Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 113 - Turbolift - Levice Vajetsi und Sarid Horn; Major Kenoweth, Soldaten (NPCs)


Es war angenehm zu wissen, dass Levice sich bemühte besonnen und ruhig zu agieren. Das waren gute Voraussetzungen für eine Jedi, welche unter allen Umständen Ruhe und Gelassenheit bewahren sollten. Ein kühler Kopf konnte einem oft das Leben retten und das sprach definitiv für die braunhaarige Frau. Außerdem erschien sie bisher als nicht so leicht ablenkbar wie ihre vorherigen Padawane, mit denen die Corellianerin kein Glück gehabt hatte. Solche Fehlschläge ärgerten sie, besonders da beide Potential besessen hatten, nur eben nicht die nötige Zielstrebigkeit. Bei Levice hier bestand zumindest Anlass zur Hoffnung, dass es bei ihr zur Abwechslung mal anders verlaufen würde. Auch war die Padawan gerade in Begriff eine Frage zu stellen als Major Kenoweth mit energischen Schritten in denselben Lift eintrat. Allerdings hatte er gleich schlechte Nachrichten. Einerseits war es ja schön zu hören, dass sie für die Sicherung der unteren Ebenen unerwartet weitere Baudroiden zugewiesen bekommen hatten, welche eigentlich für die Renovierung der oberen Ebenen des Jeditempels gedacht waren. Anscheinend kamen sie dort wohl schneller und besser vorwärts als zuerst gedacht. Nur, dass diese zwei samt dem dortigen Baumaterial nun gestohlen waren, war äußerst ärgerlich.


"Diese Baudroiden wollte jemand wohl unbedingt haben, was? Ich könnte dies ja momentan bei Medidroiden nachvollziehen oder Medikamenten, aber groß ist doch eigentlich der Baudruck auf diesem Planeten gar nicht - zumindest nicht angesichts der vielen Toten durch den Virus",


fügte sie bedrückt hinzu. Verstorbene Lebenwesen waren nämlich nie einfach nur Zahlen in einer Statisik. Jeder von ihnen hatte ein Leben geführt, Familie, Freunde und Bekannte. Dennoch blieb es ein Fakt, dass dadurch Wohnraum im Grunde frei wurde. Wozu also einen Baudroiden stehlen?


"Das erscheint mir eigenartig. Ob da nicht mehr dahinter steckt?",


sagte sie mehr zu sich selbst.


"Immerhin haben wir keine weiteren Soldaten verloren, Major. Das ist erstmal das Wichtigste."


Dabei suchte sie den Blick den Nikto, um ihm zu zeigen, dass die Jedi darüber erfreut war. Schließlich war sie sich nicht sicher wie gut der grüne Nichtmensch beim Lesen menschlicher Mimik war. Als der Major nach dem Verlassen des Lifts noch einige weitere Details hinzufügte nickte die Jedirätin langsam.


"Wir müssen unbedingt herausfinden, wer dahinter steckt. Schließlich lagert im Jeditempel viel wertvolles Material, besonders angesichts der Tatsache, dass hier momentan viele mit dem C-Virus infizierte Patienten behandelt werden. Major, können Sie bitte in Erfahrung bringen, ob es um den Jeditempel herum auf Ebene 113 Holokameras gibt? Vielleicht helfen uns deren Aufzeichnungen weiter. Ansonsten bleibt uns nichts außer Zeugenbefragungen oder vielleicht auch Geschäfte oder andere Etablissements mit Holokameras in Richtung der Straße."


Danach lotste sie der Nikto in Richtung des ersten Zugangs, G113-009, wo sich bereits mehrere Mitglieder des ersten und zweiten Teams versammelt hatten, wie der Major über sein Komm mitgeteilt bekam.


"Komm Levice. Diesen Diebstahl müssen wir unbedingt klären",


sprach sie in Richtung der menschlichen Padawan. An der Zugangstür angekommen, welche einen notdürftig verriegelten Eindruck machte, stand eine zehnköpfige Gruppe mehr oder weniger schlimm zugerichteter Soldaten und Personal des Jeditempels. Zwei Techniker waren darunter, ein insektoider Verpine und eine blauhäutige Pantoranerin. Beide sahen einigermaßen mitgenommen aus, so wie sie einige Körperstellen schützend umfassten. Bei der bunt gemischten Soldatentruppe war es nicht besser.


"Ich bin Jedirätin Sarid Horn",


stellte sie sich vor.


"Können Sie mit bitte ruhig und nacheinander mitteilen, was hier an diesem Zugang passiert ist? Zu dem anderen kommen wir später."


Gleich daraufhin ertönte ein Gewirr von Stimmen, denn viele wollten gleichzeitig ihre Version der Geschehnisse mitteilen. Wenn Sarid es richtig heraushörte, dann wurde die Gruppe um den Baudroiden von ca. fünf entschlossenen Individuen aggressiv angegriffen. Besonders professionell waren die Angreifer wohl nach Ansicht der Soldaten nicht, denn die entweder auf Betäubung oder schwach eingestellten normalen Blasterschüsse hatten die Verteidiger nicht lange außer Gefecht gesetzt bzw nicht zu schwer verletzt. Es war ihnen wohl rein auf Geschwindigkeit angekommen, vermutlich um keinen Kontakt mit irgendwelchen Jedi zu riskieren, aber sie waren wohl auch bedacht darauf gewesen niemanden zu töten. Ob dies ein Hinweis auf verzweifelte Bewohner Coruscants war oder eine Schmugglerbande war schwer zu sagen. Nachdenklich presste die erfahrene Jedi in den Ärmeln ihrer Jedirobe die Finger zusammen (merkelartig :D). Dabei warf Sarid Levice einen einladenden Blick zu. Die Padawan durfte und sollte sich ruhig an den Überlegungen und der Befragung beteiligen.


"Hat jemand von diesem Zugang mitbekommen, in welche Richtung die Angreifer mit dem Baudroiden und dem Materialschlitten abgehauen sind? Besonders leise sind diese ja nicht."


Ein Blick nach draußen durch ein Fenster und die Geräuschkulisse dort verriet jedoch keinerlei ungewöhnliche Vorkommnisse. Sie würden sich also wohl genauer umsehen müssen.


"Ich glaube Sie sind in nördliche Richtung geflohen, diese Gasse entlang",


informierte sie einer der Soldaten, ein Twi'lek mit einer blutenden Platzwunde an einem seiner Lekku, was für Twi'lek ja äußerst schmerzhaft war.


"Nun gut, das ist immerhin ein Anfang. Major, bitte instruieren Sie Ihre Soldaten, dass sie alle noch anwesenden Bewohner Coruscants um diesen Zugang herum zu den Angriffen befragen. Vielleicht hat hier jemand was gesehen."


"Sofort, Jedirätin",


erwiderte Major Kenoweth sachlich und knapp. Er war ja wirklich kein Mann vieler Worte, aber er packte tatkräftig mit an. Auch wenn Sarid immer noch nicht so recht schlau aus ihm wurde, was er persönlich von den Jedi hielt, aber er war immerhin sehr kooperativ.


Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 113 - Turbolift - Levice Vajetsi und Sarid Horn; Major Kenoweth, Soldaten, Techniker (NPCs)
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 107 - Werkstatt - Zasuna, Soldaten und RIlanja

Immerhin widersprach die Padawan der Falleen nicht kategorisch was ihren Glauben an ihre Erfolgschancen anging, auch wenn sich RIlanja nicht sicher war ob das wirklich als gutes Zeichen zu werten war. Aber immerhin gab Zasuna zu, dass nicht jede Miraluka diese Probleme hatte, die sie zumindest im Bereich Lichtschwertbau ziemlich zu lähmen schienen.

Vielleicht...

überlegte sie, und war überrascht für ihre Idee keinen Präzedenzfall in einem Film zu finden. Zwar gab es ähnliche Szenen, aber die waren alle anders genug gelagert, als das sich ihre eigene Idee ausreichend davon abheben konnte um ohne Berufung auf Holofilme scheitern zu können.

Vielleicht müssen wir dieses Problem anders angehen,

sagte sie nicht weniger kryptisch und ging zu einer der antiken Werkbänke, die scheinbar zumindest teilweise mit Holz gebaut worden waren. Ob das rein ästhetische Gründe hatte oder ob besondere Eigenschaften des Holzes eine Rolle gespielt hatten konnte Rilanja nicht sagen, aber sie konnte nicht umhin wohlwollend über die Arbeitsoberfläche zu streichen.
Um nicht kindisch zu wirken - oder diesen wahrscheinlich schon vorhandenen Eindruck noch zu bestärken - nutzte sie diese Geste, um ihrer Schülerin zu zeigen was sie im Folgenden meinte.

Komm her. Setzt dich an diese Werkbank. Ich habe dir ein Bauteil hingelegt, also in die Mitte, und ich möchte, dass du es in die Hand nimmst. Fühl es, spür es, taste es ab. Es handelt sich um eine Energiezelle vom Typ… geeignet für ein Lichtschwert.

Genau genommen war es eine Energiezelle der Marke Allstrom, Modell Curadell, die damit beworben wurde besonders lange zu funktionieren und auch widrigen Bedingungen standzuhalten. Eine solide Wahl wenn man keine der unzähligen besseren Optionen zur Hand hatte, aber für den Moment war sie so gut geeignet wie jedes andere Teil hier auch. Immerhin hatte sie vergleichsweise wenig scharfe Kanten.

Die drei dreieckigen Knubbel am einen Ende sind der Anschluss, die Beulen an den Seiten sind die drei Ladungsmatritzen. Fällt dir daran irgendetwas auf?

Der letzte Teil der Frage klang blöd, zumal es eigentlich nichts Besonderes gab, was Zasuna daran auffallen könnte. Also schob sie hinterher,


Jedi-Schüler sollen ihre Augen schließen, wenn sie versuchen sich auf die Macht einzulassen. Vielleicht musst du versuchen deine Machtsinne ruhen zu lassen, während du die Energiezelle prüfst. Benutze nur deine Finger und versuche dir ein Bild davon zu machen.

Es machte wahrscheinlich wenig Sinn, immerhin sollte die Nichtfalleen ja in die Lage versetzt werden Technik mit den für sie normalen Sinnen wahrzunehmen. Aber vielleicht war es ein Ansatz, zumindest wenn Zasunas Wahrnehmung ein psychologisches Problem und kein organisches war. Sonst wäre vielleicht eine Befragung der Bibliothek angebracht, immerhin war es möglich, dass andere Miraluka den gleichen Nachteil erfahren hatten, und es dafür eine Art von Heilung gab.
Die Falleen selbst setzte sich gegenüber von Zasuna hin und fing an, aus mehreren Kaskadenrelais eine eher instabile Pyramide zu bauen.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 107 - Werkstatt - Zasuna, Soldaten und RIlanja
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Ian und Kyran

Er wirkte ertappt, schuldbewusst und Alisah fragte sich wie das nur sein konnte. Er hatte Kyran geholfen. Wie es aussah ihn sogar geheilt. Oh wie sehr sie hoffte das es wirklich eine eindeutige Heilung war und sie würde nachher sofort einen Arzt rufen um sich das was sie fühlte, eindeutig bestätigen zu lassen.
Aber Ian wirkte im Moment nicht als habe er gerade, und das nicht zum ersten Mal, das Licht ihres Lebens gerettet. Er wirkte eher als habe sie ihn ertappt, ging auf vieles was sie gesagt hatte garnicht recht ein. Er schien ihr als sei ihm ihr Dank peinlich und...
Damals?
Er ging jetzt auf das ein, was gewesen war. Alisah seufzte und fand das Thema unangenehm, noch immer hatte sie mit Radan nicht darüber sprechen können. Musste Ian damit anfangen?
Aber sie war ja selbst schuld. Wenn sie ehrlich war musste sie zugeben, dass sie es angesprochen hatte. So verzog sie etwas ihren Mund, schnaufte leise, aber mehr über sich selbst als über Ian, und blickte einige Zeit auf die Hände die sie in ihren Schoß gelegt hatte.
Ian sprach während dessen weiter. Er war so vernünftig, so sachlich so ... einsichtig!
Wie konnte er das nur sein?
Naiv? Nein, er war nicht naiv gewesen. Nur hoffnungsvoll... wahrscheinlich. Und sie war auf dieser Hoffnung herum getrampelt.
Dafür hatte er sich dann eben revanchiert und auch nicht hören wollen das jenes Jahr auch für sie so unendlich fürchterlich gewesen war. So grausam so...
Doch, und dessen war sie sich mittlerweile sicher, er hatte sie nur verletzt weil sie ihn verletzt hatte.


Besonnener? Sag mir mal wie du hättest besonnener reagieren sollen. Ich war ja nun wohl auch kein Ausbund an Besonnenheit.
Wir ham beide nicht grad diplomatisch reagiert.
Ich hätte nicht gleich...


Eine leichte Röte huschte über ihre Wangen und sie spielte nervös mit den Fingern.

...du weißt schon.

Ein kurzer Augenaufschlag folgte, dann sah sie wieder auf ihre Hände.

Ich hätte fragen müssen was dir geschehen ist und du hättest zuhören müssen wie es für mich war in diesem Jahr. Aber das haben wir nicht! Wir beide nicht.
Wenn es dir recht ist, würde ich das Thema beenden indem auch ich dir sage, dass es mir leid tut, wie ich mich damals benommen hab.
Ja?


Im ersten Moment war Alisah froh, dass Ian das Thema nicht weiter aus weitete sondern auf ihre Frage von vorhin einging und auch bekräftigte, was für sie ja absolut außer Frage stand, nämlich, das er Kyran natürlich nicht infiziert hatte. Das "Aber" das er dann jedoch anfügte, lies sie die Stirn in Falten legen. Ein Aber? Es konnte doch kein Aber geben. Ja. Der stinke Bandit in den Tiefen des Jeditempels hatte sie infiziert.
Er durfte nicht darüber sprechen? Was sollte das denn?
Doch in dem Augenblick sah Alisah Allegious vor ihrem geistigen Auge. Allegious so wie sie ihn kannte. Auf seinem Thron. Wie ein Raubtier, kurz bevor es sein Opfer zerreißt.
Und sie hörte Ian's Stimme in ihrem Geist ‚Der Bandit.‘
Ruckartig hob sie ihren Kopf und starrte Ian an. Meinte er das...?
Wie? Er wünschte nichts dafür zu können. ....Aber es wäre ein Lüge?
Mit beiden Händen stützte sie sich auf den Lehnen des Schwebestuhls hoch bis sie vor Ian stand und ihm fassungslos in die Augen sah.
Nicht geholfen... niemanden infiziert... aber es gewusst.
Alles drehte sich um Alisah, sie wusste nicht was sie davon halten sollte.


Du...du hättest,...leid tun

Wiederholte sie Fragmente seiner Worte, deren Bedeutung nur langsam in ihren Geist tröpfelten.
Und noch bevor die gesamte Tragweite der Information bei ihr angekommen war holte sie, wie im Reflex, schwungvoll aus und ihre behandschuhte Hand landete laut klatschend in seinem Gesicht bevor sie laut auf schrie und anschließend in den Schwebestuhl sackte.


Du hast es gewusst.

Sagte sie fast Tonlos. Erst danach wurde ihr gänzlich klar was Ian da gesagt hatte und das ihr Schlag impulsiv und ungerecht war. Nicht ihn hatte sie schlagen wollen. Nicht ihm galt ihr Schrei.
Allegious! Dieses Ungeheuer! Sie hatte ihn in ihren Fieberträumen gesehen. Sie hatte sein Lachen gehört und auch jetzt schien es als würde er in den hintersten Ecken ihres Bewusstseins sitzen und Lachen. Nein, nein sie würde ihn nicht gewinnen lassen. Sie würde nicht Ian die Schuld aufbürden die ganz allein bei diesem Roboternoghri lag.


Entschuldige! ...

Noch immer war ihre Stimme so leise wie ein sachter Windhauch.

... Du bist es nicht, der diesen Schlag verdient hat.
Ich kenne ihn! Ich weiß wozu er einen bringen kann, ... wozu er mich gebracht hat.


Ein schauern lief über ihren Körper und für einen Moment erinnerte sich an all jene Greul die sie bei Allegious erlebt hatte.
Dann, langsam aber nachdrücklich, begann sie ihren Kopf zu schütteln.


Du hättest es nie verhindern können.
Niemals!
Aber du hast meinen Kyran gerettet obwohl du es nicht gemusst hättest.
Egal was du sagst. Was das betrifft änder ich meine Meinung nicht und Kyran wird erfahren was du für ihn... für uns getan hast.
Doch ich kann dich nicht zwingen sein Onkel zu sein wenn du es nicht willst.


Sie war traurig, dass er es so sah und vielleicht hätte sie sogar versucht ihn doch noch zu überzeugen, aber dass er jetzt erklärte, die Erkenntnis über Allegious müsste sie für sich behalten lies sie die Stirn kraus ziehn und den Kopf schütteln.

Warum?
Warum sollen nicht alle wissen was für ein Schwein er ist.
Warum schreien wir es nicht in die Galaxis hinaus?
Dass ihm alles egal ist.
Dass Leben nichts zählt für ihn, solange es nicht sein Leben ist.
Das er Macht will um jeden Preis. Wirklich um jeden!
Du hast dein Wort gegeben? Wem?
Wer will das vertuschen? Und wieso will man das?


Fassungslos sah sie ihn an, legte dann aber ihren Kopf etwas schräg und musterte Ian eindringlich.

Du hättest es mir auch nicht sagen dürfen! Deswegen hast du so rum gedruckst.
Stimmt doch! Oder?


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Ian und Kyran
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Alisah und Kyran


„Ich hätte nicht sagen sollen, dass ich dich hasse, denn das war damals so falsch wie heute “ Zumindest diesen Satz hätte er sich sparen können, neben all seiner Verletzheit. Auf der anderen Seite hatte Alisah Recht. Wie hätte er nicht wütend sein sollen? ‚Ach, du hast geheiratet? Herzlichen Glückwunsch!‘ Das wäre absurd gewesen, vor allem wenn er die Tatsache beachtete, dass sie beinahe im selben Atemzug, nach ihrem Geständnis gesagt hatte, dass sie Radan nie verlassen würde. Alles in allem kam Ian sich noch immer benutzt vor, wie eine kurze, schnelle Nummer. Doch auf der wieder anderen Seite… Als er von Telos zurückgekommen war, unfähig noch irgendetwas zu spüren, war das, was mit Alisah geschehen war, nicht auch irgendwie Mittel zum Zweck gewesen? Weil es wenigstens etwas in ihm ausgelöst hatte? Er hatte kaum etwas spüren können, als sie ihm begegnet war, ja, vielleicht noch ein kleines Flämmchen. Und als sie ihn geküsst hatte, war endlich wieder ein Gefühl in ihm erweckt worden. Endlich wieder etwas, das ihn wieder lebendig hatte fühlen lassen. Ja, er hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie aufgehört, etwas für sie zu empfinden, doch Ians Gefühlswelt war so eingeschränkt gewesen, so schwach, dass diesmal nicht nur sie im Vordergrund gestanden hatte.
Ihre Nervosität hingegen spürte Ian jetzt in aller Deutlichkeit. Ohnehin war der Dunkelhaarige wieder in der Lage, zu empfinden, manchmal sogar mehr, als ihm lieb war. Alisah sprach weiter, zeugte sich ungewohnt einsichtig und dann, dann kamen diese seltsamen Worte. Es tat auch ihr leid. Es tat ihr leid. Ians Herz wurde für Sekunden schwer wie Blei, ehe es wieder leicht wurde und das nächste Gefühl, das ihn überrumpelte, fühlte sich an, wie Erlösung. Es tat ihr leid und diesmal glaubte er ihr. Es tat ihr leid. Alisah hatte keine Ahnung, was ihm diese nicht-Entschuldigung sondern ein ‚Es tut mir leid‘ bedeutet - sie hatte ja keine Ahnung! So nickte er nur, mit einem seltsamen Lächeln und einem dankbaren, beinahe gerührtem Ausdruck in den Augen. Wie lange hatte er auf diese Worte gehofft? nun, da er sie hörte, lösten sie Erleichterung aus. Doch der Moment zog vorüber, als sie auf das Virus zu sprechen kamen.

Sie stammelte, schien nicht zu verstehen, bis es ihr gelang aufzustehen. Bis sie die Hand erhob, ausholte und ihm eine kräftige Ohrfeige verpasste, die in mehr als einer Hinsicht traf. Genau wie damals. Genau wie ganz früher, in seiner Kindheit. Genau wie immer. Wie verwoben waren diese Ereignisse miteinander? Immer und immer wieder. Untrennbar. Gewalt, Schläge waren so alltäglich gewesen, sein ständiger Begleiter. Ian schloss die Augen und ließ die aufkommenden Bilder vorüberziehen, doch am Ende blieb das unsäglichste aller Gefühle: Er hatte es verdient. Er hatte es verdient und Ian war nicht in der Lage, jetzt und damals zu trennen und sein ‚Ich habe es verdient‘ galt nicht nur dieser Situation, sondern so vielen. Allen. Wenn er immer wieder das in Menschen auslöste, wie konnte er da anders denken? Wie, nach allem, was er getan hatte? Wie? Auch wenn er hasste, auch wenn es ihm auf andere Art und Weise schmerzte, viel tiefer gehend, wie konnte er glauben, dass er nicht wenigstens das verdient hätte?

Alisah entschuldigte sich, klang im nächsten Moment wie Eowyn, doch er würde diese Ansicht nicht teilen.
„Doch ich musste,“ widersprach er lediglich und durch die Art, wie er es sagte, wurde deutlich, dass Ian keinen Widerspruch dulden würde. Nicht in dieser Sache, nein, sicher nicht in dieser Sache.

Als Alisah eine ganze Salve an Fragen stellte, wünschte Ian beinahe, er hätte nichts gesagt, weil er sich davor fürchtete, dass sie dieses Geheimnis nicht für sich behalten konnte. Das schlimme an der Sache war, dass sie genau das aussprach, was er sich selsbt schon so oft gedacht hatte. Auf der anderen Seite… er ging auf die Knie, um mit ihr halbwegs auf einer Höhe zu sein, um sie besser ansehen zu können und er sprach eindringlich zu ihr.

„Alisah, ich war ein Sith und ich hatte nicht gerade den niedrigsten Rang. Die Jedi müssen meine Aussage überprüfen – sie sind dabei. Sie können nicht einfach blind glauben, ich könnte ein Verräter sein. Und stellt dir vor, ich wäre einer und dieser Bandit wäre unschuldig. Damit würde man …“ DenFrieden aufs Spiel setzen? Der eine Lüge war. Was Ian unter keinen Umständen preisgeben durfte. „Alles aufs Spiel setzen. Das Wort eines dahergelaufenen Ex-Sith dürfen die Jedi nicht einfach glauben, nicht blind.“ Schlimm genug, dass die Republik scheinbar blind dem Vertrag geglaubt hatte. „Der Rat hat es mir untersagt und wenn er erfährt, dass ich nicht einmal mein Wort ihnen gegenüber halte, wie glaubwürdig macht mich das noch? Alisah deswegen flehe ich dich an: Du musst das für dich behalten. Sie werden damit an die Öffentlichkeit gehen, wenn sie sicher sind. Sie wollen es nicht vertuschen, sie müssen nur sicher gehen.“ War es absurd die Jedi dermaßen zu verteidigen? „Außerdem würde es beinahe sofort meinen Kopf kosten, denn sobald mein Name irgendwie fällt, sobald dieser Bandit weiß, dass ich ihn verraten habe…“ Mehr musste er wohl kaum sagen. „Sie prüfen es. Und mit etwas Glück, haben sie bald ihren Beweis. Bis dahin… Alisah, bitte, bis dahin musst du es für dich behalten. Bitte!“ Die Eindringlichkeit in seiner Stimme hatte zugenommen, die Bitte, die beinahe ein Flehen war, machte es nur schlimmer. „Sie prüfen es nicht alleine. Sogar andere Instanzen prüfen es und deswegen, deswegen ist es wichtig, diese Arbeiten nicht zu gefährden, verstehst du?“ Würde sie schweigen? Ian hatte Angst, nach einer Antwort zu forschen, sich darüber überhaupt ernsthaft Gedanken zu machen.
„Wir mögen wissen, wie er ist, aber die Jedi wissen es nicht. Nicht so, wie wir.“ Ian sah kurz auf einen Fixpunkt auf den Boden, ehe er wieder Alisahs Blick suchte.
Wenn sie erfahren, dass ich mein Wort gebrochen habe, bleibt mir vielleicht noch weniger Zeit, das Virus zu heilen und noch weniger Zeit mit Eowyn." Dabei musste er so gut und so viel es ging, daran arbeiten, bei einem Heilmittel zu finden. Und Eowyn... Ian brauchte Zeit mit ihr, unbedingt. Vor allem jetzt, da er so sicher war, dass diese Zeit beschnitten wurde - durch das kommende Urteil der Republik. Wenn Alisah nun erzählte, was Ian ihr gebeichtet hatte: Am Ened steckten sie ihn doch in eien Zelle und diesmal in eine Hochsicherheitszelle, von der aus er weder gegen das Virus kämpfen, noch Zeit mit Eowyn verbringen konnte. "Deswegen, deswegen, Alisah bitte. Hätte ich sprechen dürfen, ich hätte es dir früher gesagt. Aber… wenn du deinen Körper erforschst, spürst du es vielleicht selbst. Wenn du also sprechen willst, dann bitte, bitte nenne nur Vermutungen und nicht meinen Namen.“ Warum war er so offen gewesen? Er zog den Strick, der um seinen Hals lag nur enger und enger.

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Alisah und Kyran

Sorry für diesen Post oO
 
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[ Coruscant - Jedi-Tempel - Gärten] War in der Nähe von Wes, Alisah, Markus und Elise

Die Information, dass für Chesara offenbar keine direkte Gefahr mehr bestand, war einerseits beruhigend. Andererseits war die beiläufige Erwähnung der Tatsache, dass sie nicht gefunden werden wollte, doch wiederum äußerst merkwürdig. Ein "warum" konnte der Admiral nur unterdrücken, weil der Jedi-Rat zugleich auf ein anderes, ebenfalls wichtiges Thema umschwenkte.

Ja, die Situation gerade in den unteren Ebenen war katastrophal und es wurde immer schlimmer. War hatte ja selbst in den oberen Ebenen des Senatsviertels bereits mit Aufständen den zu kämpfen gehabt. Weiter unten müsste es noch viel schlimmer sein. Es regierte das Gesetz des Stärkeren mit der allgegenwärtigen Gefahr des Virus. War nahm das Ganze persönlich. Denn nachdem sich keine Vertreter der Regierung hier her getraut hatten, sah er sich als Verantwortlicher für dieses Gebiet im Ausnahmezustand. Er war der oberste militärische Anführer bei oder auf Coruscant. Und anstatt die organisatorischen Aufgaben wahr zu nehmen, sprang er hier unten im Kampfanzug umher. Diese Kritik musste er sich definitiv gefallen lassen. Er beruhigte sich selbst mit dem Entschluss, dass sich nach diesen Einsatz alles ändern würde.

Wenn das Imperium hinter all dem steckte, war das Virus definitiv nicht die größte Gefahr. Der perfide Plan des Imperators und seinen Helfern war dann deutlich größer und gefährlicher. Im besten Fall drohte nur die Vernichtung seiner Flotte im Orbit, was sich aufgrund der exponierten Lage des Systems gerade für einen Militärschlag des Imperiums anbot. Im schlimmsten Fall, beziehungsweise in der Konsequenz daraus, drohte Gefahr für die gesamte Neue Republik.

Im Endeffekt wusste er nichtr, ob er mit seiner Anwesenheit im Orbit aufgrund der Ressourcensituation an der überaus angespannten Lage etwas hätte ändern können. Seine Vertreter und sein Stab bestand aus überaus fähigen Leuten und er war Flottenkommandant, kein Verwalter von Krisengebieten. Und dennoch blieb bei der Sache ein Beigeschmack, weil er sich offensichtlich nicht auf seinem Posten befand.

Nachdem Wes Janson sich entschuldigen ließ war allgemeine Aufbruchsstimmung aufgekommen und die Gesprächsgruppe löste sich auf. Sie hatten durchaus eine schlagkräftige Truppe beisammen. Auch die junge Dame, die sich als Elise Benett vorgestellt hatte, machte einen äußerst abenteuerlustigen, forschen und bestens vorbereiten Eindruck. Das verunsicherte ihn etwas in seiner Einschätzung, ob es sich bei ihr wirklich um eine Padawan handelte, machte ihm aber Hoffnung dass sie bei einem Kampfeinsatz auch etwas beitragen konnte. Irgendwie erinnerte ihn das an die grünhäutige Padawan von Sarid Horn damals bei der Befreiung von Corellia, wenngleich zwischen den beiden absolut keine Gemeinsamkeiten bestanden. War verabschiede sich ebenfalls und ging dann mit den restlichen Sandpanthers auf direktem Wege zur Landeplattform und dem dort wartenden Angriffstransporter.

***

Es wurde langsam Abend, die Sonne stand bereits niedrig am Horizont. Das war zwar von dieser hoch gelegenen Plattform ein toller Anblick, brachte aber auch den Vorteil der hereinbrechenden Dunkelheit für ihren Einsatz mit sich.

Wes Janson traf kurze Zeit später ein und schien dabei weniger am Sonnenuntergang und mehr am Militärtransporter interessiert zu sein. Eine Begeisterung, die er von Jedi normalerweise nicht kannte. Auch sein DL-44 war eher untypisch.


"Wenn Interesse besteht... wir suchen immer nach neuen Rekruten."

Gab der Corellianer von sich und konnte das Bild es Jedi-Rats in der Uniform und bei den Aufgaben eines Rekruten vor deinem inneren Auge ebenso wenig unterdrücken wie das freche Grinsen in seinem Gesicht.

Auf der ansonsten leeren Plattform fiel der blonde Mann (Arkadi Duval ), der sich anfangs näherte aber dann mit respektvollem Abstand stehen blieb selbstverständlich direkt auf. Er trug keine Jedi-Robe, was aber höchstens ein Indiz dafür sein konnte, dass es sich möglicherweise nicht um einen Angehörigen des Ordens handelte. Seine Gangart wirkte für Wars Eindruck sogar etwas militärisch. Zudem wirkte der blonde Mann so, als hätte er den corellianischen Admiral trotz fehlender Rangabzeichen und Uniform dennoch erkannt.

War korrigierte die Haltung seines Helms unter dem linken Arm und gab ihm dann per Handzeichen zu verstehen, dass er näher kommen sollte.


"Sie sehen nicht so aus, als ob Sie sich verlaufen hätten. Wie kann ich Ihnen helfen...?"

[ Coruscant - Jedi-Tempel - Landeplattform] Wes, Arkadi und War
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Landeplattform, am ATR-6 - Soldaten, Arkadi, War und Wes

Ein prägender Ausflug – was für eine schöne Beschreibung für die Thearterra-Mission, die zwar mit wenig greifbarem außer diversen permanenten Verletzungen hatte aufwarten können. Die Forscher schwärmten von vielen neuen Erkenntnissen über den Planeten im allgemeinen, verschiedener Ausprägungen des Wirkens der dunklen Seite im Allgemeinen und der Sith im Speziellen und dem Verhalten von Machtnutzern in extremen Stresssituationen. Sogar ein Buch gab es nun darüber… Wes hatte für sich den kleinen Scherz, dass er auf die Verfilmung wartete – zum Bücher lesen hatte er keine Zeit. Falls ihn jemand gefragt hätte, er war der Ansicht, dass das alles nicht den Beinahe-Verlust eines Jedi-Rats (und wenn man Markus so ansah, nicht nur das) aufwog. Elise schien das alles aber ziemlich locker weggesteckt zu haben, so dass Wes das Lächeln erwidert hatte. Oh, die beiden waren schon richtig für diesen Auftrag. Wenn der Padawan Thearterra nichts ausgemacht hatte, was war es dagegen schon, mit einer Einheit Elitesoldaten eine Zoohandlung mit Tierarztpraxis auf Coruscant zu stürmen? Beziehungsweise einen Stützpunkt des Imperialen Geheimdienstes, das würden sie früh genug herausfinden…

Wann es wie wohin ging, diese Fragen klärte Admiral Blade auf, dem sie diese Chance ja verdankten. Nachdem diese geklärt waren, versprach er Alisah geflissentlich, auf alle aufzupassen und fühlte sich ein wenig schlecht dabei, die junge Frau schon wieder allein zu lassen. Wes gewöhnte sich zunehmend an die Vorstellung, dass sie seine Padawan werden könnte; die Begegnungen mit ihr fühlten sich völlig anders an als das erste Kennenlernen. Es war nicht zu bestreiten, dass sie seit dem Aufbruch nach Coruscant eine gewisse Vertrautheit untereinander erlangt hatten, obwohl er, und das zeigte zum Beispiel an Markus, vergleichsweise wenig über sie persönlich wusste, jenseits dessen, was er als Rat über ihre Sith-Vergangenheit
wusste. Im Gegenzug wusste sie noch viel weniger über ihn und er gab ihr nicht wirklich die Chance, ihn kennenzulernen, um die Frage beantworten zu können, die er ihr gestellt hatte: Möchtest du meine Padawan werden?

So war sie zwar nicht formuliert gewesen, aber es lief darauf hinaus. Wes musste wieder daran denken, als Admiral Blade ihm unvermittelt eine ganz ähnliche Frage stellte. Der Jedi-Rat war viel zu sehr in die Einzelheiten des ATR-6 Transporters vertieft gewesen um das Eintreffen des Militärs und seiner Männer überhaupt zu bemerken. Diese Frage war jedoch im Gegensatz zu jener, die Wes Alisah gestellt hatte, nicht ernst gemeint. Er konnte das Grinsen bereits in seinem Nacken spüren, aber er antwortete mit vollem Ernst, als er sich umdrehte:


»In einem anderen Leben hätte ich das vielleicht sein können und ich denke, ich wäre glücklich gewesen. In diesem, fürchte ich, reicht meine Zeit neben meinen Verpflichtungen als Jedi-Rat nicht dazu aus. Ein wenig beneide ich die jungen Padawane, die im Gegensatz zu mir damals die Gelegenheit ergreifen,«

Erklärte der Taanaber und dachte dabei an Faith, die Padawan auf Selbstfindung, der er seinen »Segen« erteilt hatte, zum Militär zu gehen.

»Mir bleibt also nur, diesen Einsatz aufs bestmögliche auszukosten und das neben dem Privileg, mit einem so hochdekorierten Admiral und Krieghelden auf Mission zu gehen.«

Wes spürte die Anwesenheit von Agent Duval bereits hinter sich, drehte sich aber erst rum, als der Admiral ihn ebenfalls bemerkte und zu sich winkte. Er ergriff das Wort an Stelle des Agenten, schließlich hatte er ihn zu der Party eingeladen…

»Admiral, das ist Agent Arkadi Duval vom NRGD, neuer Geheimdienstkontaktmann beim Jedi-Orden. Aufgrund des Profils unserer Mission sollten wir auf alles vorbereitet sein. Die Gelegenheit, die Fähigkeiten unseres Einsatzteams kurzfristig auf diese Weise zu erweitern, erschien mir zu wertvoll, um sie vollstreichen zu lassen. Insbesondere wenn wir eine Verwicklung des ImpGD in Betracht ziehen.«

Sicherlich würde es Admiral Blade nichts ausmachen, er hatte die Ressourcenknappheit des Militärs doch extra betont. Wenn nun noch Markus und Elise eintrafen, könnten sie los. Im besten Fall würden sie bald eine wichtige Entdeckung machen oder wenigstens eine imperiale Zelle ausräuchern. Im schlechtesten Fall würde er die Gelegenheit nutzen, Tierfutter für Waldemar mitzunehmen…


Coruscant - Jedi-Tempel - Landeplattform, am ATR-6 - Soldaten, Arkadi, War und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Quartiere – Brianna und Talery


Irgendwie verflogen die Tage so langsam, da die Arbeitsschichten mit den vielen wechselnden Patienten immer mehr zur Routine wurde. Tagsüber befand sie sich quasi von morgens bis abends in der Krankenstation und am Abend hatte sie vielleicht zwei, drei Stunden für sich bzw. mit Eisblume ehe sie müde ins Bett fiel. Die Caamasi bemerkte dabei auch so langsam, dass ihr ohnehin schmaler Körper nach dünner zu werden schien. Das ständige Heilen verbrauchte wirklich Unmengen an Kraft und Energie, welche der Padawan nicht so leicht fielen wieder zu sich zu nehmen. Sie war jetzt dazu übergegangen sich auch tagsüber energiereiche Getränke bringen zu lassen, um sich nicht allein vom Frühstück und den paar Happen zwischendurch und den allabendlichen Besuch beim Ortolaner über Wassen halten zu müssen. Immerhin funktionierte die Versorgung der Heiler auf diesem Gebiet recht zügig. Zwei Stunden nachdem sie dies einem der Medidroiden mitgeteilt hatte, hatte dieser etwas entsprechendes geordert. Schließlich waren diese ja auch nicht zuletzt dazu da die Jediheiler zu unterstützen. Daher schlürfte die Caamasi tagsüber ein eher für ihre Begriffe ungesund aussehendes, zähflüssiges Getränk. Riechen tat es auch nicht besser und erinnerte sie eher an einen recht hartnäckigen Schleimhusten, welche sie als Jugendliche einmal gehabt hatte. Aber der 2-1B-Droide versicherte ihr wiederholt, dass dies genau das war, was sie brauchte. Also überwand sie ihren Ekel und mit der Zeit hatte sie sich wirklich daran gewöhnt. Es tat ihr jedenfalls gut, das spürte sie bald.

Dass Eisblume mit ihrer doch etwas eigenen Art immer wieder mal mit Ruam aneinander geriet wunderte die Caamasi auch nicht wirklich. Zumindest blieb es bei verbalen Vorwürfen seitens des Mon Calamari, womit Talery gut leben konnte. Ja, die Echani wusste sich gut in Szene zu setzen, aber es schadete doch auch nicht die Arbeit der Jediheiler in der Öffentlichkeit darzustellen, damit die Leute mitbekamen, was die Jedi hier leisteten. Daher sah sie das Interview längst nicht so kritisch wie Ruam dies tat. Er gehörte wohl eher zur Kategorie Wesen, welche lieber im Hintergrund ihre Arbeit verrichteten und es nicht leiden konnten, wenn andere das Interesse der Medien so genossen wie Brianna dies tat. Für Talery selbst war dieses in Szene setzen nichts. Sie war froh in Ruhe gelassen zu werden. Nasser Hund und Deife ermunterten sie auch immer wieder ja eifrig an ihrem Lichtschwert zu arbeiten, denn sie drängten die Caamasi ähnlich wie ihre Meisterin dazu, damit sie doch endlich befördert werden konnte. Dies schmeichelte der Padawan einerseits. Andererseits fühlte sie sich noch immer etwas unwohl, da sie als Jedi-Ritterin wirklich ihre eigene Herrin war und dann niemandem mehr hatte, dem sie wie ein treues Hündchen hinterher dackeln konnte und Anweisungen befolgen durfte. Dann war sie endlich für sich selbst voll und ganz verantwortlich, aber da praktisch von allen Seiten auf sie eingeredet wurde musste sie sich diesem Prozess des Erwachsenwerdens endgültig stellen.

So levitierte sie jeden Abend neben ihrer Holosoap, die sie sich mittlerweile gönnte eine stetig wachsende Anzahl an Lichtschwertteilen. Dabei merkte sie auch, dass sie anfing die Einzelteile im Laufe der Zeit gar nicht mehr als solche wahrzunehmen, sondern sie verschmolzen mehr und mehr gedanklich zu einem Ganzen, welches sie auch nur als solches schweben lassen musste. Das vereinfachte vieles und so langsam glaubte sie auch selbst daran, dass sie das Zusammensetzen ihres Lichtschwerts wirklich schaffen konnte. Daher war sie auch darauf gefasst als Eisblume sie darauf ansprach.


"Ja, das Gefühl habe ich auch, Brianna."


Dabei atmete sie einmal tief durch und pausierte ihre Holosoap. Wer sich mit wem in welcher Bar traf und wie all die Techtelmechtel ausgingen, das konnte sie sich auch später oder morgen noch ansehen. Sie legte ihr Datapad bei Seite und legte sich die Schale mit den Lichtschwertteilen auf die zuvor verschränkten, dünnen Beine. Dann ließ sie sich wie so oft in die Macht fallen und erfasste mit ihrem Geist die einzelnen Teile, welches später als Ganzes ihr Lichtschwert darstellen würde. Ok, der Griff sah in der blanken Form nicht wirklich beeindruckend aus, aber dies konnte sie ja auch später noch ändern, wenn sie mal Zeit hatte dafür. Momentan war dies ja nun wirklich nicht der Fall. Insofern war sie diesmal durchaus mal geneigt dem Pragmatismus den Vorzug vor der Eleganz zu geben. Dann begann ihr Lichtschwert Teil für Teil Gestalt anzunehmen, so wie sie es seit Tagen übte. Es war noch immer anstrengend jedes an seinen Platz zu levitieren, aber jetzt blieben alle Bestandteile an dem Ort, wo sie sie hinbewegte, so dass es in einer dennoch schweißtreibenden Arbeit Stück für Stück wuchs. Als endlich alles vor ihr schwebte blieb noch der kniffligste Teil, alles in den Griff zu manövrieren. Aber selbst das klappte heute. Brianna und sie waren doch mittlerweile ein gutes Team. Das allabendliche Heilen, welches ihr ihre Meisterin angedeihen ließ half auch, dass sie heute durchhielt. Danach streckte Talery zitternd ihre Hand aus und ergriff ihr eigenes Lichtschwert. Sie erwartete fast, dass es vor ihren Augen auseinander fiel als sie sich von der Macht zurückzog. Aber das tat es nicht. Es lag nach wie vor in ihrer Hand, metallisch glänzend, weder warm noch kalt, was sie wegen dem Isolierungseffekt ihrer Daunen so nicht wahrnahm.

"Es ist ganz geblieben. Ich kann es selbst kaum glauben. Es ist es noch heil."


Ihre Herz pochte dabei ziemlich heftig und sie konnte förmlich spüren wie die Anspannung ihren Körper erfasste. Einerseits wollte sie es aktivieren, um zu sehen, ob es tatsächlich funktionierte. Ein Teil von ihr erwartete bzw. hoffte auch irgendwo, dass es sich nicht aktivieren ließ. Allerdings wollte sie nun andererseits, dass diese anstrengende Arbeit neben dem Heilen nun endlich ein Ende hatte. Daher wuchtete sie ihre starren Glieder von ihrem Bett hoch und sie stellte sich hin wie in einem Lichtschwerttraining. Ihre Krallenhand zögerte noch kurz den Aktivierungsknopf zu drücken, aber sie tat es dann doch. Im ersten Moment zuckte sie erschrocken zusammen, aber dann baute sich eine kräftig lilafarbene Klinge auf, ähnlich ihren Gesichtsdaunen.


"Ich habs geschafft. Ich habs tatsächlich geschafft!"


Erleichtert schwang sie es ein paar Mal kurz durch die Luft, ehe sie es wieder deaktivierte und sich erschöpft aufs Bett fallen ließ. Es tat gut, dass sie diesen Druck nun endlich los war. Dann hielt sie es ihrer Meisterin hin.


"Hier, bitte. Teste es bitte selbst auch noch einmal. Aber ich denke ich hab es jetzt wirklich hingekriegt."


Dabei stützte sie sich mit ihren Armen auf dem Bett auf, fühlte sich nur noch müde, aber musste dennoch breit grinsen. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Selbstständigkeit wargeschafft.


Coruscant, Jedi-Tempel – Quartiere – Brianna und Talery
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Landeplattform | Lieutenant Arkadi Duval, Wes, War

Wenn man etwas während der Militärzeit lernte, dann war es ein Gespür für Autoritäten, eine Einschätzung dafür, wann man sich lieber respektvoll zurückhielt und diejenigen entscheiden ließ, die in der Hierarchie weiter oben standen und einen besseren Überblick über die Gesamtsituation hatten. Ein jeder war ein Getriebe, ein kleiner Teil einer gewaltigen Maschinerie, und diese Maschinerie funktionierte am Besten, wenn jeder sich auf seinen Bereich konzentrierte und das tat, was ihm zugewiesen wurde. Entsprechend verhielt sich Arkadi und wartete ab, dass man ihn zu den andere rufen würde. Zugleich demonstrierte er damit auch Achtung der Kommandokette, jemand wie Admiral Blade schätzte es gewiss nicht, wenn sich der Geheimdienst aufdrängte und versuchte, seine Operation zu übernehmen. Nach den schwierigen diplomatischen Bemühungen mit den Jedi wollte der Agent den nächsten Konflikt lieber vermeiden, eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen konnten sie sich wirklich nicht leisten. Die Zurückhaltung war offenbar das richtige Vorgehen gewesen, denn als der Kriegsheld, der keine Uniform trug und einen Helm unter seinem Arm geklemmt hatte, gab ihm ein Handzeichen und bedeutete dem ehemaligen Soldaten, dass er näherkommen sollte. Arkadi straffte seine Haltung und kam der Aufforderung mit energischen, entschlossenen Schritte nach. Kurz musterte er den berühmten Admiral, als er ihm schließlich gegenüberstand. Sein Gesicht war so ziemlich jedem, der seinen Freiheitskampf gegen das Imperium auch nur am Rande mitbekommen hatte, bekannt. Höflich erkundigte sich War, wie er ihm helfen konnte, doch es war Rat Janson, der an seiner Stelle antwortete und ihn vorstellte. Als Reaktion nahm Arkadi Haltung an und salutierte zackig. Er mochte nicht mehr beim Militär sein und die Uniform, die er trug, wies ihn als Angehörigen des NRGD aus, doch fand er, dass er diesem Mann eine entsprechende Respektbekundung schuldig war.


„Eine Ehre, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen, Sir.“


Auch danach verharrte der blonde Mensch in Habachtstellung und nickte leicht, als Rat Janson eine mögliche Verwicklung des IGD ansprach.


„Ich danke Ihnen, dass Sie mich umgehend kontaktiert und zu dieser Mission hinzugezogen haben. Können Sie näher erläutern, um was sich dieser Hinweis handelt? Möglicherweise hängt er mit Erkenntnissen zusammen, die aus der kürzlich erfolgten Befragung stammen.“


Erkundigte er sich anschließend ruhig und sachlich, aber sichtlich interessiert. Die Nachricht des Jedi hatte sehr vielversprechend geklungen. Falls es tatsächlich eine heiße Spur war und mit dem imperialen Gegenstück des NRGD zu tun hatte, standen die Chancen gut, etwas zu finden. Im Gegensatz zum stark ideologisch geprägten ISB, der hauptsächlich für interne Repression eingesetzt wurde, arbeitete der IGD aktiv auch auf dem Territorium der Neuen Republik und war weitaus fähiger, weshalb seine Agenten für besonders wichtige Einsätze verwendet wurden. Es waren gefährliche und kompetente Leute, und wenn der Imperator jemandem verdeckte biologische Kriegsführung zuweisen würde, dann ihnen. Das war vielleicht der Durchbruch, auf den sie gehofft hatten, eine Chance, Coruscant zu retten.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Landeplattform | Lieutenant Arkadi Duval, Wes, War
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Ian und Kyran

Schon als sie ihre Hand zu der Ohrfeige erhoben hatte, war ihr klar, dass es falsch war, dass sie im Grunde nicht ihn meinte mit dem Schlag und doch hatte sie ihre Hand nicht mehr bremsen können. Sie hatte durchgezogen, nur um sich gleich darauf zu entschuldigen und dann zu hofften, dass er es verstand, dass er zumindest ahnte, dass für diese Millisekunde nicht er vor ihr gestanden hatte.
Oder meinte sie doch ihn? Zumindest in gewisser Weise.
Meinte sie nicht ihn, genau wie sich selbst? Hatte nicht auch sie die Ohrfeige verdient? Hatte nicht auch sie diesem Untier gedient und war ihm zu Willen gewesen? Verstand sie, mehr als die meisten Anderen, nicht wie er war? Wie er manipulierte, zwang, bedrohte, quälte und ... ja und auch verführte.
Nein! Sie meinte mit ihrer Wut eindeutig nicht Ian. Er hatte den Schlag nicht verdient, denn wenn sie auf Ian wütend sein wollte, dann müsste sie dies auch auf sich sein und auf jeden der auf Allegious Ränkespiel hereingefallen war. Dann müsste sie auf die ganze Galaxis wütend sein und dann... dann wäre sie das was sie niemals mehr sein wollte, eine von Hass getriebene Sith. Dann hätte Allegious letztendlich doch gewonnen, und das wollte sie um nichts in der Galaxis.
Je deutlicher diese Erkenntnis wurde, um so mehr schmerzte es sie ihn geschlagen zu haben und zu fühlen, dass sie ihn wohl nicht nur physisch getroffen hatte.
Doch wie sollte sie ihm das sagen? Das Gespräch war weiter gelaufen, er hatte beteuert Kyran doch helfen musste und sein Gesichtsausdruck sprach dabei Bände darüber, dass er zu diesem Thema keinerlei Diskussion zulassen wollte. Nun gut sie akzeptierte das, genauso wie sie akzeptierte, das er es ablehnte Onkel zu sein. Auch wenn ihr Letzteres überhaupt nicht gefiel.
Außerdem waren da ja ihre Fragen die sie ihm einfach entgegengeworfen hatte so wie sie ihr, nach seiner Eröffnung, in den Sinn kamen und auf die er nun ein ging.
Ja, er hatte ja recht. Irgendwie.


Hm, mich ham sie am Anfang auch in Arrest gesteckt bis zu mindest klar war, das ich nicht im nächsten Moment Amok laufend durch die Basis tobe.

Brummelte sie eigentlich mehr an sich als an Ian gerichtet vor sich hin und nickte dabei etwas.
Das er, wenn auch nur als Gedankenspiel, andeutete, dass er der Verräter hätte sein können und Allegious das Unschuldslamm war, lies Alisah deutlich schnaufen und unmissverständlich ihr Gesicht verziehen.


Das is doch Mist!

Schimpfte sie, musste dann aber doch zugeben, dass sie, auch wenn das Beispiel absurd war, verstand was Ian sagen wollte.
Der Rat war es also, der ihn direkt untersagt hatte etwas preis zu geben und indem er es ihr angedeutet hatte, riskierte er wohl mehr als sie auch jetzt wusste, denn er flehte sie an.
ER flehte SIE an?
Es war merkwürdig dass er das tat und es war unangenehm dass er sich wohl dazu gezwungen fühlte...


Ich versteh's ... auch wenn's mir nich gefällt, aber ich versteh's.
Es würde nur noch mehr Unruhe und Chaos geben.
Und die Sith... das Imperium würden diesen Vorwurf nicht gelten lassen selbst wenn's Beweise gibt glauben die's nich. Es wär gleich wieder Krieg. Und dass während das Virus tobt. Die Republik hätte keine Chanche.


Alisah kaute einige Minuten nachdenklich auf ihrer Unterlippe.

Vielleicht war es ja genau das was er wollte... Die Republik schwer angeschlagen und dann auch noch schuld an neuerlichem Krieg weil sie ihn fälschlich beschuldigen.
Die Imperialen würden sich Reihenweise für ihn in den Tod stürzen und sich auch noch im Recht finden.


Tief atmete sie durch während er zu Boden sah.

Die Republik und der Rat prüften es also... hm?

Hing das mit der Sache vorhin im Garten zusammen... Wes war ein Rat. Er war mit Sicherheit einbezogen und was sie vor hatten klang ziemlich wichtig. Zumindest klang das was sie mitbekommen hatte sehr dringlich und warum sonst sollten bei einem Einsatz ein Rat und ein Admiral dabei sein? Und wenn es bald Beweise geben sollte...

Ich... also ich sag Nichts. Wer würde mir denn auch schon glauben.

Spielerisch zuckte sie mit den Achseln und zog dann die Nase kraus

Außerdem leg ich auch keinen Wert drauf das DER erfährt wo ich bin. Der Assassine den der schicken würden könnte sich dann wahrscheinlich gleich auf ein Mal zwei Kopfgelder verdienen.

Mehr sagte sie dazu nicht, es war ohnehin klar was sie meinte und sie wollte auch gar nicht groß an diese, doch mögliche, Wendung denken.
Wieder äußerte Ian die Sorge darüber, dass heraus kam, dass er sein Wort gebrochen hätte und er Furcht davor hatte, dass ihm deshalb die Zeit davon rennt. Die Zeit zu heilen aber auch die Zeit mit Eowyn.
Die Erwähnung dieser Frau versetzte Alisah, völlig wieder Erwarten, einen Stich. Wieso traf es sie, das Ian und Eowyn... .
Die Beiden hatten das Recht auf einander und nachdem Alisah den kurzen irrationalen Moment überwunden hatte, wünschte sie ihnen, dass sie alle Zeit für einander finden würden, so wie sie alle Zeit mit Radan und Kyran haben wollte.
Nein, selbst wenn sie nicht einsehen würde, das Momentan das Schweigen angebracht war, würde sie nicht sagen, das Ian ihr irgendetwas verraten hatte.


Ähm, eigentlich hast du dein Wort doch nich gebrochen?

Begann sie nun und ein Hauch eines angedeuteten verschmitzten Lächelns legte sich in ihre Mundwinkel während sie ihm gerade in's Gesicht sah.

Wir ham nur über den Banditen gesprochen, der mich infiziert hat.
Und das, dass is kein Geheimnis.


Bekräftigend nickte sie, dann aber senkte sie ihren Blick.
Ob sie es selbst spürte? Natürlich fühlte sie ES. Die dunkle Wolke die sich nicht auflöste. Die Kälte, die sich tief in ihr auszubreiten versuchte und gegen die sie ständig ankämpfte und das leise, hämische Lachen des Untieres, das für all das verantwortlich war.


Was das selber fühlen angeht...
Ich tu es. Die Kälte, die Dunkelheit und... sein Lachen als würde er mich verhöhnen wenn wieder ein Schub kommt. Und ich kann nicht's tun. Es ist als würde ich Rauch fangen wollen.
Ich hatte Fieberträume, Schlimme.
Das hab ich Wes auch schon gesagt.
Aber bis jetzt hab ich gedacht, es liegt daran, dass ich seine Schülerin war und er seine Klauen tief in meinem Geist hatte.
Das es der Virus ist...
so verrückt das klingt, das ist fast beruhigend.


Etwas neigte Alisah ihren Kopf und sah Ian beinahe fragend an. Verstand er was sie damit meinte?

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Ian und Kyran
 
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Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Alisah und Kyran

Er machte sie zu einem weiteren Geheimnisträger und das fühlte sich alles andere als gut an, aber welche andere Möglichkeit besaß er schon? Schweigen – er hätte schweigen können, aber das wäre einer Lüge gleichgekommen und war es nicht besser, eine Wahrheit zu sagen, als sie für sich zu behalten? Allerdings hatte er damit gegen sein eigenes Wort verstoßen und es war besser, wenn sich Ian darüber nun jetzt nicht auch noch den Kopf zerbrach. Auf jeder Seite aber war er mindestens ein einfacher Verräter. Bei den Sith, bei den Jedi, bei sich selbst ohnehin.

Sie hatten auch Alisah unter Arrest gestellt gehabt? Eigentlich war es logisch gewesen, auch wenn Ian diese Option gar nicht in Betracht gezogen hatte. Vermutlich galten die Sicherheitsmaßnahmen für jeden, der auf einmal bei den Jedi auftauchte und eigentlich von ‚den Bösen‘ kam.

„Sicherheit geht eben vor, was?“, versuchte Ian sich an einem Witz, auch wenn ihm danach überhaupt nicht der Sinn stand, schon gar nicht, wo er so unsicher war, ob Alisah das, was er ihr soeben offenbart hatte, nicht gleich in im Tempel herumrufen würde.
„Natürlich ist es Mist.“ Zu glauben, er sei ein Verräter, war, jedenfalls einseitig betrachtet, ziemlich lächerlich. Ian war ein Hochverräter, so viel stand fest. Doch das war er auf den Seiten der Sith und wenn Allegious erfuhr, wer ihn verraten hatte… Ian erinnerte sich noch an die subtile Drohung, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Was viel weniger an der Tatsache lag, dass er Angst vor dem Tod hatte, als daran, Angst um das zu haben, was danach geschah. Vor allem mit Eowyn. Die Republik würde sich seiner ohnehin annehmen und früher oder später würde Ian sich darüber noch Gedanken machen müssen. Jetzt jedenfalls nicht!

Als Alisah erklärte zu verstehen, atmete Ian erleichtert auf und das was sie sagte, traf den Nagel auf den Kopf. Noch war die Republik nicht bereit, die Wahrheit zu erfahren. Zumindest so lange nicht, bis alle nötigen Maßnahmen getroffen waren. Sicher, Wahrheit war absolut wichtig doch jetzt, wo Coruscant halb im Chaos versank, wäre eine weitere Hiobsbotschaft sicher nicht zuträglich.

„Was er will, ist absolute Macht,“ bekräftigte Ian leise, ernst. „Und er ist bereit, alles dafür zu opfern.“ Alles und jeden. Allegious war womöglich das, was man abgrundtief böse nannte, auch wenn Ian Kategorien hasste: Allegious passte zu gut in diese. Mitleid, Empathie – all das schien dieser Noghri nicht mehr zu besitzen.

Ja,“, bestätigte Ian dann, „sie überprüfen es.“ Der Geheimdienst und die Jedi – und damit auch die Republik. Das nächste erleichterte ausatmen Ians folgte, als Alisah erklärte, nichts zu sagen. „Ich danke dir, wirklich.“ Und dabei konnte Ian nur hoffen – Fairness hin oder her – das diese Worte von Bestand waren und sie nicht übermorgen schon entschied, doch etwas zu sagen.
„Er wird nicht so dumm sein, jemanden in den Tempel zu schicken.“ Wobei man sich bei Allegious nie sicher sein konnte. Ein Attentäter, den er loswerden wollte? Ein Attentäter, der Alisah und ihn zur Strecke bringen sollte, um am Ende dem Virus zu erliegen? Allegious war alles zuzutrauen, doch bis jetzt hatte er hoffentlich keine Ahnung, wo sich Alisah und er befanden.

Eigentlich hatte er sein Wort nicht gebrochen? Fragend sah Ian Alisah an, als diese verschmitzt lächelte. Sie hatten bloß von einem Bandit gesprochen. Ian seufzte, doch trotz allem lächelte auch er, sich im Stillen wünschend, dass er das so einfach sehen könnte, wie sie es tat.

Sie hatte die Kälte und die Dunkelheit des Virus also gespürt und wie gut wäre es gewesen, wenn sie das Duval sagen könnte und wenn Duval es glauben würde. Und danach der Rest derer, die noch immer nach Beweisen suchten. Wenn Alisah davon sprach, dass sie schlimme Träume gehabt
hatte, waren sie dann verschwunden? Zumindest hoffte Ian es für sie, auch wenn er nicht nachfragte.
„Du würdest spüren, wenn seine Klauen noch immer in deinem Geist wären und ich bin sicher, er hat hier keine Macht mehr über dich. Vor allem nicht, wenn du ihm keine Chance dazu gibst. Und deswegen,“ er lächelte, „wirst du morgen die nächste sein, die dieses Virus besiegt.“ Was wie ein Versprechen war, das Ian zu halten gedachte. Erst danach nickte er verständlich. „Es klingt nicht verrückt, ich glaube, es kann nur beruhigend sein zu wissen, dass nichts von ihm irgendwie in einem ist.“ Ian wusste noch wie es war, als Noctious seine Fühler in seinen Geist gebohrt hatte. Das Gefühl war plötzlich verschwunden, beinahe zeitgleich mit dem Verschwinden Noctious‘ selbst. So hatte er die Unterbrechung ihrer Verbindung also gespürt.

„Also, bis morgen dann?“, fragte er schließlich, sich vorsichtig erhebend, denn langsam aber sicher war es Zeit, zurück zu Eowyn zu kehren, die sich sicher schon Sorgen machte oder aber hoffentlich schon schlief.

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Alisah und Kyran
 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Quartiere – Talery und Brianna

Brianna konnte nicht verstehen, was Talery an HoloSoaps fand. Das war doch nichts Echtes, und meistens nicht einmal plausibel, wenngleich die Logiklücken weniger dramatisch waren als bei den Holofilmen, von denen Rilanja immer erzählt hatte. Freilich kannte sie diese auch nur aus den Erzählungen der Falleen. Trotzdem wirkte das Konzept reichlich sinnlos auf die Echani. Die Worte der Schauspieler sagten etwas, aber ihre Körpersprache drückte etwas völlig anderes aus – Brianna konnte nicht anders, als dass ihr diese Dinge auffielen. Wenn es wenigstens einen realen Hintergrund hätte, zum Beispiel die interessantesten Szenen aus dem täglichen Leben einer Promifamilie zeigen würde, oder man möglichst unterschiedliche Leute verschiedenster Spezies in einen Container sperren würde, das könnte sie zumindest nachvollziehen. Im Großen und Ganzen konnte die Silberhaarige mit dem Holoprogramm aber nicht viel anfangen, zumal man die Übertragungen der großen Echani-Kampfkunstturniere auf den Sechs Schwestern im republikanischen HoloNet nicht empfangen konnte.

Für Talery schien die Methode, diese Soaps als Ablenkung während der Levitationsübungen zu konsumieren, allerdings zu funktionieren. Anfangs dachte ihre Meisterin, diese seichte Form der Unterhaltung wäre nicht genügend Ablenkung, um die Caamasi wirklich zu fordern, aber ihre Fortschritte im Laufe der Zeit straften Brianna Lügen. Zudem ertappte sie sich immer wieder dabei, doch in den Holoprojektor zu starren anstatt ihre Goya-Übungen zu machen, sah aber sofort weg, wenn Talery es bemerkte. Schließlich waren sie tatsächlich beide der Ansicht, die Padawan wäre bereit für einen finalen Montageversuch. Das war schon deshalb eine gute Nachricht, weil Brianna gerne einmal wieder einen Abend mit ihrer Freundin mit etwas anderem als Holos gucken verbringen wollte – und nach Schichtende jeweils noch Talery zu heilen, damit diese das Abendprogramm durchhielt, wurde auf Dauer auch anstrengend.


Als die Caamasi-Padawan sich die Schale mit den Lichtschwertteilen schnappte, nahm Brianna sich ihre eigenen Komponenten, inzwischen in einen Stoffbeutel umgezogen. Es war genau derjenige, in dem sie ihre ersten Belohnungs-Lichtschwertteile, die sie seinerzeit von Kestrel bekommen hatte, gesammelt hatte. Er hatte somit beträchtlichen sentimentalen Wert. Dieses Mal waren aber nicht mehr alle Stücke von der Stange – Brianna konnte es kaum erwarten, bis Talery ihren speziell angefertigten Griff zu sehen bekam. Gemeinsam begannen sie, jede für sich, ihre Waffen eins nach dem anderen zusammensetzen, und Brianna musste anerkennen, dass ihre Schülerin nicht mehr so viel langsamer war als sie. Talery hatte mächtig hinzugelernt. Zugegebenermaßen, ihre Waffe war etwas diffiziler anzufertigen, weil ihr Griff geringfügig kleiner war als der eines normalen Lichtschwertes. Für einen kräftigen Mann mit großen Händen wäre es nicht gut zu halten. Für Briannas schmale Hände war es dagegen genau richtig, oder wenn man es einhändig benutzte. Eigentlich sah er nicht wie ein typischer Lichtschwertgriff aus, chromglänzend und ziemlich glatt, mit dem Aktivierungsknopf als einzigem auffälligen Merkmal. Die Griffflächen waren speziell aufgeraut für bestmöglichen Halt, in diesem Bereich war es infolgedessen matt. Das Ende war abgerundet mit einem Schlitz für einen Gürtelhaken, oder um es schnell aus einer tiefen Tasche zu fingern.

Tatsächlich war Brianna nur kurz vor Talery fertig und konnte der Fertigstellung des Lichtschwertes ihrer Padawan noch zusehen. Eigentlich war sie ja auf ihr eigenes Lichtschwert neugierig, doch das ihrer Padawan war wichtiger und spannender. Die Ritterin hielt ebenso sehr den Atem an wie ihre Schülerin, als diese ihre Konzentration beendete und es nach einem kurzen Augenblick des Zögerns aktivierte. Die Klinge erwachte tatsächlich mit dem typischen Geräusch zum Leben und tauchte das Quartier der beiden in lilafarbenes Licht. Ein bisschen wünschte sich die Silberhaarige, dass sie auch so einen Kristall hätte.


„Ja, das hast du, und es ist wunderschön. Ich frage mich, ob deine Eltern geahnt haben, dass es so gut aussehen würde,“


Bewunderte Brianna die Waffe und hielt den Moment gleich auf einem Holobild fest. Als Talery ihr ‚Ritterstück‘ schließlich deaktivierte, fiel sie ihr um den Hals und klopfte ihr auf den Rücken.


„Gratuliere! Ich wusste, du würdest es schaffen, unserer anstrengenden Arbeit zum Trotz. Die Mädels auf der Station werden stolz auf dich sein, ganz bestimmt!“


Auf den Wunsch ihrer Noch-Padawan hin nahm die Echani die Waffe entgegen und testete sie mit einigen schnellen Schlägen. Sie fühlte sich gut an, besser als Mondlicht, wenn sie ehrlich war. Aber Eiskristall war besser als ihr erstes Lichtschwert, keine Frage. Nur wäre es natürlich überaus peinlich, kam ihr plötzlich, als sie Talerys Waffe zurückgab, wenn ihres nun nicht funktionierte.

„Es gibt nichts daran auszusetzen. Das hast du gut hingekriegt,“

Lobte sie ihre Schülerin, als sie den schlichten, eleganten Griff ihres eigenen Werkstücks in die Hand nahm. Mondlicht hatte einen Sicherheitsmechanismus, die dafür sorgte, dass sich die Klinge nur aktivieren ließ, wenn sie es auch tatsächlich in der Hand hielt. (Zusätzlich gab es einen Arretierungsfunktion für Lichtschwertwürfe, obwohl Brianna nach Lage der Dinge geneigt war, lieber Mondlicht zu werfen als ihr neues teuerstes Stück.) Genau das war freilich ein Fallstrick, der nun bei der Probe aufs Exempel versagen konnte. Das wäre natürlich superblamabel, selbst wenn sie belegen könnte, dass es nur daran lag und nicht an der Konstruktion. Die vorherigen, nach komplexeren Bauplänen zusammengesetzten Versionen von Mondlicht hatten ja alle nicht funktioniert. Aber die Echani hatte Glück, ihre Klinge erwachte genauso reibungslos zum Leben. Brianna fiel ein Stein vom Herzen und sie machte einen Stoßseufzer, als sie die eisblaue Klinge sah, die auch stabil blieb und nicht etwa gleich erlöschte und eines der vielen anderen Dinge, die so passieren konnte. Es war eine gute Waffe, das wusste sie sofort und der kleine, leichte Griff fühlte sich angenehm an, wenn sie sie herumschwang.


„Wir haben Grund zum Feiern. Hast du Lust, nochmals mit mir zum Ortolaner zu gehen auf einen kleinen Gute-Nacht-Umtrunk?“

Den Termin vor dem Rat hatte Brianna gleich für den nächsten Morgen arrangiert, ohne Talery dabei eine große Wahl zu lassen. Für den besonderen Anlass ihrer beider Beförderungen putzte sich die Echani ganz besonders heraus. Lange hatte sie überlegt, was sie anziehen sollte, obwohl es nun nicht so viele Optionen gab. Ihr erster Gedanke war die gerade nicht in Benutzung befindliche Heilerinnenrobe, als Wink auf die wertvolle Arbeit, die sie hier auf Coruscant leistete. Sie verwarf die Idee jedoch zugunsten ihrer schöneren, maßgefertigten Echani-Stil-Robe. Kurzzeitig überlegte sie, ob es nicht gut ankäme, wenn sie Bescheidenheit demonstrierte und mit einer braunen Standardrobe vor den Rat träte, blieb aber doch bei ihrer Standardlösung. Nach weiterem Überlegen entschied sie sich, die anthrazitfarbene Hose anstatt der grauen mit der hellgrauen Tunika zu kombinieren und die silberne Seite der Robe nach außen zu tragen. Zudem ließ sie sich von Talery eigens schminken.

Die neuen Lichtschwerter am Gürtel fuhren sie mit dem Turbolift hinauf in den Ratsturm und wurden, obwohl sie etwas überpünktlich waren, sofort in den Ratssaal vorgelassen. Es waren mehrere Räte anwesend, bekannte und unbekannte Gesichter, Eleonore und eine weitere Rätin waren per Holo zugeschalten. Janson, der sie eigens nach Coruscant beordert und damit ihren Urlaub vorzeitig abgebrochen hatte, war dagegen nicht hier. Das Wort erhob jedenfalls Rornan Elliundi, der Quermianer.


„Ritterin Kae, wärt Ihr so freundlich, Euer Anliegen vor der Runde zu wiederholen?“


„Sehr gerne.“


Brianna begab sich in die Mitte des Saales und bedeutete Talery, ihr zu folgen. Sie räusperte sich leise, bevor sie das Wort erhob.

„Ich habe die Ausbildung meiner Padawan vollendet und bringe sie hiermit vor den Hohen Rat zur Beurteilung.“

„Soso. Ihr betrachtet sie also demnach als geeignet für eine Beförderung zur Ritterin?“

Die Echani ärgerte sich ein bisschen über die Fragerei, denn eigentlich hatte sie das alles bereits gestern abend durchgekaut. Sie wünschte sich, Sarid oder eine andere Rätin, die sie mochte wäre an seiner Stelle hier, dann würde all das viel einfacher, unbürokratischen und gefühlt persönlicher über die Bühne gehen.

Talery ist bereits seit geraumer Zeit meine Padawan und war auch davor schon als Anwärterin im Orden. Während dieser Zeit hat sie eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht und an Reife und Selbstständigkeit gewonnen. Sie hat sich auf Denon im Hilfseinsatz bewährt, stand auf Taris tapfer und unerschrocken den Sith im Kampf gegenüber und hat großes Geschick dabei bewiesen, ein gefährliches Dunkle-Seite-Artefakt aus den Händen einer Jugendbande zu bergen. Sie ist sehr talentiert in der Machtanwendung und arbeitet zur Zeit in der medizinischen Abteilung unter Meisterin Alvaba Thropp praktisch als vollwertige Jedi-Heilerin mit. Als Caamasi hat sie die Philosophie des Ordens verinnerlicht und seit neuestem auch ihr eigenes Lichtschwert konstruiert. Ja, ich möchte mit Verlaub sagen, sie ist reif für eine Beförderung.“

Elliundi und auch die anderen Räte lasen etwas in ihren Datenpads nach, bevor der Quermianer wieder das Wort erhob.

„Padawan It'Kles, haltet Ihr Euch denn für bereit zur Beförderung?“

Fragte er die Caamasi und musterte sie mit prüfendem Blick.


Coruscant, Jedi-Tempel – Ratssaal – Rornan Elliundi und andere Räte – Talery und Brianna
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Ian und Kyran

Sie würde spüren wenn er noch seine Klauen in ihrem Geist hätte?
Kurz verzog Alisah ihr Gesicht als Ian das sagte.
Aber war es denn nicht genau so? Spürte sie nicht seine erdrückende Präsenz wann immer sie dieser dunkeln Wolke in sich selbst auch nur den geringsten Raum gab. Hörte sie sein höhnisches Lachen nicht immer wenn sie Land verlor im Kampf gegen den Virus. Doch wenn alles stimmte was Ian gesagt hatte, dann war genau das auch der Lichtstrahl. Der Beweis, dass sie endlich... endlich frei war. Das sie wirklich entkommen war und er nicht tief in ihr drin etwas hinterlassen hatte, dass sie zu einer Zeitbombe werden ließ. Ihre Sorge, die sie noch Keinem so gesagt hatte. Nicht einmal Radan. Genau das war der Grund der sie hatte sagen lassen das es sie beruhigte es sei nur der Virus.
Wenn es so war, dann würde sie entweder an diesem Virus sterben oder, und das war durch Ian deutlich in den Bereich des Möglichen gerückt, sie würde gesund und müsste nie wieder das Lachen des Noghri hören oder glauben seine Präsenz würde ihr im nächsten Moment die Luft abschnüren.
Und so nickte sie letztendlich und bemühte sich tapfer zu lächeln während Ian erklärte, er sei sicher Allegious habe keine Macht mehr über sie.


Ich... ich hoffe es!

Seine weiteren Worte stützten diese Hoffnung und Alisah's Herz fühlte sich an als wäre es leicht wie eine Feder und würde im nächsten Augenblick aus ihrer Brust springen.
Sie würde die Nächste sein die den Virus besiegt!
Morgen!


Ja, bis Morgen!

Hauchte sie beinahe nur und schämte sich gleichzeitig, dass sie Ian, als sie vorhin eingetreten war, eigentlich hatte anschreien wollen und ihn dann sogar geohrfeigt hatte.
Wieso nur half er ihr so sehr. Kyran zu retten wäre schon genug.
Nein, sie schob diese neuerlichen Grübeleien bei Seite und blickte zu ihm auf. Er wollte gehen und sie wollte ihn nicht aufhalten. er sah vorhin schon erschöpft aus und das war nun auch nicht verwunderlich.


Ich werde hier sein.

Fügte sie noch hinzu, lächelte kurz und wandte sich dann Kyran zu.

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Ian und Kyran
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung- Raum in dem Kyran liegt - im Quarantäneanzug - bei Alisah und Kyran

Einem Impuls folgend, legte Ian seine Hand kurz auf die von Alisahs, die auf der Lehne des Schwebestuhls ruhte.
„Er hat keine Macht mehr über dich Alisah. Vergiss nicht, dass er nur
,“ und da lächelte Ian tatsächlich, „ein hässlicher Halbnoghri ist. Du bist stärker als er und das warst du schon immer, sonst wärst du jetzt nicht hier.“ Alisah war, so wenig wie Ian selbst, eine Marionette. Ja, sie waren es vielleicht gewesen, irgendwie, doch sie hatten sich von seinen Fäden gelöst. Ian löste seine Hand und sah Alisah einen Moment an, ehe er noch einmal bekräftigend nickte. „Du musst mehr glauben als hoffen und kämpfen, dann wird er endgültig verlieren.“ Diesen Entschluss, fasste Ian auch für sich selbst. Was auch immer noch geschehen würde, Allegious würde keinen Sieg erringen. Weder mit seinem Virus, noch mit etwas anderem. Sie würden ihn besiegen und wenn der Sieg vorerst nur darin bestand, sein unheilbares Virus einzudämmen. Allegious würde nicht gewinnen, oh nein, das würde er nicht. „Und jetzt hast du, neben Radan, mindestens eine weitere Person, die dich unterstützt,“ warf Ian noch einen kurzen Blick zu Kyran, ehe er sich ganz erhob. Kyran war bestimmt der beste Grund, Allegious keine Chance zu geben und auch so nicht mehr dem Ruf der dunklen Seite zu folgen. Mit einem letzten Lächeln in Richtung Alisah, verließ auch er den Raum, schloss die Türe hinter sich und atmete erst einmal tief durch und schloss für Sekunden die Augen. Der Tag heute hatte ihm einiges abverlangt und Ian spürte die Erschöpfung die an ihm nagte, überdeutlich. Da waren nicht nur Müdigkeit und Erschöpfung, sondern auch eine seltsame innere Unruhe, die ihm weiter zusetzte. Das Gespräch mit Duval, das vorherige Gespräch mit Wes. Nicht zu vergessen außerdem, das ursprüngliche Gespräch zwischen Eowyn und ihm. Irgendwie war viel gesagt worden und da war noch eine ganze Menge, was gesagt werden musste.

Kurz vor Eowyns und seinem gemeinsamen Quartier, hielt Ian noch einmal kurz inne. Ob sie schon schlief? Ian war nicht sicher, ob er das hoffen sollte. Es war nicht gut, wenn sie noch wach lag und auf ihn wartete, doch auf der anderen Seite…. Er hoffte, dass sie schlief, doch sein Wunsch war etwas konträr dazu. So betrat er das Quartier leise und sah den Lichtschimmer, der von dem kleinen Gerät ausging, auf dem sie las, und er ihr Gesicht ein wenig erhellte. Widererwartend musste Ian Lächeln, als er zum Bett lief, sich davor kniete und einem Arm, mit dem Kopf darauf abstützte.

„Tut mir leid, dass es doch etwas später wurde, ich… hoffe, du bist nicht noch wach, weil du auf mich gewartet oder dir Sorgen gemacht hast.“


Coruscant, Jedi-Tempel – Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, alleine

Es half nicht wirklich, dass das Buch damit begann, dass eine Frau auf einem von der Galaxis unberührten Planeten vor langer Zeit vor Gericht stand, weil sie eine Machtnutzerin war - und ihr Geliebter fieberhaft von außen nach Möglichkeiten suchte, wie er sie befreien oder sogar freisprechen lassen konnte. Sicher, es waren andere Gründe, eine andere Umgebung, aber es war einfach viel zu nah, als dass es Eowyn half, sich irgendwie abzulenken. Sie schwankte dazwischen, das Datapad gegen die Wand zu schmeißen, es einfach nur auszuschalten oder aber sich zu zwingen, weiterzulesen. Und alle paar Momente schlich ihr Blick zum nicht sichtbaren (weil im Dunklen liegenden) Komlink neben ihrem Bett. Sie konnte Ian... Nein, es ging ihm gut, sie spürte, dass er irgendwo hier war, und er würde dann kommen, wenn er so weit war.
Auch, wenn ihr das nicht gefiel und sie sich zum sicher tausendsten Male fragte, ob es ihm
wirklich gut ging.
Er hatte überhaupt nicht gut gewirkt nach dem... jetzt, wo es vorbei war konnte sie es auch so nennen, was es gewesen war - nach dem Verhör. Was ja auch klar war, es hatte auch sie selbst mitgenommen. Wie es Ian dann ging, das wollte sie sich gar nicht erst ausmalen. Alles, was davor gewesen war, rückte irgendwie nach hinten. Warum auch nicht? Die Erkenntnis, die Duval in Eowyn ausgelöst hatte, verschob ihre Perspektive. Andere Dinge waren wichtiger.
Ian war wichtiger. Und so lange sie nicht allzu viel darüber nachdachte tat es vielleicht auch nicht so weh...
Sie stellte fest, dass sie seit einigen Minuten die gleiche Seite anstarrte, ohne auch nur ein Wort in sich aufzunehmen und begann, sich wieder auf die nächsten Worte zu konzentrieren, als sich die Tür öffnete - endlich.

Erleichtert legte sie das Datapad zur Seite, drehte sich leicht lächelnd zu Ian zu, legte sich auf die Seite und stützte sich auf ihren rechten Unterarm.
Schön, dass du wieder da bist. Sie gab ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze. Ist schon in Ordnung, dass es später wurde. Ist schließlich das erste Mal, dass du nicht an mich gekettet bist. Ist doch klar, dass du da auf den Putz hauen musst... ignorierte sie seine letzte halbe Frage. Dann wurde Eowyn wieder ernst, suchte im schummrigen, kaum hilfreichen Licht sanft nach seiner Wange und legte ihre linke Hand darauf. Wie geht es dir?, fragte sie leise und berührte ihn sacht mit ihrem Daumen. Kann ich dir irgendwie helfen?

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Iowyns Quartier - mit Eowyn

Ian musste lächeln, als Eowyn selbst zu dieser späten Stunde noch einen Witz machte, obwohl ein Vorwurf vielleicht viel eher angebracht gewesen wäre. Doch schon der kleine Kuss auf seine Nasenspitze hatte verraten, dass nichts dergleichen folgen würde. Statt seine halbe Frage, die eher eine Befürchtung gewesen war zu beantworten, wollte Eowyn wissen, wie es ihm ging und berührte seine Wange – jene, die eben noch eine heftige Ohrfeige abbekommen hatte. Zwei Berührungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten und zwei Empfindungen, die ebenfalls so weit auseinanderklafften, wie nur möglich. Die Frage aber, wie es ihm ging und wie sie ihm helfen konnte, war nicht so einfach zu beantworten und so verstrichen ein paar Sekunden, in denen Ian schweigend überlegte, wie und was er am besten sagen würde.
„Ich bin bei Alisah gewesen,“ gab er dann zu. „Das heißt, eigentlich war ich bei ihrem Sohn und sie kam später dazu. Ich habe versucht, ihn zu heilen und ich glaube, dass es mir gelungen ist.“ Ian stockte kurz, doch er wollte diese Wahrheit nicht für sich behalten und auch wenn er das ganze Thema eigentlich lieber hinten angestellt und mit einem anderen begonnen hätte, war er nun schon dabei und mit dem Thema kam das schlechte Gewissen.
„Ich habe mein Versprochen gebrochen, Eowyn. Ich… habe Alisah die Wahrheit gesagt, über das Virus. Ich konnte sie nicht anlügen. Sie hat mich überrascht, als ich Kyran geheilt habe, auf einmal war sie wieder im Zimmer, als ich mit ihm gesprochen habe und als sie Fragen darüber stellte, musste ich ihr die Wahrheit sagen.“ Ob Eowyn das für gut heißen würde? Schließlich war sie dabei gewesen, als man ihn darum gebeten hatte, Stillschweigen zu bewahren und jetzt, wo sie wusste, dass er sein Wort gebrochen hatte, stand sie vielleicht in der Pflicht… Nein, es war müßig darüber nachzudenken. Eowyn war nicht länger seine Aufpasserin. Außerdem: „Ich kann es Rätin Joseline sagen, oder Wes.“ Unabhängig davon, ob Alisah es für sich behalten würde, oder nicht. „Und ich habe meinerseits versprochen, dass wir morgen versuchen werden, auch sie vom Virus zu heilen.“ Weder das eine, noch das andre, das Ian gesagt hatte, war eine Antwort auf ihre Fragen gewesen, doch Ian hatte diese Worte loswerden müssen. Im Halbdunkel suchte Ian nach Eowyns Blick. „Du hattest recht damit, dass es hier genug zu tun gibt und vielleicht war das ein guter Anfang.“
Was ihn nun tatsächlich zu dem Thema brachte, dass er viel eher hatte ansprechen wollen. „Und ich würde gerne, wenn du nicht zu müde bist, noch einmal etwas wegen vorhin sagen. Unserem Gespräch. Oder… viel eher meinem Monlog. Oder Vorwürfen.“
Ian musste verlegen lächeln, auch wenn das vermutlich, dank des Lichts nicht so gut zu erkennen war: "Diesmal wäre es kein Monlog mehr, und ich würde dir die Möglichkeit geben, auch etwas zu sagen" Ein erstes Eingeständnis, dass Ian sehr wohl wusste, dass ihr Gespräch vorhin alles andere als optimal verlaufen war - durch ihn.

Coruscant, Jedi-Tempel – Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Eigentlich hatte sie nur wissen wollen, wie es Ian ging. Dass er nach längerer Überlegungspause gleich mit einem solchen Satz herausplatzte ließ dann aber schwallartig ein starkes Gefühl in ihr aufsteigen - Eifersucht.
Alisah.
Bei Alisah.
Er hatte allein sein wollen, und schnurstracks ging er zu Alisah, nicht zu ihr.
Es tat weh, aber war es Instinkt oder Zufall, oder hatte sie sich verraten? - Ian korrigierte sich sofort. Bei ihrem Sohn.
Das war... das war zumindest besser. Immer noch nicht perfekt... aber besser. Kyran war immerhin ein Säugling, der Säugling, den Ian gerettet hatte, vielleicht hatte ihm das irgendwie geholfen. Die Person, der er so viel Gutes getan hatte...
Information folgte auf Information, und Eowyn kam gar nicht so schnell her, ihre Gefühle zu sortieren. Er hatte ihn geheilt? Wie... Weshalb? Nein, weshalb war falsch. Weshalb lag auf der Hand... aber weshalb genau jetzt? Weshalb heute? Weshalb ohne sie? Es war... gelungen. Das war... gut. Das war sehr gut... Nur irgendwie... irgendwie war momentan alles zu viel.
Die Erwähnung von Alisah hatte sie aus dem Konzept gebracht, ausgerechnet an diesem Abend, und jetzt rannte sie Ians Worten hinterher, alles kam Schlag auf Schlag. So dauerte es einen Moment bis sie in der Lage war, ihr Lächeln zu verstärken.
Das klingt wunderbar. Es klang nicht nur so. Das ist wunderbar.

Ian aber sprach weiter - er klang nicht so, als hätte er gerade einem kleinen Jungen zum zweiten Mal das Leben gerettet. Und schon bald war Eowyn auch klar, weshalb.
Seine Versprechen waren Ian heilig, und
dieses Versprechen... es war tatsächlich eines der wichtigsten, das er jemals gegeben hatte. Vermutlich zumindest. Wenn er es brach... Alisah aber würde ihn nicht verraten. Oder? Vermutlich nicht... Aber Eowyn kannte die Frau nicht. Und was, wenn sie sich aus Versehen irgendwie verplapperte? So viel stand auf dem Spiel, so viel! Hatte er nicht irgendwie... drumherum reden können? Eowyn wusste, dass er auch nicht lügen würde, aber es musste doch Zwischenlösungen gegeben haben?! Was nun? Der Ball war nun einmal in den Brunnen gefallen, aber was nun? Es dem Rat zu sagen lag nahe, aber Eowyn fühlte sich nicht in der Lage, nun irgendeine Entscheidung zu treffen. Erst Recht nicht, als Ian nicht aufhörte. Plötzlich kamen die Informationen nur so aus seinem Mund, was war gerade nur los? Sie würden morgen also Alisah heilen. Weil Ian es versprochen hatte. Und sie steckte mit drin. Nein, es war richtig - sie wusste, wie viel die Frau Ian bedeutete - bedeutet hatte. Aber angesichts der Gefühle, die sie nur Momente vorher gespürt hatte und angesichts der Tatsache, eben dass diese Frau Ian so viel bedeutete... es spielte keine Rolle, natürlich kam Eowyn nicht ansatzweise der Gedanke, Alisah leiden zulassen. Doch ihr so nahe zu kommen, und durch die Heilung würde sie das müssen, das war nun einmal... angenehm war etwas anderes. Und sie wünschte, sie hätte vielleicht mehr Zeit als eine Nacht, um sich mit dem Gedanken anzufreunden.

Ihre Hand senkte sich von Ians Wange und sie änderte ihre Position, setzte sich ein wenig aufrechter hin, als die Position langsam unbequem wurde. Sie war... überfordert. Überfordert von all dem, was gerade auf sie einprasselte, wo sie doch gerade vorhin erst ihre eigenen Gedanken gesammelt hatte.
Alisah, Kyran, das Versprechen, und wieder, immer immer IMMER wieder Alisah.
Vielleicht lag es daran, dass die Nacht hereingebrochen war, Eowyn wusste genau, dass die Dinge in der Nacht oftmals anders aussahen als am Tag. Aber die Tatsache, wie prominent dieser Frau ihr gerade im Kopf herumspukte machte es nach diesem langen Tag nicht einfacher. Und dabei gab es doch wirklich wichtigeres, dabei war das alles so lächerlich, und dabei, bei allen verdammten technologisierten Noghris, waren ihre Momente mit Ian gezählt.

Ian wartete, bis sie ihm erneut in die Augen sah, bevor er weitersprach. Er klang anders als vorhin, irgendwie ausgeglichener, und nach der Sache mit dem Geheimdienstagenten vorhin hätte Eowyn nicht erwartet, dass Ian so ruhig und besonnen ins Zimmer kommen würde. Aber sie ließ den Gedanken, dass Alisah etwas damit zu tun haben könnte, erst gar nicht an sich heran.
Sie war durchaus müde, aber es gab Zeiten, da musste die Müdigkeit hintenan gestellt werden, und Eowyn hatte das Gefühl, dass momentan eine dieser Zeiten war. Ian war bereit, mit ihr in Ruhe zu reden, vielleicht war es eben jetzt der richtige Zeitpunkt.

In Ordnung, antwortete sie ihm, sprach zum ersten Mal seit der Sache mit Kyran. Willst du dich nicht bequemer hinsetzen? Davon abgesehen... Sie nahm mit der Rechten beiläufig die Haare von ihrer linken Schulter und führte alle gemeinsam über die Rechte, so dass sie dort gemeinsam herunterfielen. Du hast mich durchaus auch reden lassen. Es war vielleicht... nur ein schlechter Zeitpunkt. Aber wenn du mir jetzt die Möglichkeit noch einmal geben würdest...

Ian, ich habe nachgedacht.
Ansonsten hätte sie vielleicht noch einen Witz gemacht - "ausnahmsweise mal", oder "und mein Gehirn hat es überstanden". Jetzt jedoch nicht. Es kam ihr nicht einmal in den Sinn.
Ich habe vorhin schon gesagt, dass ich kein Recht habe, dich aufzuhalten, und dazu stehe ich noch immer. Aber... noch weniger habe ich das Recht, mich überhaupt in das einzumischen, was du tun möchtest, oder dich irgendwie emotional unter Druck zu setzen.
Was auch immer du tun wirst, ich werde hinter dir stehen. Ich werde dich nicht aufhalten und auch nicht verbal oder emotional versuchen, dich davon abzuhalten, ich werde mir erst keine Meinung darüber bilden.
Und wenn du schließlich auch nach Bastion reisen willst...
Nein, es ging ihr nicht einfach über die Lippen. Aber konnte ihr das irgendjemand verdenken? Es musste nicht einfach sein. Es musste einfach nur sein.
Sie gab sich allergrößte Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Nicht ihrer Stimme, nicht ihrem Blick, nicht ihrem Körper. Dann geh. Du wirst deine Gründe haben, und ich werde auch nicht mit bitterer Miene danebenstehen. Ich respektiere deine Entscheidung. Ich weiß, dass du es tun musst. Du bist du - ich habe mich in dich verliebt, wie du bist, gerade weil du so bist. Auch sie suchte jetzt seinen Blick. Ich kann und will dich nicht von etwas abhalten, das für dich eine solche Bedeutung hat. Es wäre einer meiner größten Fehler. Und das hatte wirklich etwas zu sagen bei ihrer Liste.

Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Iowyns Quartier - mit Eowyn

Ian bemerkte nicht, wie schwallartig Eifersucht in Eowyn aufkeimte, was vor allem daran lag, dass sie ihre Abschirmung, die sie seit dem Verhör aufgebaut, noch immer nicht abgelegt hatte. Auch das Halbdunkel ließ nicht zu, dass er in ihrem Gesicht sonderlich viel erkannte, andernfalls hätte er vermutlich mehr dazu gesagt. Das Halbdunkel begann Ian zu stören, vor allem jetzt, da sie ein Gespräch führten, dass so unwichtig nicht war und so schaltete Ian, mit Hilfe der Macht, das Nachtlicht auf dem kleinen Tisch an und sah so endlich etwas mehr. Vor allem sah er ihr Lächeln und dieses tat unheimlich gut und so lächelte auch er.

„Dabei war das nicht geplant, zumindest nicht heute. Aber als ich nach Stunden von meinem Schiff zurückkam, habe ich ihn gehört.“ Oder sich genau das eigenbildet, ganz sicher war Ian sich dieser Sache noch immer nicht, doch diese Kleinigkeit spielte keine Rolle. Vor allem nicht, da er etwas viel wichtigeres zugeben musste – den Bruch seines Versprechens.
„Ich weiß, dass ich es nicht hätte sagen dürfen,“ schob er hinterher, obwohl Eowyn überhaupt nichts sagte, gar nicht auf diese Tatsache einging. „Von dem Vertrag habe ich kein Wort erwähnt, ich weiß, dass es das nicht besser macht, Eowyn,“ und versuchte er hier nicht gerade den Vorwurf, den er sich selbst machte, zu besänftigen?, „aber als sie wissen wollte, was ich mit Kyrans Erkrankung zu tun habe…“ Welche Möglichkeit war da gewesen? Sein Gewissen wurde schwerer, drohte ihn zurück in die Nachdenklichkeit zu katapultieren, eine Nachdenklichkeit, die ihn zu allem, was heute geschehen war, zurückbringen würde. Also rückte er mit der nächsten Information heraus, die letztendlich dafür sorgte, dass Eowyn ihre Sitzposition veränderte und nun deutlich größer war als Ian, der noch immer auf dem Boden saß. Erst jetzt oder gerade deswegen erkannte Ian richtig, dass die Schwere des Tages auch Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen hatte. Sie sah erschöpft aus. Müde. Angespannt. Auch wenn all das nichts an ihrer Schönheit änderte, mit einem Mal war es so deutlich. Diesem Gedanken für Sekunden nachhängend, beobachtete er, wie sie ihre Haare von der einen Schulter zur anderen führte und wie diese letztendlich hinten komplett über ihren Rücken fielen. Irgendwie würde er dafür sorgen müssen, dass sie sich weniger sorgte. Irgendwie.

„Ich war noch nicht duschen…,“ warnte oder entschuldigte er sich, als er sich an die Bettkante setze und spätestens mit Eowyns nachfolgenden Worten, kehrten die Sorgen und die Gedanken zurück. Er wusste, wie schwer Eowyn das, was sie da sagte fallen musste. Angesichts der Tatsache, wie das Gespräch vorhin gelaufen war, angesichts seiner eigenen Angst – er wusste es. Auch Ian hob den Blick, wich nicht aus, auch wenn das sein eigentlicher Impuls gewesen wäre. Bastion. Die Suche nach einem Hinweis. Auch die Schwere kehrte zurück, vielleicht auch deshalb, weil Eowyns Worte ihn rührten. Er rechnete ihr hoch an, sehr hoch, dass sie da gerade sagte, was sie sagte und Ian konnte sich vorstellen wie es sein musste, diese Worte über die Lippen zu bringen. Vor allem, da sie sich so viel Mühe gab, ihre Angst in den Hintergrund zu drängen, um es ihm einfacher zu machen. Ian schluckte und senkte letztendlich doch den Blick, als er nach Eowyns Hand griff und diese mit seinen beiden Händen umschloss. Sein Blick verharrte eine ganze Weile darauf, als er nach den richtigen Worten suchte.
„Ich hatte nicht sonderlich viel Zeit darüber nachzudenken, denn auf dem Schiff habe ich so laut Musik gehört und so lange getanzt, bis das Chaos in meinem Kopf nicht mehr hörbar war, aber“, und ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er Eowyn wieder ansah, „zumindest über eines muss ich nicht nachdenken. Ich weiß, dass du hinter mir stehst.“ Eowyn hatte das längst bewiesen. „Es war nicht richtig von mir, deine Loyalität anzuzweifeln und eigentlich sollte es das auch gar nicht sein. Ein Zweifeln an dir, meine ich. Was ich vorhin sagte war mehr… Auf mich selbst bezogen. Die Angst, mir selbst wieder untreu sein zu können.“ Genau das war doch der Ursprung gewesen. Nicht, die Befürchtung, dass sie ihm zutraute, wieder zum Mörder zu werden, sondern die Angst, es sich selbst zuzutrauen... Kein gutes Gefühl, was sich deutlich in seinem Gesicht widerspiegelte und Ian bemühte sich, diesen Ausdruck verschwinden zu lassen. Sein neuerlicher Ausdruck - ein Lächeln - veränderte sich, wurde ein wenig verlegen, unsicher. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich ständig entschuldige.“ Was sicher keinen Grund darstellte, um zu lächeln oder sich nicht mehr zu entschuldigen, aber hier half die Geste ungemein, sein Gefühl nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Was konnte da auch mehr helfen, als ein Lächeln, dass, egal wie unecht es auch war, zumindest ein wenig etws zu verändern vermochte? „Ich weiß, dass solche Dinge irgendwann nichts mehr wert sind, aber ich möchte trotzdem richtig stellen, dass das, was ich gesagt habe, einfach nicht richtig war. Und…“ Dass es ihm Leid tat. Die Entschuldigung in seinem Blick galt beidem. Der allgemeinen Entschuldigung und der Entschuldigung darüber, sie schon wieder darum bitten zu müssen. „Vielleicht kannst du mir verzeihen, dass ich mich manchmal verhalte, wie der letzte Mensch.“ Kein Ausgesprochenes ‚Es tut mir leid‘, aber es lief auf genau das gleiche hinaus. Oder? Sollte er noch ein deutlicheres folgen lassen? Es schien so lächerlich es nun auszusprechen, da ihm selbst aufgefallen war, dass er sich so oft entschudligte und deswegen ließ er es weg.

„Jedenfalls… habe ich mir gedacht, zumindest jetzt, dass es vielleicht wirklich nicht gut ist, wenn ich nach Bastion kehre. Ohnehin, Wes hat seine Erlaubnis nicht gegeben, aber auch so. Ich möchte nicht meinerseits einen riesigen Fehler begehen und etwas machen, was dir nur Sorgen bereiten würde. Ich meine, wenn die Jedi glauben, dass das momentan nicht gut ist, sollte ich ihnen vielleicht,“ jetzt war es Ian der ins Socken geriet und der sich zwang, weiter zu sprechen, der sich zwang, diese Worte zu formulieren, sie überhaupt erst über seine Lippen kommen zu lassen. „vertrauen.“ Und noch etwas. „Außerdem ist das, was ich finden kann, auch das, was sie finden können.“ Eine Erkenntnis die gleichzusetzen damit war, dass er bereit war –irgendwie- sich aus der Sache heraus zu halten.
„Wenn Heilen meine Stärke ist und das ist sie, bin ich hier am besten aufgehoben.“ Denn während er suchte, konnte er nicht hielen und heilte Ian nicht, starben weitere. Daher war es besser, hier zu bleiben, auch wenn ihm das Gefühl dann anderweitig untätig zu sein, nicht gefiel. Doch was erwartete er? Das er, direkt auf Bastion angekommen, die Lösung finden würde? Das wäre töricht. Was auch immer Ian tun konnte - die Jedi hatten die gleiche Möglichkeit, dass musste der Dunkelhaarige sich eingestehen.

Sein Blick wanderte zurück auf ihre Hände, als Ian registrierte, dass er mehr oder weniger mit Eowyns Hand spielte, indem er hier und da über ihre einzelnen Finger strich. „
Ich will nicht, dass du dir Sorgen machen musst und ich bin, neben dieser ganzen Pflicht alles tun zu wollen, was nötig ist um zu helfen, auch dazu verpflichtet, es dir nicht zu schwer zu machen. Und am besten bin ich aufgehoben, wo du bist,“ was ihn seinen Blick wieder heben ließ. „Also werde ich hier bleiben und hier mein Bestes geben.“ Und mit einem Mal kamen diese Worte leicht über seine Lippen, obwohl sie vor Stunden noch so unmöglich erschienen waren. Doch am Ende: Wenn es so wenig erfolgreiche Heiler gab, wie konnte er dann auf die Idee kommen, zu verschwinden? Die Jedi würden ihr Mittel auch ohne ihn finden und es ging Ian nicht darum, am Ende der Held zu sein. Alles, was er über das Virus wusste, hatte er weitergeben, demnach waren die Jedi und er auf dem gleichen Stand. Sie konnten ebenso erfolgreich sein wie er – und ebenso konnten sie einen Misserfolg erlangen.

Coruscant, Jedi-Tempel – Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
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| Coruscant | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | - Lucia mit Okin sowie NPC´s



Er hat´s gemerkt, gut gemacht Lucia. Sie hätte sich in diesen Momenten am liebsten selbst geohrfeigt. Nicht weil sie ein Gespräch mit einer Lüge, beziehungsweise mit dem Beugen der Wahrheit begonnen hatte, vielmehr weil sie damit nicht durchkam. Sie wusste das sie das besser konnte. Sie erkannte ihr Problem auch direkt: Die Umgebung und die Umstände waren für sie derart ungewohnt, dass sie völlig aus ihrer Rolle gefallen war. Ein zweites Mal würde ihr das sicher nicht passieren. Ihr viel ein Spruch ein, den ein Bekannter von Nar Shaddaa stets zum besten gab, wenn ein Raub einmal schief lief. Putz dir den Mund ab und mach weiter. Und das Tat sie auch.
Sie lachte kurz auf, als er erkannte was sie wirklich als „Tätigkeit“ ausübte. Andererseits war die Antwort ihres Gegenübers auch ein wenig verwirrend, da er sogar freundlich reagierte und sie dafür nicht offensichtlich an den Pranger stellte. Doch merkte die junge Frau das Okin sie ab und zu musterte, was doch auf ein leichtes Misstrauen ihr gegenüber schließen ließ.


Na gut, da muss ich feststellen das ich doch nicht ganz so gut im Lügen bin wie ich dachte. Ja stimmt, ich bin ein wenig von all dem was Ihr nanntet, doch was bleibt einem anderes übrig wenn man auf einem fremden Planeten festsitzt und keine Perspektive hat? Aber das ist eine andere Geschichte.“

Kurz strich Sie sich durch ihr dunkles Haar, während sie ihm zuzwinkerte. Dabei viel ihr auf, dass er sie etwas gefragt hatte. Sie hatte es vollkommen ausgeblendet. Was war es noch was der junge Mann sie frug? Kurz musste sie nachdenken und biss sich leicht auf ihre Unterlippe, während ihre Augen in Richtung der Decke blickten. Kurz darauf hatte sie sich wieder geordnet und lächelte Okin an.

Um noch auf die Frage von vorhin einzugehen. So wie man mir sagt sei ich machtsensitiv, auch deshalb bin ich hierher gekommen um eine Padawan zu werden. Aber wie gesagt ich bin ebenso hier um zu helfen.“

Bevor der Coruscanti antworten konnte vernahm Lucia eine Begrüßung, die von der Seite in ihr Ohr drang. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah neben sich eine Zabrak (Siva) stehen, die Okin gleich nach der Begrüßung ansprach und nach einer Frau namens Alisah fragte. Unhöflich empfand die junge Frau das verhalten der Zabrak zwar schon, denn sie wusste das es sich eigentlich nicht gehört in ein Gespräch einfach so direkt hineinzuplatzen, doch störte es Lucia herzlich wenig. Im Vergleich zu früheren Gesprächen war dies noch die höflichste Form sich in ein Gespräch einzuklinken. Ihr auftreten gefiel der jungen Frau, es erinnerte sie ein wenig an sich selbst. Wobei sie sich wahrscheinlich nicht unbedingt entschuldigt hätte, wenn sie einen der Gesprächsteilnehmer kannte.

Nein, Ihr habt uns nicht wirklich unterbrochen, ich habe nur auf eine Antwort gewartet.“

Erwiderte Lucia auf die Entschuldigung Sivas, mit einem lächeln und einem leichten Anflug von offensichtlichem Sarkasmus und reichte ihr die Hand.

Ihr schuldet mir zumindest euren Namen.“

Scherzte sie und merkte das sie selbst ziemlich unhöflich war.

Ich bin Lucia Callat. Und Ihr seid?“



| Coruscant | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | - Lucia mit Okin sowie NPC´s
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn blinzelte in das helle Licht, das so hell zwar nicht war, aber trotzdem wie ein Eindringling in ihre Augen stach. Ihr wäre es lieber gewesen, Ian hätte die Dunkelheit in diesem Zimmer gelassen. Bewusst hatte sie, seit die Sonne unter gegangen war, kein Licht eingeschaltet. Sie hatte es nicht ertragen, sie wollte kein künstliches Etwas, keine Helligkeit, die aus sich selbst leuchtete, neben sich, während ihre Gedanken kreisten. Selbst die kleine Lampe erschien ihr viel zu künstlich, viel zu seltsam und unpassend in diesem Moment, doch anscheinend wollte Ian Licht haben. Hätte er die Hand ausgestreckt, sie hätte ihn gebeten, das Licht auszulassen, so aber hatte sie keine Möglichkeit, ihn daran zu hindern, als das Licht sie überfiel.
Als sie sich schließlich ein wenig an die neue Helligkeit gewöhnt hatte, sah sie noch kurz Ians Lächeln - wenigstens etwas, das der Einsatz dieses Gerätes ihr brachte. Ian lächeln zu sehen war immer etwas Schönes, etwas Positives, und eigentlich konnte sie davon niemals genug bekommen. Gerade war das nicht anders - aber es waren zu viele Dinge in ihrem Kopf, als dass sie mehr als eine Sekunde darüber nachdenken konnte.

Ian schien das Gefühl zu haben, sich verteidigen zu müssen - lag es daran, dass sie überhaupt nichts zu der Sache mit dem Geständnis gesagt hatte? Doch was
sollte sie dazu sagen? Dass es dumm gewesen war? Dass er Alisah überhaupt nicht mehr kannte? Dass er mit Millionen von Lebewesen spielte, nur weil er einen Moment der Schwäche gehabt hatte? All das wusste Ian doch vermutlich selbst. Ihm das nun noch vorzuwerfen würde ihn noch viel mehr in den Abgrund stürzen. Gar nichts zu sagen schien ihn aber ebenfalls zu beunruhigen. Aber sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, was nun das beste war. Sie wusste nicht, ob es Auswirkungen haben würde. Sie wusste nicht, ob Ian das noch bitter bereuen würde. Sie wusste nicht, ob es vielleicht sogar gut gewesen war.
Sie wusste es nicht.
Sie wusste es einfach nicht!
Und wieder war da diese Sache. Sollten sie es dem Rat sagen? Nein, sollte
Ian es dem Rat sagen? Sie war nicht mehr seine Bewacherin, aber wenn Ian ihr all diese Dinge erzählte, was sie wollte, saß sie noch immer zwischen den Stühlen - es hatte sich nichts geändert. Dem Rat diesen großen Vertrauensbruch beichten, Ian damit noch tiefer in ihr Misstrauen stürzen? Es verheimlichen, hoffen, dass sie es niemals erfuhren, und damit die Jedi hintergehen - und es aber riskieren, dass herauskam, dass sie schon die ganze Zeit Bescheid gewusst hatte? Würde Eowyn Alisah kennen, würde sie wissen, wie diese Frau tickte, sie könnte es anders sehen. Aber so? Ihr einziger Anhaltspunkt waren Ians Geschichten. Die wahnsinnig ausführlich und vor allem aus so vielen Blickwinkeln erzählt waren. Und natürlich das kurze Gespräch, das sie mit ihr geführt hatte. Alisah war Eowyn dort nicht vorgekommen wie eine, der man nicht trauen konnte - aber auch wenn sie sich da nicht irrte, konnte Alisah sich noch immer einfach verplappern, selbst, wenn sie das gar nicht vorhatte.
Eowyn widerstand dem Drang, ihren Kopf in ihre Hände zu stützen und ihn heftig zu schütteln und einfach zu schreien. Ian würde das nicht helfen. Und das war das erste, was erledigt werden musste. Ian brauchte Stütze. Hilfe.

Passiert ist passiert, sagte sie, so ruhig sie konnte. Du kannst es nicht mehr ändern, und noch ist nicht mehr geschehen. Ich gehe davon aus, du hast ihr klargemacht, wie wichtig es ist, dass sie den Mund hält? Fragend sah sie Ian an. Sichergehen musste sie. Ich kann dir nicht sagen, ob du es dem Rat sagen sollst. Ich... ich weiß es nicht, Ian, ich weiß es einfach nicht. Immerhin jetzt konnte sie ohne besonders große Gefahr den Kopf schütteln. Vielleicht sind wir morgen schlauer. Ich denke nicht, dass die paar Stunden einen Unterschied machen. Eins nach dem anderen. Und außerdem war Eowyn momentan auch vermutlich nicht sonderlich objektiv. Alisah war nicht gerade ein Thema, dass sie gerade gerne besprach - es war spät, sie war müde, es war ein langer Tag gewesen. Etwas jetzt zu entscheiden wäre dumm. Und weiter über diese Frau zu reden ebenfalls. Vermutlich noch dümmer. Lass uns nicht über Alisah sprechen, bitte, ja? Vielleicht war das schon zu viel, zu offensichtlich, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht dachte Ian auch nur, dass ein Thema ausreichte. Und wenn nicht, konnte sie ihm in diese Richtung auf die Sprünge helfen. Eines nach dem anderen.
Er brauchte nicht zu wissen, wie sie empfand - ihr wurde klar, dass sie gute Chancen hatte, dass es so blieb. Was für ein Glück, dass sie sich noch immer abschirmte.

Ian setzte sich endlich bequemer hin, und Eowyn zuckte mit den Schultern.
Ich auch nicht. Außerdem, hast du Va'art vergessen? Abgesehen von den Regenschauern waren sie mit der Körperhygiene dort nicht sonderlich gut beraten gewesen. Viel wichtiger war, dass sie sprachen, wenn Ian wollte. Was interessierte es, wie er roch?
Sie er ergriff die Gelegenheit und sprach als erste, dankbar dafür, dass Ian sie nicht unterbrach.
Schließlich griff er nach ihrer Hand, und es fühlte sich seltsam an, wie er sie da hielt. Sie hatte ihm gerade gesagt, dass er gehen sollte. Dass er diese Selbstmordmission starten sollte. Und er hielt einfach ihre Hand... hielt sie, wie er sie vielleicht bald nie wieder halten würde.
Sie konnte nicht anders. Sie musste ihren Blick abwenden.

Sie sah erst wieder hoch, als er schließlich sprach. Getanzt... er hatte getanzt. Es kam ihr so surreal vor. Wie konnte er in einer solchen Situation tanzen? Manchmal verstand sie ihn nicht, doch in solchen Dingen spielte es auch überhaupt keine Rolle. Was er schließlich zugab und seine Worte über Entschuldigungen ließen sie dann jedoch den Kopf schütteln.
Ian, du kannst nicht immer stark sein. Du kannst nicht immer das richtige tun. Erst Recht nicht in deiner Situation. Du bist stark, du erträgst Dinge, die mich schon längst hätten zusammenbrechen lassen. Sie war zusammengebrochen. Wegen weniger. Und fühlte sich noch immer so, als ob sie das jeden Moment widerholen konnte. Es ist klar, dass du manchmal ein wenig deinen Kopf verlierst. Das alles hier... Sie blickte sich um, symbolisch, für den ganzen Tempel. Das ist nicht deine Welt. Und sie wird es niemals sein. Selbst, wenn er in zehn Jahren noch lebte. Und es verwundert dich bei alledem, dass du manchmal etwas sagst, was vielleicht nicht ganz so passend ist? Sie schüttelte erneut den Kopf. Mich nicht. Es gibt nichts zu verzeihen. Und ich weiß genau, dass du es mit mir nicht einfacher hast - ich könnte es dir einfacher machen, wenn ich ebenfalls manchmal Dinge nicht sagen würde, die nicht richtig sind. Wie die Sache mit Bastion. Es war... nicht richtig gewesen. Meine Ansichten sind nicht die deinen. Und ich bin noch immer impulsiver, als es gut für mich wäre. Was ebenfalls eine versteckte Entschuldigung war, die Ian hoffentlich erkennen würde.

Eowyn sah Ian an, als er erklärte, erst einmal nicht nach Bastion zu reisen. Das, was in ihr eigentlich ein Gefühl der Freude auslösen sollte, ließ sie einfach nur dasitzen. Er würde nicht gehen... Wegen ihr? Weil sie ihn überzeugt hatte, oder weil er ihr keine Schwierigkeiten machen wollte? Spielte es überhaupt eine Rolle? Ohnehin machte er gleich die Einschränkung, dass es "zumindest jetzt" nicht gut wäre. Er schloss es nicht aus, und was machte es für einen Unterschied, wenn er die Reise einen Monat später unternahm?
Nun, einen Unterschied von einem Monat... einen Monat mehr mit ihm. Einen Monat mehr gemeinsame Momente. War das nicht wahnsinnig viel wert? Lieber kurz und intensiv... langsam fragte sie sich, ob diese Ansicht nicht ein Fehler gewesen war, zumindest unter diesen Umständen - aber nein. Sie würde sich nicht beschweren? War sie eigentlich... bescheuert?
Ian und den Jedi vertrauen - na, wenn es schon so weit gekommen war, dann war doch beinahe alles möglich, oder nicht? Schön wäre es... doch beim nächsten Satz musste Eowyn erneut den Kopf schütteln.
Ist es nicht. Sie sprach leise, fast erstickt, blickte dabei auf ihre noch immer versteckte Hand, über deren Finger Ian hin und wieder kaum spürbar strich. Ian konnte andere Dinge auf Bastion entdecken. Ian konnte die Lösung finden - sie wollte es nur nicht wahrhaben. Einfach nicht wissen. Sie wollte nicht, dass es so war, denn wenn es so war - dann bedeutete es etwas. Das können sie nicht, und das weißt du. Langsam bewegte sich der Kopf schon wieder hin und her. Aber so lange Wes es nicht erlaubt... spielt es keine Rolle. Vielleicht finden sie etwas, da unten. Hoffentlich. Nicht für Ian, nicht für sie - sondern vor allem für alle Infizierten.

Bei seinen nächsten Worten aber konnte Eowyn ihm nur innerlich zustimmen. Heilen war seine Stärke, es war gut, dass er dies endlich erkannt hatte. Wie viele Leben würde er retten können, während andere, die eben nicht heilen konnten, sich auf die Suche begaben? So machte alles viel mehr Sinn.
Beinahe hätte sie geschnaubt, als Ian von ihren Sorgen sprach. Er wollte nicht, dass sie sich welche machte? Und es ihr nicht schwer machen? Nein, es war nicht seine Schuld, aber die Sorgen würden nicht verschwinden, wenn er hier blieb - doch das auszusprechen wäre fatal gewesen. Natürlich würde sie sich
weniger Sorgen machen. Vermutlich hatte er ohnehin das gemeint. Aber schon wieder - sie hätte mitzählen sollen - schüttelte sie den Kopf. Du bist zu nichts mit gegenüber verpflichtet, Ian. Das Versprechen, sie nicht alleine zu lassen, hatte ohnehin nur wirklich für Va'art gegolten, als sie nicht gewusst hatten, wie es weiterging. Es war unlogisch, auch noch jetzt darauf zu pochen, in einer so ganz anderen Situation. Vor allem, da Ian sie bald wirklich alleine lassen würde.
Nein, sie meinte es ehrlich. Er war ihr gegenüber zu nichts verpflichtet. Er hatte ihr keine falschen Versprechungen gemacht. Er hatte ihr keine Eide geschworen. Er war ihr nichts schuldig, nicht in der Situation, in der er sich befand. Sie würde es ihm nicht schwerer machen, indem sie sich in den Vordergrund spielte und ihn von dem abhielt, was nun am wichtigsten war - das Heilen. Das hatte sie vorhin erkannt, daran würde sie sich halten.
Sie sah ihn wieder an, versuchte sich für einen Moment an einem kurzen Lächeln.
Es ist schön, dass du hierbleiben willst, und ich persönlich halte es auch für eine gute Idee. Aber tue es nicht meinetwegen.
Das will ich nicht.
Es war schon einmal falsch gewesen, dass er etwas ihr zuliebe getan hatte. Er hätte einfach nicht auf Lianna bleiben sollen. Damit würde sie leben, müssen, aber nicht damit, dass es immer weiter so ging. Sie machte Fehler. Sie wusste nicht, was das Richtige war - auch wenn sie dachte, dass es so sei. Sie durfte nicht in Ians Instinkte hineinpfuschen.
Und außerdem musste Ian tun, was er tun musste. Wenn er dann irgendwann ging... dann würde sie wissen, dass er diese Zeit so verbracht hatte, sie er sie verbringen wollte.


Coruscant – Jedi-Tempel - Ians und Eowyns Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, mit Eowyn

Eine ganze Weile verging, ehe Eowyn sich doch zu Ians Geständnis äußerte. Passiert war passiert und sie war so ratlos, wie er selbst, was sein ungutes Gefühl nur weiter anfachte.
„Ich habe sie angefleht,“ gab er leise von sich und hoffte, dass Alisah die Sache wirklich für sich behalten und nicht reden würde und gleichzeitig bereute er, ihr überhaupt etwas gesagt zu haben – wohlwissend, dass er auch das Gegenteil bereut hätte.
„Morgen werde ich es Joseline sagen. Oder Wes,“ was eine klare Aussage und ein Entschluss war. Am Ende handelte er sich damit vielleicht am wenigsten Ärger ein. Ein enttäuschter Jedi Rat? Besser Ian dachte jetzt nicht darüber nach, besser, er versuchte das ganze Thema zu begraben, ganz genau so, wie Eowyn das Thema Alisah begraben wollte. Ian nickte bloß und hatte das dringende Bedürfnis, seine eigene Abschirmung nun ebenfalls aufzubauen, was schlicht daran lag, dass seine so perfekt zurückgedrängten Gefühle nun deutlich zu erkennen gaben, dass es ihnen in ihrem Versteck zu eng war.

Natürlich hatte er Va’art nicht vergessen, doch die Situation war eine andere gewesen. Dort hatte es nicht, nur einen Raum weiter, Wasser und Seife gegeben, doch Ian beließ es dabei den Kopf zu schütteln und leicht zu lächeln. Duschen konnte er nachher noch, immerhin hatte er Eowyn vorgewarnt.

Eowyn, die seine Entschuldigung annahm, ihn sofort verteidigte. Und sie sprach von zwei Welten, von der Jedi-Welt und von der, in der Ian lebte und machte klar, dass er wohl niemals in diese passend würde. Zumindest verstand Ian ihre Aussage so und obwohl, nein, gerade weil sie den Kern traf, verschwand Ians Halblächeln, machte einem ernstem Ausdruck Platz. Es so deutlich von Eowyn zu hören war seltsam. Gerade so, als sagte sie laut, was er dachte – zumindest den Teil mit den Welten betreffend. „
Das heißt dennoch nicht, dass ich mich wie ein Bantha im Porzellanladen benehmen darf.“ Und Eowyn tat gut darin, ihm hier nicht zu widersprechen, denn er konnte nicht jedes Mal, wenn er sich schlecht verhielt, alles darauf schieben, dass er in einer völlig anderen Welt war. Er würde sich anpassen müssen und selbst wenn das nicht gelang: Hier war er mit Eowyn und allein für sie hatte er sich zusammen zu reisen. Dann aber, verwirrte sie ihn einmal mehr. Da saß er neben ihr, sagte ihr, dass er Bastion vergessen wollte und sie reagierte erst gar nicht und meinte dann, dass das, was er sagte, falsch war? Dass die Jedi eben nicht finden konnten, was er finden würde? Sie klang so anders, als noch Stunden zuvor, sie wirkte so anders und es begann Ian zu stören, dass sie noch immer ihre Abschirmung aufrecht erhielt, denn es fiel ihm denkbar schwer, sie gerade auch nur im Ansatz einschätzen zu können. Das Licht und damit die Möglichkeit sie ansehen zu können, war der einzige Vorteil, doch die Verwirrung wich nicht und Ian bemerkte, wie er aufhörte, mit Eowyns Hand zu spielen, wie er sie fragend ansah. Da saß sie, schüttelte andauernd den Kopf, schirmte sich ab, war aber offensichtlich mit nichts, was Ian sagte, auch nur im Ansatz einverstanden. Dabei hatte sie vorhin noch nicht gewollt, dass er nach Bastion ging. Es nicht einmal für eine gute Idee gehalten, wenn er in die unteren Ebenen ging. Und jetzt? Jetzt hatte sie ihre Meinung, so schien es, um 180 Grad gewendet. Überforderung. Was Ian nun deutlich spürte, war Überforderung. Zumal sie ihre Worte beinahe wieder revidierte. Sie hielt es für eine gute Idee, wenn er hier blieb? Wie sollte er aus ihren Worten schlau werden? Vorhin noch hatte sie nicht gewollt, dass er ging. Nun sagte sie, dass die Jedi ohne ihn nichts finden würden und gleichzeitig war es eine gute Idee, wenn er doch hier blieb? Das …. Ergab keinen Sinn und langsam aber sicher machte sich die Verwirrung in Ians Gesicht breit. Lag es daran, dass sie ihn nicht aufhalten wollte? Zumindest ließen auch das ihre Worte zu.
„Um ehrlich zu sein, verwirrst du mich ein bisschen,“ meinte Ian dann, lächelte unsicher.
„Aber vielleicht habe ich mich auch nicht richtig ausgedrückt.“ Ihren Blick suchend, wurde seine Stimme ernst. „Ich habe sehr wohl eine Pflicht dir gegenüber, oder ein Bedürfnis und das ist, nichts zu tun, was dir Angst macht. Ich meine… etwas absichtlich zu tun, was dir Angst macht und Bastion…“ Bei der Macht, Bastion machte ihm, allein wenn er daran dachte schon Angst. Wie also sollte es Eowyn erst gehen? „Bastion ist einfach keine gute Idee. Wenn ich dorthin gehe, was glaube ich zu finden? Ich bilde mir ein, etwas tun zu können, Eowyn. Ich bilde mir ein, dass es dort die Antwort der Antworten gibt und ich bilde mir es ein, weil ich es mir wünsche. Weil ich dann vielleicht besser mit meinen Schuldgefühlen umgehen kann.“ Seltsam wie einfach die Wahrheit über seine Lippen kam, wie schnell, ohne groß darüber nachdenken zu müssen.

„Als wäre Allegious so dumm etwas in den Katakomben aufzubewahren, das hilfreich wäre. Und auch wenn, es ist… dumm zu glauben, dass ich dort unten etwas finde, es mitnehme, es nach Coruscant bringe und dann alles gut wird. Das ist…“, er schüttelte den Kopf und schloss kurz die Augen.
„Eowyn, das alles ist einfach nur… ich habe nicht einmal die richtigen Worte dafür. Es klang so einfach und so plausibel, so wünschenswert. Aber am Ende ist das nichts weiter, als eine weitere Illusion, etwas, das ich mir einrede, um mich besser zu fühlen.“ Um nicht vor Schuld zu vergehen. „Und wenn ich dort bin und nichts finde, was wäre dann? Ich würde nur Zeit verschwenden. Zeit, in der ich heilen könnte.“ Sein Blick wanderte auf den Boden, als er leise zugab: „Zeit, die ich mit dir verbringen könnte.“ Und wie viel Zeit würde die Republik ihm lassen? Ians Gesichtszüge wurden weich und er wagte nicht, zu Eowyn zu sehen, denn mit einem Mal fühlte er sich seltsam verletzlich, seltsam bloßgelegt vor ihr. „Ich würde das nicht nur für dich tun, sondern auch für mich. Ich… ich möchte nicht…“ Ian musste schlucken, an dem Gefühl, dass ihn überrollen wollte, dass so deutlich zu spüren, nicht länger zu ignorieren war. Vielleicht war es nicht gut, so ehrlich zu sein, aber… „ich möchte nicht ausgerechnet nach Bastion reisen und meine vielleicht letzte Zeit damit verschwenden, nach etwas zu suchen, das es dort wahrscheinlich nicht einmal gibt, wenn ich hier die Möglichkeit habe, mit dir zusammen zu sein, ohne fürchten zu müssen, dass hier etwas auffliegen könnte.“ Sie war zurück, die Angst sehr bald schon dem Urteil der Republik ausgeliefert zu sein, die Angst, bald keine Zeit mehr mit Eowyn verbringen zu können und wie egoistisch seine Worte auch immer sein mochten, es schmälerte ihren Wahrheitsgehalt nicht. Erneut musste Ian schlucken, den Blick fest auf den Boden geheftet um sich nicht gänzlich zu verraten. Leise und kaum hörbar, war das nächste dennoch nicht aufzuhalten. „Jede mögliche Sekunde, in der ich nicht damit beschäftigt bin, zu Heilen, möchte ich mit dir nutzen und auf Bastion wäre das unmöglich.“ Schon allein deshalb, weil er niemals zulassen würde, dass sie mit ging.

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
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