Galantos (Utos-System)

[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Wasseraufbereitungsanlage | Corporal Sorel Zakev, 2nd Lieutenant Gwenn Arianna Fillion und ihr Trupp, Fia-Flüchtlinge, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp

Sergeant Vanutur war zurückgekehrt, er hatte die Ausrüstung für das Scharfschützengespann dabei und gesellte sich in einer passenden Gelegenheit zur Besprechung hinzu. Gwenn hörte sich aufmerksam an, was er zu verkünden hatte. Die Mimik der 2nd Lieutenant blieb unverändert während sie Sergeant Vanutur musterte, doch deuteten die Worte des Sergeants durchaus Grund zur Sorge und Vorsicht an. Es wurden keine genaueren Informationen zum Treffen gegeben, vermutlich sollte Gwenn den Sergeant zur Unterkunft des anderen imperialen Trupps geleiten. Das konnte eine sehr ungünstige Ausgangslage für ein Gespräch haben, insbesondere wenn Gwenn nicht mit den Vorschlägen von Salisi konform ging. Was durchaus im Rahmen des möglichen wäre. Die 222.te brauchte eine bestimmte Handhabe, über die sie verfügte. Hinzu kam auch, dass Gwenn für ihre Leute verantwortlich war, nicht Salisi und in ihren Augen war keiner davon entbehrlich. Wie Salisi das sah, konnte sie nicht einschätzen, aber sie würde sich nicht in einem ersten Gespräch in eine negative Lage navigieren lassen.

Und '...ich soll sie begleiten...', hörte sich nach Überwachung an, denn es war nicht als Bitte oder Angebot formuliert. Kameraden zu überwachen oder gar auszuspionieren konnte dem Sergeant auch nicht schmecken. Denn auch wenn er ein strengeres Verständnis von Disziplin an den Tag legte als Gwenn, hatte sie nicht den Eindruck, dass er eine unehrliche Haut war.

"Ich habe keine Einwände gegen Ihre Unterstützung, Sergeant Vanutur. Meine Bedingung kennen Sie: Meinen Befehlen sind Folge zu leisten. Wenn Sie damit einverstanden sind, gesellen Sie sich zur Einsatzbesprechung hinzu, ansonsten gebe ich Ihnen gerne eine Nachricht für Lieutenant Salisi mit auf den Weg, um das Treffen zu vereinbaren."

Die Besprechung wurde wieder aufgenommen, das Scharfschützengespann hatte keine Einwände die Zielobjekte aufzuklären, äußerten jedoch Bedenken was Deckungsfeuer betraf.
"Meine beiden DSMs haben sich auch schon mehrfach darüber beschwert.", bestätigte Gwenn der Beobachterin und dem Scharfschützen ihre Aussagen zum E-11s. "Aber abgesehen von der Xerrol Nightstinger gibt es wohl wenig Alternativen für diese Wünsche, vielleicht noch Projektilwaffen." Sie zuckte mit den Schultern und ein schiefes Lächeln deutete sich an. "Die Versorgung wird kaum so kostenintensive Ausrüstung an einfache Einheiten ausgeben, vom Preis für die Munition mal ganz zu schweigen." Als einfacher Soldat sollte man immer davon ausgehen, dass die Ausrüstung über die man verfügte, die preiswerteste Variante war, die irgendwie die Vorgaben der Armeeanforderungen erfüllte. Oft nur gerade so.
"Aber sollten wir irgendwie, irgendwo, irgendwann eines davon in die Finger bekommen, denke ich an sie Beide."

Sorel ging schließlich als Erstes auf den zuvor angesprochenen Punkt der Prioritätsliste ein. John Bullard machte sich indes Notizen. So wie Gwenn ihn kannte, hatte er bereits eine Inventur der vorhandenen Ausrüstung und Vorräte gemacht und wusste ganz genau was man brauchte. Dementsprechend würde er die genannten Gegenstände von der Priorität her anordnen, oder gar ganz streichen. Was der Scharfschütze bisher genannt hatte, erschien Gwenn jedoch sinnvoll, auch seinen Einwand.

"Als ich das letzte Mal im Varnds Outdoor war, führte der Laden auch Erste Hilfe Ausrüstung, Rations- und Energieriegel, gefriergetrocknete Lebensmittel und Fertiggerichte unseren MREs nicht unähnlich, nur essbar, Getränkepulver, Panzertape, Leuchtmittel und Batterien. An Nahrungsfunden sollten wir mitnehmen was wir können."

In der 222.ten scherzte man gerne, dass Panzertape die Galaxie zusammen hielt. Und auch wenn das endgültige Urteil darüber ausstand, konnte man mit dem Tape eben doch viele Ausrüstungsgegenstände zumindest notdürftig reparieren. Und wenn alle Stricke rissen, konnte man es auch im Bereich der ersten Hilfe einsetzen. Ein Punkt für die Zukunft konnte man auch jetzt direkt in Erfahrung bringen.

"Sam, was meinen Sie wo wir am Besten Werkzeuge für Einbrüche herbekommen? Ich würde vermuten Baumärkte und Eisenwarenladen. Wie schätzen Sie das ein?"

Damit könnte man sich nach hinten raus vielleicht einiges an Ärger ersparen und bei weiteren Erkundungs- und Vorratsbeschaffungsmissionen eine entsprechende Priorität drauf legen.


"Ich werde die Anweisung ausgeben, nur mit leichtem Gepäck auszurücken. Des Weiteren gibt es einen Punkt zu dem ich noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe und gerne ihre Meinungen erfahren würde. Sollten wir in Varnds Outdoor genug Rucksäcke finden, wäre es möglich die bereits erlangten Vorräte vor dem Zugriff auf die weiteren Zielobjekte in der Kanalisation, entweder direkt an den Einstiegen oder an einem vorher bestimmten Punkt zu lagern. Unbewacht würde ich die nicht lassen wollen, mehr Personal mitnehmen ist jedoch keine Option, und von unserem Trupp extra jemanden dafür abstellen, kann uns möglicherweise benötigte Mannstärke an der Oberfläche kosten. Sie sehen also mein Dilema. Auf der anderen Seite, wie wahrscheinlich ist es, dass wir mehr als 240 Kilogramm an Ausrüstung erbeuten? Wir werden 12 Personen* sein, und zwanzig Kilo Gewicht im Rücksack sollten durchaus machbar sein, wenn wir ohne große Überlebensausrüstung ausziehen, immer vorausgesetzt wir erbeuten tatsächlich soviel. Wenn das nicht der Fall ist, bleibt diese Überlegung rein akademischer Natur, dennoch hätte ich diesen Punkt gerne im Vorfeld bedacht."

Wer einen guten Plan hatte, verfügte zumindest über Sicherheit und konnte die gröbsten Fehler ausmerzen.

"Ein weiterer Punkt der angesprochen werden muss ist die Kommdisziplin. Umso weniger wir unsere Komms verwenden, desto geringer ist das Risiko der Entdeckung und Entschlüsselung durch die Yevethaner. Einzelne oder kurze Signalspitzen können als Störsignale untergehen, längere Transmissionen jedoch nicht. Wenn sie ein Objekt ausgekundschaftet haben, und es nicht in Betracht kommt, sei es, weil es bewacht wird, zerstört ist oder etwas anderes, setzen sie einen Kommklick ab. Wir warten dann auf ihre Rückkehr. Ist die Luft sauber zwei Signale und wir rücken nach. Sollte Gefahr vorhanden sein, aber im geringen Maße, drei Kommklicks, oder aber wenn die Situation eine Schilderung braucht, kommen sie zurück und berichten, oder nutzen das Komm - je nachdem was sie für sinnvoller Erachten. Ich verlasse mich da auf ihre Einschätzung.", sprach sie ihr Vertrauen in Richtung des dynamischen Duos (Sam und Sorel :D ) aus.

Wenn man über Spezialisten verfügte, dann musste man ihnen auch das Vertrauen aussprechen sich auf ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Entscheidungen zu verlassen.

[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Wasseraufbereitungsanlage | Corporal Sorel Zakev, 2nd Lieutenant Gwenn Arianna Fillion und ihr Trupp, Fia-Flüchtlinge, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp

*(Sam, Sorel, Kyle, seine 2 NPCs, Gwenn, 6 NPCs von 2nd Squad)
 
[Galantos – Gal`fian`deprisi – Unterirdisches Tunnelsystem] Sergeant Kyle Vanutur, Corporal Sorel Zakev und Private 1st Class Sam Cochran, 2nd Lieutenant Gwenn Fillion und ihr Trupp, Corporal Royce und Team 2 C-Squad (NPC's)

Seine neue Aufgabe schmeckte ihm nicht. Kein Wunder, Kameraden auszuspionieren war keinesfalls angesehen in der Truppe. Zwar war er nicht Mitglied irgendeines Politbüros oder Geheimdienstes, aber dennoch fühlte er sich schlecht. Natürlich war er auch der Meinung das man ein Auge auf Fillion haben sollte, zumindest solange keine Kompetenzen oder Aufgabenbereich klar geregelt wären. Es gefielf ihm jedoch nicht das er das machen musste! Er wusste das Fillion wusste das sein Zweck ehr der Beobachtung diente als des wirklichen Verstärkens, das hatte er an ihrem Blick erkannt. Dennoch wollte er wirklich helfen und ein bisschen Spannung und Action würde nicht schaden. Das Cochran seine Hilfe ebenfalls nicht schmeckte, war klar. Sorel war es vermutlich egal.
„Kein Problem Lieutenant Fillion. Sie haben das Kommando.“

Er hörte sich die weitere Besprechung an. Sorel und Cochran sollten die Gegend um den Ausstiegspunkt auskundschaften. Anschließend sollten mehrere Ziele durchsucht und wenn möglich leergeräumt werden. An sich ein guter Plan, dennoch bürgte er Risiken. Die Gefahr des entdeckt Werdens. Dann würde man kämpfen müssen. Solche Kämpfe würden zum Untergang des Trupps führen.
„Ihr Plan ist durchaus erfolgsversprechend, dennoch würde ich gern eine kleine Verbesserung vorschlagen. Die Ziele Nacheinander abzuarbeiten ist gefährlich. Je länger wir uns irgendwo aufhalten desto ehr werden wir entdeckt. Erst Recht, wenn wir viele sind! Machen wir uns nichts vor. Sollten wir entdeckt werden ist Chance das wir lebendig zurückkommen sehr gering. Und selbst, wenn wir es zurückschaffen, haben wir die Yevethaner am Hals. Diese werden mit allem kommen was sie haben sollte es zum Kampf kommen."Er sah sich um. Die Gesichter der Anwesenden waren neutral. Dennoch schien wenigen wirklich klar zu sein das sie es nicht mit einem Feind zu tun hatten der operierte wie man selbst. Trotz aller Verschiedenheit kämpften das Imperium und die Republik gleich. Bei den Yevethanern war das anders, und das musste man erstmal akzeptieren. Er sprach weiter in einem ruhigen erklärendem Ton "Des Weiteren ist es sehr riskant die komplette Erkundung von einem Team abhängig zu machen.

3 Trupps, einer pro Ziel, ist besser und unauffälliger. Wir sichern die Gegend um den Ausstiegspunkt. Die Trupps, maximal Squadgröße, gehen selbständig mit etwas Versatz, etwa 10-15 Minuten, zu ihren Zielen kundschaften sie aus und räumen sie leer. Die letzten Meter aller Teams zum Einstiegspunkt werden so gewählt das Zakev sie einsehen kann. Das jeweilige geht in der Nähe in Deckung und meldet Zakev das es auf Position ist. Sobald der Sicherungstrupp bereit ist, gibt es ein Zeichen und das Außenteam verschwindet in der Kanalisation. Zeitansatz vom Verlassen der Kanalisation bis zur Rückkehr maximal 3 Stunden pro Team. Sollte ein Team entdeckt werden sofortiger Rückzug der anderen zur Kanalisation.
Während der ganzen Mission ist also nur insgesamt 6-mal Funkkontakt notwendig da die Teams selbstständig agieren, dies minimiert wieder das Risiko des Entdeckt Werdens.“ Das, dass entdeckte Team dann auf sich alleingestellt ist wollte er nicht erwähnen.

[Galantos – Gal`fian`deprisi – Unterirdisches Tunnelsystem] Sergeant Kyle Vanutur, Corporal Sorel Zakev und Private 1st Class Sam Cochran, 2nd Lieutenant Gwenn Fillion und ihr Trupp, Corporal Royce und Team 2 C-Squad (NPC's)

Status Charly Squad
Auftrag: verschiedenste Kleinaufträge
Team 1 (4/5) - Im Lager geblieben
Team 2 (3/4) - begleitet Vanutur
 
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"Bevor sie und ihre Leute dazu gestoßen sind Sergeant, habe ich mir im Vorfeld Gedanken bezüglich eines simultanen Vorgehens gemacht und sie schlussendlich verworfen. Es fehlen die nötigen Personalien. Mindestens ein Feurteam pro Objekt, mindestens ein Feuerteam in Reserve und die Möglichkeit des uneingeschränkten Deckungsfeuer, wäre da für mich die minimalen Voraussetzungen. Aber diese Bedingungen sind nicht gegeben. Wir haben es mit bebautem urbanem Gebiet zu tun, es wird keinen Punkt geben, von dem aus sich alle Zugangspunkte zu den Objekten überwachen lassen und von dem die Scharfschützen ggfs. Deckungsfeuer geben könnten. Bei dem Vorschlag kommt hinzu, dass wir gerade einmal 10 Leute am Boden sein werden, sprich 3, 3 und vier bei den jeweiligen Objekten. Die müssen gesichert und bewacht werden und gleichzeitig mögliche Vorräte gesichtet, zusammengetragen und verstaut werden. Das dauert länger als mit einer Arbeitsteilung bei einer größeren Truppe die gleichzeitig entsprechend sichern kann. Sprich wir verkürzen die Zeit pro Objekt empfindlich und somit auch einen möglichen Entdeckungszeitrahmen. Hinzu kommt, dass ein größerer Trupp sich eventuell freikämpfen kann, bei drei oder vier Leute ist das nicht gegeben. Und ich werde keinen meiner Leute einfach zurücklassen, genauso wenig Sorel, Sam oder Sie und Ihre Untergebenen, Sergeant Vanutur. Und auch die Summe der nötigen Funkkontakte ändert sich nicht. Maximal 2 pro Objekt."


Gwenn hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht, sie zog ihren Plan und ihre Argumente nicht einfach aus dem Nirgendwo heran.

"Ich stimme durchaus zu, dass eine frühzeitige Entdeckung unser Vorhaben im Vornherein erschweren oder gar unmöglich machen kann. Aber ich verlasse mich da auf unser Scharfschützengespann, sie haben auf mich einen kompetenten Eindruck gemacht und immerhin haben Sie ihnen eine ausgezeichnete Empfehlung gegeben, Sergeant. Von Sam und Sorel gab es keine Einwände und ich vermute sie können ihre Fähigkeiten am Besten selbst einschätzen, daher spreche ich ihnen mein Vertrauen aus und bin bereit dieses Risiko einzukalkulieren."


Dabei warf sie einen Blick zu dem Gespann (Sam und Sorel), um ihnen auch die Möglichkeit zu geben entweder ihre Entscheidung zu ändern, oder dabei zu bleiben. Ihr Vertrauen hatte Gwenn den Beiden auch schon im Vorfeld zugestanden und sie würde sich auf deren Aussage beziehen und verlassen.

"Selbst im Falle einer Entdeckung muss der Feind erst einmal Kräfte zusammenziehen, um uns einzukesseln und so lange habe ich dann nicht vor auf ihn zu warten. Patrouillen dürften in Squadstärke, mindestens Feuerteamstärke stattfinden und die sollten wir abwehren können, um uns in die Kanalisation zurückzuziehen und dort negieren wir nicht nur einen möglichen zahlenmäßigen Vorteil, sondern können auch besser und sicherer navigieren als die Yevs. Einfach weil wir die Pläne dafür haben und uns vor dem Zugriff mit dem unmittelbaren Gebiet vertraut machen. Alles in Allem sollten wir solide aufgestellt sein. Das ist zumindest meine Einschätzung der Situation und des Plans. Auch in der Kanalisation werden wir es nicht auf andauernde Kämpfe ankommen lassen, sondern uns geordnet zurückziehen, inklusive Tarnen und Täuschen."

Berechtigten Einwänden gegenüber war Gwenn weiterhin offen für Änderungen, die Argumente Vanuturs hatte sie abgewogen und sich dagegen entschlossen. Aber sie hatte diese nicht einfach abgetan, sondern war darauf eingegangen und hatte ihre Entscheidung begründet. Das war weit mehr als andere Offiziere taten.

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Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Wasseraufbereitungsanlage/ Sam, Sorel, Gwenn, andere Soldaten, Fia

Zakev gab ihrer Einschätzung recht und fügte hinzu, dass das Scharfschützengewehr auch sehr laut war. Hatte er natürlich recht. Vor allem, wenn sie oberhalb leergefegter Häuserschluchten schossen, konnte der Hall die Lautstärke noch erhöhen. Da die Yevethaner nicht die dümmsten Viecher in der Galaxie waren, würden sie wohl nicht lange brauchen, um zu verstehen, was gerade vor sich ging. Dann würde man nach dem Duo suchen.

"Wir können eure Augen sein und gegebenenfalls für Ablenkung sorgen. Einen Scharfschützen kann man immerhin nur schwer ignorieren."

Das war der Punkt, der Sam nicht sonderlich schmeckte. Sie und Zakev saßen dann auf dem Präsentierteller. Es stand nichts zwischen ihnen und den Aliens. Wenn die ihre Position ausfindig gemacht hatten, mussten die Schützen die Beine in die Hand nehmen oder sich den Weg frei schießen. Nicht unbedingt rosige Aussichten, aber sie würden das hinkriegen. Da war sie sich sicher.

Die Lieutnant schien sich außerdem recht schnell mit dem Gedanken angefreundet zu haben, dass die kleine Blondine nicht die sauberste Weste der hier Anwesenden hatte. Ohne groß drum herum zu reden, fragte sie, wo das beste Werkzeug für Einbrüche besorgt werden könne.

"Ein Baumarkt reich völlig. Ein Handbohrer und ein Fusionsschneider wären eine solide Basis für einen schnellen Einbruch. Noch besser wäre ein Systemüberbrücker, den bekommen wir aber auf diesem Planeten wohl eher nicht. Die größten Aussichten auf so etwas wäre ein Lager für beschlagnahme Ware. Mit etwas Glück ist da einer dabei. Ich könnte natürlich auch selber einen bauen, aber das wird Zeit in Anspruch nehmen."

Tatsächlich würden sie mit einem Handbohrer und einem Fusionsschneider die meisten Sicherheitssysteme hier auf Galantos überwinden können. Es war eine sehr grobe Methode, aber würde für ihre Zwecke genügen. Der Sicherheitsüberbrücker wäre da natürlich die elegantere Methode. Wenn man mit so einem Ding umgehen konnte, waren auch die besser gesicherten Systeme in Schwierigkeiten.

Schließlich entbrannte eine Diskussion über das Vorgehen. Sollten sie ihre Ziele gleichzeitig angehen? Oder doch eher nacheinander abarbeiten? Eine Entscheidung, die sie zum Glück nicht treffen musste. Das war ein Ding für Gwenn, die jedoch sehr darauf bedacht war, dass alle in die Planung mit einbezogen wurden. Ein ganz guter Zug von ihr, doch für Sam war die Sache klar.

"Zakev und ich könnten dann nur ein Team unterstützen. Wollt ihr dann auslosen, wer die Scharfschützen bekommt?"

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Wasseraufbereitungsanlage/ Sam, Sorel, Gwenn, andere Soldaten, Fia
 
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Die Besprechung ging weiter, in der offenen Art, die Lieutenant Fillion auszeichnete. Dennoch schien eine gewisse Spannung in der Luft zu liegen, was allerdings weniger an der bevorstehenden Mission lag und mehr an der Tatsache, dass das Treffen der weißhaarigen Offizierin mit Lieutenant Salisi noch ausstand. Sorel ahnte, dass darin ein Problem liegen konnte. Die beiden Frauen mochten nicht zur selben Einheit gehören, doch hieß das nicht, dass nicht trotzdem eine versuchen konnte, das Kommando und die Ressourcen der anderen unter ihre Kontrolle zu bekommen oder ihre Vorstellung vom weiteren Vorgehen durchzusetzen. Die Worte von Sergeant Vanutur, der sich dabei sichtlich unwohl gefühlt hatte, ließen dies zumindest vermuten. Angesichts der Natur der zusammengewürfelten Überlebenden war es nahezu unvermeidlich, dass es Reibereien gab. Sturmtruppen, Scharfschützen, reguläre Infanterie, Mobile Infanterie, Unterstützungspersonal, sie alle trugen zwar mehr oder weniger die gleiche Uniform, doch waren die Unterschiede unverkennbar. Ohnehin war Gwenns Einheit ein Sonderfall, ihr ging ein gewisser Ruf voraus, den wohl nicht alle positiv aufnahmen. In einer streng hierarchisch geordneten Organisation fielen solche Leute schlicht aus dem Rahmen und stießen bei ihren Kameraden auf milde Geringschätzung oder offene Verachtung. Nicht zuletzt waren sie alle imperiale Bürger, von früh an war ihnen eingetrichtert worden, dass Disziplin und strikte Befolgung der Regeln Tugenden waren, sie zu hinterfragen hingegen Verrat. Der Scharfschütze bedauerte diese Einstellung teilweise, denn nur zu oft führte sie zu Stagnation und brachte Soldaten und Offiziere hervor, die nicht außerhalb der Handbücher denken konnten und angesichts veränderter Bedingungen überfordert waren. Und manch einer verdankten seinen Posten nicht militärischen Talent, sondern guten Verbindungen oder Geschick beim Intrigieren. Zwar schloss Sorel alle Anwesenden von diesem Vorwurf aus, dennoch gab es Potential für Konflikte. Sergeant Vanutur schien bemüht zu sein, sich von Sam nicht provozieren zu lassen und produktiv mit Gwenn zusammenzuarbeiten, und auch die Offizierin kam ihm entgegen. Vielleicht würde das helfen.

Das Thema Deckungsfeuer wurde von der Offizierin aufgegriffen und sie bestätigte, dass auch ihre Gruppenscharfschützen sich über die Schwierigkeiten mit dem Lärm beklagt hatten. Es war der Preis, den man für Feuerkraft, Reichweite und Präzision zu zahlen hatte. Gwenn erwähnte die berühmt-berüchtige Xerrol Nightstinger, eine Waffe, die unter Scharfschützen einen nahezu mythischen Ruf genoss. Sie war äußerst leise und ihr Blasterschuss kaum zu erkennen, verbrauchte allerdings enorme Mengen an Energie bei jedem Schuss und entsprechend teuer und selten war sie. Gerüchteweise erhielten nur Spezialeinheiten und Agenten Zugang zu diesen Waffen und nur wenige hatten tatsächlich ein Exemplar in den Händen gehalten, viele Informationen stammten aus zweiter Hand. Mit einem leichten Lächeln meinte die grünäugige Frau, dass sie an das Scharfschützen-Duo denken würde, sollte sie je über eine dieser Waffen stolpern. Diese Aussage sorgte dafür, dass der sonst so stoische Corporal tatsächlich ein wenig lächelte.


„Danke, Ma´am.“


Anschließend wurde die Prioritätenliste abgearbeitet und auch das Thema Rucksäcke angesprochen. Sorel hielt einen Moment inne.


„Es klingt sinnvoll, die Rucksäcke zu nutzen. Solange wir darauf achten, dass unsere Mobilität erhalten bleibt.“


Meinte er schließlich. Es folgte die Klärung der Funkdisziplin und der entsprechenden Signal, was ebenfalls sinnvoll klang. Nun äußerte sich Sergeant Vanutur. Der Unteroffizier nahm sich die Aussage der Lieutenant, dass Anmerkungen willkommen waren, zu Herzen, und äußerte einige interessante Vorschläge, die seiner Meinung nach den Plan verbessern würden. Sorel hörte aufmerksam zu, seine kühlen blauen Augen ruhig und seine Miene nachdenklich. Von den Yevethanern entdeckt und festgenagelt zu werden war in der Tat eine große Gefahr und eine Situation, die sie tunlichst vermeiden sollten. Die Alternative, die Vanutur ins Spiel brachte, hatte durchaus ihren Reiz. Alle Ziele mehr oder weniger gleichzeitig zu erkunden könnte theoretisch die Zeit verringern, die benötigt wurde. Allerdings war auch dieses Vorgehen riskant, sollte eines der Teams entdeckt werden, war es vollständig auf sich allein gestellt. Hatten sie überhaupt genügend Leute, um dieses simultane Vorgehen ausreichend abzusichern? Gwenn schien ähnlich zu denken und machte respektvoll, aber unmissverständlich die Probleme klar, die ein solches Vorgehen mit sich brachte. Die junge Frau hatte über diese Optionen bereit nachgedacht, sie schlussendlich aber verworfen. Ihr Plan sah es vor, mit einem größeren Trupp zu operieren, der sich notfalls auch freikämpfen konnte und auch die Räumung und Sicherung eines Ziels leichter vollbringen konnte. Sie machte deutlich, dass sie keinen der Soldaten zurücklassen würde, was sie deutlich von anderen Offizieren abhob, die ihre Untergebene gerne als entbehrliche Schachfiguren sahen. Was nicht vollkommen falsch war oder den kräftigen Corporal sehr störte. Es war die undankbare, aber notwendige Aufgabe der Infanterie wenn nötig auch hohe Verluste hinzunehmen, damit der Feind in Stellung gehalten und von den anderen Waffengattungen bekämpft werden konnte. Da sie hier aber weder über Artillerie noch gepanzerte Fahrzeuge oder Luftunterstützung verfügten, war die sinnlose Vergeudung von Leben ohnehin keine Option.

Was die Gefahren der Entdeckung anging, waren sich Gwenn und Vanutur einig, sie verwies auf Sorel und Sam und sprach ihnen erneut ihr Vertrauen aus, die Trupps effektiv warnen und sichern zu können. Der Scharfschütze reagierte mit einem knappen Nicken. Mit ihren Elektroferngläsern verfügten sie über die notwendige Ausrüstung, um feinde Truppen auch auch größere Entfernung auszumachen, und unabhängig von ihrer teilweise etwas schwierigen Persönlichkeit war die blonde Private eine sehr gute Beobachterin. Auch Sorel selbst war darin geschult, es war durchaus nicht unüblich, dass Schütze und Beobachter die Rollen tauschten und ohnehin zählte eine gute Beobachtungsgabe zu den Voraussetzungen für eine Karriere bei den Scharfschützen. Falls es hart auf hart kam, hatte er sein zuverlässiges E-11s und ausreichend Munition, es war glücklicherweise genügend aus der Garnison gerettet worden. Auch Sam äußerte sich zuversichtlich, sie verwies darauf, dass Scharfschützen für den Feind eine Bedrohung waren, die er nicht ignorieren konnte. Sollten die Yevethaner unter Beschuss geraten, würden sie sich erst einmal um diese Gefahr kümmern müssen und die anderen Imperialen erhielten dadurch etwas Luft. Natürlich setzten sich der Corporal und seine Beobachterin damit einem großen Risiko aus, doch ohne Risiko war bis jetzt noch kein Krieg geführt worden. Zustimmend nickte Sorel.


„Wir können feindliche Trupps bis maximal Zugstärke zumindest für eine ganze Weile beschäftigen, wenn es absolut notwendig ist. Die Yevethaner nehmen wenig Rücksicht auf eigene Verluste, aber sie wissen ebenso wie wir, dass sie gegen Scharfschützen erst einmal Deckung suchen müssen.“


In der sachlichen Stimme des Scharfschützen schwang ein wenig grimmiger Stolz mit. Die Verteidigung der Garnison hatte bewiesen, dass auch dieser Feind nicht über unendliche Ressourcen verfügte. Gwenn erklärte, dass auch Kämpfe gegen kleinere feindliche Patrouillen zu schaffen waren, solange sich die Imperialen klug verhielten und nicht zu lange festnageln ließen. Notfalls würden sie in die Kanalisation ausweichen, die sie dank der Karten gut kannten. Nun kam Sam auf die Frage der Beschaffung von Mitteln zu sprechen und bewies gleich mit ihrem ersten Satz, dass sie in der Tat über Expertise in dieser Richtung verfügte. Sorel wollte sich über die Vergangenheit seiner Kameradin kein moralisches Urteil machen, er bewertete sie lieber anhand ihrer Leistungen und lauschte neugierig, da er sich in diesem Bereich nicht auskannte. Handbohrer, Fusionsschneider, Systemüberbrücker, sie die kleine blonde Frau schien wirklich Ahnung von diesen Dingen zu haben. Sorel strich sich nachdenklich übers Kinn und sah dann zu ihr.


„Handbohrer und Fusisonschneider müssten in diesem Baumarkt zu finden sein. Zumindest ersteres habe ich dort erworben, etwa eine Woche vor dem Angriff.“


Der Scharfschütze war unzufrieden mit der Qualität der Armeebohrer gewesen, die ohnehin oft nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar waren, und hatte auf eigene Rechnung einen solchen erworben. Einer seiner wenigen Ausflüge in die Hauptstadt. Es fühlte sich an, als läge es so viel länger zurück. Sam wies darauf hin, dass sie bei Vanuturs Plan nur einen Trupp unterstützen konnten, und Sorel, der einen neuen Streit zwischen den beiden befürchtete, ergriff das Wort.


„Ja. Unter anderen Umständen wäre das nicht so gravierend, aber hier müssen wir für alle Trupps Deckung geben können.“


Sorel nickte dem Sergeant zu, um zu signalisieren, dass er seine Meinung dennoch respektierte. Damit war die Besprechung abgeschlossen, der Plan stand fest. Die für die Mission eingeteilten Soldaten versammelten sich und überprüften ein letztes Mal ihre Ausrüstung, man verabschiedete sich kurz von den Kameraden, die hier bleiben würden, dann ging es los. Recht zügig erreichte der Trupp die Kanalisation, der strenge Geruch hatte bereits angekündigt, dass sie in der Nähe war. Es war dunkel und feucht und angesichts der grauen Wände war es leicht, sich zu verlaufen. Glücklicherweise hatten sie die Karten und konnten sich daran orientieren. Die Lampen der Soldaten schnitten durch die Finsternis und das leise Platschen von Wasser unter ihren Stiefeln war zu hören. Sorel stoppte kurz und warf einen Blick auf die Karte, die er gezeichnet hatte, musste im Licht seiner Helmlampe aber entdecken, dass diese von seiner Zeichnung Gwenns verdeckt war. Rasch schob er sie zur Seite und studierte die Gänge. Ja, sie waren richtig.


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[Galantos – Gal`fian`deprisi – Unterirdisches Tunnelsystem] Sergeant Kyle Vanutur, Corporal Sorel Zakev und Private 1st Class Sam Cochran,2nd Lieutenant Gwenn Fillion und ihr Trupp, Corporal Royce und Team 2 C-Squad (NPC's)

Kyle hörte sich die Antwort von Fillion in Ruhe an. Er verstand ihren Standpunkt durchaus, auch wenn sie in ihrem Denken einen Fehler macht. Einen Fehler den viele Militärs machen, den er in ihrer Situation auch machen würde. Sie reproduzierte den Kampfweise und Struktur des Imperiums auf den Feind. Im Kampf gegen die Rebellen oder ähnliche Gruppierungen war das möglich, arbeiteten diese doch nach den selben Einsatzkriterien und Struktur wie das Imperium. Die Yevethaner agierten aber nicht mit der gleichen Gliederung wie das Imperium! Und das könnte letzten Endes ein Fehler werden wenn es zum Kampf kommt. Doch da man keine anderen Informationen hatte war es bei der Einsatzplanung wohl das einfachste vom bekannten auszugehen und sich darauf vorzubereiten.
Ich verstehe, Ma'am. Das mein Vorgehen ein größeres Risiko bürgt ist mir bewusst, das sie das nicht eingehen möchten ist verständlich." er suchte keinen Streit, erst Recht nicht kurz vor einer Mission. Jetzt hatten andere Dinge Vorrang, daher verzichtete er auch auf weitere Bemerkungen.

Ein paar Minuten später waren er uns sein Trupp schon in der Kanalisation und er nutzt die Chance nochmal mit seinen Jungs zu sprechen und erläuterte ihnen die Mission. Natürlich wussten sie es, es kam nur drauf das sie es anwandten wenn es gleich hart auf hart kommen würde. Klein und häßlich bleiben, nicht auffallen, Augen und Ohren offen halten und, sollte alles zusammenbrechen, zusammenbleiben und gezielt schießen! Nun gab es nichts mehr zu tun, außer auf das Go, von Fillion zu warten.


[Galantos – Gal`fian`deprisi – Unterirdisches Tunnelsystem] Sergeant Kyle Vanutur, Corporal Sorel Zakev und Private 1st Class Sam Cochran,2nd Lieutenant Gwenn Fillion und ihr Trupp, Corporal Royce und Team 2 C-Squad (NPC's)

Status Charly Squad
Auftrag: verschiedenste Kleinaufträge
Team 1 (4/5) - Im Lager geblieben
Team 2 (3/4) - Ready to rumble
 
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Mit den Antworten von Sam und Sorel, kristallisierte sich auch eine Priorität für einen zweiten Versorgungslauf heraus. Aber alles zu seiner Zeit. Zunächst ging es darum die eigene Versorgungslage insbesondere im Hinblick auf Rationen und medizinische Vorräte zu verbessern. Und dazu hatte sie die drei Ziele ausgewählt. Es blieb zu hoffen, dass man auch fündig werden würde, was sicherlich auch davon abhing wie stark die Verwüstung in den Außenbereichen der Hauptstadt war und ob und wie intensiv Plünderungen stattgefunden hatten.

Zur Verwüstungslage, hatte Gwenn keinen Überblick, dazu stand sie in der Kommandohierarchie zu niedrig, um im Gefecht darüber informiert zu werden und auch wenn sie mittlerweile vielleicht die im Rang zweithöchste Person auf Galantos war, bedeutete es nicht, dass diese Informationen jetzt zur Verfügung standen. Die imperialen Streitkräfte vor Ort waren nunmehr Widerstandskämpfer. Eine ungewohnte Rolle. Aber keine in der sich Gwenn unwohl fühlte.

Nachdem zur Besprechung der Vorgehensweise alles gesagt war brach man zügig auf. Dass die Soldaten alle gedanklich voll und ganz bei der Sache waren, nahm Gwenn zufrieden auf. Es gab keine unnötigen Gespräche und kein Gemecker. Man wusste was auf dem Spiel stand und ging entsprechend zielstrebig und professionell vor, Flappserein, Angebereien und dergleichen konnte man sich nach der Mission leisten, aber nicht währenddessen.
Sgt. Lucy Vrand hatte den Befehl über ihr Squad nicht erst seit gestern und führte ihre Leute zuverlässig und effizient. Auf dem Weg ins Zielgebiet bestimmte man noch drei Rückzugspunkte an denen man sich gegebenenfalls sammeln könnte.


Im Zielgebiet angekommen, wandte sie sich noch einmal kurz an die beiden Scharfschützen, während im Hintergrund die restlichen Soldaten die Gänge, als auch den Ausgang aus der Kanalisation absicherten.

"Sie wissen was zu tun. Ich verlasse mich auf ihre Einschätzung der Lage.", bekräftigte Gwenn das ungleiche Gespann noch einmal und der ernste, respektvolle Blick unterstrich das Vertrauen in die Beiden. "Viel Erfolg."

[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Kanalisation | Corporal Sorel Zakev, 2nd Lieutenant Gwenn Arianna Fillion und 2nd Squad (Sgt. Lucy 'Lucky' Vrand, Corporal Ernest 'Joker' Sunstrider + 4 weitere Soldaten), Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und 2 weitere Soldaten aus seinem Trupp

OP: Hat leider etwas länger gedauert.
 
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Kanalisation/ Sam, Sorel, Gwenn, Kyle, andere Soldaten, Fia

Sam war froh, wieder in Bewegung zu sein. Das lange rumsitzen und nichtstun war einfach nicht ihr Ding, obwohl sie sich durchaus auch als Faul bezeichnen würde. Seit dem Angriff hatte sie jedoch Feuer unter ihrem Hintern. Dauernd. Da wollte man nicht still halten, sondern etwas körperlich anstrengendes machen. Gut, das Kartenspiel mit den Jungs war nett, aber als es schließlich weiterging, war sie doch froh darum. Jetzt folgte sie wieder dem großen Kartenleser Sorel Zakev durch die Dunkelheit.

"Sag mal, für was hast du eigentlich einen Handbohrer gebraucht?"

Die Frage war ihr in der Aufbereitungsanlage schon in den Sinn gekommen, doch die Aufregung des Abmarschs hat dafür gesorgt, dass sie vergessen hatte zu fragen. Sie ging nicht davon aus, dass er das Ding zum Aufhängen von Bildern benutzt hat. Für solch emotionalen Quatsch war der Scharfschütze nicht der richtige Typ, schätzte Sam.

Als sie sich dem angepeilten Ausstieg aus der Kanalisation näherten, kam Spannung auf. Helmlampen wurden ausgemacht, Waffen bereitgehalten. Sam ließ sich von der Aufregung anstecken und klammerte sich an ihren E-11. Jetzt würde es ernst werden. Das war mit Abstand das Gefährlichste, was sie bisher gemacht hat. In einer von Yevethanern, Menschenhasser höchsten Grades, besetzten Stadt herumschleichen und Vorräte für einen ganzen Zug sammeln, konnte sie hiermit in ihren Lebenslauf setzen. Falls sie dabei nicht allesamt drauf gingen. Sogar Gwenn hatte mittlerweile einen ernsten Tonfall angeschlagen, was bei der Verabschiedung nochmal stärker auffiel.

"Wir schreiben 'ne Karte."

Sam wollte es jetzt einfach nur noch hinter sich bringen. Ihr Herz klopfte wie verrückt, als sie sich den Ausstieg hochzog und in einer schmalen Sackgasse in völliger Dunkelheit wieder fand. Sofort hob sie ihren E-11 und sicherte das offene Ende der Gasse, bis Zakev es rausgeschafft hatte. Ob die Yevethaner sie riechen konnten? Seit Tagen nicht mehr geduscht, quasi in der Kanalisation gewohnt. Das muss ein interessanter Geruch sein.

Als der Scharfschütze soweit war, bewegten sie sich langsam und mit erhobenen Waffen auf das Ende der Sackgasse zu. Auch die Straße lag in völliger Dunkelheit. Ob das Stromnetz komplett im Arsch war, oder nur dieser Teil der Stadt? Jedenfalls war es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, in dieser Finsternis etwas auszumachen. Sie spähte die Straße hoch, die Straße runter, konnte jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob sich jemand in der Dunkelheit verbarg oder nicht. Konnten die Aliens eigentlich in der Dunkelheit sehen?

Gerne hätte sie sich mit Zakev darüber ausgetauscht, doch in ihrer momentanen Lage traute sie sich nicht, auch nur einen Mucks zu machen. Eine Patrouille könnte nur einen Steinwurf von ihnen entfernt sein, ohne dass die Scharfschützen sie bemerkt hatten. Geduldig wartete sie also darauf, dass Zakev eine Richtung vorgab. Sam hatte keine Karte und nicht den geringsten Schimmer, wo sie sich hier gerade aufhielten. Die Dunkelheit erschwerte das Orientieren noch.

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sackgasse/ Sam, Sorel
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Kanalisation | Corporal Sorel Zakev, 2nd Lieutenant Gwenn Arianna Fillion und ihr Trupp, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp

Es hatte begonnen. Jeder Schritt in der dunklen, unangenehm riechenden Kanalisation brachte die imperialen Soldaten näher an die Hauptstadt von Galantos und damit näher zu ihren Zielen. Und näher zum Feind, denn dass die Yevethaner dort präsent sein würden, war sicher, unklar war bloß, wo genau und in welcher Stärke. Es war die Aufgabe des Scharfschützenteams, dies herauszufinden, und Sorel war fest entschlossen, seine Pflicht zu erfüllen. Eine Einstellung, die auch die anderen Soldaten zu teilen schienen, es herrschte konzentrierte Ruhe und alle waren in Gedanken bei dem bevorstehenden Einsatz, der zweifellos riskant war. Aber Risiken waren unvermeidliche Bestandteile jedes Krieges und jeder militärischen Operation, und kaum ein Plan überstand den ersten Feindkontakt unverändert. Mit klugem und geschicktem Vorgehen ließen sich die Gefahren allerdings minimieren, und genau das hatten sie vor. Der geplante Ablauf war sorgfältig abgewogen worden und man hatte alle Faktoren berücksichtigt, die man einschätzen konnte, und sobald es weitere Informationen gab, würde man sich anpassen. Anpassung, eine überlebenswichtige Eigenschaft für jedes Lebewesen, ob nun Jäger, Soldat oder sogar für bloße Tiere. Der groß gewachsene, kräftige Scharfschütze wusste, dass man sich an Terrain und seine Feinde anpassen musste, um zu überleben. Eine Spezies, der das nicht gelang, verschwand schnell aus der Natur, und auch bei intelligenten Lebewesen war das nicht viel anders. Lange Zeit war das Imperium die Rolle der überlegenen Macht gewohnt gewesen und man hatte auf massiven Einsatz von Truppen und Material gesetzt, um jeden Widerstand zu brechen. Diese Vorgehen würde hier nicht funktionieren, es waren Subtilität und Finesse gefragt. Eine schwierige Lage, zweifellos, doch die letzten Verteidiger von Galantos waren trotz aller Unterschiede ein gutes Team mit fähigen Leuten. Soldaten, auf die man sich verlassen konnte und die in der Lage waren, sich anzupassen und zu siegen. Und Siegen hieß Leben.

Leise plätscherte Wasser, als es von Stiefeln verdrängt wurde, die Imperialen rückten weiter vor. Sorel sah kurz zur Seite, ihm war aufgefallen, wie energiegeladen und entschlossen Sam, seine Beobachterin, wirkte. Die kleine blonde Frau schien die feste Absicht zu haben, es dem Feind zu zeigen. Gut, fand der Scharfschütze. Seine Kameradin erkundigte sich, warum er den Handbohrer, den er zuvor erwähnt hatte, eigentlich gekauft hatte.


„Waffenwartung. Die Modelle der Armee waren oft nicht in ausreichender Anzahl vorhanden.“


Erklärte er knapp und warf ihr einen Blick aus seinen kühlen blauen Augen zu. Vermutlich überraschte sie diese Antwort nicht, es passte zu dem Corporal. Den Rest des Weges herrschte wieder Schweigen, abgesehen von der kurzen Festlegung der Sammelpunkte im Falle eines Rückzugs. Der Ausgang aus der Kanalisation kam näher und es wurde ein wenig heller, man konnte spüren, wie die Hauptstadt näher kam. Vorsichtshalber deaktivierten die imperialen Soldaten ihre Helmlampen und hielten die Waffen bereit, in der Düsternis rückten sie langsam und vorsichtig vor, jederzeit mit einem Angriff rechnend. Doch das Zielgebiet war leer, zumindest im Moment. Das war ihr Fenster. Rasch bereitete man sich auf das Verlassen der Kanalisation vor. Sorel prüfte noch ein letztes Mal seine Ausrüstung, da trat Lieutenant Fillion zu ihm und Sam, sah beide ernst aus ihren grünen Augen an und wünschte ihnen viel Erfolg. Die Offizierin verließ sich auf sie, und Sorel wollte dieses Vertrauen nicht enttäuschen. Sam reagierte mit einem flotten Spruch, wirkte aber dennoch ziemlich aufgeregt. Der Scharfschütze hingegen strahlte größtmögliche Ruhe aus und nickte knapp.


„Ihnen auch, Ma´am. Wir werden Sie nicht enttäuschen.“


Es ging los. Nun gab es kein Zurück mehr. Seine Beobachterin ging mit ihrem kompakten E-11 voraus und zog sich den Ausstieg hoch, einige Augenblicke später folgte Sorel. Der kräftige Mann ging rasch, aber leise in die Hocke, legte sein Gewehr an und sah sich gründlich um. Dunkelheit empfing sie, Dunkelheit und Stille. Er warf einen prüfenden Blick zu der Straßenbeleuchtung. Unbeschädigt, dennoch inaktiv. Das Stromnetz musste in diesem Teil der Stadt zerstört sein. Ob es auch im Rest so war? Mit einem Handzeichen signalisierte er seiner Kameradin, dass sie bis zum Ende der Sackgasse vorrücken sollten, langsam und vorsichtig. Sorel achtete darauf, nicht auf Glasscherben oder ähnliches zu treten, das Lärm verursachen konnte, und setzte ruhig und konzentriert einen Fuß vor den anderen. Sein Vater hatte ihm beigebracht, sich in der Natur zu bewegen, ohne potentielle Beutetiere zu verschrecken, hier war es nicht viel anders. Es war kaum etwas zu erkennen, die Finsternis ließ alles bestenfalls schemenhaft sichtbar sein, was die Orientierung enorm erschwerte. Er versuchte, sich die Karte bildlich vorzustellen, und sah kurz in den Himmel, die Konstellationen dort waren ein guter Hinweis auf die Richtung, in die sie sich bewegten.

An den Resten einer Hauswand ging Sorel in Stellung, schwang sein Gewehr über die Schulter und zog seine Blasterpistole aus dem Holster. Vorsichtig spähte er um eine Ecke. Hinter dem zerstörten Haus war es marginal heller und langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Hier ging es aufwärts. Sorel gab ein Handzeichen und die beiden Imperialen gingen eine Treppe herauf, die einst in den zweiten Stock des Hauses geführt hatte. Die erhöhte Position half bei der Orientierung und sie legten sich flach auf den Boden und nahmen ihre Elektroferngläser. Schweigend und konzentriert suchten sie den Horizont. Die Hauptstadt von Galantos lag still und dunkel vor ihnen, zumindest in diesem Viertel war der Strom großflächig ausgefallen. Nur einige wenige Straßenlaternen weiter weg funktionierten noch. Ihr kümmerliches Licht wurde von Helligkeit überstrahlt, die aus Richtung der imperialen Garnison kam. Der ehemaligen imperialen Garnison, denn rasch wurde klar, dass der Feind sie für seine Zwecke umfunktioniert hatte. Suchscheinwerfer leuchteten dort in den Nachthimmel und der Scharfschütze konnte besetzte Türme, Fahrzeuge und Wachen mit Lampen erkennen. Gerade startete ein Shuttle, ein Lambda-Modell, stieg in den Nachthimmel und aktivierte seine Scheinwerfer. Die Fähre flog in gemächlichem Tempo über die Stadt und die Lichtkegel tanzten über den Boden und die Ruinen. Sorel verharrte vollkommen still und senkte sein Elektrofernglas, doch das Shuttle schien nicht auf der Suche nach etwas konkretem gewesen zu sein und verschwand bald Richtung Orbit.

Ein erster Eindruck, ein ernüchternder erster Eindruck. Die Yevethaner waren keineswegs vollständig von Galantos abgezogen, eine Garnison war zurückgeblieben und offenbar nutzte der Feind die Welt als Bereitstellungsraum. Damit hatten wohl alle gerechnet, aber es hatte zumindest die Hoffnung gegeben, dass die mörderische Horde weiterziehen würde, wie die Barbaren, für die man sie hielt. Es waren Barbaren, kein Zweifel. Militärisch organisierte, gerissene und gefährliche Barbaren. Suchend sah sich Sorel um und entdeckte ein noch relativ intaktes Gebäude. Sechs Stockwerke, keine Beleuchtung, keine Wachen an den Ein- und Ausgängen zu erkennen, und es lag in Richtung des Ziels. Nicht zu weit entfernt. Sehr gut.


„Aussichtspunkt auf 1 Uhr, graues sechstöckiges Gebäude, Entfernung...400m. Schlage Positionswechsel vor.“


Flüsterte der Corporal gerade laut genug, damit Sam es hören konnte. Die beiden verließen vorsichtig die Ruine und arbeiteten sich durch die Gassen vor, sie mieden die Straßen und gaben sich gegenseitig Deckung. Beim Gebäude angekommen hielten sie kurz inne, dann sicherten sie gründlich das Erdgeschoss und dann Stockwerk für Stockwerk, bis sie ganz oben angekommen waren. Sie wählten ein Fenster und gingen in Position. Nun hatten sie freies Sichtfeld auf das erste Ziel, Varnd Outdoors. Das Gebäude war nicht beleuchtet, aber nicht zerstört, es wirkte relativ intakt und in den Schaufenstern war sogar noch Ware zu erkennen. Gründlich suchten die beiden mit ihren Elektronferngläsern die Umgebung des Gebäudes ab. Es war ein gutes Stück von der Basis des Feindes entfernt und sie konnten keine Patrouillen oder Checkpoints in seiner Umgebung entdecken. Vorsichtshalber hielt Sorel dennoch sein E-11s bereit, doch die Luft schien rein zu sein, auch die unmittelbare Umgebung des Ausstiegs war leer. Es waren auch keine Fahrzeuge in diese Richtung unterwegs. Sorel nickte Sam knapp zu.


„Weiter beobachten. Ich gebe das Signal zum Vorrücken."


Der Scharfschütze aktivierte die Komverbindung und ließ es zweimal knacken, wie vereinbart, dann konzentrierte er sich wieder auf sein Gewehr und die Umgebung.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Randgebiet, sechsstöckiges Gebäude | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Kanalisation | 2nd Lieutenant Gwenn Arianna Fillion und ihr Trupp, Private Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp

Krieg war schon eine seltsame Angelegenheit, oft beeilte man sich, um dann warten zu müssen. Ganz davon abgesehen war er eine perfekt industrialisierte Tötungsmaschine und schaffte es dennoch, dass Menschen und Nichtmenschen von Patriotismus und anderen Idealen ergriffen bereit waren in den Schmelztiegel aus Gewalt, Blut, Grausamkeiten und Tod zu springen. In gewisser Weise konnte man dem Krieg jedoch auch positive Aspekte zusprechen. Es wurden große technologische Fortschritte gemacht, im Bestreben dem Feind voraus zu sein, neue Technologien aufzubieten gegen die der Feind kein Mittel hatte. Und auch auf der persönlichen Ebene der Soldaten kam es zu einer Kameradschaft die Rasse, Schicht und Herkunft überwinden konnte. Im Imperium zwar nicht gerne gesehen, aber auch dort fand die Verbrüderung unter den Waffengefährten statt. Ihre Leute waren für Gwenn genau das, eine Schar von Brüdern und Schwestern, für die sie bereitwillig ihr Leben lassen würde, sollte es notwendig sein. Und genauso wenig, war sie bereit ihre Waffenbrüder in ein aussichtsloses Gefecht zu führen.

Im Moment verließ sich die Lieutenant auf ihr Gespür und darauf, dass sie sich in Sorel und Sam nicht täuschte. Dass sie Beide auch einst oder schon bald zu ihrem Bund gehörten und dementsprechend auch kein Interesse hätten, dass ihren Waffenbrüdern und -Schwestern was zustieß was vermeidbar gewesen wäre.
Bevor Gwenn diesem Gedanken weiter nachgehen konnte, knackte das Kom, einmal, zweimal. Die Bedeutung war klar. Das erste Objekt, Varnds Outdoor, schien sauber zu sein. Der Blick der Unteroffizierin Lucy Vrand, lag auf ihr, und mit einem entschlossenem Nicken, gab Gwenn ihr das Aufbruchsignal, was sie auch dadurch untermauerte, dass sie die Sprossen ergriff die aus der Kanalisation hinaus führten. Oben angekommen, hob sie den Kanaldeckel leicht an und blickte sich erst einmal prüfend um, bevor sie ihn zur Seite schob und sich aus der schwülen, stickenden Dunkelheit der Kanalisation in die kühle, klare Dunkelheit der Nacht begab.
Das DLT-20a im Anschlag und in Deckung sicherte sie die Straße hinunter, während die weiteren Soldaten sich aus der Kanalisation schälten. Auf ihre Schritte bedacht, im Bemühen keinen unnötigen Laut zu produzieren.


Lucy übernahm, wie es ihrer Rolle angemessen war, die ausübende Führung des Trupps, man rückte leise, abwechselnd vor, um sich gegenseitig Deckung zu geben. Dabei suchten wachsame Augen die Straßen, Dächer, Deckungsmöglichkeiten und Fenster nach unliebsamer Aufmerksamkeit ab.
Die Dunkelheit und die anscheinend fehlende Elektrizität kam ihnen zu Gute, und auch wenn man in der Ferne Suchscheinwerfer erkennen konnte, schienen sich diese auf das Stadtzentrum zu konzentrieren. Informationen die Gwenn für später abspeicherte.
Schließlich kam das Zielobjekt in Sichtweite. Der Laden schien intakt, nicht einmal das Rollgitter war runtergelassen. Das konnte entweder sehr gut, oder sehr schlecht sein. Aber Anzeichen von offensichtlicher Plünderung gab es soweit nicht. Vielleicht weil es in einer Seitengasse gelegen war.


Die letzten Meter überbrückte man angespannt, ein Teil des Trupps sicherte aus mittlerer Distanz Fenster und Türen, bereit jederzeit zu reagieren, während der andere Teil sich darauf vorbereitete die Tür zu überwinden und den Innenraum zu sichern. In dem Team war auch Gwenn, sie war schließlich mehrfach in dem Laden gewesen und hatte das Layout weitergegeben.
Die Tür widerstand dem Tritt des Corporals, auch den weiteren.

"Verdammt. Scheint nen Metallkern zu haben.", kommentierte er frustriert. Breaching Charges oder Werkzeug hatte man keines, und spätestens jetzt würde jeder im Laden wissen, dass jemand an der Tür 'geklopft' hatte. Die Alternative war der Weg durchs Fenster. Eine Option die er anscheinend noch nicht in Betracht zog.
"LT, wollen sie es mal versuchen?", bat er. Gwenn nickte und begab sich zur Tür. Als Schwerkraftweltlerin hatte sie hier einen vielleicht entscheidenden Vorteil.
Sie betrachtete die Tür. Sie schwang auf jeden Fall nach innen auf, was gut war. Nicht so gut, war der Umstand, dass sie wohl einen Metallkern hatte, vermutlich der Grund warum Joker nicht weit gekommen war. Bei Metallkerntüren brauchte man maximalen Kraftaufwand und selbst dann konnte es sein, dass die Tür widerstand. Der Rahmen hatte Führungsschienen aus aus Metall, dementsprechend war das Schloss der schwächste Teil der Tür.
Gwenn nahm leicht seitlich Aufstellung etwa einen Meter von der Tür entfernt, ganz wie es der Corporal auch getan hatte, um dann mit dem primären Fuß das Momentum aus der Drehung mitzunehmen, und ihren Tritt direkt unter den Türknauf setzte. Der erste Tritt bewirkte außer Lärm wenig. Der zweite Tritt jedoch schon mehr, beim vierten Tritt schwang die Tür schließlich auf und Gwenn drehte sich aus der Schussbahn in Deckung, während die vier Soldaten das Innere des Ladens stürmten.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Varnds Outdoor | 2nd Lieutenant Gwenn Arianna Fillion und ihr Trupp, Private Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp
 
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sackgasse/ Sam, Sorel

Die frische Luft an der Oberfläche war ein Segen. Sam hatte fast vergessen wie es sich anfühlte, wenn man nicht unter sondern auf der Erde lebte. Das Atmen fiel ihr plötzlich leichter, ja war fast schon eine Genugtuung. Könnte sie jetzt noch die Sonne auf ihrer Haut fühlen, dann wäre es ein rundum gelungenes Erlebnis. Doch stattdessen stand sie in der Dunkelheit an einer Straßenecke und wartete auf Zakev. Langsam hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt und sie konnte Umrisse von dem wahrnehmen, was um sie herum war. Sonderlich spannend war es allerdings nicht: Häuser, die noch einigermaßen intakt waren. Klar, die Front war zusammengebrochen und die Schlacht beendet, bevor hier Kämpfe ausbrechen konnten. Doch als die Umrisse allmählich klarer wurden bemerkte sie, dass die Invasion der Yevethaner dennoch nicht spurlos an diesem Stadtviertel vorbeigegangen war. Der gesamten Straße entlang waren einzelne Häuser stark beschädigt worden. Es war schwer zu sagen, ob sie durch Bombardement oder gezielte Zerstörung so mitgenommen wurden.

Zakev führte sie nach kurzem Überlegen in ein nahegelegenes, zerstörtes Haus und augenblicklich fing Sams Puls an in die Höhe zu steigen. Die Stille drückte ihr auf die Ohren, sodass sie ihren eigenen Herzschlag lauter wahrnahm als alles andere. Sie begaben sich nun mitten in feindliches Gebiet. Hinter jeder Ecke konnte jemand lauern, der sie auf der Stelle töten würde. Dabei hatte sie wirklich nicht vor, hier drauf zu gehen. Hektisch kontrollierte sie die Ecken des Erdgeschosses, bevor der Scharfschütze sie auf eine Treppe führte. Nun mit der etwas erhöhten Position hatten sie eine recht gute Sicht auf diese verdammte Hauptstadt von Galantos. Die gute Nachricht war, dass es in diesem Viertel wohl wirklich kein Strom gab. Es lag in völliger Dunkelheit, was sie zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Die schlechte Nachricht war, dass diese Heuschrecken noch immer hier waren: Die Garnison, die sie vor einigen Tagen noch verteidigt hatten, war hell beleuchtet. Sam kramte ihr Elektrofernglas heraus, um sich das genauer anzuschauen und tatsächlich: Die Yevs waren rund um die Garnison zahlreicher als die imperialen Soldaten zu ihrer besten Zeit. Überall standen die drahtigen Biester mit ihrer erbeuteten Ausrüstung, unterhielten sich und gingen auf Patrouille. Zum Glück war die Garnison ein ganzes Stück weit weg. Ob eine der Patrouillen ihren Weg hier her finden würde? Just in diesem Augenblick startete eine Fähre von der Garnison, die schnell Richtung Orbit verschwand.

"Was treiben die nur?"

, flüsterte Sam in die Dunkelheit und wünschte sich einen Raketenwerfer. Die Yevs würden sicher Augen machen, wenn einer ihrer Transporter unverhofft als glühender Feuerball zurück auf den Planeten fiel. Diese Wichser mit ein bisschen Terror zu überziehen, klang durchaus verlockend. Aber heute Abend hatten sie anderes vor. Zakev war derjenige, der bei der Sache blieb und eine gute Stellung für das Scharfschützenduo entdeckte: Ein sechsstöckiges Wohngebäude.

"Na dann los."

Sie rappelten sich auf, stiegen die Treppe wieder hinunter und begaben sich tiefer ins Viertel. Sam behielt dabei ihren E-11 permanent im Anschlag und hielt sich am Straßenrand auf, um kein so gutes Ziel abzugeben, sollten sie Feindkontakt haben. Mit ihrem Herzschlag auf beiden Ohren konnte sie sich auf diese Sinnesorgane kaum verlassen, weswegen sie noch gründlicher jede Gasse und jede Seitenstraße, die sie passierten, in Augenschein nahm.

Sie konnte ihr Glück kaum fassen, als sie schließlich vor dem grauen Gebäude standen, ohne irgendeiner Lebensform zu begegnen. Es handelte sich um einen Wohnblock. Die Eingangstüre waren aus ihren Angeln gehoben und achtlos neben den Eingang geworfen worden. Die kleine Eingangshalle war verwüstet worden. Bilder hatte man von den Wänden gerissen, die Aushänge am schwarzen Brett für die Bewohner in der gesamten Halle verteilt. Die Türe zum Hausmeisterzimmer war ebenfalls nicht mehr in ihren Angeln.

Den Aufzug konnten sie natürlich nicht benutzen. Mal wieder war Treppensteigen angesagt, doch zur Abwechslung beschwerte sich Sam nicht darüber. Sie war froh über die Bewegung, die sie in ihrer provisorischen Basis nicht kriegen würden. Zudem hatte sie kaum die Gelegenheit, auch nur ein Wort zu sagen. Sie rückten vorsichtig vor, die Waffen immer noch im Anschlag, schauten in jede Ecke und jeden Gang, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Doch das Gebäude schien leer zu sein und die Bewohner waren verschwunden. An die Fia, die hier wahrscheinlich gelebt hatten, verschwendete sie jedoch keinen Gedanken.

Nach gefühlt endlosen Minuten erreichten sie das letzte Stockwerk und begaben sich sofort an einem Fenster in Stellung. Sam lehnte ihren E-11 gegen die Wand, holte ihr Elektrofernglas hervor und suchte ihr Ziel: Diesen Outdoor-Laden. Es dauerte nur einen Augenblick, dann hatte sie ihn entdeckt und er sah sogar noch einigermaßen gut aus. Zakev gab sofort das Zeichen an Gwenns Truppe, dass es nun losgehen konnte. Für die Scharfschützen bedeutete das: Warten und das Ziel im Auge behalten. Sonderlich spannendes passierte jedoch nicht. Die Yevethaner blieben wohl in ihrer Garnison und kein weiteres Schiff steuerte Landeplattform oder Orbit an. Eine ruhige Nacht also. Die Yevs hatten nicht die geringste Ahnung, dass hier draußen noch kampfbereite Soldaten operierten.

"Da sind sie.", flüsterte Sam schließlich. Die Soldaten von Gwenn kamen in ihr Sichtfeld, wie sie sich durch die Straßen arbeiteten. Von ihrer Position aus könnte Sam dem Trupp eigentlich bescheid geben, dass alles sicher aussah, aber es schadete nicht, wenn die da unten übervorsichtig agierten.

Dann erreichte die Truppe den Laden, betraten ihn aber nicht.

"Warum geht's nicht weiter?", raunte sie Zakev zu.

Dann ertönte ein dumpfes Krachen, gleich darauf noch eins. Erschrocken sah Sam den in der Dunkelheit neben ihr sitzenden Scharfschützen an. Was zur Hölle? Nach einer kurzen Pause waren vier weitere Schläge, ähnlich den ersten beiden, zu hören.

"Das hat man sicher bis nach Coruscant gehört."

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ sechsstöckiges Gebäude/ Sam, Sorel
 
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Die Ruhe in der unmittelbaren Umgebung von Sorel und seiner Beobachterin war eine trügerische Ruhe, eine Friedhofsruhe. Überall waren die Spuren der heftigen Kämpfe um die Hauptstadt zu erkennen, Einschlaglöcher, Brandspuren, eingestürzte Wände und klaffende Lücken in den Häuserreihen, ausgebrannte Fahrzeuge auf den Straßen. In der Dunkelheit konnte man bei weitem nicht alles sehen, bei Tageslicht wäre der Eindruck der Verwüstung wohl noch intensiver gewesen. Imperium und Yevethaner hatten die Stadt in eine Trümmerlandschaft verwandelt worden, doch in einige Häuser waren verschont worden und standen in geradezu bizarrem Gegensatz zu den anderen. Dabei waren die Schäden in diesem Viertel nicht einmal so groß, die Kämpfe hatten anderswo noch weitaus schlimmer gewütet. Strom gab es dennoch nicht, die Leitungen mussten zerstört worden sein. Die Dunkelheit bot den Imperialen eine gewisse Deckung, doch war sie ein zweischneidiges Schwert, denn auch ihre eigene Sichtweite war stark eingeschränkt. Für Lebewesen, die Nächte in hell erleuchteten Städten gewohnt waren, musste die Finsternis noch bedrückender wirken, doch der Scharfschütze war auf dem Land groß geworden und kannte diese Bedingungen. Mit grimmigem Respekt musste er den Yevethanern zugestehen, dass sie die Garnison offenbar sehr intensiv nutzten und sicherten, dort herrschte rege Aktivität und sich in ihre Nähe zu wagen wäre glatter Selbstmord.

„Versorgungsbasis für den weiteren Vormarsch.“


Antwortete er leise auf die geflüsterte Frage von Sam, doch vielleicht hatte die blonde Soldatin gar nicht mit einer Antwort gerechnet. Galantos lag günstig, um von hier aus weitere Offensiven in imperiales Gebiet zu starten, und die Yevethaner hatten eindrücklich demonstriert, dass sie sich keineswegs nur mit ein paar Welten zufrieden geben oder gar eine politische Lösung suchen würden. Sie würden alles und jeden töten und Planet um Planet erobern, bis sie endlich jemand aufhielt. Es war ein vernichtungswütiger Fanatismus, den Sorel so noch nie erlebt hatte. Mit der Neuen Republik konnte man verhandeln und auch wenn Politik nicht seine Stärke war, so wusste er doch, dass dieser Staat sich fundamental von den Yevethanern unterschied. Die Nichtmenschen hatten, soweit er wusste, keinen Senat, sondern folgten einem einzelnen Anführer, der häufig in ihrer Propaganda auftauchte und dessen Namen sie brüllten. Kal Fraan. Damit ähnelten sie weitaus mehr dem Imperium, eine Feststellung, die Sorel kurz abwog und dann wieder beiseite schob. Zeit, die Mission fortzusetzen. Das sechsstöckige Gebäude erwies sich als gute Wahl, auch wenn der Weg dorthin von großer Anspannung erfüllt war, der Corporal hatte seine Blasterpistole anstelle des E-11s gezogen und und hielt sie im Anschlag, auch Sam prüfte gründlich jeden möglichen Ort auf Feindkontakt. Doch es blieb ruhig und sie konnten das Gebäude ohne Zwischenfälle betreten und in Position gehen, wobei sie weiterhin vorsichtig blieben. Ein Haus war ein Irrgarten voller möglicher Gefahrenquellen und unter Veteranen ging der bittere Spruch um, dass man noch um die Küche kämpfen musste, während man das Wohnzimmer schon gesichert hatte.

Wer hier wohl gelebt hatte? Der Bauweise nach wahrscheinlich Fia, doch waren nirgendwo welche zu sehen. Vermutlich waren sie geflohen und verstecken sich irgendwo. Das Erreichen ihrer endgültigen Position hatte einiges an Zeit erfordert, was unter diesen Umständen aber normal war. Die beiden Imperialen positionierten sich am Fenster und nahmen den Outdoor-Laden in Augenschein, und nachdem Sorel das Signal gegeben hatte, warteten sie ab und behielten die Umgebung im Auge. Feindliche Patrouillen oder Fahrzeuge tauchten aber nicht auf, die Aktivität der Yevethaner schien sich auf die Garnison und ihr Umfeld zu konzentrieren. Wahrscheinlich rechneten sie nicht einmal mit aktiven verbliebenen imperialen Verbänden auf Galantos. Schließlich meldete Sam, dass Gwenns Trupp näher kam, und kurz darauf konnte auch Sorel ihre Kameraden sehen, die sich vorsichtig dem Laden näherten und dann inne hielten. Die Verzögerung veranlasste Sam den Corporal zu fragen, warum es nicht weiterging, und der kniff die Augen zusammen und versuchte, einen besseren Blickwinkel zu bekommen.


„Ich glaube, es gibt ein Problem mit der Tür. Vielleicht zu stark gesichert.“


Gab er leise zurück, denn mehrere Soldaten standen im Eingangsbereich und es sah so aus aus versuchten sie die Tür zu öffnen. Zumindest glaube Sorel das erkennen zu können, bei den Sichtverhältnissen war das allerdings auch nur eine gute Vermutung und vielleicht gab es eine anderen Grund. Kurz herrschte Stille, dann war ein dumpfes Krachen zu hören, gefolgt von noch einem. Augenblicklich spannte sich der Scharfschütze etwas an und machte sich bereit notfalls zu reagieren, Sam sah ihn erschrocken an. Das war wirklich laut gewesen. Es folgten vier weitere ähnliche Geräusche, ein Poltern und dann etwas, das wie Stiefel auf dem Boden klang. Besorgt kommentierte seine Beobachterin, dass man das wohl bis Coruscant gehört hatte. Sorel nickte leicht.


„Sie mussten wohl die Tür eintreten oder ein Fenster einschlagen. Erhöhte Wachsamkeit, Feindpatrouillen könnten darauf aufmerksam geworden sein.“


Der braunhaarige Mensch nahm sein Gewehr und richtete es so aus, dass er einen größeren Bereich abdecken konnte. Konzentriert starrten seine kühlen blauen Augen hinaus in die Dunkelheit und er lauschte aufmerksam. Ein leichter Wind wehte und brachte kühle Nachtluft mit sich, was der Konzentration gut tat. Zunächst schien alles ruhig zu sein und es keine Probleme zu geben, doch dann hörte er ein brummendes Geräusch, zunächst leise, dann lauter. Sorel hob leicht den Kopf, sah zu Sam und versuchte die Quelle zu orten. Es kam von oben und...da entdeckte er in der Ferne am dunklen Nachthimmel Positionslichter und ihm wurde klar, woher er das Geräusch kannte. Ein Tiefflugangriffstransporter, der just in diesem Moment seinen Suchscheinwerfer aktivierte. Er flog einen Bogen, steuerte nicht direkt auf den Laden zu, sondern scherte weit aus und flog in Richtung ihres Rückens. Sorel signalisierte Sam zu einem Fenster auf der anderen Seite zu gehen.


„Schauen Sie, ob er in unsere Richtung fliegt. Das sah nach einem Suchmuster aus. Möglicherweise wurde der Lärm bemerkt und sie prüfen das Viertel nun aus der Luft. Wenn er wieder abdreht, gut, wenn nicht, sofort melden.“


Wies er seine Kameradin an und machte sich bereit wenn nötig das Signal zu geben.


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Galantos/ Gal'fian'deprisi/ sechsstöckiges Gebäude/ Sam, Sorel

Dass nun erhöhte Wachsamkeit galt, musste man ihr nicht zwei Mal sagen. Im Gegenteil: Sie hatte große Lust, ihre Sachen zu packen und abzuhauen. Nachdem man sich entschieden hatte, die Sache auf die leise Tour anzupacken hätte sie nicht damit gerechnet, schon so früh die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und wenn das Bodenteam in Gefahr war, dann würden auch die Scharfschützen sich schon bald in Gefahr begeben müssen. Wenn sie gezwungen waren zu Feuern, würden die Yevethaner sie schon bald finden. Und hier saßen sie vermutlich in einer Sackgasse. Eine Flucht wäre wahrscheinlich nur über die Dächer möglich, doch konnten sie über die Häuserschluchten springen? Einen Seilwerfer hatten sie nicht und auch eine Kletterausrüstung, um sich vom Dach abzuseilen, hatten sie nicht dabei.

"Ich sollte da runter gehen. Wenn diese Idioten es nicht schaffen, eine Türe leise zu öffnen, dann hätten sie nur fragen müssen."

Nachdem der Lärm verhallt war, legte sich eine unnatürliche Stille über die Hauptstadt. Als würden die Yevethaner gerade tief Luft holen, bevor sie wie eine Raubkatze auf die Hinterbliebenen losging. Sam setzte ihr Elektrofernglas gar nicht mehr ab. Ununterbrochen suchte sie Häuserdächer, Seitenstraßen und den Himmel ab, doch es regte sich nichts. Konnte es sein, dass die Yevs es nicht bemerkt hatten? Oder als ein Geräusch der Nacht abstempelten? Kaum vorstellbar, dass sie so viel Glück hatten.

Etwa zur gleichen Zeit hörten sie es. Ein leichtes Wummern, das beständig lauter wurde. Sofort wanderte Sams Blick in den Himmel und sie musste nicht lange suchen: Positionslichter bewegten sich langsam auf das Viertel zu, in welchem sie gerade operierten. Als der Transporter schließlich noch Seine Suchscheinwerfer aktivierte war klar, dass sie doch Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Und die Yevs machten keine halben Sachen: Die Ausstiegsluke war geöffnet und auf der Rampe saß ein Yev an einem dort befestigten E-Web-Geschütz. Würde der sie entdecken, wäre das Haus, in dem sie sich versteckten, in einem Augenblick löchrig wie ein guter Käse. An die Kanonen des Transporters wollte sie erst gar nicht denken. Instinktiv zog die Soldatin den Kopf ein, obwohl das Raumschiff ihre Stellung nicht überflog.

Zakev behielt zum Glück mal wieder einen kühlen Kopf und reagierte sofort. In diesem Moment war sie froh, dass er bei ihr war. Er befahl der blonden Beobachterin, das Schiff im Auge zu behalten und notfalls ein anderes Fenster mit besserer Sicht zu suchen. Sam nickte nur knapp, stand schnell auf und huschte durch einen Wohnraum auf die andere Seite des Gebäudes. Von hier aus konnte sie den Transporter weiter beobachten und für den Fall der Fälle war der Scharfschütze in Rufweite.

Durch das Elektrofernglas beobachtete sie den Transporter, der nun mit Festbeleuchtung in Schlangenlinien über das Viertel flog, dann kehrt machte und wieder auf ihre Stellung zuhielt, nur um kurz vor ihrem Gebäude wieder abzubiegen. Dann stoppte das Raumschiff plötzlich und Sam kniff instinktiv die Augen zusammen. Was ging da nun vor sich? Der Schütze an dem E-Web saß unverändert an der Rampe, doch zu ihm gesellten sich nun weitere Aliens, allesamt schwer Bewaffnet. Dann aktivierten sie Seilspulen und die ersten Yevethaner verließen über diesen Weg den Transporter. Sams Herz machte einen Aussetzer, während sie die Yevs zählte.

"Zakev!", zischte sie so leise wie möglich, aber so laut wie nötig in die Dunkelheit. "Die haben Truppen abgesetzt. 24 Einheiten auf dem Admiral Saarin-Platz. Kommen jetzt geradewegs auf uns zu."

Nachdem der letzte Alien sich abgeseilt hatte, wurden die Seile wieder eingeholt und der Transporter setzte seinen Schlangenlinienkurs fort. Den Überblick über die abgesetzten Truppen zu behalten war nicht einfach. Sie bewegten sich nicht in Gruppen, sondern in kleinen zweier oder dreier Teams. Es war unmöglich zu sagen, ob sie bei ihren Bewegungen einem bestimmten Muster folgten oder einfach nur nach eigenem Gespür die Straßen und Häuserzeilen durchkämmten.

"Sie bilden eine Art Kette.", zischte Sam, um den Scharfschützen auf dem laufenden zu halten. "Sind noch ungefähr 400 Meter entfernt. Scheiße, Zakev. Was sollen wir machen?"

Sie konnten sich weiterhin hier verstecken und hoffen, dass die Yevs hier keinen Blick rein warfen oder das Weite suchen. Sams Überlebensinstinkt schrie ihr eine klare Entscheidung ins Ohr: Lauf weg!

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ sechsstöckiges Gebäude/ Sam, Sorel
 
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Der Wechsel vom Jäger zum Gejagten konnte sich rasend schnell vollziehen, in wenigen Augenblicken wurden die Rollen getauscht und man musste sich an die veränderte Situation anpassen, wenn man überleben wollte. Sorel erinnerte sich, wie er zusammen mit seinem Vater in der Wildnis unterwegs gewesen war, sie waren auf eine Herde Pflanzenfresser gestoßen und hatten nach einer guten Schussposition gesucht, als sie von einem Nexu überrascht worden waren, dass der Herde ebenfalls gefolgt war und sich nahezu lautlos angeschlichen hatten. Die Kreatur hatte seinen Vater angegriffen und mit ihren Krallen schwere Verletzungen zugefügt, bevor Sorel sie hatte erschießen können. Auf dem Rückmarsch zur nächsten Siedlung wäre sein Vater beinah verblutet, doch sie hatten es gerade noch geschafft und die Wunden notdürftig versorgt. Es war eine wertvolle Lektion gewesen, der Vater des Scharfschützen war der wohl beste Jäger gewesen, denn Sorel je gekannt hatte, doch selbst er war weder allwissend noch unverwundbar. Allzu leicht geriet man in Versuchung sich mit einem Gewehr in der Hand und ausreichend Abstand zum Feind sicher zu fühlen, doch das war man nicht. Mochten normale Infanteristen auch vermeintlich leichte Ziele sein, so gab es genügend Mittel und Wege, um unvorsichtige Scharfschützen auszuschalten. Luftschläge, Artillerie, Scharfschützen des Feindes, selbst ein entschlossen geführter Vorstoß mit ausreichend Truppen oder das Heranführen von Fahrzeugen, deren Panzerung seine Waffe nicht durchschlagen konnte. Niemals durften Wachsamkeit und Vorsicht vernachlässigt werden. Der Krieg verzieh keine Fehler.

Daher konnte der kräftige Mann mit dem kurzen dunkelbraunen Haar die Besorgnis seiner Beobachterin angesichts des Lärms gut nachvollziehen, auch wenn er äußerlich ruhig blieb und seine kühlen blauen Augen ihren konzentrierten Ausdruck nicht veränderten. Sam meinte ärgerlich, dass sie runter zum Laden gehen und beim Öffnen der Tür helfen sollte beziehungsweise man ihre Unterstützung dafür hätte erbitten sollen. Sorel traute der blonden Soldatin zu, eine Tür so leise zu öffnen, dass selbst er Schwierigkeiten haben würde, es zu bemerken, doch dafür war es nun zu spät. Die auf den Krach folgende Stille war fast beunruhigender, es war, als würde die Umgebung selbst die Luft anhalten. Hatten die Yevethaner das Geräusch bemerkt?


„Ich brauche Sie hier oben, falls der Feind anrückt.“


Meinte Sorel knapp und beruhigend. Aus dem Mund des Corporals waren diese Worte ein großer Vertrauensbeweis. Als die angespannte Stille durch das Geräusch des Tiefflugangriffstransporters unterbrochen und sie rasch reagieren mussten, bewies die Beobachterin, dass sie dieses Vertrauen wert war, und ging rasch und leise in Position, um das feindliche Schiff zu beobachten. Der Scharfschütze konzentrierte sich derweil um den Bereich um den Outdoorladen und achtete besonders auf die Zufahrtsstraßen, da er davon ausging, dass die Yevethaner für eine Untersuchung des Geräusch Infanterie in einem Fahrzeug schicken würden, um schnell vor Ort zu sein. Der Feind hatte mehr als genug imperiale Modelle erbeutet, um dies zu bewerkstelligen. Doch auf seiner Seite blieb alles ruhig. Umso besorgniserregender war das, was Sam meldete, der Transporter hatte zwei Dutzend Infanteristen auf einem nahe gelegenen Platz abgesetzt, die sich jetzt auf sie zubewegten.


„Verstanden. Wechsle Position.“


Erwiderte er ruhig und begab sich möglichst leise zu Sam, sein Bereich war zumindest im Moment ruhig und er musste bereit sein, die heranrückenden Yevethaner notfalls zu beschießen. Der Feind hatte eine Kette gebildet und sich in kleine Gruppen aufgeteilt. Sorel versuchte in der Dunkelheit zu erkennen, was sie vorhatten. Es war kein Standardsuchmuster, das sie bildeten, doch sie bewegten sich wie Einheiten, die mit Feindkontakt rechneten und die Umgebung sichern wollten. Und sie rückten auffällig geradlinig vor, gerade noch einmal 400 Meter entfernt. Sam erkundigte sich berechtigt nervös, was sie nun machen sollten, und rasch wog Sorel ihrer Optionen ab. Flucht oder die Stellung halten und sich verstecken, viel mehr Möglichkeiten gab es nicht. Beide waren riskant, mittlerweile war der Feind nah genug, um sie zu bemerken, falls sie das Gebäude verließen, doch war es auch möglich, dass sie das Gebäude gründlich durchsuchen würden, Verstecken war nicht minder gefährlich. Zudem war auch der Trupp von Lieutenant Fillion in Gefahr, daher warnte der Corporal sie als erstes mit dem vereinbarten Signal und legte dann das Funkgerät weg. Er versuchte, das Suchmuster, wenn man es denn so nennen konnte, auf Schwachstellen zu prüfen, und ihm fiel auf, dass zwei der Gruppen am linken Rand zu viel Abstand hielten, dort klaffte eine große Lücke.


„Dort. Lücke in der Kette. Wenn wir leise und vorsichtig vorgehen, können wir durchschlüpfen.“


Es wurde höchste Zeit, denn der Feind rückte immer näher und die vordersten Gruppen hielten gefährlich zielstrebig auf das Gebäude zu. Rasch packte Sorel seine Ausrüstung zusammen und mit Sam machte er sich auf den Weg, sie begaben sich in den zweiten Stock. Dort war ein Teil der Mauer eingestürzt und bildete eine Gasse zu einem benachbarten Gebäude. Vorsichtig kletterten die imperialen Soldaten hinab, bewegten sich langsam durch die Gasse und schlugen sich zu dem Nachbargebäude durch, das genau in der Lücke lag. Sorel sah sich um und lauschte aufmerksam, mittlerweile hatten die Yevethaner ihre ursprüngliche Position erreicht und gingen am Eingang in Stellung. Sie würden eine Weile brauchen, um das Gebäude zu durchsuchen, und das würde ihre Leute binden, eine Chance, etwas Abstand zu schaffen. Entschlossen nickte der Corporal seiner Kameradin zu.


„Jetzt, solange sie beschäftigt sind.“


Langsam und methodisch bewegten sie sich durch die Häuserruinen und sie schafften es die Lücke auszunutzen und hinter die Kette zu gelangen, doch bevor sich Erleichterung breit machen konnte, hörte Sorel ein Knirschen in ihrer Nähe. Es kam von außerhalb des Hauses, in dem sie sich gerade befanden. Rasch sah sich der Corporal um und entdeckte einen großen Wandschrank an der ramponierten Wand. Für Worte war keine Zeit, als öffnete er schnell und leise die Tür und er und Sam versteckten sich darin, in der Düsternis hielten sie den Atem an. Ein feindlicher Nachzügler? Wenn ja, würde er versuchen, wieder zu seinen Kameraden zu stoßen und nicht viel Zeit vergeuden wollen, jedenfalls war das Sorels Hoffnung.


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Galantos/ Gal'fian'deprisi/ sechsstöckiges Gebäude/ Sam, Sorel

Irgendwie war Sam froh, dass der Scharfschütze sich schließlich dafür entschied, zu ihr zu kommen. Das Gefühl war einfach besser, wenn jemand so selbstsicheres neben einem stand. Trotzdem saßen sie natürlich in der Patsche: Ein halber Zug an Yevs bewegte sich just in diesem Moment auf sie zu. Sie könnten das Feuer eröffnen, die Truppe von den restlichen imperialen Soldaten ablenken und dezimieren. Damit würden sie allerdings ihre Position verraten. Wahrscheinlich würde kurz nach den ersten Schüssen der Angriffstransporter ein paar Raketen in ihr Gebäude jagen und dann war es für die Scharfschützen vorbei. Einen solchen Angriff würden sie nicht überleben.

Zakev entdeckte schließlich eine Lücke in der Kette der Yevs. Sam konnte diese zwar nicht erkennen, doch sie vertraute ihm in diesem Moment. Ihre Instinkte sagten ihr, dass sie hier weg musste. So oder so war ein Rückzug ihrer Ansicht nach die beste Möglichkeit, um aus dieser Sache heil rauszukommen. Was mit Gwenn und dem Rest passierte, war ihr gerade egal. Selbst Schuld, die sollten sehen, wie sie es wieder in Sicherheit schafften. Jetzt ging es zunächst darum, die eigene Haut zu retten. Der Märtyrertod war definitiv nichts für Sam.

Die Soldaten packten ihre Ausrüstung zusammen und tasteten sich durch das dunkle Treppenhaus. Lampen konnten sie natürlich immer noch nicht benutzen. Die sowieso schon alarmbereiten Invasoren würden sie vermutlich sofort entdecken. Zu ihrem Vorteil waren ihre Augen ja schon an die Dunkelheit gewohnt, weswegen sie schnell vorankamen, ohne die Treppe hinunterzustürzen. Ein solcher Sturz könnte fatal enden: Einen verstauchten Knöchel oder gar ein gebrochenes Bein wären das Schlimmste, was ihnen aktuell passieren könnte.

Im zweiten Stockwerk verließen sie das Treppenhaus und nahmen eine alternative Route über Trümmer, damit ihnen niemand am Eingang auflauern konnte. In diesem Moment geschah alles in stiller Übereinkunft zwischen Sam und Sorel. Jeder von ihnen wusste, was zu tun war und jeder hatte eine etwaige Vorstellung, wie sie die Yevs überwinden konnten, ohne drauf zu gehen. Dennoch war die Kletterei über die Mauerteile anstrengend. So leise wie möglich einen Haufen Steine hinunter zu klettern ohne übermäßig Geräusche zu verursachen war kräfte- und nervenzehrend. Sam war heilfroh, als sie dieses Hindernis hinter sich lassen konnten und mit ihren Waffen im Anschlag in den verwinkelten Gassen verschwanden. Ein Blick zurück verriet Sam, dass sie es nur knapp geschafft hatten, was sie nur noch nervöser machte: Kurz bevor die Scharfschützen um eine Ecke bogen konnte sie erkennen, wie mehrere Gestalten auf den Eingang ihres Hochhauses zueilten.

"Das war mir etwas zu knapp.", flüsterte sie in die Dunkelheit.

Auch Zakev wollte von ihren Verfolgern wohl so viel Abstand wie nötig nehmen. Der Corporal trieb sie an, sich weiter durch die Gassen und Häuserruinen zu bewegen. Er musste sie dazu nicht zwei Mal bitten. Ein knirschendes Geräusch lies sie jedoch zusammenschrecken. War da vielleicht doch keine Lücke gewesen? Oder waren hier unten noch mehr Yevethaner, als sie gesehen hatte? Zakevs nächstes Manöver gefiel ihr gar nicht. Der Mann eilte auf einen geräumigen Wandschrank zu und verschwand darin. Sam zögerte nur kurz. In einem Wandschrank gab es keinen Notausgang und gute Deckung hatte man im Inneren auch nicht. Wenn sie da reingehen würde, hätte sie alles auf Verstecken gesetzt. Würde dieser Zug in die Hose gehen, wären sie wahrscheinlich geliefert. Doch ihr toller Partner hatte bereits für sie entschieden. Was blieb ihr anderes übrig?

Der Schrank müffelte, doch wahrscheinlich roch sie nur sich und Zakev. So zusammengepfercht warteten sie gespannt darauf, dass etwas passierte. Oder nichts passierte. Vielleicht waren sie auch einfach nur zu schreckhaft und es war nur irgendwo eine Mauer in sich zusammengefallen? Ihr unbekannte Stimmen machten diese Hoffnung zu nichte. Sam verstand nicht, was sie sagten, aber sie glaubte, dass es zwei verschiedene waren. Definitiv Yevethaner. Sie hielt den Atem an, als sie noch eine dritte Stimme hörte, die sich jedoch deutlich von den anderen abhob. War das etwa ein Fia? Neugierig spähte sie durch den Türschlitz: Nur ein Steinwurf entfernt konnte sie zwei große Gestalten erkennen, die in ihrer Mitte eine dritte kleinere Gestalt mit sich führten. Sie unterhielten sich, als plötzlich der Fia einen kräftigen Stoß bekam und zu Boden ging. Dann hob einer der Yevethaner seine Waffe. Instinktiv schob Sam eine Hand vor und legte sie bestimmend auf Zakevs Brustplatte.

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Wenn man nicht die Wahl zwischen einer guten und einer schlechten Option hatte, dann musste man sich für diejenige entscheiden, die am wenigsten schlecht war. Das war die Logik hinter Sorels Entscheidung, sich zusammen mit seiner Beobachterin in dem Wandschrank zu verstecken. Es war ein riskanter Schachzug, darin hatten sie keine sonderlich gute Deckung und nur einen einzigen Fluchtweg, der, falls der Feind das Versteck entdeckte, direkt in die Schusslinie führen konnte. Doch angesichts der Nähe der Yevethaner, die der Scharfschütze förmlich spüren konnte, war es noch riskanter, sich weiter zu bewegen oder im Raum zu bleiben. Der kräftige Corporal rechnete damit, dass der Feind nicht die Zeit für eine gründliche Durchsuchung hatte und den Schrank deshalb ignorieren würde, das lockere Suchmuster und die Eile, mit der einige Yevethaner auf das Haus zugeeilt waren, das noch vor kurzem als Aussichtspunkt für die Imperialen gedient hatte, sprachen dafür. Sollte es sich bei den Lebewesen, deren Anwesenheit in ihrer Nähe sich Sorel beinah sicher war, tatsächlich um die Yevethaner handeln, so waren es aller Wahrscheinlichkeit nach Nachzügler, die rasch versuchen würden, wieder zu ihren Kameraden zu stoßen. Er hoffte, dass sein Plan aufgehen würde, Sam hatte nicht zu Unrecht einen Moment gezögert, bevor sie sich zu ihm in den Wandschrank gesellt hatte und sie leise, aber möglichst schnell die Türen geschlossen hatten. In der Dunkelheit standen er und die blonde Soldatin dicht an dicht und konnten den Atem des jeweils anderen hören und fühlen. Angesichts der Tatsache, dass sie beide in der Kanalisation nicht die Gelegenheit für eine Dusche hatten, rochen sie auch nicht sonderlich gut, was Sorel, der viel Zeit in der Wildnis verbracht hatte, aber nicht störte, aber zum Problem werden konnte, falls die Yevethaner dem Schrank zu nahe kamen.

Angespannt und aufmerksam auf jedes noch so leise Geräusch achtend verharrten die beiden Imperialen in ihrem Versteck und für eine Weile war es ruhig, die einzigen Lärmquellen ihre eigenen Herzen und ihr Atem. Doch dann, als es fast schon so schien, als wären vorhin lediglich ein paar Steine zu Boden gefallen, hörten sie Stimmen. Gutturale, harte Stimmen, die in einer aggressiven, fremden Sprache redeten. Yevethaner. Sorel spitzte die Ohren und lehnte sich vorsichtig ein wenig nach vorne. Es waren wahrscheinlich zwei, man konnte leichte Unterschiede in den Worten heraushören. Leider beherrschte der Corporal die Sprache des Feindes nicht und es war ohnehin schwer zu verstehen, was dort gesprochen wurde, doch dem Klang nach handelte es sich um Kommandos, vielleicht auch Drohungen oder Flüche. Nachzügler, die sich darüber ärgerten, dass sie den Anschluss zum Rest ihres Trupps verloren hatten? Das war allerdings bloße Spekulation. Die gute Nachricht war, dass es sich lediglich um zwei Yevethaner handelte, sie würden nicht viel Raum abdecken können und im Notfall hatten er und seine blonde Kameradin eine Chance, sie zu überwältigen. Fast als würde jemand daraus Vergnügen beziehen, ihre Hoffnungen zu zerschlagen, erklang just in diesem Moment eine dritte Stimme, doch nach dem ersten Schrecken bemerkte Sorel, dass sie anders klang. Höher, nervöser. Ängstlich. Eine andere Sprache...ein Fia? Sam schien es ebenfalls bemerkt zu haben, die Soldatin spähte neugierig durch den Türschlitz und Sorel ging in die Hocke und tat es ihr gleich.

Nur wenige Meter entfernt marschierten zwei Yevethaner, groß gewachsene, grobschlächtige Kreaturen, und in der Mitte führten sie einen kleinen, eingeschüchterten und offensichtlich um sein Leben besorgten Fia. Ein Gefangener? Vielleicht hatten sie ihn dabei erwischt, wie er nach Vorräten gesucht hatte. Die Yevethaner stießen den wehrlosen Nichtmenschen grob vorwärts und ihre Stimmen wurden lauter, da packte einer der Yevethaner den Fia und stieß ihn hart zu Boden, ohne Zögern richtete er seinen Blaster auf den Gefangenen, der flehend seine Hände hob. Sorel wusste, was nun geschehen würde, und es machte ihn zornig. Der Scharfschütze neigte nicht dazu, starke Gefühle zu empfinden, und was moralische Fragen anging, folgte er seinem eigenen, von den Idealen eines Jägers geprägten Kodex. Es gab vieles, was an diesem Kodex wenig gnädig war, doch die Misshandlung und Ermordung von Gefangenen empfand er als schändlich. Fast unwillkürlich ballte er die Fäuste. Sam musste bemerkt haben, was in ihm vorging, und legte ihm mahnend und zurückhaltend eine Hand auf seinen Brustpanzer. Es war klar, was sie dachte. Dem Fia zu helfen war riskant, und damit lag sie keineswegs falsch. Doch fand Sorel, dass sie es dennoch tun mussten, nicht nur aus moralischen Gründen.


„Er könnte uns helfen. Sie wissen nicht, dass wir hier sind. Ich kann sie schnell und leise erledigen.“


Flüsterte er leise in Sams Ohr, damit es der Feind nicht hören konnte. Die beiden Yevethaner hatten dem Wandschrank den Rücken zugedreht und waren ganz auf den Fia konzentriert, einer der Nichtmenschen schlug ihm unvermittelt ins Gesicht, offenbar des Flehens überdrüssig, und die beiden Yevethaner gaben ein Geräusch von sich, das wie ein bösartiges Lachen klang. Sorel traf seine Entscheidung, tastete vorsichtig nach dem Kampfmesser, das er am Körper trug, und zog es aus der Scheide. Langsam und mit großer Sorgfalt öffnete er die Tür des Wandschranks und setzte einen Fuß hinaus. Sein Vater hatte ihm beigebracht, sich nahezu lautlos an Beute anzuschleichen. Leicht geduckt und das Messer bereit schlich Sorel vorwärts, bis er hinter dem ersten Yevethaner stand, der gerade seine Waffe hob, um den Fia zu töten. Was bis dahin langsam und vorsichtig war, wurde nun rasend schnell und blitzartig. Ohne Zögern rammte der Scharfschütze dem Nichtmenschen das Messer seitlich in den Hals, drückte es nach vorne durch und zog es wieder hinaus. Er wartete nicht, bis der Yevethaner zu Boden ging, noch während der Nichtmensch stand wirbelte Sorel herum. Der zweite Yevethaner hatte gerade genug Zeit, sich noch halb umzudrehen, da war Sorel bereits bei ihm, warf sich auf hin, drückte ihn zu Boden und stieß mehrmals methodisch das Messer in den Brustkorb des Feindes, wobei er auf die Bereiche zielte, in denen sich soweit er wusste die wichtigsten Organe befanden.

Binnen weniger Sekunden war alles vorbei, mit leeren, toten Augen ging der erste Yevethaner auf die Knie, Blut rann aus seiner Wunde. Abgesehen von dem Geräusch, als die Körper den Boden berührt hatten, war nichts zu hören gewesen. Es war vorbei. Mit großer Ruhe richtete sich Sorel auf, wischte das Blut an der Kleidung des Toten ab und verstaute es, bevor er sich zu dem Fia umdrehte, der noch immer auf den Boden lag und nun langsam und verwundert den Kopf hob. Sorel legte einen Finger an seine Lippen.

„Leise. Alles in Ordnung."

Murmelte er langsam auf Basic. Sie würden die Leichen verstecken müssen, doch der Corporal war zuversichtlich, dass niemand etwas gehört hatte und es eine ganze Weile dauern würde, bis die Yevethaner die Toten bemerken würden, sie trugen nämlich keine Funkgeräte bei sich.


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[ Galantos System :: Sentinel ] Sabar Muraenus, Adria Guldur, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West + Sturmtruppen

Tom nickte bestätigend und blieb im Raum stehen und hörte interessiert den Erklärungen zu. Zu erfahren wie man sich effektiv gegen Gedankenmanipulation wehren konnte, war bestimmt hilfreich. Er konnte nur hoffen, das keiner der Sith versuchen würde, gerade in seinen Geist einzudringen. Dort hatte niemand etwas verloren, außer ihm. Gerade Darth Sikarius wollte er ganz bestimmt nicht in seinem Kopf haben. Irgendwann würde er sich an den Mann rächen, wenn sich die Gelegenheit ergeben würde. Doch jetzt war er dem Verrückten leider noch unterlegen. Die Erklärung von Darth Sting, worum es bei der Abwehr ging war überraschend simpel. Er musste sich also keine Mauer vorstellen oder einen geschlossenen Raum, in dem er sich befand. Das war schon einmal gut zu wissen. Wenn es alleine von der Willensstärke abhing, sich zu wehren, war das eine gute Sache. Den Stur und Dickköpfig war Tom auf jedenfall. Er war ein guter aber bei weiten kein Mustersoldat der Blind befehlen gehorchte. Ein fehler im Imperium, aber was war schon perfekt in dieser Galaxis? Jeder machte ab und an Fehler.

Das Darth Sikarius mit Adria trainierte gefiel Tom eigentlich gar nicht, aber sie war seine Schülerin und sie wollte es anscheinend auch so haben. Es war schon interessant zu erfahren, was alles mit dieser komischen Macht möglich war. Bis jetzt hatte er noch keine wirkliche Grenze dabei erkannt. Was es leider nicht leichter machte, mit den Sith umzugehen. Den die Macht war ihnen eindeutig zu sehr in den Kopf gestiegen und hatte scheinbar die meisten Hemmungen, bei ihnen entfernt. Das war in Adrias Fall positiv, sonst aber eher weniger. Als sie in diesem Moment aufschrie, war es verdammt schwer für Tom, nicht seinen Reflexen zu folgen und Sikarius einfach über den Haufen zu ballern. Er hatte es wohl leider geschafft in ihren Kopf zu kommen, ihrem gequälten Worten nach zu urteilen. Seine Hand lag schon wie von selbst, auf dem Griff seiner Dienstwaffe. Es kostete Tom einige Überwindung sie nicht einfach aus versehen zu ziehen. Der Dreckskerl hatte es wirklich verdient, noch mehr schmerzen zu spüren.

Da kam eine durchsage aus den Lautsprechern. "Wir erreichen das Galantos System in etwa einer Minute. Bereiten sie sich bitte auf den Verlust der künstlichen Schwerkraft vor" Der zweite Satz war als Erinnerung gemeint. Den kaum hatten sie den Sprung in den Normalraum vollzogen, schalteten sich die künstliche Schwerkraft an Bord einfach ab. Von einem Moment auf den anderen waren sie alle Schwerelos geworden. Auch das Licht wurde zuerst nur ein wenig gedimmt und ging dann ganz aus. Im Cockpit brach derweil ein wenig hektisches Treiben aus. Dies war auch der einzigste Raum an Bord, wo noch einige wenige Lämpchen und Bildschirme leuchteten. Zuerst musste die exakte Position bestimmt werden und das nur mit Hilfe der passiven Sensoren. Was keine allzu leichte Aufgabe war. Der Kurs war zum Glück längst berechnet worden. Nur die Feinabstimmung musste jetzt noch durchgeführt werden. Den ein Hyperaumsprung war leider keine allzu genaue Reise die auf dem Millimeter genau endete.

Tom hielt sich an einem der metallischen Griff eines Schrankes fest, in dem Heizdecken verstaut waren, als die Schwerkraft abgeschaltet wurde. Ein wenig hob Tom vom Boden ab, schon leichteste unbewusste Bewegungen reichten dazu aus. Er hörte wie seine Leute sich derweil bereits wieder an die Arbeit machten. Nach ein paar Minuten gab es einen weiteren Warnton. Der Sentinel beschleunigten gemächlich, anscheinend hatte die Piloten ihre Aufgabe geschafft und fingen nun mit dem Manövrieren und beschleunigen an. Es war schon merkwürdig, wie sich der ganze Raum auf einmal von selbst zu bewegen begann dabei. Den auch die Andruckabsorber waren abgeschaltet worden. Tom lächelte als er die etwas unbeholfenen Bewegungen der anderen Sith beobachtete. Anscheinend war sie doch nicht so allwissend wie sie sich immer zeigten. Tom griff in seine Tasche und zog eine reihe Plastikstäbchen hervor, die er mit leichter Gewalt in der Mitte knickte. Nach kurzen schütteln fingen die Chemikalien im inneren zu reagieren an. Mit einer leichten Geste, verteilte er das blaue Licht im Raum. Um zumindest für ein schwache Beleuchtung zu sorgen, die herum schwebte.

"Wenn alles nach Plan verläuft erreichen wir in etwa zwölf Stunden den Planeten Galantos. Ich rate ihnen allen sich noch einmal hinzulegen, sich zu erholen und ein paar Stunden Schlaf zu tanken, bevor wir ankommen" sagte Tom Ruhig in einer kleinen Übungspause. Bestimmt konnte die Macht, die Sith wach halten, aber langsam mussten auch deren Batterien leer sein, nachdem sie nun schon zig Stunden am Stück trainiert hatten. Um sie auch an ihre anderen körperlichen Bedürfnisse zu erinnern, zog Tom einen Früchteriegel aus einer der Taschen und biss herzhaft hinein. Ihr Einsatz war zwar wirklich vorbildlich, wie sie fast schon fanatisch daran gingen neues zu lernen. Aber sie waren teilweise zu sehr auf ihre Aufgaben fixiert hatte Tom lernen müssen. "Ich war so frei einige Trinkflaschen für sie alle ab zu Füllen, als die Wasserversorgung noch aktiv war an Bord, sie finden sie bei ihrer übrigen Ausrüstung" Dort hatte er auch für sie einen Vorrat an Notverpflegungen, ein kleines persönliches erste Hilfe Set und die Pillen zur Wasserreinigung bereit legen lassen. Es war ein klein wenig Imperiale Gerechtigkeit das Adria dabei die schmackhafteren Riegel bekommen hatte, während er die eher anderen Geschmacksrichtungen unter dem Rest verteilt hatte. Tom hatte gar nicht erst nachgefragt, ob sie bereit wären einen Teil der Ausrüstung zu tragen. Dazu wäre vielleicht noch Adria bereit gewesen, beim Rest glaubte Tom einfach nicht daran, das sie soviel Teamgeist aufbringen konnten.

Tja da war er wieder. auch wenn dieser Besuch wohl ganz anders sein würde, als sein letzter hier. Tom kannte den Planeten bereits, von seinem ersten Besuch, aber dort unten hatte sich wohl wirklich alles verändert in der zwischenzeit. Noch lag Galantos als kleiner Punkt in weiter Ferne, als er durch das Fenster auf der Brücke blickte, die nun ebenfalls in Dunkelheit gehüllt war. Seine Odyssee aus dem Koornacht Sternhaufen hatte ihr geendet. Einen Moment musste er an die Zeit zurück denken und lächelte schwermütig. Es wurde Zeit die Yevethaner in die Schranken zu weisen und in die Steinzeit zurück zu Bomben. Vielleicht war auch ein Genozid nicht falsch um die Galaxis von diesem Ungeziefer zu reinigen. Aber das war leider nicht seine Entscheidung. Der Imperator wusste mit Sicherheit was das beste für das Imperium und die Galaxis war.

[ Galantos System :: Sentinel ] Sabar Muraenus, Adria Guldur, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West + Sturmtruppen
 
Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum nach Koornacht - Lambda Fährte - Sabar, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen

Sabar musterte seinen Meister genau. Es wurmte ihn gewaltig, dass ihm Adria offensichtlich zuvorkommen konnte, da er innerhalb des Wettkampfes zwischen den beiden Schülern einerseits einen Erfolg dringend benötigte, um nicht Lichtjahre hinter das Mädchen zurückzufallen, andererseits beunruhigte ihn auch, dass er seinen Meister womöglich enttäuscht hat. Dieser hatte zuvor schon erwähnt, dass Sabar stärker im Geist war als Adria und dies sein entscheidender Trumpf ihr gegenüber gewesen ist. Adria wirkte in vielen Momenten einfach so, als wäre sie noch nicht so weit. Ihre Hintergrundgeschichte war für Sabar noch immer ein nur allzu großes Fragezeichen, doch sollte es stimmen, dass ihr ohnehin sehr junger Körper den Geist einer Grundschülerin in sich trug, dann schmerzte diese Niederlage jedenfalls doppelt. Im Kampf sah der ambitionierte Schüler Darth Stings logischerweise noch kein Land gegen Adria. Er war erst seit kurzer Zeit unter der Fittiche des wurmartigen Kriegers und dessen Lektionen haben sich bisher auf die Basis des inneren Machtpotentials und dessen grundlegender Nutzung befasst. Sabar konnte hierbei schon einige Erfolge verbuchen und war um ein vielfaches stärker geworden, ja sogar so stark, dass er die Attacke von Darth Sikarius nicht nur überstanden hatte, sondern deren Nachwirkungen mittlerweile beinahe vollkommen abschirmen konnte. Körperlich war er wieder belastbar, doch tief im Inneren des Grafen stärkten ihn die Wunden des verhassten Kriegers sogar. In ihm ist eine gewisse Leere entstanden, die es ihm ermöglichte, über seine Macht besser verfügen zu können und ihm eine absolute Gleichgültigkeit seiner Umwelt gegenüber verschaffte. Schon als Geschäftsmann ist Sabar Muraenus skrupellos gewesen, doch war er nun an einem Stadium angelangt, in dem er alles getan hätte, um daraus neue Macht zu schöpfen. Er war heiß darauf, den Yevethanern zu begegnen und sie seinen Hass spüren zu lassen. Lange dauerte es nicht mehr.

Darth Sting hatte Sabar und Adria die ganze Zeit über beobachtet, wie es sich nun herausstellte. Nun war er an der Reihe. Es dauerte nicht allzu lange, ehe es dem Nichtmenschen gelang, aus einem wirren Durcheinander, ähnlich dem, was Sabar vorher erschaffen hatte, eine schwarze Kugel zu formen. Alleine der Anblick seines Meisters hauchte dem Scheich Respekt ein. Wenn es unter den zahlreichen Spezies menschenähnlicher Größe, die man in der Galaxie vorfand, eine Nahrungskette gab, dann musste Sting an der absoluten Spitze stehen. Er war der erste Nichtmensch, mit dem Sabar verkehrte, und bestätigte ihn in der Überzeugung, dass auch wenn der Mensch an der obersten Stufe der Schöpfung stand, in dieser Welt nicht nach solchen Kriterien gemessen werden sollte. Was auch immer Darth Sting war - Intelligenz, Wille und eine natürlich gegebene Dominanz waren ihm gegeben und machten ihn zu einem hervorragenden Meister für den adeligen Mann von Dubrillion. Sabar hätte sich nicht im Traum erhofft, von Darth Sting so behandelt zu werden, wie es nun der Fall war. Er hatte Darth Sting offensichtlich unterschätzt, was eine durchaus positive Überraschung hervorrief.
Nun stieß auch Tom West dazu und informierte die vier Sith von der baldigen Ankunft im Galantos-System und der Vorgehensweise. Er erklärte, dass sich die Fähre mit minimierter Energie bewegen würde, um das Risiko einer Erfassung durch feindliche Sensoren zu vermeiden. Sabar hatte eigentlich nichts mehr zu tun, was die Schiffsenergie sonderlich gefordert hätte. Seinetwegen konnte es losgehen, auch wenn er sich zuvor noch nie in der Schwerelosigkeit bewegt hatte. Darth Sting kam unmittelbar zu seinen Plänen, die er für die Gruppe hatte. Ähnlich wie vor einiger Zeit an Bord der Ironhide, als Sabar in den Geist der Frau eingedrungen ist, würden sie sich jetzt mit der Gedankenmanipulation befassen. Sabar war überrascht, wie sich der Nichtmensch in seinen folgenden Erklärungen auszudrücken vermochte, horchte genau zu und verstand so ziemlich alles. Ab dem Punkt, bei dem es darum ging, anderen Wesen seinen Willen aufzudrücken, wurde Sabar besonders hellhörig. Den Geist eines Menschen zu brechen verstand er bereits, doch diesen zu lenken noch nicht. Bei der Erwähnung des Risikos dabei musste Sabar kurz auflachen. Ob sich die Dame der Brückenbesatzung der Ironhide wohl schon von seiner mentalen Attacke erholt hatte? Was in ihr wohl dabei kaputt ging? Als Sting zur Abschirmung kam, ging Sabar plötzlich ein Licht auf und er ärgerte sich immens. Die Abschirmung. Vollkommen vergessen, der Graf wollte sich gar nicht ausmalen, wie oft die anderen schon in seinen Geist eingedrungen waren oder gar was ihnen der Blick in diesen hinein offenbarte. Er entsann sich seiner antrainierten Technik kurz und aktivierte diese so gut es ihm in diesem Moment gelang. Vielleicht fiel es Darth Sting ja auf.

Weiter machte Sting Sikarius unmissverständlich klar, dass er während dieser Übungen die Finger von Sabar lassen sollte. Umgekehrt galt es ebenso und Sabar war dankbar darüber, in dieser Beziehung nicht auch noch mit dem kranken Hirn von Sikarius konfrontiert zu werden. Dieser teilte Tom West umgehend mit, dass er von dessen Plänen nichts halte und führte seine Künste der Illusion nochmals vor. Ob West wohl der Sorte Mann angehörte, die sich von so etwas beeindrucken ließ? Der Graf wusste es nicht. Sein militärisches Wissen konnte ihm jedenfalls niemand abschlagen, umso mehr regte sich Sabar über die Worte von Darth Sikarius auf. Er ließ es noch nicht einmal zu, einmal nach der Pfeife derer tanzen zu müssen, die mehr Ahnung hatten als er. Noch eher würde er den Tod von seiner Wenigkeit, seiner Schülerin, Sting, Sabar und der gesamten Besatzung in Kauf nehmen, dessen war sich Sabar bewusst. Noch immer war er sich dessen gewiss, dass nicht die Yevethaner, sondern der hässliche Sith die größte Bedrohung für seinen Meister und ihn darstellte. Es würde früher oder später noch zur Konfrontation kommen und dann würde es darauf ankommen, zumindest Adria ebenbürtig zu sein.

Sabar zuckte zusammen. Ohne zu zögern startete Sikarius einen Versuch, in den Kopf seiner Schülerin einzudringen. Er kannte scheinbar nicht einmal den Hauch einer Grenze und gewährte dem Mädchen nicht einmal eine kleine Vorwarnung, um sich auf die Attacke vorzubereiten. Ein schrecklicher Laut des Kriegers gab den Anwesenden zu verstehen, dass er dabei nach einigen Versuchen Erfolg hatte. Es war deutlich zu erkennen, wie sehr die Attacke Adria zu schaffen machte und innerlich lachte Sabar beim Anblick des Leids seiner Rivalin. Für sie hatte er nicht den Hauch von Mitleid. Zeitgleich bereitete er sich auf einen potentiellen Versuch seines eigenen Meisters vor und aktivierte seinen inneren Schild. Ihm war klar, dass es Sting gelingen würde, wenn er es nur vehement genug versuchen würde, doch allzu leicht wollte er es ihm nicht machen. Zu sehr hatte er Angst davor, die Kontrolle über seinen Geist zu verlieren und wie Adria zu enden. Inmitten dieser (aus Sabars Sicht) angespannten Situation ertönte dann das Signal, dass es nur noch einen Moment dauern würde, bis die Fähre im Galantos System angekommen sei. Sabar suchte den Raum nach irgendeiner Halterung ab und tat es schließlich Tom West gleich und fasste an eine der angebrachten Metallhalterungen. Das Licht erlosch und erfüllte den Raum mit einer Dunkelheit, die Sabar in dieser Form noch nicht erlebt hatte. Denn durch seine aktivierte Abschirmung war die Präsenz der Macht im Raum für ihn vollkommen spürbar, nachdem die visuelle Orientierung kurzzeitig erloschen war. Etwas unbeholfen klammerte sich Sabar an der Halterung fest. Er war zum ersten Mal in seinem Leben in einem Vakuum, in dem es keine Gravitation gab, die ihm das Bewegen auf festen Grund ermöglichte. Wie sollte man sich hier nur bewegen können? West holte einige längliche Gegenstände, vermutlich Gaslampen, hervor, sodass es schnell wieder heller wurde. Es sollte also noch einen halben Tag dauern, bis sie an ihrem Ziel ankämen. West schlug vor, die Zeit zu nutzen, um Ruhe zu finden doch hatte die Gruppe Stings Übung noch gar nicht so Recht beendet.

"Was wissen Sie über die biologische Beschaffenheit der Yevethaner, West? Sie konnten gerade sehen, zu was Darth Sikarius mithilfe seinen illusorischen Fähigkeiten fähig ist. Sollte es uns gelingen, Schwachstellen im Sehorgan und Nervensystem dieser Viecher ausfindig zu machen, könnte uns dies einen gewissen Vorteil verschaffen."

Sabar nahm eine Flasche von ihm an und hatte zunächst keine Ahnung, wie er in der Schwerelosigkeit aus dieser trinken solle.

"Gibt es hier irgendwo Strohhalme?"


Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Galantos System - Lambda Fährte - Sabar, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen
 
[Hyperraum in Richtung Galantos | Sentinel-Landungsboot] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West

Mit großem Interesse und einiger Befriedigung verfolgte Darth Sting, wie Sikarius und seine Schülerin um die geistige Vorherrschaft im Körper der jungen Menschenfrau rangen. Gerne hätte er einen genaueren Blick darauf geworfen, was in Adrias Kopf nun vor sich ging, aber er achtete darauf, auf Distanz zu bleiben und die eigene Abschirmung aufrecht zu erhalten, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. Aber auch ohne direkt in ihre Köpfe hinein zu schauen, konnte er erkennen, was vor sich ging. Sikarius rannte wie ein Chevin auf Stim gegen die geistigen Barrieren an und konnte sich Zugang zu Adrias Gedankenwelt verschaffen, doch bei dem Versuch, ihren Willen zu brechen, schien er zu scheitern. Der Kampf zog sich nun schon seit Minuten hin, ohne dass es ihm gelang, Kontrolle über ihre Handlungen zu erzielen. Ebenso wie die Erschaffung einer optischen Illusion erlernte man auch die Gedankenkontrolle nicht an einem Tag, man konnte sich lediglich die Grundlagen aneignen; alles darüber hinaus erforderte Übung und Erfahrung, die Leto Fel noch fehlte. Sting war sicher, dass er es geschafft hätte, Adria komplett zu übernehmen, aber Darth Sikarius war noch nicht soweit. Während auf den Zügen seiner Schülerin vor allem Entsetzen stand, spiegelte sich in seinem wirren Mienenspiel das ganze Spektrum des Wahnsinns, doch mehr als alles andere bewies das unmenschlich schwarze Blut, dass er an die Grenzen seiner Kräfte ging. Der Einsatz der Dunklen Seite der Macht zehrte an seinem Körper. Zwar mobilisierte er auf diese Weise schier unvorstellbare Kräfte, doch ihr Einsatz war ebenso ineffizient wie Stings Bemühungen mit der lichtlosen Sphäre oder Sabar Muraenus' Bemühen, einen Plastikbecher zu zerquetschen. Ergebnisse, ja, aber dem Aufwand nicht angemessen. So kam es, wie es kommen musste: Der menschliche Sith-Krieger zehrte seine Energievorräte auf, und da es ihm an der Beherrschung mangelte, um die Übung rechtzeitig abzubrechen, übernahm er sich. Sein Zugriff auf Adrias Hirn endete mit seiner eigenen Besinnungslosigkeit. Die Gelegenheit, zurückzuschlagen, aber dazu schien Adria nicht in der Verfassung zu sein. Der Wettstreit um ihren Verstand schien sie ebenso mitgenommen zu haben wie ihren Meister. Der Wurm wusste allzu gut, wie traumatisch die erste Erfahrung dieser Art sein konnte. Bestimmt würde sie eine Weile brauchen, um wieder mit sich ins Reine zu kommen. Mitleid verspürte er nicht.

»Jetzt kennen wir seine Grenze!« zischte der Lamproid, an seinen Schüler gewandt. »Sikarius ist mächtig, aber nicht unbesiegbar. Das kannst du schon besser als er. Verlass dich aber nicht drauf, dass es so bleibt. Er wird üben.«

Ihm war nicht entgangen, dass auch Sabar sich zur Abwehr eines Angriffs vorbereitet hatte, doch dieser war nicht erfolgt. Nicht jetzt, gerade als er damit rechnete. Er hatte seinem Schüler angedroht, seine Kraft und Wachsamkeit immer wieder ohne Vorwarnung zu testen, wenn er nicht darauf gefasst war. Dieser Beschluss stand weiterhin. Der Scheich würde noch früh genug gezwungen sein, sich zu verteidigen.

Dann wandte er sich Tom West zu, der dem geistigen Übungsgefecht mit spürbarer Anspannung, aber schweigend zugesehen hatte, und sagte:


»So sieht's aus, wenn zwei Verstande kämpfen. Fast so spektulär wie ein echter Kampf, oder? Fast genauso tödlich! Und auch 'ne Frage der Übung. Sowas muss man immer wieder machen, wenn man wirklich was lernen will. Wenn Sie's mal versuchen wollen, sagen Sie's.«

Mittlerweile hatte die Schwerkraft ausgesetzt. Sting schwebte herum und konzentrierte sich zunächst darauf, die Orientierung und damit ein Gefühl der Kontrolle zu bewahren. Er hasste die Schwerelosigkeit, hatte aber nicht vor, sich von ihr besiegen zu lassen. Im Gegensatz zu den anderen hatte er sich kräftemäßig noch nicht verausgabt und es stellte keine große Mühe dar, sich mit der Macht an einen solide aussehenden Waffenschrank heranzuziehen, bis sein Schwanz diesen erreichte. Er klammerte sich fest und komprimierte seinen langen Körper zu einem kompakten Knäuel, das den Schank umschlang. So hatte er genug Halt und einen festen Punkt, von dem aus er das Geschehen im Raum beobachten konnte. Adria und Sikarius kamen nur nach und nach wieder klar mit sich und ihrer Umwelt, die sich so plötzlich und radikal verändert hatte. Sie hatten zwölf Stunden Zeit, um wieder einsatzbereit zu werden, bevor sie Galantos erreichten - sofern ihre Tarnung dem Blick der Yevethaner standhielt und man sie nicht schon vorher konfrontierte. Tom West hatte Recht: Das war der richtige Moment für eine Pause und einen Imbiss. Allerdings benötigte der Wurm im Augenblick keine Nahrung. Er hatte auf der Ironhide eine schiere Unmenge von rohem Menschenfleisch verschlungen, die nur nach und nach verdaut wurde und seinen Energiebedarf noch für mindestens zwei Tage decken würde. Wasser konnte er allerdings vertragen.

Der Scheich erkundigte sich bei West, ob dieser etwas über die Sinneswahrnehmungen der Yevethaner wusste. Sabar glaubte, dass diese Kenntnisse wichtig waren, wenn es gelingen sollte, sie mit Illusionen zu überlisten. Der Lamproid erinnerte sich an das, was ihm selbst bei der Betrachtung von Sikarius' Lichtgebilde aufgefallen war, und pflichtete seinem Schüler bei:

»Stimmt. Wenn die anderes Licht sehen als ein Mensch, werden die Tricks schwierig. Ich seh' euch alle sehr gut, jetzt gerade.«

Denn obwohl es dunkel geworden war im Inneren des Landungsschiffes, strahlten die Personen und Gegenstände in infrarotem Leuchten, das den gleichen Gesetzmäßigkeiten folgte. Stings Sehstiele waren genauso blind wie die Augen der Humanoiden, aber seine wärmeempfindlichen Organe auf der Zunge und im Rachen verschafften ihm ein detailliertes Bild seiner Umgebung.

»Und sie denken auch anders. Menschen denken anders als Lamproiden und Noghri wieder anders... für die Yevethaner gilt das genauso. Also ist auch Gedankenkontrolle nicht leicht. Wir müssen vorsichtig damit sein. Erst mal testen, ob's klappt wie geplant, bevor wir uns're Tarnung aufgeben.«

Anstatt wie Sabar Muraenus einen Trinkhalm zu bemühen, schlürfte und leckte er die Flüssigkeit direkt aus der Flasche heraus und scherte sich nicht um die Tropfen, die dabei verloren gingen. Als kristallglänzende Kügelchen umschwebten sie ihn.

Was die übrige Ausrüstung anging: Er hielt sie mit wenigen Ausnahmen für überflüssigen Ballast. Aber es waren auch Arzneien darunter, die sich noch als nützlich erweisen konnten. Bei einigen war er unsicher, ob sie seinem nichtmenschlichen Körper überhaupt helfen konnten, aber andere waren bacta- oder koltohaltig. Er levitierte die Sachen zu sich und betrachtete sie genauer. Einen Gürtel schlang er wie eine Schärpe diagonal um seinen Wurmleib, in den Taschen verstaute er die Medikamente.


»Mit den Helmen von den Sturmtruppen sieht man auch im Dunkeln oder, West? Wär nicht blöd, wenn die drei hier auch welche hätten. Aber Weiß ist schlecht. Sieht jeder, erkennt jeder. Grau oder Schwarz wär' besser. Auch für die Soldaten. Und das da sind ziemlich viele Sachen. Wenn wir die mitnehmen, müssen wir nicht nur uns verstecken, sondern den ganzen Kram. So wenig Ausrüstung wie möglich, dann sind wir schnell und beweglich und schlechter zu sehen.«

Allerdings hatte der Sith nicht vor, sich über diese allgemeine Bemerkung hinaus in die Auswahl des Equipments einzumischen. Die Menschen mussten selbst wissen, was sie brauchten und was nicht. Er entschied für sich selbst, sich mit nichts zu beladen außer den Medikamenten, seiner Waffe und einem Funkgerät. Auch das war schon viel mehr, als er sonst bei Kämpfen und Jagden brauchte und benutzte, und es würde ihn nicht wundern, wenn zwei dieser drei Dinge gar nicht zum Einsatz kamen. Lediglich bei seinem Dreizack war er hundertprozentig sicher, dass er den Aufwand, ihn mitzuschleppen, wirklich wert war.

»Ist schon entschieden wo wir landen? Wir müssen wohin, wo sie uns nicht gleich finden und wo wir uns verstecken können. Ein Wald oder 'ne große Stadt wär' gut, falls es sowas noch gibt auf Galantos. Da können wir uns erstmal umschauen und ein Schiff suchen, das uns weiter bringt nach Koornacht.«

[Galantos-System | Weltraum | Anflug auf Galantos | Sentinel-Landungsboot] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West
 
Imp. Weltraum, Hyperraum, auf dem Weg von Bastion nach Koornacht, in der Senitel-Fähre: Tom West und Besatzung, Lord Sikarius, Lord Sting, Sabar Muraenus und Adria Guldur (die Niedlichste von allen an Bord!)


Adria versuchte sich zu sammeln. Ihr Blick fiel auf ihren Meister Sikarius. Ihre Wut verrauchte nur langsam. Er blutete aus der Nase. Er schien sich überanstrengt zu haben. Auch Adria schmeckte nun Blut. Ihr lief es aber hinten den Rachen hinunter. Sie kannte das bei Überanstrengung schon! Immer dieses Nasenbluten! Ein Tribut! Fel sah grauenhaft aus! Das Auge verdreht und sein Blut so schwarz wie die finsterste Nacht, so dunkel und düster wie die Verderbtheit selbst! Doch sie hatte weder Mitleid, noch sah sie angewidert zu ihm hin. Sie strahlte auf Grund ihres Triumphes. Adria konnte mit sich zufrieden sein! Ihr Willen war stark! Sie hatte gegen ihren starken Meister bestanden! Adria war stolz auf sich! Hah! Nichts, mit Willen aufdrängen! Nicht mit ihr!

Eine Durchsage kam aus den Lautsprechern. Adria war ganz Ohr! Sie erreichten das Zielsystem. In einer Minute würden sie zum Anschleichen die Schwerkraft ausstellen. Adria rutschte zu ihrem Meister heran und rüttelte ihn.


“Alles klar bei dir? Komm` in die Gänge!”,

fragte bzw. befahl sie und das nicht ganz uneigennützig, damit ihr Meister ihr vielleicht noch irgendwelche Anweisungen geben könnte oder was auch immer getan werden müsste!? War der etwa bewusstlos? Doch in dem Moment erlosch die künstliche Schwerkraft auch schon und es wurde dunkel. Adria riss es von den Beinen. Es war, als hätte sie kein Gewicht mehr. Adria durchfuhr ein kurzer Schreck. Sie schwebte! Sie trieb nach oben wie ein Ballon und stieß an die Decke, um dann in Richtung Tommy zu schweben. Sie erkannte nun die komische ulkige Seite des Geschehens. Nun, das Gräflein stand auch in unmittelbarer Nähe und hielt sich fest, so wie Tommy auch, wie sie nun erkennen konnte, da Tommy matte blaue Lichter an machte. Sie fing belustigt zu kichern an. Adria verfehlte Tommy und stieß sich von der Wand ab. Zu stark. Sie schwebte ans andere Ende des Raumes und stieß sich dort wieder erneut ab und versuchte zu Tommy zu schweben. Sie grinste ihn breit an. Sie streckte ihre Arme zu ihm aus. Doch irgendwie hatte sie dabei die Beine zu sehr gehoben und machte eine Luftrolle vorwärts in der Luft. Das war ja lustig, fand Adria und machte es gleich nochmal.

Wieder steuerte sie auf Tommy zu, der nun ihren ausgestreckten Arm ergriff und sie zu sich zog.


“Da bin ich!”,

flötete sie und wenn Fel nicht mit im Raum gewesen wäre, hätte sie ihn jetzt nur zu gern geküsst, als er sie zu sich heran zog! Ihr Herz begann wild zu pochen. Was machte er nur mit ihr?! Sie hielt sich mit an Toms Griff fest und ließ sich ein blaues Licht geben. Tom hatte wieder mal mitgedacht und einfach an alles gedacht! Er sprach nun davon, dass alle nochmal schlafen sollten. Adria hatte nichts dagegen. Sah gerade Fel zu ihr? Sie ließ den Griff schnell los, die Klappe des Schrankes ging auf und Heizdecken flogen herum und Adria schwebte durch den Raum wie ein blaues Glühwürmchen. Sie lachte über das Missgeschick. Tom hatte sich sicherlich erschrocken, konnte sich aber weiter festhalten. Adria sah sich um. Es gab am Rande Betten mit Gurten. Wie lustig, dachte sie! Tom hatte aber auch für Essen und Trinken gesorgt. Adria konnte noch einiges lernen.

“Pillen zur Wasserreinigung?”,

fragte sie nach. Sie hatte noch nie Wasser gereinigt. Im Dschungel sah das Wasser sogar oft bräunlich bis grünlich aus! Sie schwebte zu ihren Sachen, die fest angeschnallt waren. Praktisch! Sie nahm sich gleich einen Riegel. Sie hatte leckere Früchteriegel bekommen, anders als alle anderen wie ihr auffiel. Joganbeeren-Power-Riegel stand darauf. Es schmeckte vorzüglich und roch auch richtig fruchtig. Adria aß es mit Genuss und warf Tommy ein Lächeln zu, ganz kurz und fast unscheinbar. Sie fragte sich, während sie sich an einem Haken festhielt, ob Sting noch in den Kopf seines Schülers eindringen würde!? Ob das Gräflein sich gegen Stings Willen behaupten könnte? Sie glaubte ja nicht! Das Gräflein fragte aber gerade West nach den Yevethanern und das zum x-ten Male!

“Ach, halt die Klappe! Das hatten wir doch schon! Du wirst sie schon früh genug kennen lernen!”,

fuhr sie Sabar über den Mund und funkelte frech. Doch sein Meister begann zu erklären und sie verstummte. Sie musste einsehen, dass sie dieses Thema noch nicht beleuchtet hatten. Sie sahen anders, sie dachten anders usw.. Sie hofften, dass alles klappen würde, wie Tarnung usw.. Dabei hatte Adria ihre Herangehensweise originell empfunden! Jetzt war alles unsicher! Ihr Plan stand auf wackligen Beinen!

“Seht nicht so schwarz!”,

warf sie ein und beruhigte sich selbst damit am meisten. Darth Sting gab zu bedenken, dass die viele Ausrüstung stören könnte und sich jeder überlegen sollte, was sie wirklich mitnehmen wollten. Damit war Adria überfordert. Was war wirklich wichtig? Die Waffe! Und sonst? Hilfesuchend sah sie zu ihrem Meister. Im Dschungel hatten sie nur das besessen, was sie auf dem Leib getragen hatten, doch ein wenig mehr, hätte ab und an nützlich sein können!


Imp. Weltraum, Galantos-System, Anflug auf Galantos mit der Senitel-Fähre: Tom West und Besatzung, Lord Sikarius, Lord Sting, Sabar Muraenus und Adria Guldur (die Niedlichste von allen an Bord!)
 
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