Historische Authentizität in Filmen – oder ist die Geschichte so langweilig?

Conquistador

There's no school like the old school
Ein Thema, welches schon in manchen Thread hier im Forum angerissen wurde und wahrscheinlich älter als der Historienfilm selbst ist. Da ja zurzeit die recht erfolgreiche „Historien“-Serie Spartacus auch bei uns läuft und ich momentan das Buch Hollywoods Traum von Rom des Historikers Marcus Junkelmann lese wollte ich diesen Thread eröffnen.

Es stellt sich mir die Frage, warum scheuen so viele Filme- und Serienmacher vor einer historisch korrekten bzw. korrekteren Darstellung der Geschichte, sein es nun Ereignisse, Gegenstände (wie Kleidung oder Waffen) usw.
Ist die Geschichte so langweilig, dass man sie so sehr verfremden muss, dass sie dem Zuschauer gefällt?

Ich denke nein, und auch wenn es sich um Unterhalt handelt, so kann man doch historische Authentizität waren.

Ein sehr interessantes Zitat eines Geschichtsstudenten zum Film Gladiator findet sich dazu in dem oben genannten Buch:

“Wenn die Macher eh so viel Geld ins kleinste Detail und in den gesamten Film investiert haben, um ihn „plastisch“ zu machen und mit Leben zu erfüllen, ohne, daß es der „normale“ Zuschauer merkt, so hätte man es gleich historisch korrekt machen können. Der Gesamteindruck wird aber dadurch relativ wenig tangiert, denn das gute Zusammenspiel von Schnitt, Ton […], Schauspiel[…] und Atmospähre … machen „Gladiator“ zu einem epischen Film über einen tragischen Helden. […]“

Natürlich soll sich die Diskussion nicht nur auf Sandalenfilme beziehen, sondern auf Historienfilme insgesamt.
 
Zumindest den Kaiser Mark Aurel gab es ja wirklich.

@Topic: In der Regel mach ich mir recht wenig aus Geschichtsverzerrungen in Filmen. Unterhaltsam müssen sie halt in erster Linie sein und das bieten was einen guten Film halt so ausmacht, und das ist bei einem Film wie "Gladiator" meiner Meinung nach erfüllt.
 
Geschichte zu detail voll um sie hundert prozentig zu rekonstruieren und manchmal ist zu langatmig beste Bespiel maria antunieta film ( Kirsten Dunst) der für mich zu langatmig war.
Geschichte ist eine Geiste Wissenschaft man kann sogar darüber streiten ob Brutus ein Held war oder ob er Schurke war. Es finden sich viele Geschichts bücher die Komplex oder andere die weniger Kompelx sind. Es ist für einen Regiesseure sehr schwierig Buch zu verfilmen wie soll man eine ganze Epoche verfilmen. Außerdem wollen Regiesseuere keine Kopie machen sondern auch ihren eigenen stil durch blicken lassen deswegen werden Bücher , Comics ,Spiele sowie Historischeverfilmungen immer etwas anders verfilmt.

Serien haben eher die chance geschichts treu sein als filme. Das meine Meinung darüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest den Kaiser Mark Aurel gab es ja wirklich.

Das war aber auch schon alles.:D
Er wurde aber nicht von seinem Sohn und Nachfolger ermordet sondern starb an der Pest.
Auch war ein Tribun weit davon entfernt ein "General" zu sein.

Was ich von historischen fehlern halte dürfte hier allgemein bekannt sein, weshalb ich mir eine lange Antwort spare.
 
Dass die realen historischen Ereignisse zu Gunsten einer fesselnden Story und interessanten Charakteren abgewandelt werden, ist im fiktionalen Genre ja absolut berechtigt. Ich finde es aber auch immer sehr schade, wenn die Ausstattung der Filme nicht wenigstens ein bisschen um historische Authentizität bemüht ist. Dass es ja auch geht, hat die Serie "Rome" gezeigt.
 
Rome ist, was die Darstellung des Lebens in Rom und die Ausstattung angeht, bislang so ziemlich das historisch authentischste, was es so im Mainstream-Fernsehen gab. Natürlich nicht perfekt, aber immerhin.
 
Gibt es zu Gladiator eigentlich überhaupt ein historisches Vorbild?

Gibt es von dir auch mal mehr zu lesen als nur Ein-Satz-Posts?:rolleyes:

Geschichte zu detail voll um sie hundert prozentig zu rekonstruieren und manchmal ist zu langatmig beste Bespiel maria antunieta film ( Kirsten Dunst) der für mich zu langatmig war.

Autsch, das zu lesen tut echt weh.

Außerdem, wie willst du an einem Beispiel gleich Schlüsse für ein ganzes Genre ziehen. Zudem empfinde ich den französischen Hofstaat im 18. Jahrhundert als generell etwas langweilig.

Dass die realen historischen Ereignisse zu Gunsten einer fesselnden Story und interessanten Charakteren abgewandelt werden, ist im fiktionalen Genre ja absolut berechtigt.

Dann muss man sich aber fragen; Ist die Geschichte wirklich so langweilig, dass es Fiktion benötigt um sie unterhaltsam zu machen? Ich denke nicht.
 
Je nach verfilmter Epoche stehen allerdings auch unterschiedliches Quellenmaterial zur Verfügung und oft bleibt einem halt auch nichts anderes übrig als ein bisschen frei zu interpretieren.
Und wenn man sich haargenau an Fakten hält würde es viele Historienverfilmungen wohl auch gar nicht geben. So weit ich weiß hat es ja beispielsweise Robin Hood als Person nie wirklich gegeben, und einen König Arthur wohl auch nicht.
 
Natürlich, aber gerade in der Klassischen Antike und ab der Renaissance verfügen wir über diese Quellen.
Zudem habe ich nichts gegen fiktionalen Stoff in Historienfilmen, solange dieser nicht den Fakten schwerwiegen widerspricht.
 
Autsch, das zu lesen tut echt weh.

Sorry, wollte das ich nicht.:( Ich interessier mich schon für Geschichte anitke und Mittaltar .
Zeitgeschichte nur bedingt.

Außerdem, wie willst du an einem Beispiel gleich Schlüsse für ein ganzes Genre ziehen. Zudem empfinde ich den französischen Hofstaat im 18. Jahrhundert als generell etwas langweilig.

Tue ich nicht ich wollte damit nur sagen, dass Teile der Geschichte als Film nicht Funktionieren würden alltag leben das funktioniert nur in Dokumentionen.


Natürlich, aber gerade in der Klassischen Antike und ab der Renaissance verfügen wir über diese Quellen.

Aber trotzdem ist und bleibt es umfangreich bei Buch, Comic und Spielverfilmungen gibt auch Änderungen es ist schwierig für Regiesseure Punkt genau zu abreiten selbst sind Sin City und 300 hatten aber Weichungen von ürsprunglichen Comic. Es ist umfangreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Historische Filme werden für das Mainstream-Publikum gedreht. Und das will nicht authentische Unterhaltung, sondern "leichte Kost". Ich denke, die Schuld kann man bei den Produktionsstudios suchen.
 
Das mit dem Mainstream halte ich für ein Scheinargument. Sorry, denn wenn man schon Millionen in einen Film investiert, dürften ja wohl auch ein paar Dollar für historische Berater abfallen. Und ein authentisches Kostüm dürfte nicht viel mehr kosten als ein unauthentisches.
Das ist ja der knackende Punkt; ist ein Film möglichst korrekt, merkt es der "ordinäre" Zuschauer nicht großartig, der historisch Interessierte und der Fachmann können sich freuen.

Das ist was mich stört; Authentizität kostet nicht mehr, schadet selten der Handlung und dürfte sich auch nicht negativ auf die Kassenergebnisse auswirken. Und trotzdem wird draus gesch***en.

Außerdem sollte man den Zuschauer auch nicht für immer so anspruchslos halten.
 
Historische Filme werden für das Mainstream-Publikum gedreht. Und das will nicht authentische Unterhaltung, sondern "leichte Kost".

Das ist zwar richtig, aber mir steigt die Kotze in die Gasmaske wenn dann bei Dokus auf Sendern wie Arte oder ähnlichen Sendern historischer Müll gelallt wird.

Außerdem sollte man den Zuschauer auch nicht für immer so anspruchslos halten.

Aber das ist er doch.
Ich teile Deine Meinung voll und ganz, aber Du und ich werden Mitglieder einer Minderheit sein die im Kino sitzen und über historische Ungenauigkeiten entsetzt den Kopf schütteln.

Die Geschichte ist kein Thema mit der Du die Mehrheit hinter dem Ofen hervor lockst.
Wir sehen es doch hier im Forum und auch hier im Thread.
Bei Darth Soul Darons Sprüchen wird mir als Geschichtsinteresierten einfach nur übel.
Und bei manchem User, der in seinem Profil als Hobby "Geschichte" angibt muß ich ob mancher seiner Ergüsse einfach nur brechen.
 
Gibt es von dir auch mal mehr zu lesen als nur Ein-Satz-Posts?:rolleyes:

Guck doch mal nach! :)

Ich hätte diese einfache, übrigens durchaus ernst gemeinte Frage, auch in einen ganzen Absatz reinpacken können, schön verziert mit Worten die Du dann hättest nachschlagen müssen. Ist doch so viel einfacher, oder? Dass Du trotzdem keine Antwort, sondern nur eine blöde Gegenfrage hinbekommen hast, ist natürlich auch bezeichnend, aber da kann ich drüber weg sehen. :kaw:

Ist die Geschichte wirklich so langweilig, dass es Fiktion benötigt um sie unterhaltsam zu machen? Ich denke nicht.

Manchmal schon. Da fällt mir immer The Pacific ein, der sich ja unbedingt auf Zeitzeugen berufen will, und um die Serie mit leben zu füllen, hat man da zur Biografie von 3 Leuten gegriffen. Inszenatorisch ist die Serie Klasse, aber als Unterhaltungsprodukt fehlt da was, nämlich die Identifikationsfigur, welche halt mal da ist und mal nicht oder grad ausgetauscht wurde.

Oder Kingdom of Heaven. Da musste man Balian halt ein bisschen über den Klee heben, weil er sonst einfach hätte im Hintergrund stehen müssen. :p

Was die Ausstattung angeht, kann ich mir auch nicht erklären warum da nicht mehr Wert gelegt wird. Beim Reiten ohne Sattel kann ich mir das noch dadurch erklären, dass die Schauspieler das einfach nicht können. :D
 
Ich finde, man muss unterscheiden, ob es sich um eine Doku oder um einen Spielfilm handelt. Analog bei Büchern um einen Roman oder ein Sachbuch. Bei einem Spielfilm/Roman freue ich mich über jede Authentizität, erkenne aber auch an, dass es storytechnisch oder künstlerisch manchmal Sinn macht, die historische "Wahrheit" (zu den Anführungszeichen sag ich weiter unten noch was) etwas zu dehnen. Darüber ärgere ich mich dann auch nicht, auch wenn man Geschichte beruflich oder als Hobby betreibt muss man nicht zuuu oberlehrerhaft sein. Ich kenne auch manche, die solche Filme nur schauen, um Fehler zu entdecken. Manche Fehler passieren ja auch nicht absichtlich und sind dann eher lustig, wie beispielsweise die Kondensstreifen in Ben Hur.

Bei einer Doku oder einem Sachbuch ist das natürlich etwas anderes, da die ja den Anspruch haben sollten, das Geschehene so richtig wie möglich darzustellen. An diesem Anspruch sollten sie sich dann auch messen lassen, weshalb Fehler bei solchen Produktionen auch so gut wie möglich vermieden werden sollten. Dies gilt dann in meinen Augen auch für Spielfilme, die den Anspruch haben, authentisch zu sein, wie beispielsweise "Der Untergang". Wenn da Offiziere mit falschen Rangabzeichen rumlaufen ist das z.B. ärgerlicher als es in "Mein Führer" wäre.

Aber noch ein Wort zur historischen Wahrheit. Die gibt es nämlich nicht. Speziell in der vom Threadersteller genannten Antike oder Frühen Neuzeit mag es (zu vereinzelten Themen) viele Quellen geben. Diese widersprechen sich aber häufig oder geben Angaben, denen kaum zu trauen ist. Wenn man sich die Teilnehmerzahlen von Schlachten bei Herodot beispielsweise ansieht, der müsste meinen, das persische Kernland müsste komplett leergestanden haben. Wenn ein Regisseur nun die Perserkriege verfilmen möchte, wie groß sollte er das Heer machen, damit es "authentisch" ist. Das ist nur ein kleines Beispiel, es gibt hunderte, tausende mehr. Mit der historischen Authentizität ist das also so ne Sache. In der Neusten bzw. Zeitgeschichte ist das Problem vielleicht kleiner, weil es hier mehr "objektive" Quellen wie Statistiken gibt, aber die kann man auch fälschen. Selbst Zeitzeugen geben auch immer nur ihre Sichtweise dar, die zwar wertvoll ist, aber immer auch in den jeweiligen Kontext interpretiert werden muss. Und Interpretationen sind seltenst "authentisch".

Was ich mit all dem sagen möchte: Bei historischen Filmen sollte man ruhig mal das ein oder andere Auge zudrücken, schließlich geht es bei allen Filmen doch hauptsächlich um die Unterhaltung. Und wenn die gegeben ist, kann man im Rahmen der Geschichte doch auch verzeihen, wenn Marc Aurel nicht an der Pest stirbt, sondern vom potentiellen Nachfolger umgebracht wird.
 
Was ich mit all dem sagen möchte: Bei historischen Filmen sollte man ruhig mal das ein oder andere Auge zudrücken, schließlich geht es bei allen Filmen doch hauptsächlich um die Unterhaltung. Und wenn die gegeben ist, kann man im Rahmen der Geschichte doch auch verzeihen, wenn Marc Aurel nicht an der Pest stirbt, sondern vom potentiellen Nachfolger umgebracht wird.

Das sehe ich anderst.
Dann sollen sie in Gottes namen einen fiktiven Charakter erfinden und dann ist es gut.
Aber wenn man Mark Aurel oder den Baron von Ibelin oder Valerius Gratus nimmt, dann sollte es schon passen.

Allerdings wird die Stellung z.B. eines Pontius Pilatus selbst in der Bibel falsch bezeichnet, was soll man da mit einem Film hadern:rolleyes:
 
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