Herrn Willmes' alternative Geschichte

Darth Demon

Podiumsbesucher
Mein ehemaliger Geschichtslehrer war ein Fan von "virtueller Geschichte",also Geschichte,wie sie alternativ hätte ablaufen können.An irgendeinem letzten Tag vor den Ferien machten wir eine Diskussionsrunde zu einem alternatvien Geschichtsverlauf,den er vorgegeben hat.Es wurde ne interessante und gut geführte Diskussion daraus.Und da das hier ja auch ein Diskussionsforum ist und es sicher einige Geschichtsfachmänner/frauen gibt (@Jedihammer ;) ) stell ich es mal hier rein,in der Hoffnung,es wird eine ähnlich interessante Diskussion.Hier ist der alternative Geschichtsverlauf seit 1888:

- Ein besonnererer Kaiser als Wilhelm II. kommt an die Macht
=> Keine deutsche Weltmachtpolitik, Bismarck bleibt im Amt, sein Bündnissystem bleibt bestehen
=> Deutschland verliert nicht wie in "unserer" Realität seine Bündnispartner und ist so im Juli 1914 nicht "gezwungen", Österreich eine Blankovollmacht zu geben,um nicht auch seinen letzten Bündnispartner zu verlieren
=> Der erste Weltkrieg bricht nicht aus (wegen stabilisierendem Bündnissystem Bismarcks)
=> Deutschland verliert nicht, bekommt von den Siegermächten keine Demokratie aufgedrückt
=> Keine vergiftete politische Atmosphäre, kein Versailler Vertrag, keine Reperationszahlungen
=> Hitler hat keine Chance, an die Macht zu kommen, da ihm die Grundlagen seines Aufstiegs (Demokratiefeindlichkeit in der Bevölkerung, Deutschland als besiegte Volk zweiter Klasse)
=> Der zweite Weltkrieg bricht nicht aus
=> Aufgrund der "fehlenden" beiden Weltkriege ist Europa eine wesentlich stärkere Macht als es in "unserer Realität" ist und ein wesentlich stärkeres Gegengewicht zu den USA

Was haltet ihr von diesem Entwurf?Wäre es so möglich gewesenßOder werden viele Faktoren nicht berüclsichtigt?
 
Wenn man in der Geschichte nur einen wichtigen Faktor ändert, kann das die unterschiedlichsten Folgen haben.

Daher sollte man lieber über die bestehende Geschichte diskutieren, als sich irgendwelche Szenarien auszumalen.
 
Darth Demon schrieb:
=> Aufgrund der "fehlenden" beiden Weltkriege ist Europa eine wesentlich stärkere Macht als es in "unserer Realität" ist und ein wesentlich stärkeres Gegengewicht zu den USA

Wer weiß, wie sich das Denken entwickelt hätte. Wir haben aus den beiden Kriegen - vor allem dem zweiten - viel gelernt, denn aus Fehlern lernt man. Verdammt viel gelernt.
 
Ich finde die Idee zwar gut, aber je weiter man das weiterspinnt umso hanebüchener kann das werden, da schließlich zu viele Faktoren mit hineinspielen. Ich denke man kann das an knapperen Wendepunkten der Geschichte noch besser disktutieren als grundsätzliche Charaktereigenschaften von historischen Akteuren zu ändern. Bsp.: Eskalation der Kubakrise (da war es wirklich verdammt knapp), kein Verständnisfehler durch Günter Schabowski beim Verlesen der geänderten Reisebestimmungen, kein Rückzug von Hannibal beim Zug gegen das Imperium Romanum, Durchführen des Plans zum Einfall der NVA bzw. Sowjetarmee in Westberlin, etc.

Aber das Schöne ist, man kann Schüler glaube ich durch solche Diskussionen eher packen. Es ist kreativ und kann sehr spannend sein.
 
Eben das meinte ich ja,Arodon.Dachte,hier würde vielleicht auch eine interessante Diskussion entstehen.

@ Darth Hirnfrost:
Zusätzlich müsste man Bedenken,welches Gegengewicht Europa zu den USA wären.Wohl eher kein besonders freundliches,weil es in diesem Szenario,das er beschrieb u.A. in Deutschland keine Gelegenheit gab,den KAiser abzusetzen.Würde den USA wohl nicht so gefallen.Außerdem würde es ohne die beiden Weltkriege wohl weder eine UNO noch eine EU in der Form geben,wie wir sie heute haben.Oder?
 
:verwirrt: Mmmmm dann hätten England u. Deutschland auch noch ihre Kolonien.
Arabien, Irak, Iran u.s.w. würden in dieser Form auch nicht existieren. Was beim Erdöl ganz neuer Fragen aufwirft. Israel existiert dann vielleicht auch nicht. Und irgendein Antimonachist hätte u. U. den Kaiser erschossen, was damals ja ganz "in" war. Und in Spanien hätten sie vielleicht immer noch die Anarchie, und die wäre dann beim Völkerbund (die frühe Form der Vereinten Nationen) als Staatsform anerkannt.

Dieses Zenario ist eigentlich zu komplex um es "ernsthaft" weiter zu spinnen.

mfg
colonelveers
 
Darth Demon schrieb:
Außerdem würde es ohne die beiden Weltkriege wohl weder eine UNO noch eine EU in der Form geben,wie wir sie heute haben.Oder?

Möglicherweise nicht, nein. Es sei denn, eine andere Entwicklung hätte diese Ereignisse ausgelöst. Aber das könne man wirklich ewig weiterspinnen...

Ohne einem "einmal angenommen" hinter jedem Wort kann man diese Diskussion nicht führen. ;)
 
Wo wurde denn bitte ein Kaiser erschoßen @colonelveers?

@Topic, ich liebe alternativ Geschichten, eigentlich egal bei welcher Zeit, obwohl ich dreißiger Jahre und zweiter Weltkrieg ziehmlich intressant finde.
 
Zurück
Oben