Homosexuelle Männer dürfen kein Blut spenden

Vomar Steley

StarWars-als-Ganzes-Genießer und damit Fan zweiter
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Mein Vater ist regelmäßiger Blutspender. Zu hause lag ein Merkblatt vom DRK rum. Als ich das mal interessehalber gelesen habe, hats mir bald die Schuhe ausgezogen:

Angehöriger folgender Personengruppen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko für AIDS und Hepatitis dürfen nicht Blut spenden:
  • Männer, die Sexualkontakt mit einem anderen Mann haben oder hatten
  • Personen, die sich Drogen spritzen; Drogenabhängige
  • Männer und Frauen, die der Prostitution nachgehen oder nachgingen
  • Häftlinge (Insassen von Justizvollzugsanstallten oder Personen, die in den letzten 12 Monaten länger als 72 Stunden ohne Unterbrechung inhaftiert waren)
  • Hämophile (Bluter)
  • Personen aus Südamerika, der Karibik, Südostasien und Afrika südlich der Sahara für 12 Monate nach dem letzten Aufenthalt in den genannten Regionen
    [*]zusätzlich alle Personen aus Zentralafrika, die nach 1977 nach Deutschland gekommen sind
  • Personen, die in Zentralafrika eine Blutübertragung erhielten
  • Personen, die mit AIDS-Erregern oder Hepatitis C-Viren infiziert sind (Erkrankte oder Personen mit positivem HIV- und/oder HCV-Test)
  • Opfer einer Vergewaltigung in den letzten 12 Monaten
  • Personen mit einer durch Sexualkontakt übertragbaren Erkrankung (Syphilis, Gonorrhoe, Chlamydieninfektion, Herpes genitales, Kondylome) in den letzten 12 Monaten
  • Personen mit Sexualkontakt in den letzten 12 Monaten zu Angehörigen der obigen Personengruppen


Bitte was?? Nur weil jemand schwul ist, darf der wegen eines angeblich höheren AIDS-Risikos kein Blut spenden? :eek:
Außerdem dachte ich, seit Prostitution ein anerkanntes Berufsfeld mit entsprechenden Subventionen, Steuern und Auflagen ist, werden da auch regelmäßige Gesundheitschecks durchgeführt und Verhüterli ausgeteilt. Gut, vielleicht nicht beim Hinterhofstraßenstrich, aber bei edleren Etablissements dürfte die Infektionsgefahr inzwsch doch auch nicht höher sein als für den OttonormalwochenendONSbumser...
Und dass man im Knast automatisch AIDS oder Hepatitis bekommt, ist mir auch neu.

Ich habe nichts gegen die generelle Einteilung in Blutspendeberechtigte, nur kommen mir einige Punkte in der Liste ein bisschen arg grenzwertig vor...

Was sagt ihr zu diesen Einschränkungen? Gerechtfertigt, da obige Personengruppen nachgewiesenermaßen öfter mit AIDS infiziert sind als "normale" Bürger? Oder veraltete Klischeebeladene Diskriminierung?
 
Personen aus Südamerika, der Karibik, Südostasien und Afrika südlich der Sahara für 12 Monate nach dem letzten Aufenthalt in den genannten Regionen

Also bei der Gruppe kann ich das verstehen. Es gibt Nationen in Afrika in denen weit mehr als ein viertel oder bis zur hälfte der kompletten Bevölkerung AIDS hat.

Inhaftierte haben auch ein höheres Ansteckungsrisiko weil sie sich in einer Einrichtung befinden die sie nicht verlassen können und sie immer mit Menschen umgeben sind von denen nun mal einige krank sind. In einem Hotel hat man an sich ja auch ein höheres Ansteckungsrisiko weil man mit Personen aus allen Kontinenten Kontakt hat und man beim Hände geben nicht weiss wo derjenige vorher war und was er sich unter Umständen eingefangen hat.

cu, Spaceball
 
Zuletzt bearbeitet:
So what?


Bestimmte Regionen Afrikas sind, wie Spaceball schon zu recht sagte, Risikobereiche.


Homosexuelle sind ebenfalls eine Risikogruppe, genauso wie Häftlinge. Prostitution ist auch im "Edlen" bereich ein hohes Ansteckungsrisiko, jeder in dieser BErufsgruppe hat ein erhöhtes Krankheitsrisiko.


Übrigens bezieht sich dein Zitat auch auf Hepatitis und das holt man sich noch leichter als Aids
 
Blut ist halt ein ganz besonderer Saft.
Diskriminierend finde ich jetzt das nicht, hier wird halt eine sehr hohe präventiv sicherung angesetzt.
Und das ganze geht ja auch auf reale Fälle in den 90gern zurück. Wo wirklich Patineten über Blutkonserven mit HIV infiziert worden sind.

Deine allererste Blutspende wird eh nicht für Blutplasma hergenommen, sondern nur für Medikamente.
Erst wenn man beim nächsten termin kommt und die erste sauber war wird daraus Blutplasma gemacht. Und so fort.....lässt du einen Termin ausfallen gilt dein Blut wieder als Risiko u. die Prozedur geht von vorne los.

Irgendwie fehlt jetzt da aber die Bestimmung das man wenn man sich tatoowieren hat lassen auch ein 1/2 Jahr nicht ran darf. Ist mir mal passiert.

Aber frag doch mal deinen Vater, ich kann mich jetzt nicht mehr richtig erinnern, ob es da nicht noch diesen Ja/Nein Fragebogen gibt den man unmittelbar vor der Blutspende noch ausfüllen muß. Dieser ist mit der Blutkonservennummer gekennzeichnent u. lässt sich später keiner Person mehr zuordnen. So kann man wenn man seine Blutspende später noch, ohne das es einer mitbekommt, vernichten lassen. Falls man aus welchen gründen auch immer (Gruppenzwang) falsche Angaben gemacht hat.

mfg
colonelveers
 
also erstmal, ich finde das sehr wohl diskriminierend. Ich selber bin Homosexuell und finde, da kommt wieder dieses typische Gerücht auf, alles Homos sind mit AIDS infiziert. Mittlerweile gibt es mehr Heterosexuelle die mit AIDS infiziert sind, als Schwule oder Lesben.
Außerdem wird doch das Blut getestet, ob man die Blutentnahme auch verwenden kann!!!
Mal ehrlich, sind wir jetzt im Mittelalter? Es mag sein, das die anderen Punkte stimmen, wobei ich kaum glaube, dass sich ein Opfer einer Verewaltigung sofort zum Blutspenden meldet, lachhaft.
Im Ernst, erst wieder überall geschrieben, Homos sind auch nur Menschen und dann werden sie vom DRK ausgeshclossen?????? Das ist doch ein, ach was solls. Dann geh ich eben nicht Bultspenden. Sollen sie es lassen...
 
es gab vor Jahren in Israel eine Anweisung,daß Einwanderer aus Äthopien kein Blut spenden sollen.
Damals gab es einen halben Aufstand,und die Anweisung wurde zurück genommen.
Und so gehört das auch hier gemacht.
Warum sollte man einen Schwulen von vornherein als nicht "fähig" zu spenden von Blut bezeichnen ?

Ich stimme da eher der Meinung von Bao-Dur zu.Sie wollen kein Blut von den Schwulen ?Dann sollen sie es lassen.Was bildet sich das DRK eigendlich ein ?
Und auch in der Beziehung hat Bao-Dur Recht,wenn er sagt,daß AIDs bei heteros genausooft vorkommt,wenn nicht noch stärker.
 
jedihammer schrieb:
Und auch in der Beziehung hat Bao-Dur Recht,wenn er sagt,daß AIDs bei heteros genausooft vorkommt,wenn nicht noch stärker.

tja, dann haben DU und bao-dur offenbar unrecht.

demnach wurden 2002 (allein in deutschland) rund 41% HIV-infizierte bei homosexuellen maennern festgestellt, bei heterosexuellen maennern und frauen allerdings nur rund 18%. quelle

falls jemand aktuellere zahlen vorweisen kann, dann bitte her damit :)
 
das thema hatten wir in der berufsfachschule auch und wir haben nach gefragt. generell darf jeder blutspenden, jedoch sollte man es angeben und wenn das blut dennoch ok ist darf man auch weiter spenden.
zumindest hat uns das ein mitarbeiter vom DRK erklärt, als wir die "aktion blutspende" in der schule vorbereitet und durchgeführt haben (die kanülen haben wir natürlich nicht gelegt).
 
Hoot schrieb:
tja, dann haben DU und bao-dur offenbar unrecht.

demnach wurden 2002 (allein in deutschland) rund 41% HIV-infizierte bei homosexuellen maennern festgestellt, bei heterosexuellen maennern und frauen allerdings nur rund 18%. quelle

falls jemand aktuellere zahlen vorweisen kann, dann bitte her damit :)

Damit kommt man nicht wirklich auf 100%
 
Seth Caomhin schrieb:
Damit kommt man nicht wirklich auf 100%

Die Zahlen geben lediglich an wieviel Prozent der Neuinfektionen auf bestimmte Gruppen entfallen. Dabei gibt es natürlich Überschneidungen, weshalb ein Gesamtprozentsatz von über 100 % rauskommt.

Deswegen stimmt auch folgende Aussage nicht:

Hoot schrieb:
[...]
demnach wurden 2002 (allein in deutschland) rund 41% HIV-infizierte bei homosexuellen maennern festgestellt, bei heterosexuellen maennern und frauen allerdings nur rund 18%. quelle

[...]

41 % HIV-infizierte homosexuelle Männer und 18 % infizierte Heterosexuelle? Bei den Zahlen müssten eigentlich die Alarmglocken klingeln.;) Da wäre ja jeder 5. in Deutschland Lebende HIV-krank, was beruhigender Weise nicht der Fall ist.

Laut der Zahlen des Robert-Kochs-Institut gehen auch noch 9 Prozent auf intravenös Drogenabhängige, 23 % auf Mitürger aus Ländern mit hoher HIV-Rate, und 17 % sind nicht zuzuordnen.
 
Nein hier werden nicht bestimmte Leute ausgegrenzt.
Es geht hier einzig und allein um die herstellung eines zur lebensrettung sehr nötigen Materials.
Hier schon vorher mögliche Nichtblutspenderfähige auszuscheiden ist sehr, sehr wichtig.
Deswegen muss dieses "Medikament", was absolut lebensrettent ist, über jeden zweifel erhaben sein.

Wer war hier eigentlich schon mal Blutspenden?

Hier gibt es noch ne recht alte Umfrage zu dem Thema.......würd mich aber bizeln ne neue zu eröffnen. ( die Umfrage is fürn ****** )
http://www.projektstarwars.de/forum/showthread.php?t=22107&highlight=blutspenden
O, meine fresse...... der Arm war blau.....:rolleyes: Bei so ner fetten Nadel wird es immer blau, dooferle, mir ist einmal das Blut danach nur noch so aus der Vene gespritzt.
Ob das die "Mutti" interessiert die nach 12h Wehen, und nichts funzt, weggebeamt wird und den Bauch aufgeschnibbelt bekommt.

mfg
colonelveers
ach ja, mein Blut:
A
R-neg
ccddee
K-neg
 
Seth Caomhin schrieb:
Die sexuelle Ausrichtung hat so wie ich es sehe aber nichts damit zutun wie das Blut ist und von daher ist es anscheinend in jedem Fall eine Ausgrenzung.
ja, die sexuelle Ausrichtung hat damit nichts zu tun. Aber die sexuellen Praktiken schon.
:verwirrt: heteros eigentlich auch, kommt halt darauf an wie aufgeschlossen sie sind:kaw:

mfg
colonelveers
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne dumme Frage, wird das entnommene Blut so wenig getestet, dass man die Aussonderung der Risikogruppen schon von vorn herein machen muss? Ihr macht mir als potentiellen Blutempfängerin (man weiß ja nie was passiert, wenn man das nächste Mal die Straße überquert...) schon ein wenig Angst ^^

Mir ist schon klar, dass man, wenn man sich gerade erst 2 h vor der Blutentnahme infiziert hat, noch nicht wirklich viele Erreger im Blut hat, somit das Zeugs schwerer nachweisbar ist. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man dann genau in der untersuchten Blutprobe nix findet, sich die Viren aber im Rest munter vermehren...

In Polen gibt es noch viel krassere Vorschriften... Da dürfen Tättowierte wedre Blut noch Organe spenden. Nie mals im Leben. Is klar, die Tättowierung infiziert natürlich alle Organe des Menschen unbemerkt (Infektionsfälle hier mal ausgenommen).
 
Furia Lynn schrieb:
Mal ne dumme Frage, wird das entnommene Blut so wenig getestet, dass man die Aussonderung der Risikogruppen schon von vorn herein machen muss?

natuerlich net... jede Probe wird getestet... *bin Plasma-Spenderin* Das is ne reine finanzielle Sache, weil Tests natuerlich kosten, da will man natuerlich nicht das Risiko eingehen, dass sich womoegilch Leute melden die eher infiziert sind als andere, da haett man ja Geld verschwendet... Die meisten Risikogruppen hier sind verstaendlich, und das Risiko besteht nur einen gewissen Zeitraum (wie bei Auslandsreisen, Tattoo, Piercing etc), nach dem Ablauf dieses Zeitraums darf man eh wieder a spenden. Aber hier non-Heten auszuschliessen is wirklich ne Frechheit... Bisexuelle Frauen haben da uebrigens kein Problem *nachgefragt hab*... Man is wohl nicht so gefaehrdet wenn man als Frau mit ner Frau rummacht...... Es is ne Diskriminierung in meinen Augen... GERADE Homosexuelle sin meiner Erfahrung nach sehr pedantisch mit Schutz, oft mehr als Heten... Unsere SM-Gruppe in Innsbruck arbeitet sehr eng mit der AIDS-Hilfe hier zusammen, da bekamen wir das auch bestaetigt bei nem Gespraech mal... Und aktuelle Zahlen waeren echt mal ne Wucht... Dieses Schwule-sind-haeufiger-infiziert is IMO n uebrig gebliebenes Vorurteil...

Im uebrigen, wenn man gern spenden will und sich von der Diskriminierung nicht abschrecken laesst, laeuft man halt zu ner Stelle und laesst sich nen aktuellen AIDS-Test geben, den man vorlegen kann... ODER: Beim Plasma spenden wird zB vorher n umfassender Gesundheitscheck gemacht, da kann man auch einfach angeben, dass man Hete is, dann darf man wenigstens zum Gesundheitscheck, wo die SOWIESO auf AIDS und Hepatitis testen... Von dem her... Infiziertes Blut oder Plasma wird in offiziellen Spenderstellen jedenfalls sicher net weitergegeben, da jede einzelne Spende wie gesagt getestet wird...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Storm{X}Padmé schrieb:
natuerlich net... jede Probe wird getestet... *bin Plasma-Spenderin* Das is ne reine finanzielle Sache, weil Tests natuerlich kosten, da will man natuerlich nicht das Risiko eingehen, dass sich womoegilch Leute melden die eher infiziert sind als andere, da haett man ja Geld verschwendet...
Man kann ja von den Risikogruppen verlangen, dass sie einen höchstens 6 Monate alten HIV/HepC Test vorweisen. So verringert man das Risiko der Geldverschwendung ohne sich den Bevölkerungsanteil der potentiellen Blutspender komplett abzuschneiden. Sicherlich wird hier nicht jeder aus eigener Tasche die Tests bezahlen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es doch welche machen ist da.

Es gab doch mal vor ein oder zwei Jahren den Ansatz eines Schnelltests für HIV, der auch recht kostengünstig wäre, weiß jemand ob da was d'raus geworden ist?
 
Furia Lynn schrieb:
Man kann ja von den Risikogruppen verlangen, dass sie einen höchstens 6 Monate alten HIV/HepC Test vorweisen. So verringert man das Risiko der Geldverschwendung ohne sich den Bevölkerungsanteil der potentiellen Blutspender komplett abzuschneiden. Sicherlich wird hier nicht jeder aus eigener Tasche die Tests bezahlen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es doch welche machen ist da.

Das waer auch mein Kompromissvorschlag... AIDS-Tests kann man uebrigens kostenlos machen, bei Hep C weiss ichs net genau, aber auch das denk ich kann man im Rahmen einer Gesundenuntersuchung beim Hausarzt machen, die man sowieso zwischendurch mal einschieben sollt... Aber diese von vornherein Ausgrenzung schafft einfach Grenzen...
 
Eine HIV Infektion ist generell sehr trickreich, du kannst wenn´s blöd läuft nen HIV infizierten Menschen 10 mal testen un dbei keinem Test kommt raus, dass er infiziert ist.
Die Zahlen sprechen für sich wer sich de Mühe macht un dem gezeigten Link folgt kann eindeutig die Zusammensetzun sehen, entgegen den Zahlen einfach zu behaupten es wäre n vorurteil ist schwachsinnig.

Ich selbst hab sehr lange freiwillig beim DRK gearbeitet, ich weiß um die BEstimmungen bescheid, und sie haben ihre Gründe, sollte die Bereitschaft in der Bevölkerung weiter sinken, so dass wir arge Probleme mit den Blutreserven bekommen muss man es vielleicht überdenken, jedoch solange wir genug Spender aus anerkannter maßen geringsten Risikogruppen haben ist es völlig hirnrissig es zu tun,... .
 
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