Coruscant

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Adrian -

Eigentlich hatte sie es schon geahnt, aber Adrians Worte ließen Chesara Vermutung zur Realität werden. Er wollte nicht mit seinem Vater sprechen. Es gab nichts zu sagen und er wollte ihn auch nicht sehen. Im Grunde war es fast wie früher, dachte die Jedi-Rätin und sah den trotzigen Vierzehnjährigen wieder vor sich stehen. Trotzdem lagen die Dinge heute anders. Adrian war nicht wirklich trotzig und stur – nun, schon, auf gewisse Weise – er wollte sich bloß nichts von Exodus sagen lassen. In dieser Hinsicht konnte Chesara ihn sogar ziemlich gut verstehen. Sie hatte ja gehört, was und wie Exodus draußen mit ihr geredet hatte. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er den selben Ton, eventuell sogar noch ein wenig harscher, Adrian gegenüber anschlagen würde. Er würde ihm befehlen seine Tasche zu holen und mitzukommen, oder seine Tasche drinnen zu lassen und trotzdem mitzukommen. Er würde ihm Vorwürfe machen, ihn belehren und ihm wahrscheinlich sagen, dass er nicht an sich, sondern an seine arme Mutter denken sollte und dass das, was er tun wollte, wirklich dumm und unüberlegt war. Es war wirklich kein Wunder, dachte Chesara, dass Adrian das nicht hören wollte.

„Du bringst uns nicht in Gefahr, keine Sorge.“

Versicherte sie ihm und hoffte, dass sie damit Recht hatte. Womöglich kam Exodus am Ende noch die Idee, die Jedi an das Imperium zu verraten und machte mit den Sturmtruppen, die das Honey House stürmen würden, einen Deal, dass sie ihm seinen Sohn unversehrt nach Hause bringen sollten! Nun, gut, damit tat sie ihm wahrscheinlich unrecht. Nein, Chesara glaubte nicht, dass es soweit kommen würde.

„Du hast doch selbst gesagt, dass dein Vater sich aus dem Krieg zwischen Republik und Imperium heraus hält.“

Erinnerte sie ihn und machte damit auch sich selber Mut. Was sie nicht beantwortete war Adrians Frage, wie Exodus hier herunter gekommen war. Sie wollte ihn nicht anlügen, ihn aber auch nicht auf die richtige Fährte bringen.

„Nun.. bist du dir wirklich sicher, dass du ihn nicht sehen willst?“

Versicherte sie sich noch einmal.

„Oder möchtest du, dass ich ihm etwas von dir ausrichte, wenn du schon nicht selbst hinaus gehen willst?“

Bot sie ihm an. Sie konnte ihn ja einerseits wirklich verstehen, aber andererseits auch wieder nicht. Es war doch sein Vater, der da draußen stand, sein Vater! Warum konnten die beiden nicht vernünftig miteinander reden? Es gäbe so vieles, was endlich einmal ausgesprochen werden müsste.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Adrian -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Shana -

Ein Doppelleben, sagte Shana, für sie sozusagen jetzt seit fast 2 Jahren. Niemand in ihrer Umgebung, weder ihr Vater noch ihre Freunde, wussten was sie heimlich tat, dass sie gegen das Imperium war und daran arbeitete, in dieser Richtung auch aktiv zu werden, statt sich lediglich abends vor dem Schlafen in Gedanken aufzuregen. Noa stellte sich vor, wie es war, wenn man mit niemandem darüber sprechen konnte. Natürlich verbarg sie vor ihrem Umfeld ebenfalls, was sie im Untergrund trieb und dass sie zu einer Widerstandsorganisation gehörte, doch sie hatte ihre Familie, mit der sie sprechen konnte. Ihre Brüder und ihr Vater gehörten ebenfalls zu den Defender, sie standen alle auf einer Seite. Wenn sie es sich recht überlegte, wusste sie nicht einmal, ob sie überhaupt jemals soweit gegangen wäre, wenn sie alleine gewesen wäre, so wie Shana.

„Es gibt noch andere Gruppen.“

Antwortete Noa auf Shanas Frage nach anderen Widerstandsorganisationen.

„Wie gesagt, einige Kleinere sind schnell aufgeflogen, sodass sich das Thema von selbst erledigt hat, aber es gibt noch andere Verbündete im Untergrund. Darüber weiß ich allerdings nicht viel.“

Ihr Vater oder Pablo hätten dazu mehr sagen können, doch Noa war nur in das eingeweiht, was sie wissen musste. Bestimmte Dinge blieben Geheimnisse der Führungsebene, so wie es in jeder normalen Firma auch war. Als einfache Widerstandskämpferin stand Noa etwa auf der Stufe eines normalen Angestellten und damit war sie auch recht zufrieden. Außer, dachte sie dann jedoch etwas bissig, wenn es um Informationen über den Einsatz ihres Bruders ging, die ihr vorenthalten wurden. Sie wusste immer noch nicht, was Leandro in den oberen Ebenen trieb und das machte sie beinahe rasend. Sie wollte wenigstens wissen, ob sie sich Sorgen um ihn machen musste, obwohl sie dies ohnehin tat, wenn sie nicht wusste, was überhaupt los war – so wie jetzt zum Beispiel!

Shana erzählte von ihrer Fähigkeit, Computersysteme zu hacken, was Noa ziemlich interessant fand. Sie konnte zwar gut mit Computern umgehen, aber nur dort, wo es sich im legalen und völlig normalen Bereich bewegte.


„Ha, Noten vom Prof ändern! Sehr nützlich, das hätte ich mal lernen sollen!“

Meinte sie lachend und dachte an einige lustige Situationen während ihrer Studienzeit zurück, in der eine solche Fähigkeit recht nützlich gewesen wäre. Zumindest hätte es Benxo davor bewahrt suspendiert zu werden, nachdem er versucht hatte im Lehrerzimmer einen Arm voll Datenträgern zu klauen, um diese zu Hause zu kopieren. Naja, es hatte nicht geklappt.

In Ermangelung von Möglichkeiten hatte Shana nichts dagegen, sich den anderen drei Widerständlern anzuschließen, die am anderen Ende der Kantine an einem Tisch saßen und Karten spielten. Es handelte sich bei den Männern um zwei Menschen und einen Rodianer. Bevor sie allerdings zu den Dreien stießen, hackte Shana grinsend auf Noas Spruch herum. Noa verzog das Gesicht.


„Ich habe ein Talent für unbeabsichtigte Zweideutigkeiten.“

Erwiderte sie grinsend.

„Naja, meistens unbeabsichtigt zumindest.“

Sie schlenderten zu den drei Männern hinüber und auf Shanas Anfrage, ob noch Bedarf an zwei Mitspielerinnen bestand, folgte sogleich emsiges Zusammenrücken und das Mischen zu einer neuen Partie. Noa und Shana zogen sich zwei Stühle heran und ließen sich nieder.

“Auch'n Bier?“

Fragte einer der Männer und schob zwei noch geschlossene Flaschen zu den Frauen hinüber. Dankbar ließ sich Noa den Flaschenöffner reichen. Sie war nicht unbedingt ein großer Fan von rauen Widerstandskämpfern in abgeschürften und schmutzigen Rüstungen, die ihr Unterhemd höchstens einmal in der Woche wechselten (wenn überhaupt), aber es gab auch erträgliche und mitunter nette Typen unter ihnen, mit denen man ruhig mal an einem Tisch sitzen, Karten spielen und was trinken konnte. Der Rodianer teilte die Karten aus, machte ein paar Witze und die erste Runde begann. Noa war keine besonders gute Spielerin. Sie kannte die Regeln und alles, aber sie hatte meistens Pech und ihr Pokerface war so was von schlecht, dass Leandro immer sagte, er würde sich nicht mal die Mühe machen, zu versuchen in ihre Karten zu schauen, weil ihr Gesicht selbst ein Spiegelbild ihres Blattes war. Trotzdem machte das Spielen Spaß und die Zeit verging, auch heute, wieder ganz gut dabei. Die drei Widerstandskämpfer waren witzige Kerle, sodass es an Unterhaltung nicht mangelte. Sie spielten gute zwei Standardstunden, in denen Noa zwei Flaschen Bier getrunken, ettliche Male jämmerlich verloren hatte und sich ein paar anzügliche Wortwechsel mit ihrem Nebenmann – einem gut gelaunten Schwarzhaarigen mit sexy Kinnbart – gegeben hatte. Als sie langsam die Müdigkeit über sich herein rollen spürte, warf sie Shana einen fragenden Blick zu, ob sie noch bleiben oder sich ebenfalls hinlegen wollte. Alles in allem war der Tag aufregend genug gewesen, sie konnte ein paar ordentliche Stunden Schlaf gebrauchen. Es wäre ihr zwar lieber gewesen, in ihrem eigenen Bett und ihrer eigenen Wohnung zu übernachten, aber Pablo hatte ihnen sicherlich ein Zimmer gesucht, indem sie ungestört schlafen konnten. Wenn es um solche Dinge ging, war Noa für seine Fürsorge mehr als dankbar.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Shana -
 
[ Coruscant | untere Ebenen | „Honey House“ | Lagerraum | mit Noomi, Trayla, Ches und einem Fremden (Adrian) ]

Der kleine Lagerraum im „Honey House“, einem ruchlosen Freudenhaus in den unteren Ebenen von Coruscant, füllte sich allmählich mit weiteren Jedi. Erst hatte sich Chesara zu der Lehrgemeinschaft gesellt, nun war mit einem Mal die nächste fremde Person (Adrian) dazu gestoßen. Es handelte sich um einen weiteren, schlanken Menschen mit braunen Haar. Anscheinend kannte die freundliche Jedi diesen jungen Mann, deshalb machte sich der zottelige Cathar keine Gedanken. Er verkniff sich das Lauschen.

Aufmerksam schaute sich der Jedi-Ritter in dem kleinen Raum um. Steven Crant, einer der hiesigen Padawane, hatte sie mit einem geliehenen Lichtschwert verlassen. Noomi nutzte die Zeit zum Lesen ihres Datapads, während sie auf ihrer Holzkiste saß. Chesara unterhielt sich in der Zwischenzeit mit dem Neuling. Somit konnte sich das struppige Katzenwesen ganz auf Trayla konzentrieren. Sie war mittlerweile wieder aus ihrer seichten Meditation aufgewacht. Plötzlich stürmte die Jedi-Rätin flink aus dem Lagerraum. Crado zuckte mit den Schultern.

„Hast du deine Quelle gesehen?“, fragte der Cathar die süße Teenagerin. „Nun hast du deinen ersten Schritte in der Macht gemeistert. Freilich, sie sind nicht sonderlich groß, aber mit einer ordentlichen Ausbildung werden sie in der Zukunft größer. Wollen wir noch etwas mehr probieren oder wäre dir etwas Ruhe lieber? Immerhin hast du heute eine Menge erlebt...“

Crado schenkte dem Mädchen ein Lächeln. Dann musterte er erneut aufmerksam den Fremden. Wer war dieser Kerl? Vorsichtig sondierte der Jedi-Ritter den ruhigen Menschen, aber die Informationen, die er in der Macht erhielt, waren nur spärlich. Irgendwie fand er keinen Bezug zu dem Fremden. Er stellte ein Rätsel für den Cathar dar. Wieder zuckte das Katzenwesen mit dem orangefarbenen Fell mit den Schultern, wobei die spitzen Ohren sanft zuckten. Für ein paar Sekunden entschuldigte sich der Jedi-Ritter bei Trayla und ging zu seinem eigentlichen Schützling – Noomi, die Nautolanerin.

Noomi, ich habe noch einen Tipp für dich, dass du schnell wieder zu Kräften kommst“, sagte er zu seinem lesenden Padawan im Flüsterton, um die anderen nicht zu stören. „Meditiere, indem du dich von allen Gedanken löst. Sollte dich die Lektüre also etwas langweilen, dann kannst du dich gern an einer Meditation probieren.“

Im nächsten Augenblick kehrte Chesara zu ihnen in den Lagerraum zurück. Sie wirkte ein bisschen nervös. Sofort ging sie auf den fremden Menschen zu – die anderen Anwesenden schien sie nicht zu beachten. Crado war über diese emotionale Wandlung bei der Rätin verwundert. Dabei zog er sogar eine seiner Augenbrauen hoch, sagte aber kein Wort. Er war nur der unerfahrene Jedi-Ritter vor Ort, der sich in so einer Situation nach der Obrigkeit richten musste. In diesem Fall konnte er jedoch das Lauschen nicht unterlassen. Automatisch spitzten sich seine Ohren. Jedoch gingen Chesara und der Fremde aus dem Zimmer.

„Nun, was wollen wir drei jetzt machen?“, fragte der Cathar mit einem Grinsen.


[ Coruscant | untere Ebenen | „Honey House“ | Lagerraum | mit Noomi und Trayla ]
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Kantine ¦¦ Shana ~ Noa & Widerständler

Meistens unbeabsichtigt. Das erste Wort gab da wohl den Ausschlag. Schon klar. Nun ja, so etwas brachte Erheiterung, warum es also unterbinden? Das Spiel sorgte ebenfalls für Ablenkung, und auch wenn Shana kein besonderer Bier – Fan war, lockerte der Alkohol. Denn mit der Trinkfestigkeit war es nicht besonders gut um die Blondine bestellt. Jedenfalls nicht mehr so gut wie früher, als sie jedes Wochenende durchgefeiert hatte, meistens zuhause. Während des Spieles wurde schnell klar, warum man die beiden Frauen hier behalten hatte, bzw. warum man befürchtet hatte, Noa könnte sich verraten. Schauspielern war definitiv nicht ihr Ding. Was hingegen ihr Ding war, würde Shana im Laufe der Zeit bestimmt noch herausfinden. Ein Punkt der geklärt werden konnte, war, wie sich die Dunkelhaarige privat gab. So "feierfröhlich" hatte sie Noa von der Uni in Erinnerung. Ein paar herausfordernde Blicke hier, ein paar Anspielungen dort, es passte doch ganz gut zu den Erinnerungen, die Shana hatte.

Doch im Gegensatz zu damals ließ sich Shana heute nicht lumpen. Ein paar spitze Bemerkungen flogen auch in ihre Richtung, die jeweils mit einer koketten Antwort beschossen wurden. Interessanterweise hielten sich die dummen Sprüche in Grenzen und die Wortklaubereien machten sogar Spaß. Jedoch konzentrierte sich Shana mehr darauf gut zu spielen, weshalb sie vielleicht nicht soviel Angriffsfläche bot wie Noa. Abgesehen davon war sie neu hier. Wie auch immer, das Spiel erfüllte seinen Zweck und die Zeit ging schnell um. Gewinne und Verluste hielten sich die Waage, weshalb es die frischgebackene Widerstandskämpferin nicht störte als sie der fragende Blick ihrer Ex-Kommilitonin traf. Man sollte aufhören bevor man in den Verlustbereich absackte. Abgesehen davon war es auch genug. Zwei Stunden reichten ihr ebenso. Daher nickte sie Noa zu und die beiden Mädels ließen die Männer wieder allein. Wollte sie wirklich schon schlafen? Es war spät genug um den Schlafrhythmus in etwa beibehalten zu können. Warum also nicht? Die Frage war natürlich wie gut man hier schlafen konnte. Leider standen nicht viele Möglichkeiten zur Verfügung, weshalb eine ordentliche Portion Schlaf zu den wenigen sinnvollen gehörte.


"War irgendwie ein ganz schön verrückter Tag." , meinte Shana auf dem Weg zu den Schlafräumen. "Wenn das jeden Tag so läuft, weiß ich mit Sicherheit, dass ich das Richtige gemacht habe. Können wir denn morgen wieder nach Hause oder noch nicht? Wie ist das eigentlich mit der Verfügbarkeit bei euch? Bleibt das jedem Selbst überlassen?" Shana überlegte kurz. Eine ziemlich dumme Frage, natürlich ließ sich niemand zu so etwas zwingen, wenn er nicht wollte.

"Hm, also was ich meine ist: Gibt es so etwas wie feste Posten, die immer besetzt sein müssen? Quasi eine Mindestbesatzung? Wie viel Zeit investieren die Leute im Allgemeinen hier? Es gibt doch sicherlich auch einige, die noch ihre normale Arbeit haben, oder? Mancher hat Kinder, bzw. Familie, die es zu ernähren gilt. Weil wenn ich hier öfter übernachten soll, muss ich ein paar Sachen herschaffen."

Sie waren inzwischen bei den Schlafräumen angekommen, hier würde sich ihr Weg trennen.

"Ich würde eben nur gerne wissen inwieweit ich mein Leben umgestalten muss. Wenn ich weiß ich werde täglich gebraucht, wäre es schon schön das irgendwie einplanen zu können. Dabei geht’s vor allem um die falsche Maskerade von der ich Dir erzählt habe, die es aufrechtzuerhalten gilt. Oder zumindest anzupassen."

Shana musste auflachen, bei der Fragevielfalt.

"Ich bin wahrscheinlich nur so neugierig weil der Tag so aufregend war."

Apropos Neugier. Wie war das eigentlich mit der Pflege am nächsten Morgen? Ein erschreckender Gedanke bahnte sich seinen Weg. Hier gab es bestimmt Gemeinschaftsduschen. Uäh. Am Besten auch noch gemischte. Hoffentlich nicht! Sie war es gewohnt ihr eigenes Badezimmer zu haben. Also wenn es nicht unbedingt sein musste, würde sie die Dusche verschieben bis sie nach Hause konnte, sofern das schon morgen war.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ im Schlafbereich ¦¦ Shana & Noa
 
~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Lagerraum ~ Crado, Noomi, Trayla und Steven ~


Nachdem seine Meisterin mit Adrian den Raum verlassen hatte und der Padawan das Gefühl hatte genug mit der Kerze geübt zu haben, entschloss auch er sich dazu Crado und die beiden anderen Padawane alleine zu lassen.
Nachdem er sich aus seinem Schneidersitz aufgeschwungen hatte und während er in Richtung Tür ging, betrachtete er das Objekt in seiner Hand.

Es war das erste mal das er ein Lichtschwert in der Hand hielt und dieses auch aktivieren durfte, zwar hatte er Sinaans zum Machttraining und das seiner Mutter als kleines Kind schon öfter in den Händen gehalten, aber damals wurde es ihm stets verboten den kleinen Knopf zu drücken.

Als der Padawan die Tür schon halb geöffnet hatte blickte er nocheinmal in den kleinen Abstellraum, genau in diesem Moment trafen sich Traylas und seine Blicke, der Junge konnte sich beim Anblick des hübschen Mädchens ein Lächeln nicht verkneifen.
Wenn er sich noch richtig erinnern konnte, lag der Sozialraum gar nicht so weit entfernt von der kleinen Abstellkammer.
Nach einer gefühlten kurzen Minute fand der Padawan schließlich auch den Raum in dem Chesara mit ihren Padawanen trainiert hatte. Wo war eigentlich Jibrielle beim öffnen der Tür überlegte Steven wo die junge Frau sein könnte, ob sie schonwieder von Coruscant abgereist ist? Immerhin schuldete sie ihm noch ein Pläuschen.

Auf einem Tisch entdeckte Steven auch den von der Jedi-Rätin erwähnten Trainingsdroiden. Die Kugel sah schlicht aus, wie ein kleiner Droide halt. Neben ihm lag auch ein Tuch mit dem sich der Padawan später wohl die Augen verbinden sollte.
Ersteinmal musste er sich mit seinem neuen Trainingsobjekt vertraut machen.
Als er auf den Knopf des Schwertgriffs drückte sprang eine hell leuchtende Klinge hervor, die den Padawan und den Raum in einen leichten Blauton erstrahlen ließ.

Ganz erstaunt über das Gewicht des leichten Schwertes schwang der Padawan die Klinge einmal nach links und einmal nach rechts.
Er hat schon viel gehört das ein Lichtschwert komplett anders war, aber das was er jetzt in der Hand hielt war kaum zu beschreiben. Das dieses fast zerbrechliche Objekt eine tödliche Waffe war, war kaum zu glauben. Auf jedenfall zeigt dies, das der Padawan sehr interessiert am Schwertkampf ist.

Vorsichtig deaktivierte er die Klinge des Lichtschwerts, er wusste zwar das dies ein Trainingsschwert war und der Padawan dachte sich auch das mit einem Trainingsschwert nicht viele Verletzungen entstehen können, trotzdem war Vorsicht besser als Nachsicht.
Nachdem er den Lichtschwertgriff auf den Tisch gelegt hatte, nahm er den runden Trainingsdroiden in die Hand, er war in verschiedenen Stufen einstellbar wie Chesara es gesagt hatte. Steven wollte sofort mit dem Training beginnen, also stellte er den neuen Trainingspartner ersteinmal auf die niedrigste Stufe.
Mit dem sich nun in der Tasche befindlichen Lichtschwert und dem schwebenden Droiden vor ihm, verbund sich Steven die Augen mit dem Tuch. Nun wurde es völlig schwarz. Die Hand des Padawan griff in seine Tasche um nach dem Lichtschwert zu suchen, nachdem er den Griff aus der Tasche gezogen hatte, aktivierte er auch wieder die leuchtendblaue Klinge.

"Wie soll ich den so Laserstrahlen abwehren?" dachte sich der Padawan, er wusste nicht wie er spüren oder sehen sollte wo ihn die kleinen Strahlen des Droiden treffen. Er wusste ja nichtmal wie man ein Lichtschwert richtig benutzt.


Noch bevor er seine Überlegung zu ende denken konnte, traf ihn schon der zwickende Laser des Droiden.

"Du kleiner.." murmelte der Padawan verärgert über die schwebende Kugel.

Wild rumfuchteln? In einem Takt hin und her wedeln? Das würde wohl alles nicht bringen. Der Padawan schloß unter der Augenbinde seine Augen um durch die Macht zu sehen. Alles wird von der Macht durchflossen, alles. Selbst der Droide und seine Laser werden von der Macht geleitet, wo war also die Schwierigkeit zu erkennen wo der Laser ihn treffen würde? Der Padawan versuchte seine Gedanken zu fokussieren als ihn erneut ein zwickender Laser dabei störte sich zu konzentrieren.

"Verdammt nochmal." grummelte Steven während er sich über die Stelle rieb an der ihn der Laser zum zweiten mal schon traf.

"Du musst auch immer auf die gleiche Stelle schießen was?" schnauzte der Padawan seinen Gegenüber spaßeshalber an. "Und warten kannst du auch nicht, nein!?"

Erneut versuchte er die Augen zu schließen und sich in der Macht fallen zu lassen, jetzt schien es zu funktionieren er sah den Droiden durch die Macht er spürte wie der kleine Metallfreund von ihr durchflossen wurde. Dann spürte er es ohne zu sehen schnellte sein Arm nach links und die blaue Klinge wehrte einen Laserstrahl ab.
Zwar freute sich Steven über den Erfolg einen Angriff des Droiden erfolgreich pariert zu haben, jedoch wusste er nicht genau wie er es gemacht hatte und genau das war das Problem. Der Moment der Freude war auch der Moment der Unachtsamkeit und so fokussierte sich der Padawan nicht mehr auf seinen Gegenüber, dies nutze der wie es schien raffinierte Droide und feuerte gleich zwei Laserstrahlen auf Stevens anderen Arm.

"Autsch, langsam glaub ich du machst das mit Absicht."

sagte der Padawan spaßend zu der Blechkugel während er seine Augenbinde auf den Tisch warf und sich gleich hinterher auf diesen schmiss.

Auf dem Tisch sitzend konnte er seine Beine baumeln lassen und sich gegen die Wand lehnen.
Wenn Chesara mit Adrian fertig war, würde sie ihrem Padawan sicher erklären können wie er bewusst Laserstrahlen abwehren kann, das er die Fähigkeit dazu besitzt wusste Steven jetzt schon. Der Padawan holte seinen Comlink raus um sich in einer kleinen Pause zu entspannen und ein paar Bilder von Cirrus anzuschauen.



~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Sozialraum ~ alleine mit Trainingsdroide ~
 
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Shane? Shane Harley? Es machte Klick. Aufeinmal fiel ihr wieder ganz genau ein, woher sie ihn kannte. Tatsächlich kannten sie sich aus dem "Heavens Cellar", doch schien es eine Ewigkeit her zu sein, dass sie sich zuletzt gesehen hatten.
Jibrielle nippte an ihrem Cocktail und runzelte angestrengt überlegend die Stirn. Shane ... hatte sie schon so viel vergessen? Oder hatten sie einfach nicht sonderlich viel miteinander zu tun gehabt? Immerhin war das Waisenhaus kein kleines gewesen und sie hatte bei weitem nicht zu jedem eine bedeutungsvolle Beziehung gepflegt. Langsam drangen Details in ihr Bewusstsein vor.


"Jah ... ich erinnere mich! Hihi entschuldige, dass ich dich nicht gleich erkannte habe, aber irgendwie ... hui!"

sagte sie machte eine kleine Grimasse und vollführte mit ihrem linken Zeigefinger ein paar Drehungen neben ihrem Kopf. Aber es war nicht nur der Alkohol. Jetzt wo ihr Vieles von damals wieder einfiel, überraschte es sie, dass gerade er sich an sie erinnern konnte. Wenn ihr Gedächtnis sie nicht täuschte, war er jener Shane, der, wie er sagte, selbst im "Heavens Cellar" aufgewachsen war und, nachdem er das Erwachsenenalter erreicht hatte, noch für zwei oder drei Jahre als Betreuer gearbeitet hatte. Jibrielle grinste etwas, versuchte Shane noch unauffällig einmal von oben bis unten zu betrachten, was ziemlich auffällig war. Sie schätzte sein Alter ein. Jibrielle rechnete nach. Er sah unverschämt jung aus, weitaus jünger, als er vermutlich tatsächlich war. Als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, konnte sie nicht älter als fünfzehn gewesen sein. Sie hatte an der Schwelle zwischen Mädchen und junger Frau gestanden ... eine interessante Zeit. Damals hatte sie eine für sie recht ungewöhnliche, wilde Phase durchgemacht und war etwas rebellisch aufgetreten. Er hatte sie ein paar Mal in die Schranken weisen müssen und viele Betreuer waren zu dieser Zeit nahezu entsetzt darüber gewesen, wie pampig die sonst so liebe Jibrielle werden konnte. Schamesröte stieg der Padawan ins Gesicht.

"Ich kann mich wieder erinnern, ähhhm ... du bist einer von den Betreuer geworden, für eine gewisse Zeit, stimmts ... ich bin damals ein bisschen ... kratzbürstig gewesen ..."

Sie konnte sich nun auch an eine noch weiter zurück liegende Zeit erinnern, als er selbst noch ein Schützling gewesen war. Vielleicht war er ebenfalls gerademal 15, als er sie als junges Ding von sechs oder sieben Jahren vor ein paar gemeinen Jungs schützen wollte und dafür ein paar heiße Ohren kassiert hatte. Früher war er ein ziemlich hagerer und unscheinbarer Junge gewesen und das änderte sich auch nicht, bis er schließlich in ihrem heutigen Alter gewesen war. Selbst mit 21 war er noch schlacksig und unbesehen gewesen. Doch erinnerte sie sich, dass die wilde Jibrielle ein klein wenig in ihn verknallt gewesen war. Ein bisschen. Lange war es her. Damals war an die Jedi noch gar nicht zu denken gewesen.

Die Jedi-Jibrielle im hier und jetzt schaute dem wie ausgewechselten Shane in die absurd tiefen dunklen Augen. Also musste er jetzt Ende 20 sein. Wow.


"Danke sehr, ich mag Wein."

sagte sie, dabei hatte sie noch nie welchen getrunken. Sie wandte sich ihm nun gänzlich zu und ohne es zu merken oder zu wollen, beteiligte sich nun auch ihre sinnliche Körpersprache an der Unterhaltung.

"Was iiich hier mache? Also ich bin ... ACHSO ! NEIN ... also ich bin hier nicht angestellt, falls du das meinst."

rief sie und lachte auf. Ohje!

"Neiiiin ... ich - ich bin ein Gast hier, sozusagen. Ich kenne quasi die Besitzerin, weißt du. Und in ihrem privaten Bereich bin ich gerade zugast."

sagte sie und nickte routiniert, als wäre die Sache damit erklärt, und trank den Rest ihres Appletinis aus. Mal sehen, wie der Wein schmeckte. Dann fiel ihr auf, dass Shane den Namen der Wirtin kannte. Dann bemerkte sie, dass er soeben in der Bar eines Bordells saß. Offensichtlich. Langsam wandte sie ihren Kopf wieder zu Shane, der Blick eine Mischung aus leichter Verwirrung und purem Misstrauen.

"Aaaber was machst DU denn eigentlich hier ... ?"

]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - Bar - mit Shane unter Leuten; Chesara, Adrian und ne ganze Menge anderes Volk im Haus[
 
<<< NPC: Alad Wingston >>>

[ Coruscant – obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum – Alad, Jace und Wingston Personal ]


Alad kam nicht drum herum zuzugeben, dass er Nathen nicht durchschaute. Er hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, wie er möglichst viel Profit aus den Informationen über den Konvoi schlagen konnte?! Ha! Da wäre er der erste Schmuggler, der so dachte. Sicher, Alad mochte Loyalität und Gefälligkeiten – diese hier überzeugte ihn nur nicht so recht. „Eine Selbstverständlichkeit – aus alten Tagen übrig geblieben“, hatte er gesagt. Alad konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Jungspund überhaupt schon „alte Tage“ gehabt hatte. Aber vielleicht hatte er auch einfach einen alten Herrn gehabt, der ihm etwas über Ehre beigebracht hatte. So hatte er es zumindest versucht.

„Ich will ehrlich sein Mr. Nathen. So richtig überzeugt mich Ihr Motiv nicht.“

Und dass er nichts über seine Methode verriet, an den Piraten vorbeizukommen, damit hatte Alad ja gerechnet.

„Dennoch sage ich Ihnen: Hand drauf. Bringen Sie mir die Schiffe, die Crew und die Fracht und Sie kriegen die Hälfte der Ladung.“

Alad konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwann musste Nathen doch damit rausrücken was er wirklich wollte. Und wenn er erst damit ankam, wenn die Crew gerettet war. So oder so: Für Alad war das Geschäft ein Gewinn.
Gerade deshalb kam es ihm so merkwürdig vor. Man bekam dieser Tage nichts mehr geschenkt.


„Wann wollen Sie los? Und wie lange brauchen Sie Ihrer Meinung nach?“

Der Junge strahlte zwar Selbstvertrauen aus, aber jetzt wo Alad die Zukunft seiner Crew in diese jungen Hände gelegt hatte, überlegte er doch, wie er ihn unterstützen konnte. Natürlich nur so, dass Nathen ihn damit nicht übers Ohr hauen konnte.

„Ich könnte Ihnen vielleicht eine Art besondere Hilfe anbieten. Das hängt allerdings davon ab, wann sie los wollen.“

Aramân war zwar momentan noch auf Manaan, sollte aber in den nächsten Tagen zurückkehren. Er wäre perfekt zur Begleitung! Er war kampferprobt und außerdem hatte er in den letzten Jahren viel Erfahrung in Außenmissionen gesammelt und dabei sein Verhandlungsgeschick noch verfeinert. Ja, sein Sohn wäre diesem Nathen sicher eine große Hilfe. Und erhöhte die Chancen auf einen reibungsfreien Ablauf dieses ganzen Vorhabens.

[ Coruscant – obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum – Alad, Jace und Wingston Personal ]
 
- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security

Nicht überzeugend? Nun, das war irgendwie zu erwarten gewesen oder? In dieser Situation war es vielleicht doch nicht so clever gewesen die 'Wahrheit' so offen heraus Preis zugeben. Zu mal er sich auch schon als Schmuggler 'geoutet' hatte. Nun gut...zumindest drehte ihm Wingston keinen Strick aus diesem vermeintlichen Fehler. Nein, stattdessen willigte er ein den Deal einzugehen. Jace nickte zufrieden und übersah das Schmunzeln des Unternehmers. Er musste unbedingt an seinem 'Verhandlungsgeschick' arbeiten. Aber definitiv!

Über die Antwort auf die Frage nach seinem Zeitplan musste Jace einen Moment nachdenken. Wann er abreisen wollte stand natürlich fest, nur wie lange er dafür brauchen würde? Keine Ahnung. Ein paar Wochen bestimmt. Die ganze Sache würde sich schließlich nicht von alleine regeln und er musste auch noch seine Wächter miteinbeziehen. Da würde einiges zusammen kommen. Die 'besondere Hilfe', welche Wingston noch anfügte ließ den Piloten aber noch hellhörig werden. Da er Janson auf Naboo aber schon informiert hatte, könnte er seinen Flugplan nur um wenige Stunden verschieben und die brauchte er eigentlich für den Abflug. Es konnte einiges schief gehen und lange Wartezeiten waren bei der Flugkontrolle auf Coruscant auch nicht unbedingt eine Seltenheit - glücklicherweise aber auch nicht alltäglich.


"Ich hatte meine Abreise für morgen Mittag angesetzt. Circa 1200, nach Standardzeit.", begann er und nannte absichtlich keine weiteren Details. Von den Jedi und dem Widerstand musste Wingston gar nichts wissen und auch nicht das sie an dieser 'Operation' beteiligt sein würde.

"Wie lange ich insgesamt brauche kann ich Ihnen noch nicht sagen. Ein paar Wochen bestimmt, aber ich könnte Ihnen meine Komnummer geben. Im Notfall könnten Sie mich als kontaktieren oder ich könnte Sie erreichen, wenn das nötig werden sollte.", er machte eine kleine Pause und kam dann noch doch noch mal auf die angebotene Hilfe zurück, "Um was handelt es sich bei dieser 'besonderen Hilfe'?"

Es konnte ja nicht Schaden zu wissen, was ihm da möglicherweise entgehen würde. Wenn es bis morgen Mittag vielleicht sogar funktionieren konnte und wirklich hilfreich war, da würde er sich die Sache sicher nicht entgehen lassen...

- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security
 
[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House | Adrian und Chesara ]

Jetzt wo er darüber nachdachte, war Chesaras Angebot seinem Vater etwas auszurichten doch ganz reizvoll. Er hatte keine Angst seinem Vater gegenüber zu treten. Er wollte nur einfach nicht. Außerdem geschah seinem Vater das ganz Recht! Er sollte nicht glauben, er könne hier einfach auftauchen und Adrian tanzte nach seiner Pfeife! Nein, er drehte den Spieß jetzt einfach mal um.

„Weißt du was er immer gesagt hat, warum er mir nicht helfen will, Alisah wieder zu holen? Er sagte: Sie muss ihren eigenen Weg gehen und von selbst wieder nach Hause finden.“

Und genau das würde er auch müssen. Er musste seinen Weg nach Hause selbst finden. Wenn er sich jetzt dazu zwingen oder überreden ließ, wäre nichts gewonnen.

„Sag ihm bitte folgendes: Er muss auch akzeptieren, dass ich genauso meinen Weg gehen muss. Ich komme dann nach Hause, wenn die Zeit gekommen ist. Und das heißt: Wenn ich Alisah gefunden habe. Er könnte mir natürlich helfen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“

Adrian zuckte gespielt übertrieben mit den Achseln und schob die Unterlippe vor.

„Aber das will er ja nicht. Pech gehabt.“

Er merkte selbst, wie er eine Mauer aus Sarkasmus aufbaute, um das alles abzuschirmen. Vermutlich war das nicht gut für einen Jedi. Trotz … ein Gefühl der dunklen Seite der Macht? Adrian hatte von diesen Dingen eigentlich keine Ahnung. Aber er war schon immer so gewesen und nie mit der dunklen Seite in Berührung gekommen. Alisah schon …
Vielleicht sollte er nochmal daran arbeiten.
Nur nicht jetzt.
Jetzt wollte er trotzig sein.


[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House | Adrian und Chesara ]
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Shana -

„Ich hoffe, dass wir morgen wieder in die Freiheit entlassen werden.“

Antwortete Noa auf Shanas Frage hin, ob sie das Hauptquartier morgen wieder verlassen konnten. Es war auch nicht die Regel, dass man nach einer Mission hier unten fest gehalten wurde, lediglich eine Vorsichtsmaßnahme ihres Bruders, der von seinen Kontaktleuten sicherlich mitgeteilt bekommen hatte, was in den oberen Ebenen los war. Noa konnte sich gut vorstellen, dass das Imperium außer sich war. Die fühlten sich doch in ihrem Stolz verletzt. Wie konnte es überhaupt jemand wagen, sich gegen sie aufzulehnen? Sie hatten den Raum, in dem sie die Nacht verbringen sollten, erreicht. Es standen drei Betten darin und Noa verschloss die Tür hinter ihnen. Wenn sie eines hier unten gelernt hatte, war es, sich vor nächtlichen Ich-hab-mich-in-der-Tür-geirrt-Aktionen zu schützen. Das konnte mitunter ganz schön unangenehm werden. Das Kartenspielen mit den drei Widerstandskämpfern war zwar nett gewesen, aber wer wusste, wie viel die heute Abend noch trinken mochten und auf was für abgedrehte Ideen die noch kamen.

„Es gibt keine wirkliche Pflicht-Verfügbarkeit.“

Antwortete Noa, während sie die Decke eines der Betten zurück schlug.

„Ist ja klar, dass jeder anderen privaten Umständen und Verpflichtungen ausgesetzt ist. Wie schon gesagt, am wichtigsten ist es für die Defender, im Verborgenen zu agieren, keine Spuren zu hinterlassen und keinen Verdacht zu erregen. Leute, die weiter oben wohnen oder auch Jobs dort haben, sind in der Regel seltener hier unten. Es gibt auch viele Mitglieder, die noch nie im Hauptquartier waren. Das ist alles ganz unterschiedlich. Viele von denen, die ständig hier unten rum hängen, haben ohnehin keine Arbeit, leben seit Jahren in den unteren Ebenen, oder sind.... naja, so eine Art Söldner, würd' ich sagen. Nur, dass sie nicht wirklich bezahlt werden.“

Noa zuckte mit den Schultern. Jeder von ihnen hatte andere Gründe und Motive, den Widerstand zu unterstützen. Bei den Defender wurde man zwar nicht bezahlt, aber trotzdem war das für viele besser, als alleine auf den Straßen herum zu gammeln und nicht zu wissen, wohin. Hier hatte man wenigstens ein Dach über dem Kopf und bekam etwas zu essen.

„Bestimmte Posten sind natürlich immer besetzt. Mein Vater ist für verschiedene Einteilungen zuständig. Aber für so etwas haben wir schon die richtigen Leute. Ich denke nicht, dass du dein Leben besonders stark umkrempeln musst. Hier und da wird es einen Einsatz geben, da wird man rechtzeitig an dich heran treten. Und wenn deine Fähigkeiten mit Computern gebraucht wird, dann operierst du ohnehin eher von geschützten Zentralen aus.“

Noa hatte begonnen sich Schuhe und Strümpfe auszuziehen, pfefferte alles auf den Boden, entledigte sich ebenfalls ihrer Hose und ihrer Jacke und schlüpfte im kurzärmeligen Shirt ins Bett.

„Im Grunde kann ich dir nur erzählen, wie's bei mir ist. Ich komme ab und zu hier runter, meistens aber nur für kleinere Aufgaben. Das heute war meine erste wirklich ganz große Aktion. Davor habe ich nur bei ein paar kleineren Dingen mitgemacht und da auch eher als Randfigur.“

Wieder zuckte Noa mit den Schultern. Es hatte sie selbst ziemlich erstaunt, endlich für so etwas eingeteilt worden zu sein. Dabei war alles mehr oder weniger ein Zufall gewesen, glaubte sie. Hätte sie nicht gleich Kontakt zu Tylaar aufgebaut und dadurch einen guten Job bei den Jedi im Honey House erledigt, hätte Grant sie vielleicht weiter nicht beachtet.

„Grant hält nicht soviel von Frauen im Widerstand.“

Meinte sie betont gleichgültig, auch wenn sie diese Feststellung im Grunde nicht ganz so kalt ließ, wie sie versuchte vorzugeben. Es war halt frustrierend, wenn man lange immer nur daneben stand und zu nichts wirklich zugelassen wurde.

„Ist so ein Spleen, glaub ich.“

Nun musste sie grinsen und klopfte ihr Kissen zurück, das unangenehm flach und durch gelegen war. Wer in diesem Bett wohl schon alles drin gelegen hatte? Daran wollte Noa lieber gar nicht denken.

- Coruscant – Untere Ebenen - HQ der Defender – Mit Shana -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Adrian -

Wenn Adrian einmal einen Entschluss gefasst hatte, dann blieb er auch dabei. So war er schon immer gewesen. Chesara fragte sich, warum sie sich überhaupt Hoffnungen gemacht hatte, ihn dazu bewegen zu können, hinaus zu kommen, wobei sie sich selbst eingestehen musste, dass sie sich auch nicht sonderliche Mühe gegeben hatte ihn zu überzeugen. Ob sie es noch einmal anders versuchen sollte? Es war schließlich nicht irgendjemand, der draußen vor dem Bordell auf ihn wartete, sondern sein Vater! Sie schaute den Jungen an, aber schürzte die Lippen und entschied sich dann doch dagegen, ihn zu drängen. Es war seine Entscheidung, genau so wie sie es Exodus vorhin schon gesagt hatte. Adrian musste wissen, was er wollte und er war alt genug das zu tun, was er für richtig hielt. Sie hatte ihm gesagt, was sie für richtig hielt und daher lag es ihm bei, ob er diesem Rat folgte oder nicht. Das Komische an der Situation war, dass beide, Vater und Sohn, unglaubliche Sturköpfe waren. Keiner von ihnen wich von seiner Meinung ab und keiner wollte auf Chesara hören. Allmählich bekam die Jedi-Rätin das Gefühl, gegen Wände zu reden. Aber immerhin erklärte sich Adrian nun bereit, Chesara wenigstens eine Nachricht mitzugeben. Er wollte, dass sie Exodus sagte, dass er seinen eigenen Weg gehen musste und dass er nach Hause kommen würde, wenn die Zeit gekommen war. Chesara nickte.

„In Ordnung, ich werde es ihm ausrichten.“

Versicherte sie ihm Padawan und hoffte, Exodus möge ihr bei Empfang dieser Botschaft nicht den Kopf abreißen. Als Adrian noch ein kindischen „pech gehabt“ hinzu fügte, musste sie sogar schmunzeln, obwohl ihr eigentlich gar nicht danach zu Mute war. Die Situation war viel zu ernst und eigentlich viel zu... traurig. Wie viele Kinder wären froh, einen Vater zu haben, der sich um sie sorgte? Exodus mochte seine Fehler haben, er hatte eine „ungewöhnliche“ Vergangenheit und es war vielleicht auch nicht immer einfach, mit ihm umzugehen, aber er hatte sich entschieden zu seiner Familie zurück zu gehen, für sie da zu sein, sich um sie zu kümmern. Und dennoch gelang es ihm und Adrian einfach nicht, miteinander zu reden – richtig zu reden.

„Nun gut, ich gehe dann wieder nach draußen. Solltest du es dir doch noch anders überlegen, dann komm einfach nach.“

Er würde es natürlich nicht tun, das war ihr jetzt schon klar, aber es war ihr wichtig, es dennoch noch einmal gesagt zu haben. Chesara wandte sich herum und verließ den Gang, durchquerte die Haupträumlichkeiten im Erdgeschoss und betrat dann den schmalen Gang, der zum Hinterausgang führte. Bevor sie jedoch hinaus ging, nahm sie ihr Com in die Hand und erstellte eine kurze Verbindung zu Ketaki Yen. Sie wusste, dass er sich im Honey House aufhielt und vermutlich auch nicht viel zu tun hatte – im Gegensatz zu Crado jedenfalls, der die Padawane trainierte. Der Jedi-Ritter nahm das Gespräch sofort entgegen und fragte Chesara, was er für sie tun konnte.

„Ketaki, seid Ihr gerade verfügbar?“

Fragte sie in das Com hinein. Der Twi'lek bejahte. Er befand sich in seinem Quartier und war vermutlich alleine, denn seine Gefährten Miley war ja mit Fey zum Raumhafen aufgebrochen.

„Das ist gut. Ihr müsst mir einen Gefallen tun.“

“Natürlich. Was braucht Ihr?“

Fragte der Twi'lek zurück. Automatisch senkte Chesara ihre Stimme.

„Kommt hinunter und haltet euch in der Nähe des Hinterausgangs auf, am besten im großen Wohnraum. Ich bin draußen vor dem Bordell und habe dort einen... Besucher, sozusagen. Ich kann es jetzt nicht erklären, aber ich brauche Euch als Rückendeckung, falls etwas passieren sollte.“

Sie hörte ein dumpfes Geräusch aus der Com-Leitung. Es klang nach dem Schließen einer Tür. Offenbar war der Jedi-Ritter bereits in Bewegung.

“Bin unterwegs.“

Antwortete er munter, aber verlässlich.

„Danke.“

Sagte Chesara und beendete das Gespräch, dann steckte sie ihr Com wieder in ihre Tasche und öffnete die Tür nach draußen. Vertrauen war ja schön und gut und Exodus Wingston mochte beschlossen haben, seinen eigenen Weg zu gehen, doch sein Temperament schien Chesara ein launischer Gegner zu sein. Sie wollte nichts riskieren.

Er sah natürlich sofort, dass sie alleine war. Chesara atmete tief durch. Was gab es schon großartig zu sagen? Er konnte sich denken, dass Adrian ihn nicht sehen wollte.


„Es tut mir leid.“

Sprach sie, als sie zu ihm getreten war.

„Er wollte nicht mit kommen. Allerdings hat er mich gebeten Euch etwas auszurichten. Er bittet Euch zu akzeptieren, dass er seinen eigenen Weg gehen muss und dass er nach Hause kommt, sobald es an der Zeit dazu ist.“

Chesara machte ein kleine Pause, aber es gehörte noch etwas dazu, das sie nicht einfach weg lassen durfte, wenn sie die Nachricht wahrheitsgetreu übermitteln wollte.

„Für ihn bedeutet das, sobald er Alisah gefunden hat und dass dies schneller ginge, wenn Ihr ihm helfen würdet. Somit könntet Ihr, äh... zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“

Der Junge hatte gar nicht mal Unrecht, dachte Chesara, auch wenn er den letzten Zusatz vielleicht hätte weg lassen sollen. Oder vielleicht hätte sie es einfach nicht weitergeben sollen. Aber dann wäre es nicht wirklich von Adrian gekommen. Das Problem war, dass sie sie beide verstehen konnte, irgendwie.

- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Exodus -
 
Im Orbit von Coruscant, noch außerhalb der Atmosphäre, an Bord der Smee, mit Tom und Saahir

Zusammen mit R4 checkte Tomm noch ein letztes Mal alles, was sie hoffentlich nicht benötigen würden. Neben den Waffen waren das vor allem die unterschiedlichen IDs, die Tomm für alle an Bord dieser Mission besorgt hatte. Die Fälschungen waren hervorragend - und auch sauteuer. Dafür würden sie ihnen aber hoffentlich eine halbwegs einfache Einreise ermöglichen. Bisher verlief diese für Tomms Geschmack allerdings fast zu einfach.
Coruscant war der am besten gesicherte Planet des Imperiums. Allein die orbitalen Kampfstationen waren mehr als nur beeindruckend, auch wenn man sie gut kannte - von innen und von außen. Und nun waren sie bereits bis zum Rand der Atmosphäre vorgedrungen auf den veröffentlichten Routen, ohne daß irgendein imperiales Schiff sie bemerkt zu haben schien geschweige denn kontrolliert. Klar, sie würden den Schild noch passieren müssen, dieses komplizierte, übereinandergelegte und ineinanderverschachtelte Wabenmuster. Aber sollte die Einreise dieses Mal wirklich so einfach sein? Bisher ist Tomm auf diese Art nur ein einziges Mal so unter imperialer Herrschaft nach Coruscant gekommen.


"Führer an eins, Status!",

forderte er Tom wieder in strengem militärischen Tonfall auf, Bericht zu erstatten, welchen er sich anhörte und dann ebenso knapp bestätigte.

"Eins, bleiben sie genau auf der veröffentlichten Route. Eintritt in Atmosphäre mit fünfundfünfzig Prozent Impuls!"

Nicht, daß er seinem Schüler so etwas wirklich sagen brauchte, aber er wollte weder durch überhöhte Geschwindigkeit noch durch auffälligem Funkverkehr auffallen. Sollte doch jemand mithören, würde er das ganze Unternehmen nur für einen der vielen normalen Möchtegern-Söldner-Transporten halten und - hoffentlich - keinen Grund zur Sorge sehen.
Er hoffte, daß es Tom gelang, nicht allzu entfernt vom Honey House zu landen. Die Koordinaten hatte er ihm gegeben, ausreichend auskennen würde sich der Coruscanter wohl eh. Natürlich durften sie auch nicht zu dicht dran sein, aber auch das würde Tom problemlos meistern. Tomm blieb einfach nichts über als abzuwarten, auch wenn er das nicht so gerne mochte. Geduld war nie seine starke Tugend gewesen.
Mit der Macht wagte er derweil einen kurzen Griff nach unten in die Stadt. In die unteren Ebenen. Er tastete nach einer Präsenz, wagte aber nicht, die Macht zu sehr zu gebrauchen. Wenn sie aufmerksam war, würde ihn Chesara vielleicht bemerkt haben. Wenn nicht, dann brachte er sie so wenigstens nicht in Gefahr. Nicht hier oben und auch nicht dort unten.


Im Orbit von Coruscant, noch außerhalb der Atmosphäre, an Bord der Smee, mit Tom und Saahir

[op: @Tom: Wenn nicht doch noch jemand der Imperialen Flotte was will, dann bring uns runter.]
 
Atmosphäre von Coruscant - im Landeanflug - an Bord der Smee - Brücke - Tom; mit an Bord Saahir, Tomm

Saahirs sorge war verständlich, aber dank Tomms Vorsorge unbegründet. Von seiner Konsole nahm Tom die Unterlagen für Saahir und warf die ID zu seinem Mitpadawan hinüber. Er selbst hatte ja eine gültige imperiale ID. Was für ihn als wohlhabenden Einwohner Coruscants wohl kaum verwunderlich war. Solange er nicht als Jedi aufflog, würde er also mehr oder weniger unbehelligt Coruscant und so eigentlich auch jedes andere imperiale System anfliegen können. Solange man den Sicherheitskontrollen keine höherrangigen Sith zuteilte, was irgendwie unwahrscheinlich war, wäre alles in Butter.

„Tomm hat sich um alles gekümmert. Es hat keine Probleme geben.“

Beruhigte er Saahir. Dann konzentrierte er sich wieder auf das Steuern des Schiffes. Er hatte die manuelle Steuerung aktiviert und flog jetzt selbst das Schiff. Manche Dinge tat er lieber selbst. Erneut ging ein sanftes Vibrieren durch das Schiff, als sie in die dichteren Bereiche der Atmosphäre vorstießen. Die Repulsoren kompensierten automatisch und Sekunden später war der Flug wieder sanft wie eh und je. Tomms Reparatur der Repulsorsysteme war einwandfrei gewesen. Davon verstand der Jedi wirklich etwas. Trotzdem hatte Tom auf Lianna alle Systeme des Schiffes noch einmal überprüfen und justieren lassen. Das Schiff war alt, aber funktionierte jetzt besser als jemals zuvor. Jede kleinste Bewegung die Tom mit den Kontrollen vollführte, wurde ohne wirkliche Verzögerung eins zu eins umgesetzt. Doch viele Bewegungen musste Tom nicht tätigen. Einige wenige minimale Korrekturen des Kurses waren alles. Es war nicht gerade sehr Spannend, aber man musste trotzdem konzentriert bei der Sache sein. Es war ähnlich anstrengend wie die Übungen, die Tomm, Saahir und er während des Hyperraumfluges getätigt hatten. Doch glücklicherweise war Tom an so etwas ehr gewöhnt als an Machtübungen. In der Militärschule hatte er nicht gerade wenige Stunden im Simulator verbracht. Somit war das hier trotz der hohen Anforderungen an seine Konzentration eine leichte Übung für ihn. Bald, als sie aus den oberen Bereichen der Atmosphäre in tiefere Bereiche vordrangen, wurde die „Stadt“ in immer mehr Details sichtbar. Auf dem Hauptbildschirm wurde angezeigt wo sie landen würden. Tom hatte sich für eine Landeplattform in den oberen Ebenen entschieden. Dort würde er die Smee zwischenparken. Später würde er sie dann in seinen Hangar in den mittleren Ebenen bringen. Erst wollten Tomm und Saahir sicherlich zum Honey House, die anderen Jedis treffen. Der Landeplatz, den Tom gewählt hatte, war so gesehen gar nicht so weit vom Honey House entfernt. Er war lediglich einige Kilometer weiter oben gelegen. Wobei "einige" natürlich Ansichtssache war. Für Coruscanti war es keine Seltenheit sich vertikal um etliche Kilometer zu bewegen. Für Saahir war es sicherlich etwas neues und atemberaubendes.

„Wir gehen runter!“

Informierte Tom Saahir, damit er sich vor der Landung irgendwo hinsetzen oder festhalten konnte. Toms Landungen waren zwar immer recht sanft, aber er konnte nie für ein ruckelfreies Aufsetzen garantieren. Die Landestützen fuhren langsam aus. Sie waren bereits relativ nah an der Landeplattform. In wenigen Minuten wären sie unten. Es gäbe nicht mehr viel zu erledigen. Alle Formalitäten hatten sie bereits im Orbit erledigt. Einen kompletten Sensorscan der Smee durch die „Behörden“ und eine Überprüfung der IDs von Tomm, Saahir und Tom, war ihnen die Landung auf Coruscant gestattet worden. Als respektabler Einheimischer mit bekanntem Schiff und bekannter Schiffskennung wurde man nie so stark kontrolliert wie einreisende Außenweltler.

„Unser Taxi wartet bereits an der Landeplattform.“

Informierte er Saahir mündlich und Tomm über die Komm. Mit ein paar letzten Handgriffen und Steuerbewegungen ließ er die Smee erstaunlicherweise fast ruckelfrei auf der Landeplattform aufsetzen. Die Landestützen federten kurz das Gewicht der Smee ab, und Fixierten sich dann. Tom blieb noch einige Minuten an seiner Konsole sitzen und führ jetzt nicht mehr gebrauchte Systeme herunter. Er nahm außerdem Kontakt mit dem Personal der Landeplattform auf und orderte ein Nachfüllen der Tanks. Der Flug von Lianna nach Coruscant hatte sie ein gutes Stück geleert.
Als Tom fertig war, ließ er die seitliche Rampe ausfahren, zog sich seine Einsatzweste an und schnappte sich seine Windjacke.


„Saahir! Wir können dann. Schnapp dir deine Sachen. Ich denke du kommst erstmal im Honey House unter. Genauso wie Tomm.“

Tom war froh, dass er sein Schiff danach erstmal wieder frei von „Fremden“ hatte. Es war ungewohnt, dass nicht-Kents auf dem Schiff anwesend waren. Mit zackigem Schritt ging er zum Aufenthaltsraum. Dort wartete er, an der Luftschleuse, dem Ausgang des Schiffes, auf Tomm und Saahir. Also ginge es zurück dahin, wo er vor gar nicht mal all zu langer zeit eine ganze Schiffsladung Jedi abgesetzt hatte. Jetzt jedoch war er einer von ihnen. Naja, fast.

Coruscant - Landeplattform - an Bord der Smee - Aufenthaltsraum - Tom; mit an Bord Saahir, Tomm
 
[ Coruscant - untere Ebenen – vor dem Honey House | Exodus und Chesara ]

Adrian würde nicht kommen. Nicht freiwillig zumindest.
Chesara hatte ihm diese Nachricht frei heraus verkündet. Hatte sie sich überhaupt Mühe gegeben ihn zu überzeugen?! Sie trat zwar verständnisvoll auf, ob das aber nur ihre ewige Fassade oder echt war, vermochte er nicht zu sagen.
Immerhin überbrachte sie ihm eine Nachricht von Adrian. Und damit rührte sie etwas in dem ehemaligen Sith Executor.
Exodus selbst war erst nach Hause gekommen, als die Zeit dazu gekommen war – Adrian wusste das und benutzte deshalb wahrscheinlich dieselbe Rhetorik. Klug war er auf jeden Fall.
Vielleicht war Adrian ihm doch ähnlicher, als er gedacht hatte. Auch wenn die generelle Motivation seines Handelns, seinem Bruder sehr ähnlich war. Aramân hatte damals den Weg der Sith eingeschlagen, um Randalori zu befreien. Die Sklavenhändler zur Strecke zu bringen und den Menschen dort Freiheit zu schenken.
Und Adrian tat das alles anscheinend wirklich nur, um Alisah zurück zu holen. Er wollte ein Jedi werden – für seine Schwester.
Es blieb nur zu hoffen, dass sein Sohn nicht demselben Trugschluss unterlag, wie Exodus seinerzeit. Sein Verlangen, immer mächtiger zu werden, war von seinem Scheitern genährt worden. Mit mehr Macht hatte er besser werden wollen – ein besserer Mensch, ein besserer Vater, ein besserer Ehemann. Nichts davon hatte funktioniert. Jetzt wollte er es ohne die Macht schaffen.
Und genau das war der Grund, warum Exodus nichts tun konnte. Nicht helfen konnte, Alisah zu finden! Er war machtlos. Sie war verschwunden, niemand wusste, wo seine Tochter steckte. An ihr allein lag es, sich wieder zu zeigen.
Das alles musste Adrian wissen!
Das alles musste er ihm sagen!

Exodus blinzelte. Seit Chesara wiedergekommen war hatte er noch nichts gesagt. Keine Reaktion gezeigt. Nur nachgedacht.


„Okay. Danke.“

brachte er heraus. Dann setzte er sich langsam in Bewegung. Erst langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, dann schneller. Er achtete gar nicht mehr auf die Jedi-Rätin, fing an sich umzusehen, nach dem Eingang in den Adrian vorhin verschwunden war. Den Hintereingang des Bordells, die Tür über die er seinen Sohn erreichen konnte. Er hatte das Bordell halb umrundet, da sah er die Security, die eine unscheinbare Tür bewachte. Der Besalisk, der hier Wache schon, schien gelangweilt. Wahrscheinlich passierte die meiste Zeit nicht viel. In einer seiner vier Hände trug er einen Blaster, mit einer weiteren bohrte er sich gerade in der Nase. Die letzten zwei waren jeweils in eine von vielen Jackentaschen gesteckt. Der Besalisk war ziemlich massig, aber nicht viel größer als Exodus. Kein echter Gegner.
Jetzt bemerkte der Fleischklops ihn, hob zögerlich seinen Blaster. Exodus beachtete ihn kaum, sah nur die Tür, die bewacht wurde: Seine Chance mit Adrian zu reden. Ihm all die Dinge zu sagen!
Exodus drosselte sein Tempo nicht und der Besalisk bemerkte das sehr genau. Er hob seinen Blaster jetzt auf Augenhöhe, die Hände nahm er aus den Taschen.


„Hier geht’s nicht rein!“

blaffte er bestimmt.

„Ach was.“

erwiderte Exodus, den Besalisken jetzt ansehend. Unwillkürlich schob er seine Hand zum Gürtel, tastete nach dem kalten Stahl des Lichtschwerts. Er würde den Typen einfach bei Seite räumen – dann war der Weg frei! Dann konnte er mit Adrian reden, ihm alles klar machen, ihm sagen wie besorgt Yuna war!
Doch seine Finger griffen ins Leere. Er hatte sein Lichtschwert nicht dabei. Er war kein Sith mehr.
Der Besalisk hatte jetzt einen Arm erhoben, drückte ihn gegen Exodus‘ Brust und stieß ihn nach hinten.
Verwirrt sah er zu dem Wächter hoch und blinzelte. Er war kein Sith. Wollte keiner mehr sein.
Doch wie leicht wäre es, einfach auf die alten Methoden zurückzugreifen.
Unsicher sah er sich um – war ihm die Jedi-Rätin gefolgt?


[ Coruscant - untere Ebenen – hinter dem Honey House | Exodus und Chesara ]
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ im Schlafbereich ¦¦ Shana & Noa

Hm, okay. So wie es Noa beschrieb, war es wohl doch nicht so kompliziert. Allzu viel musste sie eigentlich nicht ändern. Beim Widerstand handelte es sich um keinen Vollzeitjob. Im Allgemeinen konnte man wohl im Voraus planen. Möglicherweise hatte sie heute einfach nur einen Tag erwischt, an dem mehr los war, bzw. an dem sie tatsächlich nach einer Aktion untertauchen mussten. Glücklicher, bzw. unglücklicher Zufall eben.

"Dann bin ich ja beruhigt. Ich hatte schon einen Haufen Stress befürchtet."

Also war das Ganze ein wenig individuell gestaltet. Denn sie hatte auch eine Wohnung in den oberen Ebenen, bzw. verkehrte dort. Die Leute sollten glauben, dass sie immer noch dort wohnte, obwohl sie nur alle zwei Tage dorthin fuhr um die nötigsten Dinge zu erledigen. Mit dieser Situation konnte sie gut leben. Weniger gut kam sie mit der heutigen Übernachtung zurecht. Ein Mehrbettzimmer? Na super. Noa, die damit überhaupt keine Probleme hatte, zog ihre Sachen aus und feuerte diese auf den Boden. Von Ordnung hielt sie wohl nicht besonders viel. Shana wandte den Blick ab, während sie sich selbst entkleidete. Sie war eigentlich nicht prüde oder so, aber dies war ihr doch etwas unangenehm. Am Besten sie stellte sich das als Klassenfahrt vor. Dort hatten sie schließlich auch mit mehreren Mädels in einem Zimmer geschlafen. Da die Tür abgeschlossen worden war, sollte es auch keinen ungewollten Besuch geben. Schließlich fand sie auch den Weg unter die Decke, nachdem sie ihre Sachen auf ihre Sporttasche gelegt hatte, die sie in einem der Räume gesehen hatte. Ob sie hier einschlafen konnte? Irgendwann mit Sicherheit. Während sie die Decke anstarrte, erzählte Noa über ihr bisheriges Wirken beim Widerstand. Soso, der General hielt also von Frauen nicht allzu viel. Wie nett! Wieder mal ein Mann mit antiquierten Ansichten. Frauen hatten beim Militär nichts verloren und konnten nicht mit Maschinen umgehen? So was in der Art? Normalerweise ließ sie so etwas nicht einfach im Raum stehen, aber momentan brachte es wohl nicht sehr viel, sich aufzuregen. Vielleicht brauchte es auch nur eine Frau, die ihn eines Besseren belehrte.

"Aha, hält er nicht? Es gibt wohl immer wieder Männer mit so einer Ansicht. Normalerweise lass ich ja so etwas nicht auf mir sitzen. Aber nun gut. Dann sollen uns die Männer mal zeigen wie es geht."

Die Blondine grinste. Beim Aufkommen von Vorurteilen ließ Shana diejenigen zeigen ob sie es konnten, und im Anschluss versuchte sie es dann selbst. Den einen oder anderen hatte sie damit schon vorgeführt und verstummen lassen. Solche Dinge gingen ihr ebenso gegen den Strich wie Ungerechtigkeiten gegenüber Nichtmenschen, oder das Bewerten von Personen nach ihrem Geld. Beschränktes Denken. Vielleicht wurde sie darüber so schnell wütend, weil sie sich ebenfalls in diese Richtung hätte entwickeln können, wenn ihr Leben glatter und ereignisloser verlaufen wäre. Vollkommene Gerechtigkeit würde man nie erreichen können – das war ihr schon klar - aber man konnte sich darum bemühen. Dies geschah jedoch nicht. Allerdings war noch gar nichts passiert, und sie konnte noch gar nicht wissen, inwieweit man sie einsetzen wollte.

"Wenn Du damit zufrieden bist, meinetwegen. Ansonsten würde ich an deiner Stelle mehr Vertrauen verlangen, bzw. dass man Dich ernst nimmt. Nylia habe ich so etwas heute auch schon gesagt. Die Leute können mehr als sie sich zutrauen. Sich ständig einzureden man könne irgendetwas nicht, ist meistens nur Unsicherheit oder Angst. Und wenn man eben nach drei Versuchen merkt dass etwas nicht hinhaut, na schön, dann ist man dafür vielleicht nicht begabt. Die meisten Dinge kann aber fast jeder zu einem gewissen Grad. Ok, Du kannst überhaupt nicht schauspielern, das habe ich nun auch bemerkt. Dafür hattest Du den Mut Dich da heute hinunter zu stürzen. Ich weiß nicht ob ich das gekonnt hätte."

Wieder musste sie lachend schnauben.

"Wir werden vermutlich noch genug zu tun kriegen. Weshalb wir wohl auch schlafen wollten. Dann halt ich jetzt mal meinen Mund." Sie hatte schon wieder drauflos geplappert. Manchmal konnte sie wirklich nicht aufhören.

"Ich wünsch' Dir eine gute Nacht. Soweit man mir gesagt hat, schnarche ich kaum bis gar nicht, es sollte also erträglich sein."

Shana drehte sich daraufhin um, die gebrauchte Decke war zum Glück mehr als groß genug für sie. Es dauerte eine Weile in der fremden Umgebung die benötigte Ruhe zu finden, aber schließlich empfing sie der Sandmann und führte sie in ferne Gefilde. Erstaunlicherweise ließ es sich hier sogar recht gut schlafen. Sie wurde nur einmal von Geräuschen geweckt, als sich Noa im Bett hin- und herwälzte. Ansonsten verlief die "Nacht" sehr ruhig. Shana hatte sich den Wecker gestellt, obwohl sie nicht wusste ob und wann sie gehen durften. Dennoch würde sie gerne ihren üblichen Rhythmus beibehalten. Nach gut einer halben Stunde war sie einigermaßen wach und stand auf. Sie versuchte möglichst leise zu sein, wobei dies natürlich nur begrenzt möglich war. Abgesehen davon schien Noa auch schon halb wach zu sein – schließlich war ihr Wecker nicht lautlos gewesen. Dennoch tapste Shana zur Tür und durchschritt sie vorsichtig. Wie sie sich schon gestern vorgenommen hatte, wurde das morgendliche Waschen auf später verschoben. Denn da sie eh nichts zum Wechseln dabei hatte, würde sie eh müffeln. Aber wehe es sprach sie jemand darauf an! Ihr oder ihm würde sie die Halsschlagader herausreißen. Noch nicht ganz wach, schlurfte der Morgenmuffel zur Kantine, in der sogar schon jemand saß und versorgte sich mit Frühstück. Die Pampe sollte wohl eine Art Müsli sein.

Vielleicht überlebte man auch diese Mahlzeit. Ohne wirklich Appetit zu haben, fing sie an zu schaufeln.


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Kantine ¦¦ Shana & Widerständler
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Exodus -

Der befürchtete Wutanfall blieb aus. Chesara hatte schon ziemlich sicher damit gerechnet, daher auch ihre Vorsichtsmaßnahme, Ketaki im Hintergrund warten zu lassen. Wenn Exodus Wingston derjenige war, der Adrian sein Talent zum Lichtschwertkampf vererbt hatte – und Chesara wusste, dass es so war – würde sie ihm in einem Kampf mit Waffen nicht lange Stand halten können. Umso erleichterter war sie nun, festzustellen, dass sich Exodus schließlich einfach nur ziemlich abwesend für die Nachricht bedankte. Hatte er überhaupt gehört, was sie gesagt hatte? Er starrte an ihr vorbei, beachtete sie gar nicht wirklich und begann dann plötzlich, sich in Bewegung zu setzen.

„Moment....“

Begann Chesara, als er an ihr vorbei lief, zuerst in ganz normalem Tempo und dann immer schneller. Was sollte das nun?! Chesara beeilte sich ihm zu folgen. Sah ganz so aus, als hätte der ehemalige Sith gerade entschieden, sich über alle Regeln hinweg zu setzen, Chesara geflissentlich zu ignorieren und Adrian nun doch mit Gewalt nach Hause zu holen. War ihm so egal, was sein Sohn dachte und fühlte? Wie konnte er nur so ein Ignorant sein! Aufgebracht folgte Chesara dem Mann, der erst vor dem Hintereingang zum Honey House halt machte und sich fast drohend vor dem Sicherheitsmann aufbaute, der bereits seinen Blaster auf ihn gerichtet hatte und ihn darüber belehrte, dass es zumindest zu dieser Tür nicht hinein ging. Chesara blieb auf der Stelle stehen. Exodus zu erzürnen war sicherlich nicht die beste Idee, doch wie konnte der arme Nichtmensch ahnen, wen er vor sich hatte? „Ach was!“, lautete Exodus Erwiderung lediglich, als er gesagt bekam, dass diese Tür für ihn nicht zugänglich war und Chesara sah, wie seine Hand in Richtung seiner Hüfte wanderte, dorthin, wo Jedi und Sith für gewöhnlich ihre Lichtschwerter trugen. Die Jedi-Rätin hielt die Luft an und bemerkte gar nicht, wie ihre eigene Hand ganz von selbst in die rechte Tasche ihres Kleids hinab sank. Bisher schien Exodus sein Leben als Zivilist im Griff gehabt zu haben – war der heutige Nachmittag eine solche Erschütterung für ihn, dass er drohte all seine Ausgewogenheit zu verlieren und rückfällig zu werden? Es ging um seinen Sohn und er sollte in der Lage sein, mit ihm vernünftig zu sprechen und eine friedliche Lösung zu finden, anstatt sich zu verlieren und alles nur noch schlimmer zu machen, indem er gewalttätig wurde und der dunklen Seite wieder Einlass in seine Seele gewährte. Verdammter Narr! Mit klopfendem Herzen und bereit zum Eingreifen stand Chesara gute fünf Meter hinter Exodus Wingston, als dessen Arm auf einmal wieder locker an seine Seite fiel und stattdessen der Sicherheitsmann nach vorne langte, um ihn grob zurück zu stoßen. Exodus Wingston blieb wo er war, stand einen Moment lang wie unentschlossen und sah dann über seine Schulter zu Chesara hinüber – ohne sich vergessen zu haben. Chesara atmete tief durch. Warum hatte es überhaupt soweit kommen müssen, fragte sie sich.

„Ich verstehe, dass Ihr ihn sehen wollt.“

Sagte Chesara mitfühlend. Was musste es für ein Gefühl sein, die Ablehnung des eigenen Kindes zu spüren? Adrian war sein eigen Fleisch und Blut...

„Aber ich glaube, bevor er mit Euch redet, müsst Ihr mit ihm sprechen – und zwar in seiner Sprache, nicht in Eurer.“

Es war schwierig, dessen war sich Chesara bewusst. Aber Eltern zu sein war nun einmal nicht einfach und Exodus Wingston machte es mit seiner Vergangenheit leider auch nicht besser.

- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Exodus -
 
(Defender - Them)

- Coruscant - City - Casino "Coruscant Royal" - Mit Leandro, Pierre les Gray (bewusstlos) -

Der "König von Coruscant", wie ihn manche Leute spöttisch, die meisten jedoch bewundernd, nannten, lag bewusstlos zu seinen Füßen. Them konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen, auch wenn es jetzt bedeutete, dass alles schnell gehen musste. Er hörte Leandro Informationen mit der Koordination oder mit Ventil austauschen, kurz darauf ging die Tür auf und letzterer kam hinein. Er schob einen riesigen Wagen auf Rädern vor sich, auf dem unter anderem ein Reparaturdroide und verschiedene Werkzeuge aufgeladen waren. So schnell wie er gekommen war, verschwand Ventil wieder auf den Flur, er musste schließlich die Stellung halten. Leandro und Them aktivierten den Reparaturdroiden, ließen ihn von dem Wagen rollen, luden mit vereinten Kräften les Gray hinein und schlossen die Klappe hinter ihm. Nun war es an der Zeit, einen mehr oder weniger realistischen Wasserschaden zu verursachen. Them drehte einen der Wasserhähne bis hinten auf, drehte eines der Rohre locker und schlug mit einem der Werkzeuge grob ein Loch hinein. Wasser strömte auf den Boden.

"Ventil? Wie sieht's aus?"

Fragte Leandro seinen unsichtbaren Gesprächspartner, dann nickte er Them, der die Antwort nicht hatte hören können, zu.

"Auf gehts."

Meinte er knapp und die beiden schoben den Reparaturwagen, in dem sich ihre Beute befand, hinaus. Them nach noch das Handtuch mit, an dem er sich die Hände abgetrocknet hatte. Musste ja nicht unbedingt noch DNA-Spuren hinterlassen, dachte er sich. Die Luft war rein, dafür hatte der Gestaltwandler gesorgt, und er zeigte ihnen auch direkt den kürzesten Weg zum Hinterausgang. In wenigen Sekunden befanden sich beide Widerstandskämpfer draußen und eilten auf einen Transportgleiter zu, in den sie den Wagen hinein schoben und Pierre les Gray hinter verschlossenen Türen wieder ausluden. Als das erledigt war, stand Ventil schon wieder zur Übernahme des Wagens bereit. Verlässlicher Kerl, dieser Gestaltwandler, dachte Them. Jetzt hieß es eigentlich nur noch: nichts wie weg.

Diesmal übernahm Leandro Cortina das Steuer und er lenkte den Transportgleiter schnell und sicher durch die Verkehrsschleifen Coruscants. Them grinste, mit sich selbst überaus zufrieden, und lehnte sich im Sitz zurück.


"Das war einfacher, als ich dachte."

Meinte er ein bisschen arrogant und steckte sich ein Pfefferminbonbon in den Mund. Leandro würdigte ihn keines Blickes, entweder weil er den Kommentar ätzend fand, oder weil er sich auf den Verkehr konzentrierte. Them war das recht egal. Er fühlte sich gut. Heute hatte sie diesen arroganten A'schlöchern des Imperiums mal gezeigt, wo der Hammer hing. Les Gray hatte an diesem Abend zum letzten Mal für sehr lange Zeit sein schmieriges Grinsen gezeigt.

- Coruscant - Mittlere/Untere Ebenen - Gleiter - Mit Leandro + Pierre (bewusstlos) -
 
Coruscant obere Ebenen, an Bord der Smee, mit Tom und Saahir

Wenn er ehrlich war, dann fand er die Anreise deutlich zu einfach. Coruscant war der am besten bewachte Planet des Imperiums - und sie waren hier einfach so sang- und klanglos gelandet ohne irgendwelche Vorkommnisse? Nicht einmal eine besonders gründliche Prüfung ihrer ID und der Fracht - immerhin einem republikanischen X-Flügler - hatte man gefragt. Aber was solls - sie waren jetzt hier und umso weniger Ärger es gegeben hatte, umso besser wäre es. Es sei denn, das wäre eine Falle. Wie beim letzten Mal. Tomm würde vorsichtig sein.

"Okay, dann laßt uns den Abstieg wagen."

Er wußte, daß Tom eine Fernsteuerung für die Smee besaß. Sollte es Ärger geben, konnte er das Schiff rufen. Es sollte also keine Probleme geben, sollten sie hier doch wieder einen eigenen fahrbaren oder besser fliegbaren Untersatz benötigen.
Nachdem sie das Schiff verlassen hatten und Tom mit den Sicherungsarbeiten fertig war, setzten sie sich in das bereitstehende Taxi. Während sie warteten, brachte Tomm Saahir an einer Anzeigetafel ein paar erste Buchstaben bei. Nur drei oder vier, aber so war er sich sicher, daß der Junge sich diese merken konnte. Auch die Aussprache erklärte er ihm. Dann waren die wenigen Minuten, die Tom brauchte auch schon um und die Fahrt konnte beginnen.
Tomm hatte seiner Schwester eine Nachricht geschrieben, daß sie sich erstmal kurz trennen würden und sich erst im Honey House wieder treffen wollten. Er hielt diese Trennung für sicherer. Eine zu große Gruppe würde sicher etwas mehr auffallen, sollten die Imps vielleicht doch irgendwie jemanden oder etwas beobachten. Dem Taxifahrer hatte er Anweisungen gegeben, sie in die mittleren Ebenen zu fahren, zu einem Hotel, welches Tomm gut kannte. Er hatte seinen X-Flügler dort einmal iin eine Suite eingeparkt. Unbeabsichtigt. Lange war es her.
Von dort aus würden sie dann zu Fuß zum Honey House hinabsteigen. Noch einmal griff er mit der Macht hinaus, dieses Mal, um Chesara explizit von ihrer Ankunft zu unterrichten. Sie würde sich denken können, daß er nicht alleine gekommen war:


"Hallo Tantchen, Probeme?",

fragte er nur kurz an. Dann wartete er, ob Ches antwortete.

Coruscant, im Taxi unterwegs, mit Tom und Saahir
 
[ Coruscant - untere Ebenen – hinter dem Honey House | Exodus und Chesara ]

„Ich verstehe, dass Ihr ihn sehen wollt.“

Ach wirklich? Vielleicht hätte die Rätin sich dann noch mehr Mühe bei der Überzeugung seines Sohnes geben können! Vielleicht stünde er dann jetzt schon hier draußen – und die ganze Situation sähe ganz anders aus. Aber ChesaraSyonette war mitfühlend und verständnisvoll. Sie musste das sagen. Und weise war sie natürlich auch. Wie immer.
Er sollte mit Adrian in dessen eigener Sprache sprechen? Was sollte das denn nun heißen? Jugendsprache? Slang? Exodus konnte sich keinen Reim darauf machen und runzelte die Stirn.


„Was meint Ihr damit?“

Sein Ton klang etwas barscher als beabsichtigt. Er konnte sich schon vorstellen, warum Adrian sich gern in Ihrer Nähe aufhielt. Sein Sohn war ihm immer sehr entscheidungsunfreudig vorgekommen. Die Rätin hingegen hatte zu jeder Situation einen Rat, eine Handlungsanweisung parat. Das war doch komfortabel.
Bevor Chesara ihm antwortete, sah er zum Besalisken zurück. Er war noch immer in Angriffshaltung, den Blaster im Anschlag. Exodus‘ Mundwinkel zuckten. Ein Lächeln brachte er irgendwie nicht zustande. Stattdessen nickte er dem Wächter nur zu. Sein Murmeln war fast unhörbar:


„Passt schon …“

Dann ging er in Richtung der Jedi-Rätin, lief aber an ihr vorbei und blieb genau auf ihrer Höhe stehen. Er sah sie nicht an, blickte irgendwo ins Leere.
Aus einer Laune heraus, einem Anflug von Selbstreflexivität, fragte er schließlich:


„Was denkt Ihr über mich, ChesaraSyonette?“

Ihre Meinung über ihn, sofern sie denn ehrlich war, konnte nur schlecht für ihn ausfallen. Das hier war nicht gerade sein bester Tag. Er war ein Wrack.
Aber immerhin hatte es auch schon noch schlechtere Tage gegeben. Früher hätte er sein Lichtschwert dabei gehabt. Er hätte an seinen Gürtel gegriffen, die Klinge zum Leben erweckt, sie stilsicher durch die Luft gewirbelt. Dann eine schnelle Bewegung auf Halshöhe des Besalisken. Von links nach rechts. Ein sauberer Schnitt. Er wäre schon durch den Hintereingang verschwunden, ehe der abgetrennte Kopf in einem unschönen Geräusch auf dem Boden aufgeprallt wäre.
Da war der heutige Tag doch besser - oder?
Oder?


[ Coruscant - untere Ebenen – hinter dem Honey House | Exodus und Chesara ]
 
Hyperraum nach Coruscant - an Bord der Diamantenfeuer - Cockpit - bei Jo, Quietschi, Andor im Maschinenraum, Samara im Quartier

Ja, Flederfalkenauge, ich denke, er weiß das es großes Vertrauen bedeutet. Zumindest hoffe ich das!

Unwillkürlich mußte Mara lachen. Allerdings noch mehr als Jo ihren neuen auserwählten Spitznamen nannte. Eigentlich gefiel er Mara ziemlich gut. Vielleicht würde er sich einbürgern lassen. Mit einem Grinsen wandte sich Mara den Instrumenten zu. Der Flug würde nicht mehr allzu lange dauern und sie wollte sicher gehen, dass sie für eventuelle Zwischenfälle bei der Landung gewappnet war.

Kurze Zeit später ertönte das Signal zum Normalflug. Mara leitete alles weitere in die Wege und machte sich auf alles gefaßt. Die Sternlinien verkümmerten... das Schiff trat in den Normalraum ein... jeden Moment konnten sie von Laserhageln empfangen werden... eigentlich war es schon erstaunlich, dass sie bis zum geplanten Punkt gekommen waren und nicht von einem Abfangschiff frühzeitig aus dem Hyperraum gezogen wurden... Mara wappnete sich...


So, Flederfalkenauge, jetzt werden wir ja sehen...

... aber nichts geschah.

Alles rund um den Planeten sah ganz normal aus. Wie zu den alten idyllischen Zeiten. Nur einige Patrouillen und Frachtschiffe waren zu sehen.

Während Jo ihren Mitfliegern bescheid gab, dass wir angekommen waren, folgte Mara dem Beispiel der
Smee und setzte zum Landeanflug an, der ebenso reibungslos erfolgte wie der bisherige Flug. In den letzten Monaten hatte sich doch einiges geändert wie es schien. Sie würde gespannt sein, ob und welche Änderungen es an der imperialen Präsenz auf dem Planeten gab.

Völlig gehetzt kam Andor, gefolgt von Samara ins Cockpit. Er sah zutiefst betrübt aus und überreichte Mara ihr Lichtschwert.


Mach dir nichts draus Andor, du hast ja noch uns und deine Vibroklinge. Das wird erstmal reichen. Aber du wirst jede freie Minuten weiterarbeiten.

Die Jedi-Meisterin schenkte ihrem Schüler noch ein munteres Lächeln. Dann wandte sie sich fragend an Tomm, wie es nun weitergehen würde.

Coruscant obere Ebene - an Bord der Diamantenfeuer - bei Jo, Andor, Samara
 
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