Coruscant

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Joseline und Mara -

So richtig wohl schien sich die junge Padawan bei Chesaras Fragen nicht zu fühlen, aus welchem Grund auch immer. Chesara hatte von sich nicht den Eindruck, dass sie einschüchternd war oder jemand, mit dem man nicht reden konnte. Vielleicht jedoch lag es daran, dass sie Mara so gut wie nicht kannte. Sie hatte sie ein paar mal gesehen, jedoch nie Kontakt gehabt. Irgendetwas lag allerdings auf der Seele des Mädchens und mit ihrer Frage hatte Chesara gehofft Licht ins Dunkel zu bringen. Es war schade, dass Mara ablehnte darüber zu sprechen. Natürlich war es ihr gutes Recht, über zu persönliche Dinge nicht sprechen zu wollen, doch Chesara hätte sich gewünscht die Padawan besser zu verstehen, um abzuwägen, woher diese Unsicherheit bei ihr kam. Maras Gefühle, so kam es Chesara vor, wenn sie die Präsenz der Padawan leicht berührte, schienen nicht ausbalanciert zu sein - ein Gefahrenpunkt für jeden Jedi. Sehr leicht waren sie der Versuchung ausgesetzt Gefühlen nachzugeben, die sie auf den Pfad der dunklen Seite führten. Ein Jedi musste sich in diesem Punkt unter Kontrolle wissen und seine Grenzen, seine Stärken und Schwächen kennen. Andernfalls waren sie mit der Macht und der Verantwortung, mit der sie sich umgaben, eine große Gefahr für die ganze Galaxis.

Auf Chesaras Frage, ob sie sich für die große Verantwortung als Jedi-Ritter bereit fühlte, antwortete Mara, dass sie schon als Kind hatte lernen müssen Verantwortung zu übernehmen und heute nicht hier stünde, hätte sie dies damals nicht getan. Klangen diese Worte ein wenig trotzig? Chesara war sich nicht sicher, wie sie diese einordnen sollte. Da sie Maras Geschichte und Vergangenheit nicht kannte, konnte sie keine Rückschlüsse darauf ziehen, was die junge Padawan gemeint haben könnte. Vielleicht hatte sie bereits früh ihre Eltern verloren und sich um jüngere Geschwister gekümmert? Möglicherweise hatte sie schon früh begonnen zu arbeiten um die Familie zu versorgen. Es gab unzählige Möglichkeiten.


"Du musst mir nichts von dir erzählen, was dir zu persönlich erscheint."

Klärte Chesara die Padawan auf, um etwaige Misverständnisse klar zu stellen. Mara sollte nicht denken, dass sie hier war um ausgefragt zu werden.

"Aber ich hoffe, du hast jemanden, mit dem du Probleme besprechen kannst - wie deine Meisterin Joseline zum Beispiel. Allein aus deinen Worten höre ich heraus, dass nicht unbedingt alles in Ordnung ist und ich kann auch die Zittrigkeit deiner Aura spüren. Sie ist noch nicht wirklich gefestigt in der Macht, nicht so wie bei jemandem, der - wie du es selbst ausdrückst - mit sich im Reinen ist. Für einen Jedi-Ritter ist dies jedoch essentiell."

Die Jedi-Rätin machte eine Pause. Sie wusste nicht, ob Joseline zuvor mit Mara über eine mögliche Beförderung gesprochen hatte oder nicht. Aber egal ob die Padawan sich darüber bewusst war oder nicht, dies war ihre Prüfung.

"Verantwortung ist überaus wichtig für uns Jedi. Unsere Aufgabe ist es die Galaxis zu einem besseren Ort zu machen und denen zu helfen, die in Not sind. Mit diesem Vorhaben und mit der Stärke der Macht, zu der wir Zugang haben, lastet eine große Verantwortung auf unseren Schultern. Du sagst, du hast bereits früher gelernt Verantwortung zu übernehmen, aber bist du dir vollends darüber bewusst, was es bedeutet ein Jedi-Ritter zu sein und vor allem, bist du dazu bereit? Diese Frage hast du mir bisher noch nicht beantwortet."

Stellte Chesara fest und sah Mara fragend an. Was sie bisher gehört hatte, überzeugte sie noch nicht davon, dass Mara, so wie Joseline gesagt hatte, bereit war ein Jedi-Ritter zu werden.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Joseline und Mara -
 
[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Adrians Quartier | Adrian und Valara ]

Adrian verspürte ein jähes Gefühl der Zuneigung für seine Tante, als sie sich erklärte. Sie war absolut nicht im Auftrag seiner Eltern hier her gekommen – nein, sie war gekommen um ihn zu unterstützen, um ihm zu sagen, dass er sich gegen den Willen seiner Eltern stellen und Alisah suchen sollte. Sie betonte sogar, vor allem nicht darauf zu hören, was sein Vater ihm sagte!
Warum tat sie das bloß? Im Normalfall hätte er Valara irgendwelche eigennützigen Motive unterstellt, aber in diesem Fall konnte er keines finden. Was brachte es ihr schon, ihn in einem ohnehin schon gefällten Entschluss zu bestärken?


„Danke schön.“

Er lächelte seine Tante an. Es tat gut zu hören, auf dem richtigen Weg zu sein, egal wer es ihm sagte. Und es war ihm bewusst, wie viel Überwindung Valara diese Reise gekostet haben musste. Es war also keine reine Höflichkeit.

„Danke, dass du mir das gesagt hast. Es ist nicht immer leicht gegen den Willen der eigenen Eltern anzugehen.“

Während Adrian seine Tante ansah, dachte er darüber nach, was er über sie wusste. Sie war machtsensitiv, aber sie nutzte diese Fähigkeiten nicht. Erstaunlich für eine bequeme und komfortliebende Person wie Valara! Er hatte bisher nie viel darüber gehört, seine Eltern hatten es immer nur angedeutet und nichts konkretes darüber erzählt, aber seine Tante bestätigte indirekt: Sie war im Sith-Orden gewesen. Doch sie hatte sich davon abgewandt. War das der Grund, warum sie ihn so in die Pflicht nahm? Weil sie nur zu gut um die Gefahren der dunklen Seite wusste und Alisah davor beschützen wollte? Das passte zusammen.
Trotzdem – seine Neugier siegte und noch während er den Beschluss fasste, seine Tante danach zu fragen, sprudelte es aus ihm heraus:


„Warum tust du das?“

Sein forschender Blick ließ sie nicht aus den Augen. Er war ihr dankbar, ja, aber er hatte sonst nie Gelegenheit viel über seine Tante zu erfahren. Er wollte sie nicht einfach wieder gehen lassen, ohne genauer nachgefragt zu haben. In dieser Familie gehörte es scheinbar zum guten Ton etliche verborgene Geheimnisse mit sich herumzutragen! Wenigstens ein paar davon wollte er entschlüsseln.

„Ich meine … hier her zu kommen und mir das zu sagen.“

Hoffentlich fühlte sie sich nicht beleidigt. Adrian zwang sich zu einem Lächeln und fügte sicherheitshalber hinzu:

„Denn das hat noch niemand gemacht. Meine Eltern nicht und meine Tante Miku hat mich auch nur … auf halbem Wege getroffen.“

Er mochte dieses manipulative Spiel eigentlich nicht, denn auf Miku war er gar nicht sauer. Aber soweit er Valara einschätzte, gefielen ihr derlei Schmeicheleien. Und wenn er damit zu einer Antwort kam, war doch nichts verwerfliches dabei. Oder?

[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Adrians Quartier | Adrian und Valara ]
 
- Coruscant - untere Ebenen - Gleiter - mit Soffrey Jordan (NPC) -

Dicht gefolgt von einem weiteren Gleiter, in dem die beiden Kollegen saßen, flogen Lieutenant Jordan und Sergeant Diar'mon in Richtung Datenspeicherfabrik. Soffrey war still. Er brütete vor sich hin, während Brennan den Gleiter flog und ebenfalls schwieg. Er wusste, worauf sein Vorgesetzter und Freund einen Groll hegte, doch er wollte sich nicht in eine Diskussion stürzen, weshalb er kein Wort darüber verlor. Er würde sich hüten, das Thema anzuschneiden, denn es würde nur Ärger mit sich bringen, welcher früher oder später sowieso auf ihn zukommen würde.
Tray jedoch, hatte sich noch mehr davon eingefangen, denn er war es schließlich gewesen, der den blödsinnigen Einfall gehabt hatte, sich in einem Freudenhaus zu vergnügen. Er wusste, dass Brennan niemals selbst auf eine derartig abwegige Idee kommen würde. Eigentlich war der Lorrdianer ja nicht einmal schuld daran... Obwohl er einfach nur dem Befehl hätte folgen müssen, den ihm Jordan zuvor noch gegeben hatte. Er hätte in Reichweite bleiben sollen, abrufbereit, wie verlangt. Stattdessen zog er einfach mit seinem Kumpel um die Häuser...


"Ich bin schwer enttäuscht von dir! Tray hätte ich es ja zugetraut, aber dir..."

Brennan seufzte innerlich, auch wenn er nach außen hin eine steinerne Maske trug. Er hatte es kommen sehen. Früher oder später musste Jordan ihn einfach darauf ansprechen.

"Dafür gibt es keine Entschuldigung, Sir."

, antwortete er in starrer Soldatenmanier. Soffrey warf ihm einen flüchtigen Blick zu und das Schweigen setzte wieder ein. Man konnte mit Brennan keine Diskussion führen, das war ihm bewusst. Er zeigte seine Gefühle nicht. Andere Lorrdianer waren nach dem Ende der Sklaverei wieder etwas 'normaler' geworden, doch in Brennans Familie musste da etwas schief gelaufen sein. Er behielt die steinernen Züge, die ausdruckslosen Augen und die Fähigkeit, einfach zu unterdrücken, was manch anderer in so einer Situation wirklich gesagt hätte. Man hätte sich angegriffen gefühlt, sich irgendwie verteidigt oder entschuldigt. Stattdessen gestand Brennan einen Fehler ein, der ihm auferlegt wurde. Er nannte ihn Sir, obwohl sie sich gut kannten und er locker privat hätte werden können. Brennan war ein geborener imperialer Soldat. Streng erzogen, auf Perfektionismus getrimmt und unantastbar.

"In wenigen Minuten haben wir unser Ziel erreicht!"

, gab Sergeant Diar'mon zu verlauten und wenig später landeten sie tatsächlich bei der alten Datenspeicherfabrik, wo sie bereits von Veantur erwartet wurden...

- Coruscant - untere Ebenen - Datenspeicherfabrik - mit Soffrey Jordan (NPC) und Commander Veantur (NPC) -
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - vor dem Honey House - mit Nylia und Adrian[

Eine angenehme Kühle spührte Jibrielle auf ihrer Haut, als sie schief auf der Rückbank sitzend, erwachte. Das Abschalten der Triebwerke musste sie geweckt haben. Sie wurde gewahr, dass auch Nylia eingeschlafen sein musste und dass beide Schulter an Schulter geschlummert haben mussten. Die blonde Padawan brauchte ein paar Augenblicke länger um sich ihrer Umgebung wieder Gewahr zu werden. Als es jedoch soweit war, schien sie gerade zu erschrocken. Noch immer stand ihr die Angst ins Gesicht geschrieben und sie brachte kaum ein ganzes Wort heraus. Besorgt lehnte sie sich zu Nylia hinüber, strich ihr mit der Hand das Haar aus dem Gesicht und über die Wange, während sie behutsam auf sie einredete.
"Du brauchst wirklich keine Angst mehr zu haben, Lia! Jetzt wird alles wieder gut! Wir sind alle wieder in Sicherheit."

sagte Jibrielle, doch spürte sie, dass sie nicht wirklich zu ihr durchdrang. Sie wandt sich zu Adrian um, der nun an die Tür an Nylias Seite getreten war, um ihr hinaus zu helfen.

"Ich glaube sie steht noch total unter Schock. Am besten bringen wir sie gleich rein und holen Chesara, damit sie sie sich mal ansieht."

meinte sie zu ihm und er stimmte ihr ohne zu zögern zu. Ansonsten würde vielleicht erstmal viel Ruhe heilende Wirkung tun. Vorsichtig halfen sie der noch immer sehr benommenen Padawan aus dem Gleiter und in das heimische Honey House. Im Hinteren Bereich war im Vergleich zu den letzten Tagen erstaunlich wenig los. Tatsächlich trieb sich gerade niemand herum und Jibrielle wusste auch nicht, wieviel es bringen sollten, an alle Türen zu klopfen. Außerdem die einzige Person, die Nylia gerade helfen konnte, war Chesara. So durchkämte Jibrielle diesen ihr mittlerweile so gut bekannten Ort nach der ihr noch besser bekannten Aura Chesaras, gab diese Suche jedoch nach einigen Augenblicken auf. Chesara war nicht hier. Zum zweiten Mal an diesem Tag verdunkelte sich ihr Blick. Chesara war nicht hier. Sie war nicht über Com zu erreichen gewesen. Wo war sie bloß?

"Tut mir leid Lia, aber Chesara ist nicht hier. Lass uns dich erstmal ins Bett bringen, damit du dich ausruhen kannst."

sprach Jibrielle etwas hilflos, hatte sie doch keine Ahnung was wirklich zu tun war. Nylia murmelte auch etwas von wegen Schlafen gehen und so brauchten sie sie zu ihrem Zimmer. Sie wusste nichtmal, ob sie die Padawan überhaupt richtig verstand. Sie hatte keine Ahnung was man im Falle eines Traumas tun musste. Sie wusste ja nichtmal, ob Nylia nicht vielleicht noch sonst irgendwo verletzt war. Sie war sich nichtmal sicher, ob sich Nylia die ganze Zeit ihrer Anwesenheit bewusst war. Womöglich phantasierte sie sogar. Immer größere Sorge stieg in Jibrielle auf. Zusammen mit Adrian trug sie Nylia bis zu ihrem Zimmer, doch kaum dass sie sie auf ihr Bett gesetz hatten, verabschiedete Adrian sich kurz angebunden von ihnen und verschwand. Und was war nun wieder mit ihm los? Hatte sie schon wieder was ausgefressen? Oder war es ihm nur angenehm, dass sie Nylia jetzt ins Bett brachten? Das konnte gut sein. Die Tür schloss sich hinter ihm, als Jibrielle sich wieder der Benommenen zuwandte. Ihre eigenen Verletzungen spürte Jibrielle im Moment kaum, hatte das Bacta doch Wunder gewirkt. Außerdem war nur Nylia im Moment wichtig. Chesara war nicht da, war sonstwo, vielleicht ihrerseits in Lebensgefahr, und nun musste sie selbst zusehen, dass sie Nylia half. Das regelrecht apathische Mädchen saß jedoch reglos auf dem Bett und starrte nur zu Boden. Traurig schaute Jibrielle ihr ins Gesicht und strich ihr über das Haar.

"Ach Kleines, es tut mir so leid, was mit dir passiert ist. Ich hoffe nur, dass sie dir nichts angetan haben."

Bei den fürchterlichen Gedanken, die ihr in diesem Moment durch den Kopf schossen, grauste es Jibrielle so sehr, dass ihr plötzlich ein paar Tränen in die Augen schossen und sie Nylia nun fest an sich drückte, ihren Kopf auf der Schulter. Sie spürte, wie Nylia am ganzen Leib ungewöhnlich zitterte. Bei der Macht, was mochte nur in ihr vorgehen? Jibrielle nahm die Macht in sich auf und versuchte, in Nylias Geist einzudringen, ihre Gefühle zu erforschen, und fand Angst und Schuld.

"Was kann ich nur machen Nylia ... mach dir bitte keine Sorgen mehr, ja? Jetzt bist du wieder hier bei uns und alles wird gut. Ich versprechs! Du bist jetzt wieder bei uns und wir beschützen dich! Du kannst nichts dafür, hörst du das? Das alles war nicht deine Schuld! Niemand hier ist böse auf dich! Du gehörst zu uns und das wird auch so bleiben!"

flüsterte sie ihr zu, während sie in der Umarmung wiegten. Dann, von einem Moment zum anderen, schien etwas mit Nylia zu passieren und das Zittern hörte auf. Jibrielle schaute ihr ins Gesicht und bemerkte, wie sich der Blick der blonden Padawan zu klären schien. Jibrielle dachte an Nylias Armbeuge, die ihr schon zuvor aufgefallen war, und stand auf und holte das im Schlepptau mitgebrachte Erste-Hilfe-Kofferchen, als sie hinter sich endlich wieder Nylias Stimme vernahm.

"Jibrielle? Könntest du… Weißt du… Mir geht’s nicht gut."

Ein Stein so groß wie Dantooine fiel der brünetten Padawan vom Herzen. Hurtig setzte sie sich wieder zu Nylias aufs Bett. Nylia hielt sich nun mit schmerzerfülltem Gesicht die Seite. Vorsichtig half Jibrielle ihr dabei, das dreckige Oberteil seitlich hochzuziehen, ohne unnötige Schmerzen zu verursachen. Und tatsächlich verbarg sich dort auf linker Taille ein riesiger Bluterguss, dessen Farbe momentan zwischen Weintraubenrot und Kohlenschwarz variierte. Jibrielle bat Nylia, den Stoff festzuhalten, während sie selbst auch auf die Seite ein Bactapflaster klebte. Da half das Zeug hoffentlich auch.

"Was hast du noch?"

fragte Jibrielle mit sanfter Stimme und Nylia, die noch immer kaum vom Fußboden hochsehen mochte, zeigte ihr ihre rot entzündete Armbeuge. Jibrielle dachte sich schon, was dort geschehen war. Bestimmt hatte man sie unter Drogen gesetzt. Hoffentlich hatte sich Nylia dabei nicht irgendwelche bösen Krankheiten eingefangen! Jibrielle bat die andere Padawan um einen Moment Geduld, um die anderen Materialien des Köfferchens zu inspizieren. Letztlich fand sie sogar ein wirkungsvolles Rundum-Antibiotikum und etwas Entzündungshämmer, dass sie Nylia nach Nachfrage und unter behutsamer Handhabe verabreichte, bevor schließlich auch auf der Armbeuge ein Bacta-Pflaster landete. Dies schien alles zu sein und Jibrielle wollte auch nicht weiter auf Nylia einreden, und so nahm sie wieder ruhig neben der zwar nicht mehr so apathischen, aber noch immer schwer bedrückten Nylia platz. Wirklich zufrieden oder froh war Jibrielle zwar mit dem Erreichten nicht, doch was konnte sie mehr ausrichten?

"Ich glaube du solltest jetzt etwas schlafen, Lia. Okay? Morgen früh wird Chesara bestimmt wieder da sein und dann sehen wir weiter, okay? Komm ich helf dir."

Ohne etwas zu entgegnen nickte Nylia nur, zeigte aber immerhin für einen Moment die Spur eines Lächelns, was Jibrielle unglaublich erfreute und erleichterte. Sie half Nylia dabei, das vor Dreck stehende und Oberteil und die zerschlissene Hose ausziehen, sowie den frischen Pyjama überzustreifen, wobei sich keine von beiden zu genieren schien. Als Nylia schließlich im Bett lag und nur ab und zu einen Blick von der Dachdecke nahm und in Jibrielles Gesicht zu schauen wagte, flüsterte ihr Jibrielle noch einmal zu, dass sie gleich am nächsten Morgen wieder da sein würde und, falls etwas wäre, sie jederzeit zu ihr kommen oder nach ihr rufen konnte. Sie würde sie schon hören. Dann hatte die brünette Padawan noch einen seegensreichen Einfall. Sie bat Nylia die Augen zu schließen und keine Angst zu haben. Dann legte sie ihr die Fingerspitzen an die Schläfen, öffnete sich der Macht und ließ möglichst positive Gefühle in sich aufsteigen, um so diese Emotionen, wie damals bei Akemi, auf die junge Frau ihr gegenüber einfließen zu lassen. Sofort spürte sie, wie Nylias Geist nach und nach zur Ruhe kam. Und dann, schließlich, schlief sie ein.

Zufrieden und froh schlich sie Jibrielle aus dem Zimmer und in ihr eigenes hinein. Jetzt spürte sie auch wieder ihre Verwundungen, schenkte ihnen aber weiter keine Beachtung. Sie war derart müde, dass sie auch keinen Gedanken mehr an irgendeine Art der Körperpflege verschwendete, ihre Klamotten nur noch in die Ecke feuerte und sich wie erschlagen ins Bett fallen ließ. Dann konnte sie stundenlang nicht einschlafen, denn Chesara war noch immer da draußen und sie hatte keine Ahnung, was mit ihr war. Als sie schlussendlich doch in einen friedlichen Schlummer entschwand, träumte sie etwas, woran sie sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnerte. Sobald sie sich etwas sauber gemacht hatte, sah sie sofort wieder nach Nylia. Ob sie schon wach war?


]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - vor Nylias Zimmer - allein[
 
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******Comnachricht für Chesara Syonette*****

Sehr geehrte Chesara Syonette,

ich wollte mich nochmal offiziell dazu äußern, dass ich mit meiner Padawan den Urlaub beende und somit wieder im Dienst der Jedi stehe und somit auch bei der Mission nach Alzoc III teilnehmen werde. Die freie Zeit auf Naboo hat mir sehr gut getan und die körperlichen sowie seelischen Wunden sind zum größten Teil durch die Hilfe von Wes Janson und Sarid Horn gut verheilt. Ich will mich auch nochmals für euer Verständnis bedanken, dass trotz der zwar wachsenden, aber immer noch geringen Jedianzahl, ein solcher Urlaub überhaupt für mich und meine Padawan möglich war.

Liebe Grüße

Kestrel Skyfly

****Ende der Nachricht****
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Joseline und Chesara -

Irgendwie hatte die Blondine geahnt, dass die Rätin nicht ganz so zufrieden mit ihren Worten war. Doch Mara öffnete sich eh nur sehr selten jemandem und wenn sie dies tat brauchte es Zeit. Es war nicht so, dass die Chesa unsympathisch fand, aber es war ihre Natur vorsichtig zu sein. Zwar waren dies hier Jedi, doch dies bedeutete noch lange nicht, dass sie dem auch wirklich entsprachen. Chesara erklärte, dass sie nichts erzählen musste, was ihr zu persönlich erschien, allerdings merkte Mara auch, dass die Rätin eher damit gerechnet hatte, dass das Mädchen offener sein würde. Vielleicht wäre sie dies auch, wenn sie nicht den Selbstmordversuch hinter sich hätte und nicht schon bei den Sith aufgewachsen wäre. Dies allerdings wussten nur wenige. Allein Vorin, Mara Jade und Joseline wussten, dass sie bei den Sith groß geworden war und das Charon ihr Meister und ihr Ziehvater gewesen war. Sonst hatte sie davon niemandem erzählt. Ganz wohl fühle sich Mara in diesem Moment jedenfalls nicht.

Sie hatte durchaus Personen mit denen sie sprach und Jo gehörte dazu, wenn sie ihr auch nicht alles anvertraute. Tom war fort und zwischen ihr und Vorin herrschte Schweigen seit die getrennt waren. Somit hatte sie nicht wirklich jemanden mit dem sie sprach und sie wollte es auch nicht. Es gab nichts, worüber man sprechen musste und wenn es etwas gab, wusste sie an wenn sie sich wenden musste. Da sie hatte lernen müssen mit Problemen allein fertig zu werden tat sie dies auch ohne große Hilfe. Stets hatte sie kämpfen müssen und würde dies auch für den Rest ihres Lebens tun müssen. Chesara hatte Recht wenn sie meinte, dass sie bei der Padawan eine gewisse Unordnung heraushören konnte. Ihre Aura zitterte etwas, dessen war sie sich bewusste. Noch nicht wirklich gefestigt in der Macht? Nicht wie bei jemandem, der mit sich im reinen war. Gut, sie mochte noch nicht gänzlich mit sich im reinen sein, aber dies bedeutete nicht unbedingt, dass sie nicht gefestigt in der Macht war, denn sie trennte diese beiden Dinge doch sehr. Wundervoll, als ob sie nicht selbst wüsste, dass genau dies für einen Jedi essentiell sei.

Chesara machte eine kurze Pause ehe sie weiter fortfuhr und davon sprach, dass Verantwortung für einen Jedi überaus wichtig sei. Auch dies wusste sie. Was folgte waren Äußerungen, die Mara nur zu gut kannte, die sie auswendig konnte und die sie teilte. Ob sie sich vollends darüber bewusst war, was es bedeutete ein Jedi-Ritter zu sein!? Sicherlich wusste sie dies. Das Fragende Gesicht der Rätin machte Mara jedenfalls klar, dass sie ein wenig würde erzählen müssen, gleich ob ihr dies gefiel oder nicht. Innerlich tief durchatmend sah sie die Rätin an, ehe sie dazu überging etwas zu sagen.


„Ich weiß was es bedeutet ein Jedi-Ritter zu sein und ich wüsste nicht warum ich nicht bereit dazu sein sollte. Ihr mögt Recht haben, wenn ihr sagt, dass ich nicht gänzlich mit mir im reinen bin, doch daran arbeite ich. Es gab genug in letzter Zeit, was mich sehr belastet hat unter anderem der Tod einer sehr guten Freundin und es gab eine Zeit, in der ich am liebsten nicht mehr unter den Lebenden geweilt hätte, aber die ist vorbei.

Verantwortung ist nicht nur für einen Jedi wichtig sondern für jeden einzelnen gleich was er ist, denn wenn niemand Verantwortung übernehmen würde, würde diese Galaxie nicht existieren können. Ist ein Jedi nicht noch mehr als Helfer für jene, die in Not sind!? Hüter des Friedens, so wurden die Jedi auch oft bezeichnet. Wächter und ähnliches mehr. Sie erhalten, während im Gegensatz die Sith vernichten.“


Mara ließ eine kurze Pause eintreten.

„Ich bin mir bewusst, dass ich anders sein mag und dies liegt wohl mit daran, dass meine Vergangenheit mehr Kanten und Spuren aufweist als vielleicht die manch anderer. Ich was es bedeutet ein Jedi zu sein, ebenso gut weiß ich auch was es bedeutet eine Sith zu sein, denn ich bin bei ihnen aufgewachsen. Ihre Lehren sind mir nicht fremd.“

Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt dies zu erwähnen, aber letztlich hatte sie es doch getan. Vielleicht, weil sie damit endgültig klären wollte, dass sie sehr genau wusste was es hieß Verantwortung zu tragen und was es bedeutete eine Jedi zu sein.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Joseline und Chesara -
 
Coruscant- Unterste Ebene- Gassen - Janem, Vincent und Elaine



Elaine hatte ihr Wurfmaterial gerade verschossen, als Vincent ihr entsetzt durch die Blume sagte, dass sie diese Aktionen zu unterlassen habe. Seine Hände umfassten ihre Handgelenke wie Schraubstöcke.
Aber dieser Schmerz machte ihr nichts aus. Manchmal war Schmerz das einzige Zeichen dafür, dass man noch lebte.
Mit seinem Blick schien er sie beschwören zu wollen, solche Aktionen zu unterlassen, denn sie schienen einem Selbstmord gleich zu kommen.

Doch warum sollte sich Vincent um sie Sorgen machen? Weil sonst Janem verärgert wäre, wenn sein Spielzeug, als welches man sie nun anzusehen schien, sonst zu früh kaputt zu gehen drohte?
Vincent kannte sie nicht, und vielleicht tat sie im Unrecht, aber sie kannte nur die Welt hier unten und sie wusste, dass solche Taten wie Vincent sie nun vollbrachte wie eine Schuld angesehen wurden.


Doch dann ließ er sie schlagartig los und wandte sich von ihr ab. Bevor sie etwas zu ihm sagen konnte. Aber stattdessen wandte sich Janem um.
Er hob die Augenbraune und ließ es dabei bewenden, einen kleinen verbalen Angriff zu platzieren.
Elaine hob ihrerseits die Augenbraun hoch, aber verkniff sich jeglichen Kommentar, obwohl sie sich beinahe auf die Zunge beißen musste, um nicht damit herauszuplatzen.
Schweigend bewegte sich das Trio durch die Unterwelt und dann immer höher in besseren Gegenden, die Elaine schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Es war Tag und Coruscants Straßen waren voller Lebewesen, die geschäftig durch die Gegend hasteten und keine Zeit haben schienen, auch nur einen Augenblick zu verweilen.
Elaine dachte nur noch an Eines, nämlich an Flucht. Mochte eine Flucht ein Todesurteil bedeuten, aber dann war es wenigstens ein Tod durch eignen Willen. Sie hatte nicht vor, diesen Teil ihres Schicksals in fremde Hände zu legen.

Die Gruppe erreichte einen Raumhafen, der für scheinbar gehobenere Personen angelegt worden war. Hier war es nicht so voll wie im öffentlichen Raumhafen, aber dennoch war die Menge nicht zu verachten.
Schlagartig kam Elaine eine Idee. Doch bevor sie sich in die Reihe der Passanten einreihten, packte sie Janem und drückte sie gegen die Wand.

Nachdrücklich wies er sie zurecht, als könne er Gedanken lesen.
Aber was redete er denn da von Getue? Wie kam er eigentlich auf den Gedanken, dass ihm alle brav folgen mussten?
Himmel nochmal, sie war eindeutig zu alt für einen Erziehungsberechtigten. Sie wollte Vincent nicht einlullen.
Sie wollte doch nur ihre Freiheit wiederhaben. Die Freiheit, die sie vor nicht einmal zwei Stunden noch besäßen hatte. Zwei Stunden, bevor Janem in ihr Leben getrampelt war und es unwiederbringlich zerstört hatte.
Nun ja, was man davon Leben nennen konnte.
Aber er drohte ihr offensiv und das passte ihr nun gar nicht.
Trotz blitzte in ihren Augen auf. Nichts in dem ihr bekannten Leben hatte sie auf Janem und Vincent vorbereitet.
Sie wollte nicht nach Bastion und dabei so tun, als handele es sich um eine Erholungsreise.

Janem hatte sie losgelassen und wandte sich an Vincent.



“Ich bin doch kein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank, Janem Menari. Ihr werdet das noch sehen.“


murmelte Elaine unwirsch leise vor sich hin.
Dann aber hörte, was Janem zu Vincent sagte und abermals fiel ihr die Kinnlade hinab.
Sie sollte eine Jedi sein?
Sie merkte, dass ein hysterisches Lachen in ihr aufstieg, aber sie unterdrückte es mit aller Kraft.
Was kam denn als Nächstes?



“Klar, eine Jedi. Vor sich hingammelnd in der Gosse Coruscants und drogenabhängig. Vielleicht werde ich noch zur Königin von Naboo befördert. Oder Kanzlerin der Republik wäre auch nicht schlecht.“


Kopfschüttelnd redete sie leise mit sich selbst.
Moment, was tat sie denn da. Mit sich selbst reden? Sie musste wohl nicht mehr ganz klar im Kopf sein. Janem Menari war ihrer ohnehin bescheidenen Gesundheit alles andere als zuträglich.
Es war ihr egal, was sie zu erleiden hatte, wenn sie scheiterte, aber sie musste es wenigstens versuchen. Das war ihre letzte Möglichkeit, dem Schicksal, was Janem Menari auf sie herab beschworen hatte, zu entkommen.

Janem hatte sie abgewandt und schritt voran, während Elaine und Vincent noch stehen geblieben waren.
Elaine trat auf Vincent zu und drängte ihn damit leicht gegen die Wand gegen die Janem sie vor paar Minuten noch gedrückt hatte.



“Vincent, ich versuche dich nicht zu manipulieren. Aber wenn man dort gelebt hat, wo ihr mich gefunden habt, bleibt einem nicht mehr viel übrig. Ich habe immer versucht, mir meine Würde und meinen Willen zu bewahren. Ich kann nicht zulassen, dass dein Meister dies mit Füssen tritt.“


Ernst suchte sie seinen Blick und hielt ihm stand.


“Du musst verstehen. Er wird mich so oder so töten. Die einzige Möglichkeit, mir meine Würde zu bewahren, ist dann zu sterben, wenn ich es will. Mehr ist mir nicht geblieben und ich lasse mir das Wenige nicht auch noch nehmen. Bitte versteh das. Bleib hier stehen. Und entschuldige.“


Mit diesen Worten nahm sie ihren Blaster, denn keiner der beiden hatte es für nötig erachtet, sie zu entwaffnen.
Sie warf einen entschuldigenden Blick auf Vincent und drückte ihn fester weg, so dass er nach hinten stolperte, während sie sich umdrehte und Janem nachlief, der bereits in die Menge der Passanten eingetaucht war.

Rasch blickte sich Elaine um und visierte eine Kamera an. Dann schoss sie diese kaputt. Funken stoben aus dem zerstörten Gerät und der Schuss hallte zwischen den Wänden wieder.
Elaine hatte währenddessen die zweite Kamera ins Visier genommen und der Schuss zerstörte diese wie die erste.

Schlagartig brach Panik aus. Die Massen schoben sich kreuz und quer durch die Gegend. Einige Leute fielen hin, Schreie gellten, verzweifelt suchten die Menschen den Ausgang zu erreichen.
Alarmsirenen begannen zu schrillen, dass es Elaine in den Ohren wehtat. Aber dennoch schoss sie weiterhin.
Doch sie musste sich gleichzeitig zu einem anderen Ausgang vorarbeiten, um entkommen zu können.
Querschläger irrten durch den Raum. Sie hoffte nur, dass sie niemanden bei ihrer Flucht verletzte.
Vincent und Janem hatte sie aus den Augen verloren.


Sie sah schon den rettenden Ausgang, als das Verderben nahte. Der Sicherheitsdienst des Flughafens war eingetroffen und eröffnete das Feuer.
Nun war das Chaos komplett.
Elaine warf den Blaster in eine Mülltonne, um nicht auf der Stelle erschossen zu werden. Sie ärgerte sich darüber, ihre einzige Waffe aus der Hand geben zu müssen, aber es ging nicht anders.
Doch sie hatte keine Zeit für unnütze Gedanken und lief daher in geduckter Haltung in Richtung Ausgang, in der Masse der Leute eingeklemmt.
Die Freiheit lag zum Greifen nahe.




Coruscant- Raumhafen- Auf dem Weg zum Hangar - Janem, Vincent und Elaine
 
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Coruscant, Untergrund - Sane, Rianna, Dur, Aeonian + 3 NSC

Das verwirrende an Coruscant war, dass man sich ebenso selbstverständlich vertikal wie horizontal bewegte. Der ganze Planet erschien wie ein einziges großes Gebäude. Mittlerweile waren sie so tief in die Strukturen dieser Welt eingedrungen, dass das Licht der aufgehenden Sonne sie nicht mehr erreichte. Hier auf den unteren Ebenen strahlten Luminatoren künstliches Licht aus und erhellten so die Umgebung.
Sie waren keinen imperialen Kräften mehr begegnet. Vorerst sollten sie hier also vor dem Imperium sicher sein. Dennoch versuchten sie nicht allzu auffällig zu sein und bewegten sich durch schmale Gassen und Tunnel, um die belebteren Bereiche zu meiden. Natürlich blieben sie dennoch nicht gänzlich unbemerkt, aber die Bewohner des Untergrunds hielten Abstand zu ihnen. Eine siebenköpfige und bewaffnete Gruppe, die tatsächlich auch noch so aussah, als hätte sie gerade ein Schlachtfeld verlassen, wirkte sicherlich ziemlich einschüchternd.
Auch wenn sie durch die merkwürdige Wegführung auf Coruscant etwas Zeit verloren hatten, erreichten sie schließlich ihr Ziel.


"Das ist doch ein Freudenhaus. Bist du sicher, dass du dir die Koordinaten richtig gemerkt hast, Doc?" fragte Jaden, als er durch das Visier seines Gewehrs die Umgebung sondierte.
"Sehen sauber aus", meinte Dur und trat aus der Gasse heraus. Immerhin hatten sie kaum eine andere Wahl, als dort nachzusehen. Ihr Kamerad Nat befand sich wahrscheinlich in diesem Gebäude. Außerdem hatten sie keinen anderen Rückzugsort. Ihre Unterkünfte, welche sie nach der Anreise auf Coruscant bezogen hatten, waren nun nicht mehr sicher. Wenn das Imperium hinter das Treffen des Widerstands gekommen war, konnten auch andere Bereich kompromittiert worden sein. Zudem war nicht sicher, was mit ihren Kameraden, von denen sie während der Kämpfe getrennt worden waren, geschehen war.

Coruscant, Untergrund - Sane, Rianna, Dur, Aeonian + 3 NSC
 
Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- mit Jibrielle- in Nylias Zimmer

Nylia nickte bei den Versuchen Jibrielles sie zu trösten nur abwesend. Zu sehr drehten sich ihre Gedanken nur darum, was nun mit ihr geschehen würde. Diese Sorgen überdeckten sogar den Schmerz. Es fühlte sich an wie ein tonnenschwerer Ballast und es schnürte Nylia die Kehle zu. Die andere Padawan schien während sie sie versorgte und ihre Verletzungen verarztete zu bemerken, wie bedrückt Lia noch war. Jibrielle bat sie daher die Augen zu schließen und legte ihr die Fingerspitzen an die Schläfe. Nylia zögerte. Das Gefühl, wie sich jemand in ihren Geist einmischte, kannte sie noch nicht, jedenfalls nicht so deutlich. Lia glaubte schon, dass sie in den vergangenen Tagen so etwas wie eine Berührung durch die Macht gespürt hatte. Nur so konnte sie es sich erklären, dass sie sich manchmal anders fühlte, wenn einer der Jedi in der Nähe war. Zu Tylaar hatte sie genau deswegen sofort Vertrauen gefasst, obwohl sie Fremden sonst nur noch mit Misstrauen begegnete und Chesara war ihr aus diesem Grund sofort sympathisch gewesen. Jibrielle war daher einer der wenigen Menschen, bei denen Nylia sich wohl fühlte und bei Adrian hatte sie das Gefühl, dass sie sich sehr ähnlich waren vom Wesen her, obwohl sie sich nur so kurze Zeit kannten. Trotzdem war es erst komisch auf einmal zu spüren, wie jemand seine Gefühle auf diese Art mit einem teilte, so wie Jibriellee es gerade tat. Kurz wollte Nylia sich daher von ihr lösen, dann atmete sie aber tief durch und ließ es zu. Obwohl sich Nylia in der einen Sekunde noch immer den Kopf darüber zerbrach, was sie wohl erwartete wenn Chesara zurückkehrte und ob man sie bei den Jedi herauswarf, verschwanden diese Sorgen nach und nach. Sie machten Müdigkeit und wohliger Wärme Platz.

Nylia verfiel in einen traumlosen Schlaf und wachte erst am nächsten Morgen auf, weil sie sich im Schlaf herumgedrehte und nun auf ihrem verletzten Arm lag. Ein stechender Schmerz lief bis zu ihrer Schulter herauf und sie schrie leise auf. Lia setzte sich auf und zog mit zusammengebissenen Zähnen das Bactapflaster ab. Die Entzündung hatte sich trotz der Antibiotika und dem Bacta nicht verbessert und Nylia fühlte sich elend. Im Bad erschrak sie vor ihrem eigenen Spiegelbild. Sie war kreidebleich, hatte riesige Augenringe und ihr war speiübel. Ihre Stirn glühte, als sie ihre Temperatur fühlte. Besorgt zog Nylia sich an und stolperte dann mehr als dass sie ging zur Tür. Sie wollte zu Jibrielle. Die Padawan wusste sicher, was zu tun war und wen man holen musste. Nylia prallte vor der Tür fast mit der anderen Frau zusammen, da Jibrielle wohl gerade hatte klopfen wollen. Sie konnte sich gerade noch abfangen und blieb auf den Beinen.


„Woher wusstest du, dass ich… Egal, guten Morgen erst einmal. Danke, dass du hier bist. Ich glaube, ich brauche einen Arzt. Ich habe Fieber bekommen.“

Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- mit Jibrielle- vor Nylias Zimmer
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -

Valara Wingston wusste, dass sie nicht gewöhnlich war, weder für sich selbst noch in den Augen anderer. Auch für ihren Neffen, Adrian Reven, war sie etwas Besonderes. Sie war extra zu ihm gekommen, um mit ihm zu sprechen, über seine Suche nach Alisah, über seine Ausbildung zum Jedi und natürlich um ihm ihre Unterstützung zukommen zu lassen. Nicht einmal seine Tante Miku, die sonst immer von allen Seiten so vergöttert wurde, hatte sich dazu herab gelassen! Und seine Eltern sowieso nicht. Exodus würde niemals akzeptieren, dass sein Sohn ein Jedi werden wollte. Er war schließlich ganz oben in der Rangfolge der Sith gewesen, bevor er sich entschieden hatte, dass ihm das Gemetzel keinen Spaß mehr machte – ein Schluss, zu dem Valara lange vor ihm gekommen war. Sie hatte nie verstanden, was man an diesen ganzen greuelvollen Mordspielchen finden konnte. Es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man es konnte... oh ja, ein wirklich gutes Gefühl sogar, die Macht zu spüren..... aber das war alles gar nichts im Vergleich zu dem Gewicht perfekt gearbeiteter Perlenketten und Diamantbesetzter Schmuckstücke, die sich wie feurige Küsse an ihren Hals schmiegten! Nein, nein, das Leben als Sith war nichts für Valara. Sie hatte die kalten Gänge und düsteren Räume des Sith-Ordens auf Bastion nie für heimelig befunden. Und was Yuna anging... nun, sie hatte vermutlich alle Hände voll zu tun damit, zu Hause zu sitzen und sich wegen ihrem untreuen Mann die Augen auszuweinen – wenn sie überhaupt wusste, was Exodus hinter ihrem Rücken trieb. Da war sich Valara nicht so sicher. Somit jedenfalls ließen sie alle Adrian hier unten in diesem Drecksloch (^^) sitzen, ohne ihn zu besuchen oder sich auch nur im geringsten dafür zu interessieren, wie es ihm ging! Alle – bis auf Valara! Sie war auch die einzige, die verstehen konnte, worum es ging. Alisah war noch jung, sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich und nicht den blassesten Schimmer, was sie tat. Die Dunkelheit würde sie auffressen, nach und nach – wenn es nicht schon zu spät war. Valara hatte es selbst erlebt und wäre Renee nicht gewesen...

Valara schluckte, als eine eiskalte Erinnerung sie überfiel. Die meiste Zeit über dachte sie nicht an damals, als sie sich wochenlang nicht aus dem Griff der dunklen Seite hatte lösen können und Tag und Nacht in fiebrigen Träumen gelegen hatte. Doch wenn es ihr wieder bewusst wurde, kam die Erkenntnis, wie ein stechender Schmerz, der versuchte ihr die Besinnung zu rauben.


„Adrian... du weißt vermutlich, dass ich selbst eine Weile auf Bastion gewesen bin.“

Beantwortete sie die von ihm gestellten Fragen. Sie stand noch immer und versuchte ihre Aufmerksamkeit auf einen Punkt draußen, hinter der Fensterscheibe zu lenken, doch in ihrem Kopf geisterten zu viele Bilder herum, die sie nicht auszublenden vermochte.

„Mit deinem Vater zusammen! Mit Exodus!“

Sie zwang sich zu einem heiteren, unbeschwerten Ton, scheiterte jedoch kläglich. Unruhig trat sie wieder näher an ihren Neffen heran, ließ sich wieder ihm gegenüber auf den einzigen Stuhl im Raum sinken und sah ihm eindringlich in die Augen.

„Die dunkle Seite ist mörderisch, Adrian.“

Sagte sie flüsternd.

„Und sie wird Alisah vernichten, wenn du ihr nicht hilfst.“

Valara fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen, der kussechte Lippenstift würde bis zum Abend halten. Als ob sie sich plötzlich an etwas erinnerte, griff sie nach ihrer Handtasche und öffnete mit einem leisen „klick“ den Verschluss.

„Ich habe noch etwas für dich.“

Sagte sie, steckte ihr Hand in die Tasche und schob in deren Tiefen Kosmetikartikel und Schminkspiegel bei Seite, ehe sie einen in ein weiches Tuch eingewickelten Gegenstand heraus zog. Dann ließ sie ihre Tasche wieder zu Boden gleiten und umfasste den länglichen Gegenstand mit beiden Händen, während sie langsam das Tuch aufrollte und ein matt-silberner Zylinder zum Vorschein kam, die Waffe der Jedi und der Sith: ein Lichtschwert. Vorsichtig fuhr Valara mit den Fingerspitzen über die blank polierte Oberfläche, die keinen einzigen Kratzer aufwies. Sie hatte diese Waffe verabscheut und so gut wie nie benutzt. Abgesehen von den Narben in ihrer Seele schien dieser Gegenstand der einzige Beweis dafür zu sein, wer sie einst gewesen war und was sie getan hatte. Es war nur eine kurze Phase ihres Lebens gewesen, doch sie hatte genügt um alles zu verändern. Ruckartig wandte Valara den Blick ab und reichte Adrian, mit einem weit von sich gestreckten Arm, das Lichtschwert.

„Bitte, nimm es.“

Sagte sie.

„Es gehört dir und du wirst es brauchen, wenn du gehst um Alisah zu suchen. Ich will es nicht mehr.“

Ihr wurde selbst bewusst, wie schwer sie atmete. War dies der Moment, der sie endlich von der dunklen Seite befreien würde? Oder würde sie für alle Ewigkeit gefesselt sein an jene Zeit, die sie so sehr bereute? Sie hatte geglaubt alles tun zu können, das sie wollte. Sie hatte sich von Versprechungen und Fantasien locken lassen und geglaubt, alles bezwingen zu können. Wie dumm und naiv sie gewesen war. Sie hatte damals nichts gewusst, und nichts verstanden und einen hohen Preis dafür bezahlt. So dumm... so naiv. Armes, reiches Mädchen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -
 
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- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Nebenraum – Mit Joseline und Mara -
Mara
stellte ganz richtig fest, dass jedes Individuum in dieser Galaxis Verantwortung trug, nicht nur die Jedi. Damit hatte sie schon mehr begriffen als viele anderer Lebewesen. Dennoch sprachen sie in diesem Moment vor allem über die Jedi und Chesara hatte nicht das Gefühl, dass ihre Frage bereits beantwortet worden war. „Ich wüsste nicht warum ich nicht bereit dazu sein sollte.“, hatte Mara gesagt, etwas das in Chesaras Ohren überheblich und unreif klang. War das Mädchen vielleicht doch noch nicht so weit, wie Joseline gedacht hatte? In Chesara kamen Zweifel auf. Sie hatte ihre Frage bereits schon zweimal gestellt, doch Mara war außer Stande gewesen eine eigene Einschätzung abzugeben oder ihr klar und deutlich zu erkennen zu geben, dass sie schon viel gelernt hatte und es an der Zeit für sie war, einen nächsten Schritt zu gehen und eigene Verantwortung zu übernehmen. Zwar hatte sie erklärt, dass dies für sie nichts neues war, doch Chesara fragte sich, inwiefern ihr der Unterschied zwischen früheren und zukünftigen Aufgaben bewusst war.

Dafür erfuhr Chesara, dass Mara, bevor sie zu den Jedi gekommen war, bei den Sith gewesen war und dieser Punkt gab ihr noch mehr zu denken. Mara gab an, die Lehren der Sith zu kennen, ebenso wie die der Jedi. Sie war nicht die erste Sith, die ihren Weg zurück zum Licht fand, Chesara hatte dies schon einige Male erlebt oder davon gehört, doch gerade vor diesem Hintergrund musste Mara die Lehren und Ziele der Jedi besser verinnerlichen als jeder andere Padawan, um nicht Gefahr zu laufen, eines Tages wieder vom Wege abzukommen.


„Es ist gut zu hören, wenn du weiterhin an dir arbeitest, Mara.“

Sagte Chesara, die diesen Teil nicht überhört hatte.

„Wir Jedi sind nie fertig damit unsere Lehren zu studieren oder dazu zu lernen. Unser ganzes Leben lang befinden wir uns auf einer Reise, während der wir immer reifer werden und Wissen und Erfahrung sammeln und uns – natürlich – verändern.“

„Ich bin sicher, du hast bereits einige Veränderungen mit gemacht, seitdem du in unseren Orden gekommen bist, speziell da du bei den Sith aufgewachsen bist. Was jedoch bisher unbeantwortet bleibt ist die Frage, ob du wirklich bereit bist. Ich möchte dir offen sagen, deine Antwort befriedigt mich nicht, viel eher habe ich das Gefühl, dass du mir ausweichst und dich unwohl fühlst. Woran das liegt, vermag ich nicht zu sagen. Der Orden der Jedi ist eine Gemeinschaft, eine Familie. Wir vertrauen uns gegenseitig und sind füreinander da, eben so wie wir für die Galaxis da sind, wie du richtig erkannt hast. Wir sind Hüter des Friedens, doch können wir nur gemeinsam als eine Einheit erfolgreich sein. Vielleicht ist das die Lektion, die du noch lernen musst.“

Chesara machte eine Pause und sah zu Joseline hinüber, der blinden Meisterin, die ihre Padawan heute vor Chesara gebracht hatte, um sie prüfen zu lassen.

„Deine Meisterin ist an mich heran getreten, weil sie glaubt, dass du alles gelernt hast um eine vollwertige Jedi zu werden, doch ich fürchte noch kann ich dich nicht zu einem Ritter schlagen. Ich möchte, dass du noch einmal über die Dinge nachdenkst, die ich dich heute gefragt habe, und die du gesagt und gehört hast. Ich verurteile dich nicht, weil du bei den Sith aufgewachsen bist, doch ich glaube, dass du selbst das Gefühl hast, noch nicht wirklich bei uns – bei den Jedi – angekommen zu sein.“

Mit dieser Einschätzung sah Chesara Mara noch einmal ernst an, berührte Joseline kurz zum Abschied am Arm und ließ Meisterin und Schülerin dann alleine. Die beiden konnten später wieder auf sie zu kommen, wenn Mara über die Dinge, die Chesara ihr gesagt hatte, meditiert hatte. Nun wollte Chesara erst noch einmal nach Cris Sheldon sehen. Schon auf dem Flur traf sie Miley, die sie gebeten hatte sich ein wenig um ihn und seine Begleiterin zu kümmern. Sie dankte der Twi'lek für das Tablett mit Getränken und einer stärkenden Suppe, nahm es ihr ab und brachte es selbst zu dem Geheimdienstagenten, der inzwischen wieder bei Bewusstsein war. Die blonde Frau, so schien es ihr auf den ersten Blick, schief zu schlafen.

„Wie geht es Ihnen, Cris?“

Fragte Chesara, näherte sich ihm und stellte das Tablett auf einem kleinen Tisch ab.

„Sie haben ein Talent dazu, in Schwierigkeiten zu geraten.“

Ihr Tonfall war ein wenig tadelnd, doch es gelang ihr nicht ein leichtes Lächeln von ihren Lippen zu vertreiben.

„Aber es ist schön, dass Sie wieder da sind. Wer ist ihre Begleiterin?“

Auffordernd hielt sie ihm einen Teller Suppe hin.

„Hier, essen Sie das. Es wird Ihnen gut tun.“

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Nebenraum – Cris und Claire -
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Honey House, Hintereingang]- Cris (KO), Claire (bewusstlos), Türsteher

Für einen Moment meinte Cris, schwerelos zu sein und unbekümmert, leicht wie eine Feder durch den Raum zu fliegen, doch gerade seine einsetzende Panik, dass er nun seine Reise ins Jenseits antrat, überzeugte ihn davon, dass dies nicht der Fall war. Heute würde er leben. Für’s Erste. Außerdem hatte er gerade festgestellt, dass er einer ziemlich wuchtigem Kreatur – keinem Menschen – einem Sack Stärkeknollen gleich über die Schulter geworfen worden war. Vollends wach wurde er, als er der Schwerkraft Tribut zollend gen Boden fiel – und sein Fallen rechtzeitig durch eine verhältnismäßig weiche und nachgiebige Masse gestoppt wurde. Ein Sofa…?
Erst jetzt bemerkte die sengenden Kopfschmerzen, die nicht nur von dem Schnitt an seiner Stirn – an dessen Entstehungsgeschichte er sich jetzt wieder vage erinnerte – herrührte und stöhnte gequält, darum bemüht, blinzelnd die Augen zu öffnen und so dem gleißenden Licht – oder kam ihm das nur so vor? – Einlass zu gewähren.
Eine sanfte, beruhigende Stimme veranlasste ihn jedoch dazu, weisungsgemäß sitzen zu blieben, anstatt –wie es seine erster Impuls gewesen war – alarmiert aufzuspringen und er begnügte sich damit, seine Augen vollständig zu öffnen. Sofort bemächtigte sich ein erleichtertes Lächeln seiner spröden Lippen.


“Rätin…“

Zu spät wurde ihm klar, dass die Nennung dieses Titels an einem Ort wie dem Honey House – wie sicher es auch sein sollte – keine gute Idee war, doch Chesara schien ihrerseits zu sehr in Eile, um ihn deswegen zu tadeln. Sie versprach, jemand anderen aufzutragen, sich um Claire und ihn zu kümmern… und war dann verschwunden.
Sich dadurch nicht mehr an ihre Aufforderung gebunden fühlend, stemmte Cris’ sich mühsam hoch – in seinen Armen steckte immer noch die Erinnerung an hektische Lenkmanöver mit dem Speeder Bike – und sah sich in dem wenig auffallenden Raum um. Sofort fiel sein Blick dabei auf Claire, doch im Gegensatz zu ihm hatte sie ihr Bewusstsein noch nicht wieder erlangt – tatsächlich schien sie zu schlafen und ihr Gesicht verriet einen Frieden, der Cris mit einer seltsamen Ruhe erfüllte. Sie hatten es geschafft. Sie waren in Sicherheit. Vorsichtig strich er ihr durch das von Coruscants Regen durchnässte Haar, beschloss dann allerdings, sie vorerst in Ruhe zu lassen. Jede kostbare Minute der Erholung sollte ihr für den Moment gegönnt sein.
Sich in „seinem“ Sofa wieder zurücklehnend nestelte Cris ganz automatisch die erbeutete Merr-Sonn DeathHammer aus seinem Holster und beschäftigte sich, während sein Körper langsam wieder an Stärke zu gewinnen schien, damit, die klebrigen Hinterlassenschaften des Müllschachts von den empfindlichen Systemen der Waffe zu entfernen, indem er sie – mit der Routine eines ehemaligen Angehörigen der Sturmtruppen – auseinander- und schließlich wieder zusammenbaute. Das schwere Gewicht der Waffe in seiner rechten Hand hatte etwas unerschütterlich beruhigendes, doch er wusste, dass das Führen eines solchen Tötungsinstruments den meisten vernunftbegabten Lebewesen Unbehagen bereitete. Für ihn waren diese Werkzeuge des Todes zu einer natürlichen Verlängerung seines Arms geworden, ob im Dienst des Imperiums, der Republik oder einfach des Überlebens… Ohne fühlte er sich nackt, schutzlos, unvollständig. Sein schmerzender Körper erinnerte ihn schließlich eindrucksvoll daran, dass ein Handgemenge mit einem gepanzerten imperialen Soldaten kein Vergnügen war.
Kurz nachdem die zwar nicht glänzende, aber immerhin von den schlimmsten Verunreinigungen befreite Waffe wieder ins Holster gewandert war, betrat die Jedi-Rätin Chesara Syonette wieder den Raum, diesen sofort mit ihrer einnehmenden Präsent, ihrer Souveränität und ihrer Ruhe vereinnahmend. Cris konnte sich keine Person ausmalen, vor der er mehr Respekt und Demut hätte empfinden können. Sie trug ein Tablett mit Getränken und scheinbar etwas Nahrung.


“Coruscant erscheint mir der perfekte Ort für Schwierigkeiten…“, stellte er trocken auf die einleitende Bemerkung der Rätin hin fest, musste ihr Lächeln allerdings erwidern.

“Das war jetzt die zweite Bekanntschaft mit den Coruscant-Wachen… ich sollte einen großen Bogen um rote Rüstungen machen…“

Andeutungsweise zuckte er mit den Achseln, bereute es jedoch sofort wieder. Seine Gelenke hatten ihm die Fahrt auf dem Bike noch nicht verziehen…

“Es gab eine Zusammenkunft des Geheimdienstes, endlich etwas handfestes. Wir wurden… gestört. Entweder das Imperium überwacht Coruscant besser als den Imperialen Palast auf Bastion, oder es wimmelt hier nur so vor Spitzeln und Denunzianten. Dieser Planet ist ein Alptraum. Wenigstens war kein Sith dabei…“

Bei der Vorstellung, was das Lichtschwert eines Sith wohl mit seiner Waffe und ihm anstellen würde, erschauderte Cris kurz.

“Das ist Claire Grey… wir haben den letzten Einsatz gemeinsam durchgeführt. Mehr oder weniger erfolgreich…“

Er sah keinen Grund, Chesara über die Hintergründe aufzuklären – etwa Andrews’ Drohung, Claire nach Mon Calamari zu schicken und dort einem Disziplinarverfahren auszusetzen. Die Hierarchie des Geheimdienstes hier auf Coruscant war temporär zerschlagen, Andrews verschwunden oder tot wie Dekker… sie waren wieder an dem Punkt angelangt, an dem jeder für sich selbst sorgen musste. Wie nach Corellia… Für einen Moment schweiften Cris’ Gedanken in weite Ferne, bis er bemerkte, dass Chesara ihm einen Teller voll dampfender, köstlich duftender Flüssigkeit entgegen streckte.

Danke.“

Gehorsam nahm er einen vorsichtigen Schluck von der Suppe und genoss die sich in seinem Körper ausbreitende Wärme.

“Ich hoffe, es steht nicht überall so düster… oder vielleicht erleben wir gerade das letzte Aufbäumen des Imperiums. An Ressourcen jedenfalls scheint es ihnen nicht zu mangeln…“

Überrascht bemerkte er, dass er den Suppenteller bereits geleert hatte, und stellte ihn wieder ab. Chesara sollte Recht behalten – er fühlte sich tatsächlich besser.

“Ich würde Ihnen gerne helfen, Rätin“, sagte er schließlich.

“Meine ursprünglichen Gründe, Coruscant aufzusuchen, haben keinerlei Bestand mehr. Es ist an der Zeit, dass ich mich wieder an meine Pflichten erinnere… das bin ich der Republik schuldig.“

[Coruscant, Untere Ebenen, Honey House, Nebenraum]- Chesara, Claire, Cris
 
[Coruscant - Unterste Ebenen - Gassen] - Elaine, Janem, Vincent

Der Chiss hatte den Zwischenfall ohne Kommentar auf sich beruhen lassen, doch nachdem sie in eine etwas belebtere Gegend in der Nähe des Raumhafens zurückgekehrt waren, nahm er ihn zur Seite und rügte ihn für sein Verhalten. Die Schamesröte stieg ihm ins Gesicht oder war es doch eher die Wut, die sein Gemüt erregte? Doch wie war sein Zorn denn begründet? Er konnte höchstens seine eigene Dummheit anführen und doch bezog sich dieses Gefühl auch auf Elaine, denn immerhin war sie es die ihn in diese missliche Lage gebracht hatte. Versuchte sie ihn wirklich, wie Menari ihm eben unmissverständlich klar gemacht hatte, mit ihrer gespielten Hilflosigkeit einzlullen, um ihm dann später in den Rücken zu fallen? Nach diesem kleinen Zwischenfall konnte er dies sogar fast glauben und war gegenüber der angeblichen Jedi schlagartig etwas distanzierter eingestellt. Was hatte er sich nur dabei gedacht, so unbedarft zu handeln? Vielleicht hätte er ihr sogar verziehen, doch was sie als nächstes tat, trug nicht gerade dazu bei eine Vertrauensbasis zwischen ihnen beiden herzustellen.

Sie kam auf ihn zu und drückte ihn sanft gegen jene Wand, an der sie durch seines Meisters Griff eben noch selbst fixiert war und um ihr Leben gebangt hatte. Sie stand ihm sehr nahe und er spürte sein eigenes Unbehagen, was ihn, da er im Moment ohnehin etwas verwirrt war, vollendsaus der Bahn warf, da er nicht wusste wie er damit umgehen sollte. Das hatte jedoch weniger damit zu tun, dass Elaine, wenn er ehrlich mit sich war, eine nicht zu verachtend anziehende Wirkung auf ihn hatte, sondern viel mehr mit der Tatsache, dass Shi'ido Nähe und Berührungen einen anderen Stellenwert zumessen, als dies bei Menschen, Chiss oder anderen Rassen der Fall war.

Als er dann schließlich ihre Worte vernahm, verengten sich seine Augen zu Schlitzen, denn was sie da sagte klang fast wie eine Art Abschied. Dann zog sie blitzartig ihren Blaster, worauf er hörbar einatmete und es unterlies auch nur einen Finger zu rühren. Bis er seine eigene Waffe auch nur gezogen oder seinen Meister alamiert hätte, würde sie ihm bereits ein Loch in die Brust gebrannt haben.


"Bitte", setzte er mit einem leichten Zittern in der Stimme an, doch Elaine stieß ihn von sich und verschwand in der Menge bevor er dem noch etwas hinzufügen konnte.

Vollkommen perplex stand er einige Sekunden einfach nur da, was ihr die Möglichkeit bot mit der sie umgebenden Menge zu verschmelzen. Zwei Blasterschüsse und die Schreie der in Panik geratenden Menschen ganz in der Nähe, rissen ihn jedoch aus der Starre und er rannte los. Sie hatte doch nicht etwa Menari... nein, das war undenkbar, eher würde er sie in Stücke reisen, was er zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich nicht einmal bedauern würde. Während er flüchtende Leute beiseite stieß und sich so einen Weg durch die Menge bahnte, um Elaine wiederzufinden, schlug seine Angst und seine Scham, langsam in Hass um. Sein Meister hat also mit allem was sie betrifft recht gehabt, schoss es ihm durch den Kopf, wobei er völlig vergaß, dass sie soeben doch die Möglichkeit gehabt hatte ihn kaltblütig zu töten. Einzig und allein sein Zorn trieb in gerade an und wenn er sie wiederfände, würde er wohl kein nettes Wort und keinen Aufmunternden Blick mehr für sie übrig haben.

Das Geräusch weiterer Schüsse, welches er ihn letzter Zeit nur allzu oft vernommen hatte, drang an sein Ohr und er folgte ihm bereitwillig. Er hörte einen Schrei, anders als die anderen, zwar nicht weniger panisch, aber schmerzerfüllt, und nur einen Augenblick später wäre er fast über einen Körper gestolpert, der sich stöhnend auf dem Boden wand. Er schenkte dem Twi'lek, welcher seine Händen unter Schmerzen auf eine Brandwunde hielt, kaum Beachtung und sprang einfach über ihn hinweg, doch dies beflügelte seine Wut auf Elaine noch mehr; sie erschoss Unschuldige, um sich einen Weg für die eigene Flucht zu bahnen. Er hätte ihr niemals trauen dürfen.

Er wies seinen Körper an mehr Adrenalin in seine Blutbahnen zu entlassen und legte durch diesen Schub noch etwas an Geschwindigkeit zu. Sirenen heulten im Hintergrund, denn die Sicherheitskräfte waren in einer solchen Gegend wohl besonders in Alarmbereitschaft. Es dauerte nicht lange bis er die Uniformierten über das Durcheinander von planlos umherrennenden Wesen jeglicher Herkunft erspähte und sie das Feuer auf jemanden eröffneten, den er von seinem Standpunkt aus nicht ins Blickfeld bekam; das musste Elaine sein. Er schöpfte noch einmal all seine Kraftreserven aus und sprintete durch die Menge auf den Punkt zu, an dem er vermutete sie abfangen zu können, auch wenn er im Moment nicht einmals wusste wo er selbst sich gegenwärtig befand.

Er musste sich etwas verkalkuliert haben, vielleicht rannte sie nicht so schnell wie er angenommen hatte oder seine angeborenen formwandlerischen Fähigkeiten hatten ihm ihr gegenüber einen Vorteil verschafft, doch auf jeden Fall erblickte er sie nach einigen Sekunden, nachdem er mit seinem Blick hektisch alles abgesucht hatte, einige Meter hinter sich und sie rann geradewegs auf ihn zu. Da sie den Kopf gesenkt hielt um nicht aufzufallen, nahm sie ihn erst wahr, als sie das knisternde Geräusch einer sich aktivierenden Lichtschwertklinge vernahm, welches sie schlagartig zum Verharren brachte.

Er richtete die Spitze der Waffe auf jenen Punkt von Elaines Corpus, an dem er, als er sich damals die Form eines Menschen schuf, sein eigenes Herz plazierte, und kam Elaine mit der rot leutenden Klinge so nahe, dass er sie, sollte sie auch nur zucken, durchbohren konnte. Ihr Blick traf den seinen und sollte jener Ausdruck ihn ihren Augen Angst ausdrücken, so lag in den seinen nur kalte Verachtung.


"Menari ist nicht der einzige vor dem ihr euch fürchten solltet."

Seine Stimme war wie Eis, während er dies sagte, doch keine Worte konnte seine Verachtung für sie wirklich treffend beschreiben. Auch seine Wut kannte keine Grenzen, denn hatte er nicht ihr Leben gerettet? Sollte das etwas die Art sein wie sie ihm dies vergalt? Er würde keinen Millimeter mit seiner Waffe weichen, bis sein Meister hier eintraf, was nicht mehr lange dauern konnte, und dann sollte er entscheiden wie weiter mit ihr verfahren wurde.

[Coruscant - Raumhafen- Auf dem Weg zum Hangar] - Elaine, Janem, Vincent
 
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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Trainingsraum || ▫ Vorin ▫ Mara S. ▫ Mara J. & Jo

So focht er also einen Trainingskampf mit Mara. Nur war diese Rothaarige nicht das Mädchen, das er einmal hatte heiraten wollen. Es war die Mara, die er an einem seiner ersten Tage im Jedi - Orden kennen gelernt hatte. Sie hatten sogar zusammen trainiert, wenn er sich richtig erinnerte. Kaum zu glauben, es schien als wäre diese Begegnung aus einem anderen Leben und doch waren erst wenige Jahre vergangen. Nun war er der Frau so gut wie ebenbürtig. Was er an Jugend und Kraft voraushatte, machte sie durch Erfahrung und Wendigkeit wett. Ein Paradebeispiel für das so genannte 80/20 Prinzip. Sich die Fähigkeiten eines Meisters anzueignen war nicht allzu schwierig. Zumindest sah er das so. Er hatte immer fleißig trainiert, aber dennoch auch Lücken zwischendrin gehabt. Sich von diesem momentanen Zustand noch einmal in der Form zu entwickeln, würde wesentlich schwieriger werden, wenn nicht sogar unmöglich.

Aber gerade diese Ausgeglichenheit machte diesen Trainingskampf interessant. Vollkommen unterschiedliche Stile, verschiene Prioritätenlegung und doch schenkten sie sich nichts. Mara ließ er anfangs ein wenig Zeit und Spielraum um sie einschätzen zu können. Ein riskantes Spiel, wie er bald feststellen musste. Mit genügend Platz konnte sie all ihre Stärken ausnutzen und ihre Beweglichkeit voll ausspielen. Doch Vorin war trainiert und topfit. Seine Duell – basierte Kampfweise ließ ihr wenige Gelegenheiten ihm gefährlich zu werden. Gezielte und schnelle Drehungen sorgten für eine stabile Defensive, und für einen überschaubaren Einsatz an Energie. Diese konnte er vielmehr in seine Armkraft investieren, die für eine ordentliche Wucht hinter seinen wenigen Angriffen sorgte. Ein Umstand den Mara sehr schnell verinnerlicht hatte. Sie hielt mit viel Kraft dagegen, wobei fraglich war, wie lange ihr dies möglich war. Könnte er sie vielleicht ermüden?

Viel zu leicht ließ sie sich ablenken. Zwar bekam er auch mit, dass sich die beiden anderen Anwesenden entfernten, doch reagierte er nicht darauf. Was auch immer gesagt worden war, Mara hätte sich durch ihre Reaktion fast einen Treffer eingefangen. Früher hätte er so etwas nicht ausgenutzt, doch heute kannte er keine Hemmungen. Nur jene, die das Wort "Trainingskampf" auferlegte. Zwar musste man sich seiner Umgebung bewusst sein, denn andernfalls würde ein zweiter Gegner das ausnutzen, aber wenn man aus diesem Grund den Kopf verlor, hatte man davon auch nichts. Vorin war völlig fokussiert auf seine Duellpartnerin, vielleicht auch aus dem Grund, dass er seit Monaten nicht anders kämpfte. Zuhause hatte er aushilfsweise den Unterricht in seiner alten Kampfschule übernommen. Ein so junger Ausbilder war zwar eine Seltenheit, dafür aber umso begehrter. Dort trat man immer im 1 zu 1 gegeneinander an. Man musste sich nur auf seinen Kontrahenten konzentrieren. Mit dem Selbstvertrauen eines geübten Kämpfers ging er in die Offensive und teste nun verstärkt die Abwehr der Jedi. Doch sie wäre nicht Meisterin wenn alleine der Wille genügen würde gewinnen zu wollen. Ein hin- und her zwischen Defensive und Offensive entbrannte, doch es war nicht ersichtlich wo sich eher Fehler bei Mara einschlichen. Er versuchte noch mehr zu variieren, ein wenig riskanter zu agieren, doch es ließ nur auf beiden Seiten Chancen entstehen. Also auch nicht unbedingt die beste Wahl.

Das nächste Mittel war wirklich der Einsatz von körperlicher Kraft. Mit hämmernder Wucht schlugen ihre Lichtschwerter aufeinander und es gelang ihm Mara ein wenig vor sich her zu treiben. Doch sie entwand sich ihm immer wieder, sodass dies auch kein probates Mittel schien. Als nächstes folgte der Einsatz von Machtstößen und -schüben, welcher sie beide quer durch den gesamten Raum warf. Schließlich landeten beide auf dem Hosenboden und mussten sich wieder aufrappeln. Eine kleine Pause entstand, die Vorin zu nutzen versuchte.


"Ein fordernder, anspruchsvoller und sehr spannender Kampf. Ich würde sagen die Anspielungen auf rostige Knochen sind reichlich übertrieben." Der junge Meister grinste.

"Die Frage ist natürlich ob es einen Sieger hierbei geben muss? Oder wollen wir es als ein ausgeglichenes Duell hier beenden?"

Zwar war ein Unentschieden nicht gerade spannend, aber da es sich "nur" um Training handelte, musste man es nicht bis zum ausmergelnden Ende treiben. Allerdings konnte Mara das anders sehen, daher hatte er lediglich einen Vorschlag gemacht. Eine Kampfaktion würde ihm schon verdeutlichen, dass sie die Angelegenheit nicht als beendet betrachtete. Die Entscheidung überließ er jedenfalls der Älteren.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Trainingsraum || ▫ Vorin ▫ Mara Jade
 
]Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Chesara und Mara

Schweigend hatte Jo am Rand gestanden und vorsichtig verfolgt wie Mara geprüft wurde und bereits bei Mara’s erster Antwort hatte Jo unmerklich zusammen gezuckt. War Mara sich eigentlich bewusst wie wichtig dies alles hier war? Hatte Jo sie überfordert, indem sie beschlossen hatte sie Chesara vor zu stellen? Sie hatte es mit Absicht so gemacht, dass sie Mara zuvor nichts dazu gesagt hatte.
Aber das jetzt lief völlig entgegen Jo’s Erwartungen. Ein paar Mal holte Jo tief Luft und wollte schon ansetzen sich ein zu mischen, doch dann hielt sie sich zurück. Welchen Eindruck machte es, wenn sie Mara bei deren Prüfung beistehen müsste.
Nein! So sehr Jo auch wie auf Kohlen am Rande stand, sie durfte sich nicht einmischen. Nicht einmal als Chesara verkündete, das sie Mara so nicht in den Stand eines Ritters erheben konnte.
Im Grunde eine Ohrfeige mitten in Jo‘s Gesicht. Aber eine Ohrfeige, von der Jo wusste, das sie selbst für sie verantwortlich war. Sie hatte es falsch eingeschätzt und Mara unvorbereitet in diese Misere gejagt.


Verzeih mir!

Flüsterte sie als Chesara sie am Arm berührte und danach den Raum verließ. Und diese Worte waren durchaus sowohl an Chesara als auch an Mara gerichtet.
Im Moment fühlte Jo sich als wäre sie selbst gerade durch eine Prüfung gefallen. Im Grunde war dem auch so! Sie war für Mara verantwortlich, sie musste wissen was ihre Schülerin konnte und schaffte und sie hatte es falsch eingeschätzt. Tolle Großmeisterin! Das musste sie schon sagen.
Andererseits wusste Jo das Mara bereit war. Sie war bereit und es gab Nichts was Jo ihr noch wirklich würde beibringen können. Außerdem, durchgefallen war Mara ja nicht wirklich. Chesara hatte ihr eine Bedenkzeit für ihre Antworten gegeben und Jo glaubte, dass wenn Mara ehrlich darüber meditieren und später Chesara noch einmal um Gehör bitten würde, hätte sie durchaus eine Chance zu zeigen, dass sie auch Vertrauen und Demut gelernt hatte.
Allerdings kannte sie Mara und ihre Weise wie sie mit Zurücksetzung um ging!
Schwer atmete Jo durch und lies ihre Schultern hängen.
Dies sollte ein großer Moment für Mara werden und nun war sich Jo nicht sicher, ob diese Reaktion Mara nicht zurück werfen würde.
Natürlich, es war eine Chance für Mara wahre Größe zu zeigen, Selbstreflektion zu betreiben und der Rätin zu zeigen, dass sie zwar impulsiv, und manches Mal auch zu selbstbewusst war, aber im Grunde eine gute Jediritterin sein würde.
Aber war Mara nach all dem was sie in letzter Zeit erlebt hatte, dazu fähig? Im tiefen Inneren glaubte Jo, das ihre Nochpadawan dies konnte, aber sie war sich nicht sicher ob Mara selbst sich ihrer Stärke auf diesem Gebiet klar war.


Ich wollte, dass du unbelastete in diese Prüfung gehst. Deswegen habe ich dir nicht gesagt, was ich vor hatte. Ich war… nein, ich bin mir so sicher, dass du bereit bist.
Aber ich glaube, du selbst bist dir darüber noch nicht im Klaren.
Wahrscheinlich hätte ich dir vorher Zeit geben müssen dich vor zu bereiten. Allerdings ist die Prüfung zum Ritter nicht die Prüfung gelernter Fakten, sondern die deiner Einstellung und deiner Bereitschaft wirklich zu dienen.


Mehr konnte und wollte Jo nicht zum direkten Vorgang der Prüfung sagen. Es brachte nichts, wenn sie Mara Antworten lieferte, die sie später Chesara vortragen könnte. Die Rätin würde es merken. Und was noch wichtiger war Mara selbst würde es nicht weiter helfen. Sie musste nun wirklich das tun was Chesara vorgeschlagen hatte, oder sie war wirklich noch nicht bereit und Jo bei dieser Lebensprüfung endgültig durchgefallen, da sie Mara so sehr falsch eingeschätzt hatte. Aber immer noch hoffte und vertraute Jo auf ihre Nochimmerpadawan.

]Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Mara
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Nebenraum ¦¦ Shana & Chesara

Es war alles geklärt. Wenn sie wiederkam, würde sie als Padawananwärterin in das Bordell ziehen. Wie das klang. Ausbildung im Puff. Das konnte man bestimmt gut als Gag bringen … oder es lassen. Möglicherweise blieb sogar Zeit für ein bisschen Machttraining. Hörte sich interessant an, ob es sich tatsächlich so realisieren ließ, blieb noch offen. Vorerst verabschiedete sich die Blondine und verließ den Hintereingang erneut. Und schon wieder ohne Fahrzeug. Zum Glück gab es ja noch die "Defender". Dummerweise wusste sie nicht wer hier Wache hielt. Sie kannte auch noch nicht jeden aus der Gruppe. Also Taxi. Schnell war eines bestellt, dass sie einige Minuten später abholte und zuhause absetzte. Der erste sinnvolle Schritt war es alles einzupacken, das sie brauchte.

Na wie sinnig. Vorhin erst hatte sie einen Teil ihrer Ausrüstung ins HQ verlegt. Dämlich, aber sie musste ja dort eh noch mal vorbei. Ihren leistungsstarken Computer würde sie in ihr altes Zimmer bringen, den ganzen anderen Kram brauchte sie eh nicht. Möbel und dergleichen konnten vom Vermieter verscherbelt werden oder sonst was. Größtenteils würde die blonde Studentin wohl zweckmäßige und bequeme Kleidung benötigen. Trainingsanzüge und dergleichen. Ein wenig wehmütig war sie schon als sie all ihre Klamotten in den Koffer packte. Ihr altes Leben war in seiner Form vorbei. Wer so einen großen Schritt tat und nicht ein wenig Bauchgrummeln hatte, der machte irgendetwas falsch, bzw. mit dem stimmte etwas nicht.

Küche; nichts. Es konnte alles so stehen- und liegengelassen werden, wie es war. Sie genehmigte sich noch die restlichen Süßigkeiten, bevor sie die Tür zumachte. Bad; nun als Jedi durfte man ja trotzdem gut aussehen, oder? Die meistbenutzten Utensilien kamen in ihr Badetäschchen. So, hier konnte die Tür auch zu. Holo - Fotos? Zu gefährlich wenn sie der Falsche zu sehen bekam. Sie hatte die Bilder auch als Dateien, sie konnte jederzeit auf ihrem Datapad nachschauen. Damit hatte sie tatsächlich schon alles. Klamotten und Badzeug. Das war alles. Der Rest war nur Plunder und unnötiger Kram. Schon irgendwie erschreckend. Als nächstes musste ein Schreiben an den Vermieter aufgesetzt werden. In solchen Sachen war sie nicht allzu gut. Sie schrieb einfach auf was ihr in den Sinn kam und ließ es auf eine Folie übertragen. Diese warf sie in sein Postfach unten im Hauseingang. Theoretisch könnte sie auch einfach ohne ein Wort gehen, schließlich würde er ihr wenig anhaben können, aber diese Vorgehensweise war einfach nicht die ihre. Es gab garantiert Kündigungsfristen und dergleichen, aber sie konnte nun mal nichts daran ändern, dass sie diese nicht einhalten konnte.

Wie auch immer, das war auch geklärt, als nächstes wurde wieder ein Taxi bestellt. Bis es eintraf baute sie ihr Hackerterminal ab und packte es ein. Die Zeit war gerade so richtig bemessen gewesen. Es klingelte, als sie gerade mit allem fertig war. Ein letzter Blick ging durch ihre kleine Wohnung, dann stellte sie alles vor die Tür. Der Fahrer bekam erst die Kiste für den Kofferraum in die Hand gedrückt, während sie sich selbst mit ihrem Koffer abrackerte. Nächste Station war ihre Kindheitswohnstätte.

Nachdem sie bezahlt hatte, durfte sie alles nach oben schaffen, wo sie ihren Computer wieder aufbaute. Sie lud ihren Cred Stick über Holonet wieder auf und sortierte ein paar Verknüpfungen neu. Ihr Vater hatte nie erfahren oder gesehen, was sie in den letzten Jahren getan hatte, und dies würde sie ihm nun zeigen. Gesicherte Dateien wurden offen zugänglich auf den Bildschirm gepackt. Er sollte ihr Werk sehen und lesen. Die Fakten und die Geschichten die sie gesammelt hatte. All den Schmutz sollte er zu sehen bekommen. Dazu einige ihrer Darstellungen, die sie im Netz veröffentlicht hatte. Vielleicht würde er verstehen und selbst ein wenig anfangen nachzudenken. Mehr konnte sie nicht tun, da sie nicht davon ausging ihn so bald wieder zu sehen. Möglicherweise sah sie ihren Vater nie wieder, jedenfalls nicht in Persona. Wobei sich das sicher einrichten ließ, wenn sie es wollte. Wie es auch immer kam, dies alles sollte ihm zeigen, was sie solange verschwiegen hatte.

Offene Karten, jetzt und hier mussten sie auf den Tisch gelegt werden.

Nachdem sie alles aufbereitet und neu gestaltet hatte, wurde es Zeit die restlichen Sachen einzupacken. Noch zwei Trainingsanzüge und ein paar Handtücher. Damit war ihre Jedi – Garderobe vollständig. Aber andererseits arbeiteten die Jedi immer noch mit dem Widerstand zusammen, und womöglich gab es auch Einsätze in denen nicht nur Feuerkraft gefragt war. Es schadete sicher nicht etwas Auswahl zu haben. Kleider und Kostüme wanderten zusätzlich in den Koffer, der nun gut gefüllt war. Mehr brauchte sie nun wirklich nicht und mehr würde sie auch nicht mitnehmen. So gesehen hatte alles doch viel weniger Zeit in Anspruch genommen, als vermutet.

Nun ja, es blieb nur noch eines zu tun.

Lebewohl zu sagen.
Was war aber mit ihrer Mutter? Sollte sie ihr nicht ebenso einen Besuch abstatten? Grundsätzlich wäre es die richtige und anständige Wahl. Aber Shana tat sich manchmal sehr schwer damit. Wahrscheinlich würde ihre Erzeugerin gar nicht begreifen können, was Shana ihr zu vermitteln versuchte. Nein, allein ihren Vater würde sie unterrichten. Sie wusste noch nicht welche Worte sie am Besten verwenden sollte, aber diese gab es so oder so nicht. Nicht in der momentanen Situation.

Also wählte sie die Verbindungsnummer zu ihrem Vater. Über das Holo – Com Adapter wurde das galaxisweite Netz angewählt und das entsprechende Com angepingt. Die junge Ex-Studentin setzte sich hin und leckte über ihre trocken gewordenen Lippen. Das würde kein schönes Gespräch werden, aber eines das geführt werden musste. Sie wartete bis die Verbindung stand, aber selbst nach mehrmaligem Ruf - Ton hatte sich der gewünschte Gesprächspartner nicht gemeldet. Oh nein, nicht schon wieder! Sie hätte es wissen müssen. Wie konnte es auch anders sein? Ihr Vater war mal wieder nicht erreichbar. Gerade jetzt! Einfach nur typisch. Das ihr der Zufall in die Hände spielte war wohl zu optimistisch gewesen.


"Toll, super Dad!" , kommentierte sie maulend und wählte die Nummer der Sekretärin. Vielleicht wusste seine persönliche Assistentin ja wie sie ihn erreichen konnte. Nach relativ kurzer Wartezeit wurde das Gespräch angenommen.

"Hallo Shana. Ich bin überrascht dass Du anrufst. Wie geht’s Dir?" Blödes Floskel – Spielchen, aber es musste wohl sein. Obgleich es ihr lieber wäre, wenn sie sich das sparen würden.

"Mir geht’s gut. Alles in bester Ordnung. Bei Dir und Familie auch alles ok?"
"Ja natürlich. Wir freuen uns schon auf den Urlaub. Was kann ich denn für Dich tun? Sollst Du etwas aus dem Büro holen?"
Shana schenkte sich ein obligatorisches Augenrollen. Sie konnte Magret nicht ausstehen. Hätte sie jemand gefragt, könnte sie noch nicht einmal wirkliche Gründe nennen. Da war nur dieses Gefühl, der Glaube, dass die andere Frau sie nicht mochte. Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein, aber so unwahrscheinlich war es schließlich auch nicht. Tochter des Chefs, hübsch, reich, verwöhnt, da konnte man schon neidisch werden, bzw. Antipathien entwickeln. Jedenfalls kam Shana die freundliche Art immer sehr aufgesetzt vor. Egal, das heutige Gespräch war vermutlich das letzte, das sie führten.

"Ich habe gerade versucht meinen Vater zu erreichen, aber er geht nicht ran. Weißt Du ob er in einem wichtigen Meeting ist oder so. Kannst Du ihn eventuell erreichen?"

"Ein Meeting? Ich schau mal in den Terminplaner …
Hm, sein Verhandlungsgespräch müsste eigentlich beendet sein. Er wollte einen Auftritt für die 'Pressure Points' bei einem Benefizkonzert ergattern. Eigentlich müsste er wieder erreichbar sein, entweder gibt es Probleme oder er versucht noch ein wenig Überzeugungsarbeit zu leisten. Vielleicht ist er mit seinen Partnern etwas essen oder trinken gegangen. Soll ich versuchen ihn zu erreichen?"


Etwas in der Richtung hatte sich die Neu – Jedi auch schon gedacht, aber trotzdem hoffte sie ihren Vater noch irgendwie persönlich sprechen zu können.

"Ja, bitte versuche es. Ich würde ihn schon gerne jetzt sprechen."
"In Ordnung, ich versuche es mal. Einen Moment bitte."
Die ihr schon viel zu bekannt vorkommende Musik erklang mal wieder. Solang sie sich zurückerinnern konnte, arbeitete Magret schon für ihr männliches Elternteil. Natürlich war man da schon seit Jahren per Du, auch wenn es Shana am liebsten anders hätte. Nun, auf jeden Fall machte sie ihren Job, bzw. konnte ihn in diesem Fall nicht zu ihrer Zufriedenheit erledigen. Die Stimme in der Leitung meldete sich wieder.

"Tut mir leid Shana, ich kriege ihn auch nicht ans Com. Du weißt ja, er hat es selten aus, demnach ist es ihm gerade sehr wichtig nicht gestört zu werden. Soll ich ihm etwas ausrichten, sobald ich ihn wieder spreche?" Verdammt! Man, Dad! Gerade jetzt war er nicht erreichbar. Vielleicht sollte sie warten. Aber wenn er wirklich unterwegs mit einem Kunden war, dann konnte es einige Stunden dauern, und solange wollte sie nicht untätig herumsitzen.

"Nein nicht nötig. Ich hinterlasse ihm einfach eine Nachricht. Danke. Wiedersehen Magret!"
"In Ordnung. Wiedersehen Shana!"


Soviel also dazu. So ein Mist aber auch! Doch es war nicht zu ändern. Nun, dann würde sie ihm eben einen Text dalassen. Diese Vorgehensweise würde ihm sicher einen Schock versetzen, aber vielleicht war es besser so. So wurde er vor vollendete Tatsachen gestellt und ihnen blieb ein emotions- beladenes Gespräch erspart. Na dann, das Schreibzeug war schnell zur Hand, fehlten nur noch die richtigen Worte.


Hi Dad!

Du wirst sicher mitbekommen haben, dass ich versucht habe Dich zu erreichen.
Nun müssen diese Zeilen reichen auch wenn es schwer fällt die richtigen Worte zu finden.

Du und Mom, ihr beide wart immer stolz, dass ich schon früh meine eigenen Entscheidungen treffen konnte und dies auch tat. Diesmal jedoch habe ich eine äußerst entscheidende und einschneidende für mein Leben getroffen. Mit dem heutigen Tag gehe ich einen völlig neuen Pfad, einen den ich mir bis vor wenigen Tagen noch nicht einmal ausgemalt habe. Doch das Leben ist eine bewegliche Angelegenheit und man weiß nie was einen am Horizont der Zukunft erwartet. Unglücklicherweise kann ich Dir nicht genau sagen, wohin ich gehen werde. Zum einen weiß ich es nicht, und zum anderen ist es auch besser wenn Du es nicht weißt.

Eines aber kann ich Dir sagen. In den letzten Jahren habe ich Dir viel über mich verschwiegen. Mich und mein Leben seit dem Unfall. Du weißt wie es mir danach ging und hast alles getan um mir dadurch zu helfen. Was Du allerdings nicht weißt ist, dass ich seinen Zustand nicht so leicht hingenommen habe, wie es den Anschein hatte. Das wie und warum konnte ich nicht auf sich beruhen lassen. Ich will darüber nicht zu viele Worte verlieren, denn Details kannst du auf dem Computer nachlesen, der in meinem Zimmer steht. Die Imperialen haben mein Leben und meine Liebe zerstört. Heute habe ich den einzig logischen Schritt getan. Deine Tochter ist kein höriges Lämmchen mehr, sondern sie hat eine eigene Vorstellung von einer lebenswerten Gesellschaft und von dem wofür man leben sollte. Aber keine Angst; ich bin keine dieser Terroristen, wie man sie so schön nennt. Ich gehe eine Richtung, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Wenn Du eines Tages mein Gesicht auf einem Steckbrief sehen solltest, wirst Du wissen was ich meine.

Auch wenn Dich dies alles völlig überrumpeln wird, sei bitte nicht sauer und sorge Dich auch nicht. Ich bin unter Freunden und ich werde vorsichtig sein. Ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder. Bis dahin wünsche ich Dir alles Gute und Beste der Galaxis.

Und vergiss nicht dass ich Dich liebe.
Lebewohl

Deine Shana.


Wie ergreifend. Ein wenig musste sie schlucken bei diesen Zeilen, die sie für angebracht und passend hielt. Sie legte die Nachricht direkt vor die Tür, unübersehbar beim Hereinkommen. Und nun? Nun wurde es Zeit weiter zu ziehen. Abgesehen davon dass sie noch etwas aus dem HQ mitnehmen wollte, gehörte es sich dort Bescheid zu geben und sich gegebenenfalls zu verabschieden. Sie schickte eine Nachricht an die „Defender“ da sie kein Taxi dorthin nehmen wollte. Und bisher war es immer so gehandhabt worden. Ungeduldig wartete sie auf ihren Chauffeur, der nach ungefähr einer Stunde auftauchte. Ihr Vater hatte leider nicht zurückgerufen in dieser Zeit, nun dann war es eben so. Sie schleppte ihren Koffer nach vorne zur Straße und verstaute ihn auf dem Rücksitz. Mit ihrem "Defender" - Fahrer betrieb sie ein bisschen Small – Talk, war aber ansonsten eher nachdenklich und still. Irgendwann nach unbestimmter Zeit fuhren sie in die Garage, wo sie ihren Roller auch schon erblickte. Sie bedankte sich für die Fahrt und folgte dem Mann noch bis zum Essensraum, wo sich ihre Wege trennten. Shana marschierte zu ihrem Zimmer, das das sie mit Noa geteilt hatte und packte ihre Blaster und das Notebook ein. Vermutlich würde sie beides nicht brauchen, aber genau wissen konnte man es nicht.

Boah … hallo??? Wer sollte den Koffer denn noch tragen können? War sie ein Mutanten-Muskelpaket? Sie hätte beinahe jeden Stolz vergessen und einen der Männer gefragt, aber letztendlich konnte sie sich doch nicht überwinden. Erstmal wollte sie noch den oder die Anführer sprechen. Irgendwie typisch. Sie war neu und redete nur mit den Bossen hier. Egal, sie marschierte zum Raum von Grant und klopfte. Es öffnete keiner der ihr Bekannten, nur den Draethos konnte sie weiter hinten erspähen. Nach dem Überfall gab es sicherlich einiges zu besprechen und zu planen. Sie umschrieb dem "Türöffner" kurz worum es ging und verabschiedete sich.


"Also gut, ihr findet mich dann ab sofort im Honey House, ihr wisst ja was das heißt." Der Blick des Mannes war einmalig.

"Ja, ich war, bzw. bin immer noch genauso erstaunt wie Du."
Sie duzte den Typ jetzt einfach mal.

"Aber egal, ich möchte mich für alles bedanken und euch und uns viel Erfolg wünschen. Sagt Noa bitte, dass es mich gefreut hat, sie hier wieder zu treffen. Vielleicht hat man ja noch das ein oder andere Mal miteinander zu tun. Und es tut mir leid um Pablo. Ich hoffe er erholt sich bald, richtet ihm beste Wünsche und alles Gute aus. Also dann, auf Wiedersehen."

Sie winkte noch ein letztes Mal und machte sich dann auf in Richtung Garage. Hoffentlich brach ihr Roller unter dem Gewicht des Koffers nicht zusammen. Ein bisschen übertrieben vielleicht, aber beim Tragen hatte man das Gefühl das Ding wiege Tonnen. Schließlich hatte sie ihr Fahrgerät erreicht und der letzte Weg in Angriff genommen werden. Inzwischen kannte sie den Weg zu ihrer neuen Wohnstätte und es dauerte nicht lange, bis das Bordell sich in ihr Blickfeld schob.

Sie stellte ihre Klapperkiste etwas abseits aber nicht zu weit weg ab, und quälte sich die letzten Meter bis zum Hintereingang. Den Blaster hatte sie in weiser Voraussicht gut sichtbar am Gürtel befestigt, sodass sie tatsächlich in Ruhe gelassen wurde. Super! Und dieses Mal konnte sie sogar ungehindert einfach hinten rein. Immerhin, den Koffer zu schleppen reichte ihr schon. Aber was musste sie auch soviel einpacken? Sie wollte eben auf möglichst viele Gegebenheiten vorbereitet sein. So, wohin jetzt? Erst einmal ein Zimmer suchen? Hm nein, am Besten sie meldete sich erstmal zurück. Äh, welcher Raum noch mal? Sie versuchte sich so gut es ging zu erinnern. Der fünfte auf der linken Seite müsste es sein. Da Shana Geräusche von drinnen hörte, machte sie einfach mal auf und sah einige junge Leute (Sinoue, Trayla, Steven). Chesara war jedoch nicht mehr hier. Egal, sie wuchtete den Koffer ein paar Meter weiter an die Seite und richtete schwer atmend ihren Blick auf die … Schüler?


" … Hallo, ich bin Shana. Störe ich gerade? Eigentlich wollte ich Chesara nur sagen, dass ich dann jetzt da bin."

'Als wenn das nicht klar wäre, bei dem Monsterkoffer!' dachte sich die Blondine. Klasse! Da hatte sie ja einen grandiosen Start hingelegt. Dabei war sie doch eigentlich nicht schüchtern. Sie wartete einfach mal ab, wenn sie störte, konnte sie auch erstmal nach einem unbenutzen Zimmer schauen.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Großer Saal ¦¦ Shana ~ Trayla ~ Steven & Sinoue
 
Coruscant- Raumhafen- Auf dem Weg zum Hangar - Janem, Vincent und Elaine


Elaine hörte das knisternde Geräusch einer sich aktivierenden Lichtschwertklinge und ein leichter Schauer rann ihr über den Rücken.
Binnen weniger Stunden hatte sie gelernt, dass dieses Geräusch niemals etwas Gutes zu verheißen hatte.
Sie hob entsetzt den Blick, weil sie fürchtete, dass Janem sie in dem Chaos überholt hatte. Schließlich hatte sie im Wasserwerk eine Kostprobe dessen erhalten, was er in der Lage war zu leisten, um größere Distanzen zu überqueren.

Doch als sie den Blick hob, sah sie Vincent wie einen Racheengel vor sich stehen. Die aktivierte Lichtschwertklinge vor sich haltend wie ein Schwert.
Elaine stoppte, aber ihr eigener Schwung und der glattpolierte Steinfussboden trugen sie weiter und sie kam wenige Zentimeter vor der Klinge, die Vincent vor sich hielt, zum Stehen.

Elaine hob als erstes die Arme hoch, um zu zeigen, dass sie unbewaffnet war. Obwohl ihr auch klar war, dass ihre Glaubwürdigkeit in dieser Sache etwas gelitten haben musste. Nochmal würden die Sith sich eine solche Nachlässigkeit nicht erlauben.

Vincents Klinge zeigte geradewegs auf ihr Herz.



"Oh, ihr verdammter Idiot. Warum konntet ihr nicht einfach dort hinten in Deckung bleiben wie geplant."


fuhr sie Vincent an.


"Ich fürchte mich nicht vor euch. Ich fürchte mich eher davor, was ihr euch für diese Padme Master ausgedacht habt. Und ihr werdet verstehen, dass ich nicht erpicht darauf bin, ihre Erfahrungen zu machen."


erwiderte sie auf seine Worte. Warum konnte die Beiden es einfach nicht verstehen. Wie konnten sie erwarten, dass sie ihnen breitwillig folgte? Nun gut, wenn es so sein sollte, dann würde es eben hier geschehen.


"Ich wollte meine Freiheit, Vincent. Ich sehe, dass Ihr nicht bereit seid, mir diese zu geben, so werdet Ihr mir eben den Tod geben."


Die Arme immer noch erhoben, trat sie einen Schritt auf Vincent zu und die Lichtschwertklinge begann sich den Stoff ihrer Jacke zu fressen. Das Lichtschwert knisterte und der Geruch von verbrannten Stoff stieg in ihre Nase.
Sie fühlte an dieser Stelle die Hitze des Lichtschwertes auf ihrer Haut brennen.
Nur noch einen Schritt und es wäre vorbei.



"Seid ihr dazu bereit, Vincent?"


fragte sie mit einem spöttischen Lächeln, denn ihr war klar, dass Vincent sie hier nur festhalten wollte, bis Janem eintraf, um Elaine endlich das Handwerk zu legen.

Aber über eines hatte sich Vincent keine Gedanken gemacht, aber auch Elaine registierte die Lage erst jetzt.
Er stand mit dem Rücken zum Sicherheitsdienst und das einzige, was diese sahen, waren ein Mann und eine Frau mit erhobenen Armen.
Der Sicherheitsdienst war sich nicht im Klaren darüber, dass sie den Protagonisten des Chaos in verkehrten Rollen gegenüberstanden. Für sie musste es so aussehen, als wäre Vincent der Aggressor, während Elaine das arme Opfer war.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, sie war es auch irgendwie, denn ohne die beiden Sith wäre alles anders gekommen.

Aber Vincent konnte nicht sehen, dass der Sicherheitsdienst anfing auf ihn anzulegen. Elaine dagegen schon.
Was sollte sie jetzt tun? Eine solche Situation war nicht geplant gewesen. Das wäre ihr doch zu kaltblütig. Sicherlich war sie bereit gewesen, Verletzte hinzunehmen, aber diese Situation käme beinahe einem Mord gleich.
Sie hatte keine Zeit, lange zu überlegen. Sie handelte aus reinem Instinkt und auch Selbsterhaltungstrieb.

Elaine liess sich nach hinten fallen, um der drohenden Lichtschwertklinge zu entgehen, die damit ins Leere wies.
Sie fiel auf den harten Boden und leichter Schmerz schoss durch ihren Körper, aber das Pixie überlagerte diesen schnell.
Mit einer Drehung zog sie Vincent die Beine unter dem Körper weg, so dass er den Halt verlor und fiel.
Die abgefeuerten Schüsse des Sicherheitsdienst gingen an ihrem anvisierten Ziel vorbei und verloren sich im Raum.

Wütend funkelte Elaine Vincent an.



"Eurer Leben für meines, Vincent. Und jetzt bleibt mir aus dem Weg, sonst bringe ich euch persönlich um."


schrie sie ihn an, rappelte sich auf und brachte mit einem Hechtsprung mehr Raum zwischen Vincent und sich.
Auf dem Bauch schlitterte sie in Richtung Ausgang und als sie den Kopf hob, sah sie eine Mülltonne auf sich zu kommen.
Sie riss die Arme hoch, aber konnte dennoch nicht verhindern, dass sie mit dem Kopf gegen die Mülltonne stiess.
Ihre Arme hatten die größte Wucht weggenommen, aber ihr Schädel fühlte sich an, als wolle er zerbersten.
Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle erbrochen, aber sie musste hier weg. Also rappelte sie sich auf und kroch auf allen vieren auf den Ausgang zu.



Coruscant- Raumhafen- Auf dem Weg zum Hangar - Janem, Vincent und Elaine
 
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- Coruscant - untere Ebenen - auf dem Weg zum Honey House -

Die Zeit verging wie im Fluge und während Catherine die Straßen der unteren Ebenen entlang lief, dachte sie über den Angriff, der gerade hinter ihr lag, nach. Sie konnte sich nicht erklären, wie es zu diesem Ansturm imperialer Truppen kommen konnte. Normalerweise waren doch wirklich alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Die Agenten waren vorsichtig gewesen. Niemand war wissentlich verfolgt worden, denn jeder hatte sich an die Regeln gehalten. Zumindest dachte Catherine das, bis ihr eine Person einfiel, die wohl nicht gut genug eingewiesen worden war...

Endlich erreichte die GDlerin das augenscheinliche Bordell, das im Moment sogar recht gut besucht wirkte. Naja, wen wunderte es, dass die zwielichtigen Gestalten von Coruscants 'Unterwelt' nichts vernünftigeres zu tun hatten, als sich hier zu begnügen? Andererseits war es sogar ganz gut, denn sie brachten Geld ein, das zum Teil von den Jedi benötigt wurde, um auf der Kernwelt der Galaxis verdeckt operieren zu können. Allen Mitgliedern des Geheimdienstes war dieser Ort als letzte Zuflucht genannt worden. Man hatte sie darüber aufgeklärt, dass sie wirklich nur im Notfall hierherkommen sollten und auf keinen Fall riskieren durften, diesen Ort zu verraten. Catherine war sich sicher, nicht verfolgt worden zu sein und deshalb umrundete sie das Gebäude, um den Hintereingang zu erreichen. Bevor sie an die Tür klopfte, sah sie sich noch einmal um und versicherte sich, wirklich allein dazustehen.
Keine Sekunde nachdem sie geklopft hatte, öffnete sich die Tür und ein Besalisk stand vor ihr. Er war wahrscheinlich der Türsteher bzw. der Sicherheitsbeauftragte für diesen Eingang. Die junge Frau holte den Datenkristall, den sie um den Hals trug unter dem Shirt hervor und hielt ihm diesen hin. Mit einem kleinen Gerät, kontrollierte er jenen und die Daten, die darauf gespeichert waren. Dieser Kristall, der ihr zuvor schon die Türen zum Safehouse geöffnet hatte, enthielt einen Sicherheitscode, der ihr auch hier Zutritt verschaffen sollte.


- Coruscant - untere Ebenen - Hintereingang des Honey House - mit Türsteher-Besalisk -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Nebenzimmer – Mit Cris und Claire -

Der Captain des republikanischen Geheimdienstes nahm den Teller Suppe, den Chesara ihm reichte, ohne Umschweife entgegen und aß davon. Die heiße Brühe würde ihn aufwärmen und das Gemüse und die Fleischeinlagen ihn wieder stärken. Der Grund, warum er hier war, erinnerte Chesara an ihr eigenes Erlebnis. Das Imperium hatte also nicht nur ein Treffen des Widerstands aufgemischt, sondern auch Informationen über den Geheimdienst erhalten und es geschafft diesen vorläufig – hoffentlich nicht endgültig, was Coruscant betraf – zu zerschlagen. Die Nachrichten, die Cris Sheldon brachte, klangen jedenfalls alles andere als gut. Nach den Erfolgen der letzten Tage musste das Imperium tanzen vor Freude.

„Es scheint mir, wir haben ähnliches erlebt.“

Sagte Chesara, während sie ihm zusah, wie er die Suppe auslöffelte.

„Ich habe gestern an einem Treffen diverser Widerstandsgruppen teilgenommen und das Imperium hat uns ebenfalls überrascht. Wir sind nur im knapper Not davon gekommen. Ich schätze die Nachrichten sind voll davon.“

Bisher hatte sie das Holo-TV noch nicht eingeschaltet, wollte dies jedoch dringend nachholen um zu sehen, was über sie berichtet wurde, vor allem über die Jedi. Sie war zwei Sith begegnet und hatte sich mehr als bloß zu erkennen gegeben. Wenn das Imperium zuvor nichts von ihrer Anwesenheit auf Corsucant geahnt hatte, jetzt wussten sie es mit Sicherheit.

„Im Gegensatz zu Ihnen sind wir auf Sith getroffen... auf mehrere sogar.“

Erzählte Chesara und schüttelte sacht den Kopf. Sie konnten froh sein, dass sie entkommen waren und dass in ihrer Gruppe niemand tot geblieben war. Die Verletzung des jungen Pablo Cortina hätte auch anders ausgehen können. Sie würde später Jared Grant kontaktieren und sich nach dem Zustand seines Freundes erkundigen. Während Sheldon seinen Teller bereits geleert hatte, schlief die hübsche junge Frau neben ihm noch. Ihr Name war Claire Grey, ebenfalls eine Agentin, wie ihr Sheldon erklärte. Aus seiner kurzen Erklärung ging keine Einschätzung über den Zustand des Geheimdienstes hervor, aber vermutlich war es dazu auch noch zu früh. Er war selbst gerade mit heiler Haut davon gekommen, wie also sollte er wissen, wie es um den Rest stand? Dafür jedoch teilte er ihr plötzlich mit, dass er ihr mit dem Widerstand aktiv helfen wollte. Er wurde sehr ernst, als er sagte, dass seine ursprünglichen Gründe, warum er nach Coruscant gekommen war, keinen Bestand mehr hatten. Auch ohne es direkt anzusprechen war Chesara sofort klar, dass er über Akemi sprach. Ob er sie wieder getroffen hatte? Sie hatte ihm ihre Adresse gegeben. Vielleicht hatte er sie wirklich aufgesucht und sie hatten fest gestellt, dass sie keine gemeinsame Zukunft hatten. Oder er hatte sich entschieden, es bei den Erinnerungen, die er an sie hatte, zu belassen und sie ihr Leben leben zu lassen, während er sich weiterhin dem Geheimdienst verschrieb.

„Ich verstehe.“

Erwiderte Chesara, ihren Blick kurz auf die schlafende Agentin richtend, ehe sie wieder Sheldon ansah.

„Wir können jede Hilfe gebrauchen, Cris. Sie sind uns hier herzlich willkommen. Zur Zeit operieren wird in Zusammenarbeit mit einer Widerstandsorganisation mit dem Namen Defender. Sie sind erstaunlich gut koordiniert, ihr Hautpquartier liegt in östlicher Richtung von hier in einem alten, schon ewig nicht mehr benutzten Theater. Darüber hinaus müssen sie noch einige weitere Zellen haben, aber darüber bin ich nicht genau im Bilde. Ihr Anführer ist ein Mensch namens Jared Grant. Unter seinen Leuten wird er gerne der General genannt, aber soweit ich weiß verfügt er über keine tatsächliche militärische Ausbildung. Das scheint eher ein Spitzname zu sein.“

Chesara zuckte mit den Schultern und erblickte im selben Moment den Holo-TV-Projektor.

„Vielleicht sollten wir den kurz einschalten. Es dürfte interessant sein zu erfahren, was das Imperium über uns zu sagen hat.“

Schlug sie vor, aktivierte das Gerät und drehte die Lautstärke auf ein Minimum hinunter, um Agent Grey nicht zu wecken. Im nächsten Moment flackerte das Bild einer Nachrichtensprecherin auf, im Hintergrund war ein Bild von Flammen und Verwüstung zu erkennen.

“...zu einem furchtbaren Bombenanschlag auf dem Süd-Boulevard im Herzen Coruscants. Experten werten ihn als terroristische Antwort auf die Polizeiaktion letzte Nacht, in der ein Nest von Extremisten ausgehoben wurde. Jene heimtückische Radikale, die sich selbst als die "Defender" bezeichnen, verübten ihr Attentat auf Glenn Speck, einen von Coruscants Legaten..."

Ein Attentat auf ein hohes imperiales Tier! Chesaras Mund öffnete sich leicht, während sie intensiv der Berichterstattung zuhörte. Eine Holoaufnahme des getöteten imperialen Legaten wurde eingeblendet, dazu eine Karte von Coruscant, die den genauen Ort des Geschehens markierte. War das tatsächlich die Antwort der Defender auf die imperiale Razzia?

“Ebenfalls Opfer des Bombenmordes wurden 5 unbescholtene Bürger, darunter der Buchautor, Theater- und Holofilm Newcomer Nexus Ousia. Seine Kollegin Natalja Apeiron...

Chesara schluckte, als sie den letzten Teil der Geschehnisse vernahm. Die Kehrseite des Krieges, sein einzig wahres Gesicht, rief immer wieder Erschütterung hervor, so lange bis die Vergessenheit erneut zu schlug und sich die Geschichte wieder und wieder wiederholte. Mord vor Moral.

„Die Opfer des Krieges sind immer die Unschuldigen.“

Flüsterte Chesara und wechselte den Nachrichtenkanal, als eine Werbesendung eingeblendet wurde. Kaum hatte sie umgeschaltet, als ihr auch bereits ihr eigenes Gesicht von einem Fahndungsfoto entgegen blickte. Die Jedi-Rätin reagierte nicht sofort. Sie wussten, wer sie war, hatten ihren Namen und gedachten ihr eine tragende Rolle im Untergrund Coruscants zu. Tomm und Crado erging es nicht anders, auch sie waren identifiziert worden. Damit machten sie die Arbeiten des Widerstandes um einiges gefährlicher. Die Untersuchungen des Imperiums jedenfalls würden sich dadurch nicht für sie vergünstigen. Der Bericht hatte seinen Fokus auf die imperiale Razzia und das Widerstandstreffen gelegt, berichtete über die Gefahr der „Terrorgruppen“ und über die Selbstverteidigungsmaßnahmen des Imperiums, das natürlich lediglich darauf bedacht war seine treuen Bürger zu schützen. Chesara seufzte leise.

„So etwas in der Art hatte ich befürchtet.“

Stellte sie fest, wurde jedoch jäh unterbrochen, als die Holo-Sendung erneut ihre Aufmerksamkeit forderte. Vor ihren Augen erschien das Bild eines Mannes, den sie nur all zu gut kannte, der jedoch fremd und unwirklich wirkte. Die sonst so akkurat gekämmten Haare stand ihm wüst vom Kopf ab wie Stacheln, seine Lippe war aufgeplatzt, ein Auge leicht zugeschwollen. Die blasse Narbe in seinem Gesicht schien stärker hervor zu stechen denn je und die zumeist leicht herablassend blickenden Augen zeichneten ein Signal, das sie noch nie an ihm wahr genommen hatte. Nicht einmal in jener Nacht, als sie zu ihm gekommen war, schien er sie so intensiv angeblickt zu haben. Die sonst so gefasste Jedi-Rätin wurde blass, als sie wie aus dem Nichts begriff, wie nah die Opfer des Krieges fallen konnten. Pieres les Gray war entführt worden und seine Entführer waren die Defender.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Nebenzimmer – Mit Cris und Claire -
 
- Coruscant - Raumhafen - Landeplattform - Personen: Brius Coletraine, Haustier Kargara
Mit Anbruch eines neuen Tages auf Coruscant, kam auch ein neuer Pilot auf dem Planeten an. Brius landete mit seinem Jäger auf der Landeplattform und stieg aus. Er ging in richtung Platzanweiser und bezahlte die 500 Credits für die Landeplattform. Danach lief er zum Jäger zurück und holte seine Sachen aus dem Cockpit. Kargara sprang auf seine Schulter und legte seinen Schwanz um Brius' Hals. Brius verließ die Landeplattform, und schaute sich etwas um. Dabei fiel ihm Ein abgeriegelter Bereich auf. Er fragte einen Passanten was passiert war. Er Antwortete:"Es gab einen Bombenanschlag. 5 Leute sind dabei gestorben. Eine terroristische Gruppe namens`Defender` ist dafür verantwortlich. mehr weiß ich allerdings auch nicht. Nachdem er zu Ende gesprochen hatte ging er und verschwand in der Menge. Brius konnte es nicht glauben, wie könnte jemand unschuldige Menschen töten?
- Coruscant - Innenstadt - Süd-Boulevard - Personen: Brius Coletraine, Haustier Kargara,Passanten
 
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