Coruscant

[Coruscant ~ Industrieviertel ~ Kanalisation ~ Abwasserrohre ~ Teeija (NPC), Nahmar (NPC)]
Leichtfüßig ließ sich die grazile Iktotchi, die Teeija hieß, in den finsteren Schlacht fallen. Das große Blastergewehr, eine illegale Waffe der Marke CR1 von „Golan Arms“, hatte sie sich schnell auf den zierlichen Rücken gebunden, bevor sie den Rückzug in die alte Kanalisation angetreten hatte. In den stillgelegten Kanalrohren war mittlerweile an einigen Stellen der Strom ausgefallen. Scheinbar kam ihnen das Imperium auf die Schliche. Automatisch griff die junge Freiheitskämpferin, die auf dieser urbanen Welt geboren sowie aufgewachsen war, nach einer Taschenlampe. Nun erhellte ein kleiner Lichtkegel das muffige Rohr. Behutsam ging sie ein paar Schritte voraus – entfernte sich Schritt für Schritt vom Zugang. 'Haben die Imps schon einen anderen Zugang gefunden?', fragte sich die junge Iktotchi. Leise griff sie nach ihrem Gewehr.

Plötzlich hörte sie ein dumpfes Geräusch hinter sich. Sofort wirbelte sie herum. Nahmar, ihre rechte Hand, stand schnaufend vor ihr. Der rothäurige Devaronianer war etwas schwerfälliger geflüchtet – hatte sich am Ende schlicht fallen gelassen, um den Schüssen zu entkommen. Auf einmal drückte er sich einen Verband an den linken Arm. Anscheinend hatte der kräftige Rebell im Feuergefecht einen Kratzer abbekommen. Wie immer grinste er seine Chefin, gleich einem Dämon, an. Die zwei hatten nicht sehr viel Zeit, weshalb Nahmar ebenfalls nach seiner Waffe griff. Er nutzte seit einigen Jahren ein altes HB-9 Blastergewehr. Flink griff er nach einem neuen Magazin und steckte es in seine alte Waffe. Zusammen gingen sie in Richtung Westen.


„Vielleicht treffen wir auf ein paar Überlebende“, murmelte der Devaronianer leise und ein weiterer Lichtkegel erhellte die graue Umgebung.

„Mhm, die dürften in alle Himmelsrichtung verstreut sein“, entgegnete Teeija kühl. „Hier, das ganze unterirdische Kanalsystem ähnelt einem einzigen Labyrinth. Nie weiß man genau, welcher Kanal gerade gebraucht wird.“

Zwischen den zwei Freiheitskämpfern entstand ein schauriges Schweigen. Dazu stieg ihnen ein sehr miefiger Gestank in die Nasen. Trotz ihrer langen Tätigkeit im Untergrund hatten sie sich nicht ganz an diese Kanalisation – sowie deren Eigenarten – gewöhnt. Langsam gingen sie weiter. Bogen nach einer Weile ab. Niemand war in dieser unheimlichen Dunkelheit zu sehen. Plötzlich erwachten eine Reihe der Lampen, welche man an die Decke angebracht hatte, aus ihrem Schlaf. Sofort steckten sie ihre eigenen Taschenlampen wieder weg. Gleichzeitig vertrieb das künstliche Licht ihre Ängste, die in dieser Dunkelheit automatisch aufkamen. An diesem Abend hatten sie sehr viel Leid miterleben müssen. Im feindlichen Feuer waren zahlreiche Freunde gefallen oder – was noch schlimmer war – in imperiale Gefangenschaft geraten. 'Ein ganzer Haufen an Operationen kann nun durch die Imps vereitelt werden', mutmaßte Teeija, während man weiter den endlosen, stinkenden Rohren folgte.

Plötzlich hörten die beiden Widerstandskämpfer lautes Getrampel hinter sich. Nahmar reagierte mit einem Mal, zog die Iktotchi in eine dunkle Ecke und entsicherte sofort sein Gewehr. In roten Lettern leuchtete seine Munitionsanzeige auf. In seiner raren Freizeit hatte er das HB-9 etwas modifizieren können, indem er ein kleines Magazin eingebaut hatte. Nun musste der kräftige Devaronianer nicht mehr nach jedem Schuss nachladen. Trotzdem hatte er bloß zwanzig Einzelschüsse zur Verfügung – im Gegensatz zu Teeija, die ganze fünfhundert verschießen konnte. Die beiden Rebellen hielten für ein paar Sekunden die Luft an. Immer wieder sah Nahmar um die Ecke. Suchte vorsichtig die eine Stelle, wo die Sturmtruppen möglicher Weise auftauchen konnten. Teeija und er hatten noch den einen Vorteil, dass sie das Netz zu einem großen Teil kannten – ihr einziges As in dieser Situation.

Achtsam bogen vier bewaffnete Sturmtruppen in das Abwasserrohr ein, währenddessen vier weitere Soldaten wachsam dem anderen Kanal folgten. Teeija griff nach einem Thermaldetonator. Sie waren nicht in der Lage vier imperiale Elitesoldaten mit einem normalen Angriff zu töten. 'Uns kann bloß noch eine Explosion retten', entschied sie eigenmächtig. Ihr Blick glitt zu Nahmar. Ruhig stand der Devaronianer an der Ecke. Von einer Sekunde auf die nächste löste er sich von der Wand und schoss auf die vier Soldaten. Durch die Überraschung konnte er einen Gegner mit etwas Glück sofort töten, die anderen suchten gleichzeitig etwas Deckung. Teeija ließ sich in dieser Sekunde keine Zeit. Einer ihrer Finger aktivierte den Thermaldetonator und dann warf sie das runde Ding mit aller Kraft auf die restlichen drei Sturmtruppen.


„In Deckung...“, rief sie ihrem Untergebenen zu.

Eine gewaltige Lawine aus äußerst grobem Schutt trennte nach der Explosion die eine Seite von der anderen. Sie hatten die imperialen Soldaten auf eine unkonventionelle Art und Weise abgehängt. Sie hatten sich damit eine kleine Geigenfrist verschafft. Trotzdem mussten sie sich beeilen, denn diese Aktion rief augenblicklich andere feindliche Squads auf den Plan. Leicht verschwitzt rannten Teeija und Nahmar durch die trockenen Abwasserrohre. Hier und da bogen sie schnell ab, nur um Abstand zwischen sich und ihren vielen Verfolger zu schaffen. Erst nach einigen Minuten blieben sie – ganz außer Atem – stehen. Die Iktotchi griff nach ihrem Datapad, wo sie den Netzplan aufrief. Sie waren ganz in der Nähe zu einem unscheinbaren Ausgang im Nordwesten der Fabrik. Keuchend lehnte sie sich an die kalte Wand. Erneut stieg ihr sofort der unerträgliche Gestank in die Nase. Teeija hustete leise.


„Zweihundert Meter weiter befindet sich eine Vorflutkammer...“, informierte sie ihre rechte Hand. „Dahinter befindet sich ein Ausgang.“

Nahmar nickte grimmig. Achtsam schulterte er das riesige Blastergewehr wieder auf seine Schulter, um seine beiden Hände für eine kurze medizinische Versorgung seiner kleinen Wunden verwenden zu können. Schweigend sah ihm Teeija zu. Behielt nebenbei trotz allem die Umgebung im Auge. In dieser Situation durften sie nicht nachlässig sein, wenn sie am Leben bleiben wollten. Plötzlich war erneut ein Geräusch zu hören. Sofort nahm sie ihr Gewehr in Anschlag und sah sich um. Aus den dunklen Schatten hob sich eine menschliche Gestalt ab. Sie hatte ihre beiden Hände sichtbar in die Luft erhoben und kam langsam auf die nervösen Widerstandskämpfer zu. Aufmerksam musterte die Iktotchi den Störenfried. Waren sie wieder in eine Falle gelaufen?

„Nicht schießen...“, sagte der Kerl. „Ich bin's, Marax...“

[Coruscant ~ Industrieviertel ~ Kanalisation (Nordwesten) ~ in der Nähe einer Vorflutkammer ~ Abwasserrohre ~ Teeija (NPC), Nahmar (NPC), Keyan (NPC)]
 
- Coruscant - Industrieviertel - Verlassene Datenspeicherfabrik - 6 Cortanas, 3 Defender, Shana -

Die erste Frage der Widerstandskämpferin war, ob auch sie eine solche Machtheilung lernen könnte. Chesaras Demonstration der Macht, auch wenn sie die Heilung der Wunde nicht als solche ansah, hatte anscheinend ihr Interesse geweckt. Zuvor hatte Shana nicht unbedingt einen begeisterten Eindruck ob ihrer eigenen Machtsensitivität gemachz.

"Theoretisch könntet Ihr es lernen, ja."

Antwortete Chesara auf die Frage.

"Allerdings gehört die Heilung durch die Macht zu den komplizierteren Gebieten und setzt viel Grundwissen und auch ein spezielles Talent voraus. Die meisten Jedi haben irgendwo ihre Stärken, ihre besonderen Fähigkeiten. Wir sind alle unterschiedlich, so viele es diese Soldaten der Republik sind. Jeder hat ein bestimmte Gebiet, auf dem er gut ist."

Versuchte sie zu erklären und fragte sich, ob dieses kleine Ereignis Shana noch weiter zum Nachdenken bringen würde. Sie hatte Chesara nicht mehr aufgesucht, nachdem diese ihr eröffnet hatte, dass sie die Macht in sich trug, dabei benötigte der Jedi-Orden so dringend Nachwuchs.

"Ich bin froh, dass ich helfen konnte."

Erwiderte sie, als Shana sich schließlich bedankte. Die Jedi-Rätin erhob sich und schaute in die Runde. Sie wusste nicht, ob sonst noch jemand Hilfe benötigte. Die Defender jedenfalls schienen unversehrt. Die Soldaten waren unterdessen ausgeschwärmt und untersuchten die nähere Umgebung. Chesara nutzte die Gelegenheit, ein wenig im Raum umher zu wandern und ihre Kräfte neu zu sammeln. Sie fühlte sich tatsächlich besser, seit sie Shanas Wunde geheilt hatte. Es war beinahe, als hätte sie die stärkenden Kräfte der Macht nicht nur auf die junge Frau bezogen, sondern auch auf sich selbst - ganz unwissentlich. Es gab noch immer, nach so vielen Jahren, so vieles über die Macht und die Techniken der Jedi zu lernen... niemals würde es zu Ende sein. Nach einer kleinen Weile kamen die einzelnen Soldaten zurück und berichteten ihrem Corporal, was sie entdeckt hatten. Verschiedene Ausgänge zu den oberen Etagen schienen verschlossen zu sein. Das war einerseits beruhigend, da ihnen von dort aus keine Gefahr zu drohen schien, auf der anderen Seite benötigten sie einen Fluchtweg nach draußen.

"Haben wir die Möglichkeit, einen solchen Ausgang zu öffnen?"

Fragte Chesara Corporal Kath.

"Wir könnten natürlich wieder zurück in die Abwasserkanäle, doch ich fürchte, dass Imperium hat mittlerweile entdeckt, dass wir dorthin verschwunden sind. Sie werden nicht lange brauchen um alle Ausgänge bewachen zu lassen und selbst in die Kanäle auszuschwärmen. Sie wissen jedoch nicht, dass wir hier sind... also könnte eine Flucht durch dieses Gebäude unsere bessere Chance sein."

Überlegte sie.

- Coruscant - Industrieviertel - Verlassene Datenspeicherfabrik - 6 Cortanas, 3 Defender, Shana -
 
~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ in der Nähe vom Honey House ~ Bistro ~ Steven und Trayla (und Andere) ~

Auf Coruscant spross das Leben aus allen Ecken, da waren die Unteren Ebenen keine Ausnahme. Während der Padawan sein Eis löffelte Blickte er zwischendurch immer wieder auf die Straße, ob es nun dem Zweck galt jeglichem Ärger aus dem Weg zu gehen, nur nach jemanden Bekannten ausschau zu halten oder einfach nur so aus Neugier

Besonders hier in den Unteren Ebenen waren die verschiedensten Wesen unterwegs, mal lief ein kleiner Jawa vor dem Fenster des Bistros lang und ein paar Schritte weiter stritt sich ein Wookiee mit einem Trandoshaner, dieser Planet war einfach unbeschreiblich in seiner Lebendigkeit. Bis jetzt kannte Steven keinen Ort an dem man die Macht mehr spüren konnte, jedes dieser Wesen strahlte mehr oder weniger ein kleines Fünkchen Macht aus, sie durchfließt alles und jeden.

Besonders stark spürte er im Moment die Macht in seiner Gegenüber, kurz schloss Steven seine Augen, Trayla strahlte ein helles weißes Licht aus.
Der Padawan öffnete seine Augen und grinste.

"Ich?" fragte er ungläubig. "Na ok, dann werd ich dir nochmal glauben."

Bevor Steven einen seiner letzten Löffel voll mit Eis in seinen Mund steckte, bemerkte er noch wie Traylas Gesicht leicht errötete, dem Padawan war dies sehr viel weniger unangenehm als der Fakt, das er spürte wie seine Wangen auch rot wurden.

"Klar, Spaziergang hört sich gut an."

äußerte sich der Teenager und löffelte schnell noch den letzten Rest aus seinen Becher, bevor er zusammen mit Trayla aufstand, noch schnell das Eis bezahlte und dann mit ihr das Bistro verließ. Der Padawan wusste nicht wohin sie mit ihm wollte, aber irgendwie vertraute er ihr fast blind und ging neben ihr her.

"Ach, als Gentleman macht man das so." grinste der Junge und ging mit ihr noch einige Schritte weiter, bevor er sich wieder an sie wandte. "Wohin gehts nun eigentlich?"

ohne eine Antwort zu bekommen gingen sie in Richtung Turbolifte, anscheinend wollte die Padawan mit ihm in die Oberen Ebenen, damit hatte Steven kein Problem, er war lange nicht mehr da oben und konnte sich gar nicht mehr vorstellen wie es dort aussieht.

Ein paar Schritte konnten die beiden noch aus dem Fahrstuhl machen, dann hatte Trayla einen Geistesblitz und wusste wo sie hingehen konnten, stürmisch nahm das Mädchen Stevens Hand und lief los, der Junge hatte am Anfang einige Schwierigkeiten niemanden anzurempeln, aber nach einigen Schritten des Laufens konnte er gut mit Trayla mithalten.

Schon vom weiten konnte Steven die Kronen der Bäume sehen, die in dem Garten standen in den Trayla mit dem Jungen wollte. Steven hatte nicht erwartet das es auf Coruscant Gärten gibt, wenn man von diesem Planeten redete, sprach man meistens immer nur über eine riesige Stadt ohne Natur, anscheinend war Steven nicht der einzige der von dem Ort nichts wusste, nicht viele Leute waren hier und die Paar Personen die sich im Garten befanden, nutzten ihn nur um eine Abkürzung zu gehen.


"Wow, ich hätte nicht erwartet sowas hier auf Coruscant zu finden, der Garten ist echt schön."

lächelte der Padawan und folgte dem blonden Mädchen auf die Bank.

"Na klar gibt es dort Blumen, hast du etwa auch noch nie von Cirrus Meeren gehört? Er ist berühmt für die 2 Sonnen oder vielmehr für die Meere und Städte, die durch die Sonne golden glänzen."

Steven seufzte leise, auf eine Art und Weise vermisste er seine Heimat und seinen Vater, er wusste nicht wieso, es gab keinen Grund Cirrus zu vermissen, er hatte jetzt sogar eine Art neue Familie mit den Jedi gefunden.
Während Trayla in den Himmel blickte, pflückte der Padawan eine kleine Blume ab die neben der Bank stand und hielt sie vor Traylas Nase.

"Wenn wir beide erstmal richtige Jedi sind und die Galaxis gerettet haben, zeige ich dir Cirrus mal."

grinste der Padawan das Mädchen an und steckte ihr die Blume hinters Ohr, sie sah aus wie ein Engel mit ihren blonden Haaren und der Blume an der Seite.

"Wenn du willst können wir die Galaxis aber auch erst nach dem Cirrusurlaub retten."

zwinkerte der Padawan und blickte dann auch in den Himmel, nun wusste er warum Traylas Blick so verträumt war, selbst hier oben in der anderen Ebene war der Himmel noch bis oben hin mit Speedern vollgestopft.


~ Coruscant ~ Obere Ebene ~ in einem kleinen Garten ~ Steven und Trayla ~​
 
[ Coruscant | Industrieviertel | Kanalisation | Vorflutkammer | mit Noomi und dem Sith (Draconis) ]

In der großen Vorflutkammer wurde das schmutzige Abwasser durch klitzekleine Wellen in Wallung gebracht. Die zahlreichen flinken Bewegungen der drei Personen, die sich im Inneren befanden und sich bekämpften, hatten diese plötzliche Unruhe in dem dreckigen Wasser ausgelöst. Außerdem war die muffige Luft von einem monotonem Brummen erfüllt. Der typische Duft von Ozon mischte sich ganz langsam unter den vorherrschenden Gestank aus allmöglichen Drecksorten. Für einen Moment herrschte dazu noch Schweigen zwischen den zwei verfeindeten Machtparteien. Die Jedi versuchten die finstere Gestalt, einen hasserfüllten Sith mit blutroter Klinge, auf Distanz zu halten. Mit etlichen Finten flitzten die drei Personen auf diese Weise durch die alte Kammer.

„Dann nehm' ich eben dich!“, entgegnete der Sith und zerbrach damit die Stille.

Ein mächtiger Sturm aus blauen Machtblitzen folgte sofort auf diese giftigen Worte. Einzelne Blitze schossen aus den gespreizten Fingerkuppen, schnellten mit rasanter Geschwindigkeit auf die beiden Jedi zu. Reflexartig riss der Cathar sein Lichtschwert nach oben. Dafür nahm er eine recht defensive Kampfposition ein. Einen großen Teil der Blitze fing die orangefarbene Klinge ab. Jedoch ließ sich der Sith nicht davon abhalten, denn im Anschluss kam eine zweite gewaltige Blitzwelle auf die zwei Jedi zu. Dieses Mal konnte der haarige Jedi-Ritter diese Machtattacke nicht abwehren. Ächzend fiel er nach vorn in das stinkende Wasser. Finsternis. Dunkelheit. Für einen Moment hatte das struppige Katzenwesen das Bewusstsein verloren. Aus der Ferne hörte Crado auf einmal eine Stimme, welche ihm ins Ohr säuselte.

Hustend erhob sich das Katzenwesen. Das faulige Dreckwasser tropfte nun von seiner gebrauchten, verschlissenen Kleidung. Mit einer schnellen Bewegung ließ er seinen roten Mantel fallen, denn für ihn konnte der nasse, schwere Stoff ein Hindernis in diesem gefährlichen Kampf darstellen. Danach sah sich der Jedi-Ritter rasch um. Zum Glück hatte Crados Bewusstlosigkeit nur einige Hundertstel, denn der mächtige Sith stürmte im selben Moment auf Noomi zu. Zischend erwachte die Klinge zu neuem Leben. Augenblicklich ballte der Jedi die Macht in seiner Hand und sandte einen gewaltigen Machtstoß gegen seinen Gegner. Anscheinend hatte er den bösartigen Sith im richtigen Augenblick getroffen, denn dieser ließ von seinem Angriff gegenüber Noomi ab. Für ein paar Sekunden fiel der Mensch sogar in das schmutzige Wasser. 'Er muss sich mit mir beschäftigen', überlegte Crado und ließ einen Machtschleier um seine Schülerin legen. 'Er darf sie einfach nicht entdecken.' Trotz allem war nach ein paar Minuten Schreie aus ihrer Richtung zu hören.


„All dieses Leid, welches Ihr eurer Schülerin antut…“, zischte der Sith, während sich ihre beiden Klingen – unter heftigem Funkenflug – verhakten.

Die beiden Duellanten standen sich Angesicht in Angesicht. Zwischen ihnen zeigte sich eine wahrer Kraftakt. Muskeln spannten sich dabei. Schweiß trat dabei aus allen Poren. In dieser anstrengenden, kräftezehrenden Situation musste der zottelige Jedi sogar fauchen. Plötzlich stieg ihm der Duft von frischem Blut in die Nase. Erneut erwachte seine animalische Seite in seinem Hinterkopf. Eine neue Energie floss in diesem Moment durch seinen Körper. Sogar seine spitzen Reißzähne zeigte er dem finsteren Feind. Im Hintergrund nahm er noch immer Noomi war, die anscheinend mit einer Illusion festgehalten wurde. Externe Kräfte versuchten in sein Bewusstsein einzudringen. Erfolglos. Gleich einem mörderischen Schatten huschte das Raubtier, seine animalische Seite, durch seinen Kopf und vertrieb den Sith – erhielt quasi die eigene Machtbarriere. Immer verführerischer wurde die dunklen Fähigkeiten für den zotteligen Cathar. Plötzlich lösten sich die beiden Klingen. Der Mensch schlug mit ganzer Kraft zu und erwischte den Jedi-Ritter an der Schulter.


„... all diese Schmerzen“, vernahm Crado, während er die aufkommenden Schmerzen unterdrückte.

Kurzzeitig war das Katzenwesen durch die anfänglichen Schmerzen zusammengesackt. In diversen Körperregionen trafen die Wellen, die aus stechenden Schmerzen, nun auf eine Brandung aus festen Nervensträngen. Außerdem stieg der ekelhafte Gestank von verbranntem Fleisch in seine Nase. Der Sith ließ seinem Kontrahenten jedoch keine Zeit zum Kräftesammeln. Augenblicklich ging der sehr starke Mensch zu einem weiteren Angriff über. Ein Schwertstreich nach dem anderen sauste auf den Jedi-Ritter nieder. Nur mit viel Mühe konnte der Cathar seine Verteidigung aufrecht erhalten. Dazu wurde er von tausenden Bilden, welche Noomis Leid zeigten, bombardiert. Seine Konzentration ließ spürbar nach. Erste Reserven wurden angezapft. Erneut fand die Verzweiflung einen perfekten Nährboden in seinem schwächelnden Bewusstsein. 'Ich muss sie retten… ', trieb er sich mittlerweile verzweifelt an. 'Er zeigt mir bloß Lügen.'


„Sie könnten ein so rasches Ende haben“, säuselte verführerisch die Stimme des Sith in seinen recht spitzen Ohren. „Sie würde überleben und ihren Lebensabend friedlich vollenden. Es gibt nur eine Bedingung...“

Schnaufend musterte Crado seinen Gegner. Er hatte eine Kraft herausgefordert – eine Kraft an der mit hoher Wahrscheinlichkeit zerbrach. Sein Körper rebellierte, hatte seine Grenzen erreicht. Sogar sein Puls stellte einen neuen Rekord auf, während weitere Schmerzwellen ihn förmlich lähmten. Im Augenblick reagierte der Cathar bloß reaktionär. Keine einzige Aktion ging in diesem Duell, das um Leben und Tod ging, mehr von dem jungen Jedi aus. Scheinbar hatte Crado keine Chance gegen den Sith. Rasch bewegte sich der hasserfüllte Mensch. Die grelle, rote Klinge sauste im Sekundentakt auf Crado nieder. Derweil wehrte sich das Katzenwesen nur noch tölpelhaft. Jegliche Kraft, welche er vorher noch deutlich verspürt hatte, war verschwunden. Der Jedi ließ sich von dem Sith förmlich durch die gesamte Kammer scheuchen. Ihre vielen Bewegungen erzeugten Wellen über Wellen. So kam das Dreckwasser nie zur Ruhe. Auch neuer Gestank wurde mit jedem weiteren Schritt erneut aufgewirbelt.

Auf einmal ergoss sich ein neuer Sturm aus blauen Blitzen über seinem Körper. Natürlich versuchte Crado diese Machtattacke abzuwehren. Seine orangefarbene Klinge wurde mit jedem weiteren Ast, welcher auf das spektakuläre Lichtkonstrukt traf, greller. Bei dem zischenden Lichtschwert konnte man am Ende ein regelrechtes Glühen feststellen. Trotzdem ließ sich der mächtige Sith davon nicht abhalten. Eine Finte folgte auf seine Machtattacke und dann flog die Waffe des Jedi in einem hohen Bogen ins Wasser. Mit einem gehässigen Grinsen legte der Mensch dessen blutrote Klinge direkt an die Kehle des Cathar. Ein einziger Schlag und der Jedi hatte seinen letzten Atemzug getan. Dennoch ließ sich die finstere Gestalt Zeit. Spielte förmlich mit ihrem Gegner. Wieder hörte man einen lauten Schrei aus Noomis Mund – dann war Stille.


„Ergebt Euch und rettet eurer Schülerin das Leben“, bot der Sith an.

Resignation machte sich im gleichem Atemzug bei dem Jedi-Ritter breit. Was konnte er – der noch fast ein Padawan war – gegen diesen Sith ausrichten? Hatten sich alle geirrt? Waren seine Mentoren Mike Yu, Utopio und selbst der berühmte Jedi-Rat Tomm Lucas auf dem Holzweg gewesen als es um ihn ging? Selbstzweifel ließen ihn zögern.
[Zweifel nicht], kam ihm plötzlich Mikes Stimme, sehr leise, aus der Ferne in den Sinn. [Die Sith haben keine Macht über einen Jedi, der an das Licht glaubt. Sie fürchten sich sogar vor diesen lichten Gestalten.] Für einen kurzen Augenblick fühlte sich der junge Cathar an seine Ausbildungszeit auf Ossus erinnert. Das warme Sonnenlicht strahlte auf seinen Pelz und zusammen mit seinem Mentor, dem Jedi-Ritter Mike Yu, meisterte er die ersten Schritte in der Macht. Neue Energie bewegte sich mit einem Mal durch seine Adern. Seine Präsenz erstrahlte ganz hell auf. Vertrieb die Schatten in seinem Bewusstsein. Einen Teil seiner neuen Kraft sandte er seiner Schülerin. Durch das Band, das sie verband, versuchte er auch ihr Hoffnung zu schenken.

„Nicht so schnell!“, knurrte der Jedi plötzlich und sah seinem Gegner in die Augen.

Dann ging alles fix. Ein kräftiger Machtstoß trennte die zwei Duellanten. Noch mitten im Flug holte sich das Katzenwesen das eigene und Noomis Lichtschwert mit Hilfe der Macht. Danach hielt er ein Schwert in der linken, das andere in der rechten Hand. Zischend erwachten die beiden Klingen. Nun erhellten ein blauer und ein orangefarbener Schein die riesige Vorflutkammer. Mit einer aggressiven Geschwindigkeit ging Crado in eine neue Ausgangsposition. Er glaubte fest daran, dass die Macht ihm im richtigen Moment ein Zeichen gegeben hatte. Erneut fixierte er den Sith mit seinen violetten Augen. Dann stürmte er auf die finstere Gestalt zu. In der Macht sah man in diesem Augenblick mit hoher Wahrscheinlichkeit wie ein weißer Lichtstrahl die Dunkelheit zerteilte, vertrieb oder gar für immer ins Exil schickte. Blitzschnell sausten beide Klingen in einem unregelmäßigem Takt auf das rote Pendant nieder.


„Ihr solltet Euren Weg überdenken, Sith“, bemerkte der Jedi, nachdem sie sich wieder auf ein paar Meter getrennt hatten. „Die Macht möchte das Leben in unserer Galaxie erhalten. Doch Ihr zerstört mit Euren Ansichten dieses Leben. Schon allein aus diesem Grund könnt Ihr nie gewinnen. Wieder, wieder und wieder wird sich in einer dunklen Periode das Gute erheben und gegen die Finsternis mit allen Mitteln ankämpfen.“

Jegliche Schmerzen, Zweifel oder Ängste waren bei ihm verschwunden. Mit einem einzigen Sprung des Katzenwesens schmolz die Distanz zwischen den Kontrahenten auf Null. Nur durch seine fixen Reflexe riss der Sith sein Lichtschwert nach oben und blockte damit den Angriff. Zischend wehrte die blutrote Klinge unter einem heftigen Funkenflug Blau und Orange ab. Durch ein flinken Saldo in der Luft landete der Cathar mit dem Rücken zum Sith auf dem nassen Boden. Sofort wirbelte der Jedi-Ritter herum. Dieses Mal parierte er eine gegnerische Attacke. Die drei Klingen verhakten sich erneut. Wieder stand eine Kraftprobe an, wobei Crado mit seinen beiden Lichtschwertern deutlich im Nachteil war, denn er musste seine Energie durch zwei teilen. Hass funkelte in den gelben Augen des kräftigen Sith. Wahrscheinlich hätte er nie vermutet, dass sich das Schicksal so schnell wenden konnte.

„Überlegt Eure Schritte...“, riet der Cathar. „Noch könnt Ihr nach dem Licht greifen. Ich biete Euch meine Hand an...“

Plötzlich spürte der Jedi bei der Aura seines Gegners Hass, Ekel und bodenlose Finsternis mit einem Mal aufwallen. Ein gewaltiger Kraftakt löste die rote Klinge aus ihrer Gefangenschaft. Sofort stieß die Gestalt, welche völlig in Schwarz gehüllt war, zu. Crado schrie auf als sich die gleißende Klinge durch seine linke Schulter bohrte. Augenblicklich ließ er Noomis Lichtschwert fallen. Genugtuung konnte man bei dem Wesen des Sith bemerken. Neue, starke Wellen aus reinem Schmerz rissen nun jeglichen Mut, welchen Crado angesammelt hatte, ein. Er taumelte ein paar Schritte zurück. Durch die einzelnen Schritte verließ die heiße Klinge Zentimeter für Zentimeter seine Schulter. Am Ende kauterisierte die tiefe Wunde.Ächzend erkannte der Jedi-Ritter, dass er nun jede Chance für Noomi und sich verspielt hatte. Sie waren dem Tod geweiht – da war er sich sicher.

„Vergib mir...“, flüsterte er zu der Nautolanerin.

Im nächsten Moment flogen vier runde Gegenstände durch die Luft. Alle landeten in dem dreckigen Abwasser. Eine Sekunde – nichts. Zwei Sekunden – nichts. Drei Sekunden waren mittlerweile verstrichen und dann erschütterte eine gewaltige Explosion die große Kammer. Riesige Brocken aus schwerem Beton lösten sich von der Decke und schlugen auf das trübe Dreckwasser. Zusammen mit unzähligen Kilogramm an grobem Putz baute sich eine feste Barriere zwischen dem Jedi-Ritter und dem Sith auf. Crado torkelte noch ein paar Schritte zurück, dann sackte er zusammen. Mit letzter Kraft konnte er erkennen, dass sich drei Gestalten (Keyan, Teeija und Nahmar) mit sehr schnellem Tempo näherten. Ein roter Riese (Nahmar) griff nach dem Jedi – danach übermannte ihn die Ohnmacht. Selbst seine Ohren versagten ihren Dienst. Die wenigen Verletzungen waren am Ende doch zu stark.


[ Coruscant | Industrieviertel | Kanalisation | Abwasserrohre | auf der Flucht | mit Noomi, drei Rettern (Keyan, Teeija, Nahmar) ]
 
§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Krankenhaus ~ neben dem Krankenbett ~ mit Akemi ~§

Er liebte Akemi. Er liebte sie. hatte es gesagt. Es war raus: Für Akemi, für die Welt und auch für ihn. Akemi. Akemi. Ja er liebte sie. Was sonst? Hatte er das nicht schon die ganze Zeit getan? Seit er sie das erste Mal gesehen hatte? Hatte Nat das nicht völlig richtig erkannt? Nat, die ihn nun mied, warum auch immer? Weil sie ihn liebte, vielleicht. Aber was sollte er tun? Liebte er nicht Akemi, hatte er das nicht gerade bewiesen? Was war es denn dann, was er fühlte, wenn nicht liebe? Er mochte sich zwischendurch davon abgewendet, die Augen verschlossen haben, doch die Wahrheit hatte ihn unvermeidlich eingeholt. Er liebte sie.

"Was?!"

entfuhr es Akemi wie vom Blitz getroffen. Ja. Glaubte sie ihm denn nicht? Hatte sie es nicht vielleicht schon die ganze Zeit über gespürt? Hatte sie sich vielleicht selbst was vor gemacht, so wie er, und ihre eigenen Gefühle unterdrückt, so wie er? Klammerte sie sich vielleicht an diesen Richard nur wie eine fehlende Vaterfigur? Sowas kam doch vor und war ganz normal. Sie war doch selber noch so jung. Vielleicht entdeckte sie ja ihre freundschaftlichen, brüderlichen Gefühle für ihn noch als wahrhaftige Gefühle der Leidenschaft ... der Liebe vielleicht. Es musste so sein. Er musste es versuchen! Von hier gab es kein zurück mehr, nein. Er wollte kein zurück. Hatte keine Kraft für ein zurück.

Eine Schwester kam und hievte Nex praktisch allein wieder zurück ins Bett, dann verschwand sie wieder mit ein paar tadelnden Worten, die Nex nicht einmal hörte. Akemi stand wieder am Fuße seines Bettes, traute sich wohl nicht näher an ihn heran. Wieso? Weil in ihr auch ein Kampf tobte, sie wie in ihm? Weil sie sich ihrer eigenen Gefühle nicht klar war? Es musste so sein. Es musste einfach. Er musste zu ihr, näher an sie heran. Diese fürchterliche Entfernung zwischen ihnen. Sie musste einfach verstehen ...

"Akemi, ich ... ich habe keine Kraft ... ich"

keuchte Nex, als er versuchte sich wieder aufzurichten, ihr näher zu kommen. Sie schien nicht zu wissen, was sie tun soll, als wäre sie paralysiert. Als krieche eine Erkenntnis in ihr auf? Doch er konnte die Distanz nicht überbrücken, hatte nur die Kraft, mit ihr zu sprechen. Er wollte sie so sehr! Ihre geschwungenen Lippen, die kleinen Ohren, die samtende Haut, die zierliche Gestalt, die verzaubernden Augen. Alles. Er musste ihr es ihr sagen! Er musste ihr alles sagen oder bei dem Versuch vergehen.

"Akemi, ich schwöre dir ... das hab ich nicht gewollt. Es sollte nie soweit kommen. Ich dachte ich hätte es im Griff ... hätte mich im Griff. Aber ich habs total versaut ... bitte denke nicht schlecht von mir ... wenn ich das hier überstehe, fass ich es nie wieder an, das schwöre ich dir! Ich war dumm. Wegen dir habe ich damit angefangen! Aber für dich werde ich damit wieder aufhören! Ich ... liebe dich einfach! Ich liebe dich wirklich, das weiss ich jetzt!"

§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Krankenhaus ~ im Krankenbett ~ mit Akemi ~§
 
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[ Coruscant | Imperial City | obere Ebenen | Coco-Town | Gleiter | allein ]

Langsam breitete sich die Nacht über CoCo-Town, dem bekannten Vergnügungsviertel von Imperial City, aus. Mit jeder weiteren Minute, die in diesem langen Moment verstrich, zog sich das restliche Sonnenlicht immer mehr in Richtung Horizont zurück. Dafür eroberte die Schwärze der Nacht mehr und mehr Raum im selben Augenblick. Trotzdem kam der lebhafte Bezirk selbst in diesen Stunden nicht zur Ruhe, denn die gesamte Umgebung wurde nun von leuchtendem Neonlicht erhellt. Überall glitzerten riesige Werbeflächen an den Wänden. Imperial City zeigte sein Nachtleben. Für sehr viele Besucher, aber auch einige Bewohner waren diese Nachtstunden sehr verführerisch. Jeder konnte in diesem Bezirk ein kleines Abenteurer erleben, wenn er sich in diesen nächtlichen Stunden in den zahlreichen Etablissements herumtrieb.

Neben dem „Roses of Coruscant“, einem neuen Restaurant im Bezirk, hatte man einen kleinen Platz geschaffen, der zum Parken der einzelnen Speeder und Gleiter der Gäste vorgesehen war. In diesem Moment, wo die Nacht den Tag abwechselte, standen eine ganze Menge winziger Transportmittel in den mickrigen Parkfeldern. Fast geräuschlos erhob sich plötzlich ein silberner Gleiter. Scheinwerfer erhellten in riesigen Lichtkegeln die Umgebung. Routiniert und gelassen bewegte der Fahrer seinen Gleiter durch die engen Häuserschluchten auf einen der unzähligen Verkehrsströme hin. Er gliederte seinen schlanken Gleiter ohne jegliches Problem in den äußerst wirren Strom aus unterschiedlichen Typen an Transportmitteln ein.

Im bequemen Passagierabteil lehnte sich Horatio zurück. Der imperiale Gouverneur, der inoffizielle Herrscher von Imperial City, hielt in seiner rechten Hand ein Glas teuren Scotch. Er blickte aus dem Fenster – die ganze Fahrt. Draußen zogen riesige Frachter, gewaltige Häuserblocks oder vereinzelte Plätze mit großen Massen an Coruscanti. Natürlich wurden diese Bezirke ebenfalls von Werbetafeln verschiedenster Größen erhellt. Nachdenklich nippte der Adlige an seinem Glas. Noch immer ging ihm Ariana Celchu, eine bezaubernde Alderaanerin, nicht aus dem Kopf. Er war von dieser blonden Frau fasziniert. Der Abschied war kurz, regelrecht abrupt gewesen. In diesem Augenblick spürte er weiterhin ihren liebevollen Abdruck auf seiner halben Lippe und der gepflegten Wange. Dazu nahm er ebenso ihr süßes Parfum in seiner Nase wahr.


„Gouverneur Kraym, Ihr Butler ruft Sie an“, informierte ihn plötzlich der Fahrer.

In der Zwischenzeit schlängelte sich der luxuriöse Gleiter flink durch den raschen Verkehr. In dieser Situation nutzte der Fahrer jede einzelne Lücke, welche sich in dieser heterogenen Masse ergab. Für einige Coruscanti – gerade Lufttaxifahrer – hatte sich dieses spektakuläre Vorgehen zu einer wahren Königsdisziplin erhoben. Horatio ließ sich davon nicht beirren. Ruhig führte er ein kurzes Gespräch mit seinem langjährigen Bediensteten. Der Adlige ließ sich noch ein Abendmahl anrichten, denn im „Roses of Coruscant“ hatte er keine Zeit gehabt eine ordentliche Bestellung aufzugeben. Jedoch war er nun hungrig. Erneut nippte er an seinem fast leeren Glas. Ein kräftiges Aroma breitete sich sofort in seiner Mundhöhle aus. Er war sich sicher, dass er an diesem Abend gut schlafen würde. Langsam wanderten seine Gedanken zu der kommenden Razzia, welche er in Auftrag gegeben hatte. 'Ich bin gespannt, ob ich morgen feiern darf...', dachte er sich mit einem eiskalten Lächeln, nachdem er den Hörer wieder weggelegt hatte.

Nach einigen Minuten hatte der Gleiter Coco-Town gänzlich verlassen. Langsam stieg das luxuriöse Transportmittel in immer höhere Lüfte. Derweil befand sich der schlanke Gleiter sich in einem recht teuren Bezirk, der hauptsächlich von reichen Coruscanti bevölkert wurde. Hier verschwand die sehr billigen Reklametafeln, die von grellem Neonlicht erhellt wurden. Nur kolossale Wolkenkratzer, die mit ihrer schlanken Statur sehr weit in den nächtlichen Himmel ragten. Manche Häuserblöcke in der übersichtlichen Umgebung – man befand sich immerhin in den oberen Ebenen – besaßen sogar ihre eigenen Landeplattformen. Recht gefühlvoll reduzierte der persönliche Gleiter des Gouverneurs von Imperial City seine Geschwindigkeit. Fast hatte man das Ziel erreicht. Ein schlanker Turm ragte vor dem kleinen Transportmittel in den schwarzen Himmel. Hier und da brannte Licht in den einzelnen, edlen Appartements. Mit einem leisen Seufzer strich Horatio an seinem warmen Mantel entlang. Er war müde...

„Sir, wir werden seit einiger Zeit verfolgt“, bemerkte der Fahrer.

„Dann sollten wir die Sicherheit davon in Kenntnis setzen…“, überlegte der Adlige laut und stellte das Glas zur Seite. „Was verfolgt uns?“

„Ein Lufttaxi, Herr Gouverneur“, antwortete der Fahrer sofort.

Horatio nickte. Er sah keinerlei Gefahr in einem schlichten Lufttaxi. In der Zwischenzeit wurde der Gleiter immer langsamer. In dieser klaren Nacht konnte man ganz deutlich erkennen wie individuell die einzelnen Repulsoren bei dem üblichen Landeanflug für ein paar Sekunden aufflammten. Der Anflug sowie die Landung dauerte nur wenigen Minuten. Nachdem der schlanke Gleiter endgültig zum Stillstand gekommen war, traten zwei Sicherheitskräfte aus dem Schatten. Auch das sehr kleine Lufttaxi, welches dem Gouverneur gefolgt war, landete auf der Plattform. Der Gouverneur stieg aus seinem Transportmittel, nachdem alle Repulsoren verstummt waren. Gleichzeitig stieg elegant eine junge Frau (Pooja Aldrete) aus dem Taxi aus. Horatio hatte sie in dieser Gegend noch nie gesehen. Ihr braunes Haar hob sich nur schwer von dem finsteren Hintergrund der Nacht ab. Dennoch sah sie sehr hübsch aus.


[ Coruscant | Imperial City | obere Ebenen | Landeplattform | mit einer Fremden (Pooja Aldrete), zwei Wachleuten ]
 
- Coruscant - City - Krankenhaus - Krankenzimmer - Mit Nex -

Nachdem die Krankenschwester weg war, versuchte Nex sich schon wieder hoch zu kämpfen, ähnlich einem trotzigen Kind. Warum konnte er nicht einfach ruhig liegen bleiben! Akemi sah ihn schon wieder auf dem Boden liegen. Er hatte ja kaum die Kraft zu sprechen, jede auch noch so kleine Anstrengung war aus seinem Gesicht abzulesen. Akemi war bereits drauf und dran, die Krankenschwester ein zweites Mal zu rufen und wenn es nur war, damit diese Nexus an sein Bett fesselte. Er hatte großes Glück, dass er überhaupt noch lebte, also hieß es für ihn, ein paar Gänge zurück zu schalten und wieder Kraft zu tanken. Diese würde er brauchen, um von den Drogen los zu kommen - und das musste er. Noch etwas unschlüssig, was sie als nächstes tun sollte, schaute Akemi von Nex zu der geschlossenen Zimmertür. Sie fühlte sich überfordert mit der Situation. Vor zwei Stunden war noch alles in Ordnung gewesen. Sie hatte in Nathaniels Appartment gesessen, Nex begrüßt und überlegt, was sie zu Abend essen konnten. Innerhalb der letzten 60 Minuten jedoch hatte sich Nex in einen Drogenabhängigen verwandelt. Wie hatte das geschehen können, vor ihren Augen, ohne dass sie es bemerkt hatte? Akemi spürte eine Welle von Tränen in sich hoch steigen, ausgelöst durch die verschiedenen Gefühle, die sie durchlebt hatte, seit Nex im Bad verschwunden und nicht auf ihre Rufe geantwortet hatte: Sorge, Panik, Verzweiflung und nun Selbstvorwürfe. Wie aus der Ferne hörte sie Nex weiter sprechen - Erklärungen, Beteuerungen... und Geständnisse. Was er sagte, traf Akemi wie ein Schock. Er hatte wegen ihr mit den Drogen angefangen? Er würde für sie wieder damit aufhören? Er liebte sie??

"Nex, du..."

Versuchte Akemi zu erwidern, doch sie wusste nicht, was sie eigentlich sagen sollte und brach verwirrt ab. Sie waren doch Freunde, hatte sie gedacht. Aber er... wollte mehr? Kopfschüttelnd und mit großen, verständnislos blickenden Augen sah sie ihn an. Sie hatte von alledem nichts bemerkt - warum? War sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen? Seine Stimmungsschwankungen hatte sie bemerkt, sie jedoch nicht weiter hinterfragt. Was er ihr wohl geantwortet hätte, wenn sie ihn darauf angesprochen hätte? Vermutlich wäre er ihr ausgewichen. Trotzdem, was meinte er damit, dass er wegen ihr mit den Drogen angefangen hatte? Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder doch? Die junge Schauspielerin fühlte sich hilflos. Wenn sie Schuld daran war, dass Nex beinahe...

"Du hast die Drogen... wegen mir genommen?"

Stammelte Akemi hilflos. Sie war inzwischen ebenso blass geworden wie Nex. Sie hatte doch nichts getan, dass ihn dazu veranlasst haben könnte, eine solche Dummheit zu begehen! Heftig schüttelte Akemi den Kopf. Sie verstand gar nichts mehr.

"Wir sind doch immer gut miteinander ausgekommen. Wir sind doch Freunde."

Sagte sie und fügte leise hinzu:

"Jedenfalls dachte ich das."

Eigentlich hatte sie immer geglaubt, dass Nex und Natalja ein gutes Paar abgeben würden. Nie wäre sie darauf gekommen, er könnte sich in sie, Akemi, verliebt haben, schließlich wusste er doch, dass sie mit Richard zusammen war. Akemi schluckte schwer. Sie fühlte sich schuldig. Wäre sie aufmerksamer gewesen, vielleicht hätte sie entsprechendes verhindern können. Gleichzeitig fiel es ihr schwer, Nex anzusehen. Als Freunde hatten sie sich super verstanden und viel Spaß gehabt. Sie hatte ihn gemocht, als guten Kumpel und Kollegen. Mehr jedoch konnte sie ihm nicht geben.

"Du weißt, dass ich mit Richard zusammen bin, Nex..."

Rief sie ihm vorsichtig in Erinnerung und fühlte sich sehr unangenehm dabei. Plötzlich wünschte sie sich nur noch, dass das Gespräch zu Ende war und sie gehen konnte.

"Ich.. ich muss jetzt los."

Sagte sie.

"Und du solltest dich ausruhen. Du brauchst bestimmt viel Schlaf."

Brachte sie hervor.

"Gute Besserung, Nex."

Es fiel ihr schwer, die aufsteigenden Tränen zurück zu halten, doch irgendwie schaffte sie es. Ohne Nex helfen zu können, lief sie aus dem Krankenzimmer, stolperte auf den Flur hinaus und direkt in Richards Arme. Der Himmel wusste, wo er plötzlich her kam, doch Akemi stellte keine Fragen, sondern ließ sich nur dankbar in seine Arme sinken.

- Coruscant - City - Krankenhaus - Mit Richard -
 

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Coruscant City - Honey-House – vor Mara S. Quartier - mit Mara J. sowie Vorin, Mara S. und Tom in Mara’s Zimmer

Nicht ohne Grund war Jo vor Mara S. ‘s Zimmer geblieben. Sie wollte ihre wiedergefundenen Padawan nicht unter Druck setzen indem sie ihr zu wenig Freiraum gab und gleichzeitig wollte Jo die eindeutig völlig entkräftete junge Frau nicht allein lassen. Zumindest nicht bis sie sicher war, dass es ihr wieder besser ging. Sie hatte Mara S. versprochen für sie da zu sein und das würde sie, auch wenn sie glaubte, das Mara S. ihr etwas zu verheimlichen schien. Dieser Schwächeanfall konnte nicht nur von den aktuellen Ereignissen herrühren. Nicht in dieser Intensität. Nun ja, vielleicht würde Mara S. ihr irgendwann genug Vertrauen entgegen bringen und ihr die ganze Geschichte erzählen.
Nun ja, vielleicht sprach sie ja wenigstens mit Vorin oder Tom darüber. Letzterer schien ohnehin irgendwie mehr zu wissen als Sie.
Etwas drehte Jo ihren Kopf, als sie die beiden jungen Männer weiterhin in Mara S.‘s Zimmer fühlte. Irgendwie schien ihr, dass die Beiden sich nicht wirklich grün waren. Wobei sie vermutete, dass die offenere Ablehnung von Tom ausging. Er war kompliziert. Im Verhältnis dazu wie sie ihn kennengelernt hatte war er jetzt zwar absolut umgänglicher. Aber wohl immer noch recht eigenwillig! Nicht dass das unbedingt schlecht sein musste, nur machte es ihm das Leben eben sicher nicht leichter. Es brauchte einiges an Geduld den Tom, den Jo in Mara‘s Gegenwart kennen gelernt hatte, hinter all den Eigenheiten kennen zu lernen.
Vorin dagegen war überlegt, kontrollier, verantwortungsbewusst und freundlich, auch wenn er im Moment, gerade wenn es um Mara S. ging, etwas dünnhäutig war.
Mit einem leichten Schmunzeln resümierte Jo, das sie ihn wirklich zu ihren Freunden zählte, auch wenn sie ihn, nicht zuletzt durch den Bruch zwischen Mara S. und ihm, lange aus den Augen verloren hatte.
Eine bekannte Stimme riss Jo aus ihren Überlegungen und sie musste sofort breit grinsen als sie die Stimme ihrer alten Freundin hörte.


Jap, schon wieder die alt blinde Jo.

Flachste Jo und grinste Mara J. breit an, bevor sie zur etwas ernsthafteren Beantwortung der weiteren Fragen über ging.

Na, Mara hatte einen Kreislaufkollaps. Eigentlich wollten wir essen gehen, dann hatte sie wieder eine Vision und als Nächstes machten wir uns auf um Vorin zu helfen. Am Ende brach Mara zusammen und so sind wir nun wieder hier. Tom und Vorin sind drinnen bei ihr. Ich dachte ich trage zu dem Auflauf in ihrem Zimmer nicht auch noch bei und so sitze ich ihr und wollte eigentlich meditieren. Das heißt bis eine gewisse beste Freundin mich hier aufspürte.

Erneut grinste Jo Mara J. breit an und bat sie mit einer einfachen Handbewegung sich mit ihr in einer nahen Sitzgruppe nieder zu lassen.

Tja, und was wir vor haben? Nun ja, ich denke das kommt darauf an wann Mara wieder fit ist.
Beim Essen hatte ich ihr und Tom davon erzählt, dass ich auf Lianna ein paar Hinweise über einige verborgene Schätze der alten Jedibibliothek gefunden habe. Im Moment noch ein recht trockenes Thema, da ich außer ein paar vagen Informationen und einigen noch nicht wirklich entschlüsselten Zahlenkombinationen nicht viel habe. Es kann sein das nicht viel dabei heraus kommt, wir Tagelang nur mit dem Entschlüsseln zu tun haben oder sogar in eine Sackgasse rennen. Keine Rede also von Aktion und so lange Mara auf der Nase liegt will ich eigentlich ohnehin nicht anfangen. Aber wenn du gar nichts Anderes vor hast und es dir nicht zu infantil ist, kannst du dich gerne anschließen. Du weißt, ich hab dich jeder Zeit gerne mit dabei!


Ja, das wäre doch wirklich schön, wenn Mara J. mit dabei wäre.
Aber wollte sie nicht auch mit ihrem Bruder reden? Es wäre selbstsüchtig sie davon ab zu bringen. Doch warum meinte sie dann, dass sie sich unnütz fühlte.


Hast du denn Tomm nicht getroffen. Wolltest du nicht…?

Coruscant City - Honey-House – vor Mara S. Quartier- mit Mara J. und Vorin, Mara S. sowie Tom in Mara’s Zimmer

[OP]Sorry für das etwas schleppende Posten im Moment.
Hab mir leider nen Magen-Darm-Virus eingefangen. :(
Ich muss nicht mehr sagen. Oder? [/OP]
 
[ Coruscant | Imperial City | obere Ebenen | Hotel Royal | Suite | allein ]

Es war eine ruhige Nacht ohne sonderliche Ereignisse. Keine, bei der die Warrior aus ihrem Schlaf erwachte, welcher der Erste richtige seit Wochen war, wenn nicht gar seit Monaten. Während der Mond durch das Fenster schien und draußen ein kühler Wind ging war im inneren der Suite alles ruhig. Nur das leise Atmen der im Bett schlafenden war zu hören. Eine Stille, die sich jeder wünschen würde, wenn er bisher nur unterwegs gewesen und Aufgaben erfüllt hatte. Die Nacht im Zusammenhang mit dem Schlaf bedeutete eine gewisse Freiheit, eine die man sich nahm oder die der Körper einforderte. Selbst wenn man zu den Nachtmenschen zählte, so war es durchaus von Nöten auch einmal eine Nacht zu schlafen, wenn man zuvor die Tage durchgemacht hatte. Es würde noch ein paar Stunden in Anspruch nehmen, ehe auf Coruscant die Sonne aufgehen und alles in ihr strahlen helles Licht tauchen würde. Nur zu dieser Zeit, mitten in der Nacht war es weit aus ruhiger auf einem Planeten wie diesem, der das Zentrum der Galaxie war und auf dem sich so viel abspielte. Eine gewaltige Bevölkerung, die stets unterwegs war in den Straßen ihrer Hauptstadt, ihren Tätigkeiten nachgingen und in Eile waren. Es gab so viele Merkmale die auf Coruscant zu trafen, so viele Variablen welche sie durchdrangen, dass es nicht schwer war zu erkennen, dass der Sitz des Lebens hier war, wenn man von einem Zentrum sprach, dass so zentral lag. Die Bauten der Häuser ragten in den Himmel, waren aufgeteilt in verschiedene Ebenen und jene Ebenen beherbergten entweder die Hochschichten, die Mittelschichten oder aber die niedersten. Vieles ging auf Coruscant vor und vieles davon im verborgenen. Der Dreck und Schmutz der unteren Ebenen, die Kriminalität und ihre Ausschweifungen konnten nur schwerlich bekämpft werden. Man hatte genug Arbeit damit, dafür zu sorgen, dass jene nicht in die oberen Ebenen kamen und dennoch geschah es. Coruscant hatte auch seine Schattenseiten trotz seines Glanzes. Es vereinten sich so viele Schichten zu einem Ganzen. Es gab durchaus genug Personen, die erklären würden dass Coruscant kein schöner Ort war, wo Wohngebäude, Lagerhäuser und andere Gebäude die Landschaft dominierten oder dass, was man noch als Landschaft bezeichnen konnte. Coruscant war beherrscht von seiner Industrie und nicht von schönen Parks oder einer schönen Pflanzenwelt. Nein, Coruscant war in gewisser Hinsicht ein Grab und dennoch voll Leben.

Langsam ging am Himmel die Sonne auf und tauchte den Horizont in ein leichtes Orange. Mit den ersten Strahlen der Sonne begann auch das Leben auf dem Planeten von neuem, so als ob alles aus einem tiefen Schlaf erwachen würde. Die Sonne stieg höher, suchte sich ihren Weg durch die Straßen und durch die Fenster der Gebäude und Häuser. Sie suchte und fand Alaines Suite. Strahlte hindurch und kitzelte ihr Gesicht. Es war früher Morgen als die Warrior die Augen aufschlug, von den ersten Strahlen der Sonne geweckt und ihr Chrono teilte ihr mit dass es gerade mal 0500 war. Eine Uhrzeit, die sie im Blut zu haben schien, wie ein Wecker. Trotz ihrer langen Nacht und den wenigen Stunden, die sie im Bett verbracht hatte schien ihr Körper darin keinen Unterschied zu sehen. Doch für heute entschied sie sich dazu noch liegen zu bleiben. Warum sich erheben, wenn es noch so früh war und sie im Grunde liegen bleiben konnte. Jacens Speeder würde sie erst um 0800 holen und bis dahin waren es noch drei Stunden. Stunden, die sie nutzen konnte indem sie vielleicht noch einmal schlief. Wenigstens für zwei Stunden.

Sie schloss die Augen und lauschte der Stille in dem Zimmer, dennoch fand sie keinen wirklichen Schlaf mehr. Zwar nickte wie noch mal ein, aber nur für eine Stunde und so entschloss sie sich dann doch sich zu erheben und fertig zu machen. So würde sie in aller Ruhe Frühstücken können, wobei sie dies vielleicht noch einmal bedenken sollte, denn Jacen konnte durchaus auf diese Idee kommen. Alaine schob die Decke beiseite und erhob sich. Stieg aus dem Bett und trat an den Schrank, öffnete dessen Türen und entschied sich für einen weiteren Hosenanzug. Diesmal in einem Grau, wobei sie eine grüne Bluse wählte. Die Kleidung legte sie auf das Bett, dann verschwand sie im Bad um sich zu waschen. Die ganze Prozedur des Anziehens und fertig machen dauerte nicht sonderlich lang. Ihr Haar steckt sie in Form einer Banane nach oben fort, dann stand sie auch schon fertig im Raum. Kümmern musste sie sich hier im Grunde um nichts, denn das Zimmermädchen übernahm diese Aufgaben. Es blieben noch eineinhalb Stunden, die Alaine überbrücken musste, ehe man sie holte und dies tat sie auch, indem sie ihre Zeit mit einigen Neuigkeiten verbrachte, die in den Holonachrichten liefen. Alaine verfolgte diese aufmerksam bis die Zeit gekommen war nach unten zu gehen. Der Fahrer stand schon vor der Tür und wartete auf sie. Er schien überpünktlich zu sein. Kurz öffnete er ihr die Tür des Wagens, ließ sie einsteigen und stieg dann selbst ein. Das Gefährt setzte sich in Bewegung und nach wenigen Minuten erreichten sie den Sitz des Verwaltungsgebäudes. Wie auch schon gestern betrat die Warrior das Gebäude, nahm den Lift nach oben, betrat Jacens Büro in dessen Vorraum sein Sekretär saß und dieser sie diesmal nur hindurch winkte. Alaine nickte ihm nur kurz zu und trat dann durch die Tür. Jacen saß diesmal nicht an seinem Schreibtisch sondern trat ihr sofort entgegen. Kurz nahm er sie in die Arme und grinste dann.


„Wie ich sehe meine Liebe hast du die Nacht sehr gut überstanden. Setz dich, ich muss noch etwas erledigen.“

Damit deutete er auf die Couch und setzte sich selbst an den großen Schreibtisch, auf dem einige Akten lagen.

„Irgendwelche Probleme?“

Alaine zog leicht eine Braue in die Höhe. Er war zwar gut drauf aber etwas schien ihn zu ärgern. Jacen hob den Kopf und sah sie kurz an.

„Wie man es nimmt. Bürokratie meine Liebe, sie ist nicht immer einfach zu Händeln. Unzufriedenheit gibt es immer, gleich was man tut. Es wird stets eine Partei geben, die etwas daran auszusetzen hat.“

Er schüttelte leicht den Kopf und seufzte dann.

„Coruscant ist kein Ort an dem jemals Zufriedenheit herrschen wird. Weder jetzt noch in Zukunft.“

Alaines Worte veranlassten Jacen dazu aufzusehen und seine Augen auf ihr ruhen zu lassen. Was sie da gerade gesagt hatte entsprach durchaus der Wahrheit und wenn er es genau nahm hatte sie sogar mehr Recht als ihm lieb war.

„Die Kontrolle die unteren Ebenen fehlt euch doch gänzlich. Ihr würdet es nicht einmal merken wenn sich eine Schar Jedi im verborgenen dort aufhalten würde währen sie Pläne schmieden wie sie am besten Widerstände aufbauen könnten. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Bürokratie verliert und der Abschaum die Macht erringt.“

Alaine verschränkte die Arme vor der Brust und sah Jacen an, welcher sie noch immer ansah und sich fragte warum er sie nicht einfach mit einbezog.

„Was sollte deiner Meinung nach getan werden?“

Ihrer Meinung nach? Sie war nicht der Gouverneur und sie gehörte nicht zu den Politikern auf diesem Planeten. Es war also nicht ihre Sache. Jacen würde trotz allem eine Antwort wollen und Alaine schüttelte leicht den Kopf.


„Ist es wirklich einfacher zu fragen was man tun könnte als was man nicht tun könnte!? Es nicht meine Aufgabe etwas zu verändern Jacen, dies obliegt dem Gouverneur sowie dem Rest von euch. Coruscant ist ein überbevölkerter Planet der sich selbst zugrunde richtet. Früher oder später jedenfalls auf die ein oder andere Weise. Man könnte viel verändern aber dies müsste man wollen und genau dies ist wohl das Problem. Warum etwas tun, wenn die bisherige Situation durchaus gewinnbringend ist. Veränderungen würden bedeuten, dass Annehmlichkeiten oder Gewinn verschwinden würden und darum geht es doch. Der Profit und die Vorteile sind das ausschlaggebende.“

Alaine wandte ihren Kopf kurz zu einem der Fenster ehe sie Jacen wieder ansah, der einen Blick drauf hatte als ob er gerade etwas hörte, dass niemals von ihr kommen könnte. In diesem Moment fragte er sich wirklich ob sie nicht schon älter war.

„Nun ich gebe dir da nicht Unrecht, trotz allem geschehen Veränderungen. Mir wäre durchaus lieber wenn einige andere Dinge anders laufen würde als sie tun…“

Alaine hob eine Hand und brachte Jacen damit zum Schweigen.


„Durchaus Jacen, dies würde jeder behaupten. Politik ist ein Spiel der Ränke und der Macht, nicht sehr viel anders als dass, was im Orden der Sith läuft. Der einzige Vorteil bei euch ist, dass es verschiedene Richtungen hat und dass die Gegner einfacher zu bekämpfen sind.“

Alaine lächelte kurz und trat dann neben Jacen an den Tisch.


„Ich kann mich noch gut an einzelne Begebenheiten meiner Zieheltern erinnern und deren Tätigkeiten. Ihre Erfolge.“


Jacen nickte. „Sie haben waren gut in ihrem Gebiet Alaine.“

„Oh in der Tat das waren sie. Sie waren sehr gut und sie verstanden es meisterhaft ihre Spiele zu spielen. Was dies anging haben sie vor nichts zurückgeschreckt und es war genau dies, was sie soweit gebracht hat und dennoch kann man verlieren. Wenn es auch darauf ankommt wie sehr, wie hoch man verliert. Pokern kann ein teures Geschäft werden wenn man sich mit den falschen einlässt. Sie hatten Glück es nicht getan zu haben und so haben sie in Vermögen angehäuft. Wobei ihre Adelige Herkunft ihnen dabei den Weg doch sehr geebnet hat.“

Alaine verzog leicht die Lippen nach diesen Worten. Sie hielt von ihren Zieheltern nichts. Rein gar nichts, aber was ihre Spiele in der Politik anging, so wusste sie sehr gut wie gut sie darin gewesen waren und wie weit sie es noch gebracht hätten, wenn sie beide nicht ermordet hätte. Doch dies spielte keine Rolle mehr. Sie waren tot. Denn Mörder hatte man bisher nicht gefunden und man würde ihn auch nicht mehr finden. Er hatte keine Spuren hinterlassen und niemand hatte ihn oder sie gesehen.

[ Coruscant | Imperial City | obere Ebenen | Hauptverwaltungsgebäudel | Jacens Büro | Jacen & Alaine ]
 
§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Krankenhaus ~ im Krankenbett ~ allein ~§

Reglos lag Nex in seinem Bett, bedeckt von einem weißen Lacken, doch lebte er noch. Leider. Starr schaute er an die Decke, während die Stille des Raumes ihn zu ersticken drohte und die Kräfte in seinem Inneren alles zu zerbersten schienen. Da war sie gewesen: Die entsetzliche und verschlingende, unausweichliche Zurückweisung. Egal welchen Illusionen sich Nex sein Leben lang auch hingegeben hatte. Dies war die Schlimmste von allen gewesen. Sein ganzes Herz hatte er ihr ausgeschüttet, hatte ihr seine unsterbliche Liebe gestanden, geschworen sich zu bessern, doch ... nichts. Vor seinen Augen spielte sich die Szene immer wieder ab und wurde mit jedem Male fremder, als wäre sie jemandem anderen zugestoßen. Sie fragte, ob er die Drogen wegen ihr genommen habe, und wurde nun selbst leichenblaß. Nein, hatte er geantwortet, so habe ich es nicht gemeint. Es war alles seine eigene Schuld gewesen. Nur weil er die Wahrheit nicht hatte sehen können, sehen wollen. Sie zweifelte an, dass sie denn überhaupt Freunde waren. Aber natürlich, hatte er gekeucht. Natürlich, doch musste es da enden? Fühlte sie denn nicht dasselbe? Natürlich nicht, wieso sollte sie auch einen Freak wie ihn lieben. Sie war jung, hübsch und erfolgreich. Er war nur ein Clown, die Imitation eines Mannes. Nun konnte sie ihn nicht einmal mehr anschauen. Du weißt, dass ich mit Richard zusammen bin, hatte sie gesagt und damit alles erklärt. Es war nichts da, sie fühlte nichts für ihn. Gefühle für ihn waren nicht einmal eine Möglichkeit. Und er hatte es gewusst. Von Anfang an, oder nicht? Er hatte nicht mehr gewusst, was er sagen sollte, noch hatte er die Kraft. Er hatte sie nicht aufhalten können, nicht noch mehr erklären können, doch war es in ihm da schon längst alles zerbrochen gewesen. Sie musste gehen, meinte sie, er solle sich ausruhen und schlafen. Gute Besserung, Nex. Sie ließ ihn mit sich allein zurück, zum sterben zurück, ohne sie. Ohne seine Akemi, die nie die seine sein würde.

Es bereits die ganze Nacht vergangen und er hatte sich kaum gerührt, bis die Schmerzen immer schlimmer wurden. Mit Sorge beobachteten ihn die Schwestern, konnten aber nichts tun. Er konnte nicht einmal etwas essen, nicht zum Frühstück, nicht zum Mittag, nicht zum Abend. Stunde um Stunde wälzte er sich hin und her, kratze sich, doch half es nicht. In der Nacht dann, endlich, spürte er wie das eine Ziehen in seiner Brust langsam nachließ. Es wurde besser und er musste nicht mehr so sehr schwitzen, die Schmerzen ließen nach. Nun starrte er aus dem Fenster, sah der Sonne beim aufgehen zu. Man hatte ihm ein paar Habseeligkeiten geholt, wie seinen privaten Comlink und Bücher, doch es interessierte ihn nicht. Er ass nicht. Man drohte ihm mit künstlicher Ernährung, doch er lehnte ab. Der Arzt redete den ganzen Mittag auf ihn ein, doch er schaute nur aus dem Fenster. Jemand von der Presse wollte am Nachmittag zu ihm, aber wurde er davon geschickt. Er schaute der Sonne beim Untergehen zu. Die Nacht war kühl und das Ziehen war nun kaum noch zu spüren. Als der Morgen graute, hob Nex den Arm vom Laken, streckte sich mit erheblicher Anstrengung zu seinem Nachtschrank und nahm sich einen Müsliriegel. Er machte ihn auf und ass, langsam. Dann vibrierte sein Comlink und er sah drauf. Eine Nachricht von Nat. Er lächelte.


§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Krankenhaus ~ im Krankenbett ~ allein ~§
 
Coruscant – Industrieviertel – Abwasserkanäle – Darth Draconis vs. Noomi und Crado

Mit dem Mut der Verzweiflung kämpfte das Katzenwesen gegen die gewisse Niederlage und verlängerte das Leiden der Nautolanerin unnötig. Der Cathar war seinem Bruchpunkt nahe, es war in der Macht sichtbar. Die Zweifel und die Angst vor dem Versagen nährten den Jagdtrieb des Sith, der Sieg war zum Greifen nahe. Er würde ihn brechen, es fehlte nicht mehr viel und sein Werk wäre vollbracht. Der Widerstand denn er jetzt noch leistete war die Aufbietung all seiner Kraftreserven, ein Blutsturm zur Verteidigung seiner ach so wertvollen Seele. Der Sith Lord hatte nur Verachtung für das letzte Aufbäumen des lichten Kämpfers übrig. Es war schlicht weg unnötig. In seiner Verzweiflung bemächtigte sich der Jedi des Lichtschwerts seiner Padawan und kämpfte nun mit zwei Lichtklingen gegen den dunklen Sith. Ein ums andere Mal schlugen die Klingen im Wechsel auf Dragnipur ein während er den Cathar seinem Kampfeswillen überlies. Er wartete ab, wehrte ab und sorgte dafür dass sich das Katzenwesen immer weiter verausgaben musste.

Mit einem Machtstoß schaffte es Crado der blutroten Klinge zu entkommen. Ihr Kampf zog sich weiterhin während die Nautolanerin ihr Bewusstsein verloren haben musste. Ihre Schreie verstummten allmählich und ihre Aura wurde in der Macht schwächer. „Siehst du was du deiner Schülerin antust Jedi?“ dachte sich der Sith hämisch. Die Jedi behaupten sie würden die Beschützer der Galaxis sein, doch sie schafften es nicht einmal ihre eigene Brut ausreichend zu beschützen und zogen es stattdessen vor sinnlos einen verlorenen Kampf zu kämpfen. Sie sind von ihrem eigenen Stolz geblendet.
Sie nutzen die Dunkle Seite ohne es wahr haben zu wollen, so wie der Cathar der nun voller Elan und im Angesicht der eigenen Angst auf den Sith zustürmte.
Dieser parierte jedoch und sprang blitzschnell einen Sprung zurück. Der Sith drehte dort das Schwert zweimal und ging erneut zum Angriff über. Seine Augen blitzen förmlich vor Erwartung und Zorn auf. Mit lässigen Bewegungen schwang der Jedi die Schwerter herausfordernd. Draconis öffnete sich weiter seinen Gefühlen und ließ seinem Zorn und seinem Hass freien Lauf, was seine Blutlust noch weiter steigerte. Er drehte sich und wirbelte das Lichtschwert. Als der Jedi den Angriff blockte sprang der Sith hoch und sprang knapp über den Jedi. Die Gänge ließen aufgrund ihrer relativ niedrigen Decke keine sonderlich akkrobatischen Bewegungen zu. Trotzdem sind seine Wendigkeit und seine Geschicklichkeit der Schlüssel er es ihm erlaubt den Kampf zur Zeit zu beherrschen. Seine Entschlossenheit ist groß, und sein Geist auf das Hier und Jetzt konzentriert. Immer wieder schlugen die Lichtschwerter blitzend und Funken speiend aufeinander ein. Das Surren der Lichtschwerter wurde durch die Enge der Räume noch stärker, und klang noch bedrohlicher.

Der Sith Lord zeigte sich siegessicher. Er kämpfte mit Taktik, und sein Hass war genauso groß wie sein Zorn, doch setzt dieser sie proportioniert und effektiv ein. Der Glaube an das Licht konnte den Cathar auf lange Sicht nicht schützen. Er schlug einem Holzfäller gleich auf den Sith ein, doch ging der Sith Lord jäh zum Gegenangriff über. Der Cathar der nicht mit einer solchen Wucht gerechnet hatte, wich immer weiter zurück. Draconis‘ Klinge überkreuzte sich mit den beiden Klingen Crados. Das Katzenwesen holte mit beiden Schwertern aus, und schlug mit voller Wucht auf das Schwert des Sith. Dieser hielt es jedoch horizontal, sodass beide Klingen auf die Klinge krachten. Beide Kämpfer verharrten nun in dieser Stellung und drückten gegen den anderen.


„Ihr solltet Euren Weg überdenken, Sith. Die Macht möchte das Leben in unserer Galaxie erhalten. Doch Ihr zerstört mit Euren Ansichten dieses Leben. Schon allein aus diesem Grund könnt Ihr nie gewinnen. Wieder, wieder und wieder wird sich in einer dunklen Periode das Gute erheben und gegen die Finsternis mit allen Mitteln ankämpfen.“

Lichtschwerter prallten aufeinander, und das Klirren und Kratzen hallte an den nahen Wänden wider. Doch gleich den Lichtschwertern hallten auch die Worte des Jedi in den Gedanken des Sith wider. Leben wahren statt es zu zerstören war ein Weg den nur jenes Leben verdiente welches auch wert war beschützt zu werden. Unwertes Leben, so fand der Sith, war genetischer Abfall und muss beseitigt werden. Mit allen Mitteln. Es ist nicht sein Wille oder der Wille der Sith, sondern der Wille der Natur um alles Lebende und damit ein grundlegender Aspekt der Macht. Tagtäglich wird diese Selektion milliardenfach im Kleinen als auch im Großen, unten als auch oben zelebriert. So zelebrierte auch der Sith den Untergang des Cathar. Mit einem Male schlug dieser in dem Abwasser auf, präsentierte seinen Rücken zum finalen Dolchstoß. Während der Cathar sich drehte rammte der Sith noch die Klinge in den Boden und zog sie nach. Das stinkende Brachwasser zischte um das Lichtschwert lautstark und verdammte. Zu dem Ozon Geruch der Lichtklingen bildete sich ein Geruch nach vaporisierendem Abfall. Erneut verhakten sich die Klingen ineinander und luden zu einem erneuten Kräftemessen ein.

„Überlegt Eure Schritte. Noch könnt Ihr nach dem Licht greifen. Ich biete Euch meine Hand an...“

Dem Sith verschlug es die Sprache. Wagte es der Cathar wirklich ihn für bekehrbar zu halten? Der Jedi wollte den Spieß umdrehen, wollte nach dem gescheiterten Versuch des Sith Lords nun selber Missionar spielen. Was erlaubte sich der Cathar? Sein Hass auf das Katzenwesen verstärkte sich, ballte sich zu einer spürbaren Präsenz in der Macht auf. Der Ekel der den Sith durchströmte lies dessen Nackenhaare zu Berge stehen. Sein Atem wurde tiefer, schleppender, als würde er ein großes Gewicht mit sich herumschleppen, dass schwer auf seiner Brust lasten würde. Seine gesamte Kraft legte er in einen letzten Angriff der den Jedi umbringen sollte. Er würde ihn töten und sich danach um seine Schülerin kümmern. Er würde dem Cathar während das letzte Fünkchen Dasein an sein schwächer werdendes Herz klammerte dass seiner Schülerin präsentieren.
Von diesem Gedanken beflügelt holte der Sith Lord aus und rammte das Lichtschwert gleißend in die Schulter des Cathar. Die Plasmaklinge schnitt mühelos durch Kleidung, Pelz, Fleisch und Knochen. Die blutrote Klinge tauchte auf der Rückseite der Schulter aus dem Schulterblatt wieder heraus und ragte einer blutigen Durastahlklinge gleich aus dem Korpus des Katzenwesens heraus.
Crados Augen waren vor Schreck und Überraschung weit aufgerissen. Der Schmerz und die Erkenntnis dass der Sith als Erster von beiden einen womöglich tödlichen Treffer gelandet hatte, schienen den Cathar zu paralysieren.
Der Schmerz schien ihn völlig zu umschließen und einzubetten. Nun wusste der Cathar ansatzweise was der Sith Lord ertrug. Doch im Gegensatz zu den Jedi zog der Sith genau aus jenem Schmerz seine Kraft. Es war die Ironie des Schicksals dass dem Cathar die Waffe mit der er den Sith Lord hätte zerschmettern können durch selbigen zugefügt wurde. Doch der Cathar dachte nicht in diesen Bahnen. Stattdessen zog er es vor völlig von Sinnen einige Schritte zurückzugehen. Die Klinge glitt beinahe sanft und dampfend aus der Wunde des Cathar. Die Luft war nun von einem weiteren Duft erfüllt. Das Fleisch welches kauterisierte stank penetrant.
Siegessicher holte der Sith Lord zu einem Schlag aus. Sein Ziel war es den Cathar zu enthaupten, je länger er zögern würde, desto eher würde dieses Wesen eine Chance haben ihm zu entkommen. Diese Chance wollte der Sith ihm unter keinen Umständen bieten. Während er losschlagen wollte, bemerkte der Sith nicht dass vier kleine Gegenstände plätschernd im Wasser untergingen. Wenige Sekunden die den Hals des Cathar von der tödlichen Berührung mit der blutroten Klinge trennten. Der Sieg schien so nah. Doch es kam anders.
Die Explosion die sich, für Draconis aus heiterem Himmel, ereignete überwarf alle Enthauptungspläne mit einem lauten, feurigen Schlag.
Der Sith Lord wurde mehrere Meter zurückgeschleudert und schleifte weitere Meter über dem Boden bis er in dem widerlich stinkenden Brachwasser zum liegen kam. Mehrere Augenblicke geschah nichts, bis sich einem schwarzen Ungeheuer gleich die verletzte, dunkle Gestalt aus dem Wasser herauslöste. Das Lichtschwert deaktiviert in seiner Hand, stand er da und betrachtete die Barriere die sich vor ihm gebildet hatte. Sie war massiv und aus dutzenden, schweren Durabeton und Permabetonstücken zusammengesetzt. Der Sith spürte wie das warme Blut aus einigen Wunden tropfte oder gar in dünnen Rinnsalen floß. Der Schmerz kauterisierter Stellen die er in den drei Lichtschwertkämpfen davongetragen hatte waren ein Kontrast zu dem warmen Gefühl des fließenden Blutes. Der Schmerz war allumfassend, raubte ihm nun, nachdem er seinen Geist nicht mehr fokussierte, den letzten Nerv. Doch der Sith lächelte. Es war ein seeliges Lächeln. Ein Lächeln, was gerade dadurch dass es so erfüllt und friedlich schien, auf einem Gesicht wie dem des Sith Lords eine bizarre wenn nicht gar furchteinflößende Wirkung haben würde.
Die Macht pulsierte dem Schmerz gleich durch seine Nervenbahnen, schoss dem Blut gleich durch seinen Körper. Er hatte nicht mehr die Kraft sich selbst zu heilen, das würde er, ausnahmsweise, anderen überlassen. Er ekelte sich bei dem Gedanken dass andere ihn versorgen würden.

Hinter seinem Rücken hörte er Geräusche, doch wustse er dass es nur Teile der Einsatzstreitkräfte sein konnten. Wer war sonst so töricht sich hier rumzutreiben? Das Geräusch von Marschstiefeln die durch was stinkende Abwasser wateten verbebbte.


„Mylord, sollen wir die Verfolgung aufnehmen? Wir könnten diese Barrikade...“

“Nein... unterbrach der Sith den Sturmtruppen Seargent. ... Die Jedi sind tot. Ich spüre es.“

„Bei allem nötigen Respekt Mylord...“ sprach der Sturmtruppen Seargent bevor er sich die Kehle hielt und nur noch gurgelnde Geräusche von sich gab. Der Sith drehte sich um, das Blut an manchen Stellen verkrustet und nun wieder etwas aufgeweicht, verdreckt und schmutzig, der schwarze Brustpanzer eines Sturm Kommandos schwer beschädigt. Seine Augen glühten und fixierten den Soldaten der seine Worte offen angezweifelt hatte. Sie verstanden nichts von der Macht. Er spürte es, die beiden mussten Tod sein. Niemand überlebte es unter so viel Geröll verschüttet zu sein. Ihre Anwesenheit in der Macht war gelöscht. Er hatte gewonnen. Der Sturmtruppen Seargent fiel auf die Knie als Draconis seinen Griff gelockert hatte.

“Zweifelt nie wieder meine Befehle an.“

Ohne ein weiteres Wort an die Soldaten zu verschwenden, ging der Sith und suchte seinen Weg aus den Abwasserkanälen. Unterwegs traf er auf viele Sturmtruppen und Coruscant Guards welche die Abwasserkanäle durchsucht hatten. Hier und dort fand er tote Widerstandskämpfer deren Fratzen noch vom Tod zeugten, ihren Blaster krampfhaft in ihrer Schusshand haltend während ein großes Loch in ihrer Brust, in ihrer Stirn oder in ihrem Bauch klaffte. Aus der Kanalisation kommend, traf er wieder in der Produktionshalle ein wo er bereits Lady Kezia spüren konnte. Die Sith Inquisitorin hatte ihm nicht geholfen die Jedi zu verfolgen. Ihre Schuld war es, dass die restlichen Jedi entkommen waren. Die Arme verschränkt stellte er sich vor die Theelin und lies den Schmerz seine Wirkung entfalten. Jeder Atemzug schmerzte, seine Haut brannte und er verlor Blut. Doch er stand, einem Bollwerk gleich. Er hatte überlebt.

“Ich denke, wir sind hier fertig.“

Seine Augen blickten direkt in die der Inquisitorin. Er hatte sich hier bewiesen, hatte der Bestimmung der Sith gefolgt und die Zahl der Jedi dezimiert. Die Mission war für ihn ein Erfolg gewesen. Besonders der High Colonel der an seinen Worten gezweifelt hatte, würde klar sein müssen dass seine Vermutungen von Anfang an zutreffend waren. Doch er verteufelte bereits jetzt die kommenden Besprechungen. Beinahe wünschte er sich wieder in die niedrigen Gewölbe der Kanalisation, denn dort stank es nicht so schlimm wie in dem Moloch denn das Ränkespiel von Coruscant darstellte.

Coruscant – Industrieviertel – Fabrikhalle – Produktionshalle - Lady Kezia (NPC), Darth Draconis, Einsatzstreitkräfte
 
- Coruscant - Imperial City - obere Ebenen - in einem Lufttaxi - Pooja Aldrete -

Als der Gouverneur in seinen Gleiter eingestiegen war, hatte sich Pooja in ein wartetendes Lufttaxi gesetzt und darauf gewartet, dass er losflog. Schließlich sah sie, wie der Gleiter sich in die Flugbahn der anderen Luftfahrzeuge einreihte. Sie forderte den Fahrer dazu auf, dem Gleiter möglichst unauffällig zu folgen. Das Lufttaxi setzte sich in Bewegung. Leider war der der Fahrer nicht vorsichtig genug, wie Pooja fand, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie entdeckt wurden.

Es dauerte gar nicht so lange, da hielt der Gleiter vor ihnen an, der Fahrer des Lufttaxis hielt genau dahinter. Die hübsche Alderaanerin verdrehte genervt die Augen. So wurde das nichts mit der Tarnung, so wurde sie garantiert bemerkt. Doch als sie sah, dass sich der Gouverneur nach dem Lufttaxi umdrehte, war ihr bewusst, dass sie bereits entdeckt worden war. Sie stieg resigniert aus und wies den Fahrer an zu warten.

"Das kostet Sie eine Menge Credits, junge Lady. Ich hoffe Sie können sich das leisten."

"Kein Problem Mister!", zischte Pooja wütend, beugte sich noch einmal ins Lufttaxi und warf dem Fahrer Credits hin. "Ich hoffe das reicht."

Sie richtete sich wieder auf und zauberte ihr Geschäftslächeln wieder auf ihr Gesicht. Der Gouverneur sollte bloß nicht merken, dass sie verärgert war. Ihren dunklen Mantel hatte sie im Lufttaxi gelassen. Sie wollte vermeiden, dass man sie für eine Verbrecherin hielt. Jetzt trug sie einen hellen Leinenanzug, welcher der Kleidung der Jedi gar nicht so unähnlich war, nur die Farbe ging eher richtung Créme. Dazu trug sie einen goldfarbenen Gürtel und schwarze knöchelhohe Stiefel. Ihr braunes Haar fiel offen über ihre Schultern.

"Tut mir leid, dass ich Sie verfolgt habe, Sir.", entschuldigte sie sich sofort. "Ich wollte Sie unbedingt sprechen, Sir und daher bin ich wieder in das Handlungsmuster verfallen, welches ich mir in meinem alten Beruf angeeignet hatte, als ich keine andere Möglichkeit sah."

Sie hoffte mal, dass er ihr glaubte, aber es entsprach der Wahrheit, doch Personen in seiner Position glaubten nicht immer das, was man ihnen erzählte, auch wenn es die Wahrheit war. Sie strich sich das braune Haar zurück und sprach weiter:

"Ich bin Pooja Aldrete, 32 Jahre alt, stamme von Alderaan, ehemalige Privatdetektivin und nicht vorbestraft. Ich habe eine Zwillingsschwester, Siam, wir gehören dem alderaanischen Hochadel an und leben allerdings seit 20 Jahren auf Coruscant. Ich bin eine Cousine von Ariana Celchu, wegen ihr wollte ich mit Ihnen sprechen, Sir. Ich hab Ihr Gespräch belauscht, eine alte Angewohnheit von mir, tut mir leid. Ich wollte nur sagen, Ariana spricht nicht gern über ihre Herkunft, sie will sich nicht hervortun. Sie ist sehr bescheiden, im Gegensatz zu mir und meiner Schwester. Das einzige, was sie hervorhebt ist ihre Eleganz, nicht aber den Reichtum, in dem sie eigentlich leben könnte. Sie gehört, ebenfalls dem alderaanischen Hochadel an. Ja, es stimmt, dass ihre Mutter eigentlich aus ärmeren Verhältnissen stammte, doch das macht Ariana nicht zu einem schlechten Menschen. Meine Eltern waren entsetzt, als sie von der Beziehung erfuhren, doch Arianas Vater war ihrer Mutter verfallen und meinem Vater wäre es fast genauso ergangen."

Pooja hielt kurz inne und überlegte was sie noch sagen sollte. Sie wählte ihre Worte, die sie sprach sorgsam und micht bedacht aus. Ihr Vater wäre wirklich beinahe Salma Celchu verfallen, doch ihrer Mutter Sonja, war das rechtzeitig erkannt und sie waren nach Coruscant gegangen.

"Ariana ist eine nette Frau, wenn sie so geblieben ist, wie sie als Kind und Teenager war. Lernen Sie sie kennen und wenn es Ihnen so wichtig ist, dass ihre Freundin oder Partnerin adlig ist, dann hoffe ich, dass Sie meinen Worten Glauben schenken. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen alles was sie über meine Cousine wissen wollen besorgen, aber erwähnen Sie dieses Gespräch nicht, bei Ihrem nächsten Treffen. Ariana wird mich dafür hassen, dass ich mich in ihr Leben eingemischt habe, doch ihr Glück liegt mehr sehr am Herzen."

Die junge Frau blickte den Gouverneur nachdem sie nun geendet hatte erwartungsvoll an. Sie hoffte, dass er etwas zu sagen hatte und vorallem, dass er sie nicht verhaften ließ. Ihr waren die Wachleute im Hintergrund nicht entgangen.


- Coruscant - Imperial City - obere Ebenen - Landeplattform - Pooja Aldrete mit dem Gouverneur und zwei Wachleuten im Hintergrund -
 
- Coruscant – Industrieviertel – Verlassene Datenspeicherfabrik – 6 Cortanas, 3 Defender, Shana -

Wenn die Zugänge zu den höheren Etagen verschlossen waren, blieb ihnen nicht viel übrig als wieder zurück in die Kanäle zu gehen, doch dies wollte Chesara nach Möglichkeit vermeiden. Sie hatten hier einen guten Weg gefunden, von dem die Imperialen möglicherweise nichts wussten und der ihnen einen guten Vorsprung verschaffen konnte. Sich wieder zurück in die Abwasserkanäle zu begeben würde bedeuten, dem Imperium wieder in die Hände zu spielen. Es waren sicherlich längst Sturmtruppen an sämtlichen Ausgängen aus den Kanälen aufgestellt worden. Hier jedoch konnten sie über ein Gebäude fliehen, in dem sie vielleicht unentdeckt bleiben würden.

“Sehen wir uns die Zugänge nach oben doch mal an.“

Meinte auch Jared Grant, der Anführer der Defender, und marschierte – dicht gefolgt von dem Draethos, Baes Hawot, davon. Chesara beschloss ihnen zu folgen und auch Pablo Cortina, der Vertraute Grants, ging mit. Es hatte wenig Sinn, untätig herum zu stehen und Chesara fühlte sich schon viel besser als noch vor einer halben Stunde. Während sie in einen dunklen Gang traten und nur eine Taschenlampe, die sich bei sich hatten, ihnen Licht spendete, hörte Chesara das vertraute Vibrieren eines Kom-Geräts. Pablo Cortina, der hinter ihr ging, zog ein Gerät aus der Tasche. Offenbar reichten die Störsender des Imperiums nicht bis hier hinten hin. Sie hatten den Funk der Widerständler in der alten Fabrik gestört, aber von dort hatten sie sich ein gutes Stück weit entfernt.

“Ach du... oh nein.“

Hörte Chesara den Widerstandskämpfer leise hinter sich stöhnen. Sie drehte sich halb um.

„Gibt es Probleme?“

Fragte sie nach. Pablo Cortina hob den Kopf.

“Exodus Wingston.“

Antwortete er mit einer Spur von Resignation in der Stimme. Chesara wusste sofort, wovon er sprach. Adrians Vater war unterwegs mit einer bunt gewürfelten Gruppe, die den Widerstand mit Waffen versorgen sollte. Das war zwar so nicht geplant gewesen, aber leider nicht mehr zu ändern. Cortinas Schwester war ebenfalls mit an Bord der “Prince“, jenes Schiff, das Jace Chorios flog.

„Was ist mit ihm? Ist etwas vorgefallen?“

Wollte Chesara wissen.

“Wie man's nimmt.“

Antwortete der Widerstandskämpfer und reichte ihr sein Kom, um sie selbst lesen zu lassen. Seine Schwester hatte ihm eine Nachricht geschrieben, anscheinend während sie sich auf dem Weg nach Abregado-rae befanden. Es hatte keinen Ausfall des ehemaligen Sith Executers gegeben, nichts weswegen man sich in dieser Richtung Sorgen machen musste, doch er hatte scheinbar für mächtig Ärger gesorgt, als er einen blinden Passagier an Bord geschmuggelt hatte: einen alten Freund von ihm, Tear Cotu. Er hatte ihn rein zufällig auf Naboo getroffen, das zumindest behauptete er. Aus der Nachricht ging deutlich hervor, dass Noa Chanelle Cortina, Pablos Schwester, ihm kein Wort glaubte. Anders hielten es da offensichtlich Chorios, und auch Wes, jedenfalls wurde entschieden, Wingston weiterhin zu vertrauen. Chesara überflog die Nachricht ein zweites Mal. Sie wusste noch nicht genau, was sie von Exodus' Aktion halten sollte, aber es war auch schwer sich ein Urteil zu bilden, da der Bericht ziemlich einseitig geschrieben war. Pablo Cortina sah sie erwartungsvoll an.

“Was haltet Ihr davon?“

Wollte er wissen und sie konnte aus seinem Gesicht lesen, dass er sich wieder Sorgen um seine Schwester machte. Chesara schürzte die Lippen.

„Ich weiß es nicht.“

Gab sie zu.

„Ich glaube nicht, dass etwas dahinter steckt. Jedenfalls sagt das mein Gefühl.“

Sie sah ihn direkt an.

„Ich kenne Tear Cotu. Er war nie ein gewöhnlicher Sith – vermutlich hat er sich deshalb so gut mit Exodus verstanden. Keiner von beiden war innerlich je... brutal böse.“

Das Gesicht des Widerstandskämpfers studierend, überlegte Chesara, wie sie es ihm erklären sollte. Sie bezweifelte, dass er verstand, was sie meinte. Wie konnte sie, als Jedi, ein ums andere Mal sämtliche Sith verteidigen? Das war es, was er denken musste. Tatsache war, dass weder Tear noch Exodus je das Klischee des Sith-Ordens erfüllt hatten. Obwohl sie über Exodus deutlich mehr wusste, als über Tear, den sie auch nur ein einziges Mal getroffen hatte, konnte sie sagen, das beide Männer eine bestimmte Melancholie mit sich trugen, oder getragen hatten. Es war einfach schwer in Worte zu fassen. Dass Tear Cotu den Sith Orden schon vor Jahren verlassen hatte, hatte sie nicht gewusst, aber es bestätigte ihr Gefühl.

„So seltsam es auch klingen mag, aber ich glaube wirklich nicht, dass Eure Schwester vor einem der beiden Männer etwas zu befürchten hat.“

Sagte sie schließlich.

„Vorsicht kann nie schaden, natürlich nicht. Aber wie ich Euch bereits sagte, Exodus Wingston ist ein guter Mann. Er hat eine Chance verdient. Und Cotu... ich habe ihn einmal getroffen, das ist jedoch bereits drei oder vier Jahre her. Ich kann über ihn nicht all zu viel sagen, doch ich denke, wenn Exodus ihm vertraut... dann sollten wir seinem Urteil vertrauen.“

Pablo Cortina sah sie eine Weile an, bevor er etwas sagte. Hinter ihr hörte sie, wie Grant und Hawot eine der Türen untersuchten.

“Man würde nicht unbedingt erwarten, dass eine Jedi so spricht und es beruhigt zwar in gewisser Weise, aber Sorgen mache ich mir trotzdem.“

„Das ist verständlich.“

Sagte Chesara ernst.

„Mir würde es kaum anders gehen.“

In der Ferne ertönte ein Krachen und ein lauter Schlag, wie von einer Explosion. Chesara wandte den Kopf.

„Aber glaubt mir, Eure Schwester ist in guten Händen und im Augenblick weitaus sicherer, als wir es sind. Großmeister Janson wird ein Auge auf sie haben, das hat er mir versprochen."

“Danke, Rätin. Ich antworte meiner Schwester sofort. Noa kann sehr... aufbrausend sein und wie ich sie kenne, ist sie auf 180. Ich sehe es an jedem Wort, das sie geschrieben hat.“

Um die Mundwinkel des Widerstandskämpfers legte sich ein Schmunzeln, das Chesara liebevolle Zuneigung erkennen ließ.

- Coruscant – Industrieviertel – Verlassene Datenspeicherfabrik – 6 Cortanas, 3 Defender, Shana -


*** Outplay ***
Es kann jetzt los gehen! - @CK: dein Auftritt, bitte ;)
 
[Coruscant ~ Industrieviertel ~ Kanalisation (Nordwesten) ~ in der Nähe einer Vorflutkammer ~ Abwasserrohre ~ Teeija (NPC), Nahmar (NPC), Keyan (NPC)]

Ein einzelner, schauerlicher Schrei – scheinbar jenseits von dieser Welt – hatte die winzige Gruppe, bestehend aus einem Menschen, einer Iktotchi und einem Devaronianer, aufgeschreckt. Fix rannten sie durch die muffigen, uralten Abwasserrohre in Richtung der Quelle. Zahlreiche kleine Nagetiere hatte der schreckliche Schrei mit einem Mal aufgesteckt. Unheimlich flackerte das spärliche Licht der wenigen Lampen. Trotzdem ließen sich die drei Freiheitskämpfer davon nicht abhalten. Mit der gebotenen Vorsicht kamen sie einer großen Vorflutkammer immer näher. Eigentlich hatten sie nach einem Ausgang gesucht, welcher sich in einem technischen Wartungsraum befand.

Blitzschnell sprintete Nahmar, der kräftige Devaronianer, mit seinem antiken Gewehr voran. Keyan war ihm durch seine sehr gute Kondition dicht auf den Fersen. Das Schlusslicht bildete Teeija. Ihre Sorge vor einem imperialen Hinterhalt brachte sie dazu, dass sie sich immer wieder umdrehte. Trotz allem konnte sie den zwei unterschiedlichen Männern in der Finsternis problemlos folgen. Durch den spontanen Sprint schlug Keyans Herz ungewöhnlich schnell. Erst nach einigen Metern blieb der muskulöse Nichtmensch an einer Ecke stehen. Der republikanische Agent bremste allmählich seine rasante Geschwindigkeit ab, damit er sich dieser Stelle leise nähern konnte. Im Laufen überprüfte er seinen Blaster – ein Bryar-Modell. Gleich einem Gespenst stand auf einmal die Iktotchi neben ihm.


„Was siehst du, Nahmar?“, fragte sie flüsternd ihren rothäutigen Mitstreiter.

„Zwei Jedi (Crado, Noomi) und einen Sith (Darth Draconis)...“, entgegnete der Devaronianer knapp. „Sieht nicht gut aus für die zwei guten Schwertträger.“

Ein säuerlicher Ausdruck nahm Teeijas Gesicht, das sie unter einer Kapuze verborgen hatte, an. Sie spuckte angewidert aus. Trotz dieser unglücklichen Auskunft blieb sie still. Stattdessen verschwand plötzlich ihre linke Hand in ihrem langen Mantel, welcher in einem dunklen Lila gehalten war. Der glatzköpfige Agent schlich schnell zur anderen Rohrseite. 'Nur einen kurzen Blick...', dachte er sich, während er in einem weiteren Schatten verschwand. Mit eigenen Augen wollte der Agent diesen Kampf sehen. Jedi kannte er bloß aus den HoloNet-Nachrichten sowie der Versammlung. Schon die Darbietung, welche die beiden Räte (Tomm Lucas und Chesara Syonette), geliefert hatten, hatte ihn erstaunt. Ganz vorsichtig lehnte er sich an die kalte Wand, die von einem weichen Moos bewachsen war. Bei den blitzschnellen Bewegungen weiteten sich seine Augen.

„Hm, der zottelige Cathar ist gar nicht so schlecht...“, bemerkte Keyan beiläufig. „Dafür steht schlecht es um die hübsche Nautolanerin.“

„Sollen wir uns da etwa einmischen?“, fragte Nahmar abfällig nach. „Wir „Normalos“ gegen einen wütenden Sith?“

Erneut sagte Teeija keine einzige Silbe. Schweigend holte sie vier Thermaldetonantoren hervor. Nur jeweils einen gab sie ihren männlichen Begleitern, während sie zwei behielt. Mittlerweile hatte sich in der großen Kammer mit dem Dreckwasser das Blatt gewendet. Eine Klinge – blutrot und äußerst bedrohlich in ihrem Anblick – durchbohrte mit einem Mal in der linken Schulter des Jedi. Danach folgte bei dem Katzenwesen ein Taumeln zurück. Die drei Schatten hielten ernsthaft für eine kurze Sekunde fast zeitgleich die Luft. Dann mussten sie schnell handeln. Ohne ein Handzeichen warfen sie im selben Moment ihre Thermaldetonatoren in einem hohen Bogen in die Kammer. Für ein paar Sekunden geschah nichts, doch dann folgte eine gewaltige Explosion. Sogar die Decke aus starkem Beton hielt dieser mächtigen Detonation stand. Einzelne Brocken sowie einen feinen Nebel aus Putz riss es aus der Decke und ließ eine starke Barriere zwischen den Kontrahenten entstehen.

„Los! Holen wir sie uns...“, wies Teeija und rannte los. „Danach müssen wir aber verschwinden!“

…​

Künstliche Lichtquellen beherrschten die unteren Ebenen von Coruscant. An jeder Straßenecke fand man leuchtende Straßenlampen oder grelle Reklametafeln. Rund um die Uhren wurden diese tiefen, verarmten Bezirke in ein grelles Neonlicht getaucht. Die armen Bewohner dieser Ebenen kannten in ihrem alltäglichen Leben kein Sonnenlicht, im Gegensatz zur Dunkelheit der Nebengassen. Meist waren die einzelnen Viertel der Tiefebenen seit Jahrzehnten in den Fängen krimineller Kräfte, die in einem raffinierten Bestechungssystem ihre Immunität gegenüber den Sicherheitskräften fanden. Die imperialen Sicherheitskräfte kamen nur in diese Bereiche, wenn recht zwielichtige Gestalten heikle Informationen an die staatlichen Behörden weitergeleitet hatten.

In einer fast verwitterten Garnison, welche vor etlichen Jahren den Soldaten der Alten Republik als Unterkunft gedient hatte, fanden seit einigen Monaten Teeija und ihre kleine Zelle eine sehr sichere Zuflucht. Die relative Sicherheit hatte die Zelle durch ein paar Kontakte zur kriminellen Unterwelt, welche in den unteren Ebenen die höchste Instanz war, erreichen können. Manchmal mussten sie an einen Unterweltboss ein paar hundert Credits zahlen oder einen Teil ihrer Beute abgeben. Dafür war ein Mantel des Schweigens über sie gelegt worden. Niemand verriet die Zelle, denn dann würden in die Unterkunft des närrischen Verräters zu einer sehr finsteren Stunde mehrere Schläger eindringen.

Schauerliche Dunkelheit herrschte in den verlassenen Gängen der ehemaligen Kaserne. Fast lautlos patrouillierten zwei Gestalten in den schwarzen Schatten hin und her. Manchmal funkelte das grelle Neonlicht in ihren roten Augen. Dazu herrschte ein strenger Duft in diesem Korridor, welcher sich dem Eingang anschloss. Mit einem grässlichen Quietschen öffnete sich die verrostete Tür, während einzelne Lichtstrahlen ins Innere drangen. Sofort flüchteten die beiden Gestalten mit einem einzigen Satz tiefer in die Schatten. Das Klicken von Waffen war kurz zu hören. Fünf Gestalten kamen durch den blendenden Lichtschein ins Innere. Zwei von diesen fünf Personen wurden scheinbar von den anderen getragen.


„Parole!“, knurrte eine aggressive Stimme aus den Schatten.

„Die Sternstunde des Imperiums wird kommen...“, entgegnete eine weibliche Stimme.

„Ah, Teeija...“, erkannte die erste Stimme, etwas gelassener. „Kommt herein.“

Hinter der kleinen Gruppe schloss sich langsam die verrostete Tür. Erneut mit einem schrecklichen, fast quälenden Geräusch. Dann erwachten plötzlich mehrere vergilbte Lampen an der Decke. Flink zogen sich die schwarzen Schatten zurück. Zurück blieben zwei bewaffnete Shistavanen. Knurrend musterten sie die drei Fremdlinge: den glatzköpfigen Menschen, der eine bewusstlose Nautolanerin trug, und einen Cathar – ebenfalls bewusstlos. Eine unmittelbare Gefahr konnte sie schon nach sehr wenigen Sekunden bei keinem der drei feststellen. Grimmig nickten sie ihrer Chefin zu. Teeija ging danach schweigend weiter. Nahmar, der den Cathar mitschleifte, und Keyan folgten ihr ins tiefste Innere der geheimen Zuflucht. Dabei gingen sie die meiste Zeit durch verwaiste Korridore.

Teeijas Zelle benutzte bloß einen äußerst winzigen Teil der ganzen Garnison. Neben der ehemaligen Kommandozentrale, welche nun das Hauptquartier war, bewirtschafte man noch ein paar beheizte Unterkünfte, den Heizraum, einen größeren Lagerraum und die medizinische Station sowie ein paar Untersuchungszimmer, wo Medikamente gelagert oder Operationen durchgeführt wurden. Nahmar, Keyan und Teeija brachten die zwei verletzten Jedi gleich nach ihrer Ankunft in separate Zimmer, wo sie medizinisch behandelt werden konnten. Eine orange Twi'lek-Dame, welche allgemein „Sani“ gerufen wurde, kümmerte sich sofort um die beiden Fremden. In der Zwischenzeit gingen den stille Mensch, die Iktotchi und der Devaronianer ins Hauptquartier. Dort ließen sie sich auf sehr muffigen Sofas nieder. Jeder war auf seine Weise erschöpft. Nach einer Weile kam Sani zu ihnen. Ein Lächeln war auf ihrem Gesicht zu erkennen.


„Die Nautolanerin ist schon auf dem Weg der Besserung“, informierte sie mit lieblicher Stimme die Chefin. „Sie hatte ein paar Verbrennungen, aber die Bacta-Verbände schlagen schon an. Bei dem verletzten Cathar bin ich mir noch nicht sicher. Irgendetwas hat seine Schulter wirklich komplett durchbohrt. Da müssen wir wahrscheinlich etwas mehr Bacta verwenden.“

„Gut...“, entgegnete Teeija mit einem Seufzer. „Kümmere dich bitte weiter um die beiden. Sie sind meine Gäste.“

Die schlanke Twi'lek nickte. Ihre langen Lekku zuckten beiläufig. Trotzdem behielt sie ihr sonniges Gemüt bei. Auf dem Absatz machte sie kehrt und verschwand wieder aus dem großen Raum. Keyan sah sich schweigend um. Seine Gedanken waren bei Matu, den er in der Fabrik verloren hatte. War der freundliche Besalisk noch am Leben? Ging es ihm gut? Der Mensch seufzte leise. Danach glitt sein Blick zu der Iktotchi. Gelassen legte sie ihren Mantel, welcher in einem dunklen Lila gehalten war, ab. Auf einem kleinen Tisch legte sie ihre alte Waffe sowie die beiden Lichtschwerter, welche der Cathar im Kampf verloren hatten. Im Anschluss verließ sie ebenfalls den Raum. Nun waren nur noch Nahmar und Keyan da. Grinsend legte der muskulöse Devaronianer seine schmutzigen Stiefel auf dem Tischchen ab.

„Das war ein Abenteuer, was?“, fragte er mit einem breiten Grinsen.

[Coruscant ~ untere Ebenen ~ ehemalige Garnison ~ Hauptquartier ~ Nahmar (NPC), Keyan (NPC)]
 
Coruscant - Obere Ebene | Garten | Steven und Trayla

Sie schmunzelte und drehte den Kopf zu ihm. Sie blinzelte leicht, sie hatte tatsächlich noch nie etwas von Cirrus gehört. Geschweige denn von den Blumen und Meeren. Sie sah in den Himmel von Coruscant, wenn man das Himmel nennen kann.

Sie zuckte leicht als sie nach unten sah und die Blume erblickte, sie wurde rot um Gesicht als er ihr die Blume hinters Ohr steckte. Sie seufzte leise und legte sich die Hände auf die Wangen damit er nicht sehen konnte wie Rot sie wurde.

"Wenn wir beide erstmal richtige Jedi sind und die Galaxis gerettet haben, zeige ich dir Cirrus mal."

Sie lächelte leicht ehe sie wieder in den Himmel voller Speeder sah, sie stellte sich vor sie sie mit ihm auf einer Bank sitzen würde, auf Cirrus um dort in den Himmel zu schauen, sie war sich sicher dort waren keine Speeder zu sehen nur die Wolken und der Natürliche Himmel. Sie liebte die Natur und wollte sie um sich haben, auch wenn sie das Gefühl der wahren Natur noch nie verspürt hatte. Sie war schon froh gewesen das sie diesen Ort hier gefunden hatte.

„Wenn du willst können wir die Galaxis aber auch erst nach dem Cirrusurlaub retten."


Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, ehe sie nach kurzer Zeit zu ihm sah. Er blickte in den Himmel, er vermisste sicher seine Heimat, sie war sicher schöner und Ruhiger als Coruscant.

„Meinst du das wir…wenn wir Jedis sind…wir zusammen durch die Galaxis ziehen und Gutes tun?“

Sie lächelte ihn dabei an, sie würde es sich wünschen, wenn sie auch erst einmal einen Meister haben musste um überhaupt irgendwann mal ein Ritter zu werden. Sie fragte sich wie lange es wohl dauern würde, die ersten Schritte hatte sie ja bereits dank Meister Crado vollbracht, aber das war nur der Anfang gewesen.

Als er zu ihr sah verblassten ihre innerlichen Fragen wieder, sie wurde Rot und sah zu Boden, gedankenverloren strich sie sich dabei durch ihr Haar.

Coruscant - Obere Ebene | Garten | Steven und Trayla
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle]- Alynn

Die zehn Männer in den schwarzen, mit den Schatten, die die Containerreihen innerhalb der Verladehalle der Datenspeicherfabrik warfen, fast verschmelzenden Rüstungen waren bereits angetreten, als Alynn fünf Standardminuten nach ihrem Befehl an den ersten Offizier der Viper ebendiesem folgte um den vagen Gedankenspielen Taten folgen zu lassen. Sollte sich in diesem Gebäude nach der Säuberung von Canze’olans Gefolgsleuten und anderen Schlägern noch weitere Feinde des Imperiums – oder gar Jedi – aufhalten, würde sie diese finden. Ein jedes von der zermürbenden Tatenlosigkeit ablenkendes Geplänkel war mehr als willkommen.
Veantur führte den kleinen Trupp selbst an und übernahm auf ein mikroskopisches Nicken seiner Vorgesetzten hin die Führung, während die Sturmtruppen um sie herum unbeeindruckt weiter ihren bisherigen Tätigkeiten nachgingen. Asakawa wusste, was sie zu tun hatte und was von ihr erwartet wurde.
Neben einer Rampe führte ein schmaler Gang in Richtung der Türen, die laut Veanturs Angaben verschlossen gewesen waren und daher für die patrouillierenden Soldaten keinerlei Grund für genauere Untersuchungen dargestellt hatten. Aus den vermutlich seit vielen Jahren ungenutzten Kellergewölben der Datenspeicherfabrik gab es keine in den ursprünglichen Bauplänen verzeichneten Ausgänge – doch Alynn wusste nur zu gut, dass besonders auf Planeten wie Coruscant die offiziellen Pläne eines Gebäudes selten die Realität vollkommen abzudecken wussten. Und sie wusste, was sie gespürt hatte… doch diese Erklärung vor Veantur heranzuführen erschien ihr wenig zweckführend. Bei all seiner Tüchtigkeit als Soldat war der Kommandant des Storm Commando erstaunlich fantasielos und zudem mit dem für Offiziere der Flotte üblichen Misstrauen gegenüber Machtnutzern und ihren Methoden ausgestattet. Dass ihn dies nicht daran hinderte, seine Aufgaben als erster Offizier von Alynns Schiff bisher ihren Erwartungen entsprechend zu erfüllen, konnte daran liegen, dass sie ihren Status bisher nicht allzu offensiv betont hatte… oder aber an Angst vor grausamer Bestrafung. Vermutlich kursierten innerhalb der Flotte bereits Gerüchte, was mit einem ihrer früheren Offiziere geschehen war.
Die Tür schließlich war so harmlos wie eine Tür nur sein konnte. Nicht den Eindruck machend, seit geraumer Zeit bewegt worden zu sein, zeigte sich an ihr der Zahn der Zeit und ihr Schließmechanismus ließ sich nicht dazu bringen, den Weg freizugeben. Veanturs ausdrucksloses Helmvisier ruhte allzu offensichtlich auf Alynn, die Andeutung einer impertinenten Bemerkung schien hinter dem verspiegelten Material, das die Augen des Offiziers verdeckte, förmlich greifbar zu sein. Alynn erwiderte den Blick ausdruckslos, bis der Helm sich leicht in eine andere Richtung bewegte.


“Öffnen.“

Ein leichtes Schaben war zu hören, als sie – fast um zu unterstreichen, wie ernst es ihr mit dieser Aufforderung – diesem Befehl – war – ihre Blasterpistole aus dem Holster an ihrem Uniformgürtel zog. Die Wahl der Waffe überraschte sie ob der Implikation der schwach wahrgenommenen Aura im Kellergewölbe selbst – doch anstatt sie wieder verschwinden zu lassen, entsicherte Alynn die Pistole mit einer beiläufigen Regung ihres Zeigefingers.

“Leise.“

Dieser kaum mit viel Nachdruck vorgetragene Einwurf ließ einen der Männer Veanturs in der Bewegung verharren, der im Begriff gewesen war, eine schwache Haftladung an der Tür zu installieren – genug, um die Tür aus ihrem Rahmen zu sprengen und dabei jede Seele dort unten vom Kommen des Imperiums in Kenntnis zu setzen. Alynn stand der Sinn nicht nach langatmigen Verfolgungsjagden durch die Kanalisation, oder woher auch immer die Eindringlinge – von deren Existenz sie immer mehr überzeugt war – gekommen sein mochten.
Veantur hatte ihren Einwand vermutlich vorhergesehen – oder war einfach nur gut vorbereitet – da er lediglich einem anderen Soldaten des Strom Commando per knapper Geste bedeutete, sich an die Arbeit zu machen. Das leise Fauchen des starken Laserschneidbrenners war für einen Moment das einzige Geräusch im schmalen Korridor, bevor die Tür mit einem vergleichsweise lauten Krachen nach innen fiel – nur, um einen weiteren Korridor offenbaren. Scheinbar beherbergte der Keller der Fabrik neben weiteren Lagermöglichkeiten auch den Wartungsbereich für das längst stillgelegte Abwassersystem des Gebäudes. Doch wo genau hatte sie das kurze Aufflackern gespürt?


„Ich schlage vor, wir teilen uns auf, Ma’am.“ Veanturs Stimme verriet gewisse Anspannung.

„Wir überprüfen den Korridor in diese Richtung… dort musste es zum Wasserrecycling und weiter runter zum Übergang in die Kanalisation gehen. Möglicherweise war das der Einstiegspunkt.“

Er klang nicht überzeugt.

„Sollte es auf der der Straßenschlucht und den Fußgängerbrücken zugewandten Bereich des Gebäudes andere undichte Stellen geben, sollten sie in der anderen Richtung liegen.“

Alynn nickte knapp, ohne darauf zu reagieren, dass Veantur ihr das weitere Vorgehen quasi diktiert hatte. Mit seiner Gruppe würde der Soldat im Besitz des Schneidbrenners gehen – Alynn verfügte ihrerseits über ein ebenso theatralisches wie effektives Mittel, verschlossene Türen zu öffnen.

“Behalten Sie Funkkontakt“, befahl sie dem Commander kurz angebunden. Dann trennten sich die beiden Gruppen.

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle, obere Kellerräume]- Alynn, 4 Soldaten des Storm Commando
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ (Miley) ▫ Tom & Jo

Aus dem Kerl wurde er einfach nicht schlau. Wer hatte denn etwas von Alkohol gesagt? Sah er so aus als würde er sich jetzt einen hinter die Binde kippen wollen? Offenbar. Er hatte einfach nur verdammten Durst. Er hatte in den letzten zehn Stunden vielleicht ein Glas Saft zu sich genommen, da war es wohl kaum ein Verbrechen, wenn sein erster Gedanke einer Erfrischung galt. Aber wer wusste schon was Tom dachte, er wollte jedenfalls bei Mara bleiben bis sie aufwachte. Beinahe hätte er das gleiche gefragt wie vorhin. Um was zu tun? Mara würde kaum schneller wieder zu sich kommen, nur weil sie tatenlos bei ihr herumsaßen. Außerdem hatte er doch gesagt sie hätte nur einen Schwächeanfall. Ja was denn nun? Das widersprach sich doch selbst. Wozu sich Sorgen machen, wenn es angeblich harmlos war? Vielleicht wusste Tom auch mehr, als er selbst ahnte, doch das kümmerte ihn im Moment nicht. Abgesehen davon hielt Jo hier schon "Wache", was vollkommen ausreichte.

Mara hatte ihm soviel an den Kopf geklatscht, dass er jetzt eh alleine sein wollte. Er spürte den Tag in den Knochen und im Geist. Kaum einen Tag hier und seine Nerven lagen schon wieder fast blank. Das musste irgendein Rekord sein. Eines war auf jeden Fall sicher. Das nächste Mal wenn irgendein unausgebildeter Dummkopf gedankenlos losrannte, konnte sich jemand anderes darum kümmern. War er hier der Babysitter oder was? So langsam machte ihn das Thema fast wütend, sodass er sich lieber um die Zunahme von Flüssigkeit kümmerte. Aus Toms Sicht machte er sowieso alles falsch oder so, deshalb brauchte er sich da auch keine Gedanken mehr zu machen.


"Gut, ich bin dann mal nebenan." , verabschiedete er sich.

Er war mit Chesara schon im Aufenthaltsraum gewesen, dort würde er sich erstmal ausruhen. Vor der Tür rannte er noch Jo und Mara Jade über den Weg, denen er aber nur ein kurzes Nicken widmete. Ihm war im Moment nicht nach Gesellschaft. Dicht machen und erstmal zur Ruhe kommen. Er betrat den Raum, der seltsam verwaist vor ihm lag. Vorhin hatte es hier nur so vor Jedi gewimmelt und nun war niemand mehr da. Alle mit mehr oder weniger wichtigen Dingen beschäftigt. Na dann. Er ging zum Kühler und nahm sich ein Getränk. Seufzend ließ er sich in einen Sitz plumpsen. Was hatte ihn der erste Tag seiner Wiederkehr gezeigt? Eigentlich nur, dass sich alles irgendwie wiederholte. So hatte er sich das ganz und gar nicht vorgestellt. Aber ändern ließ es sich nicht.

Zudem sah er jetzt klar was man in einem Meister sah. Seit er etwas plötzlich in diesen Rang aufgestiegen war, hatte sich das Jedi - Sein total verändert. Früher hatte er sich nicht über allzu viel Gedanken gemacht. Niemand hatte etwas von ihm gewollt. Nun war er durchaus Entscheidungs- berechtigt und Verantwortung wurde ungefragt auf ihn übertragen. Eigentlich war er es ja gewohnt, nur waren seine Verantwortungen bis dato immer selbst gewählt und freiwillig gewesen. Nun, auch das ließ sich nicht ändern. Außerdem wer sollte denn sonst verantwortlich gemacht werden, wenn nicht die Hochrangigen. Wenn sie anfingen wie die Politiker sich aus jeder Verantwortung zu reden, dann konnten sie gleich einpacken.

Die Frage im Moment war, was er als nächstes tun sollte. Objektiv betrachtet hatte er noch zwei Punkte auf seiner To - Do - List. Das blonde Mädchen war nicht hier. Er konnte also nicht herausfinden, ob er sie ausbilden konnte und wollte. Und eine neue Unterkunft, oder zweite Unterkunft würde er auch nicht eben noch nebenbei finden können. Insgesamt einfach nur ein Tag für den *rsch. Zwar hatte er die Sache Mara, wenn auch nicht ganz erwartet und freiwillig, zu einem gewissen Abschluss gebracht, doch summa summarum ein ziemlicher Reinfall heute. Die Flüssigkeit tat gut, und die sich anbahnenden Kopfschmerzen schienen schon ein wenig gelindert zu werden. Da nichts Sinnvolles mehr zur Erledigung stand, konnte er genauso gut schlafen gehen. Mara hatte genug Leute, die sich um sie kümmerten, da konnte er die Zeit nutzen um ebenfalls wieder Kraft zu sammeln. Seine Suche nach einem freien Zimmer dauerte vielleicht eine Minute, das Einschlafen hingegen 20 Minuten. Der Meister war zuversichtlich, dass der morgige Tag nur besser werden konnte.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Zimmer || ▫ Vorin ▫ in der Nähe Mara S. ▫ (Miley) ▫ Tom ▫ Mara J. & Jo
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich - Mara’s Zimmer - Tom, Mara, vor dem Zimmer: Jo, Mara J.

Tom bemerkte nicht bewusst wie Vorin das Zimmer verließ. Jedoch merkte er, dass es ruhig im Zimmer wurde. Schließlich war nur sein und Maras leises Atmen zu hören. Tom hatte sich in einen Sessel in einer der Ecken des Zimmers gesetzt. Von hier aus hätte er die Tür im Blick. Auch wenn hier eigentlich nicht wirklich etwas passieren könnte, mit Jo als Wächterin vor der Tür. Trotzdem beherzigte er, was Tomm ihn auf Lianna gelehrt hatte: Lasse Vorsicht walten, selbst in kleinen Dingen. Man wusste schließlich nie was so alles passieren konnte. Vielleicht kamen im nächsten Augenblick Sturmtruppen in das Honey House getrampelt und durchsuchten jeden Winkel nach Widerständlern. Auch wenn es höchst unwahrscheinlich war, so war es wichtig, dass Tom lernte Aufmerksam zu sein. Immer und überall musste sein Geist offen für das Unwahrscheinliche sein und mit dem Unmöglichen rechnen. Seine Konzentration und seine Aufmerksamkeit mussten zu jeder Zeit, unbeeinflussbar von den äußeren Gegebenheiten, unbeeinflusst von der Situation sein. Ansonsten würde er als Jedi nicht lange überleben. Irgendein Dunkler Jünger würde ihn mit ein paar Sprüchen aus der Fassung bringen und ihn niederstrecken. So etwas sollte nach Möglichkeit nicht passieren.
Wenn er sich gut genug vorbereitete würde so etwas hoffentlich auch nie passieren. Bei seinem „Glück“ wusste man so etwas nie.

Nach einiger Zeit entschloss Tom, das es zeit war, sich etwas auszuruhen. Der Tag war durchaus anstrengend gewesen. Vieles war heute geschehen und manches davon war seiner Meinung nach falsch gelaufen. Vielleicht hatte die Macht dazu auch eine Meinung. Bevor er sich dem Schlaf übergab, würde er ein bisschen meditieren. Schaden könnte es sicherlich nicht. Auch wenn das hier nicht gerade der Ideale ort für ihn war. Die obligatorische Topfpflanze im Zimmer hätte nicht geschadet. Doch scheinbar hatte man auf so etwas keinen Wert gelegt. Also musste es so gehen. Tom schloss die Augen. Einige Zeit lang saß er einfach nur so da. Die Stille war beruhigend und angenehm. Fast schon unerwartet im ständigen Lärm der belebten Welt Coruscant. Doch auch hier gab es Orte an die man sich zurück ziehen konnte.

Tom nahm im Sessel Meditationshaltung ein. Er konzentrierte sich auf seinen eigenen Atem. Als er sich tief genug in sich selbst versenkt hatte, griff er in die Macht hinaus. Vorsichtig Tastete er die Umgebung ab. Da war Mara, Jo war auch noch in der nähe, noch jemand, den er kannte war bei Jo, es musste Tomms Schwester Mara Jade sein. Etwas weiter entfernt konnte er schwach Vorins Aura spüren. Auch noch zwei unbekannte Auren spürte er. Mit jenen konnte er jedoch wirklich nichts anfangen. Eine weitere Aura nahm er noch wahr. Sie war wohl die Aura eines machtsensitiven Wesens, da noch keinerlei Ausbildung erfahren hatte. Als er sie näher betrachtete, lief ihm ein Schauer den Rücken hinab. Sofort zogen sich seine Machtfühler zurück. Das war unheimlich gewesen.

Noch eine ganze Zeit lang meditierte Tom still im Sessel neben Mara. Vieles was er dabei über seine Handlungen und Entscheidungen erfuhr, war nur Bestätigung dessen was er bereits wusste. Selbst seine Pläne für die Zukunft schienen dem Willen der Macht zu entsprechen.
Tom war dadurch in seiner Entscheidung gestärkt. Vielleicht war es ja doch sein Schicksal, den Weg der Jedi zu gehen. Vielleicht würde sich wenn er all dies hinter sich hatte sich endlich richtig auf seine Jediausbildung konzentrieren können. Tomm wäre sicher dankbar, wenn sein Padawan ihm nicht ständig davonlief. Nun, einmal müsste er es wohl noch erdulden. Dann wäre die Sache vom Tisch und Tom könnte sorgenfrei in die Zukunft blicken. Naja, wahrscheinlich ehr nicht. Aber zumindest Sorgenfreier als jetzt. Ein letztes Mal musste er an Mara denken, bevor der Schlaf ihn holte. Würde es ihr gut gehen? Er hoffte es aus tiefstem Herzen.


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°°Imperial City – Obere Ebene – Verwaltungskomplex – Foyer der Landeplattform°° [Nergal, Ario, Tal'shia(NPC) + zwei Apprentice(NPC)]

„Nein, natürlich nicht Meister.“

Im Prinzip hätte der junge Adept auch selbst darauf kommen können, immerhin hatte er eben jenen Zusammenhang erst vor kurzem verinnerlicht. Dennoch hatte Ario mit seiner Annahme nicht falsch gelegen.
Der Inquisitor wandte sich an seinen Schüler und stellte direkten Blickkontakt her. Ario huschte ein Schauer über den Rücken. Es war nicht oft vorgekommen, dass sein Meister ihn so dringlich mit seinen Augen fixierte hatte. Und unter den Augen lauerte etwas Böses. Die Macht selbst wohnte in Nergals Körper und hatte sich dort manifestiert. Eine Lichtquelle, welche sich ihren Weg durch unzählige Gänge bahnte und dann ins Freie trat. Gebannt erwiderte der Adept den Blick, versuchte ihm stand zu halten. Auch wenn es ihm schwer fiel, so hätte er den Blick auch nicht abwenden können. Gebannt hörte er zu, während ein schauriger Eindruck in Ario Gestalt an nahm. Erst jetzt hatte der Adept das Äußere seines Meisters wirklich wahrgenommen. Bisher hatte er nie Gelegenheit dazu gehabt den Inquisitor so aus nächster Nähe zu betrachten. Das Gesicht von Nergal wirkte alt. Nicht müde oder gebrochen... einfach alt. Jede Ader war unter seiner blassen Haut erkennbar. Wie schwarze Striemen zogen sie sich das Gesicht hinauf und untermalten das Leuchten der Augen. Ebenso zierten einige Falten und vor allem Narben das Gesicht des Inquisitors. Doch anstatt einen Eindruck von Schwäche zu vermitteln, waren es eben diese Details, die ihn umso gefährlicher und unberechenbarer wirken ließen... genauso wie er war.
Sein Körper war eine einziges Bollwerk, welches hoch über Ario ragte. Der Adept war das exakte Gegenteil seines Meisters. Ario hatte weniger harte Gesichtszüge, wirkte trotz seines Bartes noch sehr jungenhaft und von seiner... Größe ganz zu schweigen.
Doch war Nergal nicht immer dieser Hühne gewesen, ebenso wenig wie er schon immer ein „wahrer Sith“ gewesen war, wie er soeben selbst erwähnte. Ario hatte noch einen weiten Weg vor sich, in jederlei Hinsicht. Doch sollte er nicht ein Abbild des Inquisitors werden... sondern sein Nachfolger. Mit anderen Stärken und anderen... Schwächen. Und Nergal hatte diesen Weg schon im Voraus geebnet, denn er hatte Verstanden was Sith-Sein wirklich bedeutete. Er trug Erfahrungen mit sich, geistig als auch körperlich, die über viele Jahre hinweg reichten.Und nichts anderes zeigte sein Äußeres.

Nergal wandte sich wieder ab und Ario schien sichtlich erleichtert. Kein anderer Mensch hatte bisher einen dermaßen großen Respekt in Ario geweckt. Und mit der voraussichtlichen Zukunft schweifte Ario in seinen Gedanken ab. Wie würde Ario wohl in einem Jahrzehnt aussehen? Würde er vielleicht doch noch einmal wachsen? Würde er ähnliche Zeichen mit sich tragen wie sein Meister, Zeugen der Zeit und der Last des Wissens auf seinen Schultern? Die Fantasie spielte ihm zu und Bilder vor dem Thron des Ordens machten sich in ihm breit. Nergal der neue Imperator, Ario als seine rechte Hand. Und weiter, wie Ario selbst auf jenem Thron triumphierte einen eigenen Schüler an seiner Seite. Doch diese Zeiten war noch fern und Arios Geist kehrte in die Wirklichkeit, in Raum und Zeit zurück.

Weitere Minuten vergingen, während Meister und Schüler hinaus in die Ferne blickten. Ario war es gewohnt sich in Geduld zu üben. Doch nichts desto trotz sprudelte der Tatendrang in ihm. Womöglich tummelten sich irgendwo unter ihm ein Haufen von Jedi. Und allein dieser Gedanke ließ ihn unruhig werden. Er wollte sie sehen, auf sie treffen, sie kennen lernen... und sie letztendlich töten! Ebenso war Ario so frisch in der Ausbildung, dass ihm jede Minute die er in irgend einer Weise zum Trainieren nutzen konnte willkommen. Zwar war die Erfahrung geduldig, Wissen das sich viel Zeit ließ und erst nach bestimmten Ereignissen, oft auch Fehlern, zu einem Gesellte. Doch körperliche Fitness, sowie Kenntnisse in der Macht und ihre Kontrolle, sollte man nicht der Zeit anvertrauen.

Da er Momentan keine weiteren Fragen an seinen Mentor hatte, ließ sich Ario in die Macht fallen. Wärme umgab ihn, wie ein schützender Kokon der sich um ihn legte. Nergal leuchtete neben ihm und hinter sich vernahm er die weiteren Sith. Das Bild, welches die Macht zeichnete, war wundervoll. Coruscant aus dieser Höhe und dieser gewissen Sicht wahrzunehmen war einer Beschreibung unwürdig. Es viel dem Adepten schwer weitere Dinge zu deuten und dennoch war es faszinierend.
Er ließ die Macht in sich strömen und tastete seine Barrieren ab. Die letzten Tage hatten ihren Tribut eingefordert und seine schützenden Barrieren waren leicht angekratzt. Über die Zeit hatte er sie unbewusst aufrecht gehalten und sich nicht weiter um sie gekümmert. Nun wusste er nicht was noch auf ihn und Nergal zu kommen würde, was das Sith-Gespann hier erwartete. Sicherheitshalber verstärkte er die Verstrebungen, spannte neue Netze und flocht sie in die Alten hinein. So verstärkte er seine geistige Abschirmung und Barriere. Er ließ sich jedoch Zeit und versuchte sich so wenig wie möglich anzustrengen. Wer wusste schon, wann er seine Kräfte wieder brauchen würde.


°°Imperial City – Obere Ebene – Verwaltungskomplex – Foyer der Landeplattform°° [Nergal, Ario, Tal'shia(NPC) + zwei Apprentice(NPC)]
 
- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Landeplattform - mit Lt. Jordan, Sergeant Hobbes und Corporal Toss'ar (NPCs) -

Die Truppe verweilte nicht lange in den unteren Ebenen vor der alten Fabrik, wo sie sowieso nichts mehr ausrichten konnten. Niemand konnte sicher sagen, ob ihre Mission nun gescheitert war oder nur in unerwartete Bahnen gelenkt wurde. Letzteres schien diplomatisch korrekt ausgedrückt zu sein, denn wenn man die Situation genauer betrachtete, zumindest aus Brennans Sicht, erschien der Verlauf doch sehr erfolgsversprechend für seine weitere Zukunft und die seiner Kollegen natürlich.
Nur eine Stunde später landeten die Veltiss-2-Luftgleiter in den für sie vorgesehenen Landebuchten des eigentlich schon seit Jahren "provisorisch" eingerichteten Stützpunktes der imperialen Sicherheits-Polizei. Brennan stieg kurz vor Jordan aus dem Gefährt aus. Derricote würde alles andere als zufrieden mit der kleinen Sondereinheit sein. Die vier Männer waren nur eine Zahl in der internen Kartei des Imperiums, eine kleine "Sondereinheit" von vielen, die hier auf Coruscant stationiert waren. Ihre Aufgabe war es, in Reibereien, kleine Bandenkriege und Streitigkeiten in den unteren Ebenen einzugreifen und Auffälligkeiten sofort zu melden. Sie hatten keine Berichte zu schreiben, Leichen "verunglückter" Personen wurden entsorgt und es wurde nicht weiter über ihre Arbeit gesprochen oder nachgedacht. Die letzten Monate waren voller Drecksarbeit gewesen. Brennan hatte genug davon, als Soldat in zivil durch die untersten Gesellschaftsschichten zu wandeln und unwichtige Aufgaben zu erledigen. Die anderen waren seiner Meinung. Sie kannten sich lange und sehr gut, um das voneinander zu wissen. Im inoffiziellen Teil, der Mundpropaganda, lautete der Name der Einheit "Sand-Panther". Corellianische Sand-Panther waren schnell, vorsichtig, intelligente Wesen, welche sich nahezu lautlos an ihre Beute anschleichen konnten, um sich schließlich ohne Gnade darauf zu stürzen. Zum Zeichen des Zusammenhalts hatten sich die vier Freunde einst die Tätowierung auf die linke Brust stechen lassen. Sie würden füreinander einstehen, auch in einer Situation wie dieser, in der keiner von ihnen wusste, wie die Obrigkeit darauf reagieren würde. Auch wenn Jordan nicht so überzeugt von Commodore Kratas schien, wie Diar'mon, so hatte er sich letztendlich doch umstimmen lassen. Er würde als erster mit Derricote über die Mission sprechen müssen und wenn Brennan ehrlich war, hätte er keine Lust darauf gehabt, dann in dessen Haut zu stecken.

Auch die anderen waren inzwischen aus ihrem Gleiter gestiegen und gingen ein paar Schritt hinter dem Lieutenant und Brennan her. Eine Person wartete bereits am Tor zu den Korridoren und erklärte, dass Derricote gerade nicht zu sprechen war. Er hatte scheinbar noch etwas anderes zu tun gehabt und war nicht in der Basis. Jordan hatte noch einen gewissen Puffer vor der Besprechung und sie alle konnten die Zeit nutzen, um sich in ihren Quartieren frisch zu machen und auszuruhen.
Coop und Tray waren die ersten, die diese Gelegenheit wahrnahmen. Brennan wollte ebenfalls sofort in sein Quartier, doch bevor er durch die Tür gehen konnte, rief Jordan ihm noch hinterher.


"Sergeant Diar'mon!?"

Brennan hielt sofort inne und wandte sich halb zu seinem Vorgesetzten um. Ein fragender Blick stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch Soffreys Miene war ohne jeglichen Ausdruck, der seine Gedanken verraten hätte können.

"Ich will dich dabei haben! Bleib abrufbereit!!"

Brennan wartete einen Moment, ehe er nickte, sich abwandte und in Richtung der privaten Räume ging. Er verschwand in dem ihm zugeteilten Zimmer. Alle Quartiere sahen gleich aus. Sie waren sauber und zweckmäßig, gerade ausreichend für jemanden, der nur zum Schlafen und Duschen herkam. Die Tür schloss sich hinter Brennan und er zog augenblicklich das dunkle Shirt aus. Auch seiner restlichen Kleidung entledigte er sich, um kurz in die Nasszelle zu springen und sich die Erfrischung einer Dusche zu gönnen.
Kurz danach fand er sich, ein Handtuch um die Hüfte vorm Spiegel wieder. Mit einem anderen Handtuch rubbelte er sich die dunklen Haare halbwegs trocken, als ihm ein stechender Schmerz durch die Glieder fuhr. Er stützte sich am Waschbeckenrand ab und senkte den Kopf. Die Wirkung der Schmerzmittel ließ nach. Er hatte die ersten Anzeichen schon auf dem Rückflug verspürt. Meistens konnte er sie gut zurückhalten bzw. über sie hinwegsehen und einfach damit leben. Brennan zwang sich den Blick zu heben. Auf der Ablage hatte er bereits die kleine Dose bereitgestellt. Ein kurzes Durchatmen, dann entnahm er zwei kleine Pillen und warf sie sich in den Rachen, um sie zu schlucken. Es würde nicht lange dauern und die Schmerzen waren wieder gestillt. Im Dienst durfte so etwas nicht passieren, doch Brennan glaubte, alles im Griff zu haben, schließlich lebte er schon lange mit dieser kleinen Einschränkung, die nicht einmal Eigenverschulden war. Lorrdianer wurden nicht sehr groß. Eine Durchschnittsgröße lag bei 1,60 Standardmeter. Das Imperium rekrutierte Lorrdianer, doch die Größe war für einen Soldaten natürlich nicht akzeptabel. Brennan war einer von vielen, dem über Jahre Wachstumspreparate eingeflößt worden waren. Er hatte damit eine stattliche Größe von 1,80 m erreicht. Tray hatte Glück gehabt. Er musste damals ebenfalls diese Aufbaupreparate schlucken, doch sie wurden rechtzeitig abgesetzt. Er war nun gesunde 1,70 m groß und hatte - soweit Brennan wusste - keine Beschwerden. Coop hatte noch mehr Glück. Er war jünger, hatte gute Vorraussetzungen der Größe wegen in seiner Familie und musste keine Medikamente einnehmen. Er wurde von selbst 1,68 m und damit noch einigermaßen akzeptiert. Zurück zu Brennan - sein Glück war nur begrenzt. Der Eingriff in das natürliche Wachstum bereitete ihm höllische Schmerzen und sogenannte Wachstumsbeschwerden. Nach zahlreichen Tests und der dazu führenden Absetzung der Pillen, gab er vor, seine Schmerzen seien verschwunden. Tatsächlich hatte er nur Angst, seinen Job beim Militär zu verlieren und nahm insgeheim Schmerzmittel. Bisher hatte man ihn nicht erwischt, oder bestimmte Personen sahen einfach darüber hinweg und schwiegen diesbezüglich, weil er gute Arbeit leistete. Ebenso Jordan, welcher natürlich Bescheid wusste.
Brennan betrachtete sich wieder im Spiegel. Endlich ließ der Schmerz nach und was für ein gutes Gefühl das war...


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