[ Mittlere Ebenen - Auf einem Gebäude ]
War hatte sich mittlerweile eine Sonnenbrille angezogen und dann einen Mantel mit Kapuze genommen, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. So würde man ihn auf gar keinen Fall erkennen.
Er trat neben den Mann, der am Rande der Gebäudeoberfläche stand. Ein Meter weiter und er würde hunderte Meter in die tiefe stürzen. War musste sich etwas gegen den starken Wind stemmen.
Ohne den Mann anzusehen starrte er einfach ebenfalls in die Tiefe hinab. Einige Kilometer entfernt konnte man sehen, wie die letzten Trümmer des vor wenigen Minuten abgestürzten Raumschiffes gelöscht und dann analysiert wurden.
"Sie haben gute Arbeit geleistet, Colonel"
"Danke, Sir. Das ganze Zeugs so schnell herbeizuschaffen war nicht gerade einfach.
Den alten, schwarz lackierten YT-1300 hatten wir schnell gefunden. Ein R2 auch. Aber ein paar Admiralsuniformen und persönliche Gegenstände von ihnen. Das war nicht gerade einfach. Vor allem, da niemand etwas davon erfahren sollte."
Wars Plan hatte darin bestanden, dass seine Leute ein weiteres Schiff herbeischafften, dass genauso aussah wie die Darkness. Und dann sollten sie halt noch einige weitere Dinge herbeischaffen, die bestätigen würden, dass es sich um die Darkness handelte. Narwhn hatte dann den entsprechenden Holonet News - Bericht geschrieben. In dem Beriht stand ebenfalls, dass sie die Zeugenaussage eines Jedi hatten. Dies war eigentlich nur, weil sie die Jedi etwas aus der Schusslinie bringen wollten. War hoffte nämlich, dass er unter den Jedi zumindest noch ein paar Verbündete hatte. Aber das waren halt nur Vermutungen. Er musste sich von der Republik zurückziehen, da sie nicht mehr das war, für das er früher gekämpft hatte. Wie die Jedi dazu standen, wusste er nicht. Nur, dass eine ihrer Hauptaufgaben der Schutz der Republik war. genau diese Republik, die ihn zu Tode verurteilt hatte.
"Ich weiß ihre Arbeit zu schätzen, sie und ihr Team werden auch entsprechend belohnt werden."
"Nein, Sir. Wir wissen, dass sie zu Unrecht verurteilt wurden. Es gibt einige Dinge, die in der Republik nicht mehr stimmen. Wir stehen loyal zu ihnen und sind bereit, alles für sie zu tun. Wir sind ihre Soldaten, nicht die der Republik. Und dafür brauchen wir keine Belohnung."
"Ich danke ihnen. Ich hoffe, sie wissen, auf was sie sich da einlassen."
Er war froh darüber, dass es noch Leute gab, die auf seiner Seite standen. Es gab viele Dinge, über die er nachdenken musste. War wusste, dass er auf Coruscant nicht sicher war. Bevor sich einige Dinge nicht gelegt hatten, musste er sich zurückziehen.
Er drehte sich weg vom Anblick des abgestürzten Raumschiffes und schaute in exakt die andere Richtung. Der Jedi-Tempel ragte mit seiner Schönheit und seinem Glanz weit aus dem üblichen Anblick Coruscants heraus.
Dort war sie jetzte. Er seufzte leise und starrte auf den Boden. Vielleicht war sie auch der Grund, warum er überhaupt noch auf Coruscant war. Er hatte nicht die Zeit gehabt, sich richtig von ihr zu verabschieden. Er wollte sie gerne nochmals sehen. Egal, wie riskant es war.
"Weiß man mittlerweile etwas über den Verbleib von Jedi-Rat Gil Galad ?"
Wenn einer die Antwort auf diese Frage hatte, dann dieser Mann. Und er würde ihm die Antwort noch eher geben können, als der Geheimdienst der Neuen Republik.
"Sicher doch. Er ist schon vor einer Weile zurückgekehrt. Ich weiß nichts genaues, nur einige Stimmen, die behaupten, dass er sich verändert hat."
War verharrte einen Moment. Ihm schossen einige Gedanken durch den Kopf. Und auch viele Bilder. Er versteifte sich kurz, entspannte sich dann aber wieder soweit, wie es ein zum Tode Verurteilter zulassen konnte.
Die Bilder von ihr waren von einem auf den anderen Augenblick aus seinem Kopf gewichen. Er freute sich auf jeden Fall für die Beiden, dass sie sich endlich wieder hatten. Wegen ihm hatten sie sicher genug leiden müssen. Sein Platz war nicht mehr hier, sein Platz war woanders. Und seine Gedanken die er bezüglich ihr hatte waren auch unngebracht, Träumereien vielleicht. Er war tief gefallen, doch Leute wie der Colonel neben ihm und einige Aufgaben die er noch verbringen musste, waren ihm ein Netz gewesen, die ihn aufgefangen hatten. Für solche Dinge wie Gefühle und Liebe durfte er mittlerweile eh keinen Platz mehr haben.
War zog seine Sonnenbrille kurz ab und reinigte die Gläser an seinem dunklen Umhang.
"Na dann werd ich mal aufbrechen und alles vorbereiten. Sobald wir ein paar Nachschubwege abgesichert haben können wir einige Leute rüber holen und darüber reden, wie wir weiterhin handeln werden.
Halten sie die Ohren steif! Und viele Dank nochmals"
"Machen sie's gut, Blade. Nichts zu danken, ich bin immer bereit, ihnen zu helfen. Werde ihnen eventuell auch bald folgen."
War nickte nur nochmals und ging dann auf eine A-Wing etwa in der Mitte des Daches zu. Der Jäger war schon etwas älter, was man ihm auch ansah. Doch er würde schon noch bis zu seinem Ziel kommen, auch wenn es bequemere Reisemöglichkeiten gab. Freddi war bereits mit der Darkness gestartet und hatte einige Soldaten, die zu einer Spezialeinheit gehörten, mitgenommen.
Er hatte eigentlich geplant, noch etwas länger hier zu bleiben, doch er hatte erkannt, dass es nichts mehr gab, was ihn hier halten würde. Mit einem leisen Seufzer und einem letzten Gedanken an die Jedi-Rätin, die nun hoffentlich glücklich war, stieg er die Leiter hinauf, setzte sich in die A-Wing und schloss die Kanzel.
Er fuhr langsam die Maschinen hoch, und ließ den Jäger einige Meter in die Höhe schweben. Alle System waren im grünen Bereich. Der Mann am Rande des Gebäudes stand immer noch an der gleichen Stelle wie vrohin, scheinbar unbeweglich wie eine Statue. War hatte ihm viel zu verdanken.
Schließlich beschleunigte er die AWing, reihte sich in die Verkehrsstraßen ein und schenkte dem Jedi-Tempel einen letzten Blick, bevor er die Nase hoch zog und dann nach eingeholter Erlaubnis durch einen geöffneten Teil von Coruscants Schilden den Planeten verließ.
Glücklich darüber, dass es keine weiteren Komplikationen gab aktivierte er schließlich die Schilde, entfernte sich weiter von den ganzen Golan Stationen und Kampfschiffen, bis er den Masseschatten des Planeten verlassen hatte.
War fühlte sich irgendwie alleine. Er hatte ganz gewiss keine Angst davor, alleine zu fliegen. Er hatte nur Angst vor seinn Gedanken und Gefühlen. Nun aktivierte er den Hyperraumantrieb und sofort verschwand der Jäger auf seiner ersten Hyperraumetappe.
[ / Hyperraum - A-Wing ]