Freiheit !?

So... ich stell dann wieder eine meiner beliebten Fragen...

Und zwar zum Thema: Freiheit...

Damit mein ich natürlich nicht die Freiheit des weglassens der Unterwäsche im Sommer, oder die Freiheit seien Pickel in der Öffentlichkeit zuszudrücken, soder sonstige Kinderein..

Sondern die knallharet Grundsatzfrage: Was ist Freiheit ( Ich will zu diesem Thema bitte keine ach so schlauen Wörterbuchauszüge)

Ja was bedeutet dieses Wort denn ? Dieses Wort, welches von Fragwürdigen Diktatoren, Revolutionsführern und Staatsoberhäuptern so schandlos missbraucht wurde, nur im unter dem Deckmantel dieses Wortes, das Gegenteil desselben erschufen.

Ist wahre Freiheit wirklich alles zu tun was man will,... und damit vielleicht die Freiheit eines anderen zu beschneiden ?

Bedeutet Freiheit frei von allem sein ? Frei von seinen Wünschen, Begierden, seinen Trieben ja, sogar seinen überlebenswichtigen Reflexen ? FIndet ma ndie Freiheit nur im Tot ?

Ja, was,... was ist überhaupt Freiheit...

Denkt darüber nach...
 
Kontinuierliche Freiheitsberaubung im Alltag

Für mich bedeutet "Freiheit" keine Angst haben zu müssen.

z.B. die Angst vor Gewalt, Verfolgung, Unterdrückung der Meinungsfreiheit, aber auch, vor räuberischen Uebergriffen oder dass mir irgend ein eifersüchtiger Arbeitskollege meinen Job wegmobt.

Wenn ich mit dem Zug in ein anderes Land fahre und auf halber Strecke mal für kleine Mädchen muss. Dann möchte ich die Toilette aufsuchen können, ohne dass ich Angst um mein Gepäck haben muss.

Wenn ich einkaufen gehe und nach der Kasse merke, dass ich das Katzenfutter vergessen habe, möchte ich meinen vollen Einkaufswagen guten Gewissens vor dem Laden parken können und nicht Angst haben müssen, dass die Hälfte der Ware fehlt, wenn ich zurückkomme.

Wenn ich nach der Chorprobe spätabends nachhause komme und einen Feldweg entlang laufen muss, möchte ich nicht Angst haben, dass mir ein lüsterner Kerl hinter einem Busch auflauert, der es auf meine Handtasche oder meine genitalien abgesehen hat.

Wenn ich am Bancomat das Haushaltsgeld fürs Wochenende beziehe möchte ich nicht Angst haben müssen, dass irgend welche Trickspezialisten mich dabei ins Visir nehmen und anschliessend mit dem ausspionierten Code mein Konto leerräumen.

Wenn ich in der Disco einen Mann kennenlerne, dieser mir schöne Augen macht, und ich mir eine Fortsetzung der Beziehung vorstellen kann, möchte ich mich auf das verlassen können, was mir der Mann über sich und seine Absichten ins Ohr flüstert.


All diese Freiheiten sind heute nicht mehr gegeben. Wer einen Fuss nach draussen wagt, muss damit rechnen, überfallen, ausgeraubt und getötet zu werden: aus Habgier, Rache, Unachtsamkeit, Geltungssucht oder was auch immer. von daher glaube ich schon, dass sich die ware, ultimative Freiheit im Tod findet.


mfg

Bea
 
Für die Deutschen unter uns (aber auch die anderen!!!): Grundgesetz aufschlagen und lesen, denn da stehts drin.

Oder hier BVerfGE 2,1; Urteil vom 23.Oktober 1952 wurde der Begriff der "Freiheitlich Demokratischen Grunordnung" geboren und definiert.
 
Original geschrieben von Horatio d'Val
Wahre Freiheit ist das zu tun, was man will, ohne andere in ihrer Freiheit einzuschränken! ;)

bin ich denn dann noch frei, wenn ich mich nach anderen richten muss?!

ich glaube nein... wirkliche Freiheit ist in einer Gesellschaft unmöglich. Freiheit bedeutet für mich all das tun zu können, was ich tun will, ohne Kompromisse. Da dies aber nicht möglich ist, ist in meinen Augen kein Mensch frei... Wir sind alle Gefangene in einer Matrix.. hmm. nein. Falscher Film.

aber unsere Form von Freiheit sit auch ok. Eben, dass ich mich äußern kann wie ich will und das tun kann, was ich will, solange ich keinen anderen in seiner Freiheit einschränke... damit kann man ganz gut leben denke ich...

und solange ich sagen kann was ich will und mich niemand irgendwo einsperrt, führe ich mich auch frei.
 
Zensur

Original geschrieben von Laubi
und solange ich sagen kann was ich will und mich niemand irgendwo einsperrt, führe ich mich auch frei.

Faktisch mag das so sein. Aber wie sieht es damit in der Wirklichkeit aus?

Ich lebe in einer modernen, demokratisch regierten Kleinstadt. Trotzdem muss ich gewaltig aufpassen, was ich in der Oeffentlichkeit sage.

Weil ich für die Kirche arbeite, darf ich in der Oeffentlichkeit nicht über Asylanten und Sozialschmarotzer lästern. Auch bekommt es mir schlecht, wenn ich über die Politk schimpfe, denn ich arbeite in kommunalen Kommissionen und Arbeitsgruppen mit. Ich komme zwar nicht ins Gefängnis, wenn ich mich mal gegen den Gemeinderat stelle, aber es wird mir im Dorf (von den angegriffenen Parteien) nachgetragen, wenn ich politische Entscheidungen in Frage stelle.

Auch als Journalist muss ich mir zweimal überlegen, wie ich was schreibe. Die Wahrheit zu sagen, kann ganz schön unangenehme Konsequenzen haben. Da muss man seine Worte immer wieder abwägen. Gerade weil ich in diesem Job der Wahrheit verpflichtet bin, kommt es immer wieder vor, dass ich mich bei den Leuten in die Nesseln setze. Das sieht man auch hier im Forum. Frei zu seiner Meinung zu stehen, kann kann einem erheblichen Ärger einbringen. Deshalb fühle ich mich hier nicht unbedingt frei.


mfg

Bea
 
Solange du abhängig von diesem System, einem Vorgesetzten, Gesetzen, Kommerz oder was auch immer bist gehts nicht...!

Lass Alles liegen und mach einfach was du willst (Anarchie), genieße dein Leben!

"It's only after you've lost everything that you're free to do anything."

Manchmal hab ich das Gefühl auch, wenn ich einfach mal Sport mache, Mukke höre usw. nur holt einen dann die Realität und Gesellschaft wieder ein...:(

...oder guckt euch mein Sig-Zitat an ;)
 
Ich denke, dass ich das Wesentliche der Beiträge über meinem Zusammenfassen kann:
Nehmen wir zur Veranschaulichung zunächst einmal die Bewegungsfreiheit zur Hand. Prinzipiell kann ich mich überall hin bewegen. Nur nicht nach oben oder unten, weil mich einerseits der Boden und andererseits die Erdanziehung einschränkt. In horizontaler Ebene wid irgendwann ein Baum oder eine Mauer mich davon abhalten, in die Richtung zu gehen, die ich wünsche. Diese natürlichen Gegebenheiten nehmen mir diese Freiheit. Doch was wäre, könnte ich mich in alle Richtungen hin frei bewegen? Es gäbe keinen Boden, keine Anziehungskraft und keine Hindernisse, allerdings auch keine Bezugspunkte, an denen ich mich orientieren könnte. Das bedeutet, ich bin zwar völlig frei in meinem Bewegungsraum, doch habe ich keinen Bezugspunkt, an dem ich mich orientieren könnte, oder ein Ziel, welches sich anzustreben lohnt. Diese Art der Freiheit ist uns durch die Naturgesetze versagt, jedoch gibt uns dies die Möglichkeit, uns selbst zu definieren, indem wir Orte aufsuchen, die unsere Interessen wiederspiegeln und an denen unsere Bedürfnisse erfüllt werden.

Das ganze lässt sich jetzt auf eine andere Ebene abstrahieren, nämlich der, des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Wir schränken uns in unserer Handlungsfreiheit ein, genauer gesagt, wir erlegen uns selbst ein Gesetz(-> Naturgesetz) auf. Dies nimmt uns z.B. die Freiheit, Dinge zu tun, die für eine Gemeinschaft abträglich wirken. Eines der ältesten Beispiele ist die Einschränkung des Selbsterhaltungstriebs, welcher Mord, Raub und Gier beinhaltet, um ein höheres Ziel, nämlich das Überleben der eigenen Gemeinschaft gegen eine andere, durchzusetzen. Das Gesetz ist somit nichts anderes, als eine Dokumentation der Verhaltensregelungen, die in einer Gemeinschaft anzuwenden sind, um das höhere Ziel des friedlichen Zusammenlebens zu gewährleisten und die Freiheiten für den Einzelnen zu ermöglichen. Ein Gesetz sollte deswegen idealerweise von allen befolgt und eingehalten werden. Dies wirft jedoch einige weitere wichtige Aspekte auf, nämlich die Durchsetzung der Gesetze und die Formulierung von Ebendiesen, aber das soll nicht Teil dieses Beitrags sein.

Dieses Zitat von Immanuel Kant ist universell anwendbar und meines Erachtens einer der wichtigsten Leitfäden für die Definierung von Freiheiten eines Einzelnen oder einer Gemeinschaft.
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.
 
Zampano lässt grüssen

@ an Horatio d'Val

Eine Sache "perfekt" machen zu müssen, ist das nicht bereits eine Form von Zwang?

Also mir wäre lieber, die Freiheit haben zu können, im Bett eben nicht den grossen Zampano spielen zu müssen und auch bei halbem oder gar keinem Erfolg als vollwertigen Partner hingenommen zu werden.:rolleyes:

Aber ich muss zugeben, dass ich von diesen Dingen nicht all zu viel verstehe...:D


Alles wird gut...

Bea
 
Freiheit ist ein Gefühl des Augenblicks. Man fühlt sich gut und kann für einen Augenblick vergessen was um einen herum ist, man braucht keine Rücksicht auf andere zu nehmen. Für diesen Augenblick kann man tun was man will. Allerdings ist dieser Augenblick schnell wieder vorüber, denn meiner Meinung nach gibt es die Absolute Freiheit nicht.
Für einen Augenblick kann man die Umwelt mal vergessen, aber nicht eine Stunde, oder gar länger...

(Das ist zumindest meine Definition...)
 
Was bedeutet Freiheit? Das habe ich mich schon oft gefragt, aber eine richtige Antwort darauf habe ich noch nicht gefunden.

Das zu tun, was man will? Oder sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu entscheiden?
Was genau ist Freiheit? Gibt es sie überhaupt? Oder ist es eine Leerformel, eine unerfüllbare Versprechung? Ein Mythos, dem man hinterherlaufen soll; angetrieben durch die eigene Vorstellung? Etwas, was die allerwenigsten erreichen, und der Rest der Menschen sich auf der Suche danach befindet?

Wer ist denn schon frei? Wer kann wirklich das tun, was er oder sie will? Was bedeutet Freiheit oder frei sein? Was steckt hinter diesem Wort, dieser Vorstellung, dieser Verlockung? Wo soll sie hinführen?

Zu welchem Ziel bringt sie dich? Soll sie dich bringen? Oder ist sie selber das Ziel, das Versprochene? Wie kann man es erreichen? Wo ist es? Ist es überhaupt erreichbar oder wie der berühmte Goldschatz am Ende des Regenbogens niemals zu erreichen? Wieviele Generationen haben nach dem Gold gesucht, bevor sie erkannten, dass es das Gold nur in ihren Träumen gab und geben wird?

Ist Freiheit vielleicht einfach nicht das richtige Wort? Aber wenn nicht, welches drückt dann besser das aus, was der Begriff "Freiheit" verspricht und nicht halten kann?

Aber eines ist ganz sicher: Freiheit hört da auf, wo sie die Freiheit eines anderen einschränkt.


Ich denke, die wahre Freiheit werden wir erst im Tod finden.
 
Original geschrieben von Soné
Ich denke, die wahre Freiheit werden wir erst im Tod finden.
Nö, denn wie kannst du deine "Freiheit" genießen, wenn Du tot bist (gehen wir mal völlig unreligiös davon aus, daß "da" nichts mehr ist)?

@Bea
Das Zusammenleben von Individuen ist immer eine Mischung aus Zwang....das ganze Leben ist ein Zwang, etwas tun zu müßen und etwas tun zu wollen.
Insofern gibt es einen natürlichen Zwang, der nicht als solcher anzusehen ist (oder würdest du essen und schlafen als Einschränkung betrachten?), einem repressiven Zwang - nehmen wir hier einmal das absolute Negativbeispiel einer Vergewaltigung - und einem notwendigen, gegebenen Zwang - eben der Interaktion einer Gruppe - welcher zum Zusammenleben oder sogar Überleben notwendig ist....auch um die eigene Freiheit zu erleben.

Und Perfektion itself ist definitionssache.
 
Freiheit bedeutet mir sagen zu dürfen was man will ohne das man dafür bestraft wird.
Wenn man in einem System lebt hat man sich zwar an gewisse Regeln zu halten, allerdings kann man sich in Deutschland so entwickeln wie man möchte und das ist also schon besser als in manch anderen Ländern.

Das schlimmste der Welt ist nicht frei zu sein, ob in seinen Gedanken oder in seinem Schaffen.
Ich würde sterben für die Freiheit. Da kommt dann doch der William Wallace in mir durch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Horatio d'Val
Nö, denn wie kannst du deine "Freiheit" genießen, wenn Du tot bist (gehen wir mal völlig unreligiös davon aus, daß "da" nichts mehr ist)?

Ich bin aber religös und ich glaube daran das es nach dem Tode noch etwas gibt.
Aber du kannst das ja so sehen wie du willst. Muss ja jeder selber wissen.
 
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