Coruscant

[Coruscant – Untere Ebenen – Appartement]Noomi mit Crado

Crado und Noomi waren zu ihrem vorläufigen Appartement zurückgekehrt. Der Cathar, der wieder einigermaßen genesen war und seine Schülerin wollten den Planeten möglichst schnell verlassen, aber – wie immer – ging das natürlich nicht so einfach. Noomi ahnte, dass ihr Mentor noch nicht fertig war. Er fühlt sich vielleicht, als wäre er umsonst da gewesen, mutmaßte die Nautolanerin. Als hätte er gar nichts bewirkt, bisher. Das, oder etwas ähnliches, schien auch der Unterton in Crados Stimme ausdrücken zu wollen.

„So schnell können wir nicht fort“, setzte er an. „Der örtliche Widerstand braucht noch ein bisschen unsere Unterstützung.“

Das betrübte Noomi. Sie hatte keine Lust mehr, die anfängliche Euphorie war verebbt. Die Erinnerung an die gescheiterte Versammlung vor einigen Tagen, die so grausam niedergeschlagen wurde, löste ein Gefühl der Machtlosigkeit in ihr aus. Hunderte Tote hatte es dort gegeben und die meisten Opfer waren Rebellen gewesen; die Sturmtruppen des Imperiums hatten ihre Feinde geradezu abgeschlachtet. Dass Noomi überlebt hatte, war eigentlich reines Glück gewesen. Auch, dass dieser Sith(Draconis) sie und ihren Meister nicht umgebracht hatte. Doch sie versuchte Fassung zu wahren und bekämpfte diese Emotionen.

„Rätin Chesara und die anderen Jedi“, kam er nun auf diese zu sprechen, „brauchen noch etwas länger unsere Hilfe. Sie brauchen sehr viel Geld um weiterhin frei operieren zu können. Wir müssen anscheinend noch tiefer in den kriminellen Sumpf steigen. Traust du dir das zu?“

Noomi sah den Cathar an, der sie ebenfalls betrachtete. Dem Mädchen fiel auf, dass das Essen jetzt fertig sein musste. Sie stand auf und ging schweigsam in die Küche. Wortlos verteilte sie die Spaghetti auf zwei Teller.

„Willst du auch Soße darüber?“, fragte sie apathisch.

Dann brachte sie beide Teller zurück zur Couch und ließ sich nieder. Das Sofa ächzte unter dem zusätzlichen Gewicht. Noomi lud sich sorgfältig eine Portion der fadenähnlichen Nudeln auf die Gabel und schob diese in den Mund. Sie ließ Crado auf die Antwort warten, doch nicht etwa, weil sie ihn zappeln lassen wollte. Sie musste sich erst einmal eine Antwort zurechtlegen.


„Nun...“, begann sie nach kurzem Nachdenken. Sie blickte ihrem Meister genau in die violetten Augen. „Ich sollte einen Mord begehen, um die Imperialen aufzuhalten. Geht es noch tiefer?“, stellte sie die rhetorische Frage. „Ich habe es nicht getan und ich will es nicht. Ja – ich traue mir zu, all diese Taten begehen zu können. Doch ich als Jedi sehe es als meine Pflicht an, Leben zu bewahren, nicht sinnlos welches zu vernichten. Und warum versuchen wir überhaupt das unmögliche und wollen das Imperium da angreifen, wo es am stärksten ist?“, fügte sie zweifelnd an.

Sie stellte die Sinnfrage, das war oft das schlagkräftigste Argument. Sie wollte den Jedi natürlich helfen und sie wollte das Imperium zerschlagen. Aber so war das unmöglich. Doch letzten Endes hatte Crado die Entscheidung und Noomi würde ihm folgen. Schließlich war er ihr Meister. Sie spürte seinen Unmut. Sie hatte das Gefühl, dass er sich bei der Sache auch nicht ganz wohl fühlte. Sie wusste noch nicht, wie weit er gehen würde.


[Coruscant – Untere Ebenen – Appartement]Noomi mit Crado
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | mit Noomi ]

Blitzschnell verschwand Noomi in der Küche und kehrte nach wenigen Minuten zu der alten Couch zurück. Mit einem Lächeln nahm der junge Cathar den Teller entgegen. Ein dichter Dampf stieg von den vielen Spaghetti zur niedrigen Zimmerdecke auf. Dazu schwirrten ein paar Fliegen um die zwei essenden Jedi. Beiläufig verteilte das hungrige Katzenwesen mehrere Kleckse rote Soße auf seiner großzügigen Portion. Es war die erste richtige Nahrung, die er seit drei Tagen bewusst zu sich nahm und genoss. Nur durch die Macht – und die fürsorgliche Hilfe der Twi'lek – hatte er die letzten drei Tage ohne Schwierigkeiten überstanden. Sorgfältig musterte der Jedi-Ritter hin und wieder die ganz schweigsame Schülerin. Sie hatte ihm noch keine Antwort gegeben.

„Nun...“, brach die feingliedrige Nautolanerin das Schweigen. „Ich sollte einen Mord begehen, um die Imperialen aufzuhalten. Geht es noch tiefer? Ich habe es nicht getan und ich will es nicht. Ja – ich traue mir zu, all diese Taten begehen zu können. Doch ich als Jedi sehe es als meine Pflicht an, Leben zu bewahren, nicht sinnlos welches zu vernichten. Und warum versuchen wir überhaupt das unmögliche und wollen das Imperium da angreifen, wo es am stärksten ist?“

Nachdenklich nickte Crado und schlang mehrere Nudeln auf einmal herunter. Seine violetten Augen fixierten das grünhäutige, zierliche Wesen. In der Macht spürte er ihre Zweifel. Ihr Unbehagen. Der Jedi-Ritter legte seine benutzte Gabel zur Seite. Plötzlich schwirrte eine schwarze, dicke Fliege um seinen Kopf. Behutsam versuchte er mit seiner Pranke das nervtötende Insekt zur verscheuchen. Im selben Moment beschäftigte sich sein Verstand mit der Problematik, die Noomi mit ihren Worten aufgeworfen hatte. Hatten seine eigenen Zweifel etwa die Nautolanerin erreicht? Was sollte er bloß seinem Padawan antworten? Kurz unterbrach der Cathar den Blickkontakt. Besann sich für mehrere Minuten konkret auf seine wahre Aufgabe als Jedi. Dabei wurde seine Präsenz völlig ruhig. Es war als würde die Macht Crado in eine warme Decke einhüllen.


„Während meiner Abwesenheit hast du dich erfolgreich bewährt“, entgegnete der Jedi-Ritter, dabei griff er wieder nach seinem Besteck. „Manchmal unterzieht uns anscheinend Prüfungen, um einfach unseren Charakter zu testen. Manche scheitern an diesen dunklen Verführungen, du hingegen hast deine edle Seite gezeigt. Trotzdem sind deine derzeitigen Zweifel berechtigt. Wo ist die Grenze, die man bei diesen Missionen ziehen muss? Diese Frage stelle ich mir auch...“

Er brach kurzzeitig ab. Sortierte seine chaotischen Gedanken im Kopf. Crado fragte sich auf einmal, ob diese Offenheit gegenüber seinem Padawan eine richtige Entscheidung war. Noomi war erst seit sehr kurzer Zeit ein Mitglied im Jedi-Orden – durfte er sie da schon so sehr bedrängen? Erneut legte er seine dreckige Gabel zur Seite und musterte seine Gesprächspartnerin. Der Cathar grübelte einen kurzen Augenblick über diese Problematik. Wie war das bei ihm? Hatten seine Mentoren Mike oder Utopio auch solche Gedanken gehabt? Sein Blick irrte allmählich durch den Raum. Überall sah der Jedi-Ritter auf einmal zahlreiche Wasserflecken an der uralten Tapete. Die kleine Wohnung, welche man ihnen zur Verfügung gestellt hatte, war wirklich schmuddelig. Trotzdem störte sich Crado nicht daran. Er war – durch seine Vergangenheit auf Nar Shaddaa – noch schlimmere Räume gewohnt.

„Fast mein ganzes Leben habe ich in den Slums von Nar Shaddaa verbracht...“, gestand der kräftige Cathar nach einer Weile. „Dort habe ich schon früh aufgeschnappt, dass sehr viele Hintermänner in den Tiefebenen von Coruscant ihr Hauptquartier errichtet haben, um von diesem einen Planeten aus die gesamte Galaxie – jedenfalls deren Unterwelt – zu beherrschen. Der örtliche Widerstand könnte eventuell durch diese zwielichtige Unterstützung mehr Erfolge erreichen. Jedoch muss dieser Punkt noch mit Chesara abgesprochen werden. Selbstverständlich möchte ich dich auch in Zukunft keiner Gefahr aussetzen. Du sollst auch keinen Mord begehen... Darauf werde ich achten...“

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | mit Noomi ]
 
~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Großer Saal ~ Vorin, Mara J., Sinoue, Trayla und Steven ~​


Puuuuh, das war wirklich extrem viel Theorie, aber anders hatte es ihm Chesara ja nicht vorhergesagt.
Wer groß werden will muss eben klein anfangen und jetzt im Moment war Steven im Vergleich zu seiner Meisterin sehr klein. Trotzdem musste er sich konzentrieren und lernen, wenn er wirklich etwas von Machtheilung verstehen wollte, es war schon richtig, Theorie gehört halt dazu und ganz besonders wenn man an etwas komplexen wie Körpern "arbeitet", was man manchmal nicht mehr so leicht reparieren kann.


Ganz verteift in seinen Lernstff bemerkte der Padawan gar nicht seine Mitschüler, ehrlich gesagt interessierte ihn auch gar nicht mehr was die anderen machten, bis auf eine.
Das hübsche blonde Mädchen das er zu den Jedi gebracht hatte, Trayla Zurada

Auch wenn er jetzt lieber etwas mit dem Mädchen gemacht hätte, musste er sich auf sein studieren konzentrieren, auch wenn das Kapitel über Immunologie nicht interessanter wurde je öfter er die Textstelle vom neuen zu lesen begann.
Er blieb immer wieder an der gleichen Stelle hängen, das altbekannte Problem, die Konzentration. Wie immer kannte sich der Junge nur zu gut und wusste schon vorher was passieren würde, er lernt nicht, nein er beschäftigt sich mit allen möglichen anderen Dingen, selbst die graue Häuserwand die er aus dem Fenster sah war nun interessanter als sein Lernstoff.
"Verdammt jetzt konzentriere dich auf das was vor dir liegt!" befahl sich der Padawan in Gedanken immer wieder selbst. Jedoch half all das Gerede zu seinem Kopf und zu sich selbst nicht viel, wahrscheinlich war er für heute schon erschöpft genug und konnte deshalb nicht einen weiteren Satz in seinen Kopf kriegen.
Außerdem musste er sowieso immer wieder zu Trayla rüberschielen, das Mädchen war viel interessanter als "seine" Immunologie.

Am liebsten wäre er zu ihr gegangen und hätte mit ihr einige Worte gewechselt, vielleicht hätte er sie auch wieder zu einem Eis einladen können, für morgen, aber Trayla war gerade mit Meister Al Jevarin beschäftigt, über was sie wohl gerade reden.
Wieso blickte sie denn auf den Boden? Steven bemerkte wie das Mädchen errötete, aber warum? Was hatte Vorin denn zu ihr gesagt? Steven wusste gar nicht wieso er sich diese fragen überhaupt stellte, war es nur weil es interessanter war als sein lernstoff oder gab es vielleicht doch einen anderen Grund. Der junge Padawan musste zu sich selbst lächeln, als ihm der Gedanke kam es könnte vielleicht Eifersucht sein. Aber war das so abwegig?
Kopfschüttelnd machte der Junge das Datapad aus und steckte es in seine Hosentasche, genug gelernt für heute genug über seine Gefühle nachgedacht für heute.

warum auch immer mochte Steven es nicht, wenn er merkte das seine gefühle ihn steuerten, es war ein komisches Gefühl alles instinktiv zu machen, nicht genau steuern zu können was er wollte und keine Macht darüber zu haben diese Gefühle zu beeinflussen und schonwieder dachte er darüber nach. Also ab unter die kalte Dusche dachte sich der Padawan.
Nocheinmal mit einem kurzen Blick rüber zu Trayla verließ der Padawan den großen Saal, er sagte nichts, wollte die anderen nicht stören.
In seinem Zimmer angekommen zog der Junge seine Klamotten aus und warf sie auf sein Bett, das kalte Wasser der Dusche machte seinen Kopf wieder frei, frei für neuen Lernstoff, juhu.
Nach dem erfrischenden Bad kleidete sich der Junge in neue Sachen, diesmal ein schwarzes Shirt und eine schwarze Hose, irgendwie mochte er die dunklen Farben und er hatte ja sowieso nur dunkle Klamotten dabei.
Was stand nun an? Freizeit? Chesara wusste nicht das der junge Padawan nicht mehr am lernen war, also ging er wieder zurück in den großen Saal, dort war sowieso eine Sitzgruppe, also konnte er sich in den Sessel setzten und ein wenig Musik hören, vielleicht sogar wieder ein wenig über das Datapad lesen.
Angekommen im Saal, entdeckte er sofort die Sesselgruppe und ging gerade aus auf sie zu, diesmal guckte er nicht zu Trayla die wohl immernoch mit Meister Al Jevarin sprach, nun saß er da im Sessel, drückte auf "play" und seine Musik ging los.


~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Großer Saal ~ Vorin, Mara J., Sinoue, Trayla und Steven ~​
 
Coruscant - Zentralraumhafen - Bar "Cockpit" - Will, Tomm

Ja, das war eine gute Frage. Wo war Tom? Will wusste es nicht. Hatte sich Toms Geist nur zurückgezogen, oder hatte sich sein Geist, Wills, ganz in Toms Körper breit gemacht. Gab es eine Chance, dass Tom irgendwann wiederkehrte, oder könnte Will für immer in diesem Körper verbleiben? War er nur zu Gast oder war er der neue Eigentümer? Darüber und über vieles mehr müsste er ausgedehnt meditieren. Vielleicht wusste die Macht mehr. Vielleicht kannte sie die Antwort. Er müsste versuchen es herauszufinden. Auch, damit er Tomm diese Frage eines Tages vielleicht etwas besser beantworten könnte, als er es jetzt nur konnte.

„Wo Tom ist weis ich nicht. Ich habe versucht es so gut zu erklären, wie ich es selbst bis jetzt verstehe. Tom hat sich in mich, seine Tarnidentität, so sehr hineingesteigert, dass ich real wurde. In existierte eine zeitlang mit ihm zusammen im selben Körper. Doch irgendwann ist er verschwunden. Ich weis nicht ob er sich nur sehr weit zurückgezogen hat, oder ob er ganz verschwunden ist. Momentan kann ich ihn nicht spüren. Wenn das einer können müsste, dann wohl ich. Schließlich besitze ich seinen Körper.“

Ja, noch hatte Will diesen Körper nicht als sein eigen akzeptiert. Erst wenn er genaueres über Toms Verbleib wüsste, könnte er sich dieser Entscheidung stellen. Je nachdem was mit Toms Geist passiert war.

„Außer mir gibt es nur diesen Androiden. Einen Droidenklon besser gesagt. Er sieht Tom absolut ähnlich, nur kann er sich nicht unbedingt an alles erinnern, was seit dem Tod von Toms Eltern passiert ist. Der Droid kennt dich nicht und weis nicht das ich existiere. Er ist was Tom hätte sein sollen. Zumindest wenn es nach seiner Familie ging.“

Das er den Droiden jederzeit hätte deaktivieren können und seinen Platz hätte einnehmen können, das sagte er natürlich nicht. Das ging Tomm auch nicht unbedingt etwas an. Zumindest sollte Tom das seinem Meister selbst erzählen. Zur Not, sollte Toms Geist sich auf unerklärliche Weise aufgelöst haben, würde er es eben irgendwann tun. Doch jetzt war es nicht an der Zeit. Noch würde es das wohl in naher Zukunft sein.

„Es gibt also „zwei“ von uns. Einmal den Droidenklon, der sich für den echten Tom Kent hält, und tut was er glaubt tun zu müssen um seinen Ahnen zu gefallen, und einmal den echten Körper von Tom, wo aber nur ein Freund zu Hause ist.“

Er hoffte, dass er es Tomm etwas verständlicher gemacht hatte. Es war wohl wirklich etwas verwirrend. Doch so kompliziert war es nach einiger Zeit dann doch nicht mehr. Will zumindest hatte sich daran gewöhnt. Zu Gast in einem fremden Körper, ja, das drückte es wohl am besten aus. Will wusste nicht, was ihm lieber wäre. Irgendwann einfach Tom wieder Platz zu machen, oder das Tom gar nicht wiederkam. Das eine wie das andere stellte ihn nicht wirklich zufrieden.

„Ich weiß, dass das mehr als nur unglaubwürdig klingt, aber ich selbst verstehe es nicht und ich glaube nicht, dass du oder ich viel an der momentanen Situation ändern können.“

Das war eines der wohl größten Probleme an der momentanen Situation. Niemand konnte Tom wiederholen und ihn mal eben fragen was überhaupt los war. Wo er anfangs noch ihre Beiden Auren in Toms Körper hatte spüren können, da war er jetzt ganz alleine. So fühlte er sich gerade jetzt noch einmal besonders einsam. Denn Tomm schien ziemlich skeptisch ihm gegenüber. Er wollte sich gar nicht ausmahlen, was geschehen würde, wenn Tomm ihn fortschickte. Wohin sollte er gehen? Er war noch kein fertig ausgebildeter Jedi. Er war immer noch ein gefundenes Fressen für jeden Sith. In einer Galaxie wie dieser wäre er ohne Hilfe verloren.

Coruscant - Zentralraumhafen - Bar "Cockpit" - Will, Tomm
 
Coruscant, Zentraler Raumhafen, Bar "Cockpit" mit Will aka Tom

Irre war wohl eine der harmloseren Beschreibungen, die Tomm für .... Wills Geschichte einfiel. Lange, nachdem Will seine Geschichte beendet hatte, seufzte Tomm. Die ganze Zeit war es sonst still zwichen den beiden gewesen. Tomm hatte nachgedacht, wobei er die ganze Zeit aus dem Fenster gesehen hatte. Ab und an ließ er seine Gedanken von der Geschichte abschweifen zu den Schiffen da draußen, die er allesamt nicht kannte. Bis auf eines vielleicht, was seinen Blick immer wieder anzog und ihm so auch den gewünschten Abstand zu dem brachte, was er eben gehört hatte. War das wirklich die "Wind"? Padmes "Wind"? Ihm fiel dieses kurze Gefühl ein, welches ihn ergriffen hatte, als er durch Coruscant gelaufen war. Sollte dem wirklich so sein, daß sich Padme hier befand?
Tomm führte seine Gedanken wieder zurück zur Gegenwart. Nur kurz hatte er sich dieser Aussicht hingegeben. Seine Aufmerksamkeit galt aber nach wie vor dem Hier und Jetzt. Und damit der Geschichte, die dieser Typ ihm da aufgetischt hatte. Die Geschichte, die ihm schon jetzt begann, Sorgen zu machen.
Wenn das, was er da gehört hatte, auch nur im Entferntesten stimmte, dann hatte er jetzt doch ein Problem. Was immer Will jetzt zu tun beabsichtigte - er hatte auch die Machtsensitivität Toms übernommen. Hatte er auch dessen Kenntnisse der Anwendung? Und falls ja - war er genauso der hellen Seite aufgeschlossen gegenüber? Zumindest daran zweifelte Tomm im Moment nicht. Aber die Gefahr, daß Will sich der dunklen Seite anschließen könnte - selbst, wenn er das eigentlich nicht wollte - war vorhanden. Tomm konnte ihn nicht abweisen, sollte Will sich ihm anschließen wollen. Und wenn nicht?
Am liebsten hätte er Ches gefragt, wie er sich verhalten sollte. Aber seine Meisterin hatte genug zu tun. Vielleicht ergab sich mal die Gelegenheit, aber es gab hier für sie wichtigeres zu tun, als sich der Sorgen ihres Ex-Padawans anzunehmen, der mittlerweile eigentlich selbst einer der erfahrensten Jedi der Galaxis war. Auch, wenn Tomm selbst sich da nie etwas drauf einbilden würde.
Wieder sah er hinaus zu dem YT-2400, der ihn auf so merkwürdig intensive Art an die "Wind" erinnerte. Tief in Gedanken versunken betrachtete er das Schiff nur unbewußt. Eine Person stand vor dem Schiff. Freundlich blickte sie zu ihm herüber, direkt ins Gesicht. Direkt ins Gesicht? Die Augen, auch wenn sie noch so fern waren, würde Tomm nie vergessen. Das Gesicht, die Aura - Iceman! Er winkte ihn zum Schiff - nein, er wies auf das Schiff. Dann verschand er, löste sich einfach so in Luft auf. Tomm atmete tief durch. Es war offensichtlich, daß dies hier ein Zeichen der Macht war. Es erschrak ihn nicht, es erfüllte ihn mehr mit Freude. Er würde sich darum kümmern, sobald er wußte, was mit Will zu geschehen hatte. Tomm straffte sich und lenkte seinen Blick in die Augen seines Gegenübers. Sicher hatte Will etwas mitbekommen, aber das war nicht schlimm. Wenn er bei Tomm bleiben wollen würde oder bleiben müßte, würde er das sowieso noch mitbekommen. So war es also egal in diesem Moment.


"Okay",

begann er ein wenig holprig,

"ich ... nehme das erstmal so zur Kenntnis, auch wenn ich viele Dinge noch nicht einzuordnen vermag. Ich sehe mich auch irgendwie in der Pflicht Tom gegenüber. Er ist mein Freund. Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Daher biete ich dir an zu bleiben und mich zu begleiten. Was da am Ende bei herauskommt, weiß ich nicht, aber ich denke, daß dies wohl der Grund ist, weswegen du hier bist?
Ich hätte mich ehrlich gefreut, wenn Tom wiedergekommen wäre. Bei dir dagegen weiß ich nicht, ob und wenn ja wie weit ich dir trauen kann. Tom hätte ich mein Leben anvertraut. Wir werden uns also erst einmal kennenlernen müssen, es wird wohl ein Anfang bei Null werden. Vielleicht ist das ein Fehler - ich weiß es nicht. Aber das ist das, was ich dir anbieten kann und wohl auch anbieten muß. Und ich hoffe dabei - ich hoffe das sehr - daß sich alles zum Guten wendet für Tom."

Vorsichtig hatte Tomm während seiner Worte ein wenig nach der Präsenz getastet, die da nun ihm gegenüber saß. Und Will hatte das, sofern er es überhaupt kontrollieren konnte, auch zugelassen. Die Präsenz war stark und Toms Züge unverkennbar. Trotzdem war sie auch anders und vor allem nicht weniger wirr und chaotisch wie die Geschichte, die Will ihm dazu aufgetischt hatte. Keine Präsenz, aus der man zweifelsfrei lesen konnte. Nicht Tomm jedenfalls.

Coruscant, Zentraler Raumhafen, Bar "Cockpit" mit Will aka Tom
 
[geostationärer Orbit – Accuser of Light – Trainingsraum] – Jade, Cecilia, Medi-Droide

Aufmerksam musterte die Kommandantin des Schlachtschiffs die Bewegungen ihrer Pilotin. Dabei nicht umhin kommend ihre übernatürlichen Sinne ebenfalls zu aktivieren und einzusetzen. Ein ungemein fieser Vorteil für sie, aber letztendlich war sie hier auch die Person in der Verantwortung. Sie stand dafür gerade das ihr Schiff und jeder der darauf unter ihrem Kommando stand Leistung brachte. Und es wäre eine fatale Annahme zu glauben sie würde nicht alles in ihrer Macht stehende tun um das zu gewährleisten. Dem Ansatz „Verlange von deiner Crew nur das, was auch du zu tun bereit bist.“ nach zu gehen war etwas das ihre Mentorin ihr versuchte beizubringen und schon mehrfach erzählt hatte. An und für sich war sie auch mehr als gewillt dies zu tun, nur verkannte man dabei das sie eine mehr als fanatische Anhängerin des Imperiums war. Ihr Leben würde dann aufhören zu existieren wenn sie dies entschied. Wann, wo und wie, war nur eine Frage der Zeit. Zeit die sie so viel als möglich nutzte. Schlaf war etwas das sie sich nur in dem Maß gönnte, wie ihr Körper mittlerweile danach verlangte. So blieb viel, viel Zeit für ihre Ausbildung in den Belangen der Macht und für das Galaktische Imperium. Das sie ihre Zeit wie gerade im Moment damit verbrachte persönlich nach ihren Untergebenen zu sehen kam dabei durchaus öfter vor als man sich denken mochte. Der Unterschied war das es sich dabei meist um Treffen handelte die deutlich unterkühlter abliefen. Vor allem für sie und ihre Gedankenwelt. Normalerweise war sie zwar durchaus ernsthaft besorgt um das jeweilige Mitglied ihrer Crew, hatte aber nicht dieses... Chaos in ihren Gedanken. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, hatte dieses seltsame Gefühl in ihrer Magengegend. Als spielten die Schwerkraftgeneratoren des Sternenzerstörers ausgerechnet ihr und dem Fleck an dem sie sich befand einen Streich. Und das schon seit geraumer Zeit...

Jade, die seit frühem Kindesalter nichts außer Pflichterfüllung und Disziplin eingebläut bekommen hatte, konnte mit solchen Emotionen einfach nichts anfangen. Niemand hatte ihr erklärt was so etwas sein könnte. Niemand hatte ihr erzählt was es bedeuten konnte. Und so stand sie allein, auf verlassenem Feld und musste sich – wie es immer in ihrem Leben gewesen war – allein um ihre Belange kümmern. Sie alleine ergründen und lösen. Sie hatte keine Zweifel daran das ihr dies gelingen würde und die Vermutung das es irgendwie mit ihrem voranschreiten in der Macht zu tun hatte, hatte sich mittlerweile etwas mehr verhärtet. Immerhin hatte sie vor einigen Tagen erst damit begonnen ihr Training zu intensivieren und die bisher gelernten Dinge selbst für sie sichtbar verbessern können. Die Levitation, oder Telekinese machte ihr nicht mehr solche Probleme wie noch vor zwei Wochen. Mittlerweile hatte sie selbst mit deutlich größeren Objekten keine Probleme mehr. Und wenn sich ihre Kräfte in diesem Maß weiterentwickelten würde sie bald – zumindest jene Fähigkeit – nicht mehr nur in ihrem Quartier praktizieren und üben können. Aber sie hatte andere Probleme. Probleme, die sie noch nicht mit der Person die sich vor ihr befand verknüpfen konnte... Cecilia Glenn war eigentlich ihr Problem, doch Jade war ahnungslos ob dieses Faktes. Und würde es bleiben... aber wie lange?
„Das habe ich in der Tat. Allerdings erst nachdem ich herausgefunden hatte, das sie nicht mehr an ihr Bett... gefesselt waren.“ Erwiderte sie, schon wieder so seltsam locker und hatte statt einem Grinsen, auf ihre Worte folgend einen eher verwirrten Ausdruck für den Moment eines Herzschlages in ihren eisblauen Augen.

Die Entschuldigung der Staffelkommandantin nahm sie mit Genugtuung auf, aber eben einer solchen, das sie zufrieden mit der Einsicht jener Pilotin war. Nicht das sie gestand das Jade mit ihrer Aktion Recht behalten hatte und sich nicht einfach nur daran hielt was sie gesagt hatte. Cecilia war selbst auch zu jenem Schluss gekommen, das spürte die junge Kommandantin des Sternenzerstörers Accuser of Light. Und die angeschnittene Effizienz war durchaus berechtigt ins Spiel gebracht. Als ehemalige Pilotin und auch als Ausbilderin hatte sie einiges vollbracht. Die neu gegründete 21te Staffel unter ihrem Befehl würde sich mit der Zeit noch machen. Da war sich Jade sicher. Sie hatte die Leistungsprofile aller Piloten jener Einheit durchgesehen. Die Truppe war bunt und teilweise lose zusammen gewürfelt, für die wenige Zeit die Glenn zur Verfügung gestanden hatte jedoch lobenswert. Und in der Schlacht um Bastion hatten sie sich auch bewährt. Während ihr Blick der sichtlich von Anstrengung gezeichneten Frau folgten, trat sie ein paar Schritte näher an sie heran und folgte ihr, mit ihrem Blick als sich Cecilia auf dem Boden niederließ...


„Nun. Wenn sie ihrer Beine überdrüssig sind, ich habe zufällig eine ziemlich gute Chirurgin an Bord. Wir können sofort einen Termin für die Amputation und den Austausch gegen kybernetische Prothesen ausmachen. Ihre Genesung sollte sich damit, eventuell noch immer deutlich beschleunigen lassen.“

Es wurde absolut nicht deutlich, wie sie diese Worte gemeint hatte. Kein Zucken und Zwinkern war über ihr Gesicht gehuscht, nichts hatte sich gerührt, oder verändert in der ausdruckslosen Miene, die sie alle Zeit zur Schau stellte. Und die Tonlage ihrer Stimme verriet ebenso wenig ob sie ihre Worte ernst gemeint, oder nur im Witz ausgesprochen hatte. Es war also kein Wunder, das sich ihre Gesprächspartnerin in diesem Moment mit Sicherheit mit dem Gedanken konfrontiert sehen würde, was sie mit diesem Beitrag anfangen sollte. Ihrer Kommandantin dankend ablehnen, ihr vielleicht vorschlagen einen Kurs in „Der Humor und Ich – Wie setze ich eine Pointe?“ zu belegen? Oder doch lieber mit einem versuchten Lächeln das nicht mehr als Unsicherheit ausstrahlte auf den Lippen aus dem Raum verschwinden? Das Schweigen das sich ausbreitete dauert nicht allzu lange. Bevor es zu drückend werden konnte brach sich mit einem Mal ein lautes Lachen seine Bahn und durch riss die Stille jäh, die eingetreten war, nachdem Jade gesprochen hatte...

„Entschuldigen sie, Flight Captain.“ Hastete es dann aus ihrem Mund. Bei den Göttern dieser Galaxis... was war das denn gerade gewesen?! „Aber die Möglichkeit bestünde tatsächlich...“ Sie hatte den Faden definitiv verloren. Entweder Cecilia spielte ihr einen Pass zu, der sie wieder auf normale Bahnen lenkte, oder sie würde hier mit wehenden Fahnen untergehen... nicht ahnend, das Cecilia der Grund für all das Chaos in ihr war...

[geostationärer Orbit – Accuser of Light – Trainingsraum] – Jade, Cecilia, Medi-Droide
 
- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik -

Brennan schlich gerade einen langen Korridor entlang. Er war bewaffnet - ein E-11 Blastergewehr, welches er sich von einem der Soldaten ausgeliehen hatte. Es war recht dunkel. Die Fabrik hatte schon bei seinem ersten Besuch verlassen ausgesehen, doch jetzt lag noch etwas anderes in der Luft. Es war unheimlich still, wirkte wie tot, anstatt einfach nur verlassen. Die Gänge rochen nach Moder, je näher er der Stelle kam, an dem die Kämpfe stattgefunden hatten.
Veantur hatte seine Truppe angewiesen, mit der Operation zu beginnen. Kratas war nicht anwesend, als sie bei der Datenspeicherfabrik gelandet waren. Soffrey hatte nach ihr gefragt, ihm war das ganze etwas seltsam vorgekommen, doch er hatte keine Auskunft über ihren Verbleib bekommen.

Befehl war Befehl und so war es ihre Aufgabe, erneut in die Datenspeicherfabrik zu gehen und mehr über Canze'olan und seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Dies war der Grund dafür, dass Brennan sich durch die Gänge schlich. Er war allein, denn sie hatten sich aufgeteilt. Über Comm waren sie miteinander verbunden, wenn irgendjemand von ihnen auf etwas Auffälliges stoßen würde. Jeder von ihnen hatte ein Datapad mit dem Plan vom Gebäude bekommen. Es war erstaunlich, wie schnell die imperialen Kräfte an Formulare, Auflistungen und Pläne herankam. Niemand fragte nach, wer sich um so etwas kümmerte. Vermutlich waren es Hacker, die derartige Informationen nur allzu leicht beschaffen konnten. Jeder hatte seinen Platz und seine Aufgabe in der Organisation...

Langsam kam Brennan seinem Ziel näher. Das Blastergewehr im Anschlag, betrat er den kleinen Raum, in dem die männliche Leiche lag... oder liegen sollte? Der Lorrdianer hob irritiert die Augenbrauen. Es war nur wenige Stunden her und man hatte schon aufgeräumt? Wo hatte man die Leichen hingebracht? Wurden sie bereits identifiziert? Brennan war verwirrt. Veantur hatte nichts davon erwähnt. Er senkte das Gewehr und sah sich um. Er hatte sich nicht geirrt, auf keinen Fall. Es war genau hier gewesen. Es roch sogar noch nach dem Blut des Kerls, also konnte der Putztrupp noch nicht lange weg sein.

Plötzlich hörte Brennan etwas. Eine Tür! Er trat zwei Schritte rückwärts und spähte hinaus auf den Korridor. Da! Um die Ecke sah er noch einen Schatten huschen. Das waren keine Imperialen! Jemand anders hatte aufgeräumt, um Spuren zu verwischen. Schnell hob er seine Waffe in Angriffsbereitschaft vor den Körper und lief hinterher...


- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik -
 
Coruscant - Zentralraumhafen - Bar "Cockpit" - Will, Tomm

Tomm würde ihm also helfen. Das war beruhigend. Tom hatte den Mann geschätzt. Will war sich sicher, das er der einzige war, der ihm helfen konnte. Wie auch immer diese Hilfe schlussendlich aussehen würde. Doch erst einmal müssten sie zu ende bringen was Tomm und Tom begonnen hatten. Als halbfertiger Jedi war er gefährlich. Bis seine Ausbildung nicht abgeschlossen war, wäre ein Fall zur dunklen Seite immer möglich. Zwar war das jetzt weitaus weniger wahrscheinlich als es bei Tom noch zu Anfang seiner Ausbildung gewesen war, aber die Möglichkeit existierte noch zu deutlich. Will müsste versuchen sie zu minimieren. Er müsste sich über vieles klar werden. Außerdem gäbe es noch viel zu lernen. Da war noch einiges was ihm zu einem Jedi-Ritter fehlte. Zwar beherrschte er seine Machtsinne und die Levitation bereits sehr gut, aber Fähigkeiten wie Geschwindigkeit hatte er noch nie eingesetzt. Mit den Grundfähigkeiten sollte er zumindest schon einmal vertraut sein. Um alles weitere könnte man sich als Jedi-Ritter noch kümmern.

„Danke! Dann war mein Weg und all die Anstrengung nicht umsonst.“

Will atmete erleichtert auf. Er hatte sich weniger als das erhofft. Mit dem was Tomm ihm gab war er mehr als zufrieden. Darauf konnte man aufbauen. Damit war er von der Straße. Vorerst.

„Was hast du jetzt vor? Wirst du den Widerstand weiter unterstützen?“

Coruscant - Zentralraumhafen - Bar "Cockpit" - Will, Tomm
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich - Gänge mit Joseline

Die Padawan lächelte ihre Meisterin als, als jene erklärte, dass sie nicht mit ihr essen müsse. Mara nickte kurz und dann trennten sich die Wege der beiden vorerst. Die Blondine sah einen Moment ihrer Meisterin nach ehe diese um die nächste Ecke verschwand und überlegte dann, in welche Richtung sie gehen sollte. Es war eine ganze Weile her das sie Cris gesehen hatte. Aus irgendeinem Grund waren sie nicht wieder aufeinander getroffen und Mara schämte sich im Grunde dafür. Schon der Anstand hätte es verlangt, dass sie sich bei dem jungen Mann bedankte, doch irgendwie war zu dem damaligen Zeitpunkt so vieles geschehen und sie war abgedriftete, hatte jeglichen Halt verloren gehabt und nichts mehr auf die Reihe bekommen. Sie konnte nur hoffen, das Cris ein gewisses Verständnis dafür aufbrachte und nicht sauer auf sie war. Mara biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte Cris einiges zu verdanken im Grunde sogar ihr Leben, wenn er nicht gewesen wäre und Tom, dann hätte dieses Wesen auch sie getötet. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken und dennoch traten die Erinnerungen wieder an die Oberfläche und schnürten dem Mädchen die Kehle zu. Diese Bilder wollten einfach nicht vergehen. Sie waren hartnäckig und obwohl Mara es mittlerweile schaffte, mit ihnen umzugehen, sie ihre Seele nicht mehr vergewaltigten, so war es dennoch immer wieder ein kleiner Kampf. Sie hätte gern all dies hinter sich gelassen, es nie erlebt und dennoch wusste sie, dass sie es nicht verändern konnte. Selbst wenn sie eine stärkere Jedi war würde sie nicht alles verändern können, dennoch wäre sie in der Lage anderen zu helfen, besonders wenn auch sie unter ihrer Gabe litten und genau dies war ihr Ziel. Sie würde ihre Fähigkeiten noch so hassen können, sie noch so sehr verdammen wollen, sie würde mit ihnen leben müssen, würde sie anerkennen müssen, gleich was kommen sollte. Mara hatte ihr Ziel klar vor Augen, sie wusste nun, was ihre Bestimmung war und dies beruhigte ungemein. Vielleicht war es doch ganz gut gewesen, zuerst einmal durch die Prüfung zu fallen, um erkennen zu können was sie war und was sie wollte. Dieser Wegweiser war ein guter gewesen, denn nun, nun würde sie ihren Weg gehen. Es würde sich zeigen was aus ihm werden würde.

Maras Gesicht hellte sich leicht auf, dann wandte sie sich in die Gegenrichtung und lief den Gang entlang. Cris würde nicht schwer zu finden sein, immerhin besaß er mit Sicherheit ein Zimmer hier im Honey House und dieses verflixte Bordell war ja nicht riesig. Die Blondine schüttelte den Kopf, sie konnte dieses Bordell nicht leiden. Ihre Abneigung dagegen bestand schon seit sie gesagt bekommen hatte, dass sie hier hergehen würden. Tja nun war es so, also hatte sie sich auch damit abfinden müssen. Auch wenn sie dies nie wirklich zu hundert Prozent getan hatte. Innerlich lächelnd schüttelte sie den Kopf und bog in einen weiteren Gang ein. Dann konzentrierte sie sich auf die Macht und auf Cris. Sie konnte seine Aura deutlich spüren und so schritt sie ein Stück weiter, blieb vor einer der unzähligen Türen stehen. Einen kurzen Moment hielt sie inne, dann hob sie ihre Hand und schlug gegen die Tür. Es würde sicherlich einen Moment dauern, bis er an die Tür kommen würde zumal er, wenn Mara es richtig fühlte, nicht allein war. Sie seufzte tief und hoffte, dass sie nicht ungelegen kam. Vielleicht konnte sie ja auch helfen. Sie kannte Cris nicht gut, hatte nicht viel mit ihm zu tun gehabt, aber sie wusste durch hören sagen, dass er es nicht einfach hatte. Auch in seinem Leben musste es Ereignisse gegeben haben, die ihn gezeichnet hatten. Irgendwie schien es als ob viele von ihnen eine Vergangenheit besaßen, die alles andere als einfach gewesen war. So war das Universum und es hieß zu kämpfen.

Vielleicht erhielt sie ja die Möglichkeit Cris ein wenig kennen zu lernen wenn sie sich bei ihm bedankte. Mara hatte nicht viel Anschluss hier im Honey House und irgendwie tat dies weh. Sie hätte gern Freunde hier, mit denen sie sich verstand, aber andererseits war sie eine Einzelgängerin. Sie brauchte Zeit sich zu öffnen. Es viel ihr Schwer dies zu tun, sehr schwer sogar. Vertrauen war so eine Sache und sie zu erlangen war schwierig. Zumindest bei Mara! Aber warum sich sorgen machen, immerhin wollte sie gerade den Anfang machen und sich bedanken, alles weitere würde man sehen.


Coruscant - untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich - vor Cris Zimmer - Tür - Mara
 
[Coruscant - obere Ebene - Landebucht - In der Teroch A'den - Alaine Aren vor der Garderobe und Shao Lung in der Garderobe]

Alaine trat näher an ihren Zabrak Schüler heran und blickte mit ihren smaragdgrünen Augen In die seinen, doch in ihrem Blick lag mehr. Sie machte sich sorgen, er sah es ganz klar in ihren Augen und es hat sich doch etwas an ihrer Beziehung geändert und nicht nur für sie. Auch er fühlte etwas ganz neues, etwas das er noch nicht kannte und das ihm im ersten Moment unheimlich vorkam. Shao hielt ihrem Blick stand und hielt für einen kurzen Moment den Atem an.
Sie hatte offensichtlich Verdacht geschöpft, er musste noch mehr üben Geheimnisse oder wichtige Dinge zu verschweigen ohne das es jemand bemerkt, sie sprach davon das egal was er tat es sehr wohl auf sie zurückfallen würde, außerdem sprach sie von regeln an die er sich halten müsste und erinnerte ihn nochmals daran das sein früheres Leben vorbei war. Ihre Stimme ließ ihn ebenfalls ein wenig ihre Sorgen heraushören.
Zumindest trug die List mit der überlagerten Wut Früchte aber anscheinend hatte er nicht alles bedacht was ihn verraten hätte können. War sein Lächeln zu offensichtlich oder hatte er nicht genug auf seine Wortwahl geachtet? Nun er würde es ihr wohl sagen müssen was er vorhatte.

Sie legte eine kurze Sprechpause ein und er wollte gerade antworten als sie mit ihrem durchdringenden Blick und ihrer wohlklingenden stimme zu sprechen begann.
Alaine versicherte ihm das sie ihm sehr wohl vertraute aber er es beweisen musste und es sich verdienen musste, sie wusste nicht genau was er vorhatte aber sie wusste offensichtlich in welche Richtung es ging.

Seine Meisterin, die offensichtlich mehr für ihn empfand als es normal wäre in einer Meister-Schüler Beziehung selbst nachdem sie miteinander geschlafen hatten, kam nun noch näher auf ihn zu sodass er ihren Atem auf seinem Gesicht fühlen konnte.

Alaine wiederholte das sie sich ehrliche Sorgen um ihren Schüler machte, der nun immer mehr verstand das die beiden über kurz oder lang ein Band geflochten hatten das sie miteinander verband, anders als die Macht an sich und ihr doch sehr ähnlich in Stärke und Intensität. Er fühlte ihre Gefühle die sich überschlugen sehr vage und selbst er merkte jetzt das sein Herz nun deutlich schneller schlug als normal.

Shao fühlte wie die sanften Finger seiner Meisterin sein Kinn berührten und ihn noch näher an sie heran zogen.

"Ich habe nicht mit dir Geschlafen weil es mir darum ging einfach meinem Vergnügen nach zugehen. Dies hätte ich schon früher haben können! Du magst eine Versuchung gewesen sein aber keine, bei der ich schwach geworden wäre, wenn es nicht mein Wunsch gewesen wäre schwach zu werden."

Hauchte sie ihm entgegen und legte dann wieder eine Pause ein wobei sich ein Feuer in ihren Augen gebildet hatte und lichterloh brannte während sie ihn noch immer am Kinn hielt. Und doch war es ihr Wunsch gewesen schwach zu werden obwohl sie alles ander als schwach war da sie die ersten Schritte auf ihn zu gemacht hatte.
Shao zuckte leicht mit seinem rechten Mundwinkel nach oben als müsste er lächeln. Innerlich jedoch hatte er das Feuer der Leidenschaft als Überbleibsel des vergangenen Aktes geglaubt und auf die Seite geschoben, doch nun wurde ihm so einiges klar.

"Du bist nicht nur mein Schüler Shao, sondern ein Stück weit mehr und ich werde mir nicht ansehen, wie du versagst oder aber dich in etwas begibst von dem ich weiß, dass du es nicht lebend überstehen wirst. Von mir aus bilde dir darauf nun etwas ein, denn dies kannst du sehr wohl, dennoch solltest du nicht vergessen wo du stehst."

Er kam nicht dazu sich etwas darauf einzubilden bei dem Gefühlschaos das gerade herrschte, konnte es sein das seine Meisterin und er, ihr Schüler, gerade drauf und dran waren sich ineinander zu verlieben? Shao wusste keine Antwort auf diese Frage noch kannte er das Gefühl verliebt zu sein um es beurteilen gekonnt zu haben.
Alaine Aren zog ihn gänzlich an sich, legte ihre sanften Lippen auf die seinen und küsste ihn leidenschaftlich. Wobei ihm klar wurde das sie ihn als ihr Eigentum ansah, was ihm nicht so sehr gefiel wie ihre offensichtliche Zuneigung und die Tatsache das sie ihre Finger nicht von ihm lassen konnte. Er erwiderte den Kuss und übernahm die Führung womit er ihr zeigte das er als Person nicht so leicht zu zähmen war wie sie es bei ihm als Schüler konnte, da er ja davon profitierte von ihr zu lernen. Was beide noch nicht wussten oder genau einzuschätzen vermochten war das wirkliche Machtpotenzial von Shao das sie bestimmt noch überraschen könnte.
Der Kuss der beiden brachte ihre Flammen wieder in Vordergrund wobei ihnen bewusst war das sie noch einiges zu erledigen hatten. In Gedanken hatte der Schüler seine Meisterin schon animalisch aus ihrer Kleidung geschält doch es kam ihm Hatto und sein Sender wieder in Gedanken und so musste er sich zusammenreißen um den Kuss sanft zu Ende zu bringen. Seine Lippen lösten sich von den Ihren und er gab ihr noch einen kleinen Kuss als Zugabe. Danach löste er sich leicht um ihr in ihre smaragdgrünen Augen, in denen ein Feuer brannte, zu blicken und lächelte leicht.

"Was ist das für ein Gefühl das in uns brennt und sich nach vorne drängt?"

Er legt eine kurze Pause ein in der er eine Hand von ihrer Hüfte löste und den relativ schlecht versteckten Peilsender mit einem Ruck an sich zu nehmen, seine Augen flackerten auf und die Zwillingssonnen blickten in die smaragdgrünen Augen seiner Meisterin. Hin und hergerissen von dem Gefühl das er seiner Meisterin entgegenbrachte aber nicht einzustufen vermochte und dem Zorn und den Hass den er empfand da dieser Wicht von einem Techniker ihn an die Hutten und deren Lakaien, zu denen er früher einmal gehört hatte und einer der besten war, ausliefern wollte sprach er mit einer unheil verkündenden tiefen Stimme weiter.

"Ihr habt recht ich will mich bei ihm auf meine spezielle Art erkenntlich zeigen indem ich ihm diesen Sender in seinen verfluchten Heuchlerischen Hals schiebe und dann seinem Kopf von seinen Schultern behilflich bin!"

Shaos Emotionen waren außer Rand und Band. Er hatte ihr seinen Plan erörtert und hielt ihr den kleinen runden Peilsender vor die Nase. Mit der linken Hand hielt er ihre Hüfte fest gegen die seine gepresst. Auf der einen Seite hätte er sie am
Liebsten weggedreht, sich angezogen, auf den kleinen einmann Speeder in dem Bug der Teroch A'den geschwungen und in Richtung Hattos Werkstatt gedüst um seinen Plan in die Tat umgesetzt zu sehen. Aber andererseits verschlang ihn das unbekannte Gefühl innerlich und wollte ihn dazu bringen seine Meisterin zu packen und nicht mehr loszulassen. In diesem Konflikt der Gefühle verlor er sich langsam und starrte weiterhin mit seinen aufleuchtenden Zwillingssonnen, in die sich seine Augen verwandelt hatten, in die beiden Smaragde Alaine's.
Die Luft litt unter der extremen Spannung die sie durchdrang die schwarzen Adern an seinem Hals zuckten leicht und kleine Entladungen in der Luft vollführten ihren kleinen Tanz. Shao schloss kurz die Augen und konzentrierte sich auf Alaine um seinen Zorn ein wenig zur Seite zu schieben und das neue Gefühl ein wenig näher erforschen zu können. Als sich seine Augen wieder öffneten waren die zwillingssonnen wieder seinen schwarzen Augen gewichen jedoch funkelte noch immer ein gewisses Feuer in ihm.

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[Coruscant - obere Ebene - Landebucht ? In der Teroch A?den - Alaine Aren und Shao Lung in der Garderobe]

Der Warrior war durchaus bewusst, dass ihr Schüler ein Stück weit in ihren Augen sehen konnte, dass sie sich sorgen machte, doch dies war ihr gänzlich gleich. Sicher, etwas zwischen ihnen hatte sich verändert, doch jene Veränderung musste nicht so gewaltig sein, wie er vielleicht dachte und dennoch fühlte sie ganz deutlich, dass sich auch etwas in ihm verändert hatte. Alaine konzentrierte sich einen Moment darauf. Jenes Gefühl war zuvor noch nicht in ihm gewesen und es war neu für ihn. Sogar für den ersten Moment unheimlich. Trotz allem hielt er ihrem Blick stand und Alaine, deren Gefühle klarer waren als sie seinen brauchte nicht wirklich darüber nach zu denken was geschehen war. Dieses Band, welches zwischen ihnen entstanden war, verband sie auf eine andere Weise miteinander als es üblich war. Zumindest wenn es um eine einfache Schüler Meister Beziehung ging. Natürlich hatte sie auch mit ihm geschlafen weil darin ein Reiz bestanden hatte. Schließlich war sie eine Sith mit Leidenschaft und jene lebte sie aus. Früher hatte sie dies nicht getan, hätte nicht einmal im Traum daran gedacht, doch jetzt war dies etwas anderes. Es gab nichts, was wirklich verboten war und selbst wenn es als Verboten galt, war der Reiz verbotenes zu tun weit aus größer. Auch sie war „nur“ eine Frau und verdammt noch mal sie hatte das Recht zu tun und zu lassen was ihr beliebte ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen. Sie war das Feuer, das verbotene Feuer und jeder, der sich auf sie einlassen würde, würde einen Teil seiner Seele einbüßen müssen. Shao hatte dies bereits getan ohne dass er es wirklich wusste. Sie hatte ihn ein Stück weit an sich gebunden und er würde sich so schnell nicht wieder von lösen können. Dies hatte durchaus etwas teuflisches. Vielleicht würde sich zeigen ob er derjenige war, der sie würde bändigen können oder aber es jemand anderes war. Doch darüber machte sich die Warrior wahrlich keine Gedanken. Dieser Mann musste wahrscheinlich erst einmal geboren werden, wenn er es überhaupt jemals würde.

Die Rothaarige Raubkatze betrachtete ihren Schüler ganz genau, der alles anders als wirklich begeistert darüber war, dass sie Verdacht geschöpft hatte, doch damit würde er nun leben. Dies würde nicht das erste und auch nicht das letzte Mal sein. Er war ein Adept und seine Fähigkeiten waren noch nicht gefördert worden. Gleich wie gut sie auch sein mochten, sie schlummerten noch unter einer Decke und würden erst durch sie an die Oberfläche kommen. Es war an ihr diese Fähigkeiten zu wecken, ihn aufsteigen zu lassen und es war ihre Entscheidung wie hoch sie ihn kommen lassen würde! Er würde früh genug erkennen, dass sie diejenige war, welche die Macht besaß ihn entweder zu fördern oder ihn verkümmern zu lassen. Beides hatte durchaus seinen Reiz. Vorerst allerdings würde sie ihn fördern, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Dann würde man sehen.

Shao konnte sich so viele Gedanken machen wie er wollte, er würde doch nicht erfahren wie sich dahinter gekommen war, dass ihre Ahnung sie nicht täuschte. Er war wie alle anderen vor ihm auch ein offenes Buch für sie, gleich welche Fähigkeiten er sich angeeignet haben mochte. Wobei eines sicher war, so interessant wie ein Politiker, Würdenträger, Senator oder Gouverneur war er nicht wenn es darum ging zu lesen. Jenes Kaliber war etwas anderes!

Ihre Finger auf seiner Wange bewirkten, dass sein Herz schneller schlug. Alaine war gleich was er glaubte wenn es darum ging, dass sie vielleicht mehr für ihn empfinden könnte. Ihr war klar was sie fühlte und jenes Gefühl hatte nichts mit Liebe zu tun. Durchaus, sie empfand etwas für ihn, nur für den Moment war dies nur pure Leidenschaft und nicht mehr. Sicher, es wäre möglich, dass er sich in sie verlieben konnte, dies würde eventuell zu einem Problem werden, aber es musste keines werden. Zum anderen würden sie sehen was daraus wurde und Alaine hatte nicht die Lust darüber nun nach zu denken. Viel eher interessierte sie, was er vor hatte.

Shaos Mundwinkel zuckte leicht nach oben, so als müsse er lächeln. Die Fragen die durch seinen Kopf gingen waren höchst interessant. Wobei sie diese nicht einmal wirklich lesen musste, denn sie wurde ihr fast entgegen geschrien. Innerlich grinste Alaine darüber. Sie hatte scheinbar eine recht Starke Wirkung auf ihren Schüler. Genau genommen eine sehr starke auch wenn er dies vielleicht abstreiten würde. Eines jedenfalls war klar, es gefiel ihm nicht sonderlich, dass sie ihn als ihr Eigentum ansah und dies machte er auch deutlich, indem er ihren Kuss erwiderte und die Führung übernahm. Die Warrior tat ihm den Gefallen und überließ ihm für den Moment die Führung, dennoch würde er niemals derjenige sein, der wirklich und wahrhaftig die Führung inne haben würde. Nicht bei ihr! Ihr gefiel sehr wohl, dass er nicht so leicht zu zähmen war und genau dies machte den Reiz aus. Der Kuss zwischen ihnen brachte die Flammen der Leidenschaft wieder zur Entfachung. Sie züngelten gewaltig und dennoch wussten beide, dass sie noch etwas zu erledigen hatten und so beendete er den Kuss, denn sie begonnen hatte, wobei er ihr noch einen kurzen Kuss schenkte, sie allerdings aber weiterhin an der Hüfte fest hielt. Diesmal brannte auch ein Feuer in seinen Augen. Sie musste bei seinen Worten grinsen. Eine Frage die imposant war. Ja welche Gefühle brannten in ihnen, dass sie so nach vorn drängten!? Leidenschaft, Gier, Verlangen, dies waren ein paar der Gefühle die hier herrschten.


„Was denkst du denn, was für Gefühle hier brennen könnten!? Leidenschaft gehört zu ihnen.“


Sie lächelte, wobei er eine Hand von ihrer Hüfte löste und an ihre Seite griff um dort etwas hervor zu holen. Seine Augen flackerten wie die Zwillingssonnen von Tatooine. Was er ihr unter die Nase hielt war ein Peilsender. Das kleine Gerät brachte seinen Zorn an die Oberfläche und Alaine betrachtete das kleine Gerät einen Moment. Technik war etwas, womit sie sich bestens auskannte und dieser Sender war nichts, was ein Profi verwenden würde. Trotzdem war er gut genug. Jemand betrieb hier Amateurarbeit. Also ihr Schüler ihr verkündete, was seine Absicht war wurde Alaine klar, dass dies etwas war, was zu Problemen führen würde. Shaos Emotionen gerieten außer Kontrolle und Alaine ließ ihren Blick weiter auf ihn gerichtete. Seine linke Hand drückte ihre Hüfte fest gegen die seine. Er war gespalten, gespalten zwischen dem Wunsch sie von sich zu schieben, sich anzukleiden und davon zu stürmen, andererseits kämpfte er aber auch dem Wunsch seinen unbekannten Gefühl nach zu geben, sie zu packen und nicht mehr los zu lassen. In diesem Konflikt verlor er sich langsam und starrte sie weiterhin an.

Die Luft um sie herum war mit Spannung gefüllt. Seine Adern zuckten an seinen Hals leicht und kleine Entladungen jener Spannung vollführten einen Tanz in der Luft. Kurz schloss er die Augen, welche noch immer den Sonnen glich. Er konzentrierte sich auf sie, um so seinen Zorn ein wenig zur Seite zu schieben, das Gefühl das neue Gefühl ein wenig näher zu erforschen. Als seine Augen sich von neuem öffneten, waren die Sonnen darin verschwunden, jedoch konnte sie ein gewisses Feuer in ihnen immer noch sehen.


„Hütte deinen Zorn für den richtigen Moment Shao. Du begibst dich auf eine Pfad, der gefährlich ist und für den du noch nicht bereit bist. Dieser Peilsender bedeutet, dass jemand hinter dir her ist. Er hat keinen Profi beauftragt, noch nicht, aber dies könnte folgen. Was auch immer es ist, fest steht, dass durch den Tod dieses Kerls, bei dem du dich bedanken wird sich nichts ändern wird. Er scheint mir nur ein Mittelsmann zu sein. Es wäre daher gut, wenn du mir alles erzählen würdest, damit ich weiß worum es geht. In Sachen Technik kenne ich mich vorzüglich aus.“


Sie sah ihn einen Moment an und löste sich dann von ihm.

„Wer ist hinter dir her und warum? Es scheint mir, dass ich einen Schüler erhalten habe, der Probleme magisch anziehen wird.“

Ein funkeln lag in ihren Augen als sie dies aussprach. Sie hatte sich hier wahrlich etwas eingekauft. Nun gut, dies spielte keine Rolle, denn somit erhielt sie die Möglichkeit anderweitig tätig zu werden.

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Coruscant, Zetralraumhafen, Bar "Cockpit", mit Will am Tisch und War in der Nähe

Will war deutlich anzumerken, daß er erleichtert war ob Tomms Entscheidung, ihm zu helfen. Tomm selbst war sich aber noch immer nicht sicher, ob er nun auch erleichtert sein sollte oder doch eher besorgt. Wohl aber eher letzteres.
Das Gespräch war damit auf jeden Fall fürs Erste beendet, auch wenn Tomm das Gefühl hatte, nur die Hälfte verstanden zu haben. Die Anspannung fiel von ihm erstmal ein wenig ab.Es waren in gewissem Sinne klare Verhältnisse geschaffen worden. Die Gefahr, daß ein halbausgebildeter, vielleicht schizophrener Jedi in die Fänge der dunklen Seite geriet war ein klein wenig geringer geworden. Ein ganz klein wenig.


"Ich glaube nicht, daß das hier der richtige Ort für dieses Thema ist",

erklärte er Will auf dessen Frage leise,

"aber ja, wir werden weiter unterstützen. Auf welche Weise auch immer."

}Für Tomm war damit dieses Thema erledigt. Sein Glas war auch leer. Er hatte jetzt aber trotzdem noch Durst und bestellte sich daher für sich und auch für Will nochmal ein corellianisches Ale. Zeit, einfach noch ein wenig hier am Raumhafen zu sitzen und den Ausblick auf die Schife zu genießen bevor er sich in Kürze mal genauer darum kümmern würde, was dort alles so steht.

Coruscant, Zetralraumhafen, Bar "Cockpit", mit Will am Tisch und War in der Nähe
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Großer Saal || ▫ Vorin ▫ Mara J. ▫ Steven ▫ Trayla & Sinoué

Von ihrer Seite aus sprach nichts dagegen? Na wie großzügig. Vorin musste fast lachen, obwohl ihm bewusst war, dass es so bestimmt nicht gemeint war. Das Mädchen schien eher überrascht und etwas überrumpelt worden zu sein. Er hatte dieses Angebot ja zugegebenermaßen recht schnell gemacht, wodurch sich ihre Reaktion erklären ließ. Sie sah zu Boden fast so als würde sie rot werden. Wie süß. Wäre er ein paar Jahre jünger, hätte sie wirklich sein Herz erobern können. Doch er war froh sie nun seine Padawan nennen zu können. Eine weibliche Schülerin hatte er noch nicht gehabt, mal sehen inwiefern es Unterschiede oder Schwierigkeiten gab. Allerdings war er mit 3 Schwestern aufgewachsen, und bei allen sämtliche Phasen erlebt. Etwas völlig Unbekanntes sollte ihn nicht erwarten. Wenn bezog sich dies auf die Macht und ihre Fähigkeiten. Ihr Einwurf war nicht falsch, sie kannten sich noch nicht besonders gut, aber wenn er ehrlich war, hatte er dies gar nicht als Kriterium auf der Liste gehabt. Sie war hier, benötigte einen Meister, wartete sogar schon eine Weile wenn er richtig informiert war, und er benötigte einen Padawan. Luxus konnten sie sich in der jetzigen Situation nicht leisten. Und genauso wenig Zeitverschwendung. Sie waren zwar hier in einem vorläufig sicheren Versteck und hatten ihre Ruhe, doch dort draußen war immer noch Coruscant, und es herrschte immer noch Krieg. Sie brauchten neue Jedi, und das war simpler Fakt. Und jeder der ausbilden konnte und durfte, sollte dies auch verdammt noch mal tun.

Vorin lächelte seiner neuen Schülerin zu, die gleich mit feurigem Eifer nach Anweisungen für die Übung fragte. Nun, er musste einen Moment selbst überlegen.


"Schön! Dann sehen wir mal zu das wir aus Dir eine vollwertige Jedi machen, was?"

Zwar waren sie längst dabei, doch ab diesem Moment war er eben direkt für sie verantwortlich. Gedanken lesen und spüren. Nicht gerade seine Paradedisziplin und dazu war er noch etwas eingerostet.


"Nun, Gedanken und Gefühle gehören natürlich in jeder Sekunde zu unserem Leben, wie das Atmen. Und selbst wenn man nicht bewusst denkt, dann spielt sich meistens trotzdem etwas unbewusst ab. Geht eine Frau in einem roten Kleid an uns vorbei, fällt uns das rot auf, oder wir denken an eine Situation an der eine Freundin ein Kleid trug, oder was auch immer. Gleichwohl ist mit jeder Wahrnehmung eine Empfindung verbunden. In der Macht bleibt dies nicht verborgen, ist dies nicht nur Teil des eigenen Geistes. All dies wirft ein Echo durch die Macht, hallt wider und kann von Begabten aufgefangen werden. Klar kann man auch ohne die Macht Leute einschätzen und Handlungen und Worte voraussagen, doch mit der richtigen Technik können wir ein Wesen regelrecht 'durchleuchten'. Wir können sagen ob jemand lügt und ob er gerade an etwas anderes denkt. Es gibt durchaus regelrechte Empathen bei uns, die sich nur kurz auf einen konzentrieren müssen und dann wissen, dass man an seine Schwester denkt, oder man daran zweifelt eine Prüfung oder Mission zu schaffen. So etwas kann durchaus nützlich sein, vor allem hier auf Coruscant, wo wir doch sehr vorsichtig sein müssen. Wenn jemand einen Verdacht hat, gibt es Möglichkeiten dies zu erkennen und zu fühlen. Zuerst einmal fangen wir ganz explizit mit Gedanken an. Ich stelle mir etwas vor, ein Wort, bzw. eine Sache und Du wirst Versuchen dies zu „lesen“. Erster Schritt ist dabei meine Präsenz zu erfassen, und diese dann soweit abzutasten, dass Du Einzelheiten erkennst. Zumindest funktioniert es so bei mir, vielleicht hast Du eine andere Wahrnehmung, und Dir springen nach kurzem Konzentrieren direkt die Eindrücke entgegen. Wie ich schon sagte, probiere, schaue, experimentiere … solange Du deinen Pfad zum Erfolg findest, ist alles so wie es sein soll."

Genug der Erklärungen. Welches Wort, welche Sache sollte sie aus seinen Gedanken herauslesen? Was ließ sich gut "darstellen"? Er versuchte es mit einer Kombination aus visueller Darstellung und "lautem Sagen" des Wortes. Das Cockpit seines Schiffes drängte als Imagination in seinen Geist, er versuchte es sich so detailtreu wie möglich ins Gedächtnis zu rufen, und dabei das Wort selbst immer wieder im Geist zu wiederholen. Quasi Ton und Bild. Mal sehen was sie davon am ehesten Auffangen konnte. Um zu symbolisieren dass sie beginnen konnte, nickte er und ließ sie machen. Nach einer gewissen Weile erkundigte er sich nach dem Stand ihres Fortschritts.

"Und? Kannst Du etwas spüren? Gibt es etwas bestimmtes, das in deinen Geist rückt?"

Um noch etwas anderes auszuprobieren, erinnerte sich der Meister an einen seiner schlimmsten Augenblicke. Bitterkeit überschattete die Erinnerung die nun in seinen Verstand drängte. Trayla wurde ein astreines Kontrastprogramm geboten. Jetzt war er erfüllt vom dem Moment als seine Schwester auf Nar Shaddaa ihr Leben verlor. Niedergestreckt von einem Sith war sie zusammengebrochen und nach wenigen Augenblicken verschieden. Eiseskälte, unterdrückter Zorn, Schmerz, alles schoss durch die Synapsen des Jedi – Gehirns. Wenn sie das neutrale Bild des Cockpits nicht aufgefangen hatte, würde dies vielleicht ein Echo hervorrufen, dass laut genug war. Erst im Nachhinein wurde ihm klar, dass er ihr damit möglicherweise Angst einjagen konnte, wenn sie dies so unvorbereitet erspürte. Doch auch dies gehörte zum Jedi – Sein, unbekannten und überwältigenden Dingen zu begegnen.

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]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Sozialraum – mit Adrian[

Die frische Milch floss langsam aus dem Karton in Jibrielles Glas hinein. Ein bisschen traurig und ein bisschen grimmig schaute die Padawan auf die weiße Flüssigkeit, wie sie das Glas nach und nach füllte, ehe sie vor Schreck zusammenzuckte und entsetzt zu Adrian herumfuhr, als dieser sie aus vollem Halse anschrie. Dicke Milchtropfen fielen auf das Holz des Tisches und spritzten in silbrigen Kränzen auseinander.

"... Du tust immer so korrekt und heilig, aber das ist ja wohl das Letzte! ..."

Adrians brüllen dröhnte durch die Ohren einer fassungslosen Jibrielle. Was schrie er da? Sie war das Letzte? Sie war scheinheilig und was sonst noch alles? Hatte er sie noch alle? Jetzt machte er ihr wirklich Angst! Jibrielle wusste einfach nicht was sie denken sollte, während sie immer aufgewühlter und wütender werdend Adrians Mund auf und zu gehen sah und die nur langsam das Gehörte ihr Gehirn erreichte. Halb perplex, halb abwehrend hob sie die Hände. Ihre Stirn legte sich in böse Falten, doch ihr Mund blieb offen stehen, wusste sie doch nichtmal was sie hätte zurückbrüllen sollen. Er musste den Verstand verloren haben! Was hatte sie ihm nur getan? Was stimmte nur nicht mit diesem Kerl? Womit hatte sie diese Behandlung nur verdient? Wie konnte so ein Typ nur bei den Jedi sein? Was konnte sie solcher Raserei nur entgegen setzen? Wie konnte Chesara ihm nur vertrauen? Was hatte sie Adrian bloß getan, dass er sie so behandelte?

"... und meine Schwester ist momentan auch dort – eine Sith-Schülerin! Meine ganze Familie – fast nur Sith! Und jetzt?! Bin ich auch einer?! Das ist es doch was du sagen willst! ..."

Was war das? Seine Schwester? Seine ganze Familie? Stimmte das? Das konnte doch nicht stimmen? Dann lag das wohl in der Familie ... aber nein, dass hatte sie nie behauptet! Sie hatte nie gesagt, Adrian wäre auch so! Das hat er ihr doch nur von anfang an in den Mund legen wollen! Sie war doch nur besorgt gewesen - besorgt, verunsichert, völlig überrumpelt und aus der Fassung gebracht. Er war derjenige, der hier gerade total die Beherrschung verlor! Sie hatte doch nie wirklich geglaubt oder gesagt, er wäre ein Sith. Wobei ... sie schon einmal bedenken gehabt hatte. Aber trotzdem! Sie hatte einfach Angst! Doch soetwas hatte sie nie behauptet! Er spinnte einfach!

Mit offenem Mund und zorniger Miene erwiederte Jibrielle Adrians aggressive Fratze und wusste einfach nicht, was sie seinem Geschrei entgegnen sollte, was sie nicht schon längst gesagt hatte oder lieber nie sagen sollte, als sich plötzlich ein Ton in Adrians Stimme veränderte, sich nun eine sehr traurige Note einfügte.


"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie das ist! Ich hab‘ täglich Angst um meine Schwester, was ihr dort wohl passiert, wie es ihr geht! Und du meinst, ich würde leichtfertig mit der ganzen scheiß dunklen Seite umgehen! Du hast einfach keine Ahnung!"

schrie Adrian halb, halb keuchte er es, bevor er wie wild aus dem Raum stürtze. Ein paar Schritte sätze Jibrielle ihm wie aus Reflex nach, wollte ihm irgendeine passende und vollkommen angebrachte Gemeinheit hinterher schleudern, doch blieb sie stehen, noch ehe sie die Tür erreicht hatte, brachte sie doch noch immer keine Erwiderung hervor. Nur in ihrem Kopf feuerten die Kehlen einen losen Gedanken nach dem anderen heraus.

Was für ein Mistkerl! Wie konnte er sie nur so fertig machen? Was konnte denn sie für seine verkorkste Familie? Was konnte sie denn dafür, wenn er so einen Sprung weg hatte? Was konnte sie dafür, wenn alle in seiner Familie offenbar der dunklen Seite erlegen waren und er sicher der nächste war? Nie hatte sie etwas gegen ihn gesagt, nie gegen seine Familie, und trotzdem hat er sie vom ersten Moment an gehasst, dass hatte sie gewusst! Dieses *********! Was bildete er sich eigentlich ein, sie so anzubrüllen? Was konnte sie für seine kleine traurige Welt? Was konnte sie für seine Sith-Schwester, von der er plötzlich angefangen hatte. Von der hatte sie doch gar nicht gewusst! Woher hätte sie wissen sollen, dass das bei ihm so ist? Sie hatte doch nicht gewusst, von den Sith in seiner Familie! Sie hatte doch nicht gewusst ...

Da fiel es Jibrielle wie Schuppen von den Augen und sie schlug völlig entsetzt die Hände vor den noch immer offen stehenden Mund, doch nun blieb er vor bedauern geöffnet. Die Padawan atmete heftig ein und blickte hilflos durch den Raum, als die ganzen kleinen Errinnerungen zurückkamen, Errinnerungen, die die offenbar schon vergessen hatte. Nur eben nicht ganz. Sie bemerkte gar nicht, wie ihre Augen immer feuchter wurden und sich kleine Tränen in den Augenwinkeln sammelten, während das Gefühl von Schuld und Scham sie einem Amboß gleich erdrückend auf ihr Herz legte. Sie errinnerte sich wieder an die Geschichte, die ihr Chesara damals erzählt hatte, von den Geschwistern, die sie einst unterrichtet hatte. Von Adrian und Alisah, von denen die eine zu den Sith ging. Wie hatte sie das nur vergessen können? Wie hatte sie es nur vergessen können? Chesara hatte ihr von den Geschwistern erzählt, noch bevor Jibrielle einen von beiden überhaupt kennen gelernt hatte. Sie hatte einfach nie wirklich diese Erzählung mit dem echten Adrian aus Fleisch und Blut in Verbindung gebracht! Wie hatte sie nur so dumm sein können? Und hatte Chesara nicht früher etwas erzählt davon, dass Adrian eine schlimmer Vergangenheit gehabt hatte? Wie hatte sie daran nicht denken können? Und seine Familie? War sein Vater ... ja, sein Vater war auch ein Sith gewesen, wie er gerade gesagt hatte. Oh nein! Bei der Macht! Exodus Wingston! Wie hatte sie nur so ein Trottel sein können? Wie hatte sie ihr großes Mundwerk aufreißen und von Wingston sprechen können, ohne zu wissen, was sie damit anrichtete! Ihr Worte mussten ihn wie ein Dolchstoß getroffen haben. Wieso nur hatte sie nicht daran gedacht, das es einen Grund für sein Verhalten, seine Distanz und Ambivalenz zur dunklen Seite gab? Wie hatte sie nur den Mund aufmachen können, ohne wirklich zu denken, sich zu erinnern, ohne nur in Schubladen zu denken - sie, die sich immer für so verständig und rücksichtsvoll hielt? Sie war so dumm gewesen.

Unwillkürlich war Jibrielle in die Hocke hinabgesunken, noch immer die Hände auf den Mund gepresst, als sie langsam wieder ihre Gedanken sammeln konnte. Die Wut war, zum Glück, vollkommen verflogen, dafür wirkten noch immer Scham und Bedauern mit großer Kraft. Achtlos wischte die Padawan die Tränchen von der Wange und stand auf, überlegte. Wie sollte sie ... ? Was konnte sie ... ? War das irgendwie gut zu machen? Vielleicht hatte er sich ihr gegenüber ja nicht sehr freundlich verhalten, gut! Vielleicht hätte er deutlich freundlicher sein können. Aber warum nur hatte sie so gedankenlos geredet? Wieso hatte sie nur alles schlimmer machen müssen? Was konnte sie tun, um es wieder gut zu machen?

Jibrielle sah sich orientierungslos im Raum um, suchte und fand schließlich, was sie brauchte. Hastig langte sie in eine Box in einer Schrankwand, nahm zwei Gegenstände daraus hervor, ein kurzes Reizen war zu vernehmen und schon eilte Jibrielle zögerlich aus dem Zimmer. Unsicher schaute sie auf den Inhalt ihrer Hände, war ratlos, verzweifelt, doch durfte sie nicht nichts tun. Das hatte sie nicht gewollt gehabt! Sie war dumm gewesen, wie ein Kleinkind, gedankenlos und selbstbezogen.
Vor Adrians Zimmertür kam sie zum stehen. Sie konnte Spüren, dass er drinnen sein musste, hätte ihn vielleicht sogar durch die Macht sondieren können, fühlen können was er fühlte, doch fiel ihr das nicht im Traum ein, ob es ihr gelungen wäre oder nicht. Sie wusste auch nicht, ob er sie fühlen konnte oder nicht, sie erwartete nichts von ihm. Sie wollte nicht hereinkommen, sie wollte ihn nicht nochmal behelligen. Erst unschlüssig den Kopf wiegend, dann aber doch bestimmt bückte sie sich herunter und schob einen kleinen Notizzettel unter der Tür durch. "Es tut mir sehr sehr leid! J." stand darauf.

Müde, lustlos und noch immer voller Schuldgefühle zog sich Jibrielle anschließend in ihr Quartier zurück und, weil sie nicht wusste, was sie sonst mit sich machen sollte, legte sich aufs Bett, starrte ein paar Minuten lang nur Gedankenversunken an die Decke. Also das Training hatte sich erstmal erledigt. Zuerst musste sie ihre Gefühle wieder in Einklang bringen. Doch nichtmal zur Meditation fühlte sich sich gerade in der Lage, also griff sie neben sich auf ihren Nachtschrank und nahm "Der kleine Ewok" in die Hand und las.


]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Jibrielle Zimmer – allein[
 
[Coruscant, Untergrund, Basis der Defender, Zelle]- Pierre (groggy)

Ein zittriges Lachen entwich Pierres Kehle, als er ungläubig auf seine im Zwielicht glänzenden Fingerspitzen starrte. Glitzernd vor Blut. Dem Blut, dass er im Versuch, sich mit bloßen Händen einen Weg aus seinem Gefängnis zu graben, an den teilnahmslosen Durabetonwänden der Zelle hinterlassen hatte. Irgendwann war er dazu übergegangen, sinnlose Sprüche mittels seines eigenen Lebenselixiers an die Wand zu kritzeln, benebelt von dem, was die Dehydrierung in seinem Gehirn anstellen musste, wozu der Schmutz ihn trieb, was der Mangel an Licht in ihm weckte…

“Wo ist all dein Geld jetzt?“, wisperte er wie im Fieberwahn.

“WO IST ES?!?“

Der Widerhall seines eigenen Gebrülls ließ den eins einflussreichsten Menschen Coruscants zusammenzucken wie ein Straßenkind vor der Mündung eines Sturmtrupplers. Sinnlos flüchtete er sich kriechend in eine der Ecken seines Verlieses, kauerte sich gegen die kalte Wand, roch den Gestank seiner mit Schweiß und anderem Unrat durchsetzten Kleidung… und würgte, wieder und wieder. Nur war dort nichts mehr, was er gnädigerweise von sich hätte geben können.

“Sie werden bezahlen… oh ja, das werden sie…“

Seine Fingerkuppen glitten an der feuchten Wand entlang. War es nur öliges Kondenswasser… oder doch sein eigenes Blut? Es musste einen Weg geben… einen Weg aus dieser Zelle, aus diesem Gebäude… aus diesem Alptraum…

“Ich bin Pierre les Gray…“

Die Worte hatten etwas beruhigendes, wenngleich die erbarmungslose Stille des finsteren Raumes sie wie ein gefräßiges Ungeheuer sofort zu verschlucken schien. Sie waren eine Verbindung zur Vergangenheit… und zur Zukunft. Seiner Vergangenheit… seiner Zukunft

“Ich bin Pierre les Gray.“

Wieder lachte er, doch dieses Mal dröhnte das Lachen in ungeahnter Lautstärke, schickte sich an, die Stille und sein eigenes Echo zu besiegen. Wie toll wälzte der Gebieter über Billionen imperiale Credits sich auf dem schroffen Betonboden seiner Zelle, mit seinen blutigen Fäusten auf das triste Grau trommelnd.

“Ich bin Pierre les Gray!“

Das Lachen, die Bewegung erschöpfte ihn. Schließlich hockte er schwer atmend dort, wo sein kleiner Anfall begonnen hatte, in der Ecke der Zelle, alleine in Finsternis und Kälte, in Schmutz und Schmerz. Das Echo war zurückgekehrt, konfrontierte ihn unbarmherzig mit seiner eigenen Jämmerlichkeit. Kein imperialer Geheimdienstoffizier hätte sich eine effektivere Form der Folter ausdenken können. Seine Hände schmerzten – erst jetzt gestattete er sich, diesen simplen Fakt anzuerkennen.
Vor der Tür der Zelle wurden Stimmen laut. Genau so gut hätten es Stimmen aus dem Grab, aus dem Jenseits sein können. Desinteressiert versuchte Pierre, einzelne Worte auszumachen, dem Gespräch zu folgen, doch nie gelang es ihm, einer der Stimmen auch nur eine der Fratzen seiner Häscher zuzuordnen. Der Zorn auf diesen Abschaum, der sich selbst als Widerstand im Dienste einer gerechten Sache verstand, verhalf ihm, den Nebel seiner halb vom Wahnsinn befallenen Gedanken zu durchdringen. Erschaudernd musterte er die blutverschmierten Wände. So weit hatten sie ihn getrieben…
Die Tür öffnete sich und es wurde – verhältnismäßig – hell. Eine Stimme. Sein Name.
Gegen seinen Willen musste Pierre grinsen, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Zeiten gegeben hatte, in denen er diesen Augenblick stärker als alles andere herbeigesehnt hatte. Die Republik und ihre Vasallen hatten also ihre wirkungsvollste Scharfrichterin entsandt…


“Ich hatte mich schon gefragt, wer kommen würde, um den großen Fang zu verifizieren.“

Pierre lachte, weder zittrig, noch im Wahn – ein kaltes, bitteres Lachen.

“Doch welcher Büttel der Republik kennt mich wohl besser als du?“

[Coruscant, Untergrund, Basis der Defender, Zelle]- Chesara, Pierre
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Zweitsitz der Defender – Zelle – Mit Pierre -

Er sah nicht aus wie der Mann, den sie kannte. Pierre les Gray war ein Mann der Extraklasse. Sein Leben war geprägt von Luxus, gleich in welchem Bereich. Er trug nur die edelsten Designer, speiste in den teuersten Restaurants und besuchte nur die erlesensten Veranstaltungen. So hatte sie ihn kennen gelernt, so hatte er sich Chesara immer präsentiert. Vermutlich war dies die einzige Seite, die er selbst von sich kannte. Die Zelle, in die man ihn gesperrt hatte, verfügte über keinerlei Annehmlichkeiten. Es gab keinen Spiegel, in dem er sein Bild hätte betrachten können. Vermutlich hätte er sich selbst nicht erkannt.

Es war kalt und nass. Die Wände waren schlecht isoliert – sie befanden sich im Kellergeschoss eines baufälligen Gebäudes in den unteren Ebenen, was also hatte sie erwartet? Chesara vermied es, in die Richtung zu sehen, aus der der Geruch am strengsten zu kommen schien. In einer Ecke stand eine schmale Pritsche, doch es gab nicht einmal eine Decke. Die Wände waren beschmiert mit Kritzeleien, nieder geschrieben in.... ja, was? Blut? Chesara wandte den Blick ab. Es war nicht der Gedanke an das Blut selbst, der Übelkeit in ihr hervor rief, sondern die Erkenntnis über die verachtenswerten und menschenunwürdigen Umstände, unter denen die Defender Pierre gefangen hielten. Sie mochten gegen das Imperium kämpfen wie sie es für richtig hielten, doch niemand hatte es verdient wie ein tollwütiges Tier in einer dunklen, schmutzigen Zelle gehalten und eingesperrt zu werden.

Er erkannte sie, ohne dass er sie dazu ansehen musste, doch obgleich in Chesaras Stimme Schock und Besorgnis mit geklungen hatten, war sein Tonfall kalt und verachtend. Er hasste sie, natürlich tat er das. Er glaubte, dass sie Schuld an seinem Zustand und an seiner Entführung beteiligt gewesen war. Wie sollte er auch nicht? Als sie aus den Nachrichten gehört hatte, dass die Defender ihn in seine Gewalt gebracht hatten, hatte Chesara nur den Gedanken gehabt, zu ihm zu müssen, doch sie hatte sich nicht ein einziges Mal gefragt, wie er wohl auf sie reagieren würde. Sie waren im Unfrieden auseinander gegangen, nachdem er sie als Jedi enttarnt hatte, und dennoch hatte er sie nie verraten, ihr nie das Imperium hinterher gejagt. Es musste sich selbst dafür hassen, es nicht getan zu haben, jetzt, wo sie vor ihm stand. Der Blick, mit dem Pierre sie nun bedachte, sprach Bände. Er sah sie an, doch alles was er sah war eine Verräterin.


„Ich bin nicht im Auftrag der Republik hier.“

Antwortete sie auf seine zynische Bemerkung. Die Tür hinter ihr war fest verschlossen, doch Chesara fühlte sich unangenehm beobachtet. Mit einem kurzen Schulterblick sah sie hinter sich, doch dort war nichts als Wand.

„Pierre...“

Begann sie und brach hilflos ab. Bisher hatte sie sich nur darauf konzentriert, zu ihm zu gelangen, nicht aber darauf, was sie ihm sagen würde. Vermutlich würde er ihr ohnehin nicht glauben. Ihr Blick fiel auf seine zerrissene Kleidung und seine schmutzigen Hände. Er hatte sich die Haut aufgeschürft. Sein Gesicht war geschunden von Faustschlägen.

„Verdammt, was haben sie mit dir gemacht?!“

Brach sie schließlich heraus. Sie konnte es nicht fassen! Diese Leute nannten sich Widerstand! Sie behaupteten für das Gute zu kämpfen, doch zur gleichen Zeit überließen sie einen Mann sich selbst, dessen Überzeugungen und Geschäftsaktivitäten zwar fragwürdig waren, ihn aber dennoch noch nicht zu einem Monster machten! Wie konnten sie es mit sich vereinbaren, ihn unter dem Banner der Republik zu foltern und einzusperren???

„Du brauchst einen Verband.“

Sagte sie kurz entschlossen. Es war das einzige, was sie tun konnte. Er mochte ihr nicht glauben und ihr nicht vertrauen, vielleicht hasste er sie sogar, doch sie würde ihn nicht einfach selbst überlassen. Hier gab es etwas, mit dem sie helfen konnte, vielleicht war es sogar das einzige. Wenn sie dies nicht tat, war sie ebenso schuldig wie Jared Grant und Baes Hawot. Mit einem entschlossenen Schritt bewegte sich Chesara ein Stück zurück und klopfte mit der Faust gegen die dicke Stahltür.

„Ich brauche Verbände und Desinfektionsmittel!“

Rief sie auf die andere Seite der Zelle. Abrupt öffnete sich das schmale Sichtfenster. Chesaras Blick traf den des Draethos.

„Bringt mir Decken.“

Forderte sie.

„Und etwas warmes zu Essen.“

Die wachsamen Augen des Dreathos musterten sie flink.

“Seid Ihr sicher, dass Ihr wisst, was Ihr tut, Rätin?“

Fragte er sanft. Chesara presste die Lippen aufeinander.

„Mehr als Sie es sind.“

Antwortete sie barsch.

„Das hier gehört nicht zu den rühmlichen Taten, mit denen sich die Defender schmücken können.“

Einen Augenblick lang starrten sie sich schweigend an. Chesara spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte und rief sich innerlich stumm zur Ruhe. Schließlich nickte der Nichtmensch und gab Leandro Cortina ein Zeichen. Leise verschwand der Mensch aus Chesaras Blickfeld.

“Meldet euch, wenn ihr sonst noch etwas braucht.“

Meinte Baes Hawot und Chesara nickte.

„Wasser. Zum Trinken und zum Waschen.“

Erwiderte sie ernst und wandte sich ab, noch bevor er antworten konnte. In ihrem Rücken bildete sie sich ein ein Zögern zu spüren, dann schloss sich das Fenster mit einem Klacken und sie war wieder mit Pierre allein.

„Lass mich deine Verletzungen ansehen.“

Chesaras Stimme klang mild, aber noch immer aufgewühlt von ihrem Wortwechsel mit dem Draethos. Und was, wenn Pierre sie zurück wies? Er konnte es sich nicht leisten, doch er war ein stolzer Mann und vielleicht sogar zu stolz um sich bemitleiden oder sich helfen zu lassen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Zweitsitz der Defender – Zelle – Mit Pierre -
 
[Coruscant – Untere Ebenen – Appartement]Noomi mit Crado

Crado überlegte, um seiner Schülerin zu antworten. Ruhig und bedächtig saß er da. Noomi ließ ihn und aß dabei ihre Nudeln weiter. Sie hatte schon fast aufgegessen, als sie eine Änderung an seiner Haltung bemerkte. Er hatte einen Entschluss gefasst. Langsam begann er zu sprechen.

„Während meiner Abwesenheit hast du dich erfolgreich bewährt. Manchmal unterzieht uns die Macht anscheinend Prüfungen, um einfach unseren Charakter zu testen.“, vermutete der Cathar. „Manche scheitern an diesen dunklen Verführungen, du hingegen hast deine edle Seite gezeigt. Trotzdem sind deine derzeitigen Zweifel berechtigt. Wo ist die Grenze, die man bei diesen Missionen ziehen muss? Diese Frage stelle ich mir auch...“

Noomis Mentor hielt ein. Einige Momente blieb es Still in dem kleinen Raum. Sie wartete geduldig, bis er weiter machte und sah ihn ohne einen auffordernden Blick an. Nach einer Weile fuhr der Cathar fort, indem er ihr einen Teil seiner Geschichte offenbarte.

„Fast mein ganzes Leben habe ich in den Slums von Nar Shaddaa verbracht...Dort habe ich schon früh aufgeschnappt, dass sehr viele Hintermänner in den Tiefebenen von Coruscant ihr Hauptquartier errichtet haben, um von diesem einen Planeten aus die gesamte Galaxie – jedenfalls deren Unterwelt – zu beherrschen.“ Dann erzählte er von seinen Vorhaben: „Der örtliche Widerstand könnte eventuell durch diese zwielichtige Unterstützung mehr Erfolge erreichen. Jedoch muss dieser Punkt noch mit Chesara abgesprochen werden. Selbstverständlich möchte ich dich auch in Zukunft keiner Gefahr aussetzen. Du sollst auch keinen Mord begehen... Darauf werde ich achten...“

Nun wusste Noomi, dass sie ihrerseits antworten musste. Auch sie ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Dass Crado ihr seine Vergangenheit offen gelegt hatte, hatte sie überrascht. Doch nun konnte sie besser verstehen, was ihn antrieb. Trotzdem hegte sie Zweifel. Wenn ihr Meister meinte, die coruscantischen Widerstandszellen könnten etwas erreichen, vertraute sie dem jedoch nicht. Aber letztendlich, überlegte die Nautolanerin, wird es wohl am meisten nutzen, wenn ich hier helfe, wo ich jetzt bin

„Gut“, stimmte sie schließlich zu. „Ich werde versuchen, was ich kann. Ich schlage vor, wir denken uns etwas aus und melden uns dann im Honey House. Hast du eine Idee?“

Sie selber wusste nichts, was sie machen könnten; sie kannte sich aber auch nicht gut aus in solchen Dingen. Und sie wollte sich gar nicht anstrengen, irgendetwas auszudenken. Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und schloss die Augen. Crado würde schon etwas einfallen. Sie hoffte nur, dass es schnell ging. Denn sie wollte so schnell wie möglich von hier verschwinden.

[Coruscant – Untere Ebenen – Appartement]Noomi mit Crado
 
[Imperial City – Verwaltungskomplex – Untere Etagen – Bereich des Geheimdiensts – Folterbereich – Raum A] – Draconis, Ario

Normalerweise und von dem Standpunkt des nicht genauen Wissens um die Gepflogenheiten der Sith, würde ein jeder vermuten, es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, das diese sich in annähernd disziplinarrechtlichen Dingen miteinander befassten. Und Nergals persönliche Meinung über eben diese Dinge war auch keine allzu hohe. Doch es oblag diesem Vorhaben eine gewisse Dringlichkeit und Notwendigkeit. Nicht nur Coruscant und dessen fortlaufende Entwicklung, sondern auch betreffend die Sith. Sollte der Orden als Instrument des Imperators funktionieren, um zu gehorchen, um effizient zu sein um Aufträge zu erfüllen, dann war es ein Ding der Unmöglichkeit, in dieser Sache die Hände in den Schoß zu legen. Letztendlich tat er dies nicht für Draconis, oder für Gouverneur Kraym, oder gar Allegious. Sein Reformdenken hatte einzig und allein einen Zweck. Ihn selbst. Würde der Tag kommen, da er das Amt des Imperators, die Würde und Macht dieses Postens annehmen würde, dann musste der Orden so weit sein. Zumindest hatte er es im Sinn ihn auf den Weg an dieses Ziel zu bringen. Die Instrumentalisierung der Sith, die der Noghri Imperator ohne Zweifel auch vorantreiben würde, spielte einem gefestigten Herrscher mehr als nur ein wenig in die Hände. Mitglieder des Ordens in wichtigen und bedeutenden Positionen wie zum Beispiel Kezia hatten ihren Wert zu beweisen. Sie hatte in dieser Hinsicht scheinbar mehrfach versagt und dieser Moment war der letzte, der an seinem prophylaktischen Urteil etwas ändern könnte. Das Paradoxon lag darin, das es schlicht Wahnsinn war anzunehmen, an solch einer Situation teilhabend, einem Sith zu glauben, den man befragte. Sofern man nicht die entsprechenden Möglichkeiten hatte, die gesprochenen Worte zu überprüfen.

Es war klar, das Draconis keiner der Schwachen mehr war, doch Nergals Entwicklung war weitaus fortgeschrittener. Zehn Jahre verweilte er nun schon im Orden und hatte sehr, sehr viel hinter sich gelassen. Um noch mehr zu erhalten, jedoch auf einem mehr als steinigen Pfad, der ihn bereits einmal das Leben gekostet hatte. Aber er war noch hier, der Beweis dafür das er noch nicht sterben durfte... gar konnte. Seine Macht war über die Jahre hinweg gewachsen und gewachsen und es gab nicht mehr viele, die noch über ihm standen. Wenngleich jene die dies jetzt taten, weitaus gefährlicher waren als alle Horden an Warrior, Apprentice und Adepten Sith, die jemals potenzielle Gefahren für ihn gewesen waren. Und die Dunkle Seite die stetig drauf und dran war die eigene Persönlichkeit zu zerstören noch nicht mit eingerechnet. Wenn man also an solch einem Punkt ankam, dann war es durchaus möglich schlicht den Worten eines anderen Sith zu vertrauen. Selbst wenn man einem Sith Lord wie Draconis gegenüberstand. Nergals Fähigkeiten würden es ihm gestatten, wäre Kezia anwesend, die Art ihrer Beziehung zu untersuchen und zu genauer zu erkunden. Auf das deren Natur von ihm gedeutet werden könnte, ohne das er sich auf so etwas wie gesprochene Worte, oder im Augenblick gehegte Gefühle berufen musste. Allerdings war seine empathische Begabung weitaus besser geschult, als es die Fähigkeit war, die Bruchpunkte einer Beziehung zweier Wesen zu untersuchen.

Sie war jedoch ausgeprägt genug um zu erkennen, das es etwas zwischen Draconis und seinem Schüler Ario gab, das ungemein mächtig erschien, allerdings zugleich sehr tief verborgen im Hintergrund schlummerte. Ein Fakt, der ihn vorsichtig stimmte und die Wahrnehmung seiner Gedanken von jener Fähigkeit abzog. Sein Schüler und der Sith Lord waren hier nicht das Thema. Und überdies würde Nergal erfahren was er wissen wollte, wenn er nur den Adepten fragen würde. Aber das hatte Zeit... noch. Kezia war sein Hauptaugenmerk und das was er hier erfuhr war weitaus wertvoller – würde er tatsächlich ernsthaft darauf vertrauen und daran glauben – als alle Berichte die er überflogen hatte. Nicht das er Draconis Worten keinerlei Gewicht beimaß. Er beging nur nicht den Fehler sie sofort und so wie sie gesprochen waren zu akzeptieren. Zu konzentriert schien ihm in mancher Sekunde die Aversion... ja, der Hass des Sith vor ihm, gegen jene Person. Allerdings konnte er nicht abstreiten das sich diese subjektive Wiedergabe über die Sith Inquisitorin sehr mit dem deckte, was er in den Berichten nur Bruchstückhaft erfahren hatte. Dennoch... es lag scheinbar keine Lüge in der Luft, wenn es darum ging zu sagen, dass Kezia sich hatte verleiten lassen ihren Status und ihre scheinbare Macht für den Müßiggang zu missbrauchen...

Er würde den Worten Draconis genug Glauben schenken, um sein Urteil endgültig zu machen. Genug Glauben, als das niemand erkennen würde, das vielleicht nicht ausreichend Überzeugung dahinter steckte. Und genügend, um sein Urteil auch zu konkretisieren. Allerdings begann er die Art der Vollstreckung noch einmal zu überdenken. Die Inquisitorin war nur eines seiner Ziele hier auf Coruscant. Ein Ziel das offiziell sein Hauptaugenmerk war, doch inoffiziell wollte er Coruscant auch für sich benutzen. Was nur das zum Tragen brachte, was einer der Gründe war, weshalb man den Worten eines Sith niemals zu viel Glauben schenken sollte. Kezia musste sterben, weil sie eine potenzielle Gefahr werden könnte. Kezia musste sterben, weil sie hier, wenngleich bisher nicht sonderlich erfolgreich, zu einem nervtötenden und überaus großem Übel werden konnte, das ihn behindern würde. Sie würde ihm im Weg sein. Im Weg, um sich selbst zu profilieren. Wie also könnte man sie da besser und endgültiger aus dem Weg schaffen, als mit einem öffentlichen Coup? Einem, der nicht vor den Augen einiger weniger stattfand, sondern vor der breiten Masse.


„Das wirft kein gutes Licht auf sie... aber... das hatte ich auch nicht erwartet.“

Inwiefern das gemeint war – ob er dies von ihm, oder von dem was er bisher über ihr Tun gehört hatte, nicht erwartete – ließ Nergal offen und den anderen beiden Anwesenden zum denken übrig. Eine öffentliche Hinrichtung Kezias wäre zugleich ein ideales Signal an die Außenwelt, das die Sith bemüht waren ihren bisherigen Kurs zu ändern. Und wenn es auf Allegious zurückfallen würde, er wäre es, der zu sehen war und das Urteil sprach. Sein Antlitz würden sie mit der unnachgiebigen Bestrafung derer verbinden, die sich gegen das Imperium und seinen Thron stellten. Er würde deren ultima ratio sein. Das Signal das eine Änderung im Gange war. Und Nergal würde sie mit und durch diesen Wandel leiten. Mehr im Spaß kreuzte für einen Moment jedoch ein anderer Gedanke die bisherigen. Kezia würde das Zeichen sein das die Sith auch ihre eigenen bestraften, vielleicht sollten noch die beiden Apprentice als hochrangige Mitglieder des Ordens und ihre vermeintlichen Kollaborateure in ihrer Dekadenz hinzugestellt werden, aber gleichzeitig musste auch ein Signal an alle die geschickt werden, die sich hier auf Coruscant dem Widerstand verschrieben hatten. Auch sie würden bluten müssen. Es waren Jedi auf diesem Planeten. Jedi die sich versteckten. Jedi die hier Zuflucht und Unterstützung gewährt bekamen. Die Sith sollten bluten weil sie die Jedi nicht ergriffen hatten. Weil sie Coruscant nicht befriedet hatten. Aber Coruscant würde bluten, weil die Jedi aufgenommen und unterstützt wurden. Der bittere Beigeschmack des ganzen war, das er sehr wahrscheinlich diese Aktion mit Draconis würde zusammen durchziehen müssen. Aber ohne dessen erworbene Kenntnisse über den Widerstand und die eventuell aufgetriebenen Informationen durch die Gefangenen, würde sein Vorhaben nicht durchführbar sein. Zumindest nicht der Teil, welcher das Blut von Coruscants Bürgern durch dessen Straßen spülen würde...

„Es wird und muss ein Exempel an ihr statuiert werden, Lord Draconis. Dessen seid versichert... und wenn dies geschehen wird, dann wird es nicht leise und nicht im Stillen geschehen. Ich bin nicht hierher gekommen um in den Schatten zu versinken, oder mich beiseite drängen zu lassen. Es wird Zeit zu zeigen das das Imperium keine x-beliebige planetare Regierung ist, mit der man umspringen kann, wie es einem beliebt...“ Kurz hielt Nergal inne, ließ die Worte wirken und setzte dann erneut an... „Für ein Erstes werde ich euch verlassen, doch haltet euch bereit, Lord Draconis. In kürze wird die Galaxis und allem voran Coruscant den Preis bezahlen, der für diesen törichten Verrat bezahlt werden muss. Blut wird die Straßen dieser Welt überschwemmen. Schmerz von ungeahntem Ausmaß wird auf ewig als Zeugnis zurückbleiben. An jenem Ort, der Jahrtausende lang als Symbol der Hoffnung galt. Wo einst die Hüter des Friedens saßen werden wir ihretwegen das Exempel statuieren. Ihre Namen in Fleisch stanzen, dass als Blutzoll entrichtet werden muss!“

Diese Gelegenheit war einfach viel zu gut. Er konnte sie nicht nur nutzen um die Sith Inquisitorin loszuwerden, sich selbst in die Öffentlichkeit zu stellen und dem Gouverneur beweisen das er nicht hier her gekommen war um Staub aufzuwirbeln und es dabei zu belassen... nein. Nergal konnte es sich sogar noch mit auf sein Konto überweisen dem Orden der Jedi einen Schlag zu verpassen, der so ungemein sadistisch, wie pervertiert brillant war. Hunderte würden Sterben... in wenigen Tagen. Und er konnte es kaum noch erwarten.

[Imperial City – Verwaltungskomplex – Untere Etagen – Bereich des Geheimdiensts – Folterbereich – Raum A] – Draconis, Ario
 
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Coruscant - Coruscant City - untere Ebene - Honey House - großer Saal - in der Nähe von Vorin, Trayla, Steven, Sinoue

Erst nach einer ganzen Weile bemerkte die junge Frau (Sinoue), dass Mara sie beobachtet hatte. Sichtlich verärgert sprach sie die Meisterin an. Mit einem höflichen Lächeln ging Mara ein kurzes Stück auf die junge Frau zu, die sich als Sinoue Andrasta vorstellte.

Ich bin nicht in dein Innerstes eingedrungen. Und selbst wenn ich es getan hätte, bin ich mir recht sicher, dass du es nicht bemerkt hättest, wenn ich nicht gewollt hätte, dass du es merkst. Nicht jedem Jedi ist es vergönnt, in diese Bereiche der Macht vorzudringen.

Mein Name ist übrigens Mara, Mara Jade.

Du scheinst ein wenig unzufrieden zu sein. Und nein, ich bin nicht in deinen Geist gedrungen. Das erkennt man allein, wenn man dich eine kurze Zeit beobachtet. Du wirst von Gedanken verfolgt, die dir das Leben schwer machen. Das wiederum führt dazu, dass du unzufrieden bist, weil du keinen inneren Frieden hast.

Du bist schon eine ganze Weile hier auf dich allein gestellt was?


Mara wartete ruhig, wie Sinoue reagieren würde. Mara war einige Meter von ihr entfernt geblieben, um zu sehen, ob die junge Frau bereits die Gepflogenheiten der Jedi bei der Begrüßung kennt.

Coruscant - Coruscant City - untere Ebene - Honey House - großer Saal - bei Sinoue - in der Nähe von Vorin, Trayla, Steven
 
**Com Nachricht **
**Von: Lüsoka**
**An: Alaine Aren**

**Meine Meisterin, verzeiht dass ich so lange nicht zu erreichen war. Ich befand mich in einer Meditation um viele Dinge zu verarbeiten. Nun stehe ich euch Gestärkt zur Verfügung und warte auf Instruktionen. Ich befinde mich auf Bastion.
Ehrfürchtig euer Apprentice Lüsoka
 
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