Coruscant

- Coruscant - Sicherheitseinrichtung - Zellentrakt - Isolierungszelle 5 - mit Malgaren, Cris, Selby (in Uniform), Triggit (als Gefangener) -


Stille, Dunkelheit, Kälte, ... Das Mädchen kauerte in einer Ecke, die Arme fest um die Knie gelegt, die Augen geschlossen und immer hin und her schaukelnd. Die Drochs waren überall und es tat so weh. Jeder einzelne Biss schmerzte und sie fühlte sich, als ob ihr das Leben ausgesaugt wurde.
Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Lichtschein fiel von draußen in den dunklen Raum. Catherine sah auf. Jemandes Schatten wurde auf den Boden geworfen und als sie zur Tür blickte, konnte sie dort eine Person stehen sehen. Sie kniff die Augen zusammen, weil sie das Licht nach den vielen Stunden in Dunkelheit blendete. Sie erkannte nicht, wer es war... Die Gestalt trat nach kurzem Zögern ein und kam auf sie zu. Es war ein Mann, mehr, konnte sie wirklich nicht erkennen.

Nun erst besinnte sie sich. Keine Drochs, dies war nicht Nam Chorios, also war sie auch nicht gerettet worden... Sie war eine Gefangene des Imperiums und wahrscheinlich holte man sie jetzt zu ihrer Hinrichtung ab. Oder man vergeudete einfach keine Zeit und erschoss sie auf der Stelle?! Catherine zitterte, doch nicht aufgrund von Angst, sondern durch die Tatsache, dass sie müde und geschwächt war und da sie fror.
Als die Gestalt vor ihr stand, sagte er in barschem Ton, dass sie rasch aufstehen und folgen solle. Rasch aufstehen und folgen - Sie wurde also doch zur Exekution fortgebracht. Die Lieutenant des republikanischen Geheimdienstes seufzte tief. Dann nahm sie sich zusammen und drückte sich an der Wand hoch. Sie musste sich stützen und war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber es ging schon.
Plötzlich kamen drei weitere imperiale Offiziere oder Agenten oder was auch immer herein. Catherine hatte keinen so rechten Durchblick mehr. Sie konnte im Moment nicht klar denken... Was ging hier eigentlich vor?


- Coruscant - Sicherheitseinrichtung - Zellentrakt - Isolierungszelle 5 - mit Malgaren, Cris, Selby (in Uniform), Triggit (als Gefangener) -
 
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[OP]Ja, das war schon so beabsichtigt...;)[/OP]

[Coruscant, Sicherheitseinrichtung, Zellentrakt, Isolierzelle 5]- Malgaren, Cris, Cat, Selby, Triggit, Rapallo, Soldaten

Kaum hatte Cris die arg mitgenommen wirkende Lieutenant Souls erkannt geschahen mehrere Dinge. Agent Malgaren trat, ganz in seiner Rolle des imperialen Soldaten, tiefer in die Zelle und befahl der Geheimdienstlerin mit vorgehaltener Waffe, ihnen zu folgen – und wurde durch die scharfen Worte eines anderen Mannes durchbrochen. Drei weitere Imperiale – ob getrieben durch einen üblen Zufall oder dadurch, dass das Team aufgeflogen war – standen vor der Zelle, deren Anführer nun logischerweise von Selby eine Erklärung einforderte. Der verkleidete Pilot räusperte sich leicht.

„Nun... also... diese Gefangene wird nach Akrit’tar versetzt, als Strafmaßnahme...“

Der lederbehandschuhte Imperiale wirkte, als würden ihm jeden Moment die Augen aus dem Kopf fallen. Urplötzlich hatte er eine geschmeidige, tödlich wirkende Blasterpistole in der Hand.

„Das glaube ich nicht... sie wird exekutiert. Und ich schätze, da ist sie nicht die einzige...“

In diesem Moment handelte Cris. Er versetzte ihrem „Gefangenen“ einen derart heftigen Stoß, dass dieser fast ungebremst auf den bewaffneten Offizier zutorkelte und ihn anrempelte. Reflexartig feuerte der Imperiale, worauf sein Schuss die Brust ihres „Gefangenen“ durchbohrte und dieser erstickt keuchend zu Boden sackte. Diese Ablenkung hatten Cris und Malgaren (Selby mit etwas Verspätung) indes genutzt, um ihrerseits ihre Waffen zu benutzen. Nun lagen vier Tote Imperiale in und vor der Isolierzelle, daneben eine vollkommen verstört wirkende Lieutenant Souls.

“Die Zeit der Geheimniskrämerei ist vorbei...“, murmelte Cris, kurz bevor eine schrille Sirene ertönte.

„Achtung! Sicherheitsalarm in Arrestblock 11-38! Wiederhole, Sicherheitsalarm in Arrestblock 11-38!“

„Zeit, diese Party zu verlassen, was?“, vermutete Selby, der sich trotz der widrigen Umstände ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte. Cris jedoch nickte lediglich grimmig und beugte sich zu Souls herunter, um die vollkommen entkräftete Frau aufzurichten und abzustützen.

“Es ist bald vorbei, Lieutenant... halten Sie noch etwas durch!“

Als wollten sie seine Aussage lächerlich machen, schlugen kurz darauf mehrere Blasterschüsse direkt neben Selby in der Wand ein, der sich daraufhin geschockt in die Zelle zurückzog.

„Wir... bekommen Gesellschaft...“

Malgaren, geben Sie Feuerschutz! Selby, Sie helfen mir!“

Während der Agent sein bestes tat, die angreifenden Soldaten – aus dem Augenwinkel zählte Cris vier – in Deckung zu zwingen und davon abzuhalten, dass ein bequemes Ziel darstellende Dreiergespann unter Feuer zu nehmen, dirigierte Cris Selby und Souls in eine kurze Distanz den Gang in die entgegengesetzte Richtung herunter bis zu einer Tür.

“Wie gut, dass wir den hier haben...“, murmelte der ehemalige Sturmtruppler und öffnete die durch den Sicherheitsalarm automatisch verriegelte Tür mit dem Codezylinder ihres ersten Gefangenen, woraufhin diese tatsächlich den Weg freigab.

“Kommen Sie!“, rief er Malgaren zu, der sich mittlerweile gegen die doppelte Anzahl an Soldaten zur Wehr setzen musste. Kaum hatte er sich jedoch nach einem waghalsigen Manöver wieder zu ihnen gesellt, verriegelte Cris die Tür erneut hinter ihm.

“Das hält `ne Weile... jemand verletzt?“

Rasch versuchte er, sich im neuen Korridor zu orientieren. Die Tatsache, dass er durch den Alaram verriegelt worden war, sprach durchaus dafür, dass sich ihnen hier ein Weg raus aus diesem Komplex eröffnet hatte. Nur wohin?

“Hoffentlich hat dieses Gebäude auf dieser Ebene einen Gleiterparkplatz oder so...“ Leicht ächzend raffte er sich auf, um Souls weiterhin mit Selbys Hilfe zu stützen.

Malgaren, Sie gehen vor...“

In ihren Ohren klang weiterhin der schrille Ton der Sirene...

[Coruscant, Sicherheitseinrichtung, Zellentrakt, Korridor]- Malgaren, Cris, Cat, Selby
 
- Coruscant, Sicherheitseinrichtung, Zellentrakt, Isolierzelle 5 - Malgaren, Cris, Cat, Selby -

Imperiales Feuer hat die Gruppe in die Isolierzelle gedrückt, nun saßen sie in einer Falle. Es war nur zu deutlich, dass der einzige Ausgang in den mit Soldaten verunstalteten Gang führt. Doch zu ihrem Glück griffen sie alle von einer Seite an, die andere war frei. Der Agent atmete auf, als er daran dachte, was mit ihnen passieren würde, hätte er keine Granaten mitgenommen. Er holte eine Rauchgranate hervor und warf sie in die Tür, so dass sie im Gang zwischen ihnen und den Soldaten landete. Das nutzte nicht wirklich etwas, denn sie haben begonnen blind durch den Korridor zu schießen, so musste Ray eine Hand mit einem Thermaldetonator durch die Türöffnung ausstecken und ihn durch den Rauch werfen. Als er die Explosion und die Schreie hörte, sprang er durch die Tür auf den Fußboden.

Er wusste, dass die Sodaten höchstwahrscheinlich in die Brusthöhe zielen, und wollte sich einen Vorteil verschaffen, indem er sich möglichst tief hielt. Und in der Tat, als einer der Imperialen wieder zu schießen begann, feuerte der Agent eine Sekunde später auf den Funken, dann suchte er sich Deckung. Jetzt war er es, der den Gang unter der Kontrolle hatte - fragte sich nur, wie lange.

Die anderen drei kamen durch. Ray konnte nicht sehen, wie viele Soldaten sich jenseits des Rauchschleiers befanden und auch nicht, wie viele er insgesamt getroffen hat - er tippte auf drei - doch an der zunehmenden Feuerdichte war zu erkennen, dass sich immer mehr Imperiale zu den Isolierungszellen zusammenzogen. Es war Zeit zu gehen. In kurzen Salven schießend ging er rückwärts zu der von Cris geöffneten Tür und atmete auf, als sie endlich zu war. Sie waren allein. Ray lud die Maschinenpistole nach - zwei Sekunden dauerte der Vorgang - und nickte Cris zu.

Im Laufschritt rannten sie durch die Ebene dorthin, wo Ray einen Parkplatz vermutete. Als sie sich einem näherten, sahen sie zwei Wachen vor sich. Ray tötete den einen, den anderen erschoss Selby, bevor die Soldaten iregnd etwas unternehmen konnten. Der Agent riss die Tür auf und sie fanden sich auf einem kleinen Gleiterparklatz wieder. Es stand ein einziges Fahrzeug auf dem Betonboden. Jemand saß mit geöffneten Türen am Steuer - ein Techniker vermutlich. Als er die bewaffneten Männer sah, zuckte seine Hand zum Steuerknüppel, doch Ray war schneller.

Er zerrte den toten Pilot aus dem Gleiter und überließ Selby die Steuer, während er die Hintertür für Cris und Cat aufmachte und sich ihnen folgend in den Gleiter setzte. Er machte noch nicht die Tür zu, als Selby den Gleiter startete und sie die Sicherheiteinrichtung verließen. Malgaren blickte sich besorgt um.


"Sie werden schnell auf diesen Gleiter hier kommen. Wir müssen sie abschütteln, wir dürfen sie nicht zur 'Queen of Blades' führen, sonst werden wir den Planeten nicht so verlassen können, wie wir auf ihn angekommen sind. Vielleicht sollten wir uns irgendwo verstecken, bis der Alarmzustand vorbei ist?"

- Coruscant, im Gleiter - Malgaren, Cris, Cat, Selby -
 
- Coruscant - Sicherheitseinrichtung - Zellentrakt - Isolierungszelle 5 - mit Malgaren, Cris, Selby (in Uniform), Triggit (als Gefangener) -


Ein Wortwechsel, dem die junge Frau nicht ganz folgen konnte und plötzlich fielen Schüsse. Catherine sank an der Wand entlang wieder zu Boden. Sie fragte sich, was hier eigentlich vorging und im selben Moment beugte sich ein anderer Mann zu ihr hinunter und sie vernahm eine bekannte Stimme: “Es ist bald vorbei, Lieutenant... halten Sie noch etwas durch!“ Das war Sheldon. Sie kannte ihn nur flüchtig, aber sie kannte ihn und er hatte den gleichen Rang wie sie - im Geheimdienst der Republik. Schlagartig wurde ihr klar, dass das eine Rettungsaktion sein musste.
Er half ihr erneut aufzustehen und stützte sie ab. Sie war immer noch ziemlich schwach, aber jetzt war sie nicht mehr allein, was sie sehr erleichterte. Doch dann fielen wieder Schüsse. Ein weiterer Mann, den die Lieutenant jedoch nicht kannte, kam und half Sheldon sie abzustützen. Sie liefen - soweit dies mit ihr möglich war - den Gang hinunter und durch eine Tür, die der Lieutenant hinter ihnen verschloss. Nun erkannte sie, dass auch Malgaren dabei war.
Jetzt bemerkte sie auch die schrille Alarmsirene. Sie hatte sie vorher in dem ganzen Trubel völlig überhört - was seltsam war, da sie so laut war. Irgendwann kamen sie dann zu einem Gleiter. Catherine ging das alles im Augenblick viel zu schnell. Ihre Sinne waren nicht halb so scharf, wie sie hätten sein sollen und in seinem Kopf hämmerte es schrecklich. Ihr war schwindelig und sie war froh sich endlich einmal hinsetzen zu können. Sie schloss die Augen und griff sich mit einer Hand an die Stirn...


- Coruscant - in einem Gleiter - mit Malgaren, Cris und Selby (in Uniform) -
 
[Coruscant, im Gleiter]- Malgaren, Cris, Cat, Selby

Kaum hatten sie die Türen des Gleiters hinter sich geschlossen, beschleunigte Selby, was die Aggregate hergaben. Malgaren, Lieutenant Souls und Cris wurden von der Beschleunigung in die Polster gepresst, ehe der ehemalige Sturmtruppler die Gelegenheit hatte, sich die Lieutenant näher anzusehen. Äußerlich zeigte sie die typischen Nachwirkungen imperialer Langzeitfolter: wie war blass, hohlwangig, hatte dunkle Ringe unter den Augen und wirkte stark desorientiert. Vielleicht mochte es sie später beruhigen, wenn Cris ihr berichtete, dass ihr Peiniger der erste Tote der Befreiungsaktion gewesen war.

“Hier auf Coruscant werden die Imperialen es schwer haben, uns zu verfolgen – wenn dieser Gleiter mit einem ihrer Standardpeilsender ausgestattet ist. Die sind recht einfach außer Kraft zu setzen...“

Vorsichtig, um Selby nicht zu behindern, beugte Cris sich vor und tastete die Armaturen des Gleiters ab. Nach einer Weile verzog sich seine Miene zu einem erleichterten Lächeln.

“Na also. Sobald wir außer Sichtkontakt sind, werden sie uns nur schwer wiederfinden...“

Urplötzlich erzitterte der Gleiter.

„Na klasse... zwei Speederbikes auf Sechs Uhr...“, keuchte Selby und zwang das Gefährt in eine scharfe Rechtskurve, bedenklich nahe vorbei an einem schwerfälligen Lastgleiter im auf der mittleren Ebene, die sie inzwischen erreicht hatten, dichten Verkehr.

“Schütteln Sie sie ab!“

„Ich versuche es ja, verdammt...“

“Aufpassen!!!“

Im letzten Moment riss der Pilot das Steuer erneut herum, um einem anderen Gleiter auszuweichen, dessen Fahrer – wie Cris zu erkennen meinte – ihnen wüste Gesten hinterher warf. Und die beiden Bikes klebten immer noch an ihnen...

„Festhalten!“

Der Gleiter beschleunigte weiter, so stark, dass Cris seine Finger panisch in das Polster krallen musste. Coruscants Lichter flogen in langen Linien an ihnen vorbei, ebenso wie etwaige Hindernisse, die scheinbar nur Selby richtig erfassen konnte. Plötzlich ertönte hinter ihnen ein berstendes Krachen.

„Tja, da war es ein Bike weniger...“, kommentierte Selby mit unwahrscheinlicher Ruhe, bevor er den Gleiter in einem atemberaubenden Sturzflugmanöver aus dem Hauptverkehrsfluss in eine schmale Lücke zwischen zwei Wolkenkratzern lenkte. Tiefer und tiefer sanken sie, bis Cris zu realisieren begann, dass Selby bereits das GD-Depot ansteuerte. Sie hatten das zweite Speederbike bereits abgeschüttelt.

“Mann, was für ein Ritt...“, murmelte Cris halb betäubt, der in diesem Moment dankbar war, in letzter Zeit nur wenig feste Nahrung zu sich genommen zu haben. Ein wenig beneidete er Lieutenant Souls, dass sie wahrscheinlich nichts von der rasanten Flucht mitbekommen hatte.

„Da haben wir unser kleines Versteck...“

Nachdem Cris das Comsystem des Gleiters rasch auf den komprimierten Öffnungscode des Schotts ihres versteckten Hangars programmiert hatte, öffnete sich dieses langsam und gewährte ihnen Eintritt in dieses Refugium, wo die Queen of Blades unberührt auf sie wartete. Grinsend stieß Cris Malgaren und Selby an die Schultern.

“Na also, meine Herren... verladen wir unsere empfindliche Fracht und verlassen wir dieses Betongrab...“

[Coruscant, geheimer GD-Hangar, im Gleiter]- Malgaren, Cris, Cat, Selby
 
- Coruscant - Gleiter - mit Malgaren, Cris, Selby (in Uniform), Triggit (als Gefangener) -

Catherine bemerkte nur beiläufig, wie die Motoren des Gleiters starteten und sich das Gefährt in Bewegung setzte. Wie froh sie doch war, nun endlich wieder in Begleitung freundlich gesinnter Personen zu sein. Die Folter hatte sie sehr mitgenommen. Sie wusste nicht einmal wie lange sie überhaupt in imperialer Gefangenschaft gewesen war, da sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Im Moment versuchte sie der Erschöpfung stand zu halten und wach zu bleiben. Dabei kamen ihr Lieutenant Sheldons Worte wieder in den Sinn “Es ist bald vorbei...".
Mit diesem Gedanken wurde sie nun doch von der Müdigkeit überwältigt und schlief ein. Sie merkte nicht einmal, dass sich ihr Kopf auf die Schulter des Lieutenants, der neben ihr saß, legte...


- Coruscant - geheimer GD-Hangar - im Gleiter - mit Malgaren, Cris, Selby (in Uniform), Triggit (als Gefangener) -
 
- Coruscant, im Gleiter - Malgaren, Cris, Cat, Selby -

Ray hatte keine Gelegenheit, sich Cats Zustand näher anzuschauen, er war sehr mit den beiden Bikes hinter ihnen beschäftigt. Er ärgerte ihn, dass seine Waffe über keine große Reichweite verfügte, so dass er abwarten musste, bis die Bikes in Schussweite waren. Doch es war nicht mehr nötig, Selby beherrschte die Maschine perfekt, und bald waren sie jeglicher Verfolgung los, und noch ein wenig später standen sie vor dem Hangar.

Der Agent merkte, dass Cat eingeschlafen war. Behutsam nahm er das Mädchen auf den Arm, und erst jetzt sah er, was für schreckliche Spuren die Gefangenschaft und die Folter auf ihr hinterlassen hat. Sie war blass und abgemagert, er spürte ihr Gewicht kaum. Diese... Ray musste für einen Augenblick die Zähne zusammenpressen. Er hatte genug Konfrontationen mit menschlichem Leid in seinem Leben, bei den Kriegsoperationen sah er die Leichen von seinen Feinden und seinen Kameraden, es sah Verletzte, die vom Schmerz schrieen, doch das hier... Es war unfassbar, ekelhaft, diese ausgefeinderte Art der imperialen Folter und was sie aus einem Menschen macht. Wird sie es je vergessen können? Malgaren schaute Sheldon skeptisch an.


"Ich teile Ihre Freude, Sir, doch ich würde erst dann feiern, wenn wir im Hyperraum nach Corellia schweben. Nur für alle Fälle."

Doch auch er konnte sich ein erlöstes Lächeln nicht verkneifen. Wenn sie kein besonderes Unglück hätten, haben sie es schon praktisch hinter sich. Ray betrat die Jacht und legte Cat auf eine weiche Liege in der Schlafabteilung, deckte sie zu, dann ging er zum Cockpit. Selby startete schon das Schiff, und bald ließen sie die Stadt unter sich, immer höher durch die Atmosphäre von Coruscant empor steigend.

Dann wurde das Blau des Himmels immer mehr zum Schwarz der Weiten des Weltalls. Wieder sahen sie die Macht der imperialen Flotte vor sich, wieder spante sich Ray an. Doch es gab keinerlei Reibungen mit der Flugkontrolle. Das Imperium hat die Ankunft und Abfahrt der 'Queen of Blades' anscheinend (noch) nicht mit Ereignissen im Sicherheitsgebäude in Verbindung gebracht. Trotzdem spürte Ray kalten Schweiß am Rücken, bis sie alle Sicherheitssphären hinter sich hatten und bereit zum Hyperraumsprung waren.


- Orbit um Coruscant, an Bord der 'Queen of Blades' - Malgaren, Cris, Cat, Selby -


[OP]Weiter im Weltall (?)[/OP]
 
[Coruscant City - Imperial Starport] - Lord Croon

Lautlos durchschoss das Shuttle die stickige Nachtluft und verschwand im ewigen Meer der Düsen und Holo-Werbungen. Seinen Befehl hatte der Pilot ausgeführt und war sofort bei Ablieferung des Passagiers wieder verschwunden.

Unter tausenden von Individuen stand der Warrior schwach atmend. Sein Gesicht vergraben in der nachtschwarzen Kapuze und sein mondbleicher Körper umhüllt vom schweren Stoff der Robe. Sein Blick verschwand irgendwo in der Masse und schien totenstarr auf etwas fixiert zu sein, dass man mit Augen nicht erfassen konnte. Die Pupillen zu winzigen Punkten geschrumpft und die Netzhaut von der Kraft der Blitze im letzten Kampf - ohnmächtig des Sehens - zerstört. In einer eigenst erbauten Welt wandelnd, setzte der Warrior seinen Weg ächzend fort und durchfuhr die schwach leuchtenden Wellen der Macht.

Seit die Jedi fort waren von Coruscant hatte sich alles beruhigt. Hatte es das wirklich? Oder hatte der die Ruhe früher nicht bemerkt? Vielleicht hatte erst der Verlust seiner Augen ihn die eigentlich Natur des Sehens gelehrt.

Schwarze Wurzeln waren seine Gedanken nun. Durchzogen den Raumhafen und spalteten sich auf im verwirrenden Spiel der Macht. Überall durchstießen sie die Grenzen. Mauern der Gebäude, der Schiffe und die Wälle der Gedanken. Hinein traten sie leblos, jedoch bohrten sie sich pulsierend zurück zu ihrem Dreh und Angelpunkt: Croon.
Jeder Schritt, jeder stotternde Atemzug trug ihn weiter und verlaibte ihm eine andere Sicht der Situation ein.
Die flackernden Farben der Holobilder erhellten das Cockpit des Speeders der ihn zum Starcluster Inn bringen sollte. Die voll automatisierte Steuerkonsole flog diese Route oft genug, als dass Sensoren zur Flugkörpererkennung noch angebracht gewesen wären. Und auch wenn der Kurs so manche scharfe Kurve mit sich trug, merkte man im inneren des Cockpits höchstens einen sanften Stoss.

Die Augen des Sith waren seit dem Eintritt in den Speeder geschlossen gewesen und so verweilten sie auch jetzt. Denn auch bei ihm waren die Sensoren unnötig, hatte er doch seine Präsenz endlich in die Macht verschoben und sah nurnoch das was ihm die Macht brachte.


"Starcluster Inn/Seven Seasons Endstation. Wir wünschen ihnen eine gute Nacht, Sir Mal'Fazran."

Wimmernd kam die stählerne Stimme aus der Seitenbox und öffnete die Luke.
Sacht nickend erhob sich der schwache Körper des Sith und stieg aus. Sofort entfuhren die Wurzeln und durchzogen die Macht nach der erwünschten jämmerlichen Präsenz des Informanten. Ein edler Mann, gekleidet in teure Anzüge und bezahlt vom Coruscant-Konto des Sith. Sein Leben war verwirkt und schon vor Antritt der Reise hatte Croon aufgehört über ihn nachzudenken.

Die Luke schloss sich wieder und der Speeder verschwand zu seinem nächsten Kunden. Auch die Ruhe im Körper des Sith verschwand als sich seine Augen öffneten und die - durch die Macht erkundeten - Umrisse des Hotels als Informationen an die Augen weitergaben, welche sich dann ihr eigenes Bild bauten.

Kurz hob sich der Brustkorb unter Robe und schwach zuckte er wieder zusammen als Croon begann so zu atmen, dass er sich schneller fortbewegen konnte. Die Eingangstür im Blick nahm er Treppenstufe für Treppenstufe und schritt dann durch die geöffnete Tür...


[Coruscant City - Starcluster Inn] - Lord Croon
 
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Coruscant City – Hotel Seven Seasons – Suey

Suey stieg aus dem Taxi aus, griff nach ihrer Handtasche und sah dem Fahrer mit ausdruckloser Mine zu, wie er ihre Koffer dem Portier übergab. Der Fahrer warf der jungen Frau noch einen etwas skeptischen Blick zu, stieg dann hastig in sein Taxi und rauschte davon. Sueys Blick wanderte langsam die Fassade des riesigen Hotelbaus entlang in Richtung Himmel. Sie atmete tief ein und seufzte leise bevor sie sich anschickte dem Portier zu folgen.

„Calo, Solana mein Name. Ich habe reserviert.“

Suey schob die Reservationsbestätigung über den Marmortresen. Die Empfangsdame nahm die Daten mit einem strahlenden Lächeln auf, tippte mit ihren perfekt manikürten Fingern auf ihrer Tastatur herum und blickte dann auf.

„Herzlichst Willkommen im Seven Seasons, Frau Calo. Zimmer siebenundvierzig-dreiundachtzig, hier bitte ihre Karte. Ihr Gepäck wartet schon auf sie. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.“

Erschallte es liebreizend. Sueys Lippen waren fest aufeinandergepresst. Sie nickte stumm, nahm der Frau den Schlüssel aus der Hand und rang sich ein kleines Lächeln ab. Ihre Handtasche in der einen Hand, die Schlüsselkarte in der andren machte sie sich in Richtung Fahrstuhl auf. ‚Zu voll, verdammt noch eins!’ ging ihr durch den Kopf als sie die offene Fahrstuhltür und die vielen Leute darin sah. ‚Kannst du gleich dein Gesicht als Steckbrief an die Hoteltür kleben, da wird es vielleicht nicht ganz so bekannt.’ Mit halb gesenktem Kopf änderte sie die Richtung, und steuerte auf die Treppe zu.

An ihrer Zimmertür angekommen änderte sich Sueys Gesichtsausdruck. Scheinbar sogar gelassen trat sie ein, ließ ihre Handtasche auf die Couch und die Schlüsselkarte auf den kleinen Tisch daneben fallen. Ihren langen dunkelgrauen Mantel hing sie an die Garderobe wo sie auch ihre Schuhe stehen ließ auf, bevor sie ins Bad schlenderte um sich frisch zu machen. Sie spitzte sich etwas Wasser ins Gesicht, löste die Nadeln aus ihrem dunkelroten Haar, schüttelte es und stütze sich dann aufs Waschbecken um sich selbst ins Gesicht zu sehen. Erst jetzt, ohne die Anspannung konnte man erkennen, dass diese Frau nur ein Mädchen war, ein Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren. Sie starrte eine Weile in ihre eigenen dunkelgrauen Augen bevor sie sich mit einem Ruck aufrichtete. Als um einen unliebsamen Gedanken zu verscheuchen schüttelte sie kurz ihren Kopf und trat wieder aus dem Bad und ans Fenster des andren Zimmers.


"Schöne Aussicht."

murmelte Suey und lachte leise auf. Ihr Blick fiel auf das gegenüberliegende Hotel, das Starcluster Inn.
 
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[Coruscant City - Starcluster Inn] - Lord Croon

Im Restaurant angekommen hatte Croon platzgenommen und den Blick gen Tischplatte gesenkt. Das Licht war etwas gedämpft und die ersten Putzeinheiten wischten den Dreck vom Boden. Quer durch den Raum war die angeregte Unterhalten zweier Geschäftsmänner zu hören die sich keinen Deut um die Öffnungszeiten der Kantine scherten. Auch sie würde bald gehen und den Warrior allein lassen.

Durch Konzentration ging der Atme des Sith nun gleichmäßig und ließ keinen Zweifel zu, dass etwas mit seinem Körper nicht in Ordnung war. Auch sein Blick hatte sich erhoben und fokusierte den Eingang des Restaurants. Denn schon beim ankommen des Speeders hatte er die Schritte seines Informanten in der Macht gehört. Zögerlich und unsicher traten sie ihrem Ende entgegen. Sein trainierter Körper war umwickelt mit den teuersten Stoffen die man bekommen konnte und einige goldene Knöpfe zierten sein Hemd.

Als die jämmerliche Gestalt um die Ecke bog und in das Restaurant trat erhellte sich sein Blick künstlich und beäugte den Sith mit anschwellender berechnender Freude.
Sein Stuhl war schon zurückgeschoben und sein Drink serviert worden. Auch sein Zimmer war für diese Nacht reserviert, jedoch würde er niemehr darin schlafen, denn schon vor seinem Ankommen hat ein Gast mit dem Namen Mal'Fazran eingecheckt.

Ein kurzes Kopfnicken des Warriors und der Informant setzte sich - immernoch anwidernd lächelnd - auf den Stuhl und nahm einen Schluck.


"Es ist so lange her, euer Lordschaft. Wie ist es euch ergangen? War der Flug...angenehm?"

Während er sprach gleitete sein Blick für Sekundenbruchteile zur Fensterfront und wanderte dann wieder - mit einem noch breiteren Lächeln - zu seinem Gegenüber, dem Sith, zurück.

Zath Mal'Fazran. Was muss ich bloß über euch erfahren. Euer Anzug hat wohl doch keine zwanzigtausend Credits gekostet. Dafür berichtete mir die Bank, dass ihr bei einer Auktion mitgeboten habt. achtzehntausend Credits habt ihr geboten. Wohl für euer Hemd, nehme ich an...

Die Stimme des Sith war kontrolliert und tief. Kein krächzender Unterton lag mehr in ihr, kein stockendes Atmen durchbrach seine Sätze. Die Macht hatte seine Stimmbänder unter ihrer Führung und ließ keinen Patzer zu.

Doch auch das Gesicht des Informanten war kontrolliert, jedoch leider zu kontrolliert. So seelenruhig hatte er nie vor ihm gesessen. Kein Schweiß zeigte seine Furcht auf seiner Stirn. Nur der ewige kurze Blick zum Fenster verriet seine Absichten und trug ein jedes Mal die schwarzen Wurzeln des Sith durch die Macht hinauf zu dem Zimmer im Seven Seasons in dem sein "Ende" wartete...


[Coruscant City - Starcluster Inn - Restaurant] - Lord Croon, Zath Mal'Fazran
 
Coruscant City - Seven Seasons - Suey

Die Nacht war weiter fortgeschritten und Suey warf einmal mehr einen Blick zur vergoldeten Uhr. Jetzt raffte sie sich auf, packte ihre Karten, mit denen sie gerade 2 Stunden lang Patiencen gelegt hatte in ihre Handtasche und warf einen ruhigen Blick auf ihren noch verschlossenen Koffer. Noch einmal schweiften ihre Blick in Richtung Uhr. Sie nahm ein paar Handschuhe aus ihrer Manteltasche, zog diese an und öffnete dann den Koffer.

„Frisch auf ans Werk.“

Ein selbstsicheres Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie die Einzelteile ihres Blastech E-17D Scharfschützengewehrs hervorholte. Mit routinierten Handgriffen machte sich das Mädchen daran das Gewehr zusammenzusetzen. Immer wieder fiel ihr eine Strähne ihres Haares ins Gesicht, die sie ungeduldig zurück strich. Nachdem sie ihr Werk überprüft hatte stellte sie sich ans Fenster, band ihre Haare zur einem Zopf und blickte durch die Fenster des gegenüberliegenden Hotels in dessen beinahe leeres Restaurant. Beinahe… es saßen nur 2 Gestalten ganz in der Nähe des Fensters. Die eine kannte sie nicht, und würde sie auch – dank der anderen nie kennen lernen. Auftraggeber und Opfer.

„Achja“

seufzte Suey und zog sich Mantel und Schuhe an. Ihre Handtasche stand unberührt an dem Platz auf der Couch. Suey sah sich im Zimmer um. ‚Alles fertig zur Abfahrt.’ Der Gedanke beruhigte sie. Alles lief planmäßig.
Sie ging zum Fenster und öffnete es. Statt kühler Nachtluft erwartete sie dicker Stadtmief. Sie verzog kurz das Gesicht und rückte ihr E-17D in die richtige Position. Sie kniff ein Auge zu und sah mit dem anderen durch den Sucher. Ihr Ziel saß ruhig da, keine Anzeichen auf irgendeine Störung und doch krampfte sich Sueys Magen zusammen. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. ‚Meine Güte, reiss’ dich zusammen, du blöde Göre, das ist doch nicht das erste Mal.’ Der Versuch sich zu beruhigen schien erst zu scheitern. Sie schloss kurz ihre Augen, atmete bewusst ruhig und unterdrückte das immer wieder aufwallende Gefühl.
Noch ein weiteres Mal visierte sie ihr Ziel an und drückte ab.
 
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[Coruscant City - Starcluster Inn - Restaurant] - Lord Croon, Zath Mal'Fazran

Der Abzug rastete ein und der Schuss ging los. Lautlos durchpfiff die Energieladung die Nachtluft. Doch weniger Lautlos durchbrach sie jede einzelne Wurzel in der Macht. Jeder einzelne Strang der zu der Präsenz des Sith führte brach ab und ordnete sich in Sekundenbruchteilen neu an.

Der Raum begann zu pulsieren und die Wurzeln schienen sich zu wandeln. Immer mehr Kraft floss in sie und fokusierte sie unter dem Tisch an dem das Gespräch geführt wurde.

Die Augen des Sith schlossen sich und ein letzter whispernder Luftausstoß drang dem Informanten entgegen.


"Narr..."

Im selben Moment brach der Stuhl unter dem schwachen Körper des Warriors zusammen und ließ ihn unsanft auf dem Rücken landen. Zeitgleich wurde der Tisch aus der Bodenverankerung gerissen und schleuderte den Kopf des Informanten zurück auf dessen Rücken. Wenige Sekunden später durchschmolz die Energieladung des Gewehres das Fenster und traf schoss über dem Warrior hinweg in einen benachbarten Stuhl.

Der Geruch von verschmortem Stoff drang dem Sith in die Nase, doch er nahm ihn nicht mehr wahr. Sein Geist wanderte bereits in der Macht. Die schwarzen Wurzeln wuchsen hinaus auf die Straße und ebneten ihm den Weg zur Quelle diesen Übels. Die durchschossene Fensterfront zersprang und die Scherben wurden hinausgeschleudert. Einen schützenden Schild aus spiegelnden Splittern bildeten sie und ließen kein durchdringen mit Sensoren zu.
Eben diesen Moment nutze der Warrior um sich zu erheben und mit Hilfe der Macht aus dem Restaurant zu entkommen. An der Tür angelangt erhob der Sith ruckartig die Faust und schloss die Kantinenkonsolen kurz, welche daraufhin explodierten und den Alarm im Hotel auslösten.

Ächzend trat er in die Eingangshalle und starrte den Mann an der Rezeption mit angstverwirrt an. Gekünstelt stotternd kam seine Stimme hervor:


"Eine B...Bombe...wir werden alle sterben..."

Als der Herr das Wort "Bombe" vernahm weiteten sich seine Augen und er schrie nurnoch schockiert in die Hauptsprachsensoren des Hotels.

"Bombenalarm! Alle Gäste hinaus auf die Straße!"

Er arbeitete sichtlich schwer daran nicht kreischend davonzurennen und ergänzte mit etwas kontrollierterer Stimme:

"Bitte geraten sie nicht in Panik. Es wird ihnen nichts geschehen."

Doch im selben Moment stießen Massen von Individuen aus den Aufzügen und rannten sich auf den Treppen nieder, alle mit dem selben Ziel. Alle wollten sie so schnell wie möglich heraus aus dem Hotel und sich auf der Straße in Sicherheit bringen. Und eben dieser Schwall an Personen würde Croon das gewollte Chaos bringen aus dem er seine Ruhe gewinnen könnte um seinen Attentäter zu stellen.

Auch das benachbarte Hotel wurde über die Bombe informiert und hatte den Alarm ausgelöst. Und auch aus dessen Eingangshalle strömten nun tausende von Menschen und Angehörige anderer Rassen auf die Straße und suchte nach Sicherheit.

In all dieser Unruhe schloss der Sith die Augen und ließ die Wurzeln hinauswachsen in das Seven Seasons auf der anderen Straßenseite. Alle Herzen schlugen hektisch und unzählige von Gedanken schossen durch die Macht, doch keine Präsenz war zu stark...Keine bis auf...

Der Sith öffnete die Augen und ging zurück in das Restaurant. Der Bereich um die Kantine war verbrannt von der Explosion und die Leiche des Informanten ebenso. Kühl schritt der Sith über die verbrannte Leiche und starrte in das andere Gebäude. Die Macht lieferte seinen Augen die richtigen Informationen und zeigte ihnen einen verlassenen Balkon auf dem gerade eine Person verschwand...


[Coruscant City - Starcluster Inn - Restaurant <Chaos/Bombenalarm>] - Lord Croon
 
Coruscant City – Seven Seasons – Suey

Mit geweiteten Augen und über dem Kopf zusammengeschlagenen Händen beobachtete sie für einen kurzen Moment das Fehlschlagen der eigenen Mission.

„Verflixt!“

Ohne große Umschweife schloss sie das Fenster, nahm ihr Gewehr auseinander und verstaute es eilig. Hastig packte sie Koffer und Handtasche, nahm die Schlüsselkarte und stopfte sie mit in ihre Handtasche. Ein entsetzter Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit als sie durch die Tür ging und sie hinter sich schloss.
‚Das Gebäude wird evakuiert. Bitte verlassen sie ruhig ihre Unterkünfte und folgen den Notausgang-Schildern.“ Kurz nachdem die mechanische Stimme verstummte barsten die Zimmertüren auf. Von Ruhe keine Spur. Ein berechnendes Lächeln trat nur für einen Moment auf Sueys Gesicht. ‚Wer auch immer du bist, du hast mir tatsächlich den unauffälligsten Abgang meines Lebens beschehrt.’

Sie liess sich von der Masse der Menschen treiben, und obwohl einmal ihr Koffer aus ihren Fingern zu rutschen drohte, gelangte sie letztlich ohne große Probleme ins Erdgeschoss. Sie straffte ihren Körper, betrat die überfüllte Empfangshalle und steuerte auf die Drehtür zu.


„Oh ihr wisst gar nicht was ihr mir für einen Gefallen tut.“

murmelt Suey als sie aus dem Hotel kam und nach rechts abbog. Hastig schlängelte sie sich durch die evakuierten Hotelgäste hindurch den Gehweg entlang. Immer wieder liess sie ihren Blick schweifen, bis sie um die nächste Ecke in eine ruhigere Straße bog. Ein erleichtertes „Puh“ ertönte, als sie die Hand hob, um das ihr entgegenkommende Taxi anzuhalten.

Coruscant City - eine Straße in der Nähe des Hotels Seven Seasons - Suey
 
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[Coruscant City - Starcluster Inn - Restaurant ] - Lord Croon

Langsam schloss der Sith die Augen und senkte den Kopf auf die nahe Straße die überfüllt unter dem Fenster lag, als würde er sie abschätzend mustern. Doch seine Wurzeln schlängelten sich schon weiter. Still und harmlos schlengelten sie sich um die Geister der vielen Gäste die auf den Straßen um ihr Leben liefen, hatten ihr Ziel bereits erfasst und ließen es nichtmehr aus ihren umbemerkten Griffen.

Das rechte Bein erhebend trat der Lord auf die Fensterkante und sprang hinab auf die Straße. Die schwarzen Roben umspielten seinen Körper und verschleiherten seine Gestalt vor den Augen der Fliehenden - die ihn ohnehin in ihrer Furcht nicht bemerkt hätten.
Ein kurzer Handwink löste einen weiteren Kurzschluss in der Kantine über ihm aus und rief eine weitere, Panik anschürende, Explosion hervor.

Die Massen unter dem Fenster zerstreuten sich und ließen dem Sith somit genug Platz für eine Landung. Von den schwarzen Wurzeln der Macht getragen sank Croon geschmeidig zu Boden und trat seinen Weg durch den Pulk an.
Seine Kapuze ruhte nochimmer auf seinem Haupt und ließ keinen Blick ins Innere der Robe zu. Seine Augen blickten starr auf die dunkle Straße. Metallisch kühle Kugeln die durch höhere Sinne wahrnahmen.

Es dauerte nicht lange bis er die Straße erreicht hatte und die schwache Präsenz vor sich spürte. Lauernd lagen die schwarzen Wurzeln an den Wänden und schienen nach der kleinen Person zu lechzen die dort nach einem Taxi auswunk. Doch der Bordcomputer des Taxis reagierte nicht auf die Manöver des Fahrers und fuhr weiter, sich einordnend in das Wirrwarr der Straßenetagen.
Ein leises Fluchen war von der jungen Dame zu hören als sie dem Taxi hinterher sah.

Die Wurzeln lösten sich anmutig von den Wänden und verschwanden in der Ewigkeit der Macht als der Sith die bleiche Hand ausstreckte und das Ohr der Lady mit einem Luftzug aus einigem Abstand berührte, worauf diese sich umdrehte...


[Coruscant City - eine Straße in der Nähe des Hotels Seven Seasons] - Suey, Lord Croon
 
Coruscant City - eine Straße in der Nähe des Hotels Seven Seasons - Suey, Lord Croon

Erst ungläubig dann ärgerlich schnaubend blickte Suey dem Taxi hinterher. Leise verfluchte sie den Fahrer, eigentlich den ganzen mislungenen Abend. Da der Auftraggeber tot war hatte sie zumindest von ihm nichts zu befürchten. Trotz dieser vermeintlichen Sicherheit wollte das mulmige Gefühl, welches sie seit kurz vor dem Anschlag bedrückte, nicht weichen. 'Mach das du weiterkommst' dachte sie bei sich, es wäre zwar ein passender jedoch weniger wünschenswerter Ausklang des Abends, wenn irgendjemand auf sie aufmerksam würde. Sie raffte sich auf, doch bevor sie noch einen Schritt machen konnte, fühlte sie einen ungewöhnlichen Luftzug, der ihr Ohr streifte und dafür sorgte, dass ihr ein Schauer über den Rücken jagte. Das wieder stärker aufwallende ungute Gefühl unterdrückend warf sie einen flüchtigen Blick auf den Gehweg hinter sich und stockte... Ihre Brauen zogen sich leicht zusammen als sie die schwarz gekleidete Gestalt dort mit ausgestreckter Hand stehen sah - das Ziel des mislungenen Anschlags.

"Woher weiss er...?"

Noch während diese Frage aus ihrem Mund kam, arbeitete es in ihrem Kopf schon unablässig: Flucht - Kampf - Flucht - Kampf - Flucht - Kampf - Flucht - Kampf?

Innerlich verfluchte sie die Entscheidung, die schützende Masse der Hotelgäste verlassen zu haben und in die unbelebte Seitenstraße abgebogen zu sein. Betend, dass ihr Koffer samt Gewehr in den Tiefen Coruscants verschwünde, stieß sie ihn über den Rand. Sofort darauf zog sie ihren Blaster, ging ein paar wenige Schritte rückwärts um sich dann mit einem Ruck umzudrehen und auf der Suche nach einem Ausweg loszusprinten.

Eine Frage, jedoch, spukte ihr ohne Unterlass im Kopf herum: 'Das ist jawohl nicht die Möglichkeit, woher wusste er wo und vor allem wer ich bin?'


Coruscant City - eine Straße in der Nähe des Hotels Seven Seasons - Suey, Lord Croon
 
[Coruscant City - eine Straße in der Nähe des Hotels Seven Seasons] - Suey, Lord Croon

"Woher weiß er..." - Eine Welle von Ungewissheit trug diese Worte durch die Macht und fütterte die schlingenden Wurzeln die nun schon die ganze Gasse umwoben hatten. Jeden kleinsten Partikel spürten sie. Den Luftzug der jungen Frau. Jede Bewegung ihrer Augen. Und so auch die anspannung ihrer Muskeln als sie sich auf die Wende vorbereitete.

Eine kurze Handbewegung des Sith genügte um das Netz der Wurzeln zu verdichten und sie in diese Sphere zu verlagern. Ihre Präsenz war noch immer nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Jedoch ihre Wirkung umso mehr.
Sprintend kam die junge Lady dem Ausgang der Straße näher, als sie die Wand aus Wurzeln passierte und ihre Bewegung schwerer wurden. Sie rannte noch immer so schnell wie zuvor, doch ihr Geist entriss sich seiner Aufgabe und wurde, hilflos, umschlungen von pulsierenden Wurzeln.
Nebel durchzog ihren Blick als sich ein kalter Schatten auf ihren Kopf legte und ihr freies Denken behinderte. Die Beine hörten auf zu rennen und ihr Körper wendete sich langsam zurück zu ihrem Verfolger.

Doch war er nicht ihr Verfolger. Denn bewegt hatte er sich noch immer kein Stück, als dann plötzlich aus den dunklen Schatten der Kapuze zwei bleiche Augen hervorschossen. Wie grelle Lichter näherten sie sich - den Nebel der vor ihrem Geist lag - durchstechend. Und erst als sie fast in ihr versanken erkannte sie den kalten, starren Blick. Wie die Augen einer Totenmaske schienen sie sie zu durchbohren.

Ein frostiges Gefühl ließen sie zurück als sie verschwanden und der Nebel sich in der warmen Luft der Lüftungsschächte verlor. Noch immer hinderten die Wurzeln der Furcht sie am klaren Denken. Doch waren sie nur Vorboten des Quellbaumes.

Die Schritte schwer wie ein Gigant bewegte sich der Sith langsam auf die junge Frau zu. Die Augen wieder verhüllt im Schwarz der Kapuze und doch schien es als könnte man sie noch wenige Zentimeter vor dem Gesicht spüren, als sich die dunkle kontrollierte Stimme durch die kleine Straße zog.


Er weiß es...weil ihr es ihm zugeflüstert habt...

[Coruscant City - eine Straße in der Nähe des Hotels Seven Seasons] - Suey, Lord Croon
 
Coruscant City ? Eine ruhige Seitengasse nahe des Hotels Seven Seasons ? Suey, Lord Croon

Das Ende des schmalen Gehweges war schon in Sichtweite und Suey atmete innerlich erleichtert auf. Sie spürte den Blick der dunklen Gestalt hinter sich auf ihr Ruhen, bevor ihre Beine sich plötzlich ihrer Kontrolle entzogen. Panik keimte in ihr auf, als diese Ohmacht plötzlich nicht nur ihre Beine sondern auch ihren Geist befiel. Ihre schreckensgeweiteten Augen blieben krampfhaft am Ende des Weges hängen, dem rettenden Ende, das jetzt in unerreichbare Weiten gerückt war, als ihr Körper sich ohne ihr zutun in die entgegen gesetzte Richtung drehte. Erst als es ihr unmöglich war auch nur den kleinsten Fleck ihres Ziels noch zu sehen, blickte sie in Richtung des Mannes vor ihr, der bewegungslos noch an ein und derselben Stelle stand.

Zwei helle Lichter schienen aus seiner Richtung auf sie zu zukommen und sich in ihre Seele zu bohren. Sueys Atem ging hastiger, sie schloss ängstlich die Augen während sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, der ihr vielleicht aus der Misere heraushalf. Doch dies schien ein Ding der Unmöglichkeit. Als sie ihre Augen resigniert öffnete, erblickte sie für einen Moment der Gestalt Augen, welche bleich und farblos in den tiefen Höhlen des entstellten Gesichtes lagen, bevor deren Kapuze diese wieder verhüllte.

Langsam und bedacht fing die Person an einen Schritt vor den andren zu setzen und Suey wand ihren Blick in Richtung Nachthimmel. Was auch immer er ihr antun wollte, sie würde die Schönheit eines sternenklaren Himmels wohl nie wieder genießen können. Und obwohl die Bewohner des ewig erleuchteten Coruscants Sterne selten zu Gesicht bekamen, spendete ihr der Anblick ein wenig Trost. Sie seufzte leicht, so als hätte sie neuen Mut geschöpft. Dann erklang plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf .


?Er weiß es ? weil ihr es ihm zugeflüstert habt.?

Erschrocken hielt sie die Luft an und wandte ihren Blick der sich nähernden Person zu, der vermeintlichen Quelle der Worte. Innerlich keimte langsam Wut auf und alles sträubte sich gegen diesen fremden Übergriff. In ihr bäumte sich alles auf und für einen Moment schien es, als gelänge es ihr, die Kontrolle über sich selbst wiederzuerlangen. Schweiß stand dem Mädchen auf der Stirn und eine Strähne klebte ihr im Gesicht, als ihre Anstrengungen von Erfolg gekrönt wurden. Langsam hob sich ein Fuß und sie trat einen kleinen Schritt zurück, bevor sie spürte, wie diese unerklärliche Macht ihr die Gedankenkraft raubte. Dann wurde alles schwarz.

Coruscant City ? Eine ruhige Seitengasse nahe des Hotels Seven Seasons ? Suey, Lord Croon
 
[Coruscant City - Seven Seasons - Suey's Zimmer] - Suey, Lord Croon

Seit Stunden lag der stechende Blick des Sith auf dem Gesicht der jungen Lady. Ihr Körper war immernoch schlaff und ihr Geist lag stumpf in bodenlosen Träumen. Immerwieder zitterten ihre Augen kurz, schienen jedoch eher tiefer in den Schlaf zu treiben, als durch Träume zu erwachen.

Er hatte sie hinauf gebracht. Sie war allein gelaufen, jedoch war es nicht ihr Wille der sie angetrieben hatte. Croon's Geist war in ihr gewesen und hatte ihrem Körper Leben eingehaucht.
Der Bombenalarm war längst vorrüber und alle Gäste sind mehr oder weniger Schockfrei auf ihre Zimmer zurückgekehrt. Manche haben nurnoch einen Bruchteil ihrer Wertsachen wiedergefunden, die Anderen waren froh sich selbst sicher zu wissen.

Suey's Zimmer war unberührt geblieben. Noch immer roch es im dem wohltemperierten Raum nach Blüten und ab und an schwirrte ein angenehmes Lüftchen durch das offene Fenster hinein. Von Wärme umschlossen lag die junge Lady auf dem Bett und schlief ihren unnatürlichen Schlaf.

Im selben Raum, jedoch in einer der Ecken des dunklen Raumes, saß Croon. Die Kapuze ließ etwas Licht von der Straße auf die mondbleiche Fratze prallen und machte die Sicht auf eine groteske Totenmaske frei. Die unklaren Augen starrten auf Suey's Gesicht. Und doch stachen sie durch sie hindurch - waren nur Anzeichen von Aufmerksamkeit die der Lord dieser Ebene bot. Doch viel weiter verschlungen waren seine Gedanken.
Noch immer erstreckten sich aus seinem Geist schwarze Wurzeln und deckten das Umfeld des Sith, in der Macht, ab. Und fernab dieser Dinge saßen die Gedanken des Sith in einer dunklen Kammer mit wenigen Ruinen und einer Statue. Die Macht pulsierte laut für die Ohren des Sith. Ihre Strömungen brachten Stimmen mit sich. Stimmen der verstorbenen Sith von Korriban. Und sie sagten ihm er solle aufschauen in das Gesicht der Statue. Er solle aufschauen und sein Wesen erkennen - den Grundstein seiner Macht.
Und er tat es. Er hatte aufgesehen. Er hatte sich im glatten Gesicht der Statue gesehen. Und er hatte nicht erkannt wieso er seine Totenmaske sah...
Jetzt jedoch, wusste er wieso...


[Coruscant City - Seven Seasons - Suey's Zimmer] - Suey, Lord Croon
 
Coruscant City ? Seven Seasons ? Sueys Zimmer ? Lord Croon, Suey

Nach und nach verhallten die Stimmen, die eben noch im Traum zu ihr gesprochen hatten, als Suey fühlte wie sich der dunkle Schleier der Bewusstlosigkeit langsam hob. Sie öffnete die Augen nur einen Spalt und wartete bis diese wieder zuverlässig das aufnahmen und wiedergaben, was sie umgab. Leise ächzend setzte sie sich auf, strich sich die verwuschelten Haare aus dem Gesicht und erkannte das ihr bekannte Hotelzimmer sofort.

Alarmiert blickte sie sich in dem nur schwach erleuchteten Hotelzimmer um. Eine Lampe unweit von ihr strahlte ein schwummriges Licht aus und erleuchtete das Zimmer gerade noch ausreichend, dass Suey die vermummte Person in einer der dunkleren Ecken sitzen erkennen konnte. Den Kopf leicht gesenkt haltend, schien diese in die Welt ihrer eigenen Gedanken getaucht zu sein. Dieser Anblick beruhigte Suey insofern, als dass sie offenbar nicht in unmittelbarer Gefahr zu schweben schien. Hätte diese Gestalt sie töten wollen, erinnerte sich Suey, hätte sie das, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten, tun können.

Sie spürte, wie ihr Kreislauf die Anspannung noch nicht vertrug. Ein Flimmern veranlasste sie die Augen noch einmal zu schließen und sich zurück zulehnen. Tief atmend gelangte sie ein wenig ihrer Kraft zurück, sie öffnete ihre Augen wieder und fixierte ihren Gegenüber eingehend. ?Soviel dazu, dass ich die Nacht hier nicht verbringen wollte.? Ging ihr durch den Kopf.

Eine ungestellte Frage schwebte über ihnen im Raum ? was wollte diese eigenartige Person von dem jungen Mädchen? Ihre Situation wurde Suey wohl erst jetzt wahrlich klar. Diese Person war der Feind! Der Überlebende eines fehlgeschlagenen Anschlags, ein Phänomen, das es nicht geben durfte. Nicht in Sueys Welt. Tausend Mal hatte Layla Strike ihr eingebläut, dass dies ihr Ende sei. ?Fressen oder gefressen werden, Suey, in diesem Geschäft werden deine Fehler dir nicht vergeben. Nein! Oh Nein! Ganz im Gegenteil: Ein Fehler kann gleichzeitig dein Todesurteil bedeuten, Mädel, vergiss das nicht. Vergiss das ja nicht!? Diese eindrücklichen Worte hallten nun in ihrem Kopf und veranlasste sie den Kopf resigniert hängen zu lassen.

Suey unterdrückte ein Seufzen und atmete um ja nicht aufzufallen so flach, wie ihre angeschlagene Konstitution es ihr erlaubte. Langsam spürte die das eigenartige Gefühl zum wiederholten Male in sich aufwallen. Dennoch zwang sie sich zur Ruhe, denn wie sie schon geschlussfolgert hatte, hätte er sie schon längst umbringen können, wenn das sein wahrer Wunsch gewesen wäre. Immer noch in sich gekehrt saß die Person in der dunklen Ecke, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, gab sie keinen einzigen der Gesichtszüge preis. Suey blickte sich ein wenig hilflos im Zimmer um. Ihr Blick wanderte über die helle Einrichtung. Fast unsagbar ironisch kam ihr diese heimelige Umgebung vor, die doch keinerlei Schutz vor dem Ungewissen bot, das ihr nun bald bevorstand.

Suey erblickt ihre Handtasche links neben ihren Füßen auf dem Boden. Langsam, ganz langsam hob sie diese auf, fischte ein Päckchen Zigaretten heraus und zündete sich eine an. Tief sog sie den Rauch ein, in der Hoffnung ihre strapazierten Nerven ein wenig beruhigen zu können. Stumm beobachtete sie die Formen des blauen Dunstes, der wie Nebelschwaden vor ihr hing und wartete auf den ersten Schritt ihres Gegenübers.

Coruscant City ? Seven Seasons ? Sueys Zimmer ? Lord Croon, Suey
 
[ Coruscant City - Wingston Corporation - Exodus' Büro ]

Exodus Wingston lehnte sich in seinem gemütlichen Bürostuhl zurück und legte die Beine auf den Tisch. Er machte sich gar nicht so schlecht im Geschäft: Gerade eben hatte er wieder einen großen Deal abgeschlossen. Eine Handelsgesellschaft hatte mehrere der neuesten Wingston-Frachter gekauft und der Firma dafür einen ordentlichen Betrag Credits überwiesen. Auch wenn er schon jahrelang nicht mehr für die Wingston Corporation tätig gewesen war: Er verstand das Geschäft noch immer. Sein Vater war ein guter Lehrer gewesen.

Nach seiner Rückkehr hatte Alad Wingston ihm sofort einen Platz in der Firma angeboten, doch Exodus hatte abgelehnt. Er hatte Zeit für sich selbst gebraucht, nach den Ereignissen auf Randalori. Einige Dinge hatte er zu erledigen gehabt - und er war durchaus erfolgreich damit gewesen, auch wenn er für sein neues Leben einiges hatte aufgeben müssen. Arica, Alisah ...

Aber lange hatte die Zeit des Ausruhens nicht gedauert. Exodus war kein Mann, der dauerhaft untätig bleiben konnte. Daher hatte er das Angebot seines Vaters schließlich doch angenommen und kümmerte sich nun als Manager um den finanziellen Part des Unternehmens. Alad war zwar immer noch Geschäftsführer, doch man spürte, wie ihn die Kraft langsam verließ. Immer häufiger musste er, wegen gesundheitlicher Gründe, einige Tage lang pausieren. Nichtsdestotrotz war er immer noch mit dem Eifer eines richtigen Geschäftsmannes bei der Sache und trieb seine Sprösslinge zur Arbeit an. Denn auch Miku und Aramân waren für die Wingston Corporation zuständig. Miku war schon lange kein jugendliches Mädchen mehr - sie hatte sich weiterentwickelt und Exodus war davon überzeugt, dass sie, wenn sie Arica heute treffen würde, sicherlich keinen Streit mehr anzetteln würde. Sie war erwachsen geworden und übernahm viel Verantwortung in der Firma. Gemeinsam mit Aramân - der im Gegensatz zu Exodus keine Vorkenntnisse zur Unternehmensführung hatte - kümmerte sie sich um Kundenkontakte. Die beiden reisten quer durch die Galaxies und führten die Wingston-Raumschiffe interessierten Firmen vor. Dabei lief das Geschäft so gut, dass Exodus manchmal daran zweifelte, ob Aramân nicht doch noch gelegentlich mit alten Sith-Techniken nachhalf.

Normalität war eingekehrt und Exodus schien endlich seine Ruhe gefunden zu haben. Der Job machte ihm Spaß und auch wenn er Alisah und Arica verloren hatte, so gab es doch einen Grund sich zu freuen ...

Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aus seinem Tagtraum aufschrecken.


"Ja, bitte?"

Die Tür ging auf und gewährte ihm den Blick auf eine attraktive Frau mittleren Alters, deren Mund ein leichtes Lächeln umspielte: Yuna.

"Ich habe eben von deinem Erfolg gehört. Glückwunsch."

Er lächelte aufrichtig zurück.

"Danke für die Blumen. Aber wer war denn da wieder so voreilig und hat die Meldung direkt weitergegeben?"

"Kiin - du kennst den Jungen doch. Er lebt schon fast für dieses Unternehmen. Alad erkennt vermutlich viel von ihm selbst in Kiin wieder - daher weiht er ihn in viele Dinge ein. Außerdem ..."

fügte sie noch hinzu

"... ist er tatsächlich sehr intelligent und außerdem vertrauenswürdig."

Exodus schmunzelte. Dieser Junge war tatsächlich sehr begabt. Aber mehr noch als seine Begabung führten das angesprochene Verhältnis zu Alad und Yunas Mutterinstinkte wohl dazu, dass er einen großen Einblick in die Wingston Corp. bekam. Nun wo Yuna nach so kurzer Zeit schon wieder ihr Sohn verloren gegangen war ...

"Hast du Neuigkeiten von Adrian gehört?"

Yunas Blick senkte sich, doch Exodus konnte noch die Trauer darin erkennen. Verdammt. Er hätte es nicht ansprechen sollen. Aber wenn sie nun doch etwas wusste?

"Nein, er hat sich in den letzten Tagen nicht mehr gemeldet. Er ... ach, er meldet sich schon noch."

Exodus nickte behäbig. Adrian hatte dem Jedi-Orden den Rücken zugekehrt, genau wie Alisah. Doch im Gegensatz zu seiner Schwester, die sich mittlerweile den Sith angeschlossen hatte - und eine ähnliche Entwicklung wie Exodus durchzumachen schien - fand Adrian nirgendwo Anschluss. Eine Weile hatte er mit Yuna zusammen auf Naboo gelebt, doch als Exodus die beiden dort aufgesucht und Yuna sich zu einer Rückkehr nach Coruscant entschieden hatte, schienen ihm schon wieder neue Pläne durch den Kopf zu gehen. Nur wenige Tage, nach ihrer Ankunft bei der Wingston Corp. war er abgereist. Er hatte erklärt, er werde "Sich selbst in der Galaxies suchen". Exodus konnte sich gut vorstellen, was der Junge damit meinte - und wie er sich fühlte. Es erstaunte ihn aber umso mehr, dass ein 15-jähriger eine ähnliche Entwicklung durchmachte wie er selbst mit Mitte 30. Adrian hatte nicht verkraftet, dass Alisah sich der dunklen Seite verschrieben hatte und auch schien er Probleme mit Exodus zu haben. Dennoch hatte er sich dazu entschlossen nicht wieder zurück zu den Jedi zu gehen ... er zog alleine umher, ziellos und mit allerhand düsteren Gedanken. Wenn es ihn nun auch auf die dunkle Seite zog?
Adrian war frustriert vom Leben und seine Machtfähigkeiten waren nicht sehr lange geschult worden. Auch wenn er sich im Umgang mit der Macht verstand - er war anfällig für die dunkle Seite und ihre Versprechen, gerade wegen seines psychischen Zustandes ...


"Ihm passiert schon nichts."

Sagte Exodus nachdenklich und Yuna nickte nur knapp. Damit war das Kapitel abgeschlossen und Yuna war sichtlich bemüht ein anderes Gesprächsthema zu finden.

"Hast du Lust deinen heutigen Erfolg noch ein wenig zu feiern? Hier in den oberen Ebenen hat letzte Woche ein neues Lokal aufgemacht - und ich habe nur gutes davon gehört. Wie klingt das für dich?"

"Sehr gut."

Es war merkwürdig ... Yuna und Exodus hatten sich seit Jahren nicht gesehen - und zuvor waren sie ein stürmisches junges Liebespaar gewesen. Und dennoch verstanden sie sich immer noch blendend. Trotz der Zeit - trotz der Ereignisse ...
Er wusste nicht wie Yuna über eine gemeinsame Zukunft dachte, immerhin lebten sie ja schon wieder zusammen, aber tief im Inneren war er noch nicht bereit für eine andere Frau. In seinem Herzen war nur Platz für eine: Arica.
Er schüttelte den Kopf. Arica war Vergangenheit, so hart es auch war. Er hatte nicht länger bei den Sith bleiben und sie ihm nicht folgen können. Der normale Verlauf des Lebens: Man traf sich, verbrachte Zeit zusammen und schließlich trennten sich die Wege auch wieder.
Zumindest sagte er sich das.


"Wie wäre es um 20 Uhr?"

"Gerne!"

Einige Augenblicke lang sahen sich die beiden in die Augen. Es war viel passiert ... zu viel, um an ihr altes Leben anknüpfen zu können? Wann würde Exodus Arica vergessen können? War eine Liebe mit Yuna nicht viel erstrebenswerter? Lag ihm das Glück denn nicht vor den Füßen?

"Ich sehe mal nach Kiin - er hatte mich vorhin gebeten noch einmal vorbeizuschauen."

"Alles klar. Dann bis später."

"Bis dann."

Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ Yuna wieder Exodus Büro. Er probierte sich zu entspannen und sank tiefer in den Sessel hinein. Mit einem Knopfdruck auf seine Fernbedienung aktivierte er eine leise Orchestermusik. Erst letzte Woche hatte er in der Philharmonie Coruscants ein großes Konzert miterleben dürfen. Heute Abend ging er mit einer wunderbaren Frau aus ... und dieser Sessel war einfach herrlich.
Sein Blick wanderte zu dem Lichtschwert, welches angestaubt in einer Vitrine lag. Nie wieder würde er ein Leben wie dieses gegen den harten und kampfbetonten Sith-Alltag tauschen wollen ...


[ Coruscant City - Wingston Corporation - Exodus' Büro ]
 
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