[Film]Die Kinder des Monsieur Mathieu

Yoda1138

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Ich habe mir den Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu" ausgeliehen und wunderte mich sofort das ich hier noch keinen Thread zu diesem Film gefunden habe, die Suchmaschiene findet zwar einen Thread aber ohne Antwort und der Ersteller ist auch nicht mehr registriert.

Hier eine Inhaltsangabe:

Frankreich im Jahre 1949. Der Vorsteher Rachin führt in einem Internat für schwer erziehbare Jungen ein strenges Regiment. Da tritt der arbeitslose Musiker Clément Mathieu eine Anstellung als Hilfslehrer an. Von den rigiden Methoden seiner Kollegen angewidert, versucht der neue Erzieher frischen Wind in den tristen Schulalltag zu bringen. Tatsächlich gelingt es Clément, seine Zöglinge mit Hilfe der Musik aus deren Verschlossenheit zu locken. Doch nicht alle Pädagogen wollen sich mit den neuen Lehrmethoden anfreunden.

Also mich hat der Film einfach umgehauen, endlich mal wieder ein Film weit entfernt vom Hollywood Schrott, es ist ein Film dem man anmerkt das er Herz hat, man fühlte sich sogar selber in seine Kindheit zurück erinnert.
Auch bei der Musik wurde ganze Arbeit geleistet, würde es einen Oscar für den besten Ausländischen OST geben so hätte er wohl gewonnen.
Hat den Film sonst noch jemand gesehen? Mich würden mal ein paar andere Meinungen zu diesem Meisterwerk interessieren.
 
Habe den Film gesehen. Wirklich ein sehr gutes kleines Meisterwerk des französischen Kinos. Sehr bewegend und er geht einem wirklich ans Herz.

Zudem ist der Soundtrack echt spitze (Engelsstimmen, sag ich da nur).
Und der Film hat in Frankreich zu einer Renaissance der Chöre geführt.
Ich glaube auch dass die französische Orginalversion sehr viel besser als die deutsche Synchro ist. Doch leider hab ich mich mit meinem schlechten Schulfranzösich noch nicht an diese Tonspur getraut.

Ansonsten kann ich ihn nur empfehlen. (Sehr berührend und ich musste mir schon die eine oder andere Träne verdrücken.
 
Hier ist noch jemand, hallo!
Erst wollten wir den Film im Open Air Kino sehen, aber das hat's verregnet. Also doch auch DVD ausleihen und gemütlich im Wohnzimmer.

Der Film hinterlässt ein gutes Gefühl am Ende, macht gute Laune und bringt einen zum Trällern (französisch singen kann ja keiner). Mein Freund hat sich im Anschluss gleich den Soundtrack bestellt.

Meine Meinung also: Muss man sich ansehen!
 
Falynn schrieb:
Hier ist noch jemand, hallo!
Erst wollten wir den Film im Open Air Kino sehen, aber das hat's verregnet. Also doch auch DVD ausleihen und gemütlich im Wohnzimmer.

Der Film hinterlässt ein gutes Gefühl am Ende, macht gute Laune und bringt einen zum Trällern (französisch singen kann ja keiner). Mein Freund hat sich im Anschluss gleich den Soundtrack bestellt.

Meine Meinung also: Muss man sich ansehen!
Ich habe ihn leider auch nicht im Kino sehen können, jetzt im nach hinein bereue ich es das ich nicht ins Kino gegangen bin weil der Film dort bestimmt klasse kam.
Es gibt halt Filme die man einfach im Kino gesehen haben muss.

Den Soundtrack habe ich mir übringens auch direkt bestellt, und er gehört mitlerweile zu meinen Lieblingssoundtracks.
 
Ich hab den Film auch schon gesehen (meine Mutter hat sich ihn gleich auf DVD gekauft, als er rauskam) und ich muss sagen, dass er mir echt gefallen hat.
Vor allem wegen der Musik.
 
Filme über Lehrer, die auf problematische, verrohte Schüler treffen, diese mit Humor, Liebe und großem Einfühlungsvermögen zum Besseren verändern, ihnen wieder eine Lebensperspektive geben, aber sich auch gleichzeitig gegen einen autoritären, unmenschlichen Erziehungsstil der Schule behaupten müssen gibt es zahlreiche. Humanität ist das Pfund, mit denen diese Filmgattung wuchert und beim Publikum so beliebt macht.

Der französische Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu" reiht sich nahtlos in diese Kategorie ein. Insofern wird die Geschichte von einem gescheiterten Musiker, der als Aufseher 1949 in einer Besserungsanstalt für Jungen eine Anstellung eingestellt wird, in denen die Kinder mit drakonischen Strafen unterdrückt werden und deren daraus resultierende Feindseligkeit er mit Hilfe von Chorgesang überwindet, vorhersehbar und ohne Originalität erzählt. Ein Pluspunkt des Filmes ist die vergleichsweise ansprechende schauspielerische Qualität, mit Gérard Zugnot im Mittelpunkt, der sympathisch und bis zu einem gewissen Grad glaubhaft den gutherzigen Aufseher Mathieu verkörpert. Eine weitere Stärke des Filmes sind die wunderschöne Chorgesangsstücke, die in ihrer hohen Qualität den Film bereichern. Wer ein Faible für Gutmenschen-Märchen im Schulmilieu hat, sich durch eine extreme Schwarz-Weiß-Malerei und die Verwendung von Klischees nicht erschüttern ist, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen. Ansonsten hinterlässt der Film einen zwiespältigen Eindruck.

Eindeutiger Schwachpunkt des Filmes das Drehbuch. Neben einer schematisierten, realitätsfernen Erzählweise, fällt vor allem die Installation eines krassen Schwarz-Weiß Bildes auf. Auf der einen Seite der selbstlose, nachsichtige Aufseher, auf der anderen Seite der egoistische, hartherzige Schuldirektor. Ein extremer Gegensatz von Gut und Böse, ohne erfrischende Grautöne. Ob Mathieu mit seinem freundlichen, nachsichtigen Stil bis zur Selbstaufgabe in der Realität Erfolg haben würde, darf bezweifelt werden. Das Drehbuch schenkt ihm im Grunde folgsame Schüler, die nicht wirklich Probleme bereiten. Selbst der als Problemschüler aufgebaute introvertierte Pierre übt nachts heimlich brav seine Tonleitern. Echte Konfliktsituationen, die der Realität standhalten können, finden nicht statt. Der Zuschauer erfährt nicht zuletzt aus diesem Grund relativ wenig über das Innenleben der Figuren, die so im wesentlichen auf die Funktion des Steigbügelhalters für Mathieus humanes Agieren reduziert werden. Interessant wäre die Beobachtung gewesen, wie Mathieu mit einem echten Problemschüler, den aufsässigen Leistungsverweigerer Mondain, der sich zeitweise in der Besserungsanstalt aufhält, zurecht gekommen wäre. Aber die Drehbuchautoren waren in diesem Falle wohl überfordert und schrieben ihn nach einem kurzen Gastspiel wieder geschickt aus dem Dunstkreis Mathieus mit der Suggestion auch dieser Fall wäre lösbar gewesen. Bleibt noch der rätselhafte Charakterbruch der Schulleiterfigur, die zwischendurch Urlaub von ihren despotischen Wesen macht und für wenige Szenen zum verspielten "Guten" mutiert. Unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Der missglückte Versuch in einer nicht originellen Geschichte einen Haken zu schlagen.
 
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