Coruscant

~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Gleiter ~ Chesara, Adrian und Steven ~


Auch Steven lud sein Gepäck in den Gleiter bevor er sich auf den letzten freien Platz setzte, natürlich war es die Rückbank, naja immerhin war er der Jüngste und der Unerfahrenste von Chesaras Padawanen, aber auch das würde sich irgendwann ändern.
Nun war seine Zeit im Honey House ersteinmal abgelaufen, vielleicht sogar für immer, wer konnte das schon mit Sicherheit sagen, so wie Steven es mitbekommen hat war auch seine Zeit auf Coruscant erstmal vorbei.
An sich gefiel dem Jungen der Tapetenwechsel, doch Coruscant zu verlassen hieß auch neue Freunde und Bekannte fürs Erste zu verlassen und ganz besonders störte Steven das, wenn er dabei an Trayla dachte.

Die Freizeit die er mit Trayla verbracht hatte war zwar sehr kurz aber dafür auch besonders. Lange hatte der Padawan nicht mehr so viel Spaß, seitdem er von Cirrus weggegangen ist, er hatte jemanden gefunden, der ihn versteht und der genauso denkt wie er.
Und nun konnte er sich von Trayla nichtmehr ordentlich verabschieden, alles nur weil er es verschlafen hatte wortwörtlich um genau zu sein.

Hätte er es sich in dem Sessel mit seinem Com nicht so gemütlich gemacht, wäre er nicht eingeschlafen, hätte genug Zeit gehabt seinen Koffer zu packen und Trayla danach aufzusuchen. Er ist aber nunmal im Sessel eingeschlafen und hatte dann nur noch Zeit seine Sachen zusammezusammeln.

Weit seinen eigenen Gedanken vertieft, bemerkte der Padawan gar nicht die Ankunft beim Landeplatz, auf dem schon ein, von außen schonmal, attraktives Raumschiff wartete, Der Junge mochte um genau zu sein diesen ganzen Luxus, vielleicht war auch das der Grund wieso er einst wie sein Vater erfolgreicher Arzt werden wollte, um sich mit seinem Geld seinen eigenen Luxus kaufen zu können.
Während Chesara und Steven kurz im Gleiter warteten, ging Adrian zu einem jungen Mann der anscheinend auf ihn wartete, vielleicht der Kapitän des Raumschiffs.
Wer war dieser Adrian eigentlich? Irgendwann mussten sich die beiden mal kennen lernen, eine Sache gefiel Steven schonmal an Adrian, er schien Geld zu haben und wer Geld hat ist Erfolgreich und von erfolgreichen Menschen kann man immer was lernen.

Nachdem der junge Mann, welcher mit Stevens Mitpadawan geredet hatte, verschwand stiegen auch Chesara und der Junge aus dem Gleiter aus und nahmen ihre Gepäck mit, Steven hatte nicht viel dabei nur sein Rucksack auf dem Rücken und ein Koffer in der rechten Hand. Auf der Rampe zum Raumschiff holte der Padawan seinen Com raus und tippte mit einer Hand noch schnell eine Nachricht ein.

~ Com-Nachricht an Trayla Zurada ~
Hey Trayla,
ich weiß nicht ob du es schon bemerkt hast, aber du wirst mich wohl nicht mehr im Honey House finden wenn du mich mal wieder suchst, ich bin gerade dabei mit Rätin Chesara und Adrian Coruscant zu verlassen. Es tut mir leid, dir nicht persönlich "Auf Wiedersehen" sagen zu können, aber es ging einfach in den letzten Stunden Schlag auf Schlag. Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder, es war echt toll mit dir Zeit zu verbringen. Und ich wollte dir doch sowieso mal Cirrus zeigen. ;) Ich weiß nicht wohin wir fliegen und wann wir wieder zurück kommen, oder wir uns dann wirklich wiedersehen. Jedenfalls schulde ich dir noch ein Eis. :)
Liebe Grüße Steven.

Steven bemerkte nach dem Abschicken der Nachricht, noch Adrians Frage. Auch er selbst war gespannt wohin sie die Reise führen würde, vielleicht war es sogar eine wichtige Mission, vielleicht aber auch nur ein bisschen Urlaub oder ein Trainingslager weit weg.


~ Coruscant ~ Mittlere Ebene ~ Einkaufszentrum ~ Landeplatz ~ Wingston-Raumschiff ~ Chesara, Steven und Adrian ~​
 
[ Coruscant - Zentralraumhafen –Bar „Cockpit“] Tomm, Will und War

Irgendwie schien Tomm gerade nicht ganz bei der Sache zu sein. Es war einige Zeit des unangenehmen Schweigens vergangen bis der Jedi wieder aus seinen Gedanken in die Realität zurückkehrte. War hatte in der Zwischenzeit nach draußen geschaut und den recht zügigen Start des Transporters beobachtet, über den sie vor kurzem noch gesprochen hatten. Schade eigentlich. Es wäre sicherlich interessant gewesen, sich diese Leute mal genauer anzuschauen. In Anbetracht dessen wie stark das Schiff versteckt bewaffnet gewesen war musste es sich entweder um Schmuggler oder um Mitglieder der Neuen Republik gehandelt haben. Bei den Raubzügen im Untergrund der Stadt waren Wars Leute oft mit Leuten zusammen gestoßen, die hier einen Widerstand gegen das Imperium aufbauen wollen. Es wurde sogar gemunkelt, dass sich einige Jedi unter ihnen befanden.
Als Tomm dann die Aufmerksamkeit wieder auf den Frachter lenken wollte, hatte er wohl gar nicht bemerkt, dass dieser bereits gestartet und ein anderes Schiff gelandet war.
War hatte zwar keine Ahnung davon, was auch immer die „Cron“ war, aber für ihn stand da nun ein ganz normales imperiales Shuttle der Lambda-Klasse. Doch der Name und das Erstaunen, welches der Jedi mit dem Anblick dieses Schiffes verband, weckten bei ihm einiges Unbehagen.


Menari… du meinst… den Menari?“

Er war ihm zwar noch nicht begegnet – aber das war auch nichts, was er unbedingt mal erlebt haben wollte. Seine Müdigkeit und Schmerzen waren wie seine innere Gespaltenheit fürs erste vollkommen abgelegt und er spürte, wie er sich innerlich in Alarmbereitschaft begab. Selbst wenn es sein Schiff war, musste das ja noch nicht heißen, dass der Sith – oder was auch immer - auch hier war.

„Warum bekommt man es immer mit solchem Abschaum zu tun wenn man mit euch Jedi unterwegs ist?“

Tomm sah nicht so aus, als würde er dem Feind aus dem Weg gehen wollen, was er dann kurz darauf auch bestätigte. Sie zahlten und standen zügig auf, um die Bar zu verlassen. Dieser Aufbruch musste zwar etwas viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, doch das spielte jetzt eh keine große Rolle mehr.
Sie wühlten sich durch die Massen, ein Mix aus den unterschiedlichsten Völkern und Rassen – und befanden sich auf dem Weg zur entsprechenden Landebucht. Schließlich stellte Tomm dann doch noch eine Frage, der War eigentlich hatte aus dem Weg gehen wollen. Ian… ruckartig verspürte er einen stechenden Schmerz in der Brust. Es fiel ihm schwer, tief einzuatmen. Es fühlte sich so an, als hätte man einem Bantha auf seinem Brustkorb geparkt. War geriet ein wenig ins Straucheln, kämpfte aber sofort wieder dagegen an. Trotzdem prallte er fast ungebremst gegen einen typischen Söldner in schwarzer Lederjacke. Den Moment als beide Männer dann fast zu Boden gingen nutzte er, um seinem Gegenüber unbemerkt die Waffe zu entwenden und unter seiner Uniform verschwinden zu lassen. Aufgrund des dichten Getümmels waren sie wieder verschwunden, bevor es wegen des Remplers größeren Ärger geben konnte.
Das war ja gerade noch einmal gut gegangen. Einen Schwächeanfall in einen Taschenspielertrick umzuwandeln um an eine Waffe zu kommen und alles dann auch noch wie Absicht aussehen lassen. War schloss wieder zu Tomm und Will auf. Sichtlich erstaunt über seine Aktion ließ er den Blaster kurz unter seiner Uniformjacke hervorblitzen.


„Ich weiß, dass ich anstelle einer solchen Waffe auch ebenso gut mit Hydroschraubenschlüsseln nach einem Typ wie Menari werfen könnte….“

Wohl war. War hatte schon genug Begegnungen mit Jedi und Sith durchgemacht. Aber er konnte ja nicht ganz „nackt“ zu so einem Treffen hingehen. Jedoch war es schwer einzuschätzen, ob den anderen beiden sein „Schwächeanfall“ wirklich als solcher aufgefallen war oder ob sie einfach nur an seine Fähigkeiten als Schauspieler glaubten. Andererseits hätte man das Taumeln auch einfach auf den Alkohol schieben können.

„Über Ian… reden wir besser später.“

Schließlich hatten sie jetzt die Landeplattform erreicht. Es waren noch etwa 50 Meter bis zu diesem imperialen Shuttle. Auf der Plattform wirkte alles merkwürdig ruhig, niemand war auf den ersten Blick zu sehen. Nachdem sich die Türen des Raumhafens hinter ihnen wieder automatisch geschlossen hatten pfiff ihnen ein kalter Wind entgegen, während die Sonne mittlerweile komplett untergegangen war und Coruscant hier nur noch von den zahlreichen Lichtern und Leuchtreklamen erhellt wurde.

[ / Coruscant - Zentralraumhafen – Landebucht] Tomm, Will und War
 
Coruscant – Mittlere Ebene – Einkaufszentrum – Landeplatz – Wingston-Raumschiff - Mit Adrian und Steven -

Ohne Adrians Hilfe, oder viel mehr ohne die Hilfe seines Großvaters, wäre es nicht so leicht gewesen, Coruscant so schnell zu verlassen. Alad Wingston hatte ihnen ein Schiff überlassen, mit dem sie Problemlos die Kontrollen des Planeten passieren konnten. Niemand im imperialen Raum würde Fragen zu einem Schiff mit dem Erkennungscode der Wingstons stellen. Sie entluden ihr Gepäck aus dem Gleiter, brachten ihn an Bord und verschwendeten keine weitere Zeit, sondern begannen sogleich die Triebwerke hoch zu fahren. Chesara war weit davon entfernt zu behaupten, dass sie gut darin war ein Schiff zu fliegen, aber sie kannte die wichtigsten Steuerungen und Funktionen gerade so, dass sie sich von einem Punkt zum nächsten bewegen konnte. Bevor sie die kleine Yacht der Wingstons startete, musste sie sich ein wenig mit den Kontrollen vertraut machen. In ihrem Inneren regte sich eine kribbelnde Vorfreude. Der Entschluss, nach Hause zu fliegen war erst wenige Stunden lang, doch dafür war die Freude umso größer.

Sie drehte sich überrascht um, als sie Adrian hinter sich fragen hörte, wo es überhaupt hin ging. Sie hatte ihn nicht kommen gehört, so vertieft war sie in das Studieren des Steuerbretts gewesen.


"Oh."

Machte sie, als ihr wieder bewusst wurde, dass sie ihre beiden Padawane noch nicht über das Ziel ihrer Reise aufgeklärt hatte. Sie wandte sich ab von den Konsolen. Auch Steven trat nun ins Cockpit herein.

"Mein ursprünglicher Gedanke war gewesen, direkt nach Lianna zu fliegen."

Erkärte sie schließlich.

"Ihr habt beide viel im Training aufzuholen und ein ruhiger Ort, an dem uns das Imperium keine Probleme bereitet, ist dafür am Besten geeignet. Doch dann kam mir eine andere Idee. Ich kenne einen weiteren friedlichen Ort, an dem wir ungestört sein werden: wir fliegen in die unbekannten Regionen, ich nehme euch mit zu meiner Familie."

Chesara hielt einen Moment inne und studierte die Gesichter ihrer beiden Schützlinge, ehe sie fort fuhr.

"Meine Familie lebt in den unbekannten Regionen. Zu ihrem und zu eurem Schutz werde ich euch die Koordinaten nicht verraten. Ihr kennt den Spruch, dass Wissen Macht ist, aber Wissen ist leider auch eine Waffe, die sich gegen euch richten kann, und in diesem Fall ist es besser für euch, weniger zu wissen. Ich möchte nicht, dass ihr eines Tage in der Situation seid, Fragen beantworten zu müssen, deren Antworten ihr lieber vergessen würdet. Das Imperium ist gnadenlos und leider stehe ich auf seiner Fahndungsliste ziemlich weit oben. Das einzige, was ich euch sagen kann ist, dass wir in die unbekannten Regionen fliegen und dass ihr für eine Weile lernen müsst, ohne die Annehmlichkeiten der modernen Welt zu leben, die ihr aus eurem Leben kennt."

Lächelnd wandte Chesara den Blick von einem zum anderen. Sie glaubte, dass es für beide, Steven und Adrian, eine Herausforderung werden würde, ohne fließendes Wasser und elektrisches Licht auszukommen. In ihrem Dorf gab es ein gewisses Maß an Technik, doch in erster Linie lebten sie inmitten unberührer Natur und alles, was sie dort hatten, hatten sie sich selbst erarbeitet. Für die Padawane würde es eine neue Erfahrung sein, und für Chesara eine längst überfällige Heimkehr.

Coruscant – Mittlere Ebene – Einkaufszentrum – Landeplatz – Wingston-Raumschiff - Mit Adrian und Steven -
 
[ Coruscant – Mittlere Ebene – Einkaufszentrum – Landeplatz – Wingston-Raumschiff – Cockpit | Chesara, Steven und Adrian ]

Chesara hatte zielstrebig das Cockpit angesteuert und sich nun dort niedergelassen. Adrian und Steven waren ihr gefolgt, hatten ihre Reisetaschen auf den Boden abgestellt und hörten den Plänen ihrer Meisterin zu. Es war ein merkwürdiges Gefühl Jibrielle nicht mit dabei zu haben. Natürlich war er froh, sie mal nicht ertragen zu müssen – sich nicht ständig zu rechtfertigen und mit ihr zu kämpfen. Aber sie war nun mal auch Chesaras Schülerin und Adrian hatte sich fast schon an sie gewöhnt. Wenn sie bald Jedi-Ritter sein würde, dann wären nur noch er und Steven da. Vielleicht käme auch bald ein neuer Padawan dazu. Das würde merkwürdig werden. Außer er würde ebenfalls bald zum Ritter ernannt …
Aber diesen Gedanken schien Chesara noch nicht gehabt zu haben. Sie betonte, wie viel Training die beiden nachzuholen hatten. Adrian verzog das Gesicht. Hatte er im Honey House nicht noch bewiesen, wie gut er mit dem Lichtschwert war? Sie hatten Nylia gerettet! Es schien ihm übertrieben, zu sagen, er hätte noch viel nachzuholen.


„Okaaay …“

murmelte Adrian als Reaktion auf den Plan seiner Meisterin sie würden zum trainieren an einen ruhigen Ort fliegen. Dann aber ergänzte sie, wohin es genau gehen würde: in die unbekannten Regionen – zu ihrer Familie!

„Oh!“

entfuhr es Adrian überrascht. Er hatte Chesaras Tochter Mirja einmal kennengelernt – früher, als er und Alisah in den Jedi-Orden gekommen waren. Das war wirklich schon lange her und er hatte keine Ahnung, was seit dem aus Mirja geworden war. Er konnte nicht mal genau sagen, wie alt sie jetzt sein musste. Aber den Rest ihrer Familie kannte er nicht, er wusste nicht mal wer alles dazu gehörte. Ob sie auch einen Ehemann hatte, der dort auf sie wartete? War es bei Chesara vielleicht genau andersherum als bei seinen Eltern damals, wo sein Vater unterwegs gewesen war und seine Mutter zu Hause gewartet hatte? Nun, bald würde er es erfahren. Eine ziemlich spannende Angelegenheit, fand er. Er kannte Chesara schon lange, aber er wusste erstaunlich wenig über sie. Wahrscheinlich würden sich dort ein paar Dinge erklären.

„Das wird sicher spannend.“

sagte Adrian, unschlüssig, was er sonst genau antworten sollte. Nur Chesaras Anmerkung über die Annehmlichkeiten der modernen Welt verwirrte ihn. Aber auch hier galt: Er würde sicher bald genauer wissen, was sie damit gemeint hatte. Im Zweifelsfall konnten sie immer noch hier auf dem Raumschiff wohnen, da fehlte es ihnen an nichts.
Steven und er ließen sich schließlich auch auf den Sesseln im Cockpit nieder und Chesara begann das Schiff aus der Landebuch zu manövrieren, dann hoch hinaus zu Coruscants oberen Ebenen und darüber hinweg. Minuten später sprangen sie in den Hyperraum. Auf ins Unbekannte.


[ Orbit im Coruscant – Hyperraum – Wingston-Raumschiff – Cockpit | Chesara, Steven und Adrian ]
 
Coruscant - Zentralraumhafen - Landebucht - Will, Tomm, „Sam“(War)

Will folgte den beiden älteren Männern schweigend. Er wusste nicht, was Tomm oder sein Freund vor hatten. Nachdem sie die Bar verlassen hatten war Tomm nach draußen gegangen und hatte eine Landebucht aufgesucht. Will war nicht ganz wohl dabei, als er die Lambda-Fähre sah. Das waren schließlich nicht gerade republikanische Schiffe. Könnte gut sein, das jeden Augenblick der vielleicht imperiale Besitzer zurückkam. Bei seinem Glück hätte der dann noch 20 plus Sturmtruppen dabei. Will schaffte es ohne Probleme sich die darauf folgende Situation nur all zu bildlich vorzustellen und blutig auszumalen. Will versuchte sich etwas im Hintergrund zu halten, jeden Zugang zur Landebucht im Auge behaltend. Auf Überraschungen hatte er keine Lust. Er zweifelte daran, das Tomm oder sein Freund sich über eine freuen würden. Sein Implantat benutzend sondierte er die Umgebung und versuchte sich daran, nicht all zu auffällig unauffällig auszusehen. Hin und wider blickte er zu Tomm und diesem Sam. Ihr Gespräch bekam er nur am Rand mit. Wem das Schiff angeblich gehören sollte, bekam er nicht mit. Was ihm Gedoch bei seinen kurzen Sondierungen der näheren Umgebung mit Hilfe der Macht auffiel war, dass diese Lambda-Fähre etwas Dunkles an sich hatte. Wenn er sie durch die Macht betrachtete, stellten sich seine Nackenhaare auf. Das Schiff verströmte deutlich negatives. Es war schwer das nicht zu bemerken. Kurz sehnte er sich in diesem Augenblick nach dem schwachen Licht der Coruscanter Sonne. Seltsam, wie Licht doch immer ein Symbol der Hoffnung war. Will musste innerlich schmunzeln. Er konzentrierte sich auf seine geistige Abschirmung und sofort brandete die Dunkelheit die von der Lambda-Fähre ausging an seine geistigen Barrieren und verloren ihre Macht über ihn. Augenblicklich schien es ihm als wäre es damit etwas heller in der Landebucht geworden.
Er kam nicht drum herum, seinen Meister darauf anzusprechen. Er näherte sich den bieden etwas, ohne dabei seine selbst auferlegte Aufgabe zu vernachlässigen, die Zugänge zur Landebucht im Auge zu behalten.


„Wem glaubst du, gehört die Lambda-Fähre? Sie strahlt etwas dunkles aus.“

Wandte er sich an Tomm.

„Was meinst du, sollten wir uns das näher ansehen?“

Stellte er die Frage, auf die er die Antwort bereits zu wissen glaubte. Tomm würde das Schiff sicherlich nicht einfach wieder vergessen. Also, warum sollten sie nicht einmal versuchen ob sie einen Blick hinein werfen konnten. Vielleicht kannte Tomm ja einen Machttrick, mit dem man Schlösser öffnen konnte. Oder vielleicht wusste dieser Sam einen Weg in das Shuttle.
Seine Observierung der Zugänge zur Landebucht aufgebend näherte er sich dem Schiff. Doch nach einigen Metern in Richtung des Raumgefährts, wurde jeder weitere Schritt schwerer. Es war, als wollte ihn etwas von diesem Schiff fern halten. Ja, es war die selbe Kraft, die ihn vor noch nicht all zu langer Zeit auf Nar Shaddaa geleitet hatte. Doch diesmal wollte sie ihn von etwas abhalten. Wenn er doch nur gewusst hätte, wovon.
Als er schließlich seine Hand ausstreckte und sie auf die kühle Panzerung der Fähre legte, blitzte in seinem Geist kurz der ihm immer noch nur all zu bekannte Albtraum auf, der ihn jahrelang gequält hatte. Jetzt verstand Will die Warnung der Macht ein bisschen besser. Er müsste vorsichtig sein. Welcher Weg sich auch vor ihm ausbreitete, diese Warnung der Macht war nichts, was man einfach ignorieren konnte. Sie betraf ihn und seine Zukunft. Er müsste kämpfen, um diese Vision niemals wahr werden zu lassen. Als er die Hand wieder vom Schiff nahm, sah er zu Tomm.


„Ich mag dieses Schiff nicht!“

Doch er ahnte bereits, das dieses Schiff in seiner Zukunft noch eine Rolle spielen würde. Ob zum guten, oder zum bösen, das stand auf Messers Schneide. Ging nur um ein weniges fehl, dann waren alle die ihm wichtig waren, alle die er liebte, in großer Gefahr. Doch er musste vertrauen. Auf seine eigenen Fähigkeiten und seine Stärke. Dann würde er diese Prüfung seines Willens bestehen.

Coruscant - Zentralraumhafen - Landebucht - Will, Tomm, „Sam“(War)
 
- Coruscant - Untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - auf Verfolgungsjagd -

Schritte hallten durch die sonst leeren Gänge der verlassenen Fabrik. Zwei Personen waren es demnach - der Gejagte und sein Verfolger!
Brennan hatte die Rolle des Verfolgers inne, jedoch schien die Jagd sich bis ins Unendliche zu ziehen. Auf jeden Fall kannte sich der Gejagte sehr gut in diesen Räumlichkeiten aus. Einige Meter trennten Brennan noch von ihm. Mal mehr, mal weniger und wenn es so weiterging, befürchtete der imperiale Soldat in zivil, dass er noch abgehängt werden würde. Wie er dies dachte, geschah es im darauf folgenden Augenblick auch schon, als er um die Ecke bog und in einer Sackgasse landete. Aprupt blieb er stehen, die Waffe erhoben.


"Verdammt!"

Der Fluch schallte von den Wänden zurück und er atmete tief durch, lockerte die Muskeln und ließ das Blastergewehr sinken. Beinahe ungläubig sah er sich um, ging zurück um die Ecke und blickte den Gang entlang. Irgendwo musste er falsch abgebogen sein. Grübelnd hob er den Blick zur Decke und suchte diese nach einer Fluchtmöglichkeit ab. Womöglich war der Kerl in die Lüftungsschächte gekrochen, doch so lange er auch intensiv suchte, er fand nichts, was auf so eine Möglichkeit hinweisen konnte.
Dem Lorrdianer blieb nichts anderes, als für diesen Moment aufzugeben und den Rest seiner Truppe wiederzufinden.

...


"Ich kann's nicht fassen, dass du ihn einfach laufen lassen hast!"

"Ruhe, Hobbes!!"

"Das hätte jedem passieren können, wir sind schließlich alle nur Menschen..."

"Aber er war so nah dran!"


Plötzlich drehte sich Lieutenant Jordan zu Hobbes um. Er schien wütend zu sein, dass dieser seinen Befehl missachtet hatte und machte ihn darauf aufmerksam.

"Schweig, Soldat!"

Nun blieb auch Tray stehen und biss sich auf die Lippen, um zu verhindern, noch einen Ton loszuwerden. Brennan dagegen ging in schnellem Schritt, den Blick stur nach vorne gerichtet, zum Gleiter. Er ärgerte sich selbst über seine scheinbare Unfähigkeit, auch wenn dies in diesem Moment etwas zu hart gesagt war. Coop hatte ja Recht, sie waren alle nur Menschen, die auch Fehler machten.

...

Landeanflug auf die Kaserne. Brennan steuerte den Gleiter souverän auf die Landeplattform zu, wo beide Veltiss-Gleiter kurz darauf ihren Platz fanden und die Motoren ausgeschaltet wurden. Die vier Soldaten, eine eigene kleine Einheit, die sich über die Jahre sogar in Freundschaft verbunden fühlte, war in diesem Moment gespalten. Es sah aus, als würden vier Fremde die Luftfahrzeuge verlassen und jeder für sich in Richtung Kaserneneingang abziehen. Keiner sprach ein Wort. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre, die niemand zu brechen wagte.
Brennan ging wie die anderen seinen eigenen Weg, der ihn zurück in sein Quartier führen sollte...


- Coruscant - Untere Ebenen - imperiale Kaserne - Gänge - allein -
 
Coruscant - Zentrum - Hotel - Alaine Suite - allein

Die Zeit verstrich Gnadenlos und es wäre in der Tat mehr als nur Reizvoll jene beeinflussen zu können. Sie zu verlangsamen, zu manipulieren, ihr seinen eigenen Willen auf zu zwingen. Welch eine Macht dies doch bedeuten konnte. Herrin der Zeit, zu sein würde der Warrior mehr als nur gefallen. Ein Gedanke, der unbedingt weitergeführt werden musste, denn es zu ergründen galt. Es gab sicherlich in dieser Richtung irgendwelche Techniken, die man erlernen konnte. Ein Punkt, der Alaine gerade jetzt einfiel, so die Zeit ihres Schülers fast abgelaufen war. Sieben Minuten noch und wenn er nicht pünktlich war, sich auch nur um einen sekundenbruchteil verspätete, würde sein Ansehen beträchtlich sinken. Geschmeidig erhob sich die Warrior von der Couch, strich ihr Kleid glatt und griff nach ihrem Mantel, welchen sie neben sich gelegt hatte. Es gab vieles zu tun, vieles was sie erreichen wollte doch alles auf einmal war nicht zu bewerkstelligen. Sie musste ihre Liste also Schritt für Schritt abarbeiten. Einen kurzen Augenblick wirkte die junge Adelige sehr nachdenklich ehe sich ihr Gesicht von neuem wandelte als sie spürte, wie ihr Schüler sich endlich näherte. Er war pünktlich, fast zu ihrem Bedauern, wenn auch nur fast. Er hatte also geschafft was er sich vorgenommen hatte, nämlich jene zu beseitigen, die ihm gefährlich werden konnten. Zumindest einen Teil von ihnen, denn es würden neue kommen, bis die Reihen gelichtete waren. Etwas was Alaine nicht sonderlich interessiert hätte, wenn es nicht auch ein Stückweit sie betroffen hätte. Sie verstand mehr als genug davon wenn es darum ging lästiges Gesindel zu vernichten. Allein der Orden der Sith besaß genug lästiges Ungeziefer welches vernichtet gehörte, nur dass sie jenes nicht einfach so vernichten konnte, nicht wenn sie ihr Ziel noch nicht erreicht hatte. Sie hatte jedoch Geduld, sehr viel Geduld und jene würde sie aufbringen. Der Bruchpunkt war vorhanden und sie würde jenen brechen sobald es soweit war und dann würde es sie nicht mehr interessieren wer auf welcher Seite stand. Dies hatte sie bisher nie wirklich interessiert. Sie würde nutzen und benutzen, so wie alle und dabei ihren Weg gehen. Wenn interessierte schon ob die Galaxis sich dabei gänzlich verändern würde, ob das Gleichgewicht neu geformt werden würde, denn sie würde es neu formen. Viele würden einfach nur das Mittel zum Zweck sein, auf welche dies fallen würde, würde sich zeigen.

Ein kurzes unheimliches Grinsen huschte über ihre Lippen, dann legte sie ihren Mantel an und trat nach draußen vor die Tür um ihren Schüler in Empfang zu nehmen, wobei sich ihr Blick wieder normalisierte nachdem sie ihm vor die Augen trat. Wie auch sonst sah sie ihn kurz durchdringend an, prüfte ihn, ehe sie nickte. Er hatte seine Arbeit getan und dies nicht zu schlecht, was bedeutete, dass sie zufrieden sein konnte. Gut, wenigstens etwas, wobei sich nicht daran gezweifelt hatte. Ihr war sehr wohl bewusst was in ihm steckte und was nicht, auch wenn er dies vielleicht ein wenig anders sah. Dennoch war sie hier die Sith und die Welten die sie gesehen hatte, waren ihm bisher noch nicht unter gekommen. Dinge, die er niemals erleben würde, weil sein Sinn vernebelt war. Doch dies war nur gut so sein.


„Du hast getan was du tun musstest und dies mit recht gutem Erfolg. Es wird Zeit dass wir gehen, Jacen wird uns bereist erwarten. Du kennst deinen Aufgaben bei der Feierlichkeit Shao, nutze sie, denn sie wird davon abhängen inwieweit ich dich ausbilde.“


Mit diesen Worten glitt sie an ihm vorbei, betrat den Lift und fuhr mit ihm in die unteren Stockwerke, wo sich der Ausgang befand. Als die Tür beiseite glitt trat sie heraus, legte ihren Arm auf den ihres Schülers, damit dieser sie hinaus und zu der Limousine führen konnte. Jacens privates Gefährt wartete schon auf die beiden und nachdem sie eingestiegen waren setzte jenes sich in Bewegung.


„Ich weiß nicht was für eine Art von Feierlichkeit es ist, zu der Jacen uns oder viel mehr mich eingeladen hat. Allerdings nehme ich nicht an, dass es etwas gänzlich langweiliges sein wird, nicht bei dem, was momentan auf Coruscant vor sich geht. Doch Spekulieren bringt uns nicht wirklich sehr weit, also sollten wir uns überraschen lassen.“

Die Warrior lächelte kurz, verfiel dann in Schweigen um ihren Gedanken nachzugehen. Auf Coruscant hatte sich bisher einiges ereignet, dies wusste sie durch ihre Informationsnetz, auch wenn es sie nicht sonderlich interessiert hatte bisher, dass der Widerstand hier sowie die Einmischung der Sith eine tragendere Rolle erhalten hatte. Andererseits sollte sie dies nicht wundern, wenn gewisse Umständen dennoch besorgniserregend waren. Es wurde Zeit, dass sie ihren Einsatz für den IDG wieder mehr in die Hand nahm. Viele kleine Dinge, die sich langsam zu großen verwandelten. Die Limousine schoss durch die Straßen und hielt einige Minuten später nicht weit vom Platz der Imperatoren. Alaine zog eine Braue in die Höhe, sie hatte langsam das Gefühl, dass Jacens Einladung weit mehr war, als er hatte sagen wollen. Der Fahrer öffnete ihr die Tür, half der Sith nach draußen und erklärte ihr, wo Jacen sie erwarten würde. Sie brauchte nur ihre Machtfühler auszustrecken um zu wissen, was hier gespielt wurde. Die Ansammlung an Menschen war nicht zu überhören. Die Rothaarige Sith sah ihren Schüler an, nickte diesem dann zu und setzte sich in Bewegung.

Als die den Platz der Imperatoren erreichten, war jener angereichert mit einer Millionen Zuschauer. Alaine zog ihre Augen zu Schlitzen zusammen. Dies war eindeutig eine Politische Veranstaltung, eine von der besonderen Art, denn aus ihrer Perspektive konnte sie gut einsehen worum es hier gehen würde! Interessant, sehr interessant, nun dann würde sie dieses Schauspiel eben genießen. Die junge Sith bahnte sich ihren Weg, in ihrem Rücken stets ihr Schüler, bis sie den Platz erreichten, an dem sie Jacen treffen sollten. Der ältere Mann lächelte, griff nach ihrer Hand und küsste sie. Jacen trug einen dunklen Anzug, welcher ihm mehr als nur gut stand.


„Du kommst gerade rechtzeitig meine Liebe. Jeden Augenblick wird der Gouverneur auf die Tribüne treten und sprechen. Komm, ich geleite euch beide zu euren Plätzen.“


Wenige Sekunden später saßen sowohl Jacen, Alaine als auch deren Schüler auf ihren Plätzen in den vordersten Reihen, welche nur für besondere Gäste waren. Nun Jacen war nun einmal jemand von Bedeutung. Er mochte nicht so prominent sein wie der Gouverneur aber dies brauchte er auch nicht. Die Stimmung schwankte, tosender Beifall ertönte rings um sie herum, das der Gouverneur, Horatio Kraym I., die Bühne betrat, dicht gefolgt von einem High Colonel sowie Draconis. Alaine kannte diesen Apprentice. Wieder zog sie ihre Augen zu Schlitzen zusammen. Was hatte jener Apprentice, dieser unbedeutende…, Alaine brachte diesen Gedanken nicht zu Ende, warum auch, denn ihr war durchaus klar was er dort oben tat. Die Sith waren auf Coruscant vertreten und darunter auch Nergal. Auch wenn sie jenen hier noch nicht erblickt hatte. Bei alle dem konnte nur einer seine Finger mit im Spiel haben! Die Warrior sah einen Moment zu Jacen, welcher ihren Blick erwiderte.

Dann endlich fing der Gouverneur an zu sprechen. Er sprach davon, dass ein grandioser Tag für das Imperium sei, die Sonne scheine und zeige, dass mit dem Imperium, mit ihnen allen, die Bürger Coruscants endlich zurückschlugen. Sie sich endlich aus ihrer Starre gelöst, die sie in den letzten Tagen, Wochen und Monaten im Bann gehalten hatten und sich nun gegen den Feind erhoben hatten, welcher im Untergrund lauerte, sie alle und ihre Familien Tag für Tag, Stunde für Stunde bedrohten. Welche klangvolle Worte und nichts was neu wäre außer vielleicht, dass man sich nun erheben würde. Doch selbst dies war nichts neues, zumindest nicht für Alaine. Für die Bürger vielleicht eher. Erneuter Applaus donnerte, in den Alaine einstimmte, auch wenn ihre Gedanken gänzlich andere waren. Sie beobachtete den Gouverneur eingehend und ebenso seine Leute.

Was als nächstes folgte brachte Alaine dazu leicht die Lippen zu verziehen, wenn auch unmerklich. Der Gouverneur sprach davon, dass seine Eminenz der Imperator, ihn beauftragt habe dieser chaotischen Lage endlich Herr zu werden. Interessant, er hatte also nach seinem Antritt sofort Truppen ausgesandt um die Sicherheit zu gewährleisten. Natürlich die Sicherheit der Bürger, wessen denn sonst!? Ein spöttisches grinsen huschte über Alaines Lippen. Als ob der Imperator sich jemals für die Sicherheit des Volkes interessieren würde. Die seine war ihm weitaus wichtiger und natürlich dafür zu sorgen, alles unter Kontrolle zu haben. Wie auch immer, der junge Mann auf der Tribüne verstand es zu reden und das Volk mit sich zu reisen. Er mochte geschafft haben was er gewollt hatte, wenn auch nicht gänzlich allein, denn wenn die Sith hier vertreten waren, hatten sie ihre Finger im Spiel gehabt. Was auch sonst, es hätte Alaine wahrlich gewundert, wenn der Imperator es zugelassen hätte, dass das Militär, das Imperium etwas bewerkstelligte, denn dies hätte bedeutet einen kleinen Teil an Macht einzubüßen, etwas, was er ja nicht wollte. Für ihn galt nur eines, alles zu beherrschen, zu manipulieren und nach seinem Willen zu formen. Nicht dass dies etwas besonders für einen Sith in seiner Stellung wäre, nur dass er Alaine ein Dorn im Auge war. Es dauerte einen weiteren Moment ehe Horatio wieder anfing zu sprechen und dies mal vom Imperator und den Jedi sprach, davon sprach wie glorreich er doch sei und was man ihm nicht zu verdanken habe. Worte die nur Worte waren und deren Inhalt nichts weiter als eine Lüge war, eine die allerdings Wirkung zeigen würde. Welch glorreicher Wohltäter! Als er es ihm hierbei auch nur im entferntesten darum ging, was Horatio ansprach. Aber er war Gouverneur und konnte sich damit schlecht gegen den Imperator stellen, denn andernfalls würde man ihn wegen Hochverrats hängen. Etwas was durchaus schade wäre. Schöne Worte, schöne Aufforderungen, die gut waren und dennoch das Gegenteil. Das Militär besaß keine wirkliche Freiheit seit Kratas verschwunden war, dies würde ihr niemand weiß machen!


„Lang lebe die Demokratie und deren verwaschene Lügen.“


Diese Worte waren an Jacen gerichtet und so leise, dass nur jener sie hören konnte. Dieser nickte leicht.


„Wie vieles im Moment meine Liebe. Aber wie auch sollte es anders sein!?“

Alaine verzog erneut die Lippen. Vieles könnte anders laufen, wenn nicht jeder sich manipulieren lassen würde. Wenn das Imperium sich endlich gegen den Imperator erheben würde, gegen deren widerliche Heuchelei.

„Es gäbe vieles was man tun könnte, wenn man es wagen würde sich zu erheben, sich endlich zu währen anstatt die Schwänze einzuziehen und aus Angst zu kuschen. Doch war es stets einfacher zu kuschen als Rückgrat zu zeigen. Der Kniefall wird ihnen eingebläut von Geburt an und genau dies ist so verachtenswert.“

Jacen sah die junge Frau nachdenklich an, sich fragend ob sie nicht mehr wusste als er vermutete, was durchaus möglich war, wenn er sie so betrachtete. Die Warrior blickte noch immer den Mann auf der Bühne an, betrachtete ihn eingehend mit ihren smaragdgrünen Augen, so als wolle sie aus dieser Entfernung tief in seine Seele blicken. Gehörte er auch zu jenen Schätzern, die ohne jegliches eigene Gehirn arbeiteten oder versteckte sich dahinter etwas, was es zu entdecken galt, gar lohnte!? Sicher war sich die Warrior dabei nicht. Es gab zu viele die sprachen, die gern sprachen und deren Worte so bedeutungslos waren wie der Tau am Morgen. Sie konnte ihn nicht gänzlich beurteilen, zwar war er ihr kein fremder, denn die Medien brachten durchaus hin und wieder etwas über ihn, doch war dies etwas anderes als hier zu sitzen und ihn wirklich zu hören und zu sehen. Wenigstens war er gut darin die Menge mit sich zu reisen und noch besser zu verbergen was er wirklich dachte und empfand. Ganz der Politiker eben, der dennoch Schwächen besaß, so wie sie alle.

Die Menge jedenfalls war begeistert, was natürlich einfach zu erreichen war. Ein paar gute Worte konnten so viel bewirken, auch wenn sie am Ende vielleicht nicht einmal zutreffen würden. Wie oft hatte man sich zum Narren halten lassen und bisher waren sie nie Schlauer daraus geworden. Es war einfach zu glauben was man hörte, als nachzudenken, die Wahrheit zu erkennen und gegen das anzugehen was vor sich ging. Sie waren ein Volk und als solches hätten sie durchaus die Macht etwas zu bewegen, wenn sie es wollten und genau dies war der Knackpunkt so wie schon immer. Verflucht sollten diese Zeiten sein. Alaines Hand hatte sich in ihrem Schoß zur Faust geballt, welche sie wieder öffnen musste. Sie war gespannt zu sehen wie dies noch verlaufen würde. Welche Hinrichtungen kommen würde, denn jene würden kommen. Man lockte die Menge am meisten, wenn man nicht nur sprach sondern auch Taten folgen ließ. Schließlich sollte das Imperium oder viel mehr der Imperator geehrt werden. Oh ja, ehre dem Imperator, welche eine Ehre ihm nur gebührte!? Eine gänzlich andere jedenfalls als sie hier offenbart wurde.


[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | auf der Bühne | Horatio Kraym I., Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis; vor der Bühne Unmgengen von Zuschauer sowie Alaine, Jacen und Shao ]
 
°°Imperial City – Obere Ebenen – Regierungsbezirk – Platz der Imperatoren – vor der Bühne°° [Nergal, Ario, Tal'shia, 2 Apprentice, Menschenmasse, auf der Bühne: Gouverneur Kraym, Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis ]​

Die Massen tobten um sie herum. Jubel prasste über den Platz, wie eine eintreffende Sturmflut und verschlang jeglichen alltäglichen Geräusche. Es war eine Feierlichkeit sondergleichen. Gouverneur Kraym hatte soeben mit Darth Draconis und zwei weiteren Personen die Ario nicht kannte als Gefolge die Bühne betreten. Der Gouverneur wirkte genauso gelassen und selbstbewusst, wie bei ihrem ersten Treffen in seinem Büro. Auch wenn man es ihm nicht direkt anmerkte, ging der Adept davon aus, dass er nur so in dem Applaus und Jubel badete. Wer würde es nicht!? Das sich Darth Draconis an seiner aufhielt, hatte sich Ario fast gedacht. Schließlich hatte er mehr oder weniger die Aufgabe erfüllt, welche Lady Kezia auferlegt wurde. Er war wohl der einzige Sith, der bisher so intensiv an der Zerschlagung des Widerstandes gearbeitet hatte. Auch wenn Ario sich immer noch nicht mit dem Gedanken richtig angefreundet hatte, in seiner Schuld zu stehen gönnte er ihm diesen Moment des Triumphs. Schließlich handelte es sich um das Wohl des gesamten Imperiums.
Damit dieses auch an diesem so spektakulären Ereignis gesichert war, hatte Coruscant eines der größten Militäraufgebote ans Tageslicht gebracht. Schon auf dem Weg zum Veranstaltungsort war dem Adepten aufgefallen, jeh näher sie kamen umso mehr Soldaten und Strumtruppen tummelten sich aufmerksam auf den Straßen und der Luftverkehr über dem Platz der Imperatoren war eingestellt wurden. Selbst massige Abwehrgeschütze waren aufgestellt worden. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Jeder Versuch eines Anschlages würde sofort im Keim erstickt werden.

Kurz vor der Bühne hatte sich die Twi'lek mit ihren Apprentice-Anhängseln auch wieder zu ihnen gesellt. Die Anwesenheit der Sith war eindeutig. Darth Draconis auf der Bühne sowie Ario und Nergal auf einer der schwebenden Plattformen und die Twi'lek in der Masse des Pöbels vor der Bühne genügten selbst bei diesem Massenzusammenschluss der Bevölkerung von Coruscant um ihre allgegenwärtige Anwesenheit zu verdeutlichen.

Auf der Bühne kreisten Kameras um Gouverneur Kraym und die Aufnahmen wurden auf die riesigen Leinwände und Holobildschirme in ganz Coruscant ausgestrahlt. Die Lautsprecher ließen seine wohl gewählten Worte über die Köpfe der Zuschauer hallen. Jede Tribüne oder schwebende Plattform war ein kleines Stadion für sich. Und wieder brodelte die Menge und versank im Jubel. Der Gouverneur wusste was er tat. Jede Geste und jedes Wort war mit Bedacht einzusetzen. Ein Mann in seiner Position dürfte sich keinen Fehler erlauben.
Doch die Menge sprang auf die Rede an. Wie ein Rancor, dem man eine Herde Banthas zum Fraß vorwerfen würde.
Ario konnte den Worten nicht allzu viel abgewinnen. Er hatte die andere Seite Coruscants gesehen. Die Vorgehensweise ans sich konnte man nicht kritisieren. Dafür hatten sich schließlich Nergal und er hier eingefunden... um den Widerstand zu zerschlagen. Und dies war ein weiterer und vor allem großer Schritt in die Richtung. Doch sie befanden sich in der Oberen Ebene. Eine Rede wie diese hätte in den Unteren Ebenen nur zu Mord und Totschlag geführt. Doch dieser Planet lebte von beiden Seiten... ohne Licht kein Schatten. Doch was wenn man sich beides zu Nutze machen würde? Wenn man es schaffen würde die Untere Ebene politisch zu integrieren, die Massen an Gaunern und Halunken auf seiner Seite zu wissen? Was wenn man die dreckigen Machenschaften die dort unten vor sich gingen, für seine Zwecke nutzen würde und das aus freiem Willen? Der Gedanke lies Ario schmunzeln. Er war überheblich, utopisch, größenwahnsinnig.... und doch, sollte es einem Gelingen.... Der Adept vermochte sich nicht Vorzustellen, welche Möglichkeiten man besitzen würde.

Und doch hatte Gouverneur Kraym recht. Es war an der Zeit sich zu erheben. Seine Worte waren zwar Auslegungssache, doch es war der Gedanke des Volkes welcher zählte. Es war die Manipulation, das Volk an sich zu binden. Ob sich nun wirklich auch nur ein Bruchteil dem Militär oder ähnlichem anschließen würde, blieb fragwürdig und belanglos. Es ging um Machtdemonstration und Einschüchterung, auch wenn sie nicht offensichtlich war. Und natürlich wollte jeder seinen Vorteil aus der Situation ziehen, sowohl Gouverneur Kraym, Darth Draconis, als auch Lord Nergal und Ario.
Für den Gouverneur war es der Jubel und Applaus, dies war sein täglich Brot. So etwas konnte man nicht kaufen. Für einen Sith war es wohl oft die Angst des Gegenüber, die fürchtenden Blicke.
Ario drang seine Gedanken vorerst zurück und begab sich wieder zurück zu den tobenden Massen um sich herum, während der Gouverneur ansetzte um seine Ansprache weiter zu führen.


°°Imperial City – Obere Ebenen – Regierungsbezirk – Platz der Imperatoren – vor der Bühne°° [Nergal, Ario, Tal'shia, 2 Apprentice, Alaine und Shao irgendwo unter den Menschenmassen, auf der Bühne: Gouverneur Kraym, Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis ]
 
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Hyperraum - auf dem Weg nach Coruscant - standesgemäßes Schiff - Ixlibixli

Wie sie wohl aussehen würde? Wahrscheinlich schlank. Wichtige Persönlichkeiten tendierten dazu schlank zu sein. Oder was diese Regel nur auf seine Rasse beschränkt? Er hatte sich nie sehr mit der Geschichte anderer Rassen befasst, ausschließlich mit der des Ordens, und mit zeitgenössischen Filmen - um seine Feinde kennen zu lernen, zumindest war das meistens das Argument gewesen. Immerhin hatte er nicht die Zeit jede Welt der Republik zu bereisen und inkognito auszukundschaften. Dokus lieferten da einen guten Überblick, und durch eine Reportage hatte er erfahren das sich wohl im Moment Jedi auf Coruscant aufhielten.
Die Macht würde ihn zu ihr führen, oder vielleicht auch zu ihnen - ob er vielleicht Auswahl hatte? Wenn ja würde er eine Auserwählte wählen, die möglichst unbehaart war. Er konnte das Kopfhaar akzeptieren, mit dem die meisten menschenähnlichen Wesen herum liefen, aber alles was darüber hinaus ging ekelte ihn. Die Erkenntnis das es Haare gab hatte ihn damals als Larve für mehrere Tage in einen pseudoverpuppten Zustand versetzt.
Ixlibixli schüttelte seinen Kopf und stellte seine Antennen auf. Es gab andere Verpinnen auf dem Planeten, kein Wunder bei einem Schmelztiegel von der Größe Coruscants, aber die waren für ihn nicht von Interesse. Er war immerhin auserwählt - also zumindest auserkoren dazu jene auszuwählen die ihn dann zur allmacht führen würde, und das machte ihn ja mehr oder weniger selbst zum Auserwählten. Auserwähler der Auserwählten klang ohnehin etwas gekünstelt.
Der Sith ging durch die Straßen der oberen Ebene, weit genug in Gedanken versunken wie es Verkehr und andere Passanten zuließen, die ihm - wie er ärgerlich bemerkte - nicht ganz so viel Platz machten wie es die Gescheiterten auf Bastion getan hatten.
Er wusste ja nicht mal wo er anfangen sollte.
Ziellos - oder von der Macht geleitet, wie er es lieber nannte - ging er durch die Straßen, nahm Überwege und Rampen, und durchbohrte jedes weibliche Wesen das halbwegs nach Jedi aussah mit seinem Blick, was dank seiner Facettenaugen den wenigsten auffiel. Aber es war müßig, er würde das Glück - oder eher die Allmacht - nicht auf der Straße liegend finden.
Inzwischen war er in einer weniger noblen Gegend gelandet, und die Anzahl der weiblichen Wesen nahm dabei zwar zu, deren Tauglichkeit für die Auserwählte eines Auserwählten ließ aber mit jedem Straßenzug zu wünschen übrig.
Dennoch trieb ihn die Unsicherheit weiter, und da war noch etwas, das ihn antrieb. Er war sich nicht sicher was es war, aber sicher hatte es mit der Macht zu tun. Etwas regte sich ihn ihm, das er so nicht kannte, also musste er seinem Ziel nah sein, sehr nah sogar.
Beinehae wie instinktiv näherte er sich einem Eingang, der... Nun, für den Sith verhieß er die Erfüllung seiner Träume, allerdings natürlich auf eine völlig andere Art als bei den vielen weitaus weniger gesegneten Wesen, die dort ein und aus gingen. Immerhin war er über derartige... Empfindungen erhaben, ihn interessierte nur die Macht, und seine Kontrolle darüebr.
Dennoch betrat er das Etablissement, das den etwas komischen Namen “Honey House” trug, und sah sich um.
Ixlibixli konnte sich jedenfalls nicht vorstellen das es hier Honig geben würde, und wahrscheinlich meinten sie damit nicht mal die Nährflüssigkeit die die Ammen in den Brutstätten seiner Rasse über die wachsenden Eier ihrer Königin gossen, und die sie in einer besonderen Drüse entwickelten, über die nur wenige Verpinnen verfügten.
Nein, es sah ganz und gar nicht danach aus. Dafür tummelten sich hier mehr verschiedenartige Wesen mit zweifelsohne den verschiedenstartigsten Gelüsten, die diesen für Geld nachgehen wollten und das in den meisten Fällen auch tun konnten. Etwas angewidert sah er einem Twi’lek nach, der seinen Arm um die Schultern einer jungen blauen Twi’lek gelegt hatte um mit ihr auf ein Zimmer zu gehen. Absonderlich...
Und nicht das, was er hier suchte. Er hatte ein Verlangen, aber keine Twi’lek würde es je zu stillen vermögen. Allein schon weil er wusste das er sich niemals mit ihr zusammen würde häuten können.
Aber dennoch hatte ihn die macht hierher geführt, in ihm ein gradezu unverpinnisches Verlangen ausgelöst, ein Verlangen nach... amüsanter Gesellschaft.
Und da war sie. an den vielen Köpfen und in den meisten Fällen nur taktisch verhüllten Leibern vorbei sah er etwas, es musste ein Weibchen sein, die... nach dem Bruchteil einer Sekunde wieder aus seinem Blickfeld verschwand, verdeckt von den lüsternden Kunden und ihren bezahlten Lustobjekten, die in dem großen Raum dem kleinlichen Vorgeplänkel nachgingen.
Ixlibixli war sich sicher sie gesehen zu haben, eine Frau, möglicherweise menschlich, vielleicht mit langen Haaren, potentiell hellhäutig... darauf konnte er aufbauen, immerhin war es der Wille der Macht.
Aber hier drin würde er sie nicht finden, zu viele Kleingeister, die seinen eigenen Geist einschränkten. Er würde vor der Tür warten, denn irgendwann würde seine Auserwählte diese Lasterhöhle verlassen müssen, und das sicherlich durch den Vordereingang, immerhin war sie sicher Kundin und keine Gewerbetreibende in diesem Etablissement. Aber falls doch...
Der Verpinne suchte eine halbe Stunde, bis er eine geeignete Fußgängerbrücke fand, von der aus er den Vordereingang und die zur Hintertür führende Gasse - zumindest ein Ende davon - beobachten konnte.
Hier bin ich, Schicksal, dachte er, zeig dich mir, bevor ich komme und dich kreischend und tretend an mich nehme.


Coruscant - in Sichtweite vom Honey House - Warten auf Mara S. - Ixlibixli
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Crado ▫ Noomi ▫ Trayla ▫ Shana & noch andere Jedi

Konnte er sich so irren? Möglich. Ihm kam es so vor als hätten sie sich gestern erst gesehen. Doch das mochte schlicht ein Trugschluss sein. In den unteren Ebenen konnten man Tag und Nacht nicht unterscheiden, woran er sich erst einmal gewöhnen musste. Letztendlich war es auch nicht so problematisch, denn wann sie sich nun genau gesehen hatten, war nicht eklatant wichtig. Wesentlich interessanter waren die Informationen, die das Katzenwesen gab. Wie schon bereits damals wurde immer noch alles von Chesara organisiert, wobei durchaus der eine oder andere seinen eigenen Pläne und Aufgaben hatte. Der Widerstand war allgegenwärtig und wurde immer wieder erwähnt. Es kam Vorin ziemlich wenig vor. Immerhin war er eine Weile weg gewesen. Mehr war seitdem nicht passiert? Nun, er wusste es nicht. Mit unvollständigen Informationen war es leicht falsche Vermutungen anzustellen. Abgesehen davon war es wohl kaum seine Aufgabe zu beurteilen ob die Jedi in seiner Abwesenheit effektiv gewesen waren. Schließlich kam doch noch die "Mission" des Alien ans Licht.

Der bereits erwähnte Widerstand sollte mit Geld ausgestattet werden, denn es mangelte an allen Ecken und Enden. Genau genommen konnte man sich dies auch von allein denken, dennoch war es eine Notwendigkeit wenn man sich unterstützend dieser Sache annahm. An paar verstreute Zellen gegen ein ganzes Imperium. Wer hatte da wohl die größeren Ressourcen? Der Sieger in dieser Kategorie stand schon im Vorhinein fest, auch wenn die Jedi und der Widerstand an mehr stellen ansetzen konnten als man so ohne weiteres vermuten konnte. Dies wurde auch noch einmal deutlich als das blonde Mädchen (Shana) plötzlich sprach. Für einen Moment war er überrascht von ihrer Einmischung und hörte mit wachsendem Erstaunen zu, was sie beizusteuern hatte. Äußerst interessant, sie hatte Kontakte. Kontakte? Verbindungen? Ah ja.


"Okaaay!" , warf er ein als Zeichen das er dies vernommen hatte, aber erst wollte er auf Crado eingehen. "Geldwäsche, hm? Offenbar scheint die Zusammenarbeit mit dem Widerstand wirklich voranzugehen. Darauf können wir uns auch als einziges Stützen, denn mit der Republik brauchen wir im Moment wirklich nicht rechnen. Dem Widerstand finanziell unter die Arme zu greifen ist dabei natürlich äußerst wichtig. Meine Aufgabe wird wohl vorerst sein, eine Ausweichbasis zu finden. Hier sind wir ganz gut untergekommen bisher, doch irgendwann wird die Wahrscheinlichkeit zu hoch, doch irgendwie aufzufliegen."

Schon wieder eine völlig unspektakuläre Aufgabe für ihn. Ihm schob man wohl immer den langweiligen Kram zu. Doch einer musste es machen. Wenn er sich doch bloß auf Coruscant auskennen würde, doch er war erst einmal kurz hier gewesen.

"Dabei könnte ich die Hilfe von Einheimischen gebrauchen. Shana, es hörte sich so an, als würdest Du von hier kommen. Auf jeden Fall bin ich für jeden Hinweis dankbar, vielleicht hat der Widerstand auch Verbindungen zu Leuten die uns eine Fassade bieten können, hinter der wir uns verstecken können." Im Honey House hatten sie vorne das Bordell, während sie hier hinten, gänzlich unbemerkt von den Gästen, frei agieren konnten. Vielleicht gab es eine Fabrik die ihrem Tagewerk ganz normal nachging, während sie in irgendeiner Lagerhalle einzogen, die sich nie jemand ansah. Irgendetwas in der Art.

"Und was deine 'Kontakte' angeht, ich bin sicher wir können sie noch gebrauchen." Wie kam ein so hübsches Girl dazu solche Leute zu kennen. Schlechter Umgang? Allerdings passte ihre Aufmachung und ihr ganzes Verhalten eher nicht zu jemandem der in so einem Milieu aufgewachsen war. Letztendlich war ihre Vergangenheit völlig irrelevant, sie war nun eine Jedi, nur das zählte. Vorin schaute einen Moment fragend zu Crado. Er wusste auch nicht, ob er an so etwas gedacht hatte. Mit Kriminellen zu arbeiten war nicht unbedingt etwas, wofür Jedi bekannt waren, doch die Umstände waren besonders. Sie nahmen was sie kriegen konnten, denn ihr Gegner war mächtig. Jeder hatte also seine kleine Aufgabe … neben dem Padawan – Training.

"Chesara? Seid ich wieder rein bin, habe ich sie auch noch nicht gesehen. Sie …" , ein Piepen unterbrach ihn. Sein Com, bzw. die Geräte mehrerer Anwenden meldeten Nachrichteneingang. Mit einem leicht fragenden Blick in die Runde nahm er sein seinen Kommunikator und rief die Nachricht auf. Mit jeder Zeile wurde sein Blick ernster und als er fertig gelesen hatte blieb auf einmal ein leicht schaler Geschmack zurück. Sie hatte also Coruscant verlassen. Eben noch hatte er die Frage aufgeworfen ob sie immer noch alles organisierte, was bestätigt worden war. Ab diesem Moment war dies aber nicht mehr zutreffend. Von nun an mussten sie ohne sie auskommen. Die Gefahr aufzufliegen, auch gerade eben kurz erwähnt, wurde zu groß. Es war kein Wunder wenn man bedachte wie lange sie schon hier war und alles leitete. Zwar hatte er nun alle Informationen die er benötigte – die Rätin hatte alles mitgeschickt – um sich einen Plan zu machen, doch wer nun das Kommando übernahm war eine andere Sache. Oder machte jeder sein Ding? Das wäre keine gute Idee, es sollte schon eine Person geben die alles im Auge behielt. Vielleicht übernahm ja Joseline für die Rätin. Wie es auch weiterging, dies musste erst einmal verarbeitet werden.

"Sie ist dann wohl nicht mehr persönlich ansprechbar. Wenn man vom Sith -Lord spricht, wie es so schön heißt." , beendete er seinen letzten Satz. Der Jedi – Meister atmete einmal tief durch.

"Hm, sie wird sicher fehlen, aber unter den gegebenen Umständen wohl die beste Wahl." Dies bedeutete nur mehr Einsatz und Verantwortung für ihn.
"Was wolltest Du denn von ihr? Wenn ich Dir weiterhelfen kann …" , bot er an.

"Ansonsten müssten noch Mara Jade oder Joseline hier sein." Was sollte man groß dazu sagen? Es musste ohne Chesara weitergehen. Falls noch jemand etwas zu einem möglichen Unterschlupf zu sagen hatte, würde er dies klären, ansonsten sollte das Training weitergehen. Shana und Trayla warteten. Der 20 – Jährige war gespannt in welcher Weise der Cathar die Neuigkeiten kommentierte. Kurz nickte er lächelnd seiner Padawan zu.

"Wir fangen gleich mit dem Training an."

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Crado ▫ Noomi ▫ Trayla ▫ Shana & noch andere Jedi
 
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Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Platz der Imperatoren - hinter der Bühne - Gouverneur Kraym I., Darth Draconis, Lieutenant Terrik (NPC), Corporal Hakuun (NPC), Moff Veran (NPC)und Barnip (NPC), ein Sector Adjutant, einige hohe Richter und eine Menge Coruscant Guards

Ein Sith kannte kein Erbarmen mit den Wesen die ihn umgaben. Das Fehlen der Lady Kezia und die damit verbundene Frage nach ihrem Verbleib, war für ihn ein Zeichen dass das Urteil Nergals entweder vollstreckt, oder nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Die Theelin hatte sich gegen ihn gestellt und würde nun den Preis bezahlen. Zwar war es nicht alleine sein Werk dass sie womöglich keinen weiteren Morgen mehr erleben würde, doch fühlte er nichts desto trotz eine ungeahnte Genugtuung.
Bevor er dem Gouverneur jedoch auf diese Frage eine adäquate Antwort geben konnte, rief bereits die Verpflichtung. Seine Anwesenheit war ebenfalls verlangt worden. Auch dies sendete in seinen Augen ein deutliches Zeichen aus. Er folgte Kezia und nahm ihren Platz ein. Der Sith Lord war sich jedoch bewusst dass er diese Rolle nicht ausfüllen konnte und es auch gar nicht wollte.
Sein Weg würde ihn in andere Bahnen bringen und ihn an andere Orte bringen. Dort würde er genügend Macht ansammeln und eines Tages selbst solche Reden halten und sich vom Volk feiern lassen ohne dass weitere Wesen ihn dabei begleiten müssten. Jetzt musste er sich jedoch mit einem Platz in der zweiten Reihe zufrieden geben und sich nur der Menge zeigen, anscheinend ohne ein Wort verlieren zu dürfen.

Dieser Tag würde in der imperialen Geschichtsschreibung auf Coruscant vielleicht einen Platz finden, dachte der Sith als er mit den anderen Persönlichkeiten auf die Bühne trat und ihm nun die schiere Masse an Wesen die sich hier versammelt hatten bewusst wurde. Dieser Ort war ein Nexus der lebendigen Macht, eine Fokussierung der Essenz welche die Macht ausmachte.
Er spürte die Aura des Inquisitors Nergal. Irgendwo in seiner Nähe musste auch sein Adept sein. Andere konnte er nicht ausmachen. Hier und da spürte er die Macht, doch war die schiere Masse an Wesen zu gewaltig als ihm unbekannte Auren auszumachen.
Die Macht pulsierte hier in jedem Stein und jedem Wesen, ob empfänglich oder nicht.
Er genoss es und öffnete sich der Macht. Diejenigen welche die Macht spürten, würden ihn spüren. Es war mit einer Nachricht vergleichbar. Er war hier als Abgesandter des Imperators und Lord der Sith. Für ihn gab es eine Zukunft wo andere, wie sein Meister Ysim gescheitert waren.

Der Beifall verebbte und Gouverneur Kraym I. begann seine Rede. Es war ein Appell an das Volk von Coruscant und eine Demonstration der eigenen Überlegenheit. Der Sith studierte die Haltung und Mimik, die Gestik und Worte des vjuner Adligen. Er studierte die Rethorik anderer um eines Tages selber solche Reden halten zu können. Die Worte Krayms sollten Hoffnung wecken. Doch Hoffnung worauf? Auf ein Ende der Kämpfe und den Tag, an dem jede Mutter wissen würde dass ihre Söhne nicht ausgesandt werden würden um im Morast eines entlegenen Planeten ihr Leben zu verlieren? Dieser Tag würde nicht kommen. Der Sith wusste dass eine Gesellschaft wie das Imperium sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich vom Krieg abhängig war. Die Hoffnung wurde immer wieder entflammt und diese Masse glaubte dem Gouverneur jedes einzelne Wort. Eine letzte Anstrengung, ein letzter Akt der Stärke und die Pax Imperia wäre da, wenn man Kraym glauben konnte.

Der Beifall des Publikums wollte selbst nach Beendigung der Rede des Gouverneurs nicht verebben. Es war ein Zeichen für den Zuspruch den Kraym im Volk nun genoss. Ein Zeichen des Erfolgs was seine Politik anbelangte.
Der nächste Redner sollte Moff Veran sein. Dieser betrat das Podest des Rednerpultes und sah in das Publikum welches erneut jubelte und ihn mit tosendem Applaus begrüßte. Der Moff stand vor seinem Pult und sah in die raue Menge in der keine Gesichter mehr auszumachen waren. Er glich einem Raubtier, versuchte die Menge einzuschätzen und schien die Worte die er nun sagen würde abzuwägen. Dass die Rede bereits seit Stunden fest einstudiert war, musste er nicht erwähnen. Stattdessen lies er die Spannung und stand noch immer wortlos, unantastbar vor dem Pult. Schließlich, nach mehreren Minuten erhob er das Wort und begann seine Rede.


„Bürger des Galaktischen Imperiums, heute ist ein Tag der Freude und der Ehre! Gouverneur Kraym I. hat den Auftrag mit dem ich ihn in Coruscant eingesetzt habe erfüllt und Coruscant eine friedliche Zukunft gewährleistet. Der Erfolg jedoch, liegt weder bei mir oder beim Gouverneur. Sie liegt im Volk. Das Volk von Coruscant hat gewählt, und es hat die Stabilität und Gerechtigkeit des Imperiums gewählt!
Das Volk hat gewählt als es dem Widerstand nicht nachgegeben und das Knie gebeugt, sondern den Kampf des einfachen Mannes begonnen hatte! Das Imperium dankt und schenkt den Loyalen das wertvollste Geschenk was die Herrschenden schenken können: Gerichtigkeit.
Die Gerechtigkeit ist nach Coruscant zurückgekehrt, und ihre Rückkehr wird mit einem wahren Sturm eingeläutet.“


Ein tosender und ohrenbetäubender Beifall brach über den Moff herein. Draconis zuckte für den Bruchteil einer Sekunde zusammen, Veranstaltungen solcher Größenordnung sind etwas neues für ihn. Die Holokameras schwebten um den Moff herum. Großaufnahmen wurden auf Leinwänden ausgestrahlt. Der Sith selber konnte quasi die Geschehnisse mit minimaler Verzögerung sehen. Dementsprechend passte er seine Haltung an, verschränkte die Arme nach hinten und studierte die Posen und Haltungen des Moffs ganz genau.
Der Beifall ebbte nicht ab, während der Moff gerade vor dem Rednerpult stand, die Arme an der Seite des Pultes gestützt und mit einem wachsamen Blick die Menge musternd, schien er es sich nicht anmerken zu wollen dass er diesen Jubel genoss. Der Sith fühlte die Genugtuung in Veran. Der Applaus ebbte erst ab, als Veran selbst, um zu demonstrieren dass er die Masse beherrschte, die Hände leicht anhob um für Ruhe zu sorgen.
Das anwesende Publikum stoppte den Applaus nach wenigen Augenblicken und Veranhob erneut an.


„Das, was wir heute in dieser weihevollen Stunde um uns sehen, das ist ein kleiner Ausblick dieses Wiedererwachens der absoluten Überlegenheit des Imperiums. Mann und Frau, Bürger und Soldat reichen sich die Hände um die parasitären Strukturen die uns unterwandern wollen auszulöschen. Einem Feuersturm gleich werden wir über sie hinwegfegen und alles mit uns reißen was gegen den Willen des Imperators und seines Imperiums ist. Ein einig Volk, in keiner Not und in keiner Gefahr mehr zu trennen. Mit dem festen Entschluß, jeden Widerstand auszumerzen!“

Die Lautstärke seiner Worte hob immer weiter an, die Gestikulation wurde immer bohrender und ausschweifender. Als der Moff von den parasitären Strukturen sprach, deutete er nach unten und jeder Coruscanti wusste dass die unteren Ebenen, der Schandfleck des imperialen Juwels gemeint war. Selbst bei diesen geringen Worten wechselte der Moff seine Intonation und betonte manches Wort mal mehr und andere besonders pointiert. Diese Vielfalt aus Häme und Drohgebärden sollten einen Mann darstellen, der wusste dass das Imperium dem er sein Leben schenkte in allen belangen überlegen ist. Er wusste was er zu sagen und wie er es zu sagen hatte. Bei „ein einig Volk“ streckte er die zu Fäusten geballten Hände in seine Richtung verschränkte die Augen um auch hier seinen Ernst zu demonstrieren. Die letzten drei Worte betonte Veran indem er mit der Faust auf sein Pult schlug. Das Publikum jubelte erneut und es dauerte diesmal noch länger bis die Masse sich wieder beruhigt hatte.

„Das ist eine starke, große und symbolische Handlung, - eine Handlung, die vor allen dokumentieren soll: hier sinkt die geistige Grundlage der verfehlten Ideologie der Neuen Republik zu Boden, aber aus diesen Trümmern wird sich siegreich erheben der unsterbliche Wille eines neuen Geistes, - eines Geistes, den wir tragen, den wir fördern und dem wir das entscheidende Gewicht geben und die entscheidenden Züge aufprägen! Die chaotischen Zustände einer Demokratie und der Widerstand gegen die Ordnung des Imperiums ist gescheitert!"

Die Masse war für den Sith Lord wie hypnotisiert. Es schien, als hätte Veran sie mit einem sardonischen Lächeln in den Tod schicken können und sie hätten ihm aus vollem Hals zugestimmt. Der Sith fand dieses Massengefühl verstörend, geradezu unnatürlich. Die Masse schien ihm wie ein Haufen dumme, seelenlose Tiere die ihrem Hirten folgten und nicht wussten dass dieser sie direkt in eine Schlachtbank führte. Sie hingen an seinen Lippen und nahmen seine Worte gleich Nektar begierig auf und verlangten immer mehr.

„Das Alte liegt in den Flammen, das Neue wird aus der Flamme unseres eigenen Herzens wieder emporsteigen! Wo wir zusammenstehen und wo wir zusammengehen, da fühlen wir uns dem Imperium und seiner Zukunft verpflichtet.“

Dem Sith wurde bei diesen Worten innerlich schlecht. Dieses Gebilde der Schwachen war nichts für ihn, für ihn gab es nur Stärke oder den Tod. Nichts anderes. Doch die Masse ließ sich manipulieren und Veran verstand sich in dieser Kunst exzellent.

„Doch wie lebt diese Zukunft? Sie lebt durch unsere Bewegung! Freilich, es war verständlich, dass der alte Feind sich in dem Augenblick wieder regen würde, in dem wir die Folgen der Niederlagen überwunden haben sollten. Wir blicken zurück auf eine Zeit der Zwietracht, doch das Imperium ist wieder geeint und strotzt vor Stärke! Was jedoch beherrscht den Alltag in den demokratischen Gefilden? Chaos! Pures Chaos und Elend!“

Gerade als der Moff zu den nächsten Worten ansetzen wollte, unterbrach der tosende Beifall und Jubelrufe der Masse seine Rede. Veran behielt die Ruhe und lies das Volk gewähren. Der Sith spürte auch weiterhin die Genugtuung in ihm. Er war stolz auf sich und seine Rede, doch jeder der hier beiwohnenden Würdenträger wusste, dass diese Masse eine loyale imperiale Masse war. Das Publikum war selektiert und für würdig empfunden worden. Hier gab es keine Opposition und keine anders Denkenden. Hier gab es nur Maden. Doch der Moff ließ sich in seinem Pathos nicht stoppen, nach wenigen Augenblicken setzte er erneut an und fand direkt in seine vorher getroffene Lautstärke zurück. Seine Worte wurden eindringlich und mit einem solchen Eifer gesprochen, dass selbst Draconis langsam dachte, dass Veran womöglich wirklich glauben könnte was er da von sich gab.

„Dieses Chaos und dieser Widerstand wird straucheln und brechen! Heute auf Coruscant, morgen auf Denon und übermorgen auch auf Mon Calamari! Überall dort, wo die Ordnung von den Blinden missachtet wird! Überall dort, wo das Imperium Sicherheit und Chancen bieten will und diese Chancen dem galaktischen Volk verweigert werden! Das Imperium wird zurückschlagen!“


Der Zenit seiner Rede war erreicht, der Höhepunkt getroffen und die Masse vollkommen begeistert. Die Masse jubelte und rief pro imperiale Parolen. Der Sith lies sich, sofern möglich, nichts anmerken. Er verstand die Vorteile solcher Veranstaltungen, doch für ihn waren all diese Wesen nur ein Instrument öffentlicher Darstellung, keine separaten Individuen die sich voneinander unterschieden. Die jubelnde Masse war ein Mob der derzeit mit den Wellen des Imperiums schwamm, doch Gnade Kraym und Veran wenn ein Unwetter den Himmel verdunkeln würde.

„Das Imperium ist an allen Fronten siegreich!“

Das Publikum rief lautstark dieselbe Parole. Zuerst unterschiedlich, dann bildete sich ein einziger, lauter und rythmischer Ruf. Es war, als ob die Masse zu einem Wesen verschmolz und diesen hageren Mann mit dem ernsten Gesicht wie einen Gott anbetete. Veran lies sich feiern. Die Masse jubelte scheinbar endlos bis er das Podium verließ und eine für das Publikum unsichtbare Stimme die Vollstreckung und das Kommen der Verurteilten ankündigte.

Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Platz der Imperatoren - Bühne - Gouverneur Kraym I., Darth Draconis, High Colonel Aabe (NPC), Moff Veran (NPC) und Barnip (NPC)
 
[Coruscant - imperiale Kaserne] mit Dur und Nat

Der vorletzte Sprengsatz war angebracht, die ihnen gestellte Aufgabe beinahe geschafft. Aeonian hatte nicht damit gerechnet, dass es solange so glatt laufen würde, obwohl das eigentlich die Grundlage ihres - zugegeben nicht besonders brillanten - Plan gewesen war. Letzt schlichen sie auf jeden Fall wieder durch die Gänge, wie sie es die letzte halbe Stunde die ganze Zeit getan hatten. Langsam´wurde es öde. Die Gedanken des Trandoshaners schweiften ab, zu den Soldaten, die gerade draußen kämpften, um die Imperialen abzulenken. Bestimmt waren mittlerweile erste Verstärkungen von anderen Kasernen eingetroffen, sie würden sich bald zurückziehen müssen. Es war auf jeden Fall angebracht, möglichst schnell zu verschwinden. Als es dann letztendlich geschah, blieb Aeonian keine Zeit darüber nachzudenken. Sie waren gerade auf eine Gangbiegung zugegangen, die noch etwa dreißig Meter vor ihnen lag, als dort plötzlich Soldaten auftauchten. Aeonian war als Trandoshaner seit seiner Kindheit als Soldat ausgebildet worden, aber er Nat, der republikanische Soldat, war schneller. Bevor der Reptiloide sein ACP auch nur in die richtige Stellung gebracht hatte, feuerte dieser schon, ohne sich die Mühe zu machen, richtig zu zielen. Die Imperialen erwiderten das Feuer mit ihren E-11. Die Reflexe übernahmen die Oberhand in Aeonian's Psyche, und er sprang in einen Seitengang, während er einen Feuerstoß aus tödlichen Projektilen auf seine Gegner abgab. Seine Kameraden und die feindlichen Soldaten taten im nahezu selben Moment das Gleiche. Es gab einfach keine andere Deckung in diesem Bereich. In Gangsysteme waren die ausgeklügelten Taktiksysteme, die Soldaten immer wieder eingebläut bekamen, so gut wie nutzlos. Hier halfen nur zwei Dinge: Schnelligkeit und eine überlegene Feuerkraft. Und über beides verfügte der Trandoshaner. Der Beschuss durch die Imperialen hielt an, was bedeutete, dass sie sich zwangsläufig aus der Deckung begeben mussten. Ihre Blastergewehre waren, zumal im Dauerfeuermodus, nicht besonders zielgenau, wohingegen Aeonian mit seinem ACP auf diese kurze Entferung jedes Ziel anvisieren konnte, wobei er das fehlende Dauerfeuer einfach durch die enorme Durchschlagskraft ausgleichen konnte. Er schwang herum sodass das rechte Drittel seines Körpers offen im Gang stand, nahm innerhalb eines Sekundenbruchteils einen der Feinde ins Visier und drückte ein einziges Mal ab, bevor er sich wieder in Deckung begab. Auch die anderen beiden hatten bereits geschossen, doch in jenem Moment traf ein Querschläger Nats rechte Schulter. Der Republikaner brach sofort zusammen, und fiel zum Glück in den Gang hinein, wodurch er aus der Feuerlinie verschwunden war. Der Trandoshaner wechselte einen schnellen Blick mit Dur. Diese Feinde wollten schnell überwunden sein, denn bestimmt würden bald andere von hinten anrücken, und dann wäre ihr Leben keinen Pfifflering mehr wert. Er erhob seine Stimme, um über den Lärm hinwegzuschreien.

Dur, du musst einen der Sprengsätze SOFORT zünden!

Er war sich sicher, dass sein Kamerad verstehen würde. Wenn an einer anderen Stelle eine Explosion auftrat, konnten sie hier weitgehend unbemerkt mit Thermaldetonatoren arbeiten. Und sie sollten das schnell tun, bevor die Imperialen auf die glorreich Idee kamen, ihre eigenen einzusetzen, da sie davor keine Scheu haben mussten.

[Coruscant - imperiale Kaserne] mit Dur und Nat
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | auf der Bühne | Horatio Kraym I., Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis; vor der Bühne Unmgengen von Zuschauer sowie Alaine, Jacen und Shao ]

Nach der Rede des Gouverneurs folgte die eines Moffs, wobei Alaine einen Moment in ihrem Gedächtnis kramen musste wie noch mal der Name dieses Mann es lautete. Veran, ein Name der ihr im nächsten Moment einfiel, als dieser anfing zu sprechen. An diesem Tag würden noch viele Reden folgen und mit Sicherheit dazu führen, dass das gesamte Volk im Wandel der Lüge leben würde. Verblendung war ein nettes Wort, zu nett um genau zu sein. Natürlich war heute ein Tag der Freude und Ehre, schließlich konnte man von neuem Lügen verbreiten und Alaine hatte das Gefühl, dass dies erst der Anfang war. Veran sprach davon, dass Kraym seinen Auftrag erfüllt habe, nämlich eine friedliche Zukunft für Coruscant zu gewährleisten. Bei diesen Worten verzog die Warrior erneut leicht die Lippen. Glaubte dieser Idiot wirklich was er da sagte!? Frieden für Coruscant!? Nur weil sie vielleicht ein paar Widerständler festgenommen hatten, welche öffentlich hingerichtete werden würden, bedeutete dies bei weitem keinen Frieden. In welcher Welt lebte dieser Dummschwätzer? In keiner bekannten jedenfalls. Der Erfolg sollte bei wem liegen!? Beim Volk? Der Moff hatte wohl seine Rede einstudiert denn genau so hörte sie sich an. Abgedroschen, einfallslos und völlig Illusorisch. Welcher normale Bürger würde diesen Worten glauben schenken!? Wobei, wer war schon normal? Wer von all den Anwesenden hier war keine Marionette, die man beliebig herum zappeln lassen konnte!? Ein Moff, dessen Worte nichts weiter als eine Farce waren um die Wahrheit zu vertuschen, nämlich jene, dass all ihr Erfolg, den sie als solches priesen nur ein minimaler war, der nicht einmal von Bedeutung war für das was kommen würde. Als ob die Republik, die Rebellen nicht ihre Finge im Spiel hätten und diese würden alles tun um die Schwäche des Militärs zu untergraben. Das Imperium war noch immer geschwächt. Seit Kratas verschwunden war hatte es keine wirkliche Stabilität mehr gegeben, es wurde versucht alles so zu halten, dass es aussah als ob es perfekt sei, doch der Schein trog. Wo sollte sich Stärke befinden, wenn jene die stark waren, nicht mehr auf der Bildfläche tanzten!? Sie waren nichts weiter als ein fast armseliger Haufen, der nun mit allen Mitteln versuchte etwas vorzutäuschen, was nicht existierte. Wehe jenen, die ihr Licht zu hoch stellten, den sie würden fallen, tief fallen und letztlich ihr Versagen erklären müssen. Oh wie sehr verachtete die Warrior jene Arroganten Idealisten, deren Taten nichts weiter als bloße Worte waren, die in der Hitze eines Wüstenstrums vergingen. Sollten sie ebenso vergehen. Welch Gerede davon, dass das Volk gewählt habe, dass sie Stabilität und Gerechtigkeit gewählt hätten. Pha, als ob es irgendwen interessierte, was das Volk wollte oder nicht. Innerlich musste Alaine fast lachen als Veran äußerst, dass das Imperium dem Volk Gerechtigkeit schenken würde. Gerechtigkeit!? Welche Ketzerei. In diesen Worten fehlte nur noch die Heiligsprechung des Imperators und die Rede wäre komplett gewesen.

Tosender Beifall brach über den Moff herein und Alaine musste achtgeben sich nicht zu übergeben, denn genau danach war ihr in diesem Moment. Die Rothaarige Sith betrachtete den Mann auf der Bühne genau, studierte dessen Gesicht. Wie sehr er doch seinen Beifall genoss, sich darin ergötzte und dabei war er nicht mehr als eine kleine Schachfigur, die man beliebig auswechseln konnte. Der Beifall ebbte erst ab als der Moff die Hände hob, dann erst kehrte erneute Stille ein und der Kerl konnte fortfahren mit seiner Odyssee. Was als nächste folgte war die Körnung schlecht hin. Veran sprach davon, dass heute in dieser weihevollen Stunde um sich sahen, ein kleiner Ausblick dieses Wiedererwachens von absoluter Überlegenheit war. Welche Überlegenheit!? Wieder ballten sich Alaines Hände zu Fäusten, welche in ihrem Schoß verborgen lagen. Als ob sich jemand Mann, Frau, Bürger und Soldat die Hände reichen würden um die parasitären Strukturen, welche sie unterwanderten , auszulöschen. Gegen den Willen des Imperators, sicherlich, dies würde man vernichten und dies würde bedeuten die eigenen Reihen zu säubern, jeden auszumerzen, der gegen das war, was der große Imperator als Gefahr für sich ansah. Wie praktisch, dass er damit doch gerade begonnen hatte. Man untergrub das Militär und sorgte dafür, dass nur jene an die Macht kamen, die man manipulieren konnte, bei denen man sicher war, eine gewisse Loyalität zu erhalten, andernfalls wurde man ermordet. Die Exekution war wahrlich eine Schauspiel. Nutze wenn du nutzen kannst um zu erreichen, was du erreichen willst, gleich welche Mittel von Nöten seien, es spielte keine Rolle, solange der Erfolg der war, denn man sich wünschte. Zu dumm nur, dass nicht jeder dieses Spiel mitspielen würde und dass sich neue Fronten aufbauen würden, wenn auch im Geheimen. Eine Ära würde geboren werden müssen, damit man sie vernichten konnte, andernfalls gäbe es keinen Reiz mehr.

Das Volk war nichts weiter als ein Aasfresser, welches kleine Reste hingeschleudert bekam, nach einem langen qualvollen Hunger und jene bereitwillig und mit Gier fraß ohne darüber nachzudenken, dass es mit Gift durchsetzt sein konnte. Armes Volk, welches sich wieder einmal zum Narren machte und dies erst erkennen würde, wenn es zu spät war. Sein Gebaren wirkte auf Alaine künstlich und nicht sonderlich gekonnte, aber für jeden anderen sah es perfekt aus. Sollte er nur spielen, ihr würde er nichts vormachen. Auch die Faust, die er auf sein Pult schlug änderte nichts an Alaines Meinung. Der Widerstand gegen das Imperium war keinesfalls gescheitert, er war nur aufgeschoben worden nichts weiter. Die Rebellen waren nicht besiegt, waren nicht untergraben, sie lebten, sie agierten noch immer, auch hier auf Coruscant, denn solange die Jedi ihre Finger im Spiel hatten, so lange würden sie nicht scheitern. Oberflächlich betrachtet mochte das Imperium die Macht haben, mochte die Ordnung vielleicht gewahrt sein, doch in den Tiefen sah es gänzlich anders aus. Der Fall war vorprogrammiert und würde nicht zu stoppen sein, zumindest momentan nicht. Keine Rede, keine noch so ausgesuchten Worte würden die Warrior vom Gegenteil überzeugen. Politik war ein Spiel der Ränke, stets kalkuliert, mal gut, mal schlecht. Diesmal würde es schlecht kalkuliert sein.

Sie war versucht diesen Narren von seinem Pult zu holen, ihn öffentlich und vor aller Augen hinzurichten, hielt sich aber zurück. Er würde sein Leben noch aushauchen, zu seiner bestimmten Zeit! Verans Worte waren nichts weiter als eine gute Manipulation, die exzellent funktionierte und bei den aller meisten ankam. Für Alaine war dies alles nichts weiter als ein kleines unbedeutendes Leck, welches repariert werden musste. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Welche Zukunft!? Eine Niederlage, welche überwunden worden war!? Wieder einmal verfing sich der Moff in einer Welt der Illusionen, dies schien er sehr gut zu beherrschen. Sein Glück, denn andernfalls hätte ihn die Menge von seinem Sockel gejagt. Wie selbstverliebt man doch sein konnte, Veran jedenfalls war es. Das Chaos und der Widerstand würden straucheln und brechen. Laut dem Moff heute auf Coruscant, morgen auf Denon und übermorgen auf Mon Cal. Nichts würde, rein gar nichts! Welch ein Glück das jene jämmerliche Rede endlich endete, Alaine hätte keine weiteren Moment mehr geduldet. Das Volk in seiner Dummheit jubelte, vereinte sich zu einem Ruf.


„Wie töricht doch das Volk ist, bei etwas zu jubeln, von dem nichts existiert außer Worte, die schon bald in Vergessenheit geraten werden. Sie decken die Schwäche der Herrschenden zu, übersehen die Wahrheit. Ihre Ignoranz, ihre Blindheit ist es, die zum Scheitern führen wird. Der Köder ist gelegt worden und wie ausgehungerte Tiere greifen sie danach, selbst übersehend, dass sie auch ihren Tod hätten unterschreiben können. Narren sind sie alle und Narren werden sie immer bleiben.“


Alaines Worte waren leise und an Jacen gerichtet, dessen Blick noch einen Moment auf den Moff gerichtet blieb, bis dieser das Podium verließ und eine Stimme die Vollstreckung der kommenden Verurteilten ankündigte. Dann erst glitten seine ruhigen Augen zu ihr hinüber.


„Das Volk hat sich noch immer manipulieren lassen von großen Rednern. So war es immer meine liebe und wird es immer sein. In diesem Fall heute, hätte es mich sehr gewundert, wenn es anders gewesen wäre!“


Alaine nickte einen Moment.

„Es lebe die Show. Das Volk wird zufrieden mit der Hinrichtung sein und glauben, damit für die nächsten Jahre in Frieden leben zu können. Ein trügerischer Frieden, dessen Oberfläche schon jetzt gefährlich Risse aufweist und obwohl sie erkennbar sein sollten, da sie nur schlecht geflickt sind, werden sie dennoch übersehen oder sagen wir besser ignoriert. Die Blindheit ist es, die umher wandelt, welche schon in die Wiege der kleinen gelegt wird.“

Sie seufzte kurz.

„Eine Äre geboren, die andere zermalmt und auch jene die jetzt herrscht wird fallen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alles ans Licht kommt und wenn es soweit ist werde ich es genießen.“

Ein diabolisches Grinsen umspielte ihre Lippen, während ein Feuer in ihren Augen brannte. Alles, alles würde einmal ein Ende haben. Sie konnte warten, warten auf den richtigen Moment, den die Geduld war es, die sie besaß.


„Wir werden sehen ob es so kommt wie du denkst und wenn dem so sein sollte, dann werde ich zu den ersten gehören, die dich unterstützen werden. Dennoch wird Vorsicht geboten sein. Die Politik Alaine, ist ein Pflaster, welches nicht einfach zu betreten ist. Einige haben sich schon das Genick gebrochen, weil sie glaubten zu verstehen was vor sich geht. Oft erweist sich dies als Irrtum.“


„Verkenne nicht dass ich sehr wohl weiß was gespielt wird Jacen, vielleicht weiß ich sogar mehr als du ahnst oder selbst weißt. Nichts wird so heiß gekocht selbst in der Politik nicht, denn das Verbrennen lohnt sich nicht, nicht bei Subjekten wie jenen, die dort sitzen und auf die man sich vielleicht verlassen müsste.“

Alaines Blick blieb auf die Tribüne gerichtete, sie beobachtete das Treiben dort, wie auch jenes um sich herum. Sie konnte nichts weiter als Verachtung für diesen Haufen erübrigen. Für jene die sich um sie herum befanden als auch für jene, die dort auf der Bühne standen, mit Ausnahme vielleicht von einzelnen wenigen. Doch jene zahl war zu gering als dass sie von Bedeutung gewesen wäre.


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]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[

Die Milch tropfte vom Löffel, der geradewegs auf dem Weg in Nylias Mund eingefroren zu sein schien, als sie offenbar völlig überrascht die noch immer anwesende Jibrielle anschaute. Lächelnd setzte sich Jibrielle neben ihre befreundete Padawan, wandte sich ihr mit dem ganzen Körper zu, stütze dabei den linken Ellenbogen auf die Tischplatte und musterte das Gesicht ihrer Gegenüber sorgfältig. Anscheinend hatte die Blondine angenommen gehabt, Jibrielle sei längst aufgebrochen, und war nun wohl ziemlich erleichtert. Während sie sprach, suchte Jibrielle in ihren Augen nach Zeichen für ihr Wohlbefinden.

„Äuglein? Du meist das Vieh, dass mir wohl am liebsten die Augen ausgekratzt hätte? Noch ist nicht ganz geklärt, wer die Herrschaft über mein Zimmer inne hat, aber es wird denke ich nicht mehr lange dauern. Es war auf jeden Fall kein langweiliges Aufwachen.“

antwortete die junge Padawan in gespielten Ernst und regelrecht melodramatisch und brachte damit Jibrielle heftig zum Lachen.

"Ich hoffe Äuglein hat dir keinen Schock fürs Leben verpasst. Sie sieht ziemlich rabiat aus, ist aber ganz zahm ... glaube ich. Ihr echter Name ist übrigens anscheinend "Essi"! Schön nicht? Aus irgendeinen Grund erinnert mich der Name an dich. Oder es ist irgendwas anderes, ein Dejavú oder so. Naja egal."

trällerte Jibrielle munter. Die erfahrene Padawan freute es sehr, Nylia wieder so wohlauf zu sehen, doch spürte sie instinktiv, dass Nylia nicht ganz so froh war, wie sie im Moment vielleicht wirkte. Selbst mit unterdrückter Machtemphatie erkannte sie die nonverbalen - und nonmachthaften, wenn man so will - Zeichen bei anderen und konnte auch so schon oft recht gut sehen, wenn was los war.

„Fertig zum Aufbruch? Oder wann geht es los? Kannst du mir sagen, wo es hingeht und was los ist? Dann weiß ich es immerhin bei einem meiner Freunde.“

fragte Nylia in sichtlich gespielter Nebensächlichkeit, wobei sich einige Eindrücke in ihrem Tonfall wiederfinden ließen, sodass sogar schwer zu sagen war, welche Botschaft beabsichtigt und welche versehentlich herausgehuscht war. Jibrielle antwortete ihr so optimistisch und behutsam zugleich, wie es ihr möglich war.

"Ich werde am kommenden Morgen aufbrechen. Es geht nach Ord Mantell. Ich soll dort dem Freund eines Jedimeisters beistehen. Ist sicher keine allzu große Sache, sonst würde man wohl kaum eine Anfängerin wie mich schicken. Mach dir ... du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Und ich bin sicher, du wirst hier solange bestimmt keine Langeweile haben ..."

Jibrielle brach leise ab, musterte die fleißig Müsli essende Nylia und spürte zunehmend die Einsamkeit in ihr. Was konnte sie ihr nur sagen? Sie die ihre ganze Familie verloren hatte, als Sklavin verkauft wurden war, ihren frisch erhaltenen Meister wieder losgeworden war und nun auch von ihren neu gewonnen Freunden getrennt wurde. Alles schien sich gegen sie verschworen zu haben. Und wie gut konnte Jibrielle diese Einsamkeit nachfühlen. Wie gut konnte sie sich daran erinnern. Jibrielle seufzte und lehnte sich weiter auf den Tisch, schaute ziellos durch den Raum. Schließlich ergriff sie eine orange Serviette vom Tischtuch und legte sie, noch immer im mittelgroßen Quadrat gefaltet. Dann holte sie ihren Lippenstift aus der Hosentasche, den sie aufzutragen meist vergaß. Während sie etwas auf die Serviette schrieb, erzählte sie mit leiser Stimme weiter.

"Weißt du, als ich damals im Waisenhaus ankam, war ich gerade mal ein Jahr alt. Höchstens. Später haben sie mir davon erzählt, also ist es natürlich schwer für mich zu sagen, was ich an der Geschichte glauben soll und was nicht, was vielleicht ganz anders gewesen ist. Jedenfalls war ich ein sogenanntes Findelkind. Man fand mich wortwörtlich vor dem Steintritt des Heims."

hauchte Jibrielle, setzte den Lippenstift ab, lächelte Nylia mit einer Mischung aus Bitterkeit und Gelassenheit an und zeigte ihr die rote Schrift auf der Serviette. Auf ihr stand "JIBRIELLE" in Großbuchstaben geschrieben.

"Außer einer Decke - und mir natürlich - befand sich in dem Korb lediglich ein zerissenes Taschentuch, auf dem etwas geschrieben stand. Sie haben mir gesagt, sie hätten versucht das Taschentuch wieder zusammen zu setzen und zu lesen, was drauf gestanden haben muss. Und so gaben sie mir den Namen, der dabei herauskam."

Vorsichtig riss Jibrielle den Stoff in mehrere Stücken, warf einige leere sogar weg und legte die restlichen wild durcheinander wieder auf den Tisch. Die einzelnen Silben "RI", "ELLE" und "JIB" waren noch darunter.

"Das Taschentuch war nicht ganz vollständig und sie haben die Teile ja lediglich nach eigenem Gutdünken zusammengepuzzelt. Ich hätte also auch "Jiellebrie" oder vielleicht sogar "Ellejandra Christyne Jibiusa" heißen können oder wie auch immer. Meinen Nachnamen haben haben sie mir übrigens einfach so gegeben. Ist ja auch egal! Was ich sagen will:"

sagte Jibrielle, schob die verfledderte Serviette von sich und sah Nylia in die Augen.

"Ich habe mich jahrelang an dieses kaputte Taschentuch geklammert und mich oft genug in den Schlaf geweint. Ich hatte anfangs eine furchtbare Zeit im Waisenhaus. Meine ersten Erinnerungen sind aus dieser Zeit und ich weiß nur noch, wie sehr ich mir meine Mutter und meinen Vater hergewünscht hatte. Wie ich mir selbst die Schuld einredete, weshalb sie mich wohl verstoßen hatten. Und immer wieder habe ich die Fetzen des Taschentuchs rausgeholt und mich daran geklammert, als ob damit irgendetwas besser werden würde. Ich wusste halt nicht, was ich tun sollte. Mich traf keine Schuld, auch wenn mir das nicht bewusst war. Ich musste erst lernen, von dem Loszulassen was längst weg war, ja für mich nie existiert hatte. Und so fand ich dann neue Menschen, die mir was bedeuteten. Eines Tages habe ich das Taschentuch dann weggeschmissen, denn ich hatte im Waisenhaus endlich ein Zuhause erkannt und gefunden. Und schließlich bei den Jedi. Heute ... kann ich in Frieden auf meine Eltern zurückblicken. Ich habe die frühere Sehnsucht und den späteren Hass auf sie überwunden.

Ich denke ... ich denke, was ich sagen willst ist ... Ich kann gut, sehr gut verstehen, was in dir vorgehen mag. Vielleicht hast du das Gefühl, dass die nun doch wieder alles aus den Fingern gleitet, was du doch erst kürzlich gefunden hast. Ich kann dir nur sagen, dass du in den Jedi wirklich eine neue Familie gefunden hast. Sicher bist du nicht mit jedem gleich eng verbunden, aber sie werden immer für dich da sein. Und du hast ein Ziel. Und ich - und sicher auch Adrian - werden deine Freunde bleiben. Und ... wir werden uns sicher schon bald wieder sehen. Okay? Versprochen!"


sagte Jibrielle und merkte, wie ihre Stimme beim sprechen etwas klumpig geworden war, sie es aber doch geschafft hatte, ein freudiges Gesicht zu behalten und damit Nylia zu betrachten. Bevor ihr dann aber doch schon wieder eine lächerliche Träne aus dem Augenwinkel entkam, lehnte sie sich schnell zu Nylia rüber und drückte sie fest. Innerlich musste sie halb flennen und halb loskichern, war ihr doch gar nicht bewusst gewesen, wie schnell und wie sehr sie und Nylia offenbar schon Freunde geworden waren.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[
 
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Saal im Hinteren Bereich| Vorin, Crado, Shana, Noomi, Trayla und andere Jedi

Still lauschte sie als sie alle miteinander sprachen, sie setzten sich und sie huschte auf den letzten freien Platz neben Crado, sie schaute auf und lächelte leicht in die Runde, sie fühlte sich so aufgeregt, so viele Jedi in einem Raum und sie gehörte dazu, das war ein wundervolles Gefühl. Sie sah zwischen ihnen allen hin und her und lauschte einfach ihren Worten als Crados weiche Pranke sie kurz berührte musste sie schmunzeln, immernoch musste sie den Drang unterdrücken einfach mit ihm zu Schmusen.

Als Shana sich in das gespräch einklinkte und von Hackern sprach, betrachtete sie kurz Shana überrascht, sie hätte nicht gedacht das sie solche Kontakte hatte, interessant welche Geheimnisse in den Leuten schlummerte. Kurz zuckte sie als ihr Com gerät vibrierte, schnell und mit einem Entschuldigen Gesichtsausdruck zog sie es hervor und las die Nachricht, von Steven. Abermals huschte kurz ein Freudiges lächeln über ihre Lippen. Schnell tippte sie eine Antwort.

<Com Nachricht an: Steven Crant>

Nein bisher ist mir nicht aufgefallen das du weg bist, ihr seid wohl kurzfristig gegangen als ich geschlafen habe, es ist schade das du nicht mehr hier bist, aber das ist wohl das los der Jedi =) Ich bin sicher das wir uns wiedersehen werden. Pass auf dich auf ich vergesse deine Einladung nicht =P komm wohlbehalten wieder.

Liebe Grüße Trayla *kuss*

Sie steckte schnell das Gerät wieder weg und schaute zu den anderen deren Com geräte nun Piepten. Sie sah zu Vorin dessen Gesichtsausdruck weniger begeistert aussah. Fragend sah sie ihn an. Sie blinzelte als er von einem Sith sprach, sie verstand nicht wirklich den Zusammenhang. Kurz nachdem er weitersprach wandte er sich an sie und Shana.

"Wir fangen gleich mit dem Training an."

Sie nickte sachte und lächelte leicht.

„Natürlich Meister“ Sie lächelte noch immer ehe sie wieder zu den anderen sah, sie brannte darauf weiter zu machen jedoch war es auch spannend und Interessant einfach zuzuhören und mehr über die momentane Situation zu erfahren.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Saal im Hinteren Bereich| Vorin, Crado, Shana, Noomi, Trayla und andere Jedi
 
[Imperial City – Oberste Ebenen – Platz der Imperatoren – Schwebende Plattform] – mit Ario und V.I.P.s | Vor und auf der Bühne Horatio, Draconis, Alaine, Shao, Moff Veran, Tal'shia, 2 Apprentice

Schon als sich die Plattform zu erheben begann strebte der Sith Lord an vorderste Front. Ignorierte die eingerichteten Sitzplätze und stützte seine massige, riesenhafte Gestalt auf dem Geländer ab. Das, nicht mehr als ein Haltegriff, der auf den Rand der Plattform montiert war, wirkte als sich der Sith Lord nach einigen Minuten aufrichtete, verschwindend gering. Und bei weitem nicht so, als könne es irgendwie dabei behilflich sein, als Schutz zu dienen, sollte er tatsächlich einmal drohen herunter zu fallen. Wenngleich sich der Inquisitor nicht weiter abstützte, machte er noch immer keinerlei Anstalten sich zu setzen. Sein Blick lag beinahe gebannt auf den Zuschauermassen die sich versammelt hatten. Während bei ihrer Ankunft bereits eine große Menge zu sehen gewesen war, war es etwas gänzlich anderes das volle Ausmaß zu erblicken. Ein finsteres Schmunzeln auf den Lippen tauchte der Sith Inquisitor in die Macht und gab sich dem Sturm an Emotionen hin, die tausendfach durch die Macht strömten. Beinahe riss in das schiere Ausmaß mit. Mit aller Gewalt stemmte sich Nergal dagegen und öffnete sich nach und nach immer mehr. So viele Gedanken. So viele Gefühle. So viel.... so viel... ein unsterblicher Hunger, der nur nur geschlummert hatte, auf solch eine Gelegenheit wartend, erwachte in ihm. All das wollte ihm gehören. All das würde ihm gehören! Er musste nur danach greifen! Immer drängender wurde das Verlangen und die Stimme in seinen Gedanken, sodass er beinahe die Hand ausgestreckt hätte, als wolle er tatsächlich danach greifen. Zähne knirschend zog sich der Sith Stück für Stück zurück. Die Masse an Emotionen verursachte das reinste Chaos. Überwarf seine eigenen Empfindungen und brachte ihn dazu mit einem mal bis zum bersten angespannt zu sein, ehe er sich mit einem Mal vor Nervosität nicht mehr halten konnte. Da Nergal allerdings stand und sich nur sein Schüler direkt neben ihm befand, bemerkte niemand was da in ihm vor sich ging. Ario würde zwar nichts direkt an ihm sehen können, spürte aber mit Sicherheit sehr wohl das sein Meister aufgewühlter war, als üblich.

Ob sein Schüler sich trauen würde, seine Wahrnehmung bis in die Massen tauchen zu lassen? Vermutlich nicht. Allerdings hatte Nergal auch eine gewisse Affinität zu seiner empathischen Fähigkeit entwickelt. Wobei er schlecht umhin konnte, diese scheinbar angeborene Begabung irgendwie links liegen zu lassen. Und meistens gereichte sie ihm auch zum Vorteil. Jetzt allerdings sorgte sie für einen brummenden Schädel und dutzende Stimmen die in seinem Kopf jeder einzelnen Empfindung Raum verschafften. Systematisch nutzte der Inquisitor all die Dunkelheit die in seinem Inneren lebte und drängte all das was nicht sein war, wieder zurück. Das Chaos ging. Die Kopfschmerzen blieben. Abgeschottet, als würde all das Militär das hier versammelt war, seinen Verstand beschützen, drang jedenfalls keine neue Empfindung so einfach ein. Und auch die Stimmen in seinem Kopf wurden langsam leiser, sodass er nun auch bemerkte, wieso die Menge so aufgewühlt gewesen war, gegen Ende seiner Eskapade. Der Gouverneur Coruscants hatte bereits das Rednerpult erklommen und seine Stimme schallte bereits aus jeglichen aufgestellten Lautsprechern. Wehte über den Platz hinweg und hallte an den umstehenden Bauten wieder. Brach sich an Hindernissen und wurde letztendlich von den weiter erklingenden Worten des Gouverneurs übertönt, oder von der Masse an Zuschauern geschluckt.

Normalerweise konnte sich Nergal nicht sonderlich für 'normalsterbliche' Personen erweichen. Aber zu sehen, was ein einzelner Mann, allein mit Worten anzufangen wusste, war durchaus beeindruckend. Seine Stimme war so klar und deutlich, als würde und hätte er niemals etwas anderes gemacht. Die Masse der Zuschauer, ob von Hand verlesen oder nicht, wurde deutlich mitgerissen. Sie glaubten dem Gouverneur. Sie folgten jedem seiner Worte. Aber wieso sollten sie ihm auch nicht glauben? Welchen Anlass gäbe es schon, das Imperium anzuzweifeln? Würden sie dies tatsächlich tun, könnten Militär, Geheimdienst und Sith-Orden einpacken. Die Republik hätte unmissverständlich gewonnen. Denn was war schon ein galaktisches Reich, ohne eine Masse an blinden Bürgern die für es einstand? Die ihm folgte und es unterstützte, weil es daran glaubte, dass es die rechtmäßige Instanz der Kontrolle und Herrschaft war. Ohne die zivile Bevölkerung, egal welcher Klasse und welches Standes wäre auch die Republik zum scheitern verurteilt. Mit einem Schnauben verschaffte er seiner Belustigung kurz Ausdruck und ließ seinen Blick über die Zuschauer direkt vor der Bühne wandern. Dort unten befand sich, abgesehen von der Twi'lek Warrior Tal'shia, noch eine weitere, ähnlich starke Präsenz. Und er kannte sie. Es konnte nur... und musste Alaine Aren. Da der Chiss Exekutor bereits vor vielen Tagen den Planeten hinter sich gelassen hatte, waren nicht mehr allzu viele Vertreter des Dunklen Ordens hier und großartig andere Möglichkeiten gab es nicht. Er hätte eine Nachricht vom Gouverneur erhalten, hätten sich erneut Sith hier eingefunden.

Unterdessen kam selbiger zu einem Ende und rief das Volk dazu auf noch einen Schritt mehr an Leistung zu vollbringen und sich einzuschreiben. Schmunzelnd musste der Inquisitor über diese Worte beinahe kichern. Wenn er sich im vorab nicht verhört hatte, dann mussten runde 1 Millionen Zuschauer direkt vor Ort sein. Mehrere Milliarden sahen hier auf Coruscant selbst zu und etliche Milliarden mehr konnten in der gesamten Galaxis zusehen. Dieser Aufruf würde mit Sicherheit ein paar Rekrutierungen mehr hervorrufen als der Durchschnitt eigentlich produzierte. Und mit ein paar, waren ein paar Millionen gemeint. Es war schlichtweg faszinierend wie sehr die Menge nach dem Gouverneur schlug. Und nur kurze Zeit später, wie es Moff Veran noch besser verstand sich und seine Worte in Szene zu setzen. Das wölfische Grinsen verließ Nergals Gesichtszüge nicht mehr, während der Moff noch redete. Der Rückhalt der hier entstand war beeindruckend und der Moff, sowie der Gouverneur konnten sich sicher sein, das sie in den nächsten Monaten vermutlich keine Probleme mehr bekommen würden, weil man ihre Arbeit anzweifelte. Zumindest vorausgesetzt es geschah nichts unvorhergesehenes. Zehn Jahren waren nun mehr vergangen seit Nergal sich dem Sith-Orden angeschlossen hatte. Und in diesen Zehn Jahren hatte er vieles gesehen und selbst durchlebt. Doch es war immer wieder interessant die Wirkungsweise der imperialen Verwaltung direkt zu erleben. Er hatte auf Welten gestanden die gerade erobert worden waren und schon die ersten Angehörigen des Administratorum Regionatum landen und ihre Lager einrichten sehen. Es war immer ein ineinander greifendes Maschinarium der unterschiedlichsten Bereiche des Galaktischen Imperiums. Armee und Flotte sorgten für die Eroberung, während der Geheimdienst im Vorfeld dafür zuständig war alle Informationen die benötigt wurden zusammen zu tragen. Die Sith dienten Notfalls als unterstützende Kampfkräfte. Im Nachhinein blieb ein Teil der Invasionsstreitmacht noch auf dem Planeten stationiert, während Gouverneure, Legaten, Präfekten und Moffs ihre Arbeit aufnahmen. Und ohne sie, ohne Veranstaltungen dieser Art, ohne KOMENOR und seine Einrichtungen würde das Imperium irgendwann nur noch von Zwangsrekrutierungen leben müssen und dann... dann würde es untergehen. Demnach war es ungemein faszinierend dieses Spektakel mitzuerleben.


„Merk dir gut was du hier siehst mein Schüler. Das Galaktische Imperium umfasst tausende von Systemen. Unzählige bewohnbare und bevölkerte Welten. Unzählbare Milliarden leben innerhalb seiner Grenzen. Armee und Flotte sichern die Grenzen und zugleich die einzelnen Planeten. Die Kommission zur Erhaltung der Neuen Ordnung, kurz KOMENOR, trägt Sorge das die Bevölkerung in allen Altersklassen in das Imperium eingebunden wird und mit seinen Idealen und Wertvorstellungen vertraut gemacht wird. Der Geheimdienst ist die Informationsquelle wenn es um baldige Eroberungen und verdeckte Operationen geht. Das Administratorum Regionatum mit seinen Legaten, Gouverneuren und Moffs verwaltet direkt vor Ort und die Planeten selbst. Und zusammen mit KOMENOR sind sie es, die die Bevölkerung für das Imperium begeistern.“

Er würde nicht beginnen seinem Schüler derartige Ausführungen zu geben, wenn die anderen Anwesenden auf der schwebenden Plattform ihn hören könnten. Aber der Lärm der Massen und der Rede des Moffs sorgte dafür, das nur sein Schüler ihn verstehen konnte.

„Du wirst sicher wissen das es Augenwischerei ist, wenn sie von einem Sieg über den Widerstand reden. Das der Kampf noch nicht vorbei ist... aber die Bevölkerung, die breite Masse an Zivilisten will so etwas nicht hören. Sie wollen nicht in Angst leben. Und wenn wir ihnen diese Angst nehmen. Wenn das Imperium ihnen diese Angst nimmt, dann sind sie gewillt dem Imperium etwas zu geben. Das hat nicht einmal etwas damit zu tun, das die Verwalter des Imperiums zuviel mit Politikern gemeinsam haben, sondern ist schlicht und einfach ein elementarer Teil des Lebens.

Wir als Sith haben einen gesonderten Status innerhalb all dessen. Der Orden stellt den Imperator und falls nötig, einige Sith als Unterstützung für militärische Operationen. Abgesehen von den Exekutoren, die als Vertreter des Imperators gelten besitzt kein Sith tatsächliche Befehlsgewalt innerhalb des Imperiums. Merk dir das gut mein Schüler. Wir sind nur ein Teil des Imperiums. Denn ohne uns wird das Imperium noch sehr, sehr lange bestehen können. Ohne das Imperium wird es den Sith aber niemals möglich sein ein Herrschaftsgebiet zu kontrollieren, das die heutigen Ausmaße angenommen hat.“
Eine Wahrheit der sich nicht jeder Sith wirklich bewusst schien, wenn man sich die bisherige Geschichte an Konfrontationen zwischen Sith und Offizieren ansah. Es gab mehr als eine Begebenheit, in der ein solches aufeinandertreffen mehr als unglücklich verlaufen waren. Das sich die Sith allerdings darüber hinaus, wenn sie sich bewusst waren, welche Rolle sie im Imperium spielten, nicht darin verlieren sollten erwähnte er gegenüber Ario nicht. Allzu deutlich hatte er ihm immer wieder eingebläut was es bedeutete ein Sith zu sein. Die Tatsache das er ihm im groben erklärt hatte wie das Imperium funktionierte, war rein praktisch orientiert. Sollte Ario sein Erbe antreten, musste er wissen, was wie von statten ging. Und es hatte keinen Wert in lange im dunklen zu lassen. Praxis orientiert veranschaulichtes erklären aber hatte durchaus seinen Vorteil. Hier konnte er direkt sehen und auch spüren, was ein wichtiger Stützpfeiler des Imperiums war.

[Imperial City – Oberste Ebenen – Platz der Imperatoren – Schwebende Plattform] – mit Ario und V.I.P.s | Vor und auf der Bühne Horatio, Draconis, Alaine, Shao, Moff Veran, Tal'shia, 2 Apprentice
 
[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / vor einer imperialen Kaserne] mit Cortana-Squad, Widerständlern

Die Soldaten der neuen Republik waren zusammen mit einigen Widerständlern vor der Kaserne in Deckung gegangen, die das Zentrum der imperialen Präsenz in diesem Viertel war, zumindest, was das militärische betraf. Bren warf einige Blicke nach rechts und links, und ein weiteres Mal fiel ihm der chronische Verfall ins Auge, unter dem die Dutzend unteren Ebenen auf Coruscant litten. Die Häuser waren beinahe alle unbewohnt, überall lagen Schutt und zerstörte Gleiter, um die sich, nachdem sie hier herunter in das ständige graue Zwielicht der Straßenschluchten gefallen waren, niemand mehr gekümmert hatte. Es war sehr schwierig sich vorzustellen, wieso die Imperialen ihre Kaserne hier unten eingerichtet hatten, anstatt auf den oberen Ebenen, wo Kontrolle der möglicherweise widerspenstigen Bevölkerung so viel nötiger gewesen wäre. Natürlich gab es auch dort Gebäude, in denen Sturmtruppen und Soldaten stationiert waren, aber die Schlagkraft des Militärs war eindeutig hier geballt. Militär! Schon dass er die vorangegangenen Sätze überhaupt hatte denken müssen, bewies doch, wie zerrüttet und korrupt das Imperium in sich war. Wenn man Soldaten einsetzen musste, um die eigene Bevölkerung in Schach zu halten... Jedenfalls, so war er sich sicher, als er zu seinem vorherigen Gedanken zurückkehrte, hatte die Angehörigen der imperialen Armee von hier aus alle Möglichkeiten, zu jedem Punkt ihres Aufgabenbereiches zu gelangen. Lang Rampen, Treppen und Turbolifte führten in alle Richtungen nach oben, mehrere Gleiter und Speederbikes standen vor der Kaserne - es befanden sich sicher noch weitere darin - und in der Mitte der "Straßen", die hier unten auf der Planetenoberfläche zwischen den Wolkenkratzer entlang führten, waren schmale Wege frei von Schutt, offensichtlich absichtlich. Ein Soldat, der nur knappt an ihm vorbeihastete, riss ihn aus seinen Gedanken. Das Cortana-Squad begann, sich für den Angriff auf die feindliche Einrichtung vorzubereiten. Gut, es war kein richtiger Angriff, nur ein Ablenkungsmanöver, aber die Härte der Kämpfe würde das nicht beeinflussen - auf jeden Fall nicht auf die Weise, die dem Pantoraner angenehm gewesen wäre. Er überprüfte kurz die Ladungsanzeige seines DC-15, und war mit dem Ergebnis überaus zufrieden. Das Gewehr war schon seit Jahrzehnten veraltet, tat ihm aber seit einem halben Jahrzehnt, als er es auf einer Art Müllkippe entdeckt hatte, gute Dienste. Die Soldaten der Neuen Republik hatten sich mittlerweile in Aufstellung gebracht. Die Kaserne lag an einer Hauptstraße, an gerade der Stelle, an der eine Nebenstraße in diese einmündete. Von den Fenstern der imperialen Einrichtung konnte man diese Straße entlang sehen. Die Soldaten hatten sich im Schutt, der die Straßen bedeckte, verschanzt, und bildeten einen weiten Bogen um den Zielpunkt. Wenige Meter neben Bren waren ein Mann und eine Frau gerade damit beschäftigt, einen E-Netz aufzubauen. Er musste einen Augenblick darüber nachdenken, was sie damit eigentlich wollten, schließlich hatten sie nicht ernsthaft vor, die Basis zu erstürmen. Erst nach einigen Sekunden wurde ihm klar, dass die Imperialen auf einige einfache, nur mit leichten Feuerwaffen ausgerüstete Angreifer, wohl kaum mit der Härte reagieren würden, die für ihr Unternehmen unerlässlich war. Der Feind musste sich als ernsthafte Bedrohung einstufen, damit der Trupp, der sich gerade von unten her der Kaserne näherte, seine Arbeit ungestört vollende konnte. Noch hatte sie niemand bemerkt, die Sensoren der feindlichen Basis waren subtil gestört worden, um ja keinen Alarm auszulösen. Als der Pantoraner noch einmal seinen Blick schweifen ließ, erkannte er einen anderen E-Netz, der etwas von ihm entfernt aufgebaut wurde. Schließlich meldete sich der Kommandant der kleinen Angriffstruppe über das Kom. Seine Stimme drang aus dem Kommunikator, den Bren eben erst, in der Basis des Widerstandes auf Coruscant, erhalten hatte. Der Befehl, sich bereit zu halten, kam nicht überraschend - die Soldaten mit dem E-Netz waren gerade fertig geworden und hatten das auch gemeldet. Der Mann ließ sich neben ihm hinter ein unidentifizierbares Metallteil sinken, und legte seine Waffe auf die Kaserne an. Bren tat es ihm gleich.

Denk dran, wir müssen sie bloß Ablenken. Kein unnötiges Risiko. sprach der Soldat.

Der Pantoraner blickte etwas ärgerlich zu ihm hinüber. Er hätte es sich denken können, dass er für diese Leute nichts anderes als ein Amateur sein würde. Sicher, er hatte keine militärische Ausbildung erhalten, aber sagte das etwas über die Kampferfahrung aus, die er bisher hatte sammeln können? Gerade wollte er diesen Satz auf den Durastahl schleudern, von dem er hoffentlich direkt in das Gesicht seines Nebenmannes abprallen würde, als ein neuer Gedankengang den Weg durch seine Hirnwindungen fand. Wusste er denn, wie gut die Soldaten de Republik wirklich waren? Eigentlich nicht, aber vermutlich besser als er. Das konnte er zumindest aus dem wenigen sehen, das er in der alten Fabrikhalle gesehen hatten. Dort hatte das Cortana-Squad ihm und seinen Kameraden das Leben gerettet. Sie waren eingeschlossen gewesen, ohne Chance gegen die überlegenen Sturmtruppen. Und die Republikaner hatten ein halbes Dutzend von ihnen vor seinen Augen beseitigt, in wenigen Sekunden. Natürlich hatten sie dabei von den beiden Widerständlern Feuerschutz bekommen, aber das war nur ein geringer zusätzlicher Faktor. Aufgrund dieser Überlegung entschied er sich, mit dem Eingehen auf diese Bemerkung bis nach dem Kampf zu warten, wenn er sich ein genaueres Bild gemacht haben würde. Er hoffte bloß, dass es den Anderen bis dahin nicht weggeblasen hatte. Oder auch ihn selbst.

Angriff!

Der Befehl aus dem Kom traf ihn unerwartet, und so war der Soldat neben ihm schon aufgesprungen, als er reagierte. Etwa die Hälfte des Squads bewegte sich zusammen mit Bren und einigen anderen Angehörigen des Widerstandes rennend auf das Gebäude zu, die E-Netz-Blaster schickten eine Salve Energieentladungen vor ihnen her, die auf der Vorderseite des Gebäudes einschlug. Die Wand bröckelte und wurde schwarz, hielt aber stand. Doch die Schützen hatte sich auf das große Durastählerne Tor konzentriert, das den Eingang verschloss, und so schlugen die meisten Geschosse dort ein. Durastahl war das Baumaterial in der Galaxis, und diese Stellung hatte es vor allem wegen seiner Widerstandskraft und Verlässlichkeit. Den Salven der Geschütze hatte die Tür auf diese kurze Entfernung, die vielleicht 50 Meter betrug, nichts entgegenzusetzen. Als die sechs Soldaten, die sich an dem Sturm beteiligte, unter anderem auch Bren, die Hälfte ihres Weges zurückgelegt hatten und die Geschütze ihr Feuer stoppen mussten, um nicht die eigene Infanterie zu gefährden, hingen die Torflügel ausgebeult und geschwärzt nach hinten. Der Durchgang war frei. Bren war der dritte, der durch das Tor stürmte. Die beiden Soldaten, die das Gebäude schon betreten hatte, standen geduckt und schossen gerade einen Sturmtruppler nieder. Er musste zur Torwache gehört haben, deren anderen beiden Angehörigen reglos unter den Trümmern der Torflügel lagen. Von hier aus konnte man einem Gang gerade aus und einem Weiteren nach links oder nach rechts folgen. Natürlich taten sie das nicht. Sie waren viel zu wenige, um mehr zu tun als das Tor zu besetzen, man rechnete eigentlich sogar damit, sehr bald von hier vertrieben zu werden und den Feind dann vor die E-Netz oder in die Schuttfelder zu locken, um ihnen dort ein Gefecht zu liefern. Die ersten imperialen Soldaten trafen nach wenigen Sekunden ein, Brens Kameraden hatten kaum Zeit, sich hinter den Überresten des Tores oder den Gangbiegungen Deckung zu suchen. Der Pantoraner schaltete sein DC-15A auf Dauerfeuer und legte den Imperialen eine blaue Mauer aus Plasmastrahlen in den Weg. Die Feinde sahen schnell - nachdem einige von ihnen von Blasterschüssen in Brust und Kopf getroffen worden waren - ein, dass es gegen die gut verschanzten Republikaner kein einfaches Überrennen geben konnte- zumindest nicht in den nur etwa drei Meter breiten Gängen, die von neun Kämpfern doch recht gut mit Sperrfeuer belegt werden konnten. Sie rissen Türen auf, die die Gänge säumten, und suchten dahinter Deckung. Es war vorhersehbar, dass sie bald ihre Thermaldetonatoren zum Einsatz bringen würden. Wären ihre Gegner Sturmtruppen gewesen, hätten die Soldaten der Neuen Republik schon längst einige explosive Probleme gehabt. Die normalen Soldaten waren schlechter ausgebildet und ausgerüstet, aber auch hier würde es bestimmt nicht mehr lange Dauern. Man konnte nur hoffen, dass durch die Überraschung, die der plötzliche Angriff hervorgerufen hatte, nur sehr wenige Sprengsätze direkt verfügbar waren. Die Mitglieder des Cortana-Squads hatten vorgesorgt, und so erschütterten bald einige Explosionen die Gänge, die gleichzeitig auch einen eher schmerzhaften Abgang für einige der Gegner bedeuteten. Bren war gerade dabei, einen neuen Energiechip in seine Waffe zu rammen, als schlussendlich dann doch am Ende des Gangs weiß gerüstete gestalten auftauchten. Damit war die Stellung praktisch nicht mehr zu halten. Sturmtruppen waren in diesem Milieu durch ihre Rüstungen überlegene Gegner. Die republikanischen Soldaten rückten langsam, immer noch feuernd, durch das Tor hinaus. Die Widerständler folgten. Einer von ihnen wurde von einem Schuss aus einem E-11 in den Kopf getroffen, und fiel, ohne ein Geräusch zu machen, zu Boden. Es war bereits der zweite. Als die Soldaten hinter der Tür endlich zu den Seiten ausweichen konnten, ließen sie die Vorsicht fallen und rannten auf die Schuttfelder zu. Ein Mitglied des Cortana-Squads - Bren kannte sie lange nicht so gut, um den Namen nennen zu können - hatte einen Schuss in den Oberschenkel bekommen und wurde von seinen Kameraden gestützt. Ein Thermaldetonator wurde durch die Tür geworfen und explodierte, zum Glück war aber niemand mehr in Reichweite. Schließlich erreichte Bren das Schuttfeld und warf sich hinter einem Gesteinsbrocken in Deckung.

[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / vor einer imperialen Kaserne] mit Cortana-Squad, Widerständlern
 
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[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | Honey House | hinterer Bereich | Saal | mit Noomi, Trayla, Vorin und Shana, im Hintergrund noch ein paar anderen Jedi ]

Mit einer freundlichen Miene ließ das zottelige Katzenwesen seinen aufmerksamen Blick durch den kleinen Saal schweifen. Einige Jedi – darunter der Padawan Steven – hatten den geheimen Raum im hinteren Bereich des verruchten Etablissements wieder verlassen. Nur ein paar vereinzelte Gestalten saßen noch an einem anderen Tisch und unterhielten sich – ebenfalls im Flüsterton. Zwar spitzte der kräftige Cathar seine sensiblen Ohren. Doch selbst mit dieser Methode bekam er bloß kleine Fetzen, die insgesamt keinen Zusammenhang hatten, mit. Darum wandte er sich abermals dem Gespräch zu, das im selben Moment an seinem Tisch – mehr oder weniger – stattfand. Ganz flüchtig wechselte er einen Blick mit seiner Schülerin Noomi. Bis jetzt hatte sich die Nautolanerin in dieser Unterhaltung ungewohnt deutlich zurückgehalten. Sie schien ausschließlich zu beobachten. Im Hinterkopf merkte sich Crado, dass er sie nach dem Gespräch dazu befragen wollte.

„Entschuldigt wenn ich mich einmische, Meister Crado, meldete sich plötzlich die blonde Frau, mit Namen Shana, zu Wort. „Bei dem was ihr erwähnt … könnte ich vielleicht behilflich sein. Natürlich weiß ich nicht was euch genau vorschwebt, aber falls ihr Verwendung für Dokumentenfälscher oder Hacker habt…“

Sofort zog diese schlanke, unscheinbare Menschenfrau seine Aufmerksamkeit auf sich. Blitzschnell richteten sich die zwei violetten Augen des Cathar auf sie. Er musterte sie. Hacker? Fälscher? Daran hatte der Jedi-Ritter noch gar nicht gedacht. Nur sehr flüchtig kannte er den kriminellen Sumpf, der seit Jahrhunderten in der gesamten Galaxie zu einem gewaltigen Gewerbe angewachsen war. Crado kratzte sich nachdenklich am Kinn. Ihre Unsicherheit ließ ihn etwas misstrauisch werden. Er kannte sie von dem „geheimen“ Treffen des Widerstands – fiel ihm auf einmal ein. Sie war zusammen mit Chesara dort erschienen. 'Doch warum hält sie sich nun so zurück?', fragte er sich und musterte fast in der selben Sekunde die blonde Frau ein weiteres Mal ganz aufmerksam. Hin und her gerissen war er in diesem Augenblick. Kurz glitt sein Blick zu Vorin, dem anwesenden Jedi-Meister.

„Eventuell hätte ich da den einen oder anderen „Kontakt“, den ich anzapfen könnte“, sprach Shana immer noch ziemlich zögerlich weiter. „Die eine oder andere gefälschte Besitzurkunde erschaffen, den einen oder anderen Vermögenstransfer manipulieren. Falls ihr so etwas auch in Erwägung zieht, kann ich mich gerne mal umhören, ob sich da jemand finden lässt. Jemand der jemanden kennt, der wiederum gehört hat … ihr wisst schon. Aber … es ist nur eine Anregung. Inwieweit sich dies mit den Jedi – Vorstellungen vereinbaren lässt weiß ich nicht.“

„Okaaay!“, warf nun der Jedi-Meister ein und erwiderte dann etwas freundlich Crados grübelnden Blick. „Geldwäsche, hm? Offenbar scheint die Zusammenarbeit mit dem Widerstand wirklich voranzugehen. Darauf können wir uns auch als einziges Stützen, denn mit der Republik brauchen wir im Moment wirklich nicht rechnen. Dem Widerstand finanziell unter die Arme zu greifen ist dabei natürlich äußerst wichtig. Meine Aufgabe wird wohl vorerst sein, eine Ausweichbasis zu finden. Hier sind wir ganz gut untergekommen bisher, doch irgendwann wird die Wahrscheinlichkeit zu hoch, doch irgendwie aufzufliegen.“

„Ich denke, dass wir solche „Kontakte“ gebrauchen könnten“, brachte sich nun der Cathar weiterhin nachdenklich ein. Noomi und ich kennen uns leider mit den vorherrschenden Machtstrukturen in den unteren Ebenen nicht aus. Mein Padawan ist sogar schon an einen Hutten geraten, der sie sowie zwei Mitglieder des Widerstands verraten wollte – Vorsicht ist also stets angebracht…“

Crado beendete den angefangenen Satz nicht. Hüllte sich stattdessen in Schweigen, denn mit einem Mal nagten neue Zweifel an ihm. War ein einzelner Jedi-Ritter sowie dessen Schüler dieser riesigen, verantwortungsvollen Aufgabe überhaupt gewachsen? Flink glitt sein Blick zu Noomi. 'Ich darf sie nicht in Gefahr bringen', schwirrte ihm durch den Kopf. Dabei überhörte der Cathar, dass der junge Jedi-Meister erneut das Wort ergriffen hatte und schon erste Gedanken laut aussprach. Anscheinend sollten die Jedi einen neuen Unterschlupf erhalten, da das „Honey House“ nicht ewig die benötigte Sicherheit bot. Doch daran war Crado nicht wirklich interessiert. Immerhin hatten Noomi und er eh einen eigene Wohnung in einem der dreckigen Arbeiterviertel bezogen hatten. Allmählich kehrte der Cathar mit seiner Aufmerksamkeit zur Unterhaltung zurück.

„... ich bin sicher wir können sie noch gebrauchen“, schloss Vorin seine recht kurzen Ausführungen und sah dann fragend zu dem zotteligen Katzenwesen.

„Ja, eigentlich können wir jede helfende Hand in diesem Kampf gebrauchen“, murmelte der haarige Jedi und schnurrte leise. „Schon jetzt kämpfen ausschließlich Zwerge gegen einen kräftigen Riesen, der problemlos seine Feinde ins Jenseits schicken kann. Wir müssen also weiter und weiter etwas an der gesamten Situation ändern, wenn wir den Planeten irgendwann befreien wollen.“

Dann kam Vorin wieder auf Chesara zu sprechen. Jedoch unterbrach ihn ganz unverhofft sein Com-Gerät. Ebenso hörte Crado auch das Piepsen der Geräte anderer anwesender Jedi. Kurz studierte der Jedi-Meister die Nachricht, die er erhalten hatte, während sich der zottelige Cathar über den Verlust seines Gerätes ärgerte. Bei dem Kampf mit dem Sith in der Kanalisation hatte der Jedi-Ritter seinen Mantel ausgezogen und dabei auch den metallischen Zylinder für immer verloren. Trotzdem spürte er die ungewohnte Aufregung, die sich mit einem Mal in dem kleinen Saal ausbreitete. Es war keine normale Mitteilung, welche die paar Jedi erhalten hatte. Innerlich zuckte das kräftige Katzenwesen zusammen. Fast automatisch streckte er seine Machtfühler aus. Jedoch scheiterte er im Moment nur an den mentalen Barrieren der anwesenden Jedi. Fragend sah er sich in der Runde um. Was war nur los? Kurz sah er zu dem jungen Menschen, dessen Miene mittlerweile ernster war.

„Sie ist dann wohl nicht mehr persönlich ansprechbar“, brummte der Jedi-Meister nachdem er alle Zeilen gründlich gelesen hatte. „Wenn man vom Sith-Lord spricht, wie es so schön heißt. Hm, sie wird sicher fehlen, aber unter den gegebenen Umständen wohl die beste Wahl. … Was wolltest Du denn von ihr? Wenn ich Dir weiterhelfen kann … Ansonsten müssten noch Mara Jade oder Joseline hier sein.“

Chesara hat Coruscant verlassen?“, fragte der Cathar ungläubig nach. „Mhm, dann müssen sich die Jedi wohl neu organisieren. Denn auch von Rat Tomm Lucas habe ich nach dem verhängnisvollen Treffen kein Lebenszeichen mehr gehört. Es war einfach ein zu großes Durcheinander als imperiale Truppen die Halle stürmten. … Noomi und ich wollten bloß eine Genehmigung für unsere Idee mit der illegalen Finanzierung des hiesigen Widerstandes. Außerdem bin ich mir einfach nicht sicher, ob ein Jedi-Ritter und ein Padawan für diese Aufgabe ausreichend sind.“

Selten äußerste der Cathar seine Zweifel – besonders in Anwesenheit seiner eifrigen Schülerin. Das zottelige Katzenwesen schnurrte unwillkürlich und blickte für eine Sekunde betreten zu Boden. Seit seiner Ernennung zum Ritter auf Lianna hatte er etwas an der gewohnten Sicherheit eingebüßt, weil er nun auch für ein zweites Leben, das von Noomi, verantwortlich war. 'Hatten meine zwei Mentoren, Mike und Utopio, solche Zweifel gehabt?' Diese Frage kam ihm ganz plötzlich in den Sinn. Flüchtig runzelte er die Stirn. Schüttelte dabei auch die struppige Mähne. Dann ließ er den wachsamen Blick zu seiner Padawan zurückkehren. Noch immer hielt sich die Nautolanerin – wie Trayla – mit einem gesprochenen Wort zurück. Keine der beiden Schülerin äußerte sich in diesem Gespräch. Doch war das wirklich verwunderlich? Er erinnerte sich an seine Ausbildung zurück. Damals hatte er auch nur selten ein Wort gesagt. Meistens hatten Mike und Utopio die Entscheidungen getroffen. Er lächelte seine Schülerin an als er an diese Zeit dachte.

„Wir fangen gleich mit dem Training an“, hielt er mit freundlichen Ton seine Padawan hin.

„Natürlich, Meister“, entgegnete Trayla mit ihrer süßen, unschuldigen Stimme.

„Ich will euch nicht aufhalten, Meister al Jevarin, sagte Crado und erhob sich. Noomi und ich, wir wollten uns nach dem Desaster im Industrieviertel nur einmal melden und zeigen, dass wir noch am Leben sind. Dazu halt unsere Idee der Rätin unterbreiten und dann in die Tiefebenen zurückkehren.“

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Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Jibrielle

Nylia hob zweifelnd eine Augenbraue, als Jibrielle über die Katze sprach.

„Schön ist ein relativer Begriff. Ich nehme es einmal als Kompliment, dass die Katze dich an mich erinnert, da du sie magst.“

Sie lachte und rührte dann in ihrem Müsli herum, während die andere Padawan erzählte, wohin sie reisen würde. Ord Mantell? Nylia war noch nicht dort gewesen und konnte daher nicht sagen, was ihre Freundin dort erwarten würde. Jibrielle versuchte sie zu beruhigen und meinte, dass es keine gefährliche Mission sein könnte, denn sonst hätte man keine Anfängerin geschickt. Lia zuckte nur mit den Schultern. Zu ihrer Rettung hatte man auch nur Adrian und Jibrielle geschickt und für Lia war das alles schon riskant genug gewesen. Ausgebildete Jedi hatten wohl eine andere Auffassung von gefährlich als normale Wesen. Wieder so ein relativer Begriff…

Verwundert sah sie auf, als Jibrielle auf einmal begann eine Servierte zu bearbeiten. Während sie Nylia ihre Geschichte erzählte, wurde diese ruhig. Wieso sprach Jibrielle von ihrer Vergangenheit? Es war ein unwirklicher Moment für Nylia. Sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal einen so persönlichen Moment mit jemandem geteilt hatte. Es ergab keinen Sinn, da sie ja versuchte neue Freunde zu finden, aber es bereitete ihr irgendwie Angst. Welche Reaktion erwartete Jibrielle nun? Mitleid? Betroffenes Schweigen? Eine Umarmung? Nylia war mit dieser Vertrauensbeurkundung ein wenig überfordert. Ihr wurde wieder einmal bewusst, wie sehr sie sich in den letzten Jahren abgeschottet hatte. Sie fühlte sich wie ein fremdartiges Wesen in diesem Bund von Jedi und deren Schülern, die bedingungslos zusammenhielten. Nylia musste sich erst daran gewöhnen, dass ihre Reserviertheit hier wohl eher dazu führen würde, dass man ihr noch mehr helfen wollte, als dass man sie daraufhin in Ruhe ließ. Wenn man nur Kälte erfahren hatte, war Zuneigung auf einmal… verwirrend.

Jibrielle nahm es Nylia ab zu reagieren und umarmte sie fest. Die junge Frau versteifte sich bei der Geste und wollte Jibrielle erst überfordert auf den Rücken klopfen, dann erwiderte sie aber die Umarmung. Jibrielle gab ihr so viel, Nylia wollte ihr diese Wärme und Freundlichkeit ebenso entgegenbringen. Trotzdem entstand einen langen Moment Stille. Der Drang aufzustehen und den Raum zu verlassen war noch immer da. Nylia wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Zu sagen, dass es ihr wegen Jibrielles Schicksal leid tat, das war überflüssig. Es war genauso wie wenn man sagte, es tue einem leid dass jemand gestorben war, den man nicht kannte. Es wäre eine reine Förmlichkeit, eine leere Phrase. Jibrielle schaute sie so erwartungsvoll an und Nylia konnte in ihrem Blick sehen, dass sie hoffte ihr geholfen zu haben. Lia wollte ihre Freundin nicht enttäuschen, aber sie war ratlos. Was sollte sie nun sagen? Ein Teil von ihr flüsterte ihr zu, dass Jibrielle vielleicht eine der Personen war, der sie von ihrer Vergangenheit erzählen konnte. Sie würde sie verstehen und nicht nur bemitleiden. Es würde ihr zeigen, wie sehr Nylia ihr schon vertraute. Bisher hatte Nylia aber nur Tylaar alles erzählt, aus Fairness heraus. Er hatte sie ausbilden wollen, also hatte sie gewollt, dass er wusste auf wen er sich einließ. Er hatte ihre Wut und ihren Schmerz verstanden und sie nicht nur mit einem Blick angesehen, als wolle er sie reparieren. Dies war es, was Nylia am meisten hasste. Wenn man sie anschaute, als wäre sie kaputt und es bedürfe nur einer Reparatur und alles wäre wieder okay. Das war es aber nicht. Es würde nie wieder okay sein.

Nylia stand daher tatsächlich schon halb und hatte ihren Löffel weggelegt. Sie musterte dann aber Jibrielles fragendes Gesicht und sackte auf den Stuhl zurück. Nach einem langen Augenblick des Zögerns ging sie mit einem Blick zur Tür nur noch sicher, dass sie alleine waren. Dann schluckte Nylia schwer.


„Ich weiß, was du sagen willst. In manchen Fällen ist der Schmerz aber so groß, dass… Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt nicht nur jeden zu verlieren, der dir etwas bedeutet, sondern dabei auch noch von den Menschen verraten zu werden, von denen du dachtest, dass sie dich lieben? Eigentlich habe ich noch Verwandte. Der Bruder meines Vaters lebt noch. Er ist reich, hat eine Firma, ist erfolgreich und hat einen Sohn, den ich früher vergöttert habe. Mein Cousin, Dorian, ist etwas älter als ich und wir haben als Kinder immer zusammengehockt. Manchmal hat er mich auch als seine kleine Schwester vorgestellt. Ich wäre so gerne bei ihm…“

Ihre Stimme bekam einen bitteren Klang.

„Das Problem ist nur, dass sein Vater den Erfolg nicht umsonst bekommen hat. Seine Firma gehörte meinem Vater bevor er starb. Mein Onkel hat sie geerbt. Er hat meine Eltern ermorden lassen, um sich alles unter den Nagel zu reißen. Ich war dabei. Ich habe gesehen, wie…“

Nylia räusperte sich und schob die Müslischale vor sich mit einem Ruck von sich weg. Der Inhalt verteilte sich über den halben Tisch. Es war kindisch, aber dieser sinnlose Akt bereitete ihr eine gewisse Genugtuung in diesem Moment.

„Die Männer, die meine Eltern erschossen haben, haben mich mitgenommen. Ich wurde wohl für tot erklärt, denn sonst hätte mein Onkel nicht alles geerbt. Deswegen musste ich auch verschwinden. Ich wurde in die Sklaverei verkauft und bis vor ein paar Tagen bin ich dort geblieben. Dann hat Tylaar mich gefunden und da herausgeholt. Vielleicht verstehst du jetzt, wieso ich so sehr hoffe, dass wir ihn finden. Er kannte mich nicht, hat aber so viel riskiert um mich zu retten. Er war der Erste seit Jahren, der etwas für mich getan hat, ohne etwas dafür zu erwarten. Ich kann nirgendwo anders hin. Ich habe nichts und kann auch schlecht bei meinen einzigen Verwandten auftauchen. Ich denke, ich würde ein Zusammentreffen mit meinem Onkel nicht überleben. Es dürfte ihm nicht gefallen, dass eines seiner Opfer von den Toten aufersteht.“


Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Jibrielle
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | Honey House | hinterer Bereich | Flur | Mara]

Nachdem sie den Raum, einschließlich der Bar verlassen hatte blieb sie noch einmal stehen und atmete tief durch. Dies alles war einfach nur völlig Irre, verrückter konnte es gar nicht mehr werden! Wobei, in ihrem Leben wusste man dies nie. Die junge Jedi schüttelte den Kopf und schlenderte durch den Flur. Die Sorge in ihrem inneren blieb und würde erst aufhören, wenn sie von Tomm eine Nachricht erhielt, was dauern konnte, je nachdem was er gerade tat, jedenfalls hoffte Mara dass dies bald war. Für den Moment hieß es warten und dies konnte sie auch an einem anderen Ort. Kurz entschlossen schritt sie den Gang weiter, bog um die Ecke und betrat dann denn Saal, in dem Vorin und einige andere sich befanden. Mara blieb am Rand stehen, so dass sie gerade noch mitbekam, dass er sich unterhielt mit einem Cathar. Der Name Mara Jade und Joseline fiel. Zu dumm nur, dass Jo nicht mehr hier war, aber dies wusste die kleine Gruppe nicht. Der Blondine ihr Blick fiel kurz auf Trayla, welche die neue Schülerin ihres Freundes war und von der sie wusste, dass sie ebenfalls Visionen besaß. Mara trat näher heran und räusperte sich kurz.

Joseline hat Coruscant verlassen.“


Sie lächelte kurz und nickte dann dem Cathar (Crado) zu. Seinen Namen hatte sie mal kurz gehört, nur wo es gewesen war wusste sie nicht mehr ebenso wenig seinen Namen. Die Schülerin des Cathar (Noomi), sowie eine weitere junge Frau (Shana) befanden sich hier. Schade dass Mara nicht mitbekommen hatte über was die kleine Gruppe sich vor ihrem Eintreffen unterhalten hatte. Aber nun ja, was sollte es, nun war sie wieder hier und scheinbar wollte ihr Freund mit seiner Schülerin trainieren. Dummes Timing. Dass hatte sie in letzter Zeit irgendwie öfter mal. Blieb zu hoffen, dass sie hier irgendwie mitwirken konnte andernfalls würde es sehr langweilig werden. Wobei, nein dies stimmte nicht, im Grunde gab es noch anderes zu tun. Nur wenn sie ehrlich war, wollte sie ein wenig bei Vorin sein, von dem sie so lange getrennt gewesen war. Ja, sie hatten gesagt, dass sie es langsam angehen lassen wollten, dagegen hatte sie nichts einzuwenden, aber trotz allem, wollte sich nicht schon wieder so lange von ihm getrennt sein oder sein müssen. Es reichte ihr ja schon, wenn sie wenigstens in seiner Nähe war. Dies war besser als gar nichts. Ihn einfach zu sehen, ihn beobachten zu können war wie ein Sabbaccspiel zu gewinnen, dessen Gewinn einen zu einem Millionär machte.

Wie dankbar sie doch war, dass sie es erneut versuchten und diesmal würde sie alles dafür tun, dass sie auch zusammen blieben und dies für den Rest ihres Lebens. Zumindest wenn es nach ihr ging. Träumen durfte man, nur ob diese Träume auch zur Realität wurden, dies würde sich erst noch zeigen. Mara jedenfalls hatte ein gutes Gefühl, zumindest erst einmal.


„Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich ein wenig mittrainier? Du schuldest mir im übrigen noch einen Trainingskampf Vorin, falls du dich erinnerst!“

Mara grinste schelmisch und blickte dann Trayla an.


„Du bist Trayla nicht wahr!? Vorins neue Schülern. Ich bin Mara.“

Sie reichte dem Mädchen die Hand.


„Ich glaube wir beide sind im gleichen Alter und besitzen die gleiche Gabe. Visionen oder!?“

Mara legte ihren Kopf leicht schräg, so dass ihr langes blondes Haar über ihre Schulter nach vorn fiel. Sie hatte den ersten Schritt gemacht und hoffte, dass sie vielleicht so etwas mehr Kontakt erhalten würde. Nett wäre es zumindest, immerhin hatte sie hier sonst niemanden, mit Ausnahme von Mara Jade und Vorin. Zwar waren noch mehr Jedi hier, welche die Blondine Jedi zwar nur mit Namen kannte, aber sonst noch nicht wirklich viel mit ihnen zu tun gehabt hatte. Irgendjemand musste dies ja schließlich ändern. Warum also nicht anfangen, auch wenn ihr dies durchaus nicht so ganz leicht viel, zumal man sie auch gern mal Ignorierte. Ob dies nun Absicht war oder nicht spielte dabei keine Rollen. Geschehen war geschehen. Sie wollte jedenfalls nicht das Gefühl vermitteln irgendwen zu ignorieren, also stellte sie sich auch dem Rest vor und nickte ihnen zu. Zumindest denjenigen, die mit in der Runde standen oder gerade zu ihnen sahen.

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | Honey House | hinterer Bereich | Saal | mit Noomi, Trayla, Vorin und Shana, im Hintergrund noch ein paar anderen Jedi ]
 
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