Also ich kann es Ewan irgendwie nachfühlen. Da ist man totaler Fan, kennt alle Filme halb auswendig und findet sich am Ende in einem blau-eingerahmten Raum wieder, mit nichts als einer Kamera, mit der man sich unterhalten kann. Wen würde das nicht deprimieren?
Diese ganze Kritik von Ewan zeigt meiner Meinung nach, daß Onkel George in Bezug auf Schauspieler kein guter Regisseur ist. Sonst würde er seinen Hauptdarstellern vor einer Szene vielleicht ein paar von Doug Chiangs genialen Bildern zeigen, oder hier und da auch mal einen Effektshot. Es stimmt zwar, daß Schauspieler letzten Endes nur einen Job erledigen sollen, aber wenn man sie nicht motiviert und inspiriert, werden sie nie Höchstleistungen vollbringen können. Wenn nichts als "Faster, more intense" als Regieanweisung kommt, werden sie auch nie wissen, was sie eigentlich machen sollen und ob sie gut sind. Aber George Lucas ist nunmal mehr der Techniker (als Cutter einfach genial) und nicht so sehr der Live-Regisseur. Am besten wäre es wohl, wenn irgendwer die wirklichen Aufnahmen machen würde und George im Schneideraum dann ein Kunstwerk aus dem Material machen könnte. So lief's bei TESB und Indiana Jones und die Resultate sprechen da wohl für sich selbst.
Übrigens, beim Punkt gute Regisseure ist eins sehr auffällig: sowohl auf der DVD von Das fünfte Element von Luc Besson, als auch auf der DVD von Amistad von Steven Spielberg sieht man in den Making ofs kurze Behind the Scenes-Shots der Regisseure, die sich zu ihren Schauspielern setzen, um ihnen die Beweggründe ihrer Figuren zu erklären. Bei der DVD von TPM sieht man George Lucas eigentlich fast immer nur mit den Technikern diskutieren. Schon seltsam, oder?