Dekadente Gaumenfreuden

Original geschrieben von Opi's Wahn
Wie Horatio schon gesagt hat: Der Mensch ist von der Natur als Allesfresser konzipiert. Daher hab ich auch relativ wenig Probleme alles zu essen was mir schmeckt.
Klar bin auch ich dafür, dass die armen Viecher nicht erst tausende von KM durch die Gegend gekarrt werden nur um zu sterben. Aber deshalb ess ich trotzdem gern Fleisch, Fisch usw.



Ich find die Variante die Viecher in kochendes Wasser zu schmeissen "humaner", als den Hummer/Taschenkrebs in den Topf mit kaltem Wasser zu stecken und dann erst das Wasser erwärmen (wies in Restaurants gemacht wird, damit die Viecher ihre Scheren nicht verlieren)

Nur... merk tes das Vieh eher wenn mn es in einen Topf mit kochendem Wasser wirft als es erst langsam zu erwärmen...

Ein Mensch stirbt beim Verbrühen auch nicht gleich in einer Sekunde sondern erst langsam..
 
Ich liebe Schweine. Ich werde, falls ich mir den Wunsch eines eigenen Hauses jemals erfüllen kann, mir ein süßes kleines Zwergschwein als Haustier anschaffen. Schweine sind niedlich, schlau und reinlich.

Ich esse gerne Schweinefleisch. Schweine sind reinlich und das Fleisch schmeckt mir. Ich esse auch gerne Rindfleisch. Kühe sind zwar dumm und schmutzig, aber ihr Fleisch schmeckt mir. Ich esse gerne Pferdefleisch. Ich kann Pferde nicht ausstehen. Trotzdem schmeckt mir ihr süßliches würziges Fleisch recht gut.
Leider hab ich so mitten in der Stadt nicht so die Möglichkeit, vernünftig die Herkunft meiner Nahrung zu kontrollieren. Außer bei meinem Pferdemetzger, da weiß ich bescheid, was mit den Tieren los ist.
Ich esse übrigens ca. 2-6mal im Monat Fleisch.

Ich esse auch gerne Gemüse, auch wenn ich es irgendwie brutal finde, daß das meiste, wenn ich es esse noch lebt (ich glaube schon, daß Pflanzen Schmerzempfinden haben). Eine Pflanze lebt so grausig lange. Erst wenn sie verwelkt ist, ist sie tot... Oder sie in kochendes Wasser zu werfen, oder zu braten und so ihren Stoffwechsel zu killen.

Es ist mir bewußt, daß für meine Ernährung Lebewesen sterben. Und es ist richtig so. Es hat schon einen Grund, warum der Mensch nicht von Mineralien leben kann. Wenn ich aus Nächstenliebe auf Fleisch verzichten würde, müßte ich eigentlich auch Pflanzen leben lassen.

Außer bei Pflanzen ist es mir allerdings auch lieber, wenn mein Essen so wenig wie möglich gelitten hat. Artgerechtes Leben, schnell Schlachtung ist schon ein Ideal, das glücklicherweise immer mehr angestrebt wird. Bei Obst und Gemüse geht's halt leider nicht anders, weil es roh meist doch am gesündesten ist und verwelkt fast immer ungenießbar.
Ich bestehe jedoch darauf, daß es in meinem Haushalt keine Schnittblumen gibt. Ich stell mir nicht ein Lebenwesen in den Raum, nur um tagelang dabei zuzusehen, wie es stirbt. Also Topf oder gar nicht. Schittblumen kann sich hinstellen wer will, aber mir gefällt der Gedanke nicht.
Wenn mir jemand einen Strauß schenken möchte, kann er das gerne mit Kräutern tun. Man kann aus Schnittlauch, Petersilie und Kapuzinerkresse (sehr hübsche, eßbare Blüten, schmeckt pfeffrig), Minze, Ästen mit Beeren oder Hagebutten wundervolle Sträuße machen, die dann auch einen Sinn haben.

Ohmann,wie kann man nur so abschweifen.
Sorry.

Zum Thema: dekadent finde ich es, mehr zum Essen zu haben, als man braucht. Dekadent ist es, sich mit Genußmitteln oder "Delikatessen" wie Kaviar oder Lachs oder nur Fleisch sattzuessen.
Ich gebe zu, ab und zu Dekadenz zu genießen. :)
 
Goldfisch-Politik

@ an Holi

Na ja, aber irgend etwas muss an rohem Fisch schon dran sein, sonst würden die ollen Japaner nicht alle 100 Jahre alt... :eek:

Man sieht sich..... hoffentlich bald!!:D :D :D


Greetz...

Beatrice Furrer

PS: Ich mag am liebsten die Goldfische von Wolff-Bergstasse...:p
 
Soviel westliche Überheblichkeit wie in diesem Thread hab ich wirklich selten erlebt. Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht... anscheinend gibt's 'ne Menge Bauern hier... :o

Zunächst einmal: ich hab schon Krokodil gegessen (sehr lecker), außerdem Achatschnecken in Champignongs (*sabber*), Froschschenkel sind ebenfalls ein Gedicht, für eine leckere Pizza Frutti di Mare (mit Garnelen, Schrimps, Muscheln und Oktopussen, also Baby-Tintenfischen drauf) würde ich ebenfalls meilenweit gehen (zum Glück gibts eine der besten in Berlin gleich bei mir um die Ecke, mit ganz vielen Tentakeln drauf *g*), eine Paella mit Mehresfrückten ist auch was tolles, Sushi sowieso... soll ich weitermachen? Wachteln sind ebenfalls nicht zu verachten, genausowenig wie Gänseleberpatete, Krebs... verdammt, ich hab schon wieder Hunger. *g*

In Akfrika oder im asiatischen Raumwürde ich auch mal geröstete Insekten probieren wollen... und Strauß hatte ich auch noch nicht auf meinem Teller. Känguruh schmeckt aber sehr gut, das kann ich vorbehaltlos bestätigen.

Jetzt mal ehrlich, warum sollte man nicht das essen, was schmeckt? Diese mitteleuropäischen Vorbehalte sind echt fehl am Platz. In China essen sie Hunde. Ok, wenn's schmeckt... Wir essen dafür Lamm (die sind auch niedlich, oder nicht). Im Amazonasgebiet kommen Mehrschweinchen in die Pfanne. Und die Eskinos haben ihr ganzes Sozialgefüge auf die gemeinsame Waljagd aufgebaut. Die fangen einen Wal, und kommen damit über den Winter. Dadurch sind die Wahle nicht vom Aussterben bedroht, sondern durch das industrielle Überfischen der Industrienationen. Ich würde gerne mal Schildkrötensuppe essen, aber die Suppenschildkröte ist inzwischen durch die westliche Welt ebenfalls vom Aussterben bedroht, deshalb würde ich es heutzutage lieber doch nie tun.

Aber eins fällt hier auf: viel Leute lassen sich durch falschen Ekel die leckersten Sachen entgehen. Schnecken und Tintenfische sind überhaupt nicht glitschig, wenn sie gebraten oder gekocht sind. Froschschenkel schmecken wie gaaaaaaaanz zartes Geflügel (die zergehen einem auf der Zunge *lecker*), und Krokodil hat einen sehr würzigen Eigengeschmack.

Es gibt nur eine Grenze, die ich beim essen nicht überschreite: was mir die Kehle runterrinnt, soll bitteschön tot sein. Deshalb esse ich keine Austern. Denn die leben noch, wenn man sie runterschlürft. Wahrscheinlich wäre es auch nichts anderes als Muscheln und Schnecken, aber tote Austern vergammeln sofort, deshalb kann man sie nur lebend verzehren. Und da setzt es bei mir aus. Aber ansonsten... immer her damit.

Ist das jetzt schon dekadent? Ja, aber im positiven Sinne. Es gibt nunmal kulinarische Spezialitäten, die sind besser als Sex. Glaubts mir. Es gibt Spezialitäten, die verschaffen einem echt einen halben Orgasmus im Kopf. ;) Verdammt, wir sind doch schließlich Menschen, die auch sinnliche Genüsse erleben können. Und daß der Mensch manchmal eben nicht nur essen will, um satt zu werden, sondern um auch mit seinen Geschmacksknospen ein kulinarisches Kunstwerk zu bewundern, sollte doch nicht ehrenrührig sein. Das ist nicht dekadent, das ist Lebensart.

Wenn man sowas jeden Tag drei mal konsumieren würde, dann wäre es dekadent, weil man dann das besondere der Mahlzeit irgendwann nicht mehr erkennt (man wischt sich ja auch nicht mit handgeschöpftem Büttenpapier den Hintern ab), aber zwei bis drei mal im Jahr sollte man sich und seiner Zunge mal was wirklich leckeres gönnen. Und das können dann eben Froschschenkel, Schnecken, Wachteln, Krokodil, Pferdesalamie... was auch immer sein. Ach ja, es muß nicht mal Fleisch sein. Eine der göttlischsten Mahlzeiten, die ich je das Vergnügen hatte zu mir zu nehmen, war eine vegetarische Menü-Platte in einem arabischen Restaurant. Gepriesen sei Allah, das war einfach göttlich (soviel zum Thema Orgasmus im Kopf beim Essen *g*).

In diesem Sinne: Guten Appetit. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Orale Befriedigung

...aber zwei bis drei mal im Jahr sollte man sich und seiner Zunge mal was wirklich leckeres gönnen.

Dafür besuche ich meinen Freund. Da gibt es Griessbrei und wohltuenden Fencheltee. Davon wird man auch satt. Und wenn ich meinen Freund dazu dann auch noch küssen darf... ist der Orgasmus nicht weit.... :)

Und der, mein guter Polli... findet nicht nur im Kopf statt...

Dem bayrischen Manne sei Dank!!:p :p :p


Man sieht sich... und danke für den interessanten Denkanstoss...

Beatrice Furrer
 
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