Im Fichtelgebirge bebt die Erde
Ein Donnern, ein Grollen und ein wackelnder Boden: Deutlich war das Erdbeben in der Nacht zum Freitag und am Freitagmorgen im Fichtelgebirge zu spüren.
Das deutlich spürbare Wackeln der Erde am Freitag war der Höhepunkt eines Erdbebenschwarms, der vom Raum Novy Kostel in Tschechien ausging. Das ist auf der Homepage des Bayerischen Erdbebendiestes
Erdbebendienst Bayern zu lesen.
Schäden an Gebäuden seien bei dieser Stärke und in dieser Entfernung zu den Epizentren nicht zu erwarten, heißt es. Erfahrungswerte der Schwarmtätigkeit in dieser Region lassen noch auf ein längeres Anhalten der Bebentätigkeit schließen.
Gegen Mitternacht erreichten die Erdbeben eine Stärke bis 3,7 auf der Richter-Skala. Alle Beben ereigneten sich im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tschechien. Bei der Bebenserie handelt es sich um die stärksten Beben in der Region seit 15 Jahren: Der letzte Erdbebenschwarm mit Ereignissen von vergleichbarer Stärke ereignete sich im Juni 1992. "Beben dieser Stärke sind weiträumig zu spüren, mit Schäden an Gebäuden muss bei dieser Entfernung zum Epizentrum aber nicht gerechnet werden", gab Erwin Geiß, Erdbebenspezialist des Landesamtes für Umwelt, Entwarnung. Die Fachleute des Bayerischen Erdbebendienstes bleiben jedoch weiter wachsam und verfolgen das Geschehen mit ihren Messinstrumenten, denn die Erde in der Region hat sich noch nicht beruhigt.
Bereits Anfang der Woche hatten die sogenannten Schwarmbeben eingesetzt. Die aktuelle Bebenserie mit dem Zentrum bei Novy Kostel in Tschechien begann vergangenen Montag, allerdings wurden die Beben zunächst nur von den hochempfindlichen Messinstrumenten der Wissenschaftler registriert. Seit Mittwoch wurden vereinzelt auch leichte Erschütterungen von der Bevölkerung wahrgenommen.
Wie der Bayerische Erdbebendienst mitteilt, ereignen sich in unregelmässigen Abständen immer wieder Schwarmbeben in Nordostbayern im Bereich des sogenannten Eger-Grabens. Aus diesem Grund befindet sich in der Region ein dichtes Beobachtungsnetz aus Erdbebenstationen, das ergänzt wird durch ein entsprechendes Netz auf tschechischer Seite. In Bayern messen mehr als ein halbes Dutzend dieser sogenannten Seismometer automatisch und laufend die Beben-Aktivität.
Die Aktivität dieser Region steht in engem Zusammenhang mit der - geologisch gesehen - recht jungen Geschichte des Eger-Grabens, die sich auch an der Existenz der zahlreichen Mineralquellen zeigt (Marienbad, Karlsbad, Franzensbad, Sybillenbad/Neualbenreuth).