith wird, je mehr werden verstehen was die Republik bedeutet.

Oh je, ihr dank für eine liebe Geste und großherzige Unterstützung war jetzt doch beinahe wieder in ein politisches Statement ausgeartet. Jo stoppte sich jetzt aber und wandte ihren Kopf zu Shane, lächelte und sagte dann nur einfach noch einmal und von ganzem Herzen.

Danke!

Mittlerweile waren sie fast an Mara?s Zimmer angelangt. Steven war noch immer bei ihnen und Jo hatte, wie schon fast den ganzen Tag lang, ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Sie schleppte ihn hier einfach von einem Chaos zum anderen. Er hatte auch ihre Aufmerksamkeit verdient. Aber im Moment, nun, im Moment konnte sie sich leider nicht so auf ihn konzentrieren wie sei das im Grunde gewollt hätte. Aber zu mindest etwas musste sie zu ihm sagen, bevor sie in Mara?s Zimmer treten würden.

Steven. Ich habe dir heute schon sehr viel zugemutet und ich habe dich sehr gerne in meiner Nähe. Sobald Zeit ist werden wir reden und dann erklärst du mir auch dieses Spiel. Aber?

Das Seufzen, das Jo nun von sich gab, kam aus tiefstem Grund.

?Nun, du verstehst das ich erst einmal zu Mara muss. Du kannst gerne weiterhin mit und bei mir bleiben.
Aber ich verstehe auch, wenn du das Verlangen hast dich zurück zu ziehen. Der Tag war lang und schwer. Bitte, ich möchte dich nicht über Gebühr strapazieren.


Einen Augenblick lang, hielt Jo noch inne und nickte dabei Steven aufmunternd zu, dann öffnete sie die Türe zu Mara?s Quartier, legte eine strenge Miene auf und trat ein.

Mara Selaren! Du wirst liegen bleiben bis ich dir erlaube auf zu stehen!

Meine Güte, war diese strenge Stimme da gerade wirklich ihre gewesen? Wohl ja.
Nun! Vielleicht half es ja auch Mara klar zu machen, wie wichtig es Jo war, das ihre Padawan schnell wieder gesund wurde.
Wenn nicht, würde jetzt wohl eine länger Diskussion folgen, denn Jo wollte dieses Mal keinesfalls dem Willen Mara?s nachgeben.
Sen verloren zu haben war schlimm genug.


Untere Ebenen - Honey House ?Mara?s Quartier ? mit Steven und Shane
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jibrielles Zimmer - mit Jibrielle -

Ihre Schülerin war, soviel wusste Chesara inzwischen mit Sicherheit, kein Morgenmuffel. Schon gestern hatte Jibrielle sie fröhlich und guten Mutes begrüßt und heute war es nicht anders. Chesara fühlte sich in dem Zimmer ihrer Padawan willkommen, trotz der Tatsache, dass Jibrielle noch nicht ganz fertig war und gerade erst geduscht hatte. Normalerweise hätte Chesara nun angeboten später wieder zu kommen, doch sie hatte nicht das Gefühl, dass sie störte. Jibrielle war gut darin jemandem zu vermitteln, dass sie sich über dessen Gegenwart freute. Vermutlich hing das mit ihrem speziellen Talent zusammen. Sie hatte ein Gespür für Andere und konnte gut mit Menschen umgehen. Das hatte Chesara auch gestern in Bezug auf Burell festgestellt. Obwohl die Mädchen sich ebenfalls kaum kannten, hatte die junge Prostituierte erstaunlicherweise sofort Vertrauen zu Jibrielle gefasst. Für eine angehende Jedi war dies eine sehr gute Eigenschaft.

"Guten Morgen. Ja, ich habe wunderbar geschlafen. Schlaf ist die beste Medizin, heißt es immer und an diesem Spruch ist viel wahres dran."

Chesara lächelte und setzte sich in einen Sessel.

"Du kannst mich übrigens auch dutzen, Jibrielle. Es würde mir nichts ausmachen."

Das hatte sie ohnehin schon viel früher anbieten wollen und jetzt war endlich eine gute Gelegenheit dafür. Die steifen Umangsformen hielt Chesara nicht für nötig wenn es um jene ging, die ihr nahestanden. Noch kannten sie und Jibrielle sich nicht sehr lange und nicht besonders gut, aber es wurde mit jedem Tag besser und die Jedi-Rätin ahnte schon jetzt, dass sie eine enge Beziehung zueinander aufbauen würden. Sie wartete geduldig, während Jibrielle ihre Haare trocknete.

"Wenn es dir Recht ist, fangen wir gleich mit dem Training an.[/i]

Schlug sie schon einmal vor.

"Hast du eigentlich schon mit Joseline gesprochen, wie sie als Blinde die Macht zur Hilfe nimmt um sich zurecht zu finden? Denn genau darum geht es in der Übung, die ich mir für dich ausgedacht habe."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jibrielles Zimmer - mit Jibrielle -
 
]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - Jibrielles Zimmer - mit Chesara; Cris, Burell(NPC), Lonnyala(NPC) & Andere in der Nähe[

Chesara war wohl auf und hatte sich ebenfalls nicht so von den Erlebnissen des letzten Tages mitnehmen lassen, weshalb sie an diesem Morgen frisch und munter in Jibrielles Zimmer trat. Aber ja, sie war ja vor Lonnyalas Verfolgung auch noch bei Azgeth gewesen und wer weiß was sie dort wieder erlebt hatte. Vielleicht waren diese stressigen Zeiten aber auch relativ normal für eine Jedi-Rätin und Jibrielle hatte nur noch kein Normmaß dafür entwickelt, keine Routine bekommen. Nun, sie war wohl bereit dazu, sich daran zu gewöhnen, nach und nach. Burell gestern geholfen zu haben, war ein sehr gutes Gefühl gewesen. Dafür machte sie dies wohl, dafür wollte sie Jedi werden. Nicht nur, dass auch die Herausforderung selbst, die Hürden der Ausbildung zu meistern, sie ansporten. Sie wollte auch in Zukunft Helfen ... Menschen und Nichtmenschen, Wesen wie Burell helfen und so Coruscant und vielleicht auch andere Planeten, sollte sie diese einmal besuchen, besser machen. Sie strahlte ihre Meisterin an und verschwand nochmal kurz im Bad und kam dann ohne das Handtuch wieder. Die Haare, noch leicht feucht, schwangen über ihre Schultern und legten sich auf die nackten Schultern. Während sich Chesara in einen Sessel setze, nahm sie die rosa Chiffon-Bluse und zog sie noch über, denn die Corsage allein war wohl etwas zu kalt, selbst in den Räumen des Honey House. Jibrielle setzte sich Chesara gegenüber und griff nach einem Apfel auf dem Tisch neben ihnen. Herzhaft biss sie hinein. Ja, die Freude gestern Burells Welt mit zu erleuchten hatte ihr eine wahrhaft gute Laune bescherrt.

Da bot ihre Meisterin der Schülerin an, sie doch ebenfalls zu dutzen. Überrascht, freudig überrascht, weiteten sich Jibrielles Augen und sie sprach freudig, noch immer mit Apfelstücken im Mund.


"Oww, donköschön. Görne Chesara. Ös ischt mür öine Öhre!"

sprudelte sie los, verschluckte sich fast, schluckte dann richtig runter und sagte klar:

"Dankeschön! Es ist mir eine Ehre, Chesara! Ich will dich gerne dutzen."

Am liebsten hätte sie die blonde Frau jetzt umarmt. Kurz zögernd stand sie dann doch auf, umarmte die schöne Jedi-Rätin und setzte sich dann wieder.

"Schön ... ja klar, lass uns gleich anfangen."

Der Tag fing gut an. Super geradezu! Jetzt würde sie wieder etwas von Chesara lernen können - hoffentlich würde sie wieder so tolle Fortschritte und erkenntnisse sammeln, wie sie es gestern schon getan hatte. Was es wohl war ... und da war es wieder, das rote Licht in ihren Gedanken, aber wieder drückte sie es mühelos zur Seite und ließ die Dinge ihren Gang gehen. Es würde kommen was kommen soll und sie würde schon beizeiten endlich selbst mal das Licht schwingen. Doch bevor sie mit dem Training begannen, kam ihre Meisterin noch auf ihre frühe Unterhaltung vom Vortag zu sprechen, wo es um die Machtwahrnehmung bei Joseline ging. Ja, Jibrielle hatte vorgehabt die Großmeisterin zu fragen, doch die Zeit für eine Antwort hatte es nicht gegen, da sich die Ereignisse schließlich überschlugen. Dafür gab es aber etwas anderes im Bezug auf Joseline, was es zu erzählen gab. Wem hätte sie eher davon erzählen sollen, als Chesara?

"Ich hab sie gefragt, doch leider kamen wir durchs Sens Tod nicht dazu, die Sache wirklich auch zu besprechen, leider. Aber es gibt da etwas Anderes, was ich ih- was ich dir, erzählen will. Und zwar ... hmmm wie soll ich das beschreiben. Es ist da etwas vorgefallen."

Die Padawan bemühte sich die richtigen Worte zu finden. Hoffentlich war es ihr möglich das Ereigniss zu beschreiben, das zwischen ihr und der Großmeisterin vorgefallen war. Ob diese es überhaupt bemerkt hatte?

"Als wir bei den anderen Jedi im Raum waren, bei Vorin und ein paar Anderen, war Großmeisterin Joseline auch dabei. Und als Vorin Joseline von Sens Tod erzählte, da geschah etwas ... Mir war als würde ein Band zwischen mir und Joseline entstehen - das hatte ich nicht beabsichtig, wirklich. Es passierte einfach und ich konnte es auch nicht beenden. Als ob Joselines Gefühle in mich einströmten, denn sie trauerte um Sen und war wütend ... Dann wurde mir schlecht, das Band oder was es war zerriss ... dann musste ich mich draußen übergeben und traf wenig später dann dadurch erst auf Burell ... naja und für eine gewisse Zeit war ich wie von der Macht abgeschnitten, glaube ich ..."

War das deutlich, erklärend genug. Keine Ahnung! Sie wusste nicht ob sowas bei den Jedi gewöhnlich war. Vielleicht war sowas aber auch gar nicht bekannt, Jibrielle hatte ja keine Vergleichsmöglichkeit.

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Coruscant • untere Ebene • Honey House • Bar • Nekki, Vorin, Bedienstete & Gäste

Wirst du immer so bevormundet?

Noch nicht einmal den Respekt eine Reaktion abzuwarten hatte der Fremde (Cris) Vorin gegenüber gezeigt. Sie presste die Kiefer fest zusammen und unterdrückte ihre aufkeimende Wut. Bei solchen Freunden brauchte man wahrlich keine Feinde mehr. Jetzt bestand kein Zweifel mehr, dass sie gehen mussten. Für Vorin wäre es am besten wenn er danach auch erst gar nicht mehr zurückkäme. Was hatten ihn diese "Freunde" zu kümmern? Erkannten die denn nicht, wie sie ihn mit der ganzen Verantwortung und ihren hübschen Regeln erdrückten? Vorin sollte langsam einmal anfangen sich um sich selbst zu kümmern, sonst würde er an seiner Gutmütigkeit und seiner ständigen Sorge um Alle, die Freunde und die ganze Welt zu Grunde gehen!

Sie drückte sich kraftvoll nach oben und hätte sie sich nicht sofort auf Vorins Schulter gestützt, wäre sie gleich weiter, direkt über den Tresen gestürzt. Denn erst mit Verzögerung folgte ihr Gleichgewichtsinn und verriet wo überhaupt oben, unten, rechts und links waren. Erst jetzt spürte sie wie der Alkohol schleichend hinaufgestiegen war und die Welt ein wenig enger machte. Eng schien das Leben gar nicht so schwer.
Frech zwinkerte sie Vorin zu.


Auf geht’s. Gehen wir zu einem vernünftigen Ort.

Ganz gerade waren ihre Schritte nicht mehr, aber noch musste man sich keine Sorgen um sie machen. Nekki hätte noch immer Jedem geraten um einen Zweikampf mit ihrem Jedi Bruder einen großen Bogen zu machen. Wenn sie jedoch ehrlich war würde sie ihn schon gerne einmal in Aktion sehen. Als sie an den Türstehern vorbeikamen war für eine Sekunde die Idee verführerisch das Verhältnis mit jenen sprechenden Muskeln etwas zu erhitzen. Wie konnte sie nur ernsthaft an so etwas denken?

Nekki lotste sie direkt in eine Seitengasse, die von dunklen Schatten benetzt, keinen sehr gemütlichen Eindruck hinterließ. Sie war es gewohnt abgelegene Pfade zu nehmen und hätte den Weg zu ihrer Lieblingsbar auf üblichen Straßen wahrscheinlich noch nicht einmal gefunden. Schlechte Angewohnheiten legte man nicht schnell ab. Und schon gar nicht auf einem Planeten, der Nar Shaddaa so ähnlich war.

Ihren Arm hängte sie auf halbem Weg bei ihrem Bruder ein und als sie die Stille nicht mehr leiden konnte, begann Nekki, nicht ganz unbegabt, ein Liedlein vor sich hinzupfeifen, das sie in ihrer Kindheit immer zusammen gesungen hatten. Es war ein Lied über eine Märchengestalt, die in ihrer Isolation in den weiten Feldern Ansions kleine Kinder von den Städten und Bauernhöfen anlockte, um sie in ihrer unterirdischen Höhle mit Haut und Haar zu verspeisen. Wenn sie so darüber nachdachte keine Geschichte, die man Kindern vorlesen sollte.

Sie nahmen zwei Abzweigungen und gelangten dann auf einen großen Platz, der für seine Maße von viel zu wenigen Lampen beleuchtet war. Von allen Seiten ragten Kilometer hohe Häuser hervor, zwei große Straßen und viele kleine Gassen führten zu dem Areal. In der Mitte stand ein alter Brunnen, der grünbraunes Wasser beinhaltete und bei dem man sich nie sicher sein konnte, ob Trink- oder Abwasser darin war, da ein nicht immer dichtes Abwasserrohr direkt darunter hindurchführte. Um den Brunnen herum standen mehrere hölzerne und morsche Bänke. Der Boden bestand wie auch der Brunnen aus Steinplatten, die dem Platz wenigstens einen gewissen altertümlichen Charme verliehen. Die Türen an allen Hochhäusern waren dagegen aus einer ganz anderen Zeit, hochmoderne Tore, von einem goldenen Protokolldroiden bewacht, welcher die Zugangsberechtigung überprüfte und die meterdicken Panzertüren nur bei korrekter Identifikation öffnen würde. Denn sie waren der Zugang zu höheren Ebenen und dem sich direkt über ihnen befindlichen Geschäftszentrum. Nur eine Türe wich von diesem Schema ab. Es war ein bloßes Loch im Haus, das durch einen Vorhang verhängt war, über dessen Rahmen ein dreckiges Schild festgeschweißt worden war, das gerade noch so auf eine Bar hinweisen konnte.


„Das übliche, meine Liebe?“

Wie an vielen Abenden setzte sie sich auch heute direkt vor den Barkeeper. Hier war sie seit ihrer Begegnung mit dem Chiss fast jeden Abend untergekommen. Hauptsache weit entfernt von jener ersten Bar.
Sie nickte und nicht nur ihr Kopf schien das zu tun.


„Dein Freund?“

Sie schüttelte verschmitzt den Kopf als der Barkeeper Vorin ungläubig abmaß. Ihr Bruder passte mit seinem gepflegten Erscheinungsbild und seinem Schlafzimmerblick nicht ganz zu den üblichen Gästen seiner Bar.
Jenen menschlichen Barkeeper, der die Zapfhähne, Gläser und eintönigen Tische sein zu Hause nannte, würde Nekki auf Mitte 30 schätzen. Er trug eine ärmellose schwarze Weste mit fremdartigen, blutroten Schriftzeichen auf der Brust, welche die muskulösen Arme an seinen überbreiten Schultern freilegte und den wulstigen Bierbauch gerade noch überdeckte.


„Guut. Das wäre ja auch eine Verschwendung gewesen.“

Er schenkte Vorin ein ungehemmtes Lachen, das herb hinter seinem Vollbart hervortönte und schenkte ihr das erste Glas ein.

Nachdem auch Vorin bestellt hatte hob sie ihm ihr sechseckiges Glas und dessen kastanienbraune Flüssigkeit vor die Nase, um mit ihm anzustoßen.


Auf... Auf...?
...Prost!



Coruscant • untere Ebene • Bar • Nekki, Vorin, Barkeeper & Gäste
 
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[Coruscant, untere Ebenen, Honey House, kleines Zimmer]- Cris

Das Quartier, welches man Cris für die Dauer seines Aufenthaltes im Honey House angeboten hatte, war nicht sonderlich groß. Bereits fast die Hälfte des verfügbaren Platzes nahm des überraschend (oder auch weiniger überraschend, wenn man das Geschäftsmodell des Etablissements bedachte) geräumige Bett ein, kein exquisites Möbelstück sondern erkennbar effizienter Massenfertigung entsprungen. Hinzu kamen ein kleiner Nachtisch, ein Tisch, zwei Stühle und schlussendlich die Tür am anderen Ende, die den Weg zum Erfrischer bereiten musste.
Trotzdem erschien der Raum dem ehemaligen Sturmtruppler entsetzlich leer. Leer und leblos. Eine temporäre Bliebe, nichts weiter, kaum zu vergleichen mit den Häusern auf Naboo und Bothawui und Kajüten an Bord der Queen of Blades. Letzter Gedanke ? verbunden mit ein paar flüchtigen Erinnerungsfetzen ? ließ ein schwaches Lächeln auf Cris? Zügen erscheinen. Selby. Wie mochte es dem Piloten wohl ergangen sein? Hatte er sich ebenso schnell von Akemi entfernt wie Cris, möglicherweise ebenfalls, weil er erkannt hatte, welches Leben das Bessere für sie schien? Hatte er seine Spielsucht unter Kontrolle, oder befand die SoroSuub-Luxusyacht sich bereits in den Händen dubioser Kredithaie, die dem leidenschaftlichen Spieler und ausgezeichneten Koch ans Leder wollten?
Mit automatischen Handbewegungen löste Cris das Holster seiner Waffe von seinem Körper und legte sie samt der zwei Energiezellen, die er zusätzlich bei sich getragen hatte, auf den Tisch. Kurz wanderte sein Blick auf das Bett, doch er schien zu wissen, dass er dort keinen Schlaf finden würde. Noch nicht. Er war zu aufgewühlt? und das lag nicht nur daran, dass Lonnyala sich ihm so aufdringlich genähert hatte, dass er das Blut in ihren Adern hatte pulsieren können.
Nachdem er sich auf einen der Stühle gesetzt hatte, begann er die Waffe methodisch in ihre zweckmäßig demontierbaren Einzelteile zu zerlegen. Dieses Modell wurde zwar selten von den imperialen Streitkräften oder mit dem Imperium verbündeten Sicherheitskräften eingesetzt, doch letztendlich beruhten die meisten Handblaster auf universellen Prinzipien, die einem jeden Infanteristen schnell in Fleisch und Blut übergingen. Besonders dann, wenn er zu den Eliteschocktruppen der expansivsten Armee der Galaxis gehörte.
Das kalte Metall an seinen Fingern rief ihm einmal mehr die Verbindungen ins Gedächtnis, die zwischen ihm und seiner Waffe ? welche Waffe es auch sein mochte ? bestanden. Er hatte so oft getötet? manchmal hatte er Reue verspürt? oft nicht. Manchmal war es um Leben und Tod gegangen, um Sekunden. Manchmal hatte er die Angst in den Augen seines Opfers sehen können, bevor sein Finger sich um den Abzug krümmte und eine weitere Entscheidung unumkehrbar machte.
Er erinnerte sich daran, als er Akemi zum ersten Mal den Umgang mit einer Waffe beigebracht hatte. Seltsamerweise hatte er sich damals nicht an dem Bild jener zierlichen Finger gestört, die das Mordinstrument umklammerten? heute wurde ihm bei diesen Erinnerungen beinahe übel.
Auch Akemi hatte getötet. Seinetwegen? um sich aus Situationen zu retten, in die er sie hineingezwungen hatte. Um ihn zu retten. Um mit ihm zusammen sein zu können.
Cris bemerkte, dass seine Hände plötzlich so stark zitterten, dass er nicht in der Lage war, die letzten Teile der mittlerweile überprüften Waffe wieder einrasten zu lassen. Dann entglitt sie ihm völlig, prallte von der blanken Oberfläche des Tisches ab und zerfiel wieder in ihre Einzelteile, die klappernd über den Fußboden kullerten. Cris presste seine Hände gegen sein Gesicht und war überrascht, als er dort heiße Feuchtigkeit spürte und das Zittern auf seinen gesamten Körper übergriff.
Er wusste nicht, wie lange er in dieser gekrümmten Haltung am Tisch saß und warum er sich nicht einfach ins Bett legte? irgendwann jedenfalls forderte die Erschöpfung des Tages seinem Körper den überfälligen Tribut ab und er entglitt in eine fremde, geheimnisumwitterte Welt jenseits der Realität.
Mehrmals glaubte er, Akemis strahlendes Lächeln sehen zu können, doch jedes Mal wusste er instinktiv, dass nicht er es war, dem es galt?

Als sich die Augen des Geheimdienstagenten wieder öffneten, brannten sie schlimmer als nach einer Nacht in einer verräucherten Bar in den ruchloseren Gegenden Coruscants. Aufgrund seiner wenig bequemen Haltung, in der er eingeschlafen war, schien sein gesamter Körper zu schmerzen und heftig gegen jede Art der Bewegung zu protestieren, die er ihm aufzwingen wollte. Tatsächlich fühlte er sich, als habe er in Wirklichkeit keine Sekunde geschlafen.
Mühsam erhob er sich aus dem Stuhl und schlurfte in Richtung der Tür des Erfrischungsraumes, ohne dabei darauf zu achten, dass seine Füße die Einzelteile des Blasters in noch weiter abgelegene Ecken stießen.
Als er schließlich hinter der Tür in den Spiegel blickte, glaubte er sich selbst nicht erkennen zu können. Blutunterlaufene, verquollene Augen starrten ihn gequält aus einem zerknitterten, mit unregelmäßigen Bartstoppeln übersäten Gesicht an, als wollten sie ihn anklagen. Er ertrug es nicht lange, sein Spiegelbild anzusehen und verließ den kleinen Nebenraum seines Quartiers wieder, ohne auch nur der desolaten Situation seines Gesichts Abhilfe geschaffen zu haben. Machte es überhaupt einen Unterschied? Wahrscheinlich nicht.
Er bückte sich unbeholfen, um die Einzelteile seiner Waffe vom Boden aufzuklauben, warf sie dann jedoch achtlos zurück auf den Tisch, neben die beiden Energiezellen. Ohne auch nur das Holster wieder anzulegen verließ er schließlich sein kleines Quartier, doch wieder waren weder Sarahs Büro, noch der ausgedehnte Besucherbereich des Bordells, der mit süßen Möglichkeiten des Vergessens und Verdrängens lockte, sein Ziel.
Durch den Seiteneingang, den er bereits beladen mit Sens totem Körper benutzt hatte, verließ der ehemalige Sturmtruppler das Honey House, hinaus in die ewige Düsternis des Untergrunds von Coruscant?


[Coruscant, untere Ebenen, nähe des Honey House]- Cris
 
- Coruscant ? City ? Penthouse ? Mit Richard ?

Dieses Mal liebten sie sich sanft und mit großer Zärtlichkeit. Es gab nur sie beide und die Bedenken, die sie hegten, verschwanden für einen begrenzten Zeitraum aus ihrem Bewusstsein. Schließlich schliefen sie bei gedämpfter Beleuchtung ein, kurz bevor es draußen wieder begann hell zu werden. Als Richard das Licht hatte löschen wollen, hatte Akemi seine Hand fest gehalten. ?Lass es an.?, hatte sie ihn gebeten. ?Ich mag es lieber so.? Er hatte keine Fragen gestellt, aber zweifellos begonnen sich seinen Teil zu denken. Es war das zweite Mal für ihn gewesen, dass er erlebt hatte, dass Akemi die Dunkelheit scheute.
In seinem Bett schlief es sich gut. Sie hatte sich noch gründlich abgeschminkt, bevor sie eingeschlafen war, eine wichtige Regel für reine Haut, die Akemi eisern und mit großer Disziplin befolgte. Zudem hatte sie nicht gewollt, dass Richard neben ihr aufwachte und in ein mit Tusche verschmiertes Gesicht sah. Er hatte ihr angeboten Nellas Kosmetikartikel zu benutzen, die überall im Badezimmer verstreut herum standen, doch Akemi hatte sich gescheut von den Sachen ihrer Freundin zu nehmen. Es kam ihr nicht richtig vor und darum hatte sie sich mit Wasser und Seife begnügt.

Die Sonnenstrahlen glitzerten durch die Ritzen der Jalousie hindurch. Akemi reckte sich und drehte sich auf die andere Seite. Richard atmete gleichmäßig, noch immer im Tiefschlaf. Vorsichtig fuhr Akemi mit einem Finger seine stoppelige Wange entlang. Wie alt mochte er sein, 50? 51? Sie hatte keine Ahnung. Sie war 18. Bevor sie ihn getroffen hatte, hatte sie nie darüber nachgedacht mit einem so viel älteren Mann zusammen zu sein. Und jetzt? Was genau sie darüber denken sollte, wusste sie immer noch nicht. Aber es machte ihr nichts aus, andernfalls läge sie jetzt nicht neben ihm. Ihr Vater war neun Jahre älter als ihre Mutter, aber das war nicht viel. Überhaupt glaubte Akemi nicht, wenn sie es recht bedachte, dass das Alter eine Rolle spielte, wenn man sich zueinander hingezogen fühlte. Die Chemie zwischen Richard und ihr stimmte jedenfalls ziemlich gut. Vor drei Tagen hatte sie ihn fordernd und leidenschaftlich erlebt, aber in der vergangenen Nacht waren sie behutsam miteinander umgegangen. Sie mochte beides. Mit nur einer einzigen Berührung konnte Richard ihr einen Schauer über den Rücken jagen. Er wusste definitiv was er tat. Vielleicht war es vor allem das, was ihr an ihm gefiel.


?Wie lange beobachtest du mich schon??

Fragte er irgendwann. Akemi lächelte.

?Du bist ja wach.?

Stellte sie amüsiert fest.

?Erst seit einer Sekunde.?

Er griff nach einer ihrer Haarsträhnen und wickelte sie um seinen Finger. Es war noch nicht spät, aber bis zum Mittag musste sie zu Hause sein. Sie wollte vor Nathaniel dort sein, der die Nacht ? so hatte er es zumindest angekündigt ? bei Roxanne verbracht hatte. Sollte er herausfinden, dass Akemi über Nacht woanders geblieben war, würde sie sich eine Ausrede einfallen lassen müssen, aber dies wollte sie möglichst vermeiden. Richard ließ die Jalousien per Fernsteuerung nach oben fahren, sodass die Sonne ungehindert zum Fenster herein schauen konnte. Akemi drehte sich auf den Rücken.

?Ich glaube, ich bleibe ewig so hier liegen.?

Sagte sie verträumt.

?Hier gefällt es mir.?

Neben ihr bewegte sich Richard, stützte sich auf einen Ellbogen und sah sie merkwürdig an. Akemis Lächeln verschwand. Sie wusste genau, was er dachte. Konnten sie weiterführen, was sie gerade begonnen hatten und wenn ja, in welcher Weise? Bisher hatten sie kein Wort darüber verloren, dennoch war ein Gespräch unausweichlich, soviel war ihnen Beiden klar. Vor drei Tagen war Akemi einfach einem Gefühl des Verlangens gefolgt. Sie hatte ihn in diesem Moment gewollt und alles andere ignoriert, ähnlich wie ein paar Wochen zuvor auf Corellia, als sie Robbie getroffen hatte. Es hatte nur der Moment gezählt, nicht mehr. Zwischen diesem Abend und dem jetzigen, sehr realen Moment, lagen allerdings drei lange Tage, in denen sie beide genug Zeit gehabt hätten sich voneinander zu distanzieren. Akemi aber hatte es nicht geschafft. Prüfend schaute sie Richard an. Ob es ihm gelungen wäre, wenn sie nicht überraschend bei ihm aufgetaucht wäre?

?Sag mir, was du denkst.?

Forderte sie ihn leise auf. Früher oder später mussten sie darüber reden. Sie hörte Richard tief Luft holend, dann sank er zurück auf sein Kissen.

?Ich weiß es nicht.?

Gestand er überraschend.

?Nella wird mich hassen, wenn sie davon erfährt.?

Akemi nickte. Sie konnte Nellas Augen bereits funkeln sehen und das, obwohl sie ihre Freundin noch nie wütend erlebt hatte. Es wäre klüger, ihre Treffen zu beenden ? für sie beide. Doch diese Worte brachte sie nicht heraus.

?Ich bin gerne mit dir zusammen.?

Sagte sie stattdessen einfach und nun war sie es, die sich auf einen Ellbogen stützte und ihn betrachtete.

?Ist das denn falsch??

Richard schwieg, hob eine Hand und fuhr mit seinem Zeigefinger die Kontur ihrer Lippen nach.

?Nein??

Flüsterte er rau.

?Ich glaube nicht.?

?Dann lass uns sehen, was daraus wird??

Schlug sie leise vor. Er schien darüber nachzudenken, doch er antwortete nicht sofort, sondern zog sie zu sich heran und küsste sie. Erst danach nickte er langsam.

?Ich hätte dich schon vor ein paar Stunden nach Hause schicken sollen.?

Sagte er bedächtig.

?Aber ich will es nicht.?

?Dann bleibe ich.?

Erwiderte sie sachlich und schmiegte sich an ihn.

?Das hatte ich sowieso vor??

- Coruscant ? City ? Penthouse ? Mit Richard ?
 
[Coruscant, untere Ebenen, nähe des Honey House]- Cris

Scheinbar ziellos irrte Cris durch das Gewirr schmutziger Gassen im näheren Umfeld des Honey House, das umso verkommener wurde, je weiter er sich von der relativen Sicherheit des Etablissements entfernte.
Schwierigkeiten bereitete ihm jedoch niemand ? selbst unbewaffnet schien seine Körperhaltung ihn für erfahrene Räuber immer noch als Mann zu identifizieren, der es gewohnt war, mit oder ohne technische Hilfsmittel tödliche Gewalt anzuwenden. Vielleicht war es auch die stumme Verzweiflung in seinem Blick, die Gewissheit, dass er in seinem Leben nichts mehr zu verlieren hatte, die alle potentiellen Angreifer in ihren dunklen Ecken verharren ließ, um auf andere Opfer zu warten.
Mit fortschreitender Zeit schien nun endlich auch wieder sein Verstand bereit, seine Arbeit wieder auf zu nehmen. Ja, Chesara hatte ihm berichtet, dass Akemi sich tatsächlich auf Coruscant befand und den Kontakt zu ihr ? oder den Jedi allgemein ? suchte. Aber was bedeutete das? Was änderte das? Gar nichts. Daraus sprach ihr Interesse am Orden, vielleicht an der Sache der Republik, der sie nach wie vor Sympathien entgegenbringen mochte, obwohl sie nunmehr auf den Territorien beider Fraktionen zuhause schien. Aber daraus sprach kein Interesse an ihm? und Chesaras zwar aufmunternde, aber vorsichtige Worte hatten ihn unschwer erkennen lassen, dass auch die Rätin daran zweifelte, dass Akemi ihn noch würde sehen wollen. Zu Chesara hatte er von einem letzten Funken Hoffnung gesprochen? doch tatsächlich war dieser längst verloschen. Umso mehr schmerzte es daher, dass er seinem Ziel so nahe gekommen war, nu um endlich zu realisieren, dass er es niemals hätte erreichen können. Wenn er überleben wollte, war es nun an der Zeit, sich von all diesen quälenden Erinnerungen zu trennen und das Kapitel ein für allemal abzuschließen. Wenn er überleben wollte? falls er überleben wollte.
Durch die unangenehm riechenden Gassen und Massen in Lumpen gehüllter oder zumindest in zerschlissene Kleidung gekleideter Wesen war Cris mittlerweile an einen der wenigen Transferpunkte zwischen Coruscants Untergrund und Coruscants Zivilisation geraten. Eine kleine Enklave der Ordnung und des relativen Wohlstandes gab es hier, gewachsen aus den Eingeweiden der riesigen Wolkenkratzer, und doch ohne den bemitleidenswerten Geschöpfen zu helfen, die hier ihr trostloses Dasein fristeten. Denn an den Eingangspforten in eine bessere Welt warteten sie, die Vollstrecker des Imperators, in ihren elfenbeinfarbenen Rüstungen wie Fremdkörper wirkend, und sorgten dafür, dass niemand passieren konnte, der ihren verschrobenen Kriterien nach nicht in jene Welt passte, die sie beschützten. Und es waren keine Fesselpistolen oder Betäubungsblaster in ihren behandschuhten Händen ? die Sturmtruppen waren wie im Kampfeinsatz ausgerüstet. Von ihnen und dem einen Offizier, der die vorbeihuschenden Gestalten und jene wenige Auserwählte, die ohne Probleme passierten, mit gerümpfter Nase betrachtete, war keine Gnade zu erwarten. Das Imperium mochte den Kampf um Coruscants Unterwelt quasi aufgegeben haben, doch den Schutz des Rests des Planeten schien es nach wie vor ernst zu nehmen.
Mit streng auf den feuchten Boden gerichteten Blick schob Cris sich zwischen den Soldaten und anderen Passanten hindurch, ohne dass er dabei aufgehalten wurde. Gemessen an seiner Kleidung und der simplen Tatsache, dass seine Gesichtszüge aufgrund fehlender Verschmutzung noch zu erkennen waren, passte er offenbar in den Augen der Imperialen eher in den Bereich hinter den Mündungen ihrer Waffen.
Hier gab es alles, was der wenig anspruchsvolle Bürger des Imperiums zum Überleben brauchte. Lebensmittel, Kleidung, bewohnbare Behausungen, sogar Läden mit allerlei minderwertigen Luxusartikeln, die den hier lebenden Wesen die Gelegenheit bieten sollten, ihr tristes Leben im ewigen Dunkel unter den Türmen Coruscants zu überstehen. Doch immerhin konnten sie die näher an der Oberfläche gelegenen Ebenen des Planeten jederzeit problemlos erreichen ? ein Privileg, das jenen armen Kreaturen jenseits der Wachtposten kaum vergönnt sein mochte.
Nachdem er zuvor durch seine relative Sauberkeit aufgefallen war, streiften den ehemaligen Sturmtruppler noch argwöhnische Blicke ob seines verquollenen Gesichtes und der Unordnung seiner Haare wie seiner Kleidung, die wirkte, als hätte er darin geschlafen ? was nun einmal auch der Wahrheit entsprach.
Flackernde Reklametafeln und funktionstüchtige Leuchtkörper sorgten für ausreichend Helligkeit und die Luft schien sauberer, wenn sie auch immer noch die Frische anderer Planeten wie Naboo oder Alderaan vermissen ließ.
Über Laufbänder, vollkommen gewöhnliche Treppen und andere Hilfsmittel konnte man ? sofern man keinen Turbolift fand ? Stück für Stück auf höhere Ebenen gelangen, so hoch, dass es plötzlich echtes Tageslicht zu sein schien, welches Cris? Umgebung erhellte. Mit zunehmender Höhe schien zudem die Qualität der Kleidung, die die Personen um ihn herum trugen, zu steigen, wie auch die Präsenz imperialer Sicherheitsbeamter, die allerdings wenig bedrohliche Uniformen trugen und keine vollen Kampfmonturen der Sturmtruppen.
An Nachrichtenschirmen ringsherum verkündeten Lauftexte die jüngsten Erfolge des Imperiums ? den fortschreitenden Siegeszug der glorreichen Streitkräfte im Kampf gegen Verbrechen und Chaos, die Anzahl jüngst vernichteter republikanischer Raumschiffe, niedergeschlagener Aufstände und verhafteter Rebellen. Öfters waren in diesem Zusammenhang Bilder eines Mannes in imperialer Uniform zu sehen, dem so viele rote und blaue Quadrate auf der Brust prangten, dass es sich bei ihm nur um den Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte handeln konnte. Das Gesicht des Menschen kam dem ehemaligen Sturmtruppler indes vertraut vor ? war er ihm schon einmal begegnet?
Schließlich beschloss er, sich in einer hellen und überraschend freundlich wirkenden Passage auf eine der Ruhebänke zu setzen, die gelegentlichen Blicke vorbeihastender Passanten geflissentlich ignorierend.
Neben eindeutig propagandistisch erweiterten Nachrichten boten die Nachrichtenschirme das übliche Programm, das ebenso von einer Welt der Republik hätte stammen können ? wenngleich man dem Repertoire an Unterhaltung möglicherweise einen strengeren Zensurschnitt anmerken konnte. Und dass das Imperium selbst die Unterhaltungsindustrie für seine Zwecke einspannen konnte, bewies spätestens der Hinweis auf ein Holodrama namens ?Siegen oder Sterben? ? die Geschichte eines unbeugsamen imperialen Fußsoldaten im Kampf gegen die bösartigen Verräter an der neuen Ordnung. Fast hätte Cris geschmunzelt, als er feststellte, dass der Hauptdarsteller des Dramas ihm sogar zu einem gewissen Grad ähnlich sah.
Er wollte sich bereits wieder erheben, als ein weiterer Film angekündigt wurde, der derzeit offenbar entweder mit Spannung erwartet wurde oder aber bereits erkleckliche Besucherzahlen genoss. Cris? Beine erschlafften und zwangen ihn dazu, sitzen zu bleiben, als die ersten Bilder des Hinweises über den Nachrichtenschirm flimmerten ? und eine lachende Akemi zu sehen war. Sofort waren alle Erinnerungen schlagartig zurück. Akemi, lachend auf Naboo, als junges Mädchen? Akemi, vom Regen durchnässt und mit tränenden Augen, nachdem irgendein Beau sie hatte sitzen lassen? Akemi inmitten einer Schneelandschaft, die ihm verzweifelt ihre Liebe gestand? und schließlich Akemi, ruhig und arglos in ihrem Bett schlafend, an jenem Abend, an dem er sie das letzte Mal leibhaftig gesehen hatte?
Längst waren auf dem Nachrichtenschirm wieder Berichte über den Kampf des Imperiums gegen die Republik zu sehen, doch Cris blieb auf der Bank sitzen, ins leere Blickend, während das hektische Leben Coruscants um ihn herum floss.
Wie sollte er sie jemals vergessen können?


[Coruscant, obere Ebenen, Passage]- Cris, Passanten
 
-Coruscant - Untere Ebene ? Abgelegener Straßenabschnitt-

Es war mittlerweile schon Abend geworden. Auch wenn Tagsüber kein Sonnenstrahl die untere Ebene erreichte, zeigten die großen Menschenmassen auf den Gassen, die Kneipen und andere Absteigen aufsuchten, dass sich der Tag langsam der Nacht ergab. Inzwischen hatte sich Ario durch einen Hintereingang in eine heruntergekommene Küche eines Gasthauses geschlichen und ein paar Leibe Brot ergattern können. Dies war eine der wenigen Situationen in der Alexa von ihm ab ließ. Und nur sehr ungern ließ sie die kräftige Hand ihres Bruders los. So war es immer schon gewesen.
Selten verließen sie das Viertel. Hier war Ario zu hause und kannte sich aus. Hier war er aufgewachsen und hatte Tag um Tag um Alexa und sein Überleben gekämpft.
Gelassen stieß er eine schwere Eisentür vor sich auf. Der Mann der dahinter stand schaute verwundert und ebenso erbost.


?Verdammt die Tür geht auch normal auf. Hättest sie mir mal wieder fast ins Gesicht geschlagen. Du elender Nichtsnutz was wollt ihr schon wieder hier!??

Mit einem funkeln in den Augen starrte er Alexa an. Begierde zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Seine Gedanken waren unergründlich, doch egal was auch in seinem kranken Hirn vorging, es würde Alexa nicht gefallen.

?Wir wollen uns nur kurz waschen Elye. Sind gleich wieder weg, also piss dir nicht ins Hemd!?

Drohend stand Ario vor dem Mann, der ihn fast einen ganzen Kopf überragte. Gequält strich sich Elye durch seinen Bart. Genau wie Ario hatte sein Gesicht seit Wochen keinen Rasierer mehr gesehen. Hin und wieder tauchte Ario mit seiner Schwester bei ihm auf um sich und Alexa ein wenig sauber zu halten und dann verschwanden sie wieder so schnell wie sie gekommen waren. Ario zog seine Kapuze ab. Nach und nach musterte er den vor ihm stehenden Mann. Elye trug die selbe Bekleidung wie bei ihrem letzten Treffen, nur seine Haare sahen einigermaßen sauber aus. Er war in einer nur wenig besseren Verfassung als Ario. Nach dem Elye immer noch keine Anstalten machte den Weg in die Wohnung frei zu räumen holte Ario nur sanft mit dem Ellenbogen aus und stieß ihn ihm zwischen die Rippen. Der leicht aussehende Stoß ließ Elye jedoch nach Luft schnappen und er sank leicht zusammen, nur kurz davor auf die Knie zu sinken. Bestimmt schritt Ario an ihm vorbei, wobei er seinen Blick in Richtung des Waschraums warf und Elye nicht weiter beachtete. Alexa löste sich von seiner Hand, lief an ihm vorbei und auf den Waschtisch zu. Hastig drehte sie den verrosteten Wasserhahn auf. Nach zwei quietschenden Umdrehungen des Knopfes hielt sie ihre kleinen Hände unter den leicht braunen Wasserstrahl und wusch sich, so gut es eben ging, ihre Hände. Währenddessen zog ihr Ario die Kapuze vom Kopf, nahm eine Hand voll Wasser und fuhr ihr damit durch die Haare. Nachdem sich einige zerzauste Haarsträhnen gelöst und geglättet hatten und ihr Gesicht nun auch gewaschen war setzte er ihre Kapuze wieder auf. Nun wusch er sich selbst, blieb jedoch schützend hinter ihr stehen. Als auch er dementsprechend sauber war schritt er auf den Ausgang der Wohnung zu, wo sich Elye wieder aufgerichtet hatte. Alexa packte sofort die Hand ihres Bruders, als sie sich von dem Waschtisch abwandten. Nachdem Ario bis auf zwei Schritt an Elye heran gekommen war, trat dieser beiseite und ließ sie passieren. Der Junge würdigte ihn keines Blickes.

?Ich sagte doch wir sind gleich wieder weg.?
?Und wenn du sie auch nur anfasst, breche ich dir sämtliche Knochen!? fügte er in Gedanken hinzu. Elye schloss so schnell es ging die Tür und schob den Riegel vor.

?Erinnerst du dich noch an das verlassene Gebäude, was wir vor ein paar Tagen durchsucht haben? Was hälst du davon, wenn wir den weiteren Abend und die Nacht dort verbringen!??

Auf Alexas Lippen legte sich ein kleines Lächeln nieder und sie nickte hastig. Das Leben der beiden war schon immer hart gewesen. Seit sie ihre Mutter vor 8 Jahren verlassen hatten, lebten sie jeden Tag in einer ähnlichen Weise. Es war kein schönes Leben, aber Ario hatte nie eine andere Lösung in Erwägung ziehen können.?Sie ist tapfer, sehr sogar. Und ebenso Stolz wie ich.? Nie hatte sie seine Entscheidungen in Frage gestellt oder protestiert. Sie vertraute ihm einfach.
Mit schnellen Schritten zogen sie los. Nach etwa zwanzig Minuten hatten sie eine breite Gasse erreicht.
Mitlerweile trieben sich mehr Menschen auf den Straßen herum, jedoch waren sie weniger heruntergekommen als in der Nähe von Elyes Wohung.
?Du musst jetzt kurz warten. Ich muss oben durch das Fenster einsteigen und dir dann die Tür öffnen.?
Ohne auf eine Antwort zu warten sprang er auf einen Müllkontener. Von dort aus griff er geschickt in zwei große Risse der Hauswand um sich nach oben zu ziehen. Mit einem kleinen Stoß der Füße drückte er sich von der Mauer weg und griff mit der linken Hand nach der Feuerleiter über ihm. Kaum hatte er dort Halt gefunden, griff er auch mit der rechten Hand zu und zog sich mit einem kräfitgen Ruck auf das Podest der Feuerleiter. Hastig kletterte er zwei Etagen höher. Dort stellte er sich auf das Geländer des Podests, holte tief Luft und sprang an ein Fenster, welches rechts über der Feuerleiter lag. Nur mit aller Mühe konnte er sich an an dem Fensterbrett festhalten und fast wäre er abgestürzt. Im letzten Moment gelang es ihm durch das Fenster zu greifen, dem die Scheibe fehlte, und sich mit einer Rolle kopfüber in den innen Raum zu retten. ?Geschafft!? Keine leichte Kletterpartie, obwohl er durch seine Situation an solche Kunststückchen gewöhnt war. Er gönnte sich keine Verschnaufpause. Er spührte zwar auf eine seltsame Weise, dass es Alexa gut ging, doch das könnte sich schnell ändern. So lief er durch den vor ihm liegenden Raum, links durch eine offene Tür, sprang über einen Stuhl und trat die verschlossene Tür direkt vor ihm auf. Mit einem lauten Knall schlug sie gegen die Mauer dahinter. Ario befand sich nun im Treppenhaus. Schnell huschte er die Treppen hinunter, wobei er meistens zwei bis drei Stufen übersprang. Unten angekommen schob er die vielen veschiedenen Riegel vor der Tür zurück und öffnete sie zur Hälfte, packte Alexa sanft am Arm und zog sie hinein.


?Das wäre geschafft.?

Ruhig stieß er die Tür zu und schob die Riegel wieder vor, wobei er sich ein wenig im Eingangsbereich umsah und überprüfte ob vielleicht jemand hier gewesen war, seitdem sie diese Bleibe entdeckt hatten.
Immer wenn sie einen Ort auffanden, den sie möglicherweise noch einmal aufsuchen würden, merkte er sich so gut wie jedes Detail, um dann beim nächsten Besuch nicht auf unerwartete Schwierigkeiten zu treffen und verschloß sämtliche Eingänge, bis auf einen um hinaus und wieder rein zu kommen. Doch es schien ihm alles in Ordnung und auch sein Gefühl verriet ihm nur, dass er Müde war und Ruhe brauchte.
Nachdem sie wieder oben in der Wohnung angelangt waren suchte er eine große Matratze und breitete sie in einer Ecke im hintersten Raum, der keine Fenster besaß aus. Sofort legte sich Alexa hin, deckte sich mit ihrem Mantel zu und schlief nach wenigen Minuten ein.


-Coruscant - Untere Ebene ? Wohnung in einem verlassenem Wohnblock-
 
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Untere Ebenen - Honey House ?Mara?s Quartier ? Mara

Am liebsten hätte das Mädchen laut geflucht und um sich geschlagen. Wie man sie behandelte war wirklich ätzend. Sie wollte keinesfalls zurück ins Bett und dieser Verdammt Kerl sollte bloß seine Flossen von ihr lassen. Denn Widerstand, den Mara ihm entgegenbrachte war nicht sonderlich groß, da ihr die Kraft dazu fehlte und so steckte er sie im Handumdrehen zurück ins Bett. Er wollte was? Ihre Meisterin holen? Nein, nein, nein! Sie wollte nicht mit ihrer Meisterin reden, geschweige den diese in ihrer Nähe haben. Sie wollte niemanden um sich haben! Niemanden! Kurz darauf verschwand der Kerl und Mara sah zur Decke. Zur Hölle mit diesem Leben, zur Hölle mit allem. Erst wenn wirklich etwas geschah wurde jeder wach und schien sie zu bemerken. Aber vorher spielte dies ja keine Rolle. Nein, sie konnte ja sagen was sie wollte. Und nun, nun spielten alle um sie herum die besorgen. Was sollte dies. Dieses Leben war das letzte und Mara wollte hier fort. Sie hasste Coruscant, sie hasste die Jedi und den ganzen Rest. Warum konnte sie nicht einfach Tod sein? Warum hatte dieser Widerling nicht sie getötet? Weshalb hatte er sie nicht einfach umgebracht und liegen gelassen? Sie anstatt Sen! Tränen rannen Mara über die Wangen und sie schlug mit der Faust auf die Decke. Sie hasste ihr Leben, hasste ihre Gabe und alles was dazugehörte. Dieser Planet war schrecklich, widerlich.

Das Mädchen trat die Decke bei Seite, wollte erneut aufstehen als Jo herein kam und sie prompt zu Recht wies. Ihre Stimme war dabei ziemlich streng und in dem Mädchen kochte die Wut hoch. Ihre ansonsten Leblosen Augen funkelten nun. Was darin aufglomm verhieß nichts Gutes.


?Nein! Bisher hat es dich auch nicht interessiert wenn etwas war, da werde ich nicht liegen bleiben. Hört auf mir Befehle zu erteilen.?

Mara zwang sich, sich auf zu setzten. Schaffte dies auch unter großen Schmerzen. Die Luft wurde ihr knapp und sie brauchte einen langen Moment ehe sie weiter sprechen konnte.

?Ich, ich hätte Tod sein sollen nicht Sen! Ich wusste dass sie sterben würde, ich bin schuld. Vorin wusste es, er hat es gewusst und mir nicht geglaubt. Er hat mich im stich gelassen so wie ihr alle. Immer, immer tut ihr das. Erst Charon, dann Mara, nun Vorin. Was, was noch? Ihr seid Lügner ein Haufen von Lügnern, die umherlaufen und große Töne spucken. Satrek hat mir nicht geglaubt und Vorin tut es auch nicht. Nicht einmal Sen wollte auf mich hören.?

Maras Worte waren mit Wut durchzogen. Sie warf Jo alles an den Kopf. Die Qualen die sie durchgemacht hatte spiegelten sich in ihrem Verhalten wieder und dies gab ihr Kraft. Ihre Wut brachte den Spiegel dazu, zu zerspringen. Aber dies sah sie nicht. Bemerkte es nicht einmal.

?Keiner, keiner weiß wie man sich fühlt, wenn man sich nicht verstanden fühlt. Mara hat dies und sie, sie ist fort. Sie hat mich allein gelassen. Mein Leben ist die Hölle. Ich hasse diese Gabe! Ich hasse sie, weil sie mich überall hin verfolgt. Ständig werde ich von Bildern verfolgt und ihr nehmt es nicht ernst.?

Tränen erstickten ihre Worte fast. Ihre Lunge brannte wie Feuer. Ihr Körper schmerzte, während ihr Puls raste. Dies alles war eine einzige Lüge und sie wollte diese Lüge nicht weiter leben. Sie wollte nicht. Sie wollte Tod sein. In ihren Gedanken schrie sie nach Charon. Hofft ihn erreichen zu können. Weshalb holte er sie nicht zu sich?

Untere Ebenen - Honey House ?Mara?s Quartier ? Mara, Jo, Steven / Shane
 
°°Coruscant - Untere Ebene – Wohnung in einem verlassenem Wohnblock°°

Prüfend blickte Ario zu Alexa und nach dem er sich vergewissert hatte, dass sie schlief verließ er den Raum in Richtung des Fensters, durch das er gekommen war. Er lehnte sich leicht hinaus und nahm einen tiefen Atemzug. Mit einem Seufzer stieß er die Luft wieder hinaus.
Seit Jahren schon lebten Alexa und er auf diese Art und Weise, immer unterwegs, ohne eine richtige Zufluchtsstätte und irgendwie auf der Flucht. Nur vor was!? Er versuchte nie lange an einem Ort zu bleiben, so als würden sie verfolgt werden. Jedoch galt dies nur als Schutzmechanismus für Alexa. Mit jeder weiteren Sekunde machten sich Zweifel in ihm breit.
„Wie lange können wir so noch weiter machen? Hat es so überhaupt einen Sinn?“
Hilflosigkeit erfüllte sein Herz. Ihm verlang es nach einem Sinn, einem Sinn für Alexa dieses Leben dermaßen weiter zu führen. Und wenn es einen Sinn für sie gäbe, wie könnte er ihren Lebensumstand ändern? Sein Lebensauftrag bestand darin sie vor Prostitution und anderen Übergriffen zu schützen, ja er machte sie zu seinem Sinn des Lebens. Doch nun bei dem Gedanken, was ihr später vorbestimmt sei war er ratlos. Fast hätte er sich einer Träne ergeben, doch er wand sich ab und legte sich zu Boden. „Den Kopf frei kriegen, irgendwie. Sie darf meine Zweifel auf keinen Fall bemerken!“
Auf dem Bauch liegend stützte er sich auf die Arme. Kurz schüttelte er symbolisch den Kopf um seine Gedanken zu verjagen und fing an seinen Körper durch seine Arme hinauf zu drücken und wieder hinab zu lassen. „Training, der beste Seelenklempner!“ Ein kleines dunkles Grinsen zeichnete seine Gesichtszüge. Nach mehreren zehn Liegestützen fing sein Körper leicht an zu schmerzen. „Und noch mal zwanzig!“ Nun zog sich der Schmerz stechend von Kopf bis Fuß. „Und noch mal ZWANZIG!“ Er drang sich förmlich dazu seinen Körper an das Limit seiner Kräfte zu treiben. Bei den letzten zwei Zügen fühlte er seine Glieder kaum noch, richtete sich danach dennoch ohne Probleme auf, legte seinen Kopf in den Nacken und streckte sich. Nur mit Mühe könnte er einen aufstoßenden Schrei der Erleichterung unterdrücken. Sein Körper glühte förmlich und viele Adern zogen straffe Linien über seine Haut. Der muskulöse Körper kam erst nach größerer Anstrengung richtig zum Vorschein. Mehrere Minuten verharrte er in dieser Position, wobei er seine Augen geschlossen hielt.
Der Schweiß lief ihm kühl den Rücken hinunter, was seine Haut zusammen fahren und sämtliche Härchen darauf zu Berge stehen ließ. Sein Anblick war bedrohlich und dennoch ehrfürchtig. Voller Entspannung ließ er seinen Gedanken wieder freien Lauf, wobei es ihm eher nach einem Weib gelüstete, als über die Zukunft seiner Schwester nach zu denken. Manches mal erlaubte er sich diese Art von Wunsch, da er auch nur ein junger Mann mit gewissen Bedürfnissen war. In seiner Traumwelt war er zunächst mit einer wirklichen Schönheit zugange. Eine einfache Frau von der Straße, die Unschuld pur. Vom Geschlechtsverkehr ging es weiter und aus irgendeinem Grund gelang er zu ihrer Schwangerschaft. BAM! Schmerzerfüllt riss er seine Augen auf. Seine Pupillen weiteten sich und das einzige, was man ihnen ansehen konnte war pures Entsetzten. Er hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand von hinten einen Dolch in den Rücken gestoßen, doch war es kein körperlicher Schmerz der seinen Geist aufschreien ließ. Sein Gedanken tobten und ehe er sich versah war er wieder bei den Bildern seiner Mutter, die ihn vor wenigen Stunden schon heimgesucht hatten. Doch dieses mal sah er alles. Es war als würde seinem Gedächtnis neues Leben eingepflanzt worden sein, als hätte es nie wirklich funktioniert.
Bilder die er sah, Worte welche er in seinem Kopf hörte ließen sein Blut kochen.Er fand sich wieder in der Hausung seiner Mutter. Sie saß vor ihm auf einem alten Stuhl. Lange braun-schwarze Haare hingen ihr über Brüste und Schultern. Ihr Gesicht war kantig und doch sehr zart und ihre gesamte Erscheinung wirkte warm. Sie trug ein Kleid, was ihr bis über die Knie fiel. Und zu seinem Entsetzen war sie schwanger! Das blaue Stück Stoff, geziert von weiß oder eher grauen Blumen spannte sich straff über ihren Bauch. „Sie war im 6 Monat!“ konnte er sich erinnern, aber nicht viel mit diesem Gedanken anfangen. Daher betrachtete er weiterhin das Geschehen in seinen Gedanken. Vor seiner Mutter stand ein Man, einer von vielen mit denen sie verkehrte. „Na los schlag endlich zu ich will nicht noch eins von diesen Drecksplagen!“ befahl sie ihm. Dieser hielt ein Eisenrohr von einer alten Wasserleitung oder ähnlichem in der Hand. Ohne lang zu zögern holte dieser aus und schlug mit aller Kraft auf ihren Bauch. Schmerzerfüllt schrie seine Mutter auf und ein Echo des Schreies ertönte. Er sah sich als kleiner Junge in einer Tür stehen, wie er das Geschehen beobachtete und sich vor Schmerzen den Kopf hielt.Und er fühlte erneut den gleichen Schmerz wie damals. Der Mann schlug weiter auf den Leib seiner Mutter ein und mit jeden Hieb verspürte Ario Schmerzen in sich aufschreien. Doch es war nicht seine Pein. Er spürte, wie das Leben aus dem kleinen Ding in dem Bauch seiner Mutter schwand. „Das ist genug, das müsste reichen“ stöhnte sie, wobei sie all ihre Kraft aufbringen musste, während sie sich den Bauch hielt. „Lass uns lieber sicher gehen, ich will auch keine Missgeburt haben!“ entfuhr es dem Mann und er holte erneut aus. Angst durchbrach Arios Geist. Er sah sich selbst auf den Mann zu stürmen. „Nein hört auf ich ertrage diese Schmerzen nicht mehr!!!“ brüllte er ihn flehend an und versuchte sich schützend vor seine Mutter zu stellen. Der Mann zückte kurz die linke Hand und versetzte ihm einen Schlag, mitten ins Gesicht. Ächzend fiel er zu Boden. Hinter ihm hörte er nur das patschen des Metalls auf den Bauch seiner Mutter und zeitgleich spürte er, wie der letzte Hauch des Lebens aus dem Ungeborenen wich. Ihm stockte der Atem. Er brachte keinen Laut heraus. Als wäre ihm die Kehle zugeschnürt, hing er auf allen Vieren gestützt am Boden, entsetzt über die Geschehnisse der letzten Minuten. Doch nicht der Tod eines ihm verwandten Lebewesens raubte ihm den Atem. Nein, es war die Gewissheit das mit ihm etwas nicht stimmte. „Wie konnte ich das Leiden dieses 'Dinges' spüren? Es war als wäre ein Teil von mir gestorben. ICH HABE GESPÜRT WIE ES STIRBT!“ Er war nicht mehr bei Sinnen, hörte wie betäubt die Schreie seiner kleinen Schwester im Nebenzimmer. Das Leid seiner Mutter kümmerte ihn nicht. Nicht nur weil sie sich wie eine Prostituierte benahm und keinerlei Aufmerksamkeit ihren Kindern schenkte, sondern weil sein Leid um ein Vielfaches größer sein musste als das Ihre. Diese Schmerzen, als würde mir flüssige Lava in die Augen und Rachen laufen. Nein. Schlimmer noch. Er fand keine passende Beschreibung für das Leid was ihn im aufgestoßen war. Er bezweifelte, das es überhaupt eine Art von Wörtern gab, die es beschreiben könnten. Er konnte nicht bei Sinnen sein, nicht nach dieser Prozedur.
Dies war der Tag an dem sich alles geändert hatte, ebenso sein Verhältnis zu Alexa. Damals hatte er sie gepackt und war davongelaufen, was seine Mutter wahrscheinlich sogar noch erfreut hatte. Und nun wusste er auch wieder, warum er all die Jahre so auf Alexa geachtet hatte. Es war zwar ihr Wohl was ihn kümmerte, jedoch nur um nie wieder ähnliche Schmerzen wie damals erfahren zu müssen. DAS war ihr Sinn. Sie beide gaben sich gegenseitig einen Sinn. Er war da, um auf sie zu achten, jedoch nur um sich selbst nicht zu schaden. Sie hielten sich gegenseitig am Leben. Eine ungenügende Erklärung für Ario, aber so war es nun mal. „Klasse Aussichten, wirklich!“ spöttisch dachte er über das Vergangene in seinem Kopf nach. Tatendrang durchbrach sein Bewusstsein. Und ein noch größeres Unbehagen verfolgte ihn, da er sich diesem nicht ergeben konnte. Erschöpft sank er zu Boden, als hätte er das alles eben ein zweites Mal erlebt.
Diese Nacht legte er sich nicht schützend zu Alexa. Er blieb einfach auf dem kargen Boden sitzen, bis ihn die Müdigkeit überkam und in den Schlaf zwang.


°°Coruscant - Untere Ebene – Wohnung in einem verlassenem Wohnblock°°
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jibrielles Zimmer - Mit Jibrielle -

Während Jibrielle sich fertig anzog, sprach sie über etwas, das sie erlebt hatte, als Chesara noch bei Azgeth gewesen war, oder auf dem Weg zurück ins Honey House. Die Geschehnisse hatten mit Sens Tod zu tun und mit dem Gefühlsaufruhr, der in der Luft gelegen hatte, vor allem aber mit den Emotionen Joselines. Was Chesara zu hören bekam, war nichts ganz Neues für sie. Jibrielle zeigte eindeutig ein starkes Talent zur Empathie. Mehr noch, bei ihr war es nicht nur ein Talent, sondern eine natürliche Begabung. Von solchen Fällen hatte Chesara schon gehört und gelesen.

"Was du erlebt hast, kommt manchmal vor bei Machtbegabten, die ein besonders Gespür dafür besitzen die Empfindungen anderer Lebewesen zu erfassen."

Begann Chesara ihre Erklärung.

"Noch kannst du es nicht kontrollieren, deswegen haben dich die gestrigen Ereignisse überrollt. Joseline ist als mächtige Jedi sehr deutlich in der Macht zu spüren, das hast du vielleicht schon an ihrer Präsenz gemerkt. Nun hatte gerade sie vermutlich mit sehr starken Emotionen zu kämpfen, als sie von Sens Tod erfuhr und da du solche sehr deutlich wahrnehmen und nachempfinden kannst, hast du sie ganz nah an dir selbst entdeckt. Im Laufe deiner Ausbildung wirst du lernen Kontrolle über solche Verbindungen zu erlangen. Das heißt, du wirst sie absichtlich erstellen können, aber ebenso wirst du dich davor schützen können. Du hast gesehen, dass dir die Verbindung mit Joseline nicht unbedingt gut getan hat, weil es für den Moment wahrscheinlich mehr war, als du ertragen konntest."

Chesara überdachte ihre Worte und versuchte aus Jibrielles Reaktion zu erkennen, ob sie ihre eigenen Gedanken einigermaßen verständlich hatte erklären können. Es war nicht immer einfach jemandem die Macht zu erklären und alles, was mit ihr zu tun hatte.

"Die Macht kann viele Gaben mit sich bringen."

Fuhr Chesara fort.

"Aber es ist vor allem wichtig zu lernen, mit ihnen umzugehen, denn sonst können sie auch all zu leicht Nachteile mit sich bringen. Manche, die telepathisch sehr begabt sind, klagen darüber ständig Stimmen in ihren Köpfen zu hören, selbst nachts, wenn um sie herum alles still ist. Sie hören fortwährend die Gedanken anderer, ohne dass sie sie abstellen könnten. So etwas muss einen in den Wahnsinn treiben."

Die Jedi seufzte, lächelte dann jedoch aufmunternd in Jibrielles Richtung.

"Also, was lernen wir daraus? Wir müssen lernen mit unseren Begabungen umzugehen, sie zu beherrschen und zu kontrollieren. Das ist meistens nicht einfach und erfordert viel Übung, aber es lohnt sich für uns selbst und für andere. Und nun zurück zum Training. Bist du bereit, dass wir beginnen?"

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jibrielles Zimmer - Mit Jibrielle -
 
Coruscant - Mittlere Ebene - Raumhafen "Tenenbrous Crumb" - Vincent Reedus, eine Menge anderer Wesen

Für jeden guten Mitbürger der stirbt, werden mindestens fünf neue, böse geboren. Für jeden Rechtschaffenen in diesem System der eingesperrt wird, kommen Tausende wieder auf freien Fuß. All das Jammern würde nichts bringen, dass wusste Vincent. Seine Aufgabe würde es sein das Werk seines Vaters fortzusetzen, den Weg den er und sein Bruder begonnen hatten weiter zu gehen. Das Imperium kannte mit seinen Feinden keine Gnade, doch das kannten die Reedus auch nicht mit dem Imperium. Doch was nutzte ihm der Kampf wenn alle die Kämpften besiegt sein würden? Er hasste sich dafür dass er weglaufen wollte, weglaufen musste. Es gab keine andere Chance zu überlegen. Er musste aus diesem Moloch heraus, musste Coruscant verlassen. Was würde sein Vater dazu sagen? Sein Herz blutete förmlich vor Schmerz dass er seinem Vater, nun Gefangener in einem imperialen Gefängnis nicht helfen konnte. Er konnte sich nicht ausmalen welche Leiden er durch die „Umerziehung“ und ideologischen Streicheleinheiten seiner Häscher durchleben musste, doch er würde zurückkommen, würde die Rache die ein jeder erhalten sollte der gegen die Gebote des Lebens verstoß vergeben.
Mit der Tasche auf dem Rücken, die all seine Habseligkeiten sowie sein gesamtes, minderes Vermögen beherbergte, ging er ziellos am Raumhafen von Corsuscant umher. Er musste sich entscheiden, musste sehen wo er den Kampf gegen das Imperium weiterkämpfen würde. Es war einfach zu gefährlich hier, seine Heimat, sein geliebtes Coruscant würde er verlassen müssen. Zu gefährlich war es hier für ihn geworden, ja, das wusste er. Gleich am Tag der Verhaftung seines Vaters vor einer Woche wusste er, dass die Zeit gekommen war. Nachdem sein Bruder „zufällig“ bei der Arbeit starb und nun der Vater, der wie die gesamte Bevölkerung, überwacht wurde, nun verhaftet und weggesperrt war, hielt ihn nichts mehr an diesem Planeten. Die Widerstandszellen, die er finden wollte, hatte er nicht gefunden. Er verfügte nicht über die Kontakte, der Planet war groß genug für mehr als ein Dutzend Zellen die wahrscheinlich nichts voneinander wussten. Er schüttelte leicht den Kopf, ging weiter zu einem Terminal in dem eher heruntergekommeneren Raumhafen. Er musste so günstig wie möglich vereisen, hier würden sie nicht allzu viele Fragen stellen, so hoffte er zumindest.


„Guten Tag der Herr, wie kann ich ihnen helfen?“

Die humanoide Frau mit leicht gebräuntem Äußeren sowie hellblond gefärbten Haar erweckte in dem Coruscanti ein etwas irritierten Blick. Sie wirkte irgendwie billig, und doch hatte sie was. Frauen waren jetzt jedoch der falsche Zeitpunkt, er durfte sich nicht ablenken lassen.

“Ich würde gerne eine Reise zum Planeten ...“ Er schaute kurz hinter die Frau auf der mit einem großen, bunten Holoposter für Alderaan geworben wurde. “... Alderaan. Wenn es geht, die kostengünstigste Variante.“

Mit flinken Fingern tippte die Frau so schnell auf die vor ihr liegende Armatur dass der Coruscanti die Befürchtung hegte, sie würde ihre Fingerkuppen innerhalb von Sekunden bis auf den Knochen verschleißen. Dann hörte die klackende Symphonie auf.

„Nun, ich hätte hier eine Route auf der sie Umsteigen müssten. Sie nehmen zunächst die Perlemianische Handelsstraße bis zur Station Kappa, von dort aus die Hydrianische Route Richtung Alderaan.“

“Ausgezeichnet, die nehme ich.“

Zwar wusste Vincent nicht wirklich wie die Routen verliefen, er hatte bisher sich nur grob mit so was beschäftigt, doch vertraute er der Frau. Er musste schließlich das Raumschiff nicht navigieren, sondern der Pilot, wozu wurd der sonst bezahlt? Apropo Bezahlen. Nachdenklich wie er war hatte er völlig vergessen dass die Frau vor ihm nun eine Bezahlung erwartete, sodass er sich schnell entschuldigte und die geforderte Summe aushändigte. Erneut wurde sein Geldbeutel kleiner, keine angenehme Situation wie er wusste, doch hoffte er auf Alderaan schnell eine Arbeit zu finden, selbst wenn es Söldnerarbeit war.
Die Sicherheitskontrollen waren bei diesen Raumschiffen, die meist von dem Schmutz der Galaxis bevölkert wurde, eher Nebensache. Es wurde einzig seine ID Karte gescannt ob er wegen einer Straftat in irgendeiner Weise auf Coruscant bleiben musste, doch die kleineren Kneipenschlägereien würden seine Abreise nicht verzögern, das wusste er.
Im Raumschiff selber, welcher eher einem Viehtransporter als einem Passagierschiff glich, wurden in einer Art Cantina Speisen und Getränke angeboten. Vincent hingegen traute sich nicht die eigenartigen Ausgeburten kulinarischer Extravaganzen auszuprobieren. Stattdessen suchte er sich eine ruhige Ecke und wartete ab bis der Frachter gestartet und in Richtung Raumstation Kappa unterwegs war.


Coruscant - Richtung Kappa Station - AA-9 "Lucky Gundark" - Cantina - Vincent Reedus
 
°°Coruscant - Untere Ebene ? Gassen von Coruscant°°


Tage waren vergangen seitdem er nach der schrecklichen Nacht voller Erinnerungen erwacht war. Den Tag darauf waren sie noch in der Wohnung geblieben. Nur für eine Stunde war Ario unterwegs gewesen um etwas feste Nahrung zu besorgen. Die weiteren Tage trieben sie sich wieder in den untersten Gassen Coruscants umher. Ario hatte sich seiner Weste entledigt, ebenso hatte er sich eine neue Hose sowie Schuhe besorgt. Ein kleiner Gangster auf der Straße hatte bereitwillig, unter ein wenig Nachdruck Arios, seine Klamotten abgegeben.
Aus einem ihm unersichtlichen Grund musste er seine alte Kleidung loswerden. Ebenso hatte er einen Botengang auf sich genommen um sich anschließend bei dem Auftraggeber mit sauberem Wasser duschen zu können. Glücklicherweise durfte auch Alexa das kühle Nass genießen. Doch für Ario war es mehr ein Abwaschen der Gedanken als den Schmutz selbst. Offensichtlich versuchte er so das Geschehene hinter sich zu lassen, was ihm trotz größter Mühe nicht gelang. Alexa hatte bemerkt, dass etwas nicht mit ihm stimmte und auf jede Frage, was denn los sei, antwortete er starr: ?Nichts?. Seine Gedanken quälten ihn. Er verschloss sich regelrecht von der Außenwelt. Selbst Alexa kam nur schwer an ihn ran. Irgend etwas war anders an ihm, das hatte er nun begriffen. Doch was es war konnte er nicht sagen, zu fremd schien ihm die Welt in der er sich befand. Nach diesem traumatischen Erlebnis schien er auf eine seltsame Art und Weise eine unbekannte Verbindung zu manchen Dingen zu haben und diese Verbindung war zu Alexa am stärksten. Dieser Gedanke ließ seinen Körper leicht zusammen fahren. Sie bestimmte sein Leben. Sie war sein Schicksal und momentan lag es auch noch in seinen Händen. Eine konfuse Tatsache, auf die er keine Reaktion wusste. Sie konnte sein Untergang sein, zumindest dachte er, dass derartige Schmerzen seinen Geist zerreißen würden. So galt es für ihr Wohl und damit sein Wohl zu sorgen. Mit jeder Sekunde mehr wurde ihm bewusst, dass dadurch jedoch auch andere Einfluss auf ihn hatten, welchen er seit jeher versucht hatte zu unterjauchen. Seit acht Jahren musste er sich seinen Weg durchs Leben bahnen und ihm missfiel es, wenn sich jemand anderes anmaß ihm Befehle oder ähnliches zu erteilen. ?Hier laufen Millionen von Menschen und anderen dreckigen Lebewesen herum und ich bin Hilflos ihrer Gnade ausgeliefert! Das einzig Gute daran ist, dass sie es nicht wissen, sonst hätten sich schon viele dieser Dreckskerle über mich her gemacht, Spaß an meinem Leiden gehabt. Schadenfreude, dass ist es doch was dieses Gesocks am Leben hält. Nein, ich werde nicht Opfer dieser Geistigzurückgebliebenen sein!? Und doch, gab es nichts was er tun konnte. Auch wenn er so gut er konnte auf Alexa achtete, waren seine Mittel begrenzt. Wie ein Diamant lag sie in seinen Händen, sein einziger Besitz, das letzte Stück Selbstkontrolle was in ihm lebte. Gegen eine handvoll kleinkarierter Gauner würde er sich behaupten, seinen Diamanten beschützen können. Aber gegen die Horde dieser unmenschlichen Gestalten, die hier in den Gassen der unteren Ebene hausten, würde sein Griff um Alexa niemals ausreichen. Alexa nahm nunmehr eher die Gestalt eines Gegenstandes, als seine Schwester für ihn an. ?Verdammt, wenn ich so weiter mache treibe ich sie in den Wahnsinn. Keine gute Vorraussetzung sie zu beschützen, denn vor ihr selbst kann ich sie nicht beschützen.? Er war ratlos, wie er sich verhalten sollte. Er war hin und her gerissen. Sein Interesse an ihrem Wohl dürfte auf keinen Fall auch nur ansatzweise bemerkbar sein und dennoch sollte sie denken, dass sie mehr als nur ein Gegenstand von besonderem Wert für ihn sei.
Unbemerkt hatte sich seine Miene in den letzten Tagen verfinstert. Sein Gesichtsausdruck war kühl und aggressiv. Etwas gefährliches war in ihm ausgebrochen, ein Schutzmechanismus, den er nur zum Teil unter Kontrolle hatte. Unbewusst hatten sie ihr wohlbekanntes Viertel verlassen. Alexa drückte sich mehr und mehr an Ario um den Abstand zwischen ihr und ihm so gering wie möglich zu halten, jedoch schien Ario die neue ungewohnte Umgebung nicht wirklich wahrzunehmen. Unglücklicherweise zog er eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Zu allem Übel musste Ario schon mehrere Male gewaltsam neugierige Passanten von Alexa fern halten. Ein junger Mann und ein kleines junges Mädchen, dass niemand kannte, würde auch niemand vermissen, was sie zu einem gut ausgewählten Ziel für alle möglichen Täter machte. Die einzelnen Übergriffe waren für Ario kein Problem gewesen, da er seines Alters wegen häufig unterschätzt wurde. Die vielen Jahre, die er auf sich alleine gestellt war, prägten ihn zu einem doch sehr reifen und vor allem kräftigen und intelligenten Mann. Dies konnte man von dem Gesocks hier unten nur selten behaupten. Teilweise zog er daraus seinen Vorteil, denn stramme Gehorsam und Befehlsempfängnis gesammelt auf einem großen Haufen wurde dadurch dennoch nicht zu bemerkenswerter Intelligenz. Trotz all dem war Masse immer noch sein größter Feind und davon gab es in der unteren Ebene Coruscants mehr als genug!


°°Coruscant - Untere Ebene ? Gassen von Coruscant°°
 
Kim Saya #8 ~ Honey House

|[ Coruscant - Untere Ebenen - Straßen der Unterstadt | mit Passanten ]|

Nachdem er durch Coruscant geirrt war, hatte Kim endlich das Honey House ausfindig gemacht, dieses Bordell, von dem die Prostituierte geredet hatte. Die Passanten waren nicht besonders hilfreich in den unteren Ebenen von Imperial City, so hatte er wenig Hilfe bei seiner Suche nach dem Bordell erhalten. Zuerst einmal stand er davor - wie ein Hund, den man ausgesetzt hatte. So fremd wie ihm der gesamte Planet erschien, so fremdartig war auch das Honey House. Einladend auf eine Weise, abschreckend aber, wenn man eine solche aufdringliche Kulisse nicht gewohnt war.

Nach ein paar Minuten entschied sich der Kuati, den Eingangsberreich zu betreten, womit er dann gleich in eine Bar spazierte. Das Personal schien ausschließlich aus Menschen zu bestehen, was er ungewöhnlich fand und als eventuell rassistisch einstufte - wobei er auch daran dachte, dass eventuell eine grundlegende Abneigung gegen Außerweltliche herrschen könne, was ihn als Einheimischen Kuats unter Umständen mit einbeziehen würde. Also würde er sich unauffällig verhalten und möglichst akzentfreies Basic sprechen, was ihm nun keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten sollte.

Die Atmosphäre wirkte auf ihn abstoßend, so dass er im ersten Moment gleich wieder flüchten wollte, ihm dann jedoch nicht einfiel, wohin er sonst gehen könnte. Es herrschte kein wirkliches Gedränge, allerdings wurde man überall daran erinnert, wozu das Gebäude diente. Es stand für Alkohol, käuflichen Geschlechtsverkehr und, so empfand es Kim, diente als Versammlungsort des Abschaums der Gesellschaft. Nicht etwa die Sorte von Abschaum, die mittellos durch die unteren Ebenen zog und kaum ein paar Credits besaß, sondern die weitaus schlimmere Sorte. Wohlhabende, hauptsächlich männliche Individuen, wohl aus der Mittelschicht Corucstants, die sich soziale Kontakte mit Geld erkaufen mussten. Wahrscheinlich waren sie immer auf der Hut, dass sie ja von niemandem hier gesehen würden.

"Abschaum", sagte er leise zu sich, und als ihm von einem vorbeilaufenden Mann ein fragender Blick zugeworfen wurde, funkelte er diesen finster an, bis der stämmige Kerl unbeeindruckt weiterging.

Kim Saya erinnerte sich an den Grund seiner Anwesenheit - oder zumindest den Ansatz eines Grundes, der ihn hergeführt hatte. Er hatte dieses Gefühl, hier her zu müssen, außerdem hielt sich hier irgendwo jene kleine Dame auf, die er nach seinem Gespräch mit Lonnyala gesehen hatte. Sie und dieses Bordell hatten irgendeine Bedeutung, das spürte er. Wieder einmal fragte er sich, was es eigentlich mit seinen Sinnen auf sich hatte - bildete er sich nur ein, bestimmte Dinge anders wahrzunehmen oder war dies tatsächlich der Fall? Waren seine Träume Visionen oder seine Visionen Träume? War sein Gespür für Schicksal und Bestimmung reines Wunschdenken oder war sein Wunschdenken in Wahrheit ein besonderes Gespür, eine Gabe, ein Erkennen des Vorhergesehenen?

Im Grunde war es egal, zumindest jetzt. Und zu jeder anderen Zeit, als er darüber nachdachte, entschied er, dass es eigentlich keine Rolle spielte. Schließlich wollte er nicht für verrückt gehalten werden.

Kim ließ sich von seinem Gefühl leiten und ging in irgendeine Richtung weiter, die ihm aus keinem bestimmten Grund vielversprechend erschien. Hoffentlich kam er nicht zu spät (für was auch immer), denn er hatte schließlich eine peinlich lange Zeit gebraucht, hier aufzutauchen...


|[ Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Bar | mit anderen Gästen ]|
 
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- [Coruscant-System - Coruscant - Vor dem Mando'Trade Komplex - Straße] - mit Kate, Dany u. Passanten

Der Plan war also womöglich interessantes aufzuschnappen und sich neue IDs zuzulegen. Allerdings war dies etwas wofür man nicht unbedingt nach Coruscant fliegen musste, beides hätten sie auf jedem x-beliebigen Planeten in der Galaxie bekommen können. Anscheinend wollten die zwei ihn immer noch nicht in ihren Plan einweihen, genauso wenig wie er eine Antwort darauf erhalten hatte was sie mit den Zollbeamten angestellt hatten. Auch wenn es ihm nicht gefiel unwissend zu sein, so bestand er nicht darauf von den Beiden informiert zu werden. Als ehemaliger Sternenjägerpilot des Imperiums war es es gewöhnt nicht die Details einer Operation zu kennen oder die Ziele der Operation. Dies war zwar eine andere Situation, aber ihm war klar das sie ihm wohl früher oder später alles erzählen mussten - spätestens dann wenn es richtig losging.

"Na Wunderbar!", fluchte er, als sie auf die Straße traten.

Es schüttete und weder er noch Kate verfügten über Regenschutz, nur Dany - in seiner Rüstung - schien nichts davon zu bemerken. Wenn sie die Taverne erreichten würden die anderen Beiden jedoch durch nass sein. Es wäre vll. klug gewesen etwas zum Überziehen aus der 'Prince' mitzunehmen - da er die Yacht zuvor noch durch den strömenden Regen gesteuert hatte. Er warf, der ebenfalls nicht gerade fröhlich blickenden, Schmugglerin einen Blick zu, während sie hinter dem Chiss herstapften. Allerdings schien er keine Ahnung zu haben wo sie überhaupt hin mussten. Hier auf den oberen Ebenen würde er diese Bar niemals finden und auch seine Rüstung viel hier auf, wie eine Barabel in einer Horde Jawas. Sobald ihn irgendwelche Sturmtruppen entdeckten würde es Schwierigkeiten geben. Sollten diese Soldaten dann noch auf die Idee kommen ihre Identitäten zu überprüfen, dann würde es ganz vorbei sein.

Vor ihm blieb Dany stehen wandte sich um und fragte ob einer von ihnen eine Idee hätte wo es lang ging. Jace war zwar hier auf Coruscan aufgewachsen, allerdings nicht in diesem Distrikt. Er war auf einer Ebenen nahe der oberen Aufgewachsen - nur auf der anderen Seite des Planeten. Aber es standen überall Informationsterminals, die einem jedes Ziel auf dem Planeten nennen konnten und auch den schnellsten Weg dorthin. Er blickte sich kurz um, erspähte eines der Terminals und wies darauf.


"Es gibt hier ein paar tolle Erfindungen - kleinen Moment bitte.", wieder grinsend ging er, durch den Regen, auf das überdachte Terminal zu.

Im Trockenen schüttelte er kurz den Kopf und das Wasser spritze aus den nassen Haaren gegen die Wände. Dann gab er den Namen seines Ziels ein und lud den Kartenausschnitt auf sein Datapad herunter. Die Bar lag einige Ebenen unter ihnen, allerdings würde es kein allzu langer Fußmarsch werden. Durch den Regen lief er wieder zurück zu den anderen Beiden, die sich ebenfalls unter gestellt hatten.


"Wenn sie mir bitte folgen würden, Mylady und El Chefe?"

Mit einem kurzen Blick auf das Pad, führte er sie zu den nächsten Turboliften. Von dort an ging es in die Tiefe der dunkleren Ebenen. Zum Glück lag ihr Ziel nicht ganz unten, sondern in der Mitte. Dort waren die Verhältnisse nicht ganz so schlimm wie in den unteren Ebenen, allerdings kam hier das Imperium auch hin und wieder durch. Während der Lift nach unten schoss, wurde es immer dunkler vor den Fenstern, bis die Beleuchtung im inneren der Kabine sich aktivierte. Schließlich stoppte der Lift und als die Türen sich öffneten traten sie in die, nun trockenen, Straßen der mittleren Ebenen...

- [Coruscant-System - Coruscant - Mittlere Ebenen - Straße] - mit Kate, Dany u. Passanten
 
§ > Coruscant <> Untere Eben <> Honey House <> Sarahs hintere Privaträume <> Jibrielle, Cris, Chesara, Joseline, Steven, Sarah und Lonnyala in der Nähe<§

Als Burell Lonnyalas Zimmer erreichte, zögerte sie die Tür zu öffnen. Ihre Hand ruhte vor der Tür, sie hatte noch nicht geklopft. Es war sehr still im Zimmer ihrer besten Freundin. Schlief sie schon? Sollte Burell einfach morgen wiederkommen? Nein, ... sie musste das heute noch tun, heute, wer weiß welchen Schatten eine Nacht über sie beiden legen mochte. Was wenn sich im Schlaf ein finsteren Gedanken ihr oder Lonnyala kommen würden ... wer weiß ob es etwas an ihrer Zukunft ändern konnte ... vielleicht sterbe die Hoffnung darauf, wenn sie sich nicht noch vor der Nachtruhe aussprachen. Brüchige Stellen schlif die Zeit manchmal nur noch weiter aus ...

"Bitte Lonnyala"

sagte sie leise.

Sie klopfte. Sie schluckte.


"Oh bitte bitte bitte bitte ... Lonnyala ... bitte ... bitte ... bitte ..."

Sie hatte unglaubliche Angst.

§ > Coruscant <> Untere Eben <> Honey House <> Sarahs hintere Privaträume <> vor Lonnyalas Zimmer <> mit Lonnyala; Jibrielle, Cris, Chesara, Joseline, Steven, Sarah und Andere in der Nähe<§
 
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]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - Jibrielles Zimmer - mit Chesara; Cris, Burell(NPC), Lonnyala(NPC) & Andere in der Nähe[

Chesara dachte über die Worte ihrer Schülerin nach und Jibrielle meinte, dieses Phänomen traf nicht auf unvorbereitete Ohren. Ihre Meisterin hatte also bereits von soetwas gehört und versuchte nun, der Padawan die Sache zu erklären. Anscheinend konnte aber auch sie sich nur auf Vages beziehen. Dass Jibrielle ein besonderes Talent hatte, war ihr ja bereits klar geworden, aber dass sie zu derartigen Geistesverbindungen mit Joseline, die obendrein am gestrigen Tage eher beunruhigend als vorteilhaft erschienen, in der Lage war, hatte sie bis dato nicht geahnt. Nicht sehr angenehm die Vorstellung, eine unkontrollierte Verbindung könnte sie jederzeit wieder treffen.

"Jah Joselines hab ich eigenartigerweise wirklich präsenter gefühlt als die anderen, schon vor der "Verbindung" ... ich hoffe ich lerne das tatsächlich noch zu kontrollieren, war wirklich nicht sehr angenehm ..."

sagte Jibrielle und lächelte unsicher. Aber sie wollte guten Mutes bleiben. Das kriegte sie schon hin. Sie wusste nicht ob sie genau verstand, was dort wirklich in der Macht geschehen war. Vielleicht würde sie es aber noch, so wie es ja noch vieles andere gab, das sie noch lange nicht verstand. Chesara würde es sie schon lehren.
Ihre Meisterin erzählt ihr von jenen, die sogar Stimmen in ihrem Kopf hörten. Nein, so wolle sie sicher nicht enden. Sie verdrängte den Gedanken daran lieber und versuchte ihren Optimismus zu bewahren, schließlich wartete eine neue Aufgabe an diesem Tag auf sie, eine neue Übung. Und die Jedi-Rätin hatte absolut recht, sie müsste einfach an ihren Fähigkeiten arbeiten, kneifen galt nicht.


"Japp, ich bin bereit. Worum geht es?"

Von Chesara strömte wieder eine Art Ruhe und Gelassenheit, die wohl selbst ein Sturm nicht zu erschüttern vermochte, auf Jibrielle ab und nahm ihr trotz der Ereignisse des Vortags scheinbar alle Sorgen, als sei das Universum in Ordung. Ob sie sich dieser Wirkung bewusst war?

]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - Jibrielles Zimmer - mit Chesara; Cris, Burell(NPC), Lonnyala(NPC) & Andere in der Nähe[
 
°°Coruscant -Untere Ebene – Gassen von Coruscant°°

Seltsamerweise missfiel es Ario auf den Straßen umher zu schlendern. Aus irgendeinem Grund brauchte er Gesellschaft. Er brauchte Ablenkung und seine kleine Schwester schien ihm nicht der perfekte Gesprächspartner für seine Sehnsucht nach Sprachaustausch zu sein. Nach all den Jahren, in denen er seine Probleme für sich behalten musste, verlangte sein Geist nun nach Druckablass. Seine Wut, Trauer und Hilflosigkeit mussten einfach raus. Doch hatte er nie Freunde oder ähnliches gehabt, da er sich vor allem und jedem, außer Alexa verschloss. Zu dem war er noch in einem fremden, nicht ungefährlichen Gebiet, wo er sich nicht auskannte. Die einzige Möglichkeit sich so sicher wie möglich unter Menschen zu mischen war also , so schien es ihm zumindest, sich in einer Kneipe nieder zu lassen. Mehr und mehr wurde Alexa ihm zur Last. In öffentliche Räume mit ihr an der Hand rein zu spazieren würde einigen Mut, wenn nicht sogar Torheit benötigen. So konnte er nur hoffen, dass seine Wahl auf ein Lokal fallen würde, dass nicht gänzlich mit Abschaum gefüllt war. „So ein hübsches Mädchen und sie treibt sich hier mit mir herum. Ihr sollte ein anderes Schicksal bestimmt sein!“ Aber ihm blieb keine andere Wahl.
Nachdem er schon 4 Kneipen hinter sich gelassen hatte, weil allein das Erscheinungsbild der Wachen Alexa näher an Ario drängen lies, blieb er vor der nächsten Absteige stehen. Alexa wirkte ruhig und gelassen. „Sie merkt, dass ich mir Sorgen mache. Deshalb ist sie auch besorgt, sie weiß ebenso wenig wie ich, wie es weiter geht. Aber sie vertraut mir, dass macht die Sache wenigstens n bisschen einfacher!“
Prüfend zog er die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Sein Blick ruhte auf den Wachen am Eingang der Kneipe, deren Namensschild fehlte. Kurz zog er die Augenbrauen zusammen, musterte die zwei Kerle, die vor der Tür standen, ihre Arme vor der Brust verschränkt und versuchte sie einzuschätzen.
„Los komm!“
Mit Alexa an der Hand schritt er auf die zwei Typen zu. Sein Blick war weicher als sonst, wirkte weniger bedrohlich, verlor jedoch nicht an Standhaftigkeit. „Nur kein Aufstand. Wenn ich mich nicht täusche sind die Typen ganz in Ordnung, ich sollte mich nur nicht mit ihnen anlegen.“ Seine Körperhaltung strahlte Selbstbewusstsein aus, wirkte allerdings nicht arrogant oder aufgesetzt. Sie hatten sich schon auf nur wenige Schritte Entfernung den Wachen genähert. Als diese Ario und sein Mitbringsel bemerkten, nickte dieser ehrfürchtig, in der Hoffnung sie würden ihn ganz einfach passieren lassen. „Noch 4 Schritte und wir sind vorbei.“ Schweiß rann ihm den Nacken herunter. Und plötzlich machte er Halt, exakt zwischen den zwei Gorillas des Kneipenbesitzers. Der etwas größere der Beiden hatte seine Hand auf Arios Schulter gelegt. Ario schloss die Augen, abwartend was der Muskelprotz, dessen Schatten über ihm lag, vor hat. Bereit sich bis zum Letzten zur Wer zu setzten ballte er seine Fäuste und auch die restlichen Muskeln seines Körpers fingen an sich leicht anzuspannen.
„He, beruhig dich. Pass lieber drinnen auf, dass deiner Begleitung nichts zustößt!“
Locker klopfte der Mann Ario auf die Schulter.
„Und falls du irgendwelche Waffen bei dir tragen solltest, zeige sie nicht offen, ist zu deinem Besten!“
Arios Gesichtsausdruck wurde ernst. Er öffnete die Augen blickte dem überraschend freundlichen und zuvorkommenden Mann direkt in die Augen, nickte ihm dankend zu und trat an ihm vorbei. Der andere Türsteher öffnete Ario die Tür und dieser schritt hindurch. Kurz bevor die Tür wieder zufiel fügte Ario leise hinzu:
„Ich bin unbewaffnet!“

°°Coruscant -Untere Ebene – Unbekannte Absteige°°
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle -

Es brauchte einiges, um Jibrielles gute Laune, ihre Motivation und ihre Lernbereitschaft zu trüben, soviel hatte Chesara bisher über ihre Padawan gelernt. Ihre Schülerin war eine Frohnatur und bereit, soviel wie möglich in sich aufzunehmen. Unter dieser Voraussetzung war auch Chesara mehr als nur gerne bereit, das Traning für heute in Angriff zu nehmen. Die Padawane, die sie zuletzt unterrichtet hatte, waren nicht immer so wissbegierig und lernbereit gewesen, zumindest nicht ständig. April war erst gegen Ende ihrer Ausbildung aufgeblüht, Adrian hatte grundsätzlich etwas zu bemängeln gehabt und Bru'Th war von Grund auf ein aufsässiger Schüler gewesen. Er hätte sich gegen alles aufgelehnt, was sie gesagt hatte. Nicht, dass sie ihre früheren Padawane nicht alle sehr gern gehabt oder mit Freuden unterrichtet hatte, aber es tat ganz einfach auch gut, zur Abwechslung mal mit jemandem zusammen zu trainieren, der sich auf die Trainingseinheiten freute. Demtentsprechend gut gelaunt verließ Chesara dann auch mit Jibrielle deren Zimmer. Direkt vor der Tür, mitten auf dem Flur, blieb sie allerdings auch schon wieder stehen. Sie konnten ihr Training direkt hier stattfinden lassen. Dass das Bordell früher einmal ein Hotel gewesen war, kam ihnen jetzt zu Gute. Der lange, der starr geradeaus ging, war genau der richtige Ort.

"Wir bleiben gleich hier, Oh, aber zwei Stühle benötigen wir noch."

Sagte Chesara und ging noch einmal in Jibrielles Zimmer zurück, um zwei Stühle auf den Flur hinaus zu schieben. Dann hielt sie Jibrielle ein bronzefarbenes Seidentuch hin, das sie aus ihrer Garderobe mitgebracht hatte.

"Heute versuchen wir zu verstehen, wie es ist durch die Macht zu sehen."

Verkündete sie, als Jibrielle das Tuch entgegen nahm.

"Darum habe ich vorhin auf Joseline angespielt. Sie ist blind und du wirst es für die heutige Trainingsstunde auch sein. Der Ablauf der Übung ist ganz einfach: du bindest dir das Tuch um die Augen, sodass du nichts mehr sehen kannst und stellst dich an das eine Ende des Flures. Ich werde die beiden Stühle in einem bestimmten Abstand in deinen Weg rücken, sodass sie zwei Hindernisse darstellen, wenn du den Flur entlang gehst. Wenn du dich in die Macht fallen lässt und ihr zulässt einen zusätzlichen Sinn für dich darzustellen, kannst du durch sie hindurch sehen. Das erfordert natürlich ein bisschen Übung... aber dafür sind wir ja hier."

Auffordernd blickte Chesara ihre Schülerin an. Noch wusste sie nicht, was Jibrielle von der Idee halten würde, doch konnte sie sich eigentlich nur vorstellen, dass es ihr gefallen würde.

"Deine Aufgabe ist es, die Hindernisse zu erkennen, ohne deine Augen zu benutzen. Lasse dich von der Macht leiten. Sie steckt tief in dir, du musst nur auf sie hören."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle -
 
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