Coruscant

[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]

Sein kleines Experiment hatte tatsächlich ein Ergebnis gebracht: Noa bekannte ganz offen, über etwas anderes als den Widerstand sprechen zu wollen. Ihrem vorherigen Kommentar begegnete Exodus mit einem breiten Grinsen, beschloss dann aber, nicht weiter darauf einzugehen. Eigentlich war dazu auch nichts weiter zu sagen: Sie dachte ganz offensichtlich darüber nach, ob sie später mit ihm schlafen würde oder nicht. Und ob sie anschließend am Schießstand zu innerem Gleichgewicht finden musste. Nun, was sie danach tat, war ihm recht egal. Hauptsache der Schritt davor ging in die richtige Richtung.

„Also gut.“

Sie hatte gefordert, dass er etwas von sich erzählte – etwas, dass sie noch nicht wusste. Exodus schnitt sich sinnierend ein weiteres Stück von seinem Steak ab. Was wusste sie denn über ihn? Sie wusste, dass er ein Sith gewesen war und vermutlich auch alles, was damit zusammen hing. Das Thema fiel also schonmal raus. Sie wusste, dass er Vizepräsident der Wingston Corporation war. Das fiel auch raus. Sie wusste sogar über seine Familie Bescheid. Einerseits hatte er auf ihrer Reise über Alisah geredet und andererseits hatte sie vermutlich auch etwas nachrecherchiert. Was blieb da noch? Am besten eine Geschichte von früher, aus seiner Schulzeit vielleicht.

„Ich bin als Jugendlicher auf eine Privatschule hier auf Coruscant gegangen. Wir wurden darauf vorbereitet später die Unternehmen unserer Eltern zu übernehmen.“

Noa nickte bestätigend und sah ihn aufmerksam an. Er lächelte.

„Nun, also … in meinem Jahrgang waren wir achtzehn Leute. Elf Jungs und sieben Mädchen. Und jede einzelne von den Mädels hat mich nach einem Date gefragt. Sie standen alle auf mich.“

Unschuldig zuckte er die Schultern und grinste Noa schief an. Sie blickte ihn mit einem undefinierbaren Ausdruck an.

„Okay, ich gebe zu.“

setzte er schnell nach.

„Das wussten Sie vermutlich schon. Oder zumindest konnten Sie es sich denken. Also was anderes … hmm …“

Exodus schob nachdenklich die Unterlippe vor und kratzte sich gespielt am Kinn. Natürlich hatte er schon eine Geschichte parat, aber ein bisschen Spannungsaufbau gehörte schließlich auch dazu.

„Sie wissen wahrscheinlich noch nicht, dass ich beinahe eine gänzlich andere Karriere eingeschlagen hätte. Ich wäre fast zum professionellen Swoop-Piloten geworden.“

Für den Moment legte er Messer und Gabel bei Seite und lehnte sich in einem Stuhl zurück um besser erzählen zu können.

„Als Kind stand ich unheimlich auf Swoop-Rennen, habe sie alle im Holo-TV verfolgt und davon geträumt, einmal selbst starten zu können. Unser Unternehmen baut ja Raumschiffe, keine Swoop-Renner, aber dennoch hatte ich zu Hause gute Voraussetzungen, um tatsächlich einen zu bauen. Also habe ich mich im Alter von zwölf Jahren drangesetzt und probiert einen Swoop zu konstruieren.“

Intuitiv lehnte er sich wieder vor und bemerkte, wie Noa es ihm gleichtat. Diese Geschichte schien sie also schon mehr zu interessieren.

„Die Mechaniker meines Vaters boten mir ihre Hilfe an, aber ich lehnte immer ab. Ich war zu stolz dazu, ich wollte das alleine hinkriegen. Als ich fertig war, sah auch alles ganz gut aus. Wir – das heißt mein Vater und ich – sind dann zu einem Rennen gefahren, für die jüngeren Altersklassen. Mein Swoop stach aus der Menge hervor, er sah fantastisch aus. Die anderen hatten Teile vom Schrott verbauen müssen, aber ich hatte ja auf das Repertoire der Wingston Corp. zurück greifen können. Während ich meinen Swoop-Renner zur Startlinie schob, sah ich mich schon als erster die Ziellinie überqueren. Ich dachte, der Sieg wäre mir gewiss.“

Exodus machte eine Kunstpause, lehnte sich noch ein Stück weiter in Richtung Noa und senkte seine Stimme.

„Dann kam der Start. Ich grinste meine Kontrahenten an, sah noch einmal zu meinem Vater und winkte ihm zu. Ich kam mir so glorreich vor. Aber dann – als die Startampel von rot auf grün umschaltete – erlebte ich mein blaues Wunder. Es tat sich einfach nichts. Meine Gegner rasten vom Fleck weg los – naja, einige mehr und andere weniger. Aber mein Swoop blieb einfach stehen. Er stotterte kurz und gab dann den Geist auf. Ich blieb minutenlang dort stehen, in der Hoffnung er würde doch noch irgendwann starten. Nichts passierte. Ich wurde dann von der Streckenleitung gebeten, die Rennbahn zu verlassen, um den anderen nicht im Weg zu stehen.“

Theatralisch seufzte er, zuckte dann aber mit den Schultern und grinste Noa wieder an.

„Danach habe ich es aufgegeben und nicht wieder probiert. Aber wenn ich damals die Hilfe der Mechaniker angenommen hätte – vermutlich wären meine Chancen gar nicht so schlecht gewesen, ich hätte die Swoop-Karriere weiterverfolgt und wäre jetzt ein galaxisweit bekannter Rennfahrer. Aber es kam eben anders. Ein Schüsselereignis in meinem Leben.“

Mit einem ironischen Grinsen griff er zum Glas Bier und trank mehrere kräftige Schlucke. Gar nicht so schlecht die Geschichte. Ab und an kam Selbstironie doch auch ganz gut.

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|| Coruscant ▫ untere/mittlere Ebenen ▫ Aufstiegsschacht ▫ Gleiter || ▫ Vorin & Mara S.

Wie beruhigend. Vorin brauchte sich keine Sorgen zu machen was das abendliche Weggehen mit seiner Freundin betraf. Sie war durchaus für vergnügliche Abende zu haben. Treffender Weise entpuppte sich Mara auch nicht als große Tanzdiva. Gut. So würde er sich wenigstens nicht übermäßig blamieren wenn sie über den "Floor" wuselten. Mittlerweise wurde ihm klar, wie wenig er von ihrer Vergangenheit wusste. Bis jetzt hatten sie sich nur die wichtigsten Dinge erzählt, doch über ihre Staffel wusste er letztendlich ziemlich wenig. Ihrer beider Vergangenheit war völlig anders verlaufen, wenn er es richtig mitbekommen hatte. Nun, die Vergangenheit konnte man nicht mehr ungeschehen machen, aber man konnte die Zukunft beeinflussen. Immer wieder spannend was diese für einen bereit hielt. Vorerst war in ihr ein Tanzabend vorgesehen, der sich schneller realisieren lassen würde, als er gedacht hatte.

Kurz nachdem sie ein wenig an Höhe gewonnen und den Bereich der mittleren Ebenen erreicht hatten, sah seine Freundin bereits ein Tanzlokal, das ihr gefiel. Der Name Agostea sagte ihm nicht viel, aber dies musste er auch nicht. Wichtiger war, dass die Schlange vor dem Eingang überschaubar war und sie keine Ewigkeit anstehen mussten. Vorin suchte einen möglichst nahe gelegenen Parkplatz, und wurde überraschend schnell fündig. Der Abend ging fast zu gut los. Andererseits hatte er seit vorhin keine Schülerin mehr, also musste man die Gegebenheiten im richtigen Bezug sehen. Wie wäre es wenn er nicht alles in Frage stellte und die Sachen einfach so hinnahm wie sie waren. Das klang nach einer guten Idee.


"Das ging schon mal schnell, hoffentlich entspricht der Laden auch unseren Erwartungen." , fragte sich der junge Meister laut, während er die Blondine an seiner Seite zum Eingang führte. Die Schlange war gerade einmal zehn Meter lang und verkürzte sich in bemerkenswert kurzer Zeit. Da es hier keinen Tagesrhythmus im herkömmlichen Sinn gab, konnte Vorin nicht einmal sagen, ob sie einen Zeitraum getroffen hatten, in dem es Besucherzahlen-mäßig immer bescheidener zuging, oder ob sie Glück hatten. Wie dem auch sei, als Paar hatte man mit den Türstehern normalerweise am wenigsten Probleme, so auch in ihrem Fall. Nach kurzer Musterung wurde der Weg frei gemacht und die beiden Jedi schritten hinein. Staatsfeinde, Gejagte der hiesigen Machthaber. Und doch waren sie in diesem Moment einfach nur zwei junge Leute, die ihren Spaß haben wollten.

Es dauerte nicht lange bis Mara ihm mitteilte wie begeistert sie von der Musik war, die ihnen entgegen dröhnte. Während Vorin noch mit dem Kopf nickte um den Beat zu verinnerlichen, konnte sich seine Partnerin nicht mehr halten und stürmte sofort auf die Tanzfläche. Natürlich nicht ohne ihn mitzuschleifen. Es wurde nach wenigen Augenblicken klar, wo dieser Elan herkam. Mara brauchte nur ein paar Takte zum warmlaufen. Dann legte sie los. Vorin schritt ein Stück zurück als seine Freundin loswirbelte. Was war jetzt los? Ihn erwartete eine angenehme Überraschung. Da war wohl jemand eine richtig gute Freestyle - Tänzerin. Wo andere nur Arme, Beine und Hüfte ein wenig bewegten und dies als Tanzen verkauften, war der Körper der frischgebackenen Jedi eine Harmonie aus Eleganz und Energie. Choreographisch legte Mara eine flotte Sohle aufs Parkett und teilte damit sogar die Menge auf einem kleinen Bereich. Vor lauter Bewunderung vergaß Vorin selbst zu tanzen und ging ebenfalls zur Seite.

Nachdem ihre Show beendet war, kehrte sie direkt zu ihm zurück und gab zu ihm etwas verschwiegen zu haben. So etwas konnte er ihr kaum vorwerfen, immerhin war dies keine lebensnotwendige Fähigkeit. Aber eine Begeisterung hervorbringende war es unzweifelhaft. Vorin lächelte ihr zu und umschloss mit den Händen ihre Hüften.


"Das war nicht zu übersehen, Madam. Nette Moves."

Er zwinkerte ihr zu und fing an sich zu der Musik zu bewegen. Bei so einem langsamen Song konnte man zum Glück nicht viel falsch machen.

"Na ja, ich schätze unser Tanz vorhin hat schon gezeigt wie sich jeder von uns beiden bewegt."

Ihre verschiedenen Lichtschwertstile spiegelten diesen Sachverhalt ziemlich gut wider. Mara tänzelte regelrecht und glänzte mit Akrobatik-Einlagen in ihrem Kampf, während er eher der sparsame, zielgerichtete Kämpfer war.

"Solch langsame Tänze finde ich eigentlich ganz gut, da kann man nicht viel falsch machen."

Die Tanzpartnerin zu halten und sich ein wenig über die Fläche zu bewegen, das konnte eigentlich jeder. Auch wenn er sich keine Gedanken über zu wenig Selbstbewusstsein machen musste, war er beim Thema Tanz bescheiden. Körperbeherrschung hatte er, und den Rhythmus zu finden war auch im Rahmen seiner Möglichkeiten, doch elegant und ansehnlich sah er trotzdem nicht aus. Aber andererseits war das nur seine eigene Empfindung. Er hatte noch niemals Feedback von anderen bekommen, vielleicht weil es ihn bis jetzt auch noch nie interessiert hatte. Wieso machte er sich darüber so viele Gedanken? Solange es keine Beschwerden gab, musste alles in Ordnung sein.

"Ich denke ich komme zurecht, wobei ich gegen Dich natürlich wie ein ungelenker Droide aussehe."

Sie drehten noch ein paar Runden, bevor der Song in den nächsten verschmolz und sie sich wieder voneinander lösten um sich dem schnelleren Tempo anzupassen. Sie tanzten beieinander bis der übernächste Song bei Mara erneut das Feuer entfachte und sie wieder "ausrastete". Vorin ließ ihr ein bisschen mehr Platz, tanzte aber auf seine Weise weiter. Insgesamt änderte der DJ viermal den Song, bis Vorin die junge Jedi von der Tanzfläche zerrte und sie nach rechts in Richtung der Bar bugsierte.

"Uns fehlt eindeutig etwas zu trinken." , stellte der 20-Jährige fest und drängelte sich durch die Masse zum Tresen vor. Gerade da er die andere Seite kannte, also die der Disko-Angestellten, wusste er wie er sich zu verhalten hatte um möglichst schnell bedient zu werden. Mit der richtigen Dosis an Durchsetzungsvermögen lenkte er die Aufmerksamkeit der Akteurin auf sich:
"Zwei Gläser Sekt!"

Kurz darauf manövrierte er mit den vollen Gläsern höchst vorsichtig durch die Massen bis er Mara erreicht hatte.

"Vielleicht kann ich nicht so gut tanzen, dafür kriege ich die Getränke unblutig durch die Masse."

Mit diesen Worten drückte er Mara ihren Sekt in die Hand. Einwände wegen Alkohol oder ähnlichem akzeptierte er nicht. Zu bestandenen Prüfungen und erfolgreichen Erlebnissen stieß man mit Sekt an. Punkt.

"Also dann! Lass uns auf deine bestandene Prüfung anstoßen. Herzlichen Glückwunsch, Schatzi!"

Mit einem glockenhellen "Pling" stießen die beiden Gläser zusammen und besiegelten sozusagen den Anlass. Selbstverständlich handelte es sich um keinen Exquisit - Sekt, aber er schmeckte trotzdem ganz gut. Er umarmte Mara mit einem Arm:

"Ich freu mich für Dich. Es war ja auch höchste Zeit." , lobte er in ihr Ohr. Nun endlich waren sie als Paar nicht mehr Jedi und Padawan, sondern sie waren auch Ordensintern endlich gleichwertig. Sie stellten sich ein wenig zur Seite, damit sie nicht im Weg standen und tranken erst einmal in Ruhe.

"Ist ein schönes Gefühl es endlich geschafft zu haben und selbstständig zu sein, oder?" , lächelte er.

|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Tanzclub Agostea ▫ || ▫ Vorin & Mara S.
 
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"Alles kein Ding, haben wir alles drüben. Nett vom GD was?", antwortete er auf ihre Fragen. Catherine wandte ihm daraufhin den Blick zu. Nett... ja, sozusagen, wenn man nicht bedachte, dass es selbstverständlich sein sollte, so etwas von seinem Arbeitgeber gestellt zu bekommen... Cat schüttelte den Gedanken ab. Sie sah schon wieder viel zu schwarz. Er hatte doch nur einen Scherz gemacht. Hatte sie ihren Humor ganz und gar verloren?

"Es ist gut, dass wir zivile Gebäude zum Austausch mit der Organisation nutzen können..."

, murmelte sie geistesabwesend und starrte wieder hinaus. Es war unklar, wo genau sich ihre Verwaltung niedergelassen hatte, denn das Hauptquartier auf Coruscant war vor einigen Jahren gestürmt worden und seitdem war es zu gefährlich irgendwo hier Büros zu nutzen. Der Geheimdienst war zu einer Untergrundbewegung geworden, wie der Widerstand eine war.
"Unser einziges Problem steht hier..." Während Catherine über die derzeitige Situation sinnierte, plante Tatooine bereits den Plot. Er deutete auf Sek'nos, welcher wirklich nicht nach einem imperialen Soldaten aussah.
Die Majorin verließ ihren Platz am Fenster und näherte sich wieder den anderen.


"Sie wollen ihn in Handschellen mitnehmen? Kein schlechter Gedanke!"

, meinte sie und nickte, während sie den befellten Operative von oben bis unten musterte.

"Wir könnten vortäuschen, dass wir ihn kurzfristig ebenfalls verlegen müssen!"

, fügte sie schließlich hinzu. So entstand ein guter und offenbar einfacher Plan, wenn denn alles so lief, wie man es sich vorher ausmalte. "Die geplante Versetzung des Direktors ist für ein Uhr morgens angesetzt. Also haben wir noch gute sechs Stunden Zeit." Mit dieser Feststellung blickte Jamie abwartend zu Cat, welche erneut nickte.

"Wir können uns unterdessen ausrüsten! Gehen wir rüber, wo wir eigentlich längst sein sollten!"

Der Entschluss war gefasst. Zusammen verließen sie das Zimmer, in welches sie eigentlich nie gehen hätten müssen und zogen stattdessen in den Raum um, in dem Tatooine schon auf sie gewartet hatte. Das Zimmer, welches andere Geheimdienstleute schon für sie vorbereitet und mit kleinen geheimen Verstecken ausgestattet hatten. So etwas hatte Catherine schon von Anfang an erwartet. Nun konnten sie abwarten, sich ausruhen oder auch besser kennenlernen, während sie die Utensilien auf Tauglichkeit überprüften. Die junge Frau setzte sich an den Tisch im Wohnraum und wartete darauf, dass Tatooine die Sachen aus ihrem Versteck holte.

"Name, Dienstgrad und Funktion in dieser Operation?!"

, fragte Cat nach einer Weile, in der sie den dunkelblonden Mann beobachtet hatte. Natürlich kannte sie seine Funktion halbwegs, aber sie war es mittlerweile gewöhnt nach dem Protokoll zu agieren. Er war ihr Informant, wahrscheinlich ebenfalls ein unterstellter Operative oder dergleichen. Sie konnte keine Dienstabzeichen sehen - kein Wunder in verdecktem Auftrag. Eigentlich machte er aber eher den Eindruck Soldat zu sein und kein direkter Agent.


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Maras Gesicht leuchtete regelrecht als ihr Freund ihr ein nettes Kompliment machte. Sein zwinkern fand sie in diesem Moment unheimlich süß, aber genau genommen war er auch Süß. Verrücktes Leben, wenn sie bedachte dass sie gerade mal siebzehn war und einen Freund aufweisen konnte, der perfekt zu ihr passte, der sie ergänzte, wo sie fehlte. Sie hatte einen Glücksgriff getan, einen den sie niemals bereuen würde. Manche Dinge konnten schneller gehen als man zu hoffen wagte und in diesem Fall war es wahrlich schnell gegangen, auch wenn ihre Beziehung zwischendrin kurz gescheitert war, wobei gescheitert vielleicht nicht das absolut richtige Wort dafür war. Vorin hatte Recht mit seiner Aussage, dass man so hatte erkennen können wer sich wie bewegte und es passt auch. Mara liebte die Akrobatik, welche sie in ihrem Lichtschwertstil auslebte. Ihr Kopf war, wenn sie Musik hörte sofort von Schritten erfüllte, welche nach draußen drängten. Vorin war dahingegen eher ruhiger, gelassener, was sich auch in seinem Kampfstil zeigte. Sie grinste leicht als ihr Freund erklärte, dass man bei einem langsamen Tanz nichts falsch machen konnte. Da hatte er zum großen Teil recht, wenn auch nicht gänzlich. Tanzen war nun mal etwas, was man mit Hingabe praktizieren musste, was man lebte, im Blut hatte, andernfalls hatte es keinerlei Sinn.

„Stimmt da hast du nicht ganz Unrechte, wenn man auch bei solcher Musik einige falsch machen kann. Tanzen ist mehr als nur Bewegen.“

Von ihm gehalten zu werden war ein schönes Gefühl, ebenso sich mit ihm im Rhythmus der Musik zu bewegen, welche ihre beiden Körper erfasste. Mara lachte leise als er meinte, dass er zurecht käme, wobei er allerdings gegen sie wie ein ungelenker Doride aussah. Nun dies war wohl etwas übertrieben. Er sah ganz und gar nicht aus wie ein ungelenker Droide. Er konnte tanzen, er besaß Gefühl und Rhythmus, von daher würde er es kein Problem sein ihm etwas Unterricht zu geben. Das Paar drehte noch einige Runden, ehe der Song in den nächsten verschmolz und sie sich dann erneut voneinander lösten um sich dem schnelleren Tempo anzupassen. Mit ihm über das Parket zu gleiten war herrliche, wobei Mara bei dem übernächsten Song nicht mehr an sich halten konnte. Die Musik zu gut, der Rhythmus zu heiß, die Schritt in ihrem Kopf und sie mussten heraus. Wieder brachte sie die anderen Tänzer dazu zum Publikum zu werden. Die Musik beruhigte Mara nicht nur, sondern belebte sie auch. Hier konnte sie frei sein. Viermal wurden sie Songs gewechselte, ehe Vorin seine Freundin von der Tanzfläche zerrte, sie nach rechts bugsierte in Richtung Bar.

Etwas zu trinken war eine sehr gute Idee ein wenig Durst hatte die Blondine mittlerweile schon. Mara blieb am Rand stehen, währen dir attraktiver Liebling zum Tresen wanderte um die Getränke zu besorgen, wobei sie ihm hinterher sah. Sie ertappte sich dabei dass ihr Blick einen langen Moment auf seinem Hintern hängen blieb, der ja so was von sexy war. Super Optik wie Mara fand, wobei sich ein diebisches Grinsen auf ihre Lippen schlug. Einen kurzen Moment darauf kehrte ihr Freund mit zwei Gläsern Sekt in der Hand zurück, wobei er einen davon ihr in die Hand drückte.


„Für das unblutige Servieren bekommst du die Bestnote.“


Das Paar stieß an und mit einem Grinsen nahm sie einen Schluck des Alkohols, der gar nicht schlecht war, auch wenn sie kein Sekt Fan war, sondern Cocktails bevorzugte. Aber immerhin ging es hier ja um ihre bestanden Prüfung. Mit einem Arm umarmte er sie und die Blondine legte ihren Kopf leicht schräg.

„Danke du bist süß. Ja, es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man etwas geschafft hat. Ich ein wenig stolz auf mich. Selbständig mein Schatz, musste ich schon immer sein, von klein auf, dass ich es jetzt bei den Jedi auch sein darf ist eine Ehre. Eine sehr große. Wenn der heutige Abend, die Nacht vorüber ist, werde ich wissen ob ich eine Schülerin habe oder nicht. Allerdings denke ich sollten wir einmal zumindest für den jetzigen Moment nicht über unser Dasein sprechen was unsere Pflichten angeht sondern hier und jetzt einfach genießen. Ich bin siebzehn, mein Leben lang musste ich erwachsen sein, ich weiß nicht was es bedeutet auch mal ein Kind zu sein. Vielleicht hat mir diese Kindheit gefehlt vielleicht auch nicht, aber ich würde mir wünschen heute Abend einfach mal nicht erwachsen sein zu müssen wenn du verstehst.“


Sie lächelte leicht, hob ihr Glas und nahm einen großen Schluck ehe sie ihn wieder ansah.


„Weißt du in all der Zeit in der allein war, in der so nie wirklich jemanden hatte, habe ich nie begriffen dass mir genau dies fehlt. Ich war allein, mehr oder weniger und als ich dich traf hat sich dies verändert. Trotz alle dem das ich Glücklich war, konnte ich damit nicht umgehen, weil ich es nicht kannte. Jetzt weiß ich, dass ich dies früher hätte sagen sollen.“

Mara lehrte ihr Glas in einem Zug und lächelte erneut.

„Ich denke wenn manche Dinge nicht geschehen wären hätte ich nicht erkannt wohin ich trifte. Versprich mir, dass egal was kommt du mir zur Not auf die Füße trittst.“

Einen kurzen Moment sah sie ihn ernst an, dann lächelte sie erneut. Dies hatte sie unbedingt loswerden wollen, ehe sie den restlichen Abend und die Nacht genießen wollte. Sie hatte auf alle Fälle Durst, aber diesmal auf etwas leckeres.

„Also ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich hätte unheimlich gerne einen leckeren Cocktail. Was fruchtiges.“

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[Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Markus’ Quartier] Markus, Arkon

Arkon kratzte sich ein wenig verwirrt am Kinn. War Markus eben nicht die ganze Zeit hin und her gelaufen und ...?! Arkon furchte seine Stirn. Es soll einmal hierher gehört haben? Zu einem Bordell? Was hatte er hier getan? War er Bodyguard gewesen? War Markus der von Shana und Shana eine Prostituierte des Bordells hier? Arkons Stirn zog noch tiefere Furchen. Er suchte sich einen Stuhl und setzte sich ohne zu fragen. Er war zu verwirrt um irgendwas zu sagen. Er wusste jetzt gar nicht mehr, wer er war und was er war. Der Übergang zwischen Unwissen und Wissen war schmerzhaft und verwirrend. Man fühlte sich dabei dümmer und unwissender als man es vorher war. „Der Weg zur Erleuchtung ist steinig und schwer“, klang es in seinem Kopf. Die Stimme konnte er niemanden zu ordnen, doch war sie ihm vertraut.

„Was...?!“ Stammelte er und versuchte seinen Satz neu zu beginnen: „Wie..., wer...?!“

Ein Erinnerungsblitz durchzuckte ihn. Er schloss die Augen. Irgendwie schienen Teile seiner alten Erinnerung wieder aktiviert worden sein. Alderaan. Jedi und Sith trafen aufeinander, sie kämpften. Arkon wurde bewusstlos geschlagen. Er öffnete die Augen und sah sich nochmal das Bild an. Seine Eltern? Hm. Markus konnte Recht haben. Er atmete tief ein und aus und beruhigte sich. Konzentrierte sich darauf wieder klar denken zu können. Dann sah er mit festen Blick in Markus Augen. Er musste die Frage stellen:

„Wenn ich einmal hierher gehört habe, was habe ich dann hier getan?“

Arkon musste es wissen, sein innerer Drang nach Wahrheit war wieder so erstarkt, dass er ihn nicht niederkämpfen konnte. Er machte sich darauf gefasst, enttäuscht zu werden und nichts hilfreiches zu erfahren. Auf andere Konsequenzen bereitete er sich nicht vor. Er dachte nicht einmal daran, dass er vielleicht Dinge erfahren konnte, die er gar nicht wissen konnte. Vielleicht hatte er hier Dinge im Bordell getan, die er nicht ohne Grund vergessen hatte...

[Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Markus’ Quartier] Markus, Arkon
 
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Arkon war verwirrt, ziemlich am Boden und er hatte sich deswegen setzen müssen. Mark stand nun vor ihm, fertig angezogen, ausgerüstet und mit vor der Brust verschränkten Armen. Er sah auf den Jungen hinab und betrachtete ihn einen Moment in seinem Leid, sich nicht erinnern zu können. Schließlich fragte er dann, was er denn hier getan hätte. Dies Tatsache, dass sie sich in einem Bordell befanden, behagte ihm überhaupt nicht. Markus konnte sich ein schiefes Lächeln und den folgenden Satz nicht verkneifen, auch wenn er wusste, dass das ziemlich gemein in der Situation war:

"Du bist jung, ein hübscher Kerl - Du hast hier gearbeitet Arkon!!"

Naja, im Prinzip war es ja nicht einmal eine Lüge, auch wenn es den Jungen im ersten Moment schocken würde. Doch der Corellianer konnte die Maskerade nicht lange aufrecht erhalten und fing an zu lachen.

"Spaß beiseite!"

, sagte er, griff nach dem anderen Stuhl, zog ihn heran und setzte breitbeinig drauf, sodass er die Arme über die Rückenlehne legen konnte, aber dennoch in Arkons Richtung gewandt war.

"Man kann sagen du hast hier gearbeitet, aber es ist nicht so, wie du vielleicht denkst!"

Der Jedi-Meister sah den Schüler eine Weile schweigend an. Dann wollte er ihn aufklären, doch wie sollte er dies am Besten anstellen?

"Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint!"

, sagte er recht geheimnisvoll und dann fiel sein Blick auf das Foto in Arkons Hand. Es kam ihm eine Idee in den Sinn, wie er seinem Gedächtnis vielleicht noch auf die Sprünge helfen konnte. Die Arme ließ er auf der Rückenlehne, aber er öffnete die rechte Hand in Richtung des Bildes. Es kostete ihn kaum Konzentration, da bewegte es sich und ehe sich der Junge versah, flog es in Marks Richtung und landete gezielt in seiner Rechten, deren Finger es schließlich umschlossen. Diese Demonstration sollte ihm zeigen, was Markus war und auch was er selbst war.

"Das kannst oder konntest du auch einmal!!"

, offenbarte Markus und lächelte. Mit einem Blick auf die Fotographie, reichte er es dem Schüler wieder.

"Das hier mag nach außen hin nach einem Bordell aussehen, aber in Wahrheit dient es uns als Versteck. Mit uns meine ich die Jedi, die hier leben. Du hast einmal dazu gehört und du kannst es wieder, wenn du nur willst!"


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[Coruscant-Untere Ebenen-Gebäude-Ausenwand]

Langsam kroch eine unscheinbare Granitschnecke über die Ausenwand eines Gebäudes von Coruscant wie es Hunderte seiner Artgenossen genauso tun. Doch passierte dann aufeinmal etwas sonderbares was zu schnell für das ungeschulte Auge war. Die Schnecke blieb bei einem Luftschach stehen und verflüssigte sich wobei eine Art Schwarzlich-Ölige Flüssigkeit übrig blieb die im Luftschacht verschwand. Es hatte ganz gut geklappt für Quotils Geschmack, nichts und niemand hat gemerkt das es sich bei der Granitschnecke in wirklichkeit um eine Gurlanin handelte. Vor allem nicht das es eine Gurlanin ist die für die Neue Republik arbeitete.Langsam bewegte sich der Ölfilm durch den Lüftungsschacht bis er dahin kam wo er, oder es, hinwollte. Nach wenigen Minuten blickte Quotil durch die Maschen des Schachtes in ein Zimmer wo 3 Personen saßen, eine Menschenfrau, ein Menschenmann und ein Wolf auf 2 Beinen. Ungeachtet der Tatsache das wohl alle 3 aus ihr Barqähren machen würden wenn sie sie erschreckte kroch die Flüssigkeit zum GItter des Schachtes und formte sich in eine winzige Fliege die daraufhin durch das Zimmer flog und landete neber der Frau (Cat) wo sie sich plötzlich in ihrer Wahren Gestalt zeigte. Ein unbekannt wirkendes Schwarzes Wesen mit stechend Orangen Augen und Schwarzem Fell am Körper.
Scheinbar schien die Frau nochnie mit Gurlanin Kontakt zu haben denn sie sprang sofort auf und zog eine Blasterpistole hervor. Vollkommen Gelassen machte es sich Quotil etwas bequemer und fixierte eine Person nach der anderen mit ihren Orangenen Augen bevor sie zu sprechen begann.
Ich wünsche einen Guten Abend meine Dame und die Herren, mein Name ist Quotil. Operative der NR und ich wurde hierhergeschickt um sie zu unterstützen. Wie kann ich helfen? fragte sie bevor sie die Gestalt einer jungen Frau annahm. Nachdem sie sich etwas bequemer gemacht hatte schaute sie zu dieser jungen Frau, auf eine Antwort wartend.


[Coruscant-Untere Ebenen-Gebäude-Quartier]mit Cat,Sek´nos,Jamie
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Markus’ Quartier] Markus, Arkon

Es traf den jungen Alderaaner, so viel war Arkon sich nun auch seiner Herkunft bewusst, wie ein Schlag in den Magen. Er hier...? Dann lachte Markus und Arkon sah ihn nur verdaddert an. Wurde er gerade hinters Licht geführt? Bestimmt. Arkon zog ein wenig bitter die Mundwinkel zusammen, als Markus sich vor ihn gesetzt hatte. Er meinte, das Arkon hier schon gearbeitet hatte, aber weder als Bodyguard noch als ........ . Ein wenig erleichtert sah Arkon seinem Gegenüber in die Augen. Er schwieg. Gerade als es für Arkon unerträglich wurde, sprach Markus einen geheimnisvollen und verwirrenden Satz. Arkon hatte das Gefühl in einer Show gelandet zu sein, in der von der Oberschicht hinters Licht geführt wurde. Die Rache für seine Überfälle? Dann auf einmal flog Arkons Bild weg und er wollte danach greifen, doch es war schon weg. Er wollte es nicht wahrhaben und noch weniger wollte er glauben, dass er selbst es auch mal konnte. Was redete da Markus für ein Zeug?! Er, Arkon, soll ein Jedi gewesen sein? Und warum waren Jedi hier auf Coruscant? Sie waren doch soweit Arkon wusste ... - Zack, Gedächtnisblitz. Coruscant. Zollkontrolle. Arkon und sein Meister Jor Moch betreten Coruscant. Sollen ein Widerstandsnest aufbauen helfen. Dann ein weiterer Blitz, Alderaan Treffen auf Jedi. Flucht nach Ossus. Beginnende Ausbildung und treffen auf verschiedene Jedi.

„Ossus, ich war dort,“ erinnerte sich der ehemalige Padawan. „Ich sollte vor einiger Zeit mit meinem Meister hier auf Coruscant mithelfen eine Zuflucht für die Jedi zu finden. Wo mein Meister ist weiß ich nicht...“

Arkon sah auf das Bild in seiner Hand. An seine Zeit auf Alderaan konnte er sich immer noch nicht erinnern. Doch nach und nach vervollständigte sich das Bild in seinem Kopf. Er akzeptierte, dass die Personen auf dem Bild seine Eltern waren. Sie mussten sich bestimmt Sorgen machen, dachten bestimmt schon er wäre tot. Arkon sah wieder zu Markus und sprach weiter:

„Ich weiß nur nicht, ob ich das noch kann was du eben gemacht hast...“

[Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Markus’ Quartier] Markus, Arkon
 
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Der Corellianer stützte den Kopf auf seiner Rechten ab und wartete ab, was in Arkon geschah. Dieser schien sich langsam wieder erinnern zu können - Sehr gut! Das Gefühlschaos war noch da, aber nicht mehr so gravierend, wie zu Beginn dieses Morgens.

"Dein Meister... Wer war er?"

Mark bezweifelte zwar, dass er ihn kannte, aber einen Versuch war es wert. Es war auf jeden Fall interessant zu hören, dass Arkon zu den ersten Jedi auf Coruscant gehört hatte, die den Widerstand aufbauen sollten. Das war wenigstens ein Anhaltspunkt auf das, was dann geschehen sein könnte. Vielleicht wurden sie bei der Einreise erwischt. Die Kontrollen waren schon einmal schärfer gewesen, als sie es momentan waren. Für Markus zumindest war es kein großes Problem gewesen, nach Coruscant zu kommen. Eine gefälschte ID, ein Frachter, auf dem er angeheuert hatte... und perfekt war die Reise!
Nun betrachtete der junge Kerl erneut das Foto seiner Eltern, ehe er noch einmal das Wort ergriff: „Ich weiß nur nicht, ob ich das noch kann was du eben gemacht hast...“


"Übung heißt das Stichwort!"

Der Jedi-Meister sah sich im Raum um und suchte nach etwas, das für ein kleines Levitations-Training passen würde. Schließlich blieb sein Blick an einem Stift hängen, der auf dem Nachtkästchen lag. Er hob die Hand, der dünne Gegenstand flog wie auf Kommando durch den Raum und direkt in seine Rechte, wie eben schon das Bild des Jungen.

"Versuch's doch einfach mal!"

, riet er und ließ den Stift mit Hilfe der Macht langsam zu Boden gleiten.


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[Coruscant | Imperial City | Luftraum | Gleiter | Richtung Jedi Tempel] Darth Draconis und Chiffith

Offenbar hatte Chiffith zumindest teilweise das Richtige getroffen oder aber zumindest den Meister nicht mit einer Demonstration von Dummheit erzürnt. Darth Draconis strafte ihn nicht für seine Worte, sondern korrigierte und ergänzte sie. Nun spielte es nach dem Ermessen des Jüngers kaum noch eine Rolle, dass der Sithlord ihn noch nicht ausdrücklich zu seinem Schüler erklärt hatte: Der Unterricht war trotzdem schon in vollem Gange.

Draconis erzählte weiter und bot dem Lamproid erstaunlich tiefe Einblicke in das Wesen und die Ideen sowohl der Sith als auch der Jedi. Abermals hörte Chiffith so aufmerksam zu, wie er konnte. Die Angst davor, bei einer weiteren Frage zu versagen, schärfte seine Sinne. Er konzentrierte sich nicht auf den reinen Wortlaut, sondern versuchte, sofort deren Sinn zu erfassen, um - falls es verlangt wurde - Draconis' Aussagen in eigenen Worten wiedergeben zu können. Manchmal fiel es ihm schwer, dem Meister zu folgen. Ihn aber für eine Zwischenfrage zu unterbrechen, das wagte er nicht.

Der Darth machte deutlich, wieso die Lehren der Jedi nach Sicht der Sith grundlegend falsch waren und wieso eine abgrundtiefe Feindschaft zwischen beiden Orden bestand. Chiffith verstand, dass die Jedi nicht nur eine andere Meinung vertraten (was ihm herzlich egal gewesen wäre), sondern tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Hindernis auf dem Weg zur Macht darstellten, nicht nur durch ihr Handeln, sondern auch durch das Gedankengut, das sie in der Galaxis verbreiteten. Von diesem Augenblick an war auch Chiffith ihr Feind.

Doch der Meister erklärte auch, dass die Sith trotz des gemeinsamen Gegners keineswegs geeint waren. Das war eigentlich naheliegend und leicht verständlich. Freiwillig seine Macht zu teilen oder sich jemandem unterzuordnen, widersprach vollkommen dem Streben und Wirken der Sith. Der harte Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft war Teil ihres Wesens und notwendig für ihr Vorankommen. Chiffith wurde damit eine weitere Konsequenz seines Bestrebens, ebenfalls ein Sith zu werden, vor Augen geführt: Je höher er stieg, um so mehr mächtige und zu allem entschlossene Feinde würde er sich machen. Er würde sich irgendwann mit Meistern wie Draconis oder Lo'Tsodnuth, vielleicht auch mit ihnen selbst, messen müssen und entweder siegen oder sterben. Die Folgen aus dieser Erkenntnis waren weitreichend. Leider hatte er nun nicht die Gelegenheit, diesen Gedanken zu Ende zu führen.

Der Gleiter steuerte auf ein wahrlich riesenhaftes Gebäude zu, das selbst in dieser Stadt noch dominierend wirkte. Dies musste das Ziel ihrer Fahrt sein: Der Jeditempel! Chiffith verstand nichts von Architektur. Doch um so größere Wirkung hatte dieses Bauwerk auf ihn. Es war ebenso eindrucksvoll wie der Sith-Tempel auf Bastion, wenngleich es kaum Ähnlichkeiten im Baustil gab und die vermittelte Stimmung eine andere war. Jedenfalls zeigte es mit unumstößlicher Deutlichkeit, dass die Jedi und keindeswegs frei von Eitelkeit waren. Auch sie erhoben einen Herrschaftsanspruch. Doch nun war ihr Tempel verlassen und lag teilweise in Trümmern: Ein Symbol einer vernichtenden Niederlage und entrissener Macht. In Chiffiths Geist erschien das Bild eines starken, aber unterlegenen Raubtiers, das mit gebrochenem Rückgrad auf dem Boden lag und um sich schlug. Noch lebte es und war in der Lage sich zu wehren, sogar mit doppelter Kraft zu kämpfen. Doch selbst wenn es seinen Feind noch in die Flucht schlagen konnte, es würde sich niemals mehr aufrichten, sondern damit nur sein Sterben verlängern.


Der Jünger war sehr neugierig, zu erfahren, was sie hierher führte. Er hatte das Gefühl, dass er Zeuge oder sogar Teil von etwas Bedeutsamem werden sollte.

»Hör gut zu, Made«, sagte Darth Draconis, nachdem sie einen Kontrollpunkt passiert hatten. »Wir treffen gleich auf den Sith Inquisitor Nergal und dessen Schüler. Selbst letzterer ist über deinem Rang, also verbeugst du dich so tief wie es dein langer Körper zulässt, und zollst ihnen Respekt. Du redest nur wenn man dich fragt.«

»Wie Ihr befehlt, Meister!« zischte Chiffith unterwürfig.

Als der Sith das Fahrzeug verließ und eilig die Stufen empor stieg, folgte der Lamproid ihm in kurzem Abstand. Oben standen zwei humanoide Gestalten, beide umgeben von metaphorischer Düsternis, jedoch in unterschiedlichem Maße. Bei der furchterregenderen und machtvolleren handelte es sich um einen Menschen mit kräftigem Körper, aber faltigem, verhärmtem Gesicht, wie Chiffith beobachtete, als sie sich näherten. Die zweite Person stand weiter im Hintergrund, so dass er sie nicht gut erkennen konnte.

Der Jünger blieb ebenfalls hinter seinem Meister zurück. Wie befohlen, verneigte er sich so tief er konnte, was bedeutete, dass er seinen ganzen Körper schlaff auf den Boden sinken ließ und auch den Kopf nach unten drehte, so dass seine Fänge den steinernen Grund berührten. Seine lichtempfindlichen Sehstiele ermöglichten es ihm, trotzdem die gesamte Szene zu beobachten, ohne dass ihm eine Kleinigkeit entging.


[Coruscant | Imperial City | Vorhalle der Ruinen des Jedi Tempels] Nergal, Darth Draconis, Ario Fera und Chiffith
 
(Cloé Raquelle Cortina)

- Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ - Mit Exodus -

Als Exodus ihr erzählte, dass während der Schulzeit alle Mädchen auf hin gestanden hatten, dachte Cloé zurerst, nur einen winzigen Moment lang, er meine es ernst. Erst als er grinste und seinen Scherz abtat, musste auch sie lachen. In Gedanken machte sie ein weiteres grünes Häkchen auf einer Liste aller Vorzüge, die Exodus Wingston besaß: er war nicht nur einfach nett, er hatte auch noch Humor.

„Hätten Sie sich nicht verraten, hätte ich Ihnen die Story direkt abgekauft.“

Scherzte sie, bevor er weiter erzählte und ihr eine echte Anekdote erzählte, eine Geschichte von sich selbst, als er noch ein kleiner Junge gewesen war. Es ging um ein Swooprennen, das er damals gehofft hatte zu gewinnen, das er letztendlich aber nicht hatte fahren können, da er seinen Swoop nicht ans Laufen gebracht hatte. Cloé konnte ihn sich bildlich vorstellen, wie der junge Exodus fassungslos hatte mit ansehen müssen, wie alle seine Konkurenten in Höchstgeschwindigkeit an ihm vorbei rasten, während er sich nicht von der Stelle bewegen konnte.

„Oh neeein, das muss fürchterlich gewesen sein!“

Fühlte sie mit ihm mit, konnte aber auch ein Lachen nicht unterdrücken und hielt sich, belustigt aber zugleich auch voller Mitleid, die Hand vor den Mund.

„Ich kann verstehen, dass Sie es danach aufgegeben haben. Das hätte ich wahrscheinlich auch.“

Sie legte ihr Besteck zur Seite und tupfte sich den Mund mit der Serviette ab.

„Es hat köstlich geschmeckt.“

Sagte sie, noch einmal das Essen lobend.

„Aber ich bin wirklich satt. Ich glaubte, ich könnte nicht mal mehr einen Nachtisch herunter bekommen. Das war wirklich eine gute Geschichte, vielen Dank. Ich fürchte, mir fiele gar nichts vergleichbar gutes ein, um da mithalten zu können. Wie ist es heute um Ihre technischen Fähigkeiten bestellt? Haben Sie sich verbessert?“

Fragte Cloé und dachte an Noa, die in solchen Dingen wirklich gut war.

„Und auch, wenn aus Ihnen kein galaxisweit bekannter Rennfahrer geworden ist, dafür sind Sie eben heute ein galaxisweit bekannter Geschäftsmann.“

Cloé lächelte und zuckte vielsagend mit den Schultern. Sie fand das so sogar noch besser.

„Können wir eigentlich auch hinaus auf die Terasse?“

Fragte sie dann, denn sie hatte schon vor einer Weile die Flügeltüren bemerkt, die nach draußen führten.

„Falls Sie auch fertig mit dem Essen sind, wäre es schön, etwas frische Luft zu schnappen.“

- Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ - Mit Exodus -
 
Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex - Gänge - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa

Es schien so, als würde Ria die Gründe, die zu einer Entscheidung zu Ungunsten der Deportation ihrem Legaten gegenüber noch etwas genauer erläutern müsste, wahrscheinlich hatte er diese Gründe bisher noch nicht verstanden – wie auch? Schließlich hatte sie ihre Entscheidung bisher einfach ohne jede Begründung in den Raum gestellt. Vielleicht würde er ihre Vorgehensweise besser verstehen, wenn sie ihm die Gründe hierfür näher erläuterte. Auch wenn seine Meinung letztendlich wohl nur wenig Einfluss auf die Entscheidung der Twi’lek haben würde – schließlich war sie die Gouverneurin und er ’nur’ ein unerfahrener Legat, der ihr gegenüber erst beweisen musste, dass er loyal und ihr Vertrauen wert war – wollte sie ihn dennoch gerne davon überzeugt wissen. Immerhin war es immer besser, wenn man sich der Unterstützung seiner Mitarbeiter und Untergebenen sicher sein konnte. Also holte die junge Frau kurz Luft und begann zu erzählen:

„Nun, Mister Ortiz, mit einer solchen Deportation ist auch immer eine große logistische Leistung verbunden; ich gehe davon aus, dass die Kontakte der Klatooinianer gut genug sind, dass sie frühzeitig von dieser Maßnahme erfahren werden, Was also werden sie tuen? Ihre lukrativen Geschäfte auf Plagen einfach so aufgeben und sich wegschaffen lassen? Nein. Sie werden sich wehren. Die klatooinianische Handelsgilde verfügt über eine großes Arsenal an Waffen, sie werden von ihnen Gebrauch machen. Was dann passiert können Sie sich sicherlich denken. Wir können uns einen Kleinkrieg gegen diese Schwerstkriminellen nicht leisten und …“, der Blick der Blauhäutigen fiel auf die demographische Tabelle, die die Bevölkerungsanteilen der verschiedenen Rassen auf Plagen anzeigte, „… außerdem hätten wir in diesem Fall nicht genug Soldaten um eine Deportation mit Waffengewalt durchzusetzen – auch wird es meiner Meinung nach äußerst schwer sein, mehr Militärs zur Verfügung gestellt zu bekommen. Abgesehen davon … was für einen Eindruck würde ein solcher Bürgerkrieg gegen die Klatooinianer wohl bei den Chikarri hinterlassen? Nachdem sie in das Imperium eingegliedert wurden haben sie einen Teil ihrer Eigenständigkeit verloren und noch misstrauen sie uns, verständlich. Wenn wir nun auf diesem Wege gegen ihre Mitbürger vorgehen, werden auch die Chikarri Angst bekommen und versuchen sich zu wehren, wenn ihr Eigentum bei militärischen Auseinandersetzungen beschädigt wird, wird das den wenigen Promiperialen unter ihnen nur noch mehr den Wind aus den Segeln nehmen. Ein durch Gewalt und militärische Unterdrückung geängstigtes Volk ist ein idealer Nährboden für antiimperiale Widerstandsgruppen und die Propaganda des Abschaums von der Republik.“

Ria hielt einen Moment lang inne, während ihr Blick prüfend zu dem menschlichen Legaten wanderte. Ob Marius ihre Ansichten wohl teilen und ihr zustimmen würde?

„Ich werde über einen anderen Weg, die Gefahr, die von der Handelsgilde ausgeht, dauerhaft zu entschärfen, nachdenken. Bis dahin möchte ich, dass Sie alle Mitarbeiter des Verwaltungsapperates auf Plagen auf Kontakte zu den Klatooinianern und auf Korruption überprüfen. Entlassen Sie wenn nötig auch alle Verdächtigen. Wenn sich die Chikarri bei unseren Gesprächen produktiv zeigen und endlich die imperiale Lebensweise etwas mehr annehmen, möchte ich, dass Sie bei der Wiedereinstellung von Personal in dieser Hinsicht verstärkt auf gut ausgebildete Chikarri und deren Anführer Rücksicht nehmen, es gibt bestimmt auch ein paar unter ihnen, die sich für Verwaltung begeistern können.“

Wenn man die Chikarri langfristig auf Kurs halten wollte, musste man ihnen das Gefühl geben, wichtig zu sein. Zu mindest innerhalb der imperialen Ordnung und unter der Herrschaft des mächtigen Imperators, was dadurch erreicht wurde, dass man ihnen Posten innerhalb der Verwaltung oder als Berater zugestand, aber die wahre Entscheidungsgewalt würde bei der Twi’lek bleiben.. Ria war sich sicher: Wenn sich das Imperium erst einmal als Arbeitsgeber und Garant für Stabilität, Kultur und Wirtschaftswachstum auf Plagen etabliert hatte, würden auch die letzten Bewohner ihren Widerstand gegen die imperiale Fremdherrschaft aufgeben; die Gouverneurin glaubte fest daran, dass sich die Ureinwohner Plagens für die imperiale Ordnung begeistern lassen würden.

Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex - Gänge - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa
 
\\ Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex - Gänge - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa //

Die Argumente der Gouverneurin hatten ihren Sinn, das Verstand der Legat und akzeptierte seine verbale Niederlage in dieser Auseinandersetzung. Obwohl diese Niederlage bitter schmeckte und er immer noch der Meinung war, dass die Klatooinianer eine Bedrohung darstellten die ausgelöscht werden musste. Er spürte dass diese Entscheidung noch weitreichende Folgen haben würden. Diese Verbrecher würden sich nicht einbürgern lassen. Sie würden nicht lächeln und nicken und auch noch danke sagen. Sie würden aufbegehren, sie würden einem Krayt Drachen gleich aufschreien und aufbegehren. Diesen Aufstand niederzuschlagen würde weitaus mehr Ressourcen kosten.
Seine Daten sprachen jedoch für die Argumentation der Twi’lek, er konnte einfach nichts dagegen sagen.
Sein Blick glitt zunächst nochmal in seine Daten, er schwieg und sagte zunächst nichts. Seine Gedanken rasten, suchten nach der letzten Möglichkeit ihr Paroli zu bieten. Man könnte natürlich den Klatooinianern ein Attentat zuschieben, ein „Inside Job“, doch er hatte bereits im Blut dass die nichtmenschliche Gouverneurin lieber auf Schmusekurs mit diesen Kreaturen gehen wollen würde. Seine Gedanken behielt der Mensch für sich, es war oft besser zu schweigen als seinem Vorgesetzten zu sagen was man dachte. Solang es seine Karriere nicht beeinflussen würde, wäre es ihm egal. Sollte sie jedoch zur Gefahr für seine Karriere werden, würde er alles versuchen sie aus dem Weg zu räumen. Egal wie. Sein Kopf neigte sich jedoch jetzt, er ordnete einige Papiere bevor er aufblickte und die blauhäutige Gouverneurin fokussierte.


“Natürlich Gouverneurin, sie haben Recht.“

Seine Niederlage war also besiegelt. Auf zur nächsten Schlacht. So zumindest, hatte es ihm sein Vater immer gesagt. Er solle sich nicht von Niederlagen zurückschrecken lassen. Er notierte sich einige Punkte und achtete genau darauf eine geordnete Liste der noch zu erledigenden Dinge zu verfassen. Danach sah der Legat auf seinen Chrono. Heute würde er Überstunden machen müssen, sonst würde er mit all diesen Aufgaben nicht fertig werden können.

“Ich werde ein Treffen mit den Volksvertretern der Chikarri arrangieren und ihnen den Termin mitteilen. Die Überprüfung der Mitarbeiter die wir nach Plagen führen werden, erfolgt sobald wie möglich, die Lebensläufe werden eingehend überprüft.“

Zwar würden nur ausgewählte Mitarbeiter des Administratorum Regionatum nach Plagen versetzt werden, doch gab es immer mögliche Lücken oder Details denen zuvor nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Die Schwarzen Banthas mussten ausgesondert und ausgeschaltet werden. Wenn herauskommen würde, dass ein imperialer Beamter mit diesen Kreaturen paktieren würde, wäre das Ansehen des Imperiums maßgeblich in den Augen der Chikarri als Schutzmacht vor der Kriminalität geschädigt.
Dann piepte eine Nachricht auf dem Bildschirm seines Datapads auf. Es war eine Nachricht des Flottenkommandos, ihre Eskorte hatte Coruscant erreicht, bald würde die Mission endlich starten. Sein Blick fiel auf den Namen des Kommandanten des Eskortverbands. Ravenburg. Sein Cousin führte also den Verband nach Plagen an. Ob das eine willentliche Entscheidung des Flottenkommandos? Vielleicht ein Gefallen? Wohl kaum. Zufall oder galaktische Magie, er hatte kein gutes Verhältnis zu seinem Cousin. Genau genommen, hatte er gar keinen Bezug zu diesem, da er ihn nur wenige Male auf Familienfeierlichkeiten gesehen hatte. Er hatte die Karriere der Familie stets vorgezogen und hatte es weder geschafft in seinem Rang aufzusteigen, noch eine Familie aufzubauen. Man sprach oft hinter dem Rücken seines Cousins über seine fehlenden Leistungen.


“Das Flottenkommando hat soeben mitgeteilt dass unsere Eskortflotte bestehend aus dem schweren Kreuzer „Bloodshed“, der Nebulon B Fregatte „Audacity of Hope“ und der Marauder Korvette „Triton“ unter dem Kommando von Commander Ravenburg bereit zum Abflug sind und auf weitere Instruktionen warten.“

Er wollte sich nichts anmerken lassen, wartete lediglich auf die Antwort seiner Vorgesetzten.

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[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]

Sie lachte ihn zwar ein wenig aus, aber das machte gar nichts. Selbstironie kam an und irgendwie gefiel es ihm heute Abend bei dieser Frau anzukommen. Sicher, sagte er sich in Gedanken, im Endeffekt wollte er sie nur ins Bett bekommen und danach war die Sache gegessen. Aber für den Moment fühlte sich diese ganze Geschichte gut an. Noa war einfach wie verwandelt und er fühlte sich ebenso. Aber es war auch schon eine ganze Menge passiert, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Auch wenn es nur ein paar Tage gewesen waren – vielleicht war bei ihr ähnlich viel los gewesen, wie bei ihm.

„Es freut mich, dass es Ihnen geschmeckt hat.“

bekundete er höflich und ehrlich lächelnd. Er blickte kurz auf seinen Teller. Er hatte ebenfalls fast aufgegessen und fühlte sich satt, nur zwei kleine Stücke des Steaks lagen noch auf dem edlen Porzellan.

„Meine technischen Fähigkeiten haben sich zwar verbessert – was im Vergleich zu einem zwölfjährigen auch nicht schwer sein dürfte – aber ein Mechaniker bin ich noch lange nicht. Ich ziehe es vor, im Büro zu sitzen oder auf Geschäftsreisen zu gehen und mit Menschen zu sprechen. Ich glaube darin bin ich besser.“

Eine Schwäche zugegeben und gleichzeitig eine Stärke betont. So gefiel ihm das.
Während er Noa ansah, aß er die letzten Stücke seines Steaks auf und legte dann Messer und Gabel bei Seite. Das Essen neigte sich nun dem Ende zu, aber der Abend würde noch länger dauern, das hatte er im Gefühl. Die Chemie passte einfach. Er sah keinen Grund, warum Noa sich gleich zügig verabschieden sollte. Und sie anscheinend auch nicht – denn sie fragte nach der Terrasse. Exodus machte einen empörten Gesichtsausdruck, konnte sich das Grinsen aber nicht verkneifen.


„Jetzt haben Sie mir die Überraschung vorweggenommen! Ich hätte Sie gleich ohnehin auf die Terrasse gebeten.“

bekundete er und stand auf. Noa tat es ihm gleich und mit zwei großen Schritten schloss er zu ihr auf. Erneut bot er ihr den Arm zum einhaken an. Schon von hier aus konnte man sehen, wie traumhaft der kleine Garten gestaltet war.

„Ich muss ehrlich sagen …“

setzte er langsam an und sah zu Noa herunter. Ein kurzer Blick in ihr Dekolleté, dann sah er ihr wieder in die Augen. Nicht von schlechten Eltern. Er grinste sie neckisch an.

„Mir gefällt der Abend viel besser als ich gedacht hätte.“

[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]
 
Hyperraum zum Coruscant-System - an Bord der Prince, Quartier - Flynn, Wes

Einer der großen und landläufig unterschätzten Vorteile des Jedi-Daseins war, dass man über Mittel und Wege verfügte, auch nach schwierigen, nervenaufreibenden Tagen schnell zur Ruhe zu kommen. Es war lange her, dass er sich zuletzt längere Zeit im Bett gewälzt hatte, ohne einschlafen zu können, unter anderem deswegen, weil er es vorzog, über den Tag zu meditieren, wenn er sich in der Situation befand. Anschließend konnte er immer noch entscheiden, ob er sich dann schlafen legte oder sich lieber auf eine Trance einrichtete. Heute war es so, dass er sich mit sich selbst schließlich so weit im Reinen fühlte, sich den kleinen Luxus ganz gewöhnlichen Schlafes zu gönnen.

Wes erwachte, kurz bevor Jace die Durchsage machte und ihn zugleich daran erinnerte, dass er wieder in die Rolle des Tyler Rosenberg zu schlüpfen hatte. Nicht, dass ihm das Probleme bereitete – die Rolle als Tyler gefiel ihm. Dieses Mal verzichtete er allerdings darauf, sich in Cowboymanier auszustaffieren (bis auf den Hut) und begann gleich nach der Morgentoilette damit, sein leichtes Gepäck einzusammeln. Auch die Padawane waren bereits mit packen beschäftigt.

Es war ein wenig seltsam, zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder die Stadtwelt Coruscant zu sehen, und er verbrachte einige Minuten im Aufenthaltsraum stehend und über die alten Zeiten nachdenkend. Hier war der Orden so lange beheimatet gewesen – heute schien es schwer, sich vorzustellen, dass man den Planeten dem Imperium jemals aus seinem eisernen Griff entwinden könnte. Was würden da die zwei Frachterladungen Waffen ändern, die vor ihnen her flogen und wie es schien die Einrichtungen der Wingston Corporation ansteuerten.

Die Landeformalitäten schienen ein wenig zu dauern, doch dank der professionell gefälschten IDs, die Chorios ihnen verschafft hatte, gab es keinerlei Schwierigkeiten. Schließlich, nachdem sich dieser allerletzte Teil der Reise noch länger als man für möglich halten würde gezogen hatte, setzten sie endlich auf.

»Ein weiteres Mal hast du uns sicher und zuverlässig an unser Ziel gebracht, Jace

Meinte der Jedi, als der Pilot aus Richtung Cockpit marschiert kam.

»Meine Padawane sollten auch jede Minute fertig sein.«

Gemeinsam mit Tara und Flynn verließen sie schließlich die Prince und betraten das Landefeld, wo rund um die beiden Frachter bereits rege Betriebsamkeit herrschte. Speeder einer fremden Spedition stand herum, sowie zahlreiche Personen, die nicht die Kleidung der Corporation trugen. Einen davon, ein Mensch, der eher wichtig erschien, erkannte der Jedi-Großmeister von dem Material, dass er für die Mission hatte. Sein Name war Webber oder so ähnlich und er war von den Defendern. Er war nicht gerade der Typ, dem Wes seine Oma anvertraut hätte, doch seine Anwesenheit sprach stark dafür, dass alles wie vorgesehen ablief.

»Wie es scheint, kann ich Rätin Chesara informieren, dass unsere Mission hier erfüllt ist.«

Stellte der Taanaber zufrieden Jace gegenüber, der neben ihm stand, fest.

»Ich nehme an, dass deine Bezahlung dann ebenfalls in die Wege geleitet wird, je nachdem, wie ihr es vereinbart habt.«

Coruscant - obere Ebenen - Landeplattform der Wingston Corporation - Jace, Tara, Flynn und Wes
 
Coruscant - Imperialer Verwaltungskomplex - Imperial City - Konferenzraum - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa

Anscheinend war es Ria gelungen, ihren menschlichen Legaten zu überzeugen, oder wenigstens zum Umdenken zu bewegen, zu mindest machte es diesen Eindruck auf sie, als der junge Mann seine Niederlage in dieser Debatte akzeptierte und der Twi’lek schließlich Recht gab; oder er hatte einfach nur keine Lust mehr, weiter mit seiner Vorgesetzten darüber zu diskutieren. So oder so hatte sich die Gouverneurin in dieser Angelegenheit durchgesetzt und das war vorerst das Wichtigste. Schließlich war es, wie sie von ihrem Vater wusste, nicht nur in der imperialen Verwaltung überaus wichtig, sich richtig durchsetzen zu können, wenn man dazu nicht in der Lage war, würde sich die Verwaltung alsbald verselbstständigen, jeder Legat und kleiner Mitarbeiter würde tun und lassen, was er wollte; falls es dem Gouverneur dann nicht mehr gelang, hart durchzugreifen würde der ganze Planet in Anarchie und Chaos versinken. Ganz abgesehen davon, was das für die zivile Bevölkerung bedeuten würde: Die Korruption würde wie eine Seuche um sich greifen und immer mehr brave Bürger in ihren unbarmherzigen Sog ziehen, kriminelle Banden würden versuchen, ihrerseits Kapital aus der Schwäche der Regierung zu schlagen und ihre gesetzeswidrigen Geschäfte würden blühen wie nie zuvor. Und das war weder für die Karriere der Blauhäutigen noch für das galaktische Imperium förderlich. Aber das würde Ria nicht passieren, sie würde sich schon behaupten können. Hoffentlich. Aber momentan gab es dringlichere Probleme, als über eine Zukunft zu philosophieren, die die Imperiale für äußerst unwahrscheinlich hielt. Zum Beispiel musste sie sich noch immer um die Klatooinianerproblematik kümmern, sich auf das Treffen mit den Anführern der Chikarri vorbereiten und auch noch die übrigen Unterlagen in ihrem provisorischen Büro, von denen Marius gesprochen hatte, sichten und auswerten, ferner musste sie sobald wie möglich auch mit den größten Firmen auf Plagen sprechen und sie zu einer Kooperation bewegen. Es wartete eine ganze Menge Arbeit auf die junge Frau. Da war ihr Legat eine willkommene Möglichkeit, einige, nicht minder wichtige, Aufgaben wie die Volkszählung abzugeben und sich anderen Dingen zu widmen. Es war allerdings nicht gerade gut für ihr Zeitmanagement, als der Mensch ankündigte, ihre Eskorte unter einem gewissen Commander Ravenburg bereits auf Coruscant angelangt war. Die Blauhäutige grübelte einen Moment lang, kam dann allerdings zu dem Ergebnis, dass ihr dieser Commander gänzlich unbekannt war, dabei hatte ihr Vater dafür gesorgt, dass sie alle wichtigen Imperialen zu mindest namentlich ein- und ihrem Ressort zuordnen konnte. Aber sie belästigte den jungen Mann nicht mit ihrer Unwissenheit diesbezüglich; gegebenenfalls würde sie später nähere Informationen über diesen Ravenburg einholen. Es war schade, dass die Flotte bereits da war, die Twi’lek hätte gerne noch etwas mehr Zeit gehabt, ihre Ankunft zu planen.

„Richten Sie dem Commander aus, dass wir in zwei Stunden starten werden. Ich muss bis dahin noch einige Unterlagen sichten und weitere Vorbereitungen treffen.“

Meinte Ria mit einem sanften Lächeln auf den Lippen; Marius würde in der Zwischenzeit die Möglichkeit haben, eigenen Aufgaben nachzugehen.

„Achja … können Sie für mich bitte einen Kontakt zu unserem Geheimdienst herstellen?“

Wollte sie schließlich noch von ihm wissen, wobei sie dieses Mal ein paar Schritte auf ihren Gesprächspartner zu tat und etwas leiser sprach.

Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex - Konferenzraum - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa
 
.:: Coruscant-System | Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse "Hybris" | Brücke | Brückenbesatzung ::.


Mit einem kräftigen Ruck kehrte die dunkelgraue "Hybris", ein schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse, in den Realraum zurück. Das schwarze Nichts wölbte sich nach aussen, als versuche man eine amorphe Masse von innen aufzubrechen. Die keilförmige Miniaturausgabe eines imperialen Sternenzerstörers aktivierte auf ursprüngliche Anweisungen ihres befehlshabenden Offiziers, Commander Vargo Tan, die Deflektorschilde. Sofort vernahm man auch auf der höherliegenden Brücke das dumpfe, rhytmische Geräusch der Technik. In den verschiedenen Bereichen der Kommandosektion herrschte reger Betrieb. Waffen, Sensorik, Kommunikation .. die Liste der einzelnen Aufgabenbereiche war zwar endlich, doch für den Laien schwer durchschaubar. Ganz wie es der Commander der "Hybris" gewünscht hatte, spie der schwere Kreuzer kurz nach Wiedereintritt ins System einen Schwarm kreischender Jäger aus. Wollte man es spezifizieren, so handelte es sich um eine Staffel TIE-Jäger, die als Begleitschutz für den Angriffskreuzer fungieren sollten. Die schrillen Ionentriebwerke der H-förmigen Raumschiffe sorgten für einen unvergleichlichen Klang, der sogar im Innern der Brücke zu vernehmen waren. Der stellvertretende Offizier der "Hybris", Lieutenant Commander Jourek Fyarr, nahm die rasche Erledigung der Befehle mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis. Kurz gab er einige weitere Instruktionen.

"Navigation, Kurskorrektur um vier Grad steuerbord. Bringen Sie uns direkt nach Coruscant. Gemächliche Fahrt. Kommunikation, öffnen Sie die Kanäle und kündigen Sie unser kommen an. Man soll wissen, dass wir einen Gast absetzen und uns dann unter das Kommando der System-Admiralität stellen. Sensorik, Langstreckenscanner starten. IFF-Kennung übermitteln und einholen. Der Commander will sicherlich wissen, wem er sich unterstellt. Die Waffen bleiben kalt. Und informieren Sie den Commander, dass wir im System angekommen sind."

Klare, präzise Ansagen des 1O. Und sie wurden direkt umgesetzt. Der Lieutenant Commander erfreute sich in erster Linie aufgrund seiner Korrektheit und der detailverliebten Genauigkeit enormer Beliebtheit. Doch noch ehe die Kommunikationsoffizieren, Lieutenant Marah Helena, die Direktiven ausführen konnte, glitten die Türen des Turbolifts auf. Herein spazierte ein frisch rasierter, in korrekter Uniform gekleideter Commander Vargo Tan. Kurz nahm er die Beschäftigung wohlwollend zur Kenntnis, dann schritt er mit seinen langen Beinen direkt zum Kommandopult. Sofort erklang die Stimme des 1O wieder.

"Commander auf der Brücke!"

Salutierungen folgte, während Vargo Tan nur nickte. Sofort straffte er sich und blickte auf die Details, die sich auf dem Monitor darstellten.

"Befehle weiter ausführen. Weiterhin soll die Lambda-Fähre für unseren Gast fertig gemacht werden. Die Piloten sollen ihn absetzen, wo er es für richtig hält. Je schneller er von meinem Schiff ist, desto besser. Haben wir schon Kontakt zu Coruscant?"

Die Antwort kam nun vom Navigations- und Sensorik-Offizier, Commander I'val T'zam, einem leichenblassen Tevaaner, mit langem weißen Haar und auffälliger Gesichtstätowierung. Vargo Tan hatte eigentlich ziemliche Vorurteile Nichtmenschen gegenüber. Er hatte sich strikt für minimale Alienbesatzung in seinem Schiff ausgesprochen. Dennoch war der Tevaaner ein hervorragender Offizier und wurde geduldet. Seine Existenz wurde toleriert. Dennoch wurde er konsequent von jeder Art von gemeinschaftlicher Vergnügung ausgeschlossen. Die Stimme des Aliens war leise, schwach, geradezu flüsternd. Der Schiffskommandeur nickte und wartete auf die Ausführung von T'zam.

"Commander Tan, bisher keinen Kontakt zu Coruscant. Auch keine IFF-Kennung etwaiger Schiffe im System. Soll ich den Computer nach bekannt stationierten Flotten?"

Das war eine bewährte Aktion nach dem imperialen Protokoll. Üblich war ein kurzer Gruß von Schiff zu Schiff, als Zeichen des gegenseitigen Respekts. Doch Vargo Tan war nicht nur aus reiner Höflichkeit hier. Zum einen wollte er seinen grünhäutigen Gast endlich loswerden, ihn auf Coruscant absetzen und dann vorerst vergessen. Zum anderen war es sein Plan, sich der hiesigen Flottille anzuschließen. Und wenn er seinem Gedächtnis Glauben schenken durfte, waren hier im System einige Kommandeure von Rang und Namen stationiert. Mit entsprechendem politischen Einfluß. Geradezu die perfekte Spielwiese des Commanders.

Nach einigen weiteren Minuten, die sich das Ungetüm aus Stahl weiter ins System geschoben hatte, schrillten einige Glocken beim Sensorik-Offizier hell auf. Sofort ruckten zahlreiche Köpfe zu dem Arbeitsbereich des Aliens herum. Vargo Tan richtete seinen Blick ebenfalls zum Tevaaner.


"Was haben wir, Commander T'zam?"

Der weißhäutige Nichtmensch zog die Luft zischelnd zwischen den Zähnen ein. Für ihn ein Zeichen der Achtung oder Anerkennung. Kurz nahm er eine Korrektur seiner ohnehin steifen Haltung an. Auch diese kleine Korrektheit registrierte der diensthabende Offizier. Nichtmenschen mussten bei ihm die doppelte Leistung für die Hälfte der Anerkennung erbringen.

"Sternenzerstörer der Imperium-II-Klasse samt Begleitschiffe im orbitnahen Raum von Coruscant. Weiterhin wird Kontakt aufgenommen."

Zufriedenstellende Antworten des Tevaaners. Genau damit hatte Vargo Tan gerechnet. Mit den Grüßen seitens des Planeten. Und auch, dass der Globus, der eine Stadt war, von einer starken Präsenz geschützt wurde. Mit einem wohligen Gefühl im Bauchbereich verschränkte er die Hände hinter dem Rücken.


.:: Coruscant-System | Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse "Hybris" | Brücke | Commander Vargo Tan samt Brückenbesatzung ::.
 
(Cloé Raquelle Cortina)


- Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ - Mit Exodus -

Anders als Exodus hatte Cloé von Anfang an damit gerechnet, dass der Abend gut werden würde, doch das konnte sie ihm natürlich nicht sagen. In ihrer Rolle als Noa musste sie ihm zustimmen, auch wenn es ihr schwer fiel. Noa hatte wirklich überhaupt keine Männerkenntnis.

„Ich bin ebenfalls sehr positiv überrascht.“

Lächelte Cloé.

„Sehr, sehr positiv.“

Sie konnte es nicht lassen, mit ihm zu flirten. Zum einen machte es einfach zuviel Spaß, aber dazu kam auch, dass es sich so vielversprechend anfühlte. Exodus Wingston war ein Gentleman und es wäre verrückt, ihn einfach ziehen zu lassen. Noa hatte ja keine Ahnung, was sie verpasste! Wenn Cloé ihrer Schwester erst einmal erzählte, was sie an diesem Abend alles erlebt hatte und wie Exodus sich verhalten und was er erzählt hatte, dann würde sie einlenken und ihm eine Chance geben. Die beiden hatten lediglich einen schlechten Start gehabt, wie auch immer der ausgesehen haben mochte, aber wie Cloé an diesem Abend eindrucksvoll bewies, konnten solche Misverständnisse schnell ausgeräumt werden. Sie ließ ihre Handtasche im Restaurant, als Exodus ihr den Arm reichte, sie sich wieder bei ihm unterhakte und er sie nach draußen führte. Es war eigentlich schade, dass sie das Lichtermeer, das in dem großen Saal für sie vorbereitet worden war, nun hinter sich ließen, dachte Cloé, als sie durch die gläserne Flügeltür nach draußen ins Freie traten. Sobald sie jedoch die Terasse erreicht hatten und durch die Dunkelheit über einen Schatten werfenden Garten hinweg auf einen kunstvoll angelegten Teich blickten, in dem es ebenso glitzerte und leuchtete wie im Restaurant selbst, wusste sie, dass es keine leere Floskel gewesen war, als Exodus erklärt hatte, dass er sie ohnehin hinaus auf die Terrasse hatte führen wollen.

„Ohh, diese Lichter! Der Teich sieht bezaubernd aus, einfach... magisch.“

Entfuhr es Cloé begeistert und sie ging einen Schritt schneller, Exodus mit sich ziehend. Begeistert blieb sie vor dem Teich stehen, löste ihren Arm von ihrem Begleiter und beugte sich hinunter, um die schwimmenden Kerzen, die überall im Wasser verteilt waren, genauer zu betrachten. In dem Moment, als sie jedoch eine der Kerzen in die Hand nehmen wollte, meldete sich ein aufkommender Wind und die Kerze wurde durch eine Welle von ihr fort getrieben. Cloé strich sich einige verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht, machte einen Schritt nach vorne und streckte ihre Hand weiter aus, als eine neue Welle die Kerze schon wieder ein Stück von ihr fort trieb. Dieser verflixte Wind! Lachend richtete sie sich wieder auf.

„In Ordnung, ich gebe es auf. Entweder die Kerzen flüchten vor mir oder der Wind will mich ärgern. Einer von beiden hat jedenfalls definitiv etwas gegen mich.“

Scherzte sie und fand, dass dies für Exodus der passende Zeitpunkt wäre, ihr zu versichern, dass bei ihm genau das Gegenteil der Fall war. Tatsächlich war die Umgebung für solche Geständnisse aber eigentlich ewas zu romantisch. Sie war nicht Noa, sie war Cloé und sie leistete hier nur die Vorarbeit. Hastig, und um einer möglichen gefühlsträchtigen Antwort von ihm zuvor zu kommen, begann Cloé laut und kräftig zu husten. Es war das erste, das ihr einfiel und sie kam sich ziemlich undamenhaft dabei vor, aber immerhin wirkte sie damit authentisch. Noa hätte sowas durchaus passieren können. Als sie mit ihrem gespielten Husten fertig war strich sich Cloé ihre Haare hinter die Ohren und umklammerte ihre eigenen Arme. So agenehm die frische Luft auch war, es war etwas kühl und sie hatte sicherlich nichts dagegen, sollte Exodus auf die Idee kommen, ihr sein Jacket um die Schultern zu legen.

"Ich muss schon sagen, Sie haben sich wirklich Mühe gegeben, heute Abend. Diese vielen Kerzen... haben Sie sich das etwa alles ganz alleine ausgedacht?"

Cloé schüttelte den Kopf. Es war schon spät und so schön es auch war, vielleicht war es besser, allmählich ein Ende einzuläuten? Sie konnte zumindest beginnen sich langsam vorzutasten, um nicht zu abrupt zu wirken, doch es war eben so, dass sie dies nicht ewig fortführen konnte. Noch war der Abschied zwar noch nicht gekommen, doch sie konnte schon jetzt deutlich sagen, dass ise ihr Ziel erreicht und ihre Mission erfüllt hatte. Exouds war hin und weg von Noa, er hatte sie schon auf ihrer gemeinsamen Reise gut gefunden und jetzt war er noch beeindruckter von ihr. Er würde sie wiedersehen wollten, garantiert.

- Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ - Terrasse - Mit Exodus -
 
[Coruscant – Militärkrankenhaus – Jansons Zimmer] – Elysa und Janson

Janson begann sich leicht unwohl zu fühlen und verkroch sich unbewusst ein wenig mehr unter der Bettdecke. Elysas Ansprache missfiel ihm ein wenig – wenn auch nur, weil sie ihn seiner Meinung nach viel zu hoch einschätzte. Aber auch, weil sie die Wahrheit enthielt. Und weil sie Worte benutzte, die er vermutlich auch ganz genauso benutzt hätte, stünde er auf ihrer Seite des Krankenhausbettes.

„Ja,“

gab er zögerlich zu.

„Sie haben ja recht. Ich an Ihrer Stelle hätte die Standpauke, die Sie mir gerade verpasst haben, vermutlich noch ein wenig deutlicher ausfallen lassen.“

Janson biss sich auf seine Unterlippe, aber auch das half nicht, das auf seinen Lippen erschienene Grinsen ganz zu unterbinden.
Verdammt, natürlich hatte sie recht – beziehungsweise hatte er kein Recht darauf, sich so gehen zu lassen, wie er es gerade tat. Er stand immer noch in Diensten des Imperiums – jedenfalls hatte ihn seines Wissens nach noch keiner offiziell entlassen. Nur krank geschrieben sozusagen.
Wenn er es sich recht überlegte, was es auch das, was ihn auch ganz besonders zermürbte. Hier zu liegen und nur daran zu arbeiten, dass er wieder auf die Beine kam, reichte ihm nicht. Eine Aufgabe zu haben, eine – wie er es ausgedrückt hatte – Daseinsberechtigung zu haben....ja, das könnte ihm gefallen und vielleicht wieder Mut fassen lassen.
Seinen Zustand konnte er im Augenblick nicht wirklich verändern. Vielleicht aber doch noch zu etwas nütze sein, zu etwas, was man auch im Sitzen erledigen konnte. Janson spürte, wie seinen Augen begannen zu glänzen und genoss dieses Gefühl. Elysa hatte mit ihrem ganz speziell an ihn gerichteten Angebot etwas in ihm ausgelöst. Etwas, das er schon lange nicht mehr gefühlt hatte.
Das unterdrückte Grinsen auf seinen Lippen wich einem ehrlichen Lächeln, das aber kurz darauf wieder erstarb, nachdem ihm selbst auf die schnelle nichts einfallen konnte, zu welchen Aufgaben er überhaupt imstande sein könnte. So blickte er sie nunmehr ernst an und begann sie offen zu fragen – denn offen sein, dass war ihm in der Nähe der Sith merkwürdigerweise schon immer leichter gefallen, als bei den meisten anderen Menschen - Jacen mal ausgenommen. Unwillkürlich legte er dabei den Kopf ein wenig auf die Seite, als könne er ihr Angebot noch gar nicht glauben.


„Und an was, Mylady …..Verzeihung …...Elysa ….an was hatten sie dabei gedacht? Welche Aufgaben könnten Sie mir zukommen lassen, die - wie Sie es ausgedrückt haben – einen praktischen Nutzen und Zweck haben?“

Er hoffte sehr, dass sie es auch wirklich ernst gemeint hatte – bezweifelte das im Grunde aber auch nicht. Auch wenn er sie noch nicht lange kannte – er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie je etwas sagte, was sie nicht auch tatsächlich so meinte.

[Coruscant – Militärkrankenhaus – Jansons Zimmer] – Elysa und Janson
 
[geostationärer Orbit – Accuser of Light – Brücke] – Jade & Crew

Es war schier unbeschreiblich, wie ineffizient Coruscant war. Jade bescherte es waschechtes Unbehagen, sich das mit ansehen zu müssen. Es war nichts neues, das Welten auf Importe angewiesen waren und hier und da mehr einfuhren hatten, als das vielleicht sinnvoll war, aber Coruscant? Coruscant war eine Pestilenz, die sich im Herz der Galaxis festgesaugt hatte und scheinbar jedes Lebewesen bei klarem Verstand übersah die Nutzlosigkeit dieser Welt. Die Bastionen in unmittelbarer Reichweite von Bastion, oder die Festungswelten des Tiefenkerns. Das waren Symbole und Wahrzeichen. Nicht diese überquellende Krankheit von einem Planeten. Würde man eine Blockade einrichten, würde voraussichtlich binnen weniger als einer Woche jeglicher Vorrat an Nahrungsmitteln aufgebraucht sein. Und die Rest in der Hand von Banden oder imperialen Truppen eisern verteidigt. Das Szenario war reizvoll. Zu reizvoll als das sie es schon jetzt aufgeben wollte. Denn ihrer Meinung nach förderte all die Aufmerksamkeit die Coruscant konsequent zugedacht wurde, dessen fortschreitenden Verfall von innen heraus nur noch. Wieso sollte man auch etwas ändern, wenn immer mehr und mehr Gelder in einen Planeten gesteckt wurden, dessen Eingeweide von Kriminalität, Korruption und Gesetzlosigkeit durchzogen waren. Der Widerstand war allzu deutliches Zeugnis von der Fäule die dort um sich griff. Logischerweise lag ebenso kein Zweifel daran, das dieses Geschwür von einem Planeten nur derart verkommen war, weil es schlicht zu lange unter der Herrschaft der Republik gestanden hatte. Demokratie und Selbstbestimmung führten unweigerlich zu einem Sammelbecken an Meinungen und Möglichkeiten und eben auch den unterschiedlichsten Umsetzungen einer Sache.

Das Galaktische Imperium hingegen musste mit derlei Geschwüren nicht kämpfen. Sicher waren auch imperiale Welten nicht vollkommen frei von Kriminalität und Machenschaften der Unterwelt. Aber in weitaus geringerem Maße, als man diese Dinge auf Welten der Republik finden würde. Die mehr als klar definierte Route die das Imperium verfolgte schloss jegliches Abweichlertum aus. Und Konflikte wie der vor einiger Zeit beendete Bruderkrieg die das Imperium im Inneren zerfleischten, waren ihrer Ansicht nach letztendlich verschwenderisch, aber effektiv, da verräterische Elemente in einem sehr identisch der natürlichen Auslese nachempfundenen Prozess beseitigt wurden. Das war zwar durchaus sinnvoll, die Art und Weise wie das zuletzt jedoch stattgefunden hatte, hatte dazu geführt das der Both Sektor nunmehr verloren war. Niriz der verfluchte Verräter. Und vor ihm Ventar. Wenigstens hatte sie letzteren hängen sehen. Unweigerlich kam ihr die HoloNews Reporterin in den Sinn, die auf derselben Plattform gewesen war, wie sie und die Hinrichtung als barbarisch und unnötig brutal empfunden hatte.


„Truppenabzug zu 68% abgeschlossen, Captain Dalmascae.“ Erklang mit einem Mal die Stimme von Colonel Carrion von der Kommunikationskontrolle. Ohne übermäßige Eile drehte sich die junge Kommandantin um und überbrückte die Entfernung zur besagten Station mit gezielten, knappen Schritten.

„Die Gefangenen befinden sich auch an Bord?“ Richtete sie das Wort an den Colonel.

„Alle Personen wurden in Zellen an Bord der Accuser of Light gebracht und stehen seither unter konsequenter Bewachung. Ein Einsatzteam des Geheimdienstes ist bereits unterwegs und wird in voraussichtlich 72 Standardminuten mit einem Gefangenentransport ankommen.“

„Gut. Weitermachen, Colonel.“

Schon vor einigen Stunden hatte sie den Befehl erteilt die nach Coruscant gesandten Truppen wieder abzuziehen. Sie waren jetzt mehrere Wochen im Einsatz und hatten ausreichend Ergebnisse erbracht. Darüber hinaus wollte sie nicht, nachdem das Debakel der Sith und die internen Streitigkeiten das Imperium den Both Sektor gekostet hatten, an diese Welt gebunden sein sollte ein Marschbefehl eintreffen. Die Zeit verstrich schleppend weiter und einzig das voranschreitende Aufnehmen der Truppen ihres Schiffs sorgte für eine Abwechslung im monotonen Frachtverkehr Coruscants.

„Kontakt. Masseklassifizierung: Vindicator Kreuzer. Kurs 0-2,1-1. Waffenstatus inaktiv.“

Es dauerte nur einen knappen Moment bis dann die erforderlichen Daten übermittelt wurden. Denn ohne Identifikation würde das sich nähernde Schiff als feindlich klassifiziert und vernichtet werden.

„Identifikation erfolgt. Aktuelle Codes. Imperiale Kennung. Schiffsname: Hybris.“

An und für sich war das keine unübliche Meldung. Es kamen einige Schiffe der imperialen Flotte durch das System. Vor allem in letzter Zeit da immer mehr Konvois in Richtung der Front unterwegs waren, oder Einheiten nach Möglichkeit verlegt wurden. Aber Jade war sich sicher, dass die Hybris nicht auf der Liste stand, die man ihr ausgehändigt hatte. Und als Adjutantin einer im Oberkommando sitzenden Admirälin würde das niemand wagen. Immerhin arbeitete sie direkt für eine Persönlichkeit von Bedeutung.

„Wer kommandiert dieses Schiff?“

„Laut Datenbanken führt das Kommando ein Commander namens Vargo Tan.“ Wurde binnen kürzester Zeit vermeldet.

Zweifel gab es keine an der Echtheit der Transponderdaten. Was Jade beschäftigte war lediglich die nicht angekündigte Ankunft des Schiffs. Und wer sie kannte, der wusste das sie von Dingen die fernab geregelter Abläufe geschahen keine große Freundin war.


„Lieutenant Slayke, ich will eine Verbindung zur Hybris.“

Mit zackigem Salut bestätigte die Frau das sie ihren Befehl erhalten hatte und machte sich alsbald an die Arbeit. Jade hatte indessen die Kommunikationsstation erneut erreicht und blickte noch einmal zur schematischen Darstellung Coruscants und dessen Umgebung innerhalb mehrerer Lichtsekunden. Die Hybris deutlich gekennzeichnet auf ihrem Kurs der nicht unweit der Accuser of Light verlaufen würde.

„Hybris, hier spricht Captain Jade Dalmascae, von der Accuser of Light. Ihre Ankunft ist den Systemstreitkräften nicht bekannt, Commander Tan. Vorerst werden sie mit ihrem Schiff eine Position in unmittelbarer Nähe zur Accuser of Light einnehmen, um die internen Systemabläufe nicht zu behindern und sich, sofern notwendig, an Kontrollen des ankommenden und abfliegenden Frachtverkehrs beteiligen.

Haben sie Fragen, Commander?


Mit knapper Geste wurde ihre Seite der Verbindung auf lautlos gestellt und Jade erteilte den Befehl nach einer dauerhaften Lösung zu suchen, sollte sich in naher Zukunft herausstellen, dass der Kommandant länger im System verbleiben würde. Bis auf weiteres gehörte er keinem hier stationierten Verband an, sodass sie auch nicht in die Bedrängnis geriet, sich mit ihren Aktionen bei anderen höher gestellten Offizieren in ein schlechtes Licht zu stellen. Mancher Kommandant der höheren Ränge neigte dazu sich zu oft und zu lange im Dunstkreis der künstlichen Oberfläche Coruscants aufzuhalten. Unwirsch tat sie den Gedanken ab und konzentrierte sich auf den vor einigen Minuten erst angekommen und nicht angekündigten Kreuzer der Vindicator Klasse. Die Hybris.

[geostationärer Orbit – Accuser of Light – Brücke] – Jade & Crew
 
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