Coruscant

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Flur - allein[

Von der Ferse bis zum Scheitel erstarrt harrte Jibrielle im Flur aus, blickte seit einer gefühlten Planetenumrundung ungläubig auf ihren Com und las zum wiederholten mal, wobei sie jedes dritte Wort ein zweites Mal anschauen oder einen Satz gleich nochmal lesen musste, um den Sinn dieser Nachricht zu erfassen und - vor allem - zu realisieren. Chesara hatte ihr tatsächlich geschrieben und auf eine eigenständige Mission geschickt! Aber wie ... Ohne Hilfe? Auf einmal merkte die Padawan, dass ihr Atem raste, sie geradezu zu hyperventilieren angefangen hatte, und so holte sie ein paar mal tief Luft und lehnte sich an die Wand, um sich erstmal zu beruhigen und ein paar klare Gedanken zu fassen. Sie wusste doch gar nicht ... und wenn auf einmal ... was wenn sie ... sollte plötzlich ... oh je! Langsam ließ der erste Schock zwar nach, doch noch immer konnte sie kaum glauben, dass sie dort draußen auf sich allein gestellt sein sollte. So gaaaanz allein. So richtig allein eben! Auf einem anderen Planeten! Oh je, oh je, oh je!

Mit feuchter Hand fasste sie sich an die Stirn und mahnte sich selbst, nicht so durch zudrehen. Natürlich musste sie auch mal alleine was machen können! Immerhin war sie eine Padawan und das schon eine ganze Weile. Sie hatte so einiges drauf ... irgendwie. Sie musste doch auch selbst was auf die Reihe kriegen können ... so langsam. Also war es doch völlig normal und passend, dass sie eine selbstständige Mission machte. Oder nicht? Unsicher sich Jibrielle auf die Unterlippe und verwurschtelte ihre Mähne. Nun mischte sich in ihre Unsicherheit auch Ärger darüber, dass sie so wenig selbstbewusst war. Verflucht! Chesara wusste doch wohl ganz genau, was sie da tat! Wer sollte ihre Eignung besser einschätzen können, als ihre Meisterin? Eben! Außerdem hatte sie sich doch irgendwie schon bei der Aktion mit Nylia bewiesen. Zumindest ein bisschen. Ohje! Schwer schluckend schaute Jibrielle abermals auf den Com und die übersichtliche Nachricht, die noch immer treuherzig mit schwachem Glimmen seine Botschaft verkündete. Die Finger der Padwan betätigten ein paar Knöpfe und aktivierten die angehängte Nachricht, in der sich die ursprüngliche Bitte befand, und las.


### Verschlüsselte Nachricht von Meister Dhii an Rätin ChesaraSyonette ###

Sehr geehrte Rätin ChesasaSyonette, ich wende mich an euch mit einer Bitte, die ich von einem alten Freund erhielt. Sein Name ist Vince Venice. Wir kennen uns schon, seit wir Kinder waren. Er ist inzwischen ein recht hohes Tier in der Regierung von Ord Mantell, meinem Heimatplaneten, und ersucht die Hilfe des Ordens. Leider bin ich derzeit selbst mit wichtigen Ermittlungen beschäftigt, die mir von Rätin Eleonore aufgetragen wurden. Deshalb wende ich mich nun an euch, weil ich weiß, dass sich momentan viele aus dem Orden auf Coruscant aufhalten. Ich weiß zwar, dass wir auch dort dringend gebraucht werden, doch ich weiß, dass sich der gute Vince nicht grundlos an mich wenden würde. Er ist normalerweise nicht der Typ, der gern um Hilfe bittet. Leider wird in seiner Nachricht nicht deutlich, wofür er uns braucht. Es geht offenbar um ein paar Schmuggler. Genauer wollte er sich auf elektronischem Wege noch nicht äußern. Ich bin mir aber sicher dass es keine allzu große Sache sein sollte, weshalb sicherlich ein frisch gebackener Ritter für diese Angelegenheit reichen sollte. Genauere Daten zu seinem Büro und eine Kopie seiner Mitteilung befinden sich im Anhang.

Mit frdl. Grüßen und der Hoffnung auf eine positive Antwort,
Dhii

### Verschlüsselte Nachricht Ende ###

Abgesehen davon, dass dieser Meister anscheinend nicht gerade kreativ in der Gestaltung des Satzbaus gewesen war, viel Jibrielle vor allem auf, dass er Chesara nach einem Ritter gebeten hatte. Einen Ritter - also einen richtigen, fertig ausgebildeten Jedi! Sollte das etwa heißen, dass Chesara sie für so gut hielt? Das konnte unmöglich sein? Gedankenversunken kreisten Jibrielles Gedanken über die Blümchentapete des Flurs. Schön und gut: Sie konnte vielleicht nicht schlecht mit dem Lichtschwert rumfuchteln und das mit dem in die Macht greifen und durch die Macht fühlen klappte inzwischen auch schon nicht mehr so schlecht, aber abgesehen davon, war sie doch froh, wenn sie ihre Schnürsenkel ohne Hilfe zu bekam! Innendrin fühlte sie sich noch immer wie eine kleine Schülerin, die an Chesaras Rockzipfel hängt. Die völlig verloren eines Nachts in ein Bordel gestolpert kommt, weil sie sonst nicht weiß, wo sie hin soll. Die nur tatlos zusehen kann, wie eine Sith über ihrer Meisterin das Schwert erhebt. Die sich mit einer Augenbinde blaue Flecken an den Stühlen zuzieht. Die aufgelöst ihre Verfehlungen an Chesaras Schulter beichtet ...

Ein paar mal blinzelnd senkte sie wieder den Blick, schaute auf die Mitteilung. Aber da stand ja auch, dass dieser Dhii gar nicht mit großen Problemen rechnete. Ein paar Schmuggler sollte sie wohl in Schach halten können. Ohje ... Aber was stand sie herum und grübelte, jammerte und zerbrach sich den Kopf? Plötzlich setzte sie ein grimmiges Gesicht auf, als starrte sie sich damit selbst an. Es funktionierte. Jetzt musste sie erstmal zu Chesara! Musste ... einfach nochmal fragen, ob diese Nachricht nicht vielleicht ... an die falsche Jibrielle ging. Nur für den Fall. Und vor allem ... was sie nun tun sollte? Sie hatte sowas ja noch nie gemacht! Erstmal Chesara finden und die Sache würde gleich viel rosiger aussehen! Genau! Mit Schwung stieß sie sich von der Wand ab und blickte sich um, schaute aber in Wirklichkeit durch die Macht. War ihre Meisterin vielleicht wieder im Honey House? Dann könnte sie ja gleich hin und ... was? Nicht wenig stutzig registrierte Jibrielle, dass sich die Aura der Jedi-Rätin ausgerechnet in Nylias Zimmer ausmachen ließ. Wie ging das denn? Da war sie doch gerade eben erst hergekommen? Wie ... ach völlig egal! Etwas zu große Schritte machend als nötig, ging Jibrielle den Weg zurück, den sie zuvor in umgekehrter Richtung gelaufen war. Schnell merkte sie auch, dass Adrian sowie auch Nylia ebenfalls noch da waren. Und Nylia schien wach zu sein.

Als Jibrielle ankam, war die Tür geschlossen, weshalb sie vorsichtig herantrat und den Öffner betätigte. Ganz automatisch klopfte sie dann aber doch der Höflichkeit halber an den Rahmen und schob sich mit halb gesenktem Haupt und gedämpfter Stimme hinein.


"Ich - ich hoffe ich störe nicht."

Zum Glück schien sie nicht gerade in eine anregte Unterhaltung geplatz zu sein: Zumindest brach keiner mitten im Satz ab und alle schauten sie - die eine mehr, der andere weniger freudig - an. Sie hauchte:

"Hi."

Als sie Nylia in die Augen blickte, fügte sie noch mit etwas festerer Stimme hinzu:

"Huhu Nylia. Schön zu sehen, dass es dir besser geht, jetzt wo du wach bist."

Sobald sie jedoch wieder in das gutmütige Gesicht ihrer Meisterin schaute, schwächelte die Festigkeit ihrer Stimme wieder. Unwillkürlich klackte die Spitze ihres rechten Fußes, der sich um das linke Bein geschlungen hatte, rhythmisch gegen auf den Boden.

"Ich habe deine Nachricht bekommen ..."

sagte sie zögern und hob den Com, wie um sich jede weitere Erklärung in schwer hervorbringbaren Worten zu ersparen.

"... ich war sehr erstaunt. Und geschmeichelt. Und überrascht. Auf Ord Mantell war ich bislang noch nicht ..."

Natürlich nicht. Und natürlich wusste auch Chesara das. Aber was sollte sie sonst sagen? Im Moment schien eh nur viel feuchte Luft statt einiger sinnvoller Worte aus ihrem Mund zu kommen.

"Ich ... ähm, will gerne auf eigenen Füßen stehen und den Orden so gut unterstützen wie ich kann. Danke für dein Vertrauen. Ich werde mein Bestes geben, um dich nicht zu enttäuschen. Also ..."

Also ... was sollte sie nur tun, wenn sie zu doof sein würde, einen Flug nach Ord Mantell zu kriegen? Was wenn sie viel zu spät ankam und niemand war mehr da? "Problem hat sich von selbst erledigt, aber danke für nichts"! Was wenn dieser Venice einen bösen Brief an Chesara schreiben würde, weil sie alles verbocken wird? Was wenn, sie einfach nicht alleine klarkam? Was wenn sie ohne Adrian bei der Befreiungsaktion am Ende in einem der Müllcontainer geendet wäre, weil sie es einfach nicht drauf hat? Was wenn dieser Fremde Planet einfach nur furchtbar fremd sein würde und die Mission sie schlicht überfordert? Was was was? Was sollte sie nur tun?

"... wann soll ich losstarten?"

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Nylias Zimmer - mit Chesara, Nylia und Adrian[
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis

Informationen können auf der einen Seite ein Segen aber auch ein Fluch sein. Seitdem das Imperium jeden der einen Jedi sieht, findet oder gar festgesetzt hat fürstlich entlohnt, sind die Zusendungen über solche Sichtungen mannigfaltig. Hunderte bis Tausende besorgter Bürger und Halsabschneider versuchen ihren „Jedi“ an das Imperium zu verkaufen. Das Denunziantentum kennt dabei keine Grenzen. Jeder schnelle Reflex, jedes noch so kleine Indiz wird weitergegeben. Manche gehen sogar soweit, dass sie ein zu großes Glück beim gleichnamigen Glücksspiel, weil es ihnen ein Dorn im Auge sein könnte, zu denunzieren um diesen Mitstreiter loszuwerden.
Dieser Trend machte selbst vor dem Schattenthron Netzwerk nicht halt.
Viele dieser Meldungen wurden an ihn weitergegeben weil die zuständigen Mitarbeiter des Geheimdienstes nicht immer feststellen können ob es sich wirklich um einen Jedi handelt oder nicht. Es gebührte also ihm, nun diese Meldunden auszusortieren, zu filtern und die zutreffenden Meldungen weiterzuleiten damit sich das Imperium um diese Subjekte kümmern konnte.
Vor allem beschäftigte den Sith Lord dass noch immer jede Spur der Jedi Rätin fehlt, die er in dem Fabrikkomplex bekämpft hatte. Er sinnte auf Rache für seine Niederlage. Für ihr Entkommen. Für ihre Existenz. Er wollte sie auslöschen und sie in ihrem eigenen Blut ersticken lassen. Mitleid würde er keines mit ihr haben, für eine Jedi hatte er so etwas nicht übrig. Der andere Jedi der sie begleitet hatte, ein Mensch, war ebenfalls bisher ohne weitere Sichtung. Er wollte die Jedi haben um ihnen eine Lektion zu erteilen. Doch sie waren weg. Unerreichbar. In weite Ferne gerückt.
Er würde sich vorerst damit zufrieden geben und sich seinen eigenen Studien widmen, doch konnte er nicht vollkommen loslassen. Er war hin und her gerissen und bearbeitete jede der Mitteilungen um nicht womöglich einen Hinweis zu missen.

Einer jener Beiträge war ein klassischer Fall. Ein Rodianer wurde dabei beobachtet wie er in einer Bar neben einem Regal stand, bei welchem kurze Zeit später die Flaschen platzten. Zufällig war dieser Rodianer auch, wie der Geheimdienst vermerkt hat, ein Konkurrent des Denunzianten bei den örtlichen Swoop Bike Rennen. Die Sache war für den Sith Lord klar, denn kein Jedi würde derzeit so offen mit der Macht herumspielen. Die Flaschen standen wahrscheinlich im Licht der Scheinwerfer der Bar und die Flüßigkeiten haben sich ausgedehnt. Wer weiß was da für selbst gebrannte Mixturen vorhanden waren.
Es sollte nicht sein Problem sein. Er lehnte das Gesuch ab, der Rodianer war nicht von Interesse. Er las sich lieber die Berichte über die vielen Sichtungen der Verdächtigten durch. Diejenigen die nicht die größten Credit Summen versprachen schienen am glaubwürdigsten. Ihnen erteilte der Sith Lord die nötigen Vermerke um der Sache nachzugehen. Andere lehnte er ab.
Der Sith beschloss nun, sich wieder seinem Datapad hinzugeben und weiter nach dem Artefakt zu recherchieren.


Eintrag 522 – Der erste Tote schrieb:
Heute ist die Lage eskaliert.
Einer der Arbeiter wurde von einem anderen mit einem ausgegrabenen Stein erschlagen, weil dieser ihm seinen Platz wegnehmen wollte der genau einen Meter näher am weißen Thron war als dessen alter Ausgrabungsplatz. Als ich das gehört habe, hielte ich es für einen schlechten Scherz, doch der Vorarbeiter bestätigte mir diesen Vorgang und beschrieb es mit einer ausgefallenen Genauigkeit. Ich kann ein allgemein erhöhtes Aggressionspotenzial feststellen. So als ob sie verrohen würden. Sie werden langsam wie Tiere. Da könnte ich doch gleich Eloms für mich arbeiten lassen.
Tanus ist auch besorgt, doch traut er sich nicht es offen auszusprechen. Ich weiß nicht wer sein vorheriger Herr war, aber ich glaube er hat Tanus oft geschlagen und misshandelt. Das ist keine Art, selbst für das Verhalten einem Elom gegenüber.

Dieser Jedi ist heute an mich herangetreten und wünschte dass er die Arbeiter untersucht. Er meinte, eine dunkle Seite würde vom Thron ausgehen. Was diese Sache mit Schatten zu tun hat, weiß ich nicht aber erklären konnte er es mir auch nicht. Er hat mich nur um eine Sache gebeten. Ich sollte mich mit ihm nach den Sitzungen auf dem weißen Thron treffen und mit ihm darüber reden. Es sei mir überlassen wieiviel ich preisgeben würde. Er will mein Vertrauen. Ich werde einen Droiden mitnehmen und sollte mich der Jedi manipulieren wollen, wird der Droide sich um ihn kümmern. Morgen ist das erste Treffen mit Meister Kromm, ich bin gespannt.

Eine bedenkliche Lage. Der Elomin hatte zwar daran gedacht dass der Jedi ihn manipulieren würde, doch woran sollte ein Droide das merken?`Der Elomin verstand nichts von der Macht, er war fernab von ihr und ihrer Macht aufgewachsen. Der Jedi würde ihn manipulieren. Er wäre dumm wenn er es nicht täte. Es blieb abzuwarten was die anderen Einträge sagen würden...

Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Mara J. und Sinoué, Steven

Sie wechselte noch einige Worte mit der Jedi Meisterin, bis sie sich von dieser verabschiedete. Sie hatte nicht das Gefühl dass hierbei was entstehen würde. Diese ganze Sache war doch kniffliger als sie dachte. Dieses ganze Gehabe mit Spiritualität und der Macht schien doch tiefer verwurzelt zu sein als sie es angenommen hatte. Hoffentlich erwiesen sich die Jedi nicht als religiöse Spinner, denn das konnte sie überhaupt nicht gebrauchen. Da konnte sie gleich zum Imperium gehen.
Sie fühlte eine innere Unruhe. Sie war nun schon was länger hier, hatte sich bei keinem ihrer Freunde mehr gemeldet. Wenn sie bedachte wann und wie sie sich zuletzt gesehen hatten, fand sie schon dass es wohl an der Zeit wäre sich noch einmal zu melden. Ebenfalls sollte sie vielleicht noch den ein oder anderen Gegenstand oder ihre ganzen Habseeligkeiten aus ihrem Atelier hierher mitbringen. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie das Atelier nicht mehr lange brauchen würde.
Sie wechselte den Bereich und sprach vorher mit den Türstehern um die Signale und Passwörter zu erfahren um ein weiteres Mal den Bereich betreten zu können ohne dass sie verdächtigt wurde. Sie verließ das Honey House und ging hinaus auf die Straßen der unteren Ebenen. Sie würde in die mittleren Ebenen gelangen und dort den Mag-Lev Hochsgeschwindigkeitszug in das Industrieviertel nehmen müssen.

Ihr Leben würde also fortan bei den Jedi sein, bei den Hütern des Friedens und der Gerechtigkeit. Diese Titel klangen ganz schön hochnäsig und ehrgeizig. Sie konnte vom Frieden nichts spüren, aber rein gar nichts. Ìhrer Ansicht nach musste man sich mehr um die Bedürftigen kümmern. Diejenigen die niemanden haben der für sie einsteht. Wen interessiert schon der Kampf gegen eine große dunkle Macht wenn man in den unteren Ebenen verhungert weil einem niemand helfen kann und will?

Sie kam in die große Vorhalle des Mag-Lev Bahnhofs. Seit den Anschlägen und Aktivitäten des Widerstands hatte man stählerne Barrieren und spezielle Durchgangsbereiche eingerichtet. Die Warteschlange wurde dadurch lang und ungeduldig, doch was tat man nicht alles für die Sicherheit der Allgemeinheit. Sie sah sich um in diesem großen, aus weißem Stein und Glas geschaffenen architektonischen Kunstwerk. Jedes Gebäude auf diesem Planeten hatte, egal aus welcher Epoche, oder gerade deshalb, seinen eigenen Touch. Sie konnte nicht anders als zugeben dass sie eine Schwäche für solche Dinge hatte.
Nach einer Viertel Stunde warten war sie endlich dran und ging durch den Detektor der nicht aufsprang. Sie führte schließlich keinerlei Waffen mit sich. Beim Bezahlen geschah jedoch etwas merkwürdiges. Der Automat nahm ihre Credits Karte nicht an und verweigerte die Abhebung. Sie zuckte mit den Schultern und bezahlte Bar, wenn es auch knapp wurde. Manchmal bockten diese Automaten, sodass sie sich nichts dachte. Sie ging zum Bahnsteig und wartete dort. Die Mag-Levs kamen im fünf Minuten Rhythmus sodass sie nicht lange warten musste bis der silberne pfeilförmige Zug vor ihr hielt und die Passagiere hineinließ.

Im Mag-Lev war es wie immer verdammt voll. Sie mochte das Gedränge nicht, zuviele Wesen kamen ihr dabei viel zu nahe. Man klebte förmlich aneinander und wusste nicht wohin man schauen sollte. Manch einer erdreistete sich sogar einen in dieser Situation zu begrabschen, wer es dann wirklich war konnte man später nie genau sagen. Sie würde es jedoch herausfinden und jeden Knochen, sofern derjenige welche hatte, brechen. Niemand fasste sie an ohne dass sie es wollte.
Sie streifte ihre Gedanken wie ein lästiges Insekt ab als eine schnarrende Stimme aus den Lautsprechern des Mag-Lev dröhnte.


[Imperial HoloVision Coruscant]...die seit Tagen laufende Suche wurde noch immer nicht eingestellt. Wenn sie diese Personen sehen, melden sie dies umgehend den nächstgelegenen KOMENOR Dienststellen. Wir halten die Gesellschaft rein![/Imperial HoloVision Coruscant]

Sie warf einen kurzen Blick auf den Monitor. Normalerweise interessierte sie die vor Gift und Galle trotzende imperiale Propagandaserie nicht. Es war einfach eine schlechte Berichterstattung. Es hatte nichts mit Fairness oder einer unabhängigen Meinung zu tun. Es war in ihren Augen irgendwie falsch.
Was sie dort jedoch sah, konnte sie nicht glauben. Sie konnte ihren Augen nicht trauen, wandte sie jedoch schnell wieder ab und senkte sogar den Blick, wandte Kopf zur Seite. Die gesuchten Personen fingen bei einer Frau im mittleren Alter, einem Cathar und einer Nautolanerin an und setzten sich fort. Die dort zu sehenden Personen waren als „Terroristen“ eingestuft worden.
Dagegen waren noch weitere Personen auf dem Suchbild zu sehen welche mit einer düsteren Melodie jedes einzelne Gesicht zoomte um dem Zuschauer ein Bild zu suggerieren.
Die Bilder der Personen die sie jedoch sah, kamen ihr verdammt bekannt vor. Es war einmal Taan'ar, der Wookie der sie immer beschützt hatte. Dann war da noch Prestor. Von For'sar und Pugwis fehlte jede Spur. Das nächste Bild war jedoch das was ihr bis ins Mark gegangen war. Es war ihr eigenes.

Sie war nun eine gesuchte Terroristin. Was war passiert? Waren das die Jedi Schuld? Wie konnte sie nur so naiv sein und denken dass es diese Weltverbesserer gut mit ihr meinten! Wie konnte sie nur so naiv sein und denken dass sie mit diesen Hochstaplern die Galaxis ein Stück weit besser machen können würde? Man hatte sie als Sündenbock verraten. Ihre Freunde gleich dazu. Woher die Jedi ihre Namen kannte, wusste sie nicht. Vielleicht hat diese Jedi Meisterin in ihren Gedanken herumgeforstet während sie miteinander gesprochen haben? Wie sollte sie sowas denn auch merken, ihre Fähigkeit die Macht zu nutzen war doch minimal. Sie konnte es ja noch nicht einmal auf Kommando!
Was sollte sie nun nur tun? Zuerst musste sie so schnell wie möglich aus dem Mag-Lev Hochgeschwindigkeitszug, bevor sie jemand erkannte und denunzierte. Von hier aus würde sie mehr laufen müssen, doch würde das besser sein als hier rumzustehen und zu warten bis sie jemand erkannte. Sie wollte nicht wissen was dann wohl mit ihr alles passieren würde.
Sie stieg aus und ging nun direkt von der Station welche in den mittleren Ebenen gelegen war, in die unteren Ebenen. Sie würde von dort aus zu ihrem Atelier im Industrieviertel gehen müssen. Es würde weitaus länger dauern als mit dem Mag-Lev, doch war ihr das Risiko zu groß.

Doch etwas anderes ging ihr in diesem Moment auf. Sie hatte eben beim Betreten der Mag-Lev Station am Durchgangsschalter ihren Fingerbadruck und ihre Credits Karte benutzt. Ihr Konto war natürlich gesperrt worden weil sie ja eine „Terroristin war. Jeder wusste nun dass sie hier vorbeigekommen war. Dass zu dem Zeitpunkt keine Sicherheitsdroiden oder Coruscant Guards da waren, war ihr großes Glück. Als ihr klar wurde wie knapp sie soeben dem sicheren Tod entgangen war, wurde ihr schlagartig schlecht und Bauchkrämpfe setzten ein. Ihre Gefühlslage wie normalerweise auch, taub. Sie fühlte nichts, wusste aber dass es sie beunruhigen musste. Sie musste so schnell wie möglich zu ihrem Atelier und das am besten so, das keiner diesser imperialen Nullen sie aufspürte...


Coruscant | Mittlere Ebenen | Irgendwo auf einer Promenade | Sinoué Andrasta und Passanten
 
Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis

Dieser Kromm hatte wohl mehr mit der Sache zu tun als er gedacht hatte. Tanus hatte ihn wohl auch schon relativ früh gekannt. Innerhalb der letzten 50 Jahre konnte dieses Verhältnis sich auch verändert haben, im Rückblick sieht man Dinge immer anders. Er hoffte dass seine „Identität“ dem Elomin gegenüber dieselbe bleiben würde. Für ihn war es unverständlich dass der Elomin sich so auf den Jedi stützte. Er hatte doch „ES“. Der Weg dieser Gestalt würde schon der Richtige sein. Es war eigentlich bizarr wenn man überlegte wie sehr der Sith mit diesen Figuren mit eiferte, obwohl dies Handlungen und Erlebnisse waren die bereits vor fast einem halben Jahrhundert geschehen waren. Es war unlogisch. Doch der Sith konnte nicht umhin zuzugeben dass diese gesamte Angelegenheit ihn vollkommen erfasst und in Brand gesetzt hatte.
Das Lesen dieser Einträge kam ihm vor wie eine Art Schatzkarte und er konnte nicht drumherum kommen zuzugeben dass es ihn wirklich fesselte. Es war spannend. Er hatte sich vor langer Zeit zum letzten Mal so … lebendig gefühlt. Eifrig las er weiter.


Eintrag 531 – Der Pfad schrieb:
Wieso bildet die Grundlage allen Werkes auf die Gewalt? Wieso ist die Grundlage unserer Instinkte Gewalt? ES hat mir die Interaktion zwischen vielen Rassen gezeigt. Hunderte von ihnen. Intelligente und nicht intelligente Lebensformen, Spezies welche die Raumfahrt erlernt haben und gewöhnliche Kath-Hunde.

Ihnen allen ist eines gleich. Ihr Wunsch zu Überleben, ihr Selbsterhaltungstrieb setzt gemäß dem Werk der Natur den Tod anderer voraus. Wieso können sie nicht in friedlicher Koexistenz leben? Wieso ist eine große, friedliche, galaktische Gemeinschaft nicht möglich?
Wir glauben dass die Welt von einer höheren gütigen Macht geschaffen wurde und alle Elom und Elomin überwacht und richtet. Einer Macht die über das Verständnis eines bescheidenen Elomin hinausgeht. Doch alles was ich sehe sind die Produkte einer kruden, unbarmherzigen höheren Macht. Eine Macht die nur die Verzweiflung und Zerstörung zelebriert und nährt. Es scheint alles so chaotisch, so fremd und doch vertraut. Es wirkt zufällig und doch einem größeren Plan folgend.

ES hat mir einen Weg gewiesen, eine Antwort und eine Macht die all dies erklären würde. Es ist verlockend. Doch was würde Meister Kromm dazu sagen?

“Was Kromm dazu zu sagen hätte?“ Der Sith schlug mit der Hand auf den Tisch. Wen interessierte es, was die Jedi dachten? Was dieses „ES“ hier beschrieb, waren die Grundprinzipien der dunklen Seite der Macht in all ihrem Facettenreichtum, völlig unerreichbar und unverständlich für einen Jedi der von der Selbstkastration der eigenen Fähigkeiten überzeugt ist.
Was würde die Macht erfüllen, wenn nicht unsere Leidenschaft? Die dunkleren Emotionen ... Zorn, Hass, Angst ... diese Gefühle lassen uns mächtiger werden. Liebe ist gefährlicher als alle anderen Gefühle. Liebe führt zu Zorn, noch öfter zu Hass... aber ist führt auch zu Gnade, die weit schlechter ist. Die Macht gibt uns allen Stärke, auch den Jedi. Es ist die Meisterung unserer Leidenschaft, die uns die Kraft gibt welche die Jedi nicht besitzen.
Was hält sogar das unterentwickelteste Wesen am Leben? Die Angst um wegzulaufen, der Zorn um zu kämpfen... ohne sie würde das Geschöpf mit Sicherheit sterben. Wir sind mehr als sie, weit mehr, aber irgendwie sind wir nicht so unterschiedlich wie man denkt. Zu denken wir sind Kreaturen außerhalb der Notwendigkeit von simplen Gefühlen und Leidenschaften ist eine Wahnvorstellung. Es ist unser Ziel stärker zu sein, und nicht nach erreichen unserer Potenziale uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen. Wir sind die Suchenden, nicht die Führer.
Je mächtiger man in der Macht wird, desto mehr Mächte wirst du erhalten. Doch du musst immer für deine Macht kämpfen.

Es ist unsere Leidenschaft, unser Hass und unser Begehren welche unsere Macht erfüllt. Es ist der Konflikt der über ganze Zivilisationen oder nur über dein eigenes Sein verbessert. Der Konflikt zwingt einen sich zu verbessern. Er erzwingt Veränderung, Wachstum, Anpassung ... Entwicklung ... oder den Tod. Diese sind nicht unsere Gesetze, aber die des Universums. Ohne Konflikt gibt es nur Stillstand.

Der Sith Lord stand auf und musste sich die Beine vertreten. Die Zornesröte war ihm ins Gesicht gestiegen. Es nahm ihn mit. Er konnte es sich nicht erklären wieso, doch es war so. Er rekapitulierte die wenigen Worte und war ihrer Einfachheit und Klarheit überwältigt. Es schien ihm so natürlich was da beschrieben war, es hörte sich einfach richtig an. Es war eine treffende Beschreibung der dunklen Seite der Macht in all ihrer Stärke. Die Vorfreude in seinem Inneren irgendwann auf „ES“ zu stoßen wuchs weiter. Er musste seine Gedanken ordnen bevor er weiterlesen würde, weshalb er sich hinkniete und eine Meditation begann.


Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(HRD-NPC)

Tom war ohne Wissen seines Sicherheitschefs hier. Dem würde das was er hier tat gar nicht gefallen. Alleine und ohne Leibwächter in die unteren Ebenen zu gehen und dort Detektiv zu spielen war gefährlich. Besonders für einen Wirtschafts- und Finanztycoon wie ihn. Doch ihn interessierte das nicht. Er wollte noch mal ein kleines Abenteuer erleben. Nichts spektakuläres, aber etwas, das ihn an seine Kindheit erinnerte. Gegen in Holosimulatoren und auf fremden Planeten mit Waffen durch unbekannte Umwelt zu stapfen konnte sein Jetziger Job eben nicht anstinken. Büroarbeit war langweilig. Meetings waren langweilig. Aber er tat es eben. Irgendwie tat er es ja auch gerne. Es war nicht nur die Tradition welche seit Jahrhunderten in seiner Familie existierte, die ihn dazu trieb. Er war froh, das er nach dem Tod seiner Eltern etwas tun konnte, wo von er wusste, das es seine Eltern stolz gemacht hätte. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters, wenn auch in einem anderen Wirtschaftssektor. Doch solche kleinen Ausflüge, so gefährlich sie vielleicht auch sein mochten, waren ein Ausgleich, den er irgendwie benötigte. Er war schon so schlau gewesen, auf jeglichen Protz und Prunk zu verzichten. Keine teure Uhr, keine all zu teuren Klamotten und nichts, was ihn sonst - abgesehen von seinem mehr oder weniger bekannten Gesicht - als fette Beute für einen Überfall oder gar ein Kidnapping auszeichnen würde. So fühlte er sich hier unten doch ganz sicher. Dieses Etablissement schien ihm gut gesichert und halbwegs seriös zu sein. Zumindest nach dem was er bis jetzt so gesehen hatte. Es war sauber und keines der Mädchen war angekettet oder krank. Selbst die Gläser in denen man hier ausschenkte, waren ordentlich geputzt. Er fragte sich nur, wie jemand an einem Ort wie diesem erstens, an seine Nummer kommen konnte und zweitens, wissen konnte, dass er vor kurzem nach Coruscant zurück gekehrt war. Was ihn letztlich dazu getrieben hatte, dieser Nachricht nachzugehen, war jedoch die seltsame Wortwahl in der Nachricht. Diese Mara hatte seine Neugierde geweckt. Natürlich konnte das eine geschickt gestrickte Falle sein, aber dafür trug er ja mehrere Peilsender in seiner Kleidung integriert, die sich Notfalls unauffällig aktivieren ließen. Sollte sich herausstellen, das es sich bei dieser Mara um eine Gruppe von Entführern oder ein Mordkomplott handeln sollte, hätte er Pech gehabt. Aber irgendwie glaubte er nicht daran, das das hier eine Falle war. Das Honey House war kein Ort um jemanden zu entführen oder auszurauben. Da steckte etwas dahinter, was sich ihm entzog. Er wollte diese Nachricht ergründen. Die Nachricht war für seinen Geschmack zu persönlich, um eine Falle zu sein und gleichzeitig machte sie für ihn keinerlei Sinn. Diese Mara bezog sich wohl auf ein früheres Gespräch, aber er konnte sich an nicht all zu viele Maras in seinem Leben erinnern, mit denen er all zu persönliche Gespräche geführt hatte. Eigentlich kannte er keine. Also entweder besaß ein anderer Tom der vor kurzem nach Coruscant zurückgekehrt war eine Comnummer sehr ähnlich zu der seinen, oder bei ihm war eine größere Gedächtnislücke aufgetreten. So oder so war es interessant herauszufinden, was den jetzt hinter der Nachricht steckte. Vor allem der erste Satz machte ihn immer wieder Stutzig. Entweder verfügte diese Frau über eine übertrieben ausgeprägte weibliche Intuition oder sie hatte sich verschrieben. Trotzdem Passte die ganze Nachricht immer noch nicht wirklich zusammen. Um herauszufinden was dahinter Steckte, könnte er nicht ewig an der Bar sitzen und warten. Er müsste den Kontakt erwidern. Sollte sich das ganze als komischer Fehler herausstellen, dann würde so etwas wie eine entschuldigende Antwort zurückkommen oder er um sonst warten. Mit geübten Fingerbewegungen tippte er eine Nachricht.

** Verschlüsselte Nachricht an Mara Selaren **

Hallo Mara,

Du hast recht, ich bin wieder auf Coruscant und ich bin im Hones House. Triff mich an der Bar

Tom

** Com Nachricht Ende **


Ohne sie ein zweites mal zu lesen, schickte er die Nachricht ab. Das Com ließ er vor sich auf dem Bartresen liegen. Bis etwas passierte, oder eben nicht, würde er sich einen Drink genehmigen. Er wechselte ein paar kurze Worte Mit dem Barmann und hatte bald einen eisgekühlten bernsteinfarbenen Whyren's Reserve vor sich stehen. Mal sehen, wie viele Gläser er warten musste. Bis etwas passierte. Um nicht all z uauffällig zu sein, sah er den Mädchen und Frauen oder besser gesagt, den „Angestellten“ des Hones House bei ihrer Arbeit zu. Es gab hier einige Damen, die Mann nicht von der Bettkante gestoßen hätte. Doch deshalb war Tom nicht hier. Und soetwas konnte er von irgendwelchen Models oder aufstrebenden Mädels aus der Unterhaltungsbranche für ein Abendessen bekommen. Dafür bekam er dann aber gleichzeitig noch etliches an Medienaufmerksamkeit ab. Hier Geld für etwas anderes als Trinken auszugeben, würde Tom gar nicht in den Sinn kommen.
Er hoffte, das jemand auf seine Nachricht reagieren würde.


Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(HRD-NPC)
 
Untere Ebenen – Honey House – Mara und Chesara
Kurz verbeugte sich Jo als Chesara nun erklärte, sie würde sich um ihre Schüler kümmern!
Selbstverständlich hatte jemand so wichtiges wie Chesara nicht die Zeit sich übermäßig lange aufzuhalten. Es war ohnehin sehr entgegenkommend gewesen, dass sie sich für Mara wiederholt Zeit genommen hatte. Kurz huschte ein Grinsen über Jo’s Gesicht, als Chesara bereits im gehen eine Floskel verwendete, die viele Sehende oft unbedacht nutzten! Sie wusste, dass es nicht gedankenlos oder gar absichtlich geschah, es war einfach ein geflügeltes Wort, das sie selbst auch ab und an benutzte. Trotzdem lies es Jo meist etwas Grinsen wenn sie dies hörte. So auch jetzt während sie sich von ihrer Verbeugung wieder erhob!


Es wird mir eine Freude sein euch wieder zu begegnen!

Erklärte Jo gerade noch, dann schloss sich die Tür hinter Chesara und Jo wandte sich an ihre Pa… an Jedi-Ritterin Mara Selaren während diese einen Text in ihr Com tippte.

Ich wusste das du bereit für diesen Schritt bist und doch fühlt es sich jetzt, trotz allem Stolz auf dich, sehr merkwürdig an, dass du nun nicht mehr meine Schülerin bist!
Aber es ist so und es ist gut und Richtig so!


Leise seufzte Jo!

Dann kommt jetzt wohl der Moment an dem wir uns von einander verabschieden. Ich werde gleich nach Lianna aufbrechen.
Aber ich weiß, das du hier nicht allein zurück bleibst. Außerdem sage nicht „Adieu“! Ich sage „Auf Wiedersehen“ ! Und das möglichst bald!


Noch einmal nahm Jo Mara in die Arme, klopfte ihr dann aufmunternd auf die Schulter und wandte sich ebenfalls zur Türe um den Raum und danach das Honey House zu verlassen

Untere Ebenen – auf dem Weg das Honey House und Coruscant zu verlassen
 
- Coruscant- Untere Ebenen – Honey House – Mit Mara, Joseline-

Die Rätin hieß sie noch einmal Willkommen als frisch gebackene Jedi Ritterin und Mara bedankte sich noch einmal. Jo bekam die Erlaubnis nach Lianna zu fliegen um dort ihren Tätigkeiten nachgehen zu können. Im Grunde war damit alles geregelt und nachdem die Rätin verschwunden war blickte die Ritterin ihre Meisterin an und lächelte. Noch einmal fiel sie Jo um den Hals.

„Ich glaube du wirst ohne mich nach Lianna müssen. Ich habe einige Dinge hier noch zu klären. Es warten Aufgaben auf mich, die ich nicht außer Acht lassen kann.“

Sie seufzte kurz.


„Scheinbar will Coruscant mich nicht so schnell gehen lassen und selbst wenn es anders wäre, ich wollte vorerst nicht von Vorin fort. Wir sind wieder ein Paar, nur dass wir es diesmal langsamer angehen lassen.“


Sie lächelte Jo an, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und löste sich dann von ihr.


„Ich hoffe dass du dort findest was du für die Bibliothek brauchst und ich bin mir sicher, dass dort ein neuer Schüler auf dich wartet. Du wirst mir fehlen. Melde dich sobald du dort bist und falls du Unterstützung brauchst.“

Auch ihre Meisterin verabschiedet sich von ihr mit einem auf Wiedersehen. Die Blondine lächelte, als im Nächsten Augenblick ihr Com piepste und sie es aus ihrer Tasche kramte. Die Nachricht war von Tom, welcher erklärte, dass er wieder im Honey House war. Ja, sie hatte ein leichtes Echo gespürte vor einige Sekunden. Mara lächelte, dann sie erneut Jo an
.

„Entschuldige mich, aber ich habe dringend mit Tom zu sprechen, er ist zurück und es gibt einiges, was er mir zu erzählen hat.“

Mara wartete bis Jo ihr ein Nicken gab, dann verschwand die junge Ritterin aus der Tür. Er hatte geschrieben dass er an der Bar sei. Sie freute sich sehr ihn dort wieder zu sehen aber es gab auch einiges, was sie ihm zu sagen hatte. Mara lief durch die Gänge, bis sie den entsprechenden Raum betrat und sich dort zur Bar vorschob. Ihr Blick glitt suchend umher und dann sah sie ihn. Einen kurzen Moment sah ihn an und irgendwie hatte sie das Gefühl als ob er dort saß und doch nicht saß. War er es wirklich!? Merkwürdig, er schien sie nicht zu erkennen oder war dies Einbildung!? Mara schüttelte leicht den Kopf, dann lief sie direkt auf ihn zu, wobei ein Lächeln auf ihren Lippen lag.


Tom! Es ist schön dich wieder zu sehen!“

Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und schlang ihre Arme um ihn, zuckte aber im nächsten Moment zusammen als kurz hintereinander einige Bilder vor ihrem geistigen Auge aufkamen und wieder erloschen. Mara sah ihn erschrocken und verwirrt an. Sie hatte etwas gesehen aber es war merkwürdig und völlig… ja was nur? Sie konnte es nicht beantworten.


„Ist alles in Ordnung mit dir? Irgendwie scheinst du nicht ganz du zu sein.“


Sie schüttelte den Kopf, dann setzte sie sich zu ihm.


„Das klingt verrückt aber irgendwie habe ich das Gefühl als ob du…, ich weiß nicht. Was ist geschehen nachdem du mich hier zurückgelassen hast!? Du sagtest du müssest fort um einiges zu erledigen. Es hatte etwas mit deiner Familie zu tun und einem Erbe. Mehr wolltest du mir nicht erklären und ich hoffe dass du dies jetzt kannst, denn ich werde mich nicht mit einer einfachen Ausrede zufrieden geben oder sonst irgendetwas in dieser Form.“

Sie sah ihn ernst an.


„Ich meine dies wirklich ernst Tom, diesmal lasse ich mich nicht einfach abspeisen oder mir sagen, dass ich dies nicht verstehen würde. Ich habe ein Recht darauf es zu wissen, nach all der Sorge die ich hatte und jetzt wo du hier bist und dich nicht einmal bei mir gemeldet hast. Du wolltest dich melden und nun, nun hat man das Gefühl als ob du nicht einmal wirklich wüsstest wer ich bin.“

Herrje sie sprach wie ein Wasserfall. Irgendwie musste sie ihm ja die Möglichkeit geben etwas zu sagen.

- Coruscant- Untere Ebenen – Honey House – Bar - Mit Tom (HRD-NPC) -
 
Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis

Die Meditation öffnete seinen Geist und öffnete ihn ebenfalls für die Macht. Die Gestalt nahm all seine negativen Gefühle und absorbierte sie beinahe. Die Gestalt schien eine Korona aus flammenähnlicher, nicht fest materialisierter schwarzer Aura zu haben. Es schien, als nährte sie sich an der Luft um das Wesen darum herum ,es schien als sauge sie die Luft um die Gestalt förmlich auf. Die Macht fuhr ihm durch Blut und Fleisch und erfüllte ihn. Das was ihn beschäftigte, erregte seinen Zorn. Der Zorn der als Brennstoff der dunklen Seite dient. Der Jedi Meister den er für den Elom verkörperte entwickelte sich zum Problem. Er wollte warten bis er das Datapad zuende durchforstet hatte bevor er sich wieder dem Elom als dieser präsentieren wollte. Ob dieser etwas witterte? Er musste ihn zur Not mit der Macht manipulieren was jedoch seine Erinnerungen und Gedanken verfälschen, ein Zustand der ihm nicht nutzen würde. Schließlich benötigte er genau das.
Für ihn verliefen die Wege der Macht undurchsichtig. Vor ihm lagen erneut die Pfade. Er erreichte diesen Zustand wenn er sich nur tief genug in die Macht fallen ließ.
Ein Pfad war zurück nach Bastion zu kehren und das Knie zu beugen und für den Rest seines Lebens im Schatten der großen Sith stehen. Der andere Pfad beschrieb den Weg zur Macht, den Weg den er gehen wollte. Er war in seinem Tun bestätigt worden. Er wusste er tat alles richtig.

Ein Geräusch störte ihn erneut. Er öffnete die Augen und verdrehte sie sogleich. Wieso konnte man ihn nicht in Ruhe lassen? Es war erneut sein COMM gewesen, er beschloss auch dieses Mal die Nachricht entgegenzunehmen.


[COMM]“Ich habe euren Wunsch erfüllt Mylord. Eine Auswahl von verfügbaren Modellen habe ich auf euer Terminal hochgeladen.“[/COMM]

Zufrieden lehnte sich der Sith Lord zurück und gönnte sich ein herablassendes Lächeln. Ortega war derzeit zahm, er hatte seinen Willen gebrochen und übte eine vollständige Dominanz über den Lieutnant aus. Zumindest derzeit. Er durfte ihn nicht zu viel Freiraum bieten. Er antwortete ihm nicht direkt. Er wollte ihn warten lassen. Die Auswahl des Schiffes würde er später bearbeiten. Er wollte sich Zeit lassen, er wusste noch nicht einmal wohin die Reise genau ging. Es war derzeit Elom, doch in den Sith Raum konnte man nicht einfach so vorstoßen. Es würde seine Zeit brauchen.

Eintrag 331 – Verletzter Stolz schrieb:
Der weiße Thron offenbarte mir heute eine Seite, die ich nicht von „ES“ erwartet hätte. Eine persönliche. Es war keine greifbare Erinnerung. Es war ein sonderbarer Moment. „ES“ fragte mich, wohin ich gehe wenn ich den Thron verlasse. Das Forscherteam berichtet, es würde immer schwerer werden den weißen Thron zu verlassen. Ich berichtete ihm, ich würde den Ruhm des Artefakts mehren wenn es mich lassen würde. Es war imponiert, warnte mich jedoch davor, meine Erfahrungen den falschen Leuten mitzuteilen. Ob es von Meister Kromm weiß?

„ES“ sagt, dass wenn man eine Behauptung über längere Zeit nur laut genug verkündet, irgendwann als Wahrheit deklariert wird. Vorausgesetzt, man schafft es jegliche Opposition auszuschalten und auszumerzen. Niemand darf „deine“ Wahrheit mehr anzweifeln. Dann ist sie ein Fakt.
Ist diese Wahrheit dann jedoch objektiv? Natürlich nicht. Es ist deine oktroyierte Meinung. Es gibt keine objektive Meinung. Man kann nicht ohne jegliche Wertung etwas um- und beschreiben.
Alles, ist eine Propaganda derjenigen... die gewonnen haben.

Es schien als würde „ES“ auf persönlicher Erfahrung sprechen. Was das heißen könnte weiß ich nicht, aber ich werde es noch erfahren.

Der Elomin näherte sich dem Geheimnis der dunklen Seite. Er näherte sich auch dem Geheimnis des Wesens welches sich wohl innerhalb des „weißen Throns“ befand. Für den Sith Lord war es klar dass Netrebnik dem Wesen des Throns verfallen würde. Die dunkle Seite übte eine große Anziehungskraft auf alle Wesen aus. Entgegen der Meinung der Jedi, übte die dunkle Seite nicht nur auf die geistig Schwachen eine große Anziehungskraft aus. Der Sith war sich sicher, würde Netrebnik über die Macht verfügen würde „ES“ noch größeres Interesse an ihm zeigen. Dass der Elomin gelogen hatte und das Artefakt es geglaubt hatte, konnte auch nur eine Farce sein. Es gab genügend Wege für eine solche Apparatur eine Lüge zu messen, dafür brauchte es noch nicht einmal die Macht.
Wovon „ES“ jedoch berichete, verstand er zwar dem Sinn nach, jedoch nicht wieso es dem Elomin berichtet wurde. Konnte es spüren dass der Jedi sich in der Nähe aufhielt und ihn observierte? Er hoffte dass wenigstens das Artefakt es geschafft hatte ihn zu überzeugen wenn es der Sith Lord schon nicht selbst konnte...


Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis
 
[Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – hinterer Bereich – Gänge] Noomi allein
Noomi ging die Wege im Honey House ab, immer wenn eine Kreuzung kam, folgte sie ihrer Intuition. Dass Crado nicht mit wollte, verstand das Mädchen. Er war noch nicht wieder voll genesen. Doch, wo Noomi Ausschau nach Chesara hielt, war sie nicht. Vielleicht trügten sie ihre Sinne? Nachdem die Padawan einige Minuten durch das Haus gestreift war, ohne auch nur die Spur von Chasaras Aura wahrzunehmen, zuckte sie ergeben mit den Schultern. Wahrscheinlich war sie gar nicht da. Aber sie würden sie schon finden, später. Vorerst machte sich die Nautolanerin auf den Rückweg.

***​

Crado saß immer noch an dem Platz, als Noomi in den Saal eintrat. Schnell gab sie ihm einen kurzen Bericht. Wohl oder Übel würde das Anliegen der beiden Jedi noch warten müssen. Aber zum Langweilen blieb dennoch keine Zeit, denn da sprach sie jemand an:

„Hallo, seid mir gegrüßt!“

Noomi sah etwas erschreckt auf. Sie hatte nicht darauf geachtet, ob sich jemand nähert. Da standen zwei Menschen vor ihnen, ein Mann und eine Frau. Er stellte sich als Vorin al Jevarin und seine Begleiterin als Shana vor. Das Gesicht des jungen Mannes kam der Nautolanerin bekannt vor, aber sie wusste nicht, wo sie es schon einmal gesehen hatte. Freundlich reichte Vorin die Hand und das Mädchen ergriff sie.

„Ich bin Noomi“, und an die Frau gewandt, „Hallo, Shana. Schön euch kennen zu lernen.“

Es klopfte. Die nun eintretende Person kannte die Padawan, es war Trayla. Freudensprühend begrüßte sie die Fremden. Ah, bemerkte Noomi dabei, Vorin ist also ihr Meister. Schön, dass sie einen gefunden hat. Dann wandte sich Trayla an die Nichtmenschen:

Crado, Noomi, es ist schön euch wieder zu sehen.“

„Hallo Trayla. Ich freue mich auch.“

Noomi überlegte, ob Vorin ihnen vielleicht anstatt Chesara weiterhelfen könnte, wenn sie im Moment nicht da war. Aber sicher wusste sie besser Bescheid, schließlich war sie schon lange auf Coruscant. Die Padawan überließ das ihrem Meister und hielt sich vorerst zurück.

[Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – hinterer Bereich – Saal]Noomi mit Crado, Vorin, Trayla und Shana
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- Nylias Zimmer- mit Adrian und Chesara

Chesara wirkte noch immer nicht wütend und Lia legte ihre Vorsicht daher ein wenig ab. Überrascht nickte sie, als die Rätin ihr sagte, dass jemand von den Defendern kam und sich um ihren Arm kümmern würde. Bei der Nennung der Defender verhärtete sich ihr Gesichtsausdruck kurz. Freundlich hatte man Lia dort nicht so sehr empfangen. Jedenfalls Noa hatte ihr damals sehr deutlich die kalte Schulter gezeigt und Nylia wusste nicht wieso. Sie hatte die Frau ja zum ersten Mal getroffen. Nach der Widerstandsaktion mit den Defendern war Tylaar verschwunden. Lia war sich sicher, dass er wegen denen in Gefahr war. Gut auf die Defender zu sprechen war Nylia daher eigentlich nicht, aber sie versprach sich von ihnen Hilfe. Wenn ein Arzt schon einmal hier war, dann könnte er sich vielleicht ja auch um den Sender in Lias Handgelenk kümmern oder er kannte jemanden, der sich mit so etwas auskannte. Sie sollte denjenigen nur dringend vorher warnen, dass ihr Problem mit ihrem Arm ein hochexplosives war. Nylia wollte den Sender mit dem Sprengsatz endlich los werden. Dann wäre auch das letzte Überbleibsel ihres Sklavendaseins endlich verschwunden.

„Danke, dass Ihr jemanden geholt habt. Das ist mir wirklich sehr, sehr wichtig.“

Chesara fragte nach Tylaar und bei ihrem Vorschlag verschränkte Nylia die Arme vor der Brust. Es war eine Bewegung wie aus einem Reflex heraus. Sie klang auf einmal auch ungewollt trotzig. Sie sollte einen neuen Meister bekommen? Tylaar war doch erst wenige Tage fort! Er würde sie doch nicht einfach so im Stich lassen. Das glaubte Lia jedenfalls.

„Einen neuen Meister? Es ist doch erst ein paar Tage her! Ihr glaubt nicht, dass er wiederkommen wird, oder?“

Nylia schaute Chesara mit einem Blick an, der eine Mischung aus Hoffnung war, aber auch aus einer Spur Wut. Sie glaubte noch an ihren Meister. Das Zimmer füllte sich noch mehr, als Jibrielle noch dazukam. Nylia hörte ihr zu und ließ dann ihre Schultern hängen.

„Ord Mantell? Du fliegst weg? Oh, okay.“

Nylia wurde bei der Aussicht, dass ihre erste Freundin seit langem weggehen würde, traurig. Viele Leute kannte sie bei den Jedi noch nicht und sie hoffte, dass die Padawan nicht sofort aufbrechen musste. Nylia schaute zu Adrian herüber und musterte ihn fragend. Musste er etwa auch weg? War er deswegen hier und wollte er ihr das sagen? Sie hoffte doch nicht.

Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- Nylias Zimmer- mit Adrian, Chesara und Jibrielle
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(Human Replica Droid- NPC), Mara

Tom nippte gerade genießerisch an seinem Drink, als jemand ihn von der Seite ansprach. Kurz konnte er noch einen Blick auf das hübsche Gesicht des jungen Mädchens werfen, bevor ihn die Blondine auf die Wange küsste, umarmte und ihn drückte, als würden sie sich bereits ewig kennen. Das war nur eine weitere Unstimmigkeit, seit der Nachricht, die er wohl von diesem Mädchen bekommen hatte. Er würde sich doch an so ein hübsches Mädchen erinnern. Alleine schon diese verzaubernden meerblauen Augen hätte er sicherlich nie wieder vergessen. Er Entschloss sich, erst einmal zuzuhören und nichts zu sagen. Vielleicht könnte er aus dem Was das Mädchen sagte etwas schließen. Also lauschte er konzentriert und nippte zwischendurch an seinem Drink, während er sich fast in ihren Augen verlor. Innerlich ließ er sich selbst einen tadelnden Blick zukommen. Wie alt mochte das Mädchen sein? Sechzehn? Finger weg Mister Kent! Er musste schmunzeln. Gott, sie könnte gut und gerne seine kleine Schwester sein. Die und seinen kleinen Bruder hatte er erst vor wenigen Wochen wieder nach Coruscant geholt. Sie wohnten jetzt wieder mit ihm zusammen in der mehrere Etagen umfassenden Wohnung in den obersten Ebenen Coruscants. Kurz fragte er sich, was die beiden wohl gerade taten. Schule hatten sie gerade ja keine. Er wischte diesen Gedanken beiseite. Das Mädchen vor ihm war gerade wichtiger. Sie schien es ernst zu meinen, das sie ihn kannte. Oder war sie eine gute Schauspielerin? Eine Reporterin vielleicht? Nein, dazu war sie irgendwie zu jung. Ihre Fragen und ihre Tonlage passte nicht dazu. Er stellte seinen Drink weg und räusperte sich kurz und leise.

„Das hast du ja ganz gut beobachtet Kleines, ich habe ganz ehrlich keine Ahnung wer du bist. Wenn wir uns doch irgendwo her kennen sollten, dann bitte ich vielmals um Entschuldigung. Aber momentan fällt mir keine Gelegenheit ein, zu der wir uns schon einmal über den Weg gelaufen sein könnten.“

Tom versuchte so behutsam wie möglich an die Sache heranzugehen. Er wollte hier kein Teenagerdrama auslösen Schrägstrich eine Szene anfangen. Aber scheinbar erwartete das Mädchen etwas zu viel von diesem Treffen. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war was.

„Hör mal, warum ich hier her gekommen bin ist eigentlich simpel. Du hast mir diese Nachricht geschickt, mit der ich ganz ehrlich gesagt nicht besonders viel anfangen konnte. Was ich daran einfach nicht verstehe ist, wie du an meine Nummer gekommen bis. Weißt du, die findet man eigentlich nicht im Holonet, und nur ziemlich wenige Leute in der Galaxie kennen sie. Ich meine, ich würde es ja noch verstehen, wenn du die Tochter von einem meiner Mitarbeiter wärst und dir einen kleinen Scherz erlaubt hast.“

Tom glaubte ziemlich nah an der Lösung dieses Rätsels zu sein. Klar. Nur jemand mit Verbindung zu seinem näheren Mitarbeiterkreis könnte an diese Nummer kommen. Kurz ging er den engeren Kreis der „Verdächtigen“ durch. Auf die Schnelle fiel ihm kein Mitarbeiter mit einer Tochter in diesem Alter ein.

„Phu!“

Tom fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Was wollte die Kleine blos? Ihre Freunde Beeindrucken? Oder einfach nur sehen, wie dreist man sein und gleichzeitig ungeschoren davonkommen konnte? Wenn sie die Nummer wirklich von ihrem Vater oder ihrer Mutter „geklaut“ hatte, dann war das zwar keine Straftat, aber ihre Eltern würden sicherlich ein Wörtchen mit ihr darüber reden wollen. Darüber hinauß würde er mit dem Mitarbeiter reden, welcher sich als Elternteil dieses Mädchens herausstellte. Für die Firma würde es nämlich einiges an Aufwand bedeuten dieses Versäumnis in der Geheimhaltung wieder aufzuräumen. Eine neue Nummer müsste her, genauso ein neues Com, diverse wichtige Geschäftspartner mussten mit der neuen Nummer versorgt werden und so weiter und so fort. Ein haufen Arbeit wegen einem gelangweilten Mädchen.

„Also Kleine, wir regeln das folgendermaßen. Du sagst mir von wem du die Nummer hast, derjenige kriegt dafür keinen Ärger und danach versprichst du mir bitte, das du diese Nummer nie wieder benutzt oder sie an irgendjemanden weitergibst. Okay?“

Er setzte sein geschäftsmännisches Gesicht auf, streckte ihr die Hand zum einschlagen entgegen und hoffte, das sich die Sache so erledigen ließe. Wenn die Kleine Geld dafür haben wollte, hatte sie sich geschnitten.

Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(Human Replica Droid-NPC), Mara
 
Coruscant - Stadtteil Forsan - Nekki

Schal schmeckte die Luft auf Coruscant, nicht dass sie in dieser Gegend eine ungewöhnlich schlechte wäre, aber sie konnte keine Gelüste nach dem Planeten entfalten wie es die rauen Stürme Ansions vermochten oder aufgehende Knospen, die Luft war leer und verstand es nicht eine Geschichte zu erzählen. Das war das Schicksal eines Planeten, dessen Vegetation aus von Menschen und Aliens errichteten Kunstprodukten bestand, die sich gotteslästerlich in den Himmel schoben als wollten sie die Wolken herausfordern ihren Spitzen Opfer darzubringen. Nekks Oberschenkel zitterten unregelmäßig, kondensierend trug sie stoßweise eine eigene Wolke vor sich her, die sie in ihrem Lauf durchqueren musste. Kalte Luft füllte die Lungenflügel anstelle der entwichenen, selbst im Sonnenaufgang wollte man ihr keine Wärme gönnen. Nur die Glaskonstrukte, deren gitterförmige Fassade aus niemals auszählbaren Fenstern von erwachendem Licht erhellt wurden, lenkten die Wärme in das Innere ihrer noch unbewohnten Büroräume. So war sie geschaffen die Natur, die am Schreibtisch Sitzenden genossen ihr unspektakulär geradliniges Leben und Nekki rannte bis sich ihr Körper bissig gegen die Bewegung sträubte. Sie konnte lange laufen, das war schon immer eine Spezialität gewesen, eine unglaublich ungleichförmigere Form als das stete Sitzen im Bürostuhl. Sie lachte und hätte das nicht tun sollen, denn dem folgte ein Husten aufgrund der bitteren Kälte, die sie damit in ihren Rachen einlud, und dem wiederum ein ziehendes Stechen, das sie dazu zwingen wollte endlich zum Gehen zurückzuschalten. Ihr einst weites, farbloses Shirt war durchgeschwitzt und klebte an ihrem Körper, wollte wohl mit der Haut verschmelzen oder sie ersetzen. Sie hatte vergessen die Zeit zu messen, voraussichtlich aber hätte ihr Chronometer eine viel zu lange Zahl ausgespuckt.

Zur Unterstützung ihres erst langsam vom anstrengenden Lauf absinkenden Pulses stützten sich beide Hände des nach vorne gebeugten Oberkörpers an den Beinen ab, so dass sie es leichter hatte Luft zu holen. Tief sog sie mehrmals die Lungen voll und ließ die Luft nur langsam wieder heraus, so sollte das Schnaufen bald verebben. Es war aber nicht so als hätte sie keine Augen mehr für ihre Umgebung. Sie hatte sehr wohl das gelegentliche Pfeifen der Männer, an denen sie vorbeigekommen war, bemerkt aber lediglich ignoriert. Und auch diese bemerkte sie, die hier mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt standen oder sich auf den Parkbänken verstohlene Blicke zuwarfen und nicht zu Pfeifen pflegten. Sie waren von einem ganz anderen Schlag. Sie wusste, dass sich insbesondere drei dieser ungemütlichen Menschenschar außerordentlich interessiert zeigten und nicht mehr nur standen oder saßen, sondern sich zu üblerem aufgemacht hatten. Ein erwartungsvolles Lächeln zog ihre Lippen in die Breite und ließ ihre Augen lüstern glänzen. Und doch tat sie als bekäme sie nichts davon mit- Sie wusste, was nun geschehen würde und begnügte sich damit zu hören wie die drei Körper zu Boden fielen, nachdem ihre Köpfe, hohl klingend, auf irgendeinen harten Gegenstand gestoßen worden waren. Sie hob sich hoch in eine aufrechtere Haltung und nickte der großgewachsenen Gestalt zu, die ihre breiten Schultern aus dem Schatten drückte und das markante Gesicht zu einem Kuss auf ihre Wange herabbewegte.


„Du suchst dir diese Orte doch immer absichtlich aus.“

Beklagte sich seine tiefe Stimme in ihren von Erheiterung geprägten Untertönen, die sie fast schon als melodisch empfand. Nekki grinste doppeldeutig und ging nach einem Klaps auf seinen festen Hintern wortlos an ihm vorüber, überließ ihm nur noch die Möglichkeit ihr hinterherzudackeln. Das flackernde Licht des Motelschilds ging unter dem Lichtkegel der nach oben aufsteigenden Sonne unter, sie zückte aus ihrer Hosentasche das Band, auf dem mehrere Motelschlüsselcodes abgespeichert waren, und betrat einen Steg, der über einen der vielen Gräben Coruscants verschachtelter Häuserwelt führte, und sie zu einer Gruppe mehrerer Türen trug. Federnden Gangs spazierte sie durch eine durchsichtige Schiebetüre, hinter der sich das zu dieser Uhrzeit noch unbesuchte Cafe des Motels befand. Sie setzten sich auf zwei mit schmutzigen, roten Polstern bestückte Hocker, an denen bereits die Naht mehrere Lücken aufwies, einander gegenüber. Der süße Duft frischen Kaffs schwebte durch den zügigen Raum bis an ihren Tisch und bewegte Nekki dazu eben jenen zu bestellen.

Zwei bezirzende Augen ließen ihrem abermaligen Beschützer keine Wahl als kurz zu schlucken ehe seine machohafte Unberührtheit, die Nekki immer amüsant gefunden hatte, keine weitere offensichtliche Regung erkennen lassen wollte.

„Wie weit bist du dieses Mal gerannt?“

Nur wenige Meilen

log Nekki offen und wartete ungeduldig darauf, dass ihr Kaff endlich hergetragen wurde, wobei sie sich nach hinten über die Lehne ihres Hockers beugte. Es konnte doch kaum so schwer sein zwei Kaffs an die einzigen Kunden zu liefern, ohne dafür den halben Morgen zu benötigen. Sie spürte seine Blicke auf ihrem Nacken und bemerkte erst darauf, dass sie begonnen hatte mit einer ausgebüxten Haarsträhne zu spielen. Sie gab die Suche nach dem Kaff auf und drehte sich wieder um, ihm zu Liebe erwiderte sie seinen Blick mit ihrem süßestes Lächeln, das seine Gedanken erst einmal beschäftigen sollte.

Ich brauche den so dringend wie meinen morgendlichen Kaff, das weißt du doch.

„Ich weiß, ich weiß. Du übertreibst es trotzdem.“

Du bist nicht meine Mutter oder mein Bruder!

Schroff drückte sie ihm ihre abweisende Art auf. An einer kleinen, kaum wahrnehmbaren Veränderung seiner Haltung und Mimik konnte sie erkennen wie sehr ihn diese distanzierte Antwort innerlich arbeiten ließ. Er konnte sich nie sicher sein, wo er bei Nekki wirklich stand, und ihr gefiel es diese Unsicherheit auszunutzen, so bekam sie rasch, was sie wollte.


Du machst dir immer viel zu viele Gedanken.

Der ach so starke und große Mann, der erst gerade drei Straßenschläger in die Welt der Träume geschickt hatte schmolz in sich zusammen, in derselben Sekunde, in der ihre liebreizende Stimme sein Ohr kitzelte. Ihre Finger spielten wieder, diesmal bewusst, mit der wilden Haarsträhne, wohlwissend wie die Bewegung seine Augen ablenkten.

Nun sag schon? Spann mich nicht so auf die Folter.
Hast du Neuigkeiten...?


Coruscant - Stadtteil Forsan - Cafe - Nekki in Begleitung
 
Zuletzt bearbeitet:
[Imperial City – Oberste Ebenen – öffentliches Viertel – luxuriöse Promenade] – mit Ario

Es brachte den Sith-Inquisitor zum schmunzeln. Beide stammten sie von Coruscant. Beide hatten sie in ihrem ehemaligen Leben vermutlich nur von diesen Etagen der Stadtwelt geträumt. Sie hin und wieder in den hiesigen Nachrichten gesehen. Aber alles was man unten mitbekam war der Dreck der von oben herunter fiel. Und jetzt? Jetzt standen sie hier, beinahe an oberster Stelle des festgelegten galaktischen Zentrums. Der Welt, nach deren Pfeife die obersten Schichten so vieler andere Planeten tanzten wenn es um Mode, Geschmack und Ansehen ging. Ganz offen, ohne sich zu verstecken, waren die Wölfe unter sie gekommen. Und was wollten sie schon tun? Sie vertreiben? Sie bitten zu gehen? Finster grinsend hatte der Sith seine Mundwinkel verzogen und musterte seine Umgebung genauer, als das normalerweise der Fall war. Hiervon hatte ein Teil von ihm, der mittlerweile schon längst vergessen und gestorben war, so lange geträumt? Erlösung. Ein einfaches Leben. Wohlstand. Schnaubend betrachtete er ein Ehepaar das dem Sith Gespann entgegen kam. Nur wenige Meter von ihnen entfernt bemerkten sie die Sith erst. Hastig wichen sie mehr als nötig zur Seite und folgten dem unterwürfigen Verhalten einiger andere, die bereits vor ihnen den Weg von Nergal und Ario gekreuzt hatten. Um sie herum fand sich nichts als Reinheit und Architektur die bis ins Detail geplant worden war. Mikroskopisch kleine Verzierungen in Freseken, die an Gebäudefronten prangten. Imposante Torbögen, die die Eingänge zu Museen und anderweitigen Galerien darstellten. Luxuriöse Speeder die am Himmel entlang zischten waren keine Transportmittel die vom Inhaber gesteuert wurden, sondern deren Bediensteten. Die Oberen Ebenen Coruscants waren ihr eigener, kleiner, gegen die Außenwelt abgeschotteter Mikrokosmos. Eine Dysonsphäre die sich von Reichtum und Arroganz ernährend immer weiter drehte.

Das weit draußen in der Galaxis die Republik drauf und dran war das vom Bruderkrieg zerrüttete Imperium in seine Schranken zu weisen war hier mehr eine Randnotiz. In etwa gleichbedeutend mit dem Gedanken, das ein Untergebener ebenfalls Sauerstoff atmete. Ob derartige Antipathie als Segen oder Fluch gelten sollte, war nicht an ihm zu urteilen. Die Bürger dieser Welt hatten ihren Wert für ihn schon lange verloren. Und das Imperium hatte, seiner Ansicht nach, sowieso keinen Bedarf mehr an derartig der Realität entfremdetem Pack. Und er war hier, auf eben dieser Welt und leistete einen Beitrag sie vor dem Chaos zu bewahren... Letztendlich tat er dies aber nicht weil er Coruscant tatsächlich retten wollte. Es war Coruscants Natur als „Juwel der Galaxis“, die große Teile eben selbiger auf diese Welt blicken ließ. Wo besser als hier, um sich in das Rampenlicht galaktischer Aufmerksamkeit zu drängen? Interessiert musterte der Inquisitor seinen Schüler. Seine Mutter hauste vermutlich noch irgendwo in den Eingeweiden dieser Welt. Deutlich weiter unten als sie sich gerade befanden. So vermutete er schlicht und einfach deshalb, weil Ario, als er ihn das erste mal getroffen hatte, nicht gerade den Eindruck gemacht hatte, als habe er sich das Ticket vom Planeten runter, mit ehrlicher Arbeit verdient.


„Deine Mutter?“ Erstaunen und Überraschung lagen wohl geplant in seiner Stimme. Nergal war klar, das der Adept sie nicht nur besuchen wollte. Aber wenn er etwas von ihm wollte, dann sollte er das auch aussprechen. Ario ahnte von den Gedanken seines Mentors verständlicherweise nichts, als dieser stehen blieb und mit seinen beachtlichen 2,13 Metern Größe vor dem Adepten Position bezog. „Warum sollte ich dir gestatten deine Mutter zu sehen? Soll ich dir gestatten sie zu sehen, damit du ihr berichten kannst, was mit deiner Schwester geschehen ist? Oder willst du ihr ein Stück vom Kuchen abgeben, weil du glaubst, jetzt da du zum Orden gehörst, hätte sie die Aussicht auf ein besseres, einfacheres Leben? Dann lautet die Antwort: Nein!“

Und damit wand er sich von seinem Schüler ab und setzte seinen Weg fort. Vielleicht war er kleinlich, vielleicht unnötig. Aber solange er sein Schüler war, würde er sich so verhalten, wie er es vorschrieb. Seine Regeln waren die Gesetze der Existenz von Ario. Sein Wort der unumstößliche Wille, dem er zu folgen hatte. Noch. Und eigentlich nur in gewissem Maße. Denn letztendlich sollte er eines Tages sein Erbe werden, oder die Saat für sein Erbe in einem anderen, fähigeren Subjekt ausstreuen. Gehaltlos dahin gebrabbelte Sätze konnte er sich auch von einem der verdrehten Jünger aus den Katakomben des Dunklen Ordens holen. Oder von diesem belämmerten Radan, der gefallen daran gefunden hatte, die Tochter des ehemaligen Exekutors Exodus zu ficken. Nergal spürte den Zorn in sich aufsteigen. Weniger wegen dem Gedanken an seine Begegnung mit besagtem Ex-Jedi und nun Sith, als ob seiner vorherigen Gedanken. Und allein weil er spürte wie das Feuer der Emotion in ihm loderte, brauste sein Zorn noch mehr auf. „Ich bin der Meister! Ich gebiete über dich!“ blaffte er in sein Innerstes hinein. Sein Zorn legte sich, doch nach wenigen Sekunden der Stille hörte der Inquisitor ein höhnisches Lachen, das als ob es sich entfernen würde, langsam verklang. Schnaubend richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die Außenwelt. Nicht ohne jedoch das Versprechen abzulegen, eines Tages dieses Gelächter auszumerzen. Sein Wort, würde nichts weiter als eine treue Bestätigung hervorrufen...

„Vorerst ist deine Rolle die, meines Schülers. Je nach Notwendigkeit wird es Dinge und Ort geben, die ich weder tun, noch betreten kann, wo du ins Spiel kommen wirst, Adept. Aber noch sind wir von politischem Parkett verschont worden... noch.“

Aber sie waren auch noch nicht lange hier. Wenige Tage, die ihnen bisher keine Auftritte in der Öffentlichkeit abverlangt hatten. Vermutlich hatte die Obrigkeit von Imperial City noch nicht einmal wahrgenommen, das überhaupt Sith hier waren. Je nachdem wie redselig der Gouverneur bei eben diesen Personen war. Wenn er mit ihnen verkehrte. Was allerdings eine Frage war, die Nergal reichlich überflüssig erschien. Wie sonst sollte der Gouverneur ungestört von etlichen Anfragen, Bitten und Hinweisen, oder Beschwerden seine Arbeit machen? Immerhin wollten sie nicht gestört werden. Die terroristischen Akte und der offene Widerstand die die 'normale' Bevölkerung erschütterten, waren für die Bewohner dieser Sphären hier vermutlich dasselbe wie ein dreckiger Teppich. Ein Ärgernis um das sich doch bitte jemand kümmern möge, ehe es allzu sehr auffiel. Aber der Punkt war längst überschritten. Wäre er das nicht, wären die Sith niemals nach Coruscant gesandt worden. Soviel stand fest. Es war schließlich kein normaler Akt der Gewohnheit gerade sie zu entsenden. Wobei die Jedi ein großer Faktor waren, der Coruscants Sith Gästen berechtigte Gründe zur Anwesenheit lieferte. Mittlerweile hatten sie die Promenade hinter sich gelassen und einen großen Platz erreicht, in dessen Mitte ein imposanter Brunnen stand, welcher wiederum in seiner Mitte von einer riesenhaften Statue geziert wurde. Wer dargestellt wurde, konnte der Inquisitor nicht sagen. Es kümmerte ihn auch wenig, als sein Blick weiter schweifte und die Schritte sie in Richtung Westen führten. Ein kleinerer, aber nicht minder schmuckvoller Pfad führte dort entlang. Setzte die riesenhafte, schwebende Plattform fort, auf der sie sich befanden. Denn schon vor einigen hundert Metern hatten die Halterungen und Stützpfeiler aufgehört. Einzig von Repulsoren getragen hing die Promenade und der Platz in der Luft. Nicht ahnend, das er einer Statue des ehemaligen Imperators Ferit den Rücken kehrte, ohne sie in irgendeiner Weise zu würdigen, betraten sie den schattigeren, kleineren Weg.

[Imperial City – Obereste Ebenen – öffentliches Viertel – luxuriöse Promenade] – mit Ario
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | allein ]​

Eine beruhigende Stille kehrte in das großflächige Büro ein, nachdem der kräftige Corporal der sehr loyalen Leibgarde wieder durch eine geheime Tür verschwunden war. Horatio lehnte sich in seinem bequemen Sessel etwas zurück. Ein Seufzer glitt ihm über die Lippen, während er sich mit den zwei Zeigefingern sanft die beiden Schläfen rieb. Kurz schloss er die Augen. Ließ alle Eindrücke für eine Sekunde in den Hintergrund treten, denn mit einem Mal spürte er die gewaltige Last auf seinen sehr kräftigen Schultern, die sein hochrangiges Amt mit sich brachte. 'Ich bin der Herrscher von Imperial City', schoss es ihm urplötzlich durch den Kopf. Blitzschnell öffnete er die Augen wieder. Kurz sah sich der Adlige in dem riesigen Büro – das nur spärlich möbliert war – um. Ließ den Gedanken, die in seinem Kopf umher schwirrten, für ein paar Sekunden freien Lauf. Für einen flüchtigen Moment schien er förmlich erstarrt zu sein. Es brauchte eine Weile bis er sich wieder bewegte.

Unter einem leisen Knarren, das vom ledernen Sessel stammte, richtete sich der Gouverneur wieder auf. Automatisch nahm er eine erhabene Sitzhaltung ein als er sich erneut über die unzähligen Akten und speziellen Dokumente beugte, die auf seinem Tisch lagen. Fast beiläufig griff er nach dem recht dicken Glas, wo sich der letzte bernsteinfarbene Rest seines teuren Scotchs befand. In einem äußerst kräftigen Zug leerte er rasch das Glas. Dann begann er mit dem Fortführen seiner Arbeit. Die ersten, exklusiven Wirtschaftsberichte hatte man ihm mittlerweile vorgelegt. Nun konnte er ganz deutlich – Zeile für Zeile – lesen, dass seine gewaltsame Ergreifung der Widerstandsführer für die Coruscanter Wirtschaft doch einige Verluste herbeiführen würde – spätestens im nächsten Quartal! Schnaubend legte Horatio das Dokument zur Seite.
'Verluste? Die imperiale Politik muss diese wirtschaftlichen Einschnitte ganz einfach hinnehmen, um Erfolge vorweisen zu können!'

„Gouverneur Kraym, hier ist eine Holo-Verbindung für Sie – von Moff Veran, riss ihn plötzlich die Stimme seiner Sekretärin aus den Arbeiten.

„Stellen Sie durch...“, entgegnete Horatio, nachdem er die Sprechanlage betätigt hatte.

Mit einem monotonen Brummen löste sich das lebensgroße Hologramm, das stets den amtierenden Imperator – Darth Allegious – zeigte, auf. Einen Moment konnte man nur einen hellen Strahl sehen, der bloß in einem sehr sanften Azurblau flimmerte. Es dauerte einige Sekunden, dann bewegte sich etwas. Das gezeigte Bild wurde wieder schärfer. Kontur für Kontur wurde langsam sichtbar. Jedoch brauchte es wieder eine Weile, bevor man erkennen konnte, dass es sich um einen älteren Menschen handelte, der auf der anderen Seite der Leitung stand. In aller Ruhe erhob sich Horatio in dieser Zeit und ging dann – ganz gemächlich – auf den großen Holoprojektor zu. Mittlerweile konnte man ohne Probleme den berühmten Moff erkennen. Horatios Vorgesetzter war von recht hagerer Gestalt. Sein Markenzeichen war die scharfe Hakennase, die an einen erbarmungslosen Raubvogel erinnerte. Der Moff trug die übliche graue Verwalteruniform sowie einen schwarzen Umhang. Kühl – und in aller Ruhe - musterte der Vorgesetzte den Untergebenen.


„Ich grüße Sie, Moff Veran, begann der Gouverneur von Imperial City und verbeugte sich sofort in einer leichten Bewegung unter dem strengen Blick des Moffs. „Was verschafft mir die Ehre?“

„Gouverneur Kraym, der Oberste Richter hat mich kontaktiert“
, antwortete Veran ohne Umschweife und selbst durch die sichere Übertragung hörte man die Schärfte, die in dessen Ton lag. „Zusammen haben wir uns geeinigt, dass die geplante Hinrichtung auf dem Platz der Imperatoren stattfinden soll – in drei Tagen! Ich wünsche Sie in einer Stunde in meinem Büro. Damit wir die groben Details für diese … Veranstaltung … absprechen können.“

„Natürlich, Moff Veran, entgegnete Horatio und verneigte sich erneut. „Ich werde sofort zu Ihnen kommen.“

Der Moff nickte. Dann ließ er die Übertragung kommentarlos beenden. In diesem Moment spürte er eine gewisse Leere in sich aufsteigen. Man hatte ihn daran erinnert, dass er nur ein winziges Rad in diesem gewaltigen Gefüge der Macht war. Der Adlige verzog säuerlich das Gesicht. 'Veran will den Ruhm selbstverständlich für sich vereinnahmen', dachte sich Horatio und straffte seine Uniform. Er hatte die feste Rute zu spüren bekommen, die der Moff stets in seiner Hand hielt. Imperial City war noch nie wirklich in den Händen eines Gouverneurs gewesen, sondern immer der Sitz eines echten Moffs. Leicht gebrochen in seiner Haltung kehrte der adlige Verwalter langsam zu seinem ziemlich breiten Schreibtisch zurück. Sofort sagte er alle weiteren Termine ab. Selbst Vice Admiral Nerethin, die sich immerhin angekündigt hatte, musste bei dieser höheren Macht warten. Allein die Wünsche des Moffs waren hier – auf Imperial City – Gesetz.

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | allein ]

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | hinter der Bühne | mit Lieutenant Terrik, Corporal Hakuun, Moff Veran und Barnip, ein Sector Adjutant, einige hohe Richter und eine Menge Coruscant Guards ]

Die drei Tage vergingen wie im Flug. In Rekordzeit hatte das Oberste Gericht von Imperial City die fünfzehn Führer der örtlichen Widerstandszellen zum Tode verurteilt. Im Gerichtsaal war zu diesem Zeitpunkt kein Widerspruch zu hören gewesen, denn selbst an der Stelle hatte das Imperium nur die Leute zugelassen, die loyal zum System standen. Nun berichteten sämtliche HoloNet-Sender fast zu jeder Stunde von der geplanten Hinrichtung auf dem „Platz der Imperatoren“ – einem riesigen Platz im Herzen des Stadtzentrums. Dort hatte man gewaltige Statuen aus kostbarsten Gestein aufgestellt, die eine idealisierte Darstellung sämtlicher Imperatoren zeigte. Selbst Darth Allegious hatte seit ein paar Tagen seine eigene Statue – neben den beiden berühmten Imperatoren Phollow und Arcanious, die vor dem Noghri das Imperium zu seiner Blüte verholfen hatten. Mittlerweile hatte man genau in der Mitte des großen, runden Platzes eine riesige Bühne – mit Rednerpult – aufgestellt. Außerdem standen zu beiden Seiten schon seit knapp einer Stunde Massen an uniformierten Menschen. Immer und immer wieder jubelten sie. Riefen imperiale Parolen oder sangen voller Stolz die Hymne.

Hinter der Bühne stand der Gouverneur – leicht nervös. Zu ihm hatte sich dazu noch seine attraktive Adjutantin, Lieutenant Sally Terrik, und der muskulöse Anführer seiner Leibgarde, Coropral Teyam Hakuun, gesellt. Unruhig musterte der Adlige die anderen Anwesenden unauffällig. Moff Veran war in Begleitung eines anderen Moffs – Moff Barnip – sowie eines Sector Adjutanten erschienen. Dazu hatte man den Obersten Richter und dessen direkte Untergebene – alle trugen sie purpurne Roben – eingeladen. Unter einem gewaltigen Aufgebot an Coruscant Guards hielt man sämtliche verurteilten Rebellen auf Abstand zu diesen wichtigen Persönlichkeiten.
'Jeder hier will seine ganz persönliche Minute puren Ruhm', fiel Horatio bei dieser exklusiven Gesellschaft ein. Nachdenklich strich er sich über den Stoff seiner grauen Uniform. In wenigen Augenblicken musste er sich vor der gesamten Galaxie in Szene setzen. Musste die Masse für sich – und besonders seine Politik! – begeistern. Der adlige Gouverneur ließ seinen Blick zu seiner hübschen Adjutantin gleiten. Flüchtig nahm er einen Schluck kühles Wasser.

„Ein ganzes Regiment an Coruscant Guards sorgt für die Sicherheit dieser Veranstaltung, Sir“, sagte plötzlich Corporal Hakuun. „Sie werden jegliche Störung abhalten.“

„Dazu ist das ganze Publikum nach bestimmten Kriterien ausgesucht“, warf Lieutenant Terrik mit ihrer zarten Stimme ein. „Sie werden bei jedem einzelnen Wort, das sie sagen, jubeln.“

„Ich weiß, ich weiß...“, entgegnete Horatio und fuhr sich durch das schwarze Haar. „Wo bleibt der Rest? Die Sith? Die Offiziere?“

„Sie sind schon auf dem Weg, Sir“, antwortete Teyam Hakuun. „Sith und Militär werden hier aber separat erscheinen. Unter den Gästen sind auch Vice Admiral Nerethin und Commodore Kratas.“

Etwas gelassener nickte der Gouverneur. Moff Veran wollte diese Persönlichkeiten höchstpersönlich anwesend wissen. Horatio hatte – ohne einen Widerspruch – zugestimmt. Eine echte Wahl hatte der Vjuner Adlige bei einem Gespräch mit seinem Vorgesetzten sowieso nicht gehabt. Erneut hatte er an dieser Stelle die Grenzen seiner Macht kennengelernt. Selten hatte er sich in seinen Bewegungen so unfrei gefühlt. Ein weiteres Mal nahm er einen Schluck Wasser. Dann ließ er seinen aufmerksamen Blick zu den zwei Moffs gleiten. Seelenruhig unterhielten sich die beiden Männer – der eine hager, der andere etwas beleibter – über die derzeitige Politik. Bekannte Stichwörter wie Corellia, Denon und das ferne Osarian fielen. Auch bewertete man – hinter vorgehaltener Hand – die jetzige Politik des neuen Imperator. Bisher schien Allegious auf eine neue Vereidigung der unzähligen Verwalter im gesamten Imperium zu verzichten. Einen Moment lauschte Horatio, dann ließ langsam er seinen Blick weiterwandern. Nun galt seine Aufmerksamkeit den hohen Richtern, die sich in recht lange, purpurne Roben gehüllt hatten. 'Wer wird eigentlich der Henker sein?', fragte er sich.

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | hinter der Bühne | mit Lieutenant Terrik, Corporal Hakuun, Moff Veran und Barnip, ein Sector Adjutant, einige hohe Richter und eine Menge Coruscant Guards ]

[OP: Ich habe die Sache mal etwas beschleunigt, damit bald die Eskalation eintreten kann.]
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | Honey House | hinterer Bereich | Saal | mit anderen Jedi (darunter Steven) ]

Langsam, ganz langsam ließ das Pochen in der linken Schulter nach. Es verzog sich nach und nach in den finsteren Tiefen der chaotischen Gefühlswelt. Leise atmete der Cathar auf. Durch die Macht behandelte er im Moment diese schmerzende Wunde hauptsächlich. Er besaß kein Bacta und wollte in dem Fall auch nicht dem hiesigen Widerstand zu sehr zur Last fallen. Nachdenklich nahm Crado einen Schluck von seinem alkoholfreien Getränk. Immer mehr kam sein Körper zur Ruhe. Er spürte deutlich, dass sich seine Muskeln wieder entspannten. Der Jedi-Ritter stellte das Glas ganz leise zur Seite, nachdem er den letzten Rest in einem Zug ausgetrunken hatte.

'Wo bleibt nur Noomi?', fragte er sich nach einer Weile. Hatte die eifrige Padawan Chesara in diesen unzähligen Räumlichkeiten schon gefunden? Oder war die Rätin wieder auf irgendeiner Mission zur Unterstützung des Untergrundes? Crado war sich in solchen Situationen nur selten sicher. Grübelnd sah er zur Tür. Schweigend hatte die Nautolanerin den kleinen Saal verlassen. Hatte sich auf eigene Faust auf die Suche nach der Jedi-Rätin gemacht. Mit einem Mal beschlich den Jedi-Ritter ein leises Schuldgefühl. Es griff rücksichtslos aus dem Hintergrund an. Unwillkürlich schüttelte sich der recht zottelige Cathar. Fauchte sogar ganz leise. 'Hier stößt ihr schon nichts zu', beruhigte er sich. 'Sie hat schon gezeigt, dass sie sich ohne mich verteidigen kann.'

Plötzlich öffnete sich die Tür. Mit leichtfüßigen Schritten – fast federn – trat Noomi ein. Sofort ging sie auf ihren Mentor zu und setzte sich neben ihm. Ihre helle Präsenz wirkte ruhig auf ihn. Trotzdem schien sie bei ihrer Suche leider keinen Erfolg zu haben. Seine Annahme bestätigte sich als sie ganz rasch einen kurzen Bericht gab. Zwar war das Honey House nicht sehr groß, aber dennoch fand man hier eine Unmenge an aktivem Leben. Selbst eine Jedi-Rätin, die eine sehr helle Aura besaß, konnte in diesem Meer aus Lebenszeichen irgendwie untergehen. Ganz sanft klopfte das Katzenwesen dem eifrigen Padawan auf die Schulter. Schenkte ihr außerdem noch ein Lächeln. 'Ihr Bemühen, trotz der teilweisen Niederschläge, ist erstaunlich.'

„Irgendwie schaffen wir das schon...“, flüsterte Crado in ihr Ohr.

Die beiden unterhielten sich noch ein bisschen. Gleichzeitig füllte sich allmählich der kleine Saal in den hinteren Räumen des anrüchigen Etablissements. Es waren einige Jedi (Vorin al Jevarin, Shana Corini) und Unterstützer der örtlichen Widerstandsbewegung. Langsam hob sich der Geräuschpegel im Hintergrund, doch daran störte sich im Augenblick niemand. Man genoss einfach die spärliche Ruhe, die man in diesen unruhigen Zeiten noch hatte. Hier und da konnte man sogar ein verhaltenes Lachen hören. In dieser lockeren Atmosphäre taute Crado etwas mehr auf. Bloß sehr selten war der haarige Jedi-Ritter bisher in der Gesellschaft von anderen Jedi gewesen. Meist war er nur in äußerst kleinen Gruppen durch imperiales Territorium gereist. Hatte seine Jedi-Zugehörigkeit geheim halten müssen. Er sah sich ein bisschen um.


„Hallo seid mir gegrüßt!“, sprach ihn und Noomi plötzlich ein Mensch an. „Kennen wir uns? Nun, ich bin Meister Vorin al Jevarin und das ist Shana.“

Kurz musterte Crado die beiden Menschen. Der männliche Jedi, der sich selbst als Vorin vorstellte, trug das hellbraune Haar zu einem recht kurzen Schnitt. Sein Kleidungsstil war lässig und ließ ihn zusätzlich noch jugendlich wirken. Flüchtig erinnerte sich der zottelige Cathar daran, dass er diesen Kerl schon einmal in der Gesellschaft von Chesara gesehen hatte. Unwillkürlich nickte er dem Jedi zu. Dann musterte er dessen menschliche Begleitung. Shana war ebenfalls relativ jung. Das blonde, lange Haar erinnerte das Katzenwesen ein bisschen an das eigene Fell. Aus diesem Grund schüttelte er automatisch seine dichte Mähne. Dabei bewegten sich die dicken Dreadlocks fast von allein und auch der goldene Ring in seinem linken Ohr funkelte plötzlich magisch im leicht gedämpften Licht. Er schenkte den beiden Menschen ein Lächeln.

„Ich bin Noomi, entgegnete sein Padawan und ergriff lächelnd die Hand des Menschen. „Hallo, Shana. Schön euch kennen zu lernen.“

„... und ich bin Crado, ihr Mentor“, sagte Crado und sah kurz zu seinem Schützling. „Ihr könnt euch gern zu uns setzen.“

Auf einmal klopfte es. Dann trat – mit einem schüchternen Hauch – eine Person ein, die dem Cathar bekannt war. Es handelte sich um Trayla. Das kleine Menschenmädchen mit dem blonden Haar sah ohne Umschweife zu den vier unterschiedlichen Jedi. Ein breites Lächeln – sowie eine starke Welle in der Macht – zeigte ihre lebhafte Freude. Mit zierlichen Schritten trat Trayla zu ihnen. Dabei kam die gute Laune, die sie gleichzeitig versprühte, immer näher. Einige Haare des orangefarbenen Fells stellten sich bei dem Jedi-Ritter ganz automatisch auf. Er mochte Trayla. Unwillkürlich zeigte diese junge Padawan, dass es in der Galaxie noch das Gute gab. Dass der ewige Kampf noch einen echten Sinn hatte. Kurz vor der Vierergruppe verbeugte sich das Mädchen.

„Guten Morgen, Meister“, begrüßte sie Vorin und wandte sich dann dem struppigem Cathar und der grünhäutigen Nautolanerin zu. Crado, Noomi es ist schön euch wieder zu sehen.“

„Es ist auch schön dich wieder zu sehen, Trayla, entgegnete der Jedi-Ritter mit einem freundlichen Ton.

„Hallo Trayla. Ich freue mich auch“, schloss sich ihm seine Schülerin an.

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | Honey House | hinterer Bereich | Saal | mit Noomi, Trayla, Vorin und Shana, im Hintergrund noch anderen Jedi (darunter Steven) ]
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Crado ▫ Noomi ▫ Shana & noch andere Jedi

Faszinierend, entweder war man ganz allein, oder alle trafen auf einmal aufeinander. Solchen Eindruck konnte man jedenfalls bekommen. Nicht das es den jungen Meister störte. So kam man wieder in Kontakt mit anderen, und auch wenn er schon mit vielen Leuten gesprochen hatte, seit er hier war, konnte er nicht behaupten voll angekommen zu sein. Bis jetzt. Seine Padawan betrat den Raum kurz nachdem er die beiden Nichtmenschen angesprochen hatte. Sie waren sich offenbar bekannt, etwas, das er wohlwollend zur Kenntnis nehmen konnte.

"Morgen Trayla. Wie ich sehe kennt ihr euch." Er nickte Crado und Noomi zu, ihre Namen hatte er nun erhalten und sich im Gedächtnis gespeichert. Ein weiteres Meister-Schülerin Paar, welches den Widerstand unterstützte, bzw. auf Coruscant agierte. Dabei fiel ihm ein wie wenig er eigentlich immer noch wusste. Es gab Widerstand, es gab Chesara und irgendwelche Verbündeten, die wohl einen Plan haben mussten, aber mehr wusste er nicht. Nichts Spezielles, keine Einzelheiten kannte er, was gleichbedeutend mit null Übersicht war. Abgesehen davon, dass es die Rätin gerne sähe, wenn eine neue, bzw. alternative Unterkunft gefunden werden würde. Er war diesmal hier um zu helfen und wirkliche Aufgaben zu übernehmen, aber wenn er wieder so im Dunkeln tappte brachte es nichts. Wenn eine Padawan verschwand musste man sie suchen, wenn eine weitere ausgebildet werden musste, zählte das auch als Muss, doch dies alles trieb die große Sache nicht voran. Vielleicht sollte er nicht zuviel erwarten, nebenbei hatte er auch noch eine Beziehungskrise zu bewältigen gehabt und war auch erst seit kurzem wieder hier. Es würde ein wenig Zeit brauchen bis er auf dem neuesten Stand war.

"Dieses Angebot nehme ich gerne an. Das Training kann noch einen Moment warten." Er setzte sich dazu, die beiden weiblichen Padawane gesellten sich ebenfalls dazu. Wie immer ein Frauenüberschuss wie er feststellte.

"Ich glaube ich habe euch gestern kurz gesehen. Gibt es eigentlich irgendwelche Neuigkeiten? Ich bin erst seit kurzem zurück, und es fehlte mir noch so ein wenig der Überblick. Chesara hat etwas von Widerstandsgruppen erzählt und die Anzahl an Jedi hier ist auch konstant geblieben. Aber das ist natürlich ein bisschen vage. Weiß jemand von aktuellen Plänen oder Missionen? Oder handelt das alles Chesara ab?"

Einen kurzen Moment musste er grinsen. Sie machte viel, aber sicher hatten die anderen auch alle Hände voll zu tun. Er blickte in die Runde. Vermutlich kam seine Fragerei ein wenig blöd herüber, aber er machte sich in diesem Fall keinen Kopf darum. Er war schlicht nicht up to date und fragte ganz direkt wie es eigentlich aussah. Sein Tatendrang war groß und es wäre eine Schande, wenn dieser wegen Planlosigkeit versiegte. Die eine Sache war eine Schülerin auszubilden, die andere war es, wirklich aktiv gegen das Imperium vorzugehen. Oder wartete man immer noch ab? Dies konnte sich Vorin nicht vorstellen.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Crado ▫ Noomi ▫ Trayla ▫ Shana & noch andere Jedi
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(Human Replica Droid-NPC), Mara

Hier stimmte doch eindeutig etwas nicht! Tom hatte keinen blassen Schimmer wer sie war und genau dies beunruhigte Mara sehr. Dieser Mann hier vor ihr sah wie Tom aus, aber er schien es nicht zu sein. Zumindest dann nicht wenn Mara nach ihm versuchte zu greifen, wenn sie ihn in der Macht finden wollte. Nur ein Echo war zu finden, nichts weiter. Wie war dies möglich!? War er Tom oder war er nur jemand, der ihm ungemein ähnlich sah!? Selbst wenn es jemand gewesen wäre, der ihm nur ungemein ähnlich sah, dann hätte sie doch etwas in der Macht spüren müssen, zumindest um einiges mehr wie bei ihm hier. Verflixt noch mal, konnte nicht einmal etwas in diesem Leben normal verlaufen!? Musste sie immer an Merkwürdigkeiten geraten? Mara griff tiefer in die Macht und nach ihm. Da war etwas, aber es fühlte sich anders an, anders als bei dem Tom, denn sie kannte. So langsam fragte sich die Blondine ob der Kerl hier ein Klon war oder aber etwas ganz anderes. Vielleicht würde sie ja mehr erfahren wenn er anfing zu sprechen anstatt sich in ihrem Blick zu verlieren, was ebenso wenig zu ihm passte. Eines jedenfalls war für die Ritterin klar, was auch immer dieser Mann hier darstellte, er würde viel zu erklären haben.

Jedenfalls bestätigte er im Handumdrehen, dass er keinerlei Ahnung hatte wer sie sei und wenn sie sich doch irgendwoher kennen sollten, sie es entschuldigen sollte. Er sprach irgendwie komisch oder bildete sie sich dies nur ein!? Also wirklich, versuchte er hier gute Miene zum bösen Spiel zu machen oder was!? Sie war nicht dumm und von Gestern schon gar nicht, aber Tom oder wer immer er auch war, fasste sie mit Samtpfötchen an, so als ob sie jeden Moment losheulen wollte. Meine Güte, sie war ja kein Kind mehr.

Er sprach davon, dass er hier hergekommen war, weil er ihre Nachricht erhalten hatte, mit der er nichts anfangen konnte. Er verstand nicht woher sie seine Nummer habe und erklärte ihr lang und breit, dass man jene nicht einfach über das Holonetz ausfindig machen konnte. Hallo, er sprach hier mit einer jungen Frau, die vielleicht siebzehn sein mochte, was aber nicht bedeutete sie so hinzustellen als ob sie irgendwie seine Nummer geklaut hätte um einen Streich zu spielen. So jedenfalls hörte sich genau dies an. Die Tochter eines Mitarbeiters!? Spinte er jetzt völlig!? Moment, wenn er so wirres Zeug sprach, war klar, dass er nicht der Tom war, denn sie kannte. Was allerdings sehr merkwürdig war, denn die Kom Nummer stimmte und eine solche Nummer wurde nur einmal vergeben. Auf den Arm nehmen wollte er sie auch nicht, dafür war die Situation viel zu verworren. Also diese ganze Sache war wohl mehr als nur komisch. Sein ganzes Verhalten war wie bei jemandem dem man die Erinnerungen gelöscht hatte. War dies vielleicht die Lösung dazu!? Er könnte einen Unfall gehabt haben und alles war weg. Hm, durchaus, aber dies hätte sie mitbekommen. Eine Verbindung wie sie zwischen ihnen beiden existierte konnte nicht einfach verschwinden. Dies war unmöglich, selbst wenn er noch so viel von seinem Gedächtnis verloren hätte.

Wie bitte!? Sie sollte was? Ihm sagen woher sie die Nummer hab, derjenige würde keinen Ärger bekommen und sie sollte ihm versprechen, dass sie seine Nummer nie wieder nutzen oder sie sonst jemandem geben würde. Er streckte ihr die Hand zum Einschlagen entgegen und Mara schüttelte den Kopf. Jetzt langte es aber!


„Was auch immer geschehen ist, ich habe das Gefühl dass du nicht der Tom Kent bist, denn ich kenne und zu dem ich eine besondere Freundschaft habe. Dem ich geholfen habe aus seinem Alkoholsumpf zu kommen und der mir das Leben gerettet hat!

Du hast nicht nur keine Ahnung wer ich bin, du hast ja nicht mal eine Ahnung wer du selber bist oder sein solltest. Trägst du die Maske von meinem Freund, oder bist du eher ein Klon wenn nicht gar eine Maschine!?“


Ihr war in diesem Moment völlig gleich ob sich dies noch so absurd anhören konnte. Sie war niemand der ein Blatt vor den Mund nahm und sie würde sich sicherlich nicht für bescheuert verkaufen lassen.

„Meinen Namen kennst du. Ich könnte dir lang und breit alles erzählen, was zwischen uns oder besser gesagt zwischen dem der du sein solltest und mir war. Aber ich glaube kaum, dass dies etwas ändern wird. Wo ist Tom Kent und wer bist du? Was hast du mit ihm gemacht oder besser gesagt was ist mit ihm geschehen!? Die Kom Nummer habe ich von dir, oder von ihm wie auch immer und ich werde ganz sicher nicht auf irgendetwas eingehen, nur weil du eine Schraube locker hast.

Verdammt noch mal, ich bin nicht bereit dazu Kompromisse zu machen oder mich damit zu begnügen die Halbwahrheit oder eine Lüge zu kennen. Du hast die Wahl, entweder du erzählst mir alles und dazu gehört auch wer du bist, oder aber ich werde herausfinden was hier gespielt wird und dies würde dir keinesfalls gefallen.“


Mara sah ihn ernst an, wobei ihr meerblauen Augen funkelten. Sie hatte ihre Arme unter ihrem Busen verschränkt.

„Versuch nicht mir auszuweichen oder sonst irgendwas, denn ich weiß ob du lügst, mir was vormachst oder sonst etwas in dieser Richtung und ich werde dir nicht die Gelegenheit dazu geben von hier zu verschwinden. Ich würde dich auch so finden.“

Entweder sie wirkte oder er spielte immer noch den Dummen oder sonst wen. Sie wollte die Wahrheit, andernfalls würde sie alle Mittel einsetzen. Sein Meister Tomm war soweit sie wusste auch auf Coruscant und jenen würde sie gleich als erstes kontaktieren. Seine Quellen musste man nutzen und die kurzen Bilder die sie gesehen hatte, machten deutlich, dass mehr als nur etwas Faul hier war. Am liebsten hätte sie ihn geschüttelt, ihn gegen die Wand gedrängt und alles aus ihm heraus geholt, aber so unhöflich konnte sie nicht sein. Wenn er Tom war, nur eine Gedächtnislücke hatte, würde sie ihm auf sie Sprünge helfen. Tom wusste genau wie sie war und wenn er nicht der war, für den er sich ausgab, dann würde sie einen Weg finden dafür zu sorgen dass dieser Kerl erhielt was er verdiente.

Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(Human Replica Droid-NPC), Mara
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Nylias Zimmer - Mit Adrian, Nylia, Jibrielle -

Sie war so erwachsen und so tapfer. Chesara lächelte mild, als Jibrielle, die vor wenigen Sekunden den Raum betreten hatte, fast so als hätte sie blind gewusst, wo Chesara zu finden war - und bei der Macht, dem war tatsächlich so. So vieles hatte sie bereits gelernt! - erklärte, dass sie bereit für ihre erste eigene Mission war und ihr Bestes tun würde, um den Orden zu unterstützen. Keine Sekunde zweifelte Chesara an den Worten ihrer Schülerin. Jibrielle würde es gut machen, da war sie sicher. Vom allerersten Tag an war sie fleißig und wissbegierig gewesen, eine wahre Musterschülerin, und Chesara hatte sie in ihr Herz geschlossen und sie lieb gewonnen. Sie sorgte sich um sie, doch sie wusste auch, dass Jibrielle bereit war. Es war Zeit für sie, das Nest zu verlassen. Es war Zeit für sie, fliegen zu lernen.

"Mach dich auf den Weg, sobald du kannst."

Riet Chesara ihrer Schülerin.

"Wir sollten das Problem nicht warten lassen."

Jibrielle gab sich alle Mühe, selbstsicher ihrem ersten eigenständigen Auftrag gegenüber zu stehen und dennoch blieb selbstverständlich ein letzter Rest Unsicherheit, der auch Chesara nicht verborgen blieb. Die ersten Schritte auf eigenen Beinen zu machen war eine wacklige Angelegenheit. Die Jedi-Rätin warf ihrer Schülerin einen aufmunternden Blick zu.

"Du schaffst das schon."

Sagte sie, öffnete ihre Arme und schloss Jibrielle in einer fürsorglichen Umarmung ein.

"Da bin ich ganz sicher."

Es konnte gut sein, dass es eine Weile dauern würde, bis sie sich wiedersehen würden und noch wusste Chesara nicht, wo dies sein würde - vielleicht sogar auf Lianna, in der momentanen Basis der Jedi.

"Bleib in regelmäßigem Kontakt mit mir. Ich kann es noch nicht genau sagen, aber es ist gut möglich, dass ich auf Lianna sein werde, wenn du deine Aufgabe erfüllt hast. Komme zuerst dorthin und nicht hierher nach Coruscant. Wenn du Hilfe brauchst, melde dich. Denke einfach daran, dass du nicht alleine bist. Die Macht ist mit dir."

Chesara drückte Jibrielle noch einmal fest. Sie hatte schon viele Padawane in die Eigenständigkeit entlassen. Noch war es bei Jibrielle nicht ganz so weit, aber die ersten Schritte waren hiermit getan. Bei Nylia hingegen, die etwas verloren zur Kenntnis nahm, dass Jibrielle Corusant verlassen hatte, waren noch nicht einmal die ersten Impulse getan, um aus ihr eine Jedi zu machen. Tylaar Zaith hatte sich eine Verantwortung aufgenommen, der er nicht hatte nachkommen können. Er hatte immer eine ungestüme Art gehabt, doch Chesara hatte gehofft, dass er erwachsen genug war um zu verstehen, was es bedeutete ein Mentor zu sein, vor allem für ein junges Mädchen wie Nylia. Wo er war, was er trieb oder mit ihm geschehen war, wusste niemand von ihnen, doch Chesara konnte nichts gegen die Befürchtung tun, dass er so bald nicht wieder zurück kommen würde. Gleichzeitig tat es ihr Leid, Nylias Hoffnung zu zerstören. Das Mädchen hatte sich an Tylaar geklammert, warum auch immer. Die beiden hatten sich selbst nur so kurz gekannt und trotzdem schien es ein besonderes Band zwischen ihnen gegeben zu haben. Zweifellos war genau das der Grund, warum sie Tylaar gefolgt war und sich dabei selbst in Gefahr gebracht hatte.

"Um ehrlich zu sein, Nylia, ich weiß nicht, was ich denken soll."

Sagte sie zwar schonend, aber wahrheitsgemäß. Es half nichts, ihr etwas vorzumachen. Das war das Letzte, das Chesara wollte.

"Tatsache ist, dass niemand von uns weiß, wo er ist und ihn niemand erreichen kann."

Nylias Augen waren voller Traurigkeit. Ihr Anblick konnte einem fast das Herz brechen. Chesara holte ihr Kom hervor.

"Aber wir haben auch noch nicht alles getan."

Sagte sie und tippte eine Nachricht an Miley Venice ein. Bisher hatten sie nicht nach Tylaar gesucht. Die Jedi-Ritterin sollte nach ihm Ausschau halten, zumindest ein paar Tage lang. Wenn sie dann noch immer nichts von Tylaar gehört hatten, konnten sie Nylia noch immer einem anderen Meister zuteilen.

"Ich werde Miley bitten, nach Tylaar zu suchen."

Klärte Chesara Nylia auf, noch während sie tippte.

"Ich sage nicht, dass sie ihn finden wird. Aber es ist eine Chance. Sollte die Suche im Dunkeln verlaufen, wird sie dich nach Lianna bringen und dich einem anderen Meister zuteilen. Ich möchte nicht, dass du alleine hier sitzt. Außer Gefahren hält Corsucant für eine Padawan wie dich derzeit nichts bereit."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Nylias Zimmer - Mit Adrian, Nylia, Jibrielle -
 
- Weltraum - an Bord eines Frachters- mit vielen anderen -

Es dauerte nicht mehr lange. Markus hatte keine Ahnung, wie er überhaupt Kontakt zu den anderen Jedi aufnehmen konnte. Über den Ort der Untergrundbewegung war nichts in den Datenbanken zu finden gewesen. Natürlich wäre es glatter Sebstmord und völlig töricht gewesen, irgendetwas Genaues darüber aufzuzeichnen, hätten die Daten doch an jeden geraten können... Der Jedi-Meister hatte alles genau geplant, zumindest bis zu dem Punkt, an dem er Coruscant erreicht haben würde. Danach stand alles offen. Er kannte sich nicht besonders auf dem Stadtplaneten aus. Natürlich wusste er über die verschiedenen Ebenen Bescheid und auch der Umgang mit den verschiedenen Bewohnern würde ihm nicht schwer fallen, zumindest vermutete er das.

Schließlich war es soweit und der Sprung aus dem Hyperraum wurde der Boardcrew über Lautsprecher bekannt gegeben. Markus hatte es organisieren können, an Bord eines Schiffes anzuheuern, welches Handelsware nach Coruscant bringen sollte. Er musste dafür arbeiten, mitgenommen zu werden, doch das machte ihm nichts aus. Körperliche Arbeit brachte nur wieder Schwung in seine Glieder. Einige Tage waren sie nun schon unterwegs. Das Schiff hatte zwischendurch noch bei anderen Planeten und Raumstationen Halt gemacht. Einen direkten Weg nach Coruscant hatte er nicht finden können, doch auch das war zu verschmerzen. Seine Anspannung wuchs mit jedem Tag, mit jeder Stunde mehr und mehr. Das Zentrum der Galaxis, Coruscant, war nicht mehr weit!
Ein sanfter Schub ging durch den Frachter, als sich zeitgleich die hellen Strahlen vorm Fenster zu kleinen Sternenpunkten wandelten. Bei diesem Anblick schmunzelte der Corellianer. Nein, er hatte es noch nicht geschafft, doch bald würde er erfahren, ob sich seine "Übergangsidentität" auch auf "Imperial City" bewähren würde.


"Los, an die Arbeit!! Die Kisten müssen heute noch ausgeladen werden - Bereitet alles vor!"

Die raue Stimme holte Markus wieder aus seiner Gedankenwelt zurück in die Realität. Er war Mitglied der Besatzung, also durfte er seine Aufgaben nicht vergessen. Mit einem stummen Nicken machte er sich an die Arbeit und half den anderen, die Reihen an Kistenstapeln noch einmal durchzugehen, um sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, in welcher Reihenfolge sie ausgeladen werden mussten. Alles musste seine Richtigkeit haben, sonst gab es Ärger...

- Weltraum um Coruscant - an Bord eines Frachters - mit vielen anderen -
 
°°Imperial City – Obere Ebenen – öffentliche Promenade°° [Nergal, Ario]

Sie befanden sich in der Oberen Ebene Coruscants. In dem Herzstück der Politik und des Adels. Einer weiß strahlenden Weste, dem Anschein nach vollkommen rein. Doch in sie waren schwarze Fäden gesponnen, die sich unsichtbar durch jede Masche zogen und sie im Grunde zusammen hielt. Eine Weste die zwei Seiten hatte, die grundlegend für das Aufrechterhalten der Struktur und dem Schein sowie ihrem Nutzen war. Ohne sie würde das System nicht funktionieren. Das Sith-Gespann waren ein eingebrannter, schwarzer Fleck auf dieser Weste. Nicht zu übersehen und nicht zu entfernen. Einfach dort. Alle Passenten versuchten sie zu meiden, hielten Abstand und die Masse zog tropfenförmig an ihnen vorbei, ängstlich und verunsichert.
Eine Herde weißer Schafe, getrieben von Angst vor etwas anderem, drängte sich um zwei schwarze Schafe, die mehr als nur Fehl am Platze wirkten. Und doch hatten sie sich nicht verirrt. Ihr Ziel war das ehemalige Heiligtum der Jedi. Vor Arios Augen machte sich die Reinheit der Architektur und jedes einzelnen Komplexes in der Oberen Ebene breit. Der Kontrast zwischen Schwarz und Weiß reichte nicht aus um die Unteren und Oberen Ebenen Coruscants mit einander zu vergleichen. Nicht das der Adept sich gewünscht hätte, dies sei sein Ursprung, doch ein gewisses Staunen konnte er sich nicht verkneifen. Und war dies nicht der Traum eines jeden Bettlers und Halunken in den Unteren Ebenen? Reichtum, Macht und Einfluss. Unantastbar zu sein womöglich. Und jeh nach Auslegung war dies auch Arios Ziel, wenn nicht das Ziel eines jeden Sith... irgendwann auf dem Thron des Imperators zu sitzen, Macht zu besitzen... unantastbar zu sein. Nur eben nicht auf diese Weise. Nicht als reinliches Lamm in der Oberen Ebene Coruscants.

Begriffe wie Macht waren so eindeutig und doch nichtssagend. Es kommt eben auf die Auslegung des Begriffs an, in welchem Zusammenhang er steht und durch welche Mittel er ausgeübt oder erreicht wird. Das Sith-Gespann verfügte über ein großes Maß an Macht. Jeder ängstliche Bürger, der den Blickkontakt mied und ihnen aus dem Weg ging, vergrößerte sie. Die Angst machte sie verletzbar, riss ein Loch in ihre Schutzhülle der Reinheit. Sie war ein Gefährte eines jeden Siths und diente ihm für seine Zwecke.

Ario genoß es in vollen Zügen. Diese Masttiere, die sich einst für etwas besseres hielten fürchteten sich nun vor ihm. Sie knieten förmlich vor ihm, vor einem im Dreck geborenen Hund der nun den Pfad seiner Bestimmung gefunden hatte. Und so schnell sich der Adept im schwarzen Gewand an diesem Fakt erfreuen konnte wurde er auch wieder herausgerissen. Nergal ragte vor ihm auf und schlug Ario seinen Wunsch ab. Doch lag der Inquisitor mit seiner Annahme falsch. Es ging ihm nicht um ein besseres Leben seiner Mutter oder ihre Gewissheit wie es ihm und Alexa ergangen war. Jedoch kannte der Sith-Lord nicht jedes Detail seiner Vergangenheit und somit seine Reaktion eventuell nach zu vollziehen. Und auch wenn sie nun schon einige Zeit zusammen reisten konnte Ario nicht behaupten Nergal zu kennen. Er war ein Geheimnis für sich. Ein verschlossenes Buch in der Macht und in seiner Gestik. Er lies anderen nur dann zu in ihm zu lesen, wenn er es billigte oder für notwendig hielt. Ario blieb also keine Wahl. Er musste sein Vorhaben direkt darlegen, mit der Gedanken, dass es sofort in der Luft zerschmettert werden würde. Doch Ario war sich sicher, dass dies nicht der Fall sein würde.
Nergal wandte sich ab und ging weiter während der Adept sofort schaltete und Schritt hielt.


„Meister wartet, lasst mich erklären.“
Es gefiel Ario gar nicht seinem Meister zu widersprechen. Aber ihm blieb kein Ausweg, er musste es tun.

„Durch Macht erlange ich den Sieg. Der Sieg zerbricht meine Ketten.“,rezitierte er die letzten Zeilen des Sith-Kodex.
„Den ersten Sieg habt ihr für mich verbucht, als ihr mich von Alexa befreit habt. In diesem Fall muss ich meine Ketten zerbrechen, den Sieg erlangen und somit Macht. Meine Mutter hat weder Information über das Ableben von Alexa, noch ein besseres Leben verdient. Ihr gebührt nur der Tod.“In seinen Worten lagen so viele Emotionen. Seiner Stimme wohnte Bitterkeit bei untermalt von einem leichten zittern.
„Als wir nach Coruscant entsandt wurden, verstand ich es. Ich wurde erneut hierher geführt um zu beenden, womit ihr begonnen habt.“
Sein Blick senkte sich und seine Stimme verfiel wieder in die gewohnte Ruhe.

Er würde also die Rechte Hand des Inquisitors sein. Was genau dies zu bedeuten hatte war ihm immer noch nicht klar. Doch sollte die Antwort seines Meisters ausreichen. Wenn es mehr zu sagen gäbe, hätte er es getan. Somit fand sich der Adept damit ab, dass manche Antworten erst später folgen würden.

Meister und Schüler trieben weiter einen Keil zwischen die Bevölkerung der Oberen Ebene, während sie ihren Weg fortsetzten.
Nirgends schien der Prunk dem Alltäglichen zu weichen. Nur das Sith-Gespann brachte einen Funken Verderbtheit in diese Bezirke.

Mit einem großen Satz landete Ario. Nergal war ein gutes Stück vorraus und zwei Schluchten trennten sie von einander. Ario nahm den Schwung aus dem letzten Sprung mit um die nächste Kluft zwischen den Gebäuden überwinden zu können.
Nergal hatte im Laufe der Zeit eine Komnachricht erhalten. Sie sollten sich in drei Tagen am Platz der Imperatoren einfinden. Dort würde die Zerschlagung des Widerstands beginnen. Eine Hinrichtung unter der Führung des Gouverneur Kraym. Es begann also.

Sein Meister legte ein wahnsinniges Tempo vor und der Adept musste all seine Konzentration aufbringen um ihn weiterhin in Sichtweite zu haben. Er schwang sich über einen kleinen Absatz, der auf die nächste Empore dieses Dachs führte. Für den nächsten Sprung würde er all seine Kraft brauchen. Er ließ sich tiefer in die Macht fallen, vertrieb die Müdigkeit aus seinen Muskeln und stachelte sie zur Höchstleistung an. Kurz vor dem Abgrund wurde ihm klar, dass er es nicht schaffen würde. Es war zu weit. Der Inquisitor überwand den selbst ernannten Parkour über die Dächer der Oberen Ebene mit Leichtigkeit. Doch er war noch nicht soweit. Sein Schwung zwang ihn jedoch dazu zu springen. Hätte er versucht an zu halten wäre er wie ein Bantha, hilflos mit allen Vieren herum wirbelnd, in einen tödlichen Abgrund gestürzt.
Sein rechter Fuß traf die Kante. Er setzte all seine Kraft und Konzentration in diesen Sprung, versuchte seine Verbindung zur Macht vollends aus zu schöpfen. Er erhob sich in die Luft. Die Macht umgab ihm und half ihm ein wenig länger in der Luft zu gleiten ohne an Höhe zu verlieren. Doch es reichte nicht. Die Fassade des Gebäudes kam immer näher, während das Dach unerreichbar wurde.
Mit einem lauten klirren durchschlug er das Fenster des obersten Stocks und kam keuchend und auf Knien zum stehen. Nun war Nergal endgültig außer Sicht. Seine einzige Hoffnung beruhte auf der Macht. Die Präsenz seines Meisters leuchtete stark einige hundert Meter weiter vor ihm auf einem der Dächer. Ario rannte weiter, immer die Präsenz seines Meisters vor Augen. Er durchquerte mehrere Flure, wobei sich jeder Passant gerade aus seiner Laufbahn in Sicherheit bringen konnte. Ein blauhäutiger Twi'lek schaltete zu spät und wurde von dem Schwung des Adepten hart zu Boden gerissen. Ario kümmerte sich nicht weiter um ihn. Er musste irgendwie, wieder auf die Dächer gelangen. Dem nächsten Fenster voraus schickte er einen leichten Machtstoß entgegen.
Die Kabel und Leitungen knarrten und ächzten unter dem Gewicht des Adepten, als er an ihnen die Fassade des nächsten Gebäudes erklomm. Mittlerweile hatte er Nergal verloren. Bei seinem Sprung aus dem Fenster war sie einfach erloschen. Zwei weitere Griffe an der Fassade folgten und Ario zog sich auf das Dach empor. Oben angekommen gönnte er sich drei ruhige Atemzüge um sich zu sammeln. Er richtete sich auf und sah sich um. Nergal war weder in der Macht noch mit dem bloßen Auge auszumachen. Das nächste Dach lag ca. zwei Meter höher und schloss direkt an das hiesige Gebäude an. Sein Körper verzehrte sich nach einer Pause, doch die konnte der Adept ihm nicht gönnen. Er setzte zum Sprung an. Alsbald er in der Luft war, wurde er hart zu Boden gerissen. Der Inquisitor landete direkt neben ihm und richtete sich langsam auf. Seine glühenden Augen auf dem blassen Antlitz stachen hervor und fixierten Ario.

So vergingen die nächsten zwei Tage. Und dem Adepten blieb nichts als der Macht um den Verlangen seines Kröpers nach etwas zu Essen und Trinken zu widerstehen. Sie war alles was ihm blieb um seinen Körper zur Ruhe zu zwingen. Während den Ruhepausen studierte er die Schriften der alten Sith um sich deren Sprache an zueignen. Ein ständiger Wechsel aus körperlicher Ertüchtigung und Studien begleiteten ihn. So arbeiteten sie sich bis zum dritten Tag in die Nähe des Platzes der Imperatoren vor.

°°Imperial City – Obere Ebenen – Regierungsbezirk – in der Nähe des Platzes der Imperatoren°° [Nergal, Ario]
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben