Ehrlichgesagt finde ich es ziemlich sinnlos, diese Diskussion mit unserer aktuellen Tatsachengrundlage fortzuführen.
In den Prequels sehen wir vor allem auf Coruscant viele Nichtmenschen. Dieser Planet ist in den späteren Episoden eigentlich nur als erweitertes Easteregg präsent.
Wenn wir in der Archival Edition die dauerhafte Vertagung des Galaktischen Senats sehen, könnte man sich hier vielleicht wirklich eine Meinung bilden. Aber die paar Randplaneten, die wir kennen, können wohl kaum mit einem Schmelztiegel, wie Coruscant verglichen werden.
Abgesehen davon stimme ich FTeik zu: auch in der Vorgeschichte des Galaktischen Bürgerkriegs sind nicht gerade sonderlich viele Nichtmenschen in wirklich einflußreichen Positionen zu sehen. Und die Positionen, die mit Nichtmenschen besetzt sind, gibt es in den späteren Episoden nicht mehr, also kann man über den Verbleib der jeweiligen Würdenträger bislang nur spekulieren.
In Episode V wird kurz die Minengilde erwähnt. Vielleicht wird sie ja von Geonosianern geführt. Vielleicht ist die gesamte untere Verwaltung des Imperiums mit Nichtmenschen besetzt. Vielleicht hat Palpatine auch als Kaiser noch nichtmenschliche Vertraute.
Und was die von menschlichen Männern dominierte kaiserliche Flotte angeht, so finde ich diese Besetzung nicht gerade überraschend, wenn man sich überlegt, daß sowohl die Klonarmee, als auch anscheinend die alte Senatsgarde rein menschlich besetzt war.
Am Beispiel von Naboo sieht man recht deutlich die Ausbreitung der menschlichen Spezies und die Verdrängung einheimischer Kulturen - in genanntem Fall die Gungans. Gleichzeitig sieht man, daß auf Randwelten, wie Tatooine und Geonosis, nichtmenschliche Eliten existieren, die - wie an Jabba zu sehen - auch nach der Neustrukturierung der Republik noch an der Macht sind.
Schließlich ein Wort zu dem inzwischen schon fast berüchtigten Armageddon: auch ohne Vernichtung von Nichtmenschen-Rassen bleibt eine Menge Inhalt, um diese Begriffshülle zu füllen. Allein der Technologie-Verlust von der Zeit vor den Klonkriegen bis hin zur Schlacht von Yavin ist erdrückend. Gleichzeitig werden die Jedi ausgelöscht, eine Militärdiktatur erdrückt jedes Gefühl für Mode und Kunst, Propaganda ersetzt die Pressefreiheit und damit letztlich auch die Literatur.
Im Roman von Episode II wird dies sehr schön in Worte gefaßt:
Even the wind at the higher levels of the structures sounded mournful, almost as a herald to what would eventually, inevitably, become of the great city and the great civilization.
Selbst der Wind auf den höheren Ebenen der Gebäude tönte klagend, fast wie ein Vorbote dessen, was schließlich und unvermeidlich aus der großen Stadt und der großen Zivilisation werden würde.
Wir sehen in den Prequels das Ende einer tausendjährigen Republik. Die alten Filme zeigen uns kaum mehr als zwergenhafte Abbilder der großen Kultur, die mit dem Tod der Republik ihr Ende fand. Der Begriff "Armageddon" reicht fast nicht aus, um dieser Tragödie gerecht zu werden - auch ohne die Vernichtung ganzer Völker.