Coruscant

[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13, kleines Büro] Leela, Siva

"Alles vielleicht nicht. Aber möglicherweise hält der Tag ja noch ein paar angenehme Überraschungen bereit. Vermutlich werden die jedoch kaum meine Arbeit betreffen."


Mit einer resignierten Bewegung hob Leela die Schultern und strich sich die schwarzen Haare zurück. Sie würde noch ihren Bericht abschließen und ihn dann Rätin El'mireth übergeben. Nichts, womit sie lange beschäftigt wäre. Und was dann? Durch ihr Bewußtsein schlich ein unerwartetes Gefühl von Bedauern. Die Labore waren vertraute Umgebung, und wenn sie hier unten arbeiten konnte, fühlte sie sich ein bisschen weniger fremd und ein bisschen weniger deplaziert. Vielleicht konnte man sie ja mit einem weiteren Projekt betrauen. Unwillkürlich hatte die Liannerin begonnen, auf ihrer Unterlippe zu kauen. Wahrscheinlicher war jedoch, dass sie irgendwie mit diesem Jedikram würde weitermachen müssen. Mit
anderen Leuten. Der Tempel wimmelte wie ein Ameisenhaufen. Und wenn sie nach oben fuhr, wäre sie wieder mittendrin.

"Ein großes Reptil, das Kekse bäckt und Mädelsabende veranstaltet? Dann war das wohl der Lärm, den ich gestern abend auf dem Weg gehört habe?"


In Leelas sachlicher Feststellung klang weder Enttäuschung mit, noch Genugtuung darüber, dass sie dieser fragwürdigen Veranstaltung ferngeblieben war. Tatsächlich war es so, dass ihre Gedanken schon nicht mehr um den verunglückten Abend und seine Folgen kreisten, sondern längst weitergezogen waren. Die Episode mit den Keksen hatte sie abgehakt, ohne jemandem das Missgeschick, als welches sie sich herausgestellt hatte, nachzutragen. Wobei diese Suna vielleicht doch noch eine Nachhilfestunde in Interspezies-Ettiketten nehmen sollte. Aber das war nicht ihr Problem. Und vermutlich hatte sie ihre Lektion durch diesen Vorfall schon gelernt.
Was die Ärztin dagegen aus dem Konzept brachte, war Sivas Frage nach ihrem Befinden.

"Wie es mir geht?"

Die drahtige Forensikern blinzelte verwirrt, während sie gründlich über diese unerwartete Frage nachdachte, sie aber schließlich ausführlich beantwortete.

"Gut. Nehme ich an. Ich bedaure, in Kürze diese Räumlichkeiten nicht mehr nutzen zu können. Aber mir fehlt nichts. Was die Halluzinationen angeht, die die Kekse hervorgerufen haben: Ich weiß, was ich gesehen habe und was diese Bilder ausgelöst haben. Allerdings bin ich von der Heftigkeit dieser Reaktion mehr als überrascht und durchaus beunruhigt."

Als würde sie über jemand anderen sprechen, distanziert, fast gleichgültig. Aber das täuschte nur darüber hinweg, dass sie innerlich vor Angst zitterte, sich diese Eindrücke ins Gedächtnis zu rufen oder gar auszusprechen, welche Erinnerungen die Droge kurz befreit hatte. Die effektivste Methode, um sie wieder tief zu begraben, war, sich auf die Gegenwart und die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren. Mit einer etwas abrupten Bewegung schob sie Ganners Meisterin das letzte Stück Schokolade hin und stand auf. Eine Geste, die klarmachte, dass das Gespräch beendet war.

"Ich muß noch einen Bericht schreiben, Siva."

[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13, kleines Büro] Leela, Siva
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Max' und Aelfstans Quartier] Aelfstan, Maxard

Zu duschen, während Max seine Siebensachen in ihrem Quartier verteilte, und sich etwas Frisches aus seinem Rucksack überzuziehen, war eine Sache von drei Minuten gewesen. Obwohl es Aelfstan wirklich genossen hätte, nach der eher unkomfortablen Reise von Tirahnn nach Coruscant so lange heißes Wasser auf sich herab prasseln zu lassen, bis seine Haut schrumpelig wäre, wollte er doch niemanden warten lassen. Also verließen sie schon kurze Zeit später ihr neues Zuhause wieder, um sich auf den Weg in die Kantine zu machen. Was auch dringend nötig war, wie Aelfstan mit knurrendem Magen feststellte. Als Maxard unterwegs das Aussehen der beiden Frauen kommentierte, deren Bekanntschaft sie kurz zuvor gemacht hatten (Krina und Emerald), lächelte der gebürtige Corellianer höflich und schwieg taktvoll. Seiner Erfahrung nach war es für ein zukünftiges, gutes Verhältnis zu den Wesen, mit denen er nun wohl eine Weile leben würde, unabdingbar, einen respektvollen Umgang zu pflegen. Allerdings riss auch der schlanke Mittdreißiger erstaunt die Augen auf, als sein erster Blick, den er in die Kantine warf, auf den Harch (Nono) fiel. Sein Lächeln wurde etwas breiter. Coruscant war wirklich ein Schmelztiegel.

Als er Krina sie an ihren Tisch winken sah, nickte er ihr grüßend zu und folgte dann Max, der schon zur Essensausgabe geeilt war, während er sich noch umgesehen hatte. Erstaunlich, wie schnell der Kurze sein konnte. Von der Reichhaltigkeit des Angebots leicht überfordert, stand Aelfstan eine Weile unschlüssig herum, gabelte sich aber schließlich etwas gedünstetes Gemüse und ein blasses Fischfilet auf den Teller. Nachdem er damit fertig war, hatte sich Max in Begleitung seiner Teller schon zu Krina gesetzt. Ohne Eile stellte sich der dunkelhaarige Mann noch eine große Flasche Stilles Wasser und ein Glas auf sein Tablett und folgte seinem Mitbewohner, der soeben mit dem Pärchen (Owen und Sarina) am Nachbartisch ein Gespräch begann.

Aelfstan begrüßte die beiden ebenfalls, widmete sich sodann seiner Mahlzeit und lauschte unterdessen Krinas Ausführungen. Das Fragenstellen überließ er den anderen. So konnte er sich in aller Ruhe seine eigenen Gedanken machen. Als sie auf das Heilen zu sprechen kam, zuckte kurz fast schmerzhaft das Bild des Lazaretts im Eingang des Tempels durch seinen Geist und er bekam den nächsten Bissen nur unter Mühe hinunter. Der hagere Mensch ließ die Gabel sinken und nahm einen großen Schluck Wasser, um sich von dem Gedanken abzulenken, dass in diesem Augenblick außerhalb des Tempels Wesen auf der Straße an einem Virus starben, das niemand, außer einigen Jedi bekämpfen konnte. Max' Bemerkungen über die Erziehungsmethoden seines Kindermädchens nahm er erleichtert zum Anlass, sich ablenken zu lassen. Schmunzelnd setzte er die unterbrochene Mahlzeit fort und fand seine Annahme bestätigt, dass es unnötig war, selbst Fragen zu stellen. Maxard machte das schon vorbildlich und löcherte Krina, während er erstaunliche Mengen Nahrung in sich hineinschob. Über eine Gabel Gemüse hinweg traf Aelfstan den Blick der Heilerin, den er mit einer amüsiert erhobenen Augenbraue und einem verständnisvollen Nicken erwiderte. Ihre entspannte Art und die Geduld, mit der sie sich den Neulingen widmete, die sicherlich ihren Tagesablauf gehörig durcheinandergebracht hatten, fand er sehr anziehend. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie nun auch Emerald an ihren Tisch kam, während die Frau am Nachbartisch (Sarina) aufstand und sich verabschiedete.

Der ältere Mann, der mit ihr dort gesessen hatte und sich von dort immer mal wieder locker an ihrem Gespräch beteiligt hatte, kam nun auch dazu und stellte sich als Owen vor.

"Aelfstan Bancroft. Schön, dich kennenzulernen." erwiderte er die Begrüßung und musterte sein Gegenüber sorgfältig. Die Linien in seinem Gesicht versprachen interessante Geschichten. Falls Owen bereit war, sie zu erzählen. Der Tirahnner legte sein Besteck auf den mittlerweile leeren Teller und lehnte sich zurück, wobei er seine langen Beine unter dem Tisch ausstreckte. Auch wenn der Neuankömmling seine Worte an Maxard nicht zuende gesprochen hatte, wurde offensichtlich, dass er die Mengen, die sein Zimmergenosse (Max) verdrückte, nicht guthieß. Und dieser zeigte sich auch prompt getroffen und schob seinen Teller von sich. Nicht der beste Einstieg in ein Gespräch. Und unverzüglich wurde der Ältere von Krina dafür getadelt, die daraufhin seinen Freund in Schutz nahm und dessen Schulter tätschelte. Aelfstan grinste breit und unterdrückte den plötzlichen Impuls, die resolute Frau zu küssen.

Der ehemalige Kindergärtner verspürte immer noch nicht das Bedürfnis, sich an dem Gespräch zu beteiligen, zumal Owen sich über seine nicht ganz glückliche Wortwahl im Klaren zu sein schien und versuchte die Stimmung mit etwas Freundlichkeit zu verbessern. Offenbar hatte er die letzten Jahre in einer etwas raueren Gesellschaft verbracht. Kein Grund vorschnell zu urteilen. Entspannt legte er einen Arm hinter Max' Rücken auf dessen Stuhllehne und kreuzte erneut Krinas Blick, die wohl soeben beschlossen hatte, dem Rückkehrer Owen später noch ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. Als sie gleich danach zum Aufbruch drängte, um nicht zuviel Zeit zu vertrödeln, erinnerte er sich an ein vorherige Bemerkung und stellte schlussendlich doch noch eine Frage.

"Da es wohl angebracht ist, Roben zu tragen... Reicht die Zeit, sich noch eine zu organisieren? Und wenn ja: Wo bekomme ich eine?"

[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine] Krina A'Qin, Max, Aelfstan, Owen, Emerald
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Ian

Eowyn musste traurig lächeln bei Ians Träumereien. Ein Café... in einer anderen Zeit, in einem anderen Leben, vielleicht. Oder nach Bastion... Und er war ein furchtbarer Romantiker und Träumer. Gut, dass sie nicht auch so tickte, sonst würden sie manchmal wohl gar nicht mehr in die Realität zurückkehren.
Sie verdrehte dann extra offensichtlich die Augen. Ian war ja heute besonders philosophisch aufgelegt...
Sicher, einen Schokoriegel schmelzen bekommt kein vernünftiges Gerät hin, das ist super selten, erwiderte sie trocken. Von wegen. Ihr fielen auf Anhieb drei Methoden ein, so einen Riegel anders zu schmelzen als mit der Macht, und es gab sicher noch mehr. Methoden, Ian loszuwerden, gab es sicher auch einige. Aber ob Stinkbomben das Wahre waren? Ich denke, Mellah hat sich bis heute zumindest ein wenig Niveau und Ehre bewahrt, meinte Eowyn dann beruhigend grinsend. Wenn, dann wäre es ein Hassbrief, in dem sie ausführlich erläutert, wieso du ich verziehen sollst. Aber dafür wars zu schwer, das glaube ich nicht. Und außerdem habe ich auch was von ihr bekommen. Und danach habe ich nicht das Gefühl, dass sie dich abgrundtief verabscheut, besänftigte sie weiter. Im Gegenteil. Eheringe... waren eindeutig. Aber sie würde sich hüten, Ian davon zu erzählen, oh nein. Sie waren noch nicht so weit. Und vermutlich... würden sie es auch niemals sein...

Das Gespräch wurde ernster. Meine Intuition sagt das Gleiche. Aber trotzdem dürfen wir uns nicht nur davon leiten lassen, erinnerte sie Ian. Intuition war gut, aber sie konnte auch zum Tod führen, wenn sie einen doch einmal täuschte. Kontrolle, hinterfragen, überprüfen - ohne diese Dinge funktionierte keine Nachforschung. Manchmal musste man die Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten, und wenn sie sich zu sehr auf Duval einschossen, und er war es am Ende nicht... dann konnte das katastrophal enden.
Eowyn lächelte leicht, als Ian auf seine besondere Position anspielte, doch das Lächeln verschwand sofort, als er die ihre erwähnte. Rätin. Duval hatte vorgehabt, sie als Maulwurf zu nutzen, was sie abgewehrt hatte - aber diese neue Position machte dennoch alles gefährlicher. Sie würde zwangsläufig irgendwann zu viel wissen... Das Einzige, was sie aufmunterte, war die Tatsache, dass sie nach der Rückkehr von Bastion, so es denn eine gab, nicht mehr lange Rätin sein würde. Wes hatte es versprochen. Und wenn er es nicht hielt... nein, daran würde sie nicht denken. Er hatte es versprochen. Sie fühlte sich in dieser Position fast noch falscher als zu Beginn, sie war keine Rätin - wieso sah das außer ihr kaum jemand? Sie war niemand, der am Schreibtisch saß, und auch niemand, der schwere Entscheidungen treffen konnte und vor allem sollte. Und vor allem war sie schlicht und ergreifend keine gute Jedi.
Auf jeden Fall...
Oh, das kann er... antwortete sie düster auf Ians Aussage. Sogar mehr denn je. Sie durfte es nicht aussprechen, falls sie wirklich abgeört wurden. Du weißt aber, dass alle Räte von wegen erst einmal eine Probezeit haben. Wir werden also sehen, wie lange mich die anderen ertragen. Sie lächelte schief und zuckte dann mit den Schultern. Entschuldige. Ich... wusste nicht, was du wissen willst. Und ich wollte dich da heraushalten. Das ist mein Krieg... Und es gab... Gründe. Vor allem einen. Nämlich, dass der Rat nicht wollte, dass sie diesen Weg ging, und sie hatte Ian vor allem deshalb heraushalten wollen. Er sollte nicht gegen direkte Anweisungen handeln, aber auch das würde sie nicht aussprechen. Niemand sollte außerhalb der Tempelmauern wissen, dass sie zwangsweise beinahe alleine agierte.

Sie lächelte, dieses Mal schmal und grimmig. Wer weiß, wie klug sie sind. Sollen sie nur kommen... Dann werden wir sehen, wer intelligenter ist. Ob Duval mit seinem Personal genauso umging wie das Imperium? Ob er es als austauschbar betrachtete, ob es opferbar war, für das große Ganze? Möglich war es. Auszuschließen auf gar keinen Fall. Und falls dem so war, stand nicht fest, dass sie es nicht immer und immer wieder versuchen würden. Bis sie erreicht hatten, was sie wollten - was auch immer das war, und genau das war das Hauptproblem. Was wollte er eigentlich genau?
Ein Schatten fiel erneut auf ihr Gesicht. Wenn sie besiegten...
Wir werden sehen, sagte sie leise. Selbst, wenn sie beide von Bastion zurückkehren würden, hieß das noch lange nicht, dass sie ein Gegenmittel im Gepäck haben würden. Vielleicht würden sie unverrichteter Dinge heimkehren - und alles würde noch schlimmer sein als aktuell.

Aber es wurde Zeit, die dunklen Gedanken noch ein paar Minuten nach hinten zu drängen. Bastion, Duval, das Virus, selbst Wes hatte hier draußen nichts verloren. Ian hielt ihr sein Brötchen hin, und eine Sekunde sah sie ihm in die Augen. Dann zuckte ihr Mundwinkel, und betont gleichmütig nahm sie ihm das Ding aus der Hand. Klar, ich habs schließlich produziert. Qualitätskontrolle... Nein, das war kein Moment, in dem sie unbedingt Süßkram gebraucht hätte, aber sie war dem auch nicht völlig abgeneigt - und irgendwie jetzt auch ein wenig neugierig, wie Ians furchtbare Idee schmeckte. Und außerdem, dachte sie amüsiert, war der Ausdruck, der gleich auf Ians Gesicht auftauchen würde, sicher Gold wert... Gar nicht übel, meinte sie schließlich kauend, bevor sie Ian das Brötchen zurückreichte. Ein bisschen zu krümelig und klebrig für meinen Geschmack, aber... Sie zuckte mit den Schultern und grinste.

Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Ian
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Eowyn

Vielleicht wäre die erste Mutter in ihrem Café Eowyn gewesen. Auf einer Decke am Boden sitzend, mit einem kleinen, blond gelockten Mädchen das sich vor Lachen den Bauch halten musste. Mit
ihrem kleinen Mädchen, dem Eowyn ihr Bantha vererbt hatte. Er konnte das Lachen hören. Konnte Eowyn Lächeln sehen, ihr Strahlen sogar spüren und all diese Vorstellungen lösten ein so warmes Gefühl in Ian aus, das er selbst vermutlich strahlen musste. Das Lächeln auf seinen eigenen Lippen zumindest spürte er überdeutlich. Es wurde erst zu einem Grinsen, als das nächste Augenrollen Eowyns kam. "Die Macht ist etwas spezielles. So ein Geräte arbeiten mit Temperaturen. Du mit Manipulation. Das ist so was wie dünsten und kochen. Zwei völlig unterschiedliche Methoden die andere Geschmäcker auslösen." Keine Argumentation würde Ian von seinem Standpunkt abbringen, der in Gänze und völlig absolut unumstößlich war!
"Ich hoffe, dass Mellah mich nicht hasst." Was ein ernster Wunsch war, denn der Dunkelhaarige hatte fest vor, sie nach Bastion gemeinsam mit Eowyn zu besuchen. Er wollte die Frau, die Eowyn einst sehr nahe gestanden hatte unbedingt kennenlernen. Die Sandkastenfreundin. Ein Bindeglied zu Eowyns Vergangenheit. Und er würde sich Mühe geben, ihr nicht zu viel, oder noch mehr Punkte zu liefern, ihn nicht zu mögen. "Will ich wissen, was sie dir geschenkt hat?"

Ähnlich ernst, war es mit seiner Intuition. Duval hatte auch ihm gedroht, die Art wie er es getan hatte, würde Ian nie vergessen. Die Spieluhr, nach der er gegriffen hatte, die angedeutete Geste und seine Worte. Niemand, niemand anderes fiel Ian ein, der alle Grenzen zu überschreiten drohte. Auf der Nightmare hatte dieser Mann deutlich gezeigt, wes Geistes Kind er war. Doch Eowyn hatte recht. Sie durften ihn nicht vorschnell einer Sache bezichtigen, an der er keine Schuld trug. So unwahrscheinlich es auch war, dass ein anderer hinter dem Auftrag der Spionage stecken konnte - sie mussten in alle Richtungen denken. "Vielleicht reicht diese Probezeit, um Mittel und Wege zu nutzen, die sonst schwieriger wären." Was aber das Ertragen betraf... an beschloss einen Scherz darüber zu machen. "Schau, sie sind mehr als ich, können sich das 'ertragen' also gut aufteilen." Ein kleiner Scherz aufgrund ihres Lächelns. Und was er wissen wollte? "Alles." Ian wollte alles darüber wissen, vor alle, da es sie noch immer beschäftigte. "Vier Schultern tragen mehr als zwei und wenn Duval Krieg mit dir führt, dann auch mit mir. Er hat nicht nur dir und mir, er hat uns gedroht und ich bin bereit dazu, viele Wege zu gehen, um ihm das Handwerk zu legen." Ein grimmiges Grinsen folgte. "Duval hat schließlich gut erkannt, dass ein ehemaliger Lord der Sith Dinge weiß, zu denen der NRGD nie Zugriff hätte. Ein ehemaliger Lord und eine Lady der Jedi?" Der Agent konnte nur verlieren schon allein deshalb, da Hochmut vor dem Fall kam. Das grimmige Lächeln wurde zu grimmigen Entschlossenheit. "Wir werden sehen." Sie würden siegen. Sie mussten. Für die Galaxis und ein Stück weit für sich selbst und führ ihre Träume.

Eowyn nahm sein Brötchen tatsächlich in die Hand, aber sie blöffte, sie - sie biss tatsächlich ab und Ians Brauen wanderten in die Höhe, vor allem, als sie demonstrativ kaute und ihm danach mit einem Urteil, das gar nicht vernichtend war, das Brötchen zurück reichte. "Ich glaub, ich hab Farbe in den Augen und den Ohren." Schließlich musste er sich versehen und verhört haben. "Verlang jetzt aber bloß nicht, dass ich das weiter mit dir teile. Essen macht dich schließlich nur müde. Und," ein zweideutiges Grinsen war nicht zu vermeiden, "ich bin in spannender Erwartung der Modeshow, die mich später noch erwartet"

Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Eowyn
 
Coruscant | Jedi-Tempel | Garten - Freydis, Ty, Azamthoth

Freydis Kopfhörer waren ihr aus den Ohren gerutscht, trotz dessen schalte die Musik immer noch aus ihnen heraus, der Gerät war also nichts passiert, harkte die junge Frau in ihrem Kopf ab, ehe sie die Augen öffnete. Diese öffnete sie dann einige Sekunden später, musste aber feststellen, dass der Tempelgarten plötzlich ganz verschwommen aussah. Ihre Hand wanderte indes zu ihren Hörnern um sicherzugehen das es auch diesen gut ging, sie könne sich nichts schlimmeres vorstellen, außer den Verlust ihres Musikgeräts, als das ihre Hörnerkrone beschädigt würde. Mit ihren Fingern strich sie sich an den festen Stacheln vorbei in ihr Haar und atmete auf. Ihre Hörner waren unbeschädigt.
Ihr Blick klärte sich dann auch nach wenigen Augenblicken, wobei sie erkannte wie sich eine Schemenhafte, große, schwarze Gestalt mit einer blonden Frisur auf sie zubewegte. Freydis war sich nicht sicher was das genau, beziehungsweise ob das überhaupt real war, je näher die Gestalt jedoch kam, desto schärfer wurde sie. Mittlerweile konnte die Zabrak sogar erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine, sondern um zwei Gestalten handelte. Die blonde Frisur war zwar wirklich blondes Haar gehörte jedoch einem kleinen Jungen der auf dem Rücken der größeren, tierähnlichen Gestalt… ritt, saß, sich tragen lies? Schwierig zu sagen.
Sie konnte wieder normal sehen als die beiden Personen nur wenige Schritte vor ihr standen und zur großen Überraschung von Freydis die große, haarige Gestalt sie fragte, ob es ihr gut gehen würde.
Leicht resigniert antwortete sie daraufhin:

„Ehm.. ja.. ja.. mir geht’s ganz Okay. Der Walkman und die Hörer sind heile, also ist praktisch nichts passiert… hehe...“

Dann fragte der kleine Junge, welcher immer noch auf dem Rücken seines Gefährten saß, ihm aber ein Zeichen gab damit er herunter steigen konnte, ob sie denn hingefallen sei.
Ein wenig peinlich berührt, gab sie das natürlich zu.

„Ja… ja so siehts wohl aus. Ich habe ein paar Übungen gemacht und bin dann wohler von der Kante da oben heruntergefallen. Ganz schön peinlich für mich.“, sie zeigte auf die eben diese Stelle.

Der kleine Junge reichte ihr anschließend die Hand, anscheinend um ihr aufzuhelfen. Die junge Zabrak hatte ganz vergessen das sie noch saß, aufgrund der ungewöhnlichen Situation hatte sie das wohl verdrängt. Sie nahm die Hand des Jungen, welcher sich als Ty vorstellte und zog sich leicht, damit dieser nicht umfallen würde hoch, wobei sie sich hauptsächlich vom Boden abstützte.

„Danke! Ich bin Freydis. Ich bin vor einigen Tagen erst von Haruun Kaal hier angekommen und suche nach einem Meister. Coruscant ist so groß und alles ist so schnell hier! Ich liebe es!“, sie schaute etwas verträumt die Wolkenkratzer um den Tempel an, ehe sie bemerkte, dass sie sich ja in einem Gespräch befand.
„Oh sorry! Was macht ihr denn so im Tempel ich denke mal nicht das du und… Azamthoth, war das richtig? Welcher Spezies gehört ihr an? -
Ich denke nicht, dass du und Azamthoth darauf warteten bis jemand laut aua ruft.“


Coruscant | Jedi-Tempel | Garten - Freydis, Ty, Azamthoth
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Ian

Sie hasst dich nicht. Glaub mir.
Es war nicht so einfach, Mellah zum "hassen" zu bringen, da musste schon mehr geschehen als ein Ian, und außerdem... sie hatten sich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Eowyn seufzte. Wenn sie jemanden hasst, dann mich. Schließlich habe ich mich ewig nicht gemeldet. Aber das tut sie nicht. Sie hat mir einen Brief geschrieben, er war nicht lang, aber er war deutlich. Sie hasst dich nicht... sie hat schlicht keine Meinung von dir. Wie auch. Eowyn verzog das Gesicht. Sie kennt dich ja gar nicht. Aber sie hielt zumindest genug von Ian und ihrer Verbindung, dass sie das kostbarste mitgeschickt hatte, das Eowyns Eltern an Besitz gehabt hatten. Zu früh. Zu früh... Viel zu früh. Sie solle die Gegenwart festhalten, bevor es in der Zukunft nichts mehr gab... nun ja, Mellah hatte ja Recht, aber leider war das nicht immer so einfach.
Dann zuckte sie mit den Schultern.
Ansonsten war da noch Schokolade drin. Sie grinste. Du bist nicht der Einzige, der weiß, wie sehr ich auf tirahnner Schokolade stehe. Ich dachte mir, wir probieren sie gemeinsam... Die Ringe verschwieg Eowyn. Das war kein Thema für heute Abend, würde womöglich lange keines sein. Eowyn hatte keine Ahnung, wie Ian zum Thema heiraten stand. Sie wusste, er hatte Tahiri fragen wollen, was bedeutete, dass er es nicht grundsätzlich ausschloss. Zumindest damals nicht. Aber das alles war so lange her... Ian war heute jemand anderes. Und ob sie selbst jemals bereit sein würde für so etwas?

Als das Thema auf Duval kam, zeigte sich ein grimmiges Lächeln auf Eowyns Gesicht. Oh, die Mittel und Wege kamen schon zum Einsatz... Ohne den Vorzug, Rätin zu sein, hätte sie wohl nie einfach eine Padawan mit so einem Auftrag betrauen können. Ians Scherz ignorierte sie. Sie wussten beide, dass sie nur eine Rätin auf Zeit war, nur durfte außer ihnen niemand davon wissen. Selbst, wenn sie nicht beobachtet würden, würde sie nicht darüber reden, es war zu riskant. Viel zu riskant.
Sie sah Ian einen Moment lang an, als er ihr darlegte, wie weit zu gehen er bereit war, dann nickte sie ernst.
Gut. Ich nehme dich ernst. Ich weihe dich morgen ein, wenn wir alleine sind. Zu viele Ohren hier draußen. Selbst die Passanten, denen sie hin und wieder begegneten, konnten sie belauschen. Nein, das war kein Ort, um Ian von ihren bisherigen mickrigen Ergebnissen zu berichten. Die nächste Eskalationsstufe würde illegal sein - fraglich, ob sie das noch vor Bastion erledigen konnte. Und fraglich, ob Ian da mitmachen würde, trotz seiner Worte von eben. Sie musste irgendwie an Duvals Akte gelangen, und das würde nicht einfach werden. Trotzdem. Sie brauchte alles, was sie bekommen konnte...

Ians Gesichtsausdruck, als sie in sein Brötchen biss, war wirklich herausragend, und Eowyn musste lachen.
Deine Augen sind weiter braun, keine Sorge. Und nein, ich erwarte keinen weiteren Bissen und will auch keinen. Lieber nasche ich später etwas Schokolade. Dann schmunzelte sie herausfordernd. Oder vernasche... anderes. Sie grinste Ian demonstrativ an und drehte sich dann zu einem Lufttaxi, das sich ihnen gerade näherte, um es heranzuwinken. Zwei Minuten später saß sie, an Ian gelehnt, im Fond des Taxis und schloss kurz die Augen, um diesen Abend festzuhalten, fügte ihn hinzu zu all den anderen kleinen Erinnerungen an Ian, die sie schon mühevoll gesammelt hatte. Merken. Speichern. Behalten. Auf Bastion würde sie es brauchen.

Coruscant - mittlere Ebenen - Gleitertaxi - mit Ian
 
Coruscant - mittlere Ebenen - noch nicht im Gleitertaxi - mit Eowyn

"
Gut", erwiderte Ian, als Eowyn ihm beteuerte, dass Mellah ihn nicht hasste. "Sie wird sich eine Meinung von mir machen können und mich kennen lernen." Nach Bastion würde er mit Eowyn nach Tirahnn reisen und endlich ihre erste Heimat kennen lernen. Den Ort, den sie einst ihr zu Hause genannt hatte. Ian wollte unbedingt das Haus sehen, in dem sie aufgewachsen war - wollte spüren, wie es dort sein musste und vielleicht, mit etwas Glück sah er sogar ein Echo aus der Vergangenheit, wenn er eine der Wände berührte. "Eigentlich ist es seltsam, dass ich nicht mal weiß, wie sie aussieht." Schließlich hatte sie sich zumindest über das Video einen ersten Eindruck machen können. Hatte sie Fältchen um die Augen? Hatten sich die Sorgen auch in ihr Gesicht gegraben? Ian hatte nicht den Hauch einer Vorstellung davon, wie Mellah aussah oder überhaupt war. Kleiner, oder größer als Eowyn? Oh, da waren viele Fragen, so viel stand fest.
"Ich bin froh, dass sie dir geschrieben hat", gab Ian dann zu. Denn eine alte Freundin... eine alte gute Freundin war vielleicht bald wieder eine Bezugsperson. Jemand, mit dem man reden und dem man sich anvertrauen konnte. "Ein Brief und Schokolade jedenfalls klingt gut." Wenn Eowyn und Mellah nach all den Jahren wieder eine Basis fanden, klang das noch besser und ein Brief war bestimmt ein guter Anfang. Eine, den sie mit Schokolade geschickt hatte, ein noch besserer. "Also ein Stück kostbare Schokolade für mich und ein Blick in das Päckchen, dass sie mir geschickt hat." Ian lächelte, vielleicht weil es ihn freute, dass Eowyn die Schokolade bis jetzt aufbewahrt hatte. "Könnte noch spannend werden", was wirklich ernst gemeint war. Alte Geschmäcker, alte Erinnerungen, alte Geschichten, so vieles war miteinander verknüpft. Bastion schien ihn ein wenig sentimental werden zu lassen aber irgendwie... war das für heute in Ordnung.

Was Duval getan hatte, war es hingegen nicht.
"Nimm mich ernst," bestätigte der Dunkelhaarige dann noch einmal. Ian war bereit, bis zu einer gewissen Grenze zu gehen und Eowyn bis zu einer gewissen Grenze zu unterstützen. Im Grunde hatten sie darüber schon gesprochen, auch wenn Ian damals vielleicht nicht deutlich gut gemacht hatte, dass er Eowyn bei Seite stehen wollte. Nur Duvals Methoden nachahmen, das wollte der ehemalige Sith nicht. Auch nicht, dass Eowyn es tat. Sie waren anders als Duval. Vor allem Eowyn war es und Ian selbst wollte diesem Mann nicht mehr ähnlich sein. Duval war blind vor Wut und er erinnerte ihn zu sehr an sich selbst. Vielleicht war auch er einmal gut gewesen, voller Träume und Illusionen. Bis die Geschehnisse der Galaxis ihn nicht nur zurück auf den Boden der Tatsachen geholt, sondern ihn hart, ihn kaltherzig hatten werden lassen. Ian hoffte für ihn trotz allem und noch immer, dass er nicht verloren war. Gelang es ihm selbst nicht mehr, das Gute in sich zu finden, vielleicht erweckte es jemand in ihm.

Eowyn überraschte ihn wirklich damit, dass sie probierte und nicht angewidert das Gesicht verzog. "
Ich würd' ja gern behaupten, dass mich das beruhigt," lachte er daraufhin, als sie ihn beruhigte, dass seine Augen noch immer braun waren. Ihre zweite Aussage hingegen? Ian grinste. "Das wiederum beruhigt mich tatsächlich." Schließlich winkte Eowyn ein Taxi heran und sie steigen beide ein. Ian griff nach Eowyns Hand, sah sie an. "Danke für diesen Abend, Wyn." So kurz vor Bastion waren es diese Momente, die er brauchte, denn sie gaben ihm Kraft - würden ihm die Kraft geben, die er benötigte, um gegen alles zu kämpfen, was dort wieder auftauchen würde. Licht gegen Dunkelheit.
"Ich hab zwei Farbkugeln mitgehen lassen. Wir könnten kurz vor dem Tempel aussteigen und schauen, wer schneller im Tempel und im Quartier ist..." Oder natürlich... "Oder wir sind furchtbar erwachsen und schlendern schwer verliebt in den Tempel und lassen die beiden Kugeln anderen Spaßvögeln."

Coruscant - mittlere Ebenen - jetzt sehr wohl im Gleitertaxi - mit Eowyn
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13, kleines Büro] Leela, Siva

Leela
klang nicht davon überzeugt, dass der Tag noch ein paar angenehme Stunden bereit hielt. Was entweder hieß, dass sie nicht richtig zugehört hatte ooooder, dass sie pessimistisch war
und nicht richtig zugehört hatte. Tage. Stunden. Das was man daraus machte. Aber wenn am Ende noch die Arbeit schuld war, dass der Tag nicht angenehm werden konnte. "Klingt, als solltest du einen Jobwechseln in Erwägung ziehen." Konnte schließlich nicht gesund sein, etwas nachzugehen, dass die Stunden mit etwas füllte, das unangenehm war. Leela jedenfalsl wirkte nicht wirklich zufrieden und ein bisschen abwesend, während sie auf ihrer Lippe herum kaute. Trotzdem fasste die präzise zusammen, was Siva eben erklärt hatte und schob gleich eine Analyse hinterher, von wo der Lärm, den sie gestern gehört hatte, gekommen sein konnte. Die Zabrak zuckte mit den Schultern, denn ob sie wirklich laut gewesen waren? Nicht, dass sie sich erinnerte. Nur hieß das ja nichts. "Wär's das gewesen, wär bestimmt jemand gekommen um uns zu bitten, leiser zu sein. Aber wir haben hauptsächlich gegessen und in kleinen Gruppen miteinander gequatscht." So, oder so ähnlich war das in Sivas Erinnerung. Und ein Zahnstocher hatte auch eine Rolle gespielt. Ein Zahnstocher und ein Aketos, was auch immer das sein mochte.

Die Frage, wie es Leela ging, schien diese zu irritieren, was Sivas gehörnte Stirn beinahe dazu gebracht hätte, sich zu fragend zu runzeln. Aber die Zabrak bemerkte es noch im Ansatz und lockerte ihre Gesichtszüge wieder. Nur, um sie eine Sekunde später wieder zu ermahnen, nicht zu irritiert zu wirken. Die Andere nahm an, dass es ihr gut ging. Sie nahm an. Was Siva annehmen ließ, dass Leela vielleicht eine Androidin war. Mit seltsamer Programmierung dann. Alles, was sie danach sagte, bestätigte die Vermutung. Sie klang so abgekapselt von jedem Gefühl, dass die Beunruhigung die sie erwähnte kein bisschen zur Geltung kam. Vielleicht wusste Leela um ihre Wirkung und stand deshalb auf und beendete das Gespräch?
Siva jedenfalls folgte der Bewegung. "
Dann wünsch' ich, dass du etwas findest, was die Beunruhigung etwas verlässlicher beruhigt. Vor allem, wenn die Halluzination etwas ausgelöst hat, was nicht unbekannt ist und so nur wieder hoch kam." Verdrängung war nämlich keine echte Beruhigung. "Also dann," Siva lächelte der anderen zu, "danke, dass du meine Entschuldigung angenommen hast." Womit sie kehrt machte, um die nächste Person aufzusuchen...

[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13, kleines Büro] Leela, Siva
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Krina A'Qin - mit Max, Aelfstan, Emerald, Owen und Sarina

War ja klar. Jetzt hat er direkt schon 'Kleinkrimineller' auf der Stirn stehen. Owen seufzte leise. Was für ein guter Anfang. Irgendwie hatte er sich die Sache etwas einfacher vorgestellt. Schweigend lehnte sich Owen etwas zurück und lies Krina weiter sprechen. Ein Training heute noch würde sicherlich nicht falsch sein. Wobei er nichts dagegen hätte, wenn es ein wenig körperlicher zugehen würde. Sich ein wenig auszupowern würde ich aktuell sehr gut tun.

Owens Blick wanderte zu den anderen Anwesenden am Tisch. Vermutlich wäre es nicht schlecht sich etwas besser kennen zu lernen.
"Gut." begann er "Da ich wohl noch einmal in die Krankenstation muss und ihr alle schon dort wart." Owen blickte jedem kurz in die Augen. "Wer von euch kann mir den Weg zeigen?" Owen hoffte, dass sich jemand freiwillig melden würde und er keinen direkt ansprechen musste. Auf der anderen Seite hatte er vermutlich bis jetzt keinen guten Eindruck hinterlassen und sie werden sich sicherlich nicht darum reißen. Owen tat den Gedanken ab. Im Zweifel würde er den Weg auch alleine finden. Sooo schwer konnte das ja nicht sein.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Krina A'Qin - mit Max, Aelfstan, Emerald, Owen und Sarina
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Ian

Früher hatte sie gewusst, wie Mellah aussah. Aber heute? Da lagen immerhin einige Jahre dazwischen... Ich weiß es auch nicht genau, erwiderte Eowyn nachdenklich. Früher hatte sie braune Haare. Glatt. Sie ist größer als ich, das sollte sich nicht geändert haben... Sie war immer schlank und zierlich. Keine Ahnung, ob sie das noch immer ist. Sie zuckte mit den Schultern. Mellah hatte zwei Kinder bekommen... das veränderte manche Frauen. Vielleicht hatte sie jetzt mehr Kurven? Ich bin auch froh über ihren Brief, sagte sie dann leise und vermied wohlweislich das Wort "Antwort". Da war so vieles, das sie über Mellah ausgeschüttet hatte. Es hätte auch sein können, dass ihre alte Freundin nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Oh, da war so viel, was Ian noch nicht wusste... Ich bin, zugegeben, neugierig, was sie dir geschickt hat. Immerhin kannte Mellah Ian doch gar nicht. Wie war sie auf den Gedanken gekommen, ihm etwas zu schicken, und was? Da ist so viel, was ich dir noch nicht erzählt habe... Der Brief war ja auch erst gestern gekommen. Sie lächelte ein wenig. Sie hat zwei Kinder. Und einen Kater. Und die Bombe... Und sie hat Tharen geheiratet. Tharen, von dem Ian, so wie sie es sah, wohl nicht so sonderlich viel hielt...

Schließlich saßen sie im Taxi, angelehnt aneinander. Ich danke dir, erwiderte sie leise. Du hast es schließlich organisiert. Es war gut gewesen, einmal herauszukommen, und das nahm ihr ein wenig die Sorge vor ihrer Verabredung in wenigen Tagen. Vielleicht war das ja gar nicht so schlimm?
Dann aber überraschte er sie.
Mister Dice!, sah sie ihn tadelnd von unten mit einem Mundwinkelzucken an. Einen Dieb hab ich mir da geangelt? Unerhört! Ihr war nicht ganz danach, sich jagend durch den Tempel zu rennen - es gab gewisse Regeln, die sie vor allem als Rätin einhalten musste. Noch ein Punkt, diesen verhassten Posten bald wieder abzugeben. Es war nicht ihr Ding, strahlendes Vorbild für alle zu sein... Aber Ian schon wieder enttäuschen? Er hatte schon vorher noch mit ihr bleiben wollen. Unsere Überwacher hätten sicher Spaß mit den Dingern, murmelte sie, teils, um Zeit zu gewinnen, und beobachtete, wie sich das Gleitertaxi immer mehr dem Tempel näherte. Sie waren beinahe da. Spontan beugte sie sich vor und sprach mit ihrer Fahrerin. Könnten sie uns doch gleich schon herauslassen? Danke! Das Taxi sank zu Boden, und Eowyn wandte sich Ian zu. Ich würde sagen, wer zuerst an den Stufen ist... Sie bezahlte, stieg aus und hielt dann ihre Hand offen vor Ian. Bewaffnung? Zumindest, wenn du dich traust...


Sie behielt die Kugel beim Rennen wohlweislich in der Hand, sich dessen bewusst, dass sie nur eine Chance hatte, Ian zu treffen. Sie hatte ihn hinter sich gelassen, ihre Sinne wachsam und alle paar Meter sah sie kurz nach hinten. Irgendwann würde er werfen... und wenn sie nicht aufpasste, dann würde er sie erwischen. Eowyn rannte über den Vorplatz, die Treppe war nur noch wenige Meter entfernt, als etwas sie warnte. Sofort wich sie aus, schlug einen Haken, doch da war keine Farbkugel, die an ihr vorbeischoss. Nein, nicht einmal ihr Haken hatte funkti... Du schummelst schon wieder!, kreischte sie während sie sich bemühte, sich aus Ians Griff zu befreien und ihm wenigstens von hinten die Farbkugel aufs Shirt zu werfen. Da half wohl nur ein klassischer Machtbruch, aber wenn er es eben so wollte... Es war nur fraglich, ob sie sich schnell genug befreien konnte, bevor Ian "gewonnen" hatte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Vorplatz - mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Max - Krina A'Qin, Aelfstan, Emerald, Owen und Sarina sowie (zum Glück weit weg) Nono

Maxard hatte sich mittlerweile wieder beruhigt zumindest was den Harch (Nono)betraf. Die aktuelle Unruhe in ihm zeugte eher von der Situation. Nach dem Essen, den Gesprächen und vor allem der langen untätigen Reise, auf der er sich nur hatte mit seinem Smart-Pad beschäftigen können, war er voller Tatendrang.

Auf Emeralds Bemerkung meinte er: „Wenn Zeit ist würde ich auch gerne mal den Tempel erkunden – also wenn du nichts dagegen hast komme ich da gerne mit. Ich kenne mich hier auch nicht aus und wenn das für die nächste Zeit mein zu Hause wird, würde ich schon gerne lernen mich zurecht zu finden… .. also wenn du Gesellschaft haben willst. Ansonsten finde ich schon Beschäftigung. Der Tempel ist groß …“

Er nickte freundlich zur Bestätigung und lauschte dann Krinas Abendplanung. Als sie abgeschlossen hatte entgegnete er: „Also von meiner Seite können wir gerne loslegen – ich bin schon ganz gespannt wie das mit diesem Jedi-Training ist … ..“

Auf Aelfstan Bemerkung hin überlegte er sich, dass es sicher eine gute Idee war sich noch einmal umzuziehen. Er stand auf als er Owens Frage hörte. Der Typ war irgendwie eigenartig – andererseits nichts im Vergleich zum Harch. Mit einem Mann mit Vergangenheit würde er besser zurecht kommen als mit einem Arachnoiden …

„Ich kann dich hinbringen … also zumindest war ich schon mal da…, wenn du gleich mitkommst wäre das prima, denn ich wollte mich vor dem Training noch mal umziehen.“

Maxard drehte sich und bemerkte Krinas kreisende Hüften, als die Heilerin die Kantine verließ. Er schluckte. Komische Frisur oder nicht – das Fahrgestell war nicht schlecht …

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Max - Krina A'Qin, Aelfstan, Emerald, Owen und Sarina (mit steigenden Abstand zu Nono)
 
Ein bisschen größer, glatte, braune Haare, schlank und zierlich. "Klingt, als wäre sie deine Zwillingsschwester." Gleichzeitig klang es wie die Beschreibung vieler Frauen - eine, die auch auf Tahiri zugetroffen hatte. Ganz ähnlich hatte er sie Eowyn damals auf Lianna beschrieben. Bloß mit dem Zusatz noch, dass sie warme, braune Augen gehabt hatte. Wer wusste schon, vielleicht hätten sie alle drei sich verstanden und zusammen Mädelsabende gehabt, die ein bisschen besser gewesen wären als der, auf dem Eowyn gewesen war? Auf der anderen Seite lang die Kombination auch ein bisschen schwierig. Ein kritisches Augenpaar mehr. "Ein bisschen neugierig bin ich auch. Dabei hab ich nicht mal das Geschenk von Riuen geöffnet." Womit sie noch zwei offene Überraschungen hatten. Aber nach dem Streit damals... hatte Ian das Geschenk vergessen. "Ich hab auch ein bisschen zu wenig gefragt." Über Mellah und allgemein über vieles, was Eowyns Jugend betroffen hatte. "Sie hat deinen Ex-Freund geheiratet?" Ian sah Eowyn an, runzelte dann die Stirn. "Das ist..." Dann wurden seine Augen kleiner. "Aber sie hat ihn dir nicht ausgespannt?" Für Ian klang es unvorstellbar, sich nicht nur in den Ex eines Freundes zu verlieben, sondern diesen auch noch zu Heiraten. War es nicht ein Ehrenkodex de Finger von ehemaligen Partnern eines Freundes zu lassen? "Ich darf mich ja nicht beschweren," sonst gäbe es sie jetzt nicht, "aber das klingt ... seltsam." Sehr seltsam, was Ian nicht wertend, sondern wirklich verwundert meinte. Mellah war also zusammengefasst nicht nur verheiratet, sondern hatte zwei Kinder und einen Kater. "Also eine kleine, hoffentlich glückliche Familie." Zwei Kinder. Ian hatte lange davon geträumt, mindestens vier zu haben und wäre er damals nicht so fruchtbar jung und Tahiri gegen diesen Gedanken gewesen...

Im Taxi lächelte er, als auch Eowyn sich noch einmal für den Abend bedankte, weil das noch einmal perfekt abrundete, dass ihr der Ausflug gefallen hatte. Lange Zeit zum Lächeln hatte Ian aber nicht, denn er musste Lachen, als sein kleines Wunder ihn plötzlich bei seinem Nachnamen nannte. Mr. Dice. "Ein Dieb? ICH?", fragte er empört. "Mrs. El'mireth, ich habe diese Munition bezahlt und nicht gestohlen!" Da war nirgends ein Hinweis gewesen, dass man übrig gebliebene Munition nicht mit nach Hause nehmen durfte. Die Overalls hatte man wieder abgeben müssen, das war klar gekennzeichnet gewesen. Aber ein paar Farbpatronen? Ians Grinsen kehrte zurück, als Eowyn schließlich erklärte, dass ihre Beobachter sicher Spaß mit den Dingern hätte. "Du meinst, wenn sie die wie Tomaten auf den Augen hätten? Dann bestimmt." Bestimmt würde es Duval außerdem ärgern, wenn er sehen konnte, dass Eowyn und er trotz allem noch Spaß haben konnten. Dabei war Spaß vermutlich etwas, das dieser Mann selbst dringend brauchte. Spaß mit Menschen, die ihm nahe standen. Sofern es diese überhaupt gab. Eowyn wies der Fahrerin schließlich an zu halten, so dass sie beide aussteigen können. "Schätzchen, du glaubst doch nicht, dass ich mich vor dir fürchte?" Er hatte schon Zeit gehabt, sich von seinem neuen Lebensjahr zu erholen. Sie hingegen? In einer überaus großmütigen Geste wurde Eowyn also eine der Farbkugeln - die grüne, auf die Hand gelegt. "Pass auf, dass die die Energie nicht ausgeht..." Rief er ihr beinahe hinterher, als er sich leicht zeit verzögert ebenfalls ins Bewegung setzte. Eowyn sollte nur glauben, dass sie schneller war als er. In der Base Area war der Einsatz der Macht schließlich verboten gewesen. Aber hier? Nein...
Bevor Eowyn die Treppe erreichen konnte, täuschte Ian an, dass er die Kugel warf. Die Macht würde würde sie warnen und genau das war der Moment, in dem Ian eingriff. Ein kleines bisschen Morichro, ein klein wenig Einfluss auf die eigene Geschwindigkeit und schon hatte er Eowyn eingeholt. Mehr noch, hielt er sie fest, auch wenn er lachen musste, als sie aufkreischte und seinen kleinen ... geschaffenen Vorteil kommentierte. Zu deutlich spürte er, was sie vorhatte und griff neben der Macht ganz einfach auf seinen Körper zurück, hielt Eowyn fest, so das sie es sehr viel schwerer haben würde, ihre Kugel los zu werden. "
Du solltest kapitulieren", riet er ihr, halb lachend, als er schon in Begriff stand, die Kugel von Eowyn schlicht und ergreifend mit der Macht dazu zu bringen, zu platzen.
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Ian

Oh nein.
Mellah sah Eowyn nicht ansatzweise ählich, auch wenn es so geklungen hatte. Vielleicht. Und - oh, richtig. Riuens Geschenk. Ians Geburtstag lag nun schon länger zurück, aber er war in einem Desaster geendet, und sie hatte seither weder mit Riuen gesprochen, noch mit Ian über dessen Geschenk, hatte es verdrängt und vergessen. Dass Ian es noch nicht einmal geöffnet hatte... Hoffentlich war kein Essen drin, murmelte sie.
Dann eröffnete sie Ian die Wahrheit über Mellah und Tharen, und Ian war tatsächlich mindestens... irritiert. Eowyn zuckte mit den Schultern, kickte einen Stein über den Gehweg.
Ja, hat sie, und nein, sie hat ihn mir nicht ausgespannt. Nicht, dass ich wüsste zumindest, sie waren nie zusammen, als ich noch daheim war. Sie... klang sehr glücklich. Eowyn lächelte leicht. Ja, es war seltsam. Es fühlte sich an wie in einer dieser schlechten Nachmittagssendungen, und sie war sich unsicher, was sie fühlen sollte. Aber im Endeffekt war sie glücklich mit Ian, mit Tharen wäre sie es nie geworden. Mellah hingegen... sie war anders. Zurückhaltender. Ich glaube, sie passen gut zusammen. Und du darfst nicht vergessen, Ian, dass ich nicht mehr da war. Warum sollten sie sich zurückhalten, wenn sie sich doch lieben? Mit einem schiefen Lächeln sah Eowyn zu Ian nach oben. Wenn man ihnen gesagt hätte, dass sie sich wegen des Jedi-Kodex' voneinander fern halten sollten...



Hatte Ian sie gerade "Schätzchen" genannt?! Und gab er ihr die Farbkugel eben geradezu gönnerhaft? Oh, das würde er noch bereuen. Und wie er das würde!
Sie sprintete los, da war wieder genug Energie, obwohl sie durchaus müde war. Beinahe hatte sie es geschafft, doch es war eben Ian, gegen den sie da antrat, und sie vergaß immer wieder, dass
er nicht bei den Jedi gelernt hatte. Sich aus seinem Machtgriff zu befreien wurde schließlich unnötig, als seine Arme sich um Eowyn schlossen. Sie wusste, wo ihre Grenzen ihm gegenüber saßen, er war stärker als sie, das hatten sie schon herausgefunden. Dagegen brauchte sie sich also nicht wehren. Aber wenn sie ihre Farbkugel mit der Macht irgendwie wenigstens an ihn heranbrachte... Niemals, gab sie zurück, denn immerhin war da noch ihre Materiemanipulation, mit der sie die Farbe... sie hatte gerade nach den Molekülen gegriffen, als sie spürte, dass sie nicht die einzige war, die da Einfluss nahm. Ian. So ein hinterhältiger, kleiner... Es war unmöglich, die ganze Farbe von ihr abzuwehren, dafür hatte sie noch nicht genug Kontrolle über das Farbgemisch. Dennoch schleuderte sie immerhin einen großen Teil der zähen Flüssigkeit gegen Ian und kicherte, als sie das laute "Pflatsch" hörte, das anzeigte, dass die Farbe nun ihren Zielort gefunden hatte. Hauptsächlich bei ihm. Aber auch ihre schwarze Kleidung war wohl nicht mehr nur schwarz... Ian ließ sie los, und Eowyn grinste ihn an. Unentschieden? Technisch gesehen hatte er noch eine Kugel in der Hand, aber diese nun loszuwerden wäre doch eher witzlos gewesen...

Langsamer und ruhiger gingen sie durch den Tempel, der trotz der späten Uhrzeit noch sehr belebt war, zu ihrem Quartier. Die Rückkehr in den Tempel ließ auch einen Großteil des freien, entspannten Gefühls verschwinden, das sie in den letzten Stunden gewonnen hatte, aber nicht ganz. Einen kleinen Teil bemühte Eowyn sich zu bewahren - wenigstens bis morgen. Wenigstens das... Ich gehe dann mal duschen, lächelte sie Ian an und fuhr sich durch die Haare, die mittlerweile von der getrockneten Farbe überzogen waren. Das musste sie wenigstens noch loswerden, bevor sie Ians Geschenk anprobieren wollte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - keine Lust, die richtige Ortsangabe zu machen, steht ja bei Eowyn und ist mit dem Handy so mühselig - mit Eowyn

"Riuen legt nicht so großen Wert darauf, dass ich futtere
", grinste Ian, der sich irgendwie sicher war, dass der Chiss- von dem er noch immer nicht wusste, ob er ihn einen Freund nennen konnte - ihm kein Essen geschenkt hatte. "Eher ist es..." Ian hatte keine Ahnung, was es eher sein konnte. "Ein Buch, wie man sorgenfrei lebt?" Er würde es erfahren, vielleicht noch heute, denn Ian würde sich noch bei Riuen bedanken wollen. Auch dafür, dass er den Weg nach Tirahnn auf sich genommen hatte. Eigentlich hatte er das schon gestern tun wollen, da aber hatte Riuen mit einer Hand weniger auf der Krankenstation gelegen und keinen Besuch haben dürfen. Danach hatten sie viel geredet - vor allem daüber, wie er die Hand verloren hatte. Richtig bedankt aber hatte Ian sich noch nicht.

Tharen und Mellah. Verheiratet, zwei Kinder. Ian wusste nicht, wie er diese Information aufnehmen sollte, noch weniger, ob da nicht ein misstrauischer, wütender Teil sein wollte, der sich stellvertretend betrogen fühlte. Aber er verschwand, als Eowyn ihn beruhigen konnte. Mellah hatte ihr den Freund nicht ausgespannt.
Gut. Seltsam blieb es dennoch irgendwie, aber wenn alle glücklich damit waren? Wieso eigentlich nicht.
"Wenn er deine große Liebe gewesen sein sollte", warum hatte er das eigentlich nie gefragt?, "dann hätte da Zurückhaltung sein müssen." Zumindest in Ians Gedankengang, aber vermutlich stand ihm noch weniger als anderen zu ein Urteil zu fällen. Eowyn lächelte schließlich, als sie ihn ansah und Ian gab das Lächeln zurück.
"Jedenfalls bin ich glücklich, dass wir uns lieben und Tharen Mellah gefunden hat." Vermutlich hätte er, wäre Tharen noch immer an Eowyn interessiert, tatsächlich einen Konkurrenten vielleicht sogar vor Ort gehabt und ob sie sich dann noch immer für ihn entschieden hätte? Zwar wusste Ian durch Tahiri das er bestimmt nicht hässlich war - aber würde er neben einem Mann bestehen können, der schon immer gut gewesen war? Wie sah Tharen jetzt überhaupt aus? Groß, nicht ganz so,w ie er selbst und blond und gutaussehend. Gütig. So zumindest Ians Assoziation. "Vielleicht erzählst du mir bald mehr von beiden. Ich... bin sehr neugierig was das betrifft." Eowyn hatte einmal gesagt, dass es keine ernsthafte Beziehung gewesen war. Keine, die lange gehalten hatte. Er war ihr erster Freund gewesen, ihre Jugendliebe und sie hatte mit ihm den ersten Kuss gehabt. Ian konnte nicht anders, er musste leise lachen. "Es macht mich hundert mal neugieriger, als ich es schon war, als du das erste mal von ihm erzählt hast." Diese Information veränderte seltsamerweise sein Interesse. An Mellah und Tharen "Verrückt." Das war es.

Und das, was sie schließlich taten, war es auch. Ihr Versuch, seinen Machtgriff zu lösen, wäre gut gewesen, hätte Ian ihn nicht vorausgeahnt und einfach mit dem Körper nachgeholfen. Natürlich wusste er, dass er, was Stärke ohne Macht betraf, Eowyn überlegen war. Allein schon anatomisch und Eowyn wusste es auch. Sie wehrte sich erstaunlich wenig, um nicht zu sagen überhaupt nicht, was ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür war, dass sie etwas anderes im Schilde führte und da spürt er es. Die Kugel in seiner Hand begann, sich anders an zu fühlen. Aber so einfach würde er Eowyn nicht davon kommen lassen. Ein bisschen Druck auf ihre Kugel - Natürlich nutzte auch sie die Macht und sie hatte einen weiteren Vorteil. Den nämlich, dass der Dunkelhaarige sie mit seinem Festhalten praktisch mit seinem Körper abschirmte. Auch wenn Ian selbst dafür sorgte, dass die Farbe auseinader stob... sie traf sie beide und Ian ließ seine eigene Kugel fallen. Unentschieden?
"Weil du Geburtstag hast." Nicht etwa, weil es vielleicht ein wenig witzlos gewesen wäre, die zweite Kugel noch auf die Reise zu schicken, nein.

Dann gingen sie, ganz wie es sich für Jedi und ... deren Besucher ziemte, langsam und gesittet in den Tempel, ohne weiter herum zu albern, auch wenn Ian das gerne getan hätte. Immerhin ein bisschen mit Farbe beschmiert und, zumindest das konnte er von sich behaupten,
glücklich.
Im Quartier angekommen, wollte Eowyn erst einmal Duschen. "Mooooment", protestiere Ian und hielt sie kurz auf. "Ich kann dich unmöglich alleine da rein gehen lassen...", was seinen Blick zum kleinen Bad schweifen ließ. "So zu zweit geht das auch viel schneller." So verschwanden sie beide unter der Dusche. Ein bisschen schneller war Ian dennoch, da seine Haare nicht so lang und gelockt waren, wie die von der Frau, die er liebte. Also setzte er sich schließlich von Farbe und Schweiß befreit, mit dem Päckchen von Riuen und Mellah im Schneidersitz aufs Bett und überlegte, was der Inhalt in beidem sein konnte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant - mittlere Ebenen - Straßen - mit Ian

Eowyn schüttelte den Kopf, erwiderte jedoch nichts. Ian war... nun, vermutlich zu überrascht. Selbst, falls Tharen ihre große Liebe gewesen wäre - sie war gegangen, hatte den Planeten und sowohl Mellah als auch Tharen verlassen. Die beiden schuldeten ihr nichts. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Aber Ian hatte die Sache mit Tharen, seinen Trennungsgrund, all das, sowieso bisher nie wirklich verstanden. Vielleicht, weil er sich nicht vorstellen konnte, wie besessen sie früher gewesen war? Wie zielgerichtet? Vielleicht, weil er solch eine Planung in seinem Leben nie wirklich gehabt hatte?
Viel weiß ich ja selbst nicht, antwortete Eowyn, aber ich kann dir mehr erzählen, wenn du möchtest. Die Möglichkeit, Ian schlicht den Brief von Mellah zu zeigen, fiel weg. Sie hatte von den Ringen geschrieben - und Eowyn war noch nicht bereit, Ian davon zu erzählen. Geheimnisse waren nicht gut, das wusste, sie, aber das hier, das war etwas persönliches. Etwas, über das sie sich erst selbst klarwerden musste. Sie konnte Ian davon einfach noch nicht berichten.



Sie hatte eigentlich vorgehabt, im Tempel alleine duschen zu gehen, doch daraus wurde nichts. Ian schloss sich ihr an, was immerhin Wasser sparte, aber es war klar, dass er viel schneller fertig sein würde als sie. Eowyn wollte sichergehen, dass sie wirklich alle Farbe aus ihren Haaren entfernt hatte, sie konnte unmöglich mit rosa oder blauen Farbtupfern im Haar umherlaufen. Das war nicht ihr Ding.
Die Haare nass in einem wilden Knoten hochgesteckt war sie schließlich so weit, Ians eigennütziges Geschenk anzuprobieren, das sie zuvor mit ins Bad genommen hatte. Es passte tatsächlich sehr gut, war vielleicht ein kleines bisschen zu weit, was für Kleidung, die sie nachts tragen wollte, tatsächlich gar nicht so ungeschickt war. Normalerweise trug sie nachts weder etwas übertrieben hübsches, noch völlig abgetragene Kleidung, es musste hauptsächlich bequem sein. Aber Ians Wink war deutlich. Vielleicht sollte sie, wenn sie von Bastion zurückkamen, tatsächlich einmal ihre Garderobe überdenken - und zwar nicht nur die für die Nacht. Außer ihrer Jedikleidung hatte sie eigentlich nur einfache, unauffällige Hosen, Shirts und Pullover, Dinge, mit denen sie gut untertauchen konnte. Sie war eine Schatten - auffällige Kleidung gehörte da nicht ins Repertoire. Aber wenn sie zurückkamen... würde sich ohnehin alles ändern. Und es würde sie hoffentlich nicht umbringen, hin und wieder
hübschere Dinge zu tragen... Sie war eine Frau, das gehörte dazu, nicht wahr?

Obwohl sie sich leicht unwohl fühlte, in dem Bewusstsein, dass Ian gleich genauer hinsehen würde, setzte sie ein Lächeln auf und verließ das Bad in Richtung Schlafzimmer. Sie vermied Augenkontakt, drehte sich einmal übertrieben präsentierend.
Findet das deine Zustimmung? Dann sah sie Ian doch an, gezwungenermaßen, sah genauer hin, erkannte die beiden Päckchen in Ians Schoß und setzte sich zu ihm aufs Bett. Mach sie auf, meinte sie aufmunternd, ich bin neugierig. Auf beides.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

Ob Eowyns Kopfschütteln eine Verneinung auf die indirekte Frage danach war, ob Tharen ihre große Liebe gewesen war, oder schlicht der Aussage mit der Zurückhaltung gemünzt war, wusste Ian nicht. So wenig wie er begreifen konnte, dass Tharen sich von Eowyn getrennt hatte. Hätte er nicht, wer wusste, ob Eowyn heute seine Frau gewesen wäre und das war ein Gedanke der Ian nicht gefiel. "Weißt du, dass es irgendwie schön wäre, wenn wir uns alle treffen und unsere Geschichten erzählen könnten? Du, Mellah, Tharen und ich." Ein geselliger Abend an dem sie alten Erinnerungen nachhingen, über alte Entscheidungen lachten - ein Abend unter Freunden. Natürlich kannte Ian weder Mellah noch ihren Mann und trotzdem wollte er sie kennen lernen und sich mit ihnen unterhalten. Mit Halet und Frea schließlich konnte Ian kein Gespräch mehr führen, auch wenn er noch immer an ihr Grab wollte. Nur, weil Riuen dort gewesen war, um seine Nachricht abzugeben hieß das nicht, dass Ian diesen Besuch nicht nachholen wollte. Nachholen würde. "Ich möchte mehr hören", lächelte Ian dann. Vor allem jetzt, da Mellah und Eowyn wieder Kontakt gehabt hatten. Da war einiges was Wyn schon erzählt hatte. Über ihre rebellische Phase und über die Ausflüge zu dritt. Vielleicht aber waren mit Mellahs Post noch mehr Erinnerungen zurückgekehrt?

Nachdem sie schließlich geduscht hatten, ging Ian schon einmal vor. Eowyn würde schlicht länger brauchen als er und vielleicht konnte er in dieser Zeit erraten, was Mellah und Riuen ihm geschenkt hatten. Keine Stinkbombe, kein Hassbrief. Mit einem inneren Grinsen konnte Ian sich bloß eine "Anleitung für Eowyn" vorstellen. Er kam nicht dazu, sich weiter über die Geschenke den Kopf zu zerbrechen, als Eowyn, das Nachthemd tragend, zu ihm ins Schlafzimmer trat. Es passte nicht nur, nein, es passte auch zu ihr. Die Farbe, die Art, in der es ihre Figur unterstrich und das braun ihrer Augen veränderte. Außerdem zeigte es deutlich mehr als die Kleidung, die Eowyn sonst trug, ganz unabhängig davon, ob diese für de Nacht, oder für den Tag waren. Ein Ausschnitt, ein bisschen Spitze und keine bedeckten Knie mehr. Bestimmt kein extrem verführerisches Nachthemd, aber doch eines, das unterstrich, was Eowyn war. Eine wahnsinnig attraktive, sehr anziehende Frau. „Du meinst, obwohl es nicht transparent ist?“, zog er sie dann auf, viel eher um ihr das Unwohlsein zu nehmen, von dem er ganz genau wusste, dass es da war. Trotzdem… er musste sie ansehen, noch einmal. Anders. Ohne Schalk in den Augen. „Ich wusste, dass dir blau steht.“ Und Spitze. Und etwas, das sexy war. „Vor allem aber, dass du verdammt attraktiv bist. Auch in Schlabberlook oder mit Farbe in den Haaren“, er lachte doch leise, weil es der Wahrheit entsptach, „selbst die Jedi-Robe kann das nicht verbergen.“ Eowyn aber setzte sich zu ihm aufs Bett und zwang ihn mit ihrer Aussage quasi dazu, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Päckchen zu lenken. „Mit deiner Präsentation bin ich nicht ganz zufrieden.“ Aber wenn der Inhalt der Päckchen erst einmal klar war… Ian griff zuerst nach dem Päckchen von Riuen, weil es schon ein wenig länger auf ihn wartete. „Vielleicht hätte ich es vorher öffnen sollen. Hoffentlich ist es kein peinliches Geschenk,“ was Riuen doch ein wenig zuzutrauen war. Im Päckchen fand Ian zuerst eine kleine Nachricht. „Weil es das kostbarste ist, was wir haben“, las er vor und holte unter dem Umschlag eine Schachtel hervor, die ein Chronometer enthielt – das rückwärts lief. Darunter befand sich ein weiterer Umschlag und als Eowyn den Inhalt erfasste, wurden seine Augen groß. „Er schenkt uns einen Urlaub. In seinem kleinen Ferienhaus auf Scarif“, was Ian Eowyn den Gutschein und das dazugehörige Bild besser zeigen ließ. In Verbindung mit den Zeilen zuvor und den Chrono gab das dem Geschenk noch viel mehr Aussagekraft. „Er ist… verrückt“, schüttelte Ian den Kopf, sichtlich gerührt von diesem Geschenk, als er Eowyn ansah. „Du und ich auf Scarif. Das…“ klang zu schön um wahr zu sein und da griff Ian nach Eowyns Hand. „Das ist mindestens ein Grund mehr, Bastion zu meistern.“ Wenn dieser Tag noch so weiter ging, dann wusste Ian gar nicht mehr wohin mit seinen ganzen Gefühlen. Erneut musste er lachend den Kopf schütteln. Riuen hatte ja keine Ahnung. Keine Ahnung was ihm das bedeutete. „Das ist unfassbar. Wirklich.“ Vorsichtig legte er schließlich alles zurück in das Päckchen um das von Mellah zu greifen. „Ich weiß nicht, wie viele Geschenke ich heute noch verkrafte, die mein Gefühl ansprechen. Das ist heute ohnehin ein bisschen…“ Stark? „Allgegenwärtig.“

Das erste, was er dem Geschenk Mellahs entnehmen konnte war das Medaillon, das Ian sich wieder umhängte und darunter fand er Bilder. Nicht irgendwelche, sondern Bilder aus Eowyns Jugend und was ihm sofort auffiel war, nicht, dass ihre Haare viel eher braun waren, sondern dass Eowyn selbst durch das Bild hindurch so viel Selbstbewusstsein ausstrahlte, das Ian für Sekunden überhaupt nicht wusste, was da noch alles zu sehen war. Ihre zerrissene Jeans, überhaupt ihre Kleidung – nein, vor allem war es ihr
Ausdruck. Ian musste schlucken, war nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen, als er das nächste Bild aufdeckte, dass Eowyn lachend und arm in arm mit einem anderen jungen Mädchen zeigte. Mellah? Wie sie lachte… Wie unbeschwert sie dabei aussah. Manchmal, manchmal schien genau das heute noch durch. Damals, in der Höhle. Vorhin, als sie herumgealbert hatten. „Erzähl mir etwas darüber…“, kam es dann, endlich. Leise, mit seltsam klopfendem Herzen und eindringlicher Stimme. Ian hatte große Schwierigkeiten damit, seine Augen von dem Bild zu lösen und Eowyn anzusehen denn es war, als wäre er auch dort. Dort vor… wann auch immer die Bilder entstanden waren.


Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Ian hatte wohl einen besseren Blick für Kleidung als sie. Ob blau ihr stand... Herrje, darüber hatte sie sich noch nie Gedanken gemacht. Natürlich hatte es Zeiten gegeben, in denen sie sich bemüht hatte, hübsch auszusehen, aber da war es ihr eher um Schnitte gegangen denn um Farben. Woher wusste man, ob eine Farbe einem stand?! Sie fühlte, wie ihr Gesicht warm wurde, untrügliches Zeichen für Röte. Ian machte ihr so häufig Komplimente... was nicht hieß, dass sie damit einfacher klarkam oder ihm leicht Glauben schenken konnte. Danke, murmelte Eowyn, während sie aufs Bett kletterte. Sie musste langsam lernen, mit dergleichen umzugehen... andererseits war heute nun auch nicht der beste Zeitpunkt dafür. Und was ihre "Präsentation" betraf... Machs besser, zuckte sie mit den Achseln, bevor sie sich auf dem Bett niederließ. Ian im Negligé. Na, das wollte sie doch mal sehen.

Ian öffnete zuerst Riuens Geschenk. Die Nachricht darin war kryptisch, und das Chrono war hübsch, edel, aber mit der rückwärtslaufenden Zeit wohl eher unpraktisch. Vor Wochen, an Ians Geburtstag, hatte Riuen das Geschenk beinahe achtlos auf den Esstisch gelegt, und Eowyn hatte es bewusst ignoriert. Was Riuen Ian schenkte, hatte sie nicht interessiert - es konnte nur unwichtiges Zeug sein. Mittlerweile hatte sich ihr Verhältnis zu ihm verbessert, was noch lange nicht hieß, dass sie sich als befreundet mit ihm betrachtete, aber gerade angesichts der Tatsache, wie sie aneinandergeraten waren, musste sie die Augen aufreißen, als Ian den Inhalt berichtete. Ausgerechnet
Riuen schenkte ihnen einen Urlaub? Sprachlos sah sie Ian an, dann wieder das Bild. Scarif. Sie war noch nie dort gewesen... Sie war zum Zeitpunkt des Geschenkes felsenfest überzeugt gewesen, dass Riuen sie verachtete und dafür verantwortlich machte, dass Ian sich hier noch mehr gefangen fühlte als ohnehin schon. Sie wurde aus diesem Chiss einfach nicht schlau. Wirklich nicht.
Ian schien sich wirklich und wahrhaftig zu freuen, was Eowyn nicht überraschte. Er drängte ohnehin schon seit so langer Zeit, dass sie abschalten musste, doch Eowyn hatte sich immer gewehrt. Nach Bastion... Vielleicht würde dann endlich Zeit sein. Ian und sie am Strand, die Vorstellung davon war völlig absurd. Völlig.
Er ist in der Tat verrückt, sagte sie mit trockenem Mund. Wann würde Riuen aufhören, sie auf die eine oder andere Art zu überraschen? Sie würde ihn nie verstehen. Nie.

Ian war wirklich gerührt, das war äußerst deutlich, und Mellahs Schachtel dann enthielt etwas, das eigentlich sie ihm geschenkt hatte. Das Medaillon... Natürlich, Mellah hatte mitgedacht. Sie brauchte es nicht mehr... also konnte sie es zurückgeben. Was darunter lag, ließ Eowyn aber Schlimmes ahnen.
Fotos.
Sie schloss kurz die Augen, betete zur Macht, dass Mellah nichts wirklich peinliches in diese Schachtel gepackt hatte, und sah dann genauer hin. Jugendfotos. Vorerst. Mellah hatte Zugang zu ihrem Elternhaus, es konnte alles sein... Ian blieb an einem Bild von Mel und ihr hängen, und seine Stimme klang anders, als er schließlich wieder sprach. So fern, so entrückt... Sie sah sich das Bild genauer an, um sich zu erinnern, wo es aufgenommen worden war.
Das war... bei einem Schulausflug, sagte sie dann leise. Neben mir ist Mellah. Ich glaube, wir es war einer dieser Wanderausflüge ins Nirgendwo... Davon hatten sie auf Tirahnn viele gemacht, um die Verbindung zur Natur zu stärken. Ich bin mir nicht ganz sicher, ich glaube sogar, dass Tharen das Bild gemacht hat. Wir waren in der zehnten Klasse, glaube ich. So fünfzehn. Das zumindest war das Alter gewesen, in dem sie am schlimmsten drauf gewesen war. Zigaretten, Aufbegehren, Kleidung gegen die Konvention. Ein Wunder eigentlich, dass sie sich die Haare nicht blau gefärbt oder abrasiert hatte. Dazu war sie wohl zu eitel gewesen. Ich mochte diese Ausflüge, auch wenn ich es in dieser Zeit niemals zugegeben habe... Welche Bilder hatte Mellah noch eingepackt? Sie würde sie umbringen, wenn sie sie sah... ganz sicher.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

Sie wurde rot, aber sie widersprach ihm nicht, murmelte ein leises Danke und Ian hoffte, dass wenigstens ein Teil dessen, was er eben gesagt hatte, nicht nur den Weg zu ihren Ohren, sondern den zu ihrem Herzen gefunden hatte. Er würde nicht aufhören Komplimente zu machen. Niemals. Schlicht, weil es unmöglich gewesen wäre. Schließlich aber musste er lachen, als Eowyn verlangte, dass er eine bessere Präsentation ablegen sollte. Ein Griff an seine nicht vorhandene Oberweite folgte. „Ich hab nicht mal etwas, um ein Negligé gut auszufüllen. Und ich glaube auch so…“ Er sah betont musternd an sich herunter, „dass mir das nicht stehen würde. Also musst du mir entweder etwas hübsches für die Nacht kaufen,“ was ihn erneut zum Lachen brachte, denn für Männer gab es nichts dergleichen, „oder ich muss mich nackt präsentieren.“ Lachend schüttelte er den Kopf. Auch dann hätte sie die bessere Figur, einfach, weil Frauen im speziellen und sie im Besonderen viel wohlgeformter war, als ein Mann.

Weg von seiner Figur, hin zu Riuens Geschenk, war es ein Urlaub, den der Chiss ihnen schenkte und Eowyns Blick schein ebenso überrascht, wie Ians eigener. Mit ihr barfuß durch den warmen Sand zu laufen, sich abends nur im Licht des Sonnenuntergangs zu lieben – dieses Geschenk rückte diese Fantasie beinahe in greifbare Nähe. In sehr greifbare Nähe. Mellahs Geschenk hingegen sorget für etwas völlig anderes und dasselbe zur gleichen Zeit. Sie katapultierte ihn mit den Bildern in Eowyns Vergangenheit. In eine Welt, über die er mit Eowyn schon oft gesprochen und über die er sich in seine, Kopf eigene Bilder geschaffen hatte. Jetzt war da ein echtes Bindeglied. Jetzt bekamen Namen und Orte Gesichter und Ian musste sich losreisen, um Eowyn kurz ansehen zu können. Ein Schulausflug also. Er lächelte. Wenn sie dort fünfzehn gewesen war, war beinahe die Zeit gewesen, in der sie und Tahren ein Paar gewesen waren – vor allem aber war es die Zeit gewesen, in der sie aufbegehrt und rebelliert hatte, was deutlich an ihrer Kleidung zu sehen war. „Deine Haare waren dunkler,“ stellte er lächelnd fest, als sein Blick wieder zurück zum Foto kehrte. „Und kürzer.“ Sie war schon als Jugendliche so hübsch gewesen, kein Wunder, dass Tharen sich in sie verliebt hatte. Das nächste Bild zeigte auch ihn, da war er sicher. Sah man nicht genau hin, sah man gar nicht, dass ihre Hände einander berührten, weil das Gras in dem sie saßen so hoch war und nur die Position ihrer Arme wirklich erkennen, die ihrer Hände, aber nur erahnen ließ. Seine Haare waren blond und er war größer als Eowyn und bestimmt das, was Mädchen in seinem Alter als attraktiv bezeichnet hätten. Nicht zu breit, aber auch nicht schmächtig und auch er wirkte selbstbewusst und sah damit so anders aus, als Ian damals, der einfach nur dürr und schlaksig gewesen war, ohne auch nur den Ansatz eines Lächelns oder Muskeln. Trotz allem, Ians Lächeln blieb, wurde sogar größer, als er sich neben ihm sehen konnte. „Ich hätte damals keine Chance gegen ihn gehabt.“ Das nächste Bild zeigte Eowyn allein, den Blick in die Ferne gerichtet, nachdenklich. Als würde sie entweder in der Vergangenheit verharren oder an etwas in der Zukunft Liegendes denken. Ein nachdenkliches Bild, das ihm trotzdem gefiel. Auf dem nächsten Bild war sie noch ein Kind. Die Hände in die Hüften gestemmt, trotzig dreinblickend, musste Ian lachen, hielt das Bild etwas höher, direkt neben Eowyn. „Das ist unverkennbar du“. Ganz eindeutig. Das Blitzen in ihren Augen war zu perfekt zu erkennen. Der sture, oder trotzig Ausdruck, der Ian wohlbekannt war. Weitere Kinderbilder folgten. Eines, dass Frea und Eowyn zeigte, wie sie ein Buch lasen – Eowyns Blick gebannt auf der Seite. Es folgten einige Bilder, auch von ihrem Elternhaus, wie Eowyn erklärte, sogar Bilder, auf denen sie noch ein Baby war, mit rundem Bauch und speckigen Armen. Ein glückliches Baby – eine glückliche, kleine Familie, die Ian so gerne kennen gelernt hätte.

Das letzte Bild zeigte Eowyn noch einmal alleine, in Kleidung, die irgendeinem Kampfsport zuzuordnen waren. Ihr triumphierendes Lächeln ließ nur den Schluss zu, dass sie hier entweder aufgestiegen war oder einen Kampf für sich entschiedenen hatte. „
Oho“, ließ es ihn letztendlich zu ihr aufblicken. „Ein Bild meiner Kämpferin. Ich weiß gar nicht, ob ich mich vor ihr fürchten sollte...Schließlich sah sie in dem Negligé alles andere als gefährlich aus. Ja, alles andere als gefährlich in kämpferische Richtung. Gefährlich hingegen in eine andere Richtung? Nun… Sie hatte damit rechnen müssen, dass er sie jetzt noch einmal ansehen musste, anders als eben, vor allem, nach allen Andeutungen, die sie schon gemacht hatte. Ian schob die Bilder vorsichtig zurück in die Kiste und bei Seite, rückte ein wenig näher an sie und beugte sich zu ihr vor, so dass er ihr leise ins Ohr hauchen konnte. „Vor allem, wenn du so aussieht wie heute“, was ihn noch näher an sie rücken und seine Hand zu ihrem Knie folgen lassen ließ. Dann zog er sie noch enger und viel bestimmter an sich und musste sie küssen und seine Hand noch ein Stück weiter wandern lassen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Eowyn hob eine Augenbraue. Dann, lieber Ian, halte einfach die Klappe. Der letzten Option stehe ich allerdings offen gegenüber... Ha, Ian würde hoffnungslos versagen, das wussten sie schließlich beide.

Ja, damals hatte sie anders ausgesehen. Als Verbindung zu ihrer Mutter hatte sie ihre Haare jahrelang, sogar ein Jahrzehnt, braun gefärbt, und der etwas kürzere Schnitt war moderner gewesen. Vor allem auch praktischer, weshalb sie das in ihren ersten Jahren als Jedi beibehalten hatte. Praktischer... Ein Gedanke huschte durch Eowyns Kopf, und sie zog kurz die Stirn kraus. Sie würde womöglich wochenlang festsitzen. Sie sollte sich zumindest
etwas die Haare kürzen... Ob Ian das so gut finden würde?
Der hatte in der Zwischenzeit das nächste Bild aufgedeckt. Tharen und sie.
Eowyn sah kurz auf, versuchte nachzuvollziehen, ob Ian damit ein Problem hatte, aber zumindest oberflächlich schien dem nicht so. Sein Kommentar war ehrlich und scheinbar ohne Groll oder Bedauern, und Eowyn schwieg erst einmal. Hätte Ian? Sie hatte keine Ahnung. Sie war damals so anders gewesen. Ein anderer Mensch... und auch Ian war damals anders gewesen. Dann aber zuckte sie mit den Schultern.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber das spielt auch keine Rolle.
Zwei Bilder weiter hätte sie Mellah am liebsten erwürgt. Eigenhändig. Und langsam. Wie hatte sie ausgerechnet dieses Bild mitschicken können?! Ähnlich der Eowyn auf dem Bild blitzte sie Ian halb beleidigt an. Ich verstehe gar nicht, was du meinst! Gespielt beleidigt streckte sie die Nase in die Luft, bevor sie Ian und auch die Bilder wieder ansah. Die Bilder die folgten konnten peinlicher nicht werden, aber besser wurden sie teilweise auch nicht. Erinnerungen kamen auch in Eowyn ohch, wehmütige, traurige und glückliche, als sie die Bilder sah. Ihre Eltern... so glücklich. So verliebt. In sich, in sie... Was für eine Familie. So normal. So perfekt. Genau das, was sie sich auch immer gewünscht hatte...

Schließlich waren beinahe alle Bilder durchgesehen, und nur ein letztes blieb noch übrig.
Solltest du, sagte Eowyn leise, lächelnd. Das waren die Kreismeisterschaften. Damals war ich in Sukita beinahe unschlagbar. Heute war davon nicht mehr so viel übrig, aber die Grundlagen waren garantiert noch da. Die Kreismeisterschaften... das war das letzte Turnier gewesen, bei dem ihre Mutter sie begleitet hatte. Die Landesmeisterschaften danach waren ein Desaster gewesen. Sie hatte antreten wollen, um sich abzulenken, um irgendetwas zu tun, aber sie wäre wohl besser daheim geblieben. Vorletzte war sie geworden, dabei hatte ihr Trainer ihr Chancen ausgerechnet, sogar aufs Podest zu kommen, die nächste Runde zu erreichen. Ihre außergewöhnliche Fähigkeit, ihren Körper zu kontrollieren, war schon damals aufgefallen.
Sie schüttelte die Erinnerung ab, während Ian die Bilder fortpackte und sich dann wieder ihr näherte. Seine Absicht war offensichtlich, aber dagegen hatte sie nichts - es würde all ihre Gedanken vertreiben. Du
brauchst keine Angst vor mir zu haben, raunte sie dann doch leise, ließ zu, dass er sie an sich zog und gab sich dann größte Mühe, ihren Kopf auszuschalten.

**

Ihr Kopf lag auf Ians nackter Brust, der unordentliche Knoten ihrer Haare existierte nur noch halb, und sie atmete wieder ruhig. Es hatte funktioniert, den Kopf eine zeitlang auszuschalten, doch nun war langsam wieder alles beim alten.
Ich denke, ich werde mir die Haare kürzer schneiden lassen, sagte sie schließlich in die Stille hinein. Wer wusste schon, wann sie wieder in Ruhe mit Ian reden konnte? So oft hatten sie sich in den letzten Tagen verpasst. Gerade war zwar kein sonderlich guter Moment, sie machte die ganze Stimmung zunichte, aber die Zeit war nun einmal knapp. Nicht ganz kurz, aber in etwa so wie früher, vielleicht. Es wird besser sein. Dort. Also, wenn es für dich in Ordnung ist... Wenn Ian absolut Einspruch erhob, dann würde sie es lassen, aber das konnte sie sich kaum vorstellen. Haare wuchsen nach. Es spielte keine Rolle, wie sie dort aussah.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

"Die Klappe halten?", lachte er. "Du wirst schon sehen, wenn ich dir meine Präsentation darbiete, wird dir die Kinnlade herunter fallen." Vor Lachen vermutlich, weil es ihm kaum gelingen würde den Playboy zu mimen. Schon allein deshalb, weil er vermutlich selbst würde lachen müssen und was hätte er auch tun sollen? Sich mit Öl einreiben und lassziv auf sie zulaufen sollen? Nein. Umgekerht hingegen? Eine durchaus ... glänzende Vorstellung.


Oh, er war sicher, dass er neben Tharen nur hätte verblassen können. Viele Bilder aus seiner Kindheit und Jugend gab es nicht, aber gerade in diesem Alter hatte Ian vermutlich am schlimmsten ausgesehen. Todunglücklich und kurz vor der Flucht. Dass Tahiri Gefallen an ihm gefunden hatte war schon verwunderlich genug gewesen, aber mit siebzehn hatte Ian schon wesentlich besser ausgesehen. Noch immer schlaksig und dünn, aber nicht mehr so dürr. Trotzdem kein Tharen.
"Heute spielt zum Glück eine Rolle, dass ich eine Chance habe." Und da ließ er doch für zwei Sekuden so glaubhaft wie nur möglich seine Muskeln spielen. "Immerhin ist da jetzt was zum Verlieben, auch ohne Negligé."

Zum verlieben war auch, ob sie es akzeptieren wollte oder nicht, genau der Ausdruck, mit dem sie ihm dann entgegensah. Kratzbürstig eben. Manchmal anstrengend und dann wieder attraktiv zur gleichen Zeit. Ian zuckte bloß mit den Schultern, als sie die ahnungslose mimte, die keine, absolut keine Ahnung hatte, was er meinte.

Weitere Bilder folgten und mit dem letzten auch ein Widerspruch. Ian hatte keine Ahnung, was genau Sukita war – aber er hatte eine sehr genaue Ahnung davon, was er jetzt wollte. „Vielleicht solltest du heute welche vor mir haben…“ Wenn er bis eben irgendwie sentimental gewesen war, änderte sich das ein wenig. Bis eben noch bedächtig und gerührt, war da jetzt etwas anderes, viel ungestümeres.

Eowyn gelang es wesentlich schneller wieder zum Alltag zurückzukehren. Während Ian noch ein wenig Zeit brauchte, wieder richtig in der Realität anzukommen, sprach sie schon davon, sich die Haare schneiden zu wollen.
Dort war nicht gerade der Ort, an den Ian jetzt denken wollte. Nicht, nachdem er gerade ganz woanders gewesen war. Trotzdem, er lachte kurz und leise auf, als er Eowyn in die Seite kniff. „Weiß du Wyn, du bist klug und unfair.“ Diesen Moment zu wählen war sogar sehr klug. „Mich erst in eine andere Welt entführen und jetzt mit so was zu kommen…“ Dass da nicht mehr so viel war, was er ihr nun entgegensetzen konnte, war beinahe klar gewesen. „Ich lasse meine Wachsen, du willst deine Schneiden…“ Vorsichtig löste er ihren Knoten ganz auf, strich ihr durch das Haar, brachte es dann auf die Höhe, wie es auf den Bildern zu sehen war – nein, ihr Vorschlag gefiel ihm nicht. Gar nicht. ‚In etwa so wie früher‘. Er seufzte. „Na schön. Bis auf die Schulter.“ Was nicht wie ein Befehl klang, aber doch wie ein … trauendes Abschied nehmen? “Sonst noch irgendeine Veränderung?“, schielte er zu ihr, als er den Arm enger um sie legte. „Wenn ja, musst du dir noch mal was Kluges einfallen lassen.“



Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Zurück
Oben