Coruscant

Coruscant - Raumhafen, vor Ians Schiff mit Eowyn

Für Ian spielte es keine Rolle, für Eowyn tat es das und damit hatten beide gesagt, was sie dachten und keiner versuchte den anderem von seiner Ansicht zu überzeugen. Wäre Ian nicht zu sehr in Gedanken gewesen, hätte er sich nicht zu sehr in Fragen verloren, hätte er vielleicht erkannt, dass sein schweigendes Nichteinverständnis so etwas wie eine Besserung zu dem darstellte, was bisher geschehen war.

Auch als sie behauptete, nichts getan zu haben, widersprach er ihr nicht wohlwissend, dass Eowyn sich hier mehr, als nur irrte. Sie hatte etwas für ihn getan, vielleicht sogar mehr, als ihr tatsächlich bewusst war. Nicht nur, hatte sie sich in ein Gespräch mit ihm verwickeln lassen, nein. Sie war nicht weg gelaufen, hatte ihn nicht komplett vorverurteilt und sie befand sich noch immer hier. Mehr noch, hatte sie irgendwie auf ihn eingewirkt, dafür gesorgt, dass er seinen Plan verworfen und einen neuen Entschluss gefasst hatte. Damit hatte sie ihm, ob bewusst oder ni9cht, so etwas wie einen handlungsrahmen und damit Orientierung gegeben. Für jemanden wie ihn, der er sich fühlte, als würde er fallen und fallen und doch nie den Boden erreichen, bedeutete das eine ganze Menge.
Das Heilen ihres Handgelenkes sollte ein kleines Zeichen seiner Dankbarkeit sein, auch wenn es vermutlich eher bedeutungslos war, schließlich strengte diese Sache ihn nicht besonders an.

Als sie das Lufttaxi betraten, um zurück zum Raumhafen zu gelange, schweigen beide und Ian überlegte, was am klügsten war. Unmöglich konnte er sein Schiff benutzen, was bedeutete, dass er entweder eines leihen oder eines kaufen musste. Außerdem würde das bedeuten, die Nightmare zurück zu lassen. Auf einem Jedi-Planet. Ob das ein kluger Schachzug war? Diese Überlegungen schienen ihn vergessen zu lassen, dass Eowyn sich mit im Taxi befand, oder aber, er ging schlicht davon aus, dass sie das Holocron holen wollte, dass sie wahrscheinlich auf seinem Schiff gelassen hatte. So weit seine Überlegung.
Erst als sie an seinem Schiff angelangt waren und Eowyn von
wir sprach, wurde Ian bewusst, was sie vorhatte. Bevor wir losfliegen. Nein, hier gab es kein wir. Völlig ausgeschlossen.Wir werden auf niemanden treffen“, erklärte er daher, ohne ihre Frage zu beantworten.Ihr werdet nicht mit mir reisen und ich werde nicht mein Schiff benutzen.“ Er versuchte seiner Stimme einen Tonlage zu verleihen, die deutlich machte, dass er hier keinen Widerspruch duldete.
„Wenn Allegious oder irgendeiner seiner Schergen davon erfährt, wo ich hinreise, ist das mein sicherer Tod.“ Flog er alleine, war das sein eigenes Problem. Flog er mit ihr, war die Sachlage anders.
Um noch einmal deutlich zu machen, dass ihn nichts dazu bringen würde, mit ihr zu fliegen, wiederholte er vorsorglich
: „I
ch werde alleine fliegen, Eowyn.“ Problematisch war nur, was geschehen würde, wenn ihn wirklich jemand abfing. Wer würde die Republik warnen? Starb er, gab es da niemanden, es sei denn…
Ich werde Euch einen Zettel geben,“ das altmodischste, aber sicherste, was ihm einfiel. „Und wenn ich nicht in spätestens drei(?) Tagen auf Lianna bin, werdet Ihr diesen Zettel dem Rat übergeben.“ Ein Zettel, ein alter Umschlag, ein Siegel. Etwas, was sie davon abhalten würde, die Nachricht zuvor zu lesen. Etwas, was im Falle des Falles helfen würde. Jetzt galt es nur, dass notwendigste von seinem Schiff zu holen, um sofort aufbrechen zu können.


Coruscant - Raumhafen, vor Ians Schiff, mit Eowyn
 
Coruscant - Raumhafen, vor Ians Schiff, mit Ian

Eowyn starrte Ian überrascht an. Hatte er das gerade Ernst gemeint? Er würde ernsthaft alleine losfliegen? Ja, dachte er denn wirklich, dass sie das zulassen würde? Er hatte offensichtlich noch nicht genug Zeit mit ihr verbracht, sonst hätte er es gar nicht erst versucht. Er hatte doch schon auf Nar Shaddaa gemerkt, dass sie sich nicht einfach abwimmeln ließ, wenn sie sich erst einmal entschlossen hatte. Nicht sein Schiff zu nutzen, gut, das machte Sinn, irgendwo... alles andere aber auch nicht. Daran hatte er in seinem Tunnelblick wohl gar nicht gedacht, ihr selbst war es allerdings klar.
Sie war fest entschlossen, sich nicht ausreden zu lassen, ihn zu begleiten, und daher konnte sie nur müde lächeln und seufzen.

Ian. Glaubt Ihr ernsthaft, ich würde Euch alleine fliegen lassen? Wirklich? Ich dachte eigentlich, Ihr würdet mich schon besser kennen. Also lasst uns die Zeit, in der Ihr mich davon abhalten wollt, einfach sparen und sofort zu dem Teil übergehen, an dem wir uns ein anderes Schiff suchen, denn das macht meinetwegen noch Sinn. Euch nicht zu begleiten allerdings weniger. Diese Sache wurde immer ernster, immer größer. Er wollte sie nicht dabeihaben - warum, um sie zu schützen? Allerdings bedachte er dabei nicht, dass sie schon längst mitten in dieser Sache drinsteckte. Sie hatte schon Kenntnis, zumindest davon, dass es da etwas gab, das sie lieber nicht wissen sollte. Und sie wusste, wer es wusste. Um sie zu schützen war es definitiv zu spät. Außerdem...
Aber ich kenne Euch nun auch ein wenig, und da Ihr vermutlich so stur sein werdet, mich dennoch nicht mitzunehmen... bitte.
Ihr bedenkt nicht, dass auch ich kein Schiff habe. Wie sollen wir in dieser kurzen Zeit gleich zwei Schiffe auftreiben, und das nur, um später ohnehin den gleichen Kurs zu fliegen, vielleicht etwas zeitversetzt? Denn auch ich werde nach Lianna fliegen müssen, spätestens um zu überprüfen, ob Ihr angekommen seid und im Zweifelsfall die Nachricht zu überbringen. Ich könnte mir einen Flug buchen, aber bedenkt, wie viel Zeit dabei verloren geht. Tage definitiv, vielleicht Wochen.
Außerdem - wer Euch aus dem Weg räumt wird das Gleiche mit mir tun, meinte sie ruhig. An Bord eines Schiffes mit vielen Passagieren, das viele Zwischenlandungen machte, sogar eine wahrscheinliche Möglichkeit, und gleichzeitig würde sie noch viele andere in Gefahr bringen. Vermutlich hätte sie alleine auch keine große Chance, erst Recht nicht, wenn sie dabei an alle anderen Passagiere denken musste. Wer herausfindet, wohin Ihr unterwegs seid, wird auch von mir erfahren, das ist sicher. Wir haben uns hier nicht gerade versteckt, und man wird sicher gehen wollen, dass ich nichts weiß. Zu zweit sind wir immer noch besser dran, uns zu verteidigen.
Und drittens...
sie musste ein wenig grinsen, denn dieses Argument würde er nicht kommen sehen. Warum auch. So gut kannte er sie nun auch nicht. Drittens werde ich vermutlich mit irgendeiner Schrottkiste, die wir auftreiben, gar nicht zurechtkommen und sie gegen die nächstbeste Häuserwand steuern. Ich sollte Euch vielleicht sagen, dass mein Talent, mit Raumschiffen umzugehen, in etwa dem des Treppensteigens entspricht. Das war immerhin nicht einmal geflunkert, denn sie konnte durchaus Treppensteigen. Nur heute nicht. Ähnlich verhielt es sich mit dem Fliegen... Je nach Schiff kam sie mal besser, mal schlechter damit zurecht. Aber sie würde, einmal aufgetrieben, alleine an Bord eines Schiffes sehr leichte Beute sein, das war sicher.

Sie wurde wieder ernsthafter, blieb jedoch genauso entschlossen wir zu Beginn. Sie würde sich nicht abhalten lassen, alle Argumente sprachen dafür, mit ihm zu fliegen. Nun ja, fast, aber es genügte. Einmal davon abgesehen, dass sie ihn sicher nicht alleine die Basis auf Lianna betreten lassen würde. Sie vertraute Sarid und Chesara voll und ganz, und sie wusste, dass sie selbst Ian kaum kannte. Doch sie kannte ihn am Ehesten, und sie wusste, dass er verloren gehen würde. Er würde sich aufgeben. Vielleicht war es besser so, so gut kannte sie ihn nicht. Doch wenn es so war, wollte sie dabei sein, und sie würde es erst glauben, wenn sie es mit eigenen Augen hörte oder sah. Sie schüttelte beharrlich den Kopf, sie würde keinen Wiederspruch akzeptieren.
Ihr werdet nicht alleine fliegen, Ian. Es macht einfach keinen Sinn. Ja, wir haben keine Rückversicherung, was geschieht, wenn wir nicht ankommen, das ist wahr. Doch die haben wir auch nicht, wenn wir getrennt starten.
Und jetzt lasst uns einfach unsere Sachen holen und von hier verschwinden, in Ordnung?


Coruscant - Raumhafen, vor Ians Schiff, mit Ian
 
Coruscant - Raumhafen, vor Ians Schiff, mit Eowyn

Oh nein, Eowyns ungläubiger Blick, würde Ian sicher nicht erweichen, sie musste ihn nicht so anstarren, denn er würde sie definitiv nicht mitnehmen, unter keinen Umständen. Als hätte sie diesen Gedanken gehört, begann sie, ihm sofort zu widersprechen, erklärte, dass es keinen Sinn machte, ich nicht zu begleiten. Ach ja? Ians Augenbrauen wanderten in die Höhe, denn glaubte sie, dass er hier mit ihr diskutieren, sich hierin von ihn beirren lassen würde?
Ihre nächsten Worte waren leere Luft, denn ihr eine Mitfahrgelegenheit zu besorgen, stellte nun wirklich kein Problem dar. Ein paar Credits und diese Sache war erledigt. Die Tage, die vergangen spielte dabei keine Rolle, denn sicher gab es mehr Räte, als Sarid oder Chesara und am klügsten war es, wenn Eowyn sich im Falle eines Falles mit einem anderen Rat traf und diesem die Nachricht übergab. Dafür konnte sie schon jetzt Voraussetzungen treffen. Sie hatte nur leere Argumente vorzutragen, die nicht einmal einen Bantha überzeugt hätte, sofern dieser auch nur einen Funken Verstand besäße. Gerade stand Ian im Begriff, der Jedi zu widersprechen, als ihre verdammte Logik, mit dem sie ihn schon einmal zum Nachdenken gebracht hatte, doch zuschlug. So huschte ein grimmiger Schatten über das Gesicht des Dunkelhaarigen, als Eowyn erklärte, dass derjenige, der ihn aus dem Weg räumen wolle das gleiche auch mit ihr tun würde.
Ian verzog erst den Mund um aus seinen Lippen dann einen dünnen Strich zu formen. Kosekoss. Der Twi’lek und der Verunstaltete. Sie hatten nicht nur gesehen, wie Eowyn und er aufgetaucht waren, sie hatten vermutlich auch begriffen, dass Ian es war, der den Detonatoren, der Eowyn die nötige Zeit zur Flucht verschafft hatte, gezündet hatte.

Eowyns grinsend vorgetragener dritter Grund verärgerte Ian mehr, als das er etwas anderes tat. Es war eindeutig der falsche Zeitpunkt mit irgendwelchen Scherzen aufzuwarten, vor allem mit solchen, die einzig und allein dazu dienten, diese ernsthafte Angelegenheit ein wenig ins lächerliche zu ziehen.


„Ihr versteht das nicht. Hier ist keine Zeit für waghalsigen Heldentum. Keine Zeit und keine Notwendigkeit.“ Kurz überlegte Ian, ob er sich bedrohlicher Worte bedienen sollte, aber noch ehe er diesen Gedanken zu Ende fasste, verwarf er diesen auch schon wieder. Sie war nicht Iouna und was hatten bedrohliche Worte und Handlungen bei ihr genutzt? Nichts! Also beschloss er es anders zu versuchen, ehrlicher. „Eowyn, wenn jemand Wind von dieser Sache bekommt, wäre eine entführte Padawan noch eine Harmlosigkeit. Ich kann Euch nicht mitnehmen. Wenn ich sterbe, ist es das eine. Aber wenn Ihr es auch tut…“ Er beendete den Satz nicht, ohnehin war die Sorge schon durch seine Stimme durchgedrungen.Zwei Personen auf einem Schiff sind ein zu großes Angriffsziel. Ihr habt die Möglichkeit, von hier aus aktiv zu werden, Euch hier zu verstecken, Euch hier mit einem Rat zu treffen. Indem ihr beispielsweise schon jetzt eine Nachricht schreibt.“ Und mit diesen Worten tat er das, was am logischsten schien: Er betrat schon einmal vorsorglich sein Schiff und ließ Eowyn ganz einfach stehen. Sicher würde er ihr Leben nicht aufs Spiel setzen, denn im Gegensatz zu dem seinen hatte ihres sehr wohl noch Wert und Bedeutung.

Coruscant - Raumhafen, in der Nightmre, Ian
 
[Coruscant System | im Anflug auf den Planeten | Träger-Geschwader 17 | END "Endurance" | Deck 4 | Offiziersmesse] Commodore Agoch, Marshal Sebolto, Cmdr. Endel, Cmdr. Saris, Cmdr. Het'kar, Ensign Vajetsi


"Diese Frage möchte ich beantworten, Kytana",

schaltete Bru-Th sich wieder in die Diskussion um einige Details der Mission ein und bat Cmdr. Endel mit knapper Geste darum, mit ihren Erläuterungen einen Moment zurück zu stecken. Niemand würde an der Professionalität der silberhaarigen Frau Zweifel haben, rechtfertige Bru-Th sein Einschreiten und wandte seiner ehemaligen XO von der Massive den Kopf zu:

"Die Grundlage der strategischen Entscheidung, zunächst die umliegenden Systeme nur mit leichten Einheiten zu sondieren, wir reden hier von Ruan, Anaxes, Bessimir und auch Metellos, wurde auf Grundlage aktueller Geheimdienstdaten entwickelt. Nun, der NRGD stuft Admiral Jago als das ein, was einem Fundamentalisten wohl am nächsten kommt. Als wahrscheinlich wird es von den Analytikern angesehen, dass er nicht die Flucht in den tiefen imperialen Raum antritt, sondern entgegen allen Befehlen das tut, was seiner Meinung nach seine Pflicht ist." Einen Moment ließ Bru-Th den hier versammelten Führungsoffizieren Zeit, um seinem Gedankengang und dem des NRGD zu folgen, dann erklärte er weiter und mit erhobenem Zeigefinger: "Und man muss kein ausgebuffter Sabacc-Spieler sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass Jago das Imperiale Zentrum nicht in den Händen der Republik belassen will."

Zum weiteren Ablauf der Operation 'Steckrübe' gab es kaum noch Wortmeldungen oder diese konnten durch präzise Erläuterungen rasch aus der Welt geräumt werden. Bru-Th lehnte sich ein wenig tiefer in den Sessel und schob demonstrativ das leere Schälchen von sich, das zuvor einen frischen, cremefarbenen Pudding enthalten hatte, dessen Namen ihm schon wieder entschwunden, der jedoch lecker war. Sein Augenmerk streifte unmerklich einen jeden anwesenden Offizier. "Mein erstes Kommando als Flaggoffizier, also", raunte er sich gedanklich leise zu, dann stahl sich ein schmales Lächeln auf sein Gesicht. Während Cmdr. Endel in beruflicher Hinsicht so manchem höherrangigem Offizier die Schau gestohlen hätte und ihr niedriger Rang wohl nur daher rührte, dass sie erst spät zur Flotte gekommen war, musste Bru-Th sich über Cmdr. Saris erst recht keine Gedanken machen, schließlich kannte er die impulsive Alderanerin jetzt schon eine ganze Zeit und wusste, dass die Massive in ihren Händen eine echte Waffe war. Ein kleines Fragezeichen machte der hochgewachsene Corellianer noch hinter dem 'Ersatzspieler', Cmdr. Het'kar. Er schien ihm bei dem eben abgehaltenen Briefing merkwürdig abwesend gewesen zu sein, als fiele es ihm schwer, sich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Bru-Th spürte - und er glaubte auch, dass dies vermutlich eine der größten Herausforderungen für den jungen Jawa war -, dass Het'kar mit all seinen Geschichten, Anekdoten und Weisheiten, die er mit der Runde schon geteilt hatte, zum Ausdruck bringen wollten, vor allem gegenüber sich selbst, dass er seine Heimat doch nicht so einfach los lassen konnte. Bru-Th fand es gut, wenn Offiziere auch Persönliches teilten, das stärkte den Corps-Geist, doch auf der anderen Seite blieb nur zu hoffen, dass dies nicht zu einem Problem werden würde.

Nachdem er das Briefing für beendet erklärt hatte und die Offiziere die Messe der Reihe nach verließen, und auch Levice Anstalten machte aufzustehen, sprach er sie betont förmlich an:

"Padawan, ich möchte, dass du noch einen Moment bleibst."

Ein Stück weit hatte Bru-Th ein schlechtes Gewissen, denn wie man es auch drehte und wendete, die Ausbildung seiner Schülerin war in den letzten Tagen deutlich zu kurz geraten und das durfte nicht sein, schließlich war die Unterweisung in der Macht nichts, was man Nebenbei, in einem Workshop oder einem Wochenendseminar lernte. Zutiefst verpflichtet fühlen musste sich ein Jedi, mit der Macht als Verbündeten an seiner Seite, und nur wenn diese altehrwürdigen Worte im Kern ernst genommen wurden, von Meister und Padawan, nur dann konnte eine Ausbildung erfolgreich verlaufen. Innerlich seufzte Bru-Th, denn was er von Levice verlangte, war wirklich viel und bekannt dafür, die Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, war er auch nicht. Der fast zwei Meter große Jedi Meister deutete mit einladender Geste auf den freien Platz vor ihm, dann legte er beide Hände auf den Tisch und sah seine Padawan eindringlich an.

"Was denkst du über Cmdr. Het'kar? ... Deine Aufgabe war es, die lebendige Macht in den Dingen um dich herum wahr zu nehmen, insbesondere in den Personen, Levice. Also ... was ist dir aufgefallen, was fandest du merkwürdig oder überraschend?"

Grundsätzlich war es nicht angebracht, wenn man sich mit einem rangniedrigen Offizier über einen ranghöheren Offizier unterhielt, denn dies barg immer den Keim der Unterwanderung der Befehlskette in sich, doch in dieser ganz speziellen Situation billigte Bru-Th dies, schließlich war dies nicht ein Gespräch zwischen Offizieren, sondern zwischen Meister und Schülerin. Doch, und dies bereitete Bru-Th Sorge, wollte das Gefühl nicht abebben, dass es in Zukunft noch klarer sein musste, wann er welche Rolle einnahm.


[Coruscant System | im Anflug auf den Planeten | Träger-Geschwader 17 | END "Endurance" | Deck 4 | Offiziersmesse] Commodore Agoch, Ensign Vajetsi
 
Coruscant - Raumhafen, vor Ians Schiff, mit Ian

Ihr wisst es, rief Eowyn Ian hinterher, während dieser an Bord seines Schiffes stapfte. Sogleich lief sie ihm hinterher - ihre Sachen musste sie ohnehin holen, und er würde ihr zuhören, verdammt noch mal. Und sie hatte es an seiner Reaktion gesehen. Ihr wisst ganz genau, dass ich Recht habe. Wenn Ihr angegriffen werdet, so werde ich es auch, egal wo ich mich befinde! Sie hatte ihn eingeholt, stand mit ihm nun kurz nach der Rampe an Bord seines Schiffes und blockierte ihm den Weg. Mit in die Hüften gestützten Händen funkelte sie ihn an. Haltet mich nicht für dumm. Ich habe mittlerweile gut verstanden, um was für eine Größenordnung es hier geht, ich bin nicht blind. Es geht hier nicht um Heldentum - im Gegenteil. Wenn jemand Wind von der Sache bekommt wäre ich alleine hilflos. Ich bin nicht so dumm, meine Fähigkeiten zu überschätzen. Glaubt Ihr ernsthaft, man würde mich ignorieren? Nein, ganz sicher nicht. Ja, sie würde sich hier verstecken können, Coruscant war groß. Doch es gab andere Möglichkeiten, jemanden zu finden - Komverkehr war nur einer von ihnen. Und wie sollte sie ohne Komverbindung wissen, was vor sich ging? Und hört, bei der Macht, endlich damit auf, über meinen Kopf hinweg über mich zu entscheiden! Ich bin nicht Eure Schülerin! Er führte sich auf, als ob er, nur er allein sein Geheimnis tragen konnte, und sie war es Leid. Sie würde nicht weiter in ihn eindringen und versuchen, es ihm zu entlocken, nein, das nicht. Aber sie würde sich sicher nicht herumschubsen lassen wie eine Padawan, der man nichts zutraute, um die man sich sorgte und deren Verantwortung man trug. Jemand, dem man nichts anvertrauen konnte und für den man entschied. Sie atmete durch, und etwas, aber nur etwas ruhiger sprach sie weiter.

Ja, es gibt Vorteile, wenn ich hier bleibe, aber sie wiegen die Nachteile einfach nicht auf. Ihr wisst das auch. Es mag nobel oder was auch immer von Euch sein, sich um micht zu sorgen, aber ich weiß um das Risiko in meinem Leben, seit ich bei den Jedi bin, und ich bin in der Lage, darüber zu entscheiden.
Wenn Ihr angegriffen werdet so ist es außerdem möglich, dass wir zu zweit eine weitaus größere Chance haben als Ihr alleine. Bedenkt das.
Wie würde er sich verteidigen wollen? Sein Lichtschwert war zerstört. Sicher, gerade er als Sith kannte noch andere Methoden, sich zu wehren, aber ob diese allein so hilfreich waren?
Und nehmen wir einmal an, es geht alles gut. Was wollt Ihr tun, wenn Ihr Lianna erreicht haben werdet? Einfach in die Basis spazieren und darauf vertrauen, dass man Euch auf Anhieb glauben wird? Sie schüttelte den Kopf. Man wird Euch nicht glauben. Man wird an eine Falle denken, der komplette Rat wird sich beraten, es wird Zeit kosten. Viel Zeit. Und sie würde nicht da sein, um zu vermitteln, um zu erklären. Nein, sie würde hier auf Coruscant sitzen, versteckt, abgeschnitten von allem, quasi wie auf der Flucht. Wie... aktiv, hilfreich und vielversprechend. Sehr nützlich. Eine Nachricht schicken konnte sie außerdem auch nicht, denn diese konnte wiederum abgefangen werden. Und wenn man Euch schlussendlich vielleicht Glauben schenkt... dann kann es zu spät sein. Mittlerweile war sie wieder bei einem ruhigen Tonfall angekommen und sprach leise weiter. Und nehmen wie einmal an, es geht nicht gut. Ihr werdet unterwegs angegriffen, getötet - und ich habe nur Eure Nachricht. Wie viel kann eine Nachricht schon aussagen? Sie kann keine weiteren Fragen beantworten. Sie kann nichts erläutern. Es ist besser als nichts, aber in meinen Augen macht es in erster Linie Sinn, den Boten zu schützen. Und das werde ich tun... egal, was es kostete.

Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare, mit Ian
 
- Coruscant - City - Wingston Tower - Penthouse - Exodus Privaträume - Wohnraum -

Männer waren stark. Es war die Aufgabe eines Mannes, stark zu sein. So hatte Giselle es gelernt. Ein Mann beschützte seine Familie, ernährte sie, sorgte für ein Dach über dem Kopf. Er war die breite Schulter zum Anlehnen und der starke Arm, der das Jagdmesser hielt. Obwohl sich Giselle selbst für stark und eigenständig hielt, konnte sie nicht leugnen, dass sie sich von diesen Attributen angezogen fühlte. Ginge es nur danach, wäre Exodus die perfekte Wahl. Selbst der stärkste Mann jedoch konnte einer Krankheit zum Opfer fallen oder einen Unfall erleiden und dann lag es an seiner Frau, für ihn zu sorgen. Obwohl sie weit entfernt davon war, "seine" Frau zu sein, spürte Giselle diesen Urinstinkt in sich greifen, der den Wunsch in ihr entfachte, sich um ihn zu kümmern. Es begann mit dem Angebot, ihm einen Tee zu machen, doch was sie ihm schließlich brachte war ein reichhaltig gefülltes Tablett mit warmen Teigwaren und einer Schale Hirse mit süßen Trauben, sowie ein Stück Käse und kräftig würzigem Schinken.

"Nur wenn du alles aufisst, bin ich zufrieden."

Sagte sie, als sie ihm sein Frühstück brachte und das Tablett auf seinen Knien ablegte.

"Du bleibst unter der Decke, isst alles was ich dir bringe, trinkst deinen Tee und wenn es dir morgen früh besser geht, reden wir darüber ob du wieder arbeiten darfst."

Sie hatte einen gespielt strengen Ton angeschlagen, doch dass sie nur Spaß machte, wussten sie beide. Welche Autorität hätte Giselle schon gehabt, ihm zu sagen was er zu tun und zu lassen hatte? Exodus war für den Betrieb der Wingston Corporation verantwortlich und er konnte nicht länger von seinem Büro entfernt bleiben als unbedingt nötig.

"Lass es dir schmecken."

Für einen Moment stand sie unschlüssig vor ihm. Was sollte sie jetzt tun? Sich in ihr Zimmer zurück ziehen und für den Rest des Tages dort bleiben, um ihn zu meiden? Es war vielleicht die letzte wirkliche Gelegenheit, Zeit mit ihm zu verbringen und ihr eigenes Frühstück stand nach wie vor unberührt auf dem Tisch. In einigen Tagen verschwand sie von Coruscant. Danach würde sie ihn nie wieder sehen. Sie nahm ihr Tablett und setzte sich neben ihn, wider besseren Wissens.

"Möchtest du Gesellschaft?"

Fragte sie offen. Der Gedanke, dass dies vielleicht das letzte Mal sein würde, dass sie neben ihm saß, machte sie wehmütig. Sie hatten lange nicht mehr richtig miteinander gesprochen und auch wenn sie wusste, dass sie Fresia nicht zurück holen konnte, so konnte sie den Wunsch, noch einmal diese Vertrautheit mit ihm zu erleben, doch nicht ganz unterdrücken.

- Coruscant - City - Wingston Tower - Penthouse - Exodus Privaträume - Wohnraum -
 
[Anflug auf Coruscant/Träger-Geschwader 17/End " Endurance/Deck 4/Offiziersmesse]Nsci Het´kar,Bru-th Agoch,Ensing Vajetsi,Marshal Sebolto,Cmdr.Saris,Cmdr.Endel

Als Commodore Agoch die Sitzung für beendet erklärte, nahm der Jawa noch einen Apfel mit und machte einen Handwink. Er ging mit den anderen Offizieren in den Turbololift. Sie redeten nicht viel, ausser ein bis zwei kleine Feststellungen. Als der Lift nun am Ziel ankam, stiegen Het´kar und Cmdr. Saris aus, um zum Beibootshangar zu gehen. Nsci sah neben der orangeharrigen von Alederaan stammenden Frau diesmal nur mittelmäßig klein aus. Brandon beobachtete die beiden schon und winkte ihnen zu. Dies blieb aber unbemerkt, da Nsci weiterhin an seine Motte dachte. Er musste ja noch bedenken das er die Flügel wo kaufen musste. Dazu kamen die Tarnkarten für die verschiedenen Tarnmuster. Der Jawa stieg geistesabwesend die Fährenrampe hinauf. Brandon verfolgte ihn mit seinen verwunderten Blick und kichterte als der Jawa gegen die noch geschlossenen Tür knallte. Het´kar war wieder zu sich gekommen, stand von der Rampe wieder auf und ging mit der Hand auf den Kopf in die Fähre.Brandon folgte ihm. Nsci gab Brandon den Apfel den er mitgenommen hatte und sie begaben sich zum Cockpit. Die Starterlaubniss wurde eingeholt, der Start zur Sand Snail konnte also beginnen.

"*Seuftz* Uns steht ein Kampf bevor. Dieser Jago hat sich wohl eine Golan gemopst, ich hoffe das die Crew auf sowas vorbereitet ist. Sie müssen die Fähren alle noch überprüfen fals ein Entermanöver von Nöten ist. Ich will nichts dem zufall überlassen.",

Stieß der Jawa in die Stille des engen Raumes. Daraufhin entgegnete Brandon mal wieder so, wie er es immer tat.

"Ach Commander, sie brauchen sich über die Andockstation keine gedanken machen. Ich werde den Jungs schon einheitze und ich bin mir sicher das die anderen Leutnants sie bestmöglich unterstüzen werden. Sie werden schon sehen, wir tretten dem Imperialen in den Hintern."

Het´kar lächelte und war wieder sehr zuverlässig. Er nickte seinem Stabsbootsmann zu als dieser grade das Andocken began. Nun war er wieder auf seinem Schiff angekommen und war schnell unterwegs zur Brücke. Er war fast Fanatistisch beim gang zum Turbolift.E r dachte noch mal über den Geschwaderleiter nach; Commodore Agoch war für ihn ein netter und iteressanter mann, sowas wie ein Vorbild. Er war sich sicher das der Corellianer durch seine Überlegte Art uns nicht in eine misslige Lage bringen würde. Als er den Weißen gang des Schiffes entlang gang, wurde er von vielen Crewmitgliedern verwundert angeschaucht.


Nach dem Eintreffen auf der Brücke, dem Formellen Salutieren und dem in den Sessel plumsen, Fragte sein Brückenoffizier Ned wie das Treffen den nun ablief.

"Also, wir werden bald in einen Kampf verwickelt werden. Nach angaben des äußerst netten Commodore Agoch werden wir auf einen selbstdenkenen Admiral Jago treffen. Ich rechne mit einem Äußerst agressiven Gegner. Wir sollten uns gefechtsbereit machen, benachrichten sie bitte alle Sektionskommandanten des Schiff, dass sie auf die Brücke kommen sollen. Halten sie den Holo-Kanal für die Endurance offen, es können noch weitere Befehle kommen."

[Anflug auf Coruscrant/ Brückendeck/Träger-Geschwader 17/NBF "Sand Snail"]Ned,Nsci Het´kar,Brückencrew
 
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Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare


Er ignorierte ihre Worte, die sie ihm von draußen zuwarf. Sie stehen zu lassen war sicher nicht die höflichste, aber die diplomatischste Alternative gewesen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Eowyn nicht nur sein Schiff betrat, sondern ihn überholte und sich ihm, mit in die Hüften gestemmten Arme, in den Weg stellte. Es wäre ein leichtes gewesen, sie einfach weg zu stoßen, immerhin überragte er sie um mehr, als zwei Köpfe und ihr ständiges Begehren, dass er ihr recht gab, wurde gerade jetzt nicht nur besonders deutlich, sondern vor allem besonders lästig. Ian versuchte, dass ihre Gereiztheit sich nicht auch in seiner Stimme niederschlug, denn tatsächlich gelang es ihr, ihn auf vortreffliche Weise zu reizen. Der Umstand, dass sie eine Frau war, verhalf ihr dazu, sie etwas schonender zu behandeln. Dieser Umstand in Verbindung mit der Tatsache, dass ein Streit hier wenig nutzte. Obwohl es denkbar einfach gewesen wäre sie schlicht von seinem Schiffzuwerfen. Einzig die Ader, die an seiner Stirn anschwoll, war Zeichen seines deutlichen Ärgers.

Sie war nicht seine Schülerin? Welch interessante Tatsache, die ihm entgegen war. Wäre sie es gewesen, hätte er wohl allen Grund gehabt sie mehr, als nur unsanft zu maßregeln.

„Überaus interessant, dass Ihr versucht, Euch über meinen Kopf hinweg zu setzen.“ Ihr zu sagen, dass sie nicht ihm reiste war wohl nichts, was schlimm war. Ihn hingegen zu zwingen, sie mitnehmen zu müssen, war da schon ein ganz anderes Kaliber. Wie sie außerdem so dastand, noch immer in derselben Pose, erinnerte ihn mehr und mehr an Alisah. Dabei war dieser Moment denkbar schlecht, um an sie zu denken und auch wenn Ian schweig und sich ihre Triade anhörte war sein Blick alles andere als freundlich. Noch weniger, als sie ihn an Alisah erinnerte. Was auch immer Eowyn dazu brachte, ihre Stimme wieder ein wenig zu besänftigen, sie tat gut darin, denn das beruhigte auch Ian. Zumindest ein wenig.

„Ihr seid die rechthaberischste Person die ich kenne“, schmetterte er ihr dennoch entgegen, mit durchaus gefasster Stimme, aber sicherlich nicht besonders freundlich. Da kam auch schon ihr nächstes Totschlagargument und er hasste Ihre Logik, die so anders war, als die seine. Oh ja, er hasste sie. Dafür, dass sie behauptete, nicht besonders gut im Reden zu sein, war sie besonders gut darin, Argumente hervorzubringen, an die er nicht im Traum gedacht hätte. Nun verschränkte Ian die Arme vor der Brust, als er sich Eowyn entgegen stellte, denn er sah es nicht länger ein, sich auf seinem Schiff so von ihr behandeln lassen zu müssen, schließlich war auch er nicht ihr Schüler.
„Natürlich, Ihr werdet den Rat davon überzeugen, dass ich eine überaus vertrauensvolle Person bin.“ Er lachte auf, sarkastisch. „Was natürlich keine Zeit kosten wird, weil Ihr den Rat innerhalb einer Sekunde von meiner Aufrichtigkeit und Eurer Menschenkenntnis überzeugen werdet.“ Der Sarkasmus hatte sich von seinem Lachen in seinen Tonfall übertragen.
„Aber gut, von mir aus. Lassen wir uns beide töten. Vielleicht habt Ihr Glück und sterbt kurz und schmerzlos.“ Was hatte sie mit den Sith zu schaffen? Sie wusste nicht, welche Behandlung ihr dort zu Teil werden konnte. Der Angriff auf Coruscant war harmlos gegen das gewesen, was die Sith im Stande waren zu tun. Allerdings würde die Nachricht, wenn sie beide starben, den Orden nie erreichen, was seine Ader erneut anschwellen ließ. Hatte sie denn nichts begriffen?
„Und jetzt geht mir, verdammt noch mal aus dem Weg!“, was Ian immer noch leise, aber nun doch mit einer drohenden Nuance vortrug.

Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare, mit der rechthaberischen Eowyn
 
Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare, mit Ian

Aus schmalen Augen blickte Eowyn Ian an. Von Teamarbeit und gemeinsamen Entscheidungen habt Ihr offensichtlich noch nie etwas gehört? Aber natürlich, warum solltet Ihr mit mir sprechen, ich habe ja schließlich keine Ahnung von gar nichts, und es ist alles einzig und allein Eure Aufgabe! Ihre Worte quollen beinahe über vor Sarkasmus. Ihr seid nicht mehr bei den Sith, verdammt. Ich habe Euch logische Argumente geliefert, weshalb wir gemeinsam reisen sollten, und Ihr? Ihr wollt einfach nur Euren eigenen Kopf durchsetzen! Er konnte sich nicht andauernd so benehmen, als ob sie nicht vorhanden wäre. Und wenn sie ohnehin nicht vorhatten mit seinem Schiff zu reisen, weshalb sollte er entscheiden, wer ihn begleitete? Er hatte noch immer nicht verstanden, dass die ganze Sache sie nun genauso anging wie ihn.
Und Ihr die dickköpfigste! konterte sie auf seinen Vorwurf, noch bevor sie darüber nachdenken konnte. Aber selbst als sie hinterher überlegte - Recht hatte sie schließlich.

Sie rollte mit den Augen - Ian steckte offensichtlich noch viel zu sehr in den Strukturen der Sith fest. Oder aber er wusste ganz genau, dass er verloren hatte und war nur zu stolz, es zuzugeben. Ja, sie war keine Rätin, aber begriff er denn nicht den Unterschied, den es machen würde, wenn sie bei ihm sein würde? Die Räte kannten sie lange genug, sie war kein Neuling im Tempel und ohne sich selbst zu überschätzen konnte sie doch sagen, dass man sie anhören würde. Ich werde den Rat zumindest davon überzeugen, dass Euer Wort dringend und schnell geprüft werden sollte. Auch wenn Ihr es Euch nicht vorstellen könnt, aber es gibt Personen, denen meine Meinung tatsächlich wichtig ist.
Sie hatte die Nase wirklich voll von seinem Gehabe. Wer glaubte er eigentlich, wer oder was sie war, dass sie nicht einschätzen konnte, um was es ging? Dass er sie andauernd bevormunden musste und sie lächerlich machte? Dass er sich nicht einmal dazu herabließ, mit ihr vernünftig darüber zu diskutieren, was nun die richtige Vorgehensweise wäre? Nein, er beschloss und sie hatte zu folgen.

Schön, meinte sie schließlich mit zusammengepressten Zähnen. Sie sollte eigentlich ruhig bleiben und ihn nicht weiter provozieren... Es schien nicht so, als ob er noch sonderlich viel Geduld haben würde. Aber wenn Ihr Euch töten lassen wollt, bitte - ich werde zumindest mein Bestes geben, das zu verhindern. Sie machte einen Schritt zur Seite und lud ihn mit einem Arm in einer ausladenden Bewegung dazu ein, weiterzugehen. Bitte, nach Euch. Sie musste schließlich noch ihre Tasche holen, auch wenn das gerade einmal eine Sache von einer halben Minute war, nachdem alles noch so dastand, wie sie es auf Nar Shaddaa gepackt hatte.

Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare
 
Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare

„Gemeinsame Entscheidungen?“ Es war zum Totlachen oder aber zum Haare raufen. Sie gab so wenig nach wie er und damit traf auch sie eine Entscheidung für sich allein, mit dem Unterschied, dass sie genau das zum Vorwurf machte. Ein wenig anklagend richtete er nun seinen Zeigfinger auf sie, als er nun doch ein wenig gereizt antwortete: „Auch ich habe Euch logische Argumente geliefert, aber vielleicht gehen sie einfach nicht in Euren Kopf“, was ihn schlussendlich den Zeigfinger auf den eigenen Kopf führen ließ. Was die Sith damit zu tun hatten, war ihm ein Rätsel, aber sicher würde Ian jetzt nicht fragen, was Eowyn damit gemeint hatte. Stattdessen hob er die Hand, wischte damit einmal durch die Luft, um seinem Ärger eben jene zu machen. Diese halsstarrige Person kostete ihm noch den letzten Nerv! Sie nahm sich viel heraus, zu viel, wenn er bedachte, dass sie bloß eine Jedi war.
Oh, wunderbar, dann haben wir einen Grund mehr, uns nicht nur exzellent zu verstehen, sondern am Ende noch zu den besten Freunden zu werden.“ Sie war rechthaberisch, er dickköpfig. Sie anstrengend, er anstrengend. Sie eine Jedi, er ein Sith. Ja, sie bildeten wirklich ein wunderbares Team.

Eowyn rollte äußerlich mit den Augen und Ian tat es innerlich. Ihr nächster Kommentar ließ ihn nur den Kopf schütteln. Sie war nicht nur rechthaberisch, gemein und zickig, nein, sie war auch arrogant.

Eure verdammte Meinung hat mich überhaupt erst zu all dem hier gebracht, was natürlich deutlich macht, wie wenig Wert ich auf sie lege, aber vielleicht reicht Euer logisches Denken für solche Tatsachen nicht aus, kam es demnach sehr hitzig über seine eigenen Lippen und während sie sich vermutlich fragte, was Ian sich einbildete, fragte er sich genau das gleiche bei ihr. Außerdem war er derjenige der nachgab, was sie ihn ihrer Erhabenheit wahrscheinlich nicht einmal bemerkte. Ein weiteres Zeichen ihrer Halsstarrigkeit. Sie war für kein Argument zugänglich, weil sie auf ihre eigene Meinung fixiert war. Ob das der Weg der Jedi war? Mit der Ich-weiß-alles-Keule zu schwingen? Zu der Arroganz von ihnen hätte es zumindest gepasst. Sie stellte sich ihm in den Weg, auf seinem Schiff und sie versuchte ihn zu überzeugen. Zugänglich für ein Argument von ihm? Nein. Warum auch. Sie konnte sich getrost darauf ausruhen, dass er sie in die ganze Misere hineingezogen hatte, damit sie einen doppelten Triumph über ihn ausspielen konnte. Frauen!
Gut, vielleicht sollte ich Euch dann Eowyn die Erretterin nennen? Hochmut kam bekanntlich vor dem Fall aber für Jedi, die Gefühle verleugneten, war das vermutlich eine Lüge. Ian schüttelte wieder den Kopf, als Eowyn sich endlich einen Schritt zur Seite bewegte und ihm großmütig –ein weiteres Wort, dass er an die anderen Begrifflichkeiten reihen konnte, Platz machte.
Überaus freundlich, vielen Dank,“ wobei er das vorletzte Wort seltsam betonte, was hoffentlich klar genug machte, wie wenig er von seiner eigenen Aussage hielt.

Schließlich betrat Ian sein eigenes Quartier um dort die nötigsten Sachen lieblos in seinen Rucksack zu stopfen.

„Diese Frau macht mich wahnsinnig“, sprach er mit sich selbst, ehe er das eigene Quartier verließ, um aus anderen Räumen weitere Dinge zu holen.
Schlussendlich hatte er alles in seinem Rucksack verstaut, von dem er ausging, dass es notwendig sein würde. Jetzt galt es, ein Schiff zu besorgen und sein eigenes von diesem Planeten zu bugsieren. Ersteres war dabei um einiges leichter, als letzteres. Aber auch das würde ihm gelingen. Spätesten, und die Fairness dieses Gedanken war sicherlich weit entfernt, wenn er die logisch denkende Eowyn um Rat fragte.



Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare
 
Coruscant, Jedi-Tempel, unterhalb vom Heiligen Berg-Tempelruine vorm verschlossenen Geräteraum: 5 Banditen (NPC)s, Ribanna, Wes, Rick


Da standen sie vor der verschlossenen Tür zum Geräteraum, welches als Gefängniszelle für die verlodderten kriminellen Typen herhalten sollte. Ribanna hielt mit wachem Auge alles im Blick, während sie über Wes seine Worte auf ihre Frage nachdachte. Er hatte sie beruhigen können. Niemand sollte in Sippenhaft genommen werden. Entscheidend waren und würden ihre Taten sein und dies weckte ihr Kämpferherz. Umso motivierter behielt sie diese Brut im Auge! Auch hatte er den widerlichen, dreckig-speckigen Typen gedroht gehabt, dass sie sonst beim kleinsten Mucks zu einem Häuflein Asche verbrennen würden. Offensichtlich hatte ihr unbeabsichtigtes Feuermanöver dem Jedi-Rat gefallen. Schließlich war ja auch damit umgehend die heikle, neu entstandene Situation entschärft wurden! Und die Drohung fruchtete! Vor dem Feuer hatten alle Respekt. Niemand wollte in Flammen aufgehen! Wes zwinkerte ihr belustigt zu. Sie warf ihm ein flüchtiges Lächeln zurück. Vielleicht war diese Gabe doch recht brauchbar! Sie müsste sie nur besser im Griff haben! Ein Anflug von Stolz durchflutete sie. An den Jedi-Kodex dachte sie nicht und wenn, hätte sie vielleicht oder besser gesagt, höchst wahrscheinlich, ihn dies bezüglich auch falsch gedeutet. Das Meister Wes den Kodex sogar in den Mund genommen hatte, tat dabei nichts zur Sache! Die Überforderung in diesem Tempel mit all`den Situationen sorgte dafür!

Meister Wes hatte auch Rick viele Antworten geben müssen, da der junge Mann ebenfalls ziemlich verwirrt schien. Der Tempel brachte seine Vergangenheit zu Tage und marterte ihn wohl mit unangenehmen verstörenden Gefühlen. Mitfühlend hatte Ribanna auch ihm einen vielsagenden Blick zugeworfen, schließlich hatte wohl auch er seinen geliebten Vater verloren, so wie Ribanna ihre Mutter, Adoptivmutter, auch wenn Ribannas Mutter Aaja sich freiwillig und selbstsüchtig aus dem Leben gestohlen hatte und dies ohne Rücksicht auf Verluste und ohne an sie zu denken, was in dem Moment einen gewissen Anflug vorn Zorn und Wut in ihr auslöste , wenn auch nur kurz und flüchtig. Und ihre Probleme schienen im Gegensatz zu Rick seinen sehr klein zu sein, wenn man an seinen bösen Onkel dachte, bzw. schienen sich in Luft aufzulösen. Umso mehr spürte Ribanna das Leben in sich, dass heißt, in ihr erblüten neue Lebensgeister und neue Energie. Diese neu entfachte Energie verwendete sie, wie gesagt zur Bewachung der Gefangenen. Die Antworten von Wes hatten sie beflügelt!

Wes sein Augenmerk lag nun auf dem Türschloss oder besser gesagt auf dem seltsamen altertümlichen Mechanismus, den es anscheinend und nach seinen späteren Aussagen, verbarg. Ribanna blickte erschrocken hoch, doch einer der Banditen hatte nur gehustet. Fast ängstlich erwiderte er ihren Blick und hob rasch abwehrend die Hand. Als könnte die abwehrende Hand ihr Feuer aufhalten und als wenn sie dies so auf Befehl entfachen könnte! Irgendwie waren die Gedanken fast spaßig! Den Banditen traf ein belustigter Blick!


Endlich öffnete sich die verdammte Tür! Es wurde auch Zeit! In Anbetracht der ungewohnten Umstände fühlte Ribanna doch ein wenig Ungeduld, was an ihr neu und befremdlich war, da dieses ausgeglichene anmutige Mädchen sonst nur so vor Geduld strotzte. Ribanna stand so, dass sie gleich einen Blick hinein erhaschen konnte. Der Raum war leer und wartete regelrecht einladend auf die Gefangenen. Wie günstig! Dies funktionierte ja mal auf Anhieb! Wes drehte sich zu ihnen um und erzählte zeitgleich etwas von Padawan-Lernspielen. Aha!


“Hinein mit euch!”,


hörte Ribanna sich im Befehlston herrisch zu den Banditen sagen und dies mit einer lieblichen Mädchen-Frau-Stimme. Eigentlich passte dies wenig zusammen, doch die Gauner folgten dennoch dem Befehl. Kaum hatte Wes die Tür verschlossen, standen auch schon die Anderen der Truppe hinter ihnen und hatten den Energiekristall fertig aufgeladen.


“Seht nur, dort hinten sind Wegweiser angebracht! Vielleicht gibt es noch einen anderen besseren Weg zurück, um wieder in den Tunnel zurück zu gelangen, wo wir den Kristall einsetzen müssen, um die Energieversorgung in Gang zu setzen!”,


wies mitdenkend die Padawananwärterin die Truppe auf das Schild hin. Sie lief voran und wischte den Staub mit ihrem Ärmel vom Schild ab, um überhaupt etwas erkennen zu können. Auf dieser Hinweistafel, stand eine ganze Menge. Eine riesige Skizze, ein Wegeplan des Tunnelsystems! Was davon wichtig war, konnte Ribanna nicht einschätzen. Auf dem Hinweg hatten alle diese Tafel schlichtweg übersehen, da ihr aller Augenmerk dem Fahrstuhl und dem Abwasser gegolten hatte. Ein Teil des Weges konnte man tatsächlich anders zurück legen und so die überschwemmten Tunnel umgehen.


“Schaut, wenn wir hier lang gehen, kommen wir genau hier heraus und dann sind es nur noch ein paar Meter und dann können wir den Kristall einsetzen! Und unsere Füße und Schuhe bleiben trocken! So kommen wir ganz bestimmt schneller voran!”,



zeigte Ribanna den Anderen den Weg und fuhr die Weg weisenden Linien mit dem Finger nach und kurz darauf ging es los. Da niemand Lust auf die Überflutungstunnel hatte, nutzte man dankbar die Alternative. Ribanna lief direkt hinter Wes, der die Gruppe wieder anführte, gefolgt von Rick. Nachdem die Ganoven eingesperrt waren, hatte Ribanna ihren Blaster weg getan. Stattdessen trug sie eine Taschenlampe in der Hand, die sie sich von einem der Gauner, aus dem Haufen abgenommener Gegenstände geschnappt hatte und leuchtete mit ihr den Weg aus und ihr Licht fiel plötzlich auf ein Exemplar einer sehr unangenehmen unbeliebten Art. Nicht unbedingt für sie selbst, zumindest nicht in erster Linie!

Der Tunnel war wieder düster und wirkte genauso beängstigend wie unheimlich und bis auf die ersparte Nässe zu ihren Füßen, zeigte er keinen Unterschied, zu den bisher lang gelaufenen Gängen. Doch an der Wand zeigte sich nun eine ausgewachsene fünf Meter lange Nacktschnecke! In unweiter Entfernung das nächste Wesen dieser Art! Durabetonschnecken! Sie waren blind, sahen eklig aus, waren unglaublich groß und fett und fraßen sich durch die Wände, durchlöcherten Jene und sorgten damit für Instabilität und Einsturzgefahr.



“Was ist das denn?”,


stieß Ribanna bestürzt aus. Wie ein durchlöcherter Käse wirkten ab jetzt die Tunnelwände und gaben den Blick frei bis zu sonst wohin! Sowas hatte Ribanna noch nie gesehen und sie starrte nur fassungslos dahin! Das Bild, was sich ihnen aber auch bot, war grauenhaft! Der schöne Tempel! Das Heiligtum der Jedi löchrig zerfressen! Diese Schneckenart war gefürchtet und war hier nicht umsonst so aktiv beim Fraß durch den Beton. Niemand konnte ahnen, dass dies ein Werk der Sith war, die bewusst Lockstoffe an die Wände verteilt hatten, als sie hörten, dass der Tempel durch gefasste Verträge zurück in Jedi-Hand fallen sollte. Fassungslos blickte Ribanna in die Gesichter ihrer Leute.


Coruscant, Jedi-Tempel, Tunnel mit Durabetonschnecken und mit gigantischem Lochfraß an den Tunnelwänden: Wes, Ribanna, Nick, Radan, Alisah, Tara, Keeda, Duska
 
Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare, mit Ian

Eowyn blieb die Luft weg vor Ärger. Seine "logischen Argumente" bedeuteten nichts, aber auch gar nichts, weil sie einfach nicht logisch waren. Warum sah er das nicht? Und hätte er gar nicht von Beginn an kategorisch ausgeschlossen, dass sie gemeinsam fliegen würden, hätte sie sich gar nicht erst so echauffiert. Das war es schließlich, das sie wurmte.
Sie wusste einfach nicht, was sie auf solch bescheuerte, sarkastische und höhnische Worte noch antworten sollte - sie kam sich hilflos vor und hätte Ian am Liebsten einfach gepackt und geschüttelt. Zum hundertsten Mal fragte sie sich, weshalb er sie nicht verstand. Wie würde
er sich andersherum fühlen, wenn sie einfach sagen würde, dass dies nicht sein Kampf war und "zu gefährlich"? Oh, er wäre sicher wahnsinnig begeistert!
Seine letzten höhnischen Worte brachen dann jedoch wieder den Damm, der in ihr alles aufgestaut hatte, und als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte konnte sie nicht anders, als ihm hinterherzurufen.

Nennt mich doch einfach, wie Ihr wollt - und etwas leiser bevor ich Euch retten würde müsste ohnehin noch einiges geschehen.

Sie setzte sich selbst in Richtung der kleinen Kajüte in Bewegung, in der ihre Tasche stand. Dieser Kerl trieb sie wirklich noch in den Wahnsinn. Niemand sonst hatte es in den letzten Jahren geschafft, sie so an den Rand ihrer Geduld zu bringen. Sicher spielte auch mit hinein, dass sie sich selbst nicht in ihrer Mitte befand, aber dennoch. Sie betrat das Zimmer und sah ihre Tasche noch dort liegen, wo sie sie zurückgelassen hatte. Die Kiste des Artefakts würde sie zurücklassen, sie brauchte nur die Datenkarten. Momentan wünschte sie sich beinahe nichts sehnlicher, als doch alleine nach Lianna zu fliegen, doch sie war von ihren eigenen Argumenten zu überzeugt. Wie sollte sie nur die mehrtägige Reise überstehen? Immer wenn sie dachte, sie hätte einen Zugang zu diesem Mann gefunden überraschte er sie wieder. Sie setzte sich auf das unberührte Bett und vergrub ihren Kopf im Kissen, um einen leisen Schrei loszulassen. Danach ging es ihr besser, und sie atmete ruhiger. Sie würde die Zähne zusammenbeißen und einfach durchhalten müssen. Wie war das noch... der Klügere gab nach? Egal was er nun sagte, sie würde lächeln und sich ihren Teil denken, nahm sie sich vor. Sie predigte immer wieder, dass ihre Padawane Geduld haben müssten, und jetzt würde sie sich der für sie absoluten Herausforderung stellen.

Ein wenig beruhigt legte sie das Kissen wieder an seinen Platz, nahm ihre Tasche und lief Richtung Rampe. Sie musste ihre Gedanken wieder auf die bevorstehende Reise richten, und zwar von der logischen Seite her. Viel würden sie nicht brauchen, aber Proviant wäre hilfreich, genauso wie ein verdammter Datenblock. Werkzeug würde auch nicht schaden - sie wussten nicht, was für eine Schrottkiste es sein würde, mit der sie fliegen würden. Sie hoffte dringend, dass Ian sich in diesem Punkt etwas mehr auskannte wie sie selbst.

Als auch er wieder aus dem Schiff trat sprach sie ihn auf ihre Überlegungen an. Wir brauchen Vorräte und Werkzeuge für den Flug, und ich hoffe, Ihr kennt Euch mit Schiffen besser aus als ich. Sie würde mit Hilfe der Macht erkennen, wenn jemand log, aber das schloss schließlich nicht ein, wenn der Verkäufer selbst keine Ahnung hatte.

Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare, mit Ian
 
Coruscant - Raumhafen, in der Nightmare

Eowyn schien einfach nicht zu begreifen, was er zu erklären versucht hatte. Schoss man das Schiff, auf dem er sich befand ab, waren sie beide verloren. Folglich standen die Chancen viel besser, wenn sie nicht gemeinsam reisten. Schon allein deshalb, weil es schwieriger war herauszufinden, wer sie war, als seine Identität festzustellen. Wahrscheinlich aber begriff Eowyn nicht einmal, dass es nicht darum ging, dass er ihr nicht zutraute, sich verteidigen zu können. Konnte sie nicht wenigsten versuchen zu verstehen, um was es ihm ging? Stattdessen provozierte sie ihn nur und als sie von Edelmut sprach, musste auch er sich ihres Sarkasmusses bedienen. Jedes weitere Wort aber wäre nur eines zu viel und so ignorierte Ian, was die Jedi ihm nachrief, als er dazu überging zu Packen.
Vielleicht war seine Sorge auch übertrieben, aber hier ging es nicht nur um das seinige Leben, nicht nur um das ihre. Vielmehr ging es um das Leben von abertausenden. Deshalb brauchte er jemanden, der die Nachricht übermitteln konnte, wenn ihm etwas zustieß. Deswegen wollte er alleine reisen. Aber sie hatte nichts verstanden, nicht versucht zu verstehen und…. Vielleicht hatte er zu schlecht erklärt. Auf der anderen Seite hatte er sie nicht eingeweiht und verheimlichte ihr, was genau er dem Rat sagen wollte und dennoch hielt sie das nicht davon ab, ihn weiter begleiten zu wollen. Auch nicht, als er deutlich gemacht hatte, dass es in dieser Angelegenheit um Leben und Tod ging. Die Tatsache, dass er sich darüber überhaupt erst Gedanken machte, ärgerte ihn noch mehr.
Warum überkam nur ihn ständig so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn er etwas sagte, was vielleicht unangebracht gewesen war? Er war nicht geübt in Konversation und er war kein Jedi, agierte meistens alleine. Demnach gab es keine Entscheidungen, die gemeinsam getroffen werden mussten. Also würde er sich nun keinen Vorwurf machen!

Bevor er sein Schiff verließ, griff er noch nach dem schweren Werkzeugkasten, der hoffentlich nicht zum Einsatz kommen würde. Sicherheit ging hier aber vor und wer wusste schon, welches Schiff sie ergattern würden? Eowyn wartete bereits draußen auf ihn und hatte sich, allem Anschein nach, wieder beruhigt, zumindest war die Gereiztheit aus ihren Zügen und aus ihrer Stimme verschwunden.

„Ich schätze, das notwendigste habe ich gepackt,“ deute er mit einem Nicken auf den Kasten an. „Mit Schiffen kenne ich mich ein wenig aus, aber wie ich dafür sorgen soll, dass mein Schiff nicht auf diesem Planeten bleibt, ist mir noch nicht klar… Womit er ihr diesmal eine kleine Sorge mit ihr teilte.Und was Teamarbeit und gemeinsame Entscheidungen betrifft“, rollte Ian schlussendlich doch noch einmal das vorangegangene Thema auf, wäre es vielleicht einfacher, wenn keiner von uns alleine entscheidet oder etwas behauptet. Ein wenig diplomatischer zu sein, wäre vermutlich ein guter Anfang.Was eine halbe Entschuldigung und einen halben Vorschlag für die weitere Reise darstellen sollte.


Als sie einen Händler fanden, der nicht zu zwielichtig wirkte, überkam Ian dennoch ein mulmiges Gefühl. Sein eigenes Schiff hätte ihm die notwendige Sicherheit darüber gegeben, dass er sich auf es verlassen konnte. Ein fremdes Schiff war etwas völlig anderes.
Schlussendlich hatte er eines ausgemacht, dass klein und schnell war und viel wichtiger, sogar eine Tarnvorrichtung besaß. Der Preis dafür war erheblich.
„Was haltet Ihr von diesem Schiff?“, wandte Ian sich schließlich an Eowyn, nachdem er es eingehend inspiziert hatte, aber keine groben Mängel hatte feststellen können.


Coruscant - Raumhafen, Schiffhändler, mit Eowyn
 
Coruscant - Raumhafen, vor der Nightmare, mit Ian

Ian hatte scheinbar mitgedacht, schön, das ersparte ihnen zeitaufwändige und nervende Einkäufe. Seine Überlegung sein Schiff betreffend sah sie als eine Art Friedensangebot und begann, darüber nachzudenken. Sie nahm nicht an, dass es eine Fernsteuerung oder Ähnliches hatte, damit hätte sich das Problem von selbst erledigt. Sie wusste auch nicht, ob er sein Schiff sofort vom Planeten herunter haben wollte, oder ob es auch ein paar Tage tun würden... Mir fällt, was Euer Schiff betrifft, leider auch nicht viel ein. Ich kann es entweder in ein paar Tagen so organisieren, dass jemand vom Orden es in Sicherheit bringt, mit ausreichend Sicherheitsmaßnahmen... oder aber, Ihr besorgt Euch einen Droiden, vielleicht einen Astromech, der das Schiff fliegt, möglicherweise auf einem eher verwirrenden Kurs mit irreführenden Stops. Eventuell wäre auch das die Sicherheitslösung, nach der Ihr händeringend gesucht habt. Falls wir es nicht schaffen werden.
Eine seltsame Vorstellung.
War es so ähnlich gewesen, bevor Tionne verschwunden war? Hatte auch sie gewusst, dass sie vielleicht bald verschwinden, vielleicht sterben würde, und hatte trotzdem getan, was sie getan hatte? Oder hatte es sie einfach erwischt, aus heiterem Himmel, ohne Vorwarnung? Auf einer Mission zu verschwinden, in einer Schlacht zu sterben war das eine - man würde davon erfahren, es war irgendwie beruhigend zu wissen, dass niemand sich Gedanken darum machen musste. Einfach so zu verschwinden, irgendwo im All... Das war etwas anderes. Niemand würde jemals davon erfahren, und Aketos wäre genauso unwissend, wie sie damals, mit dem kleinen Unterschied, dass sie selbst schon eine Ritterin gewesen war.
Doch es war schlicht und ergreifend notwendig.
Eowyn lächelte dünn, als Ian das weitere Vorgehen ansprach. Wie schaffte er es, wenige Minuten nach ihren großen Diskussionen schon wieder so gelassen und vernünftig zu werden? Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm.
Ich stimme Euch zu. Wie wir vorhin schon festgestellt haben, wir sind wohl beide nicht besonders einfach. In seinem Fall sicher eine Untertreibung, aber sie hatte das dumpfe Gefühl, dass er das Gleiche von ihr denken musste.

Sie betrachtete das Schiff von außen, das Ian sich genauer ansah. Es war klein, doch das hieß immerhin, dass es hoffentlich schnell war. Von außen machte es nicht viel her, aber darum ging es auch nicht. Wichtig war, was darinnen steckte, und davon, das war ihr klar, hatte sie einfach keine Ahnung. Sie schloss die Augen und versuchte, zumindest von der Macht irgendeinen Hinweis zu erhalten, versuchte, das Schiff zu erfühlen, doch ergebnislos. Ian kam zurück, und auf seine Frage hin konnte sie nur mit den Schultern zucken. Ich bin völlig nutzlos, was eine solche Frage angeht. Wenn Ihr denkt, es ist tauglich, dann muss ich Euch das einfach glauben. Meinetwegen nehmen wir es. Interessant wäre allerdings nun die Frage, wie wir es bezahlen wollen. Ich verfüge zwar über ein paar Mittel, aber ich bin mir nicht sicher, ob es ausreichen wird. Wie sah es bei ihm aus? Waren seine Geldmittel überwacht oder war er so klug und fähig gewesen, ein paar Geheimnisse für sich zu behalten?

Coruscant - Raumhafen, beim Schiffhändler, mit Ian
 
[Coruscant System - im Anflug auf Coruscant - "Endurance" - Deck 4 - Offiziersmesse] Levice Vajetsi, Bru-Th Agoch, Nsci Het'kar; Sebolto, Caren Endel, Kytana Saris

‚Briefing Operation „Steckrübe“‘, fügte Levice zuletzt in das dafür vorgesehene Feld zu Beginn ihres Protokolls ein und legte das Datapad anschließend in den Schoß. Stirnrunzelnd fragte sie sich nicht zum ersten Mal, warum der Einsatz ausgerechnet diesen Namen trug. Lag es an der Farbe? Schrieb man dem Gemüse eine bestimmte Eigenschaft zu, die ihr nicht in den Sinn kommen wollte? Es verbarg sich nicht einmal ungesehen im Boden, während es wuchs – für einen irgendwie gearteten Überraschungseffekt würde es also auch nicht sorgen, wenn man dazu verleitet wurde, an dem grünen, oberirdischen Auswuchs zu zerren und plopp, der klobige, runde Steckrübenkopf sich sodann der Welt in seinem gelblich-violetten Äußeren präsentierte. Plötzlich sah Levice ein mögliches Gesicht Jagos in Form einer Steckrübe vor sich, ausgestattet mit einem verzerrten Grinsen und wahnsinnigen Augen. Das grüne Kraut, das als sein Haar fungierte, wackelte, während er lachte.
Die Padawan blinzelte kurz irritiert und nutze den Wink des absurden Gedankens, um sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
‚Und außerdem ist die Operation auch nicht wirklich darauf ausgelegt, eine Falle zu stellen; entweder finden wir ihn oder er kommt zu uns.‘ setzte sie den Gedankengang dann doch fort, zumindest aber näher am Thema. Die Padawan bemerkte, dass sie sich unwillkürlich miteingeschlossen hatte, indem sie von „wir“ sprach. Obgleich sie sich noch immer als Außenstehende betrachtete, hatte sich der Gedanke zumindest nicht falsch angefühlt.
Sie überlegte, wie sich jemand an ihrer Stelle fühlen mochte, dessen einzige Stellung darin bestand, den Offiziersrang eines Ensigns auszufüllen. Am Tisch zusammen mit den ranghöchsten Offizieren des Geschwaders zu sitzen, während diese den kommenden Einsatz besprachen, war trotz der ungezwungenen Aufmachung sicherlich ungewohnt. Wenn sie die Situation verglich und die Offiziere naheliegender Weise durch fünf Jedi-Räte ersetzte.. – definitiv ausgesprochen ungewohnt, wenn das überhaupt das richtige Wort war.
Jedenfalls war sie vor allem in diese Konstellation geraten, weil sie eine Jedi war. Das linderte die Nervosität gewissermaßen. Außer, dass Jedi natürlich nicht nervös waren, sodass auch gar kein Anlass dafür bestehen konnte, irgendeine unziemliche Empfindung zu lindern. Außerdem hatte sie eine Aufgabe.
Innerlich aufseufzend nestelte die Liannerin sich wieder tiefer in die Strömungen der Macht, spann einen zerbrechlichen Kokon um sich herum und fuhr an der Stelle fort, an der sie das Protokoll zuvor gerettet – davon abgehalten hatte, mit der Übung weiterzumachen. Die Padawan erinnerte die Worte ihres Meisters, dass sie alles Störende ausblenden und sich nur auf die Gefühle konzentrieren solle. Der Rat war sicherlich sinnvoll und sie war immerhin nicht aus der Haut gefahren, als nach ewiger Zeit jemand wieder durch die Macht zu ihr sprach, aber seine Schülerin konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich ihr Lehrer die gestellten Aufgaben leichter vorstellte, als sie es tatsächlich waren.
‚Vielleicht ist seine Macht eine andere als meine?‘, dachte sie unzufrieden, aber im Scherz. Das erinnerte sie schlechten Gewissens daran, dass sie in ihrer Meditation auch noch keine Fortschritte gemacht hatte. Allerdings, so befand Levice resolut, war das auch kaum verwunderlich, schließlich blieb ihr in letzter Zeit eben davon zu wenig: Zeit. Der gedankliche Sprung in den Abgrund musste folglich noch ein wenig auf sich warten lassen, hinderte sie aber gleichzeitig auch daran, ihre gegenwärtige Aufgabe erfolgreich umzusetzen, da ihre Verbindung zur Macht schlicht nicht tief oder auch nur solide genug war, um tiefer als an der Oberfläche zu schürfen. Noch immer traute sie lieber ihren eigenen zwei Augen als der Macht. Welche Frucht Cmdr. Saris bevorzugte, hatte sie auch gesehen, bevor sie es jemals mit Hilfe der Macht erfahren hätte.
Wenige Momente später im Rahmen ihrer Fähigkeiten in der Macht verankert, schickte Levice ihre Sinne erneut aus, um jene Geheimnisse zu ergründen, die die Macht mit ihr zu teilen willens oder sie zu vernehmen in der Lage war.



In der klaren Erwartung, dass ihre Übung zu einem späteren Zeitpunkt besprochen werden würde und in Gedanken bereits an anderer Stelle, streckte sich Levice, während die anderen sich erhoben und schob ihren Stuhl zurück, nur um dann unerwartet innezuhalten.
Sie nickte und setzte sich auf den ihr gewiesenen Platz.
»Ja, Meister.« Die Antwort kam automatisch, eine lange Gewohnheit, die wiederauftauchte. Die Umstellung hingegen ließ einen Augenblick auf sich warten. Während sie erwartet hatte, dass sie sich mit der Zeit daran gewöhnen würde, dass Bru-Th Agoch für sie zwei Personen darstellte, wurde es in Wahrheit doch immer schwerer, zwischen seinen Rollen zu differenzieren, je mehr sie sich an Bord einlebte und ihr Lebenswandel um einhundertachtzig Grad ihr immer weniger fremd erschien.
Nsci Het’kar.‘ Levice wiederholte den Namen des Jawa in Gedanken und ließ unbewusst den Dienstgrad weg, sie sah lieber die Person hinter den Rangabzeichen. Ihr Blick fiel auf den Rücken des Betreffenden, der soeben den Raum verließ.

»Ich.. denke, dass er Prioritäten setzt.« begann sie vorsichtig. ‚Konnte mehrere Dinge.. auf einmal im Blick behalten? Hatte.. einen Blick fürs Detail und war durchaus.. gesellschaftsfähig?‘, die Überlegungen klangen bereits in ihren eigenen Ohren schief. ‚Bei der Macht -‘

»Er scheint sich für vieles begeistern zu können und dabei manchmal den roten Faden zumindest kurzzeitig zu verlieren, ist technisch vermutlich sehr begabt und trotz einer offenkundigen Mitteilungsbedürftigkeit ehrlich und direkt. Verlässlich – er macht aus sich kein Rätsel und weiß offenbar, was er will. Zumindest,« und das führte sie zu den mit dem bloßen Auge nicht sichtbaren Zusammenhängen, »fühlte es sich aufrichtig an, was er sagte. Dass er „beim Kaffee“ war, meinte er genauso ehrlich wie die Einladung auf die Sand Snail Ein bisschen mehr Befähigung und sie hätte den Kaffee in seinem genüsslichen Empfinden womöglich in der Macht schmecken können, genauso, wie sie dumpf seine Gefühle wahrgenommen hatte, als er von seinen Einsätzen berichtet hatte.

»Er hat zwar keinen Hehl daraus gemacht, aber er hat nicht nur häufig von Droiden gesprochen, sondern auch interessiert und konzentriert an sie gedacht. Und irgendetwas fasziniert ihn an.. Faltern? Schmetterlingen? Motten? – eine Insektenart.
Ansonsten klang es zwar leicht daher gesagt, dass der „Imperiale dingfest“ gemacht werden wird, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er durchweg so selbstsicher ist, wie er zwischenzeitlich selbstüberzeugt klang.. Was sicherlich auch nicht unvorteilhaft ist.«
Sie pausierte kurz und ordnete ihre Gedanken.

»Letztlich sind verschiedene Spezies eines seiner Fachgebiete, aber trotzdem hatte er bisher vermutlich nur selten einen Dug in seinem Umfeld. Marshal Sebolto hat ihn etwas irritiert.« Dessen war sie sich sicher, aber es gab noch etwas und ein belustigtes Grinsen bahnte sich bereits seinen Weg. »In Bezug auf Rodianer - oder Corellianer - hingegen.. ich denke, er stellt in Bezug auf die Operation einen gewissen Anspruch an Euch, Meister.«

[Coruscant System - im Anflug auf Coruscant - "Endurance" - Deck 4 - Offiziersmesse] Levice Vajetsi, Bru-Th Agoch
 
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Coruscant - Raumhafen, beim Schiffhändler, mit Eowyn

„Auf keinen Fall jemand vom Orden“, erklärte Ian vielleicht barscher, als beabsichtigt. Nicht nur, würde das schon wieder eine Spur legen, nein. Er vertraute den Jedi nicht, zumindest nicht allen von ihnen oder eben nur einer einzigen. Die Idee mit dem Droiden war viel hilfreicher und klang nach einer passablen Lösung, auch wenn Ian nicht wusste, wie er in der Kürze der Zeit einen solchen besorgen sollte. „Die andere Idee gefällt mir.“ Auch wenn sie in der Ausführung ein wenig hakte, so viel stand fest.

Was seinen Vorschlag betraf, ein wenig diplomatischer zu handeln, wurde dieser akzeptierend von Eowyn angenommen. Sie bestätigte sogar nochmals, dass sie beide schwierig waren und damit lag sie mehr, als nur richtig. Dabei war sie sicher viel komplizierter als er, weil sie nicht nur reizbar und ungeduldig, sondern in den falschen Augenblicken sarkastisch war. In den Momenten dazwischen war sie glücklicherweise anders, sogar nicht unsympathisch und mit der richtigen Prise Humor gesegnet. Und da war noch etwas anderes, das er rational wenig erklären konnte. Etwas was sie anstrengend aber auch bereichernd zur gleichen Zeit machte. Dennoch, ein Fan ihrer Logik würde Ian sicher niemals werden.

Als sie sich das Schiff ansah, tat Eowyn das gleiche, was Ian auch versucht hatte, aber ihre Antwort war so hilfreich wie das Gefühl, dass er selbst gehabt hatte.

„Leider sind Raumschiffe so unberechenbar wie Personen. In einem Moment völlig zuverlässig, im nächsten genau das Gegenteil.“ Mit fremden Schiffen war es noch schlimmer.
Die Bezahlung würde sie vor ganz andere Schwierigkeiten bringen, denn Ian trug keinen Sack voll Credits bei sich. Da war ein geheimes Konto oder besser eines, dass auf den Namen Tahiris lief. Sozusagen sein Rückhalt. Bis man nachverfolgen würde, dass sie längst nicht mehr lebte und irgendwie in Verbindung zu ihm gestanden hatte würden sicher Tage, wenn nicht Wochen vergehen. Wahrscheinlich würde er keinen Rückhalt mehr brauchen, wenn er erst auf Lianna ankam. Ein Verurteilter würde wohl kaum Geld benötigen. Demnach war die Lösung vielleicht sogar einfach. Den Astromechdroiden würde er vom Schiff aus auftreiben.

Ein paar Minuten und einen kleinen Gedankentrick später war der Kauf abgewickelt und das Schiff startklar.


„Wie wollen wir das gute Stück taufen?“. Ein kleiner Aberglaube war, einem Schiff einen Namen geben zu müssen, ehe man es flog.



Coruscant - Raumhafen, beim Schiffhändler, mit Eowyn
 
[Coruscant System | im Anflug auf den Planeten | Träger-Geschwader 17 | END "Endurance" | Deck 4 | Offiziersmesse] Commodore Agoch, Ensign Vajetsi


In das belustigte Grinsen seiner Padawan stimmte Bru-Th nicht ein, zumindest augenscheinlich nicht, gerade weil sich die Messe bereits seit wenigen Minuten wieder mit Offizieren füllte, die eine Mahlzeit einzunehmen gedachten oder ihre spärliche Freizeit hier verbringen wollten. Die Miene mürrisch verzogen und sein ganzes, miserables Schauspieltalent in die Waagschale werfend, erwiderte er grob in Levice Richtung geknurrt nur:

"An mich stellt jeder in Bezug auf diese Operation irgendwelche Ansprüche, Padawan. Selbst du tust das. Das ist die Verantwortung, die man als Anführer gegenüber seinen Untergebenen hat."

Dass ihn diese Erwartungshaltung früher sehr unter Druck gesetzt hatte und er - zumindest innerlich - häufiger das Gefühl hatte, bei seinem Tun mehr zu schlingern, als klar auf ein Ziel zu zu halten, ließ der uniformierte Jedi Meister jedoch unausgesprochen. Stattdessen vollführte er mit der rechten Hand nur eine abfällige Handbewegung, damit seine Padawan nicht noch auf den Gedanken kam, er fordere den Schelm in ihrem Nacken gar heraus. Und außerdem wollte er Levice so schnell noch nicht von dem sprichwörtlichen Haken lassen, auch wenn Madame ein Händchen dafür zu haben schien, unliebsame Dinge bei jedermann schnell in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Kaffeelöffel, mit dem Bru-Th zuvor tonnenweise den Zucker in sein koffeinhaltiges Heißgetränk geschaufelt hatte, zeigte drohend auf seine Padawan, als er sich ihrer Darstellung schließlich annahm:

"Punkt eins: Deine Beobachtungsgabe hat mich erstaunt. Du hast dir Vieles von dem, was der Commander über sich selbst, seine Ansichten und vielleicht auch seine persönlichen Interessen äußerte, wirklich anständig gemerkt und deine Beobachtung pointiert wiedergegeben." Levice war eine intelligente, junge Frau, und weniger hätte er von ihr auch nicht erwartet. Er war schon gespannt, ob das Protokoll ähnlich aufschlussreich war. "Und damit wären wir auch schon bei Punkt zwei, deine Schlussfolgerungen: Du hast die Macht genutzt, um deine Beobachtungen zu bestätigen und auch, um Cmdr. Het'kars Motive für sein Handeln dir bewusst zu machen. Augenscheinlich! Damit bin ich ebenfalls einverstanden, doch möchte ich dich zugleich warnen, hier nicht vorschnell Schlüsse zu ziehen. Nicht immer sind jene Emotionen, die sich dir durch die Macht vordergründig aufdrängen, auch wirklich der Ursprung. Das kann eine Person unbewusst tun, jedoch auch mit voller Absicht, und wir reden hier nicht nur von Machtnutzern, Levice."

Insgesamt war Bru-Th mit dem Fortschritt seiner Schülerin zufrieden. Dass sie sich noch stark auf die physisch beobachtbaren Charakteristika einer Person fokussierte, um ihr 'Bild' vom Gegenüber zu erstellen, war unter Padawanen ihres Ausbildungsstandes vollkommen normal und Levice hatte es immerhin fertig gebracht, sich überhaupt auf eine Person zu konzentrieren.

"Für die Zukunft", Bru-Th ließ den Löffel klirrend in die ausgetrunkene Tasse fallen und faltete dann wieder die Hände auf dem Tisch, bevor er seine Padawan auffordern ansah, "möchte ich, dass du dich weniger auf deine analytischen Fähigkeiten verlässt, sondern stärker auf die Macht. Wenn du dich fallen lässt, deinen Fähigkeiten und der Macht vertraust, dann siehst du durch die Macht - so jemand es nicht verschleiert -, dass wahre Selbst einer Person oder zumindest ein Abbild dessen. ... Nimm dir einen Moment Zeit!"

Immer mehr Personen befanden sich mittlerweile in der Messe, aßen, tranken und unterhielten sich lautstark. Dann und wann nickte Bru-Th einer der Offiziere zu und er erwiderte die Geste aus Höflichkeit, auch wenn deutlich zu spüren war, dass viele ihm - einfach, weil sie ihn kaum kannten - noch eine gehörige Portion an Reserviertheit entgegen brachten, ohne dies praktisch zu zeigen. Das dies in Gegenwart eines Jedis ein sinnloses Unterfangen war, behielt Bru-Th brav für sich. Als seine abschweifenden Gedanken zu einem Ende fanden, kamen ihm wieder die Worte in den Sinn, die er eigentlich hatte sagen wollen:

"Die Umstände hier sind nicht ideal, um in die Macht einzutauchen, doch wo sind sie das schon. So ist das echte Leben jenseits der Tempelmauern, Levice. Wenn du mich durch die Macht anschaust, jetzt hier, direkt vor dir, wen siehst du?"


[Coruscant System | im Anflug auf den Planeten | Träger-Geschwader 17 | END "Endurance" | Deck 4 | Offiziersmesse] Commodore Agoch, Ensign Vajetsi
 
Coruscant - Raumhafen, beim Schiffhändler, mit Ian

Eowyn hätte sich denken können, dass Ian nicht zulassen würde, dass ein Jedi sein Schiff in Sicherheit brachte, aber sie hatte alle in Frage kommenden Möglichkeiten vorschlagen wollen. Sie verstand seine Reaktion. Sein Schiff bedeutete ihm vermutlich einiges, das hatte sie schließlich schon beim ersten Betreten gesehen. Das in fremde, kurz zuvor noch feindliche Hände zu legen würde eine ganze Menge Überwindung kosten. Nein, die zweite Lösung war da einfach plausibler, wenn auch Droiden in der Regel leider nicht so kreativ denken konnten wie fühlende Lebewesen. Andererseits machten sie zuerst einmal auch nicht so viele dumme Fehler, also glich es sich vermutlich wieder aus. Zumindest wurde dadurch kein weiteres Leben aufs Spiel gesetzt. Sie fragte sich, ob er das Risiko einging, und eine Nachricht für den Droiden aufzeichnen würde. Ihrer Ansicht nach würde es Sinn machen, aber das mit den verschiedenen Ansichten hatten sie ja schon festgestellt.

So unberechenbar wie Personen... unzuverlässig. War das ein versteckter Seitenhieb gewesen? Selbst wenn ja, so Unrecht hatte er damit nicht. Sie mochte nicht immer einer Meinung mit ihm sein, um ehrlich zu sein - ziemlich oft sogar, doch das hieß nicht, dass seine Worte sie nicht zum Nachdenken brachten. Sie fühlte sich momentan selbst an wie eine tickende Zeitbombe, und mit "unberechenbar" lag er damit also gar nicht so falsch. Sie musste diese Zeitbombe also einfach nur entschärfen, bevor sie irgendwann einmal richtig hochging. Wenn alles gut ging war sie jedoch bald auf Lianna und würde sich unverzüglich an dieses Problem machen. Nachdem das Problem von Ian gelöst war. Und nachdem sie sich den Datenkarten gewidmet hatte. Und nachdem sie sich bei ihrer Padawan gemeldet hatte. Und nachdem... Fantastisch.
Dann werden wir dieses Schiff einfach dazu bringen müssen, für uns etwas berechenbarer zu sein... meinte sie entschlossen. Vielleicht wäre es gar nicht so unklug, Ihr würdet mir die wichtigsten Funktionen erklären. Für den Fall der Fälle...

Wie auch immer Ian es machte, aber wenige Minuten später gehörte das Schiff ihnen. Er musste also noch irgendwo versteckte Geldmittel gehabt haben - und mehr wollte sie vermutlich gar nicht wissen. Für allzuviel Moral war jetzt vermutlich nicht der richtige Zeitpunkt.
Sie betrat das wirklich sehr kleine Schiff - es erinnerte sie ein wenig an eines der Scoutschiffe des Ordens, den A-24, doch vermutlich war es ein wenig größer und besaß einen Zugang durch eine bequeme Rampe, anstatt von oben hineinklettern zu müssen. Es würde an Bord sicher eng werden, aber da mussten sie nun durch. Wengistens wusste sie, dass die "Orokeet 3" ein sehr schnelles Schiff war - wenn die Macht mit ihnen war, war es dieses Schiff hier auch.
Sie stellte ihre Tasche ab und sah sich um - viel zu sehen gab es allerdings nicht. Es sah solide aus, wenigstens würde der Steuerknüppel nicht bei der ersten Turbulenz abbrechen. Klein und eng war es, aber wenigstens waren die Decken halbwegs hoch. Ian würde sich also nicht andauernd den Kopf anstoßen.
Gerade als sie dies dachte hörte sie seine Frage und drehte sich zu ihm um. Namen... Herrje, an so etwas hatte sie überhaupt nicht gedacht. Etwas Kleines würde passen, klein und möglichst hoffnungsvoll, sinnvollerweise...
Auch wenn es etwas ungewöhnlich klingen mag... was haltet ihr von der "Sandkorn"?

Coruscant - Raumhafen, im neuen Schiff, mit Ian
 
Coruscant - Raumhafen, auf der Sandkorn, mit Eowyn



„Wenn es so gut im Team arbeitet wie wir vorhin, sehe ich schwarze Zeiten auf uns zukommen. Aber vielleicht lernen wir durch es und es durch uns?“
Ian sagte es halb im Scherz, dabei steckte in dem Gesagten durchaus auch eine gehörige Portion Wahrheit.
Dann ging Ian dazu über die wichtigsten Funktionen des Schiffes zu erklären und einen Vorteil hatten sie: das A-24 Sleuth besaß zwei Hyperraumantriebe. Demnach waren sie auf der sicheren Seite, wenn einer von ihnen ausfiel. Durch die enorme Schnelligkeit des Schiffes würde es ihnen vielleicht sogar ermöglichen, in zwei Tagen Lianna zu erreichen. Der zusätzliche Tarnmodus würde ihnen bei Unannehmlichkeiten hoffentlich auch eine nützliche Hilfe sein, wobei Ian auf dessen Einsatz lieber verzichtete.

Ansonsten war das Schiff klein, was eigentlich nur Vorteile bringen würde. Besonders lange brauchten sie es ohnehin nicht und so war, das erste was Ian tat, nachdem er Eowyn zeigte, wo er den Werkzeugkoffer ablegte, die Koordinaten Liannas in den Navigationscomputer einzugeben.
Ehe sie losflogen, aber erst ein Name.
Sandkorn. Ian war sich nicht sicher, ob Eowyn die Doppeldeutigkeit tatsächlich mit Absicht gewählt hatte, aber die Vermutung lag nahe. Sand war ihr Thema auf Nar Shaddaa gewesen und sie beide wussten, was Sand darin bedeutet hatte. Sie hätte ebenso gut Hoffnung oder Neuanfang wählen können. Oder Chance.
„Sandkorn“, bestätigte er daher, als ein kurzes, aber wissendes Lächeln über sein Gesicht huschte.

Schließlich sprang die Sandkorn, nachdem die Coruscant langsam hinter sich gelassen hatten, in den Hyperraum, was zweierlei Gefühle in Ian auslöste. Zum einen war da so etwas wie Erleichterung, zum anderen aber Angst. Sicher, es war das richtige nach Lianna zu reisen, wahrscheinlich das einzig richtige. Aber diese Tatsache tröstete ihn längst nicht darüber hinweg, dass mit der überbrachten Information erst alles begann. Dabei war die Frage, ob man ihm glauben würde nicht einmal die, die am schwersten wog. Wer trug den Virus in sich? Wann würde Allegious ihn auslösen und vor allem, auf welchem Planeten? Ian hatte keine dieser so nützlichen, dieser so unendlich wichtigen Informationen und vielleicht machte das seine Nachricht fast wertlos.
Vor etwas zu warnen, vor dem man sich nicht schützen konnte, darauf lief es doch hinaus. Was den Dunkelhaarigen zwangsläufig daran erinnerte, dass ihm hier die Hände gebunden waren und das wiederum erinnerte ihn an den Kodex der Sith. Besser er lenkte sich von alldem ab und da war sogar eine Frage, dessen Antwort er nicht kannte. Sicher aber Eowyn.

„Darf ich Euch etwas fragen, ohne dass wir uns in einer sinnlosen Diskussion verlieren? Ich frage es, weil ich es nicht begreife.“ Nicht unbedingt weil er es in Frage stellte. Schließlich konnte man das, was man nicht begriff, auch nicht wirklich in Frage stellen. „Der erste Satz des Jedi Kodex. Ich werde nicht schlau daraus. Der Rest ergibt irgendwie Sinn. Es sind immer Gegensätze, aber gehören Gefühle nicht zum Frieden dazu? Und wie macht es Sinn Gefühle an Abrede zu sprechen, gleichzeitig aber vor einem starken Gefühl – dem Hass- zu warnen?“


Coruscant - Raumhafen, auf der Sandkorn, mit Eowyn


Weiter im Weltraum^^
 
[Coruscant System - im Anflug auf Coruscant - "Endurance" - Deck 4 - Offiziersmesse] Levice Vajetsi, Bru-Th Agoch

Ihr Grinsen verblasste langsam, als sie es auch nicht andeutungsweise erwidert sah, kehrte aber als schiefes Lächeln zurück, als ihr Meister ihrer Stichelei den Witz nahm und daraus kurzerhand eine Lehre formte. An dieser wiederum gab es nichts zu bestreiten, sodass Levice sich geschlagen gab. Sie dachte kurz über die Worte nach, es wollte ihr aber kein Anspruch einfallen, von dem sie sich vorstellen konnte, dass der Jedi-Meister ihm nicht entsprechen konnte. Ja, Jedi waren sicherlich nicht unfehlbar, das hatte sie oft genug gehört, aber Levices Konzept der Welt erlaubte den hochrangigen Mitgliedern ihres Ordens gerade noch die Sterblichkeit im hohen Alter, wenn also sie nicht in der Lage waren, die Anforderungen zu erfüllen, die das Leben stellten mochte, wer dann?

Zunächst zufrieden, dass der ihr leidigste Kritikpunkt nicht zur Sprache kam, erinnerte sich Levice an frühere Gespräche und wiegte sich nicht in ungerechtfertigter Sicherheit. Zurecht, wie sie befand, als ihr mangelndes Vertrauen in die Gefilde der Macht zuletzt besondere Aufmerksamkeit erfuhr. Der Ton des Jedi-Meisters war gleichbleibend ruhig und sachlich, eventuelle Betonungen seitens des Kaffeelöffels jedoch gingen an Levice nicht vorbei. Sie verzog verdrießlich die Lippen.
Dann hatte ihr Gegenüber ihre Aufmerksamkeit. In der Tat waren die Umstände nicht ideal, um mit der Macht zu kommunizieren oder sie zu kanalisieren. Sie hätte es kaum besser sagen können. Andererseits war die Padawan daran gewöhnt, in völlig anderer Umgebung auf die Macht zuzugreifen. Ein Jedi schwamm wie ein Fisch im Wasser, wenn ihm der Luxus von Orten wie der Jedibasis auf Lianna zur Verfügung stand. Dort webte bereits die Anwesenheit einer Vielzahl von lichten Machtanwendern die Macht zu einem Tuch, das feiner und reiner nicht sein konnte. Es war nirgendwo einfacher, sich in der Macht zu betten, wie an solchen Plätzen.
Die Heimat eines Jedi jedoch war, wo immer die Macht verweilte. Sie band alles Leben zusammen, nicht nur jene, die sie spüren konnten. Es war ein merkwürdiges Gefühl, sich auch hier, an diesem Tisch an Bord eines Flaggschiffes der republikanischen Flotte zu Hause zu fühlen. Zu Hause fühlen zu müssen, denn noch handelte es sich dabei um ein Ideal, das die junge Jedi zu erreichen erstrebte. Genauso, wie sie stets darauf gewartet hatte, die Welten außerhalb Liannas zu sehen. Die meiste Zeit verbrachte ein ausgebildeter Jedi für gewöhnlich nicht im Tempel. Weshalb also sehnte sie sich nach der täglichen Routine auf Lianna?
'Es war... einfacher.' Und seit wann wich sie vor einer Herausforderung zurück? Sie befand sich in der einzigartigen Lage, ihre Ausbildung nahezu vollständig außerhalb einer Jedibasis zu absolvieren und alles, was zwischen ihr und dem Erfolg, an dieser Aufgabe zu wachsen, stand, war sie selbst. 'In der Theorie. Und mehr als diese Erkenntnis habe ich davon auch nicht.'

Was nicht ganz stimmte, da er jungen Frau schon früher die Geschwindigkeiten ihrer Lichtschwertübungen nicht hoch genug hatten sein können, sie ihr Bestes gegeben hatte, um sich nicht von einem anderen Schüler übertreffen zu lassen, sie das Kapitel über die "Acht Theorien der komplementären Ausprägungen des Geistes in der Macht: Eine differenzierte Analyse" der "Biografie des Tafo Otzz" vorgezogen hatte und aus vollkommen vernünftigen Gründen zu Uhrzeiten außerhalb ihres Zimmers anzutreffen war, zu denen das nicht ratsam war und es sich nicht hatte vermeiden lassen, wenn sie und ihre engsten Freunde bei einem der wenigen Ausflüge von der Gruppe getrennt wurden. Die gegenwärtige Herausforderung war von anderer Natur, aber Levice war unwillkürlich fest entschlossen, ihr Ehrgeiz geweckt.

Es war ihr schleierhaft, wie ihr Meister gleichzeitig der Unterhaltung hatte folgen, Fragen beantworten und seine Schülerin sowie den Gegenstand ihrer Beobachtung hatte im Blick halten können, irgendwann allerdings würde sie dazu auch in der Lage sein.

»Ja, Meister.« Sie griff nach dem Gefäß mit dem Zucker und stellte es neben sich ab. Setzte sich auf, straffte die Schultern, gesetztes Bild dessen, was ein idealer Padawan sein mochte.

»Ich gebe mir Mühe, Eurem Beispiel in allen Dingen zu folgen.« erwiderte sie ernst und hielt seinen Blick. Die genaue Anzahl der Löffel Zucker, die ihr Meister zuvor für seinen Kaffee genommen hatte, war in ihre zuvor halbvoll stehen gelassene Teetasse gewandert. Ein weiterer, zusätzlicher Würfel fiel mit einem betonten Platschen hinterher. Levice rührte einige Male um, hob die Teetasse und hielt den Schalk im Zaum, der listig an ihren Mundwinkeln zupfte und sank dabei gleichzeitig in die Macht ein. Wie geheißen nahm sie sich einen Moment und um alles Störende auszublenden, schloss sie auch kurz die Augen, als genösse sie den Tee.
Der im Übrigen vollkommen überzuckert war.
'Wie kann er das trinken?' Sie war ehrlich entsetzt. Niemals zuvor hatte sie auch nur etwas annähernd süßes getrunken oder gegessen. Zucker gehörte zu den Gütern, zu denen Padawane im Allgemeinen ausnahmslos keinen Zugang hatten. Auf Lianna jedenfalls wurde das Essen nicht süßer, als eine Muja-Frucht zum Nachtisch - eine. An diesem Geschmackserlebnis war sicher nichts Gemäßigtes und das machte den Versuch gleich noch viel wertvoller.

Levice stutze, als sie bemerkte, dass die Frage nicht gelautet hatte, was sie sah, sondern wen. Das war einfach genug zu beantworten, denn gemäß ihrer limitierten Erfahrung strahlte nichts so hell in der Macht wie ein Jedi.

»Ich sehe Eure Machtpräsenz, Euer Erscheinungsbild in der Macht.« antwortete sie entsprechend und konkretisierte: »Also den Jedi, der Ihr seid.«

»Genauso wie sonst auch, nicht nur in diesem Moment.« Es wollte sich ihr nicht erschließen, weshalb gerade jetzt etwas anders sein sollte oder könnte. Ein letzter Schluck Zuckerwasser leerte die Tasse und sie stellte sie wieder auf dem Tisch ab.

[Coruscant System - im Anflug auf Coruscant - "Endurance" - Deck 4 - Offiziersmesse] Levice Vajetsi, Bru-Th Agoch
 
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