Weil nichts besseres im Fernsehen lief, habe ich mir die zweite Hälfte dieses Remakes auch mal angetan - etwa von der Szene an, als die Jungs Richtung Brücke ausrückten. Insgesamt ist dieser Film schlecht, selbst für ein TV-Remake und mir stellt sich mal wieder die Frage, warum man unbedingt einen Klassiker neu verfilmen muß.
Durch die Bank schlecht waren - mit ganz wenigen Ausnahmen - die schauspielerischen Leistungen und die - man traut sich ja kaum, es so zu nennen - die Charaktere der Rollen. Hölzern, klischeehaft, schablonenhaft. Vornweg die eigentlich sehr gute und routinierte Franka Potente, die allerdings aufgrund ihrer Rolle sowieso verloren hatte. Denn diese gekünstelte und unfassbar schlechte Liebesgeschichte war (und ist) in der Grundatmosphäre eines solchen Filmes eine Katastrophe und wirkte wie ein Fremdkörper und schlechter Witz. Der Quoten-Dicke war auch so ein Witz (*). Da kommt man am Einsatzort an und er will erst mal was essen. Fehlte nur noch, dass man Axel Stein oder wie dieser unlustige Typ heißt, für die Rolle gecastet hätte...^^
Die Kampfszene waren technisch nicht schlecht gemacht (gibt aber wirklich bessere), wirkten aber trotz allem blutleer und eines Antikriegsfilmes nicht würdig. Einzig die Szene, in der einer der getroffenen Jungen zusammenbricht und sein Blut aus der heftig blutenden Wund direkt in den Mund seines unter ihm liegenden Kameraden spritzt, hatte einen Schockeffekt. Wobei man sich hier darüber streiten kann, ob es mehr ein Schock- oder eine Ekeleffekt war.
Was nun die Ausrüstung angeht, Tom Reagan hat es schon angedeutet. Das man keine zwei Sherman-Panzer auftreiben kann, kann ich noch nachvollziehen. Stört zwar, aber ist in meinen Augen nicht allzu dramatisch. Viel mehr hat mich schon irrietiert, dass der zweite MG-Posten erst mit einem MG34 die Stellung bezieht, dann aber über ein MG42 (und ich versteife mich jetzt nicht in die Details zwischen 42er, 3er oder was auch immer) verfügt. Ich meine auch gesehen zu haben, dass in den Kampfszenen die Waffen auch mal wechseln. Kann mich aber auch vertun. Ein ärgerlicher Conitnuity-Fehler, wie man wohl auch neudeutsch sagt.
Richtiger Titel für den Film wäre ja wohl auch eher "Die Brücken" gewesen. Zwar war die große Steinbrücke namensgebend, aber die Gefechte spielten ja an einer kleinen vorgelagerten Brücke (aus Holz?) - oder vielmehr Brückchen. Und mal eine Frage an die "Profis" unter euch - fandet ihr nicht auch, das die erste MG-Stellung mit dem MG08/15 so richtig schön mies ausgewählt war?
Dreh und Angelpunkt an dem Film ist aber die absolut mangelhafte und unglaubwürdige Atmosphäre, die ein (Anti)Kriegsfilm benötigt. Schuld daran haben die schon erwähnten Mängel - Schauspieler, Liebesgeschichte, ziemlich blutleere Inszenierung...und auch die Hintergrundmusik, die teilweise zu aufgesetzt und dann auch wieder zu martialisch wirkt.
Der Film wirkt so gut wie überhaupt nicht.
Einer der wenigen Lichtblicke war die scheinbar recht schöne Ortschaft in Lettland, wo man den Film gedreht hat. Schön idyllisch.
Wertung : 2 1/2 von 10 Opferlämmern....^^
(*) Nichts gegen dicke Menschen....