Coruscant

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle (Eingang)]- Alynn, Brennan, Commander Veantur

Alynns Blick folgte dem Soldaten, der von einem der Männer Veanturs fortgeführt wurde, um den Rest seiner Einheit zu benachrichtigen, ehe sie diese neuen Variablen für den Moment aus ihren Kalkulationen verdrängte. Ihr Vorhaben hier in der Datenspeicherfabrik war zu einem Ende gebracht worden – Asakawas Sturmtruppen hatten einen kleinen und lediglich ihren Befehlen gehorchenden Außenposten errichtet, in dessen Arbeit sich weder Horatio Kraym, noch Offiziere der lokalen Garnison wie Colonel Derricote einmischen konnten. Ihr nächstes Ziel sollte die Festnahme des Twi’leks Canze’olan sein, ein Fang, der ihr den Respekt – vielleicht sogar die Wertschätzung – des Gouverneurs einbringen konnte und eventuell dafür sorgte, dass sie für ihr weiteres Verweilen auf Coruscant tatsächlich ungestört blieb. Solange sie die Ergebnisse lieferte, die er brauchte, hatte Kraym sich um ihre Methoden nicht zu kümmern… und schon bald würde es zu spät sein, Einfluss darauf auszuüben, welche Ziele sie tatsächlich im Schatten der Wolkenkratzer verfolgte. Brennan Diar’mon und seine Leute waren dabei ein paar weitere nützliche Figuren, die ihr überschaubares Kontingent an verfügbaren Aktivposten erweitern sollten.
Der schlanke Körper der Sith vollführte eine langsame Drehung und bewegte sich wieder ins Innere der Fabrikhalle, mit ein wenig Abstand gefolgt von den kaum subtilen Stiefeltritten des ersten Offiziers der Viper. Ein paar gemessene Schritte… doch plötzlich verharrte Alynn mitten in der Bewegung, als sich eine plötzliche Störung einem Nadelstich gleich in ihr vollkommen ausgeglichenes Bewusstsein drängte. Ein verräterisches Aufblitzen, ein Hinweis… eine Warnung. Irgendwo in der näheren Umgebung musste ein Machtbenutzer sich seiner besonderen Fähigkeiten bedient haben – auf so starke Weise, dass selbst ihre im Vergleich mit Sith wie Elysa bescheiden ausgebildeten Sinne ein vages Echo des Waltens der Macht hatten wahrnehmen können. In der näheren Umgebung… vielleicht sogar in diesem Gebäude.


„Commander?“

Der kalte Tonfall ihrer Stimme – frostiger sogar als ihre übliche Art, mit ihren Untergebenen Aussprache zu halten – musste Veantur verraten, dass etwas nicht stimmte.

„Ma’am?“

“Ihre Männer haben das Gebäude gesichert und überwachen jeden Eingang, meinen Befehlen entsprechend?“

„Jawohl, Ma’am.“

Ein kaum zu erkennendes Zögern.

„Es… es gibt die ein paar Kellerräume unterhalb dieser Halle, unbenutzt. Auch Canze’olans Leute dürfte sie nicht benutzt haben, die Türen waren verschlossen. Es gibt dort laut den Plänen des Gebäudes, die wir den funktionierenden Datenbänken im Verwaltungstrakt haben entnehmen können, keinerlei Zugangsmöglichkeiten.“

“Keine Zugangsmöglichkeiten…“, wiederholte Alynn leise. Veantur rührte sich unbehaglich in seiner schweren Rüstung, ungeachtet derer er sich in Gegenwart seiner Vorgesetzten scheinbar verwundbarer fühlte als ihm lieb war.

“Wer weiß, wie lange dieses Gebäude bereits ungenutzt ist. Wie viel Zeit Coruscants Fauna hatte, hier Zugänge zu schaffen, die kein Architekt je erdacht und kein Baudroide je angelegt hat…“

„Ich halte das für recht unwahrscheinlich…“

“Wahrscheinlichkeiten interessieren mich nicht“, unterbrach Alynn ihn eisig.

“Ich weiß, dass dort unten jemand ist.“

Welche Erwiderung Veantur auch immer auf diese in seinen Augen vermutlich recht abenteuerlich anmutende Eröffnung parat hatte, sie wurde im Keim durch eine gebieterisch erhobene Hand der Sith erstickt.

“Holen Sie zehn Ihrer Männer. Wir werden nachsehen.“

Der Helm des Offiziers war nicht zu lesen, als er schneidig salutierte.

„Zu Befehl, Commodore.“

Seiner sich rasch entfernenden Gestalt nachblickend, spitzte Alynn nachdenklich die Lippen. Irgendetwas an diesem kurzen, verräterischen Aufflackern hatte sich vertraut angefühlt… oder zumindest nicht vollkommen fremd. Vermutlich waren also doch Jedi auf Coruscant.
Möglicherweise würden Krayms Pläne doch nicht so reibungslos aufgehen…


[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle]- Alynn
 
§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Krankenhaus ~ im Krankenbett ~ mit Akemi ~§

Wie hatte er es nur soweit kommen lassen können? Hatte er nicht alles unter Kontrolle gehabt? Alles kein Problem. Ein bisschen was zum Muntermachen, nichts Wildes, immerhin kannte er sich da aus. Doch hätte er es besser wissen müssen, oder nicht? Der Einstieg, der Verlauf, die Selbstüberschätzung, der Kontrollverlust, der Zusammenbruch. War es nicht alles wie nach Protokoll verlaufen, wie er es schon oft genug gelesen und auch gesehen hatte? Verflucht nochmal, er hatte sogar einen Film über dieses Thema gedreht und den Junkie in sich nicht kommen sehen! Und nun hatte es ihn übermahnt. Schlimmer noch: Er hatte eine Überdosis erlitten, wahrscheinlich weil dieser dummer Ersatz von Ivett ihm das falsche Zeug gereicht hatte. Nein, das ist Pech gewesen, die Schuld aber lag bei ihm selbst. Wo hatte er sich da bloß hineingebracht? Das war der Tiefpunkt ... in einer Zeit, die er als großen Höhenflug empfunden hatte, war er nun da: Der Absturz. Und ausgerechnet in ihrer Wohnung ... vor ihren Augen. Dass sie ihn hatte finden müssen, dass sie ihn nun so sehen musste, war das Schlimmste. Denn wenn er auch vor etwas ewig davon gelaufen war, hatte es ihn doch wieder eingeholt. Akemi.

"Nex, wie... wie fühlst du dich?"

sagte Akemi, wie sie da an seinem Bettende stand, völlig verängstigt und verwirrt. Wie viele Sorgen sie sich um ihn machte. Nex bemühte sich um ein Lächeln.

"Klasse, wobei ... der Service hier drin echt mies ist, was das angeht ..."

scherzte er, doch war der Versuch vergeblich. Keinem von beiden war zu Witzen zumute. Nex fühlte sich zunehmend in seiner sprichwörtlichen Haut, was nicht nur mit dem Entzug zu tun hatte. Der Schmerzvolle Ausdruck in Akemis Zügen brannte noch viel mehr. Unruhig bewegte sich er sich in seinem Bett hin und her, versuchte sich auf seine Hände zu stützen, aus dieser kümmerlichen Lage herauszukommen, was ihm halbwegs gelang. Doch am liebsten wäre er ganz aus dem Bett gesprungen und hätte das Krankenhaus sofort verlassen, um nur nicht mehr Akemis Blick ertragen zu müssen. In was für Phantasieschlössern wanderte er eigentlich? War er mehr als eine bloße Hülle, die von einer Unvollkommenheit in die andere Stolperte, nicht ganz Schreiber, nicht ganz Sanitäter, nicht ganz Schauspieler, alles nur ein Teil. Ein Sammelsurium an losen Hobbys und Eigenschaften, kein richtiges Ganzes, nur mit einem Etikett versehen, auf dem "Nex" drauf stand. Entweder war das was er für Akemi fühlte auch nur so ein loser Aspekt, wie er Irgendjemandem zu Irgendwas hätte angeheftet werden können. Oder sie war das Einzige, was aus ihm noch ein Ganzes machte. Machen konnte.

Wie um auf seine zunehmende Unruhe einzugehen, ihn vielleicht nicht flüchten zu lassen, kam Akemi ein paar Schritte näher an ihn heran, als sie um das Bett ging und sprach.


"Ich kann es nicht glauben. Du nimmst Drogen? Aber... aber wieso? Und wie lange?"

Purer Unglaube lag in ihrer Stimme, als könnte sie es wirklich nicht fassen. Als hätte er ihr Bild von sich zerstört. Was hatte er da nur getan?

"Ich ... ich weiß nicht ... ich ... wollte doch nur ..."

kam schwach über seine Lippe, ersetzte die Leere, das Nichts sagen wollen. Nicht können. Er drohte in ihrem traurigen Gesicht zu ertrinken, ihre Augen bohrten sich ihm in den Schädel.

"Nex, du hättest tot sein können!"

"Ich ... ich ..."

stammelte Nex, drückte sich hoch, konnte die schmerzenden Beine anheben, wollte aus dem Bett steigen - doch er fiel. Da er abgesehen von einem Tropf, an keine Geräte angeschlossen war, riss er lediglich die halbe Zudecke mit hinunter. Den Aufprall spürte er kaum, doch er hörte mit steigendem Horror, wie Akemi schnell, die Sorge in Person, um das Bett zu ihm lief.

"Da drinnen alles in Ordnung?"

erklang die Stimme einer Schwester von draußen. Akemi schien ihm hoch und zurück ins Bett helfen zu wollen, doch hatte Nex alle Kraft bei dem einen Versuch, dem letzten Versuch, zu fliehen aufgebraucht. Mit Macht nun drückten sich Tränen in seine Augen, als er geschlagen und kapitulierend auf dem Boden lag, nur mit großer Not seinen Körper davon abhalten konnte, sich zu Schütteln.

"Ich ... ich ... Akemi ..."

Er wollte nicht, dass sie ihn bemitleidete. Er wollte nicht, dass sie ihn für dumm und schwach hielt. Er wollte nicht, dass sie glaubte, er sei ein Junkie, ein Nichtsnutz und Versager. Er wollte nicht, dass sie ihn für einen jungen unvernünftigen Kerl hielt, mit dem nichts anzufangen sei. Er wollte nicht, dass sie in ihm nur einen kranken Freund sah, dem sie helfen musste. Er wollte nicht, dass sie ihm einen älten Kerl vorzog und auf Ewig vorziehen würde. Er wollte nicht weinend auf dem Boden liegen, ungeliebt und verletzt, ihr Opfer und Patient. Er wollte sie niemals kennen gelernt haben. Er wollte ihr um den Hals fallen und nicht mehr loslassen, sie an sich drücken, ihren zierlichen Körper zur Gänze fühlen können, nicht nur danach gucken, unerreicht. Er wollte alles und die Kinder mit Katzenaugen.

"... ich ... ich liebe dich ... ich liebe dich ..."

§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Krankenhaus ~ neben dem Krankenbett ~ mit Akemi ~§
 
[Imperial City – Verwaltungskomplex – Obere Etagen – Foyer zur Landeplattform] – Nergal, Ario Tal'shia(NPC) & 2 Apprentice(NPC)

Coruscant glich dahingehend dem Imperium, dass es eine ebenso gut geölte Maschinerie war. Abläufe und Prozesse waren klar strukturiert und erschienen selbst rein äußerlich betrachtet chaotisch. Mancher würde sagen dem Imperium das Chaos anzulasten sei völlig falsch am Platze, doch betrachtete man die Bewegungen und einzelnen Winkelzüge der vereinzelten Personen und vor allem Persönlichkeiten an sich... vermutlich wirkte das nicht anders als die an Coruscants Himmel dahin rasenden Speeder, Transporter und die vom Planeten startenden Schiffe. Vertont würde eine fürchterliche Kakophonie entstehen die dem ganzen eine überaus grässliche Note aufdrücken würde. Von seinem Standpunkt aus gesehen war da nicht mehr als Bewegung. Vorbei huschende Fahrzeuge die so lautlos blieben wie die beiden Sturmtruppen. Hätte er gewollt, hätte sein Gehör deren Atem allerdings durchaus wahrnehmen können. Es war ausreichend für ihn das sein Fokus auf diesem Gespräch lag und seine Gedanken sich nicht aufmachten und irgendwo im Orbit dieser Welt herum irrten, nur um nach etwas zu suchen das im Moment nicht greifbar war. Bisweilen neigte er immer noch dazu, mal um mal wieder in eben jene Sphären abzudriften. Und die Tatsache das der Gouverneur auf sich warten lies förderte in diesen Minuten eben solche Gedankengänge. Bedächtig verschränkte er die massigen Arme vor seiner Brust und ließ seinen Blick wieder hinab gleiten. In die Häuserschluchten und betrachtete das Spektakel Coruscant so tief es ihm möglich war.

„Ein Fakt, den viele in diesen Tagen nicht mehr bedenken. Sie glauben die Dunkle Macht allein legitimiert ihre Herrschaft.“

Bezogen auf die Sith mochte das auch durchaus stimmen. Wer sonst sollte sie führen, wenn nicht der, der das meiste Wissen auf sich vereint und die größte Stärke errungen hatte? Der Kleingeist fand diese Aussage äußerst ansprechend, malte sich aus das er eines Tages jene Person sein würde und hörte damit auch auf zu denken. Doch wie sie schon festgestellt hatten sah der Rest des Imperiums das anders. Bedingt durch die ereignisreiche Vergangenheit der Sith und führenden Offiziere war das kein Wunder. Zehn Jahre hatte er das nun schon miterlebt, wie viele würden sich noch einreihen?

Schmunzelnd blickte er seinen Schüler an.
„Ist das so?

Nur weil ich Kontakt mit ihnen habe, ist das noch kein Indiz für ihren Wert. Oder würdest du mir widersprechen, das Handlanger und Boten in einem Imperium das dutzende Systeme mit hunderten Welten umfasst, für dessen Herrscher überflüssig wären?“


Nichtsdestotrotz hatte er bezüglich der genannten Personen in gewissem Maße richtig gelegen. Draconis besaß wirklich Potenzial und das kam nicht von ungefähr. Nergal wusste das dessen ehemaliger Mentor kein unfähiger Tor gewesen war. Allegious hatte sich mit seiner Inszenierung vor und während dem Bruderkrieg schon früh als fähig erwiesen. Wie es allerdings um Elysa Nerethin bestellt war konnte der Sith Lord nicht sagen. Er hatte sie als der Macht fähige, kratzbürstige Kommandantin der imperialen Flotte kennen gelernt. Das kurze Zusammentreffen auf Bastion war für ihn wenig aufschlussreich gewesen, wie sie war und ob sie tatsächlich ebenfalls ein Potenzial wie Draconis besaß lag für ihn im Verborgenen.

„Die genannten sind durchaus fähige Wesen. Aber ja, es gibt auch jene, die sich ebenso gebärden wie Kezia. Wenngleich ich nur ob dessen was man von ihr gehört hat, oder besser nicht gehört hat, urteilen kann... Und bedenkt man das sie eine Sith Inquisitorin ist und wir nahezu nichts erfahren haben, was sie hier getan hat... zusammengerechnet mit dem scheinbar immer stärker werdenden Widerstand auf Coruscant. Ein... gutes Bild zeichnet das mit Sicherheit nicht.“

Einen Moment überlegte der Sith, wand sich dann zu seinem Schüler um und blickte ihm ohne Umschweife in die Augen.

„Auch ich war einst nicht anders als manche von ihnen... Jung und Unwissend kam ich damals auf Bastion an. Und diese Unwissenheit hielt sich viele, viele Jahre. Ich strebte Macht über allem an. Nicht ahnend das all die andere Dinge die ich studierte: Die Geschichten aus alter Zeit, die Philosophien der Sith, kurzum das Wissen vorherigen Generationen – ebenso von Bedeutung waren, wie mein Fortschritt im Kampf.“

Während eines kurzen Kopfschüttelns blickte der Sith zur Seite. Ließ einen Moment lang zu das Bilder aus den ersten Jahren durch seinen Geist wanderten. Aber das war nicht mehr wirklich er... Viel zu weit entfernt lag die Persönlichkeit Revan.

„Meine Unwissenheit allerdings war selbst verschuldet. Ich hatte eine kurze Zeit lang eine Mentorin, doch die begab sich ohne mein Wissen auf eine Mission und kehrte nicht mehr zurück. Ab jenem Punkt an dem sie aufbrach, absolvierte ich meine Ausbildung allein. Lediglich als ich so weit war befördert zu werden, gereichte mir der Mentor eines Waffengefährten zu eben dieser... Hilfe. Und darin lag zugleich meine Stärke. Das erkannte ich jedoch erst viel später... denn dadurch machte ich nicht einfach das, was mein Mentor mir beigebracht hatte.“

Letztendlich schien auch diese seine Entwicklung kein Zufall zu sein. Wieso sonst sollte er seine Ausbildung auch ohne Mentor bestritten haben? Allem voran, wer außer ihm hatte ebenfalls keinen Mentor gehabt? Seinem Wissen nach war das bisher und auch in diesen Zeiten etwas, das so nicht vorgekommen war. Und die Jahre vor seiner Erleuchtung waren die erste Prüfung gewesen. Prüfungen, derer immer wieder neue folgen würden...

„Letztendlich musste ich fallen, um zur Erkenntnis zu gelangen. Es war die Dunkle Seite die mich korrumpierte und dadurch erkennen ließ wie tief ich und auch viele andere gesunken waren. Sodass ich endlich sehen konnte, ohne erneut auf Pfaden zu wandern, die wenig damit zu tun haben, ein Sith zu sein. Ich habe erkannt das es nicht der Weg der Sith ist, sich von Wut und Zorn zu verzerren lassen, bis nichts mehr von einem übrig ist. Ich sah, wie weit all jene die angeblich Sith waren, sich tatsächlich davon entfernt hatten, weil sie glaubten ein mächtiger Kämpfer zu sein würde ausreichen.

Sicher... sie mögen alle in das Bild passen, das viele vom Orden der Sith gewonnen haben und sie erfüllen mit Sicherheit einen Zweck, doch wir definieren uns nicht über das was andere von uns denken und meinen...“


Einen Wimpernschlag hielt er inne. Der versteinerte, zeitweise noch härter wirkende Gesichtsausdruck Nergals lockerte sich währenddessen kaum merklich auf...

„Aber was bringt es, dir das noch einmal vorzubeten und mich aufzuregen. Du wirst noch oft genug daran denken müssen, was ich dir heute gesagt habe, wenn du auf jene anderen triffst.“

[Imperial City – Verwaltungskomplex – Obere Etagen – Foyer zur Landeplattform] – Nergal, Ario Tal'shia(NPC) & 2 Apprentice(NPC)
 
[ Coruscant | Industrieviertel | Kanalisation | Vorflutkammer | mit Noomi ]

Ein muffiger Gestank herrschte in den schmalen Kanalrohren, obwohl der Boden seit etlichen Tagen trocken war. Kein einziger Tropfen schmutziges Abwasser hatte für mehrere Wochen diesen rissigen Boden, welcher eindeutig eine Erneuerung bedurfte, berührt. Außerdem flackerten die sehr wenigen Lampen, die in diesen Rohren an der Decke angebracht waren, von Zeit zu Zeit. In dieser finsteren, dreckigen und äußerst muffigen Umgebung hatten sich mittlerweile kleine Tierchen ebenfalls einen neuen Lebensraum geschaffen. Rattenartige Wesen behausten die dunklen Nebenrohre, weil sie hier auf keine natürlichen Fressfeinde trafen. Bloß eine unerwartete Sintflut aus schmutzigen Abwasser konnte diese Tierchen für einige Zeit vertreiben oder gar in ihrer Population begrenzen.

Bei diesem grausigen Gestank und der vorherrschenden Finsternis suchten Crado und Noomi einen geheimen Weg, um der imperialen Blockade gänzlich entfliehen zu können. Ganz strikt hielten sich die zwei Jedi an eine digitale Karte, welche man ihnen kurz vorher in die Hand gedrückt hatte. Mit jedem weiteren Schritt liefen sie mehr und mehr in Richtung Nord-West. Hinter einer Kammer, wo das dreckige Wasser vorgeflutet wurde, befand sich in einem technischen Wartungsraum ein kleiner Ausgang. Dieser Ausgang war das Ziel des Jedi-Ritters und seines jungen Padawan. Ihnen war klar, dass inzwischen erste Sturmtruppen eine Suchaktion in der Kanalisation gestartet hatten. Die beiden mussten sich also beeilen.

Seelenruhig stand der zottelige Cathar an einem Vorsprung. Zusammen mit der schlanken Schülerin hatte das Katzenwesen das Ende des engen Abwasserrohrs erreicht. Einen Schritt weiter ging es gut drei, wenn nicht gar vier Meter in die Tiefe. Eine dünne Lache aus Dreckwasser benetzte dort den dunkelgrauen Beton. Sogar ein paar Algen hatten hier eine Möglichkeit gefunden, um problemlos zu überleben. In seinem Inneren leitete der Jedi-Ritter seinen Machtfluss immer mehr auf die Beine um. Sie wurden stärker, einfach belastbarer. Dazu atmete er ruhig ein und wieder aus. Sein erregter Puls kühlte sich wieder ab. Fix wanderte sein Blick zu der Nautolanerin an seiner Seite. Noomi war in ihre eigenen Gedanken vertieft.


„Okay, ich bin bereit“, teilte ihm der Padawan mit. „Los!“

Geschmeidig wie eine Katze löste sich Crado aus seiner kurzen Starre. Ein einzelner Schritt und mit einem Schlag befand er sich in der Luft. Der aufkommende Luftstrom zerrte an seinem recht langen Fell sowie dem schäbigen Mantel. Für eine Nanosekunde schloss der Jedi-Ritter die Augen – genoss einfach den kurzen Moment der Freiheit. Dann federte die Macht automatisch seinen Fall ab. Grazil landete der Cathar in dem knappen Dreckwasser. Augenblicklich begannen sich Hose und der ganz untere Teil seines Mantels mit dem vorhandenen Abwasser vollzusaugen. Er störte sich nicht daran, sondern sah sich nach seiner Schülerin um. Etwas unsanfter als ihr Mentor landete sie auch in der großen Kammer. Anscheinend war ihr der kleine Sprung nicht perfekt gelungen.

„Ein bisschen hart gelandet...“, gestand sie zähneknirschend. „… geht aber schon wieder.“

„Trotzdem eine Glanzleistung, Noomi, entgegnete Crado und schenkte ihr ein Lächeln, während er durch das kniehohe Wasser stapfte. „Du wirst immer besser.“

Dunkelheit, hasserfüllte Dunkelheit. Ein Bild brannte sich auf einmal in sein Bewusstsein – ließ ihn mit einem Schlag innehalten. Seine beiden Augen starrten nicht in das trübe Wasser, sondern in die Leere. Dem zotteligen Jedi-Ritter überkam plötzlich ein eiskalter Schauer. Eine dunkle Lawine kam ihrer Position mit rasanter Geschwindigkeit immer näher. Gleich einer Flut presste sich dieser Hass, der scheinbar aus einer unerschöpflichen Quelle kam, durch das enge Rohr. Innerhalb von ein paar Sekunden waren Noomi und Crado von einer außergewöhnlichen Finsternis, welche man nur in der Macht wahrnahm, umgeben. Alle Nackenhaare stellte sich bei dem Katzenwesen auf. Instinktiv griff er nach seinem Lichtschwert. Mittlerweile ballte sich die Dunkelheit an dem Rohrende, aus dem die beiden Jedi gekommen waren.

Blitzschnell, kaum sichtbar kam ein dunkler Schatten aus dem trockenen Abwasserrohr geschossen, hielt sich mehrere Nanosekunden in der Luft und stürzte sich dann – gleich einem Raubvogel – auf die beiden Jedi. Mitten in der Luft teilte ein blutroter Strahl, gleich einem künstlichen Konstrukt aus gebündeltem Licht, den hasserfüllten Schatten. 'Ein Sith...', schoss es dem Jedi-Ritter mit einem Mal durch den Kopf, während er paralysiert auf diese nahende Gestalt starrte. Herzschlag für Herzschlag schmolz die Distanz zwischen diesem Angreifen und den zwei Flüchtlingen. In dieser Millisekunde erkannte Crado, dass bloß ein weiterer Kampf sie schützen konnte. Zischend erwachte seine Klinge, welche durch ein orangefarbener Kristall dessen Farbe annahm. Brummend stemmte er sein ganzes Körpergewicht samt Waffe gegen den Angreifer. Für einen Moment blieb die Zeit stehen. Es wirkte ewig, das Szenario. Einen Meter, zwei Meter schob es den Cathar dennoch in dem äußerst trüben Wasser zurück. 'Der Hass leiht ihm Energie', erkannte der Jedi-Ritter.


„So schnell sieht man sich wieder, Sith...“, knurrte Crado, nachdem er durch einen Machtstoß einige Meter zwischen die Kontrahenten gebracht hatte. „Noch immer seid Ihr vom Hass verblendet.“

Automatisch nahm er seine defensive Ausgangsposition ein. Monoton brummte die orangefarbene Klinge in seiner rechten Hand. Plötzlich spürte er eine erregte Aura neben sich. Noomi hatte ebenso ihr provisorisches Lichtschwert aktiviert. 'Zusammen haben wir eine Chance', dachte sich der junge Cathar. In der Macht gab er seinem Padawan ein Zeichen. Synchron stürzten sie sich mit erhobenen Waffen auf den schwarzen Sith. Schnell wehrte der zornige Mensch die ersten Schwertschläge ohne jegliche Schwierigkeiten ab. Trotzdem schienen die Bewegungen des Sith nicht ganz so agil wie bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Nach einem kurzen Schlagabtausch trennten sich die drei Kämpfer erneut. 'Schläge allein können diesem Kerl nichts antun', bemerkte der Jedi-Ritter mit einem leisen Fauchen.

Im zweiten Anlauf griff dieses Mal Sith mit ganzer Wucht an. Flink stapfte er durch das schmutzige Wasser, wobei einzelne Spritzer in alle möglichen Richtungen verteilt wurden. Natürlich hatte der Feind längst erkannt, dass Noomi die Schwachstelle in dieser ungewöhnlichen Konstellation war. Er stürzte sich förmlich auf die Nautolanerin. Dabei konnte man ein herablassendes Lächeln auf seinen blassen Gesichtszügen erkennen. Blitzschnell nahm Crado seine Gedanken zusammen, streckte eine Hand aus und plötzlich baute sich im Bruchteil einer Sekunde eine dichte Wand aus ganz dreckigem Abwasser auf. Gleichzeitig rannte der Cathar los. Kurz bevor der Sith auf die Wand traf, schnappte sich der zottelige Jedi seine Schülerin. Zähflüssig bewegte sich in diesem Augenblick die gesamte Umgebung. Er hatte sein Lauftempo durch die Macht abrupt erhöht. Fünf, sechs Schritte entfernten sich die zwei Jedi von ihrer alten Position. Dann durchbrach die schwarze Gestalt die Wassermauer, welche sich sofort in ihre Bestandteile auflöste.


„Nicht immer auf die Kleinen...“, presste der Jedi-Ritter unter leichtem Schnaufen hervor, wobei er seine Angst zu überspielen versuchte.

[ Coruscant | Industrieviertel | Kanalisation | Vorflutkammer | mit Noomi und dem Sith (Draconis) ]
 
- Coruscant - CocoTown - Roses of Coruscant - Balkon - in einer Ecke des Balkons - Pooja Aldrete -

Niemand hatte die dunkel gekleidete Gestalt bemerkt, bis jetzt. Pooja war wahrlich verblüfft, dass der Gouverneur von Coruscant nicht besser bewacht wurde. Vielleicht wusste aber auch niemand, dass er hier war. Sie drängte sich noch mehr in ihre Ecke, da sie auch weiterhin unbemerkt bleiben wollte. Sie belauschte nun dasa Gespräch ihrer Cousine und dem Gouverneur.

„Um nochmal auf Ihre Worte zurückzukommen“,
erzählte Ariana nun. „Ich habe mich bereits mit 13 von meiner Mutter abgewandt, weil mir ihre Einstellung zum Leben nicht gefiel. Sie hatte schon immer die Hosen in der Ehe mit meinem Vater an. Mein Vater hat den Wohlstand in die Familie gebracht. Meine Mutter hat vergessen, wo sie wirklich herkommt. Ihre Eltern waren sehr arm und sie mussten vier ihrer sechs Kinder zur Adoption freigeben, sonst hätten sie die anderen beiden nicht durchgebracht. Sie ist also nur durch Adoption ein wenig reicher geworden. So richtig wohlhabend wurde sie erst durch die Hochzeit mit meinem Vater.“

'Prinzessin, jetzt hast du dich schachmatt gesetzt', schoss es Pooja durch den Kopf.

Sie wartete noch ein wenig ab, in der Hoffnung Ariana würde ihre Abstammung preisgeben, um wieder aus der Ecke zu gelangen, in die sie sich soeben manövriert hatte. Doch sie gab nichts mehr von sich Preis. Stattdessen erzählte sie nun von ihrem Bruder. Poo fragte sich weshalb ihre Cousine immer alles vermasselte. Na, dass mit Shawn hatte sie wohl nicht vermasselt, aber das mit ihrer Abstammung. Pooja wusste bereits einiges über den Gouverneur. Für sie war es auch wichtig über ihn informiert zu sein, denn es gehörte zu ihrem Job.

„Die Nacht bricht allmählich herein“, bemerkte Horatio höflich. „Wir sollten uns wieder ins warme Innere begeben. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn Sie am nächsten Tag kränkeln. Außerdem macht sich langsam der Hunger bei mir bemerkbar...“

Unterdrückt hustete Pooja in ihrerm Versteck auf. Sie hätte sich fast verschluckt. Jetzt musste sie wachsam sein. Das Paar schickte sich an wieder hinein zugehen. Sie durfte die beiden nicht aus den Augen verlieren. Poo beobachtete, wie er galant Arianas rechte Hand ergriff und die beiden gingen nach drinnen. Zum Glück war jetzt in der Bar mehr los und so wurde die hübsche, dunkelhaarige Alderaanerin nicht bemerkt. Sie nickte der Geschäftführerin unaufällig zu und schob ihre Kapuze zurück, dann mischte sie sich unter die Leute an der Bar und genehmigte sich einen Drink, während sie beobachtete, wie der Gouverneur Ariana zu einem freien Tisch am Fenster führte.

„Ein wirklich schöner Abend...“, vernahm sie nun die Stimme des Gouverneurs, der sich mit Ariana gesetzt hatte. „Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Planet solche Schätze verbirgt. Wir sollten uns auf alle Fälle wiedersehen – wenn ich so dreist sein darf.“

Ihre Cousine hatte es doch nicht vermasselt. Er wollte sie wiedersehen. Trotzdem fühlte sich Pooja dazu verpflichtet, dem Gouverneur von Arianas Herkunft zu berichten, bevor er es sich irgendwann doch wieder anders überlegte. Sie strich sich das braune Haar aus dem Gesicht und wartete ab. Der Gouverneur hatte soeben eine Nachricht erhalten. Jetzt musste sie schnell handeln und ihm folgen. Früher oder später würde sie schon noch ihr Gespräch mit ihm bekommen. Sie sperrte wieder ihre Ohren auf.

„Ich muss mich leider von Ihnen verabschieden“, hörte sie ihn nun sagen. „In meiner Position hat man kaum eine freie Minute – so war ich dieses Mal sehr froh Sie getroffen zu haben. Selbstverständlich hoffe ich auf ein zweites Treffen.“

Der Gouverneur wartete kurz Arianas Antwort ab, die Poo nicht mitbekam, weil sie ihren Drink bezahlte, dann verließ er das Restaurant. Pooja folgte ihm unauffällig. Sie war auf der Hut, dass hatte sie gelernt, nachdem sie jahrelang Leute ausspioniert hatte. Doch nicht um sie auszurauben, nein, ihr Job war es gewesen Skandale aufzudecken, in die gewisse Personen verwickelt waren. Sie rief sich ein Lufttaxi und wartete ab.


- Coruscant - CocoTown - Roses of Coruscant - an der Eingangstür - Pooja Aldrete -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo

Was war denn nun wieder? Hatte er schon wieder etwas Falsches gesagt? Keine Ahnung, jedenfalls ging Tom nicht weiter darauf ein, er meinte nur Mara müsse selbst ihren Körper kennen lernen. Ach wirklich? Manchmal glaubte er das Chaos, das Maras Leben umspannte wäre ihre Normalität. Schlafstörungen und Visionen, die ihr kaum noch die Möglichkeit ließen, klar zu denken. Genauso war ihr Körper gebeutelt war von den vielen Anfällen, nicht zuletzt hatte es schon damals damit begonnen, dass sie geglaubt hatte schwanger zu sein, obwohl es sich nur um Einbildung gehandelt hatte. Sie hatte eine regelrechte Panikattacke bekommen und war fast durchgedreht. Danach war es irgendwie Schlag auf Schlag gekommen. Ständig hatte irgendetwas sie belastet. In einigen Fällen war sie selbst die Belastung gewesen. Hier und jetzt hatte sie sich wieder nicht zurückhalten können und war direkt vor ihnen zusammengeklappt. Wie konnte man nur so störrisch sein?

Vorin stimmte mit Jo überein. So ein Schwächeanfall kam nicht von irgendwoher, bzw. man wurde nicht einfach so bewusstlos. Damals hatte er Mara nicht ernst genommen, nun nahm er sie ernst. Aber egal was er tat, Tom passte das irgendwie nicht. Wenn er sowieso falsch reagierte brauchte er sich ja nächstes Mal keinen Kopf machen. Tja, wie auch immer, Mara kam langsam wieder zu sich und quälte sich auf die Beine. Hach ja, der Stolz. Es war noch immer die Frage was sie jetzt mit der vermissten Padawan taten. Es kam der Vorschlag doch noch weiterzusuchen, doch Mara war dafür zu schwach. Sie zurücklassen und zu zweit weitermachen? Auch das wurde wieder verworfen. Mara wollte "nach Hause". Das Honey House hielten sie jetzt wirklich schon ziemlich lange in Beschlag. Es wurde höchste Zeit für einen Tapetenwechsel. Dabei wurde er an die Sache erinnert, um die Chesara in gebeten hatte. Er würde sich darum kümmern, wenn er die Zeit dazu hatte.

Der Tag war so besch issen gelaufen, seine Ankunft schon wieder so negativ ausgeufert, dass er die Schnauze voll hatte. Wäre das hier eine freiwillige Veranstaltung hätte er längst wieder kehrt gemacht. Da keiner von ihnen noch wirklich Bestrebungen bezüglich der Suche hatte, konnten sie Mara auch direkt zurückbringen. Tom verlor keine Zeit und schleppte das blonde Mädchen zurück zu seinem Gleiter. Seinen eigenen musste er eigentlich noch abholen. Der stand bei den "Defender" herum, allein und verlassen. Nun, die Padawane konnten ihn ja benutzen. Mittlerweile stiegen sie in den überraschend teuren und komfortablen Speeder. Mara und er wurden nach hinten verfrachtet, Jo, die nichts sehen konnte, durfte vorne sitzen. Nicht, dass es besonders viel zu sehen gab. Die Entscheidung stand also. Honey House.

Er hatte Nylia nicht gefunden, wenn überhaupt konnten die anderen beiden noch etwas erreichen. Wirklich daran glauben tat er nicht. Bei Sen jedenfalls hatte Hoffnung alleine nicht gereicht. Einmal war Leichtsinnigkeit bestraft worden, wenn sie Pech hatten, war es diesmal genauso. Damit er es am Ende nicht noch vergaß, schickte er Adrian und Jibrielle eine Nachricht, dass sie seinen Gleiter nehmen konnten.


*** Com – Nachricht an Adrian, Jibrielle ***

Hey! Auf meiner Seite war absolut nichts zu finden. Hier war sie definitiv nicht. Ich beende vorerst meine Suche. Vielleicht lächelt Lady Macht ja euch heute mehr zu. Wenn ihr so oder so fertig mit der Suche seid, könnt ihr meinen Gleiter nehmen, der noch vor dem Theater steht. Überbrückungsstück des Startkabels ist in der Verkleidung des Fahrersitzes direkt beim Verschieberegler.

Gruß Vorin

*** Com – Nachricht Ende ***

Wie gut, dass er gleich daran gedacht hatte, denn als Mara plötzlich zur Seite kippte, hatte er ihren Kopf an der Schulter. Der junge Meister stöhnte innerlich. Das musste ja gerade passiert sein, oder? Seine Ex-Freundin, bei der er nicht sicher war, ob er sie hassen oder lieben sollte, befand sein Schultergelenk als anlehnungswürdig. Dabei war er ihre Nähe doch gewohnt und kannte ihren Körper in allen Einzelheiten. Doch inzwischen war mehr zwischen ihnen als die erste intime Erfahrung. Mit dem Verlust des Vertrauens, war auch die Leichtigkeit des Körperlichen verschwunden. Teilweise. Immerhin hatte er sie problemlos für kurze Zeit umarmen können. Aber da war sie noch nicht bewusstlos gewesen und er hatte sich nach Belieben entfernen können. Jetzt könnte er sie natürlich einfach auf die andere Seite bugsieren, aber irgendwie brachte er es nicht fertig.

Er legte stattdessen seinen Arm um sie und verharrte in dieser steifen Position. So konnte er sie zur Not festhalten, wenn Tom ein scharfes Manöver machen musste. Zugegebenermaßen ein ziemlich schwaches Argument. Egal. Sie war wirklich erschöpft, schlief die ganze Zeit durch was bedeutete das sie entweder ewig nicht geschlafen hatte, oder etwas anderes Gesundheitliches mit ihr war. Möglicherweise erfuhr er es, möglicherweise nicht.

Sie erreichten das Bordell recht zügig und seine blonde Ex-Freundin wurde in eines der Zimmer "verfrachtet". Ob es genügte, wenn sie schlief? Vorin hoffte es. Denn egal wie erschöpft sie war, wie sehr sie Schlaf benötigte, die Visionen hatte sie damals auch nicht zur Ruhe kommen lassen. Wie es diesmal lief würde sich zeigen. Jo hatte nicht vor sich groß zu entfernen und blieb direkt bei der Tür. Eigentlich sollte hier im Honey House nichts passieren, aber was bedeutete schon "eigentlich"?

Mara war out of order, genauso Jo. Wenn er ehrlich war, konnte er auch eine Portion Ruhe und Schlaf gebrauchen. Aber bevor sich die Padawane nicht meldeten, würde er damit noch warten. Und Tom? Was hatte er vor?


"Was hast Du jetzt vor? Ich geh erstmal was trinken." Tom konnte mitkommen, oder eben auch nicht. Vielleicht konnte er ja noch ein paar Sachen erfahren, die in den letzten Monaten wichtig geworden waren. Viele Jedi spürte er allerdings nicht in dem Lusthaus. Es waren wohl alle unterwegs.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ (Miley) ▫ Tom & Jo​
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ verlassene Datenspeicherfabrik ~ Kellerräume ¦¦ Shana ~ Cortanas ~ Chesara & Defender

Dagegen hatte die Frau nichts einzuwenden und fing an zu schneiden. Um das Shirt war es glücklicherweise nicht schade, damit hatte sie keinen unersetzbaren Schaden erlitten. Und selbst wenn, was war wichtiger, ein Kleidungsstück oder ihr Leben? Keine ernstzunehmende Frage. Shana beobachte die Handgriffe der Jedi wodurch sie einen Blick auf die Wunde werfen konnte. Den Kopf drehte sie gleich wieder weg. Warum hatte sie noch mal dorthin sehen müssen? Verkrustetes Blut und Hautfetzen. Toll, sie wollte heute Nacht wohl nicht schlafen?

Dann ging der Spaß erst richtig los. Der ganze Dreck musste aus der Wunde, anders ging es nicht. Die Warnung der Frau machte es nicht besser. Ihr war klar, dass es gleich ungemütlich wurde. In Erwartung der Schmerzen drückten knirschend ihre Kiefer aufeinander und ihre Hand krampfte sich um die Lehne. Die peinigenden Signale rasten durch ihren Körper als Chesara anfing. Shana zuckte, ansonsten tat sich aber nichts. Die Hand verkrampfte sich noch mehr. Mit jedem Handgriff, spannte sich der Körper erneut an, auch wenn Shana versuchte den Arm ruhig zu halten. Trotz aller gesundheitlichen Ratschläge hatte die Blondine natürlich die Luft angehalten, und sog nun stoßartig die Luft ein. Ihr Blick ging irgendwo an die Decke, schließlich sollte niemand ihre Gesichtsgymnastik mitbekommen.

Ungeduld machte sich in ihr breit. War sie endlich mal fertig? Mit dem Bein wippend, wartete sie noch ein paar Sekunden, dann hatte sie das Schlimmste überstanden, wie auch Chesara ihr bestätigte. Sie atmete ein paar Mal ein und aus, um die Sauerstoffarmut auszugleichen. Ihre Augen waren leicht feucht, aber das war okay. Nicht okay war der Treffer, den sie irgendwie hätte vermeiden müssen. Sie hasste den Imperialen nicht nur dafür, dass er sie getroffen hatte, nein vor allem weil er sie nicht ein paar Zentimeter weiter unten erwischt hatte. Da war kein Stoff, nur Haut. Andererseits wäre die Energie dann tiefer gekommen. Ob das soviel besser war? Als nächstes sollte sie sich entspannen. Hä? Entspannen? Haha, sehr witzig. Der Schmerz war jetzt wieder konstant mittelmäßig, viel bessere Bedingungen sich zu entspannen, dachte sie bitter. Sie brummte zustimmend und versuchte die Spannungen in ihr loszulassen. Als nächstes nahm die Jedi ihren Arm in die Hand und blickte ihr in die Augen. Ein faszinierendes Blau, genauso wie ihre Augenfarbe. Für einen Moment war sie von dem Blick gefangen, sodass sie nur vage mitbekam, was die Jedi von sich gab. Shana lugte zur Seite. Was sollte das jetzt werden? Hand auflegen?

Während sich Shana noch fragte für wie bescheuert die Jedi sie hielt, passierte irgendetwas. Irgendetwas … Seltsames. Das sie sich ihre Frage selbst richtig beantwortet hatte, wäre ihr niemals in den Sinn gekommen. Ihr Arm, bzw. die verwundete Stelle fühlte sich auf einmal warm an. Nicht stechend oder brütend, sondern eher wie die wohlige Wärme, die einen unter der Decke erwartete, wenn man gerade nur kurz aufgestanden war um das Fenster zu öffnen oder das Bad zu benutzen. Möglicherweise war das auch einfach nur die Körperwärme, die von der Handinnenfläche ausgestrahlt wurde. Diese Theorie wäre ebenso zutreffend gewesen, wenn Shana nicht schließlich die kleinen Veränderungen aufgefallen wären, die langsam eintraten. Der Schmerz wurde geringer, weniger pochend. Aber auch das konnte alleine von der Wärme kommen. Es gab einige Entzündungsbehandlungen die auf Wärmebestrahlung basierten.

Jedi – Wunder – Trick – Tüte.
Wie sehr dieses Wort der Wahrheit entsprach zeigte sich nun. Der Unglaube, bzw. der krampfhafte Versuch ihre unnatürlich schnell voranschreitende Genesung irgendwie zu erklären, löste sich langsam in Wohlgefallen auf. Was sich in dieser Sekunde vor ihren Augen abspielte musste eine Halluzination sein. Der rote, bzw. dunkelrote Bereich wurde kleiner, gleichzeitig wurde er heller. Es sah so aus als würde der Schmutz verschwinden oder sich irgendwie auflösen. Das war vollkommen unmöglich! Shana verspürte ein leichtes Kribbeln im Arm. Ähnlich dem Kribbeln, welches man verspürte wenn Haut heilte. Aber das tat sie doch gerade, nur viel schneller als es normal war. Dabei war es aber weniger drängend. Wer hatte als Kind nicht den Ausruf gehört: "Nicht kratzen!" , und es dennoch getan? Dieses Kribbeln war anders, fast angenehm. Einfach unfassbar! Die Studentin versuchte nicht mit offenem Mund zu starren, auch wenn sie diesmal jeden Grund dazu gehabt hätte. Sie schaute Chesara an, die nichts weiter tat als sich zu konzentrieren.

Irgendwie war das faszinierend und beängstigend gleichzeitig. Schließlich war die Jedi fertig und begutachtete das Ergebnis. Für sie schien das ganz normal zu sein, dass die Wunde aussah wie nach drei Tagen Heilung mit einem Bacta - Pflaster. Und genauso war sie einfach durch die Halle gerannt und nicht von einem Schuss getroffen worden. Hier sah sie die "Zauberkräfte" der Jedi in ihrer voll entwickelten Form. Beeindruckend. Höchst beeindruckend (Na, wer erkennt es wieder? *g*). Die Frau hatte ihr die Hand aufgelegt und ihren Arm geheilt. Das glaubte ihr doch keiner. Sie glaubte es selbst kaum, obwohl es ihr Arm war, und sie alles genau gesehen hatte. Und irgendwie auch gespürt, auch wenn die Empfindungen sehr vage gewesen waren. So etwas konnte sie theoretisch auch. Sie hatte das Potential zu solchen Wunderwerken. Vielleicht sollte sie die Sache doch nicht so leichtfertig auf später verschieben. Selbst wenn sie nur ein bisschen von dem erlernen konnte, was sie hier gesehen hatte, würde ihr das vielleicht helfen den Widerstand besser unterstützen zu können.


"Ja, besser." , erwiderte sie schlicht auf die Nachfrage der Rätin. Leicht bewegte sie ihren Arm, der kaum noch schmerzte. Er sah noch etwas geschwollen aus, und so fühlte er sich auch an. Mehr nicht. Die Wunde war geschlossen und würde bald komplett verheilt sein. Innerhalb von wenigen Minuten war das geschehen.

"Wie ist so etwas möglich?" , staunte sie offen. Ja, die Macht, aber …
Einfach nur so?


"Und so etwas kann ich auch? Ich meine: solche Dinge könnte ich lernen?"
Für einen Moment hatte die Neugier gesiegt, doch das Staunen kehrte zurück.

"Ich kann es noch immer kaum glauben."

Damit stellte sie einen unverrückbaren Sachverhalt klar. Es fiel der sehr realitätsnahen und an die Wissenschaft glaubenden Frau schwer solche Zauberei zu akzeptieren. Ihr war zwar immer klar gewesen, dass Jedi und Sith tatsächlich etwas Besonderes, und ihre "Kräfte" echt sein mussten, aber es so direkt zu erleben, als wäre es Normalität, war nicht leicht verkraftbar. Doch durch die Schmerzen wusste sie dass dies alles wirklich passiert war. Sie hatte es mit eigenen Augen gesehen und ihre Heilung war durch keinen noch so tollen Trick erklärbar. Chesara hatte ihr quasi mit einem Hammer den Horizont weiter geöffnet. Sie musste und konnte es langsam akzeptieren.

"Ich glaube, ich kann jetzt wieder Bäume ausreißen." , grinste die Studentin. Es sollte klar sein, was sie damit sagen wollte.

"Vielen, vielen Dank!"


Die Blondine erhob sich und bewegte erneut vorsichtig ihren Arm. Zur Not konnte sie sogar wieder kämpfen, auch wenn sie hoffte es nicht mehr zu müssen am heutigen Tage. Wie würde es weitergehen? Brauchte noch jemand Hilfe, oder marschierten sie weiter um hier wegzukommen?

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ verlassene Datenspeicherfabrik ~ Kellerräume ¦¦ Shana ~ Cortanas ~ Chesara & Defender ~ ganz böse Alynn & Imp - Truppen oben
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - mit Adrian[

Die Nachricht war abgeschickt und nun blieb ihnen vorerst nur abzuwarten. Weiter planlos durch die Gegend zu streifen war mehr oder weniger zwecklos. Die größten Chancen hatten sie, wenn sie von Nylias zuletzt bekannten Aufenthaltspunkt ausgingen und gerade da befanden sie sich im Moment. In welche Richtung sie von ihr also gegangen war - oder verschleppt worden war - war nur leider die große Frage. Mit dem Versuch der Finte durch den Com-Link hatten sie aber wahrscheinlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Letzten Endes war das eigene Vermögen doch immer begrenzt, manchmal konnte einfach nicht mehr versucht, nicht mehr getan werden. Und vermutlich hatten sie diesen Punkt nun erreicht.

Zu Jibrielles erstaunen legte sich, eine Minute nach dem Verschicken der Nachricht, dadurch zunehmend eine tiefe, anwachsende Ruhe auf sie. Ihr Atem fand zurück auf das normale Level und verlangsamte sich sogar darüber hinaus. Die Tatsache, dass die Ereignisse nun, so wie eigentlich ja schon die ganze Zeit, nur noch teilweise in ihrer Hand lagen, von sovielen Faktoren abhingen, die sie nicht kontrollieren konnten, gab Jibrielle eine gewisse Art des inneren Friedens. Zunächst noch unbewusst erkannte sie, dass dieser Umstand nicht erst jetzt, durch diese vermeintlich letzte Option ausgelöst wurden war, sondern stets gegeben und auch zukünftig von bestand war. Während die also Padawan immer ruhiger wurde, begann Adrian immer ungeduldiger zu werden und ging so in der kleinen Gasse auf und ab, während sie auf eine Antwort warteten. Nicht nur, weil es unerträglich war, Adrian beim Trampelpfade-laufen zuzusehen, schloss Jibrielle ihre Augen und nahm die Macht um sie herum auf, fand so wieder ihre eigene Mitte. Eine Mitte die stets dieselbe, aber nie die gleiche war.


"Was meinst du, wie lange dauert das noch?"

"Bestimmt gleich. Bestimmt schreiben sie schnell zurück ..."


mit entspannter Stimme und horchte in die Macht, in der Hoffnung auf leise Antworten. Ihre Sorge war nicht im geringsten geschrumpft, doch zwang sie sich immer wieder daran zu denken, dass in der Ruhe die Kraft des Jedi steckte. Daran vermochte Adrian offenbar nicht zu denken, denn als noch keine zehn Minuten vergangen waren, trieb er sie schon an, sie müssten doch was tun und nicht nur rumsitzen. Zum Glück übernahm Jibrielles Com-Link die Antwort, als er sich gut vernehmlich meldete: Sie hatten eine Antwort!

Vier Möglichkeiten: Entweder Jemand hatte die Nachricht geschrieben, die wirklich einen große Bruder Namens Big T. hatte. Oder Nylia litt inzwischen an einer geistigen Verwirrung und bildete sich den Bruder nur ein. Wahrscheinlicher waren aber die Möglichkeiten, dass sie tatsächlich in Schwierigkeiten steckte und mit der Nachricht zu verstehen geben wollte, dass sie in großen Problemen steckte, oder aber das sie wirklich überwältigt wurden war, ihr jemand den Com abgenommen hatte und nun ihre Sucher in eine Falle locken wollte. Am wahrscheinlichsten hatten sie es wirklich auf Tylaar abgesehen. So oder so mussten sie in diesem Lagerhaus mit einem Hinterhalt rechnen. Das "Beeil dich!" war kein gutes Zeichen. Sollte es nicht einfach der formhalber zur Zügigkeit anhalten, lag der Schluss nahe, dass mit jeder verstreichenden Minute Nylia in größerer Gefahr schwebte eventuell exekutiert zu werden.

All diese Gedanken schossen durch Jibrielles Kopf, ohne dass sie ein Wort zu der Nachricht laut ausgesprochen hatte. Adrian hatte seinerseits sofort angefangen zu sprechen und als sie hörte, was er vorschlug, zögerte sie noch einen Moment. Eigentlich hatte sie, so wie er zuerst, nicht einen Moment daran gezweifelt, sofort Vorin bescheid zu geben, wenn sie eine echte Spur hatten. Dennoch hatte Adrian irgendwo recht mit dem was er sagte. Chesara hatte ihnen wirklich zugetraut damit fertig zu werden. Vorins dazustoßen war ja ein reiner Glücksfall gewesen. Aber hatte ihre Meisterin denn auch damit gerechnet, dass Nylia entführt wurden war? Wohl kaum. Doch wer konnte den Geist einer hohen Jedi schon durchschauen? Jedenfalls waren sie doch ausgebildete Kämpfer, oder nicht? Hatten sie sich nicht erst im Training in einem heftigen Kampf gemessen? Konnten da ein paar Gauner mithalten? Ehrlich gesagt hatte Jibrielle keine Ahnung, keine Antwort auf diese Frage. Doch sie wollte es herausfinden. Ein Gedanke, der ihr zugleich ein wenig Sorge wie Erregung bereitete. Schließlich recht schnell nickte sie Adrian zustimmend zu.


"Ja, du hast recht. Ich weiss ziemlich genau wo dieser Markt ist. Wir sollten, wenn wir uns beeilen, in nicht einmal 20 Minuten da sein. Zu Fuß sogar noch schneller als mit Robotaxis, so verwinkelt wie der Weg ist. Ich ... ich denke wir sollten erstmal hingehen und die Lage sondieren. Unsere Wahrnehmung ist sicherlich gut genug, dass wir einschätzen können, ob wir das alleine packen, oder nicht? Mit ein zwei Leuten oder so werden wir ja auch selber fertig. Ansonsten ... können wir ja immernoch die Kavallerie rufen."

meinte sie mit einem grimmigen, entschlossenem Lächeln und mit der Spannung auf das Kommende. So ähnlich musste sich auch Adrian fühlen. Sofort machten sie sich auf den Weg.

Im Laufschritt gab Jibrielle den Weg vor, doch Adrian folgte ihr auf dem Fuße. Egal wie sportlich Jibrielle war, hier konnte Adrian auf jeden Fall mithalten. Früher einmal hatte sie mit ihren Freunden, als sie alle schon etwas älter waren, bei diesem Supermarkt rumgehangen, was ihr jedoch nie große Freude bereitet hatte. Es war eher eine soziale Verpflichtung gewesen, auch wenn es langweilig und unbefriedigend gewesen war. Heute sollte sich ihr Wissen um die Lage des Supermarktes auszahlen. Schon nach einer viertel Stunde hatten sie den Block erreicht, indem sich der Supermarkt und die Lagerhallen befanden. Doch die beiden Padawane waren vorsichtig.


"Wir sollten versuchen, erstmal so nah wie möglich heran zu kommen, ohne das man uns sieht. Noch ... kann ich nicht abschätzen, was uns da erwartet."

sagte sie und meinte, dass es Adrian bestimmt nicht besser gehen würde. In einem so unbekannten Gebiet einer derart gewaltigen Stadt wie Coruscant nunmal eine wahr - und das auf dem ganzen Planeten - war es einfach unmöglich über eine gewisse entfernung hinweg irgendwas mit Sicherheit wahrzunehmen. Zumindest galt das für die Fähigkeiten, über die Jibrielle als Padawan im Moment verfügte.

Welche Lagerhalle gemeint war, viel schon beim Blick aus der Ferne auf: Von den Vier Lagerhallen war nur eine nicht mehr beleuchtet und in nicht mehr gut erhaltenem zustand. Vermutlich stand sie leer. Der ideale Platz für einen Unterschlupf. In dem Haus konnte eine ganze Legion oder nur eine Handvoll Leute warten. Oder niemand. Das galt es herauszufinden.

Die Padawane machten ein kleines heruntergekommenes Blockhaus aus, dass die Lagerhallen zwar nicht direkt begrenzte, von dem aus sie aber einen guten Blick haben würde. Da die Gegend um die Lagerhallen recht gut ausgeleuchtet war, würde es schwer sein noch näher heran zu kommen, ohne vielleicht gesehen zu werden. So peilten sie das Haus stillschweigend an. Die Tür hing in den Angeln und ein paar Fenster waren hier und da eingeworfen. Ein schneller Verdacht bestätigte sich: Das Haus stand ebenfalls leer, was für diese Gegend absolut nicht überraschend war. Da aber leerstehende Häuser in der Regel für die unzähligen Mittellosen dankbare Dächer über dem Kopf darstellten, bedauerte Jibrielle diesen Umstand auch nur kaum. Sie griff kurz hinaus in die Macht um zu prüfen, ob ein paar Obdachlose gerade da war, und machte tatsächlich ein paar aus. Das sollte kein Problem sein. Sie traten durch die ehemalige Tür in den dunklen Flur und Jibrielle spürte nun auch ein paar andere Lebensformen, so wie Raten und anderes Geschmeiß. Und ...

Erschrocken drehte sich Jibrielle herum als sie Jemanden hinter sich aus dem Schatten treten sah. Vor ihren Augen zerflossen die Sekunden zu Stunden, denn sie wusste, an wen sie da geraten war. Der bewaffnete Devaronianer schritt mit einem Blastergewehr in der Rechten, einem Com-Link in der Linken auf sie zu. Sein Zeigefinger kreisten zum einen um den Abzugshahn, zum anderen um einen roten Knopf.


"Wer seid ihr?"

stellte der Devaronianer eine Frage, auf die er unterbewusst nicht einmal mehr eine Antwort erwartete. Jibrielle wusste, dass er längst erkannt hatte, sich sicher war, dass sie Eindringlinge waren. Feinde. Ohne zu wissen wir ihr Geschah und ohne das dabei ein ganzer Augenblick verging, sah Jibrielle die Ereignisse ihren Lauf nehmen. Der Devaronianer drückte seinen roten Knopf, er feuert und verletzt Adrian an der Schulter, bevor sich die Padawane wehren können. Durch den ausgelösten Alarm kommen seine schemenhaften Freunde, die die Padawane überwältigen und gefangen nehmen. Nylia bleibt gefangen und wird mit Sicherheit sterben. In dem Bruchteil einer Sekunde, wie ein Faden oder ein Riss zogen sich vor Jibrielle innerem Auge die Ereignisse entlang. Doch einen anderen Faden entdeckte sie, einen Macke in der Geschichte, durch die er nicht Feuer würde, durch die sie nicht angeschossen und gefangen genommen werden würden. Durch die für Nylia noch Hoffnung blieb. Sie sah den Bruch im Glas.

Ohne zu zögern, ohne nachzudenken oder dem Devaronianer die Möglichkeit zu Schlüssen zu lassen, handelte Jibrielle, machte eine instinktive kleine Handbewegung in seine Richtung und sprach.


"Wir sind Niemand. Obdachlose. Sie wollen uns in Ruhe lassen. Sie wollen zu Burger-König-Paradies an der großen Umgehungsstraße gehen und ein paar Burger essen."

"Ihr seid Niemand. Ihr seid Obdachlose. Ich möchte euch in Ruhe lassen. Ich werde zum Burger-König-Paradies gehen und ein paar Burger essen."

meinte der Devaronianer mit wässrigen Augen, ließ die Waffe sinken und ging. Jibrielle beobachtete ihn noch ein Stück weit, als er den geplanten Weg antrat. Dann kam sie wieder zu Adrian herein. Plötzlich, für einen kurzen aufflackernden Moment, schlug ihr das Herz bis zum Hals und sie rutschte, um sich zu beruhigen, an der Wand des Flurs langsam hinunter. Doch züging verging der Schock: Der Schock über die Situation, aber auch der Schock über sich selbst. Puh, das war ja nochmal gut gegangen.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - in einem heruntergekommenen Haus - mit Adrian[
 
- Coruscant – City – Krankenhaus – Krankenzimmer – Mit Nex -

Er beantwortete nicht eine ihrer Fragen. Eigentlich sagte Nex überhaupt nichts. Er stammelte herum, suchte anscheinend nach Worten oder nach Erklärungen – aber gab es die überhaupt? Zumindest stritt er nichts ab. Er wusste, was er getan hatte und was geschehen war. Aber was nun, würde er nach Ausflüchten suchen? Sacht schüttelte Akemi den Kopf, als er versuchte sich hoch zu kämpfen. Er sah noch immer sehr elend aus, war er gerade erst aufgewacht. Was hatte er jetzt vor? Mit leicht verbissenem Blick setzte sich Nex auf und schwang die Beine aus dem Bett, doch ehe Akemi ihn zurück halten konnte, machte er Anstalten aufzustehen – und wurde auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, als seine Beine unter ihm nachgaben und ihn hinunter rissen.

„Nex, nicht!“

Rief Akemi leise, verschluckte sich fast und machte einige Schritte nach vorne, in der Absicht ihn zu halten, doch es war bereits zu spät. Nex lag auf dem Boden neben seinem Bett, auch wenn er sich nicht viel getan haben konnte. Akemi atmete tief aus. Was sollte das werden? Warum tat er das? Er hatte doch überhaupt keine Kraft dazu!

„Hast du dir weh getan? Warum machst du auch so was? Komm, du musst wieder hoch.“

Sagte sie und umfasste seinen Arm, um ihm hoch zu helfen, doch Nex arbeitete nicht mit. Er saß nur dort und sah sie seltsam an. Verständnislos erwiderte sie seinen Blick. War er noch nicht ganz wieder klar? Von draußen rief eine Schwester, ob alles in Ordnung war. Akemi wandte sich bereits um, um sie zu Hilfe zu holen, als Nex plötzlich einen ersten halbwegs zusammenhängenden Satz zu Stande brachte – einen Satz, der Akemi entsetzt inne halten ließ.

„Was?!“

Schoss es aus ihr heraus, während sie entsetzt blinzelte. „Ich liebe dich“, hatte Nex gesagt... und wieder: „ich liebe dich.“. Das konnte nicht sein. Nex war noch nicht wieder der Alte. Hatte er Halluzinationen? Verwirrt schüttelte Akemi den Kopf.

„Nex, ich glaube...“

Begann sie, ohne den Satz zu beenden und setzte dann erneut an:

„Ich hole Hilfe.“

Ruckartig stand sie auf und lief zur Tür. Die Schwester war noch draußen im Flur und stellte gerade das Abendessen zusammen.

„Schwester! Wir bräuchten Hilfe... Nex...Mr. Ousia ist aus dem Bett gefallen.“

“Gefallen?!“

Wiederholte die Schwester und folgte Akemi direkt ins Zimmer. Peinlich berührt strich sich Akemi eine kurze Haarsträhne hinters Ohr.

„Äh, ja, er hat versucht aufzustehen.“

Resolut packte die Schwester Nex unter den Armen und schob ihn wieder aufs Bett hinauf, wo sie ihn wieder unter die Decke packte und diese unter ihm fest klopfte. Dabei schimpfte sie mit ihm und erklärte ihm, dass er erst dann aufstehen durfte, wenn sie es ihm erlaubte. Danach verschwand sie wieder, schloss die Tür hinter sich und Nex und Akemi waren wieder alleine. Akemi stand wieder am Fußende des Bettes. Sie fühlte sich unwohl. Wo war die Vertrautheit zwischen ihr und Nex hin? Was war passiert in den wenigen Stunden, die vergangen waren, seit Nex ins Bad gegangen und nicht wieder heraus gekommen war? Und was um alles in der Welt meinte er damit, dass er sie liebte? Das hatte er doch nicht... ernst gemeint, oder? Er konnte es nicht ernst gemeint haben. Sie waren Freunde, gute Freunde, aber nicht mehr. Sie war mit Richard zusammen und das wusste er, hatte es immer gewusst, von Anfang an.

- Coruscant – City – Krankenhaus – Krankenzimmer – Mit Nex -
 
Coruscant - untere Ebene - Strasse - im Speeder - Tom, Vorin, Mara, Jo

Die Fahrt verlief ruhig. Tom selbst saß mit ernsthaftem Gesichtsausdruck starr auf die Fahrbahn blickend auf dem Fahrersitz. Mara musste lernen alleine klarzukommen. Sie konnte nicht immer das emotional instabile Küken des Ordens sein. Sie musste lernen mit ihren Gefühlen umzugehen. Er hatte es schließlich auch. Bei ihm jedoch war es auch nur eine temporäre Sache gewesen. Mara schien von Natur aus anfällig zu sein. Anfällig für Depressionen? Er wollte nicht, dass es so schlimm war, auch wenn er es fast befürchtete. Er wollte, dass sich alles zum Guten wenden, auch wenn er nicht daran glauben, nicht einmal hoffen konnte. Hoffnung war sowieso etwas, das bei ihm auf unfruchtbaren Boden fiel. Es hatte nicht einmal Zeit zu keimen. Ja, es erstarb praktisch im Flug und war tot, bevor es ihn erreichte. War das gut oder schlecht? Er wusste es nicht. Alles was er wusste, war das er sich auf das Kommende vorbereiten musste. Ja, das Kommende. Was auch immer das sein würde. Drei Padawane anstelle von einer Vermissten suchen gehen? Sein Lichtschwert fertig stellen? Mit den anderen Jedi gegen das Imperium kämpfen? Was auch immer in der Zukunft auf ihn wartete, er glaubte nicht, dass es etwas Gutes war. Alles was da kommen mochte war nicht das wozu er geboren worden war. Nichts von dem war seine Bestimmung. Also war es schlecht. Schlecht und falsch. Es war falsch und unfair. Unfair nicht ihm gegenüber, sondern seiner Familie. Sollten die Kent-Familie und ihre Tradition nach so langer Zeit einfach aussterben? Das war nicht gerecht. Die Republik, die Jedi, das Imperium und die Sith existierten praktisch so lange, wie die Geschichtsschreibung zurück reichte. Sein Familienstammbaum reichte wohl noch weiter zurück. Das sogar unter ein und demselben Namen: Kent. Er konnte nicht zulassen, dass es hier endete. Nicht wegen etwas banalem wie einem galaxisweiten Krieg. Wenn die Galaxie von einem schwarzen Loch verschluckt wurde, so mochten auch die Kents verschwinden, aber nicht weil zwei Regierungen sich bekriegten. Das war unter der jahrtausende alten Würde seiner Familie. Als er im Honey House angekommen war, hatte er einen Beschluss gefasst. Sobald Mara wieder bei Kräften wäre, würde er sich aufmachen.
Doch erst einmal galt es sie in ein Bett zu legen und ihr Ruhe zu gönnen. Nachdem Mara zugedeckt war und Jo sich vor dem Zimmer postiert hatte, sprach Vorin ihn an. Jetzt etwas trinken? Wo es Mara schlecht ging? Wie konnte der Kerl jetzt an so was denken?


„Ich trinke keinen Alkohol mehr.“

Stellte er nüchtern fest. In seinem kurzen Leben hatte er schon genug für mehrere Leben getrunken. Genau betrachtet war es Maras und Tomms Verdienst, das er aufgehört hatte zu trinken. Nein, eigentlich war es sein eigener Verdienst gewesen. Aber Mara und Tomm hatten viel dazu beigetragen. Auch wenn beide das wahrscheinlich gar nicht wussten.

„Ich bleibe bei Mara, falls sie aufwacht.“

Erklärte er dem Jedi-Meister. Am liebsten hätte er ihn angeschrien und ihm befohlen gefälligst hier zu bleiben, sich auf seinen verdammten Ar*ch zu setzen und zu warten, bis es Mara wieder besser ging. Verdammt noch mal, das war seine Exfreundin. Keine Fremde, die er zufällig aufgelesen hatte. Egal was zwischen ihnen gelaufen war, er sollte sich gefälligst um sie kümmern. Tom konnte diesem Kerl immer noch nicht leiden. Seit er Vorin damals auf der Smee aus seiner Schockstarre hatte befreien müssen, war im der Kerl unsympathisch. Tom konnte keinen Finger darauf legen, aber irgendetwas stimmte an dem Jungen nicht.
Tom drehte sich zu Mara und schloss die Augen. Jetzt wo Mara schlief, hatte auch er Zeit, sich etwas auszuruhen. Es war ja nicht so, als wäre sein Tag nicht anstrengend gewesen. Wie gerne er jetzt wie wohlige Aura seines Gartens wahrgenommen hätte. Oder gar die eines echten Waldes. Was hätte er jetzt dafür gegeben, auf Naboo zu sein.


Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich - Mara’s Zimmer - Tom, Vorin, Mara, vor dem Zimmer: Jo
 
Coruscant/ Industrieviertel/ Kanalisation/ 6 Cortanas, Chesara, Shana

Sie plauderten nicht mehr lange und verfielen schnell wieder ins monotone laufen. Eigentlich ja nichts Schlechtes. Etwas nachdenken, wieder etwas in sich kehren, den letzten, blutigen Kampf verarbeiten. Sane hatte auf der Krankenstation von Soldaten gehört, die irgendwann aufgehört haben zu sprechen. Sie konnten oder wollten es nicht mehr und keiner konnte die genaue Ursache dafür feststellen. Körperlich fehlte diesen Soldaten nichts. Wahrscheinlich war die psychische Belastung zu viel für die armen Kerle geworden. Die vielen Toten, die ständige Bedrohung des eigenen Lebens. Es war ein verdammt harter Job, verflucht hart. Und trotzdem tat Sane ihn, genauso wie seine Cortanas und Millionen andere Männer, Frauen und Aliens.

"He, Doc, schau dir das an.", rief Jadens Stimme aus dem Dunkeln. Sane hatte gar nicht gemerkt, dass er Sane überholt hatte.

Der Soldat hatte einen Tunnel entdeckt, der anscheinend natürlichen Ursprungs war. Chesara schlug vor, diesen Weg einzuschlagen.

"Wie Sie meinen, Jedi.", antwortete Snake. "Hoffentlich begegnen wir nicht dem Vieh, dass den Tunnel hier gegraben hat." Kurz darauf erhellte eine Munitionsanzeige eines Blasters Snakes Gesicht. Was hatte er mit seinem Schnellfeuergewehr gemacht? Naja, egal.

Also tasteten sie sich jetzt langsam den Tunnel entlang, der natürlich genauso dunkel wie die Kanalisation war. Als sie dann schließlich an ein Gitter kamen, läuteten Sanes Alarmglocken. Das Gitter war aufgebrochen. Waren das Widerständler oder vielleicht Sturmtruppen? Sane flüsterte ein "Gut festhalten" zu Shana, welche er noch immer auf dem Rücken trug. Dann zog er seine Blasterpistole. Seine fünf Soldaten taten es ihm gleich. Mit gezogenen Waffen betraten sie schließlich einen kleinen Raum und fanden dort eine aufgebrochene Türe. Hier war definitiv schon jemand. Nur wer? Sie gingen weiter und kamen in eine Art Keller. Die Luft war hier nur wenig besser wie in den Kanälen und die Lichtverhältnisse waren auch nur mäßig besser. Plötzlich hörte Sane was, ging reflexartig in die Hocke und zielte in die Richtung, aus der er das Geräusch vernommen hatte. Irgendjemand oder irgendetwas war da hinten. Hinter sich konnte er hören wie die anderen in Stellung gingen. Sie hatten das Geräusch zweifelsohne auch gehört. Wenige Sekunden später konnte Sane die Quelle des Geräusches genauer lokalisieren. Jemand war hinter der nächsten Tür, welche dann auch plötzlich aufging. Sane legte seinen Finger auf den Abzug, bereit alles und jeden zu töten, der gleich durch diese Tür kommen würde. Langsam öffnete sich die Türe und eine hoch gewachsene Gestalt betrat den Raum. Keine Sturmtruppenrüstung. Sanes Finger entfernte sich wieder ein Stück vom Abzug, zielte aber immer noch auf die Gestalt. Man konnte nie wissen. Als schließlich noch zwei weitere Gestalten auftauchten rief Chesara, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Mitglieder der "Defender" handelte. Erleichtert steckte Sane seinen Blaster wieder weg und setzte die Verletzte an einem Stuhl ab.

Kurz darauf fing die Jedi an sich um Shanas Wunden zu kümmern. Sane fragte sich wie sie das machen wollte. Sie hatten kein Wasser und keine medizinischen Dinge, die er für so eine Feldbehandlung gebraucht hätte. Also stellte er ich in eine Ecke und beobachtete Chesara dabei, wie sie Shanas Wunden säuberte. Die junge Frau erlaubte sich keinen einzigen lauten Schrei. Respekt dafür. Doch dann tat die Jedi etwas unglaubliches. Sie legte ihre Hand auf die Wunde, welche darauf hin nach und nach verschwand. Wie konnte das sein?

"Doc, hast du das gesehn? Denkst du die Jedi kann dir das beibringen? Mit so 'nem Trick wärst du ganz schnell Oberarzt in einem Feldlazarett. Du müsstest nicht mehr im Dreck die Verwundeten mit irgendwelchen Hilfsmittel provisorisch verarzten.", meinte Jaden.


"Du weißt doch, dass mein Platz bei euch im Dreck ist. Aber das gerade eben war wirklich...", ja, was war es denn eigentlich? Fantastisch? Unheimlich? Faszinierend würde es wohl am ehesten Treffen.

"Macht euch nützlich, Cortanas, und schaut euch ein bisschen um. Ich würde gerne wissen, wo wir sind."

Coruscant/ Industrieviertel/ Verlassene Datenspeicherfabrik/ 6 Cortanas, ein paar Defender, Chesara, Shana
 
Coruscant – Industrieviertel – Abwasserkanäle – Darth Draconis vs. Noomi und Crado


Ein Kampf ohne den Willen zur Gnade entfachte in dem engen und dreckigen Abwasserkanal. Das von Schlamm und Unrat verschmutzte Wasser spritzte hoch, setzte sich in der Kleidung fest und gab einen abnormalen Geruch von sich der die Nasenschleimhäute betäubte. Durch den Kampf wirbelten sie die am Boden liegende, schwerere Verunreinigung auf, sorgten dafür das Dreckspritzer kurzzeitig auch die Sicht erschweren konnten. Verbissen schlug der Cathar namens Crado auf den Sith Lord ein, seine kleines Projekt eiferte ihm nach und suchte den Tod in seiner Klinge. Draconis würde sie ihm früh genug geben. Mit mehreren ausholenden Schlägen versuchte er den beiden Klingen paroli zu bieten, schlug ein ums andere Mal auf die Plasmaklingen ein und versuchte dem Jedi Duo ihre Klingen zu entreißen. Seine Konzentration lag bei der Nautolanerin. Sie war das Zünglein an der Waage, der Punkt der die Balance brachte. Er strebte danach das Gleichgewicht zu kippen, es zu seinen Gunsten zu wenden. Er konnte auf langer Sicht mit seinen Verletzungen nicht gegen zwei Kämpfer standhalten.
Schmerzend atmete er aus, versuchte seine Kraft zu fokusieren und schickte einen Machtstoß auf die beiden Jedi welcher sie trotz Gegenwehr einige Meter nach hinten weichen lies.
Der Moment der ihm dadurch gewährt wurde, nutzte der Sith um neue Kräfte zu sammeln. Seine Schmerzen dienten hierbei erneut als Antrieb. Er sammelte aus ihnen Kraft, suchte sie und fand reichlich. Er stürmte auf das Jedi Duo zu und griff an. Zuerst schlug er auf die Klinge der Nautolanerin, drehte sich um seine Achse um den Angriff des Cathar zu parieren und trat danach nach der Nautolanerin welche die Jedi Noomi genannt hatte. Seine Klinge fuhr von oben herab auf ihre Klinge, drückte sie runter und verstärkte den Druck. Wäre ihr Jedi Lehrer nicht gewesen, hätte er ihre Klinge jetzt wegschlagen und seine eigene tief in ihre Bauchhöhle rammen können. Der nächste Angriff des Jedi vereitelte dies und zwang Draconis mehrere Schritte nach hinten. Da bemerkte er, dass ihn der Cathar mit dessem Lichtschwert am Bein getroffen hatte. Eine kauterisierte Wunde zierte seinen Oberschenkel. Rasend vor Hass hatte er den Treffer in diesem Meer aus Schmerzen nicht bemerkt, doch spürte er den heißen Brand jetzt umso mehr. Ein erneuter Angriff auf die Schülerin, lies den Cathar zu einer unorthodoxen Methode greifen. Die Wasserwand die sich vor ihm aufbaute lies ihn zurückschrecken. Es war ein gewagter Zug, doch musste der Sith zugeben dass er den Cathar für eine solche Finte respektieren musste. Sein Feind war doch gewitzter als er vermutet hatte. Die Niederlage des Jedi würde damit nur noch süßer sein. Der kurze Moment der Ablenkung hatte dem Cathar einen Vorteil verschafft, doch stürmte der Sith brachial durch die Wasserwand und nahm die Verfolgung auf.


„Nicht immer auf die Kleinen...“ hörte er den Cathar sprechen. Seine Worte waren undeutlich, beinahe hätte der Sith sie nicht gehört.“

“Dann nehm ich eben dich!“

Eine den Jedi gut bekannte Kaskade blauer Machtblitze schoss aus seinen Fingerkuppen, erreichte den Cathar und prallte zu einem Teil an dessen Lichtschwert ab, während dieser unter seinem Arm die Nautolanerin gepackt hatte. Eine weitere Kaskade konnte die Verteidigung durchbrechen und traf sowohl Crado als auch Noomi. Der Cathar fiel nach vorne hin weg, platschte längst in das brackige Wasser. Der Sith erreichte die Jedi und wollte zum tödlichen Schlag ausholen als ihm eine Welle Wasser ins Gesicht schlug. Der Machtstoß des Cathar lies den unvorbereiteten Sith nach hinten fallen, sodass dieser Zeit hatte sich zu erheben. Noomi hingegen war nicht zu sehen. Draconis spürte sie, sie war noch immer bei Bewusstsein. Versteckte sie sich vor ihm? Einfältiges Kind, vor ihm gab es kein Entrinnen.
Er würde sie beschäftigen. Mit der Macht suggerierte er Noomi. eine Illusion. Sie hatte das Gefühl, dass abertausende, kleiner und schwarz gepanzerter Käfer mit ihren sechs Beinen über ihren Körper krabbelten. Ihre Zahl wuchs ständig bis sich ihre Beine wohl vollständig von diesen Biestern die nun auch noch anfingen sie zu beißen und kleine Fetzen aus ihrer Haut rissen. Sie suchten sich ihren Weg unter ihre Kleidung, an jede auch nur erdenkliche Stelle. Schreie waren aus ihrer Richtung zu vernehmen, gefallen tat es ihr wohl nicht. Den Cathar stieß er mit einem weiteren Machtstoß von sich weg, sorgte dafür dass er genügend Platz hatte um das Schwert mit beiden Händen zu packen und es zu einem Stich hielt. Er raste auf Crado zu doch wehrte der Cathar seinen Angriff mit einiger Mühe ab. Dieser nutzte den Drehmoment und schlug auf die Klinge des Sith ein, versuchte dessen Verteidigung zu durchbrechen. Weitere Schreie waren aus der Richtung der Nautolanerin zu hören.


“All dieses Leid welches ihr eurer Schülerin antut...“

Ihre Klingen hatten sich verharkt sodass es zu einer weiteren Kraftprobe der beiden Kontrahenten kam. Draconis atmete unter sichtlichen Schmerzen, das Blut klebte an seiner Robe, an seinem Körper. Witterte der Cathar es? Meldete sich die bestialische Stimme seiner Urinstinkte oder täuschte er sich immer noch selbst? Mit einem schmerzverzerrten Gesicht und zusammengebissenen Zähnen erhöhte er noch einmal den Druck auf die Klinge seines Feindes. Die Machttentakel des Sith bohrten sich in den Geist des Cathar, wollten eine Aura der Verzweiflung auslösen, doch wischte der Cathar die durch seine Machtbarriere ohnehin geschwächte Verbindung mit einem Schlag ab. Die Gelegenheit nutzend wich er nach hinten, schlug auf die Klinge des Cathar und schaffte es diesen an der Schulter zu treffen.

“... all diese Schmerzen.“

Nun begann der Sith erst Recht Druck auf den Jedi auszüben. Ohne ihm irgendeinen Spielraum zu lassen griff er Crado an, schlug die Klinge aus jeder Richtung. Der Cathar begann Mühe zu haben die Schwertstreiche abzuwehren oder gar zu parieren. Er versuchte immer wieder Bilder einer leidenden Nautolanerin in seinem zu projezieren, versuchte auf unterschwellige Art ihr Leiden ihm zu demonstrieren. Er sollte zeigen, dass ein Jedi zum Schutz anderer sein eigenes Leben davonwerfen würde. Er sollte zeigen, dass er für seine Schülerin bereit war alles zu tun. Würde er es nicht tun, was für ein Vertrauensbeweis würde dies sein?

“Sie könnten ein so rasches Ende haben, sie würde überleben und ihren Lebensabend friedlich vollenden. Es gibt nur eine Bedingung...“

Die Bewegungen waren so flüssig, dass sie schwer voneinander zu unterscheiden waren. Er drehte das Schwert aus dem Handgelenk mehrere Male mit einer Hand bevor er die Kline senkrecht gegen die Klinge des Cathar stieß. Er hob erneut sein Lichtschwert mit der Lichtschwertspitze nach hinten und ließ die Klinge heruntersausen, und hob die Klinge ebenso schnell. Er drängte damit den Jedi immer weiter nach hinten, bis sie wieder zur Steilwand gelangt waren an der er den Cathar zuerst angegriffen hatte. Mit einer Machtblitzattacke und einer darauf folgenden Finte schlug er dem Cathar sein Lichtschwert aus der Hand und hielt ihm die Spitze direkt vor dessem Hals.

“Ergebt euch und rettet eurer Schülerin das Leben.“
Ein Zeichen von Erbarmen? Nur wenn der Cathar sich dem Sith hinwenden würde, vor ihm das Knie beugen würde. Die Schreie der Nautolanerin hallten immer noch in dem engen Tunnel wider. Waffenlos, das Lichtschwert irgendwo in dem Abwasser liegend, spürte er wie sie leidete. Er könnte mit einer einzigen Bewegung ihr Leiden vollständig beenden. Es lag alles in der Hand des Cathar.


Coruscant – Industrieviertel – Abwasserkanäle – Darth Draconis vs. Noomi und Crado
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Sinoué und Ketaki (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Die Gedanken schwirrten durch ihren Kopf. Sie wusste nicht so recht was sie von den Worten des Twi‘lek halten sollte. Sie wusste generell nicht was sie davon halten sollte.
Sie würde ein Staatsfeind werden, wenn nicht sogar der Staatsfeind Nr.1 wenn man bedachte dass die Jedi überall in der Galaxis gejagt wurden. Die Kopfgelder waren verlockend. Sehr verlockend. Sie selber strebte nicht danach die Jedi zu verraten, es schien ihr keinen Nutzen zu haben. Doch was würde aus ihren Freunden werden, wenn das Imperium spitz kriegen würde dass sie eine dieser sagenumwobenen Schwertschwinger sein würde? Sie würden als Kollaborateure gefoltert und bei unkooperativem Verhalten standesrechtlich erschossen.
Die derzeitige Medienkampagnen im HoloNet waren mehr als deutlich. Es war ein Weg der nur in eine Richtung führen würde. Sie würde aus so einer Geschichte sicherlich nicht mehr lebend heraus kommen. Das hörte sich nach einer Menge Spaß an!


“Interesse? Nennen wir es mal so. Ich bin auf diese Anführerin gespannt.“

Auch wenn diese Aussage nicht mit einer Emotion verbunden war, regte sich eine innere Stimme in ihr die ihr sagte dass dies wohl kein schlechter Schritt sein würde. Sie realisierte wahrscheinlich nicht einmal komplett die Auswirkungen ihres Handelns. Sie ging ein Risiko ein, sie hatte soeben drüber nachgedacht, aber so wirklich verstehen was man da aufgab, das taten wohl die wenigsten.

“Ich will einen Termin. Ich will mehr über eure „Macht“ erfahren. Ich glaube kaum, dass ihr alle so schlimm seid wie sie in den Geschichten über euch schimpfen.“

Die Bestimmtheit ihrer Stimme und ihre hochgezogene Augenbraue bildeten einen krassen Gegensatz. Das eine sprach dafür dass sie das alles sehr ernst nahm, die hochgezogene Augenbraue hingegen gab ihrem Gesichtsausdruck etwas keckes, etwas herausforderndes. Auf was lies sie sich da bloß ein...

Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Sinoué und Ketaki (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)
 
Coruscant, Industrieviertel, Datenspeicherfabrik, Keller - Cortanas, Chesara, Shana, Defender

Das Licht in den engen Räumlichkeiten stach unangenehm in die angeschlagenen Augen des Korun. Scheinbar konnten sie sich hier für den Moment erholen. Dur ließ sich an einer der Steinwände zu Boden und überprüfte seine Waffe. Die Energiezelle der Blasterpistole war fast am Ende und eine andere Waffe hatte er nicht.

"Noch Munition?" fragte Nat passenderweise und Dur verneinte.
"Großartig! Ich frag mal unsere neuen Freunde."

Damit war der andere Sprengstoffexperte der Truppe auch schon wieder verschwunden. Wenn Dur niemanden übersehen hatte, waren sie nur noch sechs Soldaten. Er konnte nur hoffen, dass die anderen drei es heil aus der alten Fabrikhalle geschafft hatten. Leider war es nur allzu wahrscheinlich, dass sie stattdessen entweder tot oder in der Gefangenschaft des Feindes waren.
Plötzlich lenkte ein bekanntes Gefühl seinen Blick auf die beiden Frauen, mit denen sie durch die Kanalisation geflohen waren. Die Kämpferin mit der klingenartigen Energiewaffe versuchte die Verletzung der anderen Frau durch das Auflegen ihrer Hände zu lindern. Der Korun spürte, dass hier die Macht zugegen war. Doch wie war es der Frau möglich, sie auf diese Art und Weise einzusetzen? Bereits beim Gefecht in der Fabrikhalle hatten ihn ihre Fähigkeiten erstaunt.
Als er das Ergebnis der Behandlung mitbekommen hatte, erhob sich Dur wieder. Langsam ging er zu Sane hinüber. Der Korporal hatte die Kameraden in seiner Nähe gerade mit einer Anweisung weggescheucht.


"Wer ist sie?" fragte Dur seinen Kameraden und versuchte möglichst unauffällig auf die Jedi zu deuten.

Kaum hatte ihm Sane eine Antwort gegeben, wurde ihr Gespräch auch schon wieder unterbrochen. Sarah, von ihren Kameraden auch Angel genannt, war plötzlich wieder zurück.

"Also ich habe jetzt nicht alle überprüft, aber einige der Zugänge zu den oberen Etagen sehen aus, als wären sie vor langer Zeit verschlossen worden", berichtete ihre Kameradin. "Ich denke, von dort droht uns erstmal keine Gefahr."

Coruscant, Industrieviertel, Datenspeicherfabrik, Keller - Cortanas, Chesara, Shana, Defender
 
Coruscant - coruscant City - untere Ebene - Kafhouse - allein

Das geschäftige Treiben, wie es auf Coruscant Gang und Gebe war, hatte Mara noch nie gemocht. Wie angestrengt und mißtrauisch die Leute hier waren, fiel Mara nun zum Ersten Mal auf. Wahrscheinlich war sie das nicht mehr gewohnt, nachdem sie viele Jahre im Outer Rim verbracht hatte. Sicher, dort war Mißtrauen für jeden eine Lebensversicherung, aber hier auf Coruscant hockten alle viel dichter aufeinander. Die Leute betrogen sich gegenseitig nur zum Spaß.

Mara trank ihren Kaf leer und schlenderte weiter durch die Straßen. Sie überlegte, was sie tun sollte. Sollte sie durch die Stadt tigern auf der Suche nach Streit, den es hier mit Sicherheit gab? Mara vermied es, die Macht zu benutzen, um sich nicht für Sith sichtbar zu machen, die sich ebenfalls hier befanden. dazu brauchte sie keine Macht um die dunklen Auren zu erspüren. Die froren sich von selbst durch Mark und Bein. Heutzutage brauchten sich auch nicht die Sith zu verstecken, so wie es vor einigen Jahren noch notwendig für sie war. Heutzutage konnten sie frei durch die Welt gehen und ihr Unwesen treiben. Die Jedi aber, mußten sich verstecken und unerkannt bleiben.

Also ging Mara wieder zurück zu Honey-House. Dort konnte sie sich in Ruhe über die Geschehnisse hier in den Nachrichten informieren ohne entdeckt zu werden. Vielleicht würden sich dort auch andere Beschäftigungen finden.

Nachdem sie den kurzen Weg wieder zurückgegangen ist, nahm Mara den Weg durch den ruchlosen Arbeitsbereich des Honey-Houses, der den Jedi derzeit doch so ein gutes Versteck bot und durchschritt die Räumlichkeiten. In einem der Gänge traf sie wieder auf Jo
:

Na? Schon wieder du? Hast du schon etwas in Erfahrung gebracht? Wie geht es Mara? Was habt ihr jetzt vor? Ich fühle mich ein wenig unnütz.

Die Jedi-Meisterin hoffte, dass ihre Freundin ihre Unentschlossenheit nicht falsch verstand. Mara war bewußt, dass es Einiges zu tun gab, aber Mara brauchte so etwas wie einen richtigen Kampf, eine deftige Schlägerei. Sie war nicht der Typ, um Padawane zu betüddeln. Und jetzt wo sie schon wieder einen verloren hatte, war sie sich gar nicht mehr sicher, überhaupt für die Ausbildung geeignet zu sein.

Coruscant - Coruscant City - Honey-House - bei Jo - Vorin, Mara S., Tom in der Nähe
 
[Coruscant – Industrieviertel – Abwasserkanäle] Nomi mit Crado

Crado und Noomi waren von der Versammlung der Widerständler durch die muffige Kanalisation geflüchtet. Der Ausgang war schon fast erreicht. Nur einige kleine Hindernisse standen noch im Weg. Nun hatten sie in ein Auffangbecken springen müssen, das einige Meter tiefer lag. Dabei war Noomi aber – trotz Hilfe in der Macht – nicht ganz richtig aufgekommen.


„Trotzdem eine Glanzleistung, Noomi. Du wirst immer besser.“ Crado lächelte ihr zu. Noomi schenkte ihm eins zurück.

Mit einem Mal fühlte Noomi Kälte und die Ausstrahlung der Macht verfinsterte sich. Die Nautolanerin erinnerte sich genau an das Gefühl. Sie hatte es erst vor einigen Minuten erlebt. Die Finsternis quoll aus dem Schacht, aus dem die Jedi gekommen waren. Ein Schatten(Draconis) sprang aus dem Rohr und stürzte auf die beiden zu. Mit dem Erwachen der roten Lichtschwertklinge stand fest, das dies ein Sith sein musste. So schnell wie möglich nahm Noomi ihre eigene Waffe in die Hand und zündete sie nur etwas später als ihr Meister.

„So schnell sieht man sich wieder, Sith... Noch immer seid Ihr vom Hass verblendet“, bemerkte Crado unfreundlich.

Der Sith griff sofort an. Schnell übertrug Crado seiner Schülerin gedanklich, wie sie vorgehen wollten. Gleichzeitig stürzten sie auf den Feind. Dieser wehrte souverän ab. Der Schlagabtausch endete abrupt, als die Parteien wieder voneinander abließen. Eine kurze Pause setzte ein. Dann griff der Sith erneut an. Diesmal sah Noomi, wie er auf sie zuschoss. Noomi hielt ihm verzweifelt die Waffe entgegen. Funken stroben auf, als die Klingen mit ungeheurer Kraft aufeinander trafen. Unweigerlich wurde der Padawan bei diesem Druck des Sith die Luft aus der Lunge gedrückt. Zum Glück griff Crado rechtzeitig ein, bevor der Sith ihr das Schwert wegschlagen konnte. Dann richtete sich mit einem Mal das auf dem Boden verteilte Wasser auf und bildete eine Art Wand zwischen den Kontrahenten. Crado wollte den beiden etwas Zeit verschaffen, begriff das Mädchen. Da zog er sie auch schon mit sich, als sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in Richtung Ausgang sprinteten. Hier musste auch die Macht eine Hand im Spiel haben. Dann hörte Noomi ihren Meister schnaufen:

„Nicht immer auf die Kleinen...“

Der Sith durchbrach die Wasserbarriere und sogleich zischte ein Lichtbogen auf die Jedi zu. Crado wehrte ihn mit seinem Schwert ab. Noomi hatte ihr Lichtschwert im Laufe des Fluchtmanövers verloren. Dann noch eine Salve. Diesmal waren die Blitze gefächert und Noomis Meister konnte nicht mehr alle parieren. Beide wurden von den Blitzen getroffen. Noomi wurde zurückgeschleudert, Crado schlug es zu Boden. Das Mädchen kroch hinter eine nahe Ecke und beobachtete das grausame Schauspiel machtlos. Da hörte sie ein tausendfüßiges Krabbeln aus dem Kanalrohr hinter ihr. Sie drehte sich um und sah eine schier endlose Masse kleiner schwarz glänzender Chitinpanzer auf sich zu kommen. Sie schrie schreckerfüllt auf, als die kleinen Tiere anfingen, an ihr koch zu klettern, ganz zielstrebig, als wenn sie nur auf die Nautolanerin gewartet hätten. Sie versuchte die Käfer abzuschütteln, doch es ging nicht. Eigentlich hatte sie keine Angst vor Insekten, doch diese hier waren gefährlich. Das wusste sie sofort. Sie trampelte wild auf die Käfer ein, doch für einen zerdrückten Panzer kamen ein Dutzend nach. Die Insekten krochen in ihre Hose und krabbelten die Beine hinauf, dann kamen sie zum Bauch, zur Brust, zu den Armen. Sie gruben sich in ihre Haut und fraßen sich durch ihr Fleisch. Gepeinigt schrie sie auf. Die Käfer nutzten diese Möglichkeit und krabbelten in ihren Mund. Dem ersticken nahe, übergab sie sich. Vor Schmerzen sackten ihre Beine ein und sie kam hart auf dem glitschigen Boden auf. Das Knacken von hunderten kleiner Käferpanzer ertönte, als sie unter der Last der Nautolanerin zerbrachen. Doch sofort schwirrten neue Tiere herbei, die die gefallenen Kameraden ersetzten. Das Brummen wurde immer lauter und nahm eine unerträgliche Frequenz an. Das Mädchen hörte ganz genau das Schmatzen der vielen Insekten, als sie sich durch ihre Augen fraßen. Die Luft ging ihr aus. Das Schreien verebbte zu einem schluchzenden Wimmern. Irgendwann, nach Ewigkeit des Schmerzes sank sie vollkommen zusammen, bereit zu sterben. Und dann war nur noch Leere.

[Coruscant – Industrieviertel – Abwasserkanäle] Noomi mit Crado und Draconis
 
- Coruscant - CocoTown - "Roses of Coruscant" - Balkon - mit Horatio

„Die Nacht bricht allmählich herein“, bemerkte Horatio höflich. „Wir sollten uns wieder ins warme Innere begeben. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn Sie am nächsten Tag kränkeln. Außerdem macht sich langsam der Hunger bei mir bemerkbar...“


Galant ergriff er Arianas rechte Hand. Sie fühlte sich fast schon geborgen an seiner Seite. Dennoch wusste sie genau, dass dieser Moment auch als Traum enden konnte. Die beiden betraten nun das Restaurant wieder. Mittlerweile befanden sich unheimlich viele Leute in der Bar des "Roses". Es waren nur noch vereinzelt Plätze im Restaurant belegt. Wer bis in die späten Abendstunden arbeiten musste, gönnte sich jetzt noch schnell etwas zu essen. Horatio führte Ariana zu einem freien Tisch am Fenster.

„Ein wirklich schöner Abend...“, meinte er, als sie endlich saßen. „Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Planet solche Schätze verbirgt. Wir sollten uns auf alle Fälle wiedersehen – wenn ich so dreist sein darf.“


Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln, was sie erwiderte. Gerade wollte die hübsche junge etwas sagen, da vernahm sie ein Piepsen. Diesemal war es sein Com-Gerät. Seine Arbeit rief ihn wieder und sie musste so langsam zurück zu ihren drei süßen Kindern, die sie auf einmal unglaublich vermisste. Sie wusste auf einmal wo sie hingehörte und wollte dies auch dem Gouverneur sagen, als dieser zum Sprechen ansetzte.

„Ich muss mich leider von Ihnen verabschieden“, gestand Horatio und Ariana hörte ein leises Bedauern aus seiner Stimme. „In meiner Position hat man kaum eine freie Minute – so war ich dieses Mal sehr froh Sie getroffen zu haben. Selbstverständlich hoffe ich auf ein zweites Treffen.“

"Wir können uns gerne ein weiteres Mal treffen, wenn Ihr es wünscht." Ariana lächlete leicht. Sie hatte es wohl doch nicht so vermasselt, wie sie gedacht hatte. "Lassen Sie mir eine Nachricht zukommen, sobald Ihre Zeit ein zweites Treffen zulässt. Ich wohne hier in CocoTown, im Hotel "Imperial"."

Die hübsche Alderaanerin erhob sich nun, beugte sich vor und drückte Horatio kurz einen Kuss halb auf seine Lippen, halb auf seine Wange. Mit geschlossenen Augen sog sie seinen männlichen Geruch auf, dann richtete sie sich auf. Eine plötzliche Unruhe an der Bar ließ sie nach vorne sehen. Der Barkeeper hatte die Holo-Net-News lauter gestellt. Gerade erwähnte eine Nachrichtensprecherin einen schweren Verkehrsunfal auf Alderaan. Im Hintergrund konnte man zwei brennende Luftgleiter sehen. Ariana betete, dass ihre Eltern nicht in den Unfall verwickelt waren.

"Ich muss weg!", stammelte sie und verließ das Restaurant. Sie nahm sich ein Lufttaxi und ließ sich zum Hotel bringen.


- Coruscant - CocoTown - Lufttaxi in Richtung Hotel "Imperial" - alleine -
 
Coruscant - obere Ebene - Zentrum - Blackmoon Bar - Alaine, Barkeeper und andere Gäste​

Zumindest hatte sie ihre Zukunft diesmal anders geplant. Vieles konnte sich im Laufe eines Lebens verändern und bei der Warrior hatte sich einige verändert. Von dem jungen Mädchen hatte sie sie im Laufe der Zeit zu einer jungen reifen Frau entwickelt, die viele Hürden hatte nehmen müssen um dahin zu kommen, wo sie nun war. Alles war ein Prozess des Lernens und des Weiterentwickelns. Nie lernte man wirklich aus und für eine Frau wie Alaine es war würde es wohl stets neues geben, da sie nicht stehen blieb wie andere es taten. Es gab so vieles im Universum, dass man tun konnte, bei dem man sich entwickeln und sich verändern konnte. Doch dies schien für einige zu viel zu sein. Sie blieben auf ihrem Stand stehen und es interessierte sie nicht einmal, ob sie sich damit selbst behinderten oder nicht. Wie sollte man so etwas verstehen? Wie überhaupt erst akzeptieren!? Nachvollziehen musste man dies keineswegs und Alaine wollte es nicht einmal. Immerhin brachte es ihrer Person ja auch Vorteile, wenn ihre Feinde stehen blieben anstatt sich zu entwickeln. Wenn auch leider nicht jeder dies tat. Es war bemerkenswert zu erleben wie sich das Universum veränderte und dies in raschen Zügen. Ein steter Wandel, der niemals aufhörte. Leicht amüsiert drehte sie das Glas in ihrer Hand wobei sich ihr Drink dabei leicht bewegte und kleine Wellen schlug. Ständig in Bewegung, so wie in diesem Moment ihr Drink, nur das die Wellen der Realität weit mächtiger waren. Sie nippte kurz an ihrem Glas und stellte es dann vor sich. Der bisherige Tag und Abend war gut verlaufen und Alaine machte sich geraden Gedanken darüber, wie sie die Nacht würde ausklingen lassen, als der Barkeeper an ihren Tisch trat, grinste und sich dann setzte. Die Corellianerin blickte auf und wölbte eine Braue. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich dabei? Gab es hier nicht genug andere Frauen die er belästigen konnte? Musste er es gerade bei ihr versuchen!? Ja er musste und er tat es. Sein süffisantes Grinsen bewegte bei der Sith rein gar nichts.

„So meine hübsche Dame, jetzt habe ich Zeit und kann mich mit ihnen unterhalten. Es juckt mir schon in den Fingern dies zu tun als sie sich hier her gesetzt haben. Sie sind wohl neu in dieser Gegend, denn ansonsten hätte ich sie wieder erkannt. Jemanden wie sie vergisst man nicht wieder. Ich bin im übrigen Logan, Logan Silver. Darf ich ihren Namen erfahren?“

Neugierig sah er sie an, wobei er nicht seine Augen von ihr ließ und Alaine fragt sich ob er hierbei etwas erwartete, denn wenn dem so war, würde sie ihn enttäuschen. Sie hatte weder die Lust ihn kennen zu lernen noch auf irgendeine Weise weiter zu gehen. Scheinbar schien er der Ansicht zu sein für die Nacht eine nette Gesellschaft gefunden zu haben. Zu dumm nur, dass er diese Rechnung ohne sie gemacht hatte.

„Verzeihen sie Mister Silver, aber ich bin nicht daran interessiert mit ihnen Konversation zu treiben, geschweige denn die Nacht mit ihnen zu verbringen. Weder in einem Hotel noch in ihrer Wohnung.“


Logan musste bei ihren Worten grinsen. Natürlich hatte die Fremde seine Absichten durchschaut, aber er würde nicht locker lassen. Bisher hatte er jede Frau bekommen, die er hatte haben wollen und bei dieser rothaarigen Schönheit würde es nicht anders sein. Dessen war er sich sehr sicher.

„Schade, ihr Name würde mich sehr interessieren. Aber ich werde vorläufig auch damit leben können, wenn sie ihn geheim halten. Dies macht eine Unterhaltung nur umso spannender. Zum anderen macht es auch sie sehr interessant.“


Alaine wölbte leicht eine Braue. Er würde es also nicht lassen. Nicht so einfach. Sie wusste ja nicht was er sich einbildete, scheinbar allerdings zu viel. Er mochte attraktiv sein, dies konnte man nicht bestreiten und sein dunkles Haar passte sehr gut zu seiner Bräune. Ebenso war seine Stimme angenehm und für viele Frauen wäre er wahrscheinlich sogar ein Adonis, die Figur dazu hatte er jedenfalls. Durchtrainiert muskulös. Beindrucken tat er sie jedenfalls nicht. Im Gegenteil, er langweilte sie und dies hatte er vom ersten Moment an getan. Zu glauben, dass er jede Frau bekommen würde die ihm gerade gefiel war ein Irrglaube und wenn es doch so war, dann hatte er bisher nur mit kleine Flittchen Bekanntschaft gemacht, zu solchen zählte Alaine keinesfalls und sie hatte es nicht nötig sich irgendwen zu angeln nur um irgendeinem Vergnügen nach zu gehen. In diesem Fall würde er sich ein Bordell suchen müssen.


„Logan! Nennen sie mich Logan.“

Er zwinkerte.

„Eine Frau, die scheinbar gern unnahbar ist. Ich muss sagen dies reizt mich doch sehr. Es hat etwas geheimnisvolles und faszinierendes.“

Mit diesen Worten sah er ihr tief in die Augen. Versenkte sie gerade zu darin. In diesem wundervoll smaragdfarbnen Augen. Sie zogen jeden wie magisch an, ob man wollte oder nicht. Zumindest sah er die so und er würde jede Wette darauf eingehen, dass es ihm nicht allein so ging. Wie vielen Männern musste diese Frau schon den Kopf verdreht haben!? Er gehörte auf alle Fälle dazu.

„Ein Mann der scheinbar nicht wirklich versteht, wann er unerwünscht ist. Mir scheint als ob sie ihre Manieren vergessen haben, dies heißt wenn sie überhaupt welche besitzen. Man fragt doch auch sonst ob man sich setzen kann. Außer mir wäre entgangen, dass die Bar auf einmal überfüllt wäre und selbst dann wäre es unhöflich nicht zu fragen.“

Sie beobachtete ihn genau, doch Logan schien sich aus ihren Worten nicht viel zu machen, denn vertreiben konnte sie ihn mit diesen nicht. Dies wäre ja auch zu schön gewesen.

„Verzeihen sie unbekannt Schönheit, sie haben Recht ich habe meine Manieren vergessen. Ebenso war es von ihnen unhöflich nicht auf meine Frage bezüglich ihres Namens einzugehen.“

Er zwinkerte ihr zu. Dieser unverschämte Kerl glaubte tatsächlich, dass sie sich noch viel länger mit ihm abgeben würde. Dies warf die Frage auf, wo der Anstand überhaupt geblieben war. Als ob sie sich mit solchen Personen abgeben musst, die der Ansicht waren auf Teufel komm raus sich unterhalten zu müssen. Unverschämt war er schon und dies nicht zu knapp. Seine Musterung, welche er bei ihr durchführte war das Letzte.


„Ich bin nicht darauf eingegangen weil ich nicht der Ansicht bin es zu müssen. Sie waren es, der sich ungebeten eingeladen hat und ich gedenke nicht ihnen eine Einladung zu geben gleich für was sie gern eine hätten und jetzt entschuldigen sie mich, ich würde meinen Drink gern in Ruhe genießen.“

Mit diesen Worten warf sie ihm noch einen kurzen, diesmal nicht allzu freundlichen Blick zu und wandte sich dann ihrem Glas zu. Er würde gut daran tun zu verschwinden ober aber sie würde dafür sorgen, dass er verschwand ob es ihm gefallen würde oder nicht.

Logan, dem ihre Art sehr zusagte, eine Frau mit Temperament, hatte keinesfalls vor sich aus dem Staub zu machen. Allerdings würde erst einmal für ein paar Minuten schweigen ehe er erneut sprechen würde. Wurde Zeit dass er ihr einen Drink spendierte, denn der ihre war fast leer. Also hob er die Hand und deutete auf Alaines Drink. Sein Kollege verstand ihn ohne jegliches Wort. Dann drehte er sich erneut zu der Corellianerin herum und legte die Finger aneinander. Es dauerte nur wenige Sekunden und die Drinks wurden ihnen gebracht.

„Geht auf meine Rechnung. Lassen sie ihn sich schmecken.“


Alaine sah auf den Drink und dann Logan an, der es nun auf eine andere Weiße versuchte, die allerdings noch weniger bei ihr ankam wie die Erste und da sie nicht weiter die Lust hatte hier zu verweilen und ihn sich an tun zu müssen stand sie auf.

„Vielen Dank aber ich habe getrunken.“


Sie griff in ihre Tasche und legte ihm die entsprechenden Kredits auf den Tisch, dann erhob sie sich.

„Laden sie wenn von den anderen Frauen ein oder aber besuchen sie ein Freudenhaus um dort los zu werden was sie scheinbar so sehr bedrückt.“

Damit verschwand sie und ließ Logan allein zurück, der ihr hinterher sah. Alaine trat auf die Straße hinaus und wandte sich nach links. Es wurde Zeit dass sie in ihr Hotel kam und dann würde sie erst einmal ein Bad nehmen. Schön heiß. Sie brauchte etwas um sich abzulenken und sich zu entspannen. Ihre Schritte zum Hotel zurück waren nicht so langsam wie vorhin ihr Sparziergang zu der Bar. Sie schien geradezu zu eilen und erreichte das „Royal“ in einigen Minuten. Dort angekommen betrat sie den Turbolift, fuhr nach oben und betrat dann ihr Zimmer. Erst als die Tür sich in ihrem Rücken schloss und sie endlich allein war machte sie langsamer. Sie schritt durch den Flur und den Wohnbereich in den hinteren Teil, in dem sich das Bad und das Schlafzimmer befand. Dort zog sie sich aus und legte sich eine Bademantel über. So trat sie an die Wanne und öffnete den Hahn. Warm floss das Wasser hinein. Es würde einige Minuten in Anspruch nehmen, ehe sie gefüllt sein würde. Zeit, die sie nutzte um etwas Musik im Hintergrund an zu machen, ein paar Kerzen auf zu stellen und sich eine Flasche Champagner aufs Zimmer bringen zu lassen. Dies stellte sie neben die Wanne und stieg dann in das Warme Schaumbad.


Coruscant - obere Ebene - Hotel Royal - Suite - Alaine​
 
- Coruscant - CocoTown - Lufttaxi in Richtung Wohnblocks - Siam Aldrete -

Vor etwa einer viertel Stunde hatte Siam das Gebäude in dem sich der Nachrichtensender für das Unabhängige Holo-Netzwerk befand, verlassen. Jetzt saß sie in einem Lufttaxi und ließ sich zu ihrer Wohnung bringen, die sie mit ihrer Zwillingschwester Pooja teilte. Sie musste ein wenig allein sein und nachdenken. Sie hoffte, dass Poo noch unterwegs war.

Nachdenklich sah die hübsche Alderaanerin nach draußen, die vorbeiziehenden Hochhäuser an. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass die Unfallopfer des Verkehrsunfalls auf Alderaan ihr Onkel und ihre Tante waren. Ihre Familie verachtete die beiden zwar, aber das hatte ihnen keiner gewünscht. Siam hoffte sehr, dass es nicht ihren Onkel und ihre Tante erwischt hatte. Sie hatte darauf bestanden, dass man sie informierte, noch bevor die Late-News ausgestrahlt wurden und sollte der Fall der Fälle eintreten, brauchten sie eine andere Nachrichtensprecherin für die Late-News.

Endlich hatte das Lufttaxi den Wohnblock erreicht. Siam stieg aus und bezahlte den Fahrer. Dieser Wohnblock beherbergte nur luxuriöse und teure Apartments, Wohnungen und Häuser. Die Zwillinge bewohnten ein Luxusapartment im 12. Stock. Das Apartment war über die ganze Fläche verteilt, so dass sie nur unter und über sich Nachbarn hatten. Die Wohnung verfügte über zwei Schlaf- und Badzimmer, sowie Wohnzimmer und Küche.

Poo hatte eine Köchin und eine Putzfrau eingestellt, doch hin und wieder kochte Siam auch selbst. Sie war nun in der Wohnung angekommen und ihre erste Handlung war, dass sie die Köchin nach Hause schickte. Die Alderaanerin wollte sich mit Kochen ablenken. Als nächstes rief sie nach ihrer Zwillingsschwester, diese befand sich meistens im Badezimmer. Doch zum Glück war Siam alleine. Sie würde von niemandem gestört werden. Sie würde ihren Zwilling erst später brauchen, wenn ihr Verdacht bestätigt war.

Eigentlich hatte die junge Frau ja zu Ariana fahren wollen, da sie von Poo wusste, dass diese zusammen mit Shwan auf Courscant wohnte. Doch ihre Schwester hatte es ihr nicht erlaubt und irgendwas von einem Geheimauftrag erzählt. Vermutlich mal wieder ein Geheimauftrag, den sie sich selbst aufgetragen hatte. Wer gab Pooja schon einen Job? Siam entspannte jetzt erst in der Badewanne. Sie musste nachdenken.


- Coruscant - CocoTown - Wohnblocks - Luxuriöses Apartment von Pooja und Siam Aldrete - Siam Aldrete -
 

Coruscant - obere Ebene - Hotel Royal - Suite - Alaine​

Sanft ließ sie ihren wohlgeformten, schlanken und zugleich trainierten Körper in das warme Wasser gleiten, bis sie gänzlich bis zum Hals darin versank. Die Wärme tat ungemein gut, sie brachte den Körper auf ein entspanntes Level zurück und sorgte für einen klaren Kopf. Alaine schloss die Augen und lehnte sich in der überdimensionalen Wanne zurück. Es tat einfach mal gut nichts zu tun und sich selbst zu verwöhnen. Etwas, was sie durchaus öfter in Betracht ziehen sollte. Denn genau dies tat sie viel zu selten, sich um sich selbst und das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Es war durchaus ironisch festzustellen, dass das eigene Wohlbehagen an letzter Stelle stand während man alles andere für das Imperium und den Imperator tat. Im Grunde konnte sie durchaus auch mal den Spieß umdrehen anstatt sich aufzuopfern und dies für kaum mehr als ein nicken. Wo blieb dabei eigentlich die eigene Genugtuung!? Natürlich gab es diese nicht und genau dies war der Punkt bei dem es an der Zeit war, dass man ihn veränderte. Dieser Gedanke hätte ihr auch schon früher kommen können. Sehr viel früher. Merkwürdig, Az war dieser Gedanken gekommen, wenn auch wohl in einem leicht anderen Zusammenhang. Dennoch hatte sie es getan und hatte sich somit vom Sith Orden gelöst und von allem anderen. Es gab definitiv Möglichkeiten Veränderungen herbei zu führen, doch musste man es auch wagen und da sie bisher zufrieden gewesen war, hatte sie es nicht für nötig befunden etwas zu ändern. Mittlerweile allerdings sah sie das Ganze ein wenig anders. Nicht zuletzt durch ihren Aufenthalt auf Korriban. Sie war eine Sith und damit konnte sie sich nehmen, was sie wollte, ob es jemanden passte oder nicht. Es lag an ihr Macht zu erhalten und diese Macht zu vergrößern. Man konnte alles tun und ebenso alles erreichen, wenn man nur wollte und es in Angriff nahm. Dies waren Worte, die mehr als nur Wahr waren und denen sie nun mehr als nur Gehör schenken würde.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen öffnete sie ihre Augen und griff nach der Champagnerflasche, ließ den Korken knallen und goss sich dann etwas in ihr Glas ein. Einen Moment blickte sie das Glas an und drehte es leicht im Schein der Sonne, ehe sie es zu ihren Lippen führte und einen Schluck trank. Er schmeckte vorzüglich. Ein guter Jahrgang, der wundervoll auf der Zunge prickelte. Ein Geschmackserlebnis, welches alle Freuden weckte. Es war schon eine Ewigkeit her, seit sie so etwas getrunken hatte und dies rief doch Erinnerungen in ihr wach. Gleichsam erinnerte es sie aber auch daran aus welchen Kreisen sie stammte und dass sie jene bisher verleugnet hatte. Sie mochte ihre Gründe dafür gehabt haben und dennoch gehörte sie dem Hochadel an, ob sie es wollte oder nicht. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich dafür geschämt hatte, doch nun, wo sie mit Jacen in Kontakt getreten war, hatte sich ihre Meinung geändert. Irgendwann musste man annehmen was oder wer man war und sie hatte akzeptiert, dass sie aus einer Linie stammte, von der sie die letzte war. Warum also auch nicht ihre Adelsherkunft akzeptieren. Einmal davon abgesehen, dass sie damit weit mehr Privilegien erhielt als sie bisher hatte und dazu kamen noch einige andere Dinge. Gleich wie sehr sie den Adel und den Hochadel gehasst und verachtete hatte für das was unter ihnen ablief, so musste dies nicht unbedingt ausschlaggebend dafür sein, es immer noch zu tun. Selbst wenn, bedeutete dies ja nicht, dass sie ebenso handeln musste. Jacen würde es zudem sehr gefallen sie zurück in ihre eigentlichen Kreise zu führen und sie wollte ihm diesen Gefallen gern tun.

Das Lächeln auf ihren Lippen wurde breiter als sie einen neuerlichen Schluck nahm und der Musik im Hintergrund lauschte. Sie würde am Morgen mit Jacen darüber sprechen. Schon jetzt konnte sie sich sehr gut vorstellen wie begeistert er sein würde und mit Sicherheit würde er sich nicht lumpen lassen dafür zu sorgen, dass er alles in seiner Macht stehende tun konnte um aus ihr noch mehr heraus zu holen. Warum auch nicht, er sollte seinen Spaß haben, während sie sich dabei auf wichtigere Dinge konzentrieren würde. Wenn es so etwas wie Schicksal gab, dann hatte dieses etwas besonderes mit ihr vor indem sie so vieles erkannte und es nun endlich auch umsetzte. Ihr würde es nicht reichen einfach nur eine Sith zu sein oder eine Frau. Es gab weitaus mehr als nur dies und man hatte ihr einiges in die Wiege gelegt. Ein Potential, welches sie nun nutzen würde anstatt es ungebraucht verstreichen zu lassen. Es gab durchaus wundervolle Lichtblicke in einem so dunklen Universum wie diesem und diese Lichtblicke würden genutzt werden. Jetzt umso mehr denn je.

So schlecht ihre Laune zuvor auch gewesen sein mochte, sie hatte sich gewandelt. Wie faszinierend es doch war, dass ein heißes Bad und ein Champagner alles ausmachen konnten. Zufrieden trank sie den letzten Schluck in ihrem Glas aus, stellte es ab und schloss erneut die Augen. Die leise Musik im Hintergrund brachte ihre Gedanken langsam zu Ruhe und ihren Körper ebenfalls. Das Wasser fühlte sich noch immer himmlisch warm an und sie würde dieses auch bis zum Schluss genießen. Die Warrior trank ein zweites Glas von dem Schampus und griff dann nach der Seife, mit der sie sich in aller Ruhe einseifte und sie dann von ihrem Körper wusch. Im nächsten Schritt folgten die langen roten Haare und danach entstieg sie der Wanne. Griff nach einem weichen Handtuch und trocknete sich ab. Nachdem sie ihren Körper mit Lotion eingerieben hatte wickelte sie ein Handtuch um ihren Leib, machte kurz Ordnung und schritt ins Schlafzimmer. Dor angekommen setzte sie sich an den Frisiertisch, rieb ihr Haar so trocken wie es möglich war und kämmte es dann durch. Ein prüfender Blick in den Spiegel zeigte ihre makellose Haut. Im Grunde gab es nicht viel was man daran verändern konnte außer natürlich man wollte sich jeden Tag schminken und zurecht machen. Jacen würde darauf sicherlich bestehen. Sie war sich durchaus im klaren darüber, was der Politiker von ihr verlangen würde, aber sie hatte sich dazu entschlossen, also würde sie auch alles über sich ergehen lassen. Wer wusste schon für was für einen Zweck und wofür es vielleicht sogar mal von Nutzen sein würde.

Für heute allerdings war dies genug. Es wurde Zeit etwas schlaf zu erhalten. Immerhin brauchte auch eine Alaine Aren etwas Schlaf um den nächsten Tag zu bestehen, so wie es alle taten. Also erhob sie sich, trat an den Schrank um sich Nachtwäsche heraus zu holen, ein schwarzes Seidennachthemd. Dieses zog sie an, legte das Handtuch über einen Stuhl und stieg dann in das breite und weiche Bett. Es dauerte nicht lange bis der Schlaf sie einholte und ihr Körper damit zu seiner völligen Ruhe kam, die er auch benötigte, um sich zu regenerieren.


Coruscant - obere Ebene - Hotel Royal - Suite - Alaine​
 
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